Das Kommunale Kino Wiens, Schwarzenbergplatz 7-8, 1030 Wien September/Oktober 12 | #506

Michael Palm, „Low Definition Control“, ab 28. September 2012 im Stadtkino Bernd Liepold-Mosser, „Griffen - Auf den Spuren von Peter Handke“, ab 14. September 2012 im Filmhaus Kino am Spittelberg Jede Woche: FALTER Kino-Dienstag im Filmhaus Kino

Fiktionen des Normalen Der österreichische Filmemacher Michael Palm lässt in „Low Definition Control“ hinter die Bilder der Kontrollgesellschaft blicken. BERT REBHANDL

ie Umwelt verliert an Signifikanz“, ist einer der ersten darin äußert sich schon ein Moment des Schutzbedürfnisses Sätze, die in Michael Palms Low Definition Control aus gegen diese Bilder. Überwacht möchte niemand werden, auch Inhalt Ddem Off zu vernehmen sind. Was ist damit gemeint? nicht durchschaut, doch genau dies geschieht nahezu andau- Die Antwort darauf macht im Grunde den ganzen Film aus, der ernd. Ü wie Überwachung sich mit den Bildern beschäftigt, die unseren Alltag mehr und Low Definition Control stellt einen Versuch dar, sich betrach- Enzyklopädische Eintragungen mehr bestimmen, ohne dass wir es immer bemerken. Wer eine tend und reflektierend mit diesen Umständen auseinanderzu- zu „Low Definition Control“. 3/4 Straße überquert, wer vor einer öffentlichen Toilette herum- setzen. Von Betrachtung zu sprechen, macht hier durchaus Sinn: steht, wer mit dem Stadtplan in der Hand durch eine Stadt geht denn das, was Michael Palm hier sowohl auf der Bildebene wie W wie Weltstar oder die Stadt in Laufschuhen durchquert, weil er an einem auf der Tonebene macht, hat etwas von jener Kontemplation, „Griffen“ - Ein Dorf und Marathon teilnimmt – stets sind Kameras auf die Leute gerich- die früher der Beschäftigung mit den Geheimnissen der Tran- sein berühmter „Sohn“ Peter Handke. 5 tet, nicht ihretwegen, sondern aus einem allgemeineren Grund. szendenz gewidmet wurde. In Low Definition Control wird der Bilder werden auf Vorrat gemacht, um später auf sie zurück- Blick leer, damit er geschärft wird für neue Perspektiven. Genau K wie Kino-Dienstag greifen zu können, wenn etwas geschehen ist. So arbeiten auch das ist mit dem Satz „Die Umwelt verliert an Signifikanz“ auch Das Programm für Cineasten die Leute von den Nachrichten, vor allem aber eignet diese gemeint. Das, was sich im Alltag zeigt, ist nicht immer sofort im Filmhaus Kino. 6 Funktionsweise den Bildern, die automatisch und mit keiner bedeutsam. Es braucht eine Zuordnung von Signifikanz, die oder geringer Intervention von menschlicher Seite zustande- Zulassungsnummer GZ 02Z031555 kommen: Wir sprechen gemeinhin von Überwachungsbildern, Fortsetzung auf Seite 2 » Verlagspostamt 1150 Wien / P.b.b. 02 Michael Palm, „Low Definition Control“ StadtkinoZeitung

Material, das unsere Gesellschaft mit „bildgebenden Verfahren“ von sich selbst produziert: „Low Definition Control“.

» Fortsetzung von Seite 1 innerlichung einer Normalitätsfiktion“ die hat. Die Grenze des Lebens ist schließlich verläuft, verweist zugleich auf den „intelli- Rede ist: Diese ist dort zu erkennen, wo wir auch in Low Definition Control diejenige, an genten“ Ozean bei Lem und Tarkowsi in Bilder müssen mit Bedeutung versehen wer- manchmal selbst schon auf auffälliges Verhal- der die unheimliche Macht der allgegenwär- Solaris und auf Foucaults berühmtes Bild für den. Das kann man entweder so tun, wie etwa ten aufmerksam werden oder einen Argwohn tigen Bilder in ein fast noch unheimlicheres das Ende des Menschen, von dem nicht viel die Polizei auf diese Bilder schaut, die dabei entwickeln, den wir aus einschlägigen Bil- Hoffnungspotential umschlägt. Der bisher mehr bleiben wird als von einem Gesicht, das einen „Generalverdacht“ hegt, die versucht, dern „gelernt“ haben? Warum steht dieser hauptsächlich theoretischen Versuche, „Le- jemand am Meeresufer in den Sand gezeich- „eine frei flottierende Schuld jemand zuzu- Mann nun schon mehrere Minuten mit auf- ben auf der Informationsebene restituierbar“ net hat. Als Meditation über die Endlichkeit ordnen“. gespanntem Schirm vor einer Damentoilette? zu machen, gehen einher mit Prozessen, die des Menschen wie der Bilder ist Low Defi- Man kann aber auch so auf diese Bilder Ein Exhibitionist in Wartestellung? dieses Leben nahezu vollständig objekti- nition Control von faszinierender Kraft: Die schauen wie die Gesprächspartner, die Mi- Bilder und Gedanken bekommen weitere chael Palm aus dem Off zu Wort kommen Signifikanz im Nachsinnen, zu dem dieser lässt: sie betrachten das Material, das unsere originelle Film unweigerlich inspiriert. • Gesellschaft täglich mit „bildgebenden Ver- fahren“ von sich selbst produziert, und ver- Der Blick wird leer, damit er geschärft suchen daraus Aufschlüsse zu gewinnen darü- Michael Palm ber, welche Mechanismen der Selektion oder wird für neue Perspektiven. Low Definition Control der Vorwegnahme von Zukunft dabei wirk- (Österreich 2011) sam werden. Wer den filmischen und theore- tischen Werdegang von Michael Palm ein we- Regie und Drehbuch Michael Palm nig kennt, wird in dem Titel Low Definition In der Regel gilt die harmlosere Erklä- vierbar machen und Kontrollinteressen von Kamera und Schnitt Michael Palm Control einen Hinweis auf den Begriff der rung, doch für die Logik der Überwachung Konzernen und Regierungen ausliefern. Die Musik Maurice Ravel, Trevor Duncan Kontrollgesellschaft erkennen können, den gilt: Sie zielt auf die Ausnahme, wie auch die Spur einer schwarzen Romantik, die sich äs- Ton Sabine Maier Gilles Deleuze eingeführt hat, um eine ältere Bilder, die Aufschluss geben über das Kör- thetisch durch Low Definition Control zieht, Produktion Johannes Hammel Konzeption von Disziplinierung auf die Ge- perinnere, auf den Defekt zielen und nicht führt schließlich zu einem berühmten Bild, Verleih StadtkinoFilmverleih gebenheiten des gegenwärtigen Systems der auf das normale Wachstum von Zellen, Ge- zu einem Sinnbild, das den untersignifi- Länge 95 Min. Konsumgesellschaft einzustellen. Die beiden weben, Organen, Körpern. Ein ideales Bild, kanten, bei genauerem Hinsehen aber voller Technik 35mm, HDCam / Farbe / 1:1.85 Konzepte von Disziplin und Kontrolle (Fou- sagt eine Ärztin mit professionellem Freimut, Überschüsse steckenden technischen Bildern cault und Deleuze) gehen ineinander über, ist auch eines, aus dem eindeutig hervorgeht, als Sinnbild gegenübersteht: eine Meereso- Ab 28. September 2012 im Stadtkino wenn in Low Definition Control von der „Ver- dass ein Patient nur noch einen Tag zu leben berfläche, die sich an einem Strand im Sand am Schwarzenbergplatz.

AUN der Anfang und das Ende aller Dinge Le Havre ein film von Edgar Honetschläger ein film von Aki Kaurismäki

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JETZT IM HANDEL UND AN UNSEREN KINOKASSEN • 14,99 StadtkinoZeitung Michael Palm, „Low Definition Control“ 03

fer_innen Schaulustige; in diesem Sinn stehen mit einem Cogito: „Ich denke“. Wie geht es und sitzen sie in LDC zuhauf herum. Manche weiter? Mit „öhm“ – und damit, dass aus dem knipsen und filmen dabei; manche schauen aus Denken kein „also bin ich“, kein gesichertes Alles läuft dem Fenster (–> Fenstergucker). Sein folgt, denn nicht nur die Umwelt wird –> ununterscheidbar, auch ich muss mich Hubschraubereinsatz erfolgt in LDC in aufteilen, dividuell (ent)scheiden, was ich im Das ABC zu LDC: ein Glossar zu Michael Palms dreierlei Sinn. Erstens fungieren Hubschrau- Verhältnis zur Umwelt bin: Zufallspassant_in ber als Form polizeilichen –> Drohens in den auf der Straße? Potenzielles Opfer eines Raub- Film „Low Definition Control“. Drehli Robnik –> Wolken und als Knattern inmitten der überfalls? Paranoiker_in im Vollzug einer –> –> Drones im Ton. Zweitens kommen Hub- Projektion? Rassist_in? „Ich denke“ mündet schrauber, wie wir aus Zombie- und Katastro- im dritten Satz in „Ich weiß nicht“. Damit as ABC steht am Anfang dieses ABC ein Roboter, der Glasfassaden putzt (–> Fen- phenfilmen wissen, zum Einsatz – so auch hier fängt Denken an (–> Theorie). zu LDC – in Gestalt der ABC- stergucker). –, wenn alles mühsam Zusammengehaltene DSchutztruppe des Bundesheeres, am zerfällt. Was kommt dann? Mit dem Speku- Joggen ist eine Tätigkeit, die LDC ausgiebig Ende jenes Kapitels des Films, das Selektionen Expert_innen Bevor mit dem Setzungsakt lieren übers Leben im posthumanen Danach zeigt. Gejoggt wird in LDC in Massen, die an heißt. „ABC-Schutz“ umfasst Verteidigung eines –> „Ich denke“ der erste vollgültige Satz „sind wir jetzt aber schon schwer im Abhe- Teleobjektiv-Bilder vom Gewusel der Ano- gegen atomare, biologische und chemische eines Experten in LDC beginnt, hat das Sound ben“, sagt ein –> Experte, während im Bild nymen in Filmen der 1970er erinnern (jener Bedrohung; im Film braust ein Truck mit Mi- Design seine Parameter für den Umgang mit ein Hubschrauber in die Luft abhebt. Dieser Zeit, als westliche Mittelschichten diese Kul- litärs in Plastikanzügen und Gasmasken über den Stimmen der Gelehrten etabliert. (Deren Einsatz des Fluggeräts als kalauernder Meta- turtechnik einer sich laufend optimierenden die Wiener Ringstraße. Davor Bilder der Se- Namen und Fachgebiete listet der Abspann phernkurzschluss entspricht drittens der Art, Selbstverwirklichung erfanden); oder einzeln lektion: massenweises –> Joggen beim City- auf.) Der Bekundung des denkenden Ich geht wie LDC die Beziehung von Wort und Bild im Wald, auch wenn es verdächtig aussieht; Marathon; die Fittesten kommen durch. Einer eine Verteilung der Stimmen voran, die deren fragwürdig hält. oder mit Gesten, die oft als Slapstick erschei- macht das Victory-Zeichen, ein anderer stol- Lehrmeisterschaft durchkreuzt. Zwar domi- nen (–> ABC-Schutztruppe); und mitunter pert im Pathos der Kapitulation, eine Läuferin nieren die von Palm an verschiedenen Orten so, dass Joggen als –> normale Art von Glück die hölle greift zum Handy, Schnitt auf ein Rettungs- (vorwiegend in Deutschland und Österreich) erscheint. auto, dann auf den ABC-Truck. Tatütata, wir interviewten Expert_innen den Ton von LDC. kommen! Mit dem ABC-Truck schließt sich Aber ihre Dominanz hat den Preis, dass sie Kontrolle, Kontrollmacht, ist in LDC dem ein Rahmen aus Bildern der (bewaffneten) nicht körperlose Wissensallmacht ist, sondern Kontrollmacht ist Titel nach niedrigauflösend. Das verweist auf Macht, die den biopolitischen Schatz der Be- Soundscape. Stimmen sind hier gerendert und hier dem Titel nach die Körnigkeit im Bild (–> Optik), sowie aufs völkerung in der Fügung hält. Der bios des montiert nach Art eines Orchesters (samt „Or- Konzept „Kontrollgesellschaft“, das dem Film joggend aufmarschierten Humankapitals fällt chesterprobe“) der Dialekte, Redeweisen und niedrigauflösend. zugrundeliegt. Gilles Deleuzes „Postskriptum ins Ressort niedrigauflösender –> - Klangräume, wo ein Murmeln oder Lachen über die Kontrollgesellschaften“ zufolge heißt macht. In LDC wacht über den zur happy Argument und Atmo zugleich ist; aber auch Kontrolle als Führungslogik etwas anderes Hochleistung vergossenen Joggerschweiß die nach Art einer Dialog-Comedy, in der Expert_ als „Überwachungsgesellschaft“ und fast das ABC-Schutztruppe. innen einander ins Wort zu fallen scheinen. Im Gegenteil von zentralistischem Polizeistaat Sinn von –> Kontrollmacht als niedrigauflö- Orwell´schen Typs. Denn: Kontrolle ist ein Babykino Das vielsagende Wort fällt im Kapi- sender Formung gewährt LDC auch der Re- „Ich denke, öhm, die Umwelt verliert an Si- Modus formender Machtausübung, der sich tel Selektionen, in dem es um (Kultur-)Tech- flexion, die dieser Film in Umlauf bringt, nicht gnifikanz. Die Dinge, die ich sehe, die Leute, dem zu Formenden – Kräfte, Leben, soziale niken der Visualisierung von Embryonen geht. die Position des Philosophen-Königs. Gerade die ich sehe, die Menschen, die ich sehe, sind Prozesse – in seiner Veränderlichkeit flexibel Schwangerschaftsmedizinisches Babykino sei deshalb ist das ein kritischer Film. nicht mit einer eindeutigen Bedeutung ver- anschmiegt. eine „moralische Technologie“, die Pflicht zur sehen. Ich weiß nicht, sind die drei Jugend- Vorsorge erfüllt und einübt: Lass nicht nach in Fenstergucker Kino ist ein „Fenster zur lichen einfach drei Jugendliche, die auf dem Die lebenden Toten heißt das siebte und der „Selbstentzifferung“! Handle verantwor- Welt“ (André Bazin): zu einer Welt, die mit Weg zum Tschibo sind, oder sind es drei, die letzte Kapitel von LDC. Es beginnt mit –> tungsvoll in Bezug auf das, was in dir ist! Was Wünschen aufgeladen ist und sich dem bild- jetzt mir mein Geldbörsel rauben wollen.“ Wolken, die im Zeitraffer am Mond vorüber- das ist, zeigt sich auf Screens – als diffuses Be- förmigen Zugriff auf sie ebenso aus- wie ent- So lauten die ersten vollgültigen Sätze eines ziehen; es folgen Bilder, die in –> Ununter- wegtbild vom Baby im Bauch. Nicht zuletzt gegensetzt. (Die Entgegensetzung des Ausge- –> Experten in LDC. Die Voice-over beginnt scheidbarkeit zwischen dem Lauf der Welt und zeigt Babykino das Bild eines in seinem Wert setzten macht das Bild aus.) Viele Aufnahmen zu steigernden Humankapitals. Ist es ein Zu- in LDC verdanken sich einem Fenstergucker: fall, dass dieser Schatz in der Farbe Gold abge- Zu Beginn schauen wir aus dem Fenster und bildet wird? sehen an einem Fenster im Haus gegenüber einen Buben; mit ihm schauen wir auf die EXZ_[\d^c\`Z_eXd`^\e=`cdmfe Gaffern wie uns am unteren Bildrand. Die Lebewesen ziehen im Archiv ihre Kreise. Tun d`kE`eXGifcc#Jk\]Xef9\ieXi[`e# sie das in Gleichgültigkeit? Gar im Gleichmut >i\^fi9cf„Y#CalY`XClgf>ilaõZ`¡Z#Fc`m\i?l\k_\i# G\k\iJZ_fcq#>`[\feJ`e^\i#J`\^]i`\[NXck_\i# von Toten, die zu ihrem Glück nicht mehr DXik`eQXle\il%m%X% sterben können (wie es Lemmy Caution dem Computer in Alphaville sagt)? Der Wunsch, Crime „Weil alles von Crime durchtränkt den das Medium Film bedient, sagt Bazin, ist“, wie es am Beginn von LDC heißt, gibt es gilt dem Überdauern des Todes in Form eines „Akzeptanz für invasive Technologien“. Treffen Bildes. Das LDC-Kapitel Die lebenden Toten diese Technologien alle – oder zielen sie auf behandelt solche Überlebensfragen; es beginnt Bestimmte? Die Frage hält LDC in Schwebe, mit Fensterguckern vor dem Aquarium. Von in –> Suspense, allerdings so, dass doch sicht- diesen führt eine Assoziations- und Blickach- bar/denkbar wird, dass ersteres aus zweiterem se zu den Aquariumsbauten der in Stummheit resultiert: Sicherheit wird zur „Kondition“ vereinten Menschen in Tatis Playtime. Eine des Menschen schlechthin; dies aber beruht andere Achse führt zu einer in ihrer Politik auf Politiken der Selektion/Konstruktion von und Geschichte geteilten Menschheit, zumal „Feind“-Milieus der migrantischen, bettelnden zu jenen, die zuschauen, wie von anderen nur oder suchtgiftigen Art. Von „suitable enemies“ Abfall bleibt, wenn das Licht ausgeht: In die- ist die Rede, „die immer wieder hochgekocht se Richtung – das nationalsozialistische Wien werden und der Politik die Möglichkeit geben, begafft die Deportation seiner jüdischen Bür- überhaupt zu zeigen, dass sie was tut.“ ger_innen – hat Kurt Kren einmal seinen Film 5/62 Fenstergucker, Abfall etc. zu verstehen Drone / Drohen / Drohne In LDC ist gegeben, der u.a. eine Sonnenfinsternis (eclis- der Ton oft ein Drone, unterschwelliges Ba- si) zeigt. sisbrummen. Das betrifft die Bässe in der Musik und im Sound Design ebenso wie die Gaffer bezeichnet eine_n Oberbeleuchter_in Voice-over von –> Expert_innen, die nicht bei Filmdrehs; in diesem Sinn steht das Wort nur erklärende Rede, sondern auch orche- für das Spiel von Licht (Durchblick, Aufklä- N`\[\iXY;`#((%J\gk\dY\i)'() strierter Geräuschfleckerlteppich ist. Der rung) und Schatten (Drohung, Sichtbarkeits- Drone (zumal mit Gewittergrollen und Re- krise) in LDC. Im Arbeitsfeld von Techni- nnn%afj\]jkX[k%fi^ genprasseln) versinnlicht jenes Drohen, das ker_innen allgemein bezeichnet Gaffer ein oft BXik\ele[@e]flek\i1K'($+)$.''$*'' Sicherheitstechniken zur Geltung bringen, in vorbeugender Großzügigkeit eingesetztes, gerade im Bestreben, Bedrohungen eingrenz- universell haftungsfähiges Klebeband; in die- bar zu machen. Zwischen Drone und Drohen sem Sinn steht das Wort für das Konzept „prä- liegt – schwebt – die Drohne, ein selbsttätiges ventiver Haft“, wie es die Sicherheitspolitik Fluggerät, wie es in polizeilich (oder polizey- der –> Kontrollmacht prägt. Für diese findet lich, –> y) definierten „Neuen Kriegen“ und sich in der Voice-over von LDC eine Adhä- ;`\Afj\]jkX[kXl]=XZ\Yffb#Kn`kk\i Überwachungseinrichtungen eingesetzt wird. sionsmetapher: „Sicherheit ist der politische   le[d`kM`[\fkiX`c\ieXl]PflKlY\ In LDC kommt keine Drohne vor, dafür aber Alleskleber geworden.“ Außerdem sind Gaf-

INSERAT_SEIN_ODER_NICHTSEIN_Stadtkino_finfin.indd 1 21.08.12 16:55 04 Michael Palm, „Low Definition Control“ StadtkinoZeitung einem katastrophalen Weltende –> suspendiert Projektion / Paranoia / Prognose Wie ese Bilder anschauen; in ihnen zu überleben dem Mensch, wie die Fußballrowdies unter sind. Da ist das den Film durchziehende Mo- Wahrnehmung zu –> Kontrolle wird, zeigt wäre „wie im Grab liegen“. Da geistert der uns wissen.) In den Bildern von Küstenfor- tiv des –> Joggens mit Bildern eines City- LDC in verschiedenen Formen. Eine dank- Kino- und Geschichtsdenker Siegfried Kra- mationen klingen Kubricks Landschaften vor Marathons. Bald sind die Straßen menschen- bare Chiffre dafür heißt „Projektion“. Dieses cauer durch den Bilddiskurs, zumal sein Be- und nach der Menschendämmerung an (sowie leer und voller Papiermüll: Sind das wirklich „Werfen“ von Bildern eignet dem Kino ge- griff der Rettung (durch Film). Wie wäre das Foucaults Sager vom im Strandsand aufgelö- Rückstände eines Massenmarathons? Ähnelt nerell – und wird in der ersten Tageslicht-Ein- filmisch Aufgezeichnete zu sehen, nämlich so, sten Menschenantlitz). Zum anderen kündigt das nicht allzusehr den markenzeichenhaften stellung von LDC selbst Bildgegenstand: Auf dass es nicht „im Grab liegt“? Nur zur Andeu- sich an, wie eine nachmenschliche Artificial Desaster-Totalen in Zombie- und Pandemie- einer Hausfassade zeichnet sich ein mensch- tung zwei kracauerische Gedanken von Hei- Intelligence auf die verschwundene Mensch- Filmen? Dies umso mehr, als von fern drohend licher Schatten ab (–> Fenstergucker). Gleich de Schlüpmann: FilmTheorie als Praxis eines heit zurückschaut, im Durchsehen eines Ar- Donner, –> Drones; Regen und Sirenen er- nach dem Schattenwurf spricht ein –> Ex- Erkennens, das durch Film, im Wahrnehmen, chivs schemenhafter Aufzeichnungen. Der tönen. Es ist wohl kein normaler Regen, vor perte über „Menschen, die ich sehe“ und von stattfindet, und öffentliche Intimität als eine betreffende Film, zu dem LDC mit der Num- dem da die Leute in einer Altstadt davonlaufen; denen ich im Zeichen kategorischer Sicher- Art von Nähe, die sichernde Abschottungen mer Malfunctions #0 das Prequel darstellt, da sind eher Phänomene wie Sintflut oder Eis- heitsimperative das Schlimmste zu vermuten durchbricht und dabei zugleich zerstreut ist, war Palms Regiedebüt Sea Concrete Human zeit im Spiel (ist doch in der Voice-over vom geneigt sein muss (–> Ich denke). Hier kommt ins Kontingente, eben: Öffentliche. Ein Kurz- – Malfunctions #1 aus dem Jahr, nach dem Ku- „Tod des Menschen“ die Rede). Wobei all das Projektion als Paranoia, zwanghaftes Hinein- name für beide Gedanken lautet Kino. bricks Film benannt ist. auch Aspekte einer neuen –> Normalität samt ihren Glücksmomenten hat: etwa wenn Kin- Wolken / Wald / Wetter / Welt „Watch the der beim Rodeln auf verschneiten Hügeln zu sky!“ heißt es im SciFi- und Horrorfilm, oder sehen sind. Für unsere Kleinsten ist die Eiszeit auch: „Es ist in den Bäumen.“ Konsequent in- ein Riesenspaß. tegriert LDC in seine ominösen –> Projek- tionen Atmosphären von Wolkenhimmel und Mindgame-Filmen nach Art von The Sixth Wald, braut Vor-Sorge zur Wetterstimmung Sense, Fight Club oder The Village ist LDC in- zusammen. Ist das Naturromantik? Eher ist sofern vergleichbar, als auch Palms Film unser es so, dass das Wissen-Wollen der Blickein- Wahrnehmen („etwas für wahr Nehmen“) in richtungen eine Eigendynamik mit heraufbe- Spiele verwickelt, bei denen es gilt, rückwir- schwört, die uns als Unverfügbarkeit der Welt kend neu zu bewerten, was wir gesehen haben, (in Form von www – Wolken, Wald, Wetter) und so auch auf das Moment des Wertens in anstarrt. unserem Sehen zu reflektieren. Etwa zu Be- ginn: Ein –> Experte redet von der insignifi- Xenophobie So sehr der Posthumanismus am kant werdenden Umwelt und davon, dass drei Ende von LDC auch „im Abheben“ ist (–> Burschen auf der Straße möglicherweise „mir Hubschraubereinsatz), bleibt der Film doch mein Geldbörsel rauben wollen“; dazu sehe fragend auf der Erde mit ihren Macht- und ich dunkelhäutige Burschen auf einer Wohn- Ideologie-Agenturen, die auf Xenophobie hin viertelstraße. Ebendieser an rassistischen Me- zugespitzt sind. Wenn denn die Menschen- dien- und Politik-Stereotypen geschulte Blick, Form sich auflöst, heißt es am Ende, ist das dem ich mich vielleicht ein Stück weit hinzu- Problem, ob sie sich „auf menschliche Weise“ geben geneigt bin, wird in den gleich nachfol- auflöst und so die existierenden „rassistischen genden Expert_innen-Sätzen kritisch befragt: und sexistischen Beschränkungen unterlau- Wie schnell bin ich bereit, auf –> xenophobe Michael Palms Film verwickelt uns in Spiele. fen“ kann, in Richtung „Demokratisierung“. Weise rund um mich Schläfer und Täter zu Wenn in LDC im Ausblick auf die „Zeit nach sehen? lesen in Wahrnehmungen, ins Spiel. LDC be- Suspense Als Beziehung zu dem, was ein dem Menschen“ der –> Experte in Stottern harrt auf der Einsicht „Kontrolle, das sind wir Filmbild zeigt, entspricht Suspense der Art, und Schweigen verfällt, behält eine politische Normalität Bei aller Apokalyptik können alle“ (nicht ein obrigkeitsstaatliches Abstrak- wie das in LDC erörterte „Präventivrecht“ Frage das letzte Wort. wir nicht umhin, das, was LDC an Alltag zeigt, tum) und inszeniert Bild-Ton-Beziehungen den Blick in die Welt anleitet. Ausgehend von in seiner Normalität zu sehen: als etwas Ein- so, dass wir angehalten sind, paranoides Wahr- Hitchcocks Art des Suspense – Mehrwissen Das Y im Namen macht Polizei zur Polizey: gerichtetes, etwas, das durch Normen, durch nehmen selbst mit auszuagieren – und dabei des Publikums im Verhältnis zu ahnungslosen Bis ins 19. Jahrhundert war das der Name für Spielräume auslotende Machtausübungen, als projiziertes Bild zu konfrontieren. Wie im Filmfiguren – schrieb der Theoretiker/Filme- die Verwaltung des Wohlstands europäischer ein- und ausgerichtet wird. Aber – und das ist –> Mindgame-Film ist unser Zuschauen im- macher Pascal Bonitzer einmal dies: Stellen Gesellschaften insgesamt. Um das Mehr an vielleicht die größte Zumutung von LDC – mer auch verstrickt in Zuschreibungen und wir uns eine Episode aus dem frühen Kino Polizei (eben Polizey) geht es in LDC. Damit das Normale, das sich hier zeigt, ist nicht einer in die Notwendigkeit, diese zu reflektieren. vor – eine Nanny mit Baby im Kinderwagen ist nicht „Polizeistaat“ (Zentralmacht, die al- gesicherten Kritik oder spöttischen Kontras- Projektion heißt hier also auch „Entwerfen“, flirtet im Park mit einem Leutnant; ein naiver les verbietet) gemeint, sondern: Der Schatz im tierung preisgegeben, sondern erscheint mit- und das hat in LDC schließlich (in der Nähe Anblick sozialen Lebens, wie er im Kino um Herzen der Polizei, der aus ihr mehr macht als unter als etwas auch Schönes und Heiteres. der Paranoia und unter dem Kapiteltitel Fu- 1900 typisch ist. Stellen wir uns nun vor, wir sie ist (mehr als bloß eine von drei Gewalten), Auch wenn zum Anblick von Kindern, die tur Perfekt) den Sinn einer Prognose, als Zeit- wüssten, dass die Nanny das Baby entführt hat: das „Reale“ der Polizei, ihr obszöner Macht- Marathonläufer_innen be- und abklatschen, form der –> Kontrollmacht, systemintegrierte Dann wird sich der Suspense-Effekt einstel- Kern, ist erstens das –> Drohen einer Gewalt, eine Voice-over den langen Schatten der na- Rückwirkung antizipierter Rückblicke auf die len, dass wir dem Leutnant warnend zurufen, die in Alltagsabläufen impliziert ist (Benjamins tionalsozialistischen Entscheidung über Wert Gegenwart: Alles, was passiert, könnte irgend- den Ahnungslosen alarmieren wollen; derselbe „mythische Gewalt“ der Polizei: –> Hub- und Unwert von Leben ausmalt (im Kapitel, wann beurteilt werden. Ergo empfiehlt sich Anblick vom Turteln im Park ist ins Register schrauber und –> ABC-Schutztruppen als das Selektionen heißt), behält doch der An- Wachsamkeit gegenüber dem eigenen Wald- akuter Endlichkeitsdrohung und unterstellter mutierte Engel). Zweitens meint erweyterte blick von Kindern und –> Joggen etwas Son- und Lebenslauf. Schuld gekippt. Genau so schaut der nach Sub- Polizey heute Führungstechniken, die bewir- niges. Dass diese Bilder nicht in der Kritik der jekten „frei flottierender Schuld“ forschende ken, dass alles gut läuft, im geforderten Ausmaß Biopolitik und Selbstführung aufgehen, be- Querverbindungen zu anderen Filmen Polizeiblick in die Welt: Er sieht in jeder Re- an Vitalität: Gesundheitsvorsorge, flexibles Ma- stärkt letztlich den Sinn, den diese Kritik als durchziehen LDC wie aufblinkende Markie- gung einen „Schläfer“ und suspendiert so de- nagement, Selbstentzifferung qua Wellness (–> Perspektivierung macht. Außerdem hält LDC rungen oder Kippeffekte im Bild. Gedanken an ren Beliebigkeit; ihr So-Sein könnte ein (sich Joggen). Drittens wird im Kapitel Gesellschaft an dem Tati´schen Versprechen fest, dass Alltag Michael Kliers Der Riese oder an Bildwissens- künftig offenbart habendes) Ganz-anders-Sein der Schläfer Polizei als Agentur der „Neuen jederzeit in Playtime umkippen kann – wie dispositivkritik bei Harun Farocki liegen nah. verbergen. Kriege“ erörtert: Militär übernimmt Polizei- bei dem Kippfenster der Fensterputzer auf der Das Vor-, Nach- und Allzumenschliche, auf das aufgaben, die Polizei führt Feldzüge (Soko Straße (–> Ununterscheidbarkeit): In jeder Kubricks Kino zielt – zumal Dr. Strangelove und Theorie wird in LDC nicht illustriert, son- dieses, Operation jenes...) gegen Feindgrup- normalen Bewegung schlummert Slapstick. 2001 – A Space Odyssey –, tut sich auf in der dern ausagiert; nicht triumphal, durchschau- pen; von „Remilitarisierung der Gesellschaft Erst dieses Schlummern macht die Normalität Morphologie von Uferlandschaft, Himmels- end, sondern so, dass Begriff und Wahrneh- als Reaktion auf eine Herrschaftskrise“ ist die komplett und lebbar. zelt und Kriegsgerät; dazwischen bleibt Zeit – mung einander in Frage stellen – und dabei Rede. Im Bild dazu ein rätselhaft anmutender Playtime – für Slapstick im Sinn Tatis. Einige trotzdem nicht Ambivalenz-Demut und Viel- Polizei- und Feuerwehreinsatz in einer Wiener Optik In seiner Rolle als –> Vorgeschichte Montagesequenzen verlaufen zu Archivmusik falts-Orthodoxie herauskommt, sondern Per- Wohnstraße. (und Bekundung eines –> Zu spät) steuert von Trevor Duncan, dessen „rechtefreie“ light spektive, Kritik, Einsicht. LDC mit der Seriennummer Malfunctions #0 music auch Chris. Marker für La jetée verwen- Zukunft / Zu spät LDC endet mit einer –> im Untertitel auf einen 2001 veröffentlich- det hat. Blicke aus Fenstern weisen in Richtung Ununterscheidbarkeit, wie sie im ersten Projektion: Es werde „eine Zeit geben nach ten Film von Palm zu, der die Seriennummer von Kurt Krens 5/62 Fenstergucker, Abfall etc., Satz des Films als Signifikanzverlust der Um- dem Menschen, aber trotzdem wird es so et- Malfunctions #1 trägt. Dieser Film heißt Sea Autofahrten in die Stadt führen nach Godards welt (–> „Ich denke...“) angesprochen wird, was geben wie... wie... –“. Die Stimme des –> Concrete Human und zeigt genau dies: Meer, Alphaville. Schließlich erinnern die anonymen bedeutet als Bild: Unterscheidungen ergeben Experten stottert und verstummt in der –> Beton und letzte Menschen, die als zu de- Ominösen vor Hochhaussilhouetten und –> sich nicht, sie müssen immer neu produziert Prognose, während der Piepsignalton der Mal- chiffrierender Bilderbestand überleben. LDC Wetterstimmungen an die Schlusssequenz von werden – gesetzt werden als Akte, die unsicher functions-Filmreihe einen Übergang markiert, steuert dorthin, die Optik des Films ist schon Antonionis L´Eclisse; und deren Schatten fällt und bestreitbar sind. Ein veritabler „Kippef- hin zu Makro-Bildern von Mikro-Mustern, dort: im „See Concrete Human“, im Konkret- voraus auf die zombie-und katastrophenfilm- fekt“, dessen lustige Seiten LDC hervortre- Körnungen, rauschenden Schemen, zuletzt sehen-Wollen, das sich in der Eigendynamik haft Bilder entleerter Straßen und rennender ten lässt: Die Happy-Musik-Sequenz mit den Blubbern, Tierstimmen, –> Drones. Diese Zu- der Konkretion, im Korn der niedrigauflö- Mengen im Kapitel –> Die lebenden Toten. Fensterputzern an der kippbaren Glasscheibe kunft hat etwas Melancholisches: die melodra- senden Abbildung, verstrickt. Die Schmalfilm- ist nicht zuletzt Hommage an Tatis Slapstick- matische Anmutung eines kategorischen Zu bilder von LDC zeigen konkret die Körnung „Rettung der Welt durch Film“ wird im Soziologie. Ununterscheidbarkeit (konstel- spät. • der Schöpfung: den Mensch. LDC ist fast Schlusskapitel –> Die lebenden Toten an- lative Differenz) von produktiver Arbeit und durchgängig schwarzweiß; das hält den Auf- gesprochen. Ausgehend vom Aquarium als Nicht-Arbeit (Slapstick, Freizeit, Störung, Drehli Robnik, Filmtheoretiker; Bücher zu Ge- lösungsgrad der Bilder zusätzlich niedrig. Vor Arche-Noah-Archiv von Lebewesen (–> Fen- Untätigkeit): Tati nennt das Playtime, Deleuze schichtsästhetik und Affektpolitik und zu Film bei allem ist dieses Schwarzweiß (Super8 und HD stergucker) geht es um Rettung und Überle- nennt es –> Kontrollmacht. Jacques Rancière; FWF-Forschungsprojekt zur poli- Video) von LDC zumeist nicht schön im Sinn ben durch und auf Film, gespeichert für lange tischen Ästhetik des gegenwärtigen Horrorkinos. jenes Wohlgefallens, den einige heutige Indus- Dauer, etwa in Datenbanken weltweiter Über- Vorgeschichte ist LDC im doppelten Sinn. trie- und Technik-Dokumentarfilme erregen; wachungskamerabilder. „Überleben in neuen Zum einen als –> Projektion einer posthu- Eine Langversion dieses Texts finden Sie auf: es zielt nicht auf Demut oder Staunen (eher Modalitäten“, ja – aber da hegen die –> Ex- manen Welt, die als Kehrseite einer prähu- http://members.inode.at/michaelpalm/LDCGlos- auf Denken im –> Gaffen). pert_innen Zweifel: Niemand würde sich di- manen erscheint. (Nach dem Mensch ist vor sar/ldcframeset.html StadtkinoZeitung Bernd Liepold-Mosser, „Griffen“ 05 Gegen die Klischeebilder Der Kärntner Theater- und Filmemacher Bernd Liepold-Mosser begibt sich mit „Griffen“ in seinen Heimatort und „auf die Spuren von Peter Handke“. Publikumspreis der DIAGONALE 2012!

Synopsis Der Theaterregisseur, Filmemacher und Au- tor Bernd Liepold-Mosser besucht seine Hei- matgemeinde am Rande des zweisprachigen Gebiets in Unterkärnten, um über die Men- schen und ihr Verhältnis zum „großen Sohn“ Griffens, den Dichter Peter Handke zu erzäh- len. Die Spurensuche führt zu den ungelösten Widersprüchen und Ambivalenzen des Ortes, die mit dem Lebensraum einer kleinen Markt- gemeinde und der verdrängten zweisprachigen Geschichte zu tun haben. Auf den Spuren Peter Handkes wird Griffen zu einem berüh- renden, streckenweise heiteren Film über Lite- ratur, Politik und das Leben in der Provinz. Bei der diesjährigen Diagonale wurde er mit dem Publikumspreis gewürdigt. Bernd Liepold-Mosser über „Griffen“ „Als ich 1968 in Griffen geboren wurde, war Peter Handke bereits ein gefeierter Litera- turstar. Wer aus der kleinen Marktgemeinde am Rande des slowenischsprachigen Gebiets von Unterkärnten stammt, kommt nicht um- „Jeder hat hier eine Meinung über ihn“: „Griffen - Auf den Spuren von Peter Handke“. hin, sich mit Handke auseinander zu setzen. Jeder und jede hat hier eine Meinung über ihn. Die Klischeebilder, Erinnerungen und Mutmaßungen verschmelzen mit den eigenen Sehnsüchten, Träumen und Sorgen, Bewun- derung und Verehrung vermischen sich mit Skepsis und Verurteilung. Handke ist seit fast 50 Jahren weg, und doch arbeitet man sich im Ort an der Mythologisierung und Entmy- thologisierung der Schriftsteller-Ikone ab. Mit und durch ihn ist man sich selbst fremd und vertraut zugleich, und es dauert nicht lang, bis die Auseinandersetzung mit Handke und seiner Literatur zu den ungelösten Widersprü- chen des Ortes führt, die mit der Verdrängung der slowenischen Kultur, der Hypostasierung einer fragwürdigen deutschnationalen Ideolo- gie und der Ungleichzeitigkeit von gegenwär- tigen Bedürfnissen und Herausforderungen und den deutlich spürbaren Elementen einer untergehenden ländlichen Lebensform zu tun haben. Handke hat nicht nur sehr früh das

Alles passiert hier mit einer ganz eigenen Schwermut.

Weite gesucht, sondern ist – als Person und in seinen Büchern – immer wieder nach Grif- fen zurückgekehrt. Die Erzählung Wunschloses Unglück wirkt hier noch immer anstößig, weil sie vom Zugrundegehen einer Frau an den provinziellen Verhältnissen erzählt. Handkes Engagement für das Slowenische hat für viele im Ort noch immer einen provokanten Sta- chel, obwohl die Sprache und die mit ihr ver- bundenen Rituale und Lebensweisen in den letzten Jahrzehnten bis auf einzelne Überreste fast vollständig getilgt wurden. Doch all das passiert hier mit einer ganz eigenen Schwer- mut, und selbst die Fahnen schwingenden Männer der Heimatverbände tragen die ver- breitete Melancholie des Landstrichs in sich. Immer wieder trifft man auch auf Staunen und Bewunderung für den großen Schriftstel- ler, und eine ganz eigene Verklärung legt sich über die landläufige Miefigkeit. Die Spuren- suche nach dem Schriftsteller verwandelt sich folgerichtig in eine Erzählung vom Leben in der Provinz. Auch ich bin hier geboren und von hier weggegangen, und irgendwie bleibt man - ob man es nun will oder nicht - ein Teil aus dieser Ecke der Welt an einem der Ränder Europas.“ • „(.... dabei hat mich das Busfahren einst auf die ,Schiene‘ gebracht!)“ - Handke über „Griffen“. 06 FALTER Kino-Dienstag im Filmhaus Kino StadtkinoZeitung Die Nächte sind jung... Filme von und mit Leos Carax, Bernd Liepold-Mosser und Christoph Schlingensief: Die FALTER Kino-Dienstage der nächsten Wochen.

Dienstag, 18. September 2012, 21.00 Uhr Dienstag, 2. Oktober 2012, 21.00 Uhr

Leos Carax Frieder Schlaich – INTERVIEWFILM - DIE NACHT IST JUNG CHRISTOPH SCHLINGENSIEF 1986 2004

Aus Anlass des großen Publikumserfolgs von Der Stadtkino Filmverleih ist stolz darauf, Holy Motors: Carax’ zweiter Spielfilm, auch dieses Künstlerporträt in Österreich zeigen hier (der zuletzt das Stadtkino zu dürfen: Knistern der Zeit – Christoph Schlin- mit einem Besuch beehrte) und Michel Picco- gensief und sein Operndorf in Burkina Faso li. Und Juliette Binoche, die leider dem Carax- feiert seine Premiere(n) beim „steirischen Universum abhanden kam. Wem da nicht das herbst“ (am 27. 9.) und im Akademietheater Herz aufgeht in der jungen Nacht – der ist ein in Wien (am 11. 10.). Im Vorfeld als wirklich Unhold! Lust machender „Teaser“: Christoph Sch. im Gespräch, aufgezeichnet von seinem Freund Dienstag, 25. September 2012, 21.00 Uhr und Kollaborateur Frieder Schlaich – sehr bewegend und immer sehr sehr konzen- IN ANWESENHEIT DES REGISSEURS triert. Bernd Liepold-Mosser Das Schöne an Schlingensiefs Plauderei ist, GRIFFEN – AUF DEN SPUREN VON dass man ihn nie wirklich beim Wort neh- PETER HANDKE men kann, Ernsthaftigkeit und Ironie sind 2012 unkenntlich miteinander vermischt, wenn Schlingensief kokette Bosheiten, kluge Ana- Nestroypreis-Träger Liepold-Mosser, der gerade lysen und leere Worthülsen losfeuert in lan- eine Handke-Inszenierung in Kärnten ferstig- gem Monolog. Sein Werdegang: 8mm-Filme stellt, hat zugesagt: Am 25. September wird er mit der Familie, Gründung des Oberhausener Claus Philipp und dem Publikum im Filmhaus Filmklubs, Ablehnungen vom WDR wie von Kino Rede und Antwort stehen: Über den Ge- der Filmhochschule, Begegnungen mit Re- burtsort Griffen, den er mit Peter Handke teilt, gisseuren und Schauspielern, die ihn förderten über ein Schriftsteller-Porträt in Abwesenheit – Werner Nekes, Udo Kier –, schließlich die des Schriftstellers, über Kärnten und wie man ganz eigenen Nische in der deutschen Kul- dort weitermacht, und und und.... turlandschaft. Harald Mühlbeyer Denis Lavant, zu Gast im Stadtkino am 31. August:

Von MAUVAIS SANG bis HOLY MOTORS.

Impressum Telefonische Reservierungen Kino 712 62 76 (Während der Kas- saöffnungszeiten) Büro 522 48 14 (Mo. bis Do. 8.30–17.00 Uhr Fr. 8.30–14.00 Uhr) 1070 Wien, Spittelberggasse 3 www.stadtkinowien.at / [email protected] Stadtkino 1030 Wien, Schwarzenbergplatz 7–8, Tel. 712 62 76 Herausgeber, Medieninhaber Stadt- kino Filmverleih und Kinobetriebsgesellschaft m.b.H., 1070 Wien, Spittelberggasse 3 Graphisches Konzept Markus Raffetseder Redaktion Claus Philipp Druck Goldmann Druck, 3430 Tulln, Königstetter Straße 132 Offenlegung gemäß Mediengesetz 1. Jänner 1982 Nach § 25 (2) Stadtkino Filmverleih und Kinobetriebs- gesellschaft m.b.H. Unternehmungsgegenstand Kino, Verleih, Videothek Nach § 25 (4) Ver- mittlung von Informationen auf dem Sektor Film und Kino-Kultur. Ankündigung von Veranstal- tungen des Stadtkinos. Preis pro Nummer 7 Cent / Zulassungsnummer GZ 02Z031555 Verlagspostamt 1150 Wien / P.b.b.

Leben für das Kino des Leos Carax. AB 14. SEPTEMBER 2012 IM FILMHAUS KINO AM SPITTELBERG MARTINE MARIGNAC, MAURICE TINCHANT et ALBERT PREVOST präsentieren

EIN FILM VON

„IRRE, KOMISCH, KLUG UND WUNDERSCHÖN.“ (DIE ZEIT) ELISE LHOMEAU JEANNE DISSON

Kamera CAROLINE CHAMPETIER AFC, YVES CAPE AFC SBC Schnitt NELLY QUETTIER Ton ERWAN KERZANET, KATIA BOUTIN, JOSEFINA RODRIGUEZ, EMMANUEL CROSET Design und Supervision Maske Frisuren BERNARD FLOCH sfx Maske JEAN-CHRISTOPHE SPADACCINI, DENIS GASTOU Austattung FLORIAN SANSON Kostüme ANAÏS ROMAND AFFCA Regieassistenz JULIE GOUET Aufnahmeleitung DIDIER ABOT Skript MATHILDE PROFIT Leitung Postproduktion EUGÉNIE DEPLUS Eine deutsch-französisch Koproduktion PIERRE GRISE PRODUCTIONS THÉO FILMS / ARTE-FRANCE CINÉMA / PANDORA FILM / WDR-ARTE mit der Unterstützung von CANAL +, ARTE Frankreich und dem CENTRE NATIONAL DU CINÉMA ET DE L’IMAGE ANIMÉE Gefördert von MEDIA Programm der Europäischen Union, der REGION ÎLE-DE-FRANCE und von PROCIREP / ANGOA, FFA MINI TRAITÉ, MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG In Zusammenarbeit mit SOFICINÉMA 8 und Ein Film im STADTKINO FILMVERLEIH

DERZEIT IM STADTKINO (OMU) UND IM FILMHAUS KINO (DF)