Plenarprotokoll 15/40

Deutscher

Stenografischer Bericht

40. Sitzung

Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003

Inhalt:

Wahl der Abgeordneten Manfred Helmut CDU/CSU: Strikte Einhaltung des Zöllmer und Dr. Hans Ulrich Krüger als geltenden europäischen Stabilitäts- stellvertretende Mitglieder des Beirates bei und Wachstumspaktes der Regulierungsbehörde für Telekommuni- (Drucksache 15/541) ...... 3262 D kation und Post ...... 3241 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- Finanzausschusses zu der Unterrich- nung ...... 3241 B tung durch die Bundesregierung: Ent- schließung des Europäischen Parla- ments zu der jährlichen Bewertung Tagesordnungspunkt 3: der Durchführung der Stabilitäts- Unterrichtung durch die Bundesregierung: und Konvergenzprogramme (Art. 99 Bericht zur technologischen Leistungs- Abs. 4 EG-Vertrag) (2002/2016 (INI)) fähigkeit Deutschlands 2002 und Stel- (Drucksachen 15/345 Nr. 34, 15/737) 3263 A lungnahme der Bundesregierung CDU/CSU ...... 3263 A (Drucksache 15/788) ...... 3242 B , Bundesminister BMF ...... 3264 C , Bundesministerin BMBF 3242 C Dr. Günter Rexrodt FDP ...... 3266 D CDU/CSU ...... 3245 A BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 3247 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3268 D Ulrike Flach FDP ...... 3248 D CDU/CSU ...... 3271 B Franz Müntefering SPD ...... 3250 D Joachim Poß SPD ...... 3273 C Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 3252 D CDU/CSU ...... 3276 A Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos ...... 3278 A DIE GRÜNEN ...... 3254 A Axel Schäfer (Bochum) SPD ...... 3278 D CDU/CSU ...... 3255 D CDU/CSU ...... 3280 B (Spandau) SPD ...... 3257 A Dr. CDU/CSU ...... 3258 C Tagesordnungspunkt 18: Jörg Tauss SPD ...... 3260 B a) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU ...... 3262 A der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- Tagesordnungspunkt 4: rung des Gesetzes zur Neuregelung a) Antrag der Abgeordneten Dr. Michael des Schutzes von Verfassungsorga- Meister, , weite- nen des Bundes rer Abgeordneter und der Fraktion der (Drucksache 15/805) ...... 3282 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. , Donnerstag, den 10. April 2003

b) Erste Beratung des von den Fraktionen b) Zweite und dritte Beratung des von der der SPD und des BÜNDNISSES 90/ Bundesregierung eingebrachten Ent- DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Neuord- wurfs eines Gesetzes zur Änderung nung des gesellschaftsrechtlichen des Siebten Buches Sozialgesetzbuch Spruchverfahrens (Spruchverfah- und des Sozialgerichtsgesetzes rensneuordnungsgesetz) (Drucksache 15/812) ...... 3282 B (Drucksachen 15/371, 15/838) ...... 3283 B c) Erste Beratung des von der Bundes- c) Beschlussempfehlung und Bericht des regierung eingebrachten Entwurfs ei- Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit nes Gesetzes zu dem Abkommen vom 30. Juli 2002 zwischen der Regie- – zu der Verordnung der Bundes- rung der Bundesrepublik Deutsch- regierung: Achtundfünfzigste Ver- land und der Regierung der Franzö- ordnung zur Änderung der Au- sischen Republik über die deutsch- ßenwirtschaftsverordnung französischen Gymnasien und das – zu der Verordnung der Bundes- deutsch-französische Abitur regierung: Einhundertste Verord- (Drucksache 15/717) ...... 3282 B nung zur Änderung der Aus- d) Antrag des Bundesministeriums der fuhrliste – Anlage AL zur Finanzen: Entlastung der Bundes- Außenwirtschaftsverordnung – regierung für das Haushaltsjahr – zu der Verordnung der Bundes- 2002 – Vorlage der Haushaltsrech- regierung: Einhundertsechsund- nung und Vermögensrechnung des vierzigste Verordnung zur Ände- Bundes (Jahresrechnung 2002) rung der Einfuhrliste – Anlage (Drucksache 15/770) ...... 3282 C zum Außenwirtschaftsgesetz – (Drucksachen 15/291, 15/292, 15/293, Zusatztagesordnungspunkt 2: 15/763) ...... 3283 C a) Erste Beratung des von den Abgeord- d)–i) neten Barbara Wittig, Dr. Dieter Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- Wiefelspütz, weiteren Abgeordneten schusses: Sammelübersichten 26, 27, und der Fraktion der SPD, den Abge- 28, 29, 30 und 31 zu Petitionen ordneten Hartmut Büttner (Schöne- (Drucksachen 15/764, 15/765, 15/766, beck), Dr. , Michael 15/767, 15/768, 15/769) ...... 3283 D Glos und der Fraktion der CDU/CSU, den Abgeordneten , (Köln), weiteren Zusatztagesordnungspunkt 3: Abgeordneten und der Fraktion des a)–d) BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN so- wie den Abgeordneten Gisela Piltz, Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- Dr. , Dr. Wolfgang schusses: Sammelübersichten 32, 33, 34 Gerhardt und der Fraktion der FDP ein- und 35 zu Petitionen gebrachten Entwurfs eines Sechsten (Drucksachen 15/829, 15/830, 15/831, Gesetzes zur Änderung des Stasi- 15/832) ...... 3284 B Unterlagen-Gesetzes (6. StUÄndG) (Drucksache 15/806) ...... 3282 C Zusatztagesordnungspunkt 4: b) Erste Beratung des von den Fraktionen Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- der SPD und des BÜNDNISSES 90/ tion der FDP: Haltung der Bundesregie- DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs rung zur Berufung des früheren Bundes- eines Ersten Gesetzes zur Änderung wirtschaftsministers Werner Müller des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zum Vorstandsvorsitzenden des RAG- (Drucksache 15/810) ...... 3282 D Konzerns Rainer Brüderle FDP ...... 3284 D Tagesordnungspunkt 19: Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD ...... 3286 B a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des Hartmut Schauerte CDU/CSU ...... 3286 D BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ gebrachten Entwurfs eines Dritten DIE GRÜNEN ...... 3288 C Gesetzes zur Änderung des Melde- Gudrun Kopp FDP ...... 3289 C rechtsrahmengesetzes (Drucksachen 15/536, 15/822) ...... 3283 A Dr. CDU/CSU ...... 3290 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003 III

Hans Michelbach CDU/CSU ...... 3291 C b) Antrag der Abgeordneten , Gisela Piltz, weiterer Ab- Dr. CDU/CSU ...... 3292 C geordneter und der Fraktion der FDP: Kurt-Dieter Grill CDU/CSU ...... 3293 C Umsetzung der deutsch-französi- schen Initiative zur Gewährung ei- ner doppelten Staatsangehörigkeit Tagesordnungspunkt 5: (Drucksache 15/362) ...... 3311 D Zweite und dritte Beratung des von der SPD ...... 3312 A Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der CDU/CSU ...... 3314 A Krankenpflege sowie zur Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (Bremen), Parl. Staats- (Drucksachen 15/13, 15/804) ...... 3294 C sekretärin BMFSFJ ...... 3315 B Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin Ernst Burgbacher FDP ...... 3316 C BMGS ...... 3294 D CDU/CSU ...... 3317 C Monika Brüning CDU/CSU ...... 3296 A Sebastian Edathy SPD ...... 3317 D Petra Selg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . 3297 D Detlef Parr FDP ...... 3299 A Tagesordnungspunkt 8: Dr. Margrit Spielmann SPD ...... 3300 B Antrag der Abgeordneten Birgit Werner Lensing CDU/CSU ...... 3301 D Homburger, , weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Statis- tiken reduzieren – Unternehmen entlas- Tagesordnungspunkt 6: ten – Bürokratie abbauen a) Antrag der Abgeordneten Dr. Michael (Drucksache 15/752) ...... 3319 B Meister, Heinz Seiffert, weiterer Abge- Birgit Homburger FDP ...... 3319 B ordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Abschluss der europäischen Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD ...... 3320 C Übernahmerichtlinie anstreben (Drucksache 15/539) ...... 3303 A CDU/CSU ...... 3322 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fritz Kuhn BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3324 A Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag Hartmut Schauerte CDU/CSU ...... 3324 D für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates betreffend Übernahmeangebote – KOM (2002) Tagesordnungspunkt 9: 534 endg.; Ratsdok. 12846/02 (Drucksachen 15/339 Nr. 2.7, 15/606) 3303 A Antrag der Abgeordneten Dr. , Klaus Brandner, weiterer Abge- CDU/CSU ...... 3303 B ordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Thea Dückert, Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD ...... 3304 D Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter Dr. FDP ...... 3306 A und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Nutzung von Geoinfor- Hubert Ulrich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3306 C mationen in Deutschland voranbringen (Drucksache 15/809) ...... 3326 B Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 3307 D Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU ...... 3308 C Dr. Margrit Wetzel SPD ...... 3326 C Dr. Hans-Jürgen Uhl SPD ...... 3310 B Vera Dominke CDU/CSU ...... 3327 C Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/ Tagesordnungspunkt 7: DIE GRÜNEN ...... 3328 C a) Antrag der Fraktionen der SPD und Ulrike Flach FDP ...... 3329 B des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Bundeseinheitliche Praxis bei der Gerold Reichenbach SPD ...... 3329 D Einbürgerung von Unionsbürgern Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI 3330 B herstellen – Hindernisse beseitigen (Drucksache 15/762) ...... 3311 D Marion Seib CDU/CSU ...... 3331 B 3326 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003

Hartmut Schauerte (A) Beitrag zum Thema Entbürokratisierung. Dann haben Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die (C) Sie ausgerechnet Griechenland als Beispiel genannt. Sie Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre möchten nicht, dass zu diesem Land ein Vergleich gezo- keinen Widerspruch. Dann verfahren wir auch so. gen wird, was ich bei Ihnen persönlich gar nicht ver- stehe. Das ist doch in Ordnung, es ist keine Diskriminie- Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat zunächst die rung anderer Länder! Abgeordnete Margrit Wetzel.

Wir können heute feststellen, dass diejenigen Länder, Dr. Margrit Wetzel (SPD): die weniger Bürokratie haben, arbeitsmarktpolitisch, wirtschaftspolitisch und wachstumsmäßig erfolgreicher Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! als diejenigen sind, die viel Bürokratie haben. Stellen Sie sich vor, dass Sie am PC sitzen und „Daten- service“ anklicken. Die Frage „Nutzungsbedingungen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) akzeptieren?“ beantworten Sie mit Ja und es erscheint eine Karte „Bund, Länder, Regionen“. Per Mausklick Gerade deswegen sollten wir uns mit diesen Ländern kommen Sie immer tiefer in den Datensatz, bis Sie einmal vergleichen und uns die Fragen stellen: Warum schließlich auf einer Karte Ihre Stadt, Ihren Landkreis funktioniert es denn da und warum ist es bei uns so kom- oder Ihr Dorf sehen. Die Menüleiste bietet Ihnen wichtige pliziert? Ich will das nicht vertiefen. Themenfelder an, offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt, wichtige Daten aus der Land- und Forstwirtschaft, Kli- Uns in der Union wäre sehr lieb, wenn diese kleine madaten, Wetterdaten, Umweltdaten, Raumplanungsda- Debatte dazu beitragen würde, dass wir anfangen, dieses ten, Verkehrsdaten, Navigationsdaten und Bodennut- Thema wirklich ernst zu nehmen. Wir haben bei keinem zungsdaten. Bund, Länder und Kommunen speisen Thema in der Vergangenheit so viel gelogen wie bei dem tagesaktuell qualitätsgesicherte Daten ins Netz ein und des Bürokratieabbaus. Wir alle haben darüber geredet; Sie haben den Zugriff auf alle Daten, die Ihr Herz be- aber wir alle sind die Lösung dieses Problems nicht gehrt, und zwar als Überlagerung topographischer Kar- wirklich konsequent angegangen und wir alle haben ten anschaulich dargestellt. nicht mutig in die Strukturen eingegriffen, weil wir Poli- tiker uns diesbezüglich fast ohnmächtig fühlten. Ich Habe ich damit bei Ihnen als Nutzer oder als Verbrau- möchte nicht, dass das so weitergeht. cher Wünsche geweckt? Leider sind wir noch nicht so weit – leider. Glauben Sie, dass unsere moderne IT-Ge- Ich will, dass wir gemeinsam mit den Beamtenappa- sellschaft ohne diese Entwicklung auskommt? Wissen raten diesen Moloch ausdünnen, um die Bürokratie Sie, wie viele kleine und mittlere Unternehmen nur da- schlanker, effektiver und beherrschbarer zu machen. rauf warten, all die Techniken und Dienstleistungspakete (B) Fangen Sie damit an! Unsere Gebete, unsere Hoffnungen rund um diesen Zukunftsmarkt zu entwickeln, und wie (D) und unsere besten Wünsche begleiten Sie. Wir werden viele Arbeitsplätze damit geschaffen werden können? Sie nicht stören. Aber seien Sie einmal ein bisschen mu- Wissen Sie, dass viele potenzielle Anbieter von Daten tig! kaum über die Wünsche der Nutzer informiert sind und dass viele potenzielle Nutzer viel zu wenig darüber wis- Herzlichen Dank. sen, woher sie die benötigten Daten erhalten können? (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Der Umsatz der Geoinformationswirtschaft in Deutschland liegt unter 100 Millionen Euro, aber das zu- Vizepräsidentin Dr. : künftig bei uns zu erschließende Marktpotenzial wird auf fast 7 Milliarden Euro geschätzt. Es lohnt also, sich Ich schließe damit die Aussprache. mit diesem wichtigen Zukunftsmarkt zu befassen. Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf Das haben wir als Parlament vor zwei Jahren das erste Drucksache 15/752 an die in der Tagesordnung aufge- Mal getan, um die Aktivitäten der Bundesregierung und führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie einverstan- des von ihr eingesetzten Interministeriellen Ausschus- den? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung auch ses für Geoinformationswesen – kurz „IMAGI“ ge- so beschlossen. nannt – zu begleiten und zu unterstützen. Was alles in- Ich rufe den Tagesordnungspunkt 9 auf: zwischen an Fortschritt und Verbesserung erreicht wurde, kann Staatssekretär Körper für das BMI viel au- Beratung des Antrags der Abgeordneten thentischer vermitteln. Deshalb bleibt mir an dieser Stelle Dr. Margrit Wetzel, Klaus Brandner, Doris nur, einen überzeugten und ganz herzlichen Dank an all Barnett, weiterer Abgeordneter und der Fraktion jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu richten, die in der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Thea den Ministerien und Behörden so engagiert und motiviert Dückert, Volker Beck (Köln), Hans-Josef Fell, und auch nachdrücklich an diesem Thema arbeiten. Sie weiterer Abgeordneter und der Fraktion des haben es verdient, dass ihr Einsatz von der Öffentlichkeit BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN wahrgenommen wird. Wir als Koalitionsfraktionen wol- len mit der heutigen Debatte auch zum Ausdruck brin- Nutzung von Geoinformationen in Deutsch- gen, dass wir das in höchstem Maß würdigen. land voranbringen (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ – Drucksache 15/809 – DIE GRÜNEN) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003 3327

Dr. Margrit Wetzel (A) – Danke für die Unterstützung. Sie gilt den Mitarbeite- Zusammenhang kann ich nur nachdrücklich auf die her- (C) rinnen und Mitarbeitern der Ministerien. vorragenden Erfahrungen verweisen, die wir beim Bun- deswirtschaftsministerium gerade mit dem maritimen Nun zum Blick nach vorn; denn wir als Parlament Koordinator gemacht haben. Dies kann ein Beispiel da- wollen ja unterstützen. Bund, Länder und Kommunen für sein, wie auch im Geoinformationsmarkt eine opti- sind die größten Halter und Erheber unterschiedlichster male Zusammenarbeit zwischen Behörden und der Wirt- Geodaten. Nutzer oder Anwender orientieren sich aber schaft erfolgen kann. Deshalb bitte ich das Haus ganz weder an Ländergrenzen noch am föderalen System oder herzlich um Zustimmung zu unserem Antrag. an der kommunalen Selbstverwaltung. Nutzer erwarten Transparenz, schnellen, einfachen und preiswerten Zu- (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ gang zu allen Daten, die zudem kompatibel, miteinander DIE GRÜNEN) verknüpfbar und für vielseitige Nutzungen verfügbar sein sollen. Weil wir immer wieder feststellen, dass das Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: leider noch nicht umfassend möglich ist, sondern insbe- Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Vera Dominke. sondere die unterschiedlichen Zuständigkeiten zu Stol- persteinen werden, bitten wir die Bundesregierung, uns einen Bericht darüber zu geben, welche Probleme bei der Vera Dominke (CDU/CSU): Koordination des Geoinformationsmarkts auf Bundes- Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! und Länderebene noch bestehen. Seit gestern liegt uns der Antrag von Rot-Grün „Nutzung von Geoinformationen in Deutschland voranbringen“ Wir wollen Transparenz und einfache Weitergabe von auf dem Tisch. Ein hehres Ziel, ein Ziel, dem auch wir Daten möglich machen. Das Informationsfreiheitsgesetz, uns verpflichtet fühlen, ein Ziel, dessen parlamentari- das wir so bald wie möglich in den Bundestag einbrin- sche Behandlung die Fraktion der CDU/CSU in der letz- gen wollen, aber auch E-Pricing-Modelle mit einheitli- ten Legislaturperiode vor drei Jahren mit ihrer Großen chen Abgaberegelungen sollen die Eintrittsbarrieren Anfrage „Nutzung der Geoinformationen in Deutsch- beim Geoinformationsmarkt senken. Möglicherweise land“ angeschoben hat. kann es über das Internet sogar zu einer unentgeltlichen Grundversorgung mit Geodaten kommen; das wollen Worum geht es dabei? Geoinformationen sind orts- wir zumindest gern geprüft wissen. und raumbezogene Daten, die heute auf allen Ebenen, in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, und in unser Sicherlich besteht auch Konsens darüber, dass in das aller täglichem Leben von Bedeutung sind: ob Radwan- Notfallvorsorgeinformationssystem, dessen Geofachda- derkarte oder Raumplanung, ob Navigationssystem im ten überwiegend von den Ländern erfasst werden, alle PKW oder Landesverteidigung, ob Naturschutz oder (B) (D) notwendigen und wichtigen Daten einfach und schnell Hochwasserkatastrophe – in nahezu allen Bereichen ba- eingebracht werden und sowohl Bundes- als auch Län- sieren die entscheidenden Daten und Systeme auf Geoin- derbehörden zur Verfügung stehen müssen. formationen. In der Geoinformation steckt ein gewalti- Wir nehmen die Aktivitäten auf der Arbeitsebene von ges wirtschaftliches Potenzial, das darauf wartet, in Bund und Ländern, die die Entwicklung des Geodaten- Deutschland stärker als bisher aktiviert zu werden. markts voranbringen, mit großer Zufriedenheit zur Vor zwei Jahren hatte die CDU/CSU-Fraktion einen Kenntnis und bitten deshalb die Bundesregierung, diese Entschließungsantrag eingebracht, der konkrete und ziel- Bemühungen durch die Einladung der Länder zu einer führende Maßnahmen hierzu beinhaltete. Rot-Grün ver- strategischen GDI-Deutschland-Konferenz zu unterstüt- hinderte die Verabschiedung dieses Antrages. zen. (Widerspruch bei der SPD) Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft – das hat auch die vom Bundeswirtschaftsminister in Auftrag ge- Der Parlamentarische Staatssekretär Körper sprach da- gebene Studie gezeigt – kann intensiviert werden und mals mit großen Worten davon, wofür die Bundesregie- Nutzen für alle Beteiligten bringen. Dies sollte zum ei- rung alles sorgen werde. nen durch Public Private Partnership geschehen, in der (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das macht er sich Kreativität, Flexibilität und Marktnähe der kleinen öfter! Darin ist er groß!) und mittleren Unternehmen voll entfalten können. Zum anderen wird – davon gehen wir aus – der wechselseitige Heute, gerade einmal zwei Jahre später, scheint urplötz- Austausch des IMAGI mit der Wirtschaft in einem Kura- lich die Untätigkeit der Bundesregierung so dramatisch torium neue Impulse und Transparenz für beide Seiten geworden zu sein, dass sich die Koalitionsfraktionen ge- bringen und dazu führen, dass Angebot, Nachfrage und nötigt sehen, in nur zwei Tagen einen Eilantrag durchzu- Entwicklung des Geoinformationsmarkts noch besser an peitschen, in dem die Bundesregierung aufgefordert den Bedürfnissen der Anwender und den Möglichkeiten wird, tätig zu werden. der Anbieter ausgerichtet werden. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Benennung eines Government-to-Business-Mo- Das tut auch Not. Wurde vor zwei Jahren von Rot-Grün derators als zentralen Ansprechpartner des Bundes für noch begrüßt, dass der IMAGI die Konzeption eines effi- Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, der auch die zienten Geodatenmanagements des Bundes erarbeitet nationalen Interessen Deutschlands in der Geoinformati- habe und gegenwärtig mit dessen Umsetzung befasst sei, onswirtschaft vertritt, halten wir für hilfreich. In diesem wird in dem heute vorliegenden Antrag als deutlicher 3328 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003

Vera Dominke (A) Fortschritt festgestellt, dass der IMAGI die bereits exis- Deutschland wirklich vorwärts bringt. In seiner jetzigen (C) tierende Konzeption für das Datenmanagement zu einer Form können wir dem Antrag nicht zustimmen. Konzeption der Dateninfrastruktur weiterentwickelt und eine Strategie für die Umsetzung beschlossen hat. Von Vielen Dank. der vor zwei Jahren bevorstehenden tatsächlichen Um- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) setzung ist heute nicht mehr die Rede. Um zu allen Positionen dieses Antrages etwas zu sa- Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: gen, reicht die Redezeit leider nicht aus. Aber auf einige Liebe Frau Kollegin Dominke, wir gratulieren Ihnen Punkte will ich hier doch noch kurz hinweisen: im Namen des ganzen Hauses zu Ihrer ersten Rede. An mehreren Stellen dieses Antrages schimmert (Beifall) durch, dass an der Länderkompetenz für das amtliche Vermessungswesen gerüttelt werden soll. Das ist mit uns Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Hans-Josef Fell. nicht zu machen. Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der FDP) Frau Präsidentin! Meine werten Kolleginnen und Kol- legen! Geoinformationen stellen eine wichtige Datenba- Die Forderung nach Einsetzung eines Kuratoriums, sis dar. Sie machen Planungen zielgenau und effektiv. um die Wirtschaft stärker einzubeziehen, erscheint äu- Rot-Grün hat die Bedeutung der Geoinformationen stets ßerst unausgegoren. Was soll ein solches Kuratorium erkannt und ernst genommen. Dafür, Frau Dominke, tun? Wer soll ihm angehören? Welche Kompetenzen braucht es nicht die Aufforderung der Union. Ihre Ab- sind ihm zugedacht? Sinnvoller wäre es zum Beispiel, lehnung auch einzelner wichtiger Punkte dieses Antrags den IMAGI zu einer Arbeitsgruppe umzugestalten, in die zeigt wiederum, dass Sie es mit dem Ausbau der Nut- Wissenschaft, Wirtschaft und, viel stärker als bisher, die zung von Geoinformationen nicht sehr ernst meinen. Länder integriert werden, statt eine zusätzliche dritte In- stitution einzurichten. Rot-Grün hingegen hat die Möglichkeiten der Erfas- sung von Geoinformationen stetig ausgeweitet. Vor (Beifall bei der CDU/CSU) allem in der Forschungsförderung wurde darauf Wert gelegt. Ich erinnere nur an den Ausbau der Satellitenbe- Statt die Benennung eines G2B-Moderators zu for- obachtung, zum Beispiel über Envisat, oder auch die dern, wie es im Antrag steht – wer weiß schon, was das kontinuierliche Verdichtung von Messstationen, bei- ist? –, sollte besser die Forderung, die auch der Dachver- spielsweise bei der Erfassung von Umweltdaten. (B) band DDGI stellt, nach einem hochrangigen Beauftrag- (D) ten umgesetzt werden. In den verschiedensten Bereichen liefern Geoinfor- mationen die entscheidende Planungsbasis. Dazu gehö- (Zuruf von der SPD: Machen wir doch!) ren so wichtige Felder wie der Hochwasserschutz und – Das steht im Antrag noch nicht drin. die Hochwasserwarnung, Waldschadensüberwachung, Gewässergüte, Luftreinhaltung oder andere Umwelt- Was ist mit der „partnerschaftlichen Zusammenarbeit schutzdaten, zum Beispiel auch für die Klimaforschung. mit KMU im Bereich des Vertriebsstrukturenaufbaus“ Besonders bedeutsam sind Geoinformationen neben dem gemeint? Was steckt in Wirklichkeit dahinter? Umweltschutz aber auch für Planungen in der Landwirt- Schließlich ein letztes Beispiel für die Unausgegoren- schaft, für den Verkehr, in der Raumordnung und für vie- heit dieses Antrages. Im Forderungskatalog für die Bun- les mehr. desregierung erscheint die baldige Verabschiedung eines Aufgrund der heutigen, umfassend ausgeweiteten Informationsfreiheitsgesetzes. Meine Damen und Her- Möglichkeiten liegen eine Fülle von Daten vor, die auf- ren, seit wann verabschiedet die Bundesregierung Ge- gearbeitet und zur Verfügung gestellt werden müssen. setze? Das fällt noch immer in die Kompetenz dieses Sie bieten eine hervorragende Basis für eine wirtschaft- Hauses. liche Nutzung mit der Option neuer Wertschöpfung und (Beifall bei der CDU/CSU) der Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze sowie innovativer Produkte. Es liegt auf der Hand, dass dieser Antrag in keiner Weise beschlussreif ist. Er bedarf der gründlichen Bera- Zurzeit können längst nicht alle Geoinformationen tung im Fachausschuss. Das Thema ist viel zu wichtig genutzt werden. Aber in den letzten Jahren wurden die und zu bedeutsam, um es in einer Hopplahopp-Aktion Verarbeitungs- und Nutzungsmöglichkeiten vor allem durchzupeitschen. Verehrte Kolleginnen und Kollegen durch die Arbeit des Interministeriellen Ausschusses für auf der linken Seite des Hauses, warum eigentlich diese Geoinformationswesen Zug um Zug verbessert. Diese Eile? Was treibt Sie zu solcher Hektik? Warum fürchten Erfolge gilt es auszuweiten. Im vorliegenden Antrag der Sie die Diskussion im Ausschuss? Honi soit qui mal y Koalitionsfraktionen werden dazu entsprechende Vor- pense. schläge gemacht. Sie dienen zur Unterstützung und Ver- tiefung der bisherigen Arbeit der Bundesregierung. Eine Wir beantragen Ausschussüberweisung, um im Fach- wichtige Aufgabe wird es sein, die Koordinierung des ausschuss mit der gebotenen Gründlichkeit eine runde Geoinformationswesens auf Bundes- und Länderebene Sache zu erarbeiten, die die Geoinformationen in zu verstärken. Auch die unentgeltliche Grundversorgung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003 3329

Hans-Josef Fell (A) mit Geodaten, zum Beispiel über das Internet, sollte kommen. Aber mich stört das Déjà-vu-Erlebnis in dieser (C) deutlich ausgeweitet und verbessert werden. Die zügige Angelegenheit: Bereits im Februar 2001 haben die Koa- Verabschiedung eines Informationsfreiheitsgesetzes litionsfraktionen die Einrichtung des Interministeriellen wird weitere Möglichkeiten bieten. Ausschusses für Geoinformationswesen begrüßt und eine bessere Koordinierung des Geoinformationswesens Aus der Sicht von Bündnis 90/Die Grünen hat der in Deutschland gefordert. Diese Forderung kommt im weitere Ausbau des deutschen Notfallvorsorge-Infor- Punkt a Ihres Antrags erneut vor. mationssystems eine besondere Bedeutung. Gerade die Hochwasserkatastrophen der letzten Monate zeigen, dass Verbesserung der Anwenderfreundlichkeit und Er- weitere Verbesserungen notwendig sind. Informationslü- leichterung des Zugangs haben Sie schon vor zwei Jah- cken gab es zum Beispiel beim fränkischen Hochwasser ren gefordert. Diese Forderung findet sich im Punkt b im Januar dieses Jahres. Verbesserungen lassen sich mit Ihres Antrags. Auch gegen den Ausbau des deutschen Not- dem Ausbau der Datenerfassung, der Datenverarbeitung fallvorsorge-Informationssystems – das ist der Punkt c – ha- und der Datenauswertung schaffen. Eine verbesserte Da- ben wir inhaltlich nichts zu sagen. Aber angesichts der tenlage zur Hochwasserwarnung hilft aktuelle Schäden Hochwasserkatastrophen, die wir vor einigen Monaten vermeiden und ergibt zudem Erkenntnisse für einen ver- erlebten, ist wohl klar, dass es wesentlich besser gewe- besserten Hochwasserschutz. sen wäre, wenn gerade an dieser Stelle alles ein wenig schneller gegangen wäre. Damit das wirtschaftliche Potenzial von Geoinforma- tionen wirklich genutzt werden kann, ist eine verstärkte (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Kooperation mit der Wirtschaft anzustreben. Vor allem Unter Punkt d Ihres Antrages wird die Einberufung auch kleine und mittlere Unternehmen müssen in die einer Bund-Länder-Konferenz und unter Punkt e eine Lage versetzt werden, kostengünstig und unbürokratisch bessere Einbeziehung der Wirtschaft gefordert. Das ist auf die für sie interessanten Geoinformationen zurück- zwar interessant, aber nicht gerade neu. greifen zu können. In dem von Rot-Grün heute vorgelegten Antrag zur Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: Nutzung von Geoinformationen werden umfassende und Frau Kollegin Flach, gestatten Sie eine Zwischen- detaillierte Vorschläge gemacht, um eine verstärkte Nut- frage des Kollegen Reichenbach? zung zu ermöglichen. Die Umsetzung dieser Vorschläge wird einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Notfallvorsorge und der Umweltbeobachtung, zur Um- Ulrike Flach (FDP): weltverbesserung sowie zur Schaffung von neuen Ar- Ja, gerne. (B) beitsplätzen mithilfe gezielter Planungen für Infrastruk- (D) turmaßnahmen oder von neuen Produkten und Gerold Reichenbach (SPD): Dienstleistungen leisten. Frau Kollegin, haben Sie zur Kenntnis genommen, Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Union, dass das System schon seit geraumer Zeit im Netz ist es mit dem Ausbau des Geoinformationssystems ernst und dass das Problem eher darin liegt, dass die Plattform meinen, dann können Sie unserem Antrag nur zustim- nicht ausreichend von denen genutzt wird, die die Daten men; denn er wird weitere Verbesserungen ermöglichen. zur Verfügung stellen müssten, nämlich von denen, de- nen nach dem Grundgesetz der Katastrophenschutz ob- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN liegt? und bei der SPD) Ulrike Flach (FDP): Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: Lieber Kollege, selbstverständlich nehme ich das zur Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Ulrike Flach. Kenntnis; ich habe kein Problem damit. Für mich ist aber entscheidend, dass im Parlament offensichtlich im- Ulrike Flach (FDP): mer wieder routinemäßig Forderungen erhoben werden, Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der vor- die aber in der Praxis – das sage ich in Richtung von liegende Antrag enthält eine Reihe von richtigen und Herrn Körper – nicht umgesetzt werden, sodass wir uns sinnvollen Aussagen und Forderungen, ständig mit den gleichen Themen befassen müssen. (Beifall des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/ (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) DIE GRÜNEN]) Wir von der FDP wollen, dass die Vorschläge umgesetzt werden, damit die Menschen einen Nutzen von diesem denen natürlich auch die FDP zustimmen kann, zumal System haben. Genau das passiert offensichtlich nicht. wir in der Vergangenheit eine ganze Reihe von entspre- Ich könnte Ihnen vorlesen, was Sie uns nunmehr zum chenden Anträgen zu diesem Thema gestellt haben, die dritten Mal in diesem Parlament vorlegen, ohne dass von Ihnen – so ähnlich konnte es Frau Dominke bei An- sich etwas bewegt. trägen der CDU/CSU-Fraktion erleben – natürlich global abgelehnt wurden. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Frau Dr. Wetzel, ich schätze Ihr Engagement auf die- Die Verbesserung der Nutzbarkeit für die Wirtschaft sem Gebiet. Wir wollen alle gemeinsam zum Erfolg haben Sie vor zwei Jahren gefordert. Neu ist die Forde- 3330 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003

Ulrike Flach (A) rung nach der Gründung von drei zusätzlichen Gremien; infrastruktur ist einer der zentralen Bausteine der (C) Sie wollen nämlich ein Kuratorium für IMAGI, einen Fortentwicklung der Konzeption des Geodatenmanage- G2B-Moderator und die Einrichtung zentraler Vertriebs- ments des Bundes. Hingewiesen wird auch auf die zahl- stellen in den Fachbehörden des Bundes. Da zahlreiche reichen, teilweise unter Einbeziehung der Länder durch- Gremien bereits neu gegründet wurden – das ist das Ein- geführten Pilotprojekte. Man muss diesen Antrag also zige, was in den letzten Jahren gelaufen ist –, frage ich richtig lesen. mich, was diese Forderung zur Vereinfachung und zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit beitragen soll. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Ich halte dies aus Sicht der FDP eher für einen Gremien- des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – GAU als für eine Verbesserung der Situation. Ulrike Flach [FDP]: Aha!) (Beifall bei der FDP) Ich finde es sehr erfreulich, dass das aufgebaute Metainformationssystem für Geodatenbestände des Bun- Nach dieser kurzen Zusammenfassung der im vorlie- des nach einem erfolgreichen Probelauf schon im Som- genden Antrag gestellten Forderungen frage ich Sie, mer dieses Jahres in den Wirkbetrieb gehen wird. Schon Frau Dr. Wetzel: Was haben Sie eigentlich in den ver- heute ist dieses Metainformationssystem, in dem man gangenen zwei Jahren gemacht, dass Sie uns diese alten „Daten über Daten“ erhält, für jedermann über das Inter- Schoten wieder auf den Tisch legen? net verfügbar. Dies ist eine sachdienliche Maßnahme, (Dr. Margrit Wetzel [SPD]: Das ist nicht alt!) die wir durchgeführt haben. Im Augenblick ist dies noch in eingeschränkter Form möglich. Deshalb ist schon der Die Koordination zwischen Bund und Ländern klappt zweite Schritt in Angriff genommen worden: In Koope- offenbar immer noch nicht. Die Einwürfe der Kollegin ration mit einigen Ländern wird eine Verknüpfung der Dominke lassen natürlich bei mir eine Art Warnlicht auf- auf Landes- und kommunaler Ebene vorhandenen Meta- leuchten, dass es offensichtlich nicht besser wird. Worin informationssysteme entwickelt und erprobt. Dies ist ein liegt eigentlich das Problem? weiterer, konkreter Schritt. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Nehmen Sie einmal die Schärfe aus der Rede!) Bei der Harmonisierung und Optimierung der admi- nistrativen Vorgaben für den Bezug und die Abgabe von Liegt es wirklich daran, dass sich die Länder nach wie Geodaten wurde ebenfalls ein großer Schritt nach vorne vor nicht bewegen? Warum müssen wir uns immer wie- getan. Die Rahmenrichtlinie des IMAGI für „Entgelte der mit Forderungen dieser Art auseinander setzen? Ich und Abgabebedingungen für Geodaten“ wurde verab- erwarte von Herrn Körper, dass er uns einmal sagt, wo- schiedet. Sie ist im Januar dieses Jahres in Kraft getreten ran es hapert. und gilt für alle Bundesbehörden. Darin wird unter ande- (B) (D) rem eine Kategorisierung von Geodaten vorgenommen, (Dr. Uwe Küster [SPD]: Der sagt es Ihnen die nach Grundversorgung, Standardversorgung und auf- gleich!) traggeberspezifischer Versorgung gegliedert wird. Wer ist denn wirklich schuld? Ich erwarte natürlich mit Spannung, was Sie uns gleich erzählen werden. Verbunden sind diese Kategorien mit einer Festlegung der Entgelte. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass Sie das Anträge- schreiben lassen und dass Sie handeln. Denn natürlich (Ulrike Flach [FDP]: Warum haben wir denn sind wir mit Ihnen der Meinung, dass wir Geoinformati- dann den Antrag?) onen brauchen – und das schnell. – Frau Flach, wenn Sie etwas fragen wollen, dann stellen (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Sie eine Zwischenfrage! – Jeder Nutzer kann dem der- zeit erstellten Geodatenkatalog des Bundes entnehmen, Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: ob die für ihn interessanten Geodaten kostenfrei sind Für die Bundesregierung spricht jetzt der Parlamenta- oder mit welchen Kosten er beim Bezug der Geodaten zu rische Staatssekretär Körper. Er kann dann gleich auf rechnen hat. Ihre Fragen antworten. Zur Förderung und Weiterentwicklung der Anwen- (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Große Erwar- derfreundlichkeit der Geodateninfrastruktur Deutschland tung!) möchte ich hervorheben, dass ganz intensiv an der Fer- tigstellung des Internetportals GeoPortal.Bund gearbeitet wird. Auch der weit größere, erweiterte Teil des Portals, Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär beim Bun- aus dem nicht nur Metadaten, sondern auch Geodaten desminister des Innern: verfügbar sind, soll noch im Herbst öffentlich verfügbar Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich sein. Schon im Sommer dieses Jahres wird auch das On- glaube, in dem vorliegenden Antrag wird ein guter Über- linebestellsystem des Geodatenzentrums des Bundes, blick über die zahlreichen Maßnahmen der Bundesregie- das der Öffentlichkeit auf der CeBIT vorgestellt wurde, rung gegeben, die seit der letzten Entschließung in die- freigegeben werden. Sie sehen, es geht voran und es sem Zusammenhang im Geoinformationswesen erreicht wird konkret gehandelt. Das ist gut so. wurden. In ihm wird der Entwicklungsstand der ange- strebten und teilweise im Aufbau befindlichen Geoda- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten teninfrastruktur sehr deutlich aufgezeigt. Die Geodaten- des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003 3331

Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper (A) Es gibt noch andere Initiativen und Entscheidungen, Die Antwort der Bundesregierung auf die Große An- (C) auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte. Den For- frage unserer Fraktion war umfassend und hat Anlass zur derungskatalog aus dem Antrag möchte ich insbesondere Hoffnung gegeben, weil Sie sich dort ausdrücklich zum dazu nutzen, um auf die Verbesserungsfähigkeit der Ko- Kabinettsbeschluss der Kohl-Regierung bekannt haben. ordinierung des Geoinformationssystems beim Aufbau Dieser Kabinettsbeschluss hat etwas vorangebracht. Wir der Geodateninfrastruktur hinzuweisen. Ich halte die la- können feststellen, dass IMAGI tätig war und dass sich pidare, fast polemische Bemerkung der CDU-Kollegin die Länder selbstverständlich in der gebotenen Weise zu den Zuständigkeiten von Bund und Ländern umfassend daran beteiligt haben. schlichtweg für falsch. Die Politik der jetzigen Regierung hat das Thema lei- (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist keine der nicht ausreichend befördert. Bei entsprechendem Polemik!) Einsatz des zuständigen Bundesinnenministers Schily für dieses wichtige Thema könnten wir schon über zwei Für die Zwischenfrage des Kollegen Reichenbach bin Jahre weiter sein. ich sehr dankbar: Ein Geodateninformationssystem ist nur so gut wie die Daten, mit denen es unterfüttert wird. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Dafür sind auch die Länder zuständig. Es darf nicht der Die Harmonisierung und Optimierung der administrati- Beliebigkeit der Länder überlassen bleiben, welche In- ven Vorgaben enden nun einmal nicht bei der Regelung formationen hinzukommen. Es geht in der Tat um eine der Entgelte und Abgabebedingungen für Geodaten. Es verbesserte Koordinierung. Das ist der Kern dieses An- reicht auch nicht aus, die Einbeziehung der Länder in die trages, den wir umsetzen wollen. Arbeit des IMAGI zu begrüßen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ Vielmehr wäre es wichtig gewesen – Herr Parlamen- DIE GRÜNEN) tarischer Staatssekretär, ich zitiere aus Ihrer Antwort –, Ich will nicht über Schuld oder Nichtschuld sprechen. die „nach der Kompetenzordnung des Grundgesetzes zu- Das wäre völliger Käse. Ich will die Verantwortlichkei- ständigen Länder“ weiter zu fördern. Die Länder brin- ten benennen, die es in diesem Zusammenhang gibt. Ich gen sich seit Jahren über die Arbeitsgemeinschaft der will nicht den Eindruck erwecken, dass es falsche Ver- Vermessungsverwaltungen ein. Die Länder werden in antwortlichkeiten gibt. Die Länder sind mit im Boot und Kürze mit Unterstützung des Bundesamtes für Kartogra- haben es mit in der Hand, ob es funktioniert oder nicht. phie und Geodäsie den satellitengestützten Positionie- Der Bund hat seine Hausaufgaben erledigt. Wir werden rungsdienst – SAPOS – der AdV für Navigation und diese wichtigen Zugangsmöglichkeiten weiterentwi- Vermessung bundeseinheitlich realisieren. Der Vertrag (B) ckeln. hierzu wurde vor kurzem auf der Hannover Messe unter- (D) zeichnet. (Vera Dominke [CDU/CSU]: Note sechs!) In Ihrem Antrag findet sich kein Wort darüber. Sie Dafür brauchen wir die Mitarbeit aller und keine polemi- verlieren kein Wort über die für Notfall- und Katastro- schen Bemerkungen. phendienste notwendigen georeferenzierten Hausnum- mern, die parzellenscharf nachgewiesen werden können. Vielen Dank. Auch hierzu liegt von den Ländern ein unterschriftsreifer (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ Vertrag vor. DIE GRÜNEN) Warum haben Sie in Ihrem Antrag kein Wort über die „Shuttle Radar Topography Mission“ verloren? Wo blei- Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: ben Ihre Aussagen über und die Finanzmittel für Galileo? Das Wort hat die Abgeordnete Marion Seib. Die Geodateninfrastruktur muss in einem dauerhaften Bezug zur Erde stehen. Marion Seib (CDU/CSU): Wer Ihren Antrag nach fachlichen Gesichtspunkten durchforstet, dem bleiben nur folgende Rückschlüsse üb- Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten rig: Kolleginnen und Kollegen! Wer oder was hat Sie, ge- ehrte Damen und Herren von Rot-Grün, eigentlich auf- Erstens. Sie bejubeln die Leistungen, die durch mu- geweckt? Der Weckvorgang hat Sie offensichtlich so er- tige Entscheidungen der Kohl-Regierung angestoßen schreckt, dass Sie glatt vergessen haben, dass wichtige wurden. Themen von nationaler Bedeutung zuerst im zuständigen Ausschuss diskutiert werden müssen. Zweitens. Sie bejubeln Metainformationssysteme für Geodatenbestände in Bundeszuständigkeit, obwohl dies (Beifall bei der CDU/CSU) heute bei einer modernen Verwaltung bereits zur Selbst- verständlichkeit gehört, und zwar auch deshalb, weil es Oder ist Ihnen vielleicht gar nicht mehr bewusst, welcher um eine zigfache Aufsplitterung in vielfältige Fachkom- Ausschuss für das Thema Geodaten zuständig ist? Woll- petenzen geht. ten Sie dem Wirtschaftsausschuss oder dem Innenaus- schuss das Thema nicht anvertrauen, sodass Sie sofort Drittens. Sie bejubeln die Leistungen der Länder, las- mit Hektik im Bundestag einen Antrag einbringen muss- sen in Ihrem Antrag aber dennoch nichts unversucht, die ten? Zentralisierung zu fördern. 3332 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2003

Marion Seib (A) Viertens. Sie fordern einen so genannten G2B-Mode- Berg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der (C) rator. Damit wollen Sie das Projektmanagement implan- SPD sowie der Abgeordneten Michaele Hustedt, tieren, das Ihnen in der Studie empfohlen wurde. Sie Volker Beck (Köln), , weiterer bleiben aber die Auskunft über die Ausschreibungsbe- Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- dingungen zur Besetzung dieser Stelle schuldig. Haben SES 90/DIE GRÜNEN Sie etwa schon einen Bewerber in der Hinterhand? Initiative zur Gründung einer Internationalen Fünftens. Ihre Forderung gegenüber Ihrer Regierung Agentur zur Förderung der Erneuerbaren nach einer schnellen Realisierung der Datenbereitstel- Energien (International lung lässt die Vermutung aufkommen, dass es hier auch Agency – IRENA) um Vertriebsmonopole für Softwaresysteme geht. Wenn dem so wäre, bliebe die Frage offen, welche Ausschrei- – Drucksache 15/811 – bung wo gelaufen ist, um dieses Problem zu lösen. Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die Sechstens. Die aus einer vom Wirtschaftsminister Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre wahrscheinlich freihändig vergebenen nordrhein-westfä- keinen Widerspruch, dann verfahren wir auch so. lischen Studie abgeschriebenen Handlungsempfehlun- Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat zunächst gen geben auch keine Auskunft darüber, wie beim Erfas- der Abgeordnete . sen, Handeln und Verwalten der Geoinformationen die privaten Dienstleister und die Wissenschaft eingebun- Dr. Hermann Scheer (SPD): den werden sollen. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die bei- Meine zentrale Forderung lautet deshalb: Der Inter- den Anträge stehen in einem gedanklichen Zusammen- ministerielle Ausschuss für Geoinformationswesen muss hang, wie sich unschwer feststellen lässt. Ich möchte so- für Wirtschaft und Wissenschaft geöffnet werden. Dies wohl dazu, welchen Sinn die Konferenz hat, als auch zu brächte Transparenz. Deshalb, meine sehr geehrten Kol- IRENA, der Internationalen Agentur zur Förderung der leginnen und Kollegen, wäre es besser gewesen, Sie hät- Erneuerbaren Energien, einige begründende Worte sa- ten hier nicht nur Beschreibungen von Verwaltungssitua- gen. Ich möchte auch sagen, warum wir vonseiten des tionen geliefert, sondern klar dargestellt, auf welchen Parlaments die Initiativen unterstützen und vorantreiben Wegen Sie die Länder fördern wollen, damit diese ihren sollten. Zuständigkeiten besser nachkommen können. Es wäre wichtig gewesen, bekannt zu geben, welche Instrumente 1992, als die Agenda 21 verabschiedet worden ist, Sie den Ländern dazu an die Hand geben wollen. Schade fehlte in diesem berühmten und ansonsten sehr wichti- um die vertane Chance. gen und guten Dokument die Bezugnahme auf das Welt- (B) energieproblem, obwohl es das Schlüsselproblem für die (D) Vielen Dank. Weltökologie und für die Entwicklung vieler Länder von (Beifall bei der CDU/CSU) entscheidender Bedeutung ist. Bekanntlich geht ohne Energie nichts. Es ist unvorstellbar und auch vom Poten- zial her unmöglich, die Energieversorgung, wie sie heute Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer: dominant ist und bei der die Industrieländer die meiste Ich schließe damit die Aussprache. Energie verbrauchen, auf die ganze Welt zu übertragen. Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Zehn Jahre später wurde auf der Rio-plus-10-Konfe- Fraktionen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen, renz in Johannesburg dieser Mangel der Agenda 21 beho- Drucksache 15/809, mit dem Titel „Nutzung von Geo- ben. Es bildete sich sogar eine andere Art der Koalition informationen in Deutschland voranbringen“. Wer von der Willigen, eine Gruppe von Ländern – inzwischen Ihnen stimmt für diesen Antrag? – Gegenstimmen? – sind es über 100 –, die gesagt haben: Wir müssen hier so- Enthaltungen? – Der Antrag ist mit den Stimmen der gar mehr tun, als in dem Schlussdokument von Johan- Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen von CDU/CSU nesburg vereinbart wurde. Aber die Situation ist nun ein- bei Enthaltung der FDP angenommen. mal so: Auch wenn der Geist inzwischen williger geworden ist, sind die Initiativen, bezogen auf die inter- Ich rufe die Zusatzpunkte 5 und 6 auf: nationale Situation, noch weitgehend schwach. Weltweit ZP 5Beratung des Antrags der Abgeordneten wächst der Energiebedarf immer noch wesentlich schnel- Dr. Hermann Scheer, , Dr. Axel ler als der Zuwachs der Nutzung Erneuerbarer Energien, Berg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der obwohl es zwei objektive Grenzen des herkömmlichen SPD sowie der Abgeordneten Michaele Hustedt, Energieeinsatzes gibt, die mit der Reservelage und mit Hans-Josef Fell, Undine Kurth (Quedlinburg), der Belastbarkeit der Ökosphäre zusammenhängen. weiterer Abgeordneter und der Fraktion des Deswegen wird diese Konferenz im Wesentlichen BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN vier Aufgaben haben: Internationale Konferenz für Erneuerbare Energien Erstens. Das Zutrauen in die weit unterschätzten Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien muss gestärkt – Drucksache 15/807 – werden. ZP 6Beratung des Antrags der Abgeordneten (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ Dr. Hermann Scheer, Doris Barnett, Dr. Axel DIE GRÜNEN)