1 - 20 Eiszeitalter u. Gegenwart 49 Hannover 1999 10 Abb., 2 Tab.

Holozäner Landschaftswandel im südlichen Oberrheintiefland und Schwarzwald

RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN*)

- Holocene, Upper Valley and Black Forest, flood plains, loess valleys, Rhine, geomorphodynamics, environmental changes, man-nature interactions -

Inhaltsverzeichnis beobachten. Die Ursachen dafür sind die Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzflächen durch die wach­ 1 Problemstellung und Einfühmng in das Unter­ sende Bevölkerung bei gleichzeitiger Klimaverschlech­ suchungsgebiet terung. Eine einschneidende Auswirkung auf den Land­ 2 Geomorphodynamische Aktivitätsphasen im schaftshaushalt hat bereits der Bergbau in der Latene­ Zartener Becken zur Zeit der Kelten und Römer zeit. Der anthropogene Einfluß auf die Geomorpho­ 2.1 Aufbau und Altersstellung der Auenniveaus dynamik verstärkt sich zur Römerzeit durch intensive 2.2 Ursachen verstärkter Auensedimentation landwirtschaftliche Nutzung, Siedlungen und den 3 Landschaftswandel in der Vorbergzone Bergbau. Mit dem Rückzug der Römer verringert sich 3.1 Aufbau und Alter der Sedimente im Möhlintal die Siedlungsaktivität, und es tritt eine Stabilitätsphase 3.2 Einwirkung des Menschen auf die Landschafts­ mit Regeneration der Vegetation und Bodenbildung genese innerhalb der Zeitscheibe III ein. Die alamannische Landnahme wirkte sich nur in 4 Die Löfssohlentäler und Schwemmfächer im den lößbedeckten und klimabegünstigten Siedlungs­ Kaiserstuhl und Tuniberg gebieten des Oberrheintieflandes und der Vorbergzone 4.1 Die Bohrprofile im Spührenlochtal bei aus. Insgesamt führten die Aktivitäten der vorrömi­ Oberbergen schen Eisenzeit und der Römerzeit zu den schwerwie­ 4.2 Der Sedimentaufbau der Sohlentäler bei gendsten anthropogenen Verändemngen im Unter­ Bickensohl und im Tuniberg suchungsgebiet während der drei Zeitscheiben. 4.3 Die Schwemmfächer am Rande des Kaiserstuhls 4.4 Auswertung der Befunde in den Lößlandschaften [Holocene environmental change in the south­ von Kaiserstuhl und Tuniberg ern Upper Rhine Valley and the Black Forest] 5 Das Wasenweiler Ried und die Ostrhein­ problematik Abstract: The investigations of the Holocene environ­ 5.1 Pollenanalytische Untersuchungen mental changes in the southern Upper Rhine Valley and 5.2 Landschaftswandel durch veränderte the Black Forest concentrate on the time slices II (5500- Geomorphodynamik 3000 BC) and III (1500 BC-500 AD) of the DFG (German 6 Schlußfolgerungen Research Organization) research program: „Environ­ 7 Danksagung mental changes of the Geo-Biosphere during the last 8 Literaturverzeichnis 15000 years." Kurzfassung: Die Untersuchungen zum holozänen Despite of a few neolithic findings in the climatically fa­ Landschaftswandel im südlichen Oberrheintiefland voured loess areas, a significant influence of man on the und Schwarzwald konzentrieren sich auf die Zeitschei- natural landscape is not recognized until the Bronze be II (5500 bis 3000 v. Chr.) und III (1500 v. Chr. bis 500 Age (colluvial and alluvial sediments). An increase of n. Chr.) des DFG-Schwerpunktprogramms „Wandel der erosion caused by man is detectable from the pre-Ro- Geo-Biosphäre während der letzten 15 000 Jahre - Kon­ man Iron Age onwards, especially during the Latene. tinentale Sedimente als Ausdruck sich ändernder Um­ The causes are the expansion of farmland by the in­ weltbedingungen". Trotz einiger neolithischer Funde in creasing population during a time of climatic deterio­ den klimabegünstigten Lößgebieten wird der spürbare ration. A strong influence on to the natural ecosystem Eingriff des Menschen in die Naturlandschaft erst ab der can be shown for the mining activities during Latene ti­ Bronzezeit durch Kolluvien (Lößlehm) und Auen- mes. The anthropogenic influence of the geomorpho­ sedimente nachgewiesen. Ein verstärkter Einfluß des dynamics increases furthermore during the Roman pe­ Menschen auf die Abtragungsprozesse ist in der vor- riod through intensive farming methods, settlement ex­ römischen Eisenzeit, vor allem in der Latenezeit, zu pansions and mining. With the retreat of the Romans the anthropogenic activities decline distinctively and a stable phase of vegetation regeneration and soil forma­ *) Anschrift der Verfasser: Prof. Dr. R. MÄCKEL und Dr. A. tion starts. The intrusion of the germanic tribe of the FRIEDMANN, Institut für Physische Geographie der Albert-Ludwigs-Universität , Werderring 4, „Alamannen" into the area is only detectable in the D-79085 Freiburg i. Br. loess covered and climatically favoured areas of the 2 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN

Upper Rhine Valley and the Black Forest foothills. das Atlantikum mit dem postglazialen Wärmeop­ Altogether the environmental changes and anthropo­ timum (5500 bis 3000 v. Chr.), wo der Mensch be­ genic influences on to the landscape was most prono­ reits spürbar in die Naturlandschaft einzugreifen unced during the Iron Age and the Roman period in the begann („Neolithische Revolution"). Gerade in investigated region. den lößbedeckten, klimatisch begünstigten Tei­ len des Oberrheintieflandes wurden deutliche Eingriffe des Menschen seit dem Übergang vom 1 Problemstellung und Einführung in das Mittel- zum Jungneolithikum nachgewiesen Untersuchungsgebiet (DEHN 1988, FINGERUN 1991). Die Untersuchungen zum holozänen Lancl- Zur dritten Zeitscheibe gehört das jüngere Subbo- sehaftswandel wurden im Rahmen des DFG- real und das ältere Subatlantikum, also der Zeit­ Schwerpunktprogramms „Wandel der Geo-Bio- raum mit einsetzender intensiver Nutzung der sphäre während der letzten 15 000 Jahre - Konti­ natürlichen Ressourcen durch den Menschen nentale Sedimente als Ausdruck sich verändern­ (1500 v. Chr. bis 500 n. Chr.). Kulturgeschichtlich der Umweltbedingungen" durchgeführt, und ist dieser Abschnitt besonders interessant für das zwar im regionalen Teilprojekt „Die paläoökolo- Untersuchungsgebiet, da \4ele Funde für die gischen Umweltbedingungen im Oberrheintief­ Bronzezeit (1800 v. Chr. bis 800 v. Chr.), die land und Schwarzwald im Neolithikum und zur vorrömische Eisenzeit (800 v. Chr. bis Christi Römerzeit - Fluviale Sedimente, Böden und Geburt), die Römerzeit (1. bis 4. Jahrhundert n. Relief als Archive" (Ma 557/11). Das DFG-Schwer­ Chr.) Lind die frühe alamannische Landnahmezeit punktprogramm steht in Verbindung mit dem In­ (5./6. Jh. n. Chr.) vorliegen. ternationalen Geosphären-Biosphärenprogramm (IGBP). hier speziell mit dem Kernprojekt „Past Das Untersuchungsgebiet umfaßt den Mittleren Global Changes" (PAGES). Ziel des Forschungs­ und Südlichen Schwarzwald und das westlich programms ist es, eine zuverlässige Kenntnis der vorgelagerte Oberrheintiefland, das naturräum­ Entwicklung der Geo-Biosphäre in der jüngsten lich in die randliche Vorbergzone und die Ober­ erdgeschichtlichen Vergangenheit zu erhalten rheintiefebene untergliedert wird (Abb. 1). For- (ANDRES et al. 1993, ANDRES 1994). Diese Kenntnis schungsobjekte bilden die fluvialen Sedimente wird als unabdingbare Voraussetzung für die Be- der Talauen, die Hangsedimente in der Fußzone urteilung des gegenwärtigen Zustands der Geo- des Berglandes und die Moore sowohl in den Nie­ Biosphäre Lind ihrer zukünftigen Veränderungen derungen als auch auf den Hochflächen und in angesehen. Die Veränderungen der Geo-Bio­ den Karen des Schwarzwaldes. Die Ablagerun­ sphäre werden aus natürlichen Archiven abgelei­ gen in den Talauen und auf den Hangfußflächen tet und zu archäologischen Befu nden in Bezie­ fallen überwiegend in die Zeitscheiben II und III hung gesetzt. Damit soll erreicht werden, daß die des Schwerpunktprogramms. Die einzelnen na­ natürlichen Veränderungen der Geo-Biosphäre turräumlichen Einheiten (Bergland - Vorbergzone von anthropogenen unterschieden werden. Ent­ - Tiefland) weisen bezüglich Relief, Klima und sprechend konzentrieren sich die Untersuchun­ Vegetation milieuspezifische Rahmenbedingun­ gen des Schwerpunktprogramms auf drei Zeit­ gen auf. So spielen sich zur gleichen Zeit ver­ scheiben im Spät- und Postglazial mit unter­ schiedene Prozesse ab, die im hohen Bergland, schiedlicher anthropogener Einwirkung auf die Z. B. in den Oberläufen der Entwässerungssyste­ Umwelt. me zur Erosion, in den mittleren und unteren La­ gen zur Sedimentation in den Talauen führen. Als erste Zeitscheibe wurde der Übergang von Gleiche Ursachen, wie z. B. ein Klimawechsel, der letzten Kaltzeit zum Holozän gewählt, und bewirken ebenfalls verschiedenartige Verände­ zwar insbesondere das Alleröd, also der Zeit­ rungen in den Talauen der jeweiligen Land- abschnitt während und nach der Ablagerung der schaftsräume. Aufgrund dieser naturbedingten weit über Mitteleuropa verbreiteten und ein­ Unterschiede setzten die anthropogenen Aktivitä­ deutig zuordbaren Laacher-See-Tephra (LST) ten wie Rodung, Ackerbau oder BergbaLi in den (SCHMINCKE & BOGAARD 199D- In dieser Zeitschei- einzelnen Landschaftsräumen zu unterschiedli­ be war die Umwelt noch weitgehend von der chen Zeiten und mit unterschiedlicher Intensität menschlichen Einflußnahme unberührt (Über­ und Wirksamkeit ein. So tritt im Untersuchungs­ gang vom Jung- zum Spätpaläolithikum), und die gebiet vor allem der Gegensatz zwischen dem natürlichen klimatischen Veränderungen wirkten siedlungsfeindlichen hohen Schwarzwald und einschneidend auf die paläoökologischen Rah­ den Gunstlagen des Oberrheintieflandes auf. Um menbedingungen. Die zweite Zeitscheibe umfaßt Holozäner Landschaftswandel im südlichen Obenheintiefland und Schwarzwald 3

© Zartener Becken © Kaiserstuhl © Endingen © Tuniberg ® © Rheinhausen © Wasenweiler Ried

Abb. 1: Übersichtskarte südliches Oberrheintiefland und Schwarzwald mit den Untersuchungs­ gebieten. Fig. 1: Map showing the southern Upper RTiine Valley and the Black Forest with the investigated areas. 4 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN diese anthropogenen Umwelteinflüsse wie auch Topf geborgen werden. Auf dem Gewann die milieubedingten Umweltveränderungen des Rotacker wurden bereits zahlreiche archäologi­ Holozäns erfassen zu können, wurden Auf­ sche Funde aus der Latenezeit gemacht. Hier wird schluß- und Bohrarbeiten an repräsentativen Stel­ auch im Vorfeld von Tarodunum (spätlatenezeit- len der verschiedenen naturräumlichen Einheiten liches Oppidum) eine unbefestigte latenezeitliche durchgeführt. Dabei konzentrierten sich die For- Siedlung vermutet (mdl. Mitt. Dr. R. DEHN, Lan­ schtingsarbeiten auf das Einzugsgebiet der desdenkmalamt Freiburg). Der Fund belegt eine von den Quellmulden bis zur Mündung in den Überflutung der Niederterrassenfläche noch nach Rhein. Verstärkte Untersuchungen fanden zudem dem ersten bzw. zweiten vorchristlichen Jahrhun­ im Einzugsgebiet der , vor allem im Zar­ dert. Die Höhenlagen der Auenseclimente geben tener Becken sowie im Gebiet Kaisersttihl - Tuni­ zusätzlich einen Hinweis auf die außerordent­ berg statt (Abb. 1). liche Stärke des dazu notwendigen Hochwassers, Ein zentrales Anliegen des Schwerpunktpro­ denn die etwa 10 m entfernt gelegene Nieder- gramms ist es, verfeinerte Methoden für die zeitli­ terrassenkante weist eine Höhe von über 3 m che AuflösLing und Einordnung der natürlichen über dem rezenten Auenniveau auf! Es ist aber Archive zu erlangen. Dafür wurden bei den For­ durchaus möglich, daß das Flußbett der Dreisam schungsarbeiten archäologische Funde, sedimen- zur Zeit der Überschwemmung höher lag und die tologisch-geomorphologische und pedologische Eintiefting und damit der große Höhenunter­ Indikatoren aLisgewertet sowie die Pollenanalyse schied zur Niederterrasse erst in der Neuzeit er­ eingesetzt. Hinzu kamen zahlreiche ^-Datierun­ folgte. Vergleichbare Beobachtungen liegen aus gen von organischen Proben (zumeist Holzkohle, den Schwarzwaldtälern südlich von Freiburg vor, s. Danksagung, Kap. 6). z. B. aus dem Norsinger Grund (ZOLLINGER & BUCHER 1989).

2 Aktivitätsphasen im Zartener Becken zur Das oberste Niveau der holozänen Knimmbach- Zeit der Kelten und Römer aue (368,0 m ü. NN) liegt nahe der Niederterrasse Günstige Aufschlüsse entstanden 1995 und 1996 und wird von einem 35 cm mächtigen lehmigen durch Brücken- und Wegebati an der Landstraße Auenboden aufgebaut, der wiederum von einem zur B31-Ost im Zartener Becken (Abb. 1), z. B. 75 cm mächtigen Schotterkörper in lehmiger Ma­ von der L 126 südwestlich über den trix unterlagert wird. Dabei handelt es sich um ein Hagenbach und den Krummbach. Seit 1997 Auensediment, das aus umgelagerten Nieder- konnten zudem Aufschlüsse entlang eines Rohr- terrassenschottern bzw. holozänen Fhirsschottern leitungsgrabens parallel zur L 126 aufgenommen mit z. T. großen Blöcken und Lehm besteht. Dar­ werden, der von der Niederterrasse zwischen unter folgen die ungestörten Niederterrassen- dem Gewann Fischerrain durch die holozänen schotter. Auen des Krummbachs und des Hagenbachs führt. Die Auenbereiche zeichnen sich dort durch Das zweite Krummbachauenniveau (366,5 m) re­ ein bewegtes Kleinrelief aus. Besonders fallen die präsentiert den Auentyp mit 120 cm Auenlehm- Terrassenstufen der holozänen Talaue auf sowie decke ohne Geröllanteil, in dem auch Ziegelreste kleine langgezogene Rücken bzw. mulden- und gefunden wurden. Das unterste Krummbach­ kerbförmige Vertiefungen auf den Auenniveaus. auenniveau (366,0 m) hingegen zeigt den Wech­ Insofern war der Schnitt durch die Krummbach­ sel zwischen Feinmaterial und Schottern entspre­ bzw. Hagenbachaue wichtig für die Untersu­ chend der Lage des Krummbachs (Abb. 2). Ein chung des Aufbaus und der Genese des Auen­ ehemaliges Bachbett des Krummbachs wurde an­ reliefs. geschnitten (Querprofil in Abb. 2). Es kann auch oberflächlich noch verfolgt werden. Eine Holz­ kohlenprobe aus einer Sandlage unter dem 2.1 Aufbau und Altersstellung Krummbachschotter und dem älteren Auenlehm der Auenniveaus ergab ein Alter von 617 ± 54 Jahren (Hd 19301). Es Für einen Brückenbau der L 126 über die B31-Ost handelt sich also um eine hochmittelalterliche wurde Ende 1996 ein tiefer Einschnitt (ca. 8 m) in Ablagerung (cal AD 1305 bis 1410), die der Auen- die Niederterrasse im Gewann Rotmatte bei Zar­ lehmphase 7 zuzuordnen ist (Tab. 1). ten angelegt. Die Niederterrasse (370 m ü. NN) wird hier von einer ca. 25 cm mächtigen Auen- Der Aufschluß zwischen Krummbach und Ha­ lchmschicht überdeckt. Bei 20 cm u. GOF konnte genbach zeigt eine fast 90 cm mächtige Auen- ein fast vollständiger, unverrollter latenezeitlicher lehmdecke (Abb. 3), in der bei 26 cm u. GOF ei- Holozäner Landschaftswandel im südlichen Oberrheintiefland und Schwarzwald 5

die Auenlehmdecke aus schluffi- Krummbachaue / gem Lehm, in der mittelalterliche Erstes Krummbachauenniveau Zartener Becken: 17.7.1997 TK 25 8013 Freiburg - SO und neuzeitliche Scherben (Kera­ RW 342145 mik aus dem 17. Jh. n. Chr.) vorka­ HW 531525 Aufschlußgrenze bei 180 cm men, bis 40 cm u. GOF. An man­ chen Stellen traten auch Sand- und Schotterlinsen im Auenlehm auf. Im Liegenden folgt zwischen 40 "und 75 cm u. GOF ein dunkelbrau­ G 4, X, Gr 1, Krummbachschotter ner schluffig-toniger Lehm mit ein­ <=>o lehmige Matrix (sL) O O _ gelagerten Schottern und sogar 90 Blöcken. Der hohe Humusanteil Auenlehm L, Gr (Ziegelbruchstücke) läßt auf einen begrabenen Ah-Ho- rizont schließen. Das besondere an

viel Holzkohle dieser Sedimentschicht war der Ge­ (Probe bei 165 cm ) halt an Scherben, die zu einem rö­ mischen Topf zusammengesetzt Oo°o°o G 4, X, Gr 3 Niederterrassenschotter werden konnten. Farblich abge­ <=, <=. Oo Blöcke > 25 cm 0 lehmige Matrix (sL) setzt von dieser dunkelbraunen Schicht folgt ein gelbliches, mit Gertillen und Blöcken angereicher­

Ouerprofil: Krummbachaue tes Auensediment aus tonigem Lehm, in dem in unterschiedlicher Aufschluß ehemaliges Bachbett cm u. GOF Tiefe Holzkohlestückchen vorka­ men. Die Datierung von Holzkohle Auen­ in einer Tiefe zwischen 110 und lehm 130 cm u. GOF ergab ein Alter von Krummbach­ schotter 3189 ± 60 BP (Hd 18301), eine wei­ Auen­ tere Probe 92 cm u. GOF wies hin­ lehm gegen ein weit höheres Alter von 7191 ± 70 BP (Hd 18298) auf. Der Altersunterschied erklärt sich aus Nieder­ einer Umlagening bzw. rinnenhaf­ terrasse ten Eintiefung des älteren Schotter­ körpers; die tiefer u. GOF liegende Abb. 2: Erstes Krummbachauenniveau, Zartener Becken, darge­ Holzkohle ist einer jüngeren Schot­ stellt an einem Aufschluß (oben) und im Querprofil (unten). terfüllung in einer Rinne oder ei­ Fig. 2: First alluvial level of the Krummbach-river, Zartener Becken. nem Kolk zuzuordnen. Die Basis des Aufschlusses besteht schließ­ lich aus Schottern und Sanden des Würmglazials. ne Scherbe, wahrscheinlich römischen Alters, ge­ funden wurde. Bei 42 cm u. GOF trat ein Holz­ kohleband auf. Die Probe daraus enthielt jedoch Südlich des Hagenbachs setzt sich eine ähnliche zu wenig l4C für eine Datierung. Die obere Auen- Abfolge der Auensedimente bezüglich der Korn- lehmdecke ist durch ein Sandband in 30 cm Tiefe größenzusammensetzung fort. Als repräsentati­ in zwei Pakete gegliedert. Die untere Auenlehm- ves Beispiel wird der Aufschluß Hagenbachaue decke bis 88 cm u. GOF hat einen geringen Anteil am Rande der Niederterrasse herangezogen. Un­ an Gerollen und ist sehr arm an Holzkohle. Dar­ ter einem 40 - 60 cm mächtigen humosen Auen­ auf folgt bis 130 cm u. GOF ein Schotterpaket in lehm (Ah-Horizont) folgt ein toniger Lehm mit lehmiger Matrix. Die Gerolle (bis zu 15 cm im Steinen, die etwa 40 % der Aufschlußfläche aus­ Durchmesser) stammen aus dem Niederterras­ machen. Darunter folgen bis in 160 cm Tiefe um­ senschotter und wurden im Holozän umgelagert. gelagerte Schotter mit Ziegelresten, die wegen ih­ Darunter kommen bis zur Aufschlußgrenze bei rer groben Herstellung vermutlich aus eisenzeitli­ 270 cm u. GOF ungestörte Niederterrassenschot­ cher Produktion stammen. An der Basis sind bis ter mit Blöcken (über 30 cm im Durchmesser) vor. 440 cm Tiefe die Niederterrassenschotter aufge­ Im Aufschluß Hagenbach-Brücke (Abb.4) reicht schlossen. 6 RÜDIGER MÄCKEL & ARM; FRIEDMANN

Tab. 1: Holozäne Auenlehrnphasen im Mittleren und Südlichen Schwarzwald und Oberrheintiefland. Tab. 1: Holocene phases of alluvial sedimentation in the Central and Southern Black Forest and Upper Rhine Valley.

Phase Kulturperiode Lokalität Korngröße Datierung durch

1 Neolithikum Zartener Becken tL. X 14 C

2 Bronzezeit Zartener Becken tL l4C

3 Vorrömische Zartener Becken L Scherbe Eisenzeit Staufener Bucht S Scherben (Latenezeit) (Möhlintal)

Altbachtal uL, X 14 C

Glottertal (Denzlingen) 1U 14 C

4 Römerzeit Zartener Becken utL 14 C, Scherben

Markgräflerland IS, X 14 C (Sulzbachtal) tS, X 14 C

14 5 Frühmittelalter Lahr-Emmendinger uL c (5.-7. Jh.) Vorberge (Bleichbachtal)

6 Mittelalter Möhlintal IU ,4C

(10.-12. Jh.) 14 Sulzbachtal 1U/S c

7 Hochmittelalter Zartener Becken LI IS 14 C, Scherben (14.-15. Jh.) Brettenbachtal sL, X 14 C

14 Mittl. Elztal L c

Schiltach uL ,4C

14 8 Neuzeit Möhlintal slU c (17. u. 18. Jh.) Mittl. Elztal L. X Keramik

Brettenbachtal sL, X l4C

Zartener Becken uL Keramik

2.2 Phasen und Ursachen der verstärkten Grobmaterial wird die starke Entwaldung der Auensedimentation Hänge angenommen. Diese muß bereits zu Die Auensedimente in den Aufschlüssen des Zar­ vorrömischer Zeit eingesetzt haben, da der Bau- tener Beckens sind durch 14C,-Datierungen und und Feuerholzverbrauch in der latenezeitlichen archäologische Funde verschiedenen Auenlehrn­ Siedlung Tarodunum ungeheure Mengen an Holz phasen zuzuordnen (Tab. 1). Das älteste Auense- verschlungen hat. Von den entwaldeten und teil­ diment des Holozäns, ein toniger Lehm reich an weise ihrer Bodendecke entblößten Hängen Blöcken und Steinen, stammt danach aus dem At- konnten erhebliche Mengen an Lockermaterial lantiktim (Zeitscheibe II). Eine verstärkte Auen­ abgetragen werden. Ähnliche Ablagerungen sind sedimentation ist jedoch erst für die Zeitscheibe auch von der Westabdachung des Schwarzwal­ III auszumachen. Sie beginnt in der Bronzezeit des bekannt, z. B. im Altbachtal nordöstlich Frei­ (Auenlehmphase 2) und tritt vor allem in der burg. Dort fand im ausgehenden Subboreal eine vorrömischen Eisenzeit (Auenlehmphase 3) Lind Schotterakkumtilation statt, worauf Lößablage- in der Römerzeit auf (Auenlehmphase 4, Tab. 1). rungen folgten, die nach l4C-Datiemngen an Als Ursache für die hohe Sedimentfracht mit Holzkohle in der Latenezeit zwischen 2150 ± 60 Holozäner Landschaftswandel im südlichen Oberrheintiefland und Schwarzwald 7

anzutreffen. Erst im Hochmittelal­ ter erfolgte eine dichtere Besied­ Aufschluß Krummbach-Hagenbachaue Krummbach-Hagenbachaue/ lung und landwirtschaftliche Nut­ Zartener Becken: 24.7.1997 zung, die sich auch in dem häufi­ TK25 8013 Freiburg-SO RW 342145 gen Auftreten von Auensedimen­ HW 531522 ten (Auenlehmphase 7) widerspie­ cm u. GOF 366 m fl.NN Aufschlußgrenze bei 270 cm gelt.

I. Ah Auffallend sind an den Aufschlüs­ s'L Auenlehm, bei 26 cm Scherbe sen Hagenbach-Brücke und ent­ 30 Sandband S, Gr 2, X 1 lang der Rohrleitung in der Hagen- 32 Auenlehm L viel Holzkohle bachaue die schotterreichen Auen­ 4« (bei 42 cm ,4C-Probe) sedimente (Abb. 3 und 4). Sie wei­ Auenlehm L,G sen auf häufige katastrophale (wenig Holzkohle) Hochwasser hin, bei denen die Tal­ auen stark überprägt wurden. o o o 3 o o G 3, X, Gr 2 Schotter Ähnliche Hochwasserereignisse > O = Blöcke < 15cm0 o <=> lehmige Matrix (L) katastrophalen Ausmaßes ereigne­ ten sich im Juli 1987 und im De­

00°0°0 zember 1991- Sie lieferten einen

0 Einblick in die aktuelle fluviale o 0 G 5, X, Gr 3 Niederterrassenschotter, Blöcke > 3Ocm0 Schotter überwiegend Geomorphodynamik der Talauen lehmig-sandige kantengerundet. Para- und (MÄCKEL & RÖHRIG 1991, MÄCKEL & O o Matrix (sL) Orthogneise, Metatexite. ZOLLINGER 1995): Die Ergebnisse o o°o°o des strömenden Hochflutwassers waren Erosionsformen wie Rinnen und Rillen, Abrißkanten und Aus­ Ooo°o kolkungen. Als Akkumulationser­ O o 270 O CD scheinungen traten geschlossene Sand- und Steindecken mit Blöcken auf oder eine lockere Abb. 3: Aufschluß Krummbach-Hagenbachaue, Zartener Becken. Schotterstreu. Bei normalem Früh- Fig. 3: Alluvial sequence in the Krummbach-Hagenbach-alluvial jahrshochwasser werden diese piain, Zartener Becken. Grobmaterialablagerungen wieder von Feinmaterial überdeckt. Ein BP und 2290 ± 70 BP im Altbachtal abgelagert dichter Wechsel von katastrophalen und norma­ wurden (MÄCKEL & ZOLLINGER 1995, S. 95). len Hochwassern führt zur Bildung eines schot­ terreichen Auensediments, das vor allem für Täler Die Scherben des römischen Topfes im Aufschluß der hohen Mittelgebirge mit großer Reliefenergie Hagenbachbrücke (Abb. 4) weisen auf eine rö­ typisch ist. Gefördert wird die hohe Groblast­ merzeitliche Siedlung im Zartener Becken hin führung der Flüsse durch die oben bereits er­ (villa rustica?). Da die Scherben unverrollt waren, wähnte intensive Nutzung der Hänge. Eine weite­ können sie nicht weit transportiert worden sein. re Durchmischung von Steinen und Feinmaterial Als Ursache für die Ablagerung ist ein Großereig­ geschieht durch Pflugarbeit im Oberboden der nis anzunehmen, bei dem schotterreiches Hoch­ Talauen. flutsediment abgelagert wurde. Gegen Ende der Römerzeit ist eine Aufgabe der Siedlungen und eine Abwanderung der Bevölkerung anzuneh­ 3 Landschaftswandel in der Vorbergzone men. Allmählich erholte sich der Wald wieder Die Untersuchungen zum Landschaftswandel in und bildete einen wirksamen Schutz gegenüber der Vorbergzone des nördlichen Markgräfler Hü­ Abtragung. Es herrschte somit eine Phase geo- gellandes und der südlichen Freiburger Bticht morphologischer Stabilität mit Bodenbildung an konzentrierten sich auf die Täler des Sulzbachs den Hängen und in den Talauen. Während der und der Möhlin (Abb. 1). Besonders wichtig für alamannischen Landnahmezeit sind im Zartener die paläoökologische Einordnung der Ablage- Becken - im Gegensatz zum Oberrheintiefland rungsprozesse waren die reichhaltigen Holz­ und der Vorbergzone - keine Siedlungsaktivitäten kohlelagen und die archäologischen Funde in 8 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN

1052 ± 44 J. BP bzw. cal. AD 975 bis 1025 (Hd-18275). Die Proben Aufschluß Hagenbach-Brücke, Zartener Becken Hagenbachbrücke/ der unteren Holzkohlebänder in Zartener Becken: 26.1.1996 TK25 8013 Freiburg - SO dem Sand-Schlick-Körper hatten RW 342145 ein Alter zwischen 946 ± 31 und HW 531520 Aufschlußgrenze bei 225 cm 979 + 29 J. BP bzw. cal. Al) 1025 bis 1165 (Hd-18370 bis 18372). Ei­ Ah ne weitere Probe (165 cm u. GOF) Auenlehm (Neuzeitliche Keramik im Schotterkörper der aufgefüll­ 17. Jh. n. Chr.) ten Rinne ergab ein Alter von Bodenbildung in schluffig- 1045 ± 39 J. BP bzw. cal. AD 985- tonigem Lehm mit Schottern 1025. Nach den Datierungen wenig gr. Blöcke gehört der Auenlehm ZLir mittel­ - konv. "C-Alter 7191 ± 70 BP alterlichen Sedimentationsphase tL Block-/steiniger Auenlehm. (Holzkohle) (Auenlehmphase 6, Tab. 1), die - konv. l4C-Alter 3189 ± 60 BP auch an anderen Stellen der Vor­ bergzone durch Keramik und MC- Daten nachgewiesen wurde (MÄCKEL 1997). Neuzeitliche ­ Niederterrassenschotter enlehme (Auenlehmphase 8) OO u. Sande wurden ebenfalls in der Neuma­ o O gen-Möhliner Niederung, und zwar im Neubaugebiet Ehrenstet­ ten, gefunden (MÄCKEL & RÖHRIG Abb. 4: Aufschluß Hagenbach-Brücke, Zartener Becken. 1991, S. 306). Die MC-Datierung Fig. 4: Alluvial sequence Hagenbach-bridge, Zartener Becken einer Holzkohleprobe an der Ba­ sis des Auenlehms (slU) 80 cm u. den Baugruben im Möhlintal bei Fhrenkirchen GOF ergab ein ^C-Alter (BP) von 240 ± 38 Jahren und . (K-3095). In der Baugrube bei Bollschweil konn­ te der neuzeitliche Auenlehm vom mittelalterli­ 3.1 Aufbau und Alter der Sedimente chen Auenlehm im Liegenden durch Scherben­ im Möhlintal funde unterschieden werden. Im Aufschluß Niedermatten wurden in der Im Industriegebiet Niedermatten ergaben sich fol­ oberen Lage der Schotter eine Schlacke und wei­ gende Sedimentlagen (Abb. 5): Die Auenlehm- tere Holzkohlestücke gefunden (Abb. 5). Die decken aus überwiegend schluffigem Lehm oder Schlacke wurde von Prof. Dr. J. Orro, Institut für lehmigem Schluff sind an den meisten Stellen Mineralogie, Petrologie und Geochemie der Uni­ zwischen 50 und 100 cm mächtig. Darunter er­ versität Freiburg, durch eine Dünnschliffanalyse scheinen Sand-Schlick-Wechsellagen und Schot­ und Untersuchung im Auflichtmikroskop als terbänder. Der geschlossene Schotterkörper be­ Fayalith bestimmt und stellt eine Verhüttungs­ ginnt zwischen 100 und 150 cm u. GOF und ist schlacke dar. Der Schotterkörper kann mit den nach oben hin von Schlickbändern durchzogen. sandigen Schottern korreliert werden, die in ei­ Die Aufschlußgrenzen liegen bei 230 cm u. GOF. nem naheliegenden Kanalisationsgraben aufge­ Zur Möhlin hin (Richtung SSW) wurde der Schot­ schlossen waren (Abb. 6). Dort lagen in 160 cm terkörper durch eine Rinne oder einen Mäander­ Tiefe Scherben, darunter ein großes Stück. Nach bogen ausgeräumt. Die Eintiefung wurde später der Bestimmung von Dr. R. DEHN und Prof. Dr. G. mit Sand- und Schlicklagen wieder aufgefüllt. FINGERLIN (Landesdenkmalamt Baden-Württem­ In diesen Sand-Schlick-Wechsellagen treten in berg, Archäologische Denkmalpflege) gehören etwa 75 bis 145 cm u. GOF Holzkohlebänder auf die Scherben zu einem Gefäß aus der Spätlatene- (Abb. 5). Einzelne Holzkohlestücke hatten eine zeit (2. bis 1. Jh. v. Chr.). Aufgrund der horizonta­ Größe von bis zu 4 cm im Durchmesser. Aus je­ len Ablageaing und des Erhaltungszustandes der dem Holzkohleband wurden Proben für die MC- großen Scherben im Schotterkörper ist anzuneh- Datierung entnommen. Die Proben aus dem men, daß diese nicht oder nur kurz im fluvialen obersten Holzkohleband, das bei 55 cm u. GOF Milieu verlagert wurde. Demnach wurde der den Auenlehm (lehmiger Schluff) von den Sand- Schotterkörper wohl im jüngeren Subatlantikum Schlick-Wechsellagen trennt, ergab ein Alter von Holozäner Landschaftswandel im südlichen Oberrheintiefland und Schwarzwald 9 abgelagert. Diese Annahme wird durch die 14C- sand- und kiesreichen Auensedimenten abgren­ Datierung von Holzkohle gestützt, die aLis einer zen ließ, während der Römerzeit von einer neLien Sandschicht zwischen zwei Schotterlagen, 115 cm Schotterdecke überschüttet (ZOLLINGER & MÄCKEL 14 u. GOF, entnommen wurde. Das C-Alter (BP) 1989, MÄCKEL & ZOLLINGER 1995). Die zeitliche Ein­ betrug 2260 ± 55 Jahre, das Kalenderalter lag bei ordnung erfolgte durch MOAnalysen von Holz­ 400 - 190 v. Chr. (Kl 3640). kohleproben, die aus Sandschichten zwischen den Schottern entnommen wurden und ein Ka­ 3.2 Einwirkung des Menschen auf die lenderalter von 20 v. Chr. - 250 n. Chr. bzw. 40 v. Landschaftsgenese innerhalb Chr. - 355 n. Chr. (KI 2413 und 2412) ergaben. Die der Zeitscheibe m römerzeitliche Sedimentschüttung wird wieder­ In den Tälern der Möhlin und des Sulzbaches um durch eine Ruhephase mit Bodenbildung von wurde im ausgehenden Subboreal bzw. im den mittelalterlichen Auensedimenten getrennt, 14 frühen Subaüantikum eine verstärkte Schotterak- die nach C-Datierungen von Holz und Holz­ kohle ein Kalenderalter zwischen 1055 und 1295 kumulation beobachtet (MÄCKEL & ZOLLINGER 1995). Wahrscheinlich geht der geomorphologi- n. Chr. (KI-2415 u. 2416) ergaben. sche Umbruch zu vermehrter Akkumulation auf Die verstärkte Akkumtilation in den Talauen steht die Eingriffe des Menschen in der vorrömischen im Zusammenhang mit der zunehmenden Wald­ Eisenzeit (ab 800 v. Chr.) und besonders in der zerstörung, die auf den erhöhten Bedarf an Latenezeit (ab 500 v. Chr.) zurück. Wirtschaftliche Brenn- und Bauholz für den Erzbergbau, die Ver­ Aktivitäten aus dieser Zeit wie die Anlage von hüttung bzw. den Siedlungsbau zurückzuführen Siedlungen und der Bergbau bedingen einen ist. Auf den tiefgreifenden Landschaftswandel an großen Holzbedarf. Dazu kommt die landwirt­ der Westabdachung des Südschwarzwalds seit schaftliche Nutzung des Umlandes (Rocking, der Römerzeit weisen verschiedene montan­ Waldweide). Die weit verbreitete Abholzung der archäologische Arbeiten hin (u. a. ZIMMERMANN

Hänge hatte eine verstärkte Abspülting von 1990. STEI ER 1990. STEUER & ZIMMERMANN 1993a,b; Lockermaterial zur Folge, das in den Hangfüßzo­ LUDEMANN 1996). nen oder in den Talauen abgelagert wurde. Als Ursache für den einschneidenden Landschafts­ Als Beispiel für eine aktive Hangdynamik dient wandel werden die Bevölkerungszunahme Lind der Aufschluß im NeLibaugebiet Britzingen ein feuchteres und kühleres Klima (Abnahme der (Markgrätler Vorbergzone zwischen mittleren Jahrestemperatur um 2 bis 3°C nach tind Stilzburg). Dort finden sich in der Bergfußzo- Ri DI.OFE 1980) angenommen. Die Auswertung ne nordöstlich des Ehebachs 2 bis 3 m mächtige 14 von Fundkarten (u. a. von SCHMIDT & STÜLENAGEL Lößlehmablagerungen, die nach einer ODatie- 1965, MÄHLING 1982) zeigt eine Zunahme der rung von eingelagerten Holzkohlestücken um Siedhingen sowie eine ALisdehnLing und Intensi­ 3130 ± 140 BP, also in der Bronze- bis Hallstattzeit vierung der Anbauflächen, u. a. durch besseres (jüngeres Subboreal) abgelagert wurden (MÄCKEL Gerät, Lim mehr Nahrungsmittel produzieren zu & RÖHRIG 1991). Ebenfalls aus der Zeit vom Jün­ können. geren Subboreal bis zum Älteren Subaüantikum stammen die von ZOLLINGER (1990) aufgenomme­ Eine weitere Ursache der starken Schotterakku- nen Kolhivien (sandhaltiger Schwemmlöß) am mLilation ist in den Bergbauaktivitäten der Latene­ Ausgang der Norsinger Schlucht bei Ehrenstetten zeit zu suchen. Diese These wird unterstützt von (Tab. 2). anthropogenen Schwermetallanreicherungen in den entsprechenden Auensedimenten (FOELLMER, 4 Die Lößsohlentäler und Schwernrnfächer HOPPE & DEHN 1997). Einen zusätzlichen Beleg für am Kaiserstuhl und Tuniberg den latenezeitlichen Bergbau liefert die Schlacke Die Untersuchungen beschäftigen sich mit dem im Schotterkörper in Verbindung mit dem latene­ ALifbaLi der Lößsohlentäler und Schwemmfächer zeitlichen Scherbenfund'(Abb. 5 und 6). sowie den Erosions- und Akkumulationsprozes­ Eine spürbare Auswirkung auf die Hangabtra- sen an den Hängen und im Talbereich des Kai- gung Lind Flußdynamik hatten auch die Eingriffe serstuhls und Tunibergs (Abb. 1). Im Mittelpunkt der Römer in den Landschaftshaushalt, wie die steht die Zeitscheibe III (1500 v. Chr. bis 500 n. Auswertung von Aufschlüssen im Sulzbachtal bei Chr.), kultLirgeschichtlich der Zeitraum von der ergaben. Hier wurden die 2 bis 2,5 m Bronzezeit bis zur Römerzeit (Kap. 1). Das cha­ mächtigen holozänen Schotterpakete aus vorrö- rakteristische Sediment in den Hangkolluvien mischer Zeit, die sich durch eine Bodenbildung in dieser Gebiete ist der Schwemmlöß. Er ist aqua- 10 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN

Profil Gewann Niedermatten, Ehrenstetten Lage: TK 25:8012, RW 3404775, HW 5310025

u. GOF N 234 m ü. NN

Abb. 5: Aufschluß 1 (Baugrube) im Gewann Niedermatten, Ehrenkirchen. Fig. 5: Alhivial section 1 in Niedermatten, Ehrenkirchen. tisch umgelagert und im Unterschied zum Primär­ sohlentälern vor sich ging. Im Gewann Spühren­ löß kalkarm oder entkalkt, geschichtet und insta­ loch bei Oberbergen im Kaiserstuhl wurden da­ bil. Die Korngrößenzusammensetzung bleibt je­ her mehrere Bohrungen niedergebracht, um den doch weitgehend erhalten, und der Schluffanteil Aufbau und die Genese der Lößsohlentäler zu er­ dominiert jeweils. Im Schwemmlöß bzw. Kolluvi- forschen. um kommen jedoch auch gröbere Materialien wie Die Profilabfolgen der fünf Bohrungen im unte­ Sand, Grus oder Schnecken vor. Schwemmlöß ren Talabschnitt waren recht unterschiedlich je bzw. Kolluvium kann auch heute noch bei Stark­ nach Lage im Querprofil. An den Talseiten wurde regenfällen entstehen. Vor allem an den Bö­ schon nach etwa 3 m u. GOF der Primärlöß er­ schungen der Rebterrassen und an den Hohlwe­ reicht. Bei zwei Bohrungen am Rande des Rück­ gen wurden verschiedene Abtragungsprozesse haltebeckens konnte das Tal vollständig durch- und Erosionsformen im Löß aufgenommen teuft werden, wobei zwischen 720 cm bis 745 (MÄCKEL 1997). u. GOF im Grundwasserniveau die Verwitte­ Bei den Tälern des Kaiserstuhls und Tunibergs rungszone des Anstehenden bzw. periglazialer handelt es sich nicht um Kastentäler oder Schutt erreicht wurde (Abb. 7). Die Vergleyung Lößschluchten, sondern um eine eigene Form durch periodische Staunässe beginnt bei den tie­ (FRIEDMANN & MÄCKEL 1998). Die Täler sind über­ feren Bohrungen 3, 4 und 5 bei etwa 300 cm wiegend Sohlentäler, die durch anthropogene u. GOF. Bohrung 4 (273 m ü. NN), die in der Tal­ Überprägung (teils Terrassierung) mit einem mitte in einer Rinne liegt, soll hier detailliert er­ scharfen Knick in die Hangbereiche übergehen. läutert werden (Abb. 8): Als Folge der Rebum- Der Begriff Lößsohlental bzw. seitlich terrassier- legungen und des 1977 gebauten Rückhalte­ tes Lößsohlental beschreibt die Talform besser. beckens besteht die heutige Oberfläche bis 130 cm Li. GOF aus anthropogen aufgebrachtem 4.1 Bohrprofile im Spührenlochtal bei Material. Darunter tritt der humose A-Horizont Oberbergen des früheren Oberbodens (fAh) auf. Dann folgt bis 67 cm u. GOF Kolluvium mit einzelnen steini­ Bis heute ist nicht geklärt, unter welchen Umstän­ gen und sandigen Lagen, nur unterbrochen von den und innerhalb welcher Zeiträume die Aus­ einem 4 cm mächtigen humosen Band bei 251 bis bzw. Umformung der Täler im Kaiserstuhl zu Löß- Holozäner Umdschaftswandel im südlichen Obenheintiefland und Schwarzwald I 1

Torfprobe liegt bei 2465 ± 26 BP Gewann Niedermatten, Ehrenkirchen (Abb.8). Bis 690 cm u. GOF ist Kol­ TK 25, 8012 Freiburg i. Br.-SW (RW 3404783 / HW 5310250) luvium und Lößlehm anzutreffen

Ah - Horizont und von 690 bis 717 cm u. GOF eine weitere Torflage direkt über einer utL Bodenprobe 1-25 mächtigen Steinschicht mit sandiger Matrix. Aus der Torflage wurde wie­ derum eine Probe für die 14C-Datie- Schotter, tL mng entnommen, die ein Alter von 2530 ± 27 BP ergab (Abb. 8). Der

. 2 : Bodenprobe 2-60 Steinhorizont besteht aus kantigen sL Steinen in einer breiigen Sandmatrix, die sich im Grundwasserniveau be­ tL, findet und sich bis zur Endtiefe in

Gleymerknule TT) Bodenprobe 3-90 855 cm u. GOF fortsetzt. Alle Steine stammen von Essexiten, einem Sub- Kies, Sehotter (kristallines Gestein) vulkanit, der im ganzen Tal das Mut­ Holzkohl« Prob» für "C-Analvse (400-1S0v.Chr; Kl-3»t0). tergestein bildet. Daraus kann ge­ Y'T) Bodenprobe 4-120 © schlossen werden, daß es sich hier La? wohl um eine periglaziale Deck­ schicht oder eine basisnahe Schutt­ decke handelt. GRENZE DER DURCKWUR2ELUNQ Seherben Der schematisierte Aufbau des Löß­ sohlentales Spührenloch (Abb. 7) T SchJickbander zeigt, daß der Primärlöß, der den an­ Schotter (kristallines Gestein) stehenden Essexit überlagert, in der Talmitte ausgeräumt wurde. Diese Rinne oder Vertiefung ist in ihren un­ teren Bereichen teilweise durch Schutt- und Steinlagen, überwie­ GRENZE OER AUFSCHLUSSTIEFE gend jedoch durch Kolluvium, ver­ füllt. Die sich anschließenden Tal­ hänge sind terrassierte Rebflächen bis zu einer Höhe von ca. 300-385 m, ab welcher sich Laubwald an­ Abb. 6: Aufschluß 2 (Kanalisationsgraben) im Gewann Nieder- schließt. Das Talquerprofil ist asym­ matten, Ehrenkirchen. metrisch mit einem steileren Ost­ Fig. 6: Alluvial section 2 in Niedermatten, Ehrenkirchen. hang und einem flacheren West­ hang. Das Lößsohlental wurde an 255 cm u. GOF. Dieses Bändchen enthielt zahl­ mehreren Stellen auf ganzer Länge durchbohrt reiche organische Reste, von denen Proben ge­ und durch Pürckhauerbohrungen an den Seiten nommen wurden. Von 467 bis 470 cm u. GOF tritt ergänzt. Über archäologische Funde konnte eine ein weiteres Torfband auf, worauf bis 564 cm u. frühe keltische Siedlungsaktivität in diesem Ge­ GOF wieder Kolluvium folgt. Bei 530 cm u. GOF biet nachgewiesen werden (s. u.). Die verschie­ lagen ein Knochenstück und gebrannter Lehm. In denen Torfschichten zeigen Ruhephasen an, in der darunterliegenden Lößlehmschicht, die nach denen eine Konsolidierung der Geomorphodyna- unten durch eine 11 cm mächtige Sand- und mik erfolgte. Die Ursache liegt wahrscheinlich in Steinlage begrenzt wird, wurde Ziegelbruch ge­ der abnehmenden wirtschaftlichen Nutzung die­ funden. Danach folgt wieder Kolluvium bis 565 ses Raumes und damit in der geringeren anthro­ cm u. GOF. In 628 cm u. GOF wurde im Kolluvi­ pogenen Beeinflussung des Sedimentationsge- 14 um ein bronzezeitliches Scherbenbmchstück ent­ schchens. Die C,-Datierungen ermöglichen eine deckt. Bei 656 bis 665 cm u. GOF tritt eine weite­ absolute zeitliche Einordnung dieser Phase und re torfige Schicht auf, aus der Proben für die 140 können den Beginn der Umformung des Datierung entnommen wurden. Das Alter dieser Spührenloches zum Lößsohlental festlegen. Der 12 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN

Tab. 2: Holozäne Phasen der Kolluvienbildung im Oberrheintiefland und Schwarzwald. Tab. 2: Holocene phases of colluvial sedimentation in the Upper Rhine Valley and in the Black Forest.

Phase Kulturperiode Lokalität Korngröße Datierung durch

1 Neolithikum Kaisersruhl (Endingen) U Scherben

2 Bronzezeit Markgräflerland (Ehebachtal) IU (Lößlehm) ,JC

Kaisers tuhl (Spührenloch) (Ellenbuch) 1U (Lößlehm) IU Scherbe (Lößlehm) 14 C

3 Vorrömische Kaiserstuhl (Spührenloch) IU (Lößlehm) 14 C, Scherbe Eisenzeit Westabdachung (Altbachtal) (Latenezeit) (Norsinger Grund) uL, X 14 C IU, S l4C

4 Römerzeit Kaiserstuhl (Spührenloch) IU Scherben

5 Alamannische Lahr-Emmendinger- uL ,4C Landnahme- und Vorberge (Bleichbachtal) Ausbauzeit (5.-8. Jh.)

6 Ottonen- und Kaiserstuhl (Ihringen) IU (Lößlehm) 14C Merowingerzeit (11.-13. Jh.)

7 Hochmittelalter Mittl. Eitztal L strat. Einordn. (14./15. Jh.)

8 Neuzeit Mittl. Elztal L 14 C (17. u. 18. Jh.) Markgräflerland (Dellen im IU rezenter Bt Löß)

unterste Torfhorizont ist direkt auf die Schuttsoh­ die Hallstattkultur. Die Kelten, die zu dieser Zeit le der Talrinne aufgewachsen und zeigt durch das im Kaiserstuhl siedelten, haben dabei wahr­ MC-Alter von 2530 ± 27 BP an, daß die Ausräu­ scheinlich zum ersten Mal Teile des Waldes im Tal mung des Tales vor diesem Zeitpunkt abge­ und an den Hängen gerodet und als Weide oder schlossen sein mußte. Ab diesem Zeitpunkt be­ Ackerfläche genutzt. ginnt die Umformung des Kerbtales in ein Löß­ Bei Bohrung 3 (274,5 m NN), 22 m westlich von sohlental durch verstärkte Hangabtragung und Bohrung 4 (siehe Abb. 7), wurde 370 cm u. GOF Materialakkumulation in der Talsohle. Der zweite eine hallstattliche Scherbe gefunden, die auch auf Torfhorizont ergab ein l4OAlter von 2465 + 26 frühe Siedlungsaktivitäten der Kelten im Kaiser­ BP, womit die 30 cm Sediment zwischen erstem stuhl während der Hallstattzeit (ca. 750 - 450 v. und zweitem Torfhorizont in ca. 65 Jahren umge­ Chr.) hindeuten. Bei den Rebumlegungen vor 20 lagert wurden, was eine jährliche Sedimentations­ Jahren wurde im Spührenloch 33 Fundstücke aus rate von 0,46 cm ergeben würde. Jedoch erfolgt der Spätlatenezeit (ca. 450 - 10 v. Chr.) entdeckt, die Abtragung und Sedimentation, wie auch heu­ die auf die Existenz eines Gehöfts im Tal te noch zu beobachten, nicht gleichmäßig und schließen lassen (WEBER-JKNISCH 1995). Römische kontinuierlich, sondern eher unregelmäßig bei Fundstücke, die von DEHN (1984) in einem Auf­ besonderen oder einmaligen Ereignissen, wie schluß am Rückhaltebecken gefunden wurden, z. B. nach Starkregen. Die Torfhorizonte datieren belegen zudem römische Siedlungsaktivitäten in somit beide in die vorrömische Eisenzeit bzw. in diesem Gebiet. Holozäner Landschaftswandel im südlichen Obenheintiefland und Schwarzwald 13

67 und 92 cm u. GOF fand sich ein m fossiler Ah, darüber bis zur Ober­ ü. NN Spührenloch Eichholz fläche junges anthropogenes Ma­

300 - Winzburg terial. Unter dem fossilen Ah-Ho- rizont folgte bis zur Aufschluß­

Bohrpunkte: grenze Kolluvium im Grundwas­ serschwankungsbereich, das bis 1 2 3 4 5 Lo zu einer Tiefe von 181 cm u. GOF + mehrmals kleine Ziegelreste auf­ + wies. Holzkohle kam regelmäßig + *Kr in kleinen Mengen vor, die jedoch nicht datierbar war. 260 +

SE 250 m 4.3 Die Schwemrnfächer am Rande des Kaiserstuhls

Abb. 7: Schematisierter Aufbau des Lößsohlentales Spührenloch p>er Kaiserstuhl und der Tuniberg bei Oberbergen, Kaiserstuhl. werden von einem fast geschlos-

Fig. 7: Schematic cross-section through the loess-valley Spührenloch senen Schwemmlößsaum unter- near Oberbergen. Kaiserstuhl. schiedlicher Breite umgeben (SCHREINER 1958). Er ist besonders 4.2 Der Sedimentaufbau der Sohlentäler bei ausgedehnt durch die Schwemmfächer am Aus­ Bickensohl und im Tuniberg gang der Lößsohlentäler. So verbreitert sich der Im Ellenbuchtal westlich Bickensohl konnte ein Schwemmlößsaum auf der Nordseite des Kaiser­ 5 m tiefes Profil erbohrt werden. Bis 107 cm u. stuhls bei Königschaffhausen auf 800 m, auf der GOF fand sich anthropogen aufgebrachtes Mate­ Südseite bei Ihringen sogar auf 1700 m (SCHREINER rial. Darunter begann schon der Grundwasser- 1959: 88 Li. Geol. Karte). Im neuen Industriegebiet schwankungsbereich mit regelmäßiger Bleichung von Endingen ist der Schwemmlöß, etwa 1,5 bis und Rostfleckung. Zwischen 136 und 154 cm u. 2,5 m mächtig, in den BaLigmben über dem GOF lag ein fossiler Ah-Horizont mit leicht er­ Primärlöß zu finden. Bei Ihringen erreichen die höhtem Humusgehalt, so auch zwischen 214 und Schwemmlöfsauflagen eine Mächtigkeit bis zu 234 cm u. GOF. Leider kam bis dahin kein 14C-da- 5 m (SCHREINER 1996: 299). Neolithische und bron­ tierbares Material vor. Erst im darunter liegenden zezeitliche Funde in und unter den Schwemm­ Kolluvium wurden bei 266 cm u. GOF eine Holz­ lößdecken belegen die verstärkte Bildung des kohlenlage und Knochenreste gefunden. Darun­ Schwemmlösses seit dem Neolithikum (Zeitschei­ ter nahm die Feuchte stark zu, und das Grund­ be II). Von solchen Funden unter 2 bis 4 m mäch­ wasserniveau war nahe, bevor die Bohmng bei tigen Lößlehmdecken im Innern des Kaiserstuhls 500 cm u. GOF aufgrund technischer Probleme berichtet bereits LAIS (1934, 1935). SLEUMER (1934: abgebrochen werden mußte. Beim aufgetretenen 26) stellt mit Hilfe pollenanalytischer Untersu­ Kolluvium handelt es sich durchgehend um Löß­ chungen den Lößlehm bei Wasenweiler in das At- lehm, an drei Stellen von sandig-grusigen Lagen lantikum. Insgesamt kann auf der Grundlage der unterbrochen. Die 14ODatierung der Holzkohle bisherigen Funde davon ausgegangen werden, in 266 cm Tiefe erbrachte ein Alter von 2642 ± 50 daß neben den Lößtälern im Kaiserstuhl auch die Jahre BP (Hd-19302) bzw. cal. BC 820-795 (895- Schwemmfächer am Rande des Kaiserstuhls voll­ 770). Demnach wurde das Kolluvium an der ständige Archive bilden und somit Auskunft über Wende der Bronzezeit zur vorrömischen Eisen­ den Landschaftswandel unter den Einwirkungen zeit abgelagert. Eine erhöhte Geomorphodyna- des Menschen geben. Als Beispiele werden Auf­ mik zu dieser Zeit mit verstärkter Abspülung des schlüsse in Baugruben in Ihringen (südlich des Losses und Ablagemng in den Talsohlen konnte Kaiserstuhls) und in Endingen (nördlich des Kai­ bereits an anderen Stellen des Untersuchungsge­ serstuhls) herangezogen. bietes festgestellt werden (s. u.). In der Baugrube im Neubaugebiet von Ihringen Weitere Bohrungen wurden in einem Lößsohlen­ wurden 160 cm u. GOF bzw. 180 cm u. GOF zwei tal des Tunibergs südwestlich von Waltershofen durch Lößlehm getrennte Torfschichten gefun­ durchgeführt. Die Bohrung in der Nähe des Hofs den. Nach der 14C-Datierung stammen beide aus Wippertskirch erreichte 538 cm Tiefe. Zwischen dem frühen Mittelalter. Die untere weist ein Alter 14 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN

stammt von der Wauwiler Gruppe Bohrung 4 / Spührenloch (Kaiserstuhl) nach DIECKMANN (1990, 1991), die Spührenloch/Kaiserstuhl zu Beginn des Jungneolithikums 17.2. 1996 TK 25 7811 Wyhl (4200 bis 4300 v. Chr.) im Kaiser­ RW 340000 stLihl lebte. Die Funde belegen ei­ n u GOF 273 m ü t HW 533010 ne Abtragung des damaligen Bohrtiefe 855 cm schwarzerdeähnlichen Oberbo­ dens bis auf die Reste in den bei­ Rebumlegungshorizonte den Gniben und eine nachfolgen­ de verstärkte Akktimulation des alter Oberboden Lößlehms. Schwemmlöß (Kolluvium) 4.4 Auswertung der Befunde humoses Bändchen in den Lößlandschaften von Kaiserstuhl und Tuniberg Während sich die neolithischen Schwemmlöß (Kolluvium) Siedlungen im Kaiserstuhl, wie zu dieser Zeit allgemein üblich, eher auf Höhenrücken oberhalb der Täler befanden, erfolgte die Be­ humoses Bändchen siedlung der tieferen Talbereiche wohl erst durch die Kelten und die Römer. Im klimabegünstigten Lößsohlental Spührenloch im Schwemmlöß (Kolluvium) zentralen Kaiserstuhl kann jedoch von einer Siedlungskontinuität seit dem Neolithikum ausgegan­ bronzezeitliche Scherbe gen werden (DEHN 1984). Die Torfhorizont (l4C-Alter: 2465 + 26 BP) Bohrungen im Spührenloch zei­ gen damit von cler Zersetzungszo-

Torihorizont (l4C-Alter: 2530 ± 27 BP) ne des Anstehenden bis zur heuti­ gen Oberfläche ein vollständiges Schutt Archiv, das insbesondere die paläoökologischen Bedingungen während der Zeitscheibe III (1500 v. Chr. - 500 n. Chr.) widerspie­ KaiserstLihl. Abb. 8: Bohmng 4, Spührenloch, bei Oberbergen, gelt. Neben natürlichen Faktoren near Oberbergen Fig.8: Stratigraphy of sediment core 4, Spührenloch wie Tektonik und Klima hat der KaiserstLihl. Mensch in diesen Zeiten maßgeb­ von 1297 ± 28 BP (Merowingerzeit), die obere ei­ lich auf die Umwelt der Lößlandschaft eingewirkt. nes von 1035 ± 34 BP (Ottonenzeit) auf (Tab. 2). Die anfänglich im Neolithikum geringe Bevölke­ Die Schwemmlößschicht dazwischen belegt die rungsdichte hat spätestens mit den Kelten in der aktive Geomorphodynamik am südlichen Kaiser- HallstattVLatenezeit bis zu den Römern stetig zu­ stuhlhangfuß zur Karolingerzeit. genommen. Den zunehmenden Eingriff in den Landschaftshaushalt unterstreichen die mächti­ Nordwestlich der Altstadt von Endingen wurde gen Kolluvien im Inneren und am Rande des Kai­ ein Aufschluß in einer Baugrube aufgenommen, serstuhls sowie in den Lößlandschaften der Vor­ in dem unter einer l60 cm mächtigen differen­ bergzone (Kap. 3)- zierten Lößlehmdecke ein fossiler dunkelbrauner Bodenhorizont aus schluffigem Ton auftritt (Abb. Die Ursachen für die verstärkte Erosion von den 9). Dieser Boden war nur noch als Rest in zwei 1 Flängen und Akkumulation in den Tälern liegen m bzw. 2,5 m breiten Gruben erhalten, die mit un­ wie in der lößbedeckten Vorbergzone im Zusam­ regelmäßiger AbgrenzLing in den Primärlöß ein­ mentreffen klimatischer Schwanktingen mit an­ gelassen sind. In diesen Vertiefungen fanden sich thropogenen Einwirkungen zu Beginn der Eisen­ Keramik und Holzkohlestückchen. Die Keramik zeit (800 v. Chr.). Mit der Bevölkerungszunahme Holozäner Landschaftswandel im südlichen Oberrheintiefland und Schwarzwald 15

Endingen, Baugrube I, 25! 1.1997 TK 25: 7812 Kcnzingen. RW 340315. IIW 533485

U (Ah)

Ziegel / \

tU. mittelbraun

Primärlöß (Lö)

Entwwf: R. Mäckel. Zeichnung: A. Schluttmann/A. Friedmann

Abb. 9: Kolluvium über neolithischer Grubenfülking in Endingen, nördliches Kaiserstuhlvorland. Fig. 9: Colluvial cover over neolithic fill in Endingen, northern Kaiserstuhl foreland. kam es zu einer Siedlungsverdichtung an Gunst- Schichten sind jedoch ohne archäologische Fun­ Standorten im Kaiserstuhl sowie zu einer Auswei­ de und spiegeln somit eine Siedlungsleere wider, tung der landwirtschaftlichen Nutzfläche an an­ die nur durch das Verständnis der anthropogenen deren Orten, um mehr Nahrung produzieren zu Interaktion mit den geomorphologischen Prozes­ können. Hinzu kamen die besseren Geräte zu Be­ sen erklärbar wird. ginn der Eisenzeit, mit denen die Anbauflächen Eine ähnliche Genese des Lößsohlentals wie im gerodet und intensiver bearbeitet werden konn­ Spührenloch finden wir z. B. in den Tälern von ten. Ebenfalls mußten mehr Wälder für Brenn- Bickensohl und Ellenbuch (südlicher Zentralkai­ und Baumaterial abgeholzt werden, was wieder­ serstuhl) sowie Bucklinsbühl (Tuniberg). Die um ungeschützte Flächen und nachfolgende Bo­ Täler des Kaiserstuhls erweisen sich damit als denerosion durch Wasser, aber auch durch Wind, ideales Untersuchtingsgeljiet zur Auffindung voll­ verursachte. Die Abschwemmung des Lockerma­ ständiger Archive. Die bisherigen Ergebnisse terials von den Hängen in die (Kerb-)Täler führte scheinen zu bestätigen, daß der Kaiserstuhl und zu einer großflächigen Auffülking der Talsohlen die Vorbergzone schon früh im Neolithikum be­ mit Kolluvium. Dadurch entwickelten sich aus siedelt wurden und eine SiedlungskontinLiität den ehemaligen Kerbtälern die heutigen Lößsoh­ über die Eisenzeit bis in die Römerzeit aufweisen, lentäler. Diese typische Talform des Kaiserstuhls was mit einer starken anthropogenen Beeinflus­ und anderer Lößgebiete (Tuniberg, Vorbergzone) sung des Sedimentationsgeschehens einhergeht. scheint somit primär das Ergebnis einer anthro­ pogenen Einflußnahme auf das Erosions- und Ak­ kumulationsgeschehen zu sein. Besonders deut­ 5 Das Wasenweiler Ried und lich wird dies nach DEHN (1984) in der Römerzeit die Ostrheinproblematik

(Terrassierung, Weinbau). ALifgrund der kräftigen 2 Das 4 km große Wasenweiler Ried erstreckt Erosionsvorgänge sind ein Großteil der prähisto­ sich in SW-NE-Richtung zwischen dem südlichen rischen Besiedlungsspuren auf den Bergrücken Kaiserstuhl und dem nordwestlichen Tuniberg und an den Hängen abgetragen. Die meisten ar­ (Abb. 1). Es ist ein reliktisches Niedermoor, da es chäologischen Funde sind in den Talsohlen oder seit 1920 systematisch entwässert wird. Dadurch Senken unter mehrere Meter mächtigen Kolluvi- wurden die obersten Schichten bereits zersetzt, so umschichten zu finden. Die oberflächennahen daß das Niedermoor heute eine geringere Mäch- 16 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN

haltung ist in der Nähe des Wa­

m ü. NN Kaiserstuhl senweiler Riedes seit ca. 6500 BP Tuniberg 220 - nachweisbar. Eine Nutzung des Waldes durch Nieder- und Mittel­ Iffl \\ waldwirtschaft und eine daraus resultierende Beeinflussung der \ Wasenweiler Ried Baumartenzusammensetzung des 190 - -T--^^^ rHn Waldes durch den Menschen ist '" "•"•?" ab ca. 5500 BP zu erwarten. Ackerbau, sicher nachgewiesen durch Getreidepollen, setzte im SE NW direkten Umfeld des Wasenweiler 2.5 km Riedes ab 4500 BP ein, womög­ lich jedoch schon ab 5100 BP, was sekundäre Indikatorpollen (Acke­ Abb. 10: Schematischer Querschnitt durch das Wasenweiler Ried runkräuter) andeuten. Der Anteil Fig. 10: Schematic cross-section through the fen Wasenweiler Ried. der Kulturzeigerarten am Pollen­ tigkeit besitzt als 1920. An seinen Rändern wird spektrum nimmt kontinuierlich bis an die Ober­ das Ried durch Schwemmlöß vom Kaiserstuhl fläche zu, nur einmal unterbrochen während der und vom Tuniberg überlagert (Abb. 10). Die Ent­ Wüstungsphase um 3700 BP. stehung des Riedes fällt ins Holozän und steht im Die UntersuchLingen im Wasenweiler Ried (West) Zusammenhang mit der Verlagerung des Ost­ haben somit zum ersten Mal für das südliche rheins, der noch im Spätglazial den Kaiserstuhl Oberrheingebiet wichtige pollenanalytische Er­ auf der Ostseite umfloß (SCHREINER 1959, 1996). gebnisse z.Lir Vegetations-, Ackerbau- und Sied­ Auch heute wird das Ostrheingebiet von einem lungsgeschichte erbracht. auffallenden Rinnensystem markiert (KAYSER & MÄCKEL 1994). An den Bohrprofilen war der Torf Zusätzlich wurden im Randbereich des Wasen­ zwischen 1 m und 2,5 m mächtig. Darunter folg­ weiler Riedes mehrere Bohrungen durchgeführt, ten nach einer Übergangsschicht von einigen De­ um die fluviale Geomorphodynamik an der Was­ zimetern die Ostrheinschotter, die hier bis 12 m serscheide zwischen Rhein- und Dreisameinzugs­ mächtig sein können und randlich anstehen oder gebiet zu klären. Der Dreisamschwemmfächer von Hanglöß überdeckt sind (Abb. 10). Im Wa­ dehnte sich im Holozän aus (SCHREINER 1959; LEH- senweiler Ried wurde zur Rekonstmktion der Ve­ MANN-CAREZOV et al. 1978) und dämmte das Ost­ getationsgeschichte von FRIEDMANN (1998) eine ende des Durchlasses zwischen Kaiserstuhl und Pollenanalyse durchgeführt. Tuniberg ab, so daß die dortigen Gewässer nicht nach NE in die Freiburger Bucht abfließen Das Pollendiagramm Wasenweiler Ried West um­ konnten. faßt die gesamte Zeitscheibe II und den Beginn 14 Durch eine C-Probe am Übergang Torf - der Zeitscheibe III (ca. 7600 bis 3000 BP). In die­ Dreisamschwemmfächermaterial konnte das se Zeit fällt der Beginn des Ackerbaus und die Vorrücken des Dreisamschwemmfächers bis an Seßhaftwerdung des prähistorischen Menschen den Kaiserstuhl- und Tuniberg-Ostrand auf 4939 in diesem Raum. Schließlich können im Abschnitt + 48 BP (cal BC 3775-3660) bestimmt werden der Zeitscheibe III große Rodungen und eine (FRJEDMANN 1998). Dies stellt die Ausdehnung des Ausweitung des Offenlandes und Ackerbaus do­ Dreisamschwemmfächers ins Subboreal (zur Zeit kumentiert werden. Die wichtigsten Ereignisse der Horgener Kultur), was eine Aktivitäts- und für den Landschaftswandel sind im folgenden Erosionsphase im Oberlauf andeutet. Auch an an­ aufgeführt: deren Stellen der Schwarzwaldabdachung (z. B. Es ist ein kontinuierlicher Rückgang des Waldes Möhlin, Sulzbach) erfolgte insbesondere im Sub­ zugunsten des Offenlandes, nur einmal unterbro­ boreal eine Aufschotterung an den Unterläufen chen um ca. 3700 BP, festzustellen. Es traten so­ (ZOLLINGER & MÄCKEL 1989). Die verstärkte mit zwei Phasen der Besiedlung auf, die von einer Schwemmfächerschüttung der Dreisam bewirkte Wüstungsphase unterbrochen worden sind. Der einen Staueffekt im Wasenweiler Ried, wodurch Rückgang des Waldes ist überwiegend auf Ro­ der Torf ab dem Subboreal schneller wachsen dungen durch den Menschen zurückzuführen. konnte im Vergleich zum Atlantikum (Zeit­ Waldweide und später auch allgemeine Weide­ scheibe II). Holozäner Landschaftswandel im südlichen Obenheintiefland und Schwarzwald 17

Die Abschnürung und Verlandung des Ostrheins des wirtschaftenden Menschen zurückzuführen. ist nicht gleichmäßig für alle Ostrheinrinnen ver­ Zeitgleich zu den Auenlehmphasen kommen laufen. So zeigen zwei datierte Basisproben aus auch Phasen verstärkter Kolluvienbildung vor verschiedenen Rinnen deutliche Altersdifferen­ (Tab. 2). zen (FRIEDMANN 1998): eine Rinne aus dem Zen­ Im Zartener Becken wurden entlang des Rohrlei­ tralbereich des Wasenweiler Riedes weist ein Ba­ tungsgrabens parallel zur L 126 eine Reihe von sisalter von 7460 ± 53 BP (cal BC 6370-6185) auf, Aufschlüssen aufgenommen, die einen flächen­ die zweite Rinne im nordöstlichen Bereich des haften Einblick in die Auenstratigraphie des Riedes am Auslaß zwischen Kaiserstuhl und Tuni­ Krummbaches und des Hagenbaches erlaubten. l4 berg hat ein C-Alter von 10727 ± 98 BP (cal BP Dabei fiel auf, daß über den Niederterrassen- 10815-10590). Die Hauptabschnürung des Ost­ schottern eine Schicht holozän umgelagerter rheins als großer dynamischer Rheinarm erfolgte Blöcke (z. T. kantengerundet) in lehmiger Matrix somit schon im Spätglazial. Im Bereich des Wa­ auftritt. Hier scheint es während eines holozänen senweiler Riedes südlich des Kaiserstuhls, wo die Hochwasserereignisses zur Tiefenerosion (Rin­ Rheinaue sehr nahe liegt, sind jedoch noch ein­ nen- und Kolkbildung) und nachfolgender darin zelne große Rinnen über mehrere tausend Jahre abgelagerter Materialakkumulation durch den regelmäßig von Hochwassern des Rheines er­ Krumm- bzw. den Hagenbach gekommen zu reicht worden. Zeitlich zog sich somit die Ent­ sein. Es ist auch anzunehmen, daß bei diesem wicklung vom aktiven Ostrhein zu mehreren ver­ Großereignis Grobmaterial (Moränen- und landenden Altarmen vom Alleröd bis ins Boreal, Schuttmaterial) aus den Schwarzwaldtälern im also über einen Zeitraum von über 3000 Jahren Einzugsgebiet in das Zartener Becken transpor­ hin. Eine großflächige Vermoomng des Wasen­ tiert wurden. Dieses herantransportierte Material weiler Riedes hat damit erst im Atlantikum be­ wurde zusammen mit dem aus der Niederterras.se gonnen, als der Torf über die Rinnen hinaus em­ wiederaufgenommenen schließlich bei nachlas­ porwuchs und flächenhaft weiterwachsen konn­ sender Wasserfließgeschwindigkeit und Trans- te. Es bildet sich ein Niedermoor (bzw. Verlan- portkraft des Flusses umgelagert. Darüber dungsmoor) aus. Außerordentlich große Hoch­ schließen sich Auenlehmdecken unterschiedli­ wasser des Rheins dürften jedoch gelegentlich bis cher Mächtigkeit an, in deren oberes Drittel die in das späte Mittelalter einzelne Rinnen im westli­ rezente Bodenbildung reicht. chen Teil des Wasenweiler Riedes erfaßt haben Das Auftreten von Ziegelbruchstücken (wahr­ (BANGERT 1958). scheinlich römischen oder eisenzeitlichen Alters) in den umgelagerten Niederterrassenschottern, 6 Schlußfolgerungen der Fund eines römischen und eines latenezeitli- chen Topfes und eines weiteren römischen Im Oberrheintiefland und an der Westabdachung Scherbenbnichstückes in den tieferen Auenlehm­ des südlichen Schwarzwaldes wurden im Zuge decken bezeugen eine aktive Geomorphodyna- des Straßen- und Siedlungsbaus sowie dLtrch mik im Zartener Becken in der Zeitscheibe III Bohrungen verschiedene holozäne Sedimentla­ gen ausgewertet. Sie bestehen zum Teil aus Grob­ (1500 v. Chr. bis 500 n. Chr.). Spätmittelalterliche material (Schotterpaketen mit Blöcken) oder aus und neuzeitliche Keramik aus den oberen Teilen Feinsedimenten. Insgesamt lassen sich im Unter- der Auenlehmschichten und die Hochwasserer­ SLichungsgebiet acht l4C-datierte Auenlehmpha- eignisse der Jahre 1987 und 1991 belegen bis heu­ sen unterscheiden (Tab. 1): 1. die neolithische te eine lebhafte fluviale Geomorphodynamik im Auenlehmphase (Zeitscheibe II), 2. die bronze­ Zartener Becken. Es fehlt jedoch eine aktive Pha­ zeitliche Auenlehmphase, 3. die latenezeitliche se zur Zeit der alamannischen Landnahme- und Phase, 4. die römerzeitliche Phase (1. bis 4. Jh.), Ausbauzeit im Zartener Becken. Trotz der naturräumlichen und milieuspezifi- 5. die Auenlehmphase der Landnahmezeit (5./6. schen Unterschiede der drei Untersuchungsge- Jh. n. Chr.) und des Siedlungsausbaus (7./8. Jh.), biete (Zartener Becken, Vorbergzone und Kaiser- 6. die mittelalterliche Phase (10/12. Jh.), 7. die stuhl/Tuniberg im Oberrheintiefland) lassen sich hochmittelalterliche (14./15. Jh.) und 8. die neu­ einige Gemeinsamkeiten bezüglich des anthro­ zeitliche Auenlehmphase (17./18. Jh.). Auch im pogenen Einflusses auf das Geoökosystem fest­ Spätglazial gibt es Hochflutlehme (MÄCKEL 1998). Die Auenlehmphasen in diesem Aufsatz beziehen stellen: sich jedoch entsprechend dem Thema auf das Nach einer Ruhephase im älteren Subatlantikum Holozän und sind weitgehend auf den Einfhiß mit Bodenbildung ist während der Latenezeit (5. 18 RÜDIGER MÄCKEL & ARNE FRIEDMANN bis 1. Jh. v. Chr.) verstärkte fluviale Aktivität fest­ bachtal. Archäologische Funde sprechen dafür, zustellen. Die Ursachen dafür liegen neben der daß die Ursache für die starke Schotterakktimula- Klimaänderung (kühler und feuchter) in den zu­ tion in den Bergbauaktivitäten seit der Latenezeit nehmenden Eingriffen des Menschen in das Geo- zu suchen sind. Auenlehmablagerungen stam­ ökosystem. Mit der Bevölkemngszunahme und men aus allen Bildungsphasen. Besonders auffal­ Siedltingserweiterung erfolgte eine großflächige lend und reich an Holzkohlebändern sind die mit­ Entwaldung durch Rodung und Holzeinschlag telalterlichen und neuzeitlichen Feinerdeablage­ (für Feuer- und Bauholz). DEHN (1983, 1989) und rungen (Auenlehmphase 6 bis 8). FINGERLIN (1991) weisen darauf hin, daß es sich Im Kaiserstuhl und Tuniberg wurden mehrere bei den Siedlungen der Latenezeit um befestigte Lößsohlentäler erbohrt, um der Frage nach der stadtähnliche Siedlungen handelt, für die ein sehr Entwicklung der Täler in klimabegünstigten Löß­ hoher Bedarf an Bauholz anzunehmen ist. Hinzu gebieten nachzugehen. Durch archäologische kommt die intensive Bearbeitung des Bodens mit Funde, wie eine bronzezeitliche und eine hall- verbesserten Geräten. Archäologische Funde und stattzeitliche Scherbe in verschiedenen 14 C-Daten belegen ebenfalls den Bergbau zu die­ Schwemmlößhorizonten, konnte eine frühe Sied­ ser Zeit mit bedeutsamem Einfluß auf Abtrag und lungsaktivität im Kaiserstuhl nachgewiesen wer­ Sedimentation. Aus dieser Zeit stammen auch die den. Das Innere des Tunibergs ist im Vergleich Auenlehmdecken im Zartener Becken und der zum Kaiserstuhl relativ fundarm. Die prähistori­ Westabdachung des Schwarzwaldes, die der Au­ schen Siedlungen haben überwiegend am Hang­ enlehmphase 3 zuzuordnen sind. Während der fuß des Tunibergs gelegen, von denen aus auch Römerzeit (1. bis 4. Jh. n. Chr.) sind die Eingriffe die zentralen Teile des Tunibergs bewirtschaftet in den Landschaftshaushalt besonders einschnei­ wurden. Die Täler des Kaiserstuhls waren ur­ dend, vor allem durch den Siedltings- und sprünglich Kerbtäler, oder sie wurden nachträg­ Straßenbau, die agrarische Landnutzung und den lich ausgeräumt. Diese Ausräumung muß jedoch Bergbau. Mit dem Rückzug der römischen Bevöl- vor der Hallstattzeit (2530 BP) stattgefunden ha­ kemng im 3- bzw. 4. Jh. n. Chr. verringert sich die ben, was durch WC-Datierungen an Torfhorizon­ Bevölkerungsdichte erheblich, die landwirt­ ten über dem Anstehenden im Spührenloch (Zen­ schaftliche Nutzfläche wird kleiner und der Berg­ tralkaiserstuhl) nachgewiesen werden kann. Da­ bau aufgegeben. nach wurden die Kerbtäler des Kaiserstuhls Lind Tunibergs durch abgespültes Kolluvium in ihrer Weite Teile der entwaldeten Hänge am Schwarz­ Talsohle verfüllt, wodurch sie in Lößsohlentäler waldwestrand und in der Vorbergzone erhielten umgestaltet wurden. Am Kaiserstuhl hat eine wohl wieder eine schützende Vegetationsdecke. Siedlungskontinuität vom Neolithikum bis zur In den Talauen deutet eine Bodenbildung aLif die Römerzeit geherrscht, wobei Rodungen, Sied- Konsolidierung der Flußdynamik hin. Insgesamt lungs- und Straßenbau starke Eingriffe in den handelt es sich um Umweltverändeningen infol­ Landschaftshaushalt bedingten und zur Buching ge eines nachlassenden menschlichen Einflusses, eines mehrere Meter mächtigen Schwemmlöß­ die ihren Niederschlag in den Sedimenten der Ta­ saumes führten. laue gefunden haben. Daher führten die Aktivitä­ ten während der vorrömischen Eisenzeit und der Die Entstehung des Wasenweiler Rieds steht im Römerzeit zu den schwerwiegendsten anthropo­ Zusammenhang mit der Ostrheinproblematik. genen Veränderungen im Untersuchungsgebiet Die Datierung von Torfproben beweist die frü­ innerhalb der drei Zeitscheiben. Die lößbedeck­ here Annahme von SCHREINER (1959, 1996), daß ten Vorberge des nördlichen Markgräfler Hügel­ der Ostrhein als dynamischer Rheinarm bereits im landes und der Freiburger Bucht bilden ein gün­ Spätglazial aufhörte zu fließen. Jedoch zeigt das stiges Siedlungsgebiet. Funde von der prärömi- unterschiedliche Alter der großen Rinnen, daß ei­ schen Eisenzeit und der Römerzeit im Sedimenta­ ne Entwässening des Ostrheins noch bis in das tionskörper der Täler belegen die intensive Nut­ Boreal andauerte. zung dieses Raumes innerhalb der Zeitscheibe III. Dies führte zu einer verstärkten Erosion von den Hängen und zur Akkumulation in den Talauen, 7 Danksagung die nach 14C-Datierungen bereits in der Bronze­ Die Untersuchungen zum holozänen Land­ zeit begonnen haben muß. Auffallend ist die schaftswandel wurden im Rahmen des DFG- Schotterakkumulation während der Latenezeit Schwerpunktprogramms durchgeführt, und zwar und während der Römerzeit im Möhlin- und Sulz­ speziell im regionalen Teilprojekt „Die palökolo- Holozäner Lmdschaftswandel im südlichen 01)errheintiefland und Schwarzwald 19 gischen Umweltbedingungen im Oberrheintief­ — (1991): Zum Mittel- und Jungneolithikum im Kaiser­ land und Schwarzwald im Neolithikum und zur stuhlgebiet. - Diss. Phil. Fak. 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(Hrsg.): Wandel der Geo-Bio­ Die 14C-Datiemngen wurden am Institut für Um­ sphäre in den letzten 15000 Jahren im südlichen weltphysik der Universität Heidelberg durchge­ Oberrheintiefland und Schwarzwald. Freiburger führt. Die Autoren danken vor allem Herrn Dr. Geogr. Hefte 54: 163-174; Freiburg i.Br. Kromer für Analysen und die konstniktiven Rat­ FRIEDMANN, A. & MÄCKEL, R. (1998): Die Landschaftsent­ schläge und Kommentare. Die 14C-Datiemngen wicklung in den Lößgebieten des Kaiserstuhls und bis 1993 erfolgten im 14C-Labor der Universität Tunibergs. - In: Mäckel, R. & Friedmann, A. (Hrsg.): Wandel der Geo-Biosphäre in den letzten 15000 Kiel. Die Sedimentanalysen (z. B. Korngrößenzu­ Jahren im südlichen Oberrheintiefland und sammensetzung) wurden im Institut für Physi­ Schwarzwald. Freiburger Geogr. Hefte 54: 99-112; sche Geographie der Universität Freiburg durch­ Freiburg i.Br. geführt. KAYSF.R, S. & MÄCKEL, R. (1994): Fluviale Geomorphocly­ namik und Reliefentwicklung im Ostrheingebiet. - Besonderer Dank gilt den Mitarbeitern im DFG- Ber. Naturf. Ges. Freiburg i. Br. 82/83: 93-115; Frei­ Schwerpunktprogramm, vor allem Frau A. burg i.Br. Schlottmann, Herrn R. Schneider, Herrn M. LAIS, R. (1934): Das nördliche Kaiserstuhlvorland, seine Rauschkolb und Frau B. Weber für die Hilfe im Bodengestalt, Entstehungsgeschichte und frühe Be­ Gelände und bei den Zeichenarbeiten. Frau S. siedlung.- Schau-ins-Land 61: 9-20. Harrer tippte und korrigierte das Manuskript. — (1935): Zur vor- und frühgeschichtlichen Besied­ lung des nördlichen Kaiserstuhlvorlandes. - Bad. 8 Schriftenverzeichnis Fundber. 3/1933-36: 181-191. ANDRES, W. (1994): Changes in the Geo-Biosphere dur­ LEHMANN-CARPZOV, R., PATERNOSTER, K. & STUBENDORFF, U. ing the last 15000 years. 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