  Drucksache Nr.: 11212-18 öffentlich

Fachbereich Dezernent(in) / Geschäftsführer Datum 20 StD Jörg Stüdemann 08.06.2018 verantwortlich Telefon Dringlichkeit Peter Gerstkamp 2 60 47 -

Beratungsfolge Beratungstermine Zuständigkeit Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen 04.07.2018 Empfehlung Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften 05.07.2018 Empfehlung Hauptausschuss und Ältestenrat 12.07.2018 Empfehlung Rat der Stadt 12.07.2018 Beschluss

Tagesordnungspunkt Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes: Verlängerung der interkommunalen abfallwirtschaftlichen Kooperation zwischen der Stadt und dem Kreis Borken bis zum 31.12.2027 Beschlussvorschlag Der Rat der Stadt beschließt: 1. Im Bereich Abfallwirtschaft soll im Wege der interkommunalen Kooperation die bestehende öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der Stadt Dortmund und dem Kreis Borken gemäß § 23 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit – GkG NRW mit Wirkung zum 01.01.2019 angepasst und bis zum 31.12.2027 fortgeführt werden. 2. Im Rahmen dieser Kooperation soll ab dem 01.01.2019 ein Mengentausch von bis zu 23.500 t/a Bioabfall von Dortmund zum Kompostwerk des Kreises Borken und von bis zu 18.500 t/a hausmüllähnlichem Siedlungsabfall von Gescher (Kreis Borken) zum Müllheizkraftwerk Iserlohn bis zum 31.12.2027 durchgeführt werden. 3. Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Vertragsabschlüsse mit dem Kreis Borken zu tätigen.

Personelle Auswirkungen Personelle Auswirkungen für die Stadt Dortmund entstehen nicht. Finanzielle Auswirkungen Finanzielle Auswirkungen für die Stadt Dortmund entstehen nicht.

Ullrich Sierau Jörg Stüdemann Oberbürgermeister Stadtdirektor/Stadtkämmerer Fortsetzung der Vorlage: Drucksache-Nr.: Seite 11212-18 2

Begründung Die Stadt Dortmund und der Kreis Borken sind in ihren jeweiligen Gebietsgrenzen öffentlich- rechtliche Entsorgungsträger gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz und Landesabfallgesetz NRW. Die jeweils beauftragten Dritten gem. § 22 Kreislaufwirtschaftsgesetz sind die EDG Entsorgung Dortmund GmbH und die EGW Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH.

Um sowohl die Auslastung der Verbrennungskontingente des EDG-Unternehmensverbundes, als auch die Auslastung der Behandlungskapazitäten für Bioabfall bei EGW abzusichern, wird seit 2012 im Rahmen einer interkommunalen Kooperation zwischen dem Kreis Borken und der Stadt Dortmund kooperiert. Gegenstand der Zusammenarbeit mit dem Kreis Borken ist gegenwärtig im Rahmen eines Mengentausches die Verbringung von bis zu 25.000 t/a Bioabfall von Dortmund in das Kompostwerk Gescher des Kreises Borken und im Gegenzug die Lieferung von bis zu 20.000 t/a hausmüllähnlichem Siedlungsabfall von Gescher (Kreis Borken) nach Iserlohn zur Verbrennung im dortigen Müllheizkraftwerk.

Die Kooperation zwischen der Stadt Dortmund und dem Kreis Borken wurde vom Rat der Stadt am 21.07.2011 (DS- Nr. 04580-11) beschlossen. Sie arbeitet seit 2012 störungsfrei und ist gegenwärtig auf eine Laufzeit von 10 Jahren (d.h. bis zum 31.12.2021) ausgerichtet. Nunmehr soll die Kooperation geringfügige Änderungen erfahren, die aus einer Veränderung der abfallwirtschaftlichen Mengenströme resultieren. Im Rahmen der „Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Abfall Dortmund/“ erfolgte bisher die Übernahme von Bioabfällen aus Hamm durch die Stadt Dortmund zur Behandlung im Kreis Borken in Höhe von rd. 1.500 t/a. Seit dem 01.03.2018 kooperiert die Stadt Hamm im Bereich der Bioabfallentsorgung mit dem Kreis , so dass ca. 1.500 t/a weniger Bioabfälle zur Behandlung im Kompostwerk Gescher anfallen. Im Kreis Borken ist aufgrund der fortschreitenden Entwicklung bei der Wiederverwendung von Abfällen ebenfalls ein leichter Rückgang thermisch zu behandelnder hausmüllähnlicher Siedlungsabfälle in gleicher Höhe zu erwarten.

Auf beiden Seiten soll die jeweilige Lieferungsverpflichtung daher ab dem 01.01.2019 um 1.500 t/a reduziert werden, so dass ab 2019 bis zu 23.500 t/a Bioabfall von Dortmund in das Kompostwerk Gescher des Kreises Borken zu verbringen und im Gegenzug bis zu 18.500 t/a hausmüllähnlicher Siedlungsabfall von Gescher nach Iserlohn zur Verbrennung im dortigen Müllheizkraftwerk zu liefern sind. In diesen Kontingenten ist eine jeweilige Schwankungsreserve von 5.000 t/a enthalten, bei der eine Anlieferungsmöglichkeit aber keine Anlieferungspflicht besteht.

Die Kooperation soll (zunächst) bis zum 31.12.2027 fortgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt bestehen auch vertragliche Lösungs- bzw. Änderungsmöglichkeiten in den MVA- Verbünden der EDG Holding GmbH (MVA Hamm, MVA und MHKW Iserlohn), so dass durch die Laufzeitanpassung eine sinnvolle Synchronisation mit diesen Verbünden erfolgt.

Zur Umsetzung dieses aus abfallwirtschaftlicher Sicht sinnvollen Vorhabens ist zeitnah zur Ratsentscheidung der Stadt Dortmund ein entsprechender Beschluss des Kreistages Borken vorgesehen.

Die Übertragung der Aufgabe der Entsorgung der hausmüllähnlichen Siedlungsabfälle vom Kreis Borken auf die Stadt Dortmund ist gem. § 24 GkG genehmigungspflichtig durch die Bezirksregierung Arnsberg. Gleichzeitig ist die Übertragung der Aufgabe der Entsorgung des Fortsetzung der Vorlage: Drucksache-Nr.: Seite 11212-18 3

Bioabfalls von der Stadt Dortmund auf den Kreis Borken genehmigungspflichtig durch die Bezirksregierung Münster. Diese Genehmigungen werden nach Abschluss der Kooperations- vereinbarungen von jeder Kommune bei der für sie zuständigen Bezirksregierung (BR Arnsberg für Stadt Dortmund) eingeholt. Die zwei vorgesehenen Ergänzungen der öffentlich- rechtlichen Vereinbarung sind in der Anlage beigefügt.

Finanzielle Auswirkungen für den städtischen Haushalt ergeben sich nicht, da die Zusammenarbeit im Rahmen der über den Wirtschaftsplan der EDG Entsorgung Dortmund GmbH abgebildeten abfallwirtschaftlichen Aufgaben stattfindet.

Die Zuständigkeit des Rates ergibt sich gem. § 41 Abs.1 Gemeindeordnung NRW.