Nr. 13 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Seite 409

HESSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, KLIMASCHUTZ, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ

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Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung kommunaler 4.3.4 Eigenanteil Investitionen zur Revitalisierung von Siedlungsbereichen 4.3.5 Eigenleistungen einschließlich Förderung der lokalen Ökonomie in Hessen 4.3.6 Zweckbindungsfristen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Ent- 4.4 Verfahren wicklung für Investitionen in Wachstum und Beschäftigung 4.4.1 Auswahl- und Antragsverfahren (IWB-EFRE-Programm Hessen 2014–2020) 4.4.2 Mittelabruf [kurz: EFRE-ReSie und Lok Ök] 4.4.3 Verwendungsnachweis der Stadt oder Gemeinde

Inhaltsverzeichnis Teil C Einleitung 5 Einzelbestimmungen Förderbereich 2 – Förderung der lokalen Ökonomie Teil A 5.1 Zuwendungszweck/Ziele 1 Allgemeine Zuwendungsvoraussetzungen und 5.2 Planungsverzicht -bestimmungen 5.3 Gegenstand der Förderung 1.1 Fördergebiet 5.4 Sonstige Zuwendungsvoraussetzungen und 1.2 Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) -bestimmungen Förderbereich 2 1.2.1 Vorhandenes Integriertes Stadtentwicklungskonzept 5.4.1 Fördergebiete Lokale Ökonomie 1.2.2 Neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept 5.4.2 Kommunale Förderbestimmungen (Rahmenvorgaben) 1.3. Vereinbarung über die Auswahl von Vorhaben 5.4.3 Mindestprogrammvolumen und Umsetzungszeitraum 1.4 Antragsberechtigte/Zuwendungsempfängerin 5.4.4 Zusätzlicher Mitteleinsatz, Mittelkumulation 1.5 Durchführungszeitraum 5.4.5 Art und Umfang, Höhe der Zuwendung 1.6 Großprojekte 5.4.6 Förderhöchstbetrag 1.7 Weiterleitung von EFRE-Fördermitteln 5.4.7 Vorhabenbeginn Letztempfänger 1.8 Vergabe und Abwicklung von Aufträgen 5.4.8 Bekanntmachung eines kommunalen Lokale-Ökono- mie-Programms 1.9 Informations-, Kommunikations- und Berichtspflichten 5.4.9 Berichtspflichten 1.10 Subventionserheblichkeit 5.4.10 Zweckbindungsfristen 1.11 Beihilferechtliche Einordnung 5.5 Verfahren 1.12 Prüfungsrechte 5.5.1 Auswahlverfahren Standorte 1.13 Aufbewahrungspflicht Belege 5.5.2 Umsetzung der kommunalen Lokale-Ökonomie-Program- 1.14 Widerruf Zuwendungsbescheid me 2 Rechtsgrundlagen 5.6 Mittelabruf und Verwendungsnachweis der Stadt oder 2.1 Rechtsgrundlagen der EU Gemeinde 2.2 Rechtsgrundlagen des Landes Hessen 5.6.1 Mittelabruf 5.6.2 Verwendungsnachweis 3 Zuständige Stellen 6 Inkrafttreten Teil B 4 Einzelbestimmungen Förderbereich 1 – Kommunale Inves- Einleitung titionen zur Revitalisierung von Siedlungsbereichen In der Förderperiode 2014–2020 (Abwicklung bis Ende 2023) ver- 4.1 Zuwendungszweck/Ziele folgt die Europäische Kommission mittels des Europäischen 4.2 Gegenstand der Förderung Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) auch eine nachhaltige Stadtentwicklung. 4.2.1 Aufbereitung und Entwicklung von Flächenbrachen Die EFRE-Mittel aus dem IWB-EFRE-Programm Hessen 2014– 4.2.1.1 Bodenordnung 2020 stehen zusätzlich zu den nationalen Städtebauförderpro- 4.2.1.2 Freilegung von Grundstücken grammen für die nachstehenden zwei Maßnahmenlinien zur Ver- 4.2.1.3 Umzug von Bewohnern und Betrieben fügung: – 4.2.1.4 Erschließung von Brachflächen für den Verkehr Kommunale Investitionen zur Revitalisierung von Siedlungs- bereichen 4.2.2 Nutzungsentwicklung für Leerstandsgebäude einschließlich umgebender Freiflächen – Förderung der lokalen Ökonomie 4.2.2.1 Machbarkeitsstudien Die erste Maßnahmenlinie umfasst bauliche und anlagentechni- sche Maßnahmen, die zweite eine räumlich begrenzte, also lokale 4.2.2.2 Vorhabenentwicklung Wirtschaftsförderung in definierten Stadtbereichen. 4.2.2.3 Gebäudemodernisierungen oder -instandsetzungen Die lokalen Programme zur Wirtschaftsförderung werden von 4.2.3 Neubau von Gebäuden der Grund- und Gesundheits- der Stadt oder Gemeinde konzipiert und umgesetzt und sind als versorgung Komplementärbaustein zu der sonst nur baulich ausgerichteten 4.2.4 Neubau und Sanierung von Gemeinbedarfseinrichtungen nationalen Städtebauförderung zu verstehen Sie sollen städte- 4.2.5 Neuschaffung und Sanierung von Grün- und Freiflächen, bauliche Verbesserungen flankieren und sich vor allem auf Erd- Straßengrün, sowie Klimaanpassungsmaßnahmen geschossbereiche konzentrieren. 4.3 Sonstige Zuwendungsvoraussetzungen und Teil A -bestimmungen Förderbereich 1 1. Allgemeine Zuwendungsvoraussetzungen und -bestim- 4.3.1 Baufachliche Prüfung bei kommunalen Hochbaumaßnah- mungen men 4.3.2 Art und Umfang, Höhe der Zuwendung 1.1 Fördergebiet 4.3.3 Kombination von EFRE mit Städtebaufördermitteln Fördergebiet ist Hessen. Vorhaben in EFRE-Vorranggebieten und/oder mit anderen nationalen Mitteln werden bevorzugt bedient. Seite 410 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Nr. 13

EFRE-Vorranggebiete sind die Regierungsbezirke Kassel und vor Rechtskraft des Zuwendungsbescheides, aber nach dem 1. Ja- Gießen sowie im der - nuar 2014 nach Art. 65 Abs. 2 der EU-VO Nr. 1303/2013 entstan- kreis, die Odenwaldgemeinden des Landkreises Bergstraße den sind. (Lautertal, , Fürth, , Rimbach, Mörlen- bach, , Wald-Michelbach, , , 1.6 Großprojekte Hirschhorn, ) und die Odenwaldgemeinden des Großprojekte mit zuwendungsfähigen Gesamtausgaben von mehr Landkreises Darmstadt-Dieburg (Modautal, Fischbachtal und als 50 Mio. Euro beziehungsweise 75 Mio. Euro bei Verkehr- und Groß-Umstadt) sowie im Landkreis Bergstraße die Gemeinde Bi- Netzinfrastrukturmaßnahmen nach Art. 100 der Verordnung blis. (EU) Nr. 1303/2013 werden nicht gefördert. 1.2 Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) 1.7 Weiterleitung von EFRE-Fördermitteln Voraussetzung für die Förderung ist ein Integriertes Stadtent- Die Zuwendungsempfänger (Städte und Gemeinden) können die wicklungskonzept (ISEK) mit einem querschnittsorientiertem EFRE-Mittel nach Maßgabe der VV Nr. 12 zu § 44 LHO an Drit- Handlungsansatz. Das Entwicklungskonzept muss zwei von drei te weiterleiten. Die Weitergabe erfolgt im Förderbereich 1 auf der im IWB-EFRE-Programm Hessen 2014 – 2020 festgelegten Grund einer schriftlichen Vereinbarung. Die Dritten haben die thematischen Ziele adressieren. Diese sind: für den Einsatz der Fördermittel geltende Richtlinie und die Ver- – die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mitt- gabevorschriften nach Teil A Nr. 1.8, die beihilferechtlichen Re- leren Unternehmen (KMU) und Unternehmensgründungen, gelungen der Europäischen Union sowie die Auflagen und Neben- – die Verminderung von CO -Emissionen sowie bestimmungen des Zuwendungsbescheides, in denen die Zweck- 2 bindung, der Umfang der Leistung (Fördergegenstand) und die – Umweltschutz und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Höhe der Förderung geregelt werden, zu beachten. Die gleichen Anforderungen gelten für ein Integriertes kommu- Die Weiterleitung im Förderbereich 2 erfolgt mit den gleichen nales Entwicklungskonzept der Dorfentwicklung (IKEK). Maßgaben auf der Grundlage eines Zuwendungsbescheides. 1.2.1 Vorhandenes Integriertes Stadtentwicklungskonzept In beiden Förderbereichen sind die Bestimmungen der ANBest- Das ISEK muss von dem für Städtebau und Städtebauförderung GK mit Ausnahme von Nr. 3 sinngemäß zum Bestandteil der zuständigen Ministerium – nachfolgend Ministerium genannt - schriftlichen Vereinbarung beziehungsweise des Zuwendungs- (Teil A Nr. 3) nach Beschlussfassung durch die kommunalen poli- bescheides zu machen. tischen Gremien im Zuge der Aufnahme in ein nationales Städte- 1.8 Vergabe und Abwicklung von Aufträgen bauförderprogramm gebilligt worden sein. Es ist bei der Bewilli- gungsstelle nach Teil A Nr. 3 zweifach einzureichen. Abweichend von Nr. 3 der ANBest-GK ist bei der Vergabe und Abwicklung von Aufträgen wie folgt zu verfahren: Das Ministerium prüft, ob das vorhandene Entwicklungskonzept der Antragsberechtigten die notwendigen Voraussetzungen er- Die kommunalen Zuwendungsempfänger haben das für sie gel- füllt oder ob eine Aktualisierung mit einer anschließenden er- tende Vergaberecht anzuwenden. neuten Billigung notwendig ist. Den Antragsberechtigten wird Bei einem schweren Verstoß gegen geltendes Vergaberecht ist der das Prüfergebnis mitgeteilt. Zuwendungsbescheid grundsätzlich zu widerrufen und die Zu- wendung neu festzusetzen (zu kürzen). 1.2.2 Neues Integriertes Stadtentwicklungskonzept Vor einer anteiligen Rückforderung des Zuwendungsbetrages Antragsberechtigte können auch unabhängig von der Aufnahme sind die Interessen des Zuwendungsempfängers und des Zuwen- in ein nationales Städtebauförderprogramm ein ISEK als Vor- dungsgebers gegeneinander abzuwägen. aussetzung für die Förderfähigkeit im EFRE erarbeiten und die- ses nach Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversamm- In Fällen nach Nr. 1.7 dieser Richtlinie sind, wenn Dritte keine lung oder die Gemeindevertretung zur Billigung durch das Mi- öffentlichen Auftraggeber sind, abweichend von Nr. 3.1 der AN- nisterium bei der Bewilligungsstelle nach Teil A Nr. 3 zweifach Best-GK in Verbindung mit VV Nr. 12 zu § 44 LHO, Teil I des Ge- einreichen. meinsamen Runderlasses zum öffentlichen Auftragswesen (Ver- gabeerlass) des für das Vergaberecht zuständigen Ministeriums 1.3 Vereinbarung über die Auswahl von Vorhaben und die § 10 Abs. 3 bis 5, § 11 Abs. 1 sowie § 15 Abs. 1 und 2 des Weitere Fördervoraussetzung ist, dass die Antragsberechtigten Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes in der jeweils gel- eine Vereinbarung mit der EFRE-Verwaltungsbehörde im Hes- tenden Fassung zu beachten, wenn die Zuwendung oder bei Fi- sischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Lan- nanzierung durch mehrere Stellen der Gesamtbetrag der Zuwen- desentwicklung, Kaiser-Friedrich-Ring 75, 65185 Wiesbaden, Ab- dung mehr als 100.000 Euro beträgt. teilung II, Referat 6, Tel. 0611-815-0, über die Auswahl von Vor- Soweit weitergegebene Fördermittel bis zu 100.000 Euro betra- haben im Rahmen Integrierter Stadtentwicklungskonzepte nach gen, haben Dritte, die kein öffentlicher Auftraggeber sind, min- Art. 7 Abs. 4 und Abs. 5 der Verordnung (EU) Nr. 1301/2013 ab- destens drei Vergleichsangebote von fachkundigen und leistungs- schließen. Der Inhalt der Vereinbarung ist Anlage 1 zu entneh- fähigen Bietern anzufordern. Nr. 3.1 der AN-Best-GK ist inso- men. weit nicht anzuwenden. 1.4 Antragsberechtigte/Zuwendungsempfänger Bei einem schweren Verstoß gegen geltendes Vergaberecht ist der Antragsberechtigt für den Förderbereich 1 sind hessische Städte Zuwendungsbescheid grundsätzlich zu widerrufen und die Zu- und Gemeinden. wendung neu festzusetzen (zu kürzen). Vor einer anteiligen Rück- forderung des Zuwendungsbetrages sind die Interessen des Drit- Antragsberechtigt für den Förderbereich 2 sind hessische Städ- ten und der öffentlichen Hand gegeneinander abzuwägen, wobei te und Gemeinden, die entweder Ober- oder Mittelzentrum sind das öffentliche Interesse im Regelfall überwiegt. und/oder in ein Programm der nationalen Städtebauförderung oder in das INGE plus -Programm 1 des Landes Hessen aufgenom- Verpflichtungen des Dritten als Auftraggeber men worden sind. Außerdem sind für den Förderbereich 2 hessi- – nach § 99 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen sche Gemeinden der Dorfentwicklung mit einem IKEK für den (GWB), den Abschnitt 2 des Teils A der VOB (VOB/A-EU) be- Kernort nachrangig antragsberechtigt. ziehungsweise die Vergabeverordnung (VgV), oder Zuwendungsempfänger nach dieser Richtlinie sind die hessischen – nach § 100 GWB, die Sektorenverordnung (SektVO) Städte und Gemeinden. anzuwenden oder andere Vergabebestimmungen einzuhalten, 1.5 Durchführungszeitraum bleiben unberührt. Für eine Förderung aus Mitteln des EFRE kommen nur Ausga- Bei Vergaben oberhalb der EU-Schwellenwerte ist durch Dritte, ben in Betracht, die von den Begünstigten ab Rechtskraft des Zu- die nicht unter den § 99 Nr. 1–3 GWB fallen, und die Beschaffung wendungsbescheids und vor dem 31. Dezember 2023 getätigt wor- nicht in den Katalog des § 99 Nr. 4 GWB fällt, Teil I des Verga- den sind. beerlasses und die § 10 Abs. 3 bis 5, § 11 Abs. 1 sowie § 15 Abs. 1 und 2 des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes in der je- In Ausnahmefällen ist die bewilligende Stelle nach Teil A Nr. 3 weils geltenden Fassung zu beachten. ermächtigt, auch Ausgaben für zuwendungsfähig zu erklären, die 1.9 Informations-, Kommunikations- und Berichtspflichten

1 Das Förderprogramm INGE plus des Hessischen Ministeriums für Die Stadt oder Gemeinde sowie – bei Weiterleitung von EF- Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter- RE-Mitteln – die Letztempfängerin oder der Letztempfänger ha- stützt die Einrichtung von Innovationsbereichen in Geschäftsquartie- ben die von der EU vorgeschriebenen Informations- und Kom- ren nach dem Gesetz zur Stärkung von innerstädtischen Geschäfts- munikationspflichten nach Art. 115 und Anhang XII der Allge- quartieren (INGE). Im Jahre 2015 fand ein einmaliges Bewerbungs- meinen Verordnung VO (EU) Nr. 1303/2013 in Verbindung mit und Auswahlverfahren statt. den Art. 3 bis 5 und Anhang II der Durchführungsverordnung Nr. 13 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Seite 411

VO (EU) Nr. 821/2014 zu erfüllen. Diese werden im Zuwendungs- fonds, den Kohäsionsfonds, den Europäischen Landwirt- bescheid oder in seinen Anlagen erläutert und geregelt. schaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums Ferner hat die Stadt oder Gemeinde die Letztempfänger über die und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds sowie finanzielle Hilfe durch die EU zu informieren, ebenso in eigenen mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Presseverlautbarungen oder Internetseiten auf die EU-Hilfe hin- Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen So- zuweisen. Soweit das Land gegenüber der EU Berichtspflichten zialfonds, den Kohäsionsfonds und den Europäischen zu erfüllen hat, haben Zuwendungsempfänger oder Letztempfän- Meeres- und Fischereifonds und zur Aufhebung der Ver- 3 ger benötigte Daten bereitzustellen. ordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates , Die Stadt oder Gemeinde als Zuwendungsempfänger oder die – EFRE-Verordnung Letztempfängerin beziehungsweise der Letztempfänger erklärt Die Verordnung (EU) Nr. 1301/2013 des Europäischen schriftlich, dass sie oder er mit Annahme der Fördermittel aus Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über dem EFRE darin einwilligt, in die veröffentlichte Liste der Vor- den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und haben aufgenommen zu werden. Sie oder er erklärt sich bereit, mit besonderen Bestimmungen hinsichtlich des Ziels „In- bei programmbezogenen Evaluierungen mitzuwirken. vestitionen in Wachstum und Beschäftigung“ und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1080/2006 4, 1.10 Subventionserheblichkeit – Durchführungsrechtsakte und delegierte Rechtsakte Bei Zuwendungen aus dem EFRE handelt es sich um Leistungen Die zugehörigen Durchführungsrechtsakte und delegier- aus öffentlichen Mitteln im Sinne von § 264 des Strafgesetzbu- 5 ches. Subventionserhebliche Tatsachen werden entsprechend der ten Rechtsakte , vorgenannten Vorschrift und dem Gesetz gegen missbräuchliche – De-minimis-Verordnung Inanspruchnahme von Subventionen (SubvG) in Verbindung mit Die Verordnung (EU) Nr. 1407/2013 der Kommission vom dem Hessischen Gesetz über die Vergabe von Subventionen nach 18. Dezember 2013 über die Anwendung der Art. 107 und Landesrecht (Hessisches Subventionsgesetz) in der jeweils gülti- 108 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen gen Fassung im Zuwendungsbescheid benannt. Union auf De-minimis-Beihilfen 6, 1.11 Beihilferechtliche Einordnung – Operationelles Programm Bei Zuwendungen nach Förderbereich 1 handelt es sich nicht Das Operationelle Programm für die Förderung von In- um Beihilfen im Sinne von Art. 107 Abs. 1 des Vertrags über die vestitionen in Wachstum und Beschäftigung in Hessen Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Ent- wicklung 2014 bis 2020 (IWB-EFRE-Programm Hes- Ebenso sind Zuwendungen nach Förderbereich 2 für die Zuwen- sen), genehmigt von der Europäischen Kommission mit dungsempfänger keine Beihilfen; im Falle einer Weiterleitung Entscheidung vom 12. Dezember 2014 (CCI 2014DE16R- nach Teil A Nr. 1.7 werden die Zuwendungen an Letztempfänger 2 FOP007) sowie die Allgemeinen Vorhabenauswahlkrite- als De-minimis-Beihilfen im Rahmen der De-minimis-Grenze rien (Methodik und Kriterien für die Auswahl von Vor- der Verordnung (EU) Nr. 1407/2013 der Kommission vom 18. De- haben), genehmigt vom IWB-EFRE-Begleitausschuss zember 2013 (De-minimis-Verordnung) gewährt. Hessen mit Beschluss vom 6. März 2015, zuletzt geändert 1.12 Prüfungsrechte am 29. August 2016. Eine Überprüfung der einzuhaltenden rechtlichen Bestimmun- 2.2 Rechtsgrundlagen des Landes Hessen gen erfolgt durch die bewilligende Stelle (Verwaltungsprüfun- Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwen- gen). Die Überprüfungen erfolgen in Form von Unterlagenprü- dung sowie für den Nachweis ihrer Verwendung, die Prüfung fungen sowie Vor-Ort-Prüfungen. Darüber hinaus kann eine des Verwendungsnachweises, gegebenenfalls die Rücknahme weitere Überprüfung seitens der EFRE-Verwaltungsbehörde, oder den Widerruf des Zuwendungsbescheides, die Erstattung der EFRE-Prüfbehörde, des Hessischen Rechnungshofes sowie der gewährten Zuwendung und die Verzinsung gelten § 44 der der Prüforgane der Europäischen Union vorgenommen werden. Hessischen Landeshaushaltsordnung (LHO) und die hierzu er- Der Rechnungshof des Landes Hessen ist befugt, die Haushalts- lassenen Vorläufigen Verwaltungsvorschriften (VV), soweit nicht und Wirtschaftsführung der Städtebauförderung zu prüfen. Dies in dieser Richtlinie Abweichungen zugelassen worden sind, sowie schließt eine Prüfung bei der Zuwendungsempfängerin oder dem die §§ 48 bis 49a des Hessischen Verwaltungsverfahrensgesetzes Zuwendungsempfänger durch örtliche Erhebungen und Einsicht- (HVwVfG) und die Bestimmungen des HVwKostG in der jeweils nahme in die Bücher, Belege und Unterlagen ein. gültigen Fassung. Hierbei sind in ihrer jeweils gültigen Fassung Die Zuwendungsempfängerin oder der Zuwendungsempfänger insbesondere zu beachten: hat in jede für erforderlich gehaltene Überwachung und Über- – die Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur prüfung einzuwilligen und diese zu unterstützen. Bei der Wei- Projektförderung an Gebietskörperschaften und Zusammen- terleitung an Dritte nach Nr. 1.7 ist dies entsprechend zu verein- schlüsse von Gebietskörperschaften (ANBest-GK), Anlage 3 baren. zu den VV Nr. 5.1 zu § 44 LHO, – die Baufachlichen Ergänzungsbestimmungen zu den VV zu 1.13 Aufbewahrungspflicht Belege den §§ 44, 44 a BHO (RZBau), Anhang 1 zu VV Nr. 6.2 zu § 44 Zuwendungs- und Letztempfänger haben sicherzustellen, dass LHO, Belege jederzeit seitens einer prüfenden Stelle nach Teil A – der Gemeinsame Runderlass zum Öffentlichen Auftragswe- Nr. 1.12 eingesehen werden können. sen (Vergabeerlass). Zuwendungs- und Letztempfänger haben Unterlagen und Belege Die ANBest-GK sowie die RZBau sind dabei zum Bestandteil des im Zusammenhang mit den geförderten Vorhaben bis mindestens Zuwendungsbescheides zu erklären. 31. Dezember 2028 aufzubewahren. Ein Rechtsanspruch auf Förderung nach dieser Richtlinie besteht 1.14 Widerruf Zuwendungsbescheid nicht. Die bewilligende Stelle entscheidet aufgrund ihres pflicht- Soweit der Widerruf eines Zuwendungsbescheides aus Gründen gemäßen Ermessens im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmit- erfolgt, die der Zuwendungsempfänger zu vertreten hat, sind Ge- tel. bühren nach § 4 Abs. 4 Satz 2 des Hessischen Verwaltungskosten- 3. Zuständige Stellen gesetzes (HVwKostG) zu entrichten. Über fachliche Grundsatzfragen bei beiden oben genannten Maß- 2. Rechtsgrundlagen nahmenlinien des IWB-EFRE-Programms Hessen 2014–2020 Grundlage der Förderung aus Mitteln des EFRE sind die folgen- entscheidet als zuständiges Ministerium das: den einschlägigen Vorschriften: Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) – 2.1 Rechtsgrundlagen der EU Referat für Städtebau und Städtebauförderung – Allgemeine Strukturfondsverordnung Mainzer Straße 80 Die Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 des Europäischen 65189 Wiesbaden Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 mit ge- meinsamen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozial- 3 ABl. L 347 vom 20. Dezember 2013, S. 320–469 4 ABl. L 347 vom 20. Dezember 2013, S. 289–302 2 Höchstbetrag von 200.000 Euro De-minimis-Beihilfen innerhalb von 5 Die jeweils aktuell gültigen Rechtsakte können unter http://ec.europa. drei Steuerjahren für ein einziges Unternehmen. Verbundene Unter- eu/regional_policy/information/legislation/index_de.cfm sowie unter nehmen können bei Erfüllung bestimmter Kriterien als ein einziges www.efre.hessen.de eingesehen und heruntergeladen werden. Unternehmen angesehen werden. 6 ABl. L 352 vom 24. Dezember 2013, S. 1 Seite 412 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Nr. 13

Tel.: (+49)611 815 – 0 Zuwendungsfähig sind Ausgaben für: Fax: (+49)611 32 7181 947 a) die Freilegung von Grundstücken für öffentliche Grün-, Was- E-Mail: [email protected] ser-, Platz- und Straßenflächen 7 www.umwelt.hessen.de b) die Freilegung von Grundstücken zur Schaffung von Gemein- Bewilligende Stelle und Ansprechpartner für alle Fragen im Zu- bedarfseinrichtungen sammenhang mit der Antragstellung sowie dem Fördervorhaben c) die Freilegung von Grundstücken zur Schaffung neuer innen- ist: städtischer Wohnbauflächen Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) d) die Freilegung von Grundstücken zur innenstädtischen An- Gruppe Wachstum und Beschäftigung/EFRE siedlung von neuem nicht-störendem Gewerbe, von Läden Gustav-Stresemann-Ring 9 und Dienstleistungen in Mischgebieten und Urbanen Gebie- 65189 Wiesbaden ten nach Baunutzungsverordnung Tel.: (+49)611/774-0 e) die fachgerechte Entsorgung von Müll- und Unrat aus den Ab- www.wibank.de bruchgebäuden oder von den Abbruchflächen Für Baufachliche Prüfungen ist zuständig: f) die Abtrennung von Ver- und Entsorgungsanlagen von Ver- Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) sorgungsnetzen. Gruppe Baufachliche Bewertung Der Abriss von Einzeldenkmälern, historischen Gebäuden, die Strahlenberger Straße 11 die Bedeutung einer denkmalgeschützten Gesamtanlage ausma- 63067 Offenbach am Main chen, sowie von Gebäuden, die stadtgestalterisch wichtige Ele- Tel.: (+49)69/9132-0 mente einer denkmalgeschützten Gesamtanlage – unabhängig Fax: (+49)69/9132-82541 von Baujahr und Schutzstatus – darstellen, ist nicht förderfähig. Teil B 4.2.1.3 Umzug von Bewohnern und Betrieben Soweit zur städtebaulichen Neuordnung von weitgehend brach- 4. Einzelbestimmungen Förderbereich 1 gefallenen Flächen oder weitgehend brachliegenden Gebäude- Kommunale Investitionen zur Revitalisierung von Siedlungsbe- komplexen der Umzug einzelner Bewohner oder eines verbliebe- reichen nen Betriebes erforderlich ist, sind die Ausgaben dafür zuwen- dungsfähig. 4.1 Zuwendungszweck/Ziele Mit Hilfe der EFRE-Mittel sollen vorrangig innerstädtische 4.2.1.4 Erschließung von Brachflächen für den Verkehr Brachflächen beseitigt und/oder leerstehende Gebäude oder Ge- Zuwendungsfähig sind Ausgaben für die Herstellung neuer oder bäudekomplexe auf Brachflächen oder unabhängig davon neu- die Änderung vorhandener Erschließungsanlagen, Oberflächen- en Nutzungen zugeführt werden. Die Revitalisierung solcher entwässerung, Straßenbeleuchtung, Begleitgrün und fest instal- Brachen soll zur Minderung des Flächenverbrauchs im Außen- lierter Möblierung einschließlich sämtlicher Baunebenkosten. bereich und zur Verbesserung von Stadtbild, Aufenthaltsquali- Ausgaben im Zusammenhang mit außerhalb der Brachflächen tät und höherer Identifikation der Bewohner mit ihrer Stadt oder liegenden Erschließungsanlagen sind zuwendungsfähig, soweit ihrem Stadtteil beitragen. Negative wirtschaftliche und soziale sie zur Erschließung der Brachflächen notwendig sind. Entwicklungen können dadurch gestoppt und positive Entwick- Ver- und Entsorgungsanlagen sowie nicht in den Straßenquer- lungsimpulse gegeben werden. schnitt integrierte öffentliche Kfz-Stellplätze sind nicht förder- fähig. Durch Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen soll die Um- welt- und Lebensqualität in den geförderten Gebieten nachhaltig Die Förderung von Erschließungsmaßnahmen zugunsten eines verbessert werden. Maßnahmen zur Förderung von Klimaschutz einzelnen Unternehmens ist beihilferechtlich unzulässig. und Klimaanpassung beziehen sich auf Gebäude, technische An- Soweit Beiträge nach anderen Rechtsvorschriften (wie Bauge- lagen und Infrastrukturen. setzbuch – BauGB, Gesetz über kommunale Abgaben – KAG, Hes- sische Bauordnung – HBO) erhoben werden können, ist die För- Insgesamt tragen die vorgenannten Maßnahmen zur Erfüllung derung auf die insoweit nicht gedeckten Ausgaben beschränkt. des von der EU definierten Ziels 6 „Umweltschutz und nachhal- Sofern keine Festlegungen über Straßenbeiträge in einer Satzung tige Nutzung von Ressourcen“ bei. Mit der Förderung von Neu- nach dem KAG getroffen sind, werden folgende Beiträge im Vom- bau oder Umnutzung vorhandener Gebäude zur Sicherstellung hundertsatz des beitragsfähigen Aufwandes unterstellt: einer Grund- und Gesundheitsversorgung soll insbesondere der – 75 Prozent, wenn die Straßen, Wege, Plätze überwiegend dem Abwanderung aus ländlichen Räumen entgegengewirkt bezie- Anliegerverkehr dienen, hungsweise sollen Kleinstädte im ländlichen Raum in ihrer Ver- – sorgungsfunktion für das Umland gestärkt werden. 50 Prozent, wenn die Straßen, Wege oder Plätze überwiegend dem innerörtlichen Durchgangsverkehr dienen und 4.2 Gegenstand der Förderung – 25 Prozent, wenn die Straßen, Wege oder Plätze überwiegend Im Förderbereich 1 sind Gegenstand der Förderung: dem überörtlichen Durchgangsverkehr dienen. 1. Aufbereitung und Entwicklung von Flächenbrachen Satz 1 und 2 dieses Absatzes gelten abweichend von Nr. 1.2 AN- Best-GK aufgrund des besonderen öffentlichen Interesses nicht 2. Nutzungsentwicklung für Leerstandsgebäude einschließlich für Quartiersplätze sowie bei vorhandenen oder vorhersehbaren umgebender Freiflächen Funktionsverlusten auch nicht für Fußgängerzonen und inner- 3. Neubau von Gebäuden der Grund- und Gesundheitsversor- städtische Geschäftszonen. gung Die Summe der festlegbaren Anliegerbeiträge oder zu unterstel- 4. Neubau und Sanierung von Gemeinbedarfseinrichtungen lenden Beträge hat die Antragstellerin in ihrem Vorhabenantrag 5. Neuschaffung und Sanierung von Grün- und Freiflächen, anzugeben. Straßengrün, Klimaanpassungsmaßnahmen Sowohl Beiträge nach Satz 1 als auch zu unterstellende Beiträge Förderfähig sind investive Vorhaben, aber auch die Vorbereitung nach Satz 2 sind bei der Feststellung der förderfähigen Ausgaben von den Gesamtausgaben des Vorhabens abzuziehen. von Investitionen wie Vorhabenentwicklung oder Machbarkeits- studien. 4.2.2 Nutzungsentwicklung für Leerstandsgebäude einschließ- lich umgebender Freiflächen 4.2.1 Aufbereitung und Entwicklung von Flächenbrachen Zuwendungsfähig sind Ausgaben für Machbarkeitsstudien 4.2.1.1 Bodenordnung oder Vorhabenentwicklungen zu beziehungsweise von vollstän- Zuwendungsfähig sind Ausgaben, die zur rechtlichen oder tat- dig oder nahezu vollständig leerstehenden Gebäuden oder Ge- sächlichen Neuordnung der Brachflächen getätigt werden, mit bäudekomplexen, die wieder einer neuen Nutzung zugeführt Ausnahme von Grunderwerbsausgaben. werden sollen. Temporär in solchen Gebäuden eingeräumte oder geduldete Zwischennutzungen stehen einer Förderung nicht im 4.2.1.2 Freilegung von Grundstücken Wege. Zuwendungsfähig sind Ausgaben für Abbruch- und Abräummaß- nahmen (auch zur Beseitigung unterirdischer baulicher Anlagen) einschließlich Nebenkosten und Entsorgung, jedoch keine Altlas- tenbeseitigung flächig kontaminierter Böden. Eine Nachnutzung innerhalb der EFRE-Förderperiode oder im Förderzeitraum des 7 Gemeint sind ausschließlich Gemeindestraßen. Unter Straßenfläche nationalen Städtebauförderprogramms ist Fördervoraussetzung. wird der gesamte Querschnitt verstanden, also nicht nur die Fahr- Maßgeblich ist der jeweils spätere Zeitpunkt. bahnfläche. Nr. 13 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Seite 413

4.2.2.1 Machbarkeitsstudien Ausgaben für die Modernisierung oder Instandsetzung eines Ge- Zu den zuwendungsfähigen Ausgaben zählen: bäudes werden nur bis zum Betrag der Ausgaben als zuwen- dungsfähig anerkannt, die für den Neubau eines vergleichbaren a) Stundenhonorare nach Aufgabenstellung Gebäudes erforderlich sind. b) Planungsleistungen bis HOAI-Leistungsphase Vorentwurf Bei der Modernisierung oder Instandsetzung eines denkmalge- c) Nebenkosten nach § 14 der Honorarordnung für Architekten schützten Gebäudes beziehungsweise eines Gebäudes als Teil und Ingenieure (HOAI). einer denkmalgeschützten Gesamtanlage im Sinne von § 2 des Der Bewilligungsstelle sind zwei Exemplare der Machbarkeits- Hessischen Denkmalschutzgesetzes (HDScHG) dürfen die der studie zur Verfügung zu stellen. Sofern zur Lesbarkeit keine spe- Förderung zugrunde gelegten Ausgaben nicht mehr als 200 Pro- ziellen EDV-Programme erforderlich sind, kann die Übermitt- zent eines vergleichbaren Neubaus betragen. lung auch in elektronischer Form oder auf einem elektronischen Bei der Modernisierung oder Instandsetzung eines Gebäudes, das Speichermedium erfolgen. wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen oder städtebauli- 4.2.2.2 Vorhabenentwicklung chen Bedeutung erhalten bleiben soll, jedoch nicht unter Denk- malschutz steht, dürfen die der Förderung zu Grunde gelegten Die Entwicklung und Verfügbarmachung von schwer vermarkt- Ausgaben nicht mehr als 150 Prozent eines vergleichbaren Neu- baren Immobilien oder Flächen bedarf bereits im Vorfeld einer baus betragen. Darüberhinausgehende Ausgaben sind nicht zu- Baumaßnahme oftmals einer längerfristigen Begleitung und wendungsfähig. Unterstützung. Für diesen Zweck sind folgende Ausgaben zu- wendungsfähig: Die Angaben für einen vergleichbaren Neubau hat die Stadt oder Gemeinde unter Angabe der Quelle (zum Beispiel Objekt(e) aus a) Honorarausgaben Baudatenbank XY, Berechnung Architekt XY) zusammen mit b) Reisekosten (Fahrtkosten/Übernachtungen) nach dem Hessi- den Antragsunterlagen der Bewilligungsstelle zur Überprüfung schem Reisekostengesetz (HRKG) vorzulegen. c) Werbeausgaben (zum Beispiel Druckerzeugnisse, Internetsei- Die Berechnung des unrentierlichen Anteils nimmt die Bewilli- ten, Videos) gungsstelle auf der Basis der Berechnung für Nettoeinnahmen- d) Gemeinkosten. schaffende-Vorhaben nach Art. 61 der Allgemeinen Struktur- Die Gemeinkosten sind pauschal zu berechnen. 15 Prozent der fondsverordnung in Verbindung mit Abschnitt III der Verord- förderfähigen direkten Personalausgaben werden als förderfähi- nung (EU) Nr. 480/2014 vor. Zu den zu berücksichtigenden Ein- ge Gemeinkosten, bezogen auf das gesamte Vorhaben, anerkannt. nahmen rechnen auch die ortsüblich erzielbaren Einnahmen aus Übersteigen die tatsächlichen Ausgaben diesen Pauschalbetrag, der Vermietung von Freiflächen oder von Stellplätzen, die im werden diese nicht gesondert abgerechnet. Dies gilt zu jedem Rahmen einer Modernisierung geschaffen werden. Soweit Miet- Zeitpunkt des Förderverfahrens. Ein Nachweis über die tatsäch- spiegel vorhanden sind, sind diese bei der Berechnung heranzu- lich entstandenen Gemeinausgaben ist nicht zu erbringen. ziehen. Die insgesamt zuwendungsfähigen Ausgaben betragen maximal Auch diese Angaben hat die Stadt oder Gemeinde der Bewilli- 80.000 Euro je Vorhaben. gungsstelle mit den Antragsunterlagen vorzulegen. Zuwendungsfähig sind Bauausgaben für folgende Kostengrup- 4.2.2.3 Gebäudemodernisierungen oder -instandsetzungen pen nach DIN 276-1: Zuwendungsfähig sind Ausgaben für die Modernisierung oder – 200 Herrichten und Erschließen ohne Kostengruppe 230 und die Instandsetzung von Gebäuden, die nach ihrer inneren und 250 äußeren Beschaffenheit Missstände im Sinne von § 177 Abs. 2 BauGB oder Mängel (§ 177 Abs. 3 BauGB) aufweisen und weder – 300 Bauwerk – Baukonstruktionen ohne Kostengruppen 372 ausschließlich noch überwiegend Wohnzwecken dienen. Die Mo- und 379 dernisierung oder Instandsetzung kommt insbesondere für leer- – 400 Bauwerk – Technische Anlagen, nur Kostengruppen 410 stehende Gebäude in Betracht, die der gesundheitlichen Versor- bis 440, 452, 455, 456, 457, 461, 462, 475 und 490 gung (zum Beispiel Ärztehaus, Tagespflegeeinrichtung) dienen – 500 Außenanlagen oder nach der Modernisierung zur Versorgung mit Gütern des – täglichen Bedarfs fungieren sollen. 600 Ausstattung und Kunstwerke, nur Kostengruppe 619, so- wie 622 und 623 bis maximal 4 Prozent der Gesamtbaukosten Ausgaben für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz – an Gebäuden und Gebäudeteilen, die über die rechtlich verbind- 700 Baunebenkosten ohne Kostengruppe 760 lichen Vorgaben hinausgehen, sowie Maßnahmen zum Erhalt und 4.2.3 Neubau von Gebäuden der Grund- und Gesundheits- zur Verbesserung der Biodiversität und Klimawandelanpassung versorgung (zum Beispiel Dach- und Fassadenbegrünung, Einbau von Nist- möglichkeiten), soweit diese Bestandteil des Gebäudes oder mit Der Neubau von Gebäuden der Grund- und Gesundheitsversor- diesem fest verbunden sind, sind Ausgaben für zuwendungsfä- gung wird nur in EFRE-Vorranggebieten gefördert. hige Modernisierungsausgaben. Ausgaben für die Umgestaltung Die Ausgaben für solche Gebäude, insbesondere auf ehemaligen oder Neuanlage von Gebäude umgebenden Grün- oder Freiflä- Brachflächen, sind einschließlich Baunebenkosten zuwendungs- chen sind Ausgaben der Gebäudemodernisierung. Soweit nach fähig, wenn sie für die gesundheitliche Versorgung (zum Beispiel HBO und/oder kommunaler Stellplatzsatzung Stellplätze nach- Ärztehaus, Tagespflegeeinrichtung) oder zur Versorgung mit Gü- zuweisen sind, sind Ausgaben in diesem Zusammenhang eben- tern des täglichen Bedarfs genutzt werden. Dabei sind Ausgaben falls zuwendungsfähig. zur besseren Einfügung in das Stadtbild aufgrund von Vorgaben Bei Gebäuden mit geplanten Mischnutzungen wie Gewerbe/ der Denkmalpflege ebenfalls zuwendungsfähig. Wohnen, Gemeinbedarf/Wohnen oder Gewerbe/Gemeinbedarf/ Bei Neubauten mit geplanten Mischnutzungen (gesundheitliche Wohnen, ist nur der Teil des Vorhabens förderfähig, der nicht Versorgung/täglicher Bedarf plus Wohnen) ist nur der Teil der für Wohnen genutzt wird. Voraussetzung für eine Mischnutzung Maßnahme förderfähig, der nicht zur Wohnnutzung vorgesehen ist, dass die Wohnnutzung nach der Modernisierung nicht über- ist. Voraussetzung für eine Mischnutzung ist, dass die Wohnnut- wiegt. Die Ermittlung für Gewerbeflächen/Gemeinbedarfsflä- zung nicht überwiegt. Die Ermittlung für Gewerbeflächen/Ge- chen (ohne Berücksichtigung von außenliegenden Flächen) er- meinbedarfsflächen (ohne Berücksichtigung von außenliegenden folgt auf Grundlage der Richtlinie zur Berechnung der Mietflä- Flächen) erfolgt auf Grundlage Richtlinie zur Berechnung der che für gewerblichen Raum in der jeweils gültigen Fassung der Mietfläche für gewerblichen Raum in der jeweils gültigen Fas- Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. (GIF), sung der GIF, die Wohnflächenberechnung auf Basis der aktuel- die Wohnflächenberechnung auf Basis der aktuellen Verordnung len WoFlV. Die Summe der daraus resultierenden Gesamtfläche zur Berechnung der Wohnfläche (Wohnflächenverordnung – für die Berechnung des jeweiligen Nutzungsanteils entspricht WoFlV). Die Summe der daraus resultierenden Gesamtfläche für fiktiven 100 Prozent. Hiervon dürfen maximal 40 Prozent zur die Berechnung des jeweiligen Nutzungsanteils entspricht fikti- Wohnnutzung vorgesehen sein. Dies ist bei Antragstellung durch ven 100 Prozent. Hiervon dürfen maximal 40 Prozent zur Wohn- Pläne nachzuweisen. nutzung vorgesehen sein. Dies ist bei Antragstellung durch Plä- Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz an Gebäuden ne nachzuweisen. und Gebäudeteilen, die über die rechtlich verbindlichen Vorga- Sonderwohnformen wie Altenwohn- und -pflegeheime, betreutes ben hinausgehen, sowie Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbes- Seniorenwohnen, Mehrgenerationenwohnen, Studentenwohnhei- serung der Biodiversität und Klimawandelanpassung (zum Bei- me u. a. m. sind nicht förderfähig. spiel Dach- und Fassadenbegrünung, Einbau von Nistmöglich- Eine Förderung von Vorhaben nach diesem Abschnitt kommt keiten), soweit diese Bestandteil des Gebäudes oder mit diesem nur für zuwendungsfähige Ausgaben in Betracht, die nicht durch fest verbunden sind, rechnen zu den förderfähigen Neubaumaß- Einnahmen finanziert werden können (unrentierliche Ausgaben). nahmen. Seite 414 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Nr. 13

Zum Neubau rechnet ferner die Neuanlage der Gebäude umge- b) die Anpflanzung von Straßenbäumen in städtisch-verdichte- benden Grün- oder Freiflächen. ten Gebieten und Straßenbaumreihen (Alleen) einschließlich Soweit nach HBO und/oder kommunaler Stellplatzsatzung Stell- Ausgaben für alle Nebenarbeiten, zum Beispiel für Leitungs- plätze nachzuweisen sind, sind diese ebenfalls förderfähig. schutz, Leitungsverlegung, Bodenaustausch und Baumschutz Aus Einnahmen finanzierbare Ausgaben sind nicht zuwendungs- c) Dach- und Fassadenbegrünung öffentlicher Gebäude fähig. Die Berechnung eines verbleibenden unrentierlichen An- d) Oberflächenentsiegelung von öffentlichen wie privaten Wegen teils nimmt die Bewilligungsstelle auf der Basis der Berechnung und Plätzen, privaten Hof- und Gewerbeflächen, insbesondere für Nettoeinnahmen-schaffende-Vorhaben nach Art. 61 der All- von ehemaligen Gewerbeflächen gemeinen Strukturfondsverordnung in Verbindung mit Ab- e) die Herstellung, Umgestaltung und Renaturierung von in- schnitt III der Verordnung (EU) Nr. 480/2014 vor. Zu den zu be- nerörtlichen Gewässern, insbesondere zur Schaffung natur- rücksichtigenden Einnahmen rechnen auch die ortsüblich erziel- nah gestalteter Retentionsräume von kleineren Fließgewäs- baren Einnahmen aus der Vermietung von Freiflächen oder von sern in oder am Rande von Siedlungsgebieten zur Dämpfung Stellplätzen, die im Rahmen des Neubaus geschaffen werden. So- von Hochwasserereignissen, einschließlich Neuschaffung von weit Mietspiegel vorhanden sind, sind diese bei der Berechnung Wasserflächen mit vorzugsweise natürlichem Wasserzufluss heranzuziehen. als Verdunstungsflächen in Siedlungsbereichen bei Anwen- Diese Angaben hat die Stadt oder Gemeinde der Bewilligungs- dung der fachlichen Festsetzungen der Wasserrahmenricht- stelle mit den Antragsunterlagen vorzulegen. linie Zuwendungsfähig sind Bauausgaben für folgende Kostengrup- f) die Herstellung von öffentlichen Fuß- und Radwegen sowie pen nach DIN 276-1: von barrierefreien Wegeführungen im öffentlichen Raum – 200 Herrichten und Erschließen ohne Kostengruppe 230 und g) die Herstellung von öffentlichen Fahrradstellplätzen ein- 250 schließlich Fahrradparkhäusern – 300 Bauwerk – Baukonstruktionen ohne Kostengruppen 372 h) Immissionsschutz- und Umweltmaßnahmen (zum Beispiel be- und 379 pflanzte Lärmschutzwälle, Herstellung oder Freihaltung von – 400 Bauwerk – Technische Anlagen, nur Kostengruppen 410 Frischluftschneisen) sowie Maßnahmen zur Sicherung und bis 440, 452, 455, 456, 457, 461, 462, 475 und 490 Verbesserung der Biodiversität und zur Schaffung von Bio- – 500 Außenanlagen topverbundflächen im Siedlungsbereich – 600 Ausstattung und Kunstwerke, nur Kostengruppe 619, so- i) die Herstellung, Umgestaltung und Erweiterung privater wie 622 und 623 bis maximal 4 Prozent der Gesamtbaukosten Freiflächen oder Flächen von anderen öffentlichen Eigen- – 700 Baunebenkosten ohne Kostengruppe 760 tümern zur öffentlichen Nutzung, soweit diese vorrangig aus Gründen der Klimaanpassung erfolgen. Dies setzt vor- 4.2.4 Neubau und Sanierung von Gemeinbedarfseinrichtungen aus, dass die öffentliche Nutzung für die Zeit der Zweckbin- Zuwendungsfähig sind Ausgaben für die Schaffung von Gemein- dung vertraglich gesichert ist. Bei der Weiterleitung von EF- bedarfseinrichtungen durch Neubau, durch Modernisierung oder RE-Mitteln an Dritte (Teil A Nr. 1.7) für solche Maßnahmen Instandsetzung bislang leerstehender Gebäude. Dabei müssen die ist von der Stadt oder Gemeinde vertraglich auszuschließen, Stadt oder Gemeinde selbst oder Dritte an ihrer Stelle Träger dass die Ausgaben auf Mieter sowie Pächter umgelegt werden. der Einrichtung sein und die Gesamtausgaben (zuwendungsfä- Maßnahmen nach b), c) und h) (Biotopverbund) müssen als ge- hige plus nicht-zuwendungsfähige Ausgaben) – auch bei ange- bietsbezogene Vorhaben (flächig, linear) konzipiert sein. messenem Einsatz von Eigenleistungen und Fremdmitteln unter Berücksichtigung nachhaltig erzielbarer Erträge – nicht gedeckt 4.3 Sonstige Zuwendungsvoraussetzungen und werden können. -bestimmungen Förderbereich 1 Zuwendungsfähig sind auch Ausgaben für Maßnahmen zur Stei- 4.3.1 Baufachliche Prüfung bei kommunalen Hochbaumaß- gerung der Energieeffizienz, die über die rechtlich verbindli- nahmen chen Vorgaben hinausgehen, sowie Maßnahmen zum Erhalt und VV Nr. 6 zu § 44 LHO findet nur für die Förderung von Hochbau- zur Verbesserung der Biodiversität und Klimawandelanpassung maßnahmen nach dieser Richtlinie Anwendung. Danach unterlie- (zum Beispiel Dach- und Fassadenbegrünung, Einbau von Nist- gen Hochbaumaßnahmen der Städte und Gemeinden mit staat- möglichkeiten), soweit diese Bestandteil des Gebäudes oder mit lichen Zuwendungen von mehr als 250.000 Euro der baufachli- diesem fest verbunden sind. Zuwendungsfähig sind ebenso Aus- chen Prüfung nach VV Nr. 6 zu § 44 LHO und den baufachlichen gaben für die Umgestaltung oder Neuanlage der Gebäude umge- Ergänzungsbestimmungen (RZBau) in der jeweils gültigen Fas- benden Grün- oder Freiflächen. Soweit nach HBO und/oder kom- sung. Kommunale Hochbaumaßnahmen im Sinne dieser Richt- munaler Stellplatzsatzung Stellplätze nachzuweisen sind, sind linie sind auch Bauvorhaben, die ein Dritter (Teil A Nr. 1.7) für diese ebenfalls förderfähig. die Stadt oder die Gemeinde durchführt, soweit mit dem Dritten Bei der Sanierung oder Schaffung von Gemeinbedarfseinrich- eine vertragliche Vereinbarung zur Nutzung als Gemeinbedarfs- tungen in privaten Gebäuden oder Gebäuden von anderen öffent- einrichtung besteht. lichen Eigentümern sind Ausgaben maximal in der Höhe förder- fähig, die bei Schaffung der Einrichtung durch die Zuwendungs- Übersteigt der Zuwendungsbedarf im Bauverlauf die Wertgren- empfängerin entstanden wären. Die Förderung setzt voraus, dass ze von 250.000 Euro ist das baufachliche Prüfungsverfahren un- die Gemeinbedarfsnutzung für die Zeit der Zweckbindung ver- verzüglich einzuleiten. traglich gesichert ist. Das erforderliche Bau- und Raumprogramm und die Bauunter- Zuwendungsfähig sind Bauausgaben für folgende Kostengrup- lagen sind der Bewilligungsstelle zur Anerkennung beziehungs- pen nach DIN 276-1 weise baufachlichen Prüfung vorzulegen. Die Ausgaben sind – – in Anlehnung an DIN 276-1 – nach Gewerken gegliedert darzu- 200 Herrichten und Erschließen ohne Kostengruppe 230 und stellen. 250 – Die Bewilligungsstelle ermittelt die zuwendungsfähigen Aus- 300 Bauwerk – Baukonstruktionen ohne Kostengruppen 372 gaben. Auf der Grundlage der erfolgten Anerkennung des Bau- und 379 und Raumprogramms sowie der anerkannten zuwendungsfähi- – 400 Bauwerk – Technische Anlagen, nur Kostengruppen 410 gen Ausgaben wird der Einsatz von EFRE-Fördermitteln geneh- bis 440, 452, 455, 456, 457, 461, 462, 475 und 490 migt und die maximale Förderhöhe für das entsprechende Bau- – 500 Außenanlagen vorhaben von der Bewilligungsstelle festgelegt. Unvorhersehbare – 600 Ausstattung und Kunstwerke, nur Kostengruppe 619, so- Mehrausgaben bedürfen vor dem Einsatz von Fördermitteln stets wie 622 und 623 bis maximal 4 Prozent der Gesamtbaukosten einer ergänzenden baufachlichen Prüfung. – 700 Baunebenkosten ohne Kostengruppe 760 Die Bewilligungsstelle ist von der Stadt oder der Gemeinde über den Beginn und die Fertigstellung der Baumaßnahme zu unter- 4.2.5 Neuschaffung und Sanierung von Grün- und Freiflächen, richten. Straßengrün sowie Klimaanpassungsmaßnahmen Innerhalb von zwölf Monaten nach Fertigstellung der Baumaß- Zuwendungsfähig einschließlich Baunebenkosten sind insbeson- nahme hat die Stadt oder Gemeinde der Bewilligungsstelle den dere die Ausgaben für: Nachweis der Verwendung für die geförderte Baumaßnahme zur a) die Herstellung, Umgestaltung und Erweiterung (auch zur Prüfung vorzulegen. Die Verwendungsnachweisprüfung bildet Herstellung einer höheren Grünvolumendichte) von öffent- den Abschluss der baufachlichen Prüfung. Erfolgt die Fertig- lichen Flächen wie Plätze, Grünanlagen, Nutzgärten, Spiel- stellung erst im Jahre 2023, muss dieser Nachweis bis spätes- und Sportplätzen einschließlich Kleinbauten, die die öffent- tens zum 30. September 2023 abweichend von Teil A Nr. 1.5 vor- liche Nutzung unterstützen gelegt werden. Nr. 13 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Seite 415

4.3.2 Art und Umfang, Höhe der Zuwendung 2. Auswahlphase – Prüfung Integrierter Stadtentwicklungskon- Die Zuwendung wird als Vorhabenförderung (Projektförde- zepte rung) im Wege der Anteilfinanzierung als nicht rückzahlbarer Die Stadt oder Gemeinde legt der Bewilligungsstelle ihr neues Zuschuss zu den zuwendungsfähigen Ausgaben gewährt. Da- oder aktualisiertes ISEK zur Billigung durch das Ministerium bei kann die Bereitstellung über mehrere Haushaltsjahre ver- vor. Mit dem ISEK sind Vorhabenskizzen einzureichen. Die Vor- teilt erfolgen. Die Förderung aus Mitteln des EFRE beträgt bis habenskizzen werden im Kontext der ISEKs fachlich bewertet. zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Gegebenenfalls werden Hinweise auf notwendige Nachbesse- rungsmöglichkeiten zur Neuvorlage unterbreitet. 4.3.3 Kombination von EFRE mit Städtebaufördermitteln und/oder anderen nationalen Mitteln 3. Auswahlphase – Antragsprüfung Die Kombination von EFRE-Mitteln mit Städtebaufördermitteln Auf Grundlage eines vom für Städtebau zuständigen Ministe- und/oder mit anderen nationalen Fördermitteln ist möglich. So- rium gebilligten ISEK stellt die Stadt oder Gemeinde bei der Be- weit das Fördervorhaben zugleich in einem Städtebauförderungs- willigungsstelle einen konkreten Förderantrag mit allen erfor- derlichen Anlagen. gebiet liegt, ist die Kombination mit Städtebaufördermitteln bis zu einem Förderhöchstsatz von insgesamt 85 Prozent zulässig. In Abweichend von VV Nr. 3.1 zu § 44 LHO muss der Förderantrag diesem Fall ist der Einsatz weiterer Bundes- und Landesmittel aus elektronisch bei der Bewilligungsstelle unter der Internetadres- anderen nationalen Förderprogrammen ausgeschlossen. se https://kdportal.wibank.de gestellt werden. Pläne und ande- re Antragsunterlagen graphischer Art können zweifach auch in Der Einsatz aller nationalen Fördermittel ist im Kosten- und Fi- Papierform eingereicht werden. nanzierungsplan des EFRE-Vorhabens darzulegen. Bei Hochbauvorhaben ist eine ausführliche Beschreibung der Bei der Förderung eines Bauvorhabens aus dem EFRE und/oder Neubau- oder Modernisierungsmaßnahme in Text und Plänen Städtebaufördermitteln nach Förderbereich 1 ist zusätzlich eine beizufügen. Baupläne müssen mindestens Entwurfsqualität im im Rahmen eines kommunalen Lokale-Ökonomie-Programms Sinne der HOAI haben. Eine Kostenberechnung nach DIN 276-1 getrennt zu beantragende EFRE-Förderung nach Förderbereich ist dem Antrag beizufügen. Soweit notwendig, kann das Ergeb- 2 möglich. Eine Doppelförderung ist aufgrund der unterschied- nis eines baufachlichen Prüfverfahrens zur Antragsvervollstän- lichen Förderempfänger beider Förderbereiche jedoch ausge- digung nachgereicht werden. Erst auf dieser Grundlage ist die schlossen. Prüffähigkeit gegeben. 4.3.4 Eigenanteil Bei Tief- und Landschaftsbauvorhaben entfällt die baufachliche Zu dem von Zuwendungsempfängern aufzubringenden Eigenan- Prüfung (Teil B Nr. 4.3.1). teil von mindestens 15 Prozent zählen insbesondere eigene Mit- 4.4.2 Mittelabruf tel, Kapitalmarktmittel und sonstige Finanzmittelzuflüsse Drit- ter, die keine Zuschüsse sind. Darlehen aus dem Hessischen In- a) Mittelabruf Letztempfänger vestitionsfonds für kommunale Vorhaben gelten als Eigenmittel. Wurden EFRE-Mittel weitergeleitet, hat die Stadt oder Ge- meinde oder gegebenenfalls von ihr Beauftragte die von 4.3.5 Eigenleistungen Letztempfängern im Original vorzulegenden Rechnungen und Eigenleistungen in Form von Erbringung von Arbeitsleistungen, Belege der geförderten Vorhaben zu prüfen, Kopien zu ferti- Bereitstellung von Waren oder Dienstleistungen, für die kei- gen und die Übereinstimmung mit dem Original zu dokumen- ne durch Rechnungen oder gleichwertige Belege nachgewiesene tieren. Erst danach kann unter Rückgabe der Originale eine Barzahlung erfolgt ist, können als förderfähig anerkannt werden, Auszahlung der EFRE-Mittel an die Letztempfänger erfolgen. soweit die öffentliche Unterstützung für das Vorhaben, die auch b) Mittelabruf Stadt oder Gemeinde die Sachleistungen umfasst, nicht über den zuwendungsfähigen Gesamtausgaben abzüglich der Sachleistungen liegt. Die Stadt oder Gemeinde beantragt als Zuwendungsemp- fänger bei der Bewilligungsstelle auf dem von dieser (elek- Dabei wird die Arbeitsleistung auf einen Stundensatz von fünf- tronisch) zur Verfügung gestellten Mittelabrufformulars die zehn Euro und eine Summe von maximal 10.000 Euro begrenzt. Auszahlung der Zuwendung. Es darf jedoch keine höhere Zuwendung ausgezahlt werden, als Mit dem Zwischennachweis nach Nr. 6.1 der ANBest-GK sind zuwendungsfähige Ausgaben tatsächlich angefallen sind und der bewilligenden Stelle neben einem Sachbericht über den nachgewiesen werden. aktuellen Stand des Vorhabens ein zahlenmäßiger Nachweis Arbeits- oder Dienstleistungen sind mittels taggenauem Stun- über die Ausgaben und etwaige Einnahmen vorzulegen. Die- dennachweis und Angaben zu den erbrachten Leistungen so zu ser enthält die Ausgaben der Stadt oder Gemeinde sowie die dokumentieren, dass sie von der Bewilligungsstelle oder den von der Stadt oder Gemeinde als zuwendungsfähig anerkann- unter Teil A Nr. 1.12 angeführten Prüforganen geprüft werden ten Ausgaben der Letztempfänger. Es sind zusätzlich folgende können. Dokumente vorzulegen: 4.3.6 Zweckbindungsfristen – Kopie der Vereinbarungen (gegebenenfalls samt Ände- rungsvereinbarungen) der Stadt oder Gemeinde mit Letzt- Die Zweckbindungsfrist für die zum Zeitpunkt der Förderent- empfängern, deren Ausgaben mit dem Mittelabruf geltend scheidung festgelegte Nutzung für Neubauten beträgt 20 Jahre, gemacht werden für modernisierte beziehungsweise instand gesetzte Gebäude – ebenfalls 20 Jahre. Für private Gebäudemodernisierungsmaß- gegebenenfalls die Mittelabrufe der Letztempfänger samt nahmen, deren Förderbetrag unter 20.000 Euro liegt, beträgt die Kopien der Belege zu den getätigten und von der Gemein- Zweckbindungsfrist 10 Jahre. de oder Stadt als zuwendungsfähig anerkannten Ausgaben und gegebenenfalls die dazugehörigen Zahlungsnachweise Die Zweckbindungsfrist für die Neuanlage/Neugestaltung von der Letztempfänger Freiflächen beziehungsweise Klimaanpassungsmaßnahmen und – zur Neuanlage von verkehrlichen Erschließungen auf Brachflä- Nachweise, aus denen die Auszahlung der Zuwendung an chen beträgt 15 Jahre. die Letztempfänger hervorgeht – Die Zweckbindungsfrist beginnt mit dem Tag nach Ende des Rechnungsbelege in Kopie, die die von der Stadt oder Ge- Durchführungszeitraums laut Zuwendungsbescheid. meinde getätigten Ausgaben belegen sowie Kopien der Zahlungsnachweise 4.4 Verfahren – Kopien von Vergabevermerken zu Vergabeverfahren 4.4.1 Auswahl- und Antragsverfahren Die Auszahlung von 10 Prozent der Zuwendung erfolgt erst Der Beantragung konkreter Vorhaben ist ein zweistufiges Aus- nach Vorlage und Prüfung des Verwendungsnachweises, je- wahlverfahren von Förderstandorten vorgeschaltet, dem eine doch innerhalb der 90-Tage-Frist nach Art. 132 der VO (EU) vom für Städtebau zuständigen Ministerium verantwortete In- Nr. 1303/2013. formationsphase vorausgeht: 4.4.3 Verwendungsnachweis der Stadt oder Gemeinde 1. Informationsphase Die Verwendung der Zuwendung ist innerhalb von einem Jahr Die hessischen Städte und Gemeinden werden über einen Aufruf nach Erfüllung des Zuwendungszwecks (zum Beispiel Fertigstel- auf einer Website des für Städtebau zuständigen Ministeriums lung eines Bauvorhabens einschließlich Außenanlagen), spätes- und eine Bekanntmachung im Staatsanzeiger informiert. Paral- tens jedoch ein Jahr nach Ablauf des Durchführungszeitraums lel dazu erhalten alle aktuellen hessischen Städtebauförderstan- der Bewilligungsstelle nachzuweisen. dorte ein gesondertes Informationsschreiben. Der Abschluss eines baufachlichen Prüfverfahrens durch die Anschließend wird eine Informationsveranstaltung für die Städ- Gruppe „Baufachliche Bewertung“ der WIBank ist entsprechend te und Gemeinden durchgeführt. rechtzeitig vor der oben genannten Frist einzuleiten. Seite 416 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Nr. 13

Sofern der bewilligte Durchführungszeitraum erst im Jahr 2023 konzept oder aufgrund lokaler Erfordernisse begründet werden endet, ist der Verwendungsnachweis spätestens am 30. Septem- können. ber 2023 abweichend von Teil A Nr. 1.5 vorzulegen. Eine Fristver- längerung ist wegen Ablaufs des Umsetzungszeitraums der EF- 5.4.2 Kommunale Förderbestimmungen (Rahmenvorgaben) RE-Förderperiode 2014 – 2020 nicht möglich. Die kommunalen Förderbestimmungen haben sowohl die ein- schlägigen EU-rechtlichen und landeshaushaltsrechtlichen Be- Teil C stimmungen als auch die Vorgaben dieser Richtlinie einzuhal- 5. Einzelbestimmungen Förderbereich 2 ten. Sie enthalten die allgemeinen und speziellen Voraussetzun- Förderung der lokalen Ökonomie gen der Förderung der einzelnen Vorhaben der Letztempfänger und sind vor dem ersten Antrag auf Ausgabenerstattung (Mittel- 5.1 Zuwendungszweck/Ziele abruf) in Kraft zu setzen. Städtische Quartiere beinhalten Potenzial für neue Arbeitsplät- Die kommunalen Förderbestimmungen haben zu enthalten: ze, für Existenzgründungen, insbesondere im Einzelhandel, in a) den räumlichen und kartenmäßig abgegrenzten Anwendungs- der Gastronomie oder auch der Kultur- und Kreativwirtschaft. bereich (Fördergebiet) Die Förderung der lokalen Ökonomie verfolgt eines oder mehrere der nachstehenden Ziele: b) die Ziele des Lokale-Ökonomie-Programms – Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der ge- c) die Fördergegenstände (Art der Betriebe, förderfähige Vorha- werblichen Wirtschaft, auch durch Beratungsleistungen ben) – Sicherung bestehender Unternehmen durch Modernisierung d) die zuwendungsfähigen Ausgaben unter ausdrücklicher Be- der Betriebsausstattung, zum Beispiel der Ladenausstattung nennung nichtzuwendungsfähiger Ausgaben, zum Beispiel – Gründung und/oder Ansiedlung kleinster und kleiner Unter- nicht in Anspruch genommene Skonti oder Rabatte, erstat- nehmen einschließlich Dienstleister und Freiberufler, auch im tungsfähige Umsatzsteuer, Sollzinsen (siehe Teil C Nr. 5.4.5) Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft e) die Fördersätze, – Erweiterung bestehender Unternehmen f) gegebenenfalls den Höchst- und/oder Mindestbetrag der Zu- – Schaffung neuer Arbeitsplätze wendung – Schaffung von Ausbildungsplätzen für besonders benachtei- g) die Zuwendungsempfänger (Letztempfänger) ligte Personen einschließlich Migranten. h) weitere Zuwendungsvoraussetzungen, insbesondere Regelun- Zweck der Förderung ist die Schaffung neuer und die Sicherung gen über eine obligatorische Beratung der Letztempfänger vor gefährdeter Arbeitsplätze in räumlich abgegrenzten Stadtberei- einer Unternehmensgründung und in der Startphase durch chen, auch indirekt durch Modernisierung von in die Jahre ge- qualifizierte Fachleute oder Einrichtungen (zum Beispiel In- kommener Ladenausstattungen zur Steigerung des betrieblichen dustrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, RKW Umsatzes und zur Verbesserung der Präsentation von Geschäf- Hessen) ten. Im Zusammenwirken mit Verbesserungen des Stadtbildes i) Kriterien für die Auswahl und Bewertung der Anträge soll die Wohn- und Handelsfunktion von Stadtkernen oder Stadt- teilzentren gestärkt werden. j) das Auswahlverfahren k) Form der Unterstützung und Beratung im Zusammenhang 5.2 Planungsverzicht mit der Antragstellung durch die Stadt oder Gemeinde bezie- Die Zuwendungsempfänger verpflichten sich mit der Antrag- hungsweise von den von ihr Beauftragten stellung, während der Durchführung des bewilligten Vorhabens l) Art des Antrags-, Zuwendungsbescheids- und Auszahlungs- bis zum 31. Dezember 2023 städtebauliche Planungen und deren verfahrens Umsetzung zu unterlassen, die die Funktion der Kernstadt/des Kernorts oder des Stadtteils als Ort für innenstadtrelevanten m) Widerruf und Rücknahme bei Nichteinhaltung von Auflagen Einzelhandel schwächen. beziehungsweise Nichterfüllung von Fördervoraussetzungen n) Einräumen von Prüfungs- und Kontrollmöglichkeiten für die 5.3 Gegenstand der Förderung zuständigen Stellen der Stadt oder Gemeinde, des Landes und Gefördert werden kommunale Vorhaben zur Förderung der Wirt- der Europäischen Union schaft in vom für Städtebau zuständigen Ministerium anerkann- o) Berichts-, Vorlage- und Aufbewahrungspflichten von Bele- ten Stadtquartieren oder Stadtteilen (Kommunales Lokale-Öko- nomie-Programm). gen durch die Letztempfänger (mindestens bis zum 31. De- zember 2028) Die Bereitstellung der zur Umsetzung des Lokale-Ökonomie- Programms benötigten Infrastruktur sowie die Koordination vor p) Verfahren zur Weiterleitung der Fördermittel an Letztemp- Ort ist Aufgabe der Stadt oder Gemeinde. fänger nach den Vorschriften für De-minimis-Beihilfen unter Einverständniserklärung dieser zur Veröffentlichung ihres Das von der Bewilligungsstelle bewilligte Programm-Volumen Namens mit Angaben über das Vorhaben und die Höhe des muss von der Stadt oder Gemeinde wie folgt umgesetzt werden: Zuschusses a) Maximal 20 Prozent der bewilligten Zuwendung können für q) einzuhaltende Zweckbindungsfristen Sach- und Personalausgaben, für eigenes oder fremdes Perso- nal (auch zur Hilfestellung bei der Antragstellung der Letzt- r) das Inkrafttreten, den Bewilligungszeitraum (maximal bis empfänger – Teil A Nr. 1.7) verwendet werden. zum 31. Dezember 2021) und b) Mindestens 80 Prozent der bewilligten Zuwendung sind zur s) den Geltungszeitraum der kommunalen Förderbestimmungen Weiterleitung an Letztempfänger für investive und nicht-in- (maximal bis zum 31. Dezember 2023) vestive Maßnahmen (zum Beispiel architektonische Beratung, Die kommunalen Förderbestimmungen sind dem Ministerium Organisation von verkaufsfördernden Eventveranstaltungen zur Billigung vorzulegen. Die Stadt oder Gemeinde wird vom durch örtliche Gewerbe- oder Verkehrsvereine) zu verwen- Ministerium durch Informationsveranstaltungen bei Aufstellung den. Dabei ist die Verordnung (EU) Nr. 1407/2013 der Kom- und Umsetzung ihrer Programme unterstützt. mission vom 18. Dezember 2013 (De-minimis-Verordnung) zu beachten. Danach darf insbesondere die Gesamtsumme der 5.4.3 Mindestprogrammvolumen und Umsetzungszeitraum einem einzigen Unternehmen gewährten De-minimis-Bei- Die zuwendungsfähigen Ausgaben für das kommunale Förder- hilfen in einem Zeitraum von drei Steuerjahren 200 000 Euro programm müssen mindestens 250.000 Euro betragen. Das kom- nicht übersteigen. Dies ist durch eine entsprechende schrift- munale Förderprogramm ist ab dem Datum der Bewilligung liche Erklärung der Letztempfängerin oder des Letztempfän- durchgängig bis zum Ende des Jahres 2021 durchzuführen. Über gers bei der Antragstellung zu belegen und von der Stadt oder eine Verlängerung entscheidet die Bewilligungsstelle auf Antrag. Gemeinde zu prüfen. Die Eigenmittel der Stadt oder Gemeinde betragen mindestens 5.4 Sonstige Zuwendungsvoraussetzungen und -bestimmun- 10 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. gen Förderbereich 2 5.4.4 Zusätzlicher Mitteleinsatz, Mittelkumulation 5.4.1 Fördergebiete Lokale Ökonomie Der Einsatz von Mitteln aus anderen nationalen Förderprogram- Fördergebiete sind vorrangig die Gebiete der Bund-Länder-Städ- men bei einzelnen Vorhaben der Letztempfänger (Teil A Nr. 1.7) tebauförderung in Hessen. ist möglich. Die Stadt oder Gemeinde hat sicherzustellen, dass Ausnahmen oder Abweichungen vom Zuschnitt vorgenannter die Vorhaben der Letztempfänger nicht mit weiteren Mitteln der Gebiete sind mit Zustimmung des zuständigen Ministeriums EU kofinanziert werden und eine Doppelförderung der zuwen- möglich, wenn diese mit dem Integrierten Stadtentwicklungs- dungsfähigen Ausgaben ausgeschlossen ist. Nr. 13 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Seite 417

5.4.5 Art und Umfang, Höhe der Zuwendung nimis-Grenze nur ausnahmsweise bei lokal besonders wichti- Die Zuwendung an die Stadt oder Gemeinde wird aus EF- gen Betrieben, bei Frequenzbringern für das Fördergebiet oder RE-Mitteln als Vorhabenförderung (Projektförderung) im Wege bei der Schaffung neuer sozialversicherungspflichtiger Teilzeit- der Anteilfinanzierung als nicht rückzahlbarer Zuschuss bis oder Vollzeitarbeitsplätze im Zusammenhang mit Investitionen zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben des jeweiligen möglich. Die Entscheidung über Ausnahmen trifft der lokale För- kommunalen Lokale-Ökonomie-Programms gewährt. Die Zu- derausschuss (Teil C Nr. 5.5.2), soweit die Ausnahmen nicht be- wendung wird der Antragstellerin oder dem Antragsteller nach reits in den kommunalen Förderbestimmungen definiert sind. Prüfung des Antrags von der Bewilligungsstelle gewährt. 5.4.7 Vorhabenbeginn Letztempfänger Die Bewilligungsstelle kann die der Stadt oder Gemeinde ge- Eine Zuwendung aus einem kommunalen Lokale-Ökonomie-Pro- währte Zuwendung bei Verfügbarkeit von Mitteln erhöhen, nach- gramm an Letztempfänger kann erst nach Zustimmung zu den dem jene die Zuwendung vollständig an Letztempfänger (Teil A kommunalen lokalen Förderbestimmungen durch das Ministe- Nr. 1.7) bewilligt hat und weiteren Bedarf nachweisen kann. Die rium und nach Zugang des Zuwendungsbescheids von der Bewil- Erhöhung setzt einen formlosen Antrag voraus. ligungsstelle durch die Stadt oder Gemeinde gewährt werden. Folgende eigene Ausgaben der Stadt oder Gemeinde nach Teil C Nr. 5.3 sind zuwendungsfähig: 5.4.8 Bekanntmachung eines kommunalen Lokale-Ökono- mie-Programms a) Ausgaben für eigenes oder mit der Umsetzung des Loka- le-Ökonomie-Programms beauftragtes Personal. Im Förderbereich 2 hat die Stadt oder Gemeinde das Förderpro- gramm hinreichend und gezielt (zum Beispiel in der Lokalpresse, b) Direkte und indirekte Sachausgaben, die zur Umsetzung des Bürgerversammlung, Internetseite, Flyer) in den geplanten Loka- Lokale-Ökonomie-Programms nötig sind, wie Raummieten le-Ökonomie-Programmgebieten bekannt zu machen. einschließlich Nebenkosten, Möblierung eines Beratungsrau- mes für Letztempfänger, Telefongebühren, Büroverbrauchs- 5.4.9 Berichtspflichten materialien, gedrucktes Infomaterial u. a. m. Nach der Durchführung eines kommunalen Lokale-Ökono- Direkte Sachausgaben sind zuwendungsfähig, sofern sie eindeu- mie-Programms ist ein kurzer Abschlussbericht zu erstellen. tig belegbar sind. Indirekte Sachausgaben können alternativ in Dieser dient der Bewertung des Programms und seiner Wirkun- Höhe von 15 Prozent der direkten Personalausgaben als förder- gen, insbesondere der Überprüfung der Nachhaltigkeit der För- fähige Gemeinkosten pauschal – bezogen auf das gesamte Vor- dermaßnahmen. Er ist innerhalb von sechs Monaten nach dem haben – geltend gemacht werden. Ein Nachweis über tatsächlich im Zuwendungsbescheid geregelten Durchführungszeitraum des entstandene Gemeinkosten ist bei der Pauschalberechnung nicht kommunalen Lokale-Ökonomie-Programms , spätestens jedoch zu erbringen. bis zum 31. Dezember 2023 vorzulegen. Der Abschlussbericht Die Stadt oder Gemeinde kann folgende Ausgaben der Letztemp- kann sich auf unverzichtbare Grundinformationen beschränken, fänger als zuwendungsfähig bewilligen und anerkennen: die die Stadt oder Gemeinde selbst erheben kann. Die Kernaus- sagen müssen Angaben enthalten über: c) Personalausgaben für Auszubildende mit Handicaps (zum – Beispiel Migrantin oder Migrant, körperliche oder geistige Zahl der mindestens für drei Jahre in Kleinst-, kleinen und Behinderung, schlechtes Abschlusszeugnis). mittleren Unternehmen (KMU) neu geschaffenen Arbeits- plätze. Eventuell entstandene geringfügige Beschäftigungs- d) Sachausgaben, die in unmittelbarem Zusammenhang mit verhältnisse („450-Euro-Job“) sind gesondert darzustellen. dem geförderten Vorhaben stehen. Hierzu zählen beispiels- – weise Ausgaben für an Dritte vergebene (Liefer-)Aufträge, Zahl der geschaffenen Ausbildungsplätze Bauausgaben, Baumaterial, Raumeinrichtungen, Büro- oder – Zahl der Existenzgründungen branchenspezifische Ausstattungen, Verbrauchsmaterial im – Förder- und Investitionsvolumen geförderter Unternehmens- geringen Umfang als Erstausstattung, Ausgaben für Beratun- gründungen oder Betriebserweiterungen gen. – Zahl der Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Abfassung e) Eigenleistungen in Form von Erbringung von Arbeitsleistun- des Abschlussberichts (weiterhin) existieren (Nachhaltigkeit) gen, Bereitstellung von Waren oder Dienstleistungen, für die oder zwischenzeitlich ihren Betrieb eingestellt haben, mög- keine durch Rechnungen oder gleichwertige Belege nachge- lichst unter Angabe der Gründe für deren eventuelle Betriebs- wiesene Barzahlung erfolgt ist. einstellung. Diese können als förderfähig anerkannt werden, soweit die 5.4.10 Zweckbindungsfristen öffentliche Unterstützung für das Vorhaben, die auch diese Sachleistungen umfasst, nicht über den zuwendungsfähigen Die Zweckbindungsfrist für geförderte Vorhaben der Letztemp- Gesamtausgaben abzüglich der Sachleistungen liegt. fänger im Bereich eines Lokalen-Ökonomie-Programms beträgt fünf Jahre, wobei im Zusammenhang mit der Förderung neu ge- Dabei wird der Wert der Arbeitsleistung auf einen Stun- schaffene Arbeitsplätze einer Zweckbindungsfrist von drei Jah- densatz von fünfzehn Euro festgelegt. Zuwendungsfähig ist ren unterliegen. Die Stadt oder Gemeinde hat bis zum Ablauf der maximal ein Betrag von 4.000 Euro für die Erbringung von letzten Zweckbindungsfrist geförderter Vorhaben diese zu über- Arbeitsleistungen. wachen, gegebenenfalls (anteilige) Rückforderungen auszuspre- Arbeits- oder Dienstleistungen sind mittels taggenauem chen und diese an die Bewilligungsstelle abzuführen. Stundennachweis und Angaben zu den erbrachten Leistun- Bei den Vorhaben eines Lokale-Ökonomie-Programms beginnt gen so zu dokumentieren, dass sie von der Bewilligungsstelle die Frist mit dem Tag der Gewerbeanmeldung oder der (Wieder-) oder den unter Teil A Nr. 1.12 angeführten Prüforganen ge- Eröffnung eines Geschäftes/Betriebes, hilfsweise mit dem Tag prüft werden können. der Vorlage des Verwendungsnachweises bei der Stadt oder Ge- f) Betriebsausgaben für Mieten oder Pachten; diese sind für meinde. einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten nach einer Exis- tenzgründung zuwendungsfähig . 5.5 Verfahren Nicht zuwendungsfähig sind Ausgaben der Letztempfänger 5.5.1 Auswahlverfahren Standorte – für Grunderwerb Der Beantragung der Förderung eines konkreten Lokale-Öko- – nicht in Anspruch genommen Skonti oder Rabatte nomie-Programms ist ein zweistufiges Verfahren einschließlich – erstattungsfähige Umsatzsteuer einer Informationsphase vorgeschaltet: – Sollzinsen. 1. Informationsphase – Ausgaben für Personal, auch von geringfügigen Beschäfti- Die Städte und Gemeinden werden über einen Aufruf, der auf gungsverhältnissen („450-Euro-Job“) der Website des zu für Städtebau ständigen Ministeriums und im Staatsanzeiger des Landes Hessen veröffentlicht wird, infor- Eine Existenzgründung zählt als Arbeitsplatzschaffung. miert. Parallel dazu erhalten alle zu dem Zeitpunkt anerkannten 5.4.6 Förderhöchstbetrag hessischen Städtebauförderstandorte ein gesondertes Informa- tionsschreiben. Die Zuwendung an die Stadt oder Gemeinde beträgt bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben des Lokalen-Öko- Anschließend wird eine Informationsveranstaltung für die Städ- nomie-Programms. Als Maximalfördersatz für eine Vorhabenför- te und Gemeinden durchgeführt. derung von Letztempfängern im Rahmen eines solchen kommu- 2. Auswahlphase – Prüfung der Integrierten Stadtentwicklungs- nalen „Lokale-Ökonomie-Programms“ gelten ebenfalls 50 Pro- konzepte zent. Die Stadt oder Gemeinde legt der Bewilligungsstelle ihr neues Die Maximalförderung an Letztempfänger soll 25.000 Euro nicht oder aktualisiertes ISEK zur Billigung durch das Ministerium überschreiten. Eine höhere Förderung ist im Rahmen der De-mi- vor. Mit diesem wird ein Vorschlag zur Gebietsabgrenzung für Seite 418 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Nr. 13 das geplante Lokale-Ökonomie-Gebiet mit Darstellung der Prob- Anteilfinanzierung als nicht rückzahlbaren Zuschuss zu den lemlage, seiner Zielsetzung und erwarteten Wirkungen des loka- zuwendungsfähigen Ausgaben. Hierzu teilt sie die ihr bewil- len Förderprogramms unterbreitet. Im Kontext dazu ist von der ligten EFRE-Mittel entsprechend auf. Im Zuwendungsbe- Stadt oder Gemeinde darzustellen, mit welchem internen oder scheid sind die auf Grundlage dieser Richtlinie und den eige- externen Personal das Lokale-Ökonomie-Programm umgesetzt nen lokalen kommunalen Förderbestimmungen erforderlichen werden soll. Auflagen und Bedingungen zu regeln. 3. Auswahlphase – Prüfung kommunaler Lokale-Ökono- Die Stadt oder Gemeinde/gegebenenfalls von ihr Beauftrag- mie-Programm-Förderbestimmungen und Antragsprüfung te haben die von den Letztempfängern im Original vorzule- Städte oder Gemeinden, deren Lokale-Ökonomie-Gebiet räum- genden Rechnungen und Belege der geförderten Vorhaben im lich und deren kommunale Förderbestimmungen inhaltlich vom Rahmen eines Verwendungsnachweises zu prüfen, Kopien zu Ministerium gebilligt worden sind, haben die kommunalen För- fertigen und die Übereinstimmung mit dem Original zu do- derbestimmungen, die die in Teil C Nr. 5.4.2 genannten Mindest- kumentieren. Erst danach kann unter Rückgabe der Origi- inhalte enthalten, der Bewilligungsstelle samt einem Beschluss nale eine Auszahlung der EFRE-Mittel an die Letztempfän- der Stadtverordnetenversammlung oder Gemeindevertretung zur ger erfolgen. Durchführung eines kommunalen Lokale-Ökonomie-Programms vorzulegen. 5.6 Mittelabruf und Verwendungsnachweis der Stadt oder Gemeinde Der Förderantrag ist elektronisch bei der Bewilligungsstelle unter folgender Adresse zu stellen: https://kdportal.wibank.de. 5.6.1 Mittelabruf 5.5.2 Umsetzung der kommunalen Lokale-Ökonomie-Programme Die Stadt oder Gemeinde beantragt bei der Bewilligungsstelle auf dem von dieser elektronisch zur Verfügung gestellten Mittel- Die Stadt oder Gemeinde hat für die Zugänglichkeit der An- abrufformulars die Auszahlung der Zuwendung. tragsunterlagen zu sorgen und informiert über ihr lokales För- derprogramm. Die Umsetzung des Programms erfolgt unter Be- Mit dem Zwischennachweis nach Nr. 6.1 der ANBest-GK sind der achtung der Rahmenvorgaben (Teil C Nr. 5.4.2) nach hierfür ei- bewilligenden Stelle neben einem Sachbericht über den aktuellen gens erlassenen lokalen kommunalen Förderbestimmungen. Zur Stand des lokalen Förderprogramms ein zahlenmäßiger Nach- Programmbegleitung ist ein Förderausschuss zu bilden, bei dem weis über die Ausgaben und etwaige Einnahmen vorzulegen. Die- gegebenenfalls eine vorhandene lokale Partnerschaft der Städte- ser enthält die Ausgaben der Stadt oder Gemeinde sowie die von bauförderung und das Quartiersmanagement einzubeziehen ist. der Stadt oder Gemeinde als zuwendungsfähig anerkannten Aus- gaben der Letztempfänger. Es sind zusätzlich folgende Dokumen- a) Letztempfänger te vorzulegen: Der Kreis der Letztempfänger ist im Einzelnen in den loka- – len kommunalen Förderbestimmungen festzulegen. Es kön- Kopie der Zuwendungsbescheide (gegebenenfalls samt Ände- nen nur Betriebe oder Unternehmen gefördert werden, die am rungsbescheid) an die Letztempfänger, deren Ausgaben mit freien Markt agieren, ein wirtschaftliches Risiko tragen und dem Mittelabruf geltend gemacht wurden, nicht überregional organisiert sind. Lokale Gewerbevereine – die De-minimis-Bescheinigungen, die die Dritten als Anlage können Letztempfänger sein, sofern sie wirtschaftsfördernde zum Zuwendungsbescheid erhalten haben, Beratungsleistungen oder umsatzfördernde Investitionen oder – gegebenenfalls die KMU-Erklärung der unterstützten Letzt- Aktionen im Rahmen des Lokale-Ökonomie-Programms pla- empfänger, nen und durchführen, die ihren Mitgliedern zu Gute kommen. – gegebenenfalls die Mittelabrufe der Letztempfänger samt Ko- Förderberechtigt sind insbesondere: Einzelhandelsgeschäfte, pien der Belege zu den getätigten und von der Gemeinde oder auch solche auf Franchise-Basis, inhabergeführte Gastrono- Stadt als zuwendungsfähig anerkannten Ausgaben und gege- mie- und Beherbergungsbetriebe, Existenzgründer im Ein- benenfalls die dazugehörigen Zahlungsnachweise der Letzt- zelhandels- oder Dienstleistungsbereich, Kreativschaffende, empfänger, Freiberufler. – Nachweise, aus denen die Auszahlung der Zuwendung an die Ausgenommen sind: Letztempfänger hervorgeht, – Überregional tätige Einzelhandels- und Fachfilialketten; – Rechnungsbelege in Kopie, die die von der Stadt oder Gemein- Vergnügungsstätten wie beispielsweise Spielhallen, Sex- de getätigten Ausgaben belegen sowie Kopien der Zahlungs- kinos, Sexshops und Wettbüros; Ein-Euro-Läden; in der nachweise, Kernstadt aufgrund von Immissionen aller Art stören- – de Gewerbebetriebe; Kreditinstitute; Unternehmen, die Kopien von Vergabevermerken zu Vergabeverfahren. nicht vom Geltungsbereich der De-minimis-Verordnung 5.6.2 Verwendungsnachweis erfasst sind; Unternehmen der Wohnungswirtschaft; Ener- gie- und Wasserversorgungsbetriebe; Vereine sowie Stif- Sechs Monate nach Ende des lokalen Förderprogramms ist der tungen. Bewilligungsstelle der Verwendungsnachweis vorzulegen. Sofern der bewilligte Durchführungszeitraum des kommunalen Loka- b) Förderausschuss le-Ökonomie-Programms erst im Jahr 2023 endet, ist der Ver- Die Stadt oder Gemeinde richtet einen Förderausschuss ein. wendungsnachweis spätestens am 30. September 2023 vorzule- Dieser sollte sich aus Vertretern der Kommunalverwaltung, gen. Eine Fristverlängerung ist wegen Ablaufs des Umsetzungs- der Arbeitsverwaltung, der Wirtschaftsförderung, lokaler zeitraums der EFRE-Förderperiode 2014–2020 nicht möglich. Kreditinstitute, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer zusammensetzen. Weitere Mitglieder des 6. Inkrafttreten Förderausschusses können von der Stadt oder Gemeinde in Die Richtlinie tritt mit ihrer Veröffentlichung im Staatsanzei- den Förderausschuss berufen werden. Dieser kann sich einer ger Hessen in Kraft. Sie ist in ihrer Gültigkeit auf die EU-Pro- lokalen Partnerschaft im Rahmen der Städtebauförderung bei grammperiode 2014–2020 einschließlich Umsetzungszeitraum, der Vorhabenauswahl bedienen. also bis zum 31. Dezember 2023, befristet. c) Anträge – Bescheide – Verwendungsnachweisprüfung – Aus- zahlung Wiesbaden, den 8. März 2018 Die Stadt oder Gemeinde nimmt Anträge und erforderliche Hessisches Ministerium für Umwelt, Anlagen der Letztempfänger entgegen, prüft sie auf Überein- Klimaschutz, Landwirtschaft und stimmung mit ihren eigenen lokalen kommunalen Förderbe- Verbraucherschutz stimmungen und legt sie dem Förderausschuss zur Entschei- IV 6.2 – 061 a 67/68 - HMUKLV/ dung vor. Bei positiver Entscheidung des Förderausschusses IWB-EFRE Programm 2014 – 2020 bewilligt die Stadt oder Gemeinde das beantragte Vorhaben – Gült.-Verz. 3617 – der Letztempfängerin oder des Letztempfängers im Wege der StAnz. 13/2018 S. 409 Nr. 13 Staatsanzeiger für das Land Hessen – 26. März 2018 Seite 419

Anlage 1

Vereinbarung zwischen der Stadt/Gemeinde XXX und der Verwaltungsbehörde des IWB-EFRE-Programms Hessen 2014–2020 über die Auswahl von Projekten im Rahmen Integrierter Stadtentwicklungskonzepte gemäß Art. 7 Abs. 4 und Abs. 5 der Verordnung (EU) Nr. 1301/2013

1. Die Stadt/Gemeinde XXX wählt zur Umsetzung ihres Integ- rierten Stadtentwicklungskonzeptes geeignete Projekte aus. Sie verpflichtet sich, eine diskriminierungsfreie Auswahl von Projekten nach Artikel 125 Abs. 3 lit. a der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 vorzunehmen. Grundlage der Projektauswahl sind die im Projektaufruf „XXX“ aufgeführten und vom Be- gleitausschuss genehmigten Allgemeinen Projektauswahlkri- terien (Methodik und Kriterien für die Auswahl von Vorhaben zum IWB-EFRE-Programm Hessen 2014–2020) vom 29.8.2016. 2. Die Stadt/Gemeinde XXX benennt eine kommunale Stelle, die für die Projektauswahl verantwortlich ist. Diese Stelle fun- giert entsprechend Art. 7 der Verordnung (EU) Nr. 1301/2013 und Art. 123 Abs. 6 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 als Stelle für die Projektauswahl. Eine funktionale Trennung von den kommunalen Stellen der Stadt/Gemeinde, die in den Prozess des Empfangs von Förder- mitteln involviert sind, ist sichergestellt. 3. Die für die Projektauswahl verantwortliche kommunale Stel- le bedient sich eines von der Stadt/Gemeinde XXX für diesen Zweck eingesetzten Auswahlgremiums. 4. Das Verfahren und die Ergebnisse der Projektauswahl durch das von der Stadt/Gemeinde eingesetzte Auswahlgre- mium werden von der unter 2. benannten kommunalen Stelle schriftlich dokumentiert. Die EFRE-Verwaltungsbehörde Hessen, die EFRE-Prüfbe- hörde Hessen sowie die Europäische Kommission und der Europäische Rechnungshof haben das Recht, die Projektaus- wahl zu überprüfen. 5. Die EFRE-Verwaltungsbehörde Hessen behält sich das Recht vor, vor Genehmigung der Projekte eine abschließende Prü- fung der Förderfähigkeit vorzunehmen. 6. Antragsprüfung, Bewilligung und Auszahlung erfolgen durch die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank). 7. Ein Anspruch auf Förderung der durch die Stadt/Gemeinde XXX ausgewählten Projekte besteht nicht.

Hessisches Ministerium Stadt/Gemeinde XXX für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Verwaltungsbehörde EFRE-Hessen

(Datum, Unterschrift) (Datum, Unterschrift)