Brücke zwischen Allgäu und dem Oberland

Lokale Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwinkel e.V.

Kurzfassung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 Brücke zwischen Allgäu und dem Oberland

Erstellt durch die Lokale Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwinkel e.V. 2014

Impressum: Bildquellen: LAG AL-P e.V., Landkreis Weilheim-Schongau, Lokale Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwinkel e.V. LAG Ostallgäu, Tourismusverband Pfaffenwinkel, Bauerngasse 5 Stadt , Andreas Klausmann, Tourist Information 85695 Schongau , Nicole Masak, Gemeinde Habach, Nicole Ebrecht, Telefon 08861/211-3117 Gemeinde Hohenpeißenberg, Landratsamt Weilheim- Telefax 08861/211-4111 Schongau, Gemeinde , Reinhard Walk Email [email protected] Grafiken: LAG AL-P e.V. Internet www.al-p.de Layout: Andreas Klausmann Kommunikation, Schongau

1. Vorsitzender: Bürgermeister Albert Hadersbeck, Gemeinde Altenstadt Geschäftsführung: Dipl.-Ing. agrar Elisabeth Gutmann Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel 3

Bürgerbeteiligung bei der Evaluierung und der Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020

Die Menschen im LAG-Gebiet stehen im Mittelpunkt persönlich, teils über Multiplikatoren, die bestimmte der lokalen Entwicklungsprozesse: die Strategie der Gruppierungen, Verbände oder Lebenssituationen in LAG ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der den Workshops vertraten. Damit war die Beteiligung Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region zu leis- aller Interessenslagen bei der Entwicklung der LES ge- ten. Die Bevölkerung wurde deshalb intensiv über die währleistet. Dieser Beteiligungsprozess festigte die Zu- Evaluierung und die Erarbeitung der Lokalen Entwick- sammenarbeit der Akteuren untereinander und mit der Information der lungsstrategie eingebunden. Sie hatte von Beginn an LAG und legte den Grundstein für die Entwicklung der Bevölkerung und die Möglichkeiten, sich aktiv daran zu beteiligen, teils Lokalen Entwicklungsstrategie. Bürgerbeteiligung

■■Fragebogenaktion ORLA 2013: Abfrage von Themen für die Zukunft beim Tag des Ehrenamtes: 80 Teilnehmer ■■Befragung der Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Soziales: 175 Akteure angeschrieben, Rücklaufquote 32% ■■Fragebogenaktion unter www.al-p.de Bekanntheitsgrad, Zufriedenheit, Wünsche für die Zukunft (Themen, Projekte, Strategie): 25 relevante Rückmeldungen ■■Mai 2014: Sammlung von Projektideen über www.al-p.de mit 20 Rückmeldungen

■■Klausurtagung im Januar 2014: 60 Teilnehmer ■■Workshops der Handlungssfelder im Januar und Februar 2014 mit insgesamt über 80 Teilnehmern ■■abschließender Strategie-Workshop im Juni 2014 mit 35 Teilnehmern ■■zu den extern moderierten Workshops wurden Akteure eingeladen, sie standen grundsätzlich aber auch allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen

■■laufende Pressearbeit in den regionalen Medien ■■regelmässige Informationen über den Newsletter AKTUELLES und Sonderveröffentlichungen von Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement ■■laufende Bereitstellung aktueller Infos unter www.al-p.de 4 Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel

Zusammenfassung der Evaluierung

LAG AL-P e.V.: Verein, Beteiligung und Vernetzung Insgesamt wurden 37 Einzelprojekte aus allen Hand- Geographisch und regional bildet die LAG einen lungsfeldern mit Hilfe von LEADER umgesetzt, davon 32, sinnvollen und nachvollziehbaren, gewachsenen Zu- die im REK enthalten waren, sowie fünf neue Maßnah- sammenschluss, der für die neue Förderperiode bei- men. Die LAG war des Weiteren an zehn Kooperations- Zahlen - Daten - Fakten behalten werden soll. Die Rechtsform als Verein mit projekten, davon sieben unter eigener Federführung, Zwischen 2008 und 2013 den Gremien Mitgliederversammlung, Vorstand und beteiligt (u.a. Europäische Jakobuswege, Fernwander- wurden 60 Projekte Lenkungsausschuss hat sich bewährt. Zur Umsetzung wege, Erlebnisradroute Sachsenrieder Bähnle, Profes- dem Lenkungsausschuss der Lokalen Entwicklungsstrategie wird das etablierte sionalisierung Urlaub auf dem Bauernhof). Insgesamt vorgestellt. 37 Einzel- LAG-Management weitergeführt. Die LAG soll künftig wurden für die Umsetzung aller Projekte 2,12 Mio. maßnahmen und zehn noch transparenter allen Akteuren in der Region – Kom- Euro LEADER-Mittel in der Region gebunden. Die LAG Kooperationsprojekte munen, Verbänden, Vereinen oder Privatpersonen – belegt damit im bayernweiten Vergleich einen Platz konnten über LEADER offenstehen. Auch die Bürgermitwirkung und Vernet- im vorderen Drittel. Dies unterstreicht, dass das Regi- realisiert werden – Ge- zung der Akteure untereinander im laufenden Prozess onale Entwicklungskonzept für die regionale ländliche samtinvestitionsvolumen soll intensiviert werden. Die bestehenden Netzwerke Entwicklung eine wesentliche Grundlage darstellt, die knapp 5,1 Mio. Euro – in mit den benachbarten LAGen, insbesondere im Allgäu konsequent umgesetzt wurde. der Region gebundene und dem Oberland, sollen weiter gepflegt sowie pro- In Teilbereichen konnten dagegen kaum Projekte über LEADER-Mittel 2,12 zess- und projektbezogen ausgebaut werden. Beibehal- LEADER realisiert werden, insbesondere in den Hand- Mio. Euro – entspricht ten werden soll die intensive Öffentlichkeitsarbeit. lungsfeldern Landwirtschaft, Forstwirtschaft, und Na- pro Einwohner im LAG- turraum sowie Wirtschaft und IKT. Zwar wurden auch Gebiet Gesamtinvestition Entwicklungsstrategie, Handlungsfelder und hier wichtige Schlüsselprojekte des REKs sowie neue in Höhe von 40 Euro und Ziel-Erreichung Maßnahmen umgesetzt, wie der Milchweg Pfaffenwin- Fördermitteln von 17 Die strategisch breit aufgestellte sektorübergreifen- kel, Gartenkultur Pfaffenwinkel, Bauernhoferlebniswelt Euro – 12 direkt geschaf- de und integrierte Aufstellung der LAG entspricht den Pfaffenwinkel bzw. das in mehreren Kommunen rea- fene Arbeitsplätze – in Bedürfnissen und den Potentialen der Region und soll lisierte Vorhaben Innerörtliche Leitsysteme oder die über 70 landwirtschaft- in der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie weiterge- Praktikumsbörse Stellwerk Penzberg. Allerdings gelang lichen Betrieben wurden führt werden. Die Ziele wurden mit der Umsetzung von es nicht im gleichen Maße wie bei den anderen Hand- Zusatzeinkommen Projekten insbesondere in den Handlungsfeldern Tou- lungsfeldern, die Akteure für LEADER zu mobilisieren. geschaffen. rismus und Kultur (u.a. Wanderwegekonzeption und Diese Themen sollen künftig deshalb einen höheren –beschilderung im Pfaffenwinkel, Umsetzung von Maß- Stellenwert einnehmen und wurden bei der Formulie- nahmen des Forggenseekonzeptes, zahlreiche Themen- rung der neuen Entwicklungsziele berücksichtigt. wege, Bergbauerlebnisse in Peißenberg, Hohenpeißen- berg und Penzberg, Pilgergarten an der Wieskirche, Bilanz Badesee Hetten) sowie Sozial- und Bürgerkultur (z.B. Insgesamt betrachtet hat sich die LAG seit der Grün- Gründung Freiwilligenagentur, Bürgerbegegnungsein- dung 2008 hervorragend entwickelt. Die Mitglieds- richtungen in Altenstadt, Huglfing und Rieden, Sozial- gemeinden sind zusammengewachsen und die gute portal Weilheim-Schongau, Dorfladen Habach) erreicht. Zusammenarbeit mit den Akteuren und engagierte Diese Themen werden auch künftig eine wichtige Rol- Projektträger trugen dazu bei, dass die Ziele des Regi- le spielen. Dabei gilt es, geänderte Rahmenbedingun- onalen Entwicklungskonzeptes in weiten Teilen erreicht gen und Bedürfnisse der Region zu berücksichtigen: wurden. Die umgesetzten Projekte tragen zur Steige- der Themenbereich Bürger und Soziales wird vor dem rung der Lebensqualität der Bevölkerung bei. Die ein- Hintergrund des demographischen Wandels noch mehr geführten Strukturen und Abläufe in der LAG wurden an Bedeutung gewinnen. Dies bestätigten auch die Ak- bestätigt. Diese sollen – mit einer Intensivierung der teure, die bei der Befragung diesen Themenbereich an Bürgerbeteiligungsprozesse über themen- und projekt- 1. Stelle nannten, gefolgt von der Förderung von Touris- bezogene Arbeitsgruppen – für die neue Förderperiode mus und Kultur, wo trotz der Vielzahl bereits realisierter 2014-2020 beibehalten und weiterentwickelt werden. Maßnahmen noch hoher Entwicklungsbedarf gesehen wird. Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel 5

Beschreibung der Region

Die LAG liegt südlich der Großräume München und Personen am Ende des Erwerbslebens vermerken. Die Augsburg, die als Verdichtungs- und Wirtschaftsräume sozialen Infrastrukturen, wie Kinderbetreuungs- und für die LAG von zentraler Bedeutung sind, ebenso wie Bildungseinrichtungen, sind im LAG-Gebiet vorhanden, die Städte Kaufbeuren, Marktoberdorf und Füssen im Ausbaubedarf besteht insbesondere bei Angeboten für Westen, Landsberg/Lech im Norden und Bad Tölz im ältere Personen. Osten. Das Gebiet ist trotz der Nähe zum Ballungsraum LAG Ammersee München stark ländlich strukturiert. Regionalmanagement Verbindendes und prägendes Element des LAG-Gebie- Starnberg LAG tes mit insgesamt 1.092,11 km² Fläche auf einer Höhe Ostallgäu zwischen 500 bis 1.589 m ist das Landschaftsbild mit Weilheim i. Ob. LAG eiszeitlichen voralpinen Endmoränenhügeln, Wiesen, Regional- Bad Tölz - LAG Wolfratshausen Wäldern, Mooren, Seen und Flussläufen. Die Kultur- management Allgäu Auerbergland-Pfaffenwinkel landschaft ist geprägt durch etwa 1.800 land- und forst- Regionalmanagement wirtschaftliche Betriebe, die überwiegend Grünland be- Weilheim-Schongau Auerbergland e.V. wirtschaften und Milchwirtschaft betreiben. Im Gebiet der LAG befinden sich etwa 36.000 ha Waldflächen. Da- bei ist das Gebiet von einer hervorragenden Arten- und Biotop-Ausstattung, die es nachhaltig in Wert zu setzen LAG Zugspitzregion / und zu schützen gilt. Besonderheit der Region ist hier- Regionalmanagement Garmisch-Partenkirchen bei auch die vielfältige Gartenkultur. Die Region bietet sehr gute Bedingungen für Natu- rerlebnis, Freizeit, Naherholung und Tourismus. Neben dem vielfältigen Naturraum vor den Alpen zeichnet sich Wirtschaftlich ist die Region stabil aufgestellt mit ei- die Region durch ein reiches kulturelles Erbe aus, das nem ausgewogenen Branchenmix von Industrie und vom UNESCO-Kulturerbe Wieskirche bis zum Buchheim Handwerk, Landwirtschaft, Handel und Dienstleistun- Museum in Bernried reicht. Insbesondere in den Städ- gen sowie Tourismus. Mit einer Arbeitslosenquote ten findet ein reiches Kulturleben zwischen Tradition von etwa 3,0 % herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Die und Moderne statt. Tourismus und Naherholung sind Sicherung von Fachkräften wird für die Unternehmen mit etwa 800.000 Übernachtungen jährlich wichtige immer wichtiger. wirtschaftliche Standbeine der Region. Urlaub auf dem Das LAG-Gebiet ist im ländlichen Bereich durch relativ Bauernhof spielt dabei eine wichtige Rolle. ursprüngliche Siedlungs- und Dorfstrukturen mit teils Im LAG-Gebiet leben 136.721 (Stand 31.12.2013) vielen Weilern und Einzelgehöften gekennzeichnet. Da Menschen. Die demographische Struktur wird von die städtischen Siedlungsbereiche eng mit den ländli- Wegzügen insbesondere von jüngeren Altersgruppen chen Gemeinden verknüpft sind, kommt dem Ausbau am Beginn des Ausbildungs- und Berufslebens gezeich- der Stadt-Land-Beziehungen und der Verkehrsinfra- net. Zuzüge lassen sich wiederum bei Familien sowie struktur eine wichtige Rolle zu. 6 Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel

Lokale Aktionsgruppe

Lokale Entwicklungsstrategie Auerbergland-Pfaffenwinkel

LAG Management (Geschäftsstelle) Weitere LES-relevante Strukturen der LAG Fachstellen Verein LAG AL-P e.V. Initiativen / und externe Mitgliederversammlung Einrichtungen Experten (Regional- (ggf. als Lenkungs- management, Fachbeirat) Vorstand ausschuss WiFö, ILE, IRE, DE,...)

Projektträger, Projekt- u. Arbeitsgruppen Bürgerbeteiligungen Die Mitgliedschaft im Verein steht allen inte- ressierten Bürgerinnen und Bürgern, Institu- Die LAG Auerbergland-Pfaffenwinkel ist ein eingetra- geschlagenen Projekte für eine LEADER-Förderung tionen, Unternehmen, gener Verein mit Sitz in Schongau. Mitglieder sind 36 befindet. Der Ausschuss mit 30 Mitgliedern setzt sich Vereinen und anderen Gemeinden in den Landkreisen Weilheim-Schongau, zusammen aus öffentlichen Vertretern (40%) sowie Gruppierungen offen, sie Ostallgäu und Garmisch-Partenkirchen sowie der Land- Wirtschafts- und Sozialpartnern (60%), die sich als sich für die Entwicklung kreis Weilheim-Schongau, der Verein Auerbergland e.V. Akteure für die Entwicklungsziele der LAG engagie- der Region engagieren und der Tourismusverband Pfaffenwinkel. Außerdem ren und wird vom Fachbeirat (Vertreter der relevan- möchten. Mehr Infos gehören dem Verein Wirtschafts- und Sozialpartner aus ten Fachbehörden und Institutionen) unterstützt. Für zur Mitgliedschaft, zur allen Lebensbereichen, Unternehmen und Privatperso- die Führung der Vereinsgeschäfte, die Umsetzung der LAG, den Gremien, der nen an. Lokalen Entwicklungsstrategie mit Betreuung der Pro- Vereinssatzung und der Die Vereinsgremien sind die Mitgliederversamm- jektträger, Öffentlichkeitsarbeit sowie Vernetzung, ist Geschäftsordnungen lung, der Vorstand und der Lenkungsausschuss, der die LAG-Geschäftsstelle (LAG-Management) zustän- sind unter www.al-p.de als Entscheidungsgremium über die Auswahl der vor- dig. einsehbar.

Die Mitglieder des Entscheidungsgremiums 2014 Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel 7

Vernetzung: Brücke zwischen Allgäu und dem Oberland

Die Zusammenarbeit mit ländlichen Regionen spielt die Vernetzung der Römerstätten realisiert werden für die Lokale Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwin- konnten. Zum anderen bestehen rege Kontakte zur kel eine große Rolle, was sich auch im Leitsatz der LAG LAG Ammersee und der LAG Bad Tölz-Wolfratshausen, wiederspiegelt. Durch die Zusammenarbeit der LAGen, mit denen in LEADER 2007-2013 einige erfolgreiche Akteure und der Bevölkerung bei der Umsetzung von Kooperationsprojekte realisiert werden konnten. Mit Kooperationen erwartet sich die LAG einen konkreten den sich neu bewerbenden Regionen LAG Zugspitzregi- Nutzen und Mehrwert. Erreicht werden soll dies durch on und LAG Miesbach existieren ebenfalls bereits gute die Umsetzung gemeinsamer Maßnahmen, die in den Beziehungen. Diese Zusammenarbeit soll nun auch auf Entwicklungs- und Handlungszielen verankert sind. LEADER-Ebene weiter ausgebaut werden. Im Rahmen der LES-Erstellung fanden deshalb mehre- re Netzwerktreffen mit den LAGen im Allgäu und dem Oberland statt. Die meisten gemeinsamen Ansätze las- sen sich dem Handlungsfeld Tourismus, Naherholung und Kultur zuordnen. Aber auch die Integration von anerkannten Asylsuchenden, Gesundheitsthemen so- wie Naturschutzmaßnahmen und die Schaffung neuer Wertschöpfungsketten in Land- und Forstwirtschaft wurden als Themen für die künftige Zusammenarbeit definiert. Ansatzpunkte bestehen auch im Bereich Orts- entwicklung und dem Erhalt von Infrastrukturen. Über die regionalen Bezüge hinaus ist der Austausch mit LAGen geplant, die die Themen Teilhabe und Inklu- Die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen sion zum Schwerpunkt gesetzt haben, konkret ist dieser und darüber hinaus soll deshalb weitergeführt und in- inhaltliche Kooperationsansatz bislang mit Kelheim und tensiviert werden. dem Mühldorfer Netz vorgesehen. Dies betrifft zum einen die Nachbarregionen -im All Daneben will sich die LAG Auerbergland-Pfaffenwinkel gäu, insbesondere die LAG Ostallgäu, mit der Projekte auch an weiteren gebietsübergreifenden und / oder wie die Neukonzeption der Fernwanderwege im Rah- transnationalen Projekten beteiligen, wie der Weiter- men des Projektes Qualitätswanderregion, die Schaf- entwicklung der bayerischen und europäischen Jako- fung des Erlebnisradwegs „Sachsenrieder Bähnle“ oder buswege.

Netzwerktreffen Oberland und Allgäu im Frühsommer 2014, Netzwerk Regionalentwicklung Allgäu-AL-P 2012 8 Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel

Grundlage der Entwicklungsstrategie: Handlungsbedarf in fünf Bereichen

1. Tourismus, Naherholung und Kultur 4. Wirtschaft, Arbeit und Bildung Grundlage für die Ent- ■■Schaffung und Etablierung neuer attraktiver Ange- ■■Entwicklung eines Standortprofils für den Wirt- wicklung der Zielsetzun- bote (Wandern, Rad, Erlebnis- und Naturangebote, schafts-, Arbeits- und Bildungsraum Weilheim- gen für die Entwicklungs- spirituelle Angebote und Gartenkultur) Schongau strategie ist die Analyse ■■Aufwertung bereits bestehender Angebote (Moder- ■■Sicherung und Halten von Fachkräften der Ausgangslage sowie nisierung, Qualitätssteigerung) ■■Vernetzung von Wirtschaft und Unternehmen, der Stärken, Schwächen, ■■Qualifizierung und Vernetzung der touristischen Kommunen und Landkreisen sowie Bildungsträgern Chancen und Risiken. Akteure (Einrichtungen, Museen usw. einerseits, und Schulen: Bewusstsein schaffen, Sensibilisierung Darauf aufbauend haben Gastgeber andererseits) und Qualifizierung zur Stärkung der Bildung in der die Akteure der LAG ■■Hervorhebung der Alleinstellungsmerkmale zur Region Handlungsbedarfe in Profilschärfung 5. Infrastruktur, Siedlung und Energie fünf Themenbereichen 2. Land- und Forstwirtschaft, ■■Vitalisierung und Revitalisierung von Ortskernen, definiert. Natur und Umweltschutz Sensibilisierung für den Umgang mit Leerstandsflä- ■■Aufbau, Stärkung und Sicherung regionaler Wert­ chen, Innenraum-(nach-)verdichtung schöpfungsketten mit Verbesserung der wirtschaft­ ■■Ausbau der Nutzung nachwachsender Rohstoffe lichen Situation der Land- und Forstwirtschaft und erneuerbarer Energien als Beitrag zur Energie- (Einkommenssicherung) wende, Bewusstsein schaffen für die Bedeutung der ■■Entwicklung von leistungsfähigen Kooperationen zur Energiewende Pflege und Erhalt des vielfältigen Naturraums mit ■■Sicherstellung der Grundversorgung in allen Berei- entsprechender Sensibilisierung und Erlebbarma- chen insbesondere in den ländlichen Gebieten chung ■■Ausbau des Erzeuger-Verbraucher-Dialogs 3. Lebensraum, Sozial- und Bürgerkultur ■■Vernetzung sozial engagierten Gruppen und Abbau von Barrieren ■■Ausbau des Ehrenamtes mit der gesellschaftlichen Inwertsetzung des Ehrenamtes ■■Gesundheitsversorgung in der Fläche, Sicherung der Grundversorgung ■■Schaffung von zielgruppenspezifischen Angeboten

Ziele der Entwicklungsstrategie

Aus den Handlungsfeldern wurden die Entwicklungs- und Handlungsziele der Lokalen Entwicklungsstrategie abgeleitet:

Handlungsfeld Tourismus, Entwicklungsziel Steigerung der Freizeitqualität Naherholung und Klutur für die Bevölkerung und Gäste

Entwicklungsziel Sicherung der voralpinen Natur- Handlungsfeld Land- und Fortswirtschaft, und Kulturlandschaft durch nachhaltige Nutzung Naturraum und Umweltschutz und Inwertsetzung

Entwicklungsziel Stärkung des generationenüber- Handlungsfeld Demographie, greifenden Zusammenlebens für ein Umfeld, in der Soziales und Teilhabe sich jeder wertgeschätzt und wohl fühlt

Entwicklungsziel Schaffung günstiger Handlungsfeld Wirtschaft, Rahmenbedingungen für einen zukunftsfähigen Arbeit und Bildung Wirtschafts- und Bildungsstandort Ableitung der Entwicklungsziele aus Handlungsfeld Siedlung, Entwicklungsziel Förderung und Erhalt der Region als Infrastruktur und Energie attraktiver Lebensraum durch optimierte Infrastrukturen den Handlungsfeldern Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel 9

Die Strategie der Lokalen Aktionsgruppe Auerberg- einrichtungen in den Gemeinden sind nur einige der ge- land-Pfaffenwinkel leistet einen Beitrag zu den Zielset- planten Maßnahmen. Einige der Projektvorschläge, die Die LES berücksichtigt zungen Umweltschutz und Eindämmung des Klimawan- bereits weiter ausgereift waren, wurden als Startpro- die Kernziele der Europa dels sowie zur Bewältigung der Herausforderungen des jekte definiert, andere werden im Verlauf der Förderpe- 2020-Strategie sowie die demographischen Wandels in der Region: auch diese riode bis 2020 hinzukommen. Da alle Entwicklungsziele Themen Umweltschutz, Themen sind in den Entwicklungs- und Handlungszielen für die Lokale Entwicklungsstrategie gleichermaßen Klimawandel und demo- der LES AL-P definiert. Im Vergleich zur vorangegange- wichtig sind, wurde keine Rangfolge der Ziele definiert. graphischer Wandel. nen Förderphase bis 2013 liegt ein Schwerpunkt sogar Sie stehen vielmehr gleichwertig nebeneinander. auf dem Feld Demographie, Teilhabe und Inklusion. Die Querschnittsaufgaben bilden das Leitbild der Diese Entwicklungs- und Handlungsziele sollen durch Lokalen Aktionsgruppe. Die Wertschöpfung aus regi- die Umsetzung von Maßnahmen erreicht werden und onalen Potentialen, um die Region zu stärken, soll bei wurden deshalb mit sogenannten „SMART“-Indikato- allen Maßnahmen im Vordergrund stehen. Gleichzei- ren hinterlegt, die die Ziele näher beschreiben. tig sollen die vorhandenen Ressourcen geschont wer- Im Rahmen der LES-Erstellung wurden zahlreiche Pro- den, da eine nachhaltige Entwicklung der Region nur jektvorschläge eingebracht. Der Ausbau der Rad- und möglich ist, wenn diese von den Erträgen der Region, Wanderwege, auch in Kooperation mit den benachbar- und nicht von der Substanz lebt. Brücke zwischen dem ten Regionen, die Stärkung von Urlaub auf dem Bau- Allgäu und dem Oberland zu sein, bedeutet für die SMARTe Indikatoren ernhof im Oberland, die Schaffung neuer familiennaher LAG nicht, sich als das Gebiet dazwischen zu definie- sind spezifisch, messbar, Dienstleistungen, Bewusstseinsbildung zum Thema ren, sondern ein Bindeglied in beide Regionen zu sein. angemessen, realistisch Demenz, die Unterstützung von Jugendlichen in der Kooperationen sind für die LAG deshalb von großer und terminiert Ausbildung oder der Ausbau von Bürgerbegegnungs- Bedeutung.

Entwicklungs- und Handlungsziele

Querschnitts- EZ 1 Steigerung der Freizeltqualität für Einheimische und Gäste HZ 1.1 Profilierung als Qualitäts-Wander- und Radregion aufgaben HZ 1.2 Stärkung vorhandener und Schaffung neuer Freizeitangebote, touristischer und kultureller Einrichtungen HZ 1.3 Verbesserung der touristischen und kulturellen Vermarktung, Qualifizierung und Positionierung

Wert- EZ 2 Sicherung der voralpinen Natur- und Kulturlandschaft durch nachhaltige Nutzung schöpfung und lnwertsetzung aus regionalen HZ 2.1 Aufbau von Netzwerken und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität Potentialen HZ 2.2 Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten in Land- und Forstwirtschaft HZ 2.3 Ausbau der Gartenkultur im Piaffenwinkel

Brücke EZ 3 Gestaltung eines lebenswerten Umfeldes, in dem sich jeder wertgeschätzt und wohl fühlt zwischen HZ 3.1 Begleitung des demographischen Wandels und Unterstützung des Bürgerengagements Allgäu und HZ 3.2 Förderung von Inklusion und Teilhabe sowie der Vielfalt und Begegnung dem Ober- HZ 3.3 Förderung des gesunden Lebens in der Region land

EZ 4 Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für einen zukunftsfähigen Wirtschafts- und Bildungsstandort Nachhaltige HZ 4.1 Sicherung und Erschließung des Fachkräftepotentials Ressourcen HZ 4.2 Sicherung und Ausbau des Bildungsstandortes schonen HZ 4.3 Unterstützung und Aufbau wirtschaftlicher Kooperationen in einem familienfreundlichen Umfeld

EZ 5 Förderung und Erhalt der Region als attraktiver Lebensraum durch optimierte Infrastrukturen HZ 5.1 (Re-)Vitalisierung in den Orten und Sicherung der Grundversorgung HZ 5.2 Unterstützung des regionalen ÖPNV HZ 5.3 Förderung der regionalen Energiewende

Zielsystem der LAG 10 Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel

Ablauf der Projektauswahl und Antragsstellung

Ablauf des Projekt­ • Vorstellung der Projek+dee beim LAG-­‐Management 1 auswahlverfahrens • Feststellung der grundsätzlichen Förderfähigkeit in Abs+mmung mit dem LEADER-­‐Manager und der 2 Bewilligungsstelle (grundlegende Kohärenz zu Förderkriterien LEADER ist gegeben)

• Prüfung grundlegender Kriterien durch das LAG-­‐Management (Trägerscha@ und Finanzierung gesichert, Beitrag zu 3 den Entwicklungs-­‐ und Handlungszielen des LES gegeben) Über die Sitzungstermine • Aufnahme des Projektes auf die Tagesordnung für den Lenkungsausschuss und öffentliche Bekanntgabe des des Lenkungsausschus- 4 Sitzungstermins mit Angabe der Tagesordnung und den zu beschließenden Projekten (Internet, regionale Presse) ses mit Informationen zu • Vorstellung des Projektes im Lenkungsausschuss durch den Träger, Entscheidung des Lenkungsausschusses in der allen Projekten auf der 5 Regel in der gleichen Sitzung anhand der Checkliste Projektauswahlkriterien Tagesordnung, die Er- •Öffentliche Bekanntgabe (Internet, Presse) der Sitzungsergebnisse mit Kurzvorstellung der zur Förderung gebnisse der Sitzung mit 6 empfohlenen Maßnahmen den Entscheidungen zu den Projekten sowie die • Einleitung des Antragsverfahrens (Projekeräger mit Unterstützung durch das LAG-­‐Management) 7 Bewilligung informiert die LAG auf ihren Inter- • Informa+on der Öffentlichkeit nach erfolgter Bewilligung des Projektes durch die Bewilligungsstelle (Presse, ausführliche Vorstellung des Projektes auf den Internetseiten der LAG) netseiten sowie über die 8 regionale Presse. Der ausführliche Weg von der Projektidee Sofern die LEADER-Kriterien eingehalten sind und die Projektauswahlkriterien bis zur Stellung eines Übereinstimmung mit den Entwicklungs- und Hand- Die LAG Auerbergland-Pfaffenwinkel hat sich inten- LEADER-Förderantrags lungszielen der LAG gegeben ist, besteht für Jedermann – siv mit der Festlegung der Projektauswahlkriterien sowie die Checkliste der ob Kommune, Unternehmen, NGO oder Privatperson – befasst. Neben der Anwendung der vorgegebenen Projektauswahlkriterien die Möglichkeit, sein Vorhaben dem Lenkungsaus- Pflichtkriterien wurden weitere fakultative Kriterien kann ebenfalls unter schuss der LAG Auerbergland-Pfaffenwinkel vorzustel- festgelegt, die bei der Bewertung der Projekte heran- www.al-p.de eingesehen len. Zur Entscheidungsfindung ziehen die Mitglieder gezogen werden. Diese bilden die Querschnittsaufga- werden. des Lenkungsausschusses eine Checkliste mit Projekt- ben der LAG ab und beurteilen die Projekte auch nach auswahlkriterien heran. Eine Empfehlung zur Förde- ihrem Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität im rung (positive Stellungnahme) ist nur bei Erreichung ländlich geprägten LAG-Gebiet. Besonderes Augen- der Mindestpunktzahl dieser Kriterien möglich. merk liegt auf dem Kriterium „Beitrag zur Demogra- Die Bewilligung des Projektantrags durch die Bewilli- phie“, da dieses im Sinne der Lokalen Entwicklungs- gungsstelle am AELF Kempten (Strukturentwicklungs- strategie für die Entwicklung des ländlichen Raumes gruppe) erfolgt nach Vorlage aller zur Antragstellung eine maßgebliche Rolle spielt. erforderlichen Unterlagen. Regionales Entwicklungskonzept LAG Auerbergland–Pfaffenwinkel 11

Prozessteuerung und Kontrolle

Um die Steuerung der Lokalen Entwicklungsstrate- nen überprüft die LAG dafür regelmäßig die Umsetzung gie zu erleichtern, erstellt die Lokale Aktionsgruppe in den Handlungszielen anhand der festgelegten Indika- Auerbergland-Pfaffenwinkel sogenannte Aktionspläne. toren. Außerdem wird auch der Umsetzungsstand der Diese legen die Etappenziele fest und beschreiben die Projekte laufend überwacht. Das LAG-Management er- Zeitplanung der LAG zur Umsetzung der Handlungszie- stellt daraus einen jährlichen Sachstandsbericht. le sowie die Aktivitäten der LAG selbst. Ein Aktionsplan Aufbauend auf den Aktionsplänen und dem Monito- wird für etwa zwei Jahre erstellt und danach fortge- ring sind Evaluierungsmaßnahmen vorgesehen. Diese schrieben. Die Anpassung an veränderte Rahmenbe- soll die Aktivitäten, Strukturen, Prozesse, Erfolge und dingungen, neue Herausforderungen oder der begrün- ggf. auch Hemmnisse bei der Umsetzung der Lokalen dete Wegfall einzelner Handlungsziele ist möglich, da Entwicklungsstrategie in zeitlich angemessenem Ab- Regionalentwicklungsprozessen eine gewisse Dynamik stand beleuchten und eine Bewertung ermöglichen, in- innewohnt, der Rechnung getragen werden muss. wieweit diese im Evaluierungszeitraum erreicht werden Deshalb wird der Aktionsplan regelmäßig von der LAG- konnten. Geschäftsstelle und den Gremien überprüft und gege- Geplant ist die Durchführung einer Zwischenevaluie- benenfalls angepasst. rung nach etwa der Hälfte des Förderzeitraums (2018), Die Aktionspläne bilden auch die Grundlage für die um strategische Anpassungen vornehmen zu können. regelmäßige Überwachung und Steuerung der Loka- Zum Ende der Förderperiode soll eine extern beglei- len Entwicklungsstrategie. Dieses Monitoring wird vom tete Abschlussevaluierung durchgeführt werden, die LAG-Management durchgeführt und ist aus mehreren dann auch als Grundlage für eine Fortschreibung der Bausteinen zusammengesetzt. Neben den Aktionsplä- Lokalen Entwicklungsstrategie dienen soll. Brücke zwischen Allgäu und dem Oberland

Lokale Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwinkel e.V.

Bauerngasse 5 85695 Schongau

Tel. 0 88 61 / 211-3117 Fax 0 88 61 / 211-4111

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