IHK-Konjunkturanalyse Mecklenburg-Vorpommern: Jahresbeginn 2006 Hoffnung keimt in der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns Die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns beginnt 2006 mit einem befriedigenden Start. In den wirtschaftlichen Zentren des Landes fällt die Tempoaufnahme zügiger aus, dafür in den ländlichen Räumen etwas verhaltener. Der konjunkturelle Auftrieb ist besonders in der Industrie und den unternehmensnahen Dienstleistungen erwacht. In den nächsten Monaten wird es sich herausstellen, ob die Konjunktur ihre Dynamik verstärkt und an Breite gewinnt. Der IHK-Geschäftsklimaindikator, der einen Wert zwischen 0 und 200 annehmen kann, erreicht genau 100 Punkte. Dies ist das Fazit aus den geschäftlichen Einschätzungen von 3.410 befragten IHK- Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Jahresbeginn 2006.

Der Befragungssaldo zur Geschäfts- Rationalisierung geprägt, die nach wie zum Jahresbeginn 2006 einen lage ist zum Jahresbeginn deutlich vor in den Unternehmen zur Stärkung deutlichen konjunkturellen Optimis- positiv. Er spiegelt die günstige der Wettbewerbsfähigkeit notwendig mus signalisiert, mangelt es der Entwicklung wider, welche die ist. Den konjunkturellen Schwung Wirtschaft des Landes noch an Wirtschaft des Landes in der jüngsten erzeugen vorwiegend Industrie- sowie ausreichendem Vertrauen in die Zeit genommen hat. Den Anlass für die Dienstleistungsunternehmen. Auch wirtschaftliche Perspektive. Dieses jetzt keimenden wirtschaftlichen Unternehmen aus dem Handel und Ergebnis muss deshalb als ein Stück Hoffnungen liefern verbesserte Kon- dem Verkehrsgewerbe verzeichnen Vertrauensdefizit in die wirtschafts- junkturparameter wie der steigende Impulse. Im Bauhauptgewerbe können politischen Rahmenbedingungen Auftragseingang und der wachsende aber bisher nur einzelne Unternehmen gewertet werden. Die anhaltende und Umsatz. von der Belebung profitieren. offene Reformdiskussion der letzten Hoffnungen bereiten besonders die Die Unternehmen schätzen die Jahre hat Unternehmen und Konsu- anziehenden Investitionspläne der wirtschaftlichen Erwartungen mit menten verunsichert. Die Unter- Unternehmen. In ihrem Windschatten einem negativen Saldo sichtbar nehmen erwarten von der Politik ein könnte sich der Auftragseingang und ungünstiger ein. Zur übermäßigen klares Bekenntnis zur Kontinuität und die Nachfrage beschleunigen. konjunkturellen Euphorie besteht damit auch zu ihrer Planungssicher- Vorsichtig lösen sich auch die Be- deshalb kein hinreichender Grund. heit. Greifbare Zugewinne an Ver- schäftigungsabsichten aus der Entgegen dem vom Deutschen trauen und beiderseitiges Verständnis Verkrampfung. Die Zurückhaltung ist Industrie- und Handelskammertag sind daher Voraussetzung. Dies ist dabei immer noch von der starken (DIHK) erfassten Konjunkturtrend, der notwendig, um die Wettbewerbs- fähigkeit zu stärken und eine Kosten- reduzierung angehen zu können. Konjunktursalden in Mecklenburg-Vorpommern und in Deutschland Hauptsächlich die permanent steigen- den Energie-, Kraftstoff- und Roh- Saldo der "positiv" minus "negativ"-Antworten stoffpreise entfachen gemeinsam mit

16,0% den zu hohen Lohnzusatzkosten einen 11,0% stetigen Druck auf die Unternehmen 6,0% und bereiten ihnen unübersehbar 3,0% wirtschaftliche Sorgen. Das betrieb- liche Rationalisierungspotenzial ist oft -4,0% -6,0% bereits weitestgehend ausgereizt. In -9,0% -11,0% vielen der kleineren Unternehmen, aber auch in größeren Unternehmen, gefährden die bisherigen Kosten- Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne steigerungen die Wettbewerbs- IHK-Landesarbeitsgemeinschaft M-V DIHK Berlin fähigkeit. Diese aufgelaufenen Mehr- Die Unternehmen beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage und ihre Erwartungen für die nächsten Monate. Gleiches gilt für die Beschäftigungsabsichten und Investitionspläne. Der Saldowert ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut/höher" und "schlecht/geringer". aufwendungen benötigen ein Ventil © Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 für den Kostenausgleich. Ergebnisse Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs|Konjunktur zum Jahresbeginn 2006

Mit dem erwachten vorsichtigen kon- Konjunkturindikatoren der Unternehmen junkturellen Optimismus im Rücken Mecklenburg-Vorpommerns schätzt jedes dritte Unternehmen seine Geschäftslage gut und jedes fünfte Unternehmen die wirtschaftliche Aus- sicht verbessert ein. Für über die Hälfte 69% soll sich allerdings nichts verändern. 54% Beständige Probleme aus dem unzurei- 50% 49% chenden Zahlungsverhalten von Auf- traggebern und Kunden sowie die 28% 30% 25% Kaufzurückhaltung bestimmen weiter- 22% 21% 21% 21% hin den wirtschaftlichen Rahmen. Ein 10% sich stärkender Konjunkturverlauf könnte diese Probleme abschwächen

Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* und auch günstigere Beschäftigungs- *Investitionspläne ohne Merkmal gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" absichten sowie steigende Investitions-

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 pläne auslösen.

Konjunkturmotor sind die Industrieun- Konjunkturindikatoren der Industrie ternehmen. Sie schätzen ihre Mecklenburg-Vorpommerns Geschäftslage und die wirtschaftlichen Erwartungen am besten ein. Ihre Auf- tragseingänge wachsen und die Ex-

72% porte sorgen für Impulse. Aus dieser Konstellation resultieren eine verbes-

55% 54% serte Kapazitätsauslastung und stei-

45% 45% gende Umsätze. Allerdings suchen die 40% Unternehmen auch nach Rationali- 33% 35% 27% 28% sierungspotenzial, um die permanen- ten Energie- und Materialpreisstei- 15% 16% 12% 11% 12% gerungen (z.B. Verdopplung des Stahl- preises) zu kompensieren. Gelingt es

Geschäftslage Geschäftserwartungen Exportabsichten Beschäftigungs- Investitionspläne* den konjunkturellen Schwung beizu- absichten *Investitionspläne ohne Merkmal behalten, wird er auch die Beschäf- gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant"

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 tigungs- und Investitionsabsichten stützen.

Die Unternehmen aus dem Bauhaupt- Konjunkturindikatoren im Bauhauptgewerbe gewerbe verspüren kaum etwas von Mecklenburg-Vorpommerns dem konjunkturellen Aufwind. Der sehr geringer Auftragseingang, die kurze Reichweite der Aufträge verbunden mit niedrigem Umsatz sind die haupt- 65% sächlichen wirtschaftlichen Hürden. 55% Dazu gesellt sich die besonders hier 52% 50% ungünstige Zahlungsmoral, deren Aus- 43% 40% 36% wirkungen oft in gefährdende Liqui-

27% ditätsprobleme der betroffenen Bau- unternehmen münden. Eine absehbare 12% 7% 8% Verbesserung deutet sich nicht an. Die 5% geschäftlichen Erwartungen sind

Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* demzufolge pessimistisch und *Investitionspläne ohne Merkmal gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" Investitionen sowie ein Zuwachs an

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 Beschäftigung kein Thema. Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs|Konjunktur zum Jahresbeginn 2006 Ergebnisse

Im Handel kommt der konjunkturelle Schwung nur bei einzelnen Unterneh- Konjunkturindikatoren im Handel men an. Das Weihnachts- und Jahres- Mecklenburg-Vorpommerns endgeschäft änderte daran nicht viel. In der Breite geht es nicht richtig auf- wärts. Das Konsumklima bleibt zurück- 72% haltend bis ungünstig und die Umsätze bleiben deshalb schwach. Der schlech- 55% te Arbeitsmarkt, die Sorge um den 46% 45% Arbeitsplatz und die schwelende Un- 37% 32% sicherheit über die künftige Gesund- 29% 22% 23% heits- und Sozialreform bremsen die 16% 18% Nachfrage der Kunden. In den Handels- 5% unternehmen wirken sich diese Proble- me geschäftlich aus. Die wirt- Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* *Investitionspläne ohne Merkmal schaftlichen Erwartungen sind demzu- gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" folge nicht allzu hoch geschraubt. © Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006

Das Verkehrsgewerbe blickt zum Jah- resbeginn 2006 insgesamt trotz aller Konjunkturindikatoren im Verkehrsgewerbe Teuerungen auf eine unter dem Strich Mecklenburg-Vorpommerns günstige Geschäftslage. Die Unter- nehmen haben sich so gut es geht auf die Preissteigerungen von Energie-, Öl- und Kraftstoff eingestellt. Ein zudem 68% 59% genanntes Problem ist das verschlech- 54% terte Zahlungsverhalten der Auftrag- 41% geber. In vielen Unternehmen herrscht 36% ein Liquiditätsengpass. Die Unterneh- 28% 23% 25% 23% men wissen kaum , was in der nächsten 18% 18%

Zeit preislich und geschäftlich auf sie 7% zukommt und halten sich aus diesen Gründen mit ihren Erwartungen zu- Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* *Investitionspläne ohne Merkmal rück. Die Beschäftigungsabsichten und gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" die Investitionspläne sind deshalb sehr © Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 verhalten.

Die Unternehmen aus dem Dienstleis- tungsgewerbe schätzen - ähnlich den Konjunkturindikatoren im Dienstleistungsgewerbe Industrieunternehmen - ihre geschäft- Mecklenburg-Vorpommerns liche Situation sowie die wirtschaft- lichen Erwartungen überwiegend positiv ein. Das Stimmungsbild im 71% Dienstleistungsgewerbe bleibt aber 59% heterogen. Dienstleistungsfirmen, die 56% hauptsächlich für Unternehmen arbei- 48% ten, konstatieren eine günstigere Konjunktur als solche, die mehr für 32% 23% 20% 21% 21% 20% private oder öffentliche Auftraggeber 16% tätig sind. Deshalb verzeichnen gerade 13% letztere weniger starke Beschäf- tigungssignale. Auch die Investitions- Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* *Investitionspläne ohne Merkmal pläne werden vom unternehmens- gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" nahen Dienstleistungssektor bestimmt. © Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 IHK-Bezirke Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs|Konjunktur zum Jahresbeginn 2006

IHK zu Neubrandenburg: Die Konjunktur Konjunkturindikatoren im IHK- in der Region der IHK zu Neubrandenburg deutet zum Jahresbeginn 2006 eine leicht optimistische Stimmung bei den befragten Unternehmen an. Dennoch verharrt das wirtschaftliche Wachstum auf niedrigem 66% 58% Niveau, von wenigen Lichtblicken durch- 50% brochen. Es keimen zarte Hoffnungstriebe 46% 38% insbesondere bei den Industriebetrieben. Das Baugewerbe kommt nicht aus der Talsohle 27% 28% 26% 23% und das Verkehrsgewerbe kämpft mit den 14% 16% gestiegenen Kraftstoffpreisen. Hoffnungen 8% auf einen kräftigen und nachhaltigen

Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* Aufschwung sind noch nicht in Sicht. Ein *Investitionspläne ohne Merkmal gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" Durchbruch auf dem Arbeitsmarkt ist auch

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 im Jahr 2006 nicht zu erwarten. IHK zu Rostock: Die konjunkturelle Konjunkturindikatoren im IHK- Entwicklung hat zum Jahresbeginn 2006 wieder Tritt gefasst. Die Belebung kommt dabei vor allem aus der Industrie, den unternehmensnahen Dienstleistungen sowie

69% dem Großhandel. Die Geschäftslage und -erwartungen der Kredit- und 55% Versicherungswirtschaft entwickeln sich 47% 40% ebenfalls positiv. Im Verkehrsgewerbe

30% 31% 29% überwiegt leichter Optimismus für die 23% 23% 22% Aussichten der kommenden Monate. Der 17% 14% Konsum der privaten Haushalte bleibt aber wegen der ungenügenden Beschäftigungs- aussichten verhalten. Die Entwicklung im Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* *Investitionspläne ohne Merkmal gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" Einzelhandel ist deswegen immer noch

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 rückläufig.

IHK zu : Die Konjunktur fasst zum Konjunkturindikatoren im IHK-Bezirk Schwerin Jahresbeginn 2006 besser Tritt und die wirt- schaftlichen Perspektiven der Unternehmen hellen sich auf. Es spiegelt sich in den Er- wartungen die positive Tendenz der Ent- 74% wicklungen wider, welche die Wirtschaft in

59% der jüngsten Zeit genommen hat. In den 51% 52% Wirtschaftszweigen setzt sich die Konjunk- tur mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in Bewegung. Der gezündete Funke beginnt 25% 24% 23% 25% 21% 20% auch behutsam auf die Investitionen 17% 9% überzuspringen und nährt die Hoffnung auf eine sich selbst verstärkende Nachfrage.

Geschäftslage Geschäftserwartungen Beschäftigungsabsichten Investitionspläne* Außen vor bleibt aber noch die Beschäf- *Investitionspläne ohne Merkmal gut/höher befriedigend/gleichbleibend schlecht/geringer "keine Investitionen geplant" tigung. Die Arbeitsplätze werden höchstens

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern; Quelle: Konjunkturbefragung zum Jahresbeginn 2006 sicherer, neue kommen kaum hinzu.

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