AUFLAGEENTWURF

ÖRTLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT 1.00

GZ.: 11/1756/RO/01.1-ÖEK | DATUM: 12.11.2020

Staatlich befugter und beeideter ZIVILTECHNIKER Boder 211 | 8786 Tel.: 03614/4272 | e-mail: [email protected] architektDI Martina K AML GEMEINDENUMMER: 6 1 2 5 GEMEINDE

Kurzfassung

Politischer Bezirk: Gesamtgröße / Seehöhe: 19.616,68 ha / 809 m Einwohner: 5.012

Lage

Bad Mitterndorf weist eine inneralpine Beckenlage auf, umfasst dabei das gesamte „Hinterberger Tal“ im steirischen und erstreckt sich zwischen dem Radlingpass im Westen und der Klachauer Höhe mit der Engstelle am Grimming im Osten. Beim „Mitterndorfer Becken“ handelt es sich um eine langgestreckte, weithin von ebenen Talböden eingenommene Senke zwischen den Ausläufern der Dachsteingruppe, dem Kemetgebirge, und dem massiven Grimmingstock im Süden sowie dem Toten Gebirge im Norden. Es ist von sanften, sehr weitläufigen, mitunter bewaldeten Hügeln durchzogen und senkt sich - kaum wahrnehmbar – terrassenförmig Richtung Süden. Längsachsial, von Ost nach West, von der Salzkammergutstraße und der dazu parallel verlaufenden Bahnlinie durchquert, ist es geprägt von weitläufigen, naturnahen Wiesenflächen im Süden und dichter, teilweise bis an den Waldrand heranreichender Verbauung im Norden. Die Wälder werden zu großen Teilen wirtschaftlich genutzt und sind dementsprechend anthropogen (Nadelwaldkultur va.) geprägt. Vor einer imposanten Gebirgskulisse wechseln sich weite, intakte Räume mit landschaftlicher Vielfalt und dicht bebaute Siedlungsbereiche ab und erzeugen dabei ein beeindruckendes Bild. Bad Mitterndorf ist im hochrangigen Verkehrsnetz durch die B 145 Salzkammergut Straße erschlossen, die von Trautenfels über bis Vöcklabruck führt. Darüber hinaus erreicht man Bad Mitterndorf mit der Salzkammergutbahn, die von Stainach-Irdning über Attnang- Puchheim nach Schärding führt.

Gemeindefunktion / Regionales Entwicklungsprogramm RePro

Lt. Regionalen Entwicklungsprogramm für die Planungsregion Liezen ist Bad Mitterndorf als „Teilregionales Zentrum“ eingestuft. Der regionale Siedlungsschwerpunkt erstreckt sich auf Mitterndorf, Thörl, Zauchen und Neuhofen. Wirtschaftspolitisch ist die Gemeinde in erster Linie nach orientiert, in zweiter Linie nach Liezen.

Der kompakte Siedlungskörper in der Mitte, bestehend aus Mitterndorf, Thörl, Zauchen und Neuhofen, zählt zum Teilraum der „Siedlungs- und Industrielandschaften“, der restliche Dauersiedlungsraum im Mitterndorfer Becken zum Teilraum der „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Täler“. Die an die durchgehenden Waldbänder anschließenden Landschaftsräume an den Hängen im

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Norden der Senke, das ausgedehnte Almgebiet zwischen Kampl, Lawinenstein und Rabenkogel, der Westhang des Kulmkogels sowie die sog. „Kraglweide“ in der Nähe des Salzastausees gehören dem Teilraum „grünlandgeprägtes Bergland“ an. Die Gipfel der Bergmassive zählen zur „Region über der Waldgrenze u. Kampfwaldzone“. Den größten Anteil hat Bad Mitterndorf aber am „forstwirtschaftlich geprägten Bergland“.

Siedlungsstruktur

Aufgrund der naturräumlichen Verhältnisse beschränkt sich der Dauersiedlungsraum der Marktgemeinde Bad Mitterndorf auf einen kleinen Bruchteil des Hoheitsgebietes (16,5%), liegt damit aber immer noch knapp über dem Bezirksschnitt (13,4%). Die zentralörtliche Funktion ist durch die Festlegung als „Teilregionales Zentrum“ bereits im Regionalen Entwicklungsprogramm vorgegeben. Der regionale Siedlungsschwerpunkt erstreckt sich auf Mitterndorf, Thörl, Zauchen und Neuhofen, wobei die Funktion Zentrum unverändert im Kern von Mitterndorf zu verzeichnen ist, der aufgrund seines Ausstattungsgrades an Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen über eine hohe kleinurbane Qualität verfügt. Darüber hinaus sind mit Pichl-Knoppen und noch zwei örtliche Siedlungsschwerpunkte festgelegt, die sich, im westlichen bzw. östlichen Gemeindegebiet gelegen, räumlich ausgewogen verteilen. Insbesondere Tauplitz weist alle Merkmale einer gut funktionierenden dörflichen Einheit auf und stellt damit ein kleines Subzentrum dar. Die Siedlungsschwerpunkte umfassen einen Großteil der als Bauland ausgewiesenen Bereiche. Um Kräfte und Ressourcen bündeln zu können, werden die industriell-gewerblichen Entwicklungsmöglichkeiten auf zwei Schwerpunkte konzentriert. Während in Pichl Süd überwiegend Bauland der Kategorie Industriegebiet 1 ausgewiesen ist, ist im Bereich Thörl/Zauchen Süd das Gewerbegebiet vorherrschend. Die Funktion Tourismus verteilt sich insbesondere auf die Tauplitzalm (Schi- und Wandergebiet), auf den Bereich um die Grimmingtherme, auf den Bereich um den (Schiflugschanze) sowie auf den Bereich um den Ödensee (Naherholungsgebiet / Badesee). Neben zahlreichen weiteren, kleineren Einrichtungen wird das Angebot durch ein ausgedehntes Langlaufloipennetz abgerundet. In Teilen zudem noch sehr stark landwirtschaftlich geprägt (6 Betriebe mit G<20), verteilt sich diese Funktion auf viele Siedlungsbereiche, wobei hier insbesondere Obersdorf, Neuhofen Ost, Krungl und Pichl im Kern hervorzuheben sind. Von Heimreith ostwärts bis an den westlichen Rand des Zentrums von Bad Mitterndorf sind im rechtskräftigen RePro Liezen auf einer Länge von ca. 5 km alle Wiesenflächen nahezu durchgehend als landwirtschaftliche Vorrangzone festgelegt. Die Hauptentwicklungsbereiche für die Wohnnutzung sind in den Siedlungsschwerpunkten sowie in Kainisch gegeben. Abgerundet wird das Bild durch ausgedehnte Grünzonen am südwestlichen Rand.

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Da das spezifisch gereifte Bild als grundsätzlich stimmig erkannt wurde, liegt das Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf einerseits in der Erhaltung der charakteristischen Merkmale der gewachsenen Siedlungsstrukturen und andererseits in der Erhaltung der charakteristischen Merkmale der Kulturlandschaft. Zur Erhaltung bzw. Entwicklung eines einheitlichen Gesamterscheinungsbildes ist sie daher bestrebt, den Geltungsbereich des bestehenden Räumlichen Leitbildes auf das gesamte Gemeindegebiet auszudehnen und dabei eine inhaltliche Adaptierung vorzunehmen. Dies umso mehr, als sie einen Teil der Kulturhauptstadt 2024 darstellt.

Wirtschaftliche Situation

Wirtschaftlich betrachtet steht die Marktgemeinde Bad Mitterndorf auf drei wesentlichen Standbeinen. In einer ausnehmend attraktiven Landschaft gelegen, deren Reize und abwechslungsreichen Akzente vom Charakter einer breiten Talsohle mit umschließenden Hochgebirgszonen und großen Waldflächen bestimmt werden, und im Genuss einer kulturellen Sonderstellung als Teil des Salzkammergutes, ist Bad Mitterndorf als Tourismusort prädestiniert und demgemäß nach der Ortsklassenverordnung 2017 in der Ortsklasse A eingestuft. Winter- und Sommertourismus halten sich annähernd die Waage. Bad Mitterndorf liegt in der Tourismusregion Ausseerland - Salzkammergut und gehört dem gleichnamigen Tourismusverband an. Dazu zählen außerdem die Nachbargemeinden Bad Aussee, und . Bad Mitterndorf verfügt über drei ortsgebundene Heilfaktoren (Heiltherme, Heilmoor, Heilklima). Die 5 größten Industrie- und Gewerbebetriebe stehen in Summe für derzeit rund 475 Arbeitsplätze. Die bereitgestellten Arbeitsplätze und umfassenden Investitionstätigkeiten bewirken zusätzliche Kaufkraft und Einnahmen für Bevölkerung, Zulieferbetriebe und öffentliche Institutionen und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Region (regionaler Wirtschaftsmotor). Auch die Land- und Forstwirtschaft hat für die wirtschaftliche Entwicklung von Bad Mitterndorf einen höheren Stellenwert als in vielen anderen Gemeinden des Bezirks. Die Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe ist unbestritten wichtig, zum einen (unmittelbar) zur Qualitätssicherung der Ernährung mit Regionsbezug, zum anderen (mittelbar) zur Pflege der Kulturlandschaft. Diese Pflege trägt zur Erhöhung des Wohnwertes bei und stellt darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung des Tourismus dar.

Vorrangige Ziele

Ein wesentliches Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf liegt in der Erhaltung des hohen natur- und kulturlandschaftlichen Potentials der freien Landschaftsräume für die Umwelt-, Lebens- und touristischen Qualitäten in Verbindung mit der Erhaltung der gebietstypisch dörflichen Siedlungsstruktur.

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Die Entwicklung von Bad Mitterndorf ist untrennbar mit dem Tourismus verbunden. Stellt sie doch mit knapp 500.000 Nächtigungen die größte Gemeinde in der Tourismusregion Ausseerland - Salzkammergut dar. Demzufolge liegt ein vorrangiges Ziel in der Stärkung und Weiterentwicklung des (Ganzjahres)Tourismus. Da das Verhältnis der Zweitwohnsitze zu den sonstigen Wohnsitzen im Gemeindegebiet bereits bei 0,3 liegt, ist man gleichzeitig aber auch bestrebt, die Einrichtung neuer Zweitwohnsitze zu verhindern. Zu diesem Zweck wird im Zuge der ggst. Revision die Beschränkungszone für Zweitwohnsitze auf das Kerngebiet von Bad Mitterndorf, auf das Kerngebiet von Tauplitz sowie auf das gesamte Gebiet der Altgemeinde Pichl-Kainisch ausgedehnt, um nur eine der Maßnahmen zu nennen. In unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Thema steht das Ziel, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, um leistbare Grundstücke für die einheimische Bevölkerung sicherzustellen. Als eine der wichtigen Maßnahmen hierzu ist das Instrument der Baulandmobilisierung (insbesondere privatwirtschaftliche Maßnahmen) zu sehen, darüber hinaus wird im Zuge der ggst. Revision die Dichte im Kern von Tauplitz stark abgesenkt (sowohl im Kerngebiet als auch im angrenzenden Wohngebiet). Aber auch die inhaltliche Adaptierung des bestehenden Räumlichen Leitbildes einschließlich der Ausdehnung des Geltungsbereiches auf das gesamte Gemeindegebiet werden einen Beitrag dazu leisten.

Ein weiteres wesentliches Ziel liegt in der Sicherung der bestehenden bzw. Schaffung neuer Arbeitsplätze, demzufolge man bestrebt ist, die industriell-gewerblichen Struktur weiterzuentwickeln.

Da mit der Abflussuntersuchung ein mögliches Gefährdungspotential entlang der Salza aufgezeigt wurde, besteht ein weiteres vorrangiges Ziel in der raschen Umsetzung diesbezüglicher Hochwasserschutz- maßnahmen.

Ein weiteres wesentliches Thema stellt im Bezirk / in der Gemeinde auch die Forcierung des Einsatzes von Erneuerbarer Energie dar. Aus diesem Grund ist Bad Mitterndorf neben den Gemeinden Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee Mitglied der „Klima- und Energiemodellregion Salzkammergut Ausseerland“.

Bevölkerung

Ein weiteres wesentliches Ziel liegt in der Erhaltung der Bevölkerungszahl bzw. in einer maßvollen Steigerung von 5.012 auf ca. 5.135 (10 J.) bzw. ca. 5.195 (15 J.). Bad Mitterndorf stellt eine sehr begehrte Wohnsitzgemeinde und demzufolge eine Zuwachsgemeinde dar.

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Wie die Wohnbautätigkeit der letzten 10 Jahre deutlich zeigt, verzeichnet die Marktgemeinde Bad Mitterndorf einen erheblichen Wohnraumbedarf. Zwischen 2009 und 2019 wurden 288 Wohneinheiten errichtet, 180 WE (ca. 62,5%) in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie 108 WE (ca. 37,5%) in Mehrfamilienhäusern, was einem Jahresdurchschnitt von ca. 29 Wohneinheiten entspricht.

Umwelterheblichkeit / Alpenkonvention / SaPro Windenergie

Die Gestaltungsidee der Örtlichen Entwicklungskonzepte 4.00 der Altgemeinden Pichl-Kainisch, Bad Mitterndorf und Tauplitz wird nicht grundlegend verändert, sondern im Wesentlichen weitergeführt. Ein Großteil der Erweiterungen gegenüber den Örtlichen Entwicklungskonzepten sind in Relation zum Flächenausmaß der umgebenden, hinsichtlich der Auswirkungen bereits ähnlicher Bereiche als geringfügig einzustufen. Die Neufestlegungen sind vielfach als Arrondierung bzw. Auffüllung zu sehen. Da sich die Gesamtfläche der Änderungen aus vielen einzelnen Teilen zusammensetzt, sind Kumulationseffekte grundsätzlich auszuschließen. Zur Beurteilung der geplanten Erweiterungen für die Funktion Tourismus im Bereich Tauplitz Südost und Tauplitz Nord sowie zur Beurteilung der geplanten Erweiterung des Gewerbegebietes Thörl/Zauchen Süd jedoch war jeweils eine Umwelterheblichkeitsprüfung durchzuführen, da aufgrund der Flächenausmaße negative Auswirkungen auf die Umwelt nicht von vornherein auszuschließen waren. Die Ergebnisse zeigten, dass in allen drei Fällen eine Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes nicht auszuschließen ist. Gleichzeitig wurde die Übereinstimmung mit den Zielen der Alpenkonvention geprüft und festgestellt. Die Umsetzung des ÖEK 1.00 wird zu keiner Änderung des Gebietscharakters führen. Die zusätzliche Belastung der Umwelt bewegt sich in der Größenordnung der gebietstypischen Hintergrundbelastung. Die ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung des gesamten Alpenraumes ist durch die ggst. Festlegungen nicht gefährdet. Die Marktgemeinde Bad Mitterndorf liegt nach dem Entwicklungsprogramm für den Sachbereich Windenergie in einer Ausschlusszone für Windkraftanlagen.

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Ö R T L I C H E S 1 . 00 E N T W I C K L U N G S K O N Z E P T

G L I E D E R U N G D E R V E R O R D N U N G

KURZFASSUNG Seite 1

WORTLAUT DER VERORDNUNG Seite 7

§1 Umfang und Inhalt Seite 7

§2 Plangrundlage und Verfasser Seite 8

§3 Ersichtlichmachungen der überörtlichen Raumplanung Seite 8

§4 Festlegungen d. Entwicklungsplanes im Wirkungsbereich der Gemeinde 1) Detailabgrenzung der Siedlungsschwerpunkte Seite 9 2) Örtliche Eignungszonen Seite 10 3) Zulässige Nutzungen in baulichen Entwicklungsgebieten Seite 10 4) Zulässige Nutzung bei überlagerter Festlegung von zwei Funktionen Seite 10 5) Freihalten der Waldränder Seite 11 6) Abgrenzung der Gebiete mit baulicher Entwicklung Seite 11 7) Entwicklungsgrenzen Seite 11

§5 Raumbezogene Ziele und Maßnahmen Seite 13

§6 Räumliches Leitbild Tauplitz 1a Seite 29

§7 Inkrafttreten, Außerkrafttreten Seite 34

ERLÄUTERUNGSBERICHT Seite 35ff

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V E R O R D N U N G

WORTLAUT zum Örtlichen Entwicklungskonzept 1.00 gem. § 21 Stmk. ROG 2010 i.d.g.F.

Präambel / Rechtsgrundlage:

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Bad Mitterndorf hat in seiner Sitzung am …..2021 gemäß § 24 Stmk. Raumordnungsgesetz 2010 LGBl. 49/2010 idF LGBl. 6/2020, das gegenständliche Örtliche Entwicklungskonzept 1.00 beschlossen.

§1 UMFANG UND INHALT

Das Örtliche Entwicklungskonzept 1.00, bestehend aus dem Wortlaut und einer zeichnerischen Darstellung im M 1:10000 sowie im M 1:5000, dem örtlichen Entwicklungsplan, datiert mit 12.November 2020, samt Planzeichenerklärung, besitzt Verordnungscharakter.

Die Planbeilage ÖEP 2 (Deckplan Gefahrenzonen BWBV im M 1:5000) bildet einen Bestandteil dieser Verordnung.

Der Verordnung ist ein Erläuterungsbericht angeschlossen.

Anmerkungen (Anm.) haben bloßen Hinweischarakter

Ausgehend von den Ergebnissen der Bestandsaufnahme und unter Bedachtnahme auf überörtliche Planungen beinhaltet das Örtliche Entwicklungskonzept 1.00 die räumlich verbindlichen Festlegungen der Marktgemeinde Bad Mitterndorf.

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§2 PLANGRUNDLAGE UND VERFASSER

Plangrundlage: DKM, Mappenstand Jänner 2017

Für den Inhalt verantwortlich: Architekt DI Martina Kaml, Boder 211, 8786 Rottenmann – GZ.: 11/1756/RO/01.1 - ÖEK Datum: 12.11.2020

Digitale Aufbereitung: ZT Dipl. - Ing. Robert Pilsinger, Döllacher Straße 25, 8940 Liezen; GZ.: 5132-18

§3 ERSICHTLICHMACHUNGEN DER ÜBERÖRTLICHEN RAUMPLANUNG

Teilregionales Zentrum

Regionaler Siedlungsschwerpunkt: zentrales Hauptsiedlungsgebiet (Mitterndorf, Thörl, Zauchen, Neuhofen)

Vorrangzonen für Siedlungsentwicklung

Vorrangzonen für Landwirtschaft

Ausschlusszone für Windkraftanlagen

Grünzonen

Wildökologischer Korridor

Teilräume mit ihren Abgrenzungen

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§4 FESTLEGUNGEN des ENTWICKLUNGSPLANES im WIRKUNGSBEREICH der GEMEINDE

(1) DETAILABGRENZUNG DER SIEDLUNGSSCHWERPUNKTE (SSP):

• REGIONALER SIEDLUNGSSCHWERPUNKT „MITTERNDORF ZENTRUM“: Das die Siedlungsbereiche Mitterndorf (Zentrum), Thörl, Zauchen und Neuhofen umfassende Gebiet ist im geltenden regionalen Entwicklungsprogramm für die Planungsregion Liezen als regionaler Siedlungsschwerpunkt ohne zentralörtliche Funktion festgelegt.

• ÖRTLICHER SIEDLUNGSSCHWERPUNKT „TAUPLITZ“ Der örtliche Siedlungsschwerpunkt erstreckt sich über die Siedlungsbereiche Tauplitz und Greith.

• ÖRTLICHER SIEDLUNGSSCHWERPUNKT „PICHL - KNOPPEN“ Der örtliche Siedlungsschwerpunkt erstreckt sich über die Siedlungsbereiche Pichl und Knoppen. .

Die Abgrenzung der einzelnen Siedlungsschwerpunkte erfolgt deckungsgleich (kleinere Freilandeinschlüsse ausgenommen) mit den jeweiligen Entwicklungsgrenzen und ist im ÖEP 1.00 genau dargestellt. Im direkten Anschluss gelegene Eignungszonen zählen zum jeweiligen Siedlungsschwerpunkt. Im direkten Anschluss an die Entwicklungsgrenzen gelegenes zukünftiges Bauland ist dem jeweiligen Siedlungsschwerpunkt zuzuzählen.

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(2) ÖRTLICHE EIGNUNGSZONEN:

Eignungszone für Erholung / Sport (erh)

Eignungszone für Friedhof (öan)

Eignungszone für Ver- / Entsorgung (ver)

Eignungszone für Lagerplatz (lgp)

Eignungszone für Rohstoff (roh)

Eignungszone für Verkehr

Eignungszone für Erwerbsgärtnerei (ewg)

(3) ZULÄSSIGE NUTZUNGEN IN BAULICHEN ENTWICKLUNGSGEBIETEN:

Zentrum: Bauland der Kategorie Kerngebiet

Wohnen: Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein, Wohnen Rein

Landwirtschaft: Bauland der Kategorie Dorfgebiet

Industrie und Gewerbe: Bauland der Kategorie Industriegebiet 1, Gewerbegebiet

Einkaufszentren: Bauland der Kategorie Einkaufszentrum 2

Tourismus: Bauland der Kategorie Ferienwohngebiet, Erholungsgebiet

Darüber hinaus sind dem jeweiligen Gebietscharakter entsprechende Freilandsondernutzungen zulässig.

(4) ZULÄSSIGE NUTZUNG BEI ÜBERLAGERTER FESTLEGUNG VON ZWEI FUNKTIONEN: a) Überlagerung von zwei Funktionen durch geschoßweise Festlegung oder b) Anordnung der Funktionen nebeneinander, eine gebietsweise Festlegung im Flächenwidmungsplan vorausgesetzt c) Landwirtschaft oder Wohnen in Abhängigkeit vom Geruchsschwellenabstand, eine gebietsweise Festlegung im Flächenwidmungsplan vorausgesetzt

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(5) FREIHALTEN DER WALDRÄNDER:

Die Neuausweisung von Bauland ist in einem Abstand von 10 m zum Waldrand unzulässig. Bei bestehendem Bauland ist der Waldrand in einer Breite von mindestens 10m von Bebauung freizuhalten.

(6) ABGRENZUNG DER GEBIETE MIT BAULICHER ENTWICKLUNG:

Wenn sich die Nutzungsgrenzen unterschiedlicher Funktionen nicht an eindeutigen Strukturlinien (zB.: Straßen oder Gewässer) orientieren, sind Abweichungen im Ausmaß von einer ortsüblichen Bauplatztiefe (ca. 30 – 40 m) zulässig.

(7) ENTWICKLUNGSGRENZEN:

In der planlichen Darstellung des Entwicklungsplanes wird einerseits zwischen naturräumlichen und siedlungspolitischen, gleichzeitig zwischen absoluten und relativen Entwicklungsgrenzen unterschieden.

Absolute Entwicklungsgrenzen Sie sind für die Dauer der Planungsperiode nicht verrückbar, ausgenommen bei wesentlicher Änderung der Planungsvoraussetzungen und nur nach Änderung des ÖEK.

Relative Entwicklungsgrenzen sind in der Natur nicht eindeutig wahrnehmbar bzw. dort festgelegt, wo eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze nicht klar ableitbar ist.

Relative Entwicklungsgrenzen dürfen unter Berücksichtigung des Raumordnungszieles „Siedlungsentwicklung von Innen nach Außen“ um eine ortsübliche Bauplatztiefe (Einfamilienhaus Bauplatz) überschritten werden.

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Naturräumliche Entwicklungsgrenzen

1 Uferstreifen – Gewässer Freihaltung

2 Erhaltung von Wald, Gehölzstreifen und ähnliche Landschaftselemente

3 Fehlende naturräumliche Voraussetzungen (§28 (2) Z. 1)

3.1 Hochwasser, Lawine 3.2 Überflutung, Vernässung, Oberflächenwasser 3.3 Topographische Einschränkungen (Steilhang, Geländekante etc.)

4 Erhaltung charakteristischer Kulturlandschaft, ökologisch oder klimatisch bedeutsamer Strukturen

Siedlungspolitische Entwicklungsgrenzen

1 Baulandbedarf unter Berücksichtigung vorrangiger Entwicklung in Siedlungsschwerpunkten

2 Nutzungsbeschränkungen durch übergeordnete Planungen oder Sicherstellung anderer Planungen:

2.1 Entwicklungsstopp aufgrund der Lage im forstwirtschaftlichen Bergland bzw. grünlandgeprägten Bergland, jedoch außerhalb eines Siedlungsschwerpunktes 2.2 Infrastrukturelle Barrieren (übergeordnete Straßen, ÖBB, Hochspannungsleitungen, Lift etc.) 2.3 Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzflächen 2.4 Landwirtschaftliche Vorrangzone

3 Nutzungsbeschränkungen aufgrund von Immissionen

3.1 Lärm, Staub etc. 3.2 Tierhaltungsbetrieb im Nahbereich | Schutz landwirtschaftlicher Betriebe

4 Vermeidung von Nutzungskonflikten

5 Wahrung des Orts- und Landschaftsbildes

6 Anm.: Die Entwicklungsgrenze „Mangelhafte Infrastruktur oder Erschließung“ findet im ggst. Gemeindegebiet keine Anwendung

7 Anm.: Die Entwicklungsgrenze „Gemeindegrenze“ findet im ggst. Gemeindegebiet keine Anwendung

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§5 RAUMBEZOGENE ZIELE UND MASZNAHMEN k = kurzfristig (k < 5J.), m = mittelfristig (5 < m < 10J.), l = langfristig (l > 10J.), g = generelle Maßnahme / auf Dauer

NATURRAUM und UMWELT

Ziele:

. Erhaltung des hohen natur- und kulturlandschaftlichen Potentials für die Umwelt-, Lebens- und touristischen Qualitäten

. Bewahrung bzw. Wiederherstellung eines funktionsfähigen Naturhaushaltes

. Sicherung der Almnutzungen (Tauplitzalm etc.)

. Sicherung des vielfältigen Netzwerkes an Feuchträumen sowohl zur Erhaltung seltener Pflanzen- und Tierarten als auch zum Zwecke des passiven Hochwasserschutzes (ökologische Funktion bzw. Schutzfunktion)

Maßnahmen:

. Bestmögliche Ausnutzung des gewidmeten Baulandes, Vorrang der inneren Verdichtung gegenüber der Ausdehnung nach außen (jedoch in Abstimmung auf den vorherrschenden Gebietscharakter), neue Baulandausweisungen in peripheren Gebieten nur in Form von maßvollen Abrundungen und Auffüllungen ( g)

. Bedachtnahme auf das Orts- und Landschaftsbild, Schutz des charakteristischen Landschaftsbildes, Erhaltung landschaftsprägender Sichthänge, Erhaltung der Flurgehölze, Freihaltung der Waldränder von Bebauung, Bedachtnahme auf sensible Naturräume, Erhaltung der Uferbegleitvegetation etc. ( g)

. Erhaltung der charakteristischen Wiesenstandorte und Waldgesellschaften, Vermeidung von Aufforstung auf Grenzertragsböden ( g)

. Sinnvolle Nachnutzung im Sinne einer Renaturierung oder Rekultivierung des Schotterabbaugebietes in Kainisch ( m)

Ziele:

. Schutz vor naturräumlichen Gefahren (Hochwasser, Vermurungen, Überflutungen, Rutschungen, Steinschlag etc.)

. Erhaltung der noch verbliebenen frei fließenden Gewässerstrecken in ihrer naturräumlichen Qualität

. Erhaltung der Schutzfunktion des Waldes

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Maßnahmen:

. Freihaltung folgender Bereiche: Gemäß §4 Abs. 1 des SaPro zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume, LGBl. 117/2005, sind folgende Bereiche von Baugebieten gem. §23 Abs. 1 u. 3 und von solchen Sondernutzungen im Freiland gem. §25 Abs. 2 Stmk. ROG, die das Schadenspotential erhöhen und Abflusshindernisse darstellen (wie z.B. Auffüllungsgebiete), sowie von Neubauten gem. §25 Abs. 3 Z. 1 lit. b Stmk. ROG freizuhalten: ( g)

° Hochwasserabflussgebiete HQ100 und rote Zonen der WLV, ° Uferstreifen entlang natürlich fließender Gewässer von mind. 10 m gemessen ab Böschungsoberkante, ° für Hochwasserschutzmaßnahmen besonders geeignete Fläche

Anm.: §23 Abs. 1 u. 3 Stmk. ROG 1974 entspricht §29 Abs. 2 u. 3 Stmk. ROG 2010; §25 Abs. 2 bzw. §25 Abs. 3 Z. 1 lit. b Stmk. ROG 1974 entspricht §33 Abs. 3 bzw. §33 Abs. 4 Z. 2 u. 3 (u. sinngemäß Z. 4) Stmk. ROG 2010

. Kontinuierliche Verbesserung des Hochwasserschutzes nach Maßgabe der vorhandenen finanziellen Mittel (  g)

. Verstärkung der Pflege / Begehung der Wildbäche (  g)

. Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Salza ( k)

. Solange im Bereich des Salzabaches keine Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt sind, die eine Hochwasserfreistellung bewirken, darf das Gelände in den Hochwasserabflussbereichen nicht zum Nachteil der Seiten- bzw. Unterlieger verändert werden (  g)

Ziel:

. Landschaftspflege

Maßnahmen:

. Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe

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BEVÖLKERUNG, SIEDLUNGSRAUM und WOHNEN

Ziele:

. Stärkung der zentralörtlichen Funktion

. Stärkung des regionalen Siedlungsschwerpunktes sowie der örtlichen Siedlungsschwerpunkte

Maßnahmen:

. Erhaltung bzw. Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur bzgl. Güter und Leistungen des täglichen Bedarfs, Erweiterung der Funktionsdurchmischung ( g)

. Verdichtung zentraler Bereiche zur besseren Ausnutzung von bestehenden Infrastruktureinrichtungen ( g)

. Schaffung von Verbindungen zwischen den Ortsteilen abseits der stark frequentierten Straßen (zB.: Schaffung eines sicheren und attraktiven innerörtlichen Fuß- u. Radwegenetzes für den Alltagsverkehr) ( m)

Ziele:

. Erhaltung der Bevölkerungszahl bzw. maßvolle Steigerung von 5.012 auf ca. 5.135 (10 J.) bzw. ca. 5.195 (15 J.)

. Sicherung als Wohnstandort

. Ausweisung von Vorbehaltsflächen zur Sicherstellung geeigneter Flächen für den förderbaren Wohnbau im Sinne des Stmk. Wohnbauförderungsgesetzes 1993 i.d.g.F in den Siedlungsschwerpunkten

Maßnahmen:

. Sicherung der für die Grundversorgung erforderlichen öffentlichen und privatgewerblichen Einrichtungen ( g)

. Sicherung der bestehenden bzw. Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Flächenvorsorge für Betriebe ( k)

. Schaffung qualitätsvoller Arbeitsplätze

. Sicherung qualitativ hochwertiger Wohnbaulandstandorte; Flächenvorsorge für Wohnbebauung unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Wohnformen in Abstimmung auf die Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur (Geschoßbau, verdichtete Bebauung, Einfamilienhausbau) ( k)

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. Forcierte Siedlungsentwicklung im Einzugsbereich öffentlicher Verkehrsmittel ( g)

. Sicherung eines differenzierten Angebots an Naherholungseinrichtungen ua. durch Flächenvorsorge für Eignungszonen – Erholung und Sport ( m)

Ziele:

. Erhaltung der gebietstypischen Siedlungsstruktur

. Schaffung bzw. Erhaltung eines geschlossenen, kompakten Erscheinungsbildes der Siedlungsbereiche

Maßnahmen:

. Bedachtnahme auf die örtlichen Gegebenheiten; Optische Abstimmung der Neubauten auf den vorherrschenden Gebietscharakter ( g)

. Bedachtnahme auf sparsamen Flächenverbrauch bei der Erstellung von Bebauungsplänen; (  g)

. Rücksichtnahme bei Siedlungserweiterungen auf die Einbindung in die Landschaft; Gestaltung der Siedlungsränder ( g)

. Vermeidung von Baulandzungen ( g)

. Erhaltung der Gestaltungsqualität bzw. gegebenenfalls Revitalisierung landwirtschaftlich geprägter Strukturen ( g)

. Inhaltliche Adaptierung des bestehenden Räumlichen Leitbildes sowie Ausdehnung des Geltungsbereiches auf das gesamte Gemeindegebiet ( k)

. Dichtereduktionen (ua. in Bauland der Kategorie Kerngebiet von Tauplitz) ( k)

Ziele:

. Baulandausweisungen in Abstimmung auf den Bedarf

. Flächensparendes Bauen durch zeitgemäße Nachnutzung und Revitalisierung von bestehenden Strukturen im Sinne eines nachhaltigen Flächenmanagements

. Schaffung von Wohnraum in hoher Qualität im Bereich der Siedlungsschwerpunkte bzw. in zentrumsnaher Lage

. Voraussetzungen schaffen für flächensparenden Wohnraum in Form von Reihenhäusern und Geschoßbau unter Berücksichtigung der Altersstruktur (Single-, Familienhaushalte, Wohnen im Alter)

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Maßnahmen:

. Vorrang der inneren Verdichtung gegenüber der Ausdehnung nach außen, jedoch in Abstimmung auf den vorherrschenden Gebietscharakter ( g)

. Erneuerung innerörtlicher Gebiete durch Umstrukturierung (Abbruch / Neubau) oder Nachnutzung ( m)

. Sicherung von Baulandreserven in Standortgunstlagen ( k)

. Aktive Bodenpolitik ( g)

Ziel:

. Hintanhaltung neuer Zweitwohnsitzmöglichkeiten

Maßnahmen:

. Keine Neufestlegung von Ferienwohngebieten (ganz kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen ausgenommen) ( g)

. Beibehaltung der Beschränkungszone im Freiland sowie im Bauland der Kategorien Erholungsgebiet, Wohnen Allgemein und Dorfgebiet ( g)

. Ausdehnung der Beschränkungszone für Zweitwohnsitze auf das Gebiet der Altgemeinde Pichl-Kainisch ( k)

. Ausdehnung der Beschränkungszone für Zweitwohnsitze auf Bauland der Kategorie Kerngebiet ( k)

. Dichteabsenkung (ua. im Zentrum von Tauplitz) ( k)

. Inhaltliche Adaptierung des bestehenden Räumlichen Leitbildes sowie Ausdehnung des Geltungsbereiches auf das gesamte Gemeindegebiet ( k)

. Restriktive Dichterahmen bei Neuausweisung von Erholungsgebieten ( g)

. Achtsamkeit bei der Neuausweisung von Bauland der Kategorie Erholungsgebiet; Anwendung der Handlungsempfehlungen, welche die Kohl & Partner GmbH in ihrem Hotel-Masterplan vom 14.07.2020 bzgl. der Auswahl bei Beherbergungsprojekten ausspricht ( g)

. Rücknahme von kleinen Potentialflächen für Tourismus in innerörtlichen Lagen (Entfall der Option oder Umwandlung in Potential für die Funktion Wohnen) ( k)

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Ziel:

. Sicherstellung leistbarer Grundstücke für die einheimische Bevölkerung

Maßnahme:

. Baulandmobilisierung, dabei insbesondere durch privatwirtschaftliche Maßnahmen ( g)

. Dichtereduktionen ( k)

. Inhaltliche Adaptierung des bestehenden Räumlichen Leitbildes sowie Ausdehnung des Geltungsbereiches auf das gesamte Gemeindegebiet ( k)

Ziel:

. Zurückhaltung bei der Baulandausweisung im Umfeld der Siedlungsbereiche mit landwirtschaftlicher Identität

Maßnahme:

. Arrondierungen vornehmlich für weichende Erben ( g)

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BILDUNG, KULTUR, GESUNDHEIT und SOZIALES

Ziele:

. Erhaltung bzw. Erweiterung der Einrichtungen für die Kinderbetreuung vor Ort

. Erhaltung der Einrichtungen für die Grundausbildung der Kinder vor Ort

. Erhaltung bzw. Erweiterung der Gemeinbedarfseinrichtungen

Maßnahme:

. Ausweisung von Vorbehaltsflächen zur Sicherstellung geeigneter Flächen zur Erweiterung bzw. gegebenenfalls zur Neueinrichtung ( g)

Ziel:

. Verbesserung des Spielplatzangebotes

Maßnahme:

. Sicherstellung geeigneter Flächen für Kinderspielplätze durch Festlegung im Flächenwidmungsplan (  m)

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WIRTSCHAFT / LAND- und FORSTWIRTSCHAFT

Ziel:

. Erhaltung der räumlichen Voraussetzungen für eine leistungsfähige und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten

Maßnahmen:

. Schutz der landwirtschaftlich nutzbaren Wiesen (vor allem in Gunstlagen) ( g)

. Berücksichtigung der Erweiterungsmöglichkeiten der landwirtschaftlichen Betriebe bei Baulandausweisungen (Nutzungsprioritäten / Abwägungsprozess) (  g)

. Festlegung der Baulandkategorie Dorfgebiet bei Nutzungspriorität im Bereich landwirtschaftlich strukturierter Gebiete (  k)

. Unterstützung von Erwerbslandwirten bei Verlegung der Hofstelle (  g)

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WIRTSCHAFT / INDUSTRIE u. GEWERBE, HANDEL u. DIENSTLEISTUNGEN

Ziele:

. Ausbau des Wirtschaftsstandortes / Erhöhung der Standortattraktivität

. Sicherung der bestehenden bzw. Schaffung neuer Arbeitsplätze; Verminderung der Auspendlerrate

. Weiterentwicklung der industriell-gewerblichen Struktur

. Weiterentwicklung der klein- und mittelgewerblichen Struktur

Maßnahmen:

. Flächenvorsorge sowohl für neue als auch bestehende Industrie- und Gewerbebetriebe bzw. Handels- und Dienstleistungsbetriebe an geeigneten Standorten unter Bedachtnahme auf die Vermeidung von Nutzungskonflikten ( k)

. Sicherung großer zusammenhängender Flächen für die Ansiedelung bzw. Erweiterung von leistungsfähigen Betrieben ( g)

. Flächenvorsorge für gewerbliche Klein- / Mittelbetriebe an geeigneten Standorten ( k)

. Aktive Bodenpolitik ( g)

. Verbesserung der Verkehrsanbindung (ua. im Bereich des Industrie- und Gewerbegebietes Pichl ( k)

. Qualitätsvolle Anhebung der technisch-infrastrukturellen Voraussetzungen ( k)

. Vorantreiben des Breitbandausbaus! ( k)

. Verbesserung des Parkierungsangebotes in bequem fußläufiger Entfernung zum Zentrum (  k)

. Zusammenarbeit innerhalb der Region ( g)

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WIRTSCHAFT / TOURISMUS

Ziele:

. Weiterentwicklung des (Ganzjahres)Tourismus

. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

. Quantitative Erweiterung der Beherbergungsbetriebe

. Zielgruppenorientierte Erweiterung des touristischen Bettenangebotes

. Ganzjahresnutzung im Umfeld der Kulmschanze

. Stärkung der Naherholungsmöglichkeiten

Maßnahmen:

. Attraktivitätssteigerung durch Erweiterung des touristischen Angebotes (  k)

. Anbindung Bad Mitterndorfs direkt vom Ort aus an das Schigebiet ( l)

. Flächenvorsorge für touristische (Leit)Betriebe und Einrichtungen an geeigneten Standorten und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet im FWP (  k)

. Festlegung Touristischer Siedlungsschwerpunkte in Abstimmung auf den Bedarf sowie in räumlich funktionellem Zusammenhang mit den Tauplitz Bergbahnen und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet im FWP (l)

. Festlegung eines Touristischen Siedlungsschwerpunktes in Abstimmung auf den Bedarf sowie in räumlich funktionellem Zusammenhang mit der Kulmschanze und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet sowie Freiland mit Sondernutzung Erholung / Sport im FWP ( m)

. Festlegung von Freiland mit Sondernutzung Erholung / Sport an touristisch geeigneten Standorten (z.B.: Erweiterung des Pistenangebotes, Schaffung von weiteren Themenwegen etc.) (  k)

Ziele:

. Schaffung einer natur- und qualitätsorientierten Tourismusdestination

. Vermeidung von Overtourism

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Maßnahmen:

. Maßvolle, qualitative Erweiterung der Beherbergungsstruktur ( g)

. Anwendung der 10 Handlungsempfehlungen für die Gemeinde, welche die Kohl & Partner GmbH in ihrem Hotel-Masterplan vom 14.07.2020 auf Seite 59 auflistet ( g)

. Erhaltung des hohen natur- und kulturlandschaftlichen Potentials ( g)

Ziel:

. Familienfreundliche Ausrichtung der Destination

Maßnahmen:

. Flächenvorsorge für touristische (Leit)Betriebe mit Familienprofilierung an geeigneten Standorten und darauf aufbauend im FWP Bauland der Kategorie Erholungsgebiet (zB. in Tauplitz - Ort) (  k)

. Erhaltung/Erweiterung des Kinderlandes in der Hollhausmulde ( g)

. Erhaltung der Übungslifte als Basisvoraussetzung für eine Schischule ( g)

. Familienfreundliche Abfahrten ( g)

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TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / FLIESZENDER VERKEHR

Ziele:

. Ringerschließungsstraßen

. Grundbreite von Haupterschließungsstraßen mindestens 6,0 m

. Verbesserung der Anbindung an die B 145 Salzkammergut Straße, insbesondere im Bereich der industriell-gewerblichen Gebiete

. Gesicherte Fußgängerquerung im Bereich der B 145 in Furt

Maßnahmen:

. Bedachtnahme bei der Erstellung von Bebauungsplänen / bei der Erteilung von Teilungsbewilligungen ( g)

. Herstellung des geplanten Bahnbegleitweges zur gleichzeitigen Erschließung des Industrie- und Gewerbegebietes Thörl-Zauchen aus südwestlicher Richtung ( k)

. Wohngebietsabgewandte Erschließung des Industrie- und Gewerbegebietes Pichl ( m)

. Beidseitige Abbiegespuren in Furt einschl. Begleitwege ( m)

. Kontaktaufnahme und Verhandlungen mit Landesstraßenverwaltung ( k)

Ziel:

. Verbesserung der überörtlichen Verkehrsanbindung

Maßnahme:

. Verbesserungen im Bahnverkehr durch optimierte Verknüpfungen mit dem Zubringerverkehr (zu Fuß, per Rad); Einrichtung des geplanten multimodalen Knotens im Bereich Bahnhof Heilbrunn ( m)

Ziel:

. Lärmschutz entlang der B 145

Maßnahmen:

. Umsetzung Projekt LSW „Bad Mitterndorf West und Ortskern“ ( k)

. Kontaktaufnahme und Verhandlungen mit Bund und Landesstraßenverwaltung ( k)

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Ziel:

. Erhaltung des Mikro-ÖVs (auch als Zubringer zum ÖV)

Maßnahmen:

. Wiedereinrichtung des „Narzissenjets“ ( g)

. Erhaltung des „Bummerlzugs“ in Tauplitz während der Wintersaison ( g)

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / RUHENDER VERKEHR

Ziel:

. Verbesserung der Parkraumbewirtschaftung und bessere Zuordnung zu den Standorten

Maßnahmen:

. Schaffung neuer Parkplätze in Abstimmung auf den Bedarf (vor allem jeweils in Zentrumsnähe von Tauplitz und Mitterndorf) ( k)

. Schaffung von Dauerparkplätzen; für Berufspendler insbesondere am Zentrumsrand ( k)

Ziele:

. Schaffung von Halte- u. Parkmöglichkeiten für Besucherbusse

. Schaffung von LKW-Abstellplätzen

Maßnahmen:

. Flächenvorsorge für Parkplätze von Besucherbussen samt notwendiger Service- Einrichtungen ( k)

. Flächenvorsorge für LKW-Abstellplätze in geeigneter Lage; eindeutige Zuordnung ( k)

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TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / RAD- und FUSZVERKEHER

Ziele:

. Sicherstellung eines sicheren und attraktiven innerörtlichen Fuß- u. Radwegenetzes für den Alltagsverkehr zur Verbindung der wichtigsten Ziel- u. Quellpunkte (Wohnquartiere, Kindergärten, Schulen, Versorgungseinrichtungen, Bus- bzw. Bahnstation, industriell- gewerbliche Gebiete, Freizeiteinrichtungen)

. Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs, insbesondere der Bahn

Maßnahmen:

. Direkte, sichere und attraktive Ausgestaltung bzw. Erweiterung des lokalen Fuß- und Radwegenetzes; Berücksichtigung der zunehmenden E-Bike Nutzung (breitere Anlagen, größere Kurvenradien) ( m)

. Rad- und Fußweg – Durchgängigkeit durch Berücksichtigung im Rahmen der Bebauungsplanung und im Bauverfahren ( m)

. Ausbau der innergemeindlichen Radwege zur besseren Vernetzung der einzelnen Ortsteile untereinander ( m)

. Errichtung von / Erweiterung der kombinierten Fuß- und Radwege ( m)

. Verbesserungen im Bahnverkehr durch optimierte Verknüpfungen mit dem Zubringerverkehr (zu Fuß, per Rad) ( m)

. Diebstahlsichere Abstellanlagen für Fahrräder, Pkw-Stellplätze in ausreichender Anzahl, direkte / kurze Umsteigewege etc. (Umsetzung der geplanten Modernisierung der Bahnhöfe in Bad Mitterndorf und Kainisch) ( k)

Ziel:

. Sicherstellung eines Fuß- u. Radwegenetzes für den Freizeitverkehr im Hinblick auf Sicherheit, Erlebnis- und Erholungswert, Komfort und Attraktivität

Maßnahmen:

. Bedarfsorientierter Ausbau des Fuß- u. Radwegenetzes ( g)

. Bedarfsorientierter Routenbeschilderung und Wegweisung ( g)

. Verbesserung des Anschlusses des innerörtlichen Radwegenetzes an den Salzkammergutradweg R19 ( k)

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TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / ENERGIE

Ziele:

. Umsetzung der Ziele der Klimamodellregion Salzkammergut Ausseerland

. Vermehrter Einsatz von Erneuerbarer Energie unter bestmöglicher Ausnutzung der natürlichen Ressourcen (Sonne, Wasser, Biomasse, Holz etc.)

. EnergieRaumPlanung; Raumrelevante Entscheidungen mit energie- und klimapolitischen Zielsetzungen in Einklang bringen

Maßnahmen:

. Umsetzung der im Leitbild zur Klimamodellregion festgelegten Maßnahmen (  k)

. Rücksichtnahme auf den Einsatz von Erneuerbarer Energie (Sonne, Wasser, Biomasse etc.) bei den jeweiligen Festlegungen im ÖEP / FWP / BP (  g)

. Unterstützung bei Projekten der erneuerbaren Energiegewinnung (  g)

. Erstellung eines Sachbereichskonzeptes Energie (  k)

. Förderung von baulichen Strukturen, die sich durch geringen Wärmebedarf auszeichnen (  g)

. Räumliche Strukturen so entwickeln, dass sie Optionen zur Nutzung lokal verfügbarer erneuerbarer (thermischer) Energiepotentiale eröffnen (  g)

. Räumliche Strukturen so entwickeln, dass sie die Voraussetzungen für den Einsatz leitungsgebundener Wärmeversorgungssysteme erfüllen (  g)

. Siedlungsstrukturen so gestalten, dass sie optimale Rahmenbedingungen für eine energiesparende Mobilität bieten: Weiterentwicklung von kompakten, an fußläufigen Distanzen und an mit möglichst hoher Bedienungsqualität ausgestatteten ÖV- Haltepunkten orientierten Siedlungsstrukturen und Lenkung der künftigen Entwicklung mit angemessener Dichte und Funktionsmischung auf diese Standorte; Sicherung einer ausreichenden Bevölkerungs- und/oder Beschäftigungsdichte an zentralen, gut erschlossenen und funktionsgemischten Standorten als Voraussetzung für die Aufrechterhaltung eines wirtschaftlich tragfähigen und attraktiven Angebotes an Dienstleistungseinrichtungen und öffentlichem Personennahverkehr ( g)

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TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / WASSERVER- / ABWASSERENTSORGUNG

Ziel:

. Dem jeweiligen Untergrund entsprechende Rückhaltung und Versickerung der (unbelasteten) Oberflächenwässer an Ort und Stelle

Maßnahme:

. Sicherstellung einer geordneten Oberflächenentwässerung auf der Grundlage wasserbautechnischer Gesamtbetrachtungen

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / ABFALL

Ziele:

. Deponieflächen zum Ablagern von Geröll uä. nach Elementarereignissen

. Schaffung von Bauschutt- und Erddeponien

Maßnahme:

. Flächenvorsorge im Flächenwidmungsplan ( k)

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§6 RÄUMLICHES LEITBILD TAUPLITZ 1a

Anmerkung: Das vorliegende Räumliche Leitbild Tauplitz wurde noch von der Altgemeinde Tauplitz erstellt und ist mit 27.11.2014 in Rechtskraft erwachsen. Eines der wesentlichen Ziele der Marktgemeinde Bad Mitterndorf lt. ÖEK 1.00 liegt in der Ausdehnung des Geltungsbereiches auf das gesamte Gemeindegebiet einschließlich inhaltlicher Adaptierung. In diesem Zusammenhang sei das vom Land Steiermark beauftragte Projekt "Baukulturdokumentation Bad Mitterndorf" erwähnt, dass in der Folge als Bestandsaufnahme herangezogen werden wird. Da das Projekt aber noch nicht abgeschlossen ist, wurde das bestehende Räumliche Leitbild (vorerst) ohne inhaltliche Änderungen übernommen.

Rechtsgrundlagen: Stmk. ROG 2010 Stmk. BauG 1995

Auszug aus dem Stmk. ROG 2010 i.d.g.F.: räumliches Leitbild §22 (7): „Zur Vorbereitung der Bebauungsplanung soll die Gemeinde ein räumliches Leitbild als Teil des örtlichen Entwicklungskonzeptes erlassen. In diesem sind für das Bauland und für Sondernutzungen im Freiland insbesondere der Gebietscharakter sowie die Grundsätze zur Bebauungsweise, zum Erschließungssystem, zur Freiraumgestaltung und dergleichen festzulegen.“

Gebietscharakter §2 Z. 13: der sichtbare Ausdruck einer in sich geschlossenen Lebenswelt, der aus den tradierten Erfahrungen im Umgang mit den landwirtschaftlichen, wirtschaftlichen, klimatischen und kulturellen Gegebenheiten entstanden ist. Dieser sichtbare Ausdruck artikuliert sich in der Bewirtschaftungsart, den erprobten Haustypen und den aus den Gegebenheiten entstandenen Siedlungsstrukturen, im städtischen Raum durch die vorhandene städtebauliche Struktur.

Orts- und Landschaftsbild §2 Z. 26: Das Ortsbild ist die bauliche Ansicht eines Ortes oder Ortsteiles unter Einschluss der bildhaften Wirkung, die von ihren Anlagen wie Parks, Schlossbergen und dergleichen ausgeht. Unter Landschaftsbild ist der visuelle Eindruck einer Landschaft einschließlich ihrer Silhouetten, Bauten und Ortschaften zu verstehen.

Das vorherrschende Orts- und Landschaftsbild ist ein wesentlicher Bestandteil der Identität von Tauplitz. Das in Jahrhunderten gewachsene Formbild verlangt bei seiner zeitgemäßen Fortentwicklung Rücksicht auf den historischen Baubestand bzw. auf die vorhandenen Gestaltungsmerkmale, welche die Atmosphäre des Ortes geprägt haben und auch künftig prägen sollen. Dabei sollen aber auch zeitgemäße - architektonisch qualitätsvolle - Erfordernisse im notwendigen Umfang angemessen berücksichtigt werden.

Das vorliegende räumliche Leitbild ist als generelle Richtlinie zu verstehen, die wesentliche Gestaltungsziele enthält. Dabei werden keine Details geregelt, sondern nur die Richtung

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vorgegeben. Es soll jedenfalls nicht bloß bewahrend sein, sondern auch Offenheit für neue Entwicklungen beinhalten. Das vorliegende räumliche Leitbild ist daher als Vorbereitung der Bebauungsplanung aber auch als Werkzeug für die Gemeindevertreter und den Ortsbildsachverständigen sowie als Leitfaden für die Bevölkerung und Bauwerber zu verstehen.

6.1 Geltungsbereich Der Geltungsbereich des ggst. räumlichen Leitbildes umfasst alle im geltenden Flächenwidmungsplan ausgewiesenen Baulandbereiche sowie Freiland mit Sondernutzung der Katastralgemeinden Tauplitz und Klachau, bereits rechtskräftig bestehende Bebauungspläne und –richtlinien ausgenommen.

6.2 Besondere Bestimmungen / Ziele Das Ziel der Gemeinde Tauplitz liegt in der Erhaltung des spezifisch gereiften und grundsätzlich als stimmig erkannten Bild des Ortes (= angestrebtes Ortsbild) und der Landschaft. Dabei wird die Erhaltung bzw. Entwicklung eines einheitlichen Gesamterscheinungsbildes angestrebt bei gleichzeitiger Wahrung der individuellen Gestaltungsfreiheit. Die Erfordernisse des Umwelt-, des Brandschutzes, der Hygiene und der Verkehrssicherheit sind zu berücksichtigen.

° Erhaltung der charakteristischen Merkmale der Kulturlandschaft (landwirt. Flächen)

° Erhaltung der charakteristischen Merkmale der gewachsenen Siedlungsstrukturen, insbesondere des historisch bedeutsamen Baubestandes

° Verbesserung des Ortsbildes

° Ortsbildtypische Freiräume sind zu ermöglichen / wiederherzustellen bzw. zu erhalten

6.3 Einfügungspflicht / Maßstäblichkeit Neu-, Zu und Umbauten haben sich durch Ausmaß, Maßstäblichkeit und Gliederung in das bestehende bzw. angestrebte Orts- und Landschaftsbild einzufügen. Dabei sind klare Bauformen zu wählen. Die Neuerrichtung von turmartigen baulichen Anlagen (Sendemasten und ähnliches), welche geeignet sind, die Ortssilhouette zu überragen, ist im verbauten Gebiet unzulässig.

6.4 Dachlandschaft

Bauland der Kategorie Industriegebiet 1 / Gewerbegebiet ist von der Regelung ausgenommen.

Dachform: Grundsätzlich ist als Dachform das steil geneigte Satteldach mit oder ohne Krüppelwalm anzuwenden. Baukörper von untergeordnetem Ausmaß (Vordächer, Zwischenglieder, Anbauten,…), Nebengebäude (z.B.: Garagen, Gerätehütten,…) und Schutzdächer sind hinsichtlich Dachgestaltung dem Hauptbaukörper anzupassen oder alternativ auch mit flach geneigten Pultdächern oder Flachdächern zulässig.

Dachneigung: Die Dachneigung hat grundsätzlich zwischen 28° und 45° zu betragen, wobei

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es bei bestehenden Ensembles auf die Einfügung in das überlieferte Erscheinungsbild der Dachlandschaft zu achten gilt. Im Ferienwohngebiet von Hollam darf die Dachneigung wahlweise auch 15° - 20° betragen. (Die lt. oa. Bestimmung zulässigen) Pultdächer sind mit einer Neigung von max. 10° auszuführen.

Firstrichtung: Bezüglich der Firstrichtung besteht Einfügungspflicht.

Dachfarbe: Die Dachdeckung hat in gedämpfter Farbgebung (dunkelgrau, dunkelbraun oder dunkelrotbraun) zu erfolgen.

Dachdeckungsmaterial: Bei Steildächern ist ein optisch kleinformatiges, nicht glänzendes Material zu verwenden, bei flach geneigten Dächern / Flachdächern nicht glänzendes, blendfreies, weitgehend reflexionsfreies Material (z.B.: Blecheindeckung, Bitumendeckung, Begrünung und dergl.). Solarzellen sind zulässig. Das vorgesehene Material ist vor Ausführung zu bemustern und der Baubehörde zur Beurteilung vorzulegen.

Dachgaupen: Die Länge von Schleppgaupen darf in Summe max. 1/3 der Saumlänge der (Bezug habenden) Dachseite betragen. Der Ausbildung von stehenden Einzelgaupen ist der Vorzug zu geben. Farblich sind sie dem Dach anzugleichen, oder zumindest dunkel zu halten. Putz ist ausgeschlossen.

Bei Öffnungen, Aufbauten und sonstigen Veränderungen der Dachhaut sowie bei Zu- und Neubauten ist auf die Einfügung in das überlieferte Erscheinungsbild der Dachlandschaft zu achten.

Maßgebende Bedeutung kommt der Sichtbarkeit der Dachlandschaft von öffentlich zugänglichen Plätzen aus sowie von den umgebenden Bergen und Gegenhängen aus zu.

6.5 Fassadengestaltung Die Fassadengestaltung soll zu einem harmonischen Gesamtbild führen, insbesondere im Hinblick auf die Größe und Verteilung der Öffnungen, auf die Oberflächenbeschaffenheit und Farbgebung.

Materialien: Putz, Holz (vorzugsweise vertikal verschalt), Naturstein und ähnliche Materialien sind zulässig. Faserzementplatten, Glasbausteine, Drahtglas und ähnliche Materialien sind nur in sehr eingeschränktem Ausmaß zulässig. Waschbetonplatten, PVC-Platten, keramische Beläge und ähnliche Materialien sind unzulässig.

Sämtliche Oberflächen sind nicht glänzend herzustellen und in zurückhaltender, gedämpfter Farbgebung auszuführen. Solarzellen sind zulässig.

Vor Ausführung ist der Baubehörde ein Fassadengestaltungsplan einschließlich Färbelungskonzept vorzulegen. Die zur Ausführung vorgesehenen Materialien sind großflächig zu bemustern (> 1,0m²).

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6.6 Öffentlicher Raum Die Gestaltung der Bereiche, die der Öffentlichkeit zugänglich / von der Öffentlichkeit einsehbar sind, hat dem bestehenden/angestrebten Orts- und Landschaftsbild bzw. der Funktion der bestimmenden Bauten zu entsprechen.

6.7 Einfriedungen Einfriedungen / Stützmauern dürfen weder durch Größe, Art, Material noch durch Farbgebung das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigen. Einfriedungen haben, mit Rücksicht auf ihre Funktion, möglichst einheitlich, schlicht und unaufdringlich zu sein. Sie haben sich in ihrer Gestaltung dem Orts- und Landschaftsbild unterzuordnen. Neu zu errichtende Einfriedungen dürfen max. 1,20m hoch sein, ausgenommen im Bauland der Kategorie Industriegebiet 1 / Gewerbegebiet.

Hinweis: Es wird empfohlen, Viehtriebwege im Bauland einzufrieden.

6.8 Bepflanzung Die Bodenversiegelung ist auf ein dem Gebietscharakter entsprechendes ortsübliches Mindestmaß zu beschränken. Darüber hinaus sind Flächen als Grünflächen zu gestalten.

Bei der Bepflanzung sind vorzugsweise standortgerechte, heimische Pflanzen (Bäume, Sträucher, Hecken,…) zu verwenden. Bei der Situierung der Pflanzen ist darauf Bedacht zu nehmen, dass sie im ausgewachsenen Zustand Grundgrenzen nicht überragen!

Die Höhe von lebenden Zäunen und Bäumen ist jeweils auf das dem Gebietscharakter entsprechende ortsübliche Maß abzustimmen. Große Flächen/Areale (z.B. Betriebsgrundstücke), Verkehrsflächen für ruhenden Verkehr und ähnl. sind mit Bäumen räumlich zu strukturieren.

Auf (öffentlichem/privatem) Grund stehende Bäume, Baumgruppen und Alleen, welche das Erscheinungsbild des Ortes und/oder der Landschaft prägen bzw. bereichern, sind zu erhalten bzw. gegebenenfalls zu ersetzen.

6.9 Geländeveränderungen Böschungen sind grundsätzlich in Form von natürlichen Erdböschungen auszuführen mit einer maximalen Höhe von 1,50m. Erforderlichenfalls ist das Gelände zu terrassieren. Allfällig erforderliche Böschungssicherungen / Steinschlichtungen sind bis zu einer Höhe von 1,20m zulässig und unverzüglich nach Errichtung zu begrünen. Der Böschungsfuß hat einen Abstand von mindestens 60cm zur jeweiligen Grundgrenze einzuhalten.

6.10 Nebengebäude / Schutzdächer / Art und Lage der Abstellflächen Definition – Grenzabstand unterschreitende Schutzdächer: max. 40m² überdeckte Fläche / max. 5,0m Firsthöhe; bei der Gestaltung von Nebengebäuden / Schutzdächern ist nach einer Ensemblewirkung mit dem(n) Hauptgebäude(n)zu trachten. Die Errichtung von Nebengebäuden (Garagen, Gerätehütten,…) und Schutzdächern ist zulässig, wahlweise angebaut oder freistehend. Die genaue Lage der Abstellflächen darf individuell auf das jeweilige Bauvorhaben abgestimmt werden.

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In Summe dürfen je Bauplatz nur max. 2 freistehende Nebengebäude oder max. 2 freistehende Schutzdächer oder 1 freistehendes Nebengebäude + 1 freistehendes Schutzdach errichtet werden  max. 80m² (= 2 x 40m²). Industrie- und Gewerbegebiete sind von dieser Regelung ausgenommen.

Nebengebäude / Schutzdächer dürfen den Grenzabstand von 3,0m unterschreiten. Im Falle einer Unterschreitung darf die Länge aber nur max. das 1,75-fache der Breite betragen. Vor Garagen mit zur Straße senkrechter Einfahrt ist in der Torachse ein Stauraum für ein parkendes Auto in der Länge von mind. 5,0m vorzusehen.

6.11 Verkehrserschließung: Sofern es die Gegebenheiten zulassen, sollen Ringstraßen ausgeführt werden, Siedlungsgebiete zweihüftig erschlossen werden und die Straßengrundbreite mindestens 6,0m betragen. Die Staubfreiheit der Oberfläche ist durch den Straßeneigentümer unverzüglich nach vollständiger Bebauung der jeweils letzten erschlossenen Teilfläche (Stichtag: Datum der Fertigstellungsmeldung des Haupt- / Wohngebäudes) herzustellen (z.B. durch Aufbringen der unteren Asphaltschicht). Fräsrecyclingmaterial ist unzulässig. Die Tauplitzalm ist von dieser Regelung ausgeschlossen.

6.12 Werbe- und Ankündigungseinrichtungen: Anmerkung: Lt. §20 Abs. 3 lit.a Stmk. BauG 1995 i.d.g. F. ist Die Errichtung, Änderung oder Erweiterung Werbe- und Ankündigungseinrichtungen (Tafeln, Schaukästen, sonstige Vorrichtungen und Gegenstände, an denen Werbungen und Ankündigungen angebracht werden können, Bezeichnungen, Beschriftungen, Hinweise und dergleichen) anzeigepflichtig.

Lt. Steiermärkisches Naturschutzgesetz 1976 - NschG 1976 dürfen Ankündigungen (Werbeeinrichtungen, Bezeichnungen, Hinweise und nichtamtliche Bekanntmachungen) außerhalb geschlossener Ortschaften nur mit Bewilligung der Bezirksverwaltungsbehörde vorgenommen werden.

Werbe- und Ankündigungseinrichtungen sind ausreichend informativ, aber nicht überbordend plakativ zu gestalten. Erforderlichenfalls sind die Materialien zu bemustern.

6.13 Photovoltaikanlagen / thermischen Solaranlagen / technische Aufbauten: Anmerkung: Lt. §21 Stmk. BauG 1995 i.d.g. F. sind Solar und Photovoltaikanlagen bis zu einer Kollektorfläche von insgesamt 100m² bewilligungsfrei. Dabei dürfen Anlagen und ihre Teile eine Höhe von 3,50 m nicht überschreiten. Auch bewilligungsfreie Bauvorhaben sind vor ihrer Ausführung der Gemeinde schriftlich mitzuteilen. Die Mitteilung hat den Ort und eine kurze Beschreibung des Vorhabens zu enthalten.

Bzgl. der Ausführung von Photovoltaik- und thermischen Solaranlagen ist vor Baubeginn das Einvernehmen mit der Baubehörde herzustellen. Andere technische Aufbauten wie Antennen und ähnliches sind der Farbe des Daches bzw. der Fassade anzupassen. Ausgediente Anlagen sind vom Liegenschaftsbesitzer unverzüglich zu entfernen.

6.14 Ausnahmen: Abweichungen sind in Sondersituationen zulässig, sofern es aus der Sicht des Ortsbildschutzes zweckmäßig ist (Anm.: beispielsweise, wenn ein Baukörper in seinem

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Erscheinungsbild besonders hervor- oder zurücktreten soll) bzw. es der historische Konnex vorgibt. Hierzu ist ein Gutachten eines Sachverständigen auf dem Fachgebiet des Ortsbildes einzuholen oder ein Bebauungsplan zu erstellen.

§7 INKRAFTTRETEN, AUSSERKRAFTTRETEN

Nach der Genehmigung durch die Stmk. Landesregierung beginnt die Rechtswirksamkeit des Örtlichen Entwicklungskonzeptes ÖEK 1.00 mit dem auf den Ablauf der Kundmachungsfrist folgenden Tag. Bei Inkrafttreten des ÖEK 1.00 treten das ÖEK 4.00 der ehemaligen Gemeinde Bad Mitterndorf, das ÖEK 4.00 der ehemaligen Gemeinde Tauplitz sowie das ÖEK 4.00 der ehemaligen Gemeinde Pichl-Kainisch außer Kraft.

Das Örtliche Entwicklungskonzept 1.00 liegt zu den Amtsstunden im Gemeindeamt zur Einsicht auf.

Für den Inhalt verantwortlich: Für den Gemeinderat:

Der Bürgermeister: Klaus Neuper

digitale Aufbereitung:

Angeschlagen :......

Abgenommen :......

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 34 Ö R T L I C H E S E N T W I C K L U N G S K O N Z E P T 1 . 00 E R L Ä U T E R U N G S B E R I C H T

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

1) Veränderungen im Vergleich

1.1) Änderungen im Entwicklungsplan 1.00 gegenüber ÖEP 4.00 Seite 36

1.2) Evaluierung der im ÖEK 4.00 gesetzten Ziele und Maßnahmen Seite 74

2) Zusammenfassung der räumlichen Bestandsaufnahme Seite 82

3) Erläuterungen zum Entwicklungsplan

3.1) Ersichtlichmachungen Seite 110

3.2) Festlegung der Funktionen / Planungshoheit der Gemeinde Seite 115

3.3) Abstimmung mit den Nachbargemeinden Seite 151

4) Sachbereiche

4.1) Naturraum und Umwelt Seite 156

4.2) Siedlungsraum und Bevölkerung / Seite 172

4.3) Wirtschaft Seite 196

4.4) Technische Infrastruktur Seite 239

5) Prüfung auf Umwelterheblichkeit Seite 252

Anhang Seite 252

Quellen / Bekanntgaben: Seite 253

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 35 1. VERÄNDERUNGEN IM VERGLEICH

1.1 Änderungen im Entwicklungsplan 1.00 gegenüber Entwicklungspläne 4.00

 siehe Differenzplan Nr. 3

 siehe auch Erläuterungen zum ÖEK Kap. 3.2.1. Festlegung der Funktionen  siehe auch Erläuterungen zum FWP Kap. 1.1. Widmungsanträge

NEUORIENTIERUNG: Die Marktgemeinde Bad Mitterndorf wurde mit den Gemeinden Pichl-Kainisch und Tauplitz nach dem Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz zu einer neuen Gemeinde gemäß § 8 Abs 3 GemO vereinigt (§ 3 Abs 6 Z 3 StGsrG). Ziel dieser Reform der gemeindlichen Strukturen im Land Steiermark ist die Stärkung der zukünftigen Leistungsfähigkeit der Gemeinden zur sachgerechten und qualitätsvollen Erfüllung der eigenen und übertragenen Aufgaben und Funktionen zum Wohle der Bevölkerung. Die Strukturreform soll wirtschaftliche und leistungsfähige Gemeinden schaffen, die dauerhaft in der Lage sind, ihre Angelegenheiten ohne Haushaltsabgang zu erfüllen. Die Leistungsfähigkeit der gemeindlichen Ebene soll gestärkt und langfristig gesichert werden, um insbesondere die gemeindliche Infrastruktur effizient zu nutzen, die Grundversorgung der Bevölkerung mit privaten und öffentlichen Dienstleistungen im jeweiligen Gemeindegebiet abzudecken und der demografischen Entwicklung gerecht zu werden (§ 1 Abs 1 StGsrG). Die Reform der gemeindlichen Strukturen soll auch entsprechende raumordnungs- und verkehrspolitische Maßnahmen ermöglichen, die eine bessere Nutzung der vorhandenen Fläche für den Siedlungsraum und die wirtschaftliche Entwicklung gewährleisten. Bestehende Siedlungsverflechtungen sollen sich in den verwaltungsmäßigen Strukturen der Gemeinden widerspiegeln. Daneben sollen auch die örtlichen Zusammenhänge, insbesondere naturräumliche und kulturelle Verhältnisse, wie auch historische Verbundenheiten sowie lokales Handeln für das Gemeinwohl und Ausüben von Ehrenämtern berücksichtigt werden (§ 1 Abs 2 StGsrG). Nach §§ 8, 9 oder 10 der Steiermärkischen Gemeindeordnung 1967 und des Steiermärkischen Raumordnungsgesetzes 2010 haben neu geschaffene Gemeinden ein (neues) örtliches Entwicklungskonzept (§ 21 Stmk ROG) und einen (neuen) Flächenwidmungsplan (§25 Stmk ROG) zu erstellen (§ 42a Abs 1 Stmk ROG). Mit dem nun vorliegenden (neuen) ersten Örtlichen Entwicklungskonzept und (neuen) ersten Flächenwidmungsplan kommt die (neue) Marktgemeinde Bad Mitterndorf diesem gesetzlichen Auftrag nach. Die Marktgemeinde Bad Mitterndorf stellt zur Festlegung der langfristigen, aufeinander abgestimmten Entwicklungsziele und als Grundlage für weitere Planungen das ÖEK 1.00 auf, auf welchem aufbauend sie in Durchführung der Aufgaben der örtlichen Raumordnung für ihr Gemeindegebiet wiederum den Flächenwidmungsplan 1.00 aufstellt.

Als Folge der Gemeindestrukturreform sind die Altgemeinden Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz seit 01.01.2015 nunmehr fusioniert. Nach dem Stmk. Gemeindestrukturreformgesetz soll – wie oben dargelegt – „die Reform der gemeindlichen Strukturen auch entsprechende raumordnungs- und verkehrspolitische Maßnahmen ermöglichen, die eine bessere Nutzung der vorhandenen Fläche für den Siedlungsraum und die wirtschaftliche Entwicklung gewährleisten.“ Dies bedeutet, dass die „neue“ Marktgemeinde Bad Mitterndorf nun im Rahmen der erstmaligen Erstellung des Örtlichen Entwicklungskonzeptes bzw. Flächenwidmungsplanes verpflichtet ist, die Entwicklungsziele der Vorgängergemeinden zu evaluieren und im Sinne der Raumordnungsgrundsätze neu zu definieren. Dabei sind insbesondere die festgelegten Gebiete mit baulicher Entwicklung bzw. Baulandausweisungen zu überprüfen.

 Erweiterung der Gebiete mit baulicher Entwicklung:

Nr. 1.1: neue Erweiterungsfläche / Tauplitz-Ort Südost: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 67) (Gst. 1124/1, /2, /3, /4, /5, /6, KG Tauplitz; ca. 1,7 ha): Freiland  Tourismus

Nr. 1.2: neue Erweiterungsfläche / Tauplitz-Ort Nord: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 55) (Gst. 614/2, 615, 616, 617, 619, KG Tauplitz; ca. 1,50 ha): Freiland  Tourismus

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 36 STELLUNGNAHME AUS TOURISTISCHER SICHT BETREFFEND MÖGLICHER PROJEKTSTANDORTE Kurz-Gutachten von Kohl & Partner

Ausarbeitung: Auftraggeber: Kohl & Partner GmbH Marktgemeinde Bad Mitterndorf Hans-Gasser-Platz 9 Bürgermeister Neuper 9500 Villach, A-8983 Bad Mitterndorf 59 Tel. 0043 (0)4242 21123 Fax 0043 (0)4242 29553 E-Mail: [email protected] www.kohl.at

Projektleitung: Datum: Dr. Martin Domenig, MRICS 21. August 2020 Gerichtlich beeideter Sachverständiger

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INHALTSVERZEICHNIS

1. AUSGANGSLAGE UND ZIELSETZUNG ...... 3

2. WESENTLICHE ERGEBNISSE DES MASTERPLANS ...... 4

3. BEFUNDAUFNAHME DER LIEGENSCHAFTEN ...... 5 3.1. Liegenschaft „Tauplitz Talstation“ ...... 5 3.2. Liegenschaft „Seebacher“...... 6

4. GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZU DEN STANDORTEN ...... 7 4.1. Liegenschaft „Tauplitz Talstation“ ...... 7 4.2. Liegenschaft „Seebacher“...... 7

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1. AUSGANGSLAGE UND ZIELSETZUNG

Der Tourismus spielt für die Gemeinde Bad Mitterndorf eine große Rolle – sie ist mit knapp 500 Tsd. Nächtigungen die größte Gemeinde in der Tourismus-Region Ausseerland- Salzkammergut. Zugleich verfügt die Gemeinde mit der Grimming Therme sowie der Bergbahn auf der Tauplitz über zwei touristische Infrastruktur-Einrichtungen, die ganz wesentlich vom Gedeih des touristischen Umfeldes im Allgemeinen bzw. der Entwicklung im Beherbergungs-Sektor im Speziellen abhängen. Darüber hinaus zeigt sich ganz allgemein ein zuletzt gestiegenes Interesse von Investoren bzw. Betreibern an der Ferienhotellerie. In diesem Zusammenhang erstellt die Marktgemeinde demnächst einen Flächenwidmungsplan – dieser soll betreffend etwaiger Ausweisungen touristischer Entwicklungszonen auf eine fundierte Grundlage gestellt werden. Aus diesem Grund wurde Kohl & Partner damit beauftragt, einen „Beherbergungs-Masterplan“ für die Gemeinde zu erstellen. Basierend auf einer Analyse der Bette- und Nächtigungsstruktur sollen fundierte Empfehlungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Weiterentwicklung des Bettenangebots abgeleitet werden. Basierend auf den Erkenntnissen sollen nunmehr nachfolgende Standorte evaluiert werden, ob eine Umwidmung im Hinblick auf die touristische Gesamtentwicklung der Region zu begrüßen ist, oder nicht.  Standort „Tauplitz Talstation“  Standort „Seebacher“

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2. WESENTLICHE ERGEBNISSE DES MASTERPLANS

Die gesammelten Erkenntnisse des Beherbergungs-Masterplanes (datiert mit 14. 7. 2020) sind in einem gesonderten Bericht umfassend dokumentiert. Wesentliche Erkenntnisse aus dem Masterplan mit besonderer Relevanz für die nachfolgenden Standort-Evaluierungen sind insbesondere:  Die Inanspruchnahme der Destination von Tagestouristen ist durchaus beachtlich, insbesondere während der Hochsaisons-Stoßzeiten. Diese Problematik wird auch von Seiten der involvierten regionalen Touristiker durchaus kritisch gesehen.  Zurecht kritisch gesehen wird zudem die Etablierung weiterer „Inselbetriebe“ ohne maßgebliche externe Effekte für die Destination in ihrer Gesamtheit.  Betreffend der touristischen Intensität zeigt der Vergleich mit anderen Destinationen, dass diese (Nächtigungen pro Einwohner) trotz der steigenden Nächtigungen noch immer sehr moderat ist. Ein genereller Entwicklungs-Stopp wäre (insbesondere auch im Zusammenhang mit der erwarteten steigenden Nachfrage) somit aus Destinations- Perspektive keinesfalls im Interesse der Allgemeinheit.  Im Hinblick auf eine bestmöglich abgesicherte Nachhaltigkeit der touristischen Nutzung sollten vorzugsweise regionale Investoren/Betreiber gewonnen werden.  Zugleich zeigt die Ist-Analyse deutlich, dass Leitbetriebe mit überregionalem Bekanntheitsgrad und zeitgemäßer Profilierung fehlen (z.B. Familien-Spezialist). Ohne investive Impulse droht eine „Ent-Professionalisierung“ des touristischen Angebots (immer mehr Bettenanteile im Ferienwohnungs-Segment). Demgegenüber könnte die Ansiedelung von Leitbetrieben in mehrfacher Hinsicht positive Impulseffekte für die Weiterentwicklung der Destination mit sich bringen. o Wertschöpfungseffekte in der Bau- und Betriebsphase o Indirekte Impulseffekte auf die umliegenden Beherbergungsbetriebe o Positive überregionale Berichterstattung und Ansprache neuer Zielgruppen  Hinzu kommt, dass die Gemeinde mit den Liftanlagen auf der Tauplitz Alm sowie der Grimming-Therme über zwei sehr große, für die Bestandsbetriebe maßgebliche touristische Infrastruktureinrichtungen verfügt, die maßgeblich von der Etablierung zusätzlicher Beherbergungsbetriebe profitieren könnten (Aufenthaltsgast statt Tagesgast)  Aus den oben genannten Gründen ist es sehr plausibel, dass es regional eine außerordentlich breite Akzeptanz für die Schaffung zusätzlicher Betriebe bzw. Betten gibt – dies jedoch mit entsprechend hoher Sensibilität.

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3. BEFUNDAUFNAHME DER LIEGENSCHAFTEN

3.1. Liegenschaft „Tauplitz Talstation“

Das potenziell als touristische Widmungsfläche vorgesehene Areal „Tauplitz Talstation“ mit einer Gesamtfläche von 14.840 m² befindet sich in Ortsnähe von Tauplitz bzw. der Talstation der Bergbahn Tauplitz. Für diese Liegenschaft verfügt die Tauplitz Bergbahnen GmbH gemäß Auskunft des Auftraggebers einen Optionsvertrag. Betreffend der Liegenschaft bestehen noch keine konkreten Planungen, jedoch Überlegungen im Hinblick auf eine Errichtung eines Chalet-Dorfes.

Lageplan:

Foto Impressionen vom Standort:

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3.2. Liegenschaft „Seebacher“

Die Liegenschaft Seebacher ist gemäß Auskunft des Auftraggebers im Eigentum von Mario Seebacher, der zugleich Eigentümer bzw. Betreiber des unmittelbar angrenzenden Hotels „Seebacher Hof“ ist (Grundstücksfläche 15.500 m²). Gleich hinter dem Areal befindet sich der Fußballplatz des FC Tauplitz (aktuell 5. Tabellenplatz in der 1. Klasse ) Für die Liegenschaft gibt es bereits detailliertere Planungen zur Schaffung eines Bio- Badeteiches in Kooperation mit der Gemeinde, sowie Überlegungen zur Etablierung eines größeren, familienprofilierten Beherbergungsbetriebes.

Lageplan:

Foto Impressionen vom Standort:

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4. GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZU DEN STANDORTEN

4.1. Liegenschaft „Tauplitz Talstation“

 Die zur Verfügung stehende Fläche ist grundsätzlich ausreichend groß bemessen zur Etablierung eines Leitbetriebes mit (überregionaler) touristischer Relevanz.  Aus Gästeperspektive würde sich der Standort durch die Panorama-Aussichtslage, die Nähe zum Ortszentrum sowie die direkte Anbindung an den Skilift bzw. die Piste sehr gut für eine touristische Nutzung eignen.  Nachteilig im Hinblick auf eine mögliche Bebauung ist jedoch die vergleichsweise starke Hangneigung. Diese schränkt die baulichen Gestaltungsmöglichkeiten unweigerlich ein.  Aus Destinations-Perspektive wäre Umwidmung bzw. einer darauf hin folgenden touristischen Nutzung der Liegenschaft insbesondere aufgrund folgender Überlegungen hin erstrebenswert: o Durch die Nähe zum Ortszentrum von Tauplitz könnte die regionale Gastronomie sowie der regionale Handel maßgeblich vom zusätzlichen Nächtigungsvolumen profitieren o Aufgrund der unmittelbaren Anbindung an den Lift ist davon auszugehen, dass der Großteil der Winternächtigungen in einem dort etablierten Beherbergungsbetrieb zugleich Kunde der Bergbahn sein wird.

Diese hat aufgrund der geringen Grenzkosten im Liftbetrieb einen starken Eigen- Anreiz zur intensiven hotelgewerbliche Nutzung der Liegenschaft bzw. verfügt durch den Eigenbetrieb des Hotel Berghofes auch bereits über die entsprechende Betreiber-Kompetenz.

Fazit: Der Standort ist für eine ferientouristische Nutzung gut geeignet. Aus Destinations-Perspektive ist die Umwidmung im Hinblick auf die zu erwartenden positiven externen Effekte, sowie der intensiven regionalen Verankerung der Tauplitzer Bergbahn als Projekt-Initiator zu befürworten.

4.2. Liegenschaft „Seebacher“

 Aus touristischer Perspektive ist die Liegenschaft hervorragend für die Ansiedelung eines touristischen Leitbetriebes mit überregionaler Zugkraft geeignet. Dies insbesondere aufgrund folgender Aspekte o Gute Erreichbarkeit o Relative Nähe der Talstation o Gute Eignung sowohl sommer- als auch wintertouristisch o Sonniges Areal mit Aussicht o Große Grundstücksgröße sowie ebene Topografie ermöglichen flexible konzeptionelle Gestaltungsmöglichkeiten  Der angrenzende Fußballplatz ist keinesfalls nachteilig – je nach Konzept bzw. Zielgruppen ergeben sich hier sogar potenzielle Synergien zum wechselseitigen Vorteil.

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 Wie im Masterplan dargelegt, würde die Destination durch einen Leitbetrieb im Familiensegment insgesamt stark profitieren, ebenso die Bergbahn durch die potenziellen zusätzlichen Skier-Days im Winter.  Im Besonderen ist im Zusammenhang mit der geplanten Familien-Profilierung des Betriebes zu beachten, dass das Skigebiet sich als familienfreundliche Destination vermarktet, jedoch keinen Familien-Spezialisten bei den Beherbergungsbetrieben aufzuweisen hat.  Darüber hinaus wäre eine intensivere touristische Entwicklung des Standorts aus Gemeindeperspektive jedoch auch im Hinblick auf das angedachte PPP-Modell betreffend des Freibades bzw. Bio-Badeteiches überaus vorteilhaft. o Üblicherweise resultieren aus dem operativen Betrieb von Gemeindebädern mehr oder weniger große laufende Abgänge. o Hinzu kommen immer größere Schwierigkeiten bei der gastronomischen Bewirtschaftung solcher kommunalen Freizeiteinrichtungen (trotz oft marginaler Pachten finden sich immer weniger Interessenten mit zumindest rudimentärer gastronomischer Kompetenz).  Plausibel ist aus touristischer Perspektive, dass die Schaffung einer attraktiven Badeanlage auch für einen privaten Investor bzw. trotz laufender Zuschüsse kaum wirtschaftlich rentabel sein kann, sollten nicht zusätzliche Beherbergungskapazitäten geschaffen werden.

Fazit: Der Standort wäre für eine touristische Leitbetriebsentwicklung durch den regionalen Hotelier Mario Seebacher hervorragend geeignet, zudem könnten im Falle der kooperativen Umsetzung des Bio-Badeteiches weitere positive externe Effekte für die Allgemeinheit geschaffen werden. Darüber hinaus ist die geplante Familien- Profilierung eine wertvolle Ergänzung des regionalen Beherbergungs-Angebots. Eine Umwidmung der Liegenschaft ist daher aus touristischer Perspektive zweifelsfrei zu befürworten.

Villach, 21. August 2020

Dr. Martin Domenig

Die vorgehenden Informationen wurden durch die "Kohl & Partner GmbH" nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Sie beruhen auf spezifischen Branchenerfahrungswerten, entsprechen dem letzten Wissens-und Informationsstand der " Kohl & Partner GmbH " und basieren auf Informationen, die der " Kohl & Partner GmbH " zum Zeitpunkt der Berichtsausarbeitung zur Verfügung standen. Die" Kohl & Partner GmbH " übernimmt keine Haftung für die budgetierten Zahlen. Jede Entscheidung, die auf Basis dieses Berichtes getroffen wird, geschieht auf Verantwortung des Verwenders.

Insbesondere in Tauplitz ist seit einigen Jahren ein gestiegenes Interesse von Investoren bzw. Betreibern an der Ferienhotellerie zu verzeichnen. Zwar ist die dörfliche Struktur im Kern noch gegeben, die sukzessive Veränderung des Ortsbildes aber merklich erkennbar. Aus diesem Grund wurde von der Marktgemeinde Bad Mitterndorf ein Hotel-Masterplan in Auftrag gegeben, um basierend auf einer Analyse der Betten- und Nächtigungsstruktur fundierte Empfehlungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Weiterentwicklung des Bettenangebotes ableiten zu können.

Aus dem Hotel-Masterplan der Kohl & Partner GmbH geht hervor, dass „die Gemeinde mit den Liftanlagen auf der Tauplitz Alm sowie der Grimming-Therme über zwei sehr große, für die Bestandsbetriebe maßgebliche touristische Infrastruktureinrichtungen verfügt, die maßgeblich von der Etablierung zusätzlicher Beherbergungsbetriebe profitieren könnten (Aufenthaltsgast statt Tagesgast)“ und wird der Gemeinde daher die „Suche nach potentiellen Leitbetriebs-Standorten“ empfohlen. In den Handlungsempfehlungen wird konkret angeregt: „Wenn von Seiten der Therme bzw. der Bergbahnen zusätzliche Bettenkapazitäten geplant werden, sollte dies nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten grundsätzlich unterstützt werden. Anforderungsprofil für infrastrukturgetriebene Projekte aus Destinations- Perspektive:

° Direkte Infrastrukturanbindung (Lift oder Therme) ° Unkompliziertes, nachhaltiges Produkt mit Etablierung im mittleren Preis-Segment ° Entsprechendes hotelgewerbliches Angebot (keine reinen Selbstversorger- Einheiten) ° Optimierte Betriebsgröße mit mehr als 80 Zimmern ° Ansprache neuer, jüngerer, aktiver Zielgruppen für die Destination ° Nachhaltig gesicherte „warme“ Betten (keine versteckten Zweitwohnsitze) z.B. durch Eigenbetrieb oder Risikobeteiligung des Betreibers bzw. der Infrastruktur ° Idealerweise positive Wertschöpfungs-Möglichkeiten für das regionale Umfeld (z.B. durch regionale Kooperationen)

Entsprechende Projekte sollten aber „besonders intensiv geprüft werden – entscheidend für eine nachhaltige touristische Entwicklung ist neben dem Produkt die Be- und Vertriebsstärke des Betreibers, dessen Renommee, sowie die entsprechenden Verträge (Kernfrage: touristisches Projekt, oder Immobilien- Spekulations-Projekt?)“. „Im Hinblick auf eine bestmöglich abgesicherte Nachhaltigkeit der touristischen Nutzung sollten vorzugsweise regionale Investoren/Betreiber gewonnen werden.“ Obwohl „die Tauplitz“ sich als familienfreundliches Schigebiet vermarktet und alle Vorrausetzungen dafür bietet, zeigt die Ist-Analyse deutlich, dass „Leitbetriebe mit überregionalem Bekanntheitsgrad und zeitgemäßer Profilierung fehlen (z.B. Familien-Spezialist).

Das Kinderland auf der Tauplitz liegt den ganzen Tag in der Sonne, ist von Winterwinden geschützt, gut überschaubar und autofrei. Das Skigebiet befindet sich in der Hollhausmulde auf der Tauplitzalm. Die flachen Pisten und der 80m lange, überdachte Zauberteppich bieten beste Bedingungen zum Skifahren mit Kindern. In der Hollhausmulde findet man 4 Lifte, einfache und mittelschwere Pisten sowie gemütliche Einkehrmöglichkeiten. Die natürliche Lage in einer Senke macht das Familienskigebiet übersichtlich und gut überschaubar. Von einem Sicherheitszaun umgeben ist der Bereich zudem gut geschützt. Im Winter autofrei sind die Fahrten mit dem Skidoo oder Pistengerät einmalige Erlebnisse beim Skiurlaub mit Kindern. Die Skischulen auf der Tauplitz gestalten das Lernen auf den Pisten kindgerecht, mit viel Spaß und einem natürlichen Zugang zu Gelände und Schnee. Des Weiteren gibt es direkt neben dem Grafenwiesenlift etwas oberhalb der Talstation Tauplitz das Schlümpfeland der Skischule Vasold. Es bietet ein überdachtes Förderband und einen eigenen Seil-Lift. An den leichten Pisten am Grafenwiesenlift können die Kinder erste Schritte mit dem Skilehrer wagen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 45 In der offiziellen Wertung von Skigebiete-Test.at wird „der Tauplitz“ in der Kategorie Familien attestiert, dass es sich um „ein nahezu perfektes Familienskigebiet“ handelt und mit 8 von 10 Punkten bewertet. Ähnlich wird es von Skiresort.at gesehen: 4 von 5 Sternen

Zum Zeitpunkt der Planungsinteressensabfrage wurde kein einziges Beherbergungsprojekt eingebracht, mit fortlaufender Dauer der Bearbeitung aber 9 Projekte an die Gemeinde herangetragen. Bei der Analyse haben sich zwei Standorte als geeignet herauskristallisiert. Beide stehen in unmittelbar räumlichem Zusammenhang mit dem örtlichen Siedlungsschwerpunkt Tauplitz:

FWP | Gst. 1124/1 u. 5 + Umfeld, KG Tauplitz: Die ggst. Grundstücke befinden sich am südöstlichen Rand von Tauplitz-Ort. Folgt man der L732 Tauplitz Straße ausgehend von der B145 Salzkammergut Straße, gelangt man nach rund 650 m in das Ortsgebiet von Tauplitz. Bevor sie den Siedlungsbereich erreicht, wird die bergauf führende Straße auf einer Länge von rund 400 m zu beiden Seiten von Wald flankiert, in der Folge zu beiden Seiten von Bebauung begrenzt, bevor sie den inneren Kern in einer Rundung umschließt. Ab Querung des Krunglbaches breitet sich östlich der Straße der freie Landschaftsraum aus. Unmittelbar nach der Brücke zweigt eine Gemeindestraße ab, um den Ortskern in direkter Linie zu erschließen. Dazwischen eingezwängt, besteht das als Familienbetrieb geführte 3- Sterne-Superior-Hotel Seebacherhof. Vor rund 10 Jahren wurde eine Großinvestition getätigt, das Hotel dabei umfassend erweitert. Mit diesem Zubau wurden die vorhandenen räumlichen Ressourcen westlich der L732 ausgeschöpft. (Unbedingt notwendige) Erweiterungsmöglichkeiten sind nunmehr nur noch östlich der Tauplitz Straße gegeben, wo sich ein ca. 1,40 ha großes Gebiet ebenfalls im Eigentum des Seebacherhofs befindet. Über die Straße hinweg ist im Westen ein direkter Anschluss an den Siedlungsbereich von Tauplitz gegeben. Im Südwesten ist das Bauland zwar knapp 100 m entfernt, in Fortführung der Bebauung diesseits der Straße wird die dazwischenliegende ca. 4.000 m ² große, dreieckig zugeschnittene Fläche mit Potential für die Funktion Tourismus aufgefüllt. An diesem südöstlichen Ende wird Tauplitz von einem kleinen Bergrücken begrenzt. An das ggst. Gebiet direkt angrenzend, fließt der Krunglbach, der von einer Baumreihe gesäumt wird. Jenseits davon verläuft ein Weg, der den im Osten benachbarten Fußballplatz erschließt. In der Folge schließen Wiesenflächen an, die sich zu Beginn ganz sanft geneigt zeigen, bevor sie nach knapp 100 m stark zu steigen beginnen.

Ansicht von Norden, 2010, Bildquelle: heimat-hd.at

Im Osten, jenseits des Fußballplatzes, sowie im Nordosten dehnt sich der freie Landschaftsraum aus, in nördlicher Richtung ca. 150 m entfernt, besteht ein 0,70 ha großer Parkplatz. Während das Gelände

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 46 im ggst. Bereich nur ganz sanft geneigt ist, nimmt die Neigung in Richtung Norden sukzessive zu. Im Östlichen Bereich wird das ggst. Areal von einem verrohrten Gerinne gequert.

Einem ständigen Wettbewerb ausgesetzt, ist der Seebacherhof, wie weiter oben bereits ausgeführt, bestrebt, sich räumlich zu erweitern. In dem den Hotel-Masterplan ergänzenden Kurzgutachten wird eingehend aufgezeigt, dass „die Liegenschaft aus touristischer Perspektive hervorragend für die Ansiedelung eines touristischen Leitbetriebes mit überregionaler Zugkraft geeignet ist“. Dies umso mehr als seitens des Betriebes ein Ausbau der Familien-Profilierung beabsichtigt ist. In diesem Zusammenhang wird wiederholt darauf hingewiesen, dass sich das Skigebiet als familienfreundliche Destination vermarktet, bis jetzt jedoch keinen Familien-Spezialisten bei den Beherbergungsbetrieben aufzuweisen hat. Neben dem unmittelbaren Nutzen für den Betrieb, den eine Ausweisung im ggst. Bereich nach sich zieht, liegt darin mittelbar ein Mehrwert für die Marktgemeinde Bad Mitterndorf, da hier ein Impulsgeber für die Weiterentwicklung der touristischen Destination entstehen könnte:

° Wertschöpfungseffekte in der Bau- und Betriebsphase ° Indirekte Impulseffekte auf die umliegenden Beherbergungsbetriebe ° Positive überregionale Berichterstattung und Ansprache neuer Zielgruppen

Ohne investive Impulse droht lt. Bericht der Kohl & Partner GmbH „eine ‚Ent-Professionalisierung‘ des touristischen Angebots (immer mehr Bettenanteile im Ferienwohnungs-Segment)“.

Ein dritter, nicht unwesentlicher Aspekt liegt darin, dass das Schwimmbad von Tauplitz bereits in die Jahre gekommen ist und gemeinsam mit dem Seebacherhof ein Public-Private-Partnership-Projekt (PPP) umgesetzt werden könnte. Seit Jahren angedacht, wurde bereits von der Altgemeinde im ggst. Bereich Freiland mit Sondernutzung Badeteich festgelegt. Wie von der Kohl & Partner GmbH richtig dargelegt wird, ist aus touristischer Perspektive nachvollziehbar, dass „die Schaffung einer attraktiven Badeanlage für einen privaten Investor kaum wirtschaftlich rentabel sein kann, sollten nicht zusätzliche Beherbergungskapazitäten geschaffen werden“. Durch die zu erwartenden Synergieeffekte wäre aus Sicht der Gemeinde eine intensivere touristische Entwicklung des Standortes überaus vorteilhaft. „Üblicherweise resultieren aus dem operativen Betrieb von Gemeindebädern mehr oder weniger große laufende Abgänge. Hinzu kommen immer größere Schwierigkeiten bei der gastronomischen Bewirtschaftung solcher kommunalen Freizeiteinrichtungen (trotz oft marginaler Pachten finden sich immer weniger Interessenten mit zumindest rudimentärer gastronomischer Kompetenz).“

Letztendlich kommt die Kohl & Partner GmbH zu folgendem Schluss: „Der Standort wäre für eine touristische Leitbetriebsentwicklung durch den regionalen Hotelier Mario Seebacher hervorragend geeignet, zudem könnten im Falle der kooperativen Umsetzung des Bio-Badeteiches weitere positive externe Effekte für die Allgemeinheit geschaffen werden. Darüber hinaus ist die geplante Familien- Profilierung eine wertvolle Ergänzung des regionalen Beherbergungs-Angebots. Eine Umwidmung der Liegenschaft ist daher aus touristischer Perspektive zweifelsfrei zu befürworten.“ Beabsichtigt ist die Errichtung von ca. 150 Betten.

Am tiefsten Punkt und damit weitgehend am Rand des freien Landschaftsraumes gelegen, wird das ggst. Gebiet vom Krunglbach mit seinem Uferbewuchs gesäumt sowie von einem kleinen Bergrücken im Hintergrund umrahmt. Die Ausweisung stellt eine Fortführung der im südwestlichen Nahbereich diesseits der Straße bereits begonnenen Bebauung dar. Hinzu kommt, dass mit dem Fußballplatz entlang des Krunglbaches bereits eine infrastrukturelle Einrichtung mit baulichem Bestand gegeben ist. Darüber hinaus wird in Richtung Norden eine absolute Entwicklungsgrenze Nr. 5 gesetzt, um den Blick

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 47 in die freie Landschaft großräumig nicht zu beeinträchtigen. Um die bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild zu gewährleisten, ist verpflichtend ein Bebauungsplan zu erstellen mit dem Ziel, durch Vorgaben hinsichtlich Gesamthöhe, Baumassenverteilung, Geländeveränderungen, Pflanzgebote und dergleichen landschaftsbezogene Störwirkungen zu reduzieren.

Das Gebiet ist weitgehend lärmfrei. Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die potentielle Hochwassergefährdung. (Ein Hochwasserabflusskonzept liegt bei.) Hinzu kommen einige Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 - 10 ha

FWP | Gst. 614/2, 615, 616, 617, 619, KG Tauplitz: Im ÖEP 4.00 der Altgemeinde Tauplitz war in die ggst. Entwicklungsrichtung bereits eine relative Entwicklungsgrenze festgelegt, das Gebiet mangels konkreter Angaben aber nicht räumlich abgegrenzt. Zudem war im Erläuterungsbericht zum ÖEK 4.00 der Altgemeinde Tauplitz ein Untersuchungsraum mit der Bezeichnung „Umfeld Hollam“ benannt mit dem Ziel, einen touristischen Schwerpunkt zu definieren. Der ggst. Standort ist einer der vier bereits damals in Betracht gezogenen.

Ansicht von Süden, 2016; Bildquelle: heimat-hd.at

Die ggst. Grundstücke befinden sich im Norden von Tauplitz-Ort am Übergang zum grünlandgeprägten Bergland, wo die Landschaft bereits Grundzüge eines Almgebietes trägt. Die Schipiste ist lediglich ca. 25 m entfernt und auch die Talstation der Tauplitz Bergbahnen in räumlicher Nähe. Zudem schließen im Norden und Nordosten zwei Übungsschihänge an. Der innere Kern mit seinen Versorgungseinrichtungen (vollsortierter Nahversorger etc.) ist lediglich ca. 300 m und damit in bequem fußläufiger Erreichbarkeit entfernt. Derzeit ist der Rand des Siedlungsbereiches von einer ca. 3 m hohen Geländekante eingefasst, entlang derer ein schmaler Weg (öffentliches Gut) verläuft, der wiederum von einer Baumreihe gesäumt wird. Jenseits davon ist Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein mit einer Bebauungsdichte von 0,2 – 0,8 festgelegt. Die Widmungsfläche stellt eine sanft coupierte Mähwiese dar, die im Westen ca. 6-10% iM. geneigt ist, im Norden ca. 15%, im Osten ca. 22% und in Richtung Süden vergleichsweise steiler abfällt (35 - 40% i.M.). Während sich der Landschaftsraum in Richtung Nordosten vergleichsweise sanft und weitläufig ausbreitet, geht er im nordwestlichen Nahbereich in Wald über. Im westlichen Nahbereich fließen mehrere Gewässer (Gerinne) ua. der Draxlerbach. Jenseits davon ist die Landschaft kleinstrukturiert und durch ein Wechselspiel aus kleinen Wiesen, Wäldern, Baumreihen und dergleichen gegliedert. Hinzu kommt eine hohe Reliefenergie.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 48 Auch diesem Standort attestiert die Kohl & Partner GmbH, dass „die zur Verfügung stehende Fläche grundsätzlich ausreichend groß bemessen ist zur Etablierung eines Leitbetriebes mit (überregionaler) touristischer Relevanz. […] Der Standort ist für eine ferientouristische Nutzung gut geeignet. Aus Destinations-Perspektive ist die Umwidmung im Hinblick auf die zu erwartenden positiven externen Effekte, sowie der intensiven regionalen Verankerung der Tauplitzer Bergbahn als Projekt-Initiator zu befürworten“. Beabsichtigt ist die Errichtung von ca. 150 Betten.

Neben den oa. Vorteilen aus touristischer Sicht zeichnet sich das Gebiet durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die topographischen Voraussetzungen mit der in Teilen sehr starken Hangneigung. Die Einbettung ins Gelände stellt jedenfalls eine planerische Herausforderung dar. Auch das Thema der Oberflächenentwässerung darf nicht unterschätzt werden, wie zahlreiche Fließpfade insbesondere im westlichen Bereich belegen. Einen ganz wesentlichen Punkt aber, den es im Detail noch zu klären gilt stellt die äußere Erschließung dar.

Nr. 1.3: neue Erweiterungsfläche / Zentrum Südost: (Gst. 3199, 3201, 3202, KG Mitterndorf; ca. 2,75 ha): Freiland  Industrie & Gewerbe Die in Summe knapp 4 ha große Fläche befindet sich am westlichen Rand des ggst. Industrie- und Gewerbegebietes. Einen Anteil von ca. 20% am Bauland einnehmend, sind die im Westen gelegenen Flächen als Bauland der Kategorie Industriegebiet I1 ausgewiesen. Die Standortgunst liegt in der von Wohngebieten losgelösten Lage, verbunden mit der einfachen und schnellen Erreichbarkeit, ausgehend von der B145 Salzkammergut Straße (Linksabbiegespur) ohne Beeinträchtigung einer Wohnbebauung durch den zu erwartenden gewerblichen An- und Abfahrtsverkehr sowie in der wohngebietsabgewandten Hauptwindrichtung. Positiv hervorzuheben ist zudem die Hochwasserfreiheit. Die technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Das Gelände fällt sanft in Richtung Westen ab (ca. 5% iM.). Aufgrund der sichtexponierten und damit sensiblen Lage ist über ein Räumliches Leitbild die bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild durch Vorgaben zur Reduktion landschaftsbezogener Störwirkungen sicherzustellen (bestandsangepasste Höhenbegrenzung, kleinteilige Bebauungsstruktur, landschaftsgerechte Geländeveränderungen, Achtsamkeit bei Farb- und Materialwahl, Pflanzgebote etc.).

Nr. 1.4: neue Erweiterungsfläche / Kainisch: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 1) (Gst. 1637/1, 1638, KG Pichl; ca. 2.900 m²): Freiland  Wohnen Lediglich durch einen privaten Zufahrtsweg getrennt, grenzt das ggst., ca. 1,25 ha große Grundstück an den Siedlungsbereich „Damischberg“ an, der zu Kainisch zählt, am westlichen Rand auf einer Länge von ca. 200 m. Exponiert gelegen, fällt es in weiten Teilen sehr steil (tw. > 50%!) zum ca. 25 – 30 m tiefer liegenden Siedlungsbereich „Gamitz“ ab, an welchen es im Osten direkt anschließt. Ein im direkten Anschluss an Gamitz gelegener Teil im Ausmaß von knapp 1.000 m ² ist bereits als Bauland ausgewiesen, liegt jedoch direkt in jenem Bereich, der regelmäßig zum Viehtrieb genutzt wird und ist zudem stark vernässt. Das nördliche Ende hingegen verflacht muldenartig und ist damit weniger exponiert. Im ÖEP 4.00 ist zwar keine Erweiterung in diese Richtung vorgesehen, grundsätzlich im Ausmaß von rund 2.000 m² jedoch denkbar, sofern das südöstlich angrenzende und mit einem Wohnhaus bebaute Nachbargrundstück ebenfalls in Bauland umgewandelt wird (Brückengrundstück). Die Grundflächen sind hochwasser- und lärmfrei.

Im Gegenzug wird das bestehende Bauland im Westen in Freiland rückgewidmet sowie ein Teil des Grundstückes 1788, KG Pichl, im Ausmaß von ca. 4.500 m², das sich ebenfalls im Eigentum des Antragstellers befindet und aufgrund der Nähe zur Hofstelle im Hinblick auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ausnehmend günstig liegt, weitgehend eben und damit wesentlich einfacher zu bewirtschaften ist. Für eine Bebauung steht es damit nicht zur Verfügung. Hinzu kommt, dass es aufgrund der Nähe zur lärmemittierenden B145 Salzkammergut Straße als Bauland nur mäßig geeignet ist.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 49 Damischberg / Kranawetta: Aus der „20% - Bestimmung“ nach dem RePro ermittelt sich eine Erweiterungsfläche im Gesamtausmaß von ca. 0,39 ha (1,97 ha best. beb. Bauland, davon 20% = 0,39 ha). Im Zuge der ggst. Revision erfolgt eine Erweiterung im Ausmaß von ca. 0,38 ha < 0,39 ha.

Nr. 1.5: neue Erweiterungsfläche / Kainisch: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 89) (Gst. 1659/1, KG Pichl; ca. 865 m²): Freiland  Wohnen Am südöstlichen Rand des Siedlungsbereiches „Damischberg“ gelegen, befindet sich die ggst. Widmungsfläche, lediglich durch die Erschließungsstraße und den Endesbach getrennt, am Übergang zu „Kranawetta“. Sowohl im Nordwesten als auch Nordosten ist jeweils ein Wohnhaus benachbart, letzteres jedoch im Freiland. Die Festlegung stellt somit eine kleine Arrondierung dar. Die gst. Fläche ist Teil einer Mähwiese, deren Gelände mit einer mittleren Neigung von Norden nach Süden abfällt. Zum rund 5 m tieferliegenden Kainischgraben im Westen fällt es ab dem Rand der Widmungsfläche steil ab. Die ggst. Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung und Geländebeschaffenheit aus sowie durch Lärm- und weitgehende Hochwasserfreiheit. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Probleme mit Hang- und Schmelzwasser sind nicht bekannt, keine Fließpfade festzustellen. Nachteilig gestaltet sich die Entfernung zu den wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen (ca. 1.700 m (Nahversorger), ca. 2.400 m (VS + KiGa)).

Damischberg / Kranawetta: Aus der „20% - Bestimmung“ nach dem RePro ermittelt sich eine Erweiterungsfläche im Gesamtausmaß von ca. 0,39 ha (1,97 ha best. beb. Bauland, davon 20% = 0,39 ha). Im Zuge der ggst. Revision erfolgt eine Erweiterung im Ausmaß von ca. 0,38 ha < 0,39 ha.

Nr. 1.6: neue Erweiterungsfläche / Pichl: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 87) (Gst. 1866/1, KG Pichl; ca. 645 m²): Freiland  Wohnen Die ggst. Widmungsfläche befindet sich am nordwestlichen Rand von Pichl und damit in einem der zwei örtlichen Siedlungsschwerpunkte. Im Norden schließt Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein an (WA 0,2 - 0,4), das sich zu beiden Seiten einer kleinen Erschließungsstraße erstreckt und im südwestlichen Bereich vier Wohnhäuser aufweist, die in offener Bebauungsweise aneinandergereiht sind. Im Südwesten an diese Zeile anschließend, ist die Widmungsfläche darüber hinaus von einer Mähwiese umgeben, die mit einer mittleren Neigung von ca. 10% in Richtung Südwesten abfällt. In südöstlicher Richtung ca. 65 m entfernt, fließt der Pichlergraben, die Änderungsfläche ist aber hochwasserfrei. Probleme mit Hang- und Schmelzwasser sind nicht bekannt, keine Fließpfade festzustellen. In südwestlicher Richtung ca. 75 m entfernt ist Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt und bestehen dort mehrere, große und aktive Betriebe. Die Änderungsfläche liegt weit außerhalb des nächsten Geruchsschwellenabstandes. Der nächstgelegene vollsortierte Nahversorger liegt ca. 685 m entfernt und damit in fußläufiger Erreichbarkeit, Volksschule und Kindergarten ca. 1.350 m. Darüber hinaus zeichnet sich die Widmungsfläche durch sehr gute Besonnung und Geländebeschaffenheit sowie Lärmfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden

Nr. 1.7: neue Erweiterungsfläche / Pichl Süd: (Gst. 1896, 1897, 1918/1 u. 2, KG Pichl; ca. 1,50 ha): Freiland  Industrie & Gewerbe Die Ausseer Kälte- und Edelstahltechnik GmbH stellt den größten Arbeitsgeber in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf dar. Allein in den letzten 4 Jahren konnte der Mitarbeiterstand von rund 170 auf 220 angehoben werden. Nach der Großinvestition im Jahr 2016 (ÖEK-Änderung 0.01) ist die Firma AKE weiterhin auf Expansionskurs und trägt sich mit dem Gedanken, nunmehr in Richtung Nordwesten räumlich zu erweitern. Die Erweiterung im ggst. Bereich ist daher von großem öffentlichen Interesse. Die Standortgunst für eine weitere industriell-gewerbliche Entwicklung begründet sich in der Nahelage zur B 145, verbunden mit einer grundsätzlich schnellen Erreichbarkeit (schnell zumindest richtungsgebunden). Der aus Richtung Osten Kommende bzw. nach Westen Abfahrende hat eine Strecke von ca. 450 m durch das allgemeine Wohngebiet von Pichl zurückzulegen. Positiv hervorzuheben sind die Distanz zum nächsten Wohngebiet einschließlich der wohngebietsabgewandten Hauptwindrichtung, die Geländebeschaffenheit sowie das Vorhandensein der technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich. Nachteilig gestaltet sich die potentielle Gefährdung durch Überflutung im nordwestlichen Bereich. (Da der Pichlergraben unterhalb der Bundesstraße nicht mehr im Betreuungsbereich der WLV liegt, ist der betroffene Bereich als brauner Hinweisbereich festgelegt.)

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 50 Nr. 1.8: neue Erweiterungsfläche / Hadenreith: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 6) (Gst. 2360/1, KG Pichl; ca. 275 m² zzgl. 3.000 m² außerhalb relat. EG): Freiland  Industrie & Gewerbe (Gst. 2348, KG Pichl; ca. 880 m²): Freiland  Landwirtschaft 2360/1: Die Festlegung des Gebietes mit baulicher Entwicklung für die Funktion Gewerbe stellt nur eine kleine Auffüllung im Ausmaß von ca. 275 m² dar. In Richtung Südwesten ist eine relative Entwicklungsgrenze gesetzt, um eine allfällig bauliche Erweiterung des bestehenden Betriebes (Lagerhalle, Garagen etc.) nicht auszuschließen. 2348: Anpassung an den Kataster; Auffüllung zur Erweiterung des bestehenden Betriebes

Nr. 1.9: neue Erweiterungsfläche / Knoppen: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 7) (Gst. 2104/6, KG Pichl; ca. 845 m²): Freiland  Wohnen Das ggst. Grundstück befindet sich am nordöstlichen Ende von Knoppen, in nordwestlicher Richtung eine Parzellentiefe von der Kumitzstraße entfernt. Die dazwischenliegenden Grundstücke sind bereits mit Einfamilienhäusern bebaut (WA 0,2 – 0,4). Im Nordosten schließt Freiland in Form frei ausgedehnter Wiesenflächen an, im Nordwesten fließt der Krobatenbach, der von lockerem Uferbewuchs gesäumt wird, im Freiland jenseits davon und dem ggst. Bauplatz damit benachbart, sind weitere Wohnhäuser festzustellen. Das Gelände fällt ganz sanft in Richtung Südwesten ab (ca. 9%). Im ÖEP 4.00 ist in Richtung Nordwesten der potentiellen Hochwassergefährdung zufolge eine absolute naturräumliche Entwicklungsgrenze gesetzt. Nunmehr liegt eine Stellungnahme der WLV vor, aus der hervorgeht, dass eine Umwidmung in Bauland bei Einhaltung genannter Auflagen denkbar ist. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung aus, durch eine sichtverdeckte Lage, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur, durch die fußläufige Erreichbarkeit der Volksschule (ca. 900 m) sowie durch Lärmfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (keine Fließpfade ersichtlich gemacht).

Nr. 1.10: neue Erweiterungsfläche / Obersdorf: (Gst. 2696/2, KG Mitterndorf; ca. 500 m²): Freiland  Landwirtschaft Geringfügige Arrondierung

Nr. 1.11: neue Erweiterungsfläche / Rödschitz: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 19) (Gst. 1995/4, KG Mitterndorf; ca. 800 m²): Freiland  Tourismus Die ggst. Widmungsfläche befindet sich am südöstlichen Rand der Sonnenalm. Im Nordosten schließt Ferienwohngebiet mit einer Bebauungsdichte von 0,2 – 0,5 an, im Nordwesten und Südosten jeweils Freiland in Form von Mähwiesen, im Südwesten eine verbuschte Fläche. Beginnend im Nordwesten fällt das Gelände mit einer Neigung von 10% iM. ab, in Richtung Südosten wird es zunehmend steiler. Trotz erhöhter Lage über der B 145 ist der ggst. nicht sichtexponiert (Geländeverflachung im oberen Bereich, verbuschte Fläche im S, Trafo im W). Die Zufahrt erfolgt aus nordwestlicher Richtung. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (keine Fließpfade lt. geografischer Punktauswertung im GIS). Nachteilig gestaltet sich die von der B 145 ausgehende Lärmbelastung (die im Falle der Umsetzung des Garagenprojektes konkret aber kein Problem darstellt). Die ggst. Ausweisung stellt eine geringfügige Arrondierung dar.

Nr. 1.12: neue Erweiterungsfläche / Rödschitz: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 91) (Gst. 3669/1, KG Mitterndorf; ca. 2.400 m² zzgl. ca. 4.000 m² außerhalb der relat. EG): Freiland  Wohnen Das ggst. Grundstück befindet sich am südwestlichen Rand von Rödschitz. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist die im Nordosten angrenzende, von Bauland 3-seitig umgebene Fläche bereits als Gebiet zur baulichen Entwicklung für die Funktion Wohnen festgelegt. Im Zuge der ggst. Revision wird das Potential nunmehr in der Tiefe einer Parzelle erweitert und darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Das Gelände fällt von Norden nach Süden ab.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 51 Beginnend im Norden weist es eine Neigung von ca. 8% iM. auf (Gst. 3668/7), in der Folge ca. 23% iM. (Gst. 3669/1 innerhalb der EG), bevor es in einer Böschung mit ca. 30% abfällt, um im unteren Bereich wieder auf ca. 12% zu verflachen. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum von Mitterndorf mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße. Die in den Erläuterungen zum FWP 1.00 im Kap. 1.2 exemplarisch aufgezählte Maßnahmen zum Schutz vor Lärm zeigen aber auf, dass für den Bauwerber Möglichkeiten bestehen, den erforderlichen Lärmschutz von Objekten und zumindest von wesentlichen Aufenthaltsflächen im Freien (Terrassen, Balkone,…) auch ohne öffentliche Aufwendungen zu erfüllen. Darüber hinaus sind keine nachteiligen Baulandvoraussetzungen festzustellen.

Nr. 1.13: neue Erweiterungsfläche / Rödschitz: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 21) (Gst. 3661/1, KG Mitterndorf; ca. 1.650 m²): Freiland  Landwirtschaft Die ggst. Widmungsfläche befindet sich im Süden von Rödschitz, wo ein direkt an der B 145 gelegener, aktiver landwirtschaftlicher Betrieb (G<10) den Abschluss bildet (Das 2. Stallgebäude nördlich davon steht leer). So ist die Bebauung in diesem Bereich neben einigen freistehenden Wohnhäusern gekennzeichnet durch mehrere, ein- bis zweigeschoßige, großvolumige Baukörper mit steilem Satteldach in relativ geschlossener Anordnung, was im rückwärtigen Bereich eine Lärmabminderung bewirkt. Im Nordosten des beschriebenen Bereiches gelegen, wird die ggst. Widmungsfläche im Osten vom Rödschitzbach flankiert und grenzt im Norden an Dorfgebiet an (DO 0,2 – 0,5). Ein Teil des Gst. 3661/1 ist bereits DO. Im NW der Änderungsfläche besteht ein ehemaliges Stallgebäude, dass einer Nachnutzung zugeführt werden sollte, im SW ein Wohnhaus. Das Gelände ist ganz sanft geneigt (ca. 5% iM.), bevor es in Richtung Norden zu steigen beginnt. Neben der beantragten Fläche wird ein Teil des westlich anrainenden Grundstückes 3662 in die Baulanderweiterung miteinbezogen. Die Erweiterung stellt somit eine geringfügige Arrondierung dar. Die direkt an der Straße und in unmittelbarer Bachnähe gelegenen Bereiche bleiben unberücksichtigt. Neben dem positiven Effekt der Nachnutzung eines alten Gebäudes, sind außerdem die sehr gute Besonnung sowie die günstige Geländebeschaffenheit zu nennen. Probleme mit Oberflächenwasser sind nicht bekannt (1 Fließpfad aus Einzugsgebiet 0,05 – 1ha am östl. Rand). Im Nahbereich sind die bereits erwähnten Tierhaltungsbetriebe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die Lage in einer gelben Wildbach-Gefahrenzone. Eine diesbezüglich positive Stellungnahme der WLV liegt jedoch bei.

Nr. 1.14: neue Erweiterungsfläche / Zentrum West: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 90) (Gst. 3616, KG Mitterndorf; ca. 1.150 m²): Freiland  Wohnen Der bestehende BILLA-Markt befindet sich im Bereich der Westeinfahrt von Mitterndorf. Es ist beabsichtigt, die Verkaufsfläche von derzeit ca. 600 m² auf ca. 800 m² aufzustocken. Darüber hinaus soll das Parkplatzangebot geringfügig erweitert werden. Im regionalen Siedlungsschwerpunkt gelegen, besteht aus Sicht der Marktgemeinde Bad Mitterndorf großes öffentliches Interesse an dieser Erweiterung, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, bzw. kommt ihr, überörtlich als teilregionales Zentrum festgelegt, auch innerhalb der Region diesbezüglich eine Verantwortung zu.

Direkt neben der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, ist die Fläche einer Lärmbelastung unterworfen. Die in den Erläuterungen zum FWP 1.00 im Kap. 1.2 exemplarisch aufgezählte Maßnahmen zum Schutz vor Lärm zeigen aber auf, dass für den Bauwerber Möglichkeiten bestehen, den erforderlichen Lärmschutz von Objekten und zumindest von wesentlichen Aufenthaltsflächen im Freien (Terrassen, Balkone,…) auch ohne öffentliche Aufwendungen zu erfüllen. Darüber hinaus sind keine nachteiligen Baulandvoraussetzungen festzustellen.

Nr. 1.15: neue Erweiterungsfläche / Zentrum Nord: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 23) (Gst. 2338/1, (2338/4), KG Mitterndorf; ca. 2.400 m²): Freiland  Wohnen In einer Rodungsinsel am nördlichen Rand von Mitterndorf gelegen, befindet sich das ggst. Grundstück vom inneren Zentrum Mitterndorfs (regionaler Siedlungsschwerpunkt) mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen ca. 900 m entfernt. Schule und Kindergarten liegen knapp außerhalb. Obwohl das Gelände im Mittel mit 15% von Norden nach Süden abfällt, liegt die Widmungsfläche vollständig sichtverdeckt, da dem Grundstück im Süden ein ca. 1,25 ha großes Ferienwohngebiet vorgelagert ist, das durch vier längs gestreckte, bis zu 6 Geschoße hohe Gebäude geprägt ist. Neben der Zentrumsnähe zeichnet sich das Grundstück durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus sowie durch seine Geländebeschaffenheit. Probleme mit Hang- und

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 52 Schmelzwasser sind nicht bekannt (im GIS keine Fließfade ersichtlich). Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden, keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Das Gst. 2338/4 stellt ein Brückengrundstück dar und wird aufgefüllt.

Nr. 1.16: neue Erweiterungsfläche / Zentrum Südost: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 27) (Gst. 2734/1, 3171, 3182/1, KG Mitterndorf; ca. 9.300 m² zzgl. ca. 1 ha außerhalb der relat. EG): Freiland  Wohnen Die ggst. Erweiterungsfläche befindet sich vom inneren Zentrum ca. 750 m iM. in südöstlicher Richtung entfernt. Viele wesentliche Gemeinbedarfseinrichtungen befinden sich in fußläufiger Erreichbarkeit (Kindergarten, Nahversorger, VS u. NMS etc.). Im Norden grenzt die Erweiterungsfläche an allgemeines Wohngebiet an. Im Osten, jenseits einer Zufahrtsstraße, sowie im Westen schließen jeweils Mähwiesen an. Im Süden verläuft, die B 145 Salzkammergut Straße, seit kurzem abgeschirmt durch Lärmschutzwände. Das Gelände fällt von der B 145 mit einer Neigung von ca. 5% iM. von Westen nach Osten ab. (Mangels Lärmschutzmaßnahmen war der ggst. Bereich im ÖEP 4.00 nicht zur Erweiterung vorgesehen.) Die Erweiterungsfläche zeichnet sich durch ihre sehr gute Lage im Hinblick auf die wesentlichen Versorgungseinrichtungen aus, durch eine sehr gute Besonnung, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Hochwasserfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (lt. geografischer Punktauswertung im GIS: wenige Fließpfade aus Einzugsgebieten 0,05 – 1 ha, 1 Flpf. im Osten aus E. 10 – 100 ha). Durch die Lärmschutzwände konnte die Belastung zwar wesentlich reduziert, aber noch nicht gänzlich eingedämmt werden. Die in den Erläuterungen zum FWP 1.00 im Kap. 1.2 exemplarisch aufgezählte Maßnahmen zum Schutz vor Lärm zeigen auf, dass für den Bauwerber Möglichkeiten bestehen, den erforderlichen Lärmschutz von Objekten und zumindest von wesentlichen Aufenthaltsflächen im Freien (Terrassen, Balkone,…) auch ohne öffentliche Aufwendungen zu erfüllen.

Nr. 1.17: neue Erweiterungsfläche / Zauchen: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 33) (Gst. .594 u. 2567, KG Krungl; ca. 1.600 m²): Freiland  Wohnen Den Prietalweg ca. 275 m in nördlicher Richtung folgend, befindet sich das ggst. Grundstück ca. 100 m in östlicher Richtung vom Zauchenbach entfernt. In westlicher Richtung, jenseits der Straße, ist Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein (WA 0,2 – 0,5) festgelegt und auch bereits bebaut. Auch das ggst. Grundstück sowie das nördlich anrainende sind bereits mit je einem Wohnhaus bebaut. Im Osten und Süden schließt eine Waldfläche an. Das Gelände ist weitgehend eben. Die ggst. Änderung ist als geringfügige Arrondierung eines bereits bebauten Gebietes zu sehen. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch günstige Geländebeschaffenheit aus, durch die vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Lärmfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich nicht festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt. Die westliche Hälfte des Grundstückes befindet sich in einer gelben Gefahrenzone. Eine diesbezüglich positive Stellungnahme der WLV liegt bei.

Nr. 1.18: neue Erweiterungsfläche / Krungl: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 48) (Gst. 2280, KG Krungl; ca. 775 m²): Freiland  Landwirtschaft Dem Naglerweg knapp 100 m folgend, befindet sich die ggst. Widmungsfläche auf einer kleinen Anhöhe westlich des Krunglgrabens. Das Gelände neigt sich grundsätzlich von Südwesten nach Nordosten, zeigt im Westen eine Neigung von ca. 11% iM., weiter in Richtung Osten ca. 18% iM., bevor es am Rand ganz steil zum Graben hin abfällt. Das ggst. Grundstück stellt eine große Mähwiesenfläche dar. Der als Widmungsfläche vorgesehene Teil davon, zeigt einen annähernd dreieckigen Zuschnitt und ist sowohl im Norden und Osten als auch Westen bereits von Dorfgebiet umgeben (DO 0,2 – 0,5). In südwestlicher Richtung ca. 100 m entfernt, ist ein großer landwirtschaftlicher Betrieb benachbart (G=18,09). Jenseits des Zufahrtsweges ist ein kleines Ensemble festzustellen, bestehend aus einem Wohnhaus mit gebietstypischem Charakter (EG massiv + DG in Holz; langgestreckter Baukörper; steiles Satteldach) sowie aus einem größeren Nebenobjekt (ehem. Stall) im SW und einem kleinen Nebengebäude im NO, umrahmt von einer ca. 1.250 m² großen Streuobstwiese im Norden. Auch im Osten ist ein kleines Ensemble aus einem Wohnhaus mit mehreren hintereinander gereihten Nebenobjekten gegeben, geländebedingt jedoch um ca. 12 m tiefer liegend. Denkbar ist eine geringfügige Baulandauffüllung im Ausmaß von ca. 770 m². Zur Wahrung des Orts- und Landschaftsbildes sind im Wortlaut zum FWP 1.00 in Bezugnahme auf die Umgebungsstruktur diverse Vorgaben verankert. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung aus, durch einen reizvollen Ausblick, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit. Im GIS sind keine Fließpfade ersichtlich

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 53 gemacht. Der Wahrnehmungsbereich des benachbarten Tierhaltungsbetriebes ragt geringfügig in die Widmungsfläche hinein. Nachteilig gestaltet sich auch die Entfernung zu den wichtigen Nahversorgungseinrichtungen.

Nr. 1.19: neue Erweiterungsfläche / Krungl: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 49) (Gst. 2342, KG Krungl; ca. 200 m²): Freiland  Landwirtschaft Die ggst. Widmungsfläche befindet sich am südwestlichen Rand von Krungl. Ein Teil des Grundstückes ist bereits als Dorfgebiet festgelegt (DO 0,2 – 0,5). Im Südosten führt der Krunglgrabenweg vorbei, im Westen schließt Freiland in Form frei ausgedehnter Wiesen an. Im Nordwesten ist das Gelände nur ganz sanft geneigt, im Südosten fällt zur Straße in einer Böschung ab. Zur Wahrung des Orts- und Landschaftsbildes ist im ÖEP 4.00 rund um Krungl eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze festgelegt, die nicht verrückbar ist, ausgenommen bei wesentlicher Änderung der Planungsvoraussetzungen. Eine Ausdehnung im beantragten Ausmaß in Richtung Südwesten ist daher ausgeschlossen. Denkbar ist lediglich eine geringfügige Bauplatzanpassung, so dass im südwestlich an das bestehende Nebengebäude anschließenden Bereich zumindest 1 Wohnhaus errichtet werden kann. Das Grundstück ist weitgehend eben. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung aus, durch die Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit. Probleme mit Oberflächenwasser sind nicht bekannt. Lt. geografischer Punktauswertung im GIS wird der ggst. Bereich aber durch je einen Fließpfad aus Einzugsgebieten 0,1 – 10 ha bzw. 10 – 100 ha flankiert. Im Bauverfahren ist diese Thematik im Detail zu verifizieren. Nachteilig gestaltet sich auch die Entfernung zu den wichtigen Nahversorgungseinrichtungen. Zudem liegt die ggst. Widmungsfläche außerhalb eines Geruchsschwellenabstandes.

Nr. 1.20: neue Erweiterungsfläche / Neuhofen: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 45) (Gst. 3307/2, KG Mitterndorf; ca. 1.925 m²): Freiland  Wohnen Im westlichen Nahbereich der großen Appartementhäuser gelegen, befindet sich die ggst. Erweiterungsfläche im Nordosten von Neuhofen. Im Südosten und Südwesten grenzt allgemeines Wohngebiet an (WA 0,2 – 0,5/0,6), im Nordosten ist Ferienwohngebiet benachbart (FW 0,2 – 0,5), im Norden und Nordwesten schließt Freiland in Form frei ausgedehnter Wiesenflächen an. Beginnend bei der Neuhofenstraße steigt das Gelände mittelsteil an, verflacht im ggst. Bereich, um in der Folge in Richtung Norden und Nordwesten wieder merklich anzusteigen. Bereits rund 10 m über dem Talboden, gleichzeitig aber immer noch rund 10 m unter dem höchsten Punkt, ist gewährleistet, dass eine allfällige Bebauung kaum über die Geländekante im Norden hinausragen wird. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung aus, durch einen reizvollen Ausblick, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (Fließpfad nur am nördl. Rand). Der nächstgelegene vollsortierte Nahversorger ist iM. knapp mehr als 1.000 m entfernt.

Nr. 1.21: neue Erweiterungsfläche / Neuhofen: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 85) (Gst. 3427, KG Mitterndorf; ca. 4.450 m²): Freiland  Wohnen Im nordwestlichen Nahbereich der Grimmingtherme gelegen, befindet sich die ggst. Widmungsfläche am westlichen Rand von Neuhofen und damit im regionalen Siedlungsschwerpunkt. Direkt angrenzend im Osten verläuft die L729 Paß - Stein Straße, im Norden ein privater Erschließungsweg. Jenseits davon schließt Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein an (WA 0,2 - 0,5), im Süden und Westen Freiland in Form mehrmähdiger Wiesen. Das Gelände ist weitgehend eben. Während der ggst. Bereich diesseits der L729 lt. ÖEP 4.00 ausschließlich als Gebiet für die bauliche Entwicklung der Funktion Tourismus festgelegt ist, ist jenseits der Straße im FWP 4.00 Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein ausgewiesen und die Funktion Tourismus lediglich als Option im ÖEP 4.00 berücksichtigt. In Entsprechung ist auch diesseits der Straße die Ausdehnung der Wohnnutzung um eine Parzellentiefe denkbar, umso mehr als für die Erweiterung der Funktion Tourismus weiterhin ein Potential im Ausmaß von knapp 4 ha gegeben ist. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung aus, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Hochwasser- und (weitgehende) Lärmfreiheit. Probleme mit Oberflächenwasser sind nicht bekannt (lt. geografischer Punktauswertung im GIS: 1 Fließpfad aus Einzugsgebieten 0,05 – 1ha). Positiv hervorzuheben ist auch die Nähe zum Bahnhof Bad Mitterndorf - Heilbrunn, der lt. RMP 2018 als möglicher Standort für einen multimodalen Knoten entlang der Salzkammergutbahn benannt wird (ca. 550 m). Nachteilig gestaltet sich die Entfernung zu den wichtigen Gemeinbedarfseinrichtungen im Zentrum, da sie, mit Ausnahme der Therme (einschl. Restaurant) bereits knapp außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit liegen (ca. 1.100 m (Nahversorger) - 1.300 / 1.500 iM. (VS, NMS, KiGa)).

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Nr. 1.22: neue Erweiterungsfläche / Neuhofen: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 40) (Gst. 3426/1, KG Mitterndorf; ca. 685 m²): Freiland  Wohnen iVm.

Nr. 1.23: neue Erweiterungsfläche / Neuhofen: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 41) (Gst. 3417, 3418, 3419, 3487, 3488, KG Mitt.; ca. 6.375 m²): Freiland  Wohnen Dem Pulverstampfweg in Neuhofen in südwestlicher Richtung folgend, gelangt man nach ca. 200 m zur Kläranlage der Gemeinde Bad Mitterndorf. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten wurde das in östlicher Richtung benachbarte allgemeine Wohngebiet (WA 0,2 – 0,5) in der Vergangenheit auf Abstand gehalten (ca. 75 m iM.). Da die Anlage seit der letzten Revision des FWPs aber auf Stand der Technik gebracht und eine allfällige Emissionsträchtigkeit damit weitgehend eingedämmt wurde, wird die Entwicklungsmöglichkeit von Neuhofen in diese Richtung um ca. 1,3 ha ausgedehnt, wobei rund die Hälfte davon bereits bebaut ist. Das Gelände ist weitgehend eben. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch sehr gute Besonnung aus, durch einen reizvollen Ausblick, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (lt. geografischer Punktauswertung im GIS: wenige Fließpfade aus Einzugsgebieten 0,05 – 1 ha, 1 Flpf. aus E. 1 – 10 ha). 1 vollsortierter Nahversorger sowie das Zentrum befinden sich iM. ca. 1.000 m entfernt.

Nr. 1.24: neue Erweiterungsfläche / Zentrum Südwest: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 42) (Gst. 3565, KG Mitterndorf; ca. 990 m²): Freiland  Wohnen Zwischen der ÖBB-Trasse und der B 145 Salzkammergutstraße gelegen und vom inneren Zentrum ca. 775 m iM. entfernt, befindet sich das ggst. Grundstück am südwestlichen Rand des Zentrums von Mitterndorf und damit regionalen Siedlungsschwerpunkt. Viele Versorgungseinrichtungen wie ua. ein vollsortierter Nahversorger (850 m) befinden sich in fußläufiger Erreichbarkeit. Zudem liegt der Bahnhof Bad Mitterndorf - Heilbrunn, der lt. RMP 2018 als möglicher Standort für einen multimodalen Knoten entlang der Salzkammergutbahn benannt wird, im Nahbereich von ca. 225 m. Im Südosten schließt (bereits bebautes) Bauland an (WA 0,2 - 0,6), im Nordosten und -westen Freiland in Form von Mähwiesen. Im Südwesten verläuft unmittelbar die ÖBB-Bahnlinie vorbei. Das Gelände ist weitgehend eben und liegt um ca. 5 m tiefer als die knapp 150 m in nordöstlicher Richtung entfernte B145. Der ggst. Bereich zeichnet sich durch seine Lage im reg. SSP aus, durch eine sehr gute Besonnung, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Hochwasserfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (lt. geografischer Punktauswertung im GIS: 1 Fließpfad aus Einzugsgebieten 0,05 – 1 ha). Durch die geplanten Lärmschutzwände entlang der B145 wird die Belastung zwar wesentlich reduziert, aber nicht gänzlich eingedämmt werden, umso mehr als der ggst. Bereich auch aus südlicher Richtung (ÖBB) beeinträchtigt wird. Die in den Erläuterungen zum FWP 1.00 im Kap. 1.2 exemplarisch aufgezählte Maßnahmen zum Schutz vor Lärm zeigen aber auf, dass für den Bauwerber Möglichkeiten bestehen, den erforderlichen Lärmschutz von Objekten und zumindest von wesentlichen Aufenthaltsflächen im Freien (Terrassen, Balkone,…) auch ohne öffentliche Aufwendungen zu erfüllen. Die ggst. Änderung stellt eine Erweiterung im geringen Ausmaß von ca. 1.000 m² dar.

Nr. 1.25: neue Erweiterungsfläche / Klachau Nord: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 51) (Gst. 1109/1, 1110/1, KG Klachau; ca. 3.600 m²): Freiland  Wohnen Das ggst. Grundstück befindet sich im Südosten von Klachau-Nord. Eine Teilfläche im Ausmaß von ca. 1.000 m² ist bereits als allgemeines Wohngebiet (WA 0,2 – 0,6) ausgewiesen, bis jetzt aber noch nicht bebaut. Die restliche Fläche stellt eine Mähwiese dar und ist weitgehend eben. Im Südwesten und Südosten schließt weiteres allgemeines Wohngebiet an. Im Westen ist ein im Freiland gelegenes Wohnhaus benachbart. Im nordöstlichen Nahbereich verläuft die B 145 Salzkammergut Straße. Auf einem Damm geführt, liegt sie um knapp 3,0 m höher. Grundsätzlich für eine Erweiterung in die beantragte Richtung bereits vorgesehen, ist im ÖEP 4.00 eine relative siedlungspolitische Bedarfsgrenze festgelegt. Zum Zeitpunkt der Revision bildete die potentielle Lärmbelastung ein wesentliches Kriterium. Im Jahr 2016 wurde nunmehr entlang der B 145 Salzkammergut Straße eine

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 55 durchgehende, 489 m lange und im ggst. Bereich 2,0m hohe Lärmschutzwand errichtet. Da die Lärmbelastung damit zwar ganz stark reduziert, aber nicht gänzlich eingedämmt werden konnte, verbleibt entlang der Straße ein ca. 15 m breiter Streifen im Freiland. Aus den in der beiliegenden Lärmkarte / Prognose 2024 mit LWS Höhe 2,0m, erstellt im Jahr 2015 vom ZT Büro IKK Kaufmann-Kriebernegg aus 8044 , dargestellten Referenzobjekten, lässt sich ableiten, dass bei entsprechender Eigenabschirmung in den vom Lärm abgewandten Bereichen im Südwesten die maximal zulässigen Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. Die in den Erläuterungen zum FWP 1.00 im Kap. 1.2 exemplarisch aufgezählte Maßnahmen zum Schutz vor Lärm zeigen auf, dass für den Bauwerber Möglichkeiten bestehen, den erforderlichen Lärmschutz von Objekten und zumindest von wesentlichen Aufenthaltsflächen im Freien (Terrassen, Balkone,…) auch ohne öffentliche Aufwendungen zu erfüllen. Im Übrigen zeichnet sich die Widmungsfläche durch günstige Geländebeschaffenheit aus, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Hochwasserfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich keine festzustellen, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (wenige Fließpfade aus Einzugsgebieten 0,05 – 1ha). Nachteilig gestaltet sich die Entfernung zu den wichtigen Nahversorgungseinrichtungen im Zentrum von Tauplitz (ca. 1.500 m iM.).

Nr. 1.26: neue Erweiterungsfläche / Greith: ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 58) (Gst. 1187/1, KG Tauplitz; ca. 1.835 m²): Freiland  Tourismus Als Ergänzung zur bereits bestehenden Privatzimmervermietung (Urlaub am Bauernhof) hat Fam. Mößelberger bereits mehrere Selbstversorgerhütten errichtet. Einer erfolgreichen Bilanz zufolge wurde bereits im Jahre 2014 an die Gemeinde der Antrag auf Umwidmung weiterer Flächen zwecks Erweiterung der Anlage gerichtet. Neben weiteren Einheiten war auch die Herstellung eines „Versorgerhauses“ vorgesehen, das bis jetzt aber noch nicht errichtet ist. Als Gasthaus geführt, ist es vor allem wichtig, dass dieses Gebäude auch vom Tagestourist gut gesehen wird und demzufolge direkt neben der Gemeindestraße liegt (auf Gst. 1187/13). Außerdem ist im unmittelbaren Nahbereich, jenseits der Straße, eine der Haupteinstiegsstellen der sog. „Freiberg“ – Loipe gegeben. Nach der Herstellung von weiteren zwei Hütten sind nunmehr vier errichtet und ist für weitere zwei noch Baulandreserve vorhanden. Um eine weitere Ausdehnung der Anlage zu einem späteren Zeitpunkt (abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg) nicht zu verhindern, fand am 03.07.2014 im Gemeindeamt Tauplitz im Beisein von Fr. HR Mag. Teschinegg (A13), Dr. Gollner (A13), Ing. Trost (A13), Bgm Schweiger, AL Pichler, Gemeinderat Berger, Hr. Mößelberger u. DI Kaml eine Besprechung statt, in der eine Entwicklungsmöglichkeit aufgezeigt wurde, die in der Folge vom Gemeinderat beschlossen und letztendlich von der Stmk. Landesregierung genehmigt wurde:

Relative siedlungspolitische EG (11/G7) / Bedarfsgrenze: Diese relative Entwicklungsgrenze darf – zusätzlich zu den oben genannten (Anm.: allg. raumordnungsrechtlichen) Gründen – nur unter der Voraussetzung überschritten werden, dass der landwirtschaftliche Betrieb auf demselben Grundstück (Gst. 1187/1, KG Tauplitz) aktiv betrieben wird. (Anm.: in Richtung NW)

Relative siedlungspolitische EG (12/G4): Diese relative Entwicklungsgrenze darf – zusätzlich zu den oben genannten Gründen – nur unter der Voraussetzung überschritten werden, dass Nutzungskonflikte mit dem landwirtschaftlichen Betrieb auf demselben Grundstück (Gst. 1187/1, KG Tauplitz) auszuschließen sind. (Anm.: Von dieser Festlegung ist nicht nur das neu festgelegte Teilstück der Entwicklungsgrenze 12 / G4, sondern die ganze, den LW-Betrieb U-förmig umlaufende Entwicklungsgrenze betroffen.)

Die Erweiterung in die beantragte Richtung ist somit nur im Ausmaß einer Parzellentiefe zulässig. Der landwirtschaftliche Betrieb auf Grundstück 1187/1, KG Tauplitz, wird nach wie vor aktiv betrieben. Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei.

Nr. 1.27: Diverse Ortsteile: Diverse zwischenzeitige ÖEK - Änderungen Pichl-Kainisch: - Bad Mitterndorf: ÖEK 0.01, ÖEK 0.02, ÖEK 0.03, ÖEK 0.04, ÖEK 0.05, ÖEK 0.06 Tauplitz: ÖEK 3.02

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 56  Erweiterung / Einschränkung der Gebiete mit baulicher Entwicklung durch Festlegung / Entfall von relativen und absoluten Bedarfsgrenzen Nr. 1:

Im Sinne einer Prioritätenreihung wird je nach Zielsetzung bzw. Bedarfseinschätzung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen differenziert. Dort, wo ein Bedarf erst ganz langfristig erwartet wird bzw. in der laufenden Planungsperiode nicht realistisch erscheint, wird eine absolute Entwicklungsgrenze gesetzt. Mit dieser Vorgangsweise wird eine Zonierung ermöglicht.

Nr. 2.1: Änderung Entwicklungsgrenze / Pichl (Gst. 1831, 1832, KG Pichl): Absolute EG Nr. 1  Absolute siedlungspolitische EG Nr. 5 In ihrer reizvollen Vielfalt sind die stark coupierten grünlandgeprägten Bereiche am Übergang zur geschlossenen Waldzone besonders charakteristisch für das westliche Gemeindegebiet. Zur Wahrung des Straßen-, Orts- und Landschaftsbildes wird die absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 daher durch eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 5 ersetzt.

Nr. 2.2: Änderung Entwicklungsgrenze / Hadenreith (Gst. 2357, 2362, 2363/1, KG Pichl): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 1 Mit sehr vielen Lücken dazwischen, ist der Siedlungsbereich Hadenreith südwestlich der Straße bis jetzt sehr locker bebaut. Da eine Erweiterung zwar grundsätzlich denkbar ist, bei einer Entwicklung von innen nach außen in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint, wird die relative Entwicklungsgrenze durch eine absolute ersetzt.

Nr. 2.3: Änderung Entwicklungsgrenze / Knoppen (Gst. 2130/1, 2128/1, KG Pichl): Absolute siedlungspolitische EG Nr. 3.1  Absolute EG Nr. 1 Der ggst. Bereich ist zwar weiterhin im Lärmeinflussbereich der B145, aufgrund der Entfernung von m zur Straße ist bei entsprechender Konzeption eine Lärmfreistellung wesentlicher Grundstücksteile aber nicht von vornherein auszuschließen. Um eine allfällige Erweiterungsmöglichkeit (im Sinne einer Auffüllung) langfristig offenzuhalten, wird die absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 3.1 (Lärm) durch eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 ersetzt.

Nr. 2.4: Änderung Entwicklungsgrenze / Knoppen (Gst. 2103, KG Pichl): Absolute naturräumliche EG Nr. 3.1  Absolute EG Nr. 1 Da eine 2. Bauplatzreihe grundsätzlich denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint (umso mehr als das Bauland im Anschluss noch nicht konsumiert ist), wird eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt.

Nr. 2.5: Änderung Entwicklungsgrenze / Knoppen (Gst. 2084/1, 2088, KG Pichl): Absolute EG Nr. 1  Absolute siedlungspolitische EG Nr. 5 Der Gebäudebestand auf Grundstück 2085/1, KG Pichl, markiert den Endpunkt eines sehr offen strukturierten und langgezogenen Siedlungsbereiches. Um weiterer Zersiedlung Einhalt zu gebieten, wird die absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 durch eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 5 zur Wahrung des Straßen-, Orts- und Landschaftsbildes ersetzt.

Nr. 2.6: Änderung Entwicklungsgrenze / Obersdorf | (Gst. 2655/1, 2657/1, 2663/1 etc., KG Mitterndorf): Relative EG Nr. 1  Absolute naturräumliche EG Nr. 3.2 Neben der schwierigen Erschließungsmöglichkeit sprechen insbesondere die durch Hang- und Schmelzwasser verursachten Probleme, die im Falle einer Bebauung aufgrund der Gegebenheiten zu erwarten sind (zahlreiche Fließpfade), gegen eine Erweiterung. Hinzu kommt die Zielsetzung, dass die Solitärwirkung des Kumitzberges nicht eingeschränkt werden sollte. Aus diesen Gründen wird die relative Bedarfsgrenze Nr. 1 durch eine absolute naturräumliche Entwicklungsgrenze Nr. 3.2 (Überflutung, Vernässung, Oberflächenwasser) ersetzt.

Nr. 2.7: Änderung Entwicklungsgrenze / Obersdorf | (Gst. 2844/1, 2849/1 (2862, 2867, 2875/1 etc.), KG Mitterndorf; ca. 3.000 m²): Absolute naturräumliche EG Nr. 3.1  Absolute / Relative EG Nr. 1 Die Verbauung des Bauernhaltgrabens ist nunmehr fertiggestellt, der Gefahrenzonenplan revidiert. Da eine Erweiterung nunmehr denkbar ist, wird eine relative Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt. Weiter in Richtung Süden wird eine absolute EG Nr. 1 gesetzt, da hier eine Erweiterung in der laufenden Planungsperiode nicht realistisch erscheint.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 57 Nr. 2.8: Änderung Entwicklungsgrenze / Obersdorf | (Gst. 2669/5, 2689, KG Mitterndorf): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 1 Da eine Erweiterung ausschließlich mit Beginn im Osten denkbar ist und eine Gesamtkonsumation in der laufenden Planungsperiode nicht realistisch erscheint, wird ab der Mitte eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt.

Nr. 2.9: Änderung Entwicklungsgrenze / Obersdorf (Gst. 2876/1 u. 5, KG Mitterndorf): Relative EG Nr. 1  Absolute siedlungspolitische EG Nr. 3.2 Die Fläche jenseits der Baulandgrenze liegt in der Schnittmenge der Geruchskreise von zwei landwirtschaftlichen Betrieben. Einer davon weist G>20 auf. Aus diesem Grund wird eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 3.2 (Tierhaltungsbetrieb im Nahbereich | Schutz landwirtschaftlicher Betriebe) gesetzt.

Nr. 2.10: Änderung Entwicklungsgrenze / Obersdorf (Gst. 2881/ u. 5, KG Mitterndorf): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 1 Eine 2. Bauplatzreihe ist grundsätzlich denkbar. Während im westlichen Bereich eine relative Bedarfsgrenze festgelegt ist, wird im östlichen Bereich eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt, da sich in diesem Bereich die äußere Erschließung vergleichsweise schwieriger gestaltet.

Nr. 2.11: Änderung Entwicklungsgrenze / Mitterndorf Nordwest (Gst. 3650, KG Mitterndorf): Relative naturräumliche EG Nr. 3.3  Absolute EG Nr. 5 Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die relative naturräumliche Entwicklungsgrenze durch eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 5 (Wahrung des Straßen-, Orts- und Landschaftsbild) ersetzt.

Nr. 2.12: Änderung Entwicklungsgrenze / Zentrum (Gst. 2379/1, 2381/1, 2388/1 etc., KG Mitterndorf): Relative siedl.polit. EG Nr. 3.2  Absolute siedl.polit. EG Nr. 3.2 Die ggst. Entwicklungsgrenzen folgen dem äußeren Rand der Hofstelle Erhardt. Die näherungsweise ermittelte Geruchszahl ergibt einen Wert von 15,3. Für eine allfällige bauliche Entwicklung benötigt der Vollerwerbslandwirt keine Baulandausweisung. Um weiteres Heranrücken der Wohnbebauung zu unterbinden wird zum Schutz des landwirtschaftlichen Betriebes eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 3.2 gesetzt.

Nr. 2.13: Änderung Entwicklungsgrenze / Zauchen (Gst. 2611/2, 2613/1, KG Krungl): Relative EG Nr. 1  Absolute siedlungspolitische EG Nr. 3.2 Der ggst. Erweiterungsbereich liegt im Belästigungsbereiches eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G=18,15. Zum Schutz des landwirtschaftlichen Betriebes wird die relative Bedarfsgrenze Nr. 1 durch eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 3.2 (Tierhaltungsbetrieb im Nahbereich | Schutz landwirtschaftlicher Betriebe) ersetzt.

Nr. 2.14: Änderung Entwicklungsgrenze / Neuhofen (Gst. 2808, KG Krungl): Relative EG Nr. 1  Absolute siedlungspolitische EG Nr. 3.2 Der ggst. Erweiterungsbereich liegt im Belästigungsbereiches eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G>20. Zum Schutz des landwirtschaftlichen Betriebes wird die relative Bedarfsgrenze Nr. 1 durch eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 3.2 (Tierhaltungsbetrieb im Nahbereich | Schutz landwirtschaftlicher Betriebe) ersetzt. Der Vollerwerbslandwirt benötigt für eine allfällige bauliche Entwicklung keine Baulandausweisung

Nr. 2.15: Änderung Entwicklungsgrenze / Neuhofen (Gst. 3497/1, 3498/2, KG Mitterndorf): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 1 Da eine weitere Bauplatzreihe grundsätzlich denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint (umso mehr als das Bauland im Anschluss noch nicht konsumiert ist), wird eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt.

Nr. 2.16: Änderung Entwicklungsgrenze / Neuhofen (Gst. 3420/1 u. 2, 3421, KG Mitt.; ca. 4.000 m²): Absolute siedlungspolitische EG Nr. 3.2  Relative EG Nr. 1 Aufgrund der Neuausweisungen im Umfeld nunmehr dreiseitig von Bauland umgeben, ist eine Auffüllung des ggst. Bereiches durchaus denkbar. Aus diesem Grund wird eine relative Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 58 Nr. 2.17: Änderung Entwicklungsgrenze / Neuhofen (Gst. 3428, 3432, KG Mitterndorf): Relative naturräumliche EG Nr. 4  Absolute EG Nr. 1 Das Bauland der Kategorie Erholungsgebiet im Umfeld der Grimmingtherme weist ein Gesamtausmaß von ca. 10 ha auf. Da eine Erweiterung in Richtung Westen grundsätzlich denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint, wird eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt.

Nr. 2.18: Änderung Entwicklungsgrenze / Neuhofen (Gst. 3448/1, KG Mitterndorf): Relative naturräuml. EG Nr. 4  Absolute naturräuml. EG Nr. 4 Da im ggst. Bereich ein ökologisch hochwertiger Landschaftsraum angrenzt, wird die relative Entwicklungsgrenze durch eine absolute naturräumliche Entwicklungsgrenze Nr. 4 (Erhaltung charakteristischer Kulturlandschaft, ökologisch oder klimatisch bedeutsamer Strukturen) ersetzt.

Nr. 2.19: Änderung Entwicklungsgrenze / Klachau Süd (Gst. 290, KG Klachau): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 1 Im Hinblick auf die randliche Lage im Gemeindegebiet (kein SSP) sowie im Siedlungsbereich mit all seinen daraus resultierenden Nachteilen (ua. sind wesentliche Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen wie Nahversorger, Schule, Kindergarten etc. nicht fußläufig erreichbar), wird die relative Bedarfsgrenze Nr. 1 durch eine absolute ersetzt. Das im Anschluss bereits ausgewiesenes Bauland ist noch nicht konsumiert. Hinzu kommt die verschattende Wirkung durch Grimming und Kulm.

Nr. 2.20: Änderung Entwicklungsgrenze / Schrödis (Gst. 1112/1, KG Klachau): Absolute siedlungspolitische EG Nr. 3.1  Relative EG Nr. 1 Da die Nachfrage im ggst. Bereich insbesondere von einheimischen Bauinteressenten sehr groß ist, wird die relative Bedarfsgrenze geringfügig verlängert. Da eine allfällige Lärmbeeinträchtigung nur mehr randlich zu verzeichnen ist, wird eine Lärmfreistellung wesentlicher Grundstücksteile bei entsprechender Konzeption möglich sein.

Nr. 2.21: Änderung Entwicklungsgrenze / Tauplitz-Ort (Gst. 1093/1 u. 2, KG Tauplitz): Absolute naturräumliche EG Nr. 2  Absolute EG Nr. 1 Da eine Auffüllung grundsätzlich denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint, wird eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt. Der Wald wurde gerodet.

Nr. 2.22: Änderung Entwicklungsgrenze / Greith (Gst. 1187/1, KG Tauplitz): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 1 Da das Gebiet zur baulichen Entwicklung im westlich angrenzenden Bereich aufgrund der potentiellen Hochwassergefährdung und der zu erwartenden Probleme durch Hang- und Schmelzwasser großräumig zurückgenommen wurde, kann eine Erweiterung im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen nur mehr aus östlicher Richtung erfolgen. Eine Ausdehnung im ggst. Bereich ist grundsätzlich zwar denkbar, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch.

sind hochwassergefährdet. Darüber hinaus sind im Falle einer Bebauung massive Probleme durch Hang- und Schmelzwasser zu erwarten.

Nr. 2.23: Änderung Entwicklungsgrenze / Tauplitz-Ort (Gst. 702/1, KG Tauplitz): Relative EG Nr. 1  Absolute EG Nr. 5 Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die relative Entwicklungsgrenze durch eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 5 (Wahrung des Straßen-, Orts- und Landschaftsbild) ersetzt.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 59  Funktionsänderungen von Gebieten mit baulicher Entwicklung oder von Eignungszonen / Hinzunahme bzw. Entfall einer 2. Funktion:

Nr. 3.1: Hinzunahme einer 2. Funktion / Kainisch | (Gst. 1802/1 u. 2, 1803, .483, .484, KG Pichl; ca. 8.750 m²): Landwirtschaft zzgl. Wohnen Da die Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebes in naher Zukunft nicht auszuschließen und in der Folge der Umbau des Wohnhauses in ein Gebäude mit mehr als zwei Wohneinheiten angedacht ist, wird im ggst. Bereich die Funktion Wohnen als Option eingeräumt, da lt. Stmk. ROG 2010 idgF. im Bauland der Kategorie Dorfgebiet außerhalb einer land- und forstwirtschaftlichen Nutzung lediglich Wohnbauten mit nicht mehr als zwei Wohneinheiten zulässig sind.

Nr. 3.2: Funktionsänderung / Pichl (Gst. 2166/1, KG Pichl; ca. 2.100 m²): Landwirtschaft  Wohnen Das ggst. Grundstück ist in der Umgebung durch Wohnnutzung geprägt. Da die dem Dorfgebiet zugewandte Grundgrenze bereits weit außerhalb des näherungsweise ermittelten Geruchsschwellenabstandes des nächstgelegenen Stallgebäudes liegt, wird das Potential für die Funktion Landwirtschaft in Potential für die Funktion Wohnen umgewandelt.

Nr. 3.3: Entfall der 2. Funktion / Obersdorf | (Gst. 2740/1, KG Mitterndorf; ca. 1.725 m²); (Gst. 2849/1, 2850/1, 2855, 2856, KG Mitterndorf; ca. 7.125 m²); (Gst. 2862, 2863, 2867, KG Mitterndorf; ca. 5.000 m²); (Gst. 2871, 2872/1, KG Mitterndorf; ca. 950 m²); (Gst. 2919, KG Mitterndorf; ca. 1.225 m²): Rücknahme der Funktion Wohnen Obersdorf ist ganz stark durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten wird die Option für die Funktion Wohnen daher aufgehoben.

Nr. 3.4: Entfall der 2. Funktion / Obersdorf (Gst. 2881/1, KG Mitterndorf; ca. 3.300 m²): Rücknahme der Funktion Industrie & Gewerbe Bis jetzt war ein Bereich mit zwei Funktionen festgelegt. Da im Zuge der ggst. Revision seitens der Grundeigentümer für die Funktion Landwirtschaft optiert wurde, wird die 2. Funktion Industrie & Gewerbe aufgehoben.

Nr. 3.5: Entfall der 2. Funktion / Rödschitz | (Gst. 1995/3, KG Mitterndorf; ca. 3.000 m²); (Gst. 3668/7, KG Mitterndorf; ca. 1.600 m²): Rücknahme der Funktion Tourismus Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Funktion Tourismus aufgehoben. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.6: Entfall der 2. Funktion / Reith (Gst. 2117/1, 2342/1, KG Mitterndorf; ca. 2.750 m²): Rücknahme der Funktion Wohnen Im Kern durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt, ist in Reith ausschließlich Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten wird die Option für die Funktion Wohnen daher aufgehoben.

Nr. 3.7: Entfall der 2. Funktion / Zentrum | (Gst. 3589, KG Mitterndorf; ca. 2.150 m²); (Gst. 2537/2, KG Mitterndorf; ca. 4.850 m²): Rücknahme der Funktion Wohnen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 60 Die Erweiterungsfläche auf Gst. 3589 im SW ragt zur Hälfte in den Geruchsschwellenabstand des nächstgelegenen Stallgebäudes hinein (G~15), die Erweiterungsfläche auf Gst. 2537/2 im NO liegt nicht nur zur Gänze innerhalb des Geruchsschwellenabstandes des nächstgelegenen Stallgebäudes (G~13), sondern mit einem Teil auch im Belästigungsbereich. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten wird die Option für die Funktion Wohnen daher aufgehoben.

Nr. 3.8: Hinzunahme einer 2. Funktion / Thörl | (Gst. 2475, 2477/1, /6, /9, KG Mitterndorf; ca. 1.400 m²): Wohnen zzgl. Tourismus Das Apparthotel Montana beabsichtigt eine Erweiterung seiner betrieblichen Einrichtung. Da zu diesem Zweck auch eine räumliche Ausdehnung erforderlich ist, soll sowohl im westlich als auch im südlich angrenzenden Bereich allgemeines Wohngebiet in Erholungsgebiet umgewandelt, demzufolge im ÖEP die rechtliche Basis dafür geschaffen werden. Mit der Erweiterung geht eine Aufstockung des Personals um ca. 40 Mitarbeiter einher.

(Gst. 2475, KG Mitterndorf; ca. 3.400 m²); (Gst. 2467/1, KG Mitterndorf; ca. 3.000 m²); Tourismus zzgl. Wohnen Jeweils allseits von allgemeinem Wohngebiet umschlossen, wird sowohl im Bereich des Grundstückes 2475 als auch im Bereich des Grundstückes 2467/1 die Option für die Funktion Wohnen offengehalten. Dies vor dem Hintergrund, dass in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.9: Entfall der 2. Funktion / Zauchen (Gst. 2661/1, KG Krungl; ca. 3.250 m²): Rücknahme der Funktion Tourismus Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Funktion Tourismus aufgehoben. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.10: Funktionsänderung / Zauchen (Gst. 2456, KG Krungl; ca. 4.400 m²): Tourismus  Wohnen Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird das Potential für die Funktion Tourismus in Potential für die Funktion Wohnen umgewandelt. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.11: Funktionsänderung / Thörl (Gst. 2740, KG Krungl; ca. 2.000 m²): Industrie & Gewerbe  Einkaufszentrum Geringfügige Anpassung an den Bestand

Nr. 3.12: Funktionsänderung / Zentrum Südost (Gst. 3151, KG Mitterndorf; ca. 8.600 m²): Industrie & Gewerbe  Wohnen ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 26) Im nördlichen Teil des ggst. Grundstückes ist im ÖEP 4.00 ein Gebiet mit baulicher Entwicklung für die Funktion Wohnen festgelegt, welches konkret in der gedachten Verlängerung des südlichen Abschlusses der im Osten anschließenden Bebauung endet. Darüber hinaus ist im ÖEP 4.00 Potential für die Funktion Industrie & Gewerbe ausgewiesen. Die Fusionsgemeinde Bad Mitterndorf ist im Rahmen der Erstellung des ÖEK 1.00 bzw. FWP 1.00 verpflichtet, die Entwicklungsziele der Vorgängergemeinden zu evaluieren und im Sinne der Raumordnungsgrundsätze neu zu definieren. Dabei sind insbesondere die festgelegten Gebiete mit baulicher Entwicklung bzw. Baulandausweisungen zu überprüfen. So konzentriert sich die industriell- gewerblichen Entwicklung der Gemeinde nunmehr auf zwei Standorte: Einer der räumlichen Schwerpunkte befindet sich im Bereich Pichl Süd, der zweite im Bereich Thörl / Zauchen Süd. Im ggst. Bereich steht nunmehr die Wohnfunktion im Vordergrund, denn mitten im Zentrum gelegen ist das ggst. Grundstück beispielsweise für Wohnen im Alter und/oder leistbares Wohnen sehr geeignet. Das Gebiet mit baulicher Entwicklung für die Funktion Wohnen wird daher erweitert, endet eine Parzellentiefe von der B 145 entfernt und wird mit einer relativen Bedarfsgrenze in Richtung Süden begrenzt. Das Grundstück zeichnet sich durch ihre ausnehmend zentrale Lage aus, durch eine sehr gute Besonnung, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die im Nahbereich vorhandene technische Infrastruktur sowie durch Hochwasserfreiheit. Tierhaltungsbetriebe sind im Nahbereich nicht gegeben, Probleme mit Oberflächenwasser nicht bekannt (lt. geografischer Punktauswertung im GIS: mehrere Fließpfade aus Einzugsgebieten 0,05 – 1 ha, 1 Flpf. von Ost n. West aus E. 1 – 10 ha). Nachteilig gestaltet sich die von der B 145 ausgehende Lärmbelastung. Die in den Erläuterungen zum FWP 1.00 im Kap. 1.2 exemplarisch aufgezählte Maßnahmen zum Schutz vor

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 61 Lärm zeigen aber auf, dass für den Bauwerber Möglichkeiten bestehen, den erforderlichen Lärmschutz von Objekten und zumindest von wesentlichen Aufenthaltsflächen im Freien (Terrassen, Balkone,…) auch ohne öffentliche Aufwendungen zu erfüllen.

Nr. 3.13: Funktionsänderung / Zentrum (Gst. 3227, KG Mitterndorf; ca. 2.450 m²): Eignungszone Erholung / Sport  Wohnen ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 25) Da das Hotel Kogler den betriebseigenen Tennisplatz aufgelassen hat, wird die Eignungszone Erholung / Sport in Potential für die Funktion Wohnen umgewandelt.

Nr. 3.14: Hinzunahme einer 2. Funktion / Zentrum (Gst. 3231, 3264/5, .1362, KG Mitt.; ca. 5.325 m²): Eignungszone Erwerbsgärtnerei zzgl. Wohnen Eine diesbezügliche Änderung steht zwar nicht im Raum, da die Planungsperiode aber 15 Jahre dauert, wird die Funktion Wohnen im ggst. Bereich als Option eingeräumt. Lediglich im Bereich der Baufläche .1362, die mit einem Wohnhaus bebaut ist, wird eine Änderung vorgenommen (Ausmaß: ca. 475 m²).

Nr. 3.15: Entfall der 2. Funktion / Neuhofen (Gst. 3370/2 u. 3, 3372/5, KG Mitterndorf; ca. 1,05 ha): Rücknahme der Funktion Tourismus Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Funktion Tourismus aufgehoben. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.16: Funktionsänderung / Neuhofen (Gst. 3427, KG Mitterndorf; ca. 2.500 m²): Tourismus  Wohnen Da das ggst. Grundstück sowohl im Norden als auch Osten an allgemeines Wohngebiet anschließt und aufgrund der Lage am Rand des regionalen Siedlungsschwerpunktes beispielsweise für leistbares Wohnen sehr geeignet ist, wird das Potential für die Funktion Tourismus im Zuge der ggst. Revision in Potential für die Funktion Wohnen umgewandelt (Arrondierung).

Nr. 3.17: Funktionsänderung sowie Hinzunahme einer 2. Funktion / Furt | (Gst. 1155, KG Klachau; ca. 2.400 m² bzw. 3.400 m²): Industrie & Gewerbe  Wohnen sowie Industrie & Gewerbe zzgl. Wohnen Die ca. 1,2 ha große Fläche befindet sich am westlichen Rand von Furt und ist bereits zur Gänze als Bauland ausgewiesen. Die Fusionsgemeinde Bad Mitterndorf ist im Rahmen der Erstellung des ÖEK 1.00 bzw. FWP 1.00 verpflichtet, die Entwicklungsziele der Vorgängergemeinden zu evaluieren und im Sinne der Raumordnungsgrundsätze neu zu definieren. Dabei sind insbesondere die festgelegten Gebiete mit baulicher Entwicklung bzw. Baulandausweisungen zu überprüfen. So konzentriert sich die industriell- gewerblichen Entwicklung der Gemeinde nunmehr auf zwei Standorte: Einer der räumlichen Schwerpunkte befindet sich im Bereich Pichl Süd, der zweite im Bereich Thörl / Zauchen Süd. Hinzu kommt, dass die landwirtschaftliche Tätigkeit in Furt nördlich der B 145 stillgelegt wurde. Die Ausweisung Dorfgebiet bleibt aber aufrecht, da in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Eine Fläche im Ausmaß von ca. 0,23 ha ist bereits als Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein ausgewiesen, darüber hinaus der westlich in 2 Reihe anschließende Teil als Bereich mit zwei Funktionen, wobei langfristig auch hier eine Umwandlung in Wohnen Allgemein beabsichtigt ist. Lediglich am äußeren Rand bleibt das Gewerbegebiet aufrecht. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Wohngebiet ist ausschließlich emissionsarme gewerbliche Nutzung möglich. In der Beibehaltung der Festlegung wird für das seitlich anschließende allgemeine Wohngebiet durchaus ein Vorteil gesehen, da eine allfällige Bebauung die Funktion eines lärmabschirmenden Puffers einnehmen kann. Positiv hervorzuheben sind die sehr gute Besonnung, die sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben). Zudem sind die technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die in Teilen gegebene potentielle Hochwassergefährdung (Ein Hochwasserabflusskonzept liegt bei.), die zahlreichen Fließpfade, ua. aus Einzugsgebieten von 1 - 10 ha sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145. (Eine Parzellentiefe von der B 145 Salzkammergut Straße entfernt, sind die ggst. Flächen zwar immer noch einer Lärmbelastung unterworfen, werden aber durch die dazwischenliegende Bebauung geringfügig abgeschirmt.). Die äußere Erschließung des Gewerbegebietes gilt es im Detail noch zu klären. Hinzuweisen ist auch auf die im nördlichen Anschluss lt. GZP ersichtlich gemachte Rutschungsgefährdung. Aufgrund der sichtexponierten und damit sensiblen Randlage ist über ein Räumliches Leitbild die bestmögliche Eingliederung allfällig gewerblicher Bauten in das Orts- und Landschaftsbild durch Vorgaben zur Reduktion landschaftsbezogener Störwirkungen sicherzustellen (bestandsangepasste Höhenbegrenzung, kleinteilige Bebauungsstruktur, landschaftsgerechte Geländeveränderungen, Achtsamkeit bei Farb- und Materialwahl, Pflanzgebote etc.).

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 62 Nr. 3.18: Entfall der 2. Funktion / Tauplitz-Ort | (Gst. 1224/1, KG Tauplitz; ca. 4.250 m²); (Gst. 599/1, 607, 609, KG Tauplitz; ca. 3.000 m²); (Gst. 1196/1, KG Tauplitz; ca. 1.650 m²); (Gst. 1193/21, KG Tauplitz; ca. 850 m²): Rücknahme der Funktion Tourismus Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Funktion Tourismus aufgehoben. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.19: Entfall bzw. Hinzunahme einer 2. Funktion / Greith (Gst. 1142/4, /5, /6, 1144, KG Tauplitz; ca. 3.300 m²): Wohnen zzgl. Landwirtschaft | Rücknahme der Eignungszone für Verkehr Der zum Zeitpunkt der Revision des FWP 4.00 im ggst. Bereich geplante Parkplatz wurde zwischenzeitig ca. 80 m weiter südlich errichtet. Die ggst. Flächen liegen innerhalb des Geruchsschwellenabstandes des nächstgelegenen landwirtschaftlichen Betriebes (G~5). Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Zur Vermeidung allfälliger Nutzungskonflikte wird daher die Option für die Funktion Landwirtschaft eingeräumt.

Nr. 3.20: Hinzunahme einer 2. Funktion / Greith (Gst. 1189/ 2, 1190, KG Tauplitz; ca. 2.900 m²): Landwirtschaft zzgl. Wohnen Die ggst. Grundstücke sind zwar als Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt, ein landwirtschaftlicher Betrieb ist im Nahbereich aber nicht (mehr) gegeben. Mit dem Festlegen von zwei Funktionen (Landwirtschaft und Wohnen) wird die Möglichkeit zur Umwandlung offengehalten. Da in jüngster Zeit jedoch eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist, bleibt die Ausweisung als Dorfgebiet (vorerst jedenfalls) weiterhin aufrecht.

Nr. 3.21: Hinzunahme einer 2. Funktion / Greith | (Gst. 1165, 1166, 1167/1 u. 2, KG Tauplitz; ca. 3.300 m²): Tourismus zzgl. Wohnen Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Funktion Wohnen als zweite mögliche Funktion eingeräumt. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist.

Nr. 3.22: Hinzunahme einer 2. Funktion / Greith (Gst. 1168/1, 1169, KG Tauplitz; ca. 4.400 m²): Eignungszone Erholung / Sport zzgl. Wohnen Das ggst. Gebiet befindet sich im am nördlichen Rand von Greith. Rund ein Drittel ist im FWP als Bauland der Kategorie Erholungsgebiet ausgewiesen, ein weiteres Drittel als Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein und das letzte Drittel als Freiland mit Sondernutzung Sport Tennis u. Beachvolleyball. Zusätzlich zu diesen Funktionen ist lt. ÖEP 1.00 flächendeckend die Option für die Funktion Wohnen eingeräumt, wobei primär nicht die Wohnnutzung im Vordergrund steht, sondern die Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen. Der Vorteil liegt darin, dass kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist. Die 2. Funktion im Bereich der Sportnutzung soll im Falle einer Aufgabe des ca. 4.300 m² großen Sportplatzes schnelles Reagieren der Gemeinde im vereinfachten Verfahren ermöglichen. Neben der fußläufigen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 7-10%) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Neben der fußläufigen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung von 7% iM. im NW) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben.

Nr. 3.23: Funktionsänderung / Greith (Gst. .368, KG Tauplitz; ca. 1.000 m²): Wohnen  Landwirtschaft

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 63 Da das betroffene Grundstück im FWP als Dorfgebiet festgelegt ist und zudem innerhalb eines Geruchsschwellenabstandes liegt, wird das Potential für die Funktion Wohnen in Potential für die Funktion Landwirtschaft umgewandelt.

Nr. 3.24: Entfall der 2. Funktion / Greith (Gst. 1153/1, KG Tauplitz; ca. 1.825 m²): Rücknahme der Funktion Wohnen Da die Erweiterungsfläche auf Gst. 1153/1 nahezu zur Gänze in den Geruchsschwellenabstand des nächstgelegenen Stallgebäudes hineinragt (G~8), wird die Option für die Funktion Wohnen zur Vermeidung von Nutzungskonflikten aufgehoben.

Nr. 3.25: Funktionsänderung / Obersdorf (Gst. 2687, KG Mitterndorf; 3.168 m²): Industrie & Gewerbe  Wohnen ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 23) Das ggst. Änderungsgebiet befindet sich im südlichen Bereich von Obersdorf und ist lt. FWP 4.00 als Bauland der Kategorie Gewerbegebiet festgelegt. 4-seitig von Bauland umschlossen, stellt es eine Inselausweisung dar. Im Osten, Süden und Westen schließt Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein an, im Norden und Nordosten Bauland der Kategorie Dorfgebiet. Während die Höchstdichte entlang der Hauptstraße den durchwegs kleineren Grundstücken und der dichteren Bebauung zufolge einen Wert von 1,0 zeigt, reduziert sie sich eine Parzellentiefe dahinter der sehr lockeren Struktur zufolge auf 0,5. Das Grundstück ist mit zwei Betriebsgebäuden einer ehemaligen Drechslerei bebaut, welche nunmehr einer Nutzungsänderung zugeführt werden sollen. Beabsichtigt ist der Einbau von mehreren Wohnungen sowie die Einrichtung von Lagerräumlichkeiten. Weite Teile von Obersdorf sind noch sehr stark landwirtschaftlich geprägt, Wohnnutzung ist nur unterwiegend festzustellen, gewerbliche Nutzung vereinzelt. An Versorgungs- bzw. Gemeinbedarfs-einrichtungen sind lediglich 1 Bäckerei / Cafe, 1 Gasthaus sowie die röm.kath. Kirche zu nennen. Da in unmittelbarer Nähe keine großen, aktiven landwirtschaftlichen Betriebe gegeben sind, ist die Umwandlung in Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein denkbar.

Nr. 3.26: Funktionsänderung / Zentrum West (Gst. 3548/1, 3548/3, KG Mitterndorf; ca. 750 m²): Verkehr  Wohnen Anpassung an den Bestand

Nr. 3.27: Hinzunahme einer 2. Funktion / Neuhofen (Gst. 3384, KG Mitterndorf; ca. 1,35 ha): Tourismus zzgl. Wohnen Die ggst. ca. 1,35 ha große Fläche befindet sich im nordöstlichen Nahbereich der Grimmingtherme. Die herausragende Standortgunst liegt in der unmittelbaren Nähe zur Grimmingtherme. Darüber hinaus zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die in Teilen mäßige Tragfähigkeit des Untergrundes. Die Voraussetzungen für eine Entwicklung sind grundsätzlich ähnlich gut wie beim benachbarten Grundstück 3367, jedoch mit dem Unterschied, dass sich die Fläche nicht im Eigentum der Marktgemeinde Bad Mitterndorf befindet und der Eigentümer Bedarf hinsichtlich Wohnnutzung für seine Nachkommen bekundet hat. Aus diesem Grund wird ein Bereich mit 2 Funktionen festgelegt.

 Rücknahme der Gebiete mit baulicher Entwicklung: 1) Einleitend ist festzuhalten, dass in der neuen Gemeinde Bad Mitterndorf (Fusionsgemeinde) derzeit ein starker Überhang an Potentialflächen zu verzeichnen ist. Das Ausmaß bewegt sich bei knapp 30 ha (!). Dem Raumordnungsgrundsatz entsprechend, wonach eine Entwicklung von innen nach außen zu erfolgen hat, ist in vielen der nachstehenden Fälle beabsichtigt, Potential in Randlagen zwischenzeitig zurückzunehmen, in erster Linie dort, wo im Anschluss bereits ausgewiesenes Bauland noch nicht konsumiert ist. Bei großen Flächen wird vielfach auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine Bedarfsgrenze gesetzt, die - je nach Zielsetzung bzw. Bedarfseinschätzung - im Sinne einer Prioritätenreihung relativ oder absolut ist. Dort, wo ein Bedarf erst ganz langfristig erwartet wird bzw. in der laufenden Planungsperiode nicht realistisch erscheint, wird eine absolute Entwicklungsgrenze gesetzt. Mit dieser Vorgangsweise wird eine Zonierung ermöglicht.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 64 Nr. 4.1: Rücknahme / Kainisch (Gst. 1637/1, KG Pichl, ca. 1.075 m²): Wohnen  Freiland Die topographischen Voraussetzungen sind ungünstig, in Teilen Vernässungen festzustellen. Zudem erfolgt über das ggst. Grundstück regelmäßig der Viehtrieb.

Nr. 4.2: Rücknahme | Kainisch (Gst. 1817/1, 1818, 1820, 1877/1, KG Pichl, ca. 1,05 ha); Pichl (Gst. 1844, 1847/1, /2, /3, KG Pichl, ca. 1,35 ha); Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1).

Nr. 4.3: Rücknahme / Kainisch (Gst. 1880, 1886, KG Pichl, ca. 6.400 m²): Wohnen  Freiland Da eine Entwicklung kann ausschließlich schrittweise mit Beginn im Westen erfolgen kann, wird im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1).

Nr. 4.4: Rücknahme / Pichl (Gst. 1964/1, KG Pichl, ca. 1.400 m²): Landwirtschaft  Freiland Wie im Zuge der ÖEK - Änderung 0.04 westlich der Hofstelle bereits erfolgt, wird nunmehr auch diesseits jene Potentialfläche, die in unmittelbarer Nähe zur B 145 (Lärm- und Staubemissionen) liegt, zurückgenommen. Hinzu kommt, dass der Landwirt die Fläche zur Bewirtschaftung benötigt.

Nr. 4.5: Rücknahme | Pichl (Gst. 1972/1, 2166/1, KG Pichl, ca. 9.600 m²); Knoppen (Gst. 2005, 2006, KG Pichl, ca. 6.100 m²); Landwirtschaft  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1).

Nr. 4.6: Rücknahme / Knoppen (Gst. 2112, KG Pichl, ca. 3.000 m²): Wohnen  Freiland Der markanten naturräumlichen Erhebung zufolge verteilt sich die Bebauung im ggst. Bereich bis jetzt nicht zu beiden Seiten der Straße, sondern nur auf der Südseite. Da eine Erweiterung im Südwesten des Gst. 2112 aufgrund der Solitärstellung einer Zersiedelung gleichkäme, wird das Potential zurückgenommen und eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 5 zur Wahrung des Straßen-, Orts- und Landschaftsbildes gesetzt. Im Nordosten ist eine Erweiterung im Anschluss an den Bestand grundsätzlich denkbar, da dieser aber durch Straßen (im NO und SO) getrennt ist, wird auch hier auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um im Hinblick auf die Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen 1).

Nr. 4.7: Rücknahme / Melzensiedlung | (Gst. 2051/1, 2076/1, 2077, 2080, 2081/1, 2083 etc., KG Pichl, ca. 3 ha); (Gst. 2054/1, 2057/1, KG Pichl, ca. 3.600 m²); Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine relative (kleinräumig absolute) Bedarfsgrenze gesetzt 1).

Nr. 4.8: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2655/1, KG Mitterndorf, ca. 1.500 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Bezüglich Besonnung vergleichsweise ungünstiger gelegen, wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um im Hinblick auf die Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 65 Nr. 4.9: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2740/1, KG Mitterndorf, ca. 3.000 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine absolute Bedarfsgrenze gesetzt 1). Das im Anschluss bereits ausgewiesenes Bauland ist noch nicht konsumiert. Hinzu kommt die stark landwirtschaftliche Prägung in Obersdorf, wodurch bei Erweiterung Restriktion geboten ist und Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein sollten.

Nr. 4.10: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2760, KG Mitterndorf, ca. 1.300 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Der dreieckige Zuschnitt der Fläche ist für eine Entwicklung ungünstig und die Erschließung relativ aufwendig. Hinzu kommt die stark landwirtschaftliche Prägung in Obersdorf, wodurch bei Erweiterung Restriktion geboten ist und Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein sollten.

Nr. 4.11: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2768/3, KG Mitterndorf, ca. 4.600 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine absolute Bedarfsgrenze gesetzt 1). Aufgrund der stark landwirtschaftlichen Prägung in Obersdorf ist bei Erweiterung Restriktion geboten und sollten Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein. (Die ggst. Erweiterungsfläche liegt innerhalb eines Geruchsschwellenabstandes.)

Nr. 4.12: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2850/1, KG Mitterndorf, ca. 1.850 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1). Das im Anschluss bereits ausgewiesenes Bauland ist noch nicht konsumiert. (Im nördlichen Teil ist jedoch eine archäologische Bodenfundstätte ersichtlich gemacht. Vor Baulandausweisung ist daher unbedingt mit dem Denkmalamt der Kontakt herzustellen.)

Nr. 4.13: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2871, 2875/2, KG Mitterndorf, ca. 2.200 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1). Das im Anschluss bereits ausgewiesenes Bauland ist noch nicht konsumiert. Aufgrund der stark landwirtschaftlichen Prägung in Obersdorf ist bei Erweiterung Restriktion geboten und sollten Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein. (Die ggst. Erweiterungsfläche liegt innerhalb eines Geruchsschwellenabstandes eines Betriebes G>20.) Die Rücknahme im Bereich 2875/2 erfolgt aufgrund der Bachnähe.

Nr. 4.14: Rücknahme / Obersdorf (Gst. 2916, KG Mitterndorf, ca. 5.900 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Die ggst. Fläche liegt im Kern des Belästigungsbereiches eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G>20.

Nr. 4.15: Rücknahme / Rödschitz (Gst. 3662, KG Mitterndorf, ca. 1.125 m²): Landwirtschaft  Freiland Die Fläche ist in Teilen bereits bebaut und wird für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung benötigt.

Nr. 4.16: Rücknahme / Rödschitz (Gst. 3642, KG Mitterndorf, ca. 800 m²): Wohnen  Freiland Im Nahbereich zur B145 gelegen (lärm-, Staubemissionen), wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um im Hinblick auf die Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen, umso mehr als das westlich angrenzende Bauland noch nicht konsumiert ist 1).

Nr. 4.17: Rücknahme / Reith (Gst. 2109/1, KG Mitterndorf, ca. 1.300 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 66 Der dreieckige Zuschnitt der Gesamtfläche ist für eine Entwicklung ungünstig, daher wird über die relativen Bedarfsgrenzen ein geeigneter, jedoch kleinerer Bereich definiert. Hinzu kommt, dass Reith lt. Teilraumabgrenzung nach dem RePro Liezen zum grünlandgeprägten Bergland zählt und damit hinsichtlich Erweiterungsmöglichkeit der 20% - Bestimmung unterliegt.

Nr. 4.18: Rücknahme / Reith (Gst. 2345, KG Mitterndorf, ca. 1.250 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Die ggst. Fläche liegt im Kern des Belästigungsbereiches eines landwirtschaftlichen Betriebes. Hinzu kommt, dass Reith lt. Teilraumabgrenzung nach dem RePro Liezen zum grünlandgeprägten Bergland zählt und damit hinsichtlich Erweiterungsmöglichkeit der 20% - Bestimmung unterliegt.

Nr. 4.19: Rücknahme / Zentrum West (Gst. 3583, KG Mitterndorf, ca. 1.9 ha): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Ein Großteil der Fläche liegt im Geruchsschwellenabstand eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G>15. Im Nordwesten bleibt eine kleine Fläche zur Erweiterung erhalten. Im Süden besteht Bauland, das noch nicht konsumiert ist (Entwicklung von innen nach außen).

Nr. 4.20: Rücknahme / Zentrum West (Gst. 2360, 2362, KG Mitterndorf, ca. 5.150 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1).

Nr. 4.21: Rücknahme / Zentrum Nord (Gst. 2323/1 etc., KG Mitterndorf, ca. 7.600 m²): Wohnen  Freiland Im Hochwasserabflussbereich der Salza und eines Seitenzubringers gelegen, ist die ggst. Fläche ist für eine Erweiterung nicht geeignet.

Nr. 4.22: Rücknahme / Zentrum Nord (Gst. 2444/2, KG Mitterndorf, ca. 7.800 m²): Wohnen  Freiland Im Hinblick auf die reizvolle Voraussetzung in Form eines naturräumlichen Rückens, der das Orts-, und Landschaftsbild innerorts prägt, wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um damit die gebotene Restriktion bzgl. Erweiterung zum Ausdruck zu bringen.

Nr. 4.23: Rücknahme / Zentrum Nordost (Gst. 2509, 2511/1, KG Mitterndorf, ca. 2.100 m²): Wohnen  Freiland Obwohl die ggst. Fläche durch Zentrumsnähe punktet, wird im Hinblick auf nicht auszuschließende Beeinträchtigung durch Hang- und Schmelzwässer auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um bezüglich Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Nr. 4.24: Rücknahme / Thörl (Gst. 2459/1, /9, KG Mitterndorf, ca. 2.700 m²): Wohnen  Freiland Im südlichen Teil der ggst. Fläche ist ein Retentionsbecken gegeben, in der Mitte die Straßenkehre. Die restlichen Flächen sind für eine Bebauung im Sinne der Widmung zu klein, umso mehr als es sich um Hangflächen handelt.

Nr. 4.25: Rücknahme / Zauchen (Gst. 2661/1, KG Krungl, ca. 5.400 m²): Wohnen & Tourismus  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und werden in Entwicklungsrichtung (jenseits der Schiabfahrt) relative Bedarfsgrenzen gesetzt 1).

Nr. 4.26: Rücknahme / Zauchen (Gst. 2611/2, KG Krungl, ca. 1.500 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Die ggst. Fläche liegt im Geruchsschwellenabstand eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G>18.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 67 Nr. 4.27: Rücknahme / Zauchen (Gst. 2456, KG Krungl, ca. 4.000 m²): Tourismus  Freiland Da die südlich angrenzenden Grundstücke, obwohl als Bauland ausgewiesen, noch nicht bebaut sind und mit dem westlich angrenzenden Potential eine Erweiterungsfläche von in Summe knapp 1,2 ha gegeben ist, wird im ggst. Bereich im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um bezüglich Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Nr. 4.28: Rücknahme / Zauchen | (Gst. 2458/1, KG Krungl, ca. 900 m²); (Gst. 2465/1, KG Krungl, ca. 1.850 m²): Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um im Hinblick auf die Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen 1). Das im Anschluss / Nahbereich bereits ausgewiesenes Bauland ist noch nicht konsumiert.

Nr. 4.29: Rücknahme / Zauchen (Gst. 2647, KG Krungl, ca. 7.600 m²): Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1).

Nr. 4.30: Rücknahme / Thörl (Gst. 2707/1, KG Krungl, ca. 5.200 m²): Wohnen  Freiland Der allseitig von Bauland umgebenen Lage zufolge ist eine Auffüllung grundsätzlich denkbar, bedingt jedoch die Vorlage eines Hochwasserabflusskonzeptes.

Nr. 4.31: Rücknahme / Thörl (Gst. 2729, KG Krungl, ca. 2.450 m²): Wohnen  Freiland Eine Erweiterung im ggst. Bereich ist grundsätzlich denkbar. Solange jedoch das Straßenprojekt „B 145 Niveaufreier Anschluss Bad Mitterndorf Mitte“ in Evidenz ist, ist größte Restriktion geboten.

Nr. 4.32: Rücknahme / Zentrum Südost (Gst. 3151, KG Mitterndorf, ca. 6.200 m²): Industrie & Gewerbe  Freiland  siehe Ausführungen zu Nr. 3.12

Nr. 4.33: entfallen

Nr. 4.34: Rücknahme / Neuhofen (Gst. 3322/1, 2328, 2329/1, KG Mitterndorf, ca. 1,25 ha): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Die ggst. Fläche stellt eine große innerörtliche Lücke am Übergang von Wohnnutzung zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung dar (2 Betriebe mit G>20). Demzufolge wird das Potential zurückgenommen und durch Differenzierung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen die Entwicklung gelenkt.

Nr. 4.35: Rücknahme / Neuhofen (Gst. 3499/1, KG Mitterndorf, ca. 1,15 ha): Industrie & Gewerbe  Freiland In der Fusionsgemeinde Bad Mitterndorf gibt es nunmehr zwei industriell-gewerbliche Schwerpunkte (Pichl Süd, Thörl/Zauchen Süd), im Gegensatz dazu in Neuhofen der touristische Aspekt überwiegt. Nicht zuletzt ist aber die äußere Erschließung ausschlaggebend, die gegen eine Beibehaltung des Standortes spricht. Generell wird der Durchzugsverkehr im allgemeinen Wohngebiet als problematisch gesehen, im Besonderen die konkrete Zufahrt zum Grundstück.

Nr. 4.36: Rücknahme / Neuhofen (Gst. 3432, KG Mitterndorf, ca. 6.500 m²): Tourismus  Freiland

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 68 Eine Entwicklung in Richtung Südwesten ist grundsätzlich denkbar, im Anlassfall aber die ökologische Wertigkeit der Fläche zu untersuchen (Pufferzone Biotop).

Nr. 4.37: Rücknahme / Thörl (Gst. 2753, KG Krungl, ca. 1.500 m²): Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird die Gesamtfläche auf ein kleineres Ausmaß reduziert und in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1). Dies auch im Hinblick auf die unmittelbare Nähe zur Bahnlinie.

Nr. 4.38: Rücknahme / Zauchen (Gst. 2631, KG Krungl, ca. 2.000 m²): Industrie & Gewerbe  Freiland Beim ggst. Bereich handelt es sich um Waldflächen in unmittelbarer Nähe des Zauchenbaches.

Nr. 4.39: Rücknahme / Zauchen (Gst. 2625/1 u. 2, 2626, 2628, 2629, KG Krungl, ca. 5.000 m²): Industrie & Gewerbe  Freiland Im ggst. Bereich sind mehrere Wohnhäuser gegeben, die sich zwar im Freiland befinden, aber rechtmäßigen Bestand darstellen.

Nr. 4.40: Rücknahme / Krungl (Gst. 2265, KG Krungl, ca. 1.800 m²): Landwirtschaft  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1). Aufgrund der stark landwirtschaftlichen Prägung in Krungl ist bei Erweiterung Restriktion geboten und sollten Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein. (Die ggst. Erweiterungsfläche liegt innerhalb eines Geruchsschwellenabstandes.)

Nr. 4.41: Rücknahme / Krungl (Gst. 2208, KG Krungl, ca. 1.400 m²): Landwirtschaft  Freiland Ein Teil der ggst. Fläche ist bereits mit landwirtschaftlichen Objekten bebaut. Aufgrund der stark landwirtschaftlichen Prägung in Krungl ist bei Erweiterung Restriktion geboten und sollten Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein. (Die ggst. Erweiterungsfläche liegt innerhalb eines Geruchsschwellenabstandes.)

Nr. 4.42: entfallen

Nr. 4.43: Rücknahme / Klachau Süd (Gst. 348/1, 350, KG Klachau, ca. 4.200 m²): Wohnen  Freiland Im Hinblick auf die randliche Lage des Siedlungsbereiches (kein SSP) sowie im Siedlungsbereich mit all seinen daraus resultierenden Nachteilen (ua. sind wesentliche Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen wie Nahversorger, Schule, Kindergarten etc. nicht fußläufig erreichbar), wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um bzgl. Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen 1).

Nr. 4.44: Rücknahme / Klachau Süd | (Gst. 277, 283/1, KG Klachau, ca. 6.000 m²); (Gst. 273, KG Klachau, ca. 4.000 m²): Wohnen  Freiland Im Hinblick auf die randliche Lage im Gemeindegebiet (kein SSP) sowie im Siedlungsbereich mit all seinen daraus resultierenden Nachteilen (ua. sind wesentliche Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen wie Nahversorger, Schule, Kindergarten etc. nicht fußläufig erreichbar), wird auf eine relative (kleinräumig absolute) Bedarfsgrenze zurückgestuft, um bzgl. Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen 1). Das im Anschluss bereits ausgewiesenes Bauland (am südlichen Rand) ist noch nicht zur Gänze konsumiert. Hinzu kommt die verschattende Wirkung durch Grimming und Kulm.

Nr. 4.45: Rücknahme / Klachau Süd (Gst. 360/3, KG Klachau, ca. 3.250 m²): Wohnen  Freiland Der landwirtschaftliche Betrieb Sölkner weist eine Größe von ca. 50 ha auf und wird im Nebenerwerb geführt. Bereits auf Gemeindegebiet Stainach-Pürgg befindet sich die Hofstelle ca. 3 km entfernt. Trotz dieses räumlichen Abstandes zählt die ggst.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 69 Fläche zu jenen, die der Hofstelle am nächsten liegen. Dementsprechend wichtig ist die Fläche für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung (Mahd und Beweidung). Hinzu kommt, dass das ggst. Grundstück in Teilen Vernässungen zeigt. Die lt. zeichnerischer Darstellung räumliche Zusammenhang stellt sich in der Natur aufgrund einer markanten Geländestufe im Westen und Norden weniger eindeutig dar.

Nr. 4.46: Rücknahme / Schrödis (Gst. 68/2, KG Klachau, ca. 600 m²): Wohnen  Freiland 10 m Uferstreifen in Abstimmung auf das SaPro Hochwasser

Nr. 4.47: Rücknahme / Schrödis (Gst. 130/1, 132/1, KG Klachau, ca. 2.800 m²): Wohnen  Freiland Im Hinblick auf die dislozierte Lage des Siedlungsbereiches mit all seinen daraus resultierenden Nachteilen, wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um bezüglich Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen 1).

Nr. 4.48: Rücknahme / Furt | (Gst. 1157, KG Klachau, ca. 6.500 m²); (Gst. 1168, KG Klachau, ca. 3.000 m²): Industrie & Gewerbe  Freiland Eine Tourismusgemeinde darstellend, ist die Gemeinde bemüht die industriell-gewerblichen Kräfte an wenigen Standorten zu bündeln. So gibt es in der Fusionsgemeinde Bad Mitterndorf nunmehr zwei industriell-gewerbliche Schwerpunkte (Pichl Süd, Thörl/Zauchen Süd). Ein weiteres wesentliches Kriterium stellt die exponierte Lage zu beiden Seiten der B145 dar, am Eingang zu Tauplitz. Zudem sind die Flächen hochwassergefährdet und neigen zur Vernässung (insbesondere im Norden).

Nr. 4.49: Rücknahme / Furt | (Gst. 1164, 1168, KG Klachau, ca. 6.000 m²): Industrie & Gewerbe  Freiland Im Bereich der ggst. Fläche bestehen zwei aktive landwirtschaftliche Betriebe. Bleibt die Festlegung von Potential für Industrie & Gewerbe im ÖEP aufrecht, sind die Betriebe in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Nr. 4.50: Rücknahme / Furt (Gst. 1153/1, KG Klachau, ca. 4.400 m²): Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um im Hinblick auf die Prioritätenreihung die Nachrangigkeit zum Ausdruck zu bringen 1). Das im Anschluss / Nahbereich bereits ausgewiesenes Bauland ist noch nicht konsumiert.

Nr. 4.51: Rücknahme / Tauplitz-Ort (Gst. 1113/1, KG Tauplitz, ca. 4.700 m²): Wohnen  Freiland Das Gelände beginnt zu steigen.

Nr. 4.52: Rücknahme / Tauplitz-Ort (Gst. 1084/1, KG Tauplitz, ca. 1,15 ha): Wohnen  Freiland Die ggst. Fläche stellt eine große innerörtliche Lücke dar. Im Hinblick auf die Prioritätenreihung wird das Potential auf ein kleineres Ausmaß reduziert und die Entwicklung zudem durch Differenzierung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen gelenkt 1).

Nr. 4.53: Rücknahme / Tauplitz-Ort (Gst. 1247/1, KG Tauplitz, ca. 1,05 ha): Wohnen  Freiland Die ggst. Fläche stellt eine große innerörtliche Lücke dar. Im Hinblick auf die Prioritätenreihung wird das Potential auf ein kleineres Ausmaß reduziert und die Entwicklung zudem durch Differenzierung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen gelenkt 1).

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 70 Nr. 4.54: Rücknahme / Tauplitz-Ort (Gst. 1230, 1233, 1234, 1235, KG Tauplitz, ca. 2.750 m²): Wohnen  Freiland Die Flächen sind hochwassergefährdet, die topographischen Voraussetzungen ungünstig. Zudem ist die äußere Erschließung nicht unproblematisch.

Nr. 4.55: Rücknahme / Tauplitz-Ort (Gst. 296, KG Tauplitz, ca. 3.400 m²): Wohnen  Freiland Die Fläche ist hochwassergefährdet, die topographischen Voraussetzungen sind ungünstig. Zudem ist die äußere Erschließung nicht unproblematisch.

Nr. 4.56: Rücknahme / Tauplitz Nord (Gst. 607, 609, 1187/1, 1196/1 etc., KG Tauplitz, ca. 2,15 ha): Wohnen  Freiland Die Flächen sind hochwassergefährdet. Darüber hinaus sind im Falle einer Bebauung massive Probleme durch Hang- und Schmelzwasser zu erwarten.

Nr. 4.57: Rücknahme / Tauplitz-Ort (Gst. 1142/1 u. 7, KG Tauplitz, ca. 5.600 m²): Wohnen & Ruhender Verkehr  Freiland Seitens der Grundeigentümer wurde im Zuge der Planungsinteressensabfrage die Rückführung ins Freiland begehrt. Der zum Zeitpunkt der Revision des FWP 4.00 im ggst. Bereich geplante Parkplatz wurde zwischenzeitig ca. 80 m weiter südlich errichtet.

Nr. 4.58: Rücknahme / Greith (Gst. 1153/1, KG Tauplitz, ca. 3.200 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1). Hinzu kommt die landwirtschaftliche Prägung am nordöstlichen Rand von Greith, wodurch bei Erweiterung Restriktion geboten ist und Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein sollten.

Nr. 4.59: Rücknahme / Greith (Gst. 1158/1, KG Tauplitz, ca. 4.000 m²): Landwirtschaft & Wohnen  Freiland Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen wird in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt 1). Hinzu kommt die landwirtschaftliche Prägung am nordöstlichen Rand von Greith, wodurch bei Erweiterung Restriktion geboten ist und Erweiterungsflächen vor allem weichenden Erben vorbehalten sein sollten.

Nr. 4.60: Rückn. / Pichl S (Gst. 1897/3, 1915/2, 1918/1, 1927/2, 1928, 1929/1, KG Pichl, ca. 3.500 m²): Industrie & Gewerbe  Freiland Im Sinne in Abstimmung auf das „SaPro zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume“ wird entlang des Gewässers ein 10 m Uferstreifen in Freiland rückgeführt.

 Neufestlegung / Erweiterung / Änderung örtlicher Eignungszonen:

Nr. 5.1: Neue Eignungszone / Zentrum West (Gst. 3553, KG Mitterndorf, 3.000 m²): Freiland  Eignungszone Erholung / Sport ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 23) Westlich der B145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich die ggst. Widmungsfläche ganz am äußeren westlichen Rand von Mitterndorf, bereits am Übergang zum freien Landschaftsraum. Im Südosten besteht bereits eine ca. 0,52 ha große Campingplatzanlage, die einen länglichen Zuschnitt zeigt und in Richtung Nordosten durch eine geschlossene Baumreihe sichtverdeckt wird und damit insbesondere von der B145 aus, die einen wesentlichen, öffentlich zugänglichen Bereich darstellt, nicht wahrgenommen wird. Weiter in Richtung Osten bis zur ca. 150 m entfernten Landesstraße wird die rechte Uferseite der Salza von rund 60 m breitem Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein gesäumt. Im Südwesten der ggst. Widmungsfläche führt ein öffentlicher Weg vorbei, jenseits davon ist auf einer Fläche von ca. 2.000 m² Freiland mit Sondernutzung Rad- und Loipen- Servicestation („Steirerhütte“) festgelegt. Im Übrigen ist die ggst. Widmungsfläche von weitläufigen, ebenen Mähwiesen umgeben. Wesentlich ist auch der Umstand, dass sich die ggst. Änderungsfläche in einer in einer landwirtschaftlichen Vorrangzone befindet. Lt. § 5 Abs. 4 REPRO 2016 sind landwirtschaftliche Vorrangzone folgendermaßen definiert: „Landwirtschaftliche Vorrangzonen dienen der landwirtschaftlichen Produktion. […] Sie sind von […] Sondernutzungen im Freiland […] freizuhalten. Eine geringfügige

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 71 Erweiterung von bestehenden Sondernutzungen im Freiland bleibt davon unberührt“. Um der geforderten Geringfügigkeit zu entsprechen, wird das Ausmaß der Erweiterungsfläche auf 3.000m² eingeschränkt. (Das entspricht knapp 60% der bestehenden Fläche.)

Bei der ggst. Änderung handelt es sich nicht um die Neuerschließung eines Gebietes, sondern um die Erweiterung der bereits bestehenden Anlage „Grimmingsicht“, wo ua. die für den Betrieb eines Campingplatzes erforderliche Infrastruktur bereits gegeben ist. Hinzu kommt die Lage am Rand des regionalen Siedlungsschwerpunktes, der im Hinblick auf Versorgungseinrichtungen den höchste Ausstattungsgrad im Gemeindegebiet aufweist (vollsortierter Nahversorger ca. 550 m, „Steirerhütte“ direkt angrenzend). Radweg R19 und Loipe gehen direkt vorbei, die Grimmingtherme ist ca. 1.500 m (und für den Radwanderer gut erreichbar) entfernt. Darüber hinaus zeichnet sich die ggst. Widmungsfläche durch sehr gute Besonnung aus, durch günstige Geländebeschaffenheit, durch die vorhandene technische Infrastruktur, durch Hochwasserfreiheit und insbesondere durch einen reizvollen Ausblick auf den Grimming, Probleme mit Oberflächenwasser sind zwar nicht bekannt, lt. geografischer Punktauswertung im GIS ist am nordöstlichen Rand aber ein Fließpfad aus Einzugsgebieten 10 – 100 ha ersichtlich gemacht. Im Anlassfall sind die Gegebenheiten in der Natur zu verifizieren und gegebenenfalls Maßnahmen zu setzen. Um eine bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild sicherzustellen ist im Wortlaut zum FWP 1.00 zur Reduktion landschaftsbezogener Störwirkungen die Fortsetzung der Sichtschutzpflanzung festgelegt.

Nr. 5.2: Neue Eignungszone / Hadenreith (Gst. 2360/1, KG Pichl, ca. 6.000 m²): Freiland  Holzlagerplatz ( siehe auch Widmungsantrag Nr. 23) Die ggst. Widmungsfläche befindet sich im Ortsteil Hadenreith. Das Gelände ist weitgehend eben. Im Nordosten schließt Bauland der Kategorie Gewerbegebiet GG 0,2 – 0,5 an (Sägewerk), im Nordwesten, Südwesten und Südosten Freiland in Form frei ausgedehnter Wiesenflächen. Der ÖEP 4.00 weist in die beantragte Richtung eine relative Bedarfsgrenze auf, welche im Zuge der FWP-Änderung 4.02 bereits um ca. 15 m (½ Parzellentiefe) überschritten wurde. Nunmehr ist auf einer Tiefe von ca. 50 m die Festlegung von Freiland mit Sondernutzung Holzlagerplatz beantragt. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass das betriebliche Wachstum in den nächsten 10 - 15 Jahren die Errichtung einer weiteren Lagerhalle oder eines Garagengebäudes erfordert. Mangels konkreter Pläne wird das Gewerbegebiet nicht sofort ausgedehnt, sondern in Richtung Südwesten eine relative Entwicklungsgrenze gesetzt. Die Widmungsfläche zeichnet sich durch den unmittelbaren Anschluss zum Bauland aus (Bei der Überschreitung der relativen Entwicklungsgrenze im Zuge der zwischenzeitigen FWP-Änderung wurde das mögliche Ausmaß von ca. 35 m nicht annähernd ausgeschöpft.), durch die Geländebeschaffenheit sowie durch die Hochwasserfreiheit. Zum Landschaftsbild ist festzuhalten, dass die Lagerung von Holz (sowohl Rund- als auch Schnittholz) als durchaus landschaftsaffin einzustufen ist.

Nr. 5.3: Neue Eignungszone / Obersdorf (Gst. 2990, KG Mitterndorf, ca. 2.700 m²): Freiland  Eignungszone Erholung / Sport Der Kinderschilift im ggst. Bereich bildet den Ersatz für den in Kainisch abgetragenen.

Nr. 5.4: Neue Eignungszone / Tauplitz Südost (Gst. 1124/1, KG Mitterndorf, ca. 5000 m²): Freiland  Eignungszone Erholung / Sport  siehe Ausführungen zu Pkt. Nr 1.1

Nr. 5.5: Änderung Eignungszone / Krungl Süd (Gst. 2284, KG Krungl, ca. 2.000 m² bzw. ca. 835 m²): Eignungszone Holzlagerplatz  Lagerplatz Eignungszone Holzlagerplatz  Eignungszone Ruhender Verkehr Das ggst. Grundstück befindet sich im südlichen Teil von Krungl. In südlicher Richtung vom Zentrum ca. 130 m entfernt, sind entlang der Straße, die dem Krunglbach folgt, der sich hier im Laufe der Zeit S-förmig in einem Höhenrücken grabenartig eingeschnitten hat, einige landwirtschaftliche Gehöfte und Wohnhäuser bandartig angeordnet (DO 0,2 – 0,5). Der Landschaftsraum weitet sich im Süden wieder spürbar in Richtung Südwesten, befindet sich aber aufgrund des oa. Höhenrückens aber in gedeckter Lage. Bach und Straße verzweigen sich hier in Richtung Südwesten bzw. Westen. Nördlich der Straße ist sind zwei landwirtschaftliche Betriebe gegeben, knapp 100 m weiter in Richtung Westen eine kleine Gruppe, bestehend aus drei Wohnhäusern, die sich zu beiden Seiten der Straße verteilen. Der Krunglbach bildet eine klare naturräumliche Grenze und bewirkt damit eine siedlungsräumliche Zäsur. Mit Ausnahme eines Wohnhauses und mehrerer Heuhütten in verstreuter Anordnung, ist südlich des Baches kein baulicher Bestand vorhanden. Darüber hinaus besteht (auf einem ehemaligen Sägewerksgelände) ein knapp 1 ha großer Holzlagerplatz. Zur Wahrung des Orts- und Landschaftsbildes ist im ÖEP 4.00 im ggst. Bereich daher eine absolute siedlungspolitische Entwicklungsgrenze festgelegt, die nicht verrückbar ist, ausgenommen bei wesentlicher Änderung der Planungsvoraussetzungen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 72 Es wird kein Bauland ausgewiesen, da der Antragsteller insbesondere aber im Bereich der Straßenerhaltung tätig ist, wird ein Teil des ggst. Grundstückes von Holzlagerplatz in Lagerplatz ohne spezifische Zuordnung umgewandelt (zum Lagern von Streusplitt etc.) und der andere Teil als Verkehrsfläche festgelegt (zum Abstellen von Räumfahrzeugen etc.).

Nr. 5.6: Neue Eignungszone / Ödensee (Gst. 1553/1, .419, KG Pichl, ca. 375 m²): Freiland  Eignungszone Erholung / Sport Anpassung an den Bestand (Kinderspielplatz)

Nr. 5.7: Anpassung Eignungszone / Schigebiet „Die Tauplitz“: Freiland  Eignungszone Erholung / Sport vs. Eignungszone Erholung / Sport  Freiland Zeichnerische Korrekturen in Anpassung an den tatsächlichen Verlauf der Schiabfahrten auf Grundlage einer Neuvermessung

 Rücknahme örtlicher Eignungszonen:

Nr. 6.1: Rücknahme Eignungszone / Neuhofen (Gst.3329/1, 3332, 3333, 3334, KG Mitterndorf): Eignungszone Entsorgung  Freiland Die Geländeauffüllung ist abgeschlossen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 73 1.2 Evaluierung der in den ÖEKs 4.00 gesetzten Ziele und Maßnahmen:

Jene Ziele und Maßnahmen, die aufrecht bleiben, finden im Wortlaut (raumbezogen) bzw. im Kapitel 4 „Sachbereiche“ wieder (zumindest sinngemäß) Erwähnung.

….. weiterhin aufrecht ….. nicht im Wirkungsbereich der Gemeinde

….. erfüllt ….. bleibt nicht aufrecht

NATURRAUM und UMWELT

Erhaltung des hohen natur- und kulturlandschaftlichen Potentials der freien Landschaftsräume für die Umwelt-, Lebens- und

touristischen Qualitäten

Sicherung des vielfältigen Netzwerkes an Feuchträumen sowohl zur Erhaltung seltener Pflanzen- und Tierarten als auch zum

Zwecke des passiven Hochwasserschutzes (ökologische Funktion bzw. Schutzfunktion)

Erhaltung der im rk. RePro - Liezen festgelegten landwirtschaftlichen Vorrangzonen (Schutz des Landschaftsbildes, einfachere

Bewirtschaftung)

Schutz gefährdeter Gebiete vor naturräumlichen Gefahren (Hochwasser, Vermurungen etc.)

Erhaltung d. noch verbliebenen frei fließ. Gewässerstrecken in ihrer naturräumlichen Qualität

Landschaftspflege

Sicherung und Schutz der Quell- u. Grundwassereinzugsbereiche vor schädigenden Einwirkungen

Erhaltung der charakteristischen Wiesenstandorte und Waldgesellschaften, Vermeidung von Aufforstung auf Grenzertragsböden, (Schutz des charakteristischen Landschaftsbildes; Funktionen des Waldes; einfachere landwirtschaftliche Bewirtschaftung durch große, zusammenhängende Flächen)

Erhaltung des hohen natur- und kulturlandschaftlichen Potentials der freien Landschaftsräume für die Umwelt-, Lebens- und

touristischen Qualitäten

Sicherung des vielfältigen Netzwerkes an Feuchträumen sowohl zur Erhaltung seltener Pflanzen- und Tierarten als auch zum

Zwecke des passiven Hochwasserschutzes (ökologische Funktion bzw. Schutzfunktion; Biotopkartierung)

Sicherung der alpinen Hochlagen nicht im Wirkungsbereich der Gemeinde

Schutz gefährdeter Gebiete vor naturräumlichen Gefahren (Hochwasser, Vermurungen etc.)

Erhaltung d. noch verbliebenen frei fließ. Gewässerstrecken in ihrer naturräumlichen Qualität

Landschaftspflege (ev. mit Plan)

Sicherung der Almnutzung auf der Tauplitzalm

Sicherung und Schutz der Quell- u. Grundwassereinzugsbereiche vor schädigenden Einwirkungen

Verstärkung der Pflege / Begehung der Wildbäche

Bewahrung bzw. Wiederherstellung eines funktionsfähigen Naturhaushaltes

Schutz vor Wildbachgefährdung (Wildbachverbauung: Ausbau Krobathenbach im unteren Bereich)

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 74 SIEDLUNGSRAUM und BEVÖLKERUNG, WOHNEN

Steigerung der derzeitigen Bevölkerungszahl von 3.048 auf 3.150 (5 J.) bzw. 3.250 (15 J.)

Erhaltung der gebietstypischen Siedlungsstruktur

Erhaltung eines geschlossenen, kompakten Erscheinungsbildes der jeweiligen Siedlungsschwerpunkte

Beibehaltung der Beschränkungszone für Zweitwohnsitze im Freiland sowie im Bauland der Kategorien „Erholungsgebiet“, „Kurgebiet“, „Wohnen Allgemein“ und „Dorfgebiet“

Attraktivierung des Wohnstandortes (insbesondere für Jungfamilien)

Erhaltung erhaltungswürdiger und ortsbildprägender Bausubstanzen

Abschluss der Ortserneuerung

Erstellung eines Ortsbildkonzeptes

Verbesserung der Wohnsituation innerhalb der bestehenden Substanz

Adaptierung alter, funktionsloser (z.B. Wirtschafts-) Gebäude zu Wohnzwecken und (touristischen) Betriebsgebäuden

Steigerung der derzeitigen Bevölkerungszahl von 1.013 auf 1.060 (5 J.) bzw. 1.095 (15 J.); Erreichung einer ausgeglichenen Wanderungsbilanz

Beibehaltung der Beschränkungszone für Zweitwohnsitze im Freiland sowie im Bauland der Kategorien „Erholungsgebiet“, „Wohnen Allgemein“ und „Dorfgebiet“

Baulandausweisungen in Abstimmung auf den Bedarf

Erhaltung eines geschlossenen, kompakten Erscheinungsbildes der jeweiligen Siedlungsschwerpunkte

Erweiterung des Kerngebietes

Wiederausdehnung der Erweiterungsmöglichkeit im örtlichen Siedlungsschwerpunkt Furt auf jene Flächen, die aufgrund derzeit roter Hochwassergefährdung in Freiland rückzuführen waren. HW-Projekt in Vorbereitung

Attraktivierung des Wohnstandortes (insbesondere auch für Jungfamilien)

Erhaltung der gebietstypischen Siedlungsstruktur; Einbindung der neuen / erweiterten Siedlungsbereiche in die Landschaft

Erhaltung erhaltungswürdiger und ortsbildprägender Bausubstanzen

Verschönerung des Ortsbildes

Voraussetzungen schaffen für neuen, flächensparenden Wohnraum in Form von Reihenhäusern und Geschoßbau unter Berücksichtigung der Altersstruktur (Single-, Familienhaushalte, Alterswohnsitze)

Verbesserung der Wohnsituation innerhalb der bestehenden Substanz

Adaptierung alter, funktionsloser (z.B. Wirtschafts-) Gebäude zu Wohnzwecken und (touristischen) Betriebsgebäuden

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Weiterhin verstärkte Kooperation auf kleinregionaler Ebene

Kleinräumige Vermischung von miteinander verträglichen Nutzungen im Gemeindegebiet

Sicherung von für die Grundversorgung der Bevölkerung erforderlichen Einzelhandels-, Gewerbe- und Dienstleistungs- betriebe

Sanfte touristische Nutzung der naturräumlichen Potentiale

Forcierte Siedlungsentwicklung im Einzugsbereich öffentlicher Verkehrsmittel

Erhaltung des dörflichen Charakters und eines intakten Ortsbildes

Erhaltung und Pflege wertvoller Elemente des Straßen-, Orts- und Landschaftsbildes (Bildstöcke, Kapellen, Wegkreuze u.a.m)

Fortführung der bisherigen Zielsetzungen hinsichtlich der Wohnentwicklung

Verstärkte Zusammenarbeit mit den Siedlungsgenossenschaften

Bedachtnahme auf kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld

Nach Möglichkeit Sicherung eines differenzierten Angebots an Erholungseinrichtungen im Nahbereich der Wohngebiete entsprechend der jeweiligen Sozial- und Arbeitsstruktur

Nach Möglichkeit Förderung zur ökologischen Verbesserung (zB. Solaranlagen, Photovoltaik etc.) Kapitel Techn. Infrastruktur

SOZIALE INFRASTRUKTUR

Erhaltung der kulturhistorischen Denkmäler

Erweiterung des Kultur- und Bildungsangebotes

Unterstützung der örtlichen Vereine

Sichern der VS / HS für die Grundausbildung der Kinder vor Ort

Sicherung der mobilen Hauskranken- und Altenpflege

Erhaltung der Volksgesundheit

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 76 Erhaltung der kulturhistorischen Denkmäler

Erweiterung des Kultur- und Bildungsangebotes

Unterstützung der örtlichen Vereine

Sicherung der VS-Grundausbildung der Kinder vor Ort

Sicherung der mobilen Hauskranken- und Altenpflege

Sicherung der gesundheitlichen Versorgung

Erhaltung der Volksgesundheit

Neuerrichtung des Kindergartens im Bereich Tauplitz-Ort

Erhaltung und weiterer Ausbau aller Versorgungseinrichtungen

Sicherung der erforderlichen sozialen Versorgung

Förderung aller entwicklungspolitischen Initiativen, insbesondere der vorschulischen Erziehung und Erwachsenenbildung

Erhaltung des Kindergartens und Erweiterung des Betreuungsangebotes

Erhaltung der Volksschule

Weiterentwicklung des kulturellen Angebots und Schaffung zusätzlicher hierfür erforderlicher Einrichtungen

Aufrechterhaltung und Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebots an ärztlicher Versorgung und von zentralen Einrichtungen des Gesundheitswesens

Ausbau der Hauskrankenpflege

Unterstützung und Förderung des sozialen Gemeinschaftslebens und des Vereinswesens

Erhaltung des Angebots an Freizeiteinrichtungen, insbesondere auch der kulturellen Einrichtungen und der baulichen und historischen Sehenswürdigkeiten

Erhaltung aller Erholungs- und Erlebniszonen

Weiterentwicklung des Tourismusangebots

Sicherung der Langlaufloipen

Erhaltung und naturnahe Gestaltung offener Wasserflächen als wichtige freizeitrelevante Elemente (zB. Ödensee)

Ausbau der Rad-, Reit- Spazier- und Wanderwege bzw. Rundwanderwege

Erhaltung des Lehrpfads

Sicherung der erforderlichen und dem Bedarf entsprechenden Grünflächen (Sportanlagen etc.)

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WIRTSCHAFT / LAND- und FORSTWIRTSCHAFT sowie WIRTSCHAFT / INDUSTRIE u. GEWERBE, HANDEL u. DIENSTLEISTUNGEN

Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe und deren Flächen (ohne die Entwicklung der Siedlungsstruktur zu behindern)

Weiterentwicklung der (klein- / mittel-) gewerblichen Struktur

Sicherung der bestehenden bzw. Schaffung neuer Arbeitsplätze

Umsetzung von touristischen Gewerbebetrieben – vorzugsweise der gehobenen 3- und 4- Sternekategorie, die auf Grund ihrer eigenen Qualität und professionellen Führung in der Lage sind, wirtschaftliche Auslastungsdaten zu erzielen

Touristische Angelpunkte für landwirtschaftliche Direktvermarktung nutzen

Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe und deren Flächen (ohne die Entwicklung der Siedlungsstruktur zu behindern)

Weiterentwicklung der (klein- / mittel-) gewerblichen Struktur

Sicherung der bestehenden bzw. Schaffung neuer Arbeitsplätze; Verminderung der Auspendlerrate

Weiterentwicklung des Ganzjahrstourismus

Umsetzung von touristischen Gewerbebetrieben – vorzugsweise der gehobenen 3- und 4- Sternekategorie, die auf Grund ihrer eigenen Qualität und professionellen Führung in der Lage sind, wirtschaftliche Auslastungsdaten zu erzielen

Errichtung eines Nordischen Zentrums im Umfeld der Kulmschanze

Förderung von Betriebsansiedelungen

Touristische Angelpunkte für landwirtschaftliche Direktvermarktung nutzen

Freihalten ertragreicher und für die Land- und Forstwirtschaft besonders geigneter Flächen von künftiger Siedlungsentwicklung

Holzverwertung / langfristige Nutzung von Bio-Fernwärme und alternativen Energieformen (Erdwärme, Solarenergie)

Nach Möglichkeit Förderung von Betriebsförderungen

Sicherung der erforderlichen Flächen für Betriebserweiterungen und Neugründungen

Intensivierung des Winterfremdenverkehrs

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WIRTSCHAFT / TOURISMUS

Kerngeschäftsfeld FAMILIE / Ziele:

Die Infrastruktur im Winter und Sommer wird gezielt auf Familien mit Kindern ausgerichtet (zB. Schi-Anfängerpark, familienfreundliche Seilbahn, Kinderprogramm, professionelle Betreuer, familienfreundliche Therme etc.)

20% der Betten befinden sich in Betrieben, die den Kriterien von Familienland Steiermark entsprechen können (=1.200 B.)

Kerngeschäftsfeld FAMILIE / Maßnahmen/Projekte:

Schi-Anfängerpark: Neuer Übungslift in Obersdorf bedeutet eine gute Basisvoraussetzung für eine Schischule; Kinderland in der Hollhausmulde mit überdachtem Zauberteppich

Kabinenbahn + familienfreundliche Abfahrten: Gondelbahn auf Mitterstein errichtet

Grimming-Therme + Clubhotel Aldiana: errichtet

Familien-Feriendorf, Familienhotel uä. (auf Familien spezialisiert): Ein Familien-Feriendorf gibt es nicht. Die Gemeinde sowie einige Hotels sind Partner von "Familienland Steiermark" (Ermäßigung bei Therme, Freibad, Minigolfanlage etc). Einige Familienhotels, die ua. gezielte Kinderbetreuung anbieten

Kinderprogramm (-betreuung) Sommer und Winter zentral organisiert: Schischule, einige Familienhotels, die ua. gezielte Kinderbetreuung anbieten etc.

Angebotsgruppe von Kleinbetrieben: Pauschalangebote für Familien (Langlauf und Alpin)

Kerngeschäftsfeld BEWEGEN i.d. 5* - Natur / WINTER / Ziele:

Unter den Top 20 Skigebieten Österreichs sein: erfüllt

Das beste Familien-Skigebiet der Steiermark sein: unter den Top - Schigebieten

Anbindung Bad Mitterndorfs an das Schigebiet: Die unmittelbare Anbindung direkt vom Ort aus fehlt, noch immer. Die Talstation der Gondelbahn wird über die von Bad Mitterndorf ausgehende Panoramastraße erschlossen.

Das beste Langlaufgebiet Österreichs (Qualität Loipennetz, Schneesicherheit, beleucht. Loipen etc.: unter den Top 5 Langlaufgebieten von Österreich; derzeit 1 Beschneigungsanlage, gewünscht 4 - 5 Beschneigungsanlagen, Einrichtung mit Naturschutz und Wasserrecht tw. schwer vereinbar; Loipenbeleuchtung stellte sich als unwirtschaftlich heraus

Durch Verbesserung der (Seilbahn-)Infrastruktur die vorhandene Bettenkapazität besser auslasten (von 86 VBT auf 150 VBT pro Jahr kommen): VBT 2016/2017: 120

Gesamtbettenkapazität der Schigebietskapazität anpassen (vor allem im 4* - Bereich): bleibt aufrecht

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Kerngeschäftsfeld BEWEGEN i.d. 5* - Natur / WINTER / Maßnahmen/Projekte:

Ski-Schaukel Bad Mitterndorf - Tauplitz bestehend aus drei Seilbahn - Projekten mit Pisten und Schneeanlagen: Die Gondel vom Zauchenursprung auf den Mitterstein ist errichtet. Die Seilbahnen vom Zauchenursprung auf den Krahstein sowie vom Talboden auf den Krahstein sind noch nicht errichtet.

Verbesserung und Ausweitung des Skibus-Service: erfolgt

Digitales, GPS gestütztes Loipennetz: erfolgt

Multifunktionales Service-Zentrum in Verbindung mit der Seilbahnstation mit Ausrüstungsverleih, Skischule, Betreuungsräume, Gastronomie, Skidepot: Bei der Talstation in Tauplitz wurden 2019 große Investitionen in ein "High-Tech-Service-Center" getätigt.

1 zusätzliches Top-Langlauf-Event pro Jahr zum Steiralauf: nicht mehr vorgesehen

Bewerbung um Nordische Ski-WM 2019: obsolet

Kerngeschäftsfeld BEWEGEN i.d. 5* - Natur / FRÜHJAHR, Sommer, Herbst / Ziele:

Hochklassiges Basisangebot an Wegen sicherstellen

Familienorientierung berücksichtigen

Überregional bekannte Top-Ausflugs-Attraktion Kulm und Tauplitz (familiengerecht)

Kerngeschäftsfeld BEWEGEN i.d. 5* - Natur / FRÜHJAHR, Sommer, Herbst / Maßnahmen/Projekte:

Digitales, GPS gestütztes Wanderwege- und MBT-Wege - Netz: Wanderwege ja, Mountainbikestrecken nein (Ziel)

10 Top Themenwege im Tal und auf der Tauplitzalm (zB.: Glücksplätze-Weg, Seen-Kneippweg, Panoramaweg, Kindererlebnisweg etc.): Barfußweg, Erlebniswelt rund um den Ödensee, Skulpturenpark, Park für Bewegung und Gesundheit etc.

Bootswanderungen am Stausee: werden angeboten

Jogging/Walking - Wegenetz mit sehr guter Beschilderung nach Schwierigkeitsgraden (blau, rot, schwarz: erfolgt; viel investiert, da sehr wichtig

Themen/Freizeitpark Kulm (Mountainglider, Flying Fox etc.): Umsetzung stellt ein vorrangiges Ziel dar

Alm-Erlebnis Tauplitz aufbereiten (familiengerecht, Erlebnis-Sennerei, Streichelzoo, Alpin-Zoo etc.): Wege sind vielfach sogar mit Kinderwagen befahrbar, Bummelzug entlang von 5 Seen etc.

Kerngeschäftsfeld EVENT - TOURISMUS: wesentliche Großveranstaltungen der Region: Schifliegen am Kulm, Narzissenfest, das Seer-Konzert, Altausseer-Kirtag

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TECHNISCHE INFRASTRUKTUR

Ringerschließungsstraßen

Erweiterung der Straßengrundbreite von Gemeindestraßen auf mind. 6,0m

Forcierung des Einsatzes von Alternativenergie

Straßenverbesserungen

LKW aus dem Straßenbild weitgehend fernhalten

Sicherung der Energieversorgung

Laufender Ausbau der Straßenbeleuchtung linear zur Entwicklung von neuen Siedlungsgebieten

Verkabelung von Freileitungen

Sicherung der Wasserversorgung

Sicherung und Schutz der Quellschutz- und Wasserschongebiete sowie der örtlichen Wasserversorgungsanlagen vor schädigenden Einwirkungen

Erhaltung einer dem Stand der Technik entsprechenden Abwasserentsorgung

Ringerschließungsstraßen

Verbesserung der Parkraumbewirtschaftung

Forcierung des Einsatzes von Alternativenergie

Straßenverbesserungen

Gesicherte Fußgängerquerung im Bereich der B 145 in Furt

Beidseitige Abbiegespuren in Furt einschl. Begleitwege

Schaffung von Ablagerungsmöglichkeiten für Schnee

Erhaltung des inter- / innerkommunalen öffentlichen Verkehrs (shuttle-Busse, „Bummerlzug“)

Lärmschutz entlang der B 145

Sicherung der Energieversorgung

Bedarfsorientierter Ausbau der Straßenbeleuchtung

Verkabelung von Freileitungen

Sicherung der Wasserversorgung

Erhaltung / Fertigstellung einer dem Stand der Technik entsprechenden Abwasserentsorgung

Ausbau und Verbesserung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur

Sicherstellung der Mülltrennung

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 81 2. ZUSAMMENFASSUNG DER RÄUMLICHEN BESTANDSAUFNAHME

Bad Mitterndorf weist eine inneralpine Beckenlage auf, umfasst dabei das gesamte „Hinterberger Tal“ im steirischen Salzkammergut und erstreckt sich zwischen dem Radlingpass im Westen und der Klachauer Höhe mit der Engstelle am Grimming im Osten. Beim „Mitterndorfer Becken“ handelt es sich um eine langgestreckte, weithin von ebenen Talböden eingenommene Senke zwischen den Ausläufern der Dachsteingruppe, dem Kemetgebirge, und dem massiven Grimmingstock im Süden sowie dem Toten Gebirge im Norden. Es ist von sanften, sehr weitläufigen, mitunter bewaldeten Hügeln durchzogen und senkt sich - kaum wahrnehmbar – terrassenförmig Richtung Süden. Längsachsial, von Ost nach West, von der Salzkammergutstraße und der dazu parallel verlaufenden Bahnlinie durchquert, ist es geprägt von weitläufigen, naturnahen Wiesenflächen im Süden und dichter, teilweise bis an den Waldrand heranreichender Verbauung im Norden. Die Wälder werden zu großen Teilen wirtschaftlich genutzt und sind dementsprechend anthropogen (Nadelwaldkultur va.) geprägt. Vor einer imposanten Gebirgskulisse wechseln sich weite, intakte Räume mit landschaftlicher Vielfalt und dicht bebaute Siedlungsbereiche ab und erzeugen dabei ein beeindruckendes Bild.

Ansicht von Nordwesten, 2016; Bildquelle: heimat-hd.at

Siedlungsgeschichte: Die Erscheinung des Beckens von Mitterndorf, auch unter dem Namen „Hinterberg“ bekannt, beherrschen die siedlungsfeindlichen, mächtigen, aus Kalk und Dolomit aufgebauten Steilabstürze des Grimmings im Süden und Toten Gebirges im Norden. Nur der ca. drei Kilometer breite Talboden ist seit altersher besiedelt. Entscheidend für diesen Raum ist seine Lage am sogenannten „Ausseer Durchgang“. Die Verkehrswege haben sich nachweisbar seit mindestens 4000 Jahren, seit der keltischen Kultur, dieser günstigen topographischen Gegebenheit angepasst. Wie Funde in Bad Heilbrunn zeigen, war die Region auch zur Zeit der römischen Okkupation von Norikum (15 v. Chr. – 475 n. Chr.) besiedelt. Seit dem 7. Jht. haben Slawen einen Großteil des steirischen Enns- und Hinterbergertales bevölkert und urbar gemacht. Ihre Siedlungsform war der Weiler. Noch jetzt zeugen viele slawische Ortsnamen im Raum um Mitterndorf davon wie Krungl (vom slaw. krongl = rund), Zauchen, Rödschitz, Tauplitz,… Ab dem frühen 8. Jht. wurde die Gegend in zunehmendem Maße durch den Zustrom von bayrischen Siedlern geprägt, der bis zum 14. Jht. währte. So sind Mitterndorf, Obersdorf und Thörl bayrischen Ursprungs. Die Bajuwaren intensivierten die Besiedelung und landwirtschaftliche Nutzung durch zahlreiche Rodungen (vom ahd. geruite = Rodungsstelle  Reith) und schufen somit neues Acker– und Wiesenland. Die Aufzeichnungen im Häuserregister von Mitterndorf beginnen mit der 2. Hälfte des 18. Jht. Das Marktrecht trägt die Gemeinde seit dem Jahre 1972.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 82 MITTLERES GEMEINDEGEBIET: Beginnend beim markanten Kumitzberg im Westen erstreckt sich der mittlere Teil des sog. Hinterberger Tales auf einer Länge von ca. 7 km ungefähr bis zum markanten Kulm im Osten. Eine wesentliche Gliederung erfährt er durch die B 145 Salzkammergut Straße. Am Fuße von Planwipfel und Poser gelegen, die dem Rabenkogel vorgelagert sind, befindet sich das Zentrum der Marktgemeinde, dessen Siedlungsbereiche räumlich verflochten sind. Während Mitterndorf, Thörl und Zauchen übergangslos ineinanderfließen, befindet sich Neuhofen südlich der B 145, wo sich das Tal beckenartig weitet. Landwirtschaftlich genutzte Wiesenflächen verteilen sich hier auf sanften, weitläufigen Hügeln, darüber hinaus wird der Bereich durch zahlreiche kleine Waldinseln gegliedert. Im Südosten sind mit Krungl und Streben kleine Streusiedlungen gegeben. Die im Norden anschließenden grünlandgeprägten Unterhänge sind besonders stark coupiert und strukturiert, bevor sie in eine geschlossene Waldzone übergehen. Als Siedlungsbereiche in diesem Teilraum sind Reith (zentrumsnah), Rödschitz und die Sonnenalm festzustellen (alle nordwestlich des Zentrums). Abgerundet wird das Bild im Westen durch die Siedlungsbereiche Obersdorf und Melzen, die sich auf mäßig ansteigendem Gelände nordöstlich des Kumitzberges entwickeln.

ZENTRUM | Mitterndorf, Thörl / Zauchen, Neuhofen:

Mitterndorf | Mittleres Gemeindegebiet / Zentrum: Mitterndorf bildet den Kern des im geltenden RePro Liezen festgelegten regionalen Siedlungsschwerpunktes, der aufgrund seines hohen Ausstattungsgrades gleichzeitig ein teilregionales Zentrum darstellt. Mitterndorf stellt einen Kirchweiler dar, dessen innerer Kern im Schnittpunkt des Salzabaches mit der Mitterndorfer Straße liegt. In südöstlicher Richtung ist der „Pfarrbühel“ vorgelagert mit der dominanten katholischen Kirche im nordwestlichen Abschlussbereich. Durch die erhöht gelegene Pfarrkirche der "Hl. Margaretha“ wird das Ortsbild wesentlich bestimmt. Bei der Westeinfahrt beginnend erstreckt sich der Siedlungsbereich mit einer Längsausdehnung von ca. 1.300 m in Richtung Osten, wo er ohne erkennbare Änderung in Thörl übergeht. Größte Breite ca. 1.000 m; der Markt weist einen kompakten, geschlossenen Siedlungscharakter mit einer alten, gewachsenen, in Teilen noch bäuerlichen Struktur auf. Der historische Kern ist als Ortsbildschutzgebiet festgelegt und lässt sich nahezu in einem Kreis mit einem Radius von ca. 500 m einschreiben. Mitterndorf entwickelt sich auf sanft in Richtung Südwesten abfallendem Gelände. Im Norden reicht der Siedlungsbereich in grünlandgeprägte Bereiche mit sanft coupierten Geländeformen am Übergang zur geschlossenen Waldzone hinein. Im Süden und Westen wird er durch die in einer langgezogenen Kurve geführte B 145 Salzkammergut Straße, im Nordwesten durch eine große, sich über den Ort erhebende, naturräumliche, zungenförmige Terrasse begrenzt. Die Bebauung (ua. des „Salzafeldes“) gruppiert sich am Fuß dieser Geländestufe, das Plateau darüber zählt zum Freiland. In Richtung Norden verteilt sich die Bebauung östlich und westlich des Salzabaches und reicht bis an den Wald heran. Mitterndorf ist durch Mischnutzung gekennzeichnet. Im innersten Kern ist Bauland der Kategorie Kerngebiet festgelegt (KG 0,5 – 2,5). Das radial vom Zentrum auseinander laufende Wegenetz erinnert an ein Gassengruppendorf. Aufgrund der geringen Längsausdehnung sind die zentralen Einrichtungen in bequemer fußläufiger Erreichbarkeit. Des Weiteren ist der Kern noch landwirtschaftlich geprägt, demzufolge schließt sowohl im Norden (ca. 1 ha) als auch Westen / Südwesten (ca. 4,5 ha) Bauland der Kategorie Dorfgebiet an (DO 0,2 – 0,6/0,8). 2 sehr aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen (G=15,30; G=15,11). Obwohl die Hofstelle mancher davon im Freiland liegt, ragen einige der Geruchskreise zumindest teilweise in das allgemeine Wohngebiet bzw. Kerngebiet hinein. Der Großteil des Baulandes von Mitterndorf zählt aber zur Kategorie Wohnen Allgemein (WA 0,2 – 0,6/0,7/0,8/1,0), in welchem ein Wechselspiel aus Ein- und Zweifamilienhäusern mit Mehrfamilienhäusern sowie großvolumigen Beherbergungsbetrieben zu verzeichnen ist, wobei die kleinteilige Struktur überwiegt.

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Ansicht von Westen, 2020

Auch das knapp 3 ha große allgemeine Wohngebiet in Richtung Neuhofen, zwischen der B 145 und der ÖBB-Trasse gelegen, sowie das knapp 1 ha große allgemeine Wohngebiet, nächst der Salza und jenseits der B 145 im Westen, gehören zu Mitterndorf. Darüber hinaus besteht am Waldrand im Norden ein ca. 1,25 ha großes Ferienwohngebiet (FW 0,2-0,6), das durch vier längs gestreckte, bis zu 6 Geschoß hohe Gebäude in exponierter Lage geprägt ist, sowie am östlichen Rand ein ca. 1,5 ha großes Erholungsgebiet (EH 0,2-0,7), das insbesondere durch eine große Hotelanlage gekennzeichnet ist. Abgerundet wird das Bild durch zahlreiche als Freiland mit Sondernutzung festgelegte Flächen wie ua. Friedhof und Schwimmbad im Nordosten, Kurpark am südlichen Rand des inneren Zentrums, Erwerbsgärtnerei im Süden, mehrere Sport-/ Tennisplätze etc. Die Bauland- und Entwicklungsreserven verteilen sich auf viele Einzelflächen. Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die fußläufig bequem erreichbaren Versorgungseinrichtungen, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die naturräumlich reizvolle Lage, die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit und die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die Lärmbelastung, ausgehend von der B 145 am äußeren Rand des ggst. Siedlungsbereiches, sowie die in Teilen gegebene Hochwassergefährdung entlang der Salza. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „Siedlungs- und Industrielandschaften“.

Thörl / | Mittleres Gemeindegebiet / Zentrum: Im Westen schließt Thörl übergangslos an Mitterndorf, im Osten übergangslos an Zauchen an. Aufgrund der räumlichen Verflechtung zählt der Ortsteil zum regionalen Siedlungsschwerpunkt. In Thörl selbst nur wenige Versorgungseinrichtungen gegeben (Gasthof), das innere Zentrum mit seinen wichtigen Gemeinbedarfseinrichtungen wie vollsortierter Nahversorger, Kindergarten, Volksschule, NMS, Kirche, Schwimmbad, Gemeindeamt etc. ist im Mittel bereits ca. 700 - 1.300m und daher nur mehr bedingt fußläufig entfernt. Der Siedlungsbereich wird durch die B 145 Salzkammergut Straße geteilt. Während der südliche Teil überwiegend durch gewerbliche Nutzung geprägt ist (Gewerbegebiet Thörl/Zauchen Süd), weist der nördliche Teil Mischnutzung insbesondere aus Wohnen und Tourismus auf, wobei die Wohnnutzung ungleich überwiegt (WA 0,2 – 0,5/0,6/0,7). Der nördliche Bereich zeigt eine Länge von ca. 600 m und eine mittlere Breite von knapp 300 m und wird durch die quer von Osten nach Westen verlaufende L 730 Mitterndorfer Straße, geteilt. Das Gelände fällt ganz sanft von Osten nach Westen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 84 ab. Während sich im östlichen Teil die geschlossene Waldzone nahezu bis ins Tal schiebt, entwickelt sich im westlichen Teil das Bauland über die mittelsteilen Hänge des grünlandgeprägten Bereiches hinweg in die Höhe. Zwei ca. 3.000 – 3.500 m² große Erholungsgebiete (EH 0,2 – 0,7), die inselartig 4- seitig von WA umgeben im Westen von Thörl bestehen, vervollständigen das Bild. Am östlichen Rand besteht die Mautstation, die den Beginn der Panoramastraße auf die Tauplitzalm markiert.

Ansicht von Süden, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die zumindest teilweise noch fußläufig erreichbaren Versorgungseinrichtungen, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die naturräumlich reizvolle Lage, die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit und die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die Lärmbelastung, ausgehend von der B 145 am äußeren Rand des ggst. Siedlungsbereiches, mittlerweile jedoch durch lineare Maßnahmen in Form von Lärmschutzwänden abgeschwächt (Fertigstellung: 2017), sowie die in Teilen gegebene Hochwassergefährdung. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „Siedlungs- und Industrielandschaften“.

Zauchen | Mittleres Gemeindegebiet / Zentrum: Zauchen bildet den östlichen Abschluss des Hauptsiedlungsbereiches von Bad Mitterndorf, schließt im Westen übergangslos an Thörl an und zählt aufgrund der räumlichen Verflechtung zum regionalen Siedlungsschwerpunkt. In Zauchen selbst sind nur wenige Versorgungseinrichtungen gegeben (Gasthaus, Sportarzt), das innere Zentrum mit seinen wichtigen Gemeinbedarfseinrichtungen wie vollsortierter Nahversorger, Kindergarten, Volksschule, NMS, Kirche, Schwimmbad, Gemeindeamt etc. ist im Mittel bereits ca. 1.300 - 2.300m entfernt. Der Siedlungsbereich wird durch die B 145 Salzkammergut Straße geteilt. Während der südliche Teil überwiegend durch gewerbliche Nutzung geprägt ist (Gewerbegebiet Thörl/Zauchen Süd), weist der nördliche Teil Mischnutzung auf. Der nördliche Bereich zeigt eine Länge von ca. 1.000 m und eine mittlere Breite von ± 300 m und wird durch die quer von Osten nach Westen verlaufende L 730 Mitterndorfer Straße, geteilt. Das Gelände fällt ganz sanft von Norden nach Süden ab. Eine wesentliche Gliederung erfährt der Ortsteil Zauchen durch den gleichnamigen Bach, der von einem üppigen Uferbewuchs gesäumt wird. Während sich im Nordosten eine Abfolge aus Wiesen und kleinen Wäldern bis weit ins Tal schiebt, weitet sich der Landschaftsraum mit grünlandgeprägten Zonen zu beiden Seiten des Baches in Richtung Norden, flankiert von den Unterhängen des Planwipfels und des Posers im Westen sowie von den Unterhängen des Krahsteins im Osten. Am östlichen Rand schließen ausgedehnte, weitläufige Wiesenflächen an, die am Talboden weitgehend eben sind, bevor sie zum Wald hin in Richtung Norden sanft ansteigen. Der alte Kern ist noch landwirtschaftlich geprägt und demzufolge als Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt (DO 0,2 – 0,5). 2 aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, 1 davon mit einer Geruchszahl von

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 85 > 10 (G=18,15). Westlich des Zauchenbaches ist ausschließlich Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein festgelegt (WA 0,2 – 0,5/0,6), großteils durch Ein- und Zweifamilienwohnhäuser geprägt. Des Weiteren sind im östlichen jeweils ca. 0,45 ha und damit kleinräumige Ausweisungen an Ferienwohngebiet (FW 0,2 – 0,5; bebaut) und Erholungsgebiet (EH 0,2 – 0,5; unbebaut) sowie entlang der B 145 zwei Ausweisungen an Gewerbegebiet im Ausmaß von ca. 0,55 ha (großteils bebaut; im W) bzw. ca. 0,35 ha (unbebaut im Ortseinfahrtsbereich; im O) festzustellen. Den Prietalweg ca. 500 m in nördlicher Richtung folgend, besteht ein ca. 2,2 ha großes Erholungsgebiet (EH 0,2 - 0,5). Der Zauchenbach schlängelt sich im westlichen Nahbereich vorbei. Die Bestandsbebauung verteilt sich zu beiden Seiten der Straße, östlich davon verläuft außerdem die Schiabfahrt. Weiter in Richtung Osten steigt das Gelände in einer - in Teilen bewaldeten - Böschung an, dehnt sich oberhalb der Geländestufe ca. 75 m weit als Mähwiese aus, bevor es an einem von Büschen gesäumten Erschließungsweg endet. Die Schiabfahrt endet rund 500 m entfernt in südwestlicher Richtung.

Ansicht von Süden, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die im Vergleich zu entfernteren Ortsteilen noch auf relativ kurzem Weg erreichbaren, wichtigen Versorgungseinrichtungen, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die naturräumlich reizvolle Lage, die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit und die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die Lärmbelastung, ausgehend von der B 145 am äußeren Rand des ggst. Siedlungsbereiches, mittlerweile jedoch durch lineare Maßnahmen in Form von Lärmschutzwänden abgeschwächt (Fertigstellung: 2006), sowie die in Teilen gegebene Hochwassergefährdung. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „Siedlungs- und Industrielandschaften“.

Gewerbegebiet Thörl/Zauchen Süd | Mittleres Gemeindegebiet / Zentrum: Thörl und Zauchen gehen ohne erkennbare Änderung ineinander über und schließen auch im Westen übergangslos an Mitterndorf an. Aufgrund der räumlichen Verflechtung zählen beide Ortsteile zum regionalen Siedlungsschwerpunkt. Der Siedlungsbereich wird durch die B 145 Salzkammergut Straße geteilt. Während der südliche Teil überwiegend durch gewerbliche Nutzung geprägt ist, weist der nördliche Teil Mischnutzung auf. Das knapp 1.000 m lange Gebiet liegt eingezwängt zwischen der B 145 im Norden und der ÖBB – Trasse im Süden. Aus östlicher Blickrichtung ist der ggst. Bereich durch eine kleine Waldenklave sichtverdeckt, aus westlicher Blickrichtung trägt eine sanfte Geländeerhebung zur Sichtabschirmung aus der Fernzone bei. Im Übrigen ist das Gelände weitgehend eben. Im Westen beginnend, besteht Industrie- und Gewerbegebiet 1 (I1 0,2 – 0,8/1,0) im Ausmaß von ca. 2 ha, wovon ca. die Hälfte bereits bebaut ist bzw. widmungsgemäß genutzt wird. Im Südosten schließt eine ca. 0,8 ha große, bebaute Enklave an Einkaufszentrum 2 an. In der Folge dehnt sich über den Zauchenbach

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 86 im Osten hinweg auf einer Länge von ca. 600 m Gewerbegebiet (GG 0,2 – 0,8/1,0) im Ausmaß von ca. 8 ha aus, wovon ebenfalls knapp die Hälfte bereits bebaut ist bzw. widmungsgemäß genutzt wird. Während sich die bisherige gewerbliche Nutzung vor allem entlang der B 145 entwickelt, sind am östlichen Rand Flächen im Ausmaß von ca. 3 ha, davon ca. 1 ha geschlossen bewaldet, bis jetzt ungenutzt. Im Osten und Süden von diesen (Frei)Flächen sowie im Westen vom Zauchenbach begrenzt (der im ggst. Bereich einen üppigen Uferbewuchs zeigt), bestehen fünf Ein- und Zweifamilienhäuser im Freiland. Weitere Wohnnutzung ist westlich des Zauchenbaches im Ausmaß von ca. 2,5 ha festzustellen, dass nahezu zur Gänze ebenfalls mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut ist (WA 0,2 – 0,5). Abgerundet wird das Bild durch den Bahnhof Zauchen am südlichen Rand. Für den Ausbau eines niveaufreien Anschlusses an die B 145 wurde im Jahre 1990 das Projekt „Niveaufreier Anschluss Bad Mitterndorf Mitte“ erstellt.

Ansicht von Nordosten, 2020

Die grundsätzliche Standortgunst für eine weitere gewerbliche Entwicklung begründet sich in der Nahelage zur B 145, verbunden mit einer schnellen Erreichbarkeit – und zumindest im Westen – ohne Beeinträchtigung der benachbarten Wohnnutzung durch den zu erwartenden gewerblichen An- und Abfahrtsverkehr. Die bestehende Anbindung an die B 145 stieß im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit in der Vergangenheit an ihre Grenzen, insbesondere den Linksabbiegeverkehr betreffend. Mit einer zweiten Erschließung über den (kürzlich fertiggestellten) Bahnbegleitweg aus westlicher Richtung konnte das Problem nunmehr gelöst werden. Positiv hervorzuheben ist außerdem die Geländebeschaffenheit, das Vorhandensein der technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich, in der wohngebietsabgewandten Hauptwindrichtung bei den Flächen im Osten und nicht zuletzt in der Verfügbarkeit zumindest der überwiegenden im Bauland gelegenen Flächen. Zudem ist das Gebiet hochwasserfrei. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „Siedlungs- und Industrielandschaften“.

Neuhofen | Mittleres Gemeindegebiet / Zentrum: Neuhofen liegt in südwestlicher Richtung ca. 700m vom inneren Zentrum entfernt, zählt aber aufgrund der räumlichen Verflechtung über die B 145 und ÖBB – Bahnlinie hinweg zum regionalen Siedlungsschwerpunkt. In Neuhofen selbst sind nur wenige Versorgungseinrichtungen gegeben (Restaurant Aldiana), das innere Zentrum mit seinen wichtigen Gemeinbedarfseinrichtungen wie vollsortierter Nahversorger, Kindergarten, Volksschule, NMS, Kirche, Schwimmbad, Gemeindeamt etc. ist im Mittel bereits ca. 1.000 - 1.500m entfernt. Terrassenförmig abgesenkt, schmiegt sich der Ort im Norden um eine sanfte Geländestufe. Oberhalb dieser besteht ein weitläufiges, unbebautes Plateau, welches dem zentralen Siedlungsbereich von Bad Mitterndorf in südlicher Richtung vorgelagert ist. Darüber hinaus ist das Gelände weitgehend eben. Bei einem annähernd dreieckigen Zuschnitt zeigt Neuhofen eine größte Länge von ca. 1.000 m und eine mittlere Breite von ca. 500 m und weist dabei im

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 87 Wesentlichen eine kompakte Siedlungsstruktur auf. Im Südosten wird der Siedlungsbereich vom Neuhofengraben begrenzt, jenseits davon dehnt sich das sog. „Hackenschmiedmoos“ (FFH, GLT, Biotop) auf einer Fläche von ca. 1 ha aus. Während im Osten und Nordwesten ausgedehnte, weitläufige Wiesenflächen anschließen, fließt im westlichen Nahbereich von ca. 150 m die Salza und erhebt sich jenseits davon der Pötschenwald auf den Ausläufern des Hochmühlecks. Neuhofen ist durch Mischnutzung gekennzeichnet. Im ältesten Teil im Osten ist der Ort noch stark landwirtschaftlich geprägt, demzufolge Dorfgebiet (DO 0,2 – 0,4/0,5) im Ausmaß von ca. 3,75 ha in annähernd sternförmig aufgelöster Form festgelegt ist.). Zwei sehr aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, jeweils mit einer Geruchszahl von G > 20 (G=33,33; G= 28,66). Im Südwesten schließt eine ca. 0,25 ha kleine, bebaute Enklave an Gewerbegebiet an (Tischlerei). In der Folge dehnt sich allgemeines Wohngebiet im Ausmaß von ca. 18 ha aus (WA 0,2 – 0,5/0,6), überwiegend geprägt durch Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. kleine Fremdenpensionen. Lediglich im nordwestlichen Teil sind – teilweise bis zu 4-geschoßige – Mehrfamilienhausbauten festzustellen.

Ansicht von Norden, 2020

Eine zentrale Stellung von Neuhofen nimmt aber die Grimmingtherme ein, die sich auf einer Fläche im Ausmaß von ca. 5 ha erstreckt (KU 0,2 – 0,8) erstreckt und in deren Umfeld (bis jetzt weitgehend unbebautes) Erholungsgebiet im Ausmaß von ebenfalls ca. 5 ha besteht (EH 0,2 – 0,5/0,7). Im Nordosten treten besonders dominant die beiden in der Höhe alles überragenden, rund 10– geschossigen „Panoramahäuser“ mit ihren markanten, mehrgeschossigen Dachausbauten in Erscheinung. Aufgrund ihrer Höhe überragen sie nicht nur die übrige Ortssilhouette, sondern vor allem auch die naturräumliche Geländestufe, uns sind daher (leider) auch aus nördlicher Richtung (vom Zentrum und der Salkammergut Straße aus) wahrnehmbar (FW 0,2 – 0,5). Im Südwesten ruht Schloss „Grubegg“ auf einer naturräumlichen Erhebung, welche Richtung Westen jäh abfällt. Am Fuße dieses Geländesprungs und somit in gedeckter Lage, östlich des Salzabaches, befindet sich weiteres Erholungsgebiet im Ausmaß von knapp 2 ha mit der geringen, der sensiblen Ortsrandlage geschuldeten Höchstdichte von 0,3 (EH 0,2 – 0,3). Ca. 75 m vom allgemeinen Wohngebiet in westlicher Richtung entfernt erstreckt sich die Kläranlage zu beiden Seiten der Salza. Im Süden, vom Thermengelände ca. 400m entfernt und räumlich durch das „Hackenschmiedmoos“ getrennt, besteht in einem Abstand von ca. 60m zum geschützten Landschaftsteil auf einem kleinen Hügel ein landwirtschaftliches Gehöft, in dessem Umfeld weiteres Erholungsgebiet im Ausmaß von ca. 0,6 ha gegeben (EH 0,2 – 0,4; ~ Urlaub am Bauernhof). welche sich Richtung Osten, zum Zauchenbach hin, senkt. In diesem tieferen Bereich bestehen sechs relativ bandartig aneinandergereihte Einfamilienwohnhäuser. Weiter in Richtung Osten fällt das Gelände zum Zauchenbach hin ab, wo diesseits und jenseits davon je 3 Ein- und Zweifamilienhäuser in bandartiger Anordnung im Freiland bestehen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 88 Heilbrunn, Ansicht von Westen, 2020

Der L 729 Paß-stein Straße ca. 1 km in Richtung Süden folgend, gelangt man nach Bad Heilbrunn. Der Nutzung entsprechend ist Bauland der Kategorie Kurgebiet (KU 0,2 – 1,0) im Ausmaß von ca. 0,6 ha festgelegt, das sich ganz schmal über eine Länge von ca. 325 m in Richtung Osten erstreckt. Naturräumlich wird es zu beiden Seiten von geschlossenen Wäldern flankiert und außerdem im Norden vom Krunglbach gesäumt. Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die im Vergleich zu entfernteren Ortsteilen noch auf relativ kurzem Weg erreichbaren, wichtigen Versorgungseinrichtungen sowie die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, umso mehr als der Bahnhof Bad Mitterndorf - Heilbrunn lt. RMP 2018 als möglicher Standort für einen multimodalen Knoten entlang der Salzkammergutbahn benannt wird. Darüber hinaus zeichnet sich die Widmungsfläche außerdem durch die naturräumlich reizvolle Lage, durch die sehr gute Besonnung, durch die Geländebeschaffenheit, durch die Lärm- und (weitgehende) Hochwasserfreiheit sowie durch die vorhandene technische Infrastruktur aus. Die Kläranlage am westlichen Rand wurde seit der letzten Revision des FWP 4.00 auf Stand der Technik gebracht und eine allfällige Emissionsträchtigkeit damit weitgehend eingedämmt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „Siedlungs- und Industrielandschaften“.

Streben | Mittleres Gemeindegebiet: Im Südosten des regionalen Siedlungsschwerpunktes zwischen Neuhofen und Krungl gelegen, von Zauchen / Thörl in südlicher Richtung ca. 250m entfernt, stellt Streben einen solitären, dezentralen Siedlungssplitter dar. Das innere Zentrum von Mitterndorf mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen ist ca. 2 km entfernt. Naturräumlich durch einen schmalen Waldgürtel getrennt, ist der Ortsteil zweigeteilt. Während der nördliche, außerordentlich kompakt gehaltene Teil bereits von jeher ausschließlich die Funktion „Wohnen“ (WA 0,2 – 0,5) erfüllt und durch Einfamilienhausbebauung (18 WE) jüngeren Datums gekennzeichnet ist, war der südliche bis vor kurzem noch landwirtschaftlich geprägt (DO 0,2 – 0,4; 2 Wohnhäuser). Nunmehr ist der Betrieb aber stillgelegt. Das Gelände ist weitgehend eben. Im Osten und Westen ist Streben zwischen kleine Wälder eingebettet, im Norden und Süden schließen ausgedehnte, weitläufige und sanft coupierte Wiesen an. In einem Abstand von ca. 250m in Richtung Norden verläuft die Eisenbahnlinie, ebenfalls in einem Abstand von ca. 250m in Richtung Westen fließt der von üppigem Bewuchs begleitete Zauchenbach.

Ansicht von Südosten, 2020

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 89 Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Krungl | Mittleres Gemeindegebiet: Ca. 3,5 km vom Zentrum Mitterndorf mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in südöstlicher Richtung entfernt, befindet sich Krungl ca. 185 m südlich der B 145 Salzkammergut Straße und ca. 85 m südlich der Bahnlinie. [„krongl“ bedeutet auf slawisch „rund“] Der Ort weist einen kompakten, geschlossenen Siedlungscharakter mit einer alten, gewachsenen, ausschließlich bäuerlichen Struktur auf, ist demzufolge ausschließlich als Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt (DO 0,2 – 0,4/0,5/0,6(0,9)) und stellt bei einer mittleren Ausdehnung von ca. 350 m ein Dorf mit rund um den Dorfkern angelegten Gehöften dar. Besonders charakteristisch ist dabei auch das radial auseinanderlaufende Wegenetz. Mit einem scharfen Rand abgrenzt ruht der Ort inmitten ebener, weitläufiger, landwirtschaftlich genutzter Flächen, deren einzige Bebauung aus traditionellen Heustadl in großer Zahl besteht. Im Südosten grenzt der Krunglbach an, während das Gelände diesseits weitgehend eben ist, erhebt es sich jenseits davon sanft in Richtung Südosten, zum Kulm hin. Das kleine, abgeschlossene, kompakte Dorf mit seiner gleichmäßigen Steildachlandschaft zum einen und das unberührte, intakte landschaftliche Umfeld zum anderen, vor dem Hintergrund des mächtigen Grimmingstocks, erzeugen so ein reizvolles und in sich stimmiges Bild von herausragender Qualität.

Ansicht von Wesen, 2020

In südlicher Richtung vom Zentrum ca. 130 m entfernt, sind entlang der Straße, die dem Krunglbach folgt, der sich hier im Laufe der Zeit S-förmig in einem Höhenrücken grabenartig eingeschnitten hat, einige landwirtschaftliche Gehöfte und Wohnhäuser bandartig angeordnet (DO 0,2 – 0,5). Der Landschaftsraum weitet sich im Süden wieder spürbar in Richtung Südwesten, befindet sich aber aufgrund des oa. Höhenrückens aber in gedeckter Lage. Bach und Straße verzweigen sich hier in Richtung Südwesten bzw. Westen. Nördlich der Straße sind zwei landwirtschaftliche Betriebe gegeben, einer davon mit G=18,09, knapp 100 m weiter in Richtung Westen eine kleine Gruppe, bestehend aus drei Wohnhäusern, die sich zu beiden Seiten der Straße verteilen. Der Krunglbach bildet eine klare naturräumliche Grenze und bewirkt damit eine siedlungsräumliche Zäsur. Mit Ausnahme eines Wohnhauses und mehrerer Heuhütten in verstreuter Anordnung, ist südlich des Baches kein baulicher Bestand vorhanden. Darüber hinaus besteht (auf einem ehemaligen Sägewerksgelände) ein knapp 1 ha großer Holzlagerplatz. Der Ortsteil ist weitgehend lärm- und hochwasserfrei (den Lagerplatz im S

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 90 ausgenommen). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Reith | Mittleres Gemeindegebiet:

Ansicht von Süden, 2020

In nordwestlicher Richtung hangaufwärts befindet sich Reith ca. 800 m vom Zentrum Mitterndorf entfernt. Die wichtigen Versorgungseinrichtungen wie vollsortierter Nahversorger, Schulen, Kindergarten etc. liegen aber bereits ca 1.000 m – 1.300 m entfernt und damit außerhalb fußläufiger Erreichbarkeit. Der ggst. Ortsteil stellt einen Weiler aus ca. 20 Wohneinheiten dar. In seinen Grundzügen jedoch noch landwirtschaftlich geprägt, ist das ggst. Gebiet ausschließlich als Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt (DO 0,2 – 0,5). 2 sehr aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, einer mit einer Geruchszahl von G>20, einer mit G>10. Muldenähnlich in sanft coupiertem Gelände eingebettet, schiebt sich der ggst. Siedlungssplitter auf einer Länge von ca. 500 m und einer mittleren Breite von knapp 100 m in Richtung Norden, in den grünlandgeprägten Bereich am Rand des Waldes hinein, der durch ein Wechselspiel aus Wiesen, Wäldern und Landschaftselementen wie Baumgruppen, Feldgehölz uä. gekennzeichnet ist. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zum „grünlandgeprägten Bergland“.

Rödschitz | Mittleres Gemeindegebiet: Rödschitz befindet sich ca. 1,5 km iM. vom Zentrum Mitterndorf mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in nordwestlicher Richtung entfernt und schließt im Nordwesten übergangslos an die Sonnenalm an. Bei einem annähernd rautenförmigen Zuschnitt mit einer größten Länge von ca. 475 m und einer größten Breite von ca. 250 m entwickelt sich Rödschitz relativ kompakt auf einem Hang nördlich der B 145. Am südlichen Rand ganz sanft geneigt beginnend, steigt das Gelände in der Folge mittelsteil an und verflacht im oberen Abschnitt wieder. Im Osten fällt es entlang einer Kante, geschlossen bewaldet, zum tief eingekerbten, gleichnamigen Bach hin ab. Konträr zu den dicht bebauten Hangflächen, findet am Talboden südlich der B 145 der Landschaftsraum seine freie Entfaltung. Rödschitz ist durch überwiegende Wohnnutzung geprägt (WA 0,2 – 0,5/0,8). Großteils sind Ein- und Zweifamilienhäuser zu verzeichnen, im südöstlichen Teil aber auch einige Mehrfamilienhäuser festzustellen. Den südlichen Abschluss bildet ein direkt an der B 145 gelegenes LW – Gehöft im Freiland (G<10; der 2. Stall steht leer). Zwischen der Wohnnutzung im Norden und der landwirtschaftlichen Nutzung im Süden ist Dorfgebiet (DO 0,2 – 0,5) als Puffer dazwischengeschoben. Darüber hinaus zählen die bandartige Baulandausweisung zwischen der Ortseinfahrt Bad Mitterndorf – West und dem Rödschitzbach (WA 0,2 – 0,6), das dominant bebaute, trapezförmige Ferienwohngebiet (FW 0,2 – 0,4) an der Auffahrt zu Reith im Ausmaß von ca. 1 ha, die dreiecksförmige Baulandausweisung (WA 0,2 – 0,5) im östlichen Nahbereich von Obersdorf im Ausmaß von ca. 0,55 ha mit einer kleinen Villa im Bildvordergrund sowie d das kleinräumige, erst zur Hälfte bebaute Industrie- und Gewerbegebiet südwestlich der Sonnenalm (I1 0,2 – 0,6) im Ausmaß von ca. 1 ha zum Ortsteil Rödschitz hinzu.

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Ansicht von Südosten, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die naturräumlich reizvolle Lage, die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit, die weitgehende Hochwasserfreiheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die bereits relativ große Entfernung zu den wichtigen Versorgungseinrichtungen sowie die teilweise starke Lärmbelastung zufolge der Nähe zur B 145 Salzkammergut Straße. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Sonnenalm | Mittleres Gemeindegebiet: Die sog. „Sonnenalm“ befindet sich ca. 1,5 – 2,5 km vom Zentrum Mitterndorf in nordwestlicher Richtung entfernt (nächstgelegener vollsortierter Nahversorger: ca. 1,5 - 2 km iM.) und schließt im Südosten übergangslos an Rödschitz an. Der ca. 15 ha große Siedlungsbereich weist eine Länge von ca. 1.000 m auf. Auf einem Hang von der B 145 in nördlicher Richtung ca. 200 m entfernt und ca. 25 m iM. erhöht gelegen, dehnt er sich langgezogen, mit einem mitunter stark aufgelösten Zuschnitt, am Rand des Waldes aus. Bei mäßiger Neigung weist das Gebiet sehr sonnige Südwesthanglage auf. Der Rand wird durch eine zarte Geländekante definiert, jenseits derer das Gelände mittelsteil zur Straße hin abfällt. An höchster und damit besonders exponierter Stelle bilden acht „Appartementhäuser“, welche aufgrund ihrer markanten, mehrgeschossigen Dachausbauten (Dreieckshäuser) in der Höhe alles überragen und daher besonders dominant in Erscheinung treten, den Abschluss vor dem geschlossenen Waldgürtel im Bildhintergrund. Konträr zu den dicht bebauten Hangflächen, findet am Talboden südlich der B 145 der Landschaftsraum seine freie Entfaltung. Der Siedlungsbereich ist durch ausschließliche Ferienwohnnutzung geprägt (FW 0,2 – 0,5). Ca. 100 m in südwestlicher Richtung entfernt, besteht ein landwirtschaftlicher Betrieb im Freiland, dessen Wahrnehmungsbereich aber außerhalb des Ferienwohngebietes liegt. Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die naturräumlich reizvolle Lage, die sehr gute Besonnung sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die in Teilen potentielle Hochwassergefährdung, die in Teilen nicht auszuschließende Rutschgefährdung, die in Teilen gegebene Lärmbelastung zufolge der Nähe zur B 145 Salzkammergut Straße sowie die große Entfernung zum nächstgelegenen vollsortierten

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 92 Nahversorger. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Ansicht von Süden, 2020

Obersdorf / Melzensiedlung | Mittleres Gemeindegebiet: Nordöstlich des Kumitzberges gelegen, befinden sich die ggst. Siedlungsbereiche ca. 3,5 km vom Zentrum Mitterndorf in nordwestlicher Richtung entfernt. Im Norden hinter dem Kumitzberg gelegen, ist die sog. „Melzensiedlung“ über eine gemeinsame Erschließungsstraße und den Melzenbach hinweg mit dem Ortsteil Obersdorf räumlich verflochten. Folgende Versorgungs- bzw. Gemeinbedarfseinrichtungen sind in Obersdorf vorhanden: 1 Bäckerei / Cafe, röm.kath. Kirche; im Kern mit ca. 400 m x 350 m Ausdehnung sehr kompakt, entwickelt sich Obersdorf an allen vier „Ecken“ bandartig nach außen bzw. entlang der Ortsdurchfahrtstraße in Richtung Südosten mit einem stark aufgelösten Zuschnitt. Wenig kompakt bzw. mit Tendenz zur Zersiedelung zeigt sich auch die Melzensiedlung bei einer größten Länge bzw. Breite von je ca. 350 m. Eingebettet zwischen dem Kumitzberg im Westen und dem Schödelkogel im Osten, dabei allseitig umgeben von sanft coupierten Wiesenflächen, dehnt sich Obersdorf auf einem mäßig in Richtung Südosten abfallenden Schwemmkegel aus und endet in einer Entfernung von ca. 175 m zur B 145 Salzkammergut Straße, wo das Gelände letztendlich verflacht. Lediglich am südöstlichen Ende schiebt sich das Bauland bis an die Straße heran. Die Melzensiedlung hingegen wird durch den dazwischen liegenden Kumitzberg von der – hier ca. 500 m entfernten – B 145 abgeschirmt und liegt bereits ca. 50m iM. höher als diese. Am östlichen Rand der Melzensiedlung vorbei fließt der gleichnamige Bach mitten durch Obersdorf. Konträr zu dieser Besiedelung findet am Talboden südlich der B 145 der Landschaftsraum seine freie Entfaltung. Darüber hinaus wird Obersdorf vom Bauerngraben im Osten gequert. Noch sehr stark landwirtschaftlich geprägt, zeigt Obersdorf eine alte, gewachsene Struktur mit einem weitgehend stimmigen Ortsbild und ist demzufolge in weiten Teilen Bauland der Kategorie Dorfgebiet ausgewiesen (DO 0,2 – 0,4/0,5(1,0)). Viele aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, davon 1 mit einer Geruchszahl von G=33,3. Allgemeines Wohngebiet ist nur am südlichen Rand im Ausmaß von ca. 1,5 ha zu verzeichnen (WA 0,2 – 0,5/1,0) sowie kleinräumig am südöstlichen Ende, zu beiden Seiten des Forsthausweges im Ausmaß von ca. 1 ha (WA 0,2 – 0,5). Darüber hinaus ist hier, der Wohnnutzung als Puffer in Richtung B 145 vorgelagert, Gewerbegebiet im Ausmaß von ca. 1,2 ha festgelegt (GG 0,2 – 0,8), wobei erst rund die Hälfte dieser Fläche genutzt wird (Autohaus). Eine knapp 3.500 m² kleine Gewerbegebietsenklave ist außerdem am südlichen Rand von Obersdorf gegeben (GG 0,2 – 0,5), von DO und WA allseitig umgeben (Der ehemalige Drechslereibetrieb ist stillgelegt). In der Melzensiedlung hingegen ist ausschließlich Wohnnutzung

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 93 festzustellen (WA 0,2 – 0,4/0,5), dabei wird das Bild durch Ein- und Zweifamilienhäuser jüngeren Datums geprägt.

Ansicht von Süden, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die fußläufig bequem erreichbaren Versorgungseinrichtungen im Ort, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die sehr gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche Lage, die Geländebeschaffenheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die in Teilen massive Hochwassergefährdung sowie die in Teilen gegebene Lärmbelastung zufolge der Nähe zur B 145 Salzkammergut Straße. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Salza - Stausee: Der aus dem Toten Gebirge kommende Salzabach entwässert den mittleren Teil des Hinterberger Tales. Er durchbricht auf seinem Weg zum Ennstal in einer canyonartigen Schlucht als Talpass (Pass Stein) die östliche Verbindung des Dachsteinmassivs zum Grimming. Somit sind Bad Mitterndorf und – Sankt Martin über diesen schmalen, gekrümmten Durchbruch im Norden des Gemeindegebietes verbunden. Seit 1949 ist der Bereich nunmehr durch eine Talsperranlage am südlichen Ende abgeriegelt, wodurch ein etwa 5500 Meter langer, sehr idyllischer Stausee geschaffen wurde. Diese Strecke entspricht der Fußbreite des Felsmassivs. Der See ist nur etwa 80 bis 150 Meter breit und wird insbesondere im südlichen Teil von steilen, bis zu 500 Meter hohen Felswänden gesäumt, die ihm einen fjordähnlichen Charakter verleihen. Im Norden ist die Uferbegrenzung flacher, mittelgebirgsartig. Der See ist bis zu 50 Meter tief. Entlang dem Westufer des Sees führt die L 729 Pass-Stein-Straße, die jedoch wegen Felssturz- und Steinschlaggefahr seit 2003 gesperrt ist.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 94 WESTLICHES GEMEINDEGEBIET: Beginnend beim markanten Kumitzberg im Osten, erstreckt sich der westliche Teil des sog. Hinterberger Tales auf einer Länge von ca. 4 km. Eine wesentliche Gliederung erfährt er durch die B 145 Salzkammergut Straße. Am Fuße des Kampls gelegen, befinden sich die großen Siedlungsbereiche Kainisch, Pichl und Knoppen überwiegend nördlich davon und entwickeln sich zu beiden Seiten der Alten Bundesstraße. Die im Norden anschließenden grünlandgeprägten Unterhänge sind besonders stark coupiert und strukturiert, bevor sie in eine geschlossene Waldzone übergehen. Während sich südöstlich der B 145 das Tal beckenartig weitet und sich landwirtschaftlich genutzte Wiesenflächen auf sanften, weitläufigen Hügeln verteilen, ist der Landschaftsraum im Südwesten durch besondere Vielfältigkeit und Naturnähe gekennzeichnet (Moorlandschaften, Ödensee,…; Europaschutzgebiet, Naturschutzgebiet)

Pichl Nord / Knoppen | Westliches Gemeindegebiet: Die ggst. Siedlungsbereiche befinden sich im westlichen Gemeindegebiet und liegen vom Zentrum Mitterndorf im Mittel ca. 6 km entfernt. Pichl Nord und Knoppen gehen ohne erkennbare Änderung ineinander über und sind damit räumlich verflochten. Folgende Versorgungs- bzw. Gemeinbedarfseinrichtungen sind vorhanden: vollsortierter Nahversorgungsmarkt (Pichl), Volksschule (Kindergarten in Knoppen), Sportstüberl jenseits der B 145 sowie ein 1 Hofladen und die Knödelalm jeweils innerhalb von 1.000 m; Ein Gasthaus ist in südöstlicher Richtung ca. 1.500 m entfernt.

Ansicht von Südosten, 2020

Bei einer Länge von ca. 1.300 m weist Pichl (nördlich der B 145) eine Breite von lediglich ca. 150m i.M. auf. Gesteigert wird die bandartige Wirkung durch die räumliche Verflechtung mit dem ca. 1.200 m

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 95 langen Ortsteil Knoppen im Osten, der sich über weite Strecken nur einzeilig entlang der Alten Bundesstraße entwickelt. Der Abstand zur benachbarten B 145 Salzkammergut Straße im Süden differiert zwischen 25 m und 150 m. In Richtung Norden steigt das Gelände in Form mäßig geneigter, weitläufiger Wiesen an, bevor es in die grünlandgeprägten Bereiche auf den Unterhängen des Kampls und des Feuerkogels hineinreicht, die vor dem Hintergrund der geschlossenen Waldzone starke Coupierung zeigen und stark strukturiert sind. Die ggst. Siedlungsbereiche werden von mehreren Seitenbächen gequert wie ua. vom Pichlergraben, vom Reschengraben, vom Bergerbach, vom Krobatenbach sowie von mehreren unbenannten Gerinnen. Hinsichtlich der Nutzung ist im Bereich Pichl Nord und Knoppen eine Abfolge an allgemeinem Wohngebiet und Dorfgebiet zu verzeichnen. Unweit vom Kumitzberg im Osten beginnend, ist ca. 200 m von der Melzensiedlung in südwestlicher Richtung entfernt, Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein im Ausmaß von ca. 3,75 ha ausgewiesen (WA 0,2 – 0,4 (0,7)), geprägt durch Ein- und Zweifamilienhausbebauung jüngeren Datums. Weiter in Richtung Westen folgt der alte Kern von Knoppen der noch landwirtschaftlich geprägt und demzufolge als Dorfgebiet festgelegt ist (Ausmaß: ca. 2 ha; DO 0,2 – 0,6). 2 aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, mit einer Geruchszahl von je < 10. Viele der Wohnhäuser weisen hier noch die traditionell typischen Merkmale auf. Weiter in Richtung Westen ist wiederum Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein im Ausmaß von ca. 4,5 ha ausgewiesen (WA 0,2 – 0,4 (0,6)), ebenfalls geprägt durch Ein- und Zweifamilienhausbebauung jüngeren Datums. In diesem Bereich befindet sich außerdem die Volksschule. Weiter in Richtung Westen folgt weiteres Dorfgebiet im Ausmaß von knapp 3 ha (DO 0,3 – 0,6). 2 aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, einer davon mit einer Geruchszahl von G>10. In diesem Bereich befindet sich außerdem der vollsortierte Nahversorger. Weiter in Richtung Westen folgt das Zentrum von Pichl, das wiederum als Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein im Ausmaß von ca. 4,5 ha ausgewiesen ist (WA 0,3 – 0,4/0,6), sowohl durch Ein- bzw. Zweifamilienhausbebauung als auch durch bis zu 3-geschoßige Mehrfamilienhausbebauung älteren und jüngeren Datums geprägt. Weiter in Richtung Westen folgt der alte Kern des Orsteiles der noch landwirtschaftlich geprägt und demzufolge als Dorfgebiet festgelegt ist (Ausmaß: ca. 2,25 ha; DO 0,2 – 0,6). Viele aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, mehrere mit einer Geruchszahl von G>10. Auch hier weisen die Wohnhäuser mehrheitlich noch die traditionell typischen Merkmale auf. Den Schlusspunkt am westlichen Ende markiert Gewerbegebiet im Ausmaß von ca. 3.600 m² (GG 0,2 – 0,6; Schuhhaus (Fertigung, Handel, Reparatur)). Abgerundet wird das Bild durch eine ca. 1 ha große Ausweisung an allgemeinem Wohngebiet, das sich von der Straße hangaufwärts entwickelt (WA 0,2 – 0,4). Südlich der B 145, eingezwängt zwischen der Landesstraße im Norden, der ÖBB-Bahnlinie im Südwesten und dem sog. „Pichlmoor“ im Süden, besteht das Industrie- und Gewerbegebiet Pichl ( siehe weiter unten).

Ansicht von Südosten, 2020

Dorfgebiet am Knoppenberg: Ca. 250 m von Knoppen in nördlicher Richtung entfernt, befindet sich ein ca. 2,2 ha großer Siedlungssplitter auf einem Plateau ca. 120m über dem Talboden. Es handelt sich hierbei um einen Weiler aus 2 kleinen landwirtschaftlichen Gehöften, 8 Wohnhäusern und 1 Gastronomiebetrieb (DO 0,2 – 0,4/0,6). Ca. 1 Viertel der Flächen stehen noch als Baulandreserve zur Verfügung. In diesem Bereich besteht auch ein Gastronomiebetrieb („Knödelalm“). Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die fußläufig bequem erreichbaren Versorgungseinrichtungen im Ort, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die sehr gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 96 Lage, die Geländebeschaffenheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die in Teilen massiv gegebene Hochwassergefährdung sowie die in Teilen gegebene Lärmbelastung, ausgehend von der B 145, mittlerweile jedoch durch lineare Maßnahmen in Form von Lärmschutzwänden abgeschwächt (Fertigstellung: 2009). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Kuchlerhalt | Westliches Gemeindegebiet: Die Straße vom Dorfgebiet am Knoppenberg ca. 350 m in Richtung Norden folgend, gelangt man zu einem Ferienwohngebiet (FW 0,3 – 0,4), wo sich (bis jetzt) 10 Wohneinheiten in loser Anordnung um bzw. auf einer kleinen, stark bewaldeten Kuppe verteilen. Insbesondere in Richtung Südosten, Süden und Südwesten fällt das Gelände sehr steil ab.

Hadenreith | Westliches Gemeindegebiet: Die ggst. Siedlungsbereiche befinden sich im westlichen Gemeindegebiet, im Nahbereich von Pichl u. Knoppen mit seinen Versorgungseinrichtungen. Das Zentrum Mitterndorf ist ca. 6 km entfernt. Ungefähr dort angesiedelt, wo Pichl u. Knoppen ineinander übergehen, jedoch südlich der Salzkammergut Straße gelegen, dehnt sich der ggst., knapp 3,4 ha große Siedlungssplitter, beginnend bei der B 145, auf einer Gesamtlänge von ca. 550 m in Richtung Südosten aus und entwickelt sich einzeilig zu beiden Seiten des Heimreithweges. Das Gelände ist weitgehend eben. Die Umgebung ist gekennzeichnet durch ausgedehnte, weitläufige Wiesenflächen. Obwohl lediglich 1 landwirtschaftlicher Betrieb festzustellen ist, ist der Siedlungsbereich als Bauland der Kategorie Dorfgebiet ausgewiesen (DO 0,2 – 0,4), geprägt durch Ein- und Zweifamilienhäuser. Darüber hinaus ist ein ca. 0,75 ha großer Bereich inmitten von Hadenreith als Gewerbegebiet festgelegt (GG 0,2 – 0,5; Sägewerk). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Ansicht von Osten, 2020

Heimreith | Westliches Gemeindegebiet: Den Heimreithweg knapp 300 m über die Bahntrasse hinweg in Richtung Süden folgend, gelangt man nach Heimreith. Die Versorgungseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen ca. 1.200 m (Nahversorger) bzw. ca. 1.400 m (VS), das Zentrum Mitterndorf ca. 7 km entfernt. Inmitten ausgedehnter, weitläufiger Wiesenflächen gelegen, besteht der ca. 1 ha kleine Siedlungssplitter aus zwei landwirtschaftlichen Betrieben zzgl. einem Wohnhaus und ist demzufolge als Bauland der Kategorie Dorfgebiet ausgewiesen (DO 0,2 – 0,4). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt er zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 97 Mühlreith | Westliches Gemeindegebiet: Am Fuße des sog. „Hachlecks“ gelegen, befindet sich der ggst. Siedlungsbereich ca. 800 m südlich der B 145 Salzkammergutstraße. Die Versorgungseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen je ca. 1.500 m iM., das Zentrum Mitterndorf ca. 7 km entfernt. Durch den Riedlbach, der im ggst. Bereich einen S- förmigen Verlauf zeigt und von üppigem Uferbewuchs gesäumt wird, wird der ggst. Siedlungssplitter zweigeteilt. Das Gelände ist weitgehend eben. Der nördliche Teil wird in westlicher Richtung vom ansteigenden Wald flankiert, in östlicher Richtung dehnen sich weitläufige Wiesenflächen aus. Im Süden schneidet sich der Riedelbach im stärker ins Gelände ein, wodurch der südliche Teil, zwar ebenfalls von (kleinen) Wiesen begrenzt wird, gleichzeitig in Teilen aber muldenartig eingebettet ist. Der Siedlungsbereich zeigt ein Ausmaß von ca. 3 ha und ist relativ kompakt. Im Mittelteil, zu beiden Seiten des Baches, ist Bauland der Kategorie Gewerbegebiet festgelegt (GG 0,2 – 0,6; Sägewerk), im Übrigen Bauland der Kategorie Dorfgebiet (DO 0,2 – 0,5). 1 aktiver landwirtschaftlicher Betrieb ist zu verzeichnen, mit einer Geruchszahl von G>10. Beeinträchtigung erfährt der Siedlungsbereich insbesondere durch die in Teilen massive Hochwassergefährdung. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Industrie- und Gewerbegebiet Pichl | Westliches Gemeindegebiet: Der ggst., ca. 900 m lange und iM. ca. 230 m breite Siedlungsbereiche befindet sich im westlichen Gemeindegebiet, eingezwängt zwischen der B 145 Salzkammergut Straße im Norden, der ÖBB - Bahnlinie im Südwesten und dem sog. „Pichlmoor“ (GLT) bzw. „Pichlmoos“ (Biotop) im Süden.

Ansicht von Wesen, 2020

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 98 Sowohl im Südosten als auch Nordwesten schließen weitgehend ebene, freie Wiesenflächen an. Im Nordosten jenseits der Landesstraße befindet sich der durch Mischnutzung aus Wohnen und Landwirtschaft geprägte Teil von Pichl Nord. Das Gelände fällt sanft geneigt von Nordosten nach Südwesten in Richtung Riedelbach-Traun ab. Das „Pichlmoor“ neigt sich mit ca. 5% Gefälle nach Süden, die angrenzenden Flächen gruppieren sich terrassenförmig ringsherum. Jenseits der ÖBB- Bahnlinie zeigt sich der Landschaftsraum sehr vielfältig und naturnah (Europaschutzgebiet, Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet). Das Industrie- und Gewerbegebiet Pichl Süd beträgt (zu Beginn der Revision des FWP 1.00) ein Ausmaß von ca. 16 ha, davon verteilen sich ca. 11,25 ha auf Industriegebiet 1 (I1 0,2 – 0,8), ca. 2,25 ha auf Erweiterungspotential und ca. 2,5 ha auf Gewerbegebiet (entlang der Landesstraße; GG 0,2 - 0,8). Bis jetzt ist ca. die Hälfte bebaut bzw. widmungsgemäß genutzt. Neben der industriell-gewerblichen Nutzung ist außerdem an im nordöstlichen Anschluss an das Pichlmoor Freiland mit Sondernutzung Sport im Ausmaß von ca. 1,85 ha im ggst. Bereich festgelegt (Sportzentrum: Fußball, Tennis, Asphaltstocksport, Eisstocksport und „Blattlwerfen“). Die grundsätzliche Standortgunst für eine weitere industriell-gewerbliche Entwicklung begründet sich in der Nahelage zur B 145, verbunden mit einer grundsätzlich schnellen Erreichbarkeit, die aber nur richtungsgebunden gegeben ist. Der aus Richtung Osten Kommende bzw. nach Westen Abfahrende hat eine Strecke von ca. 450 m durch das allgemeine Wohngebiet von Pichl zurückzulegen! Positiv hervorzuheben sind die Geländebeschaffenheit, das Vorhandensein der technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich, die wohngebietsabgewandte Hauptwindrichtung und nicht zuletzt die Verfügbarkeit zumindest der überwiegenden Flächen. Zudem ist das Gebiet (weitgehend) hochwasserfrei. Nachteilig gestaltet sich die potentielle Gefährdung durch Überflutung im nordwestlichen Bereich. Hinzu kommt die Nähe zum geschützten Landschaftsteil / Biotop, wo im Bauverfahren Erschwernisse aus der Thematik Naturschutz zu erwarten sind. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Kainisch Süd | Westliches Gemeindegebiet: Kainisch befindet sich dort, wo das sog. „Hinterberger Tal“ im Westen endet, flankiert von den Ausläufern des Dachsteinmassivs im Südwesten, vom Hohen Radling im Nordwesten sowie vom Röthelstein und Feuerkogel im Nordosten. Die Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen ca. 1.500 m (Nahversorger) bzw. ca. 2.000 m (VS), das Zentrum Mitterndorf ca. 7,5 km entfernt. Der südliche Teil von Kainisch zeigt bei einer größten Länge und Breite von ca. 1.100 m x 900 m einen stark aufgelösten, annähernd sternförmigen Zuschnitt. Der nördliche Teil verteilt sich auf vier Siedlungssplitter in verstreuter Anordnung. Der Siedlungsbereich wird durch die B 145 Salzkammergut Straße geteilt, die über eine weite Strecke auf einem Damm geführt wird, sowie von der ca. 150 m entfernten ÖBB-Bahnlinie im Südwesten flankiert. Das Gelände ist im Nahebereich der B 145 zu beiden Seiten weitgehend eben bzw. sanft geneigt und beginnt in der Folge in Richtung Nordosten mäßig zum geschlossenen Wald hin zu steigen. Während im Süd- und Nordosten weitläufige, gleichförmige Wiesen anschließen, schiebt sich im Osten stark coupiertes Gelände weit in den Siedlungsraum hinein. Konträr zum besiedelten, findet jenseits der ÖBB-Bahnlinie der Landschaftsraum seine freie Entfaltung. Ca. 2,5 km von der unteren Kainisch in südwestlicher Richtung entfernt, ruht der knapp 20 ha große, touristisch genutzte Ödensee, eingebettet inmitten der Wälder am Fuße des Dachsteingebirges. Der ggst. Siedlungsbereich wird von mehreren Seitenbächen gequert wie ua. vom Endesbach, vom Kainischgraben sowie von mehreren, teils sehr gefahrenträchtigen, unbenannten Gerinnen. Im Kern ist die untere Kainisch noch landwirtschaftlich geprägt, wodurch Bauland der Kategorie Dorfgebiet im Ausmaß von knapp 3,5 ha ausgewiesen ist (DO 0,2 – 0,6). Mehrere aktive landwirtschaftliche Betriebe sind zu verzeichnen, einer davon mit einer Geruchszahl von G>20.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 99 Überwiegend ist jedoch die Wohnnutzung festzustellen, vornehmlich Ein- und Zweifamilienhäuser, mitunter in Kombination mit kleinen Fremdenpensionen (WA 0,2 – 0,4/0,6). Abgerundet wird das Bild durch Gewerbegebiet im geringen Ausmaß von ca. 2.700 m² (GG 0,8) innerhalb einer Straßenschleife, wo ein Busunternehmen seinen Standort hat. Am südlichen Ende der unteren Kainisch besteht der Bahnhof. Jenseits der ÖBB-Trasse fließt die Kainisch-Traun, die am Zusammenfluss mit der Ödensee- Traun in die Riedlbach-Traun übergeht. Im Südwesten, jenseits der Kainisch-Traun, liegt ein ca. 12 ha großes Schotterabbaugebiet (Schotter wird nicht mehr abgebaut. 2/3 der Fläche dient zur Manipulation, 1/3 der Fläche wird bereits renaturiert.) von einem Waldgürtel umgeben in sichtverdeckter Lage.

Ansicht von Südosten, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die sehr gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche Lage, die Geländebeschaffenheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die in Teilen massiv gegebene Hochwassergefährdung sowie die in Teilen gegebene Lärmbelastung, ausgehend von der B 145, mittlerweile jedoch durch lineare Maßnahmen in Form von Lärmschutzwänden abgeschwächt (Fertigstellung: 2007, jedoch nur auf der Nordseite errichtet). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 100 Kainisch Nord | Westliches Gemeindegebiet: Kainisch befindet sich dort, wo das sog. „Hinterberger Tal“ im Westen endet, flankiert von den Ausläufern des Dachsteinmassivs im Südwesten, vom Hohen Radling im Nordwesten sowie vom Röthelstein und Feuerkogel im Nordosten. Die Versorgungseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen iM. ca. 2 km (Nahversorger) bzw. ca. 2,5 km (VS), das Zentrum Mitterndorf ca. 8 km entfernt (Obere Kainisch: zzgl. je ca. 500 m). Der Ortsteil Kainisch zeigt bei einer größten Länge und Breite von ca. 1.100 m x 900 m einen stark aufgelösten, annähernd sternförmigen Zuschnitt. Der nördliche Teil von Kainisch befindet verteilt sich auf vier Siedlungssplitter in verstreuter Anordnung: Gamitz verteilt sich zu beiden Seiten der L 731 Radling Straße, davon in westlicher Richtung ca. 125 m entfernt liegt Prietal, in östlicher Richtung ca. 75 m entfernt Damischberg / Kranawetta, ca. 325 m weiter in Richtung Osten der zweigeteilte Siedlungsbereich Seidlberg. Bereits dem Teilraum des grünlandgeprägten Berglandes zugehörig bzw. am Übergang dazu gelegen, zeichnet sich dieser nördliche Teil von Kainisch durch besonders hohe landschaftliche Vielfalt aus. Die Topographie zeigt sich besonders stark coupiert und strukturiert.

Gamitz: Der L 731 Radling Straße ca. 200 m von der unteren Kainisch in Richtung Nordnordwesten nach oben folgend, gelangt man zum Siedlungsbereich Gamitz. Bei einer Größe von ca. 2 ha verteilt er sich zu beiden Seiten der Straße. Im östlichen Anschluss steigt das Gelände stark an, im westlichen Anschluss fällt es zum Bäckengraben hin ab. Der Siedlungssplitter ist insbesondere an den Rändern stark durchgrünt. Gamitz ist ausschließlich durch Wohnnutzung geprägt (6 Ein- und Zweifamilienhäuser), demzufolge als Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein festgelegt (WA 0,2 – 0,4). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Prietal: Der ca. 1,8 ha große Siedlunssplitter befindet sich ca. 500 m von der unteren Kainisch in nordwestlicher Richtung entfernt. Aus einem aktiven landwirtschaftlichen Betrieb (G>10) und weiteren drei Wohnhäusern in loser Anordnung bestehend, ist er als Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt (DO 0,2 – 0,4). Prietal ist allseitig von mittelsteilen, sanft coupierten Wiesen umgeben. Der Großteil der Bebauung gruppiert sich am Rand einer Mulde, die nach Südosten abfällt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Damischberg / Kranawetta: Die ca. 0,8 ha kleine Baulandausweisung von Kranawetta schließt, lediglich durch einen Bach getrennt, mit ihrem südlichen Ende an die untere Kainisch an und erstreckt sich linksufrig des Endesbaches, der durch einen geschlossenen Uferbewuchs gesäumt wird, auf mäßig geneigtem Gelände schmal in Richtung NNO. Im Norden, Osten und Süden schließen relativ gleichförmige Wiesenflächen an. Weiter in Richtung NNW schließt der Siedlungssplitter Damischberg in natura übergangslos an. Eine wesentliche Zäsur in diesem Siedlungssplitter stellt der Kainischgraben dar, der sich im Laufe der Zeit sanft ins Gelände einschnitt. In Richtung Westen fällt das Gelände in Form einer Wiese steil ab, in Richtung Süden mittelsteil. Im Nordwesten sind kleine Flächen mit mäßiger Neigung zu verzeichnen, im Norden schließt der Wald an, der östliche Rand wird vom Endesbach flankiert. Beide Siedlungsbereiche sind durch Ein- und Zweifamilienhauswohnnutzung geprägt, mitunter in Kombination mit kleinen Fremdenpensionen (WA 0,2 – 0,4). Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählen die ggst. Siedlungsbereiche zum „grünlandgeprägten Bergland“.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 101 Seidlberg: Der ggst. Siedlungsbereich entwickelt sich auf den Unterhängen des Röthelstein, von der unteren Kainisch ca. 500 m bzw. 1.000 m in nordöstlicher Richtung entfernt. Der Siedlungssplitter ist zweigeteilt. Beide ca. 1,5 ha große Bereiche sind als Bauland der Kategorie Dorfgebiet ausgewiesen (DO 0,2 – 0,4). Jeder verzeichnet einen aktiven landwirtschaftlichen Betrieb mit G<10, darüber hinaus 8 (im SO) bzw. 3 (im NW) Ein- und Zweifamilienhäuser. Die den höher gelegenen Teil umgebenden Wiesen sind sehr steil, die den tiefergelegenen Teil umgebenden Wiesen mittelsteil. Der südöstliche Bereich wird von mehreren sehr gefahrenträchtigen unbenannten Gerinnen gequert. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zum „grünlandgeprägten Bergland“.

Ödensee: An der Grenze zu Bad Aussee gelegen, befindet sich der Ödensee am südwestlichen Rand des Gemeindegebietes. Es handelt sich um einen Waldmoorsee mit einer Fläche von knapp 20 ha. Das Gebiet um den Natursee stellt ein beliebtes Naherholungsgebiet auch für die einheimische Bevölkerung dar. Im Sommer gilt er als beliebter Badesee.

Ansicht von Westen, 2016; Bildquelle: heimat-hd.at

ÖSTLICHES GEMEINDEGEBIET: Im südöstlichen Eingangsbereich zum sog. „Hinterberger Tal“ gelegen, dehnt sich der östliche Teil der Marktgemeinde ca. 3 km in Richtung Westen aus. Die Umgebung ist geprägt durch das Tote Gebirge im Nordwesten, durch die Warscheneckgruppe im Nordosten und vor allem durch den imposanten Grimmingstock im Süden, der besonders mächtig in Erscheinung tritt. Dem schroffen Gestein markant vorgelagert, erhebt sich der bewaldete Kulm südwestlich davon, am Übergang zum mittleren Gemeindegebiet. Während sich viele der kleineren Siedlungsbereiche wie Klachau, Schrödis und Furt am Talboden zu beiden Seiten der B 145 Salzkammergut Straße verteilen, entwickelt sich der ungleich größte Siedlungsbereich Tauplitz ca. 50 m über der „Mitterndorfer Senke“ in Richtung Nordosten, wo sich der Landschaftsraum erneut beckenartig weitet, geprägt von ausgedehnten, weitläufigen, mäßig geneigten Wiesen sowie von großzügigen grünlandgeprägten Zonen am Übergang zur geschlossenen Waldzone, die durch eingestreute kleine Wälder, zahlreiche Baumreihen- / gruppen und diverse Gehölzstrukturen reizvoll gegliedert sind.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 102 Tauplitz | Östliches Gemeindegebiet: Der ggst. Siedlungsbereich befindet sich im östlichen Gemeindegebiet und liegt vom Zentrum Mitterndorf im Mittel ca. 7 km entfernt. Greith schließt im Nordosten übergangslos an Tauplitz an. Tauplitz weist alle Merkmale einer gut funktionierenden dörflichen Einheit auf. Folgende Versorgungs- bzw. Gemeinbedarfseinrichtungen sind in Tauplitz ua. vorhanden: 1 vollsortierter Nahversorger einschl. kleiner Imbißstube, Bäcker einschl. Cafe, Kindergarten, Volksschule, praktischer Arzt, Postpartner, Geldinstitut, Pfarrkirche, Gasthaus und dergleichen; während der knapp 35 ha große Siedlungsbereich Tauplitz im Kern sehr kompakt ist, löst sich sein Zuschnitt im Südwesten zunehmend auf. Die größte Länge beträgt knapp 1.000 m, die größte Breite knapp 500 m. Das Gelände fällt mäßig geneigt von Norden nach Süden ab. Im nordwestlichen Anschluss streben die grünlandgeprägten Unterhänge des Krahsteins steil nach oben. Im östlichen Anschluss, jenseits der L 732 Tauplitz Straße, die den Ort in einer Rundung umfasst, dehnen sich weitläufige Wiesen relativ gleichförmig aus, bevor sie im Osten bzw. Südosten sanft zu steigen beginnen. Im Süden wird der Siedlungsbereich durch einen bewaldeten Rücken begrenzt. In Richtung Südwesten, zum Talboden hin, fällt das Gelände steil ab. Der in diesem Bereich bestehende, achtgeschossige „Kulmhof“ präsentiert sich aufgrund seiner mächtigen Erscheinung und exponierten Lage besonders dominant. Der ggst. Siedlungsbereich wird von mehreren, vielfach gefahrenträchtigen Seitenbächen gequert wie ua. vom Torbauergraben, vom Draxlerbach sowie von mehreren unbenannten Gerinnen.

Ansicht von Osten, 2020

Im Kern ist die dörfliche Struktur von Tauplitz zwar noch erkennbar, seit einigen Jahren ist jedoch eine enorme Entwicklung an großen Immobilienprojekten zu verzeichnen, die sukzessive dazu beitragen, das Ortsbild zu verändern. Tauplitz ist durch Mischnutzung gekennzeichnet. Im zentralen Bereich ist eine ca. 6 ha große Fläche als Bauland der Kategorie Kerngebiet ausgewiesen (KG 0,5 – 2,0/2,2). Darüber hinaus ist Wohnen Allgemein festgelegt (WA 0,2 – 0,4/0,5/0,6/0,7/0,8). Das Bild ist geprägt durch eine Abfolge aus vielen Ein- und Zweifamilienhäusern, oftmals in Kombination mit einer Fremdenpension, sowie aus größervolumigen Mehrfamilien- und Appartementhäusern. Darüber hinaus ist innerorts ein aktiver landwirtschaftlicher Betrieb verblieben (G<10). Des Weiteren bestehen im Süden und Südwesten mehrere, räumlich voneinander getrennte Ferienwohngebiete (FW 0,2 – 0,8; Kulmof | ca. 3.000 m²; 0,2 – 0,4 | ca. 0,8 ha, sichtverdeckt; 0,2 – 0,5). An das sichtverdeckte Ferienwohngebiet auf dem bewaldeten Rücken schließt im Westen Erholungsgebiet im Ausmaß von ca. 0,65 ha an (EH 0,2 – 0,5). Charakteristisch ist das vom Zentrum radial auseinanderlaufende Wegenetz. Die Talstation der Sesselbahn auf die Tauplitzalm befindet sich am nördlichen Rand des Zentrums, knapp oberhalb ein Übungshang mit dem sog. „Grafenwiesenlift“. Ein Umstand, der das Bild des Ortes vor allem in den Wintermonaten (ua. verkehrlich) prägt. Eine Beruhigung der Situation konnte mit dem neuen Parkplatz,

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 103 der im Jahr 2019 östlich der L 732 errichtet wurde, herbeigeführt werden. Der knapp 2 ha große Fußballplatz (Trainings- und Meisterschaftsplatz) befindet sich vom Siedlungsbereich in östlicher Richtung ca. 200 m entfernt, inmitten der freien Wiesen gelegen. Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die fußläufig bequem erreichbaren Versorgungseinrichtungen im Ort, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die sehr gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche Lage, die Geländebeschaffenheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die in Teilen massiv gegebene Hochwassergefährdung sowie die entlang der L 732 gegebene Lärmbelastung. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Greith | Östliches Gemeindegebiet: Greith schließt im Nordosten übergangslos an Tauplitz an und stellt einen iM. ca. 200m schmalen, aber langgestreckten Siedlungsbereich dar (größte Länge: ca. 900 m), der sich zu beiden Seiten des Gnanitzweges entwickelt hat. Das Zentrum Mitterndorf ist damit ca. 7,5 km entfernt. Den Anschlussbereich zu Tauplitz ausgenommen, ist Greith allseitig von mäßig bis mittelsteil in Richtung Südosten abfallenden, ausgedehnten und weitläufigen Wiesen umgeben. Ca. in der Mitte wird der ggst. Siedlungsbereich vom Krunglbach gequert. Greith ist überwiegend durch Wohnnutzung geprägt (WA 0,2 – 0,4/0,5/0,6), das Bild dabei vornehmlich durch Ein- und Zweifamilienhäusern gekennzeichnet, mitunter in Kombination mit einer Fremdenpension, unterwiegend auch durch Mehrfamilienhäuser. Am nordöstlichen Ende ist im Ausmaß von ca. 1,85 ha Bauland der Kategorie Dorfgebiet festgelegt (DO 0,2 – 0,5/0,8). 1 aktiver landwirtschaftlicher Betrieb ist zu verzeichnen, mit einer Geruchszahl von je G<10. Des Weiteren ist ca. in der Mitte des Siedlungsbereiches weiteres Dorfgebiet im kleinen Ausmaß von ca. 3.000 m² (DO 0,2 – 0,6; 1 LW-Betrieb mit G<10). Ein weiterer landwirtschaftlicher Betrieb ist am südwestlichen Rand angesiedelt (G<10), dessen Wahrnehmungsbereich teilweise in das allgemeine Wohngebiet hineinragt. Darüber hinaus bestehen im nahen Umfeld einige weitere landwirtschaftliche Betriebe ohne nennenswerte Geruchsschwellenabstände. Ca. in der Mitte ist außerdem Freiland mit Sondernutzung Sport festgelegt (2 Tennisplätze, Beachvolleyballplatz, Schwimmbad (in der roten Zone)). Im nordwestlichen bzw. westlichen Nahbereich ist im Ausmaß von ca. 0,85 ha Erholungsgebiet ausgewiesen (EH 0,2 – 0,5) bzw. im nordöstlichen Nahbereich von ca. 100 m im kleinen Ausmaß von ca. 3.000 m² Ferienwohngebiet (FW 0,2 – 0,4).

Ansicht von Süden, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die fußläufig erreichbaren Versorgungseinrichtungen im benachbarten Tauplitz, die sehr gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche Lage, die Geländebeschaffenheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Der Siedlungsbereich ist zudem lärmfrei (abgesehen von den mit den Sportnutzungen im Inneren verbundenen Emissionen). Nachteilig gestaltet sich die in Teilen gegebene

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 104 Hochwassergefährdung. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Furt | Östliches Gemeindegebiet: Am Talboden nördlich der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich Furt ca. 1.000 m vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in südwestlicher Richtung entfernt sowie ca. 5,5 km vom Zentrum Mitterndorf. Bei einer Ausdehnung von 300 m x 250 m iM. zeigt sich der ggst. Siedlungsbereich im Wesentlichen kompakt und entwickelt sich auf mäßig von Norden nach Süden geneigtem Gelände. Während im nordwestlichen Anschluss die grünlandgeprägten Unterhänge des Krahsteins steil nach oben streben, sind in den übrig angrenzenden Bereichen ausgedehnte, weitläufige Wiesen festzustellen, die im Osten mäßig geneigt bzw. am Talboden im Süden und Westen weitgehend eben sind. Furt wird vom sehr gefahrenträchtigen Schlattinggraben gequert. Im alten Kern ist Bauland der Kategorie Dorfgebiet im Ausmaß von ca. 1,5 ha ausgewiesen (DO 0,2 – 0,6), aktiver landwirtschaftlicher Betrieb ist aber keiner mehr zu verzeichnen. Die Wohnnutzung überwiegt jedoch (WA 0,2 – 0,4/0,5), wobei neben Ein- und Zweifamilienhäusern auch Mehrfamilienhäuser gegeben sind. Abgerundet wird das Bild durch gewerbliche Nutzung, demzufolge – bis jetzt ungenutztes – Gewerbegebiet im Ausmaß von ca. 1,5 ha diesseits der Straße festgelegt ist (GG 0,2 – 0,6) sowie Industriegebiet im Ausmaß von ca. 0,7 ha jenseits der Straße (I1 0,2 – 0,6/1,0; Tankstelle im W). Zwischen dem zweigeteilten I 1 bestehen zwei aktive landwirtschaftliche Betriebe mit je G<10.

Ansicht von Südwesten, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die fußläufig erreichbaren Versorgungseinrichtungen im benachbarten Tauplitz, die sehr gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche Lage, die Geländebeschaffenheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Nachteilig gestalten sich die in Teilen sehr massiv gegebene Hochwassergefährdung sowie die in Teilen gegebene Lärmbelastung, ausgehend von der B 145. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Klachau | Östliches Gemeindegebiet: Am Talboden südwestlich der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich Klachau ca. 1.000 m (nördl. Teil) bzw. 1.500 m (südl. Teil) vom Zentrum Tauplitz mit seinen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 105 wichtigen Versorgungseinrichtungen in südlicher Richtung entfernt sowie ca. 6,5 km iM. vom Zentrum Mitterndorf. (2 Gasthäuser gegeben). Durch die ÖBB-Bahnlinie getrennt, ist Klachau zweigeteilt. Sowohl im Nordosten als auch Südwesten von kleinen bewaldeten Rücken flankiert, liegt Klachau-Nord in jenem schmalen und sich nach Südosten verjüngenden Bereich, der im Südwesten von der Bahnlinie und im Nordosten von der Salzkammergut Straße begrenzt wird. Im westlichen Anschluss weitet sich das Tal. Die größte Längsausdehnung beträgt ca. 500m. Das Gelände ist weitgehend eben und liegt geringfügig tiefer als die Landesstraße. Ähnlich wie Klachau-Nord entwickelt sich auch der Siedlungsbereich Klachau-Süd nahezu bandartig entlang der alten Salzstraße. Er liegt südlich der Bahnlinie, am östlichen Fuß des Kulms. Im östlichen Nahbereich fließt der Grimmingbach. Das Gelände ist weitgehend eben. Bahnlinie und B 145 sind bereits 200 m bzw. 250 m entfernt. Im alten Kern (Kl-Süd) noch landwirtschaftlich geprägt, ist Bauland der Kategorie Dorfgebiet im Ausmaß von ca. 1 ha ausgewiesen (DO 0,2 – 0,6). 1 aktiver landwirtschaftlicher Betrieb ist zu verzeichnen, mit einer Geruchszahl von G < 10. Die Wohnnutzung überwiegt jedoch (WA 0,2 – 0,5/0,6), wobei neben Ein- und Zweifamilienhäusern auch Mehrfamilienhäuser gegeben sind (sowie 1 Pension mit Zimmervermietung). Abgerundet wird das Bild durch Bauland der Kategorie Gewerbegebiet im kleinen Ausmaß von ca. 4.500 m² (GG 0,2 – 0,5) am nordwestlichen Ende. Ein Teil wird von einer Tischlerwerkstätte eingenommen, die Restfläche weist mittlere Hanglage auf und ist (demzufolge?) bis jetzt ungenutzt. In Klachau-Nord besteht ein Bahnhof.

Ansicht von Nordosten, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die Geländebeschaffenheit, die weitgehende Hochwasserfreiheit, die reizvolle naturräumliche Lage sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Der Bahnhof, die nächstgelegene Bushaltestelle sowie mehrere Gaststätten sind fußläufig bequem erreichbar. Im Jahr 2016 wurden entlang der B 145 Salzkammergut Straße Lärmschutzwände errichtet, wodurch die Lärmbelastung zwar ganz stark reduziert, aber nicht gänzlich eingedämmt werden konnte. Die Lärmbelastung aus der Bahn ist vernachlässigbar gering. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Schrödis | Östliches Gemeindegebiet: Am Talboden unmittelbar östlich der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich Schrödis ca. 1.700 m vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in südlicher Richtung entfernt sowie ca. 6,75 km iM. vom Zentrum Mitterndorf. Bei einer mittleren Ausdehnung von 250 m x

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 106 75 m weist Schrödis im Wesentlichen einen kompakten Charakter auf. Das Gelände ist weitgehend eben und liegt geringfügig tiefer als die Landesstraße. Im Süden und Osten schlängelt sich der teilweise von üppigem Bewuchs gesäumte Grimmingbach vorbei, der gleichzeitig die Grenze zur Gemeinde Stainach-Pürgg markiert. Im Norden schließen ebene Wiesenflächen an, die nach ca. 100 m von einem bewaldeten Rücken begrenzt werden, der Schrödis von Tauplitz im Norden trennt. Der Siedlungsbereich ist, mit Ausnahme der Forstverwaltung, durch ausschließliche Wohnnutzung gekennzeichnet (WA 0,2 – 0,5; 18 WE). In nordöstlicher Richtung ca. 200m entfernt, ist ein kleiner, kompakter Siedlungssplitter der Kategorie Wohnen Allgemein gegeben, der bis jetzt aus lediglich 5 Wohneinheiten besteht.

Ansicht von Osten, 2020

Im Hinblick auf die Baulandvoraussetzungen positiv hervorzuheben sind vor allem die gute Besonnung, die reizvolle naturräumliche Lage, die Geländebeschaffenheit, die weitgehende Hochwasserfreiheit sowie die vorhandene technische Infrastruktur. Trotz Lärmschutzwände ist der südwestliche Teil während der Nachtstunden einer Lärmbelastung ausgesetzt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Hollam | Östliches Gemeindegebiet: Der ggst. Siedlungsbereich befindet sich von Tauplitz mit seinen Versorgungseinrichtungen wie ua. vollsortierter Nahversorger; Bäcker, Cafe etc. in nördlicher Richtung ca. 1.000 m entfernt, dort, wo der grünlandgeprägte Bereich in die geschlossene Waldzone übergeht. Die umgebende Landschaft trägt bereits Grundzüge eines Almgebietes. Das Gelände fällt steil von Nordwesten nach Südosten ab. Im westlichen Nahbereich führt die Schiabfahrt vorbei. Der knapp 3 ha große Siedlungsbereich ist durch ausschließliche Ferienwohnnutzung gekennzeichnet (FW 0,2 – 0,4) und hinsichtlich Struktur zweigeteilt. Während der nördliche Bereich ausnehmend kompakt, dicht und geschlossen ist, hat sich der südliche Bereich bandartig entlang der Erschließungsstraße entwickelt und zeigt locker angeordnete Gebäude in offener Bebauungsweise. Beeinträchtigung ist durch die in Teilen potentielle Hochwassergefährdung gegeben, im nördlichen Teil durch die Steilheit der Zufahrtstraße und im Westen durch etwaige

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 107 Hangwässer (Vernässung, Überflutung). Am südlichen Ende besteht 1 aktiver landwirtschaftliche Betriebe, mit einer Geruchszahl von G < 10, dessen Wahrnehmungsbereich in das Ferienwohngebiet hineinragt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zum „grünlandgeprägten Bergland“.

Ansicht von Süden, 2009

Kulm | Östliches Gemeindegebiet:

Ansicht von Nordosten, 2009

In einer kleinen Rodungsinsel südlich des Kulms und damit vom Talboden nicht einsehbar gelegen, stellt der ggst. Siedlungsbereich einen kleinen Weiler, bestehend aus 9 Wohneinheiten in peripherer Lage dar, vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in südwestlicher Richtung ca. 3,5 km entfernt. Das sanft coupierte Gelände weist nur eine leichte Neigung auf. Im Siedlungsbereich Kulm ist zwar Bauland der Kategorie Dorfgebiet im Ausmaß von ca. 2,5 ha ausgewiesen (DO 0,2 – 0,5), es ist aber kein aktiver landwirtschaftlicher Betrieb mehr zu verzeichnen. Das einzig bestehende Stallgebäude steht leer. Ca. 150 m in östlicher Richtung besteht ein Siedlungsansatz aus drei Ferienwohnhäusern, welche in den 1970er Jahren zur Errichtung gelangten. Im südöstlichen Bereich ist randlich Hochwassergefährdung aus dem Kulmbach gegeben. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zum grünlandgeprägten Bergland.

Girtstatt | Östliches Gemeindegebiet: Girtstatt befindet sich südwestlich der Salzkammergut Straße und stellt eine kleinräumige Ansiedlung von im Freiland gelegenen Einfamilienhäusern am Fuße des Grimming dar. Der Siedlungsbereich liegt am Waldrand und zählt zum grünlandgeprägten Bergland. Im nordöstlichen Nahbereich fließt der Grimmingbach.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 108 Kulmschanze | Östliches Gemeindegebiet:

Dem schroffen Grimming markant vorgelagert, erhebt sich der Kulm im südwestlichen Gemeindegebiet. Die Kulmschanze wurde 1950 erbaut und stellt seither die größte Naturskiflugschanze der Welt dar. Seit 1953 finden immer wieder internationale Weltcup- Veranstaltungen statt. 2004 wurden massive Umbauarbeiten in Angriff genommen und ein neuer Doppelsessellift sowie ein neues Starthaus direkt über der Anlaufspur als Warteraum und Imbiss- Stube für die Skiflieger errichtet. Ansicht von Nordosten, 2009

Tauplitzalm: Die Tauplitzalm, das größte Seenhochplateau Mitteleuropas, befindet sich im nördlichen Bereich des Gemeindegebietes auf einer durchschnittlichen Seehöhe von 1650 m. Sie wird sowohl sommers als auch winters (intensiv) touristisch genutzt. Zum einen ist das Gebiet mit Schiliften gut erschlossen, zum anderen lässt es sich ganz leicht erwandern. Sechs kristallklare, von einer sehr artenreichen, alpinen Hochkarst-Flora umgebene Seen verteilen sich auf hochalpinem Almgelände. Darüber hinaus ist das Gebiet durch eine Vielzahl von verstreut angeordneten Alm- und Vereinshütten geprägt.

Ansicht von Südosten, 2016; Bildquelle: heimat-hd.at

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 109 3. ERLÄUTERUNGEN ZUM ENTWICKLUNGSPLAN

3.1.1 ERSICHTLICHMACHUNGEN gem. §26 Abs. 7 StROG 2010:

3.1.1.1 Ersichtlichmachungen auf Grund überörtlicher Festlegungen: a.1) Höherrangige Verkehrsstraßen und Projekte samt Lärmlinien: B 145 Salzkammergut Straße Landesstraße der Kategorie C1 L 730 Mitterndorfer Straße Landesstraße der Kategorie D L 731 Radling Straße Landesstraße der Kategorie D L 732 Tauplitz Straße Landesstraße der Kategorie E L 729 Paß-Stein Straße bis StrKm 3,0 Landesstraße der Kategorie D, weiterführend Landesstraße der Kategorie E a.2) Folgende Projekte sind bis jetzt nicht verordnet: ° B 145 Niveaufreier Anschluss Bad Mitterndorf Mitte (ersichtlich gemacht) ° B 145 Überlegungen betreffend Anbindung Kulmschanze (Ausbaukonzept „Kulm-Furt“, Studie aus 2007; „Busspur Kulm“, Studie aus 2013) (in Abstimmung mit der BBL Liezen nicht ersichtlich gemacht, da nunmehr andere Überlegungen im Raum stehen) b. ÖBB: Bahnhöfe (Bhf) Bahnlinie (Stainach-Irdning – Attnang-Puchheim) c. Militärische Interessen: Sicherheitszone Militärflugplatz Aigen d. Austro Control Flugzeugerprobungsbereich Flugplatz Niederöblarn Hinweis: Flugplatzumkreis 15 km (nicht dargestellt) e. Stromleitungen einschl. Trafostationen u. Umspannwerke / Gasleitungen: 30kV - Leitungen d. Energie Netze OÖ 30kV–Leitungen d. Energie Netze Steiermark Umspannwerk Tauplitz d. Energie Netze Steiermark

Erdgasleitungen der Energie Steiermark GmbH (Mitteldruckleitung) f. Funk- und Sendeanlagen: ORF – Sendeanlage mit Schutzbereich (Furtberg – Tauplitz) ORF – Sendeanlage mit Schutzbereich (Langmoosalm – Bad Mitterndorf) 1 Richtfunkstrecke g. Öffentliche Gewässer

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 110 3.1.1.2 Ersichtlichmachungen auf Grund von Bundes- oder Landesgesetzen:

a) Denkmalschutzrechtliche Festlegungen:

° Archeologische Bodenfundstätten  siehe Beilage

Hinweis: Diese Bereiche sollten von Bebauung freigehalten und alle Bodenveränderungen (zB. Planierungen, Leitungs- und Wegebau) nur im unbedingt notwendigen Ausmaß und unter vorheriger Einschaltung des Bundesdenkmalamtes oder einer archäologischen Fachstelle wie des Landesmuseums vorgenommen werden.

b) Naturschutzrechtliche Festlegungen:

° Naturdenkmale Nr. 355 Spitzahorn Nr. 358 Kuppe des Feuerkogels Nr. 1567 Schwefelquelle "Hallbachschimmel" Nr. 256474 Rundhammerlinde

° Landschaftsschutzgebiete: LS 14a Dachstein - Salzkammergut LS 14b Salzkammergut

° Geschützter Landschaftsteil: GLT Pichlmoor GLT Knoppenmoor GLT Hackenschmiedmoos

° Naturschutzgebiete: NS V Ödensee NS XVII Ostteil des Toten Gebirges NS XVIII Steirisches Dachsteinplateau NSG 58c Obersdorfer Moos NSG 15c Rödschitz- oder Laasenmoor NSG 89c 3 Moorflächen (Schmid Ruhe, Nagelmoos, Borzen) NSG 17c Stausee Paß Stein ° Europaschutzgebiete: FFH Nr. 20 Ödensee FFH Nr. 58 Mitterndorfer Biotopverbund FFH Nr. 19: Steirisches Dachstein-Plateau FFH u. VS Nr. 35: Totes Gebirge mit Altausseer See FFH Nr. 18: Zlaimmöser Moore / Weissenbachalm

c) Wasserrechtliche Festlegungen: Wasserschongebiet XVII Totes Gebirge WB Wasserwirtschaftliche Beschränkung (58 Quell- und Brunnenschutzgebiete) ME Meliorationsgebiete

d) Abgrenzung Räumliches Leitbild

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 111

e) Bergwerksberechtigungen: ° Bergbaugebiet „Bad Mitterndorf“ der Transbeton Lieferbeton GesmbH, Gst. 965/2, KG Mitterndorf ° Bergbaugebiet „Kochalmbauer“, Gst. 2220/2 TF, 2220/3 TF, 2224 TF, 2226/3, alle KG Mitterndorf ° Bergbaugebiet „Kainisch I“ der STRABAG, Gst. 540, 541, 542, 544, 546, .23/1 u. 2, .24, alle KG Pichl ° Bergbaugebiet „Kainisch II“ der STRABAG, Gst. 539/1 u. 2, 540, 541, 545/1 u. 2, 546, alle KG Pichl

f) Eisenbahnrechtliche Festlegungen: Schiliftanlagen

g) Kurbezirk

h) Sichtzone Ortsbildgesetz

i) Anerkannte Heilquellen: Rödschitzer Hochmoor, Heilmoor Heilquelle Heilbrunn – Thermal-Römerquelle Grimmingtherme / Tiefenbohrung auf Gst. 3366/1, KG Mitterndorf

3.1.1.3 Gefahrenzonen / Überflutungsbereiche Seitengewässer einschl. gelber und roter Gefahrenzonen

Salza einschl. HQ100 und HQ30 - Anschlaglinien Salza einschl. Gefahrenzonen gem. Gefahrenzonenplan der WLV Salza einschl. Gefahrenzonen gem. Gefahrenzonenplan der BWBV (Deckplan) Riedlbach - Traun

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 112 3.1.1.4 Infrastrukturelle Einrichtungen

Öffentliche Anlagen und Einrichtungen Grundstück KG

Gemeindeamt ga 2367 Mitterndorf Polizei pol 2521 Mitterndorf Altstoffsammelzentrum asz 3482 Mitterndorf Altstoffsammelzentrum asz .511 Pichl Altstoffsammelzentrum asz 267/4 Klachau Mehrzweckhalle mzh 3139/1 Mitterndorf Volksschule + Kindergarten + Mehrzweckhalle vsch+kig+mzh 2160 Pichl Volksschule + Kindergarten vsch+kig .307 Tauplitz Volksschule vsch 3139/2 Mitterndorf Mittelschule ms 3139/1 Mitterndorf Kindergarten kig 3146/2 Mitterndorf Kindergarten (Anmerkung: der neue KIGA) kig 3140/1 Mitterndorf Musikschule msch .355 Tauplitz Feuerwehr fw 3140/2 Mitterndorf Feuerwehr fw 1924/3 Pichl Feuerwehr fw .579 Krungl Feuerwehr fw .1306 Mitterndorf Feuerwehr fw 2076/2 Pichl Feuerwehr fw 1113/3 Tauplitz Feuerwehr fw 1112/6 Klachau Feuerwehr fw 2633 Krungl Feuerwehr fw .596 Krungl Bahnhof bhf 3279/1 Mitterndorf Bahnhof bhf .275 Tauplitz Bahnhof bhf 2402 Krungl Bahnhof bhf 1735/1 Pichl Bahnhof bhf 1173 Klachau Kapelle kap 1953/1 Krungl Seelsorgeeinrichtung sse .1 Mitterndorf Seelsorgeeinrichtung sse .306 Tauplitz Seelsorgeeinrichtung sse .1273 Mitterndorf Seelsorgeeinrichtung sse 865/26 Tauplitz Seelsorgeeinrichtung kap 500 Mitterndorf Seelsorgeeinrichtung sse .935 Mitterndorf Pfarrzentrum pfz 1072 Tauplitz Pfarrzentrum pfz .150 Mitterndorf Aufbahrungshalle abh 2525/4 Mitterndorf Aufbahrungshalle abh 1053 Tauplitz Museum mu .141 Mitterndorf

Symbole zur Darstellung landwirtschaftlichen Tierhaltung

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 113 3.1.2 ERSICHTLICHMACHUNGEN AUS DER ÜBERÖRTLICHEN RAUMPLANUNG:

3.1.2.1 regionaler Siedlungsschwerpunkt ohne zentralörtliche Funktion: Mitterndorf, Thörl, Zauchen, Neuhofen

3.1.2.2 Vorrangzonen für Siedlungsentwicklung

3.1.2.3 Vorrangzonen für Landwirtschaft

3.1.2.4 Ausschlusszone für Windkraftanlagen

3.1.2.5 Grünzonen

3.1.2.6 Wildökologische Korridore

3.1.2.7 Teilräume mit ihren Abgrenzungen

3.1.3 ALTLASTENVERDACHTSGEBIETE:

Gemäß Verdachtsflächenkataster des Umweltbundesamtes werden folgende Grundstücke als Verdachtsflächen bzw. mögliche Verdachtsflächen ersichtlich gemacht:

KG Tauplitz / Gst. 838 (ehemalige Mülldeponie) AL KG Tauplitz / Gst. 1267 ALV KG Tauplitz / Gst. 1149 ALV KG Pichl / Gst. 2419, 2420, 2421 u. weitere (zwischen AKE u. Traun) ALV

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 114 3.2 FESTLEGUNGEN – PLANUNGSHOHEIT DER GEMEINDE:

3.2.1 FESTLEGUNG DER FUNKTIONEN:

NEUORIENTIERUNG: Als Folge der Gemeindestrukturreform sind die Altgemeinden Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz seit 01.01.2015 nunmehr fusioniert. Nach dem Stmk. Gemeindestrukturreformgesetz soll „die Reform der gemeindlichen Strukturen auch entsprechende raumordnungs- und verkehrspolitische Maßnahmen ermöglichen, die eine bessere Nutzung der vorhandenen Fläche für den Siedlungsraum und die wirtschaftliche Entwicklung gewährleisten.“ Dies bedeutet, dass die „neue“ Marktgemeinde Bad Mitterndorf nun im Rahmen der erstmaligen Erstellung des Örtlichen Entwicklungskonzeptes bzw. Flächenwidmungsplanes verpflichtet ist, die Entwicklungsziele der Vorgängergemeinden zu evaluieren und im Sinne der Raumordnungsgrundsätze neu zu definieren. Dabei sind insbesondere die festgelegten Gebiete mit baulicher Entwicklung bzw. Baulandausweisungen zu überprüfen.

 siehe auch Kap. 2 Zusammenfassung der räumlichen Bestandsaufnahme  siehe auch Kap. 4.2.2 Aufstellung der Baulandreserven und Erweiterungspotentiale

Hinweis: Die Baulandausweisung von Flächen, welche sich innerhalb einer gelben Gefahrenzone, oder innerhalb eines HQ30/100-Abflussbereiches befinden, ist jeweils vom Nachweis der Hochwasserfreistellung abhängig!

Für alle nachstehend genannten Bereiche, die durch Seitenbäche hochwassergefährdet sind, liegt jeweils eine positive Beurteilung der WLV bei, aus der ua. hervorgeht, dass es mit entsprechenden Maßnahmen möglich sein wird, „wesentliche Teile des Grundstückes (Gebäude inklusive Carports, Terrassen, Zugänge, Kinderspielplätze und ähnliches) ohne eine Gefährdung Dritter (Unterlieger, Seitenanlieger) hochwasserfrei zu stellen.“

VERTEILUNG DER FUNKTIONEN / KURZDARSTELLUNG: Aufgrund der naturräumlichen Verhältnisse beschränkt sich der Dauersiedlungsraum der Marktgemeinde Bad Mitterndorf auf einen kleinen Bruchteil des Hoheitsgebietes (16,5%), liegt damit aber immer noch knapp über dem Bezirksschnitt (13,4%). Die zentralörtliche Funktion ist durch die Festlegung als „Teilregionales Zentrum“ bereits im Regionalen Entwicklungsprogramm vorgegeben. Der regionale Siedlungsschwerpunkt erstreckt sich auf Mitterndorf, Thörl, Zauchen und Neuhofen, wobei die Funktion Zentrum unverändert im Kern von Mitterndorf zu verzeichnen ist, der aufgrund seines Ausstattungsgrades an Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen über eine hohe kleinurbane Qualität verfügt. Darüber hinaus sind mit Pichl-Knoppen und Tauplitz noch zwei örtliche Siedlungsschwerpunkte festgelegt, die sich, im westlichen bzw. östlichen Gemeindegebiet gelegen, räumlich ausgewogen verteilen. Insbesondere Tauplitz weist alle Merkmale einer gut funktionierenden dörflichen Einheit auf und stellt damit ein kleines Subzentrum dar. Die Siedlungsschwerpunkte umfassen einen Großteil der als Bauland ausgewiesenen Bereiche. Um Kräfte und Ressourcen bündeln zu können, werden die industriell-gewerblichen Entwicklungsmöglichkeiten auf zwei Schwerpunkte konzentriert. Während in Pichl Süd überwiegend Bauland der Kategorie Industriegebiet 1 ausgewiesen ist, ist im Bereich Thörl/Zauchen Süd das Gewerbegebiet vorherrschend. Die Funktion Tourismus verteilt sich insbesondere auf die Tauplitzalm (Schi- und Wandergebiet), auf den Bereich um die Grimmingtherme, auf den Bereich um den Kulm (Schiflugschanze) sowie auf den Bereich um den Ödensee (Naherholungsgebiet / Badesee). Neben zahlreichen weiteren, kleineren Einrichtungen wird das Angebot durch ein ausgedehntes Langlaufloipennetz abgerundet. In Teilen zudem noch sehr stark

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 115 landwirtschaftlich geprägt (6 Betriebe mit G<20), verteilt sich diese Funktion auf viele Siedlungsbereiche, wobei hier insbesondere Obersdorf, Neuhofen Ost, Krungl und Pichl im Kern hervorzuheben sind. Von Heimreith ostwärts bis an den westlichen Rand des Zentrums von Bad Mitterndorf sind im rechtskräftigen RePro Liezen auf einer Länge von ca. 5 km alle Wiesenflächen nahezu durchgehend als landwirtschaftliche Vorrangzone festgelegt. Die Hauptentwicklungsbereiche für die Wohnnutzung sind in den Siedlungsschwerpunkten sowie in Kainisch gegeben. Abgerundet wird das Bild durch ausgedehnte Grünzonen am südwestlichen Rand.

Z E N T R U M ( M I T T E R N D O R F ) …….. …….………………… ………………… Mitterndorf bildet den Kern des im geltenden RePro Liezen festgelegten regionalen Siedlungsschwerpunktes, der aufgrund seines hohen Ausstattungsgrades an Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen über eine hohe kleinurbane Qualität verfügt und daher gleichzeitig ein teilregionales Zentrum darstellt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist das Zentrum den „Siedlungs- und Industrielandschaften“ zuzuordnen  Näheres zur Standortgunst siehe Kap. 4.2.2 Siedlungsentwicklung / Siedlungsschwerpunkte

ÖEP / FWP | Gst. 3151, 3171, 3182/1, 2734/1, KG Mitterndorf, KG Krungl / Funktion Wohnen:

Ansicht von Südwesten, 2020

Im Mittel lediglich 450 m vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt, stellt das ggst. ca. 2,30 ha große Gebiet einen der Hauptentwicklungsbereiche für die Funktion Wohnen dar, wobei bis jetzt eine Fläche im Ausmaß von knapp 0,75 ha als Bauland ausgewiesen ist. Direkt neben der B 145 kommt ein ca. 1,2 ha großer Streifen in der Tiefe einer Parzelle jenseits einer relativen Bedarfsgrenze hinzu. Mitten im Zentrum gelegen ist das ggst. Gebiet beispielsweise für Wohnen im Alter und/oder leistbares Wohnen sehr geeignet. Darüber hinaus zeichnet es sich durch sehr gute Besonnung, Geländebeschaffenheit (sanft geneigt, ca. 6-8% i.M.) und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 116 Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Als Beeinträchtigung sind der Lärm im Nahbereich der B145 Salzkammergut Straße festzustellen, wobei im östlichen Teil die ehemals enorme Lärmbeeinträchtigung durch lineare Maßnahmen in Form von Lärmschutzwänden stark abgeschwächt werden konnte, während es entlang des Grundstückes 3151 baulicher Maßnahmen (zB. in Form eines geschlossenen Garagenriegels oä.) bedürfen wird, sowie mehrere Fließpfade, ua. einer aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha quer über das Gst. 3151.

ÖEP | Gst. 2360, 2362, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Der ggst. Bereich liegt im Mittel zwar lediglich 150 m vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt, ist aber durch die Nähe zu zwei landwirtschaftlichen Betrieben (einer davon G=15,3) vor diesbezüglichen Immissionen nicht gefeit. Hinzu kommt die Hanglage als naturräumliche Voraussetzung am Übergang zum freien Plateau oberhalb des Zentrums, die das Orts- , und Landschaftsbild innerorts reizvoll prägt, wodurch bei einer Erweiterung auch diesbezüglich Restriktion geboten ist. Positiv hervorzuheben sind neben der Zentrumsnähe die sehr gute Besonnung sowie die Lärm- und Hochwasserfreiheit. Lediglich einige Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 0,05 – 1 ha sind festzustellen. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden.

Ansicht von Osten, 2020

ÖEP | Gst. 3614, 3616, KG Mitterndorf / Funktion Wohnen: Der ggst. Bereich liegt rund 500 m im Mittel vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt. Neben der Zentrumsnähe sind die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit (sanft geneigt) sowie die Hochwasserfreiheit positiv hervorzuheben sind. Es sind jedoch mehrere Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha festzustellen. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich aber die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße.

ÖEP | Gst. 3589, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft: Der ggst. Bereich befindet sich im Mittel zwar lediglich 450 m vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt, liegt aber im Geruchsschwellenabstand eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G>15 und ist aufgrund dieser Nähe vor diesbezüglichen Immissionen nicht gefeit. Positiv hervorzuheben sind neben der Zentrumsnähe die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie die

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 117 Hochwasserfreiheit. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestaltet sich jedoch auch die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße.

ÖEP | Gst. 2537/2, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft: Der ggst. Bereich befindet sich im Mittel zwar lediglich 100 m vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt, liegt aber großteils im Belästigungsbereich des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes mit G~13. (Positiv hervorzuheben sind neben der Zentrumsnähe die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie die Lärm- und Hochwasserfreiheit. Die technisch- infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden.)

ÖEP | Gst. 13/1 + Umfeld, KG Mitterndorf / Funktion Zentrum: Im Mittel lediglich 150 m vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt, stellt das ggst. ca. 0,75 ha große Gebiet einen weiteren Hauptentwicklungsbereich dar. Bei der ggst. Fläche handelt es sich um einen höchst sensiblen orts- und landschaftsräumlichen Bereich, denn der Blick auf den dem Zentrum im Südosten vorgelagerten „Pfarrerbühel“ mit der katholischen Kirche im nordwestlichen Abschlussbereich stellt eine der wichtigsten Sichtbeziehungen von Bad Mitterndorf dar. Neben der Zentrumsnähe zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Lediglich die Hangneigung von iM. 25% ist als geringfügige Beeinträchtigung zu sehen.

Ansicht von Osten, 2020

ÖEP | Gst. 2444/2, KG Mitterndorf / Relative EG / Funktion Wohnen: Der ggst. Bereich liegt rund 400 m im Mittel vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt. Das bestehende Stallgebäude steht leer. Im Hinblick auf die reizvolle Voraussetzung in Form eines naturräumlichen Rückens, der das Orts-, und Landschaftsbild innerorts prägt, wird im Zuge der ggst. Revision auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft, um damit die gebotene Restriktion bzgl. Erweiterung zum Ausdruck zu bringen. Neben der Zentrumsnähe zeichnet sich das ggst. Gebiet durch eine sehr gute Besonnung sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch- infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 118 ÖEP | Gst. 2509, 2511/1, KG Mitterndorf / Relative EG / Funktion Wohnen: Obwohl der ggst. Bereich durch Zentrumsnähe punktet (rund 400 m im Mittel vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt), wird er im Hinblick auf nicht auszuschließende Beeinträchtigung durch Hang- und Schmelzwässer wird im Zuge der ggst. Revision auf eine relative Bedarfsgrenze zurückgestuft. Neben der Zentrumsnähe zeichnet sich das ggst. Gebiet durch eine sehr gute Besonnung, durch die Geländebeschaffenheit (sanft geneigt) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben.

ÖEP | Gst. 2459/1, 2492, 2493, KG Mitterndorf / Relative EG / Funktion Wohnen: Der ggst. Bereich liegt rund 600 m im Mittel vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen entfernt. Die äußere Erschließung gilt es im Detail erst zu klären. Positiv hervorzuheben sind die sehr gute Besonnung, die Geländebeschaffenheit (sanft geneigt) sowie die Lärm- und Hochwasserfreiheit. Ein Problem bzgl. Hang- und Schmelzwässer ist weniger bekannt als im westlich benachbarten Bereich, so sind lediglich wenige Fließpfade festzustellen (ua. einer aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha). Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe im Nahbereich gegeben.

Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

T H Ö R L | Z A U C H E N …….. …….………………… ………………… Im Westen schließt Thörl übergangslos an Mitterndorf, im Osten übergangslos an Zauchen an. Aufgrund der räumlichen Verflechtung zählen beide Ortsteile zum regionalen Siedlungsschwerpunkt. Zauchen bildet den östlichen Abschluss des Hauptsiedlungsbereiches von Bad Mitterndorf. Thörl befindet sich vom inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen ca. 700 - 1.300 m iM. entfernt, Zauchen ca. 1.300 - 2.300 m iM. Der Großteil der Flächen liegt damit außerhalb fußläufiger Erreichbarkeit (> 1.000 m). Während Thörl (nahezu) ausnahmslos durch Wohnnutzung gekennzeichnet ist, ist im Kern von Zauchen zudem auch starke landwirtschaftliche Prägung erkennbar. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung sind Thörl und Zauchen den „Siedlungs- und Industrielandschaften“ zuzuordnen  Näheres zur Standortgunst siehe Kap. 4.2.2 Siedlungsentwicklung / Siedlungsschwerpunkte

ÖEP | Gst. 2647, KG Krungl / Funktion Wohnen: Das ggst. Grundstück befindet sich unweit vom Zauchenbach in westlicher Richtung entfernt. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist entlang der Mitterndorfer Straße Potential zur Erweiterung für die Funktion Wohnen in der Tiefe einer Parzelle gegeben, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung sowie durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei). Hinzu kommen einige Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 0,05 – 1 ha. Als Beeinträchtigung ist außerdem der Lärm ausgehend von der L 730 Mitterndorfer Straße und der B145 Salzkammergut Straße zu verzeichnen, wobei die ehemals enormen Immissionen aus südlicher Richtung durch lineare Maßnahmen in Form von Lärmschutzwänden stark abgeschwächt werden konnten.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 119

ÖEP | Gst. 2701/1, KG Krungl / Funktion Wohnen: Das ggst. Grundstück befindet sich inmitten von Thörl. Die Voraussetzungen sind grundsätzlich ähnlich wie beim oa. Gst. 2647, mit der gravierenden Einschränkung, dass aus Sicht der WLV vor Baulandausweisung zwingend ein Hochwasserabflusskonzept zu erstellen ist.

ÖEP / FWP | Gst. 2661/1, KG Krungl / Funktion Wohnen: Das ggst. Grundstück wird durch die Schipiste zweigeteilt (Endpunkt einer Abfahrt). Während der südliche Bereich bereits ein als Bauland bzw. Potential für die Funktion Wohnen ausgewiesen ist, sind im nördlichen Teil im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen relative Entwicklungsgrenzen gesetzt. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (5% Neigung iM.) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen.

ÖEP | Gst. 2456, KG Krungl / Funktion Wohnen: Das ggst. Grundstück befindet sich am nordöstlichen Rand von Zauchen im rückwärtigen Bereich einer kleinen naturräumlichen Erhebung. Das Gebiet zeichnet sich durch gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (sanft geneigt) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 120 ÖEP | Gst. 2516/1, 2517, KG Krungl / Funktion Industrie & Gewerbe: Die ggst. Grundstücke befinden sich im Bereich der östlichen Ortseinfahrt. Aufgrund der geringen Größe und Tiefe sowie aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Wohngebiet ist keine industrielle, sondern ausschließlich emissionsarme gewerbliche Nutzung möglich. Die Standortgunst liegt in der einfachen und schnellen Erreichbarkeit, ausgehend von der B 145 Salzkammergut Straße ohne Beeinträchtigung einer Wohnbebauung durch den zu erwartenden gewerblichen An- und Abfahrtsverkehr. Die technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Das Gelände ist weitgehend eben und hochwasserfrei. Lediglich am südlichen Rand ist ein Fließpfad aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha festzustellen.

Ansicht von Westen, 2020

FWP | Gst. 2528, 2534, KG Krungl / Funktion Wohnen: Die ca. 0,7 ha große Fläche befindet sich am südlichen Rand von Zauchen und ist bereits als Bauland ausgewiesen. Am Rand des regionalen Siedlungsschwerpunktes gelegen, wäre es beispielsweise für leistbares Wohnen sehr geeignet. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 121 die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße. Zudem sind im östlichen Teil vermehrt Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 0,05 – 1 ha festzustellen.

ÖEP / FWP | Gst. 2618, 2619/1 u. 2621/1, KG Krungl / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Die ca. 1,50 ha große Fläche befindet sich im westlichen Bereich von Zauchen und ist teilweise bereits als Bauland ausgewiesen. Aufgrund der Nähe zu einem landwirtschaftlichen Betrieb mit G=18,15 sind weite Teile zur Erweiterung für die Funktion Landwirtschaft vorgesehen. Dies umso mehr als in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Erst in Richtung Süden ist ein Übergang zur Wohnnutzung denkbar. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Lediglich mehrere Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 0,05 – 1 ha sind festzustellen. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße. Die äußere Erschließung ist aus Richtung Norden vorgesehen.

Den südlichen Abschluss bildet Bauland der Kategorie Gewerbegebiet im geringen Ausmaß von lediglich ca. 2.550 m². Der Vorteil in der Ausweisung liegt darin, dass eine allfällige Bebauung die Funktion eines lärmabschirmenden Puffers gegenüber dem rückwärts anschließenden allgemeinen Wohngebiet einnehmen könnte, der Nachteil in der äußeren Erschließung. Konkret geht es darum, im bereits bestehenden Kreuzungspunkt zwischen der Landesstraße der Kategorie C (B 145) und der Gemeindestraße das Gefahrenpotential nicht zu erhöhen. Aus diesem Grund ist im Wortlaut zum FWP 1.00 der Nachweis der Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit der äußeren Erschließung als Aufschließungserfordernis im öffentlichen Interesse festgelegt. Der diesbezügliche Nachweis ist im Bauverfahren durch den Bauwerber zu erbringen. Konkret bedeutet das, dass die jeweiligen Nutzungen auf die Situation abzustimmen bzw. verkehrsträchtige Nutzung von vornherein ausgeschlossen sind. Es sollte auch nicht außer Betracht bleiben, die bestehende Straße aus Richtung Norden entsprechend zu ertüchtigen.

FWP | Gst. 2565 + Umfeld, KG Krungl / Funktion Tourismus:

Ansicht von Süden, 2020

Ca. 500 m von der Mitterndorfer Straße in nördlicher Richtung entfernt, ist eine unbebaute Fläche im Ausmaß von rund 1,30 ha als Erholungsgebiet festgelegt, das sich zu beiden Seiten einer ca. 10 m hohen Geländestufe verteilt, die über weite Teile lt. Kataster mit der Nutzung Wald belegt ist. Außerdem verläuft über den tiefergelegenen Teil eine Schipiste. Positiv hervorzuheben sind die Geländebeschaffenheit (10% Neigung iM.) sowie die Lärmfreiheit. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich die in Teilen gegebene

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 122 Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei), die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum sowie insbesondere die fehlende Nähe zu einem touristischen Angelpunkt.

Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

G E W E R B E G E B I E T T H Ö R L | Z A U C H E N S Ü D ………………… Das Gewerbegebiet Thörl / Zauchen bildet einen der zwei industriell-gewerblichen Schwerpunkte der Marktgemeinde Bad Mitterndorf. Das knapp 1.500 m lange Gebiet liegt eingezwängt zwischen der B 145 im Norden und der ÖBB – Bahnlinie im Süden. Mit dem Begleitweg entlang der Bahn, der vor kurzem fertiggestellt wurde, konnte das Problem der äußeren Erschließung des ggst. Industrie- und Gewerbegebietes zumindest in Teilen behoben werden, da der westliche Bereich des Gebietes nunmehr über eine Kreuzung mit Linksabbiegespur erschlossen wird. Das Projekt „Niveaufreier Anschluss Bad Mitterndorf Mitte“, das zu einer wesentlichen Reduktion des Gefahrenpotentials bei der Erschließung der Bereiche im Osten dienlich wäre, ist weiterhin evident.

ÖEP / FWP | Gst. 2736, 2737, 2739/1, KG Krungl u. 3199, 3201, 3202, KG Mitterndorf / Funktion Industrie & Gewerbe: Die in Summe knapp 4 ha große Fläche befindet sich am westlichen Rand des ggst. Industrie- und Gewerbegebietes. Einen Anteil von ca. 20% am Bauland einnehmend, sind die im Westen gelegenen Flächen als Bauland der Kategorie Industriegebiet I1 ausgewiesen. Die Standortgunst liegt in der von Wohngebieten losgelösten Lage, verbunden mit der einfachen und schnellen Erreichbarkeit, ausgehend von der B145 Salzkammergut Straße (Linksabbiegespur) ohne Beeinträchtigung einer Wohnbebauung durch den zu erwartenden gewerblichen An- und Abfahrtsverkehr sowie in der wohngebietsabgewandten Hauptwindrichtung. Positiv hervorzuheben ist zudem die Hochwasserfreiheit. Die technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Das Gelände fällt sanft in Richtung Westen ab (ca. 5% iM.). Aufgrund der sichtexponierten und damit sensiblen Lage ist über ein Räumliches Leitbild die bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild durch Vorgaben zur Reduktion landschaftsbezogener Störwirkungen sicherzustellen (bestandsangepasste Höhenbegrenzung, kleinteilige Bebauungsstruktur, landschaftsgerechte Geländeveränderungen, Achtsamkeit bei Farb- und Materialwahl, Pflanzgebote etc.).

Ansicht von Norden, 2020

FWP | Gst. 2502, 2503, 2624/1, 2630, KG Krungl / Funktion Industrie & Gewerbe: Die in Summe ca. 2,75 ha große Fläche befinden sich am östlichen Rand des ggst. Industrie- und Gewerbegebietes. Knapp die Hälfte der Fläche ist bewaldet (Nutzung Wald lt. Kataster). Um eine weitgehende

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 123 Einsehbarkeit zu verhindern, ist es für das Orts- und Landschaftsbild der Tourismusgemeinde Bad Mitterndorf ganz wesentlich, dass der im Osten (außerhalb des Baulandes) anschließende Wald erhalten bleibt. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zu den fünf im Freiland gelegenen Wohnobjekten (rechtmäßige Bestände) ist Bauland der Kategorie Gewerbegebiet festgelegt. In §30 Stmk. ROG 2010 ist zwar bestimmt, dass die „Nutzungen keine das ortsübliche Ausmaß übersteigenden Belästigungen in benachbarten Baugebieten verursachen dürfen“, gleichzeitig ist in §12 Stmk. BauG 1995 bestimmt, dass „die Behörde größere Abstände vorzuschreiben hat“, sofern „der Verwendungszweck von baulichen Anlagen eine unzumutbare oder das ortsübliche Ausmaß übersteigende Belästigung oder Gesundheitsgefährdung der Nachbarn erwarten lässt“. Im Sinne eines konfliktfreien Nebeneinanders sollte daher auf die Ansiedelung emissionsarmer Betriebe geachtet werden. Im Übrigen ist das Gebiet hochwasserfrei, aber durch zahlreiche Fließpfade betroffen, ua. aus Einzugsgebieten von 10 – 100 ha! Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Das Gelände ist weitgehend eben.

FWP | Gst. 2743, 2744, 2745, 2746, KG Krungl / Funktion Industrie & Gewerbe und Wohnen: Das ca. 0,95 ha große und als Bauland der Kategorie Gewerbegebiet ausgewiesene Grundstück 2743 befindet sich inmitten des ggst. Industrie- und Gewerbegebietes. Im Norden ist eine Fläche für das Projekt „Niveaufreier Anschluss Bad Mitterndorf Mitte“ vorgesehen. Im Übrigen ist das Gebiet hochwasserfrei und das Gelände weitgehend eben. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden.

Da es langfristig vorstellbar ist, das südöstlich angrenzende, ca. 4.750m² große allgemeine Wohngebiet im Sinne einer Durchgängigkeit der Funktion Industrie & Gewerbe zuzuführen, ist dieses Gebiet im ÖEP 1.00 als Bereich mit 2 Funktionen festgelegt.

N E U H O F E N …….. …….………………… ………………… Neuhofen liegt in südwestlicher Richtung ca. 700m vom inneren Zentrum entfernt, zählt aber aufgrund der räumlichen Verflechtung über die B 145 und ÖBB – Bahnlinie hinweg zum regionalen Siedlungsschwerpunkt. Das innere Zentrum mit seinen wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen ist im Mittel bereits ca. 1.000 - 1.500m entfernt und damit außerhalb fußläufiger Erreichbarkeit (> 1.000 m). Im Hinblick auf die Nutzung ist Neuhofen dreigeteilt. Im Nordosten, im ältesten Kern, ist Neuhofen noch sehr stark landwirtschaftlich geprägt (ua. 2 aktive Betriebe mit G>20), im Nordwesten durch Wohnnutzung (Ein- und Mehrfamilienhausbebauung) und im Süden, im Umfeld der Grimmingtherme, touristisch. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Neuhofen den „Siedlungs- und Industrielandschaften“ zuzuordnen  Näheres zur Standortgunst siehe Kap. 4.2.2 Siedlungsentwicklung / Siedlungsschwerpunkte

ÖEP | Gst. 3322/1, KG Mitterndorf / Relative EG / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Die ggst. ca. 1,15 ha große Fläche stellt eine innerörtliche Lücke am Übergang von Wohnnutzung zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung dar (2 Betriebe mit G>20). Demzufolge wird das Potential im Zuge der ggst. Revision zurückgenommen und durch Differenzierung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen die Entwicklung gelenkt. Beabsichtigt ist, dass sich die Bebauung von Westen nach Osten entwickelt. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (5 - 10% Neigung) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 124 FWP | Gst. 3367, KG Mitterndorf / Funktion Tourismus: Die ggst. ca. 3,2 ha große Fläche ist bereits als Bauland ausgewiesen und befindet sich im Eigentum der Marktgemeinde Bad Mitterndorf. Die herausragende Standortgunst liegt in der unmittelbaren Nähe zur Grimmingtherme. Darüber hinaus zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Die äußere Erschließung erfolgt auf kurzem Weg ausgehend von der L729 Paß Stein Straße. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die in Teilen mäßige Tragfähigkeit des Untergrundes.

ÖEP | Gst. 3384/1 u. 2, KG Mitterndorf / Funktion Tourismus & Wohnen: Die ggst. ca. 1,35 ha große Fläche befindet sich im nordöstlichen Nahbereich der Grimmingtherme. Die Voraussetzungen für eine Entwicklung sind grundsätzlich ähnlich gut wie beim oa. Grundstück 3367, jedoch mit dem Unterschied, dass sich die Fläche nicht im Eigentum der Marktgemeinde Bad Mitterndorf befindet und der Eigentümer Bedarf hinsichtlich Wohnnutzung für seine Nachkommen bekundet hat. Aus diesem Grund ist ein Bereich mit 2 Funktionen festgelegt.

Ansicht von Süden, 2020

ÖEP / FWP | Gst. 3351, 3355, KG Mitterndorf / Funktion Tourismus: Die ggst. ca. 2,5 ha große Fläche befindet sich im zwar im östlichen Nahbereich der Grimmingtherme, jedoch jenseits des Neuhofengrabens. Dies hat zur Folge, dass die äußere Erschließung nicht auf kurzem Weg von der L729 Paß Stein Straße ausgehend erfolgen kann, sondern von der B145 Salzkammergut Straße ausgehend und somit durch das Dorfgebiet führt. Im Übrigen sind die Voraussetzungen grundsätzlich ähnlich gut wie beim oa. Grundstück 3367. Es sind jedoch vermehrt Fließpfade festzustellen, ua. aus Einzugsgebieten von 1 – 10 ha, und befindet sich der südliche Teil innerhalb der Pufferzone eines Biotops (Teichmoos). Das bereits als Baulandausgewiesene Gst. 3355 befindet sich wiederum im Eigentum der Marktgemeinde Bad Mitterndorf.

ÖEP | Gst. 3428, 3432, KG Mitterndorf / Funktion Tourismus: Die ggst. ca1,25 ha große Fläche befindet sich im zwar im westlichen Nahbereich der Grimmingtherme, jedoch jenseits der L729 Paß Stein Straße, wodurch sich hinsichtlich Prioritätenreihung eine Nachrangigkeit ergibt. Im Übrigen sind die

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 125 Voraussetzungen grundsätzlich ähnlich gut wie beim oa. Grundstück 3367. Aber auch hier sind einige Fließpfade festzustellen (ua. aus Einzugsgebieten von 0,05 – 1 ha) und befindet sich der südliche Teil ebenfalls innerhalb der Pufferzone eines Biotops (Teichmoos).

ÖEP / FWP | Gst. 3427, KG Mitterndorf / Funktion Wohnen: Die ca. 0,7 ha große Fläche befindet sich am südwestlichen Rand von Neuhofen und ist teilweise bereits als Bauland ausgewiesen. Da das ggst. Grundstück sowohl im Norden als auch Osten an allgemeines Wohngebiet anschließt und aufgrund der Lage am Rand des regionalen Siedlungsschwerpunktes beispielsweise für leistbares Wohnen sehr geeignet ist, wird das Potential für die Funktion Tourismus im Zuge der ggst. Revision in Potential für die Funktion Wohnen umgewandelt (Arrondierung). Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen. Außerdem sind einige Fließpfade festzustellen, ua. einer aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha.

FWP | Gst. 3416, KG Mitterndorf / Funktion Wohnen: Die ca. 0,6 ha große Fläche befindet sich inmitten von Neuhofen und ist bereits als Bauland ausgewiesen. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen. Aufgrund der sichtexponierten und damit sensiblen Lage direkt neben der L 729 Paß Stein Straße ist über einen Bebauungsplan die bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild durch Vorgaben zur Reduktion von Störwirkungen sicherzustellen (bestandsangepasste Höhenbegrenzung, kleinteilige Bebauungsstruktur, Pflanzgebote etc.).

ÖEP | Gst. 3497/1, 3498/2, KG Mitterndorf / Funktion Wohnen: Die ca. 0,7 ha große Fläche befindet sich am westlichen Rand von Neuhofen. Die Voraussetzungen sind grundsätzlich ähnlich gut wie beim oa. Grundstück 3416, lediglich die Lage ist wesentlich weniger sichtexponiert. Da eine weitere Bauplatzreihe grundsätzlich denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint (umso mehr als das Bauland im Anschluss noch nicht konsumiert ist), wird in Richtung Westen eine absolute Bedarfsgrenze Nr. 1 gesetzt.

Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

P I C H L / K N O P P E N | N O R D …….. …….………………… ………………… Pichl und Knoppen befinden sich im westlichen Gemeindegebiet und liegen vom Zentrum Mitterndorf im Mittel ca. 6 km entfernt. Räumlich miteinander verflochten, sind sie als örtlicher Siedlungsschwerpunkt festgelegt und hinsichtlich Teilraumabgrenzung den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen. In Pichl ist ein vollsortierter Nahversorger gegeben, in Knoppen ein Kindergarten sowie eine Volksschule. Der gesamte Siedlungsbereich ist durch eine regelmäßige Abfolge aus landwirtschaftlicher Nutzung und Wohnnutzung geprägt  Näheres zur Standortgunst siehe Kap. 4.2.2 Siedlungsentwicklung / Siedlungsschwerpunkte

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 126 ÖEP | Gst. 1847/2 u. 3, KG Pichl / Funktion Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich unweit vom Pucherhaltgraben in östlicher Richtung entfernt. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist im Anschluss an bereits bestehendes Bauland Potential zur Erweiterung für die Funktion Wohnen in der Tiefe einer Parzelle gegeben, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Das Gebiet zeichnet sich durch die fußläufige Erreichbarkeit des vollsortierten Nahversorgers, des Kindergartens und der Volksschule, durch sehr gute Besonnung sowie durch gute Geländebeschaffenheit (Neigung ca. 15% iM.) und Lärmfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich jedoch die in Teilen gegebene potentielle Hochwassergefährdung. So geht aus der beiliegenden Stellungnahme der WLV ua. hervor, dass „für das Grundstück 1847/2, KG Pichl, als Vorfrage für eine etwaige Bebauung die jetzige unkontrollierte Ableitung der Wässer des Pucherhaltgrabens in den Stanglgraben geklärt werden muss“.

Ansicht von Südosten, 2020

ÖEP | Gst. 1967/1 u. 1964/1 + Umfeld, KG Pichl / Funktion Landwirtschaft: Im Südosten von Pichl gelegen, befinden sich die ggst. Grundstücke inmitten des örtlichen Siedlungsschwerpunktes. Gleichzeitig befinden sich die Flächen in Gunstlage eines landwirtschaftlichen Betriebes, indem sie sich zu beiden Seiten der Hofstelle verteilen. Für eine Bebauung stehen sie damit nicht zur Verfügung. Abgesehen davon, zeichnet sich der Bereich durch die bequem fußläufige Erreichbarkeit des vollsortierten Nahversorgers, des Kindergartens und der Volksschule aus, außerdem durch sehr gute Besonnung und sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung ca. 5% iM.). Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestalten sich aber die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße sowie die potentielle Hochwassergefährdung. So geht aus der beiliegenden Stellungnahme der WLV ua. hervor, dass für das Grundstück 1964/1, KG Pichl, als Vorfrage für eine etwaige Bebauung der genaue Verlauf der

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 127 Verrohrung des Pucherhaltgrabens festgestellt werden muss, da diese keinesfalls überbaut werden darf.

ÖEP | Gst. 1972/1, 2166/1, KG Pichl / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Am südöstlichen Rand von Pichl gelegen, befinden sich die ggst. Grundstücke inmitten des örtlichen Siedlungsschwerpunktes. Sowohl der vollsortierte Nahversorger als auch Kindergarten und Volksschule befinden sich in bequem fußläufiger Erreichbarkeit. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist entlang der Gemeindestraße Potential zur Erweiterung in der Tiefe einer Parzelle gegeben, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Während im westlichen Teil aufgrund der Nähe zur landwirtschaftlichen Nutzung ein Bereich mit 2 Funktion festgelegt ist, ist im östlichen Teil ausschließlich Potential für die Funktion Wohnen vorgesehen. Das Gebiet zeichnet sich zudem durch sehr gute Besonnung und sehr gute Geländebeschaffenheit (ganz sanft geneigt) aus. Die technisch- infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestalten sich aber die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße sowie die potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei). Zudem sind 2 Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 10 – 100 ha festzustellen.

ÖEP / FWP | Gst. 1996, 1997, 2000, 2006, KG Pichl / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Im Westen von Knoppen gelegen, befinden sich die ggst. Grundstücke inmitten des örtlichen Siedlungsschwerpunktes. Sowohl der vollsortierte Nahversorger als auch Kindergarten und die Volksschule befinden sich in (bequem) fußläufiger Erreichbarkeit.

Ansicht von Süden, 2020

Der aus den Grundstücken 1996, 1997/4 und 2000 bestehende, knapp 1,5 ha große Bereich ist zwar nahezu allseitig von Bauland umgeben, mangels derzeitiger Verfügbarkeit aber nur als Potential für die Erweiterung der Funktion Wohnen festgelegt. Im Bereich des Grundstückes 2006 hingegen ist bereits ein unbebauter Teil als Bauland ausgewiesen, darüber hinaus im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Das Gebiet zeichnet sich zudem durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 5 - 10% iM.) und weitgehende Lärmfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Durch Tierhaltungsbetriebe ist nur im Osten randliche Betroffenheit gegeben. Nachteilig gestalten sich die im östlichen Teil potentiell gegebene Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei) sowie die zahlreich vorhandenen Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 128 Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

I N D U S T R I E- und G E W E R B E G E B I E T P I C H L S Ü D … ……………… Das Industrie- und Gewerbegebiet Pichl Süd bildet einen der zwei industriell-gewerblichen Schwerpunkte der Marktgemeinde Bad Mitterndorf. Der knapp 16 ha große Siedlungsbereich befindet sich im westlichen Gemeindegebiet, eingezwängt zwischen der B145 Salzkammergut Straße im Norden, der ÖBB - Bahnlinie im Südwesten und dem sog. „Pichlmoor“ im Süden. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt der ggst. Siedlungsbereich zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

Die Standortgunst für eine weitere industriell-gewerbliche Entwicklung begründet sich in der Nahelage zur B 145, verbunden mit einer grundsätzlich schnellen Erreichbarkeit, die aber nur richtungsgebunden gegeben ist. Der aus Richtung Osten Kommende bzw. nach Westen Abfahrende hat eine Strecke von ca. 450 m durch das allgemeine Wohngebiet von Pichl zurückzulegen! Positiv hervorzuheben sind die Distanz zum nächsten Wohngebiet einschließlich der wohngebietsabgewandten Hauptwindrichtung, die Geländebeschaffenheit, das Vorhandensein der technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich und nicht zuletzt die Verfügbarkeit zumindest der überwiegenden Flächen. Zudem ist das Gebiet zumindest in Teilen hochwasserfrei. Nachteilig gestaltet sich die potentielle Gefährdung durch Überflutung im nordwestlichen Bereich. (Da der Pichlergraben unterhalb der Bundesstraße nicht mehr im Betreuungsbereich der WLV liegt, ist der betroffene Bereich als brauner Hinweisbereich festgelegt.) Hinzu kommt die Nähe zum geschützten Landschaftsteil / Biotop, wo im Bauverfahren Erschwernisse aus der Thematik Naturschutz zu erwarten sind.

Ansicht von Nordwesten, 2020

T A U P L I T Z O R T …….. …….………………… ………………… Tauplitz Ort befindet sich im östlichen Gemeindegebiet und liegt vom Zentrum Mitterndorf im Mittel ca. 7 km entfernt. Räumlich mit Greith verflochten, sind die beiden Siedlungsbereiche als örtlicher Siedlungsschwerpunkt festgelegt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Tauplitz Ort den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen. Der

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 129 Siedlungsbereich ist durch die Funktionen Zentrum, Wohnen und Tourismus geprägt. Tauplitz weist alle Merkmale einer gut funktionierenden dörflichen Einheit auf. Ua. sind folgende Versorgungs- bzw. Gemeinbedarfseinrichtungen vorhanden: 1 vollsortierter Nahversorger einschl. kleiner Imbißstube, Bäcker einschl. Cafe, Kindergarten, Volksschule, praktischer Arzt, Postpartner, Geldinstitut, Pfarrkirche, Gasthaus etc.  Näheres zur Standortgunst siehe Kap. 4.2.2 Siedlungsentwicklung / Siedlungsschwerpunkte

 siehe auch Hotel-Masterplan der Kohl & Partner GmbH  siehe auch Kurzgutachten der Kohl & Partner GmbH

Insbesondere in Tauplitz ist seit einigen Jahren ein gestiegenes Interesse von Investoren bzw. Betreibern an der Ferienhotellerie zu verzeichnen. Zwar ist die dörfliche Struktur im Kern noch gegeben, die sukzessive Veränderung des Ortsbildes aber merklich erkennbar. Aus diesem Grund wurde von der Marktgemeinde Bad Mitterndorf ein Hotel-Masterplan in Auftrag gegeben, um basierend auf einer Analyse der Betten- und Nächtigungsstruktur fundierte Empfehlungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Weiterentwicklung des Bettenangebotes ableiten zu können.

Aus dem Hotel-Masterplan der Kohl & Partner GmbH geht hervor, dass „die Gemeinde mit den Liftanlagen auf der Tauplitz Alm sowie der Grimming-Therme über zwei sehr große, für die Bestandsbetriebe maßgebliche touristische Infrastruktureinrichtungen verfügt, die maßgeblich von der Etablierung zusätzlicher Beherbergungsbetriebe profitieren könnten (Aufenthaltsgast statt Tagesgast)“ und wird der Gemeinde daher die „Suche nach potentiellen Leitbetriebs-Standorten“ empfohlen. In den Handlungsempfehlungen wird konkret angeregt: „Wenn von Seiten der Therme bzw. der Bergbahnen zusätzliche Bettenkapazitäten geplant werden, sollte dies nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten grundsätzlich unterstützt werden. Anforderungsprofil für infrastrukturgetriebene Projekte aus Destinations- Perspektive:

° Direkte Infrastrukturanbindung (Lift oder Therme) ° Unkompliziertes, nachhaltiges Produkt mit Etablierung im mittleren Preis-Segment ° Entsprechendes hotelgewerbliches Angebot (keine reinen Selbstversorger- Einheiten) ° Optimierte Betriebsgröße mit mehr als 80 Zimmern ° Ansprache neuer, jüngerer, aktiver Zielgruppen für die Destination ° Nachhaltig gesicherte „warme“ Betten (keine versteckten Zweitwohnsitze) z.B. durch Eigenbetrieb oder Risikobeteiligung des Betreibers bzw. der Infrastruktur ° Idealerweise positive Wertschöpfungs-Möglichkeiten für das regionale Umfeld (z.B. durch regionale Kooperationen)

Entsprechende Projekte sollten aber „besonders intensiv geprüft werden – entscheidend für eine nachhaltige touristische Entwicklung ist neben dem Produkt die Be- und Vertriebsstärke des Betreibers, dessen Renommee, sowie die entsprechenden Verträge (Kernfrage: touristisches Projekt, oder Immobilien- Spekulations-Projekt?)“. „Im Hinblick auf eine bestmöglich abgesicherte Nachhaltigkeit der touristischen Nutzung sollten vorzugsweise regionale Investoren/Betreiber gewonnen werden.“ Obwohl „die Tauplitz“ sich als familienfreundliches Schigebiet vermarktet und alle Vorrausetzungen dafür bietet, zeigt die Ist-Analyse deutlich, dass „Leitbetriebe mit überregionalem Bekanntheitsgrad und zeitgemäßer Profilierung fehlen (z.B. Familien-Spezialist).

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 130 Das Kinderland auf der Tauplitz liegt den ganzen Tag in der Sonne, ist von Winterwinden geschützt, gut überschaubar und autofrei. Das Skigebiet befindet sich in der Hollhausmulde auf der Tauplitzalm. Die flachen Pisten und der 80m lange, überdachte Zauberteppich bieten beste Bedingungen zum Skifahren mit Kindern. In der Hollhausmulde findet man 4 Lifte, einfache und mittelschwere Pisten sowie gemütliche Einkehrmöglichkeiten. Die natürliche Lage in einer Senke macht das Familienskigebiet übersichtlich und gut überschaubar. Von einem Sicherheitszaun umgeben ist der Bereich zudem gut geschützt. Im Winter autofrei sind die Fahrten mit dem Skidoo oder Pistengerät einmalige Erlebnisse beim Skiurlaub mit Kindern. Die Skischulen auf der Tauplitz gestalten das Lernen auf den Pisten kindgerecht, mit viel Spaß und einem natürlichen Zugang zu Gelände und Schnee. Des Weiteren gibt es direkt neben dem Grafenwiesenlift etwas oberhalb der Talstation Tauplitz das Schlümpfeland der Skischule Vasold. Es bietet ein überdachtes Förderband und einen eigenen Seil-Lift. An den leichten Pisten am Grafenwiesenlift können die Kinder erste Schritte mit dem Skilehrer wagen. In der offiziellen Wertung von Skigebiete-Test.at wird „der Tauplitz“ in der Kategorie Familien attestiert, dass es sich um „ein nahezu perfektes Familienskigebiet“ handelt und mit 8 von 10 Punkten bewertet. Ähnlich wird es von Skiresort.at gesehen: 4 von 5 Sternen

Zum Zeitpunkt der Planungsinteressensabfrage wurde kein einziges Beherbergungsprojekt eingebracht, mit fortlaufender Dauer der Bearbeitung aber 9 Projekte an die Gemeinde herangetragen. Bei der Analyse haben sich zwei Standorte als geeignet herauskristallisiert. Beide stehen in unmittelbar räumlichem Zusammenhang mit dem örtlichen Siedlungsschwerpunkt Tauplitz:

FWP | Gst. 1124/1 u. 5 + Umfeld, KG Tauplitz / Funktion Tourismus: Die ggst. Grundstücke befinden sich am südöstlichen Rand von Tauplitz-Ort. Folgt man der L732 Tauplitz Straße ausgehend von der B145 Salzkammergut Straße, gelangt man nach rund 650 m in das Ortsgebiet von Tauplitz. Bevor sie den Siedlungsbereich erreicht, wird die bergauf führende Straße auf einer Länge von rund 400 m zu beiden Seiten von Wald flankiert, in der Folge zu beiden Seiten von Bebauung begrenzt, bevor sie den inneren Kern in einer Rundung umschließt. Ab Querung des Krunglbaches breitet sich östlich der Straße der freie Landschaftsraum aus. Unmittelbar nach der Brücke zweigt eine Gemeindestraße ab, um den Ortskern in direkter Linie zu erschließen. Dazwischen eingezwängt, besteht das als Familienbetrieb geführte 3-Sterne-Superior-Hotel Seebacherhof. Vor rund 10 Jahren wurde eine Großinvestition getätigt, das Hotel dabei umfassend erweitert. Mit diesem Zubau wurden die vorhandenen räumlichen Ressourcen westlich der L732 ausgeschöpft. (Unbedingt notwendige) Erweiterungsmöglichkeiten sind nunmehr nur noch östlich der Tauplitz Straße gegeben, wo sich ein ca. 1,40 ha großes Gebiet ebenfalls im Eigentum des Seebacherhofs befindet. Über die Straße hinweg ist im Westen ist ein direkter Anschluss an den Siedlungsbereich von Tauplitz gegeben. Im Südwesten ist das Bauland zwar knapp 100 m entfernt, in Fortführung der Bebauung diesseits der Straße wird die dazwischenliegende ca. 4.000 m ² große, dreieckig zugeschnittene Fläche mit Potential für die Funktion Tourismus aufgefüllt. An diesem südöstlichen Ende wird Tauplitz von einem kleinen Bergrücken begrenzt. An das ggst. Gebiet direkt angrenzend, fließt der Krunglbach, der von einer Baumreihe gesäumt wird. Jenseits davon verläuft ein Weg, der den im Osten benachbarten Fußballplatz erschließt. In der Folge schließen Wiesenflächen an, die sich zu Beginn ganz sanft geneigt zeigen, bevor sie nach knapp 100 m stark zu steigen beginnen. Im Osten, jenseits des Fußballplatzes, sowie im Nordosten dehnt sich der freie Landschaftsraum aus, in nördlicher Richtung ca. 150 m entfernt, besteht ein 0,70 ha großer Parkplatz. Während das Gelände im ggst. Bereich nur ganz sanft geneigt ist, nimmt die Neigung in Richtung Norden sukzessive zu. Im Östlichen Bereich wird das ggst. Areal von einem verrohrten Gerinne gequert.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 131

Ansicht von Nordosten, 2020

Einem ständigen Wettbewerb ausgesetzt, ist der Seebacherhof, wie weiter oben bereits ausgeführt, bestrebt, sich räumlich zu erweitern. In dem den Hotel-Masterplan ergänzenden Kurzgutachten wird eingehend aufgezeigt, dass „die Liegenschaft aus touristischer Perspektive hervorragend für die Ansiedelung eines touristischen Leitbetriebes mit überregionaler Zugkraft geeignet ist“. Dies umso mehr als seitens des Betriebes ein Ausbau der Familien-Profilierung beabsichtigt ist. In diesem Zusammenhang wird wiederholt darauf hingewiesen, dass sich das Skigebiet als familienfreundliche Destination vermarktet, bis jetzt jedoch keinen Familien-Spezialisten bei den Beherbergungsbetrieben aufzuweisen hat. Neben dem unmittelbaren Nutzen für den Betrieb, den eine Ausweisung im ggst. Bereich nach sich zieht, liegt darin mittelbar ein Mehrwert für die Marktgemeinde Bad Mitterndorf, da hier ein Impulsgeber für die Weiterentwicklung der touristischen Destination entstehen könnte:

° Wertschöpfungseffekte in der Bau- und Betriebsphase ° Indirekte Impulseffekte auf die umliegenden Beherbergungsbetriebe ° Positive überregionale Berichterstattung und Ansprache neuer Zielgruppen

Ohne investive Impulse droht lt. Bericht der Kohl & Partner GmbH „eine ‚Ent-Professionalisierung‘ des touristischen Angebots (immer mehr Bettenanteile im Ferienwohnungs-Segment)“.

Ein dritter, nicht unwesentlicher Aspekt liegt darin, dass das Schwimmbad von Tauplitz bereits in die Jahre gekommen ist und gemeinsam mit dem Seebacherhof ein Public-Private-Partnership-Projekt (PPP) umgesetzt werden könnte. Seit Jahren angedacht, wurde bereits von der Altgemeinde im ggst. Bereich Freiland mit Sondernutzung Badeteich festgelegt. Wie von der Kohl & Partner GmbH richtig dargelegt wird, ist aus touristischer Perspektive nachvollziehbar, dass „die Schaffung einer attraktiven Badeanlage für einen privaten Investor kaum wirtschaftlich rentabel sein kann, sollten nicht zusätzliche Beherbergungskapazitäten geschaffen werden“. Durch die zu erwartenden Synergieeffekte wäre aus Sicht der Gemeinde eine intensivere touristische Entwicklung des Standortes überaus vorteilhaft. „Üblicherweise resultieren aus dem operativen Betrieb von Gemeindebädern mehr oder weniger große laufende Abgänge. Hinzu kommen immer größere Schwierigkeiten bei der gastronomischen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 132 Bewirtschaftung solcher kommunalen Freizeiteinrichtungen (trotz oft marginaler Pachten finden sich immer weniger Interessenten mit zumindest rudimentärer gastronomischer Kompetenz).“

Letztendlich kommt die Kohl & Partner GmbH zu folgendem Schluss: „Der Standort wäre für eine touristische Leitbetriebsentwicklung durch den regionalen Hotelier Mario Seebacher hervorragend geeignet, zudem könnten im Falle der kooperativen Umsetzung des Bio-Badeteiches weitere positive externe Effekte für die Allgemeinheit geschaffen werden. Darüber hinaus ist die geplante Familien- Profilierung eine wertvolle Ergänzung des regionalen Beherbergungs-Angebots. Eine Umwidmung der Liegenschaft ist daher aus touristischer Perspektive zweifelsfrei zu befürworten.“ Beabsichtigt ist die Errichtung von ca. 150 Betten.

Ansicht von Norden, 2020

Am tiefsten Punkt und damit weitgehend am Rand des freien Landschaftsraumes gelegen, wird das ggst. Gebiet vom Krunglbach mit seinem Uferbewuchs gesäumt sowie vom kleinen Bergrücken im Hintergrund umrahmt. Die Ausweisung stellt eine Fortführung der im südwestlichen Nahbereich diesseits der Straße bereits begonnenen Bebauung dar. Hinzu kommt, dass mit dem Fußballplatz entlang des Krunglbaches bereits eine infrastrukturelle Einrichtung mit baulichem Bestand gegeben ist. Darüber hinaus wird in Richtung Norden eine absolute Entwicklungsgrenze Nr. 5 gesetzt, um den Blick in die freie Landschaft großräumig nicht zu beeinträchtigen. Um die bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild zu gewährleisten, ist verpflichtend ein Bebauungsplan zu erstellen mit dem Ziel, durch Vorgaben hinsichtlich Gesamthöhe, Baumassenverteilung, Geländeveränderungen, Pflanzgebote und dergleichen landschaftsbezogene Störwirkungen zu reduzieren.

Das Gebiet ist weitgehend lärmfrei. Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die potentielle Hochwassergefährdung. (Ein Hochwasserabflusskonzept liegt bei.) Hinzu kommen einige Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 - 10 ha

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 133 FWP | Gst. 614/2, 615, 616, 617, 619, KG Tauplitz / Funktion Tourismus: Im ÖEP 4.00 der Altgemeinde Tauplitz war in die ggst. Entwicklungsrichtung bereits eine relative Entwicklungsgrenze festgelegt, das Gebiet mangels konkreter Angaben aber nicht räumlich abgegrenzt. Zudem war im Erläuterungsbericht zum ÖEK 4.00 der Altgemeinde Tauplitz ein Untersuchungsraum mit der Bezeichnung „Umfeld Hollam“ benannt mit dem Ziel, einen touristischen Schwerpunkt zu definieren. Der ggst. Standort ist einer der vier bereits damals in Betracht gezogenen.

Ansicht von Osten, 2020

Die ggst. Grundstücke befinden sich im Norden von Tauplitz-Ort am Übergang zum grünlandgeprägten Bergland, wo die Landschaft bereits Grundzüge eines Almgebietes trägt. Die Schipiste ist lediglich ca. 25 m entfernt und auch die Talstation der Tauplitz Bergbahnen in räumlicher Nähe. Zudem schließen im Norden und Nordosten zwei Übungsschihänge an. Der innere Kern mit seinen Versorgungseinrichtungen (vollsortierter Nahversorger etc.) ist lediglich ca. 300 m und damit in bequem fußläufiger Erreichbarkeit entfernt. Derzeit ist der Rand des Siedlungsbereiches von einer ca. 3 m hohen Geländekante eingefasst, entlang derer ein schmaler Weg (öffentliches Gut) verläuft, der wiederum von einer Baumreihe gesäumt wird. Jenseits davon ist Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein mit einer Bebauungsdichte von 0,2 – 0,8 festgelegt. Die Widmungsfläche stellt eine sanft coupierte Mähwiese dar, die im Westen ca. 6-10% iM. geneigt ist, im Norden ca. 15%, im Osten ca. 22% und in Richtung Süden vergleichsweise steiler abfällt (35 - 40% i.M.). Während sich der Landschaftsraum in Richtung Nordosten vergleichsweise sanft und weitläufig ausbreitet, geht er im nordwestlichen Nahbereich in Wald über. Im westlichen Nahbereich fließen mehrere Gewässer (Gerinne) ua. der Draxlerbach. Jenseits davon ist die Landschaft kleinstrukturiert und durch ein Wechselspiel aus kleinen Wiesen, Wäldern, Baumreihen und dergleichen gegliedert. Hinzu kommt eine hohe Reliefenergie.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 134 Auch diesem Standort attestiert die Kohl & Partner GmbH, dass „die zur Verfügung stehende Fläche grundsätzlich ausreichend groß bemessen ist zur Etablierung eines Leitbetriebes mit (überregionaler) touristischer Relevanz. […] Der Standort ist für eine ferientouristische Nutzung gut geeignet. Aus Destinations-Perspektive ist die Umwidmung im Hinblick auf die zu erwartenden positiven externen Effekte, sowie der intensiven regionalen Verankerung der Tauplitzer Bergbahn als Projekt-Initiator zu befürworten“. Beabsichtigt ist die Errichtung von ca. 150 Betten.

Neben den oa. Vorteilen aus touristischer Sicht zeichnet sich das Gebiet durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die topographischen Voraussetzungen mit der in Teilen sehr starken Hangneigung. Die Einbettung ins Gelände stellt jedenfalls eine planerische Herausforderung dar. Auch das Thema der Oberflächenentwässerung darf nicht unterschätzt werden, wie zahlreiche Fließpfade insbesondere im westlichen Bereich belegen. Einen ganz wesentlichen Punkt aber, den es im Detail noch zu klären gilt stellt die äußere Erschließung dar.

ÖEP / FWP | Gst. 1078, 1079, 1080, 1084/1, KG Tauplitz / Funktion Wohnen: Die ggst. ca. 1,05 ha große Fläche stellt eine innerörtliche Lücke im Süden von Tauplitz Ort dar. Im Hinblick auf die Prioritätenreihung wird das Potential im Zuge der ggst. Revision auf ein kleineres Ausmaß reduziert und die Entwicklung zudem durch Differenzierung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen gelenkt. Beabsichtigt ist, dass sich die Bebauung von Norden nach Süden entwickelt. Das Gelände fällt mit einer mittleren Neigung von 8 - 15% von Norden nach Süden ab und verflacht im Süden merklich. Neben der fußläufig bequemen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung sowie durch Lärm- und weitgehende Hochwasserfreiheit aus (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei.). Festzustellen sind jedoch einige Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 - 10 ha, insbesondere aber im südlichen Bereich. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben.

Ansicht von Süden, 2020

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 135 ÖEP / FWP | Gst. 1260/1, KG Tauplitz / Funktion Wohnen: Die ggst. ca. 0,8 ha große Fläche stellt eine innerörtliche Lücke im Südwesten von Tauplitz Ort dar. Ca. 80 Prozent der Fläche sind bereits als Bauland ausgewiesen. Aufgrund der fußläufig bequemen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen ist das ggst. Grundstück beispielsweise für leistbares Wohnen sehr geeignet. Das Gelände fällt mit einer mittleren Neigung von ca. 13% von Norden nach Süden ab. Neben der Zentrumsnähe zeichnet sich das Gebiet durch gute Besonnung sowie durch Lärmfreiheit aus. Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich jedoch die potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei.). Festzustellen sind außerdem zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 - 10 ha.

ÖEP / FWP | Gst. 1247/1 u. 7-9, 1249, KG Tauplitz / Funktion Wohnen: Die ggst. ca. 1,5 ha große Fläche stellt eine innerörtliche Lücke am südwestlichen Rand von Tauplitz Ort dar. Im Hinblick auf die Prioritätenreihung wird das Potential im Zuge der ggst. Revision auf ein kleineres Ausmaß reduziert und die Entwicklung zudem durch Differenzierung zwischen relativen und absoluten Bedarfsgrenzen gelenkt. Beabsichtigt ist, dass sich die Bebauung vorerst sowohl im Norden als auch im Süden in der Tiefe einer Parzelle „nach außen“ entwickelt. Darüber hinaus ist im Süden am Rand des Potentials eine absolute Bedarfsgrenze gesetzt, um aufzuzeigen, dass eine weitere Ausdehnung langfristig denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint. Das Gelände fällt mit einer mittleren Neigung von ca. 10% von Nordwesten nach Südosten ab. Neben der fußläufig bequemen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung sowie durch Lärm- und weitgehende Hochwasserfreiheit aus (randliche Betroffenheit; eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei.). Festzustellen sind jedoch zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 - 10 ha. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben.

ÖEP | Gst. 1224/1, KG Tauplitz / Funktion Wohnen: Im Norden von Tauplitz Ort gelegen, befindet sich das ggst. Grundstück im Nahbereich der Talstation der Tauplitz Bergbahnen. Neben der Wohnnutzung ist im ggst. Bereich auch eine touristische Nutzung vorstellbar. Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf jedoch in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Option für die Funktion Tourismus im Zuge der ggst. Revision zurückgenommen. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist. Das coupierte Gelände fällt relativ steil von Nordwesten nach Südosten ab. Neben der fußläufig bequemen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen bzw. der per Schi bequemen Erreichbarkeit der Talstation der Tauplitz Bergbahnen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, sowie durch Lärm- und weitgehende Hochwasserfreiheit aus (Ein Hochwasserabflusskonzept bei.). Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben.

ÖEP / FWP | Gst. 607, 609, 1191/6, 1193/1, 1196/1 + Umfeld, KG Tauplitz / Funktion Wohnen: Die ggst. in Summe ca. 1,05 ha großen Flächen befinden sich am nördlichen Rand von Tauplitz Ort. Ca. die Hälfte ist bereits als Bauland ausgewiesen. Das zur Erweiterung festgelegte Potential ist lediglich als Auffüllung bzw. Arrondierung kleiner Bereiche zu sehen, da eine großräumige Ausdehnung nach außen aufgrund der massiven Hang- und Schmelzwasserproblematik nicht vorgesehen ist und demzufolge eine absolute naturräumliche Entwicklungsgrenze festgelegt ist. Das Gelände fällt mit einer mittleren Neigung von 12 - 15% von Nordwesten nach Südosten ab. Neben der fußläufig bequemen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 136 Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung sowie durch Lärmfreiheit aus. Die technisch- infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich jedoch die potentielle Hochwassergefährdung (Ein Hochwasserkonzept liegt bei.). Zudem sind zahlreiche Fließpfade festzustellen.

Ansicht von Nordwesten, 2020

ÖEP | Gst. 1187/1, KG Tauplitz / Relative Entwicklungsgrenze / Funktion Wohnen & Tourismus: Das ggst. Grundstück befindet sich im Nordwesten von Greith. Nordöstlich der Entwicklungsgrenze ist sowohl Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein als auch Erholungsgebiet festgelegt, südwestlich der Entwicklungsgrenze ist Freiland gegeben. In einer Entfernung von ca. 35 m beginnt die Hofstelle Mößelberger, das Stallgebäude ist ca. 80 m entfernt. Bereits im Zuge der ÖEK-Änderung 4.03 der Altgemeinde Tauplitz wurde folgendes festgelegt:

relative siedlungspolitische EG: Diese relative Entwicklungsgrenze darf – zusätzlich zu den oben genannten Gründen (Anm.: Diese decken sich mit den im Wortlaut zum ÖEK 1.00 festgelegten allgemeinen Gründen zur Überschreitung einer relativen Entwicklungsgrenze) – nur unter der Voraussetzung überschritten werden, dass Nutzungskonflikte mit dem landwirtschaftlichen Betrieb auf demselben Grundstück (Gst. 1187/1, KG Tauplitz) auszuschließen sind.

Diese Bestimmung findet sich wieder, indem nunmehr eine relative siedlungspolitische Entwicklungsgrenze Nr. 3.2 Tierhaltungsbetrieb im Nahbereich | Schutz landwirtschaftlicher Betriebe gesetzt ist. Neben der fußläufigen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 7-10%) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden.

ÖEP / FWP | Gst. 1165, 1166, 1167/1 u. 2, 1168, 1169, KG Tauplitz / Funktion Wohnen & Tourismus: Das ggst. Gebiet befindet sich im am nördlichen Rand von Greith. Rund ein Drittel ist im FWP als

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 137 Bauland der Kategorie Erholungsgebiet ausgewiesen, ein weiteres Drittel als Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein und das letzte Drittel als Freiland mit Sondernutzung Sport Tennis u. Beachvolleyball. Zusätzlich zu diesen Funktionen ist lt. ÖEP 1.00 flächendeckend die Option für die Funktion Wohnen eingeräumt, wobei primär nicht die Wohnnutzung im Vordergrund steht, sondern die Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen. Der Vorteil liegt darin, dass kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist. Die 2. Funktion im Bereich der Sportnutzung soll im Falle einer Aufgabe des ca. 4.300 m² großen Sportplatzes schnelles Reagieren der Gemeinde im vereinfachten Verfahren ermöglichen. Neben der fußläufigen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 7-10%) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Neben der fußläufigen Erreichbarkeit des inneren Zentrums mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zeichnet sich das Gebiet durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung von 7% iM. im NW) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben.

Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

D A U E R S I E D L U N G S R A U M außerhalb der S I E D L U N G S S C H W E R P U N K T E Ein kleiner Teil des Dauersiedlungsraumes außerhalb der Siedlungsschwerpunkte ist hinsichtlich Teilraumabgrenzung dem „grünlandgeprägten Bergland“ zuzuordnen. Lt. Regionalem Entwicklungsprogramm Liezen sind in diesem Teilraum „außerhalb von im Regionalplan bzw. im Rahmen der örtlichen Raumplanung festgelegten Siedlungsschwerpunkten folgende Baulandausweisungen unzulässig: […]; großflächige Baulanderweiterungen zur Ausweisung neuer Bauplätze; Zulässig sind Baulanderweiterungen für unbebaute Bauplätze im Ausmaß von maximal 20 Prozent des bestehenden bebauten Baulandes, jedoch jedenfalls im Ausmaß von drei ortsüblichen Bauparzellen für Ein-und Zweifamilienhäuser.“ Um einen Spielraum offenzuhalten ist das im ÖEP 1.00 (außerhalb von Bauland) festgelegte Potential in vielen Fällen geringfügig größer als 20%.

In der Marktgemeinde Bad Mitterndorf sind noch viele Siedlungsbereiche stark landwirtschaftlich geprägt. Hinzu kommen zahlreiche Einzelgehöfte im Freiland. Um die landwirtschaftliche Struktur in dieser Form zu erhalten, stellt die „Erhaltung der räumlichen Voraussetzungen für eine leistungsfähige Landwirtschaft unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten“ ein vorrangiges Ziel dar. Vor allem Nutzungskonflikte sind zu vermeiden. Bei der Festlegung von Erweiterungspotential gilt daher das Gebot der Zurückhaltung (kleinräumige Auffüllungen und Arrondierungen – vornehmlich für weichende Erben).

K A I N I S C H ………..….… ………………………………… ……………………...... Kainisch ist durch Mischnutzung aus Wohnen und Landwirtschaft geprägt. Die Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen ca. 1.500 m (Nahversorger) bzw. ca. 2.000 m (KIGA, VS), das Zentrum von Mitterndorf ca. 7,5 km entfernt. Der südliche Teil von Kainisch zeigt einen stark aufgelösten, annähernd sternförmigen Zuschnitt, der nördliche Teil verteilt sich auf vier Siedlungssplitter in verstreuter Anordnung. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Kainisch überwiegend

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 138 den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen, lediglich Damischberg / Kranawetta und Seidlberg zählen zum „grünlandgeprägten Bergland“.

KAINISCH SÜD:

ÖEP / FWP | Gst. 1817/1, 1818, 1820, 1877/1, KG Pichl / Funktion Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich im Osten von Kainisch. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist die Fläche zwischen den unbebauten Baulandbereichen im Nordosten und Westen mit Potential für die Funktion Wohnen aufgefüllt, darüber hinaus an den Rändern in Entwicklungsrichtung jeweils eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 9% iM.) sowie durch Lärmfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht mehr fußläufige Entfernung zum Nahversorger, zum Kindergarten und zur Volksschule sowie die potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei). Hinzu kommen zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 10 – 100 ha (Hang- und Schmelzwasser).

Ansicht von Süden, 2020

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 139 ÖEP / FWP | Gst. 1786/1, 1788, KG Pichl / Funktion Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich im Süden von Kainisch. Das Grundstück 1786/1 ist bereits als Bauland ausgewiesen, das Grundstück 1788 mangels Verfügbarkeit nur als Potential zur Erweiterung für die Funktion Wohnen. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung sowie durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht mehr fußläufige Entfernung zum Nahversorger, zum Kindergarten und zur Volksschule, die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße sowie die potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei). Hinzu kommen zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 10 – 100 ha.

Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

KAINISCH NORD:

Gamitz und Prietal: In den ggst. Bereichen ist aufgrund der peripheren Randlagen keine Ausdehnung des Baulandes vorgesehen.

Seidelberg: Da im ggst. Bereich eine langfristige Erweiterung im Inneneck im Sinne einer kleinräumigen Arrondierung zwar grundsätzlich denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint, ist eine absolute Bedarfsgrenze gesetzt.

Damischberg / Kranawetta: Aus der „20% - Bestimmung“ nach dem RePro ermittelt sich eine Erweiterungsfläche im Gesamtausmaß von ca. 0,39 ha (1,97 ha best. beb. Bauland, davon 20% = 0,39 ha). Im Zuge der ggst. Revision erfolgt eine Erweiterung im Ausmaß von ca. 0,38 ha < 0,39 ha. Die Erweiterungsmöglichkeiten sind damit ausgeschöpft.

M E L Z E N S I E D L U N G ………………………………… ……………………...... Die Melzensiedlung ist ausschließlich durch Wohnnutzung gekennzeichnet. Der Bäcker in Obersdorf befindet sich 750 m iM. entfernt und damit in fußläufiger Erreichbarkeit. Die Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen ca. 1.400 m (VS) bzw. ca. 2.100 m (vollsortierter Nahversorger), das Zentrum von Mitterndorf ca. 4 km entfernt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt die Melzensiedlung zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

ÖEP | Gst. 2051/1, 2075, 2076/1, 2080, 2081/1 + Umfeld, KG Pichl / Funktion Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich im Süden, Südwesten und Westen der Melzensiedlung. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen sind innenliegende Bereiche mit Potential für die Funktion Wohnen aufgefüllt, darüber hinaus an den Rändern in Entwicklungsrichtung relative Bedarfsgrenzen gesetzt. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 10% iM.) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht mehr fußläufige Entfernung zum vollsortierten Nahversorger, zum Kindergarten und zur Volksschule. Hinzu kommen zahlreiche Fließpfade, ua. aus Einzugsgebieten von 1 – 10 ha.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 140 ÖEP / FWP | Gst. 2054/1, KG Pichl / Funktion Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich im Norden, der Melzensiedlung. Die Voraussetzungen für eine Erweiterung sind ähnlich gut wie bei den oa. Grundstücken (2080 etc.), lediglich das Gelände ist stärker geneigt (13-17% iM.)

Ansicht von Südosten, 2020

O B E R S D O R F ………………………………… ……………………...... Obersdorf ist stark landwirtschaftlich geprägt. An Versorgungseinrichtungen ist in Obersdorf ein Bäcker zu verzeichnen. Die Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in Pichl u. Knoppen liegen ca. 1.800 m (VS) bzw. ca. 2.500 m (vollsortierter Nahversorger), das Zentrum von Mitterndorf ca. 3,5 km entfernt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt Obersdorf zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

ÖEP | Gst. 2844/1, 2850/1, 2855 + Umfeld, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft: Die ggst. Grundstücke befinden sich im Norden von Obersdorf, unweit vom Bauernhaltgraben entfernt. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist die von Bauland umgebene Fläche mit Erweiterungspotential aufgefüllt, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Der aktiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung im nahen Umfeld zufolge ist das Potential für die Funktion Landwirtschaft vorgesehen. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 10% iM.) sowie durch Lärmfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht mehr fußläufige Entfernung zum vollsortierten Nahversorger, zum Kindergarten und zur Volksschule sowie die im östlichen Bereich gegebene potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei). Hinzu kommen zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 10 – 100 ha. Im nördlichen Teil ist eine archäologische Bodenfundstätte ersichtlich gemacht. Vor Baulandausweisung ist daher unbedingt mit dem Denkmalamt der Kontakt herzustellen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 141

Ansicht von Osten, 2020

ÖEP | Gst. 2862, 2867, 2868 + Umfeld, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich inmitten von Obersdorf, unweit vom Bauerngraben entfernt. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist die von Bauland umgebene Fläche mit Erweiterungspotential aufgefüllt, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine absolute Bedarfsgrenze gesetzt, da eine weitere Ausdehnung ganz langfristig zwar denkbar ist, in der laufenden Planungsperiode aber nicht realistisch erscheint. Der aktiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung im nahen Umfeld zufolge ist das Potential überwiegend für die Funktion Landwirtschaft vorgesehen. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Lediglich im unmittelbaren Anschluss ist eine kleinräumige Erweiterung der Wohnfunktion nicht gänzlich auszuschließen, bedarf jedoch einer tiefergehenden Beurteilung im Falle einer Baulandausweisung. Im Übrigen sind die Voraussetzungen grundsätzlich ähnlich wie bei den oa. Grundstücken (2850 etc.),

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 142 lediglich die potentielle Hochwassergefährdung erstreckt sich auf den gesamten Bereich (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei) und die mittlere Neigung des Geländes ist marginal geringer (5% iM.).

ÖEP | Gst. 2705, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft & Wohnen: Das ggst. Grundstück befindet sich am südlichen Rand von Obersdorf, unweit von einem landwirtschaftlichen Betrieb mit G>20 entfernt. Außerhalb des näherungsweise ermittelten Geruchsschwellenabstandes und im Anschluss an allgemeines Wohngebiet gelegen, ist ein Bereich mit 2 Funktionen festgelegt, wobei eine Erweiterung der Wohnfunktion im Falle einer Baulandausweisung jedoch einer tiefergehenden Beurteilung bedarf. Dabei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Positiv hervorzuheben sind die sehr gute Besonnung und die sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben). Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht mehr fußläufige Entfernung zum vollsortierten Nahversorger, zum Kindergarten und zur Volksschule, die in Teilen gegebene potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei) sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße.

ÖEP / FWP | Gst. 2881/1, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft: Das ggst. Grundstück befindet sich im Osten von Obersdorf. Innerhalb des näherungsweise ermittelten Geruchsschwellenabstandes eines landwirtschaftlichen Betriebes mit G~14 gelegen, ist Bauland der Kategorie Dorfgebiet bzw. Potential für die Funktion Landwirtschaft vorgesehen. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Darüber hinaus ist in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Positiv hervorzuheben sind die sehr gute Besonnung, die sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie die Hochwasserfreiheit. Es sind aber zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 10 – 100 ha festzustellen. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestalten sich zudem die nicht mehr fußläufige Entfernung zum vollsortierten Nahversorger, zum Kindergarten und zur Volksschule sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße.

FWP | Gst. 3790/1, KG Mitterndorf / Funktion Industrie & Gewerbe: Die in Summe knapp 0,5 ha große Fläche befindet sich am östlichen Rand von Obersdorf. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Wohngebiet ist keine industrielle, sondern ausschließlich emissionsarme gewerbliche Nutzung möglich, demzufolge Bauland der Kategorie Gewerbegebiet ausgewiesen. In der Festlegung ist für das rückwärts anschließenden allgemeinen Wohngebiet durchaus ein Vorteil zu sehen, da eine allfällige Bebauung die Funktion eines lärmabschirmenden Puffers einnehmen kann. Positiv hervorzuheben sind die wohngebietsabgewandte Hauptwindrichtung sowie die Hochwasserfreiheit. Festzustellen sind jedoch einige Fließpfade aus einem Einzugsgebiet von 0,05 – 1 ha. Die technisch infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Ein ganz wesentlicher Punkt jedoch, den es im Detail noch zu klären gilt, stellt die äußere Erschließung dar. Aufgrund der sichtexponierten und damit sensiblen Randlage ist über ein Räumliches Leitbild die bestmögliche Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild durch Vorgaben zur Reduktion landschaftsbezogener Störwirkungen sicherzustellen (bestandsangepasste Höhenbegrenzung, kleinteilige Bebauungsstruktur, landschaftsgerechte Geländeveränderungen, Achtsamkeit bei Farb- und Materialwahl, Pflanzgebote etc.).

Die übrigen Potentialflächen stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar, vornehmlich zur Versorgung weichender Erben gedacht.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 143 R Ö D S C H I T Z ………………………………… ……………………...... Rödschitz ist durch Mischnutzung aus Wohnnutzung und Landwirtschaft gekennzeichnet. Der Siedlungsbereich befindet sich ca. 1,5 km iM. vom Zentrum Mitterndorf mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in nordwestlicher Richtung entfernt, damit außerhalb fußläufiger Erreichbarkeit (> 1.000 m) und schließt im Nordwesten übergangslos an die Sonnenalm an. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Rödschitz den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen.

ÖEP | Gst. 1995/3, KG Mitterndorf / Funktion Wohnen: Am nordwestlichen Rand von Rödschitz gelegen, befindet sich das ggst. Grundstück am Übergang zur Sonnenalm. Neben der Wohnnutzung ist im ggst. Bereich auch eine touristische Nutzung vorstellbar. Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf jedoch in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, wird die Option für die Funktion Tourismus im Zuge der ggst. Revision zurückgenommen. Darin wird kein Nachteil erkannt, da kleinere touristische Einrichtungen auch im allgemeinen Wohngebiet zulässig sind und in dieser Kategorie eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze gegeben ist. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 6% iM.) sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum von Mitterndorf mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße. Auch die äußere Erschließung gilt es im Detail noch zu klären.

Ansicht von Süden, 2020

ÖEP | Gst. 3668/7, 3669/1, KG Mitterndorf / Funktion Wohnen: Die ggst. Grundstücke befinden sich am südwestlichen Rand von Rödschitz. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist die von Bauland umgebene Fläche als Gebiet zur baulichen Entwicklung für die Funktion Wohnen festgelegt, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Das Gelände fällt von Norden nach Süden ab. Beginnend im Norden weist es eine Neigung von ca. 8% iM. auf (Gst. 3668/7), in der Folge ca. 23% iM. (Gst. 3669/1 innerhalb der EG), bevor es in einer Böschung mit ca. 30% abfällt, um im unteren Bereich wieder auf ca. 12% zu verflachen. Die äußere Erschließung hat geländebedingt voneinander unabhängig zu erfolgen. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum von Mitterndorf mit seinen Versorgungs- und

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 144 Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße.

R E I T H ………………………………… ……………………...... Reith ist in Teilen stark landwirtschaftlich geprägt. In nordwestlicher Richtung hangaufwärts befindet sich Reith ca. 800 m vom Zentrum Mitterndorf entfernt. Die wichtigen Versorgungseinrichtungen wie vollsortierter Nahversorger, Schulen, Kindergarten etc. liegen aber bereits ca 1.000 m – 1.300 m entfernt und damit außerhalb fußläufiger Erreichbarkeit. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Reith dem „grünlandgeprägten Bergland“ zuzuordnen. Aus der „20% - Bestimmung“ nach dem RePro ermittelt sich eine Erweiterungsfläche im Gesamtausmaß von ca. 0,43 ha.

FWP | Gst. 2107/1, 2108, 2109/1 + Umfeld, KG Mitterndorf / Funktion Landwirtschaft:

Ansicht von Süden, 2020

Die ggst. Grundstücke befinden sich im südlichen Teil von Reith. Innerhalb des näherungsweise ermittelten Geruchsschwellenabstandes zweier landwirtschaftlicher Betriebe gelegen (davon einer mit G>20), ist Bauland der Kategorie Dorfgebiet ausgewiesen. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (Neigung 8-10%) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Erreichbarkeit der wesentlichen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen im Zentrum von Mitterndorf (vollsortierter Nahversorger, Kindergarten, Schulen). Im Zuge der ggst. Revision erfolgt eine Erweiterung im Ausmaß von ca. 0,28 ha < 0,43 ha.

Die übrigen Potentialflächen für die Funktion Landwirtschaft stellen kleinräumige Arrondierungen dar, vornehmlich zur Versorgung weichender Erben gedacht.

S T R E B E N ………………………………… ……………………...... Streben ist zweigeteilt, der nördliche Bereich ist ausschließlich durch Wohnnutzung geprägt, der südliche durch Landwirtschaft. Der solitäre Siedlungssplitter befindet sich ca. 2 km vom Zentrum Mitterndorf mit seinen wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in südlicher Richtung entfernt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung zählt Streben zu den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“.

STREBEN SÜD

Im ggst. Bereich ist aufgrund der peripheren Randlage keine Ausdehnung des Baulandes vorgesehen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 145 STREBEN NORD

Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch- infrastrukturellen Anschlusspunkte sind vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die nicht mehr fußläufige Erreichbarkeit des Zentrums von Mitterndorf mit seinen Versorgungs- und Gemein- bedarfseinrichtungen. Ansicht von Nordwesten, 202

Die Baulandreserven und Potentialflächen für die Funktion Wohnen stellen kleinräumige Arrondierungen dar.

K R U N G L ………………………………… ……………………...... Krungl ist stark landwirtschaftlich geprägt und befindet sich ca. 3,5 km vom Zentrum Mitterndorf mit seinen wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in südöstlicher Richtung entfernt. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Krungl den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen.

Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind vorhanden. Nachteilig gestaltet sich die nicht fußläufige Erreichbarkeit des Zentrums von Mitterndorf mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen (1 Restaurant vorhanden).

Das kleine, abgeschlossene, kompakte Dorf mit seiner gleichmäßigen Steildachlandschaft zum einen und das unberührte, intakte landschaftliche Umfeld zum anderen, vor dem Hintergrund des mächtigen Grimmingstocks, erzeugen so ein reizvolles und in sich stimmiges Bild von herausragender Qualität. Aus diesem Grund ist bei Erweiterungen unbedingte Restriktion geboten.

Die Potentialflächen für die Funktion Landwirtschaft stellen kleinräumige Arrondierungen dar, vornehmlich zur Versorgung weichender Erben gedacht.

Ansicht von Osten, 2020

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 146 K U L M ………………………………… ……………………...... In einer kleinen Rodungsinsel südlich des Kulms und damit vom Talboden nicht einsehbar gelegen, stellt der ggst. Siedlungsbereich einen kleinen Weiler in peripherer Lage dar, vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in südwestlicher Richtung ca. 3,5 km entfernt. Obwohl als Dorfgebiet ausgewiesen, ist Kulm nunmehr ausschließlich durch Wohnnutzung gekennzeichnet. Hinsichtlich Teilraumabgrenzung ist Kulm dem „grünlandgeprägten Bergland“ zuzuordnen. Aus der „20% - Bestimmung“ nach dem RePro ermittelt sich eine Erweiterungsfläche im Gesamtausmaß von ca. 0,41 ha.

Der Siedlungsbereich ist zwar nicht mehr landwirtschaftlich geprägt, aber im Hinblick auf den Umstand, dass in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist, bleibt die Ausweisung Dorfgebiet aufrecht.

Positiv hervorzuheben sind die Lärm- und die in weiten Teilen gegebene Hochwasserfreiheit. Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte vorhanden. Im Bereich der zur Erweiterung vorgesehenen Bereiche ist die Geländebeschaffenheit sehr gut (sanft geneigt). Nachteilig gestalten sich die zahlreichen Fließpfade, insbesondere aus nördlicher Richtung sowie die nicht fußläufige Erreichbarkeit des Zentrums von Tauplitz mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen. Zwischen Grimming und Kulm gelegen, sind die Besonnungsverhältnisse nur mäßig gut.

Die Baulandreserven und Potentialflächen für die Funktion Landwirtschaft stellen kleinräumige Arrondierungen dar.

K L A C H A U ………………………………… ……………………...... Durch die ÖBB-Bahnlinie getrennt, ist Klachau zweigeteilt. Am Talboden südwestlich der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich Klachau ca. 1.000 m (nördl. Teil) bzw. 1.500 m (südl. Teil) vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in südlicher Richtung entfernt (In Klachau sind 2 Gasthäuser gegeben) sowie ca. 6,5 km iM. vom Zentrum Mitterndorf. Klachau ist überwiegend durch Wohnnutzung gekennzeichnet und hinsichtlich Teilraumabgrenzung den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen.

KLACHAU SÜD

Positiv hervorzuheben sind die Lärmfreiheit sowie die sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben). Zudem sind die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe der Erweiterungsflächen gegeben (Das im Süden bestehende Stallgebäude steht - zumindest derzeit - leer.) Nachteilig gestalten sich jedoch die nicht fußläufige Erreichbarkeit des Zentrums von Tauplitz mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die in Teilen gegebene potentielle Hochwassergefährdung (Eine positive Stellungnahme der WLV liegt bei). Zudem sind (insbesondere im Südwesten) zahlreiche Fließpfade, ua. aus einem Einzugsgebiet von 1 - 10 ha, festzustellen, demzufolge Bereiche mit Vernässung lt. GZP ersichtlich gemacht. Im Schatten von Grimming und Kulm gelegen, sind die Besonnungsverhältnisse nur mäßig gut. Die Baulandreserven und Potentialflächen für die Funktion Wohnen, die ausnahmslos jenseits relativer Bedarfsgrenzen gegeben und damit von nachrangiger Priorität sind, stellen kleinräumige Arrondierungen dar.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 147 KLACHAU NORD

ÖEP / FWP | Gst. 1109/1, 1110/1, KG Tauplitz sowie 1021/1, 1022/1, 1025/8 + Umfeld, KG Klachau / Funktion Wohnen:

Ansicht von Südosten, 2020

Die ggst. Flächen befinden sich inmitten von Klachau Nord und werden im Nordosten von der B145 Salzkammergut Straße flankiert. Die ÖBB-Bahnlinie verläuft im südwestlichen Nahbereich. Im Sinne einer Entwicklung von innen nach außen ist die von (teilweise noch unbebautem) Bauland umgebene Fläche mit Erweiterungspotential aufgefüllt, darüber hinaus in Entwicklungsrichtung eine relative Bedarfsgrenze gesetzt. Die ggst. Flächen zeigen zwar ein räumliches Naheverhältnis, werden aber aus unterschiedlichen Richtungen erschlossen. Das Gebiet zeichnet sich durch gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Die technisch- infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich die nicht mehr fußläufige Entfernung zum inneren Zentrum von Tauplitz mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145 Salzkammergut Straße. Im Jahr 2016 wurde im ggst. Bereich entlang der B 145 Salzkammergut Straße zwar eine durchgehende Lärmschutzwand errichtet, womit die Lärmbelastung sehr stark reduziert, aber nicht gänzlich eingedämmt werden konnte.

S C H R Ö D I S ………………………………… ……………………...... Am Talboden unmittelbar östlich der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich Schrödis ca. 1.700 m vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen in südlicher Richtung entfernt sowie ca. 6,75 km iM. vom Zentrum Mitterndorf. Schrödis ist ausschließlich durch Wohnnutzung gekennzeichnet und hinsichtlich Teilraumabgrenzung den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen.

ÖEP / FWP | Gst. 1112/1, KG Klachau / Funktion Wohnen:

Ansicht von Südosten, 2020

Die ca. 0,65 ha große Fläche befindet sich am nördlichen Rand von Schrödis und ist teilweise bereits als Bauland ausgewiesen. Da im ggst. Bereich eine starke Nachfrage insbesondere von Einheimischen bekannt ist (Leistbares Wohnen), wird am Rand des Potentials eine relative Entwicklungsgrenze esetzt, um

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 148 damit eine langfristige Ausdehnung offenzuhalten. Das Gebiet zeichnet sich durch sehr gute Besonnung, durch sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben) sowie durch Lärm- und Hochwasserfreiheit aus. Die technisch-infrastrukturellen Anschlusspunkte sind im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestaltet sich die nicht fußläufige Entfernung zum Zentrum von Tauplitz mit seinen Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen. Außerdem sind einige Fließpfade festzustellen, ua. mehrere aus einem Einzugsgebiet von 1 – 10 ha. Ansicht von Südosten, 2020

Die übrigen Potentialflächen für die Funktion Wohnen stellen kleinräumige Arrondierungen dar.

F U R T ………………………………… ……………………...... Am Talboden nördlich der B 145 Salzkammergut Straße gelegen, befindet sich Furt ca. 1.000 m vom Zentrum Tauplitz mit seinen wichtigen Versorgungseinrichtungen in südwestlicher Richtung entfernt sowie ca. 5,5 km vom Zentrum Mitterndorf. Furt ist durch Mischnutzung aus Wohnen, Landwirtschaft und Gewerbe gekennzeichnet und hinsichtlich Teilraumabgrenzung den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen.

ÖEP / FWP | Gst. 1155, KG Klachau / Funktion Wohnen sowie Industrie & Gewerbe: Die ca. 1,2 ha große Fläche befindet sich am westlichen Rand von Furt und ist bereits zur Gänze als Bauland ausgewiesen.

Ansicht von Osten, 2020

Die Fusionsgemeinde Bad Mitterndorf ist im Rahmen der Erstellung des ÖEK 1.00 bzw. FWP 1.00 verpflichtet, die Entwicklungsziele der Vorgänger- gemeinden zu evaluieren und im Sinne der Raumordnungsgrund- sätze neu zu definieren. Dabei sind insbesondere die festgelegten Ge- biete mit baulicher Entwicklung bzw. Baulandausweisungen zu überprüfen. So konzentriert sich die industriell-gewerblichen Entwicklung der Gemeinde nunmehr auf zwei Standorte: Einer der räumlichen Schwerpunkte befindet sich im Bereich Pichl Süd, der zweite im Bereich Thörl / Zauchen Süd. Hinzu kommt, dass die landwirtschaftliche Tätigkeit in Furt nördlich der B 145 stillgelegt wurde. Die Ausweisung Dorfgebiet bleibt aber aufrecht, da in jüngster Zeit eine erhöhte Nachfrage an (Klein)Tierhaltung (Pferde, Alpaka, „Kuschelhühner“ etc.) zu verzeichnen ist. Eine Fläche im Ausmaß von ca. 0,23 ha ist bereits als Bauland der Kategorie Wohnen Allgemein ausgewiesen, darüber hinaus der westlich in 2 Reihe anschließende Teil als Bereich mit zwei Funktionen, wobei langfristig auch hier eine Umwandlung in Wohnen Allgemein beabsichtigt ist. Lediglich am äußeren Rand bleibt das Gewerbegebiet aufrecht. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Wohngebiet ist ausschließlich emissionsarme gewerbliche Nutzung möglich. In der Beibehaltung der Festlegung wird für das seitlich anschließende allgemeine Wohngebiet durchaus ein Vorteil gesehen, da eine allfällige Bebauung die Funktion eines lärmabschirmenden Puffers einnehmen kann. Positiv hervorzuheben sind die sehr gute Besonnung, die sehr gute Geländebeschaffenheit (weitgehend eben). Zudem sind die technisch

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 149 infrastrukturellen Anschlusspunkte im Nahbereich vorhanden und keine Tierhaltungsbetriebe in der Nähe gegeben. Nachteilig gestalten sich jedoch die in Teilen gegebene potentielle Hochwassergefährdung (Ein Hochwasserabflusskonzept liegt bei.), die zahlreichen Fließpfade, ua. aus Einzugsgebieten von 1 - 10 ha sowie die Lärmbeeinträchtigung aufgrund der Nähe zur B145. (Eine Parzellentiefe von der B 145 Salzkammergut Straße entfernt, sind die ggst. Flächen zwar immer noch einer Lärmbelastung unterworfen, werden aber durch die dazwischenliegende Bebauung geringfügig abgeschirmt.). Die äußere Erschließung des Gewerbegebietes gilt es im Detail noch zu klären. Hinzuweisen ist auch auf die im nördlichen Anschluss lt. GZP ersichtlich gemachte Rutschungsgefährdung. Aufgrund der sichtexponierten und damit sensiblen Randlage ist über ein Räumliches Leitbild die bestmögliche Eingliederung allfällig gewerblicher Bauten in das Orts- und Landschaftsbild durch Vorgaben zur Reduktion landschaftsbezogener Störwirkungen sicherzustellen (bestandsangepasste Höhenbegrenzung, kleinteilige Bebauungsstruktur, landschaftsgerechte Geländeveränderungen, Achtsamkeit bei Farb- und Materialwahl, Pflanzgebote etc.).

Die übrigen Potentialflächen in Furt stellen kleinräumige Arrondierungen und Auffüllungen dar.

H A D E N R E I T H …………………

Ansicht von Norden, 2020

Das ggst. Gebiet ist hinsichtlich Teilraumabgrenzung den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften“ zuzuordnen. Das Gelände ist weitgehend eben. Im Nordosten schließt Bauland der Kategorie Gewerbegebiet GG 0,2 – 0,5 an (Sägewerk), im Nordwesten, Südwesten und Südosten Freiland in Form frei ausgedehnter Wiesenflächen. Nunmehr ist auf einer Tiefe von ca. 50 m Freiland mit Sondernutzung Holzlagerplatz festgelegt. Es ist aber nicht auszuschließen, dass das betriebliche Wachstum in den nächsten 10 - 15 Jahren die Errichtung einer weiteren Lagerhalle oder eines Garagengebäudes erfordert. Mangels konkreter Pläne wird das Gewerbegebiet nicht sofort ausgedehnt, sondern in Richtung Südwesten eine relative Entwicklungsgrenze gesetzt. Die Fläche zeichnet sich unter anderem durch die gute Geländebeschaffenheit sowie durch Hochwasserfreiheit aus. Zum Landschaftsbild ist festzuhalten, dass die Lagerung von Holz (sowohl Rund- als auch Schnittholz) als durchaus landschaftsaffin einzustufen ist.

H E I M R E I T H , M Ü H L R E I T H ………………… Die beiden Gebiete sind hinsichtlich Teilraumabgrenzung den „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Tälern“ zuzuordnen. Aufgrund der jeweils peripheren Randlage ist in den ggst. Bereichen keine Ausdehnung des Baulandes vorgesehen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 150 S O N N E N A L M ………………… Da ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Hintanhaltung von Zweitwohnsitzen liegt, ist im ggst. Bereich keine Ausdehnung des Baulandes vorgesehen.

H O L L A M ……………… ………………… F E R I E N W O H N G E B I E T K U C H L E R H A L T ………………… D O R F G E B I E T am K N O P P E N B E R G ………………… Alle drei Gebiete sind hinsichtlich Teilraumabgrenzung dem „grünlandgeprägten Bergland“ zuzuordnen. Aufgrund der jeweils peripheren Randlage ist in den ggst. Bereichen keine Ausdehnung des Baulandes vorgesehen.

T A U P L I T Z A L M ………………… Ein vorrangiges Ziel der Marktgemeinde Bad Mitterndorf liegt lt. ÖEK 1.00 in der Weiterentwicklung des (Ganzjahres)Tourismus. Als Maßnahme dafür ist ua. die „Festlegung eines touristischen Siedlungsschwerpunktes in Abstimmung auf den Bedarf sowie in räumlich funktionellem Zusammenhang mit den Tauplitz Bergbahnen und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet im FWP“ vorgesehen.

Bei der Festlegung eines touristischen Siedlungsschwerpunktes auf der Tauplitzalm empfiehlt es sich jedenfalls, die bestehenden Einrichtungen mitzuberücksichtigen und wird hierzu auf das vorliegende Strukturkonzept von Arch. Berger aus dem Jahre 1997 hingewiesen ( siehe Beilage). Dem hochalpinen Erscheinungsbild ist jedenfalls mit besonderer Eingriffssensibilität zu begegnen.

3.3 ABSTIMMUNG MIT DEN NACHBARGEMEINDEN / MIT DEM NACHBARBUNDESLAND:

Grundlsee, Bad Aussee, Gröbming, Mitterberg – Sankt Martin, Stainach-Pürgg, Land Oberösterreich: Da sich die Siedlungsbereiche nicht unmittelbar berühren, sind mit diesen Nachbargemeinden / mit dem Nachbarland OÖ keine Konfliktsituationen gegeben.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 151 4. S A C H B E R E I C H E

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 152        

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Auszug aus dem Landesentwicklungsleitbild

Aus der Darstellung oben geht hervor, dass Bad Mitterndorf im Landesentwicklungsleitbild als Gebiet mit Tourismusschwerpunkt vorgesehen ist.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 155 4.1 N A T U R R A U M U N D U M W E L T______

4.1.1 Lage im Raum / Gemeindefunktion und Landschaftsteilräume lt. RePro

Politischer Bezirk: Liezen Verwaltungsbehörde: BH Liezen Gesamtgröße: 19.616,68 ha Seehöhe - Hauptort: 809 m Katastralgemeinden: 67008 Pichl 67006 Mitterndorf 67004 Krungl 67316 Tauplitz 67309 Klachau

Bad Mitterndorf umfasst folgende Ortsteile: Mitterndorf, Thörl, Zauchen, Neuhofen, Obersdorf, Sonnenalm, Rödschitz, Reith, Streben, Krungl. Pichl, Kainisch, Knoppen, Kuchlerhalt, Hadenreith, Heimreith, Mühlreith, Tauplitz, Greith, Furt, Klachau, Schrödis, Kulm, Girtstatt, Hollam, Tauplitzalm

Nachbargemeinden / Benachbartes Bundesland: Grundlsee im Norden, Bad Aussee im Westen, Gröbming im Südwesten, Mitterberg – Sankt Martin im Südosten, Stainach-Pürgg im Osten, Land Oberösterreich im Nordosten

Verkehrliche Erreichbarkeit: mit dem Auto: Graz über Liezen – St. Michael  Entfernung: 147 km / 1h 45min über Bad Ischl  Entfernung: 95 km / 1h 30min Wien über Liezen – Semmering  Entfernung: 270 km / 2h 45min mit der Bahn: Bahnstrecke Graz – Salzburg / Innsbruck iVm. Bahnstrecke Attnang Puchheim – Stainach/Irdning

Gemeindefunktion lt. Repro / Zentralörtlichkeit / Wirtschaftspolitische Zusammenhänge: Mitterndorf ist lt. regionalen Entwicklungsprogramm für das Planungsgebiet Liezen als regionaler Siedlungsschwerpunkt mit der zentralörtlichen Funktion „Teilregionales Zentrum“ eingestuft. Wirtschaftspolitisch ist die Gemeinde in erster Linie nach Bad Aussee orientiert, in zweiter Linie nach Liezen.

Bad Mitterndorf hat eine Katasterfläche von 19.616,68 ha, davon sind rund 58% mit Wald bestockt, unproduktive Flächen (Gewässer, sonstige Flächen) nehmen rund 25% und landwirtschaftliche Nutzflächen rund 16% ein. An Dauersiedlungsraum stehen ca. 16,5% des Gemeindegebietes zur Verfügung. Der Anteil am Dauersiedlungsraum liegt damit über dem Bezirksschnitt (13,4%), gleichzeitig jedoch weit unter dem Landesschnitt (31,9%).

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 156 Landschaftsteilräume lt. rk. RePro Liezen: Der kompakte Siedlungskörper in der Mitte, bestehend aus Mitterndorf, Thörl, Zauchen und Neuhofen, zählt zum Teilraum der „Siedlungs- und Industrielandschaften“, der restliche Dauersiedlungsraum im Mitterndorfer Becken zum Teilraum der „grünlandgeprägten Becken, Passlandschaften und inneralpinen Täler“. Die an die durchgehenden Waldbänder anschließenden Landschaftsräume an den Hängen im Norden der Senke, das ausgedehnte Almgebiet zwischen Kampl, Lawinenstein und Rabenkogel, der Westhang des Kulmkogels sowie die sog. „Kraglweide“ in der Nähe des Salzastausees gehören dem Teilraum „grünlandgeprägtes Bergland“ an. Die Gipfel der Bergmassive zählen zur „Region über der Waldgrenze u. Kampfwaldzone“. Den größten Anteil hat Bad Mitterndorf aber am „forstwirtschaftlich geprägten Bergland“  genaue Abgrenzung siehe ÖEP 1.00

Auszug aus dem RePro Liezen, Landschaftsteilräume

Teilregionales Zentrum, Landwirtschaftl. Vorrangzone, Grünzone, Wildökologischer Korridor:

Auszug aus dem geltenden RePro Liezen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 157 Während der ökologisch vielfältige Bereich, der sich im Südwesten von Pichl und Kainisch ausbreitet, im regionalen Entwicklungsprogramm für das Planungsgebiet Liezen als Grünzone festgelegt ist, sind die weitläufigen Wiesen, die sich, von Heimreith ostwärts auf einer Länge von ca. 5 km bis zur Umfahrung von Mitterndorf erstrecken, als landwirtschaftliche Vorrangzonen ausgewiesen. Darüber hinaus ist auf Höhe des Kulms ein wildökologischer Korridor festzustellen. Der Ortsteil Mitterndorf, in der Mitte des Gemeindegebietes gelegen, ist lt. RePro als regionaler Siedlungsschwerpunkt mit der zentralörtlichen Funktion „Teilregionales Zentrum“ eingestuft.

4.1.2 Landschaftsraum / Schutzgebiete / Topographie

Ansicht von Süden, 2020

Bad Mitterndorf weist eine inneralpine Beckenlage auf, umfasst dabei das gesamte „Hinterberger Tal“ im steirischen Salzkammergut und erstreckt sich zwischen dem Radlingpass im Westen und der Klachauer Höhe mit der Engstelle am Grimming im Osten. Für alpine Tallandschaften typisch hat das Gemeindegebiet Anteil an massiven Gebirgsstöcken, an den von Wald und weitläufigen Almböden geprägten Vorgebirgen, an Steilwiesen an den Hangfüßen und an der weiträumigen, in Teilen sehr ebenen, von Heuhütten bestandenen Niederung des Mitterndorfer Beckens, einem ganz besonderem kulturlandschaftlichen Charakteristikum. Beim „Mitterndorfer Becken“ handelt es sich um eine langgestreckte, weithin von ebenen Talböden eingenommene Senke zwischen den Ausläufern der Dachsteingruppe, dem in Richtung Bad Mitterndorf flach ausstreichenden, beinahe vollständig (hauptsächlich mit Föhren und Fichten) bewaldeten Kemetgebirge, und dem massiven Grimmingstock im Süden sowie dem Toten Gebirge im Norden. Es ist von sanften, sehr weitläufigen, mitunter bewaldeten Hügeln durchzogen und senkt sich - kaum wahrnehmbar – terrassenförmig Richtung Süden. Längsachsial, von Ost nach West, von der Salzkammergutstraße und der dazu parallel verlaufenden Bahnlinie durchquert, ist es geprägt von weitläufigen, naturnahen Wiesenflächen im Süden und dichter, teilweise bis an den Waldrand heranreichender Verbauung im Norden. Die Wälder werden zu großen Teilen wirtschaftlich genutzt und sind dementsprechend anthropogen (Nadelwaldkultur va.) geprägt. „[…] Als Besonderheit des Mitterndorfer Beckens sei die Entwässerung in 3 verschiedene Richtungen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 158 (Grimming nach SE, Salza nach S und Kainischtraun nach NW) und die darin begründete Ausbildung zweier Talwasserscheiden im flachen Beckenboden hervorgehoben.“ (Verfasser: Prof. Mag. Dr. Gerhard Karl LIEB) Vor einer imposanten Gebirgskulisse wechseln sich weite, intakte Räume mit landschaftlicher Vielfalt und dicht bebaute Siedlungsbereiche ab und erzeugen dabei ein beeindruckendes Bild. Mit der Lage im LS 14a genießt das landschaftliche Erscheinungsbild einen besonderen Schutz. Eine wesentliche Rolle kommt der Landwirtschaft als Träger der Kulturlandschaftspflege zu.

Die Mitterndorfer Senke liegt an einer tektonischen Verwerfungs- und Überschiebungslinie mit starkem Wechsel bodenbildender Gesteine. Ihre Ausformung ist größtenteils das Ergebnis der Erosionstätigkeit des Gletscherstromes der letzten Eiszeit. Nach Rückzug des Gletschers war das Becken ein riesiges Moränenfeld mit Überhöhungen und Mulden, in denen es infolge der wasserundurchlässigen, eiszeitlichen Tone im Untergrund zur Ausbildung von Seen kam. Durchzunehmende Verlandung entstanden daraus die einzelnen Moore, von denen ua. noch eines im Südwesten von Furt und eines im Bereich von Hollam erhalten sind sowie das „Teichmoos“, das „Grubeggmoos“, das „Rödschitzmoos“, das „Knoppenmoos“, das „Pichlmoos“, das „Riedlmoos“, das „Trattenmoos“, das „Ödenseemoos“ etc. Am Ende der Eiszeit landeten die Gerinne der Seitenbäche im Laufe der Zeit immer mehr auf. Dies war nicht nur die Ursache der starken Vernässung in den Niederungen, sondern traten die Bäche bei stärkeren Niederschlägen aus den Ufern und ließen ausgedehnte Schotterfelder im umliegenden Wiesengelände zurück. Auf diesen Schwemmkegeln sind zahlreiche Ortsteile errichtet. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jhts. (1950er / 1960er Jahre) stellte der Talboden eine ausgedehnte Moorlandschaft dar. Die großen regulierungs- und entwässerungstechnischen Maßnahmen fanden ihre Auslösung im Strukturwandel der bäuerlichen Betriebswirtschaft, die sich nach dem 2. Weltkrieg in zunehmendem Maße auf maschinelle Arbeitsmethoden umstellte. Umso mehr kommt den verbliebenen Feuchträumen große Bedeutung aus ökologischer Sicht zu, obendrein auch in der Funktion des passiven Hochwasserschutzes, als Regulator für klimatische Schwankungen und nicht zuletzt aufgrund des besonders hohen naturlandschaftlichen Potentials als Naherholungsbereich.

WALDENTWICKLUNGSPLAN

Auszug aus GIS Steiermark, 2019

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 159

Rund 58% der Fläche des Gemeindegebietes sind mit Wald bestockt und ca. 16% der Fläche nehmen landwirtschaftliche Nutzflächen ein. Grundsätzlich ist ein leichter Zuwachs erkennbar, vor allem im Bereich ehemaliger Alm- und Weideflächen. Während es sich bei den Flächen in den mittleren und unteren Lagen lt. Waldentwicklungsplan um Wälder handelt, in denen keine der überwirtschaftlichen Funktionen (Schutz, Wohlfahrt) hohe Wertigkeit erlangt (Nutzwald), dominiert in den höheren Lagen die Leitfunktion „Schutzwald“. Die Wohlfahrtsfunktion ist insbesondere an den Hängen rund um den Krahstein sowie um den Kampl festzustellen. Vermehrt negativ auf die Schutzfunktion der Wälder wirken sich neben dem Forstwegebau der vielfach zu hohen Wildstand und der Schädlingsbefall in steigendem Ausmaß als Folge des Klimawandels aus.

Bad Mitterndorf zählt zum Wuchsbezirk „Nördliche Randalpen“. Die häufigsten natürlichen Waldgesellschaften sind dabei alpine Rasen, Mugeten, Lärchwiesen, Lärchen-Zirbenwald (= charakteristische Leitgesellschaft der Waldgrenze; er wächst auch bei widrigen Wachstumsbedingungen und ist daher ein idealer Schutzwald mit hoher Standfestigkeit und Langlebigkeit.), subalpiner Fichtenwald (= typische Waldgesellschaft des Hochgebirges auf Silikatgestein zwischen 1.300 m und 1.900 m Seehöhe; er besteht hauptsächlich auch Fichte und beigemischter Lärche.), Fichten-Tannen-Buchenwald (typische Waldgesellschaft der Montanen Stufe zwischen 600 m und 1.400 m Seehöhe; typischer Bergwald ausgeglichener Mischung der drei Hauptbaumarten und zahlreichen Nebenbaumarten; er ist artenreich und stabil. Bei günstigen Standorten ist ein höherer Nadelholzanteil tragbar. Dieser Wald bietet einen großen waldbaulichen Spielraum und hohe Wuchsleistung.), Moore sowie Wälder, die durch periodischen Hochwassereinfluss entlang von Bächen gekennzeichnet sind (Weiden, Erlen, Eschen etc.).

Naturschutzrechtliche Festlegungen:

Biotope: Nr.: 12.051 Ödensee - Traun Nr.: 12.052 Ödenseemoos II Nr.: 12.059 Pichlmoos südlich Pichl Nr.: 12.060 Knoppenmoos westlich Kamp Nr.: 12.042 Rödschitzmoos Nr.: 12.043 Neuhofen / Grubegg Nr.: 12.044 Teichmoos / Neuhofen Nr.: 12.041 Die Auen SW Furth Nr.: 12.062 Hollam, Freiberg

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 160 Naturdenkmale: Nr. 355 Spitzahorn Nr. 358 Kuppe des Feuerkogels Nr. 1567 Schwefelquelle "Hallbachschimmel" Nr. 256474 Rundhammerlinde

Landschaftsschutzgebiete: LS 14a Dachstein - Salzkammergut LS 14b Salzkammergut

Geschützte Landschaftsteile: GLT Pichlmoor GLT Knoppenmoor GLT Hackenschmiedmoos

Naturschutzgebiete: NS V Ödensee NS XVII Ostteil des Toten Gebirges NS XVIII Steirisches Dachsteinplateau NSG 58c Obersdorfer Moos NSG 15c Rödschitz- oder Laasenmoor NSG 89c 3 Moorflächen (Schmid Ruhe, Nagelmoos, Borzen) NSG 17c Stausee Paß Stein

Europaschutzgebiete: FFH Nr. 20 Ödensee FFH Nr. 58 Mitterndorfer Biotopverbund FFH Nr. 19: Steirisches Dachstein-Plateau FFH u. VS Nr. 35: Totes Gebirge mit Altausseer See FFH Nr. 18: Zlaimmöser Moore / Weissenbachalm

4.1.3 Gewässer / Lawinen / Untergrund

Gewässer: Aufgrund der topographischen Verhältnisse ist der Dauersiedlungsraum im Gemeindegebiet von Bad Mitterndorf auf ca.16,5 Prozent beschränkt. Zusätzlich wird der Siedlungsraum durch die freizuhaltenden Retentionsbereiche entlang der Bäche eingeengt.

Die roten und gelben Gefahrenzonen sowie die Hochwasseranschlaglinien HQ30 und HQ100 sind im ÖEP 1.00 und FWP 1.00 ersichtlich gemacht, die Gefahrenzonen der Bundeswasserbauverwaltung in einem Deckplan.

Zuständigkeit: . BBL – Liezen, 8940 Liezen, Hauptstraße 43

. Forsttechnischer Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Steiermark Nord, 8940 Liezen, Schönaustraße 50

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 161 Gefahrenzonenplan der ehemaligen Gemeinde Tauplitz vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Wasser, mit Erlass Zl.: LE.3.3.3/0139-IV5/2008 vom 03.06.2008

Gefahrenzonenplan der ehemaligen Gemeinde Bad Mitterndorf vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (alt) mit Erlass Zl.: 45.244/05-IV5/2002 vom 10.06.2002

Gefahrenzonenplan der ehemaligen Gemeinde Pichl Kainisch vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Wasser, mit Erlass Zl.: LE.3.3.3/205-IV5/2006 vom 27.11.2006

Gefahrenzonenplan / Teilrevision Bauernhaltgraben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Wasser, mit Erlass Zl.: 2020-0.412.437 vom 07.07.2020

In den Zuständigkeitsbereich der BBL fallen insbesondere die Salza und die Riedelbach-Traun. Darüber hinaus ist bei manchen Seitengewässern im Unterlauf ein Wechsel der Zuständigkeit zwischen WLV und BBL zu verzeichnen (Obersdorferbach, Krunglerbach und weitere). Die genaue Abgrenzung ist in einer Verordnung festgehalten.

Sachprogramm zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume Gemäß §4 Abs. 1 des SaPro zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume, LGBl. 117/2005, sind folgende Bereiche von Baugebieten gem. §23 Abs. 1 u. 3 und von solchen Sondernutzungen im Freiland gem. §25 Abs. 2 StROG, die das Schadenspotential erhöhen und Abflusshindernisse darstellen (wie z.B. Auffüllungsgebiete), sowie von Neubauten gem. §25 Abs. 3 Z. 1 lit. b StROG freizuhalten:

1. Hochwasserabflussgebiete des HQ100, 2. Rote Gefahrenzonen der nach den forstrechtlichen Bestimmungen erlassenen Gefahrenzonenplänen, 3. Flächen, die sich für Hochwasserschutzmaßnahmen besonders eignen und blaue Vorbehaltsbereiche der nach den forstrechtlichen Bestimmungen erlassenen Gefahrenzonenplänen u. 4. Uferstreifen entlang natürlich fließender Gewässer von mindestens 10m gemessen ab der Böschungsoberkante (im funktional begründeten Einzelfall auch darüber hinaus).

Abweichend von Abs. 1 Z. 1 sind Zubauten gem. §25 Abs. 3 Z. 1 lit. b StROG sowie Ausweisungen im Hochwasserabflussgebiet des HQ 100 unter bestimmten Voraussetzungen als Ausnahmen zulässig: Im Falle von Baulückenschließungen geringen Ausmaßes können abweichend von Abs. 1 Z. 4 Ausnahmen gewährt werden, wobei die ökologische Funktion des jeweiligen Uferstreifens zu berücksichtigen ist.

Anm.: §23 Abs. 1 u. 3 StROG 1974 entspricht §29 Abs. 2 u. 3 StROG 2010 i.d.g.F.; §25 Abs. 2 bzw. §25 Abs. 3 Z. 1 lit. b StROG 1974 entspricht §33 Abs. 3 bzw. §33 Abs. 4 Z. 2 u. 3 (u. sinngemäß Z. 4) StROG 2010 i.d.g.F.

Hinweis: Zur Beurteilung der ökologischen Funktion des jeweiligen Uferstreifens ist im Bedarfsfall das Einvernehmen mit der Baubezirksleitung bzw. Bezirksnaturschutzbeauftragten herzustellen.

Nach dem Abschmelzen des Eises wurden Täler und Becken um das Mitterndorfer Becken übertieft zurückgelassen. Dadurch bildeten sich zwei flache Wasserscheiden heraus, wodurch das Becken in drei verschiedene Richtungen entwässert: der Grimmingbach nach Südosten, die Salza nach Süden und die Kainischtraun nach Nordwesten.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 162 Salza: Das Einzugsgebiet der Salza im Raum Mitterndorf beträgt ca. 45 km². 2015 wurde im Bereich der Salza von der TDC Ziviltechniker GmbH aus 8350 Fehring eine zweidimensionale Abflussuntersuchung durchgeführt. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich auf eine Länge von ca. 5 km, beginnt nördlich des Zentrums von Mitterndorf (am Übergangsbereich zur Zuständigkeit der WLV) und endet bei der Mündung in den Salza-Stausee. Im Ortsbereich verläuft die Salza in einem harten Trogprofil, geht am Ortsausgang in ein reguliertes Trapezprofil über, bevor es ab der Mündung des Zauchenbaches einen relativ flachen natürlichen Gerinneverlauf zeigt. Ziel der Untersuchung war die die Darstellung des Ist- Zustandes bzgl. der Hochwassergefährdung durch Ausweisung der Überflutungsflächen und eine Abschätzung des Überflutungsrisikos der gefährdeten Objekte. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Erarbeitung eines Maßnahmenkonzeptes für den Schutz von höherwertig genutzten Flächen wie Siedlungsgebiete usw. vor Hochwassergefahren.

Als maßgebliches Szenario für HQ100 und HQ300 wurde das der Verklausung festgelegt. Das Überflutungsbild bei HQ100 weist (ähnlich wie bei HQ30) nur in Teilen größere Überflutungsflächen auf. Durch größere HW-Mengen kommt es am Beginn der Untersuchungsstrecke zu breiteren Überflutungsflächen, wodurch einige Objekte im Vorland leicht gefährdet werden. Im Ortsbereich von Mitterndorf verbleibt das Hochwasser im hart verbauten Trogprofil der Salza bei annähernd bordvollem Abfluss. Am untersten Ortsrand von Mitterndorf tritt die Salza wie bei HQ30 linksufrig über die Ufer, bevor es über eine Grabenstruktur wieder in die Salza zurückströmt. Weiter flussabwärts, kurz vor Einmündung des Neuhofengrabens tritt sie erneut linksufrig über den Uferbord. Vor der Brücke wieder zurück, kommt es in diesem Bereich auch rechtsufrig zu kleineren Überflutungen. Ab Profil 18 bis zur Mündung in den Salza-Stausee ergeben sich durch die geringe Kapazität des Gerinnes und den Rückstau aus dem Stausee breitflächige Überflutungen.

Die Gefährdungen von Objekten oder Siedlungsbereichen können durch lokale Objektschutzmaßnahmen behoben werden. Das Maßnahmenkonzept sieht folgendes vor:

GEW. Bezirk Gemeinde Maßnahme 8 Objekte (bzw. Objektgruppen), lokaler HWS; Annahme Damm Salza Liezen Bad Mitterndorf 2 Objekte, Mobilöffnung bis 1 m 3 Siele

Da die Ausuferungen an der Salza bei HQ100 relativ geringfügig sind, sind bei Beseitigung der Defizite gemäß den vorgeschlagenen Maßnahmen keine größeren (benachteiligende) Auswirkungen auf das Hochwasserabflussgeschehen zu erwarten.

Alpine Seitenbäche: Für den Dauersiedlungsraum relevant sind insbesondere der Bauernhaltgraben, der Bergerbach, der Bergerwandbach, der Draxlerbach, der Krahsteinbach, der Endesgraben, der Grimmingbach, der Kainischgraben, der Kendlbach, der Kreislgraben, der Krobathenbach, der Krunglbach, der Kulmbach, der Melzenbach, der Obersdorferbach, der Pfannerlehenbach, der Pichlergraben, der Stanglgraben, der Reschengraben, die Riedlbachtraun, der Rödschitzbach, der Schindergraben, der Schroblinggraben, die Sonnenalmgräben, der Spitzwiesengraben, der Leistentalbach, der Tobiesengraben, der Torbauergraben sowie der Zauchenbach.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 163 Da grundsätzlich im Bereich sämtlicher Seitengewässer Gefährdungspotential gegeben ist, sind in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf nahezu alle Siedlungsbereiche hochwassergefährdet. Der Bauernhaltgraben, der seinerzeit ein großes Gefahrenpotential für den Dauersiedlungsraum im Bereich Obersdorf barg, wurde in den Jahren 2018/2019 verbaut. Die Hochwassergefährdung konnte damit zwar wesentlich reduziert werden, ein Restrisiko bleibt jedoch bestehen. Der Gefahrenzonenplan ist diesbezüglich bereits angepasst. Weitere Verbauungsmaßnahmen sind derzeit nicht projektiert, laufend erforderliche Sicherungsmaßnahmen ausgenommen.

Eine der Kernaussagen der beiliegenden Stellungnahmen der WLV lautet, dass bestehende Abflussgassen zum Schutz der Seiten- bzw. Unterlieger von Bebauung freizuhalten sind!

Lawinen:

Lawineneinzugsgebiete, GIS Steiermark 2019

Wie die Darstellung oben zeigt, ist insbesondere im Bereich der Tauplitzalm potentiell Lawinengefährdung gegeben, der Dauersiedlungsraum im Tal jedoch nicht gefährdet.

Untergrund:

DURCHLÄSSIGKEIT / Ausmaß der Abflussgeschwindigkeit des Wassers im Boden, vorwiegend abhängig von der Bodenart

Auszug aus der digitalen Bodenkarte, 2019

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 164 AUSGANGSMATERIAL

Auszug aus der digitalen Bodenkarte, 2019

Aus der beiliegenden geotechnischen Stellungnahme vom ZT – Büro DI Fritz aus 8950 Stainach- Pürgg, GZ.: 176/19, datiert mit 18.03.2020, geht zusammenfassend ua. folgendes hervor:

„Der anstehende Untergrund ist in allen drei Großräumen als gut tragfähig einzustufen, eine Tiefgründung ist daher nur in Pichl im Bereich der Fa. AKE zu erwarten. In Tauplitz kann bei größeren Einschnitten Fels angetroffen werden.

Eine Versickerung der Oberflächenwässer ist im gesamten Ortsgebiet nur bedingt möglich. Für eine Vorbemessung können die Daten aus der digitalen Bodenkarte des eBod entnommen werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass diese Stellungnahme nur einen groben Überblick über die Gründungsverhältnisse und die Oberflächenentwässerung gibt. Im Detail sind für einzelne Bauwerke gegebenenfalls eigene Untersuchungen erforderlich“.

Oberflächenwasserentsorgung  siehe auch Kap. 4.4 Technische Infrastruktur

In den Gefahrenzonenplänen der drei Altgemeinden sind jeweils auch Aussagen bzgl. Rutschgefährdung und Vernässung in Form brauner Hinweisbereiche getroffen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 165 Aus der beiliegenden geotechnischen Stellungnahme vom ZT – Büro DI Fritz aus 8950 Stainach-Pürgg, GZ.: 176/19, datiert mit 18.03.2020, geht bzgl. Rutschgefährdung ua. folgendes hervor:

Zum Großraum Bad Mitterndorf: „Rutschungsflächen sind im digitalen Kataster nördlich der Salzkammergutstrasse im Bereich Krungl vermerkt. Braune Hinweisbereiche (mögliche Hangbewegungen, Vernässungen) sind für den Großraum Bad Mitterndorf im Bereich Rödschitz und Sonnenalm eingetragen.“

Zum Großraum Tauplitz: „Rutschungsflächen sind im digitalen Kataster nördlich von Furt vermerkt. Braune Hinweisbereiche (mögliche Hangbewegungen, Vernässungen) sind für den Großraum Tauplitz im Bereich Klachau, am Schlattinggraben und südlich der Pfannerhütte eingetragen.“

Zum Großraum Pichl-Kainisch: „Rutschungsflächen sind im digitalen Kataster keine vermerkt. Braune Hinweisbereiche (mögliche Hangbewegungen, Vernässungen) sind für den Großraum Pichl-Kainisch im Bereich der Fa. AKE, entlang der Radlingstrasse und westlich des Endesbachs eingetragen.“

4.1.4 Klima / Lärm / Luft:

Heilkurort | Heiltherme, Heilmoor, Heilklima: Bad Mitterndorf verfügt über drei ortsgebundene Heilfaktoren (Heiltherme, Heilmoor, Heilklima), erhielt 1971 das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ und 1972 die Berechtigung des Titels „Bad“. Per Verordnung der Stmk. Landesregierung ist nunmehr das gesamte Gemeindegebiet von Bad Mitterndorf als Kurbezirk festgelegt.

Klimaregion G.3 Becken von Bad Mitterndorf: Charakteristik: Im Ausseer Land gibt es zwei Beckenlandschaften, wobei die Zone G.3 das Becken von Bad Mitterndorf im Südosten betrifft. Die Umrahmung ist im Westen und Osten durch die Gebirge sehr gut gegeben (Grimming/Dachsteinmassiv bzw. Totes Gebirge). In der Achse NW - SE hingegen ist das Becken relativ offen, wodurch auch die Durchlüftung als relativ günstig angesehen werden kann; Abschnitte im Südwesten sind allerdings davon ausgenommen.

Temperatur: Grubegg darf als der Kältepol der Region angesehen werden, denn Minima von -30 °C und darunter wurden bereits mehrfach gemessen (Daten einer Sonderstation seit 1985). Dieser Abschnitt zeichnet sich ferner durch eine erhöhte Inversionsgefährdung aus, was für den Rest des Beckens nur in abgeschwächtem Sinn gilt.

Niederschlag: Das Klima darf als niederschlagsreich (1200 bis 1400 mm) und maritim geprägt bezeichnet werden. Die jahreszeitlichen Gegensätze bezüglich des Niederschlages und der Temperatur (Jänner - 3 bis -4°, in Grubegg allerdings -6,1 °C; Juli 16 °C, Jahresmittel bei 7 °C) sind schwach ausgebildet. Die Zahl der Frosttage schwankt zwischen 130 und 150, im Raum Grubegg bis 160, die der Sommertage von 30 bis 40. Das Becken ist ferner relativ nebelarm (Ausnahme Grubegg), wobei die Zahl der Tage mit Nebel von der Beckensohle zu den Hängen stark ansteigt (von ca. 50 bis über 100).

Klimatope: Die Übergänge sind fließend.

28.2 inneralpine Haupt- und Seitentallagen / nördlich der B 145 Salzkammergut Straße (weite Teile des Dauersiedlungsraumes):

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 166 Die Zone umfasst Tal- und Beckenlagen mit relativ hoher Frost- und Inversionsgefährdung (ca. 150 Frosttage/Jahr, 70 - 85 % Inversionshäufigkeit) und Nebelgefährdung, wobei die zugehörigen Eigenschaften weitgehend auf die Basisstationen Aigen und abgestimmt wurden: Jahresmittel: 6,0 bis 6,5°C, Jännermittel: -4,5 bis -5,5°C, Julimittel: 16 bis 16,5°C, Vegetationsperiode: um 210 d/a. Hinsichtlich der Durchlüftung zeigen sich Unterschiede der Windgeschwindigkeiten zwischen dem Westabschnitt (Jahresmittel der Windgeschwindigkeit 1 - 1,5m/s) und dem Ostabschnitt (Mittel 0,8 bis 1,2m/s) und hohe Kalmenhäufigkeit (ca. 50 % an der Station Aigen, in Admont noch höher); begünstigt sind Abschnitte im Paltental, da mit der Durchlüftungsachse über den Schoberpass etwas bessere Bedingungen herrschen als im Ennstal.

29.2 kalte Seitentallagen / südlich der B 145 Salzkammergut Straße (Neuhofen, Streben, Krungl, Ind- und Gewerbegebiet Pichl) sowie im Südosten von Tauplitz Ort: Dies betrifft stark inversions- und frostgefährdete Tal- und Beckenabschnitte (155 - 160 Tage/Jahr mit Frost und 80 - 90% Inversionshäufigkeit) mit geringer Durchlüftung und erhöhter Talnebelbereitschaft. Die thermischen Verhältnisse sind nur wenig günstiger als die kältesten Bereiche (Zone 30.2); die Inversionshäufigkeit liegt bei 80 - 90 % aller Tage/Jahr, wobei speziell in der 1. Nachthälfte Bodeninversionen, ansonsten auch freie Inversionen auftreten. Die Durchlüftungsverhältnisse sind bei geringen Windgeschwindigkeiten durch erhöhte Kalmenbereitschaft gekennzeichnet. Die Nebelhäufigkeit erreicht 100 - 120 d/a. Ungunststandort für Wohnen und Gewerbe/Industrie.

Auszug aus der Klimatopkarte, GIS Steiermark 2019

26.2 gut durchlüftete Talbereiche / Bereich der seitlichen Einschnitte: Es sind dies im Besonderen der Bereich Trautenfels/Unterpürgg, wo sich der Einfluss des Grimmingbachtalauswindes auswirkt, die Talausgangslage von Liezen und das Tälchen vor dem Buchauer Sattel. Die Windgeschwindigkeiten umspannen den Bereich von 1,5 bis 2,5m/s nur lokal auch darüber; das auffälligste Kennzeichen dieser Zone ist die merklich reduzierte Kalmenhäufigkeit (generell unter 20 - 30 %). Die Temperaturen liegen im Mittel um ca. 1 bis 1,5 K über der Haupttalzone 28.2. (Referenzstation Aigen bzw. Admont); die Zahl der Frosttage erreicht 120 - 130d/a. Die Inversionsbereitschaft ist ebenfalls geringer (etwa 60 - 70 % aller Tage inverse Schichtung in der Nacht). Die Inversionen lösen sich auch rascher auf. Die Zahl der Nebeltage schwankt je nach Talabschnitt zwischen 40 und 50 im Westen und 70 bis 80 im Osten (Buchauer Sattel). Unter anderem werden auch

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 167 bewaldete Kerbtäler dieser Zone zugeordnet. Die mittleren Windgeschwindigkeiten erreichen 1 - 1,5 m/s, in Schluchtabschnitten aber merklich darunter. Hinsichtlich der thermischen Verhältnisse zeichnen sich die bewaldeten Kerbtäler durch eine Ausgeglichenheit infolge geringerer Kaltluftgefährdung aber auch tieferer Temperaturmaxima aus. Die Nebelhäufigkeit liegt zumeist unter 40 d/a.

Klimaeignung: Aus den unten dargestellten Klimaeignungskarten geht hervor, dass der überwiegende Teil des Dauersiedlungsraumes im Mitterndorfer Becken zum Wohnen bedingt geeignet ist. Lediglich kleinräumig in Zauchen, dort, wo sich der Landschaftsraum zu beiden Seiten des Baches, flankiert von den Unterhängen des Posers im W und des Krahsteins im O, in Richtung Norden weitet, sind die Bedingungen als gut eingestuft, im Nordwesten von Tauplitz Ort, in Greith sowie in Hollam, darüber hinaus in randlichen Bereichen wie in Teilen von Reith, in Teilen der Sonnenalm, im überwiegenden Teil von Obersdorf und der Melzensiedlung, im Dorfgebiet am Knoppenberg, im Bereich Kuchlerhalt sowie in Teilen der oberen Kainisch (Damischberg, Kranawetta, Seidlberg) als geeignet. Der südwestliche Bereich des Mitterndorfer Beckens ist zum Wohnen schlecht geeignet.

Auszug aus der Klimaeignungskarte / Wohnen

Auszug aus der Klimaeignungskarte / Gewerbe

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 168

Die Klimaeignung für die Funktion Gewerbe deckt sich weitgehend mit der Klimaeignung für die Funktion Wohnen. Als schlecht geeignet kommen aber die Bereiche Klachau, Furt, Teile von Schrödis und Tauplitz Ort im Osten des Gemeindegebietes sowie der Bereich zwischen den Unterhängen des Posers und des Krahsteins im Norden von Zauchen hinzu.

Lärm:

Je nach Nahelage sind sämtliche Siedlungsbereiche entlang der B 145 in Teilen mehr, in Teilen weniger stark betroffen. Selbst in jenen Bereichen, die durch Lärmschutzwände nunmehr grundsätzlich abgeschirmt sind, ist die Lärmbelastung nur abgemindert, aber nicht eingedämmt.

In folgenden Bereichen sind entlang der B 145 Salzkammergut Straße Lärmschutzwände errichtet:

Im Bereich Schrödis Fertigstellung: Mitte der 1990er Jahre Im Bereich Bad Mitterndorf Ost Fertigstellung: 2006 Im Bereich Pichl / Kainisch Fertigstellung: 2007 (nur auf der Nordseite errichtet) Im Bereich Knoppen Fertigstellung: 2009 Im Bereich Klachau Fertigstellung: 2016 Im Bereich Thörl Fertigstellung: 2017

Im Bereich Bad Mitterndorf West sind (im langgezogenen Kurvenbereich) Lärmschutzwände zu beiden Seiten der Straße geplant.

SCHALLTECHNISCHEN ÜBERPRÜFUNG: In Bad Mitterndorf ist nunmehr das gesamte Gemeindegebiet als Kurbezirk ausgewiesen. Die Grenzwerte für ein Kur- und Erholungsgebiet gemäß ÖNORM S 5021 werden im gesamten Gemeindegebiet Bad Mitterndorf in überwiegenden Teilen eingehalten.

Gleichzeitig mit dem Ansuchen um Kurbezirkserweiterung hat die Marktgemeinde Bad Mitterndorf um eine schalltechnische Überprüfung im Rahmen des Steiermärkischen Heilvorkommen- und Kurortegesetzes ersucht. Aus diesem Grunde wurde mit Hilfe der landeseigenen Software CadnaA 2020 eine computerunterstützte Immissionsberechnung aus allen relevanten Lärmquellen und Messungen im Kurgebiet durchgeführt. Anschließend wurden die Ergebnisse mit den Richtwerten für ein Kurgebiet gegenübergestellt und die Belastungen bewertet.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 169 Aus dem Bericht zur schalltechnischen Überprüfung, durchgeführt von der Abteilung 15, Referat Lärm- und Strahlenschutz, datiert mit 10.11.2020, GZ.: ABT15-155409/2017-38, geht unter anderem folgendes hervor:

Die durch das gesamte Gemeindegebiet führenden Landes- und Gemeindestraßen sind naturgemäß die größten Lärmerreger. Die Geräuschverhältnisse in diesen betroffenen Landesstraßenabschnitten werden vorwiegend durch den durchflutenden örtlichen Verkehr sowie durch den Ziel- und Quellverkehr bestimmt.

Straßenverkehrslärm: Die Hauptquellen für die auftretenden Schallimmissionen in Bad Mitterndorf sind folgende Landesstraßen:

B 145 Salzkammergut Straße (Kat. Landesstraßennetz: C1 … innerregionale Hauptverbindung) L 730 Mitterndorfer Straße (Kat. Landesstraßennetz: D … teilregionale Verbindung) L 732 Tauplitz Straße (Kat. Landesstraßennetz: E … lokale Verbindung) L 729 Paß-Stein Straße (Kat. Landesstraßennetz: E … lokale Verbindung) Pötschner Straße

Ergebnisse der Verkehrszählungen:

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 170 Diese Ergebnisse wurden in die Berechnung einbezogen. Ebenso wurden die vorhandenen Lärmschutzmaßnahmen an den Verkehrsträgern sowie die maßgebliche Geschwindigkeit gemäß der Beschilderung in der Berechnung berücksichtigt. Der Hauptemittent in der Gemeinde Bad Mitterndorf ist die B145 Salzkammergut Straße, welche durch das gesamte Gemeindegebiet führt. Die seitens des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung durchgeführte einwöchige Verkehrszählung mittels Seitenradar dokumentiert ein maßgebliches Verkehrsaufkommen (n/24h) von 8.577 PKW und einen Schwerverkehrsanteil von 6,2 %. Auf der Schallimmissionskarte ist zu erkennen, dass, trotz der durchgeführten schallmindernden Maßnahmen (Lärmschutzwände, 80 km/h-Beschränkung) die Emissionen der Salzkammergutstraße belastend für das Gemeindegebiet sind. Diese Belastungen nehmen jedoch durch Gebäudeabschirmungen ab.

Schallimmissionen Bahn: Die Berechnung der Bahn erfolgt nach ONR 305011. Für die Berechnung wurden von der ÖBB- Infrastruktur AG, Betriebsdaten für den Streckenabschnitt Stainach - Irdning – Bad Aussee zur Verfügung gestellt. Folgende Parameter wurden dabei berücksichtigt: Ferngüter- und Nahgüterzüge, Eil- und Regionalzüge sowie Dienstzüge, durchschnittliche Zuglänge und Höchstgeschwindigkeit. Die Bahn stellt keinen maßgebenden Lärmemittenten dar (MP11).

Parkplätze: Die Parkplätze bei der Talstation der Tauplitzalmbahn werden saisonal genutzt und sind keine maßgebenden Lärmemittenten.

Sport- und Freizeitanlagen: Die Sport- und Freizeitanlagen (Freizeitpark mit Tennisplätzen (MP7), Bereich Freibad (MP8)) werden nach wie vor saisonal genützt und sind keine maßgebenden Lärmemittenten.

Ergänzung zum Sportlärm: Ständig wiederkehrende Konflikte sind aber in Verbindung mit der Fußballplatznutzung festzustellen, zwar weniger mit der unmittelbaren bestimmungsgemäßen Nutzung, sondern vielmehr mit der in mittelbarem Zusammenhang stehenden Nutzung der gastronomischen Einrichtung.

Industrielärm: Eine von Industrie unmittelbar verursachte Lärmbelastung ist im Gemeindegebiet von Bad Mitterndorf aufgrund der von den Wohngebieten losgelösten Lage der Industriebetriebe nicht zu verzeichnen. Sowohl in Pichl als auch in Thörl liegen die Industriebetriebe südlich der B 145 Salzkammergut Straße. Nutzungskonflikte sind bisher nicht aufgetreten. Entweder ist Bauland der Kategorie Industriegebiet 1 von Wohngebieten ausreichend entfernt angeordnet, oder Gewerbegebiet als Puffer präventiv dazwischengeschaltet. Eine Festlegung, die lt. §30 Stmk. ROG 2010 impliziert, dass „diese Nutzungen keine das ortsübliche Ausmaß übersteigenden Belästigungen in benachbarten Baugebieten verursachen dürfen.“ Mittelbar ist Pichl aber durch von Schwerverkehr verursachten Lärm betroffen, da die Zufahrt zum Industriegebiet aus Osten kommend richtungsgebunden mitten durch das Ortsgebiet führt.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 171 4.2 S I E D L U N G S R A U M U N D B E V Ö L K E R U N G ______

4.2.1 Bevölkerung Die Volkszählungsergebnisse der nunmehr fusionierten Gemeinden Bad Mitterndorf, Tauplitz und Pichl- Kainisch zurückverfolgend ist der Höchststand im Jahr 2001 festzustellen. Nach einem Rückgang von ca. 160 Personen in den darauffolgenden 10 Jahren, kehrte sich die Situation zwischen 2011 und 2016 wieder um. Eine Zunahme um knapp 100 Einwohner war die Folge. Seit 2016 ist nunmehr jedoch eine Stagnation zu verzeichnen.

Wohnbevölkerung

Einwohner Einwohner

1951 3.809 2011 4.838

1961 3.974 2016 4.934

1971 4.427 2017 4.933

1981 4.563 2018 4.962

1991 4.827 2019*) 4.941

2001 5.000 2020**) 5.012

*) Quelle: Statistik Austria - „Ein Blick auf die Gemeinde“ mit Stand 31.12.2019; **) lt. Melderegister der Gemeinde mit Stand 25. März 2020; die Differenz begründet sich im pauschalierten Abzug diverser Scheinadressen.

Zum einen in einer ausnehmend attraktiven Landschaft gelegen, deren Reize und abwechslungsreichen Akzente vom Charakter einer breiten Talsohle mit umschließenden Hochgebirgszonen und großen Waldflächen bestimmt werden, gleichzeitig als teilregionales Zentrum festgelegt, das demgemäß über einen hohen Ausstattungsgrad im Hinblick auf die infrastrukturellen Versorgungseinrichtungen verfügt, und zudem durch einen weitgehend gesunden Branchenmix gekennzeichnet, stellt Bad Mitterndorf eine sehr begehrte Wohnsitzgemeinde dar. Untrennbar verbunden ist die Entwicklung von Bad Mitterndorf insbesondere aber auch mit dem Tourismus.

Lt. ÖROK – Regionalprognose 2010 – 2030 (Statistik Austria 2011) werden „sowohl der Westen als auch der Osten der Obersteiermark, wie in der Vergangenheit, auch künftig relativ stark an Bevölkerung verlieren.“

Lt. Statistik Austria wird bis 2030 lediglich 5 von 29 Gemeinden im Bezirk Liezen eine Bevölkerungszunahme prognostiziert und weiteren 4 Gemeinden – so auch der Marktgemeinde Bad Mitterndorf – ein Rückgang von weniger als 2%. Mit dem erwarteten Rückgang von -1,04% wird der Marktgemeinde Bad Mitterndorf innerhalb der Region Ausseerland – Salzkammergut damit die geringste Abnahme vorausgesagt: Bad Mitterndorf: -1,04%, Altaussee: -4,01%, Bad Aussee: -5,73%, Grundlsee: -8,43%. Allen anderen Gemeinden im Bezirk, und dabei nicht nur geographisch benachteiligten wie beispielsweise (-24,02%!), wird eine – mitunter sehr starke – Abwanderung vorausgesagt.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 172 Einwohner Prognose 2015 – 2030: Quelle: Statistik Austria, GIS Steiermark, 2019

Betrachtet man den Zeitraum von 2008 – 2018, zeigt sich folgendes Bild: Während viele der Gemeinden im Westen des Bezirks einen Zuzug zu vermelden haben bzw. die Region Ausseerland-Salzkammergut wenig Veränderung spürt (Bad Mitt: +3,9%; Bad Aussee: +0,4%; Altaussee: 0,1%; Grundlsee: -5,8%), verzeichnet der Osten des Bezirks einen deutlichen Einwohnerschwund. Ein starkes West-Ost-Gefälle ist zu erkennen. Im Mittel ist ein Rückgang um -1,6% zu verzeichnen. Die Marktgemeinde Bad Mitterndorf geht im Vergleich der 29 Gemeinden nach Gröbming (+10,4%), Aich (+9,9%) und Aigen i.E. (+6,3%) mit dem viertstärksten Zuwachs hervor.

Geburten- / Wanderungsbilanz: Nach massiven Einbrüchen im Zeitraum zwischen 2001 und 2011 ist nunmehr nicht nur die Wanderungsbilanz wieder positiv, sondern auch die Geburtenbilanz. Somit errechnet sich in der Zeit von 2013 - 2018 (in 5 Jahren) ein Bevölkerungszuwachs von 64 Einwohnern.

Bevölkerungsentwicklung Gemeinde Gemeinde Gemeinde Gemeinde Bezirk Land durch Geburten- und errechnete Wanderungsbilanz 2013 – 2018 2001 - 2011 1991 - 2001 1981 - 1991 2013 - 2018 absolut % absolut % absolut % absolut % % % insgesamt 64 1,3 -162 -3,2 173 3,6 264 5,8 0,3 2,3 durch Geburtenbilanz 13 0,3 -34 -0,7 99 2,1 88 1,9 -0,9 -0,6 durch Wanderungsbilanz 51 1,0 -128 -2,6 74 1,5 176 3,9 1,2 2,9

Quelle: Statistik Austria, „Ein Blick auf die Gemeinde“ u. Landesstatistik

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 173 Altersaufbau: Die Werte haben sich seit 2011 geringfügig verändert, der Anteil an der Bevölkerung ab 65 Jahren liegt im Bezirksschnitt und damit geringfügig über dem Landesschnitt.

Auf Grund dieser Daten ist einerseits mit einem abnehmenden Bedarf im Bereich der Grundschulen zu rechnen, andererseits mit einem steigenden Bedarf für seniorenbezogene Einrichtungen und altengerechte Wohnungen. Die Nachfrage an Kinderbetreuungseinrichtungen – insbesondere für Kinder unter dem Kindergartenalter - kann jedoch aufgrund der ansteigenden Beschäftigtenquote und der Zahl von alleinerziehenden Müttern und Vätern als zunehmend betrachtet werden.

Gemeinde Bezirk Land Altersaufbau der Bevölkerung % % % 2020 2011 2001 2018 2011 2018 2011 insgesamt 5.012 0 - 14 Jahre 621 12,4 13,1 16,0 14,0 13,4 13,6 15 - 64 Jahre 3.185 63,5 65,8 67,2 65,5 66,5 67,5 65 u. m. Jahre 1.206 24,1 21,1 16,7 22,6 20,5 20,1 18,9

Quelle: Statistik Austria - "Ein Blick auf die Gemeinde", Landesstatistik; lt. Angabe Gemeinde

Ausbildungsstand: Der Ausbildungsstand der Bevölkerung stellt sich folgendermaßen dar (Stand 2017): 20,6% der Wohnbevölkerung über 14 Jahren haben als höchste Ausbildung die Pflichtschule absolviert, 41,1% eine Lehre, 18,8% eine Fachschule, die restlichen 19,5% verteilen sich auf AHS, BHS und Hochschule/hochschulverwandte Einrichtungen. Bis auf eine geringfügige Abweichung im Bereich Fach- und Pflichtschule entspricht der Ausbildungsstand annähernd dem des Bezirks. Der Anteil an Absolventen einer höher bildenden Institution hat sich seit 2001 zwar um rund 50% erhöht (19,5%), liegt damit aber immer noch weit unter dem Landesschnitt (26,4%).

Ausbildungsstand (in % der über 14- Gemeinde Bezirk Land Jährigen) 2017 2011 2001 2017 2017 Allgemeinbildende Pflichtschule 20,6 24,0 32,8 23,9 24,5 Lehre 41,1 40,7 40,9 41,5 35,2 Fachschule 18,8 18,4 13,4 16,1 13,9 Allgemeinbildende höhere Schule 4,1 3,9 4,1 3,4 5,8 Berufsbildende höhere Schule 7,6 6,5 4,7 7,4 8,4 Hochschule u. verwandte Ausbildung 7,8 6,6 4,1 7,7 12,2 höhere Ausbildung 19,5 16,9 12,9 18,5 26,4

Quelle: Statistik Austria - "Ein Blick auf die Gemeinde", Landesstatistik

Haushalte: In der Marktgemeinde Bad Mitterndorf gibt es derzeit 2.287 Haushalte (Stand: März 2020). Neben der Zunahme der Haushalte (seit 2001 um knapp 18%) ist gleichzeitig eine Abnahme der Haushaltsgröße zu verzeichnen. Der Wert von 2,19 bewegt sich sowohl unter dem Bezirks- (2,26) als auch unter dem Landesschnitt (2,24). Damit folgt die Entwicklung dem allgemeinen Trend (Single- Haushalte, zunehmende Scheidungsrate etc.). Die Statistik zeigt, dass je ca. ± 30% der Haushalte der Marktgemeinde Bad Mitterndorf Ein- bzw. Zweipersonenhaushalte darstellen, in Summe knapp mehr als 60%. Vor allem die zunehmende Überalterung bewirkt in der Folge ein Ansteigen der

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 174 Einpersonenhaushalte. Diesen Trend fortschreibend wird bis 2030 ein Absinken der durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,19 auf 1,95 angenommen.

Gemeinde Gemeinde Gemeinde Gemeinde Bezirk Land

Haushalte HH Stand 2019 *) Stand 2017 Stand 2011 Stand 2001 Stand 2017 Stand 2017

insgesamt 2.287 2.261 2.126 1.941 durchschnittliche Haushaltsgröße 2,19 2,19 2,27 2,58 2,26 2,24

Anzahl der EinpersonenHH in % der PHH 29,7 36,6 35,2 27,3 35,8 36,1 Anzahl der ZweipersonenHH in % der PHH 31,4 31,8 30,3 26,4 31,1 31,2

Quelle: Landestatistik Steiermark; *) lt. Angabe der Gemeinde / Stichtag: 25. März 2020

Durch den eindeutigen Trend zur Klein- und Kleinsthaushalte lässt sich – trotz stagnierender Bevölkerungszahl - ein Mehrbedarf an Wohneinheiten ableiten – ein gleichbleibender Lebensstandard wird allerdings vorausgesetzt.

Aktive Bodenpolitik: Generell ist die Marktgemeinde Bad Mitterdorf - soweit es die finanziellen Möglichkeiten zulassen - bestrebt, aktive Bodenpolitik zu betreiben. So befindet sich rund um die Grimmingtherme bereits eine Fläche im Ausmaß von ca. 4 ha im Eigentum der Gemeinde. Darüber hinaus wurde vor kurzem eine südlich des Kirchbühels und damit sehr zentral gelegene Fläche im Ausmaß von ca. 0,75 ha von der Gemeinde erworben. Mehrere kleinere Flächen runden den Bestand ab. Im Übrigen werden landwirtschaftliche Flächen zum Zwecke des Tausches angekauft.

Ausländeranteil: Der Ausländeranteil (Hauptwohnsitze) in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf beträgt ca. 11,1% (Stand 2019) und hat sich damit gegenüber 2011 (ca. 9,9%) geringfügig erhöht.

Arbeitsmarkt, Pendler:  siehe 4.3 Wirtschaft

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 175

Ziel

. Attraktivierung des Wohnstandortes (insbesondere für Jungfamilien)

Maßnahmen

. Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, Bautätigkeit dabei jungfamilienfreundlich bzw. altengerecht ausrichten: z.B. leistbare Kleinwohnungen, Miet(kauf)wohnungen, Seniorenwohnungen etc.

. Schaffung einer den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechenden Wohnumgebung (familienfreundlich, jugend- und altengerecht etc.)

. Schaffung einer ansprechend gestalteten Wohnumgebung

. Belebung der Siedlungsschwerpunkte; Gesundes Vereinsleben; Bewusstseinsbildung innerhalb der Bevölkerung

. Erhaltung des hohen natur- und kulturlandschaftlichen Potentials für die Umwelt- und Lebensqualität

Ziel

. Verringerung der Abwanderung von Studierenden an den Studienort

Maßnahme:

. Aufrechterhaltung der Fördermaßnahmen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 176 4.2.2 Siedlungsentwicklung

 siehe auch Punkt 3.2.1 „Festlegung der Funktionen“

Lt. Stmk. ROG 2010 ist der Begriff Siedlungsschwerpunkt folgendermaßen definiert: „weiter entwickelbare Schwerpunktbereiche der Siedlungsentwicklung, die eine entsprechende Verdichtung, Nutzungsdurchmischung und Versorgung mit öffentlichen Einrichtungen und/oder privatgewerblichen Versorgungseinrichtungen aufweisen. Siedlungsschwerpunkte bündeln die Entwicklung im Hinblick auf einen sparsamen Umgang mit der Ressource Boden, tragen zur Minimierung der Kosten für technische und soziale Infrastruktur bei und begünstigen den Ausbau bzw. die Aufrechterhaltung des öffentlichen Personennahverkehrs; Siedlungsschwerpunkte aus überörtlicher Sicht sind im Regionalplan festgelegte Vorrangzonen der Siedlungsentwicklung (im Regelfall der kompakte Hauptort mit allen öffentlichen Verwaltungseinrichtungen). Siedlungsschwerpunkte aus örtlicher Sicht können zusätzlich im Rahmen des örtlichen Entwicklungskonzeptes durch die Gemeinde festgelegt werden.“

In der Marktgemeinde Bad Mitterndorf sind drei Siedlungsschwerpunkte festgelegt. Da die jeweilig exakte Abgrenzung deckungsgleich mit den diesbezüglichen Entwicklungsgrenzen erfolgte, ist sie nicht absolut, sondern relativ zu sehen. Im direkten Anschluss an die Entwicklungsgrenzen gelegenes zukünftiges Bauland ist dem jeweiligen Siedlungsschwerpunkt zuzuzählen. Damit ist auch jenes Bauland, welches im Zuge einer nachfolgenden zwischenzeitigen Änderung festgelegt wird, bereits mitberücksichtigt. Darüber hinaus zählen im direkten Anschluss gelegene Eignungszonen ebenfalls zum regionalen / örtlichen Siedlungsschwerpunkt. Die Abgrenzungen sind im ÖEP 1.00 graphisch dargestellt.

Inhaltliche und zeitliche Prioritätenreihung: Dem Raumordnungsziel der dezentralen Konzentration entsprechend ist die Marktgemeinde Bad Mitterndorf aufbauend auf den bereits vorhandenen Voraussetzungen bestrebt, die festgelegten Siedlungsschwerpunkte sukzessive zu stärken u.a. durch Erhaltung bzw. Erweiterung der Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen, durch Förderung der Funktionsdurchmischung, durch vorrangige Verdichtung etc.

Hinsichtlich zeitlicher Priorität ist festzuhalten, dass eine über die im ÖEP 1.00 derzeit vorgesehenen Entwicklungsgrenzen hinausgehende Erweiterung in den einzelnen Siedlungsbereichen grundsätzlich erst nach weitgehender Konsumation der Reserven in den Siedlungsschwerpunkten möglich ist, Entwicklung für weichende Erben sowie für Vorhaben mit besonders gewichtigem öffentlichen Interesse ausgenommen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 177 • REGIONALER SIEDLUNGSSCHWERPUNKT „MITTERNDORF ZENTRUM“:  Priorität 1

Der regionale Siedlungsschwerpunkt befindet sich geographisch ca. in der Mitte des fusionierten Gemeindegebietes  allgemeine Beschreibung siehe Kap. 2. Zusammenfassung der räumlichen Bestandsaufnahme

Orthophoto, GIS Steiermark 2020

Teilregionales Zentrum: Der die Siedlungsbereiche Mitterndorf, Thörl, Zauchen und Neuhofen umfassende Bereich ist deckungsgleich mit dem Teilraum „Siedlungs- und Industrielandschaft“ und im geltenden regionalen Entwicklungsprogramm für die Planungsregion Liezen als regionaler Siedlungsschwerpunkt mit der zentralörtlichen Funktion

„Teilregionales Zentrum“ festgelegt. Das bedeutet, dass die Marktgemeinde den „Grundbedarf an öffentlichen und privaten Gütern und Dienstleistungen für die Bevölkerung mehrerer Gemeinden anzubieten“ hat. Bad Mitterndorf weist im Hinblick auf die zentralörtlichen Dienste einen sehr hohen Ausstattungsgrad bzw. eine kleinurbane Qualität auf und verfügt über zahlreiche öffentliche und private Gemeinbedarfs- und Versorgungseinrichtungen, die sich innerhalb einer Entfernung von 1.000 m befinden, lediglich die Wohnbebauungen an den äußeren Rändern des reg. SSP (Zauchen und Neuhofen) liegt außerhalb der fußläufigen Erreichbarkeit.

 siehe Übersichtsplan zur sozialen Infrastruktur (Beilage)

Darüber hinaus ist Bad Mitterndorf durch einen weitgehend gesunden Branchenmix gekennzeichnet. Hinzu kommt ein entsprechend bedeutsames Angebot an Mehrfamilienwohnhäusern. Es ist somit eine gute Durchmischung der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Erholung gegeben bzw. im Bauland der Kategorien KG, WA, DO, EH, I1 und GG weiter entwickelbar.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 178 Den Raumordnungsgrundsätzen und –zielen (sparsamer Flächenverbrauch, Entwicklung von innen nach außen) entsprechend wird eine Verdichtung des Innenbereiches angestrebt. Bereits im FWP 4.00 waren die Höchstdichtewerte dafür gerichtet, im FWP 1.00 wurden lediglich geringfügige Anpassungen vorgenommen.

Durch im Zuge der Revision des FWP 1.00 neu festgelegte Baulandmoblisierungsmaßnahmen sichergestellte Reserven sind im Ausmaß von ca. 4,22 ha für Wohnen (WA) und ca. 1,49 ha für Industrie & Gewerbe (I1 / GG) vorhanden. Bereits im Eigentum der Gemeinde befinden sich derzeit unter anderem eine ca. 0,75 ha große Fläche an Wohnen Allgemein im Südosten des Zentrums sowie eine ca. 4 ha große Fläche im Erholungsgebiet rund um die Grimmingtherme.

Neben dem relativ hohen Ausstattungsgrad und der fußläufig (bequemen) Erreichbarkeit vieler Gemeinbedarfs- und Versorgungseinrichtungen liegt die Qualität des Wohnumfeldes im ggst. reg. SSP nicht nur in der landschaftlich reizvollen und in weiten Teilen ruhigen Lage, sondern insbesondere auch in der räumlichen Nähe zwischen Wohn- und Arbeitsstätte (Gewerbegebiet Thörl/Zauchen). Fußläufig oder per Rad bequem erreichbar, wird der motorisierte Individualverkehr damit eingedämmt. Das Netz der technischen Infrastruktur funktioniert. Die Vorgaben des SaPro zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume werden eingehalten, Flächen innerhalb roter Gefahrenzonen sind nicht als Bauland ausgewiesen. Die geforderte Mindestanbindung an den öffentlichen Verkehr ist in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf gegeben: zahlreiche Bushaltestellen befinden sich im fußläufigen Einzugsbereich von max. 300m.

Potential lt. ÖEP 1.00: Wohnen ca. 7,76ha; Landwirtschaft: 1,7 ha; I&G: ca. 0,74 ha; Tourismus 4,04 ha Reserven lt. FWP 1.00: KG: ca. 0,19 ha; WA: ca. 19,02 ha; DO: 1,96 ha; I&G: ca. 5,14 ha; EH: 7,44 ha Das entspricht in Summe ca. 41,5 % d. gesamten Wohnbaulandreserve.

• ÖRTLICHER SIEDLUNGSSCHWERPUNKT „TAUPLITZ“:  Priorität 1

GIS Steiermark 2020

Tauplitz, der Hauptort der ehemaligen Gemeinde Tauplitz, befindet sich im östlichen Gemeindegebiet. Der SSP weist alle Merkmale einer gut funktionierenden dörflichen Einheit auf. Eine kompakte und zusammenhängende Struktur einer Siedlung ist aufgrund der Größe jedenfalls erkennbar.

Eine Durchmischung der Funktionen Wohnen (Ein- / Zwei- und Mehrfamilienhausbau), Arbeiten und Erholung ist gegeben bzw. weiter entwickelbar, Bauland der Kategorien KG, WA, DO, EH und FW ausgewiesen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 179 Folgende Gemeinbedarfs- und Versorg-ungseinrichtungen sind ua. vorhanden: 1 vollsortierter Nah- versorger einschl. kleiner Imbißstube, Bäcker einschl. Cafe, Kindergarten, Volksschule, praktischer Arzt, Postpartner, Geldinstitut, Pfarrkirche, Gast-haus. Neben der bequem fußläufigen Erreichbarkeit der genannten Einrichtungen liegt die Qualität des Wohnumfeldes im ggst. SSP insbesondere auch in der landschaftlich reizvollen Lage.

Der Siedlungsbereich ist nach außen und innen erweiterbar, die zulässige Höchstdichte im zentralen Bereich mit 0,8 (WA) bzw. 2,2 (KG) festgelegt.

Durch im Zuge der Revision des FWP 1.00 neu festgelegte Baulandmoblisierungsmaßnahmen sichergestellte Reserven sind im Ausmaß von ca. 2,54 ha für Wohnen (WA) und ca. 3,1 ha für Tourismus (EH) vorhanden.

Entwicklungspotential im ÖEP 1.00: Wohnen ca. 2,47 ha, Landwirtschaft: 0,23 ha, Tourismus: 0,51 ha Baulandreserve im FWP 1.00: KG: ca. 0,39 ha, WA: ca. 8,32 ha, EH: 4,04 ha Das entspricht in Summe ca. 17 % d. gesamten Wohnbaulandreserve.

Das Netz der technischen Infrastruktur funktioniert. Die Vorgaben des SaPro zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume werden eingehalten. Die geforderte Mindestanbindung an den öffentlichen Verkehr ist gegeben.

Vorbehaltsflächen: Lt. § 37 Stmk. ROG dürfen von der Gemeinde zur Sicherstellung geeigneter Flächen für den förderbaren Wohnbau im Sinn des Steiermärkischen Wohnbauförderungsgesetzes 1993 Vorbehaltsflächen ausgewiesen werden. Als wesentliche Förderungsvoraussetzungen sind nach §5 WohnbauförderungsG 1993 ua. folgende zu nennen: Das für die Bebauung vorgesehene Grundstück hat die Bauplatzeignung gemäß § 5 Abs. 1 Stmk. BauG aufzuweisen. In zumutbarer Entfernung haben öffentliche und private Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen vorhanden zu sein (Anm.: insbesondere vollsortierter Nahversorger, Kindergarten und Volksschule innerhalb von 1.000 m). Der vorgesehene bauliche Schallschutz hat unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit bei gewöhnlicher Nutzung ein ungestörtes Wohnen zu ermöglichen. Orthophoto,

Vorbehaltsfläche für förderbaren Wohnbau: Das Grundstück 1099/3, KG Tauplitz, wird nach §37 Abs. 2 Stmk. ROG 2010 als Vorbehaltsfläche für förderbaren Wohnbau im Sinne des Wohnbauförderungsgesetzes festgelegt.

Standorteignung: Am südlichen Ende von Tauplitz-Ort gelegen, liegt die ggst. Fläche in einem örtlichen Siedlungsschwerpunkt. Zahlreiche Versorgungseinrichtungen (vollsortierter Nahversorger einschl. kleiner Imbißstube, Bäcker einschl. Cafe, Kindergarten, Volksschule, praktischer Arzt, Postpartner, Geldinstitut, Pfarrkirche, Gasthaus etc.) befinden sich im 1000 m-Bereich und damit in fußläufiger Entfernung. Die nächstgelegene Bushaltestelle mit mind. 8 Buspaaren / Tag ist ca. 400 m entfernt, der Bahnhof (Zwei-Stundentakt) jedoch bereits ca. 1.225 m. Die ggst. Fläche ist lärm- und hochwasserfrei. (Anders als zum Zeitpunkt der ursprünglichen Festlegung als Vorbehaltsfläche für förderbaren Wohnbau) ist die ggst. Fläche nunmehr mit der Nutzung Wald belegt.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 180

4.3 Checkliste

Prüfstufe 1

1.01 Der Siedlungsbereich hat kompakte und zusammenhängende Struktur 1.02 Im Siedlungsbereich liegen > 10 betriebsunabhängige Wohneinheiten

Anmerkung: In Prüfstufe 1 müssen beide Punkte zutreffen für eine positive Beurteilung.

Prüfstufe 2

2.01 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit Wohnnutzung 2.02 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit landwirtschaftlicher Nutzung 2.03 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit gewerblicher Nutzung 2.04 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit touristischer Nutzung 2.05 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit sonstiger Nutzung (z.B. Öffentliche Gebäude)

Anmerkung: In Prüfstufe 2 müssen zumindest zwei Punkte zutreffen für eine positive Beurteilung.

Prüfstufe 3

3.01 Im Siedlungsbereich liegen ≥ 2 öffentliche und/oder private Einrichtungen 3.02 Der Siedlungsbereich liegt innerhalb eines Haltestelleneinzugsbereiches 3.03 Innerhalb von 1.000m Wegstrecke liegen ≥ 2Versorgungseinrichtungen

Anmerkung: In Prüfstufe 3 muss zumindest ein Punkt zutreffen für eine positive Beurteilung.

Prüfstufe 4

4.01 Der Siedlungsbereich ist nach innen oder außen erweiterbar

Anmerkung: Dieser Punkte muss zutreffen für eine positive Beurteilung.

• ÖRTLICHER SIEDLUNGSSCHWERPUNKT „PICHL - KNOPPEN“:  Priorität 1

Pichl-Knoppen befindet sich im westlichen Gemeindegebiet. Eine kompakte und zusammenhängende Struktur einer Siedlung ist aufgrund der Größe jedenfalls erkennbar.

Orthophoto, GIS Steiermark 2020

Eine Durchmischung der Funktionen Wohnen, Arbeiten und Erholung ist gegeben bzw. weiter entwickelbar, Bauland der Kategorien WA, DO, GG und I1 ausgewiesen. Folgende Gemeinbedarfs- und Versorgungseinrichtungen sind vorhanden: 1 vollsortierter Nahversorger (Pichl), Kindergarten, Volksschule (Knoppen), Sportstüberl jenseits der B 145 sowie ein 1 Hofladen und die Knödelalm jeweils innerhalb von 1.000 m; Ein Gasthaus ist in südöstlicher Richtung ca. 1.500 m entfernt.

Neben der fußläufigen Erreichbarkeit der genannten Einrichtungen liegt die Qualität des Wohnumfeldes im ggst. SSP nicht nur in der landschaftlich reizvollen Lage, sondern auch in der räumlichen Nähe zum Gewerbegebiet mit seiner – teils bereits bestehenden, teils entwickelbaren – gewerblichen Nutzung und den damit verbundenen Arbeitsplätzen; Arbeitsstätten, die aufgrund der zentralen Lage bequem fußläufig oder per Rad erreichbar sind, wodurch ua. der motorisierte Individualverkehr eingedämmt wird.

Der Siedlungsbereich ist nach außen und innen erweiterbar, die zulässige Höchstdichte im Bereich von WA und DO mit 0,6 festgelegt.

Durch im Zuge der Revision des FWP 1.00 neu festgelegte Baulandmoblisierungsmaßnahmen sichergestellte Reserven sind im Ausmaß von ca. 0,68 ha für Wohnen (WA), ca. 0,16 ha für Landwirtschaft und ca. 1,19 ha für Industrie & Gewerbe vorhanden.

Potential im ÖEP 1.00: Wohn. ca. 2,92 ha, LW: ca. 0,05 ha, Ind./Gew.: ca. 3,71 ha Baulandreserve im FWP 1.00: WA: ca. 3,78 ha, DO: ca. 0,71 ha, Ind./Gew.: 5,12 ha Das entspricht in Summe ca. 9 % d. gesamten Wohnbaulandreserve.

Das Netz der technischen Infrastruktur funktioniert. Die Vorgaben des SaPro zur hochwassersicheren Entwicklung der Siedlungsräume werden eingehalten. Die geforderte Mindestanbindung an den öffentlichen Verkehr ist gegeben.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 182

4.3 Checkliste

Prüfstufe 1

1.01 Der Siedlungsbereich hat kompakte und zusammenhängende Struktur 1.02 Im Siedlungsbereich liegen > 10 betriebsunabhängige Wohneinheiten

Anmerkung: In Prüfstufe 1 müssen beide Punkte zutreffen für eine positive Beurteilung.

Prüfstufe 2

2.01 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit Wohnnutzung 2.02 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit landwirtschaftlicher Nutzung 2.03 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit gewerblicher Nutzung 2.04 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit touristischer Nutzung 2.05 Im Siedlungsbereich liegen Gebäude mit sonstiger Nutzung (z.B. Öffentliche Gebäude)

Anmerkung: In Prüfstufe 2 müssen zumindest zwei Punkte zutreffen für eine positive Beurteilung.

Prüfstufe 3

3.01 Im Siedlungsbereich liegen ≥ 2 öffentliche und/oder private Einrichtungen 3.02 Der Siedlungsbereich liegt innerhalb eines Haltestelleneinzugsbereiches 3.03 Innerhalb von 1.000m Wegstrecke liegen ≥ 2Versorgungseinrichtungen

Anmerkung: In Prüfstufe 3 muss zumindest ein Punkt zutreffen für eine positive Beurteilung.

Prüfstufe 4

4.01 Der Siedlungsbereich ist nach innen oder außen erweiterbar

Anmerkung: Dieser Punkte muss zutreffen für eine positive Beurteilung.

Baulandreserven und Entwicklungspotentiale:

Der Baulandbedarf für Industrie und Gewerbe lässt sich nicht berechnen und nur schwer abschätzen. Ein Teil des Bedarfes kann aber auch in der Baulandkategorie „Wohnen Allgemein“ abgedeckt werden. (z.B. emissionsarme Kleinbetriebe)

Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

Mitterndorf Zentrum

KG 0,19 Zentrum 0,00 0,19 WA 9,19 Wohnen 3,95 13,14 2,50 DO 0,87 Landwirtschaft 0,78 1,65 0,18

Thörl

WA 2,47 Wohnen 0,19 2,66 0,79 EH 0,13 Tourismus 0,00 0,13 GG 0,94 I1 0,86 Industrie / Gewerbe 3,22 1,80

Zauchen

WA 4,67 Wohnen 1,55 6,22 1,41 DO 0,51 Landwirtschaft 0,92 1,43 EH 1,29 Tourismus 0,24 1,65 FW 0,12 GG 3,34 Industrie / Gewerbe 0,74 4,08

Neuhofen

WA 2,70 Wohnen 2,07 4,77 0,76 DO 0,58 Landwirtschaft 0,00 0,58 0,17 EH 6,01 Tourismus 3,80 9,81 0,41

S U M M E R E G I O N A L E R S I E D L U N G S S C H W E R P U N K T Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

KG 0,19 Zentrum 0,19

WA 19,03 Wohnen 7,76 26,79 5,46

DO 1,96 Landwirtschaft 1,70 3,66 0,35

EH 7,43

FW 0,12 Tourismus 4,04 11,59 0,41

GG 4,28

I1 0,86 Industrie / Gewerbe 3,96 9,10

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Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

Tauplitz

KG 0,39 Zentrum 0,00 0,39 WA 5,18 Wohnen 2,00 7,18 0,78 EH 3,53 Tourismus 0,43 3,96

Greith

WA 3,14 Wohnen 0,47 3,61 DO 0,08 Landwirtschaft 0,23 0,31 0,63 EH 0,52 FW 0,00 Tourismus 0,08 0,60

Pichl

WA 2,20 Wohnen 1,44 3,64 DO 0,61 Landwirtschaft 0,00 0,61 GG 1,27 I1 3,85 Industrie / Gewerbe 3,71 8,83

Knoppen

WA 1,57 Wohnen 1,48 3,05 0,34 DO 0,10 Landwirtschaft 0,05 0,15 0,17

S U M M E Ö R T L I C H E S I E D L U N G S S C H W E R P U N K T E Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

Zentrum KG 0,39 0,39 Wohnen WA 12,09 5,39 17,48 1,12 Landwirtschaft DO 0,79 0,28 1,07 0,80

EH 4,05

FW 0,00 Tourismus 0,51 4,56

GG 1,27 Industrie / Gewerbe I1 3,85 3,71 8,83

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 185 Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

Streben

WA 0,35 Wohnen 0,28 0,63 k.E.

Krungl

DO 0,37 Landwirtschaft 0,68 1,05 0,08

Reith

DO 0,81 Landwirtschaft 0,26 1,07 0,15

Rödschitz

WA 1,17 Wohnen 1,06 2,23 0,35 DO 0,23 Landwirtschaft 0,00 0,23 GG 0,69 Industrie / Gewerbe 0,00 0,69

Sonnenalm

FW 0,40 Tourismus k.E. 0,40 k.E.

Obersdorf

WA 0,83 Wohnen 0,21 1,04 0,25 DO 1,89 Landwirtschaft 2,13 4,02 1,13 GG 0,51 Industrie / Gewerbe 0,00 0,51

Furt

WA 0,93 Wohnen 0,52 1,45 GG 1,20 I1 0,23 Industrie / Gewerbe 0,00 1,43

Klachau

WA 1,70 Wohnen 0,38 2,08 1,55 GG 0,21 Industrie / Gewerbe 0,00 0,21

Schrödis

WA 1,00 Wohnen 0,41 1,41 0,59

Kulm

DO 0,42 Landwirtschaft 0,00 0,42 0,37

Hollam

FW 0,39 Tourismus k.E. 0,39 k.E. k.E. … keine Erweiterung vorgesehen

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Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

Melzensiedlung

WA 0,73 Wohnen 1,15 1,88 1,65

Kainisch Süd

WA 3,14 Wohnen 0,86 4,00 1,46

Kainisch Nord

WA 1,23 Wohnen 0,00 1,23 DO 0,30 Landwirtschaft 0,00 0,30

HHM - Reith

DO 0,83 Landwirtschaft 0,00 0,83 0,24 GG 0,04 Industrie / Gewerbe 0,00 0,04 0,30

DO am Knoppenberg

DO 0,54 Landwirtschaft k.E. 0,54 k.E.

Kuchlerhalt

FW 0,24 Tourismus k.E. 0,24 k.E.

G E S A M T S U M M E N

Potential FWP 1.00 ÖEP 1.00 ÖEP+FWP im Anschl. unbebaut unbebaut Gesamt Nutzung Nutzung an relat. ha ha ha EG

KG 0,58 Zentrum 0,00 0,58

WA 42,20 Wohnen 18,02 60,22 12,43

DO 8,14 Landwirtschaft 5,05 13,19 3,12

EH 11,48

FW 1,15 Tourismus 4,55 17,18 0,41

GG 8,20

I1 4,94 Industrie / Gewerbe 7,67 20,81 0,30

k.E. … keine Erweiterung vorgesehen

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Ziel

. Erhaltung der intakten Ortsbilder, gegebenenfalls Verbesserung

Maßnahmen

. Erstellung eines Ortsbildkonzeptes

. Sukzessive Fortsetzung der Ortsgestaltung

. Pflege der Ortsbilder; Pflege der Qualitäten der unterschiedlichen Epochen; gezielte Information bzgl. der vielfältigen Möglichkeiten hinsichtlich Ortsbildverbesserung, um so Anreize für private Initiativen zu schaffen

. Erhaltung bzw. Ersatzpflanzungen im Falle des Absterbens wesentlicher, ortsbildprägender Grünelemente im innerörtlichen Bereich; Pflanzgebote in Bebauungsplänen

. Bei der Umsetzung von allfälligen Lärmschutzmaßnahmen auf die Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit achten

Ziel

. Erhaltung, Pflege, gegebenenfalls Wiederherstellung erhaltungswürdiger und ortsbildprägender Bausubstanzen bzw. Ensembles

Maßnahmen

. Hilfestellung bei Althaussanierungen bzw. bei Sanierungen baukultureller Denkmäler (Kapellen, Bildstöcke, Wegkreuze etc.); Erhöhung des Anreizes zur Sanierung von alten Wohnungen durch Förderungen; Informationsveranstaltungen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 188 4.2.3 Wohnbau – Bedarfsprognosen

Baubewilligungen für Wohnbau

Ein- / Zweifamilienhaus Mehrfamilienhaus 2009 - 2019 (10 Jahre) % % Summe % Neubau Neubau

2009-2017 86 22 108 Bad Mitterndorf 56,67 45,37 52,43 2018-2019 16 27 43

2009-2017 46 36 82 Tauplitz 28,89 50,93 37,15 2018-2019 6 19 25

2009-2017 22 4 26 Pichl 14,44 3,70 10,42 2018-2019 4 0 4

GESAMTSUMME 180 100 108 100 288 100

Quelle: lt. Angabe der Gemeinde

Wie die Wohnbautätigkeit der letzten 10 Jahre deutlich zeigt, verzeichnet die Marktgemeinde Bad Mitterndorf einen erheblichen Wohnraumbedarf. Zwischen 2009 und 2019 wurden 288 Wohneinheiten errichtet, 180 WE (ca. 62,5%) in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie 108 WE (ca. 37,5%) in Mehrfamilienhäusern, was einem Jahresdurchschnitt von ca. 29 Wohneinheiten entspricht. Darüber hinaus sei erwähnt, dass im Februar 2020 die Baubewilligung für ein weiteres Mehrfamilienhausprojekt mit 10 Wohneinheiten in Neuhofen erteilt wurde und ein weiteres Mehrfamilienhausprojekt mit ca. 10 Wohneinheiten in Thörl kurz vor der Einreichung steht.

Während mehr als die Hälfte der Wohneinheiten im Ein- / Zweifamilienhausbau auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Bad Mitterndorf errichtet wurden, knapp ein Drittel auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Tauplitz und ca. 15% auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Pichl-Kainisch, verteilen sich die Anteile im Mehrfamilienhausbau annähernd gleich auf die Gebiete Bad Mitterndorf und Tauplitz. Der Anteil am Mehrfamilienhausbau auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Pichl-Kainisch hingegen ist vergleichsweise gering.

Die Einwohner- und Haushaltsentwicklung ist grundsätzlich weitgehend demographischer Natur, es sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Einerseits ist die Verringerung der Haushaltsgrößen durch die Verschiebung der Alterspyramide zur älteren Generation begründet, andererseits lassen gesellschaftspolitische Entwicklungen (hohe Scheidungsraten, Anstieg des Wohlstands etc.) auch bei der jüngeren Generation die Anzahl der 1–Personenhaushalte ansteigen. Die Anzahl der Mehrgenerationenhaushalte ist überall stark rückläufig. Die starke Entflechtung der Haushalte und die rückläufigen Belegziffern werden sich sicherlich in Zukunft etwas abschwächen, gerade aber in den ländlichen Regionen ist bzgl. Haushaltsbelegziffer immer noch mit einer Trendfortschreibung zu rechnen. Selbst bei stagnierender Bevölkerungsentwicklung müsste durch die Verschiebung der Altersstruktur, durch einen statistisch belegbaren höheren Wohnnutzflächenverbrauch pro Person und durch ähnliche Randbedingungen mit einem weiteren Zuwachs an Haushalten gerechnet werden. Die Wohnungszuwachsschätzung auf Gemeindeebene beinhaltet die Fortschreibung der natürlichen Entwicklung, die Zielvorstellungen zur Zuwanderung und darauf aufbauende Trendfortschreibungen der Haushaltsentwicklung.

Auf Basis der Bestandsaufnahme ist es das Ziel der Gemeinde, den derzeitigen Bevölkerungsstand von 5.012 (März 2020) in den nächsten 15 Jahren zu steigern. Die Gemeinde ist bestrebt, den Wert bis 2035

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 189 auf 5.195 anzuheben. Mit den im Erläuterungsbericht zum ÖEK 1.00 beschriebenen Maßnahmen soll dieses Ziel erreicht werden.

Den Trend fortschreibend wird bis 2035 ein Absinken der durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,19 auf 1,95 angenommen. Daraus ermittelt sich für die nächsten 15 Jahre ein Neubaubedarf von ca. 377 WE und in weiterer Folge ein Baulandbedarf von ca. 24,77 ha (135 WE für Geschoßbau berücksichtigt). Zum Vergleich der Bedarf der letzten 10 Jahre: 288 WE / 16,83 ha Verbrauch.

Unter Hinweis, dass die Baulandkategorien des Wohnbaulandes nicht ausschließlich der Wohnnutzung dienen und bereits festgelegtes, unbebautes Wohnbauland oftmals nicht mobilisiert werden kann, wird der Baulandbedarf verdreifacht. Zu bedenken gilt es außerdem, dass vielfach Kleinwohnungen gefragt sind (für Jungfamilien, Singles, alleinstehende ältere Personen), welche in Relation zu großen Wohnungen mehr Platz beanspruchen, da der Flächenanteil an Sanitärräumen, Küchen etc. in Summe vergleichsweise höher ist. Dem verdreifachten Baulandbedarf von 74,30 ha für 15 Jahre steht eine Reserve von 73,96 ha gegenüber.

GEGENÜBERSTELLUNG BAULANDRESERVEN FWP 4.00 - FWP 1.00

lt. FWP 4.00 lt. FWP 4.00 Neuausweisungen lt. FWP 1.00 abgemindert nicht abgemindert zwischenzeit. Änd. ha ha ha ha

Altgemeinde Bad Mitterndorf 22,86 31,63 1,77

Altgemeinde Tauplitz 9,16 12,69 1,71

Altgemeinde Pichl-Kainisch 11,09 15,96 0,09

43,11 60,28 3,57 Baulandreserven 63,85 50,91

Verbrauch seit REV 4.00 16,83 IST - Stand zu Beginn der REV 1.00 47,02

Neuausweisungen im Zuge der REV 1.00 5,64

Rückführung in Freiland im Zuge der REV 1.00 1,75

Differenz 3,89 Baulandreserve lt. FWP 1.00 50,91

Wie aus der Aufstellung oben hervorgeht, wurden seit der letzten Revision 16,83 ha verbraucht. Den Neuausweisungen von in Summe 5,64 ha steht ein Ausmaß an Rückführungen von ca. 1,75 ha gegenüber. Trotz der effektiven Summe von 3,89 ha, um welche der IST-Stand im Zuge der ggst. Revision erhöht wurde, ist die Baulandreserve lt. FWP 1.00 letztendlich um das beträchtliche Ausmaß von knapp 10 ha (ca. 15%) niedriger als die Summe der Baulandreserven der Altgemeinden lt. FWP 4.00 (50,91 ha FWP 1.00 < 60,28 ha FWP 4.00 (nicht abgemindert)).

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 190 ÖEK W O H N B A U L A N D B E D A R F und F L Ä C H E N B I L A N Z

Gemeinde: Bad Mitterndorf Planverfasser: Arch. DI Kaml Bezirk: Liezen GZ.: 11/1756/RO/01.1-ÖEK Flächenwidmungsplan Nr.: 1.00 Datum: 12. Nov. 2020

1. WOHNBAULANDBEDARF für den Planungszeitraum 2020 bis 2035 10 (12) bzw. 15 Jahre gem § 25(3) StROG 2010 idgF.

1.1 NEUBAUBEDARF durch Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung

Prognose für 2) Planungsjahr 15 Jahre

1981 1991 2001 20112020 2035

Bevölkerungszahl 4.563 4.827 5.011 4.8835.012 5.195 183

Haushaltsgröße 2,95 2,342,19 1,95

Haushaltszahl 1) 1.701 2.0902.287 2.664

NEUBAUBEDARF für 15 Jahre 377 WE

1.2 ERSATZBEDARF 3) 0 WE bei problematischen Standorten, etc.

1.2 WOHNBAULANDBEDARF 377 WE Summe 1.1 Neubaubedarf + 1.2 Ersatzbedarf

BAUTÄTIGKEIT 2009-2019 (10 J.) Anzahl der Wohneinheiten %m² Ein- / Zweifamilienhäuser180 63% 8,85 Mehrfamilienhäuser 108 38% 5,9 Summe 288 14,75

ZIELVORGABEN (15 Jahre) Anzahl der Wohneinheiten Bauplatzgröße Wohnbaulandbedarf Ein- / Zweifamilienhäuser242 800 m² 19,37 ha Mehrfamilienhäuser135 400 m² / WE 5,40 ha

SUMME 24,77 ha

SUMME x Faktor 3 4) 74,30 ha

2 WOHNBAULANDRESERVE 73,96 ha ermittelt aus Pkt. 3 Flächenbilanz (siehe nächste Seite)

1) rechnerisch ermittelt aus Bevölkerungszahl und Haushaltsgröße 2) Quelle: ÖEK, verwendete Prognose(n): 3) Ersatzbedarf ist in den Erläuterungen zu begründen 4) Reserve für Nicht-Wohnnutzungen und nicht mobilisierbares Bauland

Ziel

. Leistbarer Wohnbau

Maßnahme

. Kontakte mit Wohnbauträgern; Interessentenwerbung

Ziele

. Verbesserung der Wohnsituation innerhalb der bestehenden Substanz

. Nachnutzung / Adaptierung funktionsloser Gebäude zu Wohnzwecken

Maßnahme

. Hilfestellung bei Althaussanierungen; Erhöhung des Anreizes zur Sanierung von alten Wohnungen durch Förderungen; Informationsveranstaltungen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 192 4.2.4 Soziale Infrastruktur

. BILDUNG UND KULTUR / GEMEINBEDARFSEINRICHTUNGEN:

Röm.kath. Pfarrkirche in Bad Mitterndorf (2) und Tauplitz (1) Evangelische Kirche in Bad Mitterndorf Gemeindeamt in Mitterndorf Standesamt in Mitterndorf 8 Feuerwehren 3 Fußballplätze zzgl. 1 Trainingsplatz 3 Tennisplatzanlagen zzgl. 1 Tennishalle 2 Stocksportanlagen davon 1 Halle 1 Beachvolleyballplatz (Greith), 1 Minigolfanlage 2 Schwimmbäder Schiliftanlage Langlaufloipennetz 1 öffentlicher Kinderspielplätze 3 Kindergärten: Kainisch - 1 Gruppe, Bad Mitterndorf - 3 Gruppe, Tauplitz - 1 Gruppe 1 Kinderkrippe: 2 Gruppen (derzeit in Errichtung) 3 Volksschulen: Kainisch - 3 Klassen, Bad Mitterndorf - 7 Klassen, Tauplitz - 2 Klassen Neue Mittelschule in Bad Mitterndorf Mehrzwecksaal „Grimminghalle“ in Bad Mitterndorf

Nächstgelegene Schulen: Polytechnikum Bad Aussee und Irdning BG Stainach-Pürgg, BORG Bad Aussee UNI Rottenmann HTL HAK / HASCH Liezen BAFEP für Kindergartenpädagogik in Liezen HLW Bad Aussee HBLA Raumberg Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Gröbming Musikschule Bad Aussee und Gröbming

Ca. 50 Vereine: Laufende Unterstützung aller Vereine seitens der Gemeinde

. GESUNDHEIT- UND SOZIALWESEN:

Nächstgelegener praktischer Arzt: 3 im Ort Nächstgelegener Zahnarzt: 2 im Ort Nächstgelegene Krankenanstalt: LKH Bad Aussee, LKH Rottenmann Rehabilitationszentrum Bad Aussee und Gröbming

Mobile Hauskranken- und Altenpflege: Bad Aussee (Volkshilfe) Nächstgelegenes Seniorenheim: Bad Aussee und Stainach-Pürgg

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 193

Ziel

. Sicherung der Versorgungsinfrastruktur und Gemeindebedarfseinrichtungen

Maßnahmen

. Verbesserung der Erreichbarkeit der Infrastruktureinrichtungen

Ziele

. Erweiterung des Angebotes an Kinderbetreuungseinrichtungen

. Erweiterung des Bildungsangebotes unter Berücksichtigung der Alters- und Interessentengruppen

Maßnahme

. Förderung vorschulischer Erziehungseinrichtungen, der Jugendbetreuung und der Erwachsenenbildung

. Erhaltung der Lehrpfade (um den Ödensee, Geotrail – Weg)

Ziel

. Erhaltung des Spielplatzangebotes

Maßnahme

. Pflege und ständige Wartung der bestehenden Kinderspielplätze

Ziele

. Erweiterung des kulturellen Angebotes

. Unterstützung des sozialen Gemeinschaftslebens und Vereinswesen

Maßnahmen

. Förderung von kulturellen Einrichtungen

. Förderung der Vereine

. Schaffung bzw. Ausbau der Schlechtwettereinrichtungen (Vortragsreihen, Hobbykurse etc.)

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 194

Ziel

. Erhaltung der kulturhistorischen Denkmäler

Maßnahme

. Sanierung / Revitalisierung von öffentlichen / gemeindeeigenen Denkmälern

Ziele

. Erweiterung der gesundheitlichen Versorgung

. Ausbau der bedarfsorientierten, sozialen Pflege und Betreuung aller Altersgruppen

Maßnahmen

. Erhaltung der Planstellen für die Ärzte für Allgemeinmedizin

. Verbesserung der fachärztlichen Situation

. Sicherung der mobilen Hauskranken- und Altenpflege

. Errichtung von Einrichtungen wie Betreutes / Betreubares Wohnen etc.

Ziele

. Erhaltung der Volksgesundheit

Maßnahmen

. Förderung der Naherholung

. Erhaltung / Erweiterung / Schaffung von Erholungsräumen und Erlebniszonen

. Erhaltung / Erweiterung / Schaffung von Erholungs-, Freizeit- und Sportstätten

. Erhaltung / Erweiterung / Schaffung neuer sportlicher Wegenetze (Radwege, Mountainbike- Strecken, Spazier- und Wanderwege, Reitwege etc.)

. Erhaltung offener Wasserflächen als wichtige freizeitrelevante Elemente (Ödensee, Salzastausee, Seenlandschaft Tauplitzalm etc.)

. Achtung auf Umweltverträglichkeit der Betriebe

4.2.5 Räumliches Leitbild  Erläuterungen siehe Beilage

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 195 4.3 W I R T S C H A F T______Wie im Regionalen Leitbild 2014+ ausgeführt, gliedert sich der Bezirk Liezen bezüglich der Wirtschaftsstruktur in drei sehr unterschiedliche Teilräume: Im Westen (im Raum um und im Salzkammergut-Ausseerland befinden sich die wichtigsten Tourismusregionen, um die Bezirkshauptstadt Liezen und im Paltental dominiert der industriell-gewerbliche Sektor und der Osten (Unteres Ennstal mit Nationalpark Gesäuse) ist vorwiegend ländlich strukturiert.

ERWERBSPERSONEN NACH WIRTSCHAFTSSEKTOREN (in %) Quelle: Landestatistik

BEZIRK

BAD MITTERNDORF

BAD AUSSEE

ALTAUSSEE

GRUNDLSEE

STADTGEMEINDE LIEZEN

SCHLADMING

TRIEBEN

ADMONT

LANDL

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 196 Während die Aufteilung der Erwerbspersonen nach Wirtschaftssektoren weitgehend der bezirksweiten Situation gleicht, weicht sie gleichzeitig von jener in der Region ab. In den Nachbargemeinen Bad Aussee, Altausse und Grundlsee beträgt der Anteil der Erwerbspersonen im Tertiärsektor rund drei Viertel, in Bad Mitterndorf rund zwei Drittel. Geschuldet ist der hohe Anteil überall vor allem dem Tourismus. Im Gegenzug ist sowohl der Anteil der Erwerbspersonen im Primärsektor als auch im Sekundärsektor im Vergleich mit den anderen Gemeinden der Region Salzkammergut – Ausseerland mit 7,0% bzw. 24,3% ungleich höher. Der Anteil der Erwerbspersonen im Primärsektor ist in Zahlen ausgedrückt zwar gering und sinkt zudem stetig, was aber nicht bedeutet, dass die Land- und Forstwirtschaft von untergeordneter Bedeutung ist (Landschaftspflege und dergleichen!). Die Anzahl der Erwerbspersonen nach Wirtschaftssektoren gibt aber nur insofern Aufschluss über das wirtschaftliche Gefüge der Marktgemeinde Bad Mitterndorf, als ca. 50% davon auspendeln und ca. 50% davon ca. 70% der „Nichteinpendler“ verkörpern.

BAD MITTERNDORF

Quelle: Landestatistik

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 197 EINPENDLER / AUSPENDLER / PENDLERSALDO

BEZIRK

BAD MITTENDORF

BAD AUSSEE

ALTAUSSEE

GRUNDLSEE

STADTGEMEINDE LIEZEN

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 198 SCHLADMING

TRIEBEN

ADMONT

LANDL

Quelle: Landestatistik

Wie ua. im Regionalen Mobilitätsplan 2018 bestätigt, sind zwischen Bad Mitterndorf und den Gemeinden des Ausseerlandes – bedingt durch die räumlich geschlossene Lage der Region Ausseerland - Salzkammergut – starke Pendlerbewegungen im Sinne einer eigenständigen Wirtschaftsregion zu verzeichnen. Darüber hinaus pendelt ein Teil jedoch auch über die Landesgrenze hinweg nach Oberösterreich.

Bedingt durch den Anstieg der Einwohner und damit der Anzahl der Beschäftigten haben sich in den letzten Jahren auch die Pendlerzahlen erhöht. In den letzten Jahren zwar wieder annähernd auf den Wert von 2001 gesunken, ist der Pendlersaldo mit -649 (Stand 2017) stark negativ. Obwohl der Prozentsatz der Ein- und Auspendler gegenüber den vergangenen Jahren geringfügig zugenommen hat, liegt der Prozentsatz der Einpendler mit ca. 30% (die strukturschwache Gemeinde Landl im Osten des Bezirks ausgenommen) weit unter den Werten der oben dargestellten Vergleichsgemeinden (~ > 50%), dies begründet sich vor allem auch darin, dass Bad Mitterndorf eine sehr begehrte Wohnsitzgemeinde darstellt. Der Prozentsatz der Auspendler mit knapp 50% begründet sich darin, dass das Arbeitsplatzangebot teilweise sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht unzureichend ist.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 199 4.3.1 Rohstoffe, Land- und Forstwirtschaft

Land- und Forstwirtschaft: Mit der Schenkung der zwei Salzpfannen am Ahornberg an das Stift Rein im Jahre 1147 beginnt die Geschichte des Salzabbaus im Ausseerland. Über Jahrhunderte hinweg prägte er die Region maßgeblich (ab 1211 landesfürstlicher Besitz, ab 1850 Wirtschaftskörper der Monarchie, ab 1926 Bundesbetrieb, ab 1978 Salinen AG, 1997 privatisiert) und stand in enger Verflechtung mit der Holzgewinnung. So waren zwei Drittel der im Salzwesen tätigen Arbeiter im Wald mit der Bringung des erforderlichen Sudholzes beschäftigt, wobei die Forste bis auf kleine Privatwaldungen ebenfalls in landesfürstlichem Besitz waren (Entwurf der Waldordnung 1770).

Große Teile des Landbesitzes, insbesondere Wälder, Gemeinschaftsweiden und Almen wurden in der frühen Neuzeit noch immer gemeinschaftlich genutzt. Der zunehmende „Energiehunger“ der Salinenindustrie im Ausseerland führte aber zu immer größerem Holzeinschlag der Wälder und Beweidung der Weideflächen durch salineneigene Nutztiere, was im ganzen Salzkammergut zu ernsten Konflikten mit den einheimischen Bauern führte. Diese Konflikte wurden im 18. Jahrhundert dadurch gelöst, dass alle gemeinschaftlich genutzten Flächen der herrschaftlichen Saline (dem „Salzamt“) unterstellt wurden, und die landwirtschaftlichen und gewerblichen Anwesen urkundlich mit immerwährenden Weide-, Holz- und Streubezugsrechten ausgestattet wurden. Diese Rechte sind großteils bis heute aufrecht und sichern einen nicht unwesentlichen Teil des bäuerlichen Einkommens aus der Holz- und Almwirtschaft.

Nach dem 2. Weltkrieg fand ein Strukturwandel der bäuerlichen Betriebswirtschaftung statt, die sich in zunehmendem Maße auf maschinelle Arbeitsmethoden umstellte und nicht mehr nur der bloßen Eigenversorgung diente, sondern nunmehr eine Gewinn orientierte Produktion anstrebte. Trotz der weitgehend ebenen Flächen des Mitterndorfer Beckens fand die Landwirtschaft ursprünglich durch die großen Bodenunterschiede auf engem Raum (starker Wechsel bodenbildender Gesteine) und durch die starke Vernässung von großen Teilen der Wiesen ungünstige Voraussetzungen vor. Bis in die zweite Hälfte des vorigen Jhts. stellte der Talboden eine ausgedehnte Moorlandschaft dar. Erst seit Durchführung der großräumigen Meliorationen (50er/60er Jahre) können die Flächen einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden.

Von Heimreith ostwärts bis an den westlichen Rand des Zentrums von Bad Mitterndorf sind im rechtskräftigen RePro Liezen auf einer Länge von ca. 5 km alle Wiesenflächen nahezu durchgehend als landwirtschaftliche Vorrangzone festgelegt.

Während die Anzahl der Erwerbspersonen nach Wirtschaftssektoren 2017 bezirksweit nur noch 4,8% betrug, lag der Wert bei Bad Mitterndorf bei 7,0%. Für die wirtschaftliche Entwicklung von Bad Mitterndorf hat die Land- und Forstwirtschaft somit einen höheren Stellenwert als in vielen anderen Gemeinden des Bezirks. Die Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe ist unbestritten wichtig, zum einen (unmittelbar) zur Qualitätssicherung der Ernährung mit Regionsbezug (je kleinstrukturierter, umso besser), zum anderen (mittelbar) zur Pflege der Kulturlandschaft. Diese Pflege trägt zur Erhöhung des Wohnwertes bei und stellt darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung des Tourismus dar.

Bad Mitterndorf ist landwirtschaftlich gesehen ein reines Grünlandgebiet (Wiesen, Weiden, Hutweiden, Streuobstwiesen, Streuwiesen). Eine andere Nutzung der Flächen ist aus strukturellen und klimatischen Gründen (Niederschlagsmenge, Höhenlage) nicht möglich. Ca. 16% des Gemeindegebietes nehmen landwirtschaftliche Nutzflächen ein. Die Milcherzeugung steht im Vordergrund, die Mastrindhaltung ist zwar von untergeordneter Bedeutung. Lediglich bei acht Betrieben mit G>10 ist Mastrindhaltung festzustellen, aber auch hier wiederum in untergeordnetem Ausmaß. In den restlichen Betrieben wird vielfach Mutterkuhhaltung betrieben. Schafe, Hühner und Pferde runden den Bestand ab. Viele Bauern bewirtschaften ihren Betrieb biologisch. Rund ¾ der Betriebe stellen Mischbetriebe dar. Im Hinblick auf den Anteil der Forstwirtschaft ist ein deutliches Ost-West-Gefälle zu erkennen, da im westlichen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 200 Gemeindegebiet der Anteil an Waldflächen, die sich im Großgrundbesitz befinden (wie ua. im Eigentum der Österreichischen Bundesforste) ungleich höher ist. Bei vielen Betrieben beschränkt sich die Bedeutung der Forstwirtschaft damit auf die Eigenversorgung mit Bau- und Brennholz. Im östlichen Gemeindegebiet verhält es sich umgekehrt. Während es hier keinen Betrieb mit G>20 und lediglich einen Betrieb mit G>10 gibt, ist bei rund einem Drittel der Betriebe der Anteil der Forstwirtschaft höher als 50%.

In Bad Mitterndorf sind noch viele Siedlungsbereiche stark landwirtschaftlich geprägt wie unter anderem Obersdorf, Krungl, Neuhofen - Ost, Rödschitz - Süd, Kainisch im Kern, das Zentrum von Mitterndorf und weitere. Hinzu kommen zahlreiche Einzelgehöfte im Freiland. Um die landwirtschaftliche Struktur in dieser Form zu erhalten, stellt die „Erhaltung der räumlichen Voraussetzungen für eine leistungsfähige Landwirtschaft unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten“ ein vorrangiges Ziel dar. Vor allem Nutzungskonflikte sind zu vermeiden. Bei der Festlegung von Erweiterungspotential gilt daher das Gebot der Zurückhaltung (kleinräumige Auffüllungen und Arrondierungen – vornehmlich für weichende Erben). Die Nutzung der LW – Flächen unterlag bis jetzt keinem Druck durch Siedlungserweiterung. Die Landwirte erhalten ua. Kulturleistungsprämien, einen Besamungszuschuss sowie eine Gülle- und Jauchegrubenförderung.

Gem Bezirk Land Gem Gem Gem Gem Bezirk Land Anzahl der Gem 1999 - 1999 - 1999 - 2020 2020 Änd. 2010 2010 2010 landwirtschaftlichen Betriebe 2010 2010 2010 2010 *) % % % % % Änd. % Änd. % Änd. %

Betriebe insgesamt mit Fläche 130 100 -24,9 173 100 -12,2 100 -12,9 100 -18,4

Haupterwerbsbetrieb 64 49,2 -20,0 80 46,2 -19,2 37,9 -10,1 32,6 -19,5

Nebenerwerbsbetrieb 39 30,0 -40,9 66 38,2 -9,6 48,8 -20,5 60,7 -23,3

Betriebe juristischer Personen + 27 20,8 0,0 27 15,6 50,0 13,4 -24,0 6,7 -13,3 Personengemeinschaften Quelle: Statistik Austria – „Ein Blick auf die Gemeinde“; *) lt. Erhebung der Gemeinde

Dem allgemeinen Trend folgend, ist auch in Bad Mitterndorf die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahren zurückgegangen, konkret um rund ein Viertel. Derzeit stehen 64 Haupterwerbsbetrieben 39 Nebenerwerbsbetrieben gegenüber.

Trotz öffentlicher Unterstützungen nimmt das Problem sinkender Produkterlöse bei steigenden Aufwendungen stetig zu. Durch die allgemeine Verschärfung der agrarpolitischen Rahmenbedingungen stellten in den letzten Jahren viele Betriebe - meistens im Zuge von Hofübergaben - auf extensive Landwirtschaft um bzw. verpachteten ihre gesamten Flächen. Darin begründet sich zum einen der verhältnismäßige Anstieg der Haupterwerbsbetriebe sowie die flächenmäßige Zunahme bei den bestehenden Betrieben.

Anzahl **) der LW- und FW - Betriebe 2020 % nach Erwerbsart

insgesamt 76 100,0

Haupterwerb Anteil an FW > 50 % 79,2

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 201 Haupterwerbsbetrieb Anteil an FW 30 - 49 % 10 13,2

Haupterwerbsbetrieb: Anteil an FW 10 - 29 % 14 18,4

Haupterwerbsbetrieb: Anteil an FW < 10 % 7 9,2

Haupterwerbsbetrieb: ohne FW 10 13,2

Nebenerwerbsbetrieb Anteil an FW > 50 % 45,3

Nebenerwerbsbetrieb Anteil an FW 30 - 49 % 6 7,9

Nebenerwerbsbetrieb Anteil an FW 10 - 29 % 5 6,6

Nebenerwerbsbetrieb Anteil an FW < 10 % 3 3,9

Nebenerwerbsbetrieb ohne FW 10 13,2

Betriebe juristischer Personen + Personengemeinschaften Anteil an FW 100 % 100,0

Mischbetriebe 56 73,7

reine Agrarbetriebe 20 26,3

*) lt. Erhebung der Gemeinde **) Von 27 Betrieben wurde diesbezüglich keine Angabe gemacht!

Die Gesamtwaldfläche in Bad Mitterndorf beträgt ca. 11.375 ha. Somit sind rund 58% des Gemeindegebietes mit Wald bestockt. Ein leichter Zuwachs ist erkennbar, vor allem im Bereich ehemaliger Alm- und Weideflächen.

Bei den reinen Forstbetrieben sind vor allem die Österreichischen Bundesforste zu nennen. Zu erwähnen ist auch die Alpgenossenschaft Tauplitz (Die Tauplitzalm umfasst eine Fläche von rund 5 km²). Rund ein Viertel der Betriebe sind rein landwirtschaftlich orientiert. Unberücksichtigt der Betriebe juristischer Personen und Personengemeinschaften, stellen rund ein Drittel der Betriebe Mischbetriebe dar, bei denen der Anteil der Forstwirtschaft mehr als 30% einnimmt.

Die Abnahme der Viehzucht führt zu einem Rückgang der Almbewirtschaftung. Generell ist in Grenzertragslagen mit verstärkter Aufgabe von Grünlandstandorten zugunsten von Forstflächen zu rechnen, ein Verwaldungsprozess, der letztendlich zur Verminderung des landschaftlichen Reizes führen kann.

Die landwirtschaftlichen Betriebe werden im Wettbewerb umso eher standhalten, je höher der Veredelungsgrad der erzeugten Produkte ist und je mehr eine Koppelung der Funktionen Tourismus / Landschaftsgestaltung / Nahversorgung gelingt. Derzeit sind 11 Direktvermarkter zu verzeichnen.

Auf die landwirtschaftlichen Betriebe wird im örtlichen Entwicklungsplan 1.00 jeweils mit einem Symbol hingewiesen. Obwohl die zunehmende Besiedelung und der wirtschaftliche Strukturwandel teilweise zu einem Heranrücken von Wohngebieten an landwirtschaftliche Betriebe führten, verursachte das Thema „Belästigung aufgrund tierhaltender Betriebe in Nahelage“ in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf bis jetzt keine wesentlichen Probleme. Die Geruchszahlen und daraus resultierenden Schutzabstände für die einzelnen Betriebe wurden näherungsweise unter Zugrundelegung des bewilligten Tierbestandes einschließlich der jeweiligen tierspezifischen Faktoren anhand der „Vorläufigen Richtlinie zur Beurteilung von Immissionen aus der Nutztierhaltung in Stallungen“ ermittelt. 6 Betriebe weisen eine Geruchszahl von G > 20 auf (G=33,33, G=33,3, G=33,03, G=26,06, G=28,66, G=22,8) auf, weitere 21

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 202 Betriebe Geruchszahlen von 10 < G < 20. Im FWP 1.00 sind die Geruchskreise aller Betriebe dargestellt. 26 der erfassten Stallgebäude stehen leer.

Die Änderung der Form der Bewirtschaftung gestaltet sich zusehends problematischer. Die seitens der EU im Sinne einer artgerechten Tierhaltung geforderten Freilaufstallungen mit der damit verbundenen vermehrten Gülleproduktion einerseits, Silagefütterung andererseits führen bei gleichbleibendem Viehbestand zu einer Zunahme der Geruchsbelastung.

Anzahl der LW- und FW - Betriebe 2020 % nach Geruchszahl (ohne jurist Betr.)

insgesamt 103 100,0

Haupterwerbsbetrieb G < 5 10 9,7

Haupterwerbsbetrieb: G > 5 < 10 28 27,2

Haupterwerbsbetrieb: G > 10 < 20 20 19,4

Haupterwerbsbetrieb: G > 20 65,8

Nebenerwerbsbetrieb G < 5 15 14,6 Nebenerwerbsbetrieb G > 5 < 10 87,8 Nebenerwerbsbetrieb G > 10 < 20 11,0 Betrieb aufrecht / Stall leer 15 14,6 Betrieb nicht aufrecht / Stall leer 17 16,5

Quelle: *) lt. Erhebung der Gemeinde

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 203

WIRTSCHAFT / LANDWIRTSCHAFT

Ziel

. Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe - zur Qualitätssicherung der Ernährung mit Regionsbezug - zur Pflege der Landschaft (Wohnwert, Tourismus

Maßnahmen

. Absatzförderung für bäuerliche Produkte (Bauernmärkte; Bauernläden, …)

. Einbeziehung des bäuerlichen Angebotes in den Tourismus und das Freizeitangebot (Urlaub am Bauernhof, Reithöfe, Almwirtschaft etc.)

. Touristische Angelpunkte für landwirtschaftliche Direktvermarktung nutzen

. Kulturleistungsprämien, Besamungszuschuss, Gülle- und Jauchegrubenförderung

WIRTSCHAFT / INDUSTRIE u. GEWERBE, HANDEL u. DIENSTLEISTUNGEN

Ziele

. Attraktivitätssteigerung des Industrie- und Gewerbestandortes

. Schaffung eines breiteren Spektrums an Erwerbsmöglichkeiten; Vergrößerung der Branchenvielfalt

Maßnahmen

. Unterstützung bei Betriebsansiedelungen und -erweiterungen, insbesondere auch von Spezialbetrieben; Aufrechterhaltung der Lehrlingsförderungen

. Stärkung der Ausbildungsvoraussetzungen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 204 4.3.2 Industrie und Gewerbe / Handel und Dienstleistungen:

ARBEITSSTÄTTEN / BESCHÄFTIGTE

BEZIRK

BAD MITTERNDORF

BAD AUSSEE

ALTAUSSEE

GRUNDLSEE

STADTGEMEINDE LIEZEN

TRIEBEN

ADMONT

LANDL

Quelle: Landestatistik

Neben der Landwirtschaft war das „Hinterbergtal“ Jahrhunderte lang durch die Salinenwirtschaft geprägt. Daneben entwickelten sich diverse Nebengewerbe wie Köhlerei und Hammerwerk (Grubegg). Im 19. Jht. bildeten überdies kleine

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 205 Gewerbebetriebe (Zeugschmiede, Pulverstampfen) und vor allem das rege Frächterwesen die wirtschaftlichen Grundlagen. Bis in die 1980er Jahre war die Region auch noch stark holzwirtschaftlich geprägt (Bundesforste, Sägewerk Loitzl).

Fernab überörtlicher Verkehrsträger (Autobahn, Bahn-Fernstrecke) gelegen, hat die Region Salzkammergut - Ausseerland im überörtlichen Wettbewerb mit wirtschaftlich schwer benachteiligenden Standortvoraussetzungen zu kämpfen, insbesondere im Hinblick auf eine leistungsfähige Großindustrie. Hinzu kommt, dass Bad Mitterndorf eine Tourismusgemeinde darstellt, deren Kapital in der intakten Kulturlandschaft liegt. Zur Wahrung des Orts- und Landschaftsbildes ist daher bei der Gestaltung der industriell-gewerblichen Betriebsstätten besondere Sorgfalt im Hinblick auf die Fortführung der wesentlichen Grundzüge der Bestandstypologie geboten.

Eines der Leitprojekte des Regionalmanagements Liezen lautet „Mobilität im ländlichen Raum“ und beinhaltet eine Optimierung des Verkehrs. Dabei geht es nicht nur um bloße Sanierung der bestehenden Straßen, sondern vor allem um die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsverbindungen, denn Mobilität ist auch eine zentrale Frage des Arbeitsmarktes.

Eines weiteres Leitprojekt des Regionalmanagements Liezen beinhaltet den Breitbandausbau. Eine Milliarde Euro an Förderungen wird ab 2015 österreichweit in den Ausbau des Breitband-Internet investiert, denn eine flächendeckende Versorgung ländlicher Regionen mit ultraschnellem Internet wird in den nächsten Jahren der entscheidende Wettbewerbsfaktor sein. Neben herkömmlichen Kupfer- und Koaxialkabeln kommt dabei der Verlegung von Lichtwellenleitern besondere Bedeutung zu, weil über Glasfaser größere Datenmengen viel schneller über große Entfernungen übertragen werden können. Experten gehen davon aus, dass sich die Gesamtmenge des weltweiten Datenvolumens alle zwei Jahre verdoppelt.

Generell ist im Bezirk Liezen zwischen 2011 und 2017 eine Zunahme der Arbeitsstätten von knapp 5% festzustellen und damit einhergehend eine Zunahme der Beschäftigten um 6%. In Bad Mitterndorf liegt die Zunahme der Arbeitsstätten zwar nur bei ca. 2%, die Zunahme der Beschäftigten jedoch bei knapp 10%. Während die Anzahl der Arbeitsstätten und Beschäftigten in den Nachbargemeinden Altaussee und Grundlsee ungleich geringer ist, ist die Anzahl der Arbeitsstätten in Bad Aussee um ca. 5% geringer, die Anzahl der Beschäftigten aber um nahezu 50% höher. Das heißt, dass die Struktur der Betriebe in Bad Mitterndorf wesentlich kleinteiliger ist. Vergleichsdaten lassen darauf schließen, dass die Anzahl der im Tourismus Beschäftigten ca. 20% und die Anzahl der im Sekundärsektor (Produktion, Baugewerbe) Beschäftigten ca. 30% einnimmt. Die Standortungunst im Hinblick auf eine großindustriell- gewerbliche Entwicklung ist offensichtlich.

Die drei größten Arbeitgeber in Bad Mitterndorf stellen die Fa. IDEAL Kältetechnik GmbH & AKE Ausseer Kälte- und Edelstahltechnik GmbH. in Pichl mit etwa 220 Mitarbeitern, das Aldiana Club Hotel in Mitterndorf und die Fa. Kneitz in Thörl mit je ca. 140 Mitarbeitern dar. Als weitere Betriebe sind die Tauplitzer Fremdenverkehrsgesellschaft m.b.H. in Tauplitz (ca. 75 MA (im Winter)) und die Fritz Schneider Ges.m.b.H. in Tauplitz (Schmuckgroßhandel / ca. 65 MA) zu nennen. In Summe stehen diese 5 größten Betriebe damit für derzeit ca. 470 Arbeitsplätze, was rund einem Drittel der Anzahl der unselbständig Beschäftigen entspricht. Die bereitgestellten Arbeitsplätze und umfassenden Investitionstätigkeiten bewirken zusätzliche Kaufkraft und Einnahmen für Bevölkerung, Zulieferbetriebe und öffentliche Institutionen und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Region (regionaler Wirtschaftsmotor). Gleichzeitig gibt es gerade im Dienstleistungssektor eine Reihe von Klein- und Einpersonenbetrieben.

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Gem. Statistik Austria (Gebietsstand 2015, erstellt am 05.11.2015) pendelten im Jahr 2013 nahezu die Hälfte (ca. 45%) der 1.115 Auspendler in die Nachbargemeinden, 326 nach Bad Aussee, 117 nach Stainach-Pürgg, 34 nach Altaussee und 33 nach Irdning-Donnersbachtal. Von den 462 Einpendlern stammen 109 aus Bad Aussee und jeweils 38 aus Stainach-Pürgg und Irdning-Donnersbachtal (ca. 40% aus der Region). Daraus lässt sich ersehen, dass bedingt durch die räumlich geschlossene Lage der Region Ausseerland - Salzkammergut ein starker wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen den Nachbargemeinden gegeben ist. Der Pendlersaldo ist leider negativ (-649 / Stand 2017), umso wichtiger ist es Leitbetriebe in der Region zu halten.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 207 4.3.3 Tourismus

Geschichtliche Entwicklung: Mit dem Abschluss der Errichtung der Salzkammergutbahn im Jahre 1877, als der Urlaub noch Sommerfrische hieß, hielt der Fremdenverkehr Einzug in Mitterndorf. Die Sehnsucht der städtischen Bevölkerung nach unberührter, Erholung bringender Natur war auch damals schon groß, und Mitterndorf hatte all dies im Überfluss zu bieten. Ein Blick in die damaligen Gästebücher verrät, dass es sich dabei zumeist um Leute aus der sogenannten besseren Gesellschaft (aus Wien, Prag,…) handelte, die oftmals für Monate Quartier nahmen. Zahlreiche Attraktionen folgten wie u.a. die Errichtung von Tennisplätzen, der Lobenstock-Badeanstalt., des Mitterndorfer Praters, der Schutzhütte am Steirersee,… Ein wesentlicher Schritt in Richtung Komfort wurde am Ende des 19. Jhts. mit dem Einbau der Wasserleitung in viele der Häuser begangen. 1904 wurden auf der Tauplitzalm die ersten Versuche im Schilauf unternommen und damit die Pionierphase des Wintersports eingeleitet (Ausbau der Touren einschl. Markierungen, erste Schihütte / alpine Rettungsstelle 1907, Wettbewerbe etc.). Mitterndorf wurde zu einem der ersten Winterfremdenverkehrsorte der Ostalpen. Auch durch die Rückschläge der beiden Weltkriege ließ sich die Bevölkerung nicht entmutigen. 1950 errichtete man am Kulm die damals größte Naturschiflugschanze der Welt, welche schlagartig bis zu 50.000 Besucher in die Region lockte. 1953 ging in Tauplitz der längste Sessellift der Welt in Betrieb, 1955 der erste Schilift in Mitterndorf. Am Beginn der 1960er Jahre wurde die Alpenstraße auf das 1650 m hoch gelegene Plateau der Tauplitzalm errichtet. Obwohl bereits die Römer und später (1. Hälfte 19. Jht.) die Arbeiter des Hammerwerkes das sprudelnde warme Wasser in der Gegend von Grubegg zu schätzen wussten, besann man sich erst 1962 der Heilkraft wieder. Ein Großprojekt bestehend aus Thermalschwimmhalle, Kurmittelhaus und Kurhotel wurde ins Leben gerufen. Dies war die Initialzündung für zahlreiche weitere Investitionen wie Gaststätten, Hotels, Gewerbebetriebe, Bankhäuser, Feriensiedlung – Sonnenalm. Der Strukturwandel hin zur Tourismusgemeinde war damit endgültig vollzogen.

Tourismusverband „Ausseerland - Salzkammergut“: Bad Mitterndorf liegt in der Tourismusregion Ausseerland - Salzkammergut und gehört dem gleichnamigen Tourismusverband an. Dazu zählen außerdem die Nachbargemeinden Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee. Um eine gemeinsame Destination mit besonderen Qualitäten zu schaffen, wird die Zusammenarbeit seit ca. 2005 stark intensiviert. Das breit gefächerte Angebot der Region wird sowohl den Ansprüchen des sportlich aktiven als auch jenen des natur- und kulturinteressierten Gastes gerecht. Während bei den drei Nachbargemeinden das Thema „Gesundheit und Kultur“ im Vordergrund steht, hat sich die Marktgemeinde Bad Mitterndorf dem Thema „Gesundheit und Sport“ verschrieben. Als wesentliche Großveranstaltungen seien das Schifliegen am Kulm, das Narzissenfest, das Seer-Konzert sowie der Altausseer-Kirtag genannt. Darüber hinaus besteht bei vielen Themen eine Kooperation über die Bundeslandgrenzen hinweg (mit Oberösterreich und Salzburg), aktuell in Vorbereitung auf die Kulturhauptstadt 2024.

Ortsklasseneinstufung / Heilklimatischer Kurort: Eines der im RePro Liezen festgelegten Ziele liegt in der „Erhaltung und Verbesserung der räumlichen Voraussetzungen für einen leistungsfähigen Tourismus in der Planungsregion“. Dabei ist darauf zu achten, dass man bei „ökologisch/landschaftsbildlich besonders wertvollen Bereichen“ nicht in ein Tourismus*zerstört*seine*Grundlage*Landschaft – Dilemma gerät.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 208 In einer ausnehmend attraktiven Landschaft gelegen, deren Reize und abwechslungsreichen Akzente vom Charakter einer breiten Talsohle mit umschließenden Hochgebirgszonen und großen Waldflächen bestimmt werden, und im Genuss einer kulturellen Sonderstellung als Teil des Salzkammergutes, ist Bad Mitterndorf als Tourismusort prädestiniert und demgemäß nach der Ortsklassenverordnung 2017 in der Ortsklasse A eingestuft. Winter- und Sommertourismus halten sich annähernd die Waage. Die weitläufige, intakte Kulturlandschaft zählt zum touristischen Grundkapital von Bad Mitterndorf. Eine massive Be- und Verbauung infolge der touristischen Entwicklung, wie man sie beispielsweise im Westen der Schladming-Dachstein Region vielfach beobachtet, konnte bis jetzt weitgehend hintangehalten werden (Panoramahäuser und Kulmhof ausgenommen). Bad Mitterndorf verfügt über drei ortsgebundene Heilfaktoren (Heiltherme, Heilmoor, Heilklima) und erhielt 1971 das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ und 1972 die Berechtigung des Titels „Bad“. Per Verordnung der Stmk. Landesregierung vom 23.09.2002, LGBl. Nr. 102 / 2002 sind die Katastralgemeinden Mitterndorf und Krungl als Kurbezirk festgelegt.

Touristische Entwicklung der letzten Jahre / Infrastrukturelle Leitprojekte: Die Entwicklung von Bad Mitterndorf ist untrennbar mit dem Tourismus verbunden. Stellt sie doch mit knapp 500.000 Nächtigungen die größte Gemeinde in der Tourismusregion Ausseerland - Salzkammergut dar. Demzufolge liegt in der Stärkung des Tourismus ein vorrangiges Ziel lt. ÖEK 1.00. Mit der Eröffnung der Grimmingtherme im Jahre 2009 setzte im „Hinterbergertal“ der erhoffte wirtschaftliche Aufschwung ein, gestärkt durch die Erweiterung des Pistenangebotes in Verbindung mit der Inbetriebnahme der Gondelbahn auf den Mitterstein im November 2010. Die 1. Ausbaustufe (Zauchenursprung – Mitterstein) zur Verbesserung der Anbindung von Bad Mitterndorf an das Schigebiet ist damit bereits erfolgt. Darüber hinaus ist eine Verbindung zwischen Zauchenursprung und Krahstein (2) sowie zwischen Talboden und Krahstein (3) geplant. Der Standort für die geplante Talstation befindet sich im Nordosten von Zauchen. Mit der Umsetzung des Projektes wäre ein direkter Zugang von der B 145 gewährleistet.

Touristische Organisation / Marketing / Lage im Raum / Veranstaltungen

Stärken Schwächen

Tourismusverband Ausseerland - Salzkammergut: Zusammenarbeit seit ca. 2005 intensiviert Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg (ÖÖ, Sbg.) Touristischer Ortsausschuss Lage ua. zu Wien, Graz, Linz Anbindung an das Salzkammergut Gewachsener Tourismus; Bekanntheitsgrad auf vielen Märkten

Tradition / Brauchtum (gelebte Trachtenkultur, Volksmusik, Bürgeradvent, Nikolo-Spiele etc.) Schifliegen am Kulm im Marktauftritt zu wenig genutzt Wichtigsten Veranstaltungen (werden gemeinsam beworben): - Schifliegen am Kulm - Narzissenfest - Seer - Konzert - Altausseer - Kirtag

Steiralauf Bergrallye Ennstal Classic

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 209 Sport- / Freizeit - Infrastruktur

Stärken Schwächen

Schigebiet Tauplitzalm: Hochgelegenes, sonniges, lawinensicheres Schigebiet (großteils ober der Baumgrenze)

Schneesicherheit mit hohen Naturschneemengen

Kinderübungslift in Obersdorf als Basisvoraussetzung Fehlende seilbahntechnische Anbindung an das Schigebiet direkt von Bad Mitterndorf aus Erschließung d. Schigebietes von Tauplitz aus

Lange Talabfahrten nach Tauplitz u. Bad Mitterndorf

Selektives Pistenangebot von familienfreundlich bis Wenige Nordhänge im Schigebiet anspruchsvoll Kinderland in der Hollhausmulde mit überdachtem Zauberteppich Rudimentäre Shoppingmöglichkeiten Varianten - Schifahren abseits der Pisten; Freeridegelände

Langlaufangebot im Tal und auf der Tauplitzalm: eines der größten zusammenhängenden Loipennetze Österreichs; 16 Loipen mit in Summe ca. 160 km

Wanderangebot: vielfältig, gut beschildert 6-Seen-Wanderung auf der Tauplitzalm

2 geräumte Winterwanderwege abseits der Straßen (Ödensee, Krungl) Schneeschuhwanderungen (insbesondere in Pichl/Kainisch)

Bummelzug im Sommer auf der Tauplitzalm (entlang von 5 Seen)

Themenwege: Barfußweg, Erlebniswelt rund um den Ödensee, Skulpturenpark, Park für Bewegung und Gesundheit etc. Kneippanlage, Gradieranlage Reitangebot, Mountainbiking, Tennishalle, Minigolfanlage Freibad Bad Mitterndorf, Baden am Ödensee und Salza Stausee Verleih von Booten, Kanus und Surfbikes am Salza Stausee Schiflugschanze Kulm als Ausflugsdestination (Führungen) Golfplätze in 1/2 Stunde - Autodistanz Museen: Heimatmuseum, Krampus-Museum "Woferlstall" hat sich als Veranstaltungsort etabliert

Natur / Umwelt / Orts- und Landschaftsbild

Stärken Schwächen

Landschaftsraum von ausnehmend attraktiver, Lange Perioden mit intensiven Niederschlägen vielfältiger Qualität sowohl im Tal als auch auf der Tauplitzalm

Seenlandschaft (6 Seen auf der Tauplitzalm, Ödensee) Anteil an 5 Europaschutzgebieten (Hochmoore etc.) Panorama auf der Tauplitzalm, Panoramazufahrt zur Tauplitzalm Teilweise herausragende Ortsbilder Bausünden aus den 1970er Jahren

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 210 3 ortsgebundene Heilfaktoren: Heiltherme, Heilmoor, Heilklima

Beherbergung / Gastronomie

Stärken Schwächen

Therme (Leitbetrieb) mit angeschlossenem 5* - Hotel Zunehmendes Problem durch Rückgang im gastronomischen Viele gute Betriebe im 3*(+) / 4*-Bereich Angebot (Betriebsschließungen, Einschränkung des Service) 1.000 - 1.200 Betten auf der Tauplitzalm

Viele persönlich von der Eigentümerfamilie geführte Betriebe mit Chance zu persönlichem Gästekontakt Zögerliche Qualitätsanpassung im 2*/1* - Bereich

Viele Gäste sind durch Zweitwohnungen an die Region gebunden Ca. 8 Betriebe mit Urlaub am Bauernhof Campingplatz mit guter Auslastung (im Sommer und Winter) Zahlreiche gute Schi- und Ausflugshütten Unterhaltungsangebot (Night Life etc.)

Um Gäste auf Sicht halten zu können, sind qualitativ hochwertige Serviceleistungen unumgänglich. Aus diesem Grund wurde die Angebotsvielfalt an touristischen Einrichtungen in den letzten Jahren sukzessive erhöht.

Skisport: Skifahren & Freeriden auf der Tauplitz; 17 Seilbahnen und Lifte, 42 Pistenkilometer, zahlreiche weitere Abfahrtsmöglichkeiten abseits der Pisten, Kinderland, Freeriden durch die autofreie Almenlandschaft

Langlaufsport: Die Marktgemeinde Bad Mitterndorf weist sowohl im Tal als auch auf der Tauplitzalm ein ausgezeichnetes Langlaufangebot auf. 16 Loipen mit in Summe ca. 160 km Länge bilden eines der größten zusammenhängenden Loipennetze Österreichs.

Diverser Wintersport: Eislaufen, Rodeln, Schneeschuhwandern, Eisstockschießen, Pferdeschlittenfahrten

Thermen, Seen & Wassersport: Grimmingtherme, Baden im Ödensee, Salza-Stausee (Bootsverleih, Stand Up Paddeln)

Fischsport: 2005 wurde das Ausseerland - Salzkammergut als „Genuss Region Ausseerland Saibling & Forelle“ ausgezeichnet.

Ballsport: Tennis, Minigolf; Bewegungsplatz mit Spielflächen für Volleyball, Handball und Fußball, der auch allen Gästen für sportliche Aktivitäten öffentlich zur Verfügung steht

Radsport: Regionale Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, Überregionale Routen

Reitsport / Pferde: Ausritte, Reitunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene, reitpädagogische Betreuung, Pferdekutschenfahrten

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 211 Wandern / Bergsport: Spazieren, Wandern, Klettern / Bergsteigen, je nach Anspruch; VIA ARTIS- Künstlerweg, Themenwege, Glücksplätze, 6-Seen-Wanderung auf der Tauplitzalm, Klettersteige, Grimming hochalpin anspruchsvoll uvm.

Brauchtum: Nikolospiel Pichl - Kainisch, Nikolospiel Bad Mitterndorf, Nikolospiel Tauplitz, Ausseer Fasching, Narzissenfest uvm.

Ausflugsziele in der Region Ausserland - Salzkammergut: Ödensee, Salza-Stausee, Tauplitzalm, Tauplitz-Alpenstraße, Sagtümpel Tauplitz, Heimatmuseum Fam. Strick, Barfußpark & Baumlehrpfad mit Kneippanlage, Skulpturenpark Bad Mitterndorf, Salzkammergutseen (Schifffahrt), Salzwelten Altaussee, Loser Panoramastraße Altaussee, Literaturmuseum Altaussee, Ausseer Kammerhofmuseum, Alpengarten Bad Aussee und Libellenweg, Hochseilkletterpark Altaussee; darüber hinaus Museum , Kaiservilla Bad Ischl, Schloss Trautenfels, Benediktinerstift Admont uvm.

Als eines der nächsten Projekte ist die Ganzjahresnutzung im Umfeld der Kulmschanze vorgesehen.

Beherbergung: Die Entwicklung von Bad Mitterndorf ist untrennbar mit dem Tourismus verbunden. Eine wesentliche Leitfunktion im Hinblick auf die touristische Infrastruktur haben dabei die Tauplitz Bergbahnen und die Grimmingtherme inne. Ganz wesentlich abhängig sind beide Einrichtungen vom Gedeih des touristischen Umfeldes im Allgemeinen sowie der Entwicklung im Beherbergungssektor im Speziellen.

Im Zuge der ggst. Revision des Örtlichen Entwicklungskonzeptes hat die Gemeinde nach §22 Stmk. ROG 2010 als Grundlage für weitere Planungen langfristige und aufeinander abgestimmte Entwicklungsziele festzulegen. Dabei sind unter anderem Gebiete für die bauliche Entwicklung der Funktion Tourismus auszuweisen. Vor dem Hintergrund, dass in jüngster Zeit ein gestiegenes Interesse von Investoren bzw. Betreibern an der Ferienhotellerie zu verzeichnen ist, wurde seitens der Gemeinde die Kohl & Partner GmbH aus 9500 Villach beauftragt, einen Hotel - Masterplan zu erarbeiten, um die Festlegungen auf eine fundierte Grundlage stellen zu können.

Hotel - Masterplan / Kohl & Partner GmbH, datiert mit 14.07.2020: Basierend auf einer Analyse der Betten- und Nächtigungsstruktur waren fundierte Empfehlungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Weiterentwicklung des Bettenangebotes abzuleiten. Wesentliche Fragestellungen in diesem Zusammenhang:

° Wie ist die Qualität des Angebots im Vergleich zu anderen Regionen? ° Wie viele Hotelbetten werden in der Destination überhaupt benötigt? ° In welchem Qualitätssegment wären neue Hotels anzusiedeln? ° Welche Profilierungskonzepte wären anzustreben? ° Welche Betreiber/Investorenmodelle sind empfehlenswert? ° Welche Empfehlungen können für die bestehende Hotellerie abgeleitet werden?

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A Aufgrund der Einstufung in der Ortsklasse A nach der Ortsklassenverordnung 2017 bestehen lt. RePro Liezen grundsätzlich keine Beschränkungen im Hinblick auf die Anzahl an touristischen Siedlungsschwerpunkten. Im Wortlaut zum ÖEK 1.00 ist das Ziel, einen touristischen Siedlungsschwerpunkt festzulegen, zwar verankert, räumlich im Örtlichen Entwicklungsplan aber noch nicht näher abgegrenzt:

. Flächenvorsorge für touristische (Leit)Betriebe und Einrichtungen an geeigneten Standorten und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet im FWP

. Festlegung Touristischer Siedlungsschwerpunkte in Abstimmung auf den Bedarf sowie in räumlich funktionellem Zusammenhang mit den Tauplitz Bergbahnen und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet im FWP

. Festlegung eines Touristischen Siedlungsschwerpunktes in Abstimmung auf den Bedarf sowie in räumlich funktionellem Zusammenhang mit der Kulmschanze und darauf aufbauend Bauland der Kategorie Erholungsgebiet sowie Freiland mit Sondernutzung Erholung / Sport im FWP

Während im Zuge der Abfrage von Planungsinteressen im Hinblick auf die Erstellung des FWP 1.00 kein einziges Immobilienprojekt bekannt gegeben wurde, wurden im Zuge der Erarbeitung des Auflageentwurfes sukzessive neun Widmungsanträge zur Festlegung einer touristischen Widmung eingebracht.

Den Handlungsempfehlungen von Kohl & Partner folgend, fiel die Wahl letztendlich auf zwei Standorte, die räumlich direkt an den Siedlungsbereich von Tauplitz Ort anschließen  Näheres dazu siehe ÖEK / Festlegung der Funktionen Kap. 3.2.1. Die beiden Neuausweisungen weisen ein Gesamtausmaß von 2,93 ha auf.

Flächenaufstellung an Ferienwohngebieten bzw. Erholungsgebieten: Ferienwohngebiet Erholungsgebiet

Siedlungsbereich bebaut unbebaut bebaut unbebaut Dichte ha ha ha ha

Kuchlerhalt 1,60 0,42 0,2 - 0,4 Hollam 3,50 0,32

Sonnenalm 16,31 0,30

Zauchen 0,40 0,12 0,2 - 0,5 Tauplitz - Ort / im SO 0,08 -

Tauplitz - Ort / im W 0,31 -

Tauplitz - Ort / Kulmhof 0,48 - 0,2 - 0,8

Zauchen 0,57 1,29

Thörl 0,67 0,13

Neuhofen 4,09 6,01

Tauplitz - Ort 0,31 0,60

Tauplitz - Ort neue Projektstandorte 0,00 2,93

Greith 0,28 0,52

22,68 1,16 5,92 11,48

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 229 Ferienwohngebiete / Quote:

Lt. Flächenwidmungsplan 1.00 ist jeweils das gesamte Gebiet der ehemaligen Gemeinden Bad Mitterndorf, Tauplitz und Pichl-Kainisch als Beschränkungszone für Zweitwohnsitze festgelegt. Das bedeutet, dass neue Zweitwohnsitze im Kerngebiet, allgemeinen Wohngebiet, Dorfgebiet und Freiland ausgeschlossen sind.

Im Stmk. ROG 2010 i.d.g.F. ist festgehalten, dass „das Verhältnis der Zweitwohnsitze zu den sonstigen Wohnsitzen im Gemeindegebiet den Faktor von 0,5 nicht überschreiten soll und den Faktor von 1,0 nicht überschreiten darf.“

Bestehende Quote:

FWP 1.00 FWP 1.00 FWP 1.00 ÖEP 1.00

Gesamt- bebaute unbebaute fläche Fläche Fläche Potential [ha] [ha] [ha] [ha]

Ferienwohngebiete 23,03 21,87 1,16 0,08

Zweitwohnsitze 1.527 Haushalte 693

sonstige Wohnsitze im Gemeindegebiet 5.012 Stand: 25.03.2020 Haushalte 2.287

1.527 best. QUOTE 0,30 < 0,5 5.012

Potentielle Quote nach Konsumation der im FWP 1.00 festgelegten Baulandreserven: unbeb. Fl. in Höchsdichte pot. BGFL in ha ha unbebaut - Höchstdichte 0,4 0,66 * 0,4 = 0,26

unbebaut - Höchstdichte 0,5 0,50 * 0,5 = 0,25

pot. BGFL in m² BGFL / WE pot. WE im FW Annahme: ca. 100 m² BGFL / WE ha 0,51 / 100 = 51

Zweitwohnsitze - neu (pot. WE x 3) 154 Annahme: durchschnittlich 3 Personen / WE

Einwohnerzunahme - 10 J. lt. ÖEK 123

1.681 pot. QUOTE lt. FWP 1.00 0,33 < 0,5 5.135

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 230 Annahme: Ausnutzung der Höchstdichte auch im bereits bebauten Bereich: Fl. in ha Höchstdichte BGFL in ha Höchstdichte 0,4 5,76 * 0,4 = 2,30

Höchstdichte 0,5 17,60 * 0,5 = 8,80

Höchstdichte 0,8 0,48 * 0,8 = 0,38

pot. BGFL in m² BGFL / WE pot. WE im FW Annahme: ca. 100 m² BGFL / WE ha 11,49 / 100 = 1149

Zweitwohnsitze (pot. WE x 3) 3.446 Annahme: durchschnittlich 3 Personen / WE

Einwohnerzunahme - 10 J. lt. ÖEK 123

3.446 pot. QUOTE bei Höchsdichte 0,67 < 1 5.135

Bei Ausnutzung der Höchstdichte in allen Ferienwohngebieten wird der erlaubte Faktor von 1,0 bei der Gegenüberstellung der Zweitwohnsitze mit den sonstigen Wohnsitzen im Gemeindegebiet zwar überschritten, es ist aber kaum anzunehmen, dass die Höchstdichte in allen Ferienwohngebieten zur Gänze ausgenutzt wird (wodurch sich die derzeitige Anzahl der Nebenwohnsitze nahezu verdreifachen (!) würde). Dieser letzte Wert stellt daher einen rein theoretischen dar. Bei der Neuausweisung von Ferienwohngebieten wurde im Zuge der ggst. Revision äußerst restriktiv vorgegangen. Lediglich im Norden von Hollam wurde eine Fläche im Ausmaß von ca. 880 m² festgelegt (Arrondierung eines ansonst zur Gänze bebauten Bereiches).

Zweitwohnsitzthematik / Leistbares Wohnen / Beschränkungszone für Zweitwohnsitze: Zur Hintanhaltung neuer Zweitwohnsitzmöglichkeiten wird im Zuge der ggst. Revision die Beschränkungszone für Zweitwohnsitze auf das Kerngebiet von Bad Mitterndorf, auf das Kerngebiet von Tauplitz sowie auf das gesamte Gebiet der Altgemeinde Pichl-Kainisch ausgedehnt.

Somit ist nunmehr geregelt, dass das gesamte Freiland sowie das gesamte Bauland (vollwertiges Bauland, Aufschließungs- und Sanierungsgebiet) der Kategorien Kerngebiet, Wohnen Allgemein, Dorfgebiet, Erholungsgebiet und Kurgebiet als Beschränkungszone für Zweitwohnsitze festgelegt ist.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 231 Das Problem von Zweitwohnsitzen besteht darin, dass sie nur temporär genutzt werden, das kommunale Budget belasten, kaum Arbeitsplätze schaffen und damit keinen nennenswerten Beitrag zur lokalen Wertschöpfung leisten.

Insbesondere in Tauplitz ist seit einigen Jahren ein gestiegenes Interesse von Investoren bzw. Betreibern an der Ferienhotellerie zu verzeichnen. Zwar ist die dörfliche Struktur im Kern noch gegeben, die sukzessive Veränderung des Ortsbildes aber merklich erkennbar. Vor allem die (bereits vor Jahrzehnten festgelegte) sehr hohe Dichte von 2,2 im Kerngebiet, gepaart mit dem Umstand, dass das Kerngebiet bis jetzt nicht als Beschränkungszone für Zweitwohnsitze festgelegt war, bildete einen attraktiven Rahmen für derartige Projekte. Hinzu kommt, dass der Druck aus der Region Schladming- Dachstein, wo sich das Problem bereits stark zuspitzt, ständig wächst. Dies führte in jüngster Vergangenheit zu einem unverhältnismäßig starken Anstieg in der Preisentwicklung. Lag der Durchschnittspreis 2017 noch bei rund 75€ ist er derzeit bei rund 100€ angesiedelt, was eine Steigerung um ein Drittel bedeutet! Dem versucht man nun entgegenzusteuern, um das Niveau so halten zu können, dass Bauland auch für Einheimische weiterhin leistbar bleibt. Aus diesem Grund werden im Zuge der ggst. Revision die Höchstdichtewerte sowohl im Kerngebiet als auch im angrenzenden allgemeinen Wohngebiet stark abgesenkt ( Näheres dazu siehe FWP / Kap. 7) und neue Baulandausweisungen auch bei Flächen unter 3.000 m² an den Abschluss eines Baulandvertrages geknüpft ( Näheres dazu siehe FWP / Kap. 3 Baulandmobilisierung). Darüber hinaus läuft parallel zur Revision des FWP 1.00 derzeit das (vom Land Steiermark beauftragte) Projekt „Baukulturdokumentation Bad Mitterndorf“, mit dem ua. Grundlagen für ein Räumliches Leitbild erarbeitet werden, das wiederum in das ÖEK aufgenommen werden wird, um damit rechtliche Verbindlichkeit zu erlangen. In der Altgemeinde Tauplitz ist ein solches zwar bereits in Rechtskraft, ob der Zunahme der Problematik insbesondere im Hinblick auf Geschoßanzahl, Baumassenverteilung usw. gilt es dieses im Detail jedoch nachzuschärfen.

Vorbehaltsgemeinde: Lt. § 14 Stmk. Grundverkehrsgesetz 1993 ist Bad Mitterndorf als Vorbehaltsgemeinde festgelegt.

Beschränkungszonen für Zweitwohnsitze: Lt. §30 Abs. 2 Stmk. Raumordnungsesetz 2010 „können in Vorbehaltsgemeinden im Sinn des Steiermärkischen Grundverkehrsgesetzes im Interesse der Sicherung des Wohn- und Wirtschaftsbedarfes der ortsansässigen Bevölkerung Gebiete festgelegt werden, in denen keine Zweitwohnsitze begründet werden dürfen (Beschränkungszonen für Zweitwohnsitze)“.

Zur Hintanhaltung neuer Zweitwohnsitzmöglichkeiten wird im Zuge der ggst. Revision die Beschränkungszone für Zweitwohnsitze auf das Kerngebiet von Bad Mitterndorf, auf das Kerngebiet von Tauplitz sowie auf das Gebiet der Altgemeinde Pichl-Kainisch ausgedehnt.

 Ein wesentlicher Unterschied bei der Zweitwohnsitzthematik liegt darin, ob in einer Baulandkategorie lt. Stmk. ROG 2010 Hauptwohnsitz begründet werden darf, oder nicht.

(1) Kerngebiet, Wohnen Allgemein, Wohnen Rein, Dorfgebiet: Hierbei handelt es sich um Baulandkategorien, in denen lt. Stmk. ROG 2010 Hauptwohnsitz begründet werden darf.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 232 Auszüge aus den bezugnehmenden Gesetzeslagen:

In §17 Abs. 2 Z. 1 Stmk. Grundverkehrsgesetz 1993 Pflicht zur Abgabe der Erklärung ist folgendes geregelt:

(2) 1. Inhalt der Erklärung muss sein, dass der Erwerber das Baugrundstück in der Beschränkungszone für Zweitwohnsitze nicht zur Begründung eines Zweitwohnsitzes nutzt oder nutzen lässt.

In §55 Abs. 2 - 4 Stmk. Grundverkehrsgesetz 1993 Überwachung ist folgendes geregelt:

(1) Die Vorbehaltsgemeinden, die Beschränkungszonen ausgewiesen haben, sind verpflichtet, die Übereinstimmung der Nutzung eines Baugrundstückes mit der Erklärung gemäß § 17 zu überwachen. (2) Der Verfügungsberechtigte des jeweiligen Grundstücks ist den Gemeindeorganen verpflichtet, die erforderlichen Auskünfte über die Verwendung des Grundstücks zu erteilen.

(3) Ist auf Grund eines konkreten Verdachts anzunehmen, dass die Nutzung eines Baugrundstückes der Erklärung gemäß § 17 widerspricht, haben die Versorgungs- oder Entsorgungsunternehmen oder die Erbringer von Postdiensten auf Anfrage des Bürgermeisters die zur Beurteilung der Nutzung erforderlichen Auskünfte zu erteilen oder die erforderlichen Daten zu übermitteln.

(4) Die nach Abs. 3 erhobenen Daten sind der Bezirksverwaltungsbehörde zu übermitteln, sofern sie für ein Strafverfahren oder ein Verfahren nach § 31 erforderlich sind

In §15a Abs. 1 - 4 Meldegesetz 1991 Wohnsitzerklärung ist folgendes geregelt:

(1) Der Bürgermeister ist ermächtigt, von Menschen, die in der Gemeinde angemeldet sind, zum Zweck der Überprüfung der Richtigkeit der im Melderegister gespeicherten Daten die Abgabe einer Wohnsitzerklärung zu verlangen. […]

In §31 Abs. 1 u. 4 Stmk. Grundverkehrsgesetz 1993 Unwirksamkeit der Grundbucheintragung ist folgendes geregelt:

(1) Ist anzunehmen, dass ein grundbücherlich bereits durchgeführtes Rechtsgeschäft der erforderlichen Genehmigung oder Erklärung entbehrt, besonders, weil die Eintragung unter Umgehung der Bestimmungen über die Erforderlichkeit einer Genehmigung bzw. einer Erklärung erwirkt worden ist oder die Erklärung unrichtig war, so hat die Grundverkehrsbehörde mit Bescheid ein Verfahren zur Prüfung dieser Fragen einzuleiten.

(4) Wird einem grundbücherlich bereits durchgeführten Rechtsgeschäft die Genehmigung rechtskräftig versagt, so hat das ordentliche Gericht die Eintragung auf Antrag der Grundverkehrsbehörde zu löschen.

In § 32 Abs. 2 - 3 Stmk. Grundverkehrsgesetz 1993 Rückabwicklung ist folgendes geregelt:

(2) Wird ein Rechtsvorgang, der auf Eigentumsübertragung gerichtet ist, durch Versagung der Genehmigung oder durch Ablauf der zweijährigen Frist nach § 29 Abs. 2 rechtsunwirksam, so kann der Veräußerer die Rückabwicklung dem Erwerber gegenüber verweigern, sofern er weder wusste noch wissen musste, dass der Rechtsvorgang einer Genehmigung oder einer Erklärung bedurfte oder dass die Voraussetzungen für die Genehmigung bzw. die Abgabe der Erklärung nicht vorlagen.

(3) Wird die Einverleibung eines Erwerbers nach § 31 Abs. 4 gelöscht und erklärt der Veräußerer, die Rückabwicklung zu verweigern, so ist die Liegenschaft auf Antrag des Veräußerers oder des Erwerbers vom ordentlichen Gericht in sinngemäßer Anwendung des § 352 Exekutionsordnung zu versteigern. War die Weigerung des Veräußerers nach Abs. 2 berechtigt, so erfolgt die Versteigerung auf Rechnung des Erwerbers. Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 87/2013, LGBl. Nr. 47/2015

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 233 Zusammenfassend ist festzuhalten, dass in jenen Bereichen wo eine Beschränkungszone festgelegt ist und ein Hauptwohnsitz lt. Stmk. ROG 2010 begründet werden darf (KG, WA , WR, DO), für Gemeinden eine gesetzlich gedeckte Handhabe gegen Zweitwohnsitze besteht: Für den Fall, dass sich jemand trotz der Hauptwohnsitzverpflichtung mit Nebenwohnsitz angemeldet hat, bedeutet dies konkret, dass der Bauwerber umgehend zu ersuchen ist, einen Hauptwohnsitz anzumelden, widrigenfalls der Sachverhalt an die Grundverkehrsbehörde weiterzuleiten ist. Diese hat in der Folge gem. § 31 GVG 1993 vorzugehen mit der Konsequenz, dass die Aufhebung des Kaufvertrages droht, verbunden mit der Löschung der Eigentumseintragung im Grundbuch! Schlimmstenfalls wird ein Versteigerungsverfahren eingeleitet.

Stellungnahme von Bürgermeister Fritz Zefferer aus Mitterberg - Sankt Martin in voller Länge: (aus EnnsSeiten, Nachrichten aus dem Ennstal, veröffentlicht 2020)

In den vergangenen Wochen wurde die „Zeitwohnsitzproblematik“ in diversen Fernseh- und Zeitungsberichten vermehrt kritisch erörtert und mit unterschiedlichen Argumenten die Sachlage eher oberflächlich dargestellt. In meiner Funktion als Bürgermeister, aber auch als Diplomrechtspfleger in Grundbuchssachen am Bezirksgericht bin ich mit dieser Sach- und Rechtslage ständig konfrontiert. Insbesondere geht es immer wieder um die Frage, wer darf in unseren Gemeinden einen sogenannten „Zweitwohnsitz“ begründen und was bedeutet dies für unsere Kommunen.

Vorerst zurück an den Start. Im Jahre 1995 wurde Österreich Mitglied der Europäischen Union. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde im Grundverkehrsgesetz zwischen Inländer (Österreicher) und Ausländer (also auch Deutsche, Holländer, Belgier usw.) unterschieden. Da durch den EU-Beitritt alle EU-Bürger beim Grundkauf gleichgestellt wurden, hatte insbesondere das Bundesland Tirol große Bedenken, dass künftig die Deutschen, Holländer, Belgier usw. ohne Schwierigkeiten Grund und Boden in Tirol kaufen können und dadurch ein Ausverkauf stattfindet. Um EU-rechtskonform zu bleiben und diese Gefahr abwenden zu können, wurde in den Bundesländern (vorwiegend Tourismusgebieten) das Grundverkehrsgesetz neugestaltet und sogenannte „Vorbehaltsgemeinden“ mit Beschränkungszonen eingerichtet (Schladming, , , Aich, Gröbming, Michaelerberg-Pruggern, Sölk, Mitterberg-Sankt Martin usw.). Dies bedeutet, dass eine Grundbuchseintragung (Eigentumsrecht) in den Vorbehaltsgemeinden mit Beschränkungszonen gem. § 30 des Stmk GVG nur dann erfolgen kann, wenn der Käufer eine sogenannte § 17 Erklärung vorgelegt. In dieser § 17 Stmk GVG Erklärung verpflichtet sich der Käufer, dass er das Baugrundstück in einer Beschränkungszone für Zweitwohnsitze NICHT zur Begründung eines Zweitwohnsitzes nutzt oder nutzen lässt. Die Konsequenz daraus ist jene, dass der Käufer an dieser Adresse Hauptwohnsitz begründen muss. Hauptwohnsitz ist jener Ort, wo der Lebensmittelpunkt der betroffenen Person ist (Arbeitsplatz, Familie, Aufenthaltsdauer usw.). Mit diesem Gesetz ist somit klar geregelt, dass Baugründe in den Vorbehaltsgemeinden mit Beschränkungszonen ausschließlich der heimischen Bevölkerung zur Verfügung stehen sollten. Es gibt in der Raumordnung jedoch auch die Möglichkeit, dass die Gemeinde sogenanntes „Ferienwohngebiet“ ausweist, wo eine Zweitwohnsitzmöglichkeit gegeben ist. Verstößt ein Baugrundkäufer gegen das obgenannte Gesetz, indem er keinen Hauptwohnsitz begründet, hat die Grundverkehrsbehörde mit Bescheid ein Verfahren zur Prüfung dieser Fragen einzuleiten. Wird dem grundbücherlich bereits durchgeführten Rechtsgeschäft (Kaufvertrag) die Genehmigung rechtskräftig versagt, so hat das ordentliche Gericht die Eintragung auf Antrag der Grundverkehrsbehörde zu löschen (§ 31 Stmk. GVG). Klartext: Wer in Vorbehaltsgemeinden mit Beschränkungszonen anstatt des erforderlichen Hauptwohnsitzes nur einen Zweitwohnsitz anmeldet, dem droht die Aufhebung des Kaufvertrages und dadurch auch die

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 234 Löschung der Eigentumseintragung im Grundbuch! § 19 Stmk GVG: Unter einem Zweitwohnsitz ist ein Wohnsitz zu verstehen, der ausschließlich oder überwiegend dem vorübergehenden Wohnbedarf zum Zwecke der Erholung oder Freizeitgestaltung dient.

Welche Nachteile entstehen den Gemeinden durch die Zweitwohnsitzbesitzer, welche trotz der § 17 Erklärung keinen Hauptwohnsitz, sondern einen Zweitwohnsitz begründen?

1.) Es gibt keine Finanzzuweisung (Ertragsanteile) vom Land zu den Gemeinden mit ca. € 950,- pro Hauptwohnsitzbesitzer.

2.) Weiters treiben die sogenannten „Zweitwohnsitzbesitzer“ (meistens Nichtösterreicher) die Baugrund- und Eigentumswohnungspreise in unerschwingliche Höhen für die Einheimischen. Die großen Gewinner sind die Grundverkäufer und Bauträger größerer Wohnanlagen, welche in letzter Zeit dieses lukrative Geschäft entdeckt haben. Das Argument, dass der Bau von Großwohnanlagen auch die Absicherung von Arbeitsplätzen im Baugewerbe bedeutet, stimmt nur bedingt, da andererseits die vielen Eigenheimbauten für Einheimische aufgrund der hohen Baugrundpreise drastisch zurückgehen.

Jetzt bleibt es jedem überlassen, diese Causa als Fluch oder Segen einzustufen. Ich habe für mich die Entscheidung klar getroffen: Segen ist es wohl keiner! Daher haben wir in unserer Gemeinde durch die klare Festlegung der Baurichtlinien (max. zweigeschossiges Bauen plus ausgebautem Dachgeschoss) die spekulativen Großbauten von vornherein ausgeschlossen. Weiters verweise ich bei jeder Bauverhandlung in einer Beschränkungszone für Zweitwohnsitze auf die Bestimmung des § 17 Stmk GVG, wonach Hauptwohnsitz zu begründen ist. Nachdem die Katastralgemeinde Mitterberg eine Vorbehaltsgemeinde mit Beschränkungszone ist (als nur hauptwohnsitzfähig – ausgenommen die ausgewiesen Ferienwohngebiete im Flächenwidmungsplan), überprüfe ich alle 3 Monate die angemeldeten Zweitwohnsitze im ZMR (zentrales Melderegister), um feststellen zu können, ob ein Bauwerber trotz der Hauptwohnsitzverpflichtung sich mit Nebenwohnsitz angemeldet hat. Sollte ein solcher Fall auftauchen, wird dieser Bauwerber von mir vorgeladen und umgehend ersucht, einen Hauptwohnsitz anzumelden, widrigenfalls ich diesen Sachverhalt an die Grundverkehrsbehörde weiterleite. Diese hat, wie oben erwähnt, gem. § 31 GVG vorzugehen.

Bgm. Fritz Zefferer (mit Zustimmung von Bgm Zefferer wiedergegeben)

(2) Erholungsgebiet: Hierbei handelt es sich um eine Baulandkategorie, in der lt. Stmk. ROG 2010 KEIN Hauptwohnsitz begründet werden darf.

Der Ursprung der Fehlentwicklung liegt in der Finanzierung. So sind „Buy to Let“ – Modelle ursprünglich aus der Not entstanden, um die zur Errichtung von Immobilien fehlenden Finanzmittel lukrieren zu können.

Bei „Buy to Let“ – Modellen erwirbt ein Anleger Eigentum an einer Ferienwohnung in einer Apartmentanlage und wird in der Folge im Grundbuch eingetragen. Die Eigennutzung wird in der Regel für vier Wochen im Jahr garantiert, die restliche Zeit muss das Apartment vermietet sein. Zu diesem

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 235 Zweck verpflichtet sich der Anleger, die Ferienwohnung an einen Betreiber zu verpachten. Die Rendite hängt von der Auslastung ab, einen Teil behält sich der Betreiber ein. In der Regel endet der Vertrag nach 15 oder 20 Jahren. Von da an kann das Appartement frei benützt werden und wird damit zu einem Zweitwohnsitz.

Hier besteht das Gebot der Achtsamkeit bei der Neuausweisung von Bauland der Kategorie Erholungsgebiet!

 Anwendung der Handlungsempfehlungen, welche die Kohl & Partner GmbH in ihrem Hotel- Masterplan vom 14.07.2020 bzgl. der Auswahl bei Beherbergungsprojekten ausspricht:

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 236

WIRTSCHAFT / TOURISMUS

Ziel

. Schaffung einer natur- und qualitätsorientierten Tourismusdestination mit maßvoller Entwicklung

Maßnahmen

. Gezielte Ausrichtung der Beherbergungsbetriebe in Abstimmung auf die Destination (Natur, Familien, Sport etc.)

. Bedarfsorientierte Erweiterung des gastronomischen Angebotes; Halten / Ausbau des a la Carte Angebotes; bessere Abstimmung der Öffnungszeiten

. Intensive Kooperation innerhalb der Region sowie über die Bundeslandgrenzen hinweg (Oberösterreich und Salzburg)

. Schaffung von Schlechtwettereinrichtungen

Ziel

. Sicherung / Erweiterung / Attraktivierung der Wander-, Reit-, Rad-, Jogging/Walking-, Themenwege und Langlaufloipen

Maßnahmen

. Rechtliche Sicherstellung des Nutzungsrechtes durch entsprechende Vertragsgestaltung

. Laufende Instandhaltung

. Bewusstseinsbildung im Hinblick auf Eigenverantwortung

. Verbesserung der Beschilderung, nach Möglichkeit digital gestützt

. Ausbau des übergemeindlichen (Wander)Wegenetzes unter Miteinbeziehung der Almwirtschaften

. Dem jeweiligen Wegenetz zugeordnete Attraktionen und Service-Einrichtungen

Ziel

. Familienfreundliche Ausrichtung der Infrastruktur

Maßnahmen

. Gezieltes Kinderprogramm / Kinderbetreuung

. Pauschalangebote / Ermäßigungen für Familien

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 237   

         

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:C 4.4 T E C H N I S C H E I N F R A S T R U K T U R______

4.4.1 Verkehr / Mobilität Das Auto ist im Bezirk Liezen das dominierende Verkehrsmittel, mit dem beinahe 70% aller Wege zurückgelegt werden, insbesondere bei Arbeitswegen. Der öffentliche Verkehr spielt eine sehr untergeordnete Rolle und kann abseits des Schülertransportes nur einen Anteil von knapp 4% erreichen.

Eines der Leitprojekte des Regionalmanagements Liezen lautet „Mobilität im ländlichen Raum“ und beinhaltet eine Optimierung des Verkehrs. Dabei geht es nicht nur um bloße Sanierung der bestehenden Straßen, sondern vor allem um die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsverbindungen durch entsprechende Taktung aufeinander abgestimmter Angebote.

#mission2030 | Österreichische Klima- und Energiestrategie: Mit der #mission2030 wurde im Juni 2018 die neue Österreichische Klima- und Energiestrategie fertiggestellt, die sich eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von 36% bis 2030 (Ausgangsjahr 2005) zum Ziel gesetzt hat. Die darin enthaltenen Maßnahmenideen fokussieren im Mobilitätsbereich klar auf eine Stärkung des Öffentlichen Verkehrs durch Ausbau der Infrastruktur und Verbesserung und Abstimmung der Angebote. Multimodale Mobilitätsknotenpunkte vereinfachen den Zugang zu Bahn und Bus. Für kurze Wege soll der Rad- und Fußgängerverkehr durch eine Qualitätssteigerung im Verkehrsangebot unterstützt und so der österreichweite Radverkehrsanteil bis 2025 auf 13% angehoben werden. Für Elektromobilität und alternative Antriebe sollen verbesserte Rahmenbedingungen insbesondere durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur geschaffen werden.

Regionaler Mobilitätsplan Liezen RMP 2018 Mit einem Zielhorizont 2030+ beinhaltet der regionale Mobilitätsplan Liezen 2018 (RMP Liezen) ein Verkehrsleitbild sowie Ziele und Schwerpunkte. Einen Schwerpunkt stellt dabei die funktionelle Gliederung des Verkehrsnetzes dar unter Bedachtnahme der regionalen Wirtschaftsentwicklung, des Tourismus und der Verkehrsentwicklung. Von besonderer Wichtigkeit ist auch die Definition von zukünftigen Qualitätsansprüchen im Öffentlichen Verkehr.

ÖV-Güteklassen: Im Jahr 2015 wurde eine österreichweit einheitlicher Einteilungsmodus zur Abstimmung von Siedlungsentwicklung und ÖV-Erschließung beschlossen. In Zukunft soll bei der Flächenwidmungsplanung verstärkt darauf geachtet werden, dass neue Wohngebiete in erster Linie in den besser erschlossenen Gebieten mit höheren ÖV-Güteklassen und möglichst in verdichteter Form ausgewiesen werden. Das gilt auch für die Standortplanung für Betriebsgebiete. In den Gemeinden mit einer regionalen oder teilregionalen Zentrumsfunktion sollen für Standorte von Schulen und diversen öffentlichen und privaten Einrichtungen mit Kundenverkehr die gut erschlossenen Flächen klar bevorzugt werden. Dies stärkt kompakte Ortszentren und begünstigt aktive Mobilitätsformen wie Gehen und Radfahren.

Die nachfrageunabhängigen Mindeststandards sind im Bezirk Liezen zwar erfüllt, aufgrund der ländlich geprägten Struktur lebt im Bezirk Liezen jedoch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in Bereichen mit sehr guter und guter ÖV-Erschließung (Güteklassen B bis D). Knapp 60 Prozent leben in ländlichen Räumen, in denen lediglich eine Basisversorgung (E-G) gegeben ist.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 239 Übersicht über die ÖV-Güteklassen Werktag-Ferien, GIS Steiermark 2020

Mitterndorf

E … ländlich F … ländlich G … ländlich

Tauplitz Haltestellenkategorie Werktag Ferien

Pichl / Kainisch

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 240 Erreichbarkeit mit dem Auto: Graz über Liezen – St. Michael  Entfernung: 146 km / 1h 45min Salzburg über Bad Ischl  Entfernung: 95 km / 1h 20min Wien über Liezen – Semmering  Entfernung: 270km / 2h 55min

Die B 145 Salzkammergutstraße stellt eine innerregionale Hauptverbindung C1 dar, für welche gilt, dass neue Baugebiete außerhalb eines Ortsgebietes nicht direkt an Straßen der Kategorien B und C1 angeschlossen werden dürfen, verbesserte Gesamtsituationen (z.B. durch Zusammenlegung bestehender Anbindungen) ausgenommen.

Lt. Stellungnahme des Amtes der Stmk. Landesreg. / Abteilung 16 / Verkehr und Landeshochbau sind folgende Planungsinteressen evident: B145: Niveaufreier Anschluss Bad Mitterndorf Mitte, B 145: Anbindung Kulmschanze (Ausbaukonzept Kulm-Furt“, Studie aus 2007; „Busspur Kulm“ Studie aus 2013)

Erreichbarkeit mit der Salzkammergut-Bahn: Auf der Salzkammergutbahn verkehren werktäglich bis zu neun Zugspaare nach Attnang-Puchheim (bzw. teilweise direkt nach Linz) und halten dabei auf steirischer Seite alle Halte ein. Der Bahnhof Stainach-Irdning verbindet die Salzkammergutbahn mit der Bahnlinie Bischofshofen-, der Bahnhof Attnang-Puchheim stellt die Verbindung zur Westbahn im Abschnitt zwischen Linz und Salzburg her. Die Beschaffenheit der Strecke (Kurvenreichtum, Eingleisigkeit) in Kombination mit relativ dünner Besiedelung ermöglicht keinen Hochgeschwindigkeits- oder Schnellverkehr, weshalb die Zuggattungen auf der Salzkammergutbahn lediglich Regional- und Regional-Expresszüge umfassen (RegioBahn).

4 Bahnstationen im fußläufigen Einzugsbereich von max. 1.000m (Zwei – Stundentakt): Bahnhof Tauplitz Bahnhof Bad Mitterndorf Thörl Bahnhof Bad Mitterndorf - Heilbrunn Bahnhof Kainisch

Die 108 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Attnang-Puchheim und Stainach-Irdning ist eine der bestausgelasteten Nebenlinien der ÖBB. Die Salzkammergutbahn bedient infrastrukturbedingt ein sehr breites Spektrum an Fahrgästen. Die wichtigsten Zielgruppen sind: Pendler, Kurgäste, Wanderer u. Bergsteiger, Skifahrer, Radfahrer/Mountainbiker

Gemeinsam mit den Ländern Steiermark und Oberösterreich strebt die ÖBB-Infrastruktur AG die Attraktivierung der Salzkammergutbahn an. Aus diesem Grund ist 2018 ein Investitionsprogramm im Umfang von 170 Millionen Euro angelaufen. Geplant ist die Modernisierung von 27 Bahnhöfen und Haltestellen sowie der Umbau von Gleisen, Sicherungsanlagen und Eisenbahnkreuzungen. Damit soll in Zukunft die gesamte Betriebsführung zentral von einer Leitzentrale aus erfolgen. Gleichzeitig werden Komfort (wie Monitor unterstützte Kundeninformation) und Barrierefreiheit erhöht. (Darüber hinaus steht das Fahren im Stundentakt ab 2025 im Raum.) Der Umbau der Bahnhöfe in Tauplitz und Bad Mitterndorf ist bereits abgeschlossen, Kainisch bis spätestens 2022. Lt. Regionalem Mobilitätsplan 2018 sollen die zweistündig verkehrenden Züge der Salzkammergutbahn über Stainach-Irdning hinaus bis Selzthal

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 241 verlängert werden, womit das Ausseerland / Hinterbergertal hinkünftig direkt an das regionale Zentrum Liezen angebunden wäre.

Erreichbarkeit mit dem Bus: Der ÖBB Buslinienverkehr pendelt mit 7 Buspaaren zwischen Stainach – Bad Aussee und retour (werktägige Buspaare zw. 6.00 – 21.00 / Winterfahrplan). Zahlreiche Bushaltestellen befinden sich im fußläufigen Einzugsbereich von max. 300 m.

Im RegioBus-Verkehr steht bis zur großangelegten Fahrplanumstellung im Bahnverkehr noch eine Ausschreibung in der Region Ausseerland – Salzkammergut an (2020). Hier sollen bereits Vorarbeiten für ein optimal auf die künftigen Bahnangebote abgestimmtes Busangebot geleistet und dabei folgenden Grundsätzen gefolgt werden:

° Einhaltung der Bedienniveaus entsprechend der bundes- bzw. landesweiten Standards ° Abstimmung der Busangebote insbesondere auf die Interregio-Halte der Bahn und wo immer möglich regelmäßige, leicht merkbare Intervalle (Taktverkehr) ° Attraktive Busachsen mit häufigen Verbindungen dort, wo es entsprechendes Bevölkerungspotenzial gibt, aber kein Bahnangebot vorhanden ist ° Abbau und Vermeidung von Parallelverkehren Bus-Bahn ° Bedarfsabhängige Angebote in peripheren Räumen (saisonale touristische Angebote, Schülerverkehr, Mikro-ÖV) ergänzen die Achsen, stellen eine Grundversorgung für die Bevölkerung sicher und ermöglichen es Gästen ihren Urlaub autofrei zu verbringen.

In peripheren Lagen abseits der größeren Orte und Verkehrsachsen ist eine Erschließung im klassischen Linienverkehr oftmals nicht nachhaltig finanzierbar. Dies hat dazu geführt, dass heute Rand- lagen nicht mehr im Öffentlichen Verkehr erschlossen sind bzw. nur mehr ein auf den Schülerverkehr ausgerichtetes Minimalangebot besteht, das die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung nicht abdecken kann. Aus diesem Grund wurde im Ausseerland - Salzkammergut mit dem „Narzissenjet“ ein Mikro- ÖV – Angebot geschaffen (Grundversorgungsfunktion, Touristische Nutzung, Zubringer zum öffentlichen Verkehr; mit über 70 Haltepunkten verbindet er die Region von Tauplitz bis Altaussee das ganze Jahr über), zwischenzeitig aber leider eingestellt.

Multimodale Mobilitätsknoten: Die Verbesserungen im Bahnverkehr sollen an geeigneten Orten durch eine optimierte Verknüpfung mit dem Zubringerverkehr ergänzt werden. Dadurch kann ein multimodales Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmer unterstützt und die Autoabhängigkeit der Bevölkerung verringert werden.

Vor allem im Pendelverkehr besteht ein hohes Potenzial für die verstärkte, regelmäßige Nutzung des Öffentlichen Verkehrs, insbesondere des Bahnverkehrs, wenn Zugangswege und Bahnhof attraktiv gestaltet und angemessen ausgestattet sind (diebstahlsichere Abstellanlagen für Fahrräder, Pkw- Stellplätze in ausreichender Anzahl, direkte / kurze Umsteigewege etc.)

Unter Berücksichtigung der bestehenden Pendelbewegungen im Bezirk Liezen sowie des Zielangebotes im Bahn- und RegioBusverkehr lassen sich lt. RMP 2018 Bad Aussee und Bad Mitterndorf-Heilbrunn als mögliche Standorte für multimodale Knoten entlang der Salzkammergutbahn benennen.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 242 Mit multimodalen Knoten, an denen alle Verkehrsmittel optimal miteinander verknüpft werden, sollen folgende Ziele erreicht werden:

° Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere der Bahn, werden durch bessere Verknüpfung mit dem Zubringerverkehr (zu Fuß, Rad, PKW, RegioBus) für die Fahrgäste attraktiver. ° Bahnhöfe werden durch ihre bessere Ausstattung und Anbindung im Siedlungsgebiet auf- gewertet und werten wiederum selbst Siedlungsgebiete auf. ° Neue Angebote wie etwa E-Carsharing oder E-Bike-Verleih ermöglichen es der Bevölkerung und den Urlaubsgästen, neue Mobilitätsformen zu nutzen bzw. auszuprobieren.

Rad- und Fußverkehr: Für den Fuß- und Radverkehr sind im Wesentlichen die Gemeinden im eigenen Wirkungsbereich zuständig, wobei es zwischen Alltags- und Freizeitradverkehr zu unterscheiden gilt. Während der Alltagsverkehr zielorientiert ist und Pendler- sowie private Erledigungswege betrifft, deren Strecken mit weniger als 10 km Länge beschränkt sind, ist der Freizeitverkehr wegorientiert, bei dem Erlebnis-, Erholungs- und Fitnesswert im Vordergrund stehen. Ortszentren und Siedlungsschwerpunkte bilden Potenzialräume für regionalen Alltagsradverkehr. Mit zunehmender Verbreitung von E-Bikes werden künftig - insbesondere in Gemeinden mit mehreren Ortschaften und entsprechenden Distanzen ins Gemeindezentrum - weitere Potenzialräume entstehen, da längere Distanzen und Höhenunterschiede weniger Hürde darstellen.

Mobilitätsmanagement für Tourismus und Freizeit: Das Programm "Mobilitätsmanagement für Tourismus und Freizeit" ist Teil der vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gestarteten Klimaschutzinitiative "klimaaktiv mobil" und soll zur Bewusstseinsbildung beitragen. In erster Linie verfolgt es das Ziel, die Treibhausgasemissionen aufgrund der Freizeit- und Tourismusmobilität zu reduzieren. Weitere Vorteile sind in einer geringeren Lärmbelastung, in einer stressfreien An- und Abreise, in einer modernen Mobilität innerhalb der Urlaubsdestination etc. zu sehen. Es wird versucht, möglichst viele Tourismusdestinationen, Freizeitbetriebe, Großveranstalter etc. bei der Umsetzung von Mobilitätsmanagement zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs und des Öffentlichen Verkehrs zu motivieren.

In der Marktgemeinde Bad Mitterndorf ist das innergemeindliche Radwegenetz bereits jetzt sehr gut ausgebaut. Die einzelnen Ortsteile sind untereinander gut vernetzt. Mountainbike-Strecken runden das Angebot ab.

Beginnend im Ennstal, führt der Salzkammergutradweg R19 von Trautenfels über Bad Mitterndorf und Bad Aussee und endet in / OÖ.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 243 Mobilitätsziele der Region Liezen lt. RMP 2018

° Die Region Liezen tritt bei wichtigen Fragen der reg. Mobilität mit starker Stimme gemeinsam auf.

° Die Region setzt sich für eine gute Erreichbarkeit für Arbeits- und Schülerpendler und für Touristen auf der Straße und besonders auf der Schiene ein.

° Der Kfz-Verkehr wird auf die leistungsfähigen Hauptachsen gelenkt. Eine gute Erreichbarkeit für den regionalen Warenverkehr ist gewährleistet.

° Die Verkehrssicherheit wird erhöht.

° Die Mobilitätsangebote bedienen den Bedarf bestmöglich bei nachhaltiger Finanzierbarkeit. Eine Grundversorgung durch Linienverkehre oder bedarfsorientierte Angebote ist sichergestellt.

° Leicht zugängliche und abgestimmte multimodale Angebote sorgen für attraktive Alternativen zum Autoverkehr.

° Die Gemeinden orientieren ihre Siedlungsentwicklung nach innen – die Gemeindeentwicklung ist mit den Verkehrsinfrastrukturen, Verkehrsangeboten und der ÖV-Güte abgestimmt.

° Die Gemeinden stärken in ihrem eigenen Wirkungsbereich den Fuß- und Radverkehr und kooperieren im gemeindeübergreifenden Verkehr mit dem Land und den Nachbargemeinden.

° Die Gemeinden setzen insbesondere in den Ortskernen Maßnahmen um, die die Aufenthaltsqualität steigern.

Lärm:  siehe Kap. 4.1.4 Lärm

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 244

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR / VERKEHR

Ziel

. Straßenverbesserungen

Maßnahme

. Neuasphaltierung und Sanierung der Gemeindestraßen

Ziele

. Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs, insbesondere der Bahn

Maßnahmen

. Verlängerung der zweistündig verkehrenden Züge der Salzkammergutbahn über Stainach- Irdning hinaus bis Selzthal (um das Ausseerland / Hinterbergertal hinkünftig direkt an das regionale Zentrum Liezen anzubinden); Weiterverfolgung diesbezüglicher Gespräche mit ÖBB

Ziel

. Unterstützung der Elektromobilität

Maßnahme

. Touristische Leihradangebote von E-Bikes für eine autofreie Mobilität vor Ort; Unterstützung von Betrieben in der Antragstellung für bestehende Förderschienen (zB. „klimaaktiv mobil Tourismus“)

. Erweiterung der Ladeinfrastruktur

. Einsatz von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark der Gemeinde ua. auch zur Bewusstseinsbildung

Ziel

. Schaffung von Ablagerungsmöglichkeiten für Schnee

Maßnahme

. Diesbezügliche Bedachtnahme im Zuge von Bauverhandlungen

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 245 4.4.2 Energie

Strom: Energie Netze Oberösterreich GmbH

Ferngas: Energie Netze Steiermark GmbH

Fernwärme: Biowärme Bad Mitterndorf reg. GenmbH

Kraftwerk: Diverse Kleinkraftwerke im Privateigentum

Energiestrategie Bezirk Liezen / Klima- und Energiemodellregion Salzkammergut Ausseerland: https://www.klimaundenergiemodellregionen.at/showkem.php?id=B178945

Am 24.02.2011 erfolgte ein einstimmiger Beschluss des Regionalvorstandes Liezen den Bezirk energieautark zu machen. Die Energiewende im Bezirk beruht auf drei Säulen: Energiesparen, Energieeffizienzsteigerung, Einsatz erneuerbarer Energie. Die Gemeinde Bad Mitterndorf zählt neben den Gemeinden Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee zur „Klima- und Energiemodellregion Salzkammergut Ausseerland“. Die Modellregion Salzkammergut Ausseerland setzt sich für die Bewusstseinsbildung und die Informationsweitergabe über Wissenswertes und Fördermöglichkeiten im Bereich Energie an die Bevölkerung ein. Die Koordination und Initiierung von Projekten zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Bereitstellung erneuerbarer Energie in der Region sowie die damit zusammenhängende Organisation und Öffentlichkeitsarbeit sind weitere Schwerpunktthemen.

Eines der Stärkefelder des Regionalmanagements Liezen lautet Erneuerbare Energien / Energieautarkie des Bezirk Liezen: Als Energieautarkie der Region soll verstanden werden, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Energiebedarf und Produktionspotenzial erreicht, nicht jedoch eine – gegenüber dem Umland in Energiefragen völlig selbständige – Region geschaffen wird. Auf Basis der bereits vorliegenden Energiebedarfs- und Energiepotential-Daten werden kleinregional detaillierte – realistisch erreichbare – Energieautarkie-Ziele festgelegt und deren Umsetzung vorangetrieben. Als Ziel für die Realisierung der Energieautarkie wird 2025 definiert.

Die Kern-Strategien lauten: • Suffizienz: Ein möglichst geringer Energie- und Rohstoffverbrauch wird angestrebt • Effizienz: Bestmöglicher Nutzen bei geringstem Energieaufwand • Erneuerbar: Erhöhung der Nutzung regionaler, erneuerbarer Energiepotenziale bei größtmöglicher Schonung der Ressourcen • Regional: Verstärkung der regionalen Energieversorgung durch Bürger, Kommunen und die regionale Wirtschaft

Breitbandausbau: Ein weiteres Leitprojekt des Regionalmanagements Liezen beinhaltet den Breitbandausbau. Eine Milliarde Euro an Förderungen wird ab 2015 österreichweit in den Ausbau des Breitband-Internet investiert, denn eine flächendeckende Versorgung ländlicher Regionen mit ultraschnellem Internet wird in den nächsten Jahren der entscheidende Wettbewerbsfaktor sein. Neben herkömmlichen Kupfer- und Koaxialkabeln kommt dabei der Verlegung von Lichtwellenleitern besondere Bedeutung zu, weil über Glasfaser größere Datenmengen viel schneller über große Entfernungen übertragen werden können.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 246 Experten gehen davon aus, dass sich die Gesamtmenge des weltweiten Datenvolumens alle zwei Jahre verdoppelt. Das von EU, Bund und Land Steiermark finanzierte Förderungsprogramm bietet seit 2015 Gemeinden die Chance, einen Teil der Kosten für passive Breitband-Infrastruktur, z. B. Leerverrohrungen für Glasfaserkabel, gefördert zu bekommen.

Die Marktgemeinde Bad Mitterndorf ist diesbezüglich nunmehr gut

Der Breitbandausbau ist in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf weitgehend erfolgt, lediglich in Pichl, Knoppen und Krungl ist noch Erweiterungsbedarf gegeben.

Ziele

. Reduktion des Energie- und Rohstoffverbrauchs

. Sicherung einer zuverlässigen und leistbaren Energieversorgung

. Klimaneutralität

Maßnahmen

. Erhöhung der Nutzung regionaler, erneuerbarer Energiepotenziale bei größtmöglicher Schonung der Ressourcen

. Energiesparen, Energieeffizienzsteigerung

. Unterstützung bei Maßnahmen zum Übergang auf umweltschonende Primärenergien

. Unterstützung der Elektromobilität (Touristische Leihradangebote von E-Bikes für eine autofreie Mobilität vor Ort; Unterstützung von Betrieben in der Antragstellung für bestehende Förderschienen (zB. „klimaaktiv mobil Tourismus“); Erweiterung der Ladeinfrastruktur; Einsatz von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark der Gemeinde ua. auch zur Bewusstseinsbildung)

. Errichtung von Energiegewinnungsanlagen, ev. als Bürgerbeteiligungsmodell (Errichtung von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, Fernwärme durch Biomasse-heizwerke in einzelnen Ortsteilen, Errichtung von Wasserkraftwerken uä.)

Ziele

. Bedarfsorientierter Ausbau der Straßenbeleuchtung

. Verkabelung von Freileitungen

. Bedarfsorientierter Breitbandausbau

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 247 4.4.3 Wasser / Abwasser / Löschwasser

Wasser: Ständig gewartet, ist die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde grundsätzlich intakt. Lediglich bei der Versorgung von Tauplitz besteht zurzeit ein Problem. Die Trinkwasserversorgung von Tauplitz erfolgt grundsätzlich über zwei Tiefbrunnen, die im Nahbereich des Kulms situiert sind. Bei der Wasserentnahme zur Beschneiung der Schiflugschanze anlässlich einer Großveranstaltung am Kulm vor rund 10 Jahren brach jedoch eines der Bohrlöcher ein und zerstörte dabei die Pumpe. Seither ist die Versorgung nur mehr über einen Brunnen gewährleistet. Eine Behebung des Problems ist frühestens Ende 2022 realistisch. Mit Ausnahme im Bereich Hollam, wo die Wasserversorgung je nach Trockenheit derzeit nur eingeschränkt gesichert ist, sind hinsichtlich der übrigen Versorgungsanlagen keine Probleme bekannt.

Mitterndorf, Rödschitz, Teile von Thörl, Neuhofen, Teile von Furt, Tauplitz-Ort, Teile von Greith: Versorgung über die Gemeindewasserleitung

Zauchen: Wassergenossenschaft Zauchen Obersdorf: Wassergenossenschaft Pichl - Obersdorf Teile von Thörl: Wassergenossenschaft Thörl Teile von Krungl: Wassergenossenschaft Zauchen Teile von Krungl: Brunnengemeinschaft Krungl Wassergemeinschaft Krungl - Graben Teile von Furt: Wassergenossenschaft Furt Klachau, Schrödis: Wassergenossenschaft Klachau Kulm: Wassergenossenschaft Klachau u. Einzelversorgung Teile von Greith: Einzelversorgung Hollam: Private Wassergemeinschaft Tauplitzalm: Mehrere private Wassergemeinschaften u. Einzelversorgung Kainisch: Wassergenossenschaft Kainisch Pichl Nord / Knoppen, Kuchlerhalt, Hadenreith, Heimreith, Mühlreith, Industrie- u. Gewerbegebiet Pichl: Wassergenossenschaft Pichl-Obersdorf

Seitens der Wassergenossenschaften Thörl und Furt werden keine Neuanschlüsse mehr genehmigt, da die Wasserressourcen aus deren Quellen erschöpft sind.

Abwasser: Derzeit bestehen 3 vollbiologische Teichkläranlagen, darüber hinaus zahlreiche private Einzelentsorgungsanlagen.

° Kläranlage in Neuhofen Das Kanalnetz ist fertiggestellt.

Abwasserentsorgungskonzept, verfasst von DI Tasch Franz aus 8983 Bad Mitterndorf, GZ.: 1991001; GR – Beschluss am 15.06.1994

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 248 Gemeindeabwasserplan, verfasst von DI Tasch Franz aus 8983 Bad Mitterndorf, GZ.: 2006001; GR – Beschluss am 20.09.2005

° Kläranlage in Klachau Das Kanalnetz ist bis auf wenige Objekte (Greith-Nordost, Kulm zur Gänze, Bauernhöfe von Hollam) gegeben, teilweise besteht aber noch Mischsystem. Die Umstellung auf das Trennsystem ist im Gange und haben die Arbeiten für den Restabschnitt Tauplitz-Ort im Herbst 2020 begonnen. Die bislang fehlenden Abschnitte zum Anschluss an das öffentliche Kanalentsorgungsnetz der Altgemeinde Bad Mitterndorf werden nun nach und nach gem. den bestehenden Gemeindeabwasserplänen umgesetzt. Im Siedlungsgebiet „Kulm“, welches lt. Gemeindeabwasserplan künftig über die örtliche Kläranlage „Klachau“ entsorgt wird, sollen im Frühjahr 2021 die Bauarbeiten beginnen. Dafür liegt die wasserrechtliche Bewilligung liegt vor.

Abwasserentsorgungskonzept, verfasst von der Fa. Kastner und Partner aus 8913 Weng im Gesäuse, und „Gelbe Linie“, Beschluss vom 15.04.1994 Gemeindeabwasserplan, verfasst von der Fa. equadrat aus 8913 Weng im Gesäuse; GR – Beschluss am 11.08.2004

° Kläranlage in Unterkainisch / Bad Aussee Die Schmutzwässer im Gebiet der Altgemeinde Pichl - Kainisch werden über den Wasserverband Bad Aussee entsorgt. Der Gemeindeabwasserplan ist seit 2006 abgeschlossen, 99% sind kanalisiert, vereinzelte Objekte weisen eigene Objekt- bzw. Hauskanalanlagen auf.

Meteorwässer: Generell ist es anzustreben, dass möglichst viel unbelastetes Meteorwasser an Ort und Stelle zurückgehalten und zur Versickerung gebracht wird, vorausgesetzt jedoch, dass der Boden eine entsprechende Sickerfähigkeit aufweist und der technische Aufwand vertretbar ist.

Aus der beiliegenden geotechnischen Stellungnahme vom ZT – Büro DI Fritz aus 8950 Stainach-Pürgg, GZ.: 176/19, datiert mit 18.03.2020, geht zusammenfassend ua. hervor, dass „eine Versickerung der Oberflächenwässer im gesamten Ortsgebiet nur bedingt möglich ist. Für eine Vorbemessung können die Daten aus der digitalen Bodenkarte des eBod entnommen werden.“

Der bestehende Oberflächenkanal in Obersdorf wurde umfassend saniert, der Querschnitt dabei vergrößert. Der Mischkanal in Tauplitz wird nach erfolgter Umstellung (die zurzeit im Gange ist) als Regenkanal verwendet. Darüber hinaus sind derzeit keine Projekte zur Oberflächenwasserverbringung geplant.

Probleme mit Hang- und Schmelzwasser sind in vielen hangnahen Bereichen festzustellen, insbesondere jedoch im Nordosten von Tauplitz - Ort, des Weiteren „auf der Plan“ in Thörl usw.

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 249

Ziel

. Sicherung der Wasserversorgung

Maßnahmen

. Erhaltung einer dem Stand der Technik entsprechenden Wasserversorgungsanlage; ständige Wartung der Wasserversorgungsanlagen (Quellfassung, Leitungsnetz, bakteriologische und chem. Wasseruntersuchungen etc.)

. Reaktivierung des 2. Tiefbrunnens zur Wasserversorgung von Tauplitz

. Schutz der Grund- und Oberflächengewässer vor Verunreinigung

. Sicherung und Schutz der Quellschutz- und Wasserschongebiete sowie der örtlichen Wasserversorgungsanlagen vor schädigenden Einwirkungen

. Erschließung neuer, geeigneter Quellen

Ziele

. Sicherung der Abwasserentsorgung

. Bestmögliche Ausnutzung des bestehenden Kanalisationsnetzes

Maßnahmen

. Erhaltung einer dem Stand der Technik entsprechenden Abwasserentsorgungsanlage; ständige Wartung

. Bedarfsorientierter Ausbau des bestehenden Abwasserentsorgungsnetzes; Einhaltung der Festlegungen des AEK und des GAP

. Weiterer Ausbau des Trennsystems im Rahmen der Erhaltungs- u. Erneuerungsmaßnahmen in Tauplitz

. Baulandneuausweisungen vornehmlich im Kanalanschlussbereich

. Einforderung der Errichtung einer dem Stand der Technik entsprechenden Einzel- bzw. Gruppenanlage zur Abwasserentsorgung in Abstimmung auf den GAP bei den Betroffenen im Anlassfall

Ziel

. Sicherstellung der Löschwasserversorgung

Maßnahmen

. Bedarfsorientierter Ausbau generell

. Nachrüsten der Einrichtungen in Tauplitz (Löschwasserteiche, Hydranten)

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 250 4.4.4 Abfall

Abfallwirtschaftsverband Liezen

Die gesamte Rest- und Biomüllentsorgung erfolgt über die Fa. Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH. mit Standort Zauchen 156, 8983 Bad Mitterndorf.

3 Altstoffsammelzentren: Bad Mitterndorf Neuhofen 174, 8983 Bad Mitterndorf Tauplitz Klachau 77, 8982 Bad Mitterndorf Pichl-Kainisch Kainisch 78, 8984 Bad Mitterndorf

Ziel

. Sicherstellung der Mülltrennung

. Mittelfristige Sanierung der Altlastbereiche

Maßnahmen

. Öffentlichkeitsarbeit für die Abfallvermeidung

. Katalogisieren alter Deponien im Gemeindegebiet und Vorantreiben der Sanierung durch den Bund

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 251 5. P R Ü F U N G D E R U M W E L T E R H E B L I C H K E I T

5.1 Auf der Ebene der örtlichen Raumplanung: Auf der Ebene der örtlichen Raumplanung sind örtliche Entwicklungskonzepte auf die Übereinstimmung mit den Zielsetzungen der Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 27.Juni 2001 und der Alpenkonvention zu prüfen.

 siehe Beilage 4

A N H A N G

Beilagen:

. Beilage 1: Erläuterungen zum Räumlichen Leitbild der Altgemeinde Tauplitz

. Beilage 2: Deckplan Gefahrenzonen BWBV im M 1:5000 | Plan Nr. ÖEP 2

. Beilage 3: Differenzplan ÖEP 1.00 – ÖEP 4.00 | Plan Nr. ÖEP 3

. Beilage 4: Prüfung der Umwelterheblichkeit

. Beilage 5: Liste der ersichtlich gemachten Bodenfundstätten

. Beilage 6: Geotechnische Stellungnahme von DI Fritz aus 8950 Stainach-Pürgg vom 18.03.2020

. Beilage 7: Stellungnahme von DI Fritz aus 8950 Stainach-Pürgg vom 12.08.2020

. Beilage 8: Auszug aus dem Hotelmasterplan, erstellt von der Kohl & Partner GmbH, vom 14.07.2020

. Beilage 9: Kurzgutachten, erstellt von der Kohl & Partner GmbH, vom 21.08.2020

. Beilage 10: Übersichtsplan Gemeinbedarfs- und Versorgungseinrichtungen

. Beilage 11: Übersichtsplan zum Strukturkonzept, erstellt von Arch. DI Berger; Oktober 1997

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 252 QUELLEN / BEKANNTGABEN:

GIS / LUIS – Land Steiermark

Raumordnungskataster

Bekanntgaben der A13 – Bau- und Raumordnung, 29.06.2017

Bekanntgaben der A14 - Wasserwirtschaftliche Planung, 07.07.2017

Bekanntgaben der A16 – Verkehr und Landeshochbau, 28.06.2017

Bekanntgaben des Bundesdenkmalamtes, 30.06.2017

Bekanntgaben der Baubezirksleitung Liezen, eingelangt am 07.07.2017

Gefahrenzonenplan der ehemaligen Gemeinde Tauplitz vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Wasser, mit Erlass Zl.: LE.3.3.3/0139-IV5/2008 vom 03.06.2008

Gefahrenzonenplan der ehemaligen Gemeinde Bad Mitterndorf vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (alt) mit Erlass Zl.: 45.244/05-IV5/2002 vom 10.06.2002

Gefahrenzonenplan der ehemaligen Gemeinde Pichl Kainisch vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Wasser, mit Erlass Zl.: LE.3.3.3/205-IV5/2006 vom 27.11.2006

Gefahrenzonenplan / Teilrevision Bauernhaltgraben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Wasser, mit Erlass Zl.: 2020-0.412.437 vom 07.07.2020

Mündliche / schriftliche Bekanntgaben seitens der Gemeinde

Gemeindehomepage

Kleine Steiermarkdatei

„Ein Blick auf die Gemeinde Bad Mitterndorf“, Statistik Austria

Landesstatistik Steiermark 2019

Regionales Entwicklungsleitbild Liezen 2014+

Regionsprofil Liezen

Bilder: www.heimat.hd.at

Regionaler Mobilitätsplan Liezen RMP 2018

Vordergründig Hinterberg / Geschichte eines Tales im Sterischen Salzkammergut

a r c h i t e k t DI Martina K A M L | 8786 Rottenmann | [email protected] 253