2017 „NOT SEHEN UND HANDELN“ JAHRESBERICHT CARITASVERBAND FÜR DEN SCHWARZWALD-BAAR-KREIS E.V.

Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis e.V. Gerwigstr. 6 78050 Villingen-Schwenningen Tel.: 07721/8407-0 Fax: 07721/8407-28 Mail: [email protected] www.caritas-sbk.de

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT ...... 2 BEREICH ALTENHILFE ...... 3 BETREUTES SENIORENWOHNEN ...... 4 ST. LIOBA ...... 6 PFLEGEHAUS ESCHACHPARK ...... 7 TAGESSTÜBLE ST. LIOBA ...... 8 TAGESPFLEGE ...... 9 TAGESPFLEGE CAFÉ MARIE ...... 10 BERATUNGSDIENSTE ...... 11 CARITAS SOZIALDIENST ...... 13 MIGRATIONSBERATUNG ...... 14 JUGENDMIGRATIONSDIENST ...... 15 SOZIAL- UND VERFAHRENSBERATUNG IN DER ERSTAUFNAHMEEINRICHTUNG ...... 16 SOZIALPSYCHIATRISCHER DIENST ...... 17 ST. JAKOBUS-HAUS ...... 21 PROJEKT SMART ...... 22 AMBULANT BETREUTE WOHNGEMEINSCHAFTEN FÜR MENSCHEN MIT EINER PSYCHISCHEN ERKRANKUNG ...... 22 AMBULANTE DIENSTE IN DER BEHINDERTENHILFE ...... 23 FOHRENHOF ...... 25 SCHULSOZIALARBEIT ...... 26 GANZTAGESBETREUUNG AM DEUTENBERG ...... 27 MEHRGENERATIONENHAUS ...... 29 FAMILIENPFLEGE ...... 31 STABSTELLE PROJEKTENTWICKLUNG ...... 32 STABSTELLE GEMEINDECARITAS / FREIWILLIGENARBEIT / PRÄVENTIONSARBEIT ..... 34 PERSONALABTEILUNG ...... 36 DIE HAUSMEISTER DES CARITASVERBANDES ...... 37

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VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

wir blicken auf ein erfolgreiches, spannen- des, ereignisreiches Jahr 2017 zurück! Wir freuen uns, Ihnen wichtige Ausschnitte un- serer Arbeit in dem vorliegenden Jahresbe- richt präsentieren zu dürfen.

„Fachkräftemangel“, „Digitalisierung“, „Flüchtlingskrise“ sind nur einige beispiel- hafte Schlagworte, die allseits präsent sind und wodurch auch die Arbeit unseres Ver- bandes 2017 geprägt wurde. So ist es ge- lungen, getreu unserem Leitsatz „NOT SE- HEN UND HANDELN“, die aktuellen Ent- wicklungen wahr- und anzunehmen und ak- tiv mitzugestalten, sodass wir weiterhin für Menschen in Not ein wichtiger Ansprech- partner und Anwalt, für unsere Partner ein verlässlicher Kooperationspartner und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein ver- lässlicher Arbeitgeber sind. Bestehende Angebote wurden ange- passt/erweitert, neue Bedarfe wurden auf- gegriffen sodass neue Projekte und Unter- stützungsangebote entstanden sind.

So möchten wir uns abschließend recht herzlich bei allen Unterstützern, Kooperati- onspartnern, Nutzern unserer Dienste und Einrichtungen und bei allen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter für die geleistete Unter- stützung, das entgegengebrachte Ver- trauen und die engagierte Arbeit in 2017 bedanken!

Mit freundlichen Grüßen

„Segne uns alle, allmächtiger Gott. Wir brauchen deinen Segen, Michael Stöffelmaier Markus Schreiber denn wir sind so verschieden -Vorstandsvorsitzender- -Vorstand- im Glauben, in der Farbe, in der Sprache. Es ist manchmal so schwer jeden so anzunehmen, wie er ist. Wir tun uns schwer, die Art zu verstehen, wie der andere lebt, wie er reagiert, was er ist. Gib uns Mut aufeinander zuzugehen. Bewahre uns vor dem Fehler die Menschen in Gruppen einzuteilen. Wir sind ja alle deine Kinder, Brüder und Schwestern, eine Großfamilie und wollen es auch bleiben.“

Aus Papua-Neuguinea

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nächsten Jahren weiter beschäftigen. BEREICH ALTENHILFE In den Tagespflegen konnten insgesamt die Belegungen gehalten bzw. verbessert Zur Caritas Altenhilfe gehören das Pflege- werden. Dies ist mit einem immer höher haus am Eschachpark in Niedereschach, werdenden Aufwand verbunden, da die das Altenheim St. Lioba in Villingen, die Ta- Verweildauer der Gäste immer kürzer wird. gespflege Donaueschingen, die Tages- Auch die Wirtschaftlichkeit konnte weiter pflege „Tagesstüble“ in Villingen, die Ta- verbessert werden. gespflege Café Marie in Villingen, Senio- Bei den Betreuten Wohnanlagen wurde die renberatung und -koordination in Nieder- Anzahl der Wohnungen erhöht. So wurden eschach, sechs Betreute Wohnanlagen in in 9 weitere Wohnungen erstellt Niedereschach, Brigachtal, Villingen, Un- und in Niedereschach hat der 5. Bauab- terkirnach, Vöhrenbach, , eine schnitt, mit 24 weiteren Wohnungen, be- Tagesbetreuung in Niedereschach, in Dau- gonnen. chingen die Moderation der Senioren WG In der Tagesbetreuungsgruppe in Nieder- und in Brigachtal sind wir seit dem eschach, diese ist an fünf Tagen in der Wo- 01.02.2018 Betreuungsträger der Senioren che geöffnet, konnte die Belegung weiter WG, welche im Jahr 2017 vorbereitet verbessert werden, so dass sie nun fast voll wurde. ausgelastet ist. Das Jahr 2017 war das 2. Kalenderjahr in Im Aufbau als Betreuungsträger der Senio- dem es weiterhin um die Verbesserung der ren Wohngemeinschaft in Brigachtal haben Wirtschaftlichkeit und Weiterentwicklung die Vorbereitungen im Jahr 2017 einen gro- der inhaltlichen Arbeit und der Qualität in ßen Raum eingenommen. So waren viele einzelnen Bereichen ging. In 2017 ist es ge- Termine zur Begleitung des Bauvorhabens lungen, ein positives Jahresergebnis in der und bei den Bemusterungen notwendig, die Gesamtaltenhilfe zu erreichen. Insbeson- inhaltliche und konzeptionelle Arbeit und dere ging es um die einzelnen Belegungs- die Personalakquise nahmen zudem viel entwicklungen und die damit verbundenen Zeit in Anspruch. Die Eröffnung der WG Personalanpassungen, wie auch um die je- war am 01.02.2018. weiligen Ertragsregulierungen. Auch in der Insgesamt konnte sich die Caritas Alten- qualitativen und inhaltlichen Arbeit konnte hilfe atmosphärisch weiterentwickeln und sich die Altenhilfe weiterentwickeln. So ist hier auf einem guten Weg. Im Bereich konnten im Jahr 2017 in den einzelnen Be- der Angebotsstruktur der Altenhilfe ist si- reichen verbesserte Ergebnisse bei Über- cherlich noch der ein oder andere Schritt zu prüfungen durch die Behörden erzielt wer- vollziehen, um das Portfolio weiter zu er- den. gänzen. Im Pflegehaus konnten durch Verhandlun- gen mit den Kostenträgern in der Qualitäts- arbeit neue Stellen eingerichtet werden. Auch war im Jahr 2017 das Thema Erwei- terung des Pflegehauses durch immer mehr Anfragen ein intensives Thema, wel- ches uns auch im Jahr 2018 begleiten wird. Im Altenheim St. Lioba wurden weitere Stellen für die Qualitätsarbeit besetzt. Wie bereits im Jahr 2016 so waren auch in 2017 hohe Investitionen notwendig. In der inhalt- lichen Arbeit konnte das Haus weitere Schritte nach vorne gehen, was dazu ge- führt hat, dass das Haus immer gefragter wurde. Ein großes Thema waren in diesem Jahr auch die Vorgaben der neuen Wohn-, Teil- habe- und Pflegegesetzgebung, was insbe- sondere die baulichen Vorgaben anging. Dieses Thema wird uns auch in den

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legt. Die Bewohner sind in der Auftragge- BETREUTES bergemeinschaft zusammengeschlossen, SENIORENWOHNEN in der ihre Interessen durch die Mitarbeite- rin wahrgenommen und umgesetzt werden. 2017 waren im Betreuten Wohnen Brigach- Alle Dienstleistungen im hauswirtschaftli- tal im Durchschnitt 19 von 20 Wohnungen chen und pflegerischen Bereich werden belegt. Im Laufe des Jahres gab es meh- von der Katholischen Sozialstation über- rere Umzüge und Auszüge, aber ein Groß- nommen. Diese Mitarbeiterin war mit acht teil der Wohnungen konnte wieder vermie- Stunden wöchentlich zu festen Zeiten im tet werden, so dass am Jahresende 18 Haus anwesend. Regelmäßig wurden An- Wohnungen mit insgesamt 20 Bewohnern gebote für Gymnastik, Gedächtnistraining, belegt waren. Die bisherige Mitarbeiterin Gottesdienste sowie für Aktivierung und ging zum 31.07.2017 in Ruhestand. Mit Beschäftigung gemacht, die sowohl von 9,75 Stunden zu festen Zeiten, war die den Bewohnern des Betreuten Wohnens neue Mitarbeiterin im Hause anwesend. als auch von den Bewohnern der Wohnge- Zusätzlich war eine ehrenamtliche Mitar- meinschaft gerne wahrgenommen wurden. beiterin, die eine Aufwandsentschädigung Diese Veranstaltungen fanden dankens- erhält, wöchentlich für drei Stunden im werter Weise zum großen Teil in Koopera- Haus tätig und wurde darüber hinaus auch tion mit dem „Bürgerverein Lebenskreis als Urlaubsvertretung eingesetzt. Dauchingen e.V.“ und dem Bürgerzentrum Die regelmäßigen Gemeinschaftsangebote Farrenstall statt. und die Einzelveranstaltungen, die angebo- ten wurden, waren alle sehr gut besucht. Eschachpark in Niedereschach Einmal wöchentlich wurde ein offener Mit- Die Wohnanlage Eschachpark in Nieder- tagstisch angeboten. Dieser wird dankens- eschach verfügt über 35 Wohnungen. werter Weise vom Krankenpflegeverein Diese sind verteilt auf zwei Häuser, den Es- Brigachtal finanziell mitgetragen und ist chachpark 1 mit 25 Wohnungen und den ebenfalls sehr gut angenommen. Eschachpark 10 mit zehn Wohnungen. Im In 2017 wurde die Anlage um neun mittler- Berichtsjahr fanden mehrere Wohnungs- weile bezugsfertige Wohnungen erweitert. wechsel in der Anlage statt. Bedingt durch Bereits im Herbst öffnete im Erweiterungs- das fortschreitende Alter der Bewohner gab bau eine Apotheke ihre Pforten. Die katho- es vermehrt Umzüge in Pflegeeinrichtun- lische Sozialstation wird 2018 die Räum- gen aber auch mehrere Todesfälle. Zum lichkeiten über der Apotheke beziehen. Au- Jahresbeginn, mit Stand Januar 2017, wa- ßerdem wurde eine Seniorenwohngemein- ren 33 Wohnungen mit 39 Bewohnern be- schaft für 12 Bewohner fertig gestellt, die im wohnt - mit Stand Dezember 2017 waren Februar 2018 eröffnet wurde. Das Betreute es 35 Wohnungen, die von 40 Senioren be- Wohnen Brigachtal wird durch diese neuen wohnt waren. Angebote zu einem wichtigen und aner- Eine Sozialpädagogin war als Betreuerin kannten Seniorenzentrum. und Seniorenkoordinatorin mit 19,5 Stun- den wöchentlich zu festen Zeiten im Haus Wohnen im Löwen in Dauchingen tätig. Ansprechpartner während der Ur- In der Wohnanlage „Wohnen im Löwen“ in laubszeit bzw. im Krankheitsfall waren die Dauchingen befinden sich eine ambulante Kollegen des Pflegehauses. Pflegewohngemeinschaft sowie ein Betreu- Neben der Einzelbetreuung fanden auch tes Seniorenwohnen. Im Betreuten Senio- 2017 wieder viele regelmäßige Gemein- renwohnen gibt es 14 Wohnungen. Im Be- schaftsveranstaltungen wie der Spieletreff, richtsjahr waren durchschnittlich 13 dieser Gymnastikrunde oder Kaffeetreff statt. Zu Wohnungen belegt. Mit der ambulant be- mehreren Veranstaltungen wurden regel- treuten Pflegewohngemeinschaft wird eine mäßig auch die Senioren der Gesamtge- Lebensform angeboten, in der bis zu 12 Be- meinde mit eingeladen. Diese, dankens- wohner je ein Mietverhältnis für ein Zimmer werterweise von Ehrenamtlichen unter- sowie die Benutzung der Gemeinschafts- stützten Angebote, wurden zahlreich und räume abschließen. Im Berichtsjahr war die gerne besucht. Das Angebot des Offenen Wohngemeinschaft durchgängig voll be- Mittagstisches im benachbarten Pflege-

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haus wurde gerne von den Bewohnern ge- mobil. Es herrscht eine gute Hausgemein- nutzt. An einem Tag in der Woche erhielten schaft und ein netter und hilfsbereiter Um- wir regelmäßig Besuch von einer 25 Perso- gang miteinander. nen starken Gruppe. Viele gemeinsame Veranstaltungen im Pflegehaus sind nicht Seniorenwohnen in Vöhrenbach mehr wegzudenken. Die Tagesbetreuung Zum Betreuten Seniorenwohnen in Vöh- wurde nur bedingt von einzelnen Bewoh- renbach gehören 13 barrierefreie Wohnun- nern genutzt. Die vom ehemaligen Bürger- gen. Zurzeit wohnen 14 Bewohner in der meister Otto Sieber abgehaltene monatli- Anlage. Der Gemeinschaftsraum wird in- che Sprechstunde im Seniorenbüro stieß zwischen intensiv für gemeinsame Aktivitä- auf reges Interesse. Die Soziale Dreh- ten wie den Kaffeenachmittag oder die Se- scheibe brachte sich dankenswerterweise niorengymnastik unter Organisation der sehr aktiv ein. Besuchs- und Fahrdienste, Betreuungskraft genutzt. Das Alter der Be- der behindertengerechte Jahresausflug, wohner, die zum Teil noch sehr rüstig, selb- die Kaffeetreffs während der Urlaubszeit ständig und mobil sind, liegt ca. zwischen der Mitarbeiterin und das Angebot "Ge- 40 und 85 Jahren. meinsam zu Tisch" sowie vieles mehr. geht auf das Konto der sozialen Drehscheibe. Villingen St. Lioba Das alljährliche Grillfest und die Weih- Das Betreute Seniorenwohnen St. Lioba nachtsfeier, organisiert von Herrn Wimmer zählt insgesamt 32 Wohnungen, die im Be- mit seinem Helferteam, gehörten von An- richtsjahr alle vermietet waren. Bei Auszü- fang an zu den Höhepunkten in der Anlage. gen konnten die Wohnungen in aller Regel Das Forum Niedereschach mit seinen An- nahtlos weiter vermietet werden. geboten wie auch die wöchentliche Strick- Dass das Interesse am gemeinschaftlichen runde bereicherten das Angebot für die Se- Wohnen im Betreuten Wohnen St. Lioba nioren. Der fortschreitende Neubau des Be- ungebrochen groß ist, bestätigen ein- treuten Wohnens mit 24 Wohnungen sorgt drucksvoll die Vielzahl der Anfragen und aktuell für etwas Beunruhigung. Die Be- die lange Warteliste. Die ersten Bewohner wohnerinnen und Bewohner sorgen sich, des Hauses sind 14 Jahre älter geworden dass die Mitarbeiterin in Zukunft weniger und benötigen verstärkt zusätzliche Hilfe- Zeit für sie und ihre Anliegen hat, die Ver- stellungen. Für einige von ihnen wäre ein anstaltungen überfüllt sind bzw. aus Platz- Wechsel in die stationäre Pflege empfeh- mangel im Stüble oder auch im Pflegehaus lenswert. Diese Empfehlung wird sowohl nicht mehr in der Form stattfinden können von den Betroffenen als auch von deren wie bisher oder gar ganz ausfallen könnten. Angehörigen nicht gern angenommen. Ei- nige nutzen inzwischen die Tagespflegean- gebote. Die sozialen Angebote wie Kaffee- Das Betreute Seniorenwohnen Unterkirn- treff oder gemeinsames Abendessen wur- ach verfügt über 15 Wohnungen. Eine den im Berichtsjahr von den Bewohnern Wohnung steht im Eigentum der Gemeinde gerne angenommen. Unterkirnach, und ist an einen Facharzt für innere Medizin vergeben. Zurzeit wohnen 15 Bewohner in der Anlage. Der Gemein- schaftsbereich im Pfarrer-Buhl-Stüble und im Innenhof wird von der Betreuungskraft des Caritasverbandes und den Bewohnern für gemeinsame Aktivitäten genutzt. Ebenso finden dort Veranstaltungen der Gemeinde statt. Für die Einteilung der Be- legungen ist die Betreuungskraft verant- wortlich. Das Alter der Bewohner liegt ca. zwischen 60 bis 85 Jahren und die Bewohner sind zum Teil noch sehr rüstig, selbständig und

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Die Umstellung der Pflegestufen auf die ST. LIOBA Pflegegrade ab 01.01.2017 verlief weitest- gehend komplikationslos und budgetneut- Das Altenheim St. Lioba ist eine stationäre ral. Durch erfolgreiche Pflegesatzverhand- Altenpflegeeinrichtung mit 128 voll-statio- lungen im Juli 2017 konnten zusätzliche nären Plätzen und 15 eingestreuten Kurz- Stellen für die Qualitätssicherung im Hause zeitpflegeplätzen. Der Einzugsbereich um- geschaffen werden. fasst hauptsächlich den kompletten Der Personal- und Fachkraftmangel Schwarzwald-Baar-Kreis. Das St. Lioba ist machte sich verstärkt bemerkbar. Trotz- ein traditionelles Haus. Eingebettet in die dem konnten offene Stellen weitestgehend Villinger Südstadt, verfügt es über großzü- zeitnah wieder besetzt werden, ohne dass gige Terrassen, Wintergärten und eine auf externe Leihkräfte zurückgegriffen wer- schöne, weitläufige Parkanlage. Die Einzel- den musste. zimmer sind teilmöbliert eingerichtet, mit Monatlich wurden die Geburtstage der je- modernen Pflegebetten, Telefon-, TV-An- weiligen Bewohner im Rahmen eines Ge- schluss und Notrufanlage ausgestattet. Um burtstagskaffees gefeiert. Zusätzlich fan- eine vertraute Wohnatmosphäre zu schaf- den Jahreszeitthemen bezogene Feste fen, dürfen die Bewohner ihr Zimmer gerne statt. durch eigene Möbel, Bilder und Acces- soires ergänzen. Ein lebendiges Aktivpro- Veranstaltungshöhepunkte 2017 gramm aus Unterhaltung, Begegnung, Die Fastnachtsfeier, die traditionelle Be- Spiel und Spaß, sowie Gottesdiensten wohnerweihnachtsfeier sowie das Som- steht auf Wunsch zur Verfügung. In der merfest zum 60-jährigen Jubiläum. Das hauseigenen Küche werden täglich frische Tiergehege im Park wurde mit 3 Ziegen und abwechslungsreiche Mahlzeiten zube- wiederbelebt, die durch das hohe ehren- reitet. Außerdem wird ein offener Senioren- amtliche Engagement des Sozialdienstes mittagstisch angeboten. Sehr gut ausgebil- versorgt wurden. Für viele Bewohner war dete Mitarbeiter sowie ein großer Pool an das Ziegengehege bei Spaziergängen im- ehrenamtlichen Helfern und unsere Or- mer ein beliebtes Ziel. densschwestern unterstützen und beglei- Unterstützt wurde das St. Lioba durch den ten die Bewohner im Alltag. Besucher und Förderverein mit über 55.000€, die für das Angehörige sind zu jeder Zeit willkommen. Thema „demenzgerechte Ausstattung“ be- reitgestellt wurden. Hiervon konnten unter Belegung anderem besondere Niederflurbetten, ein Die Belegung 2017 lag durch eine gute Fluchttürüberwachungssystem und 3 Auslastung bei durchschnittlich 100%. Snoezelentherapiewagen angeschafft und Die durchschnittliche Pflegegradverteilung bestückt werden. sah wie folgt aus: Das Jahresthema: „Zusammen sind wir  Pflegegrad 2: 20 Bewohner Heimat“ hat für viele Begegnungen mit jun-  Pflegegrad 3: 46 Bewohner gen Flüchtlingen, meistens im Rahmen von  Pflegegrad 4: 30 Bewohner Berufspraktika, geführt. Eine junge Dame  Pflegegrad 5: 32 Bewohner aus Afrika absolviert mit großem Engage- ment seit November 2017 einen Bundes- Unsere Mitarbeiter freiwilligendienst im St. Lioba. Durchschnittlich arbeiteten 2017 im St. Lioba 89,99 VK Stellen, auf 174 Mitarbeiter Inklusion im St. Lioba verteilt. Im St. Lioba absolviert ein junger Mann mit Handicap aktuell eine Ausbildung zum All- Inhaltliche Arbeit tagsbegleiter. 2017 erfolgte die Qualitätsprüfung des Hauses durch den medizinischen Dienst Ausblick der Krankenkasse, bei der wir mit der Ge- Für die Zukunft wird der Personalmangel in samtnote 1,3 abschnitten. der Pflege weiter eines der zentralen The- Die elektronische Pflegedokumentation men bleiben. Man muss als Arbeitgeber nach dem Strukturmodell wurde eingeführt weiterhin attraktive Arbeitsbedingungen und umgesetzt.

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schaffen, um sich auf dem Markt positiv von Stellen, inkl. Verwaltungsanteil Caritasver- Wettbewerbern absetzen zu können. band und inkl. aufwandsentschädigte Frei- willige. Außerdem 1,65 Demenzbetreu- ungskräfte (zusätzlich durch §43b finan- ziert). PFLEGEHAUS Das Mittagessen wird extern von der Fa. ESCHACHPARK Hoffmann Menü gekocht und geliefert. Die Wäsche wird von der Fa. Mayer gewa- Das Pflegehaus am Eschachpark ist eine schen. Für die Hausreinigung ist die Fa. stationäre Altenpflegeeinrichtung mit 33 Weis zuständig. vollstationären Plätzen und 5 eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen. Der Einzugsbereich Inhaltliche Arbeit umfasst hauptsächlich Niedereschach mit Durch großzügige Spenden konnte einer- Eingemeindungen. Das Besondere am seits das Seniorentablett „Media Dementia“ Pflegehaus ist die barrierefreie Lage mitten angeschafft werden, dass von unseren im Ortskern von Niedereschach direkt an §43b Kräften regelmäßig eingesetzt wird. der Eschach und mit dem Wohngruppen- Außerdem konnte im Dezember ein ge- konzept, das ein besonderes Betreuungs- brauchtes Klavier angeschafft werden. Die konzept darstellt. Die Bewohner werden in Anschaffung von Musikinstrumenten und voll ausgestatteten Wohnküchen von mor- die Fortbildung einer Mitarbeiterin im Be- gens 7.30 Uhr bis abends 19.45 Uhr von reich „Musikgymnastik“ konnte ebenfalls Alltagsbegleitern betreut. Alle Mahlzeiten durch Spenden finanziert werden. Für un- und Beschäftigungen finden in diesen sere Bewohner findet die Musikgymnastik Wohngruppen statt und werden von den nun wöchentlich statt. Alltagsbegleitern organisiert. Da das Pfle- Am 01.01.2017 trat das Pflegestärkungs- gehaus sehr gut in der Gemeinde verwur- gesetz 2 in Kraft. Die Umstellung von Pfle- zelt ist, profitieren unsere Bewohner von ei- gestufen auf Pflegegrade erfolgte auch bei nem abwechslungsreichen und lebendigen uns. Ohne größere Komplikationen passte Aktivitätsprogramm. Die ansässigen Ver- sich das Pflegehaus den neuen Vorschrif- eine, Schulen, Kindergärten und auch viele ten an. Durch erfolgreiche Pflegesatzver- Dorfbewohner bringen sich ehrenamtlich handlungen konnten wir im Juli 2017 zu- ein und sorgen so für ein buntes Pro- sätzliche Stellen schaffen. Diese kamen gramm. Die professionelle Pflege kümmert der Qualitätssicherung des Pflegehauses sich im Hintergrund um die Grund- und Be- zugute. handlungspflege. In Kooperation mit der Gemeinde Nieder- Eine spezielle Wohngruppe mit 12 Plätzen eschach und der Sozialen Drehscheibe für Menschen mit dementiellen Verände- konnte die wöchentliche professionelle rungen befindet sich im Erdgeschoß. Im Sturzprophylaxe weitergeführt werden. Ein oberen Stockwerk gibt es 21 Zimmer. von Ehrenamtlichen organisierter offener Mittagstisch, mit täglich 4-7 Gästen und Belegung donnerstags mit bis zu 30 Gästen, konnte 2017 lag die Belegung bedingt durch eine im Pflegehaus etabliert werden und ist wei- weiterhin gute Auslastung bei durchschnitt- terhin gut besucht. lich 100%. 2017 erfolgte die Begutachtung des Hau- Die durchschnittliche Pflegegradverteilung ses durch den medizinischen Dienst der sah wie folgt aus: Krankenkasse, bei der wir mit der Gesamt-  Pflegegrad 1: 0 Bewohner note 1,3 abschnitten.  Pflegegrad 2: 4 Bewohner Durch das Jahresthema der Caritas „Zu- sammen sind wir  Pflegegrad 3: 10 Bewohner Heimat“ hatten wir einige Bewerbungsge-  Pflegegrad 4: 13 Bewohner spräche mit jungen Flüchtlingen. Diese ab- Pflegegrad 5: 6 Bewohner  solvierten zum Teil auch Probetage bei uns

in der Einrichtung. Eine Festanstellung ist Mitarbeiter in allen Fällen aber leider nicht zu Stande Durchschnittlich arbeiteten 2017 im Pflege- gekommen. haus 54 Mitarbeiter, verteilt auf 22,04 VK

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Veranstaltungshöhepunkte 2017  1 Fachkraft 35,10 Stunden/Woche Zu den Höhepunkten des Jahres 2017  1 Alltagsbegleitung 18 Stun- zählten die Fasnachtsfeier, der Muttertags- den/Woche brunch und das Sommerfest. Bei diesen  1 Helferin in der Betreuung 15,60 Feiern konnten wir mehr als 200 Gäste be- Stunden/Woche grüßen. Ebensolche Höhepunkte waren  1 Freiwilliges soziales Jahr 39 Stun- das Oktoberfest mit zünftiger Musik, der den/Woche Busausflug der Sozialen Drehscheibe nach  3 ehrenamtliche Mitarbeiter ca. 15 Badenweiler sowie die Heilig-Abend-Feier Stunden/Woche (gesamt) und die Silvesterfeier. Der absolute Höhe-  1 Praktikant (Stiftung Liebenau) ca. punkt 2017 war die Feier zum 10-jährigen 7 Stunden/Woche Bestehen des Pflegehauses. Am  10 ehrenamtliche Mitarbeiter für 17.11.2017 wurde mit über 100 Bewoh- den Fahrdienst, ca. 140 Stun- nern, Gästen und Ehrengästen gefeiert. den/Monat

Inklusion im Pflegehaus Gästestruktur Momentan haben wir bei uns keine Mitar- Im Jahr 2017 konnten wir 27 neue Gäste beiter mit Handicap oder Behinderung im aufnehmen. Im Laufe des Jahres mussten Einsatz. wir uns von 22 Gästen verabschieden, die mittlerweile vollstationär in einer Einrich- Ausblick tung versorgt werden oder verstorben sind. Die Personalknappheit, besonders bei den Fünf unserer Gäste sind auf einen Trans- Pflegefachkräften, wird uns in der Zukunft port im Rollstuhl angewiesen. Lediglich drei sicherlich ziemlich zu schaffen machen. unserer insgesamt 30 Gäste werden von ih- Spannend wird auch zu sehen sein, ob das ren Angehörigen gebracht/geholt, alle an- Pflegestärkungsgesetz den gewünschten deren nutzen den Fahrdienst. Erfolg hat und die Pflegebedürftigen ver- mehrt ambulant versorgt werden. Besonderheiten 2017 Wir konnten dieses Jahr einen zweiten Rollstuhlbus in Betrieb nehmen. TAGESSTÜBLE Die Räumlichkeiten wurden um ein weite- res Wandbild erweitert. ST. LIOBA In der örtlichen Presse erschienen in die- sem Jahr drei große Berichte über das Ta- Im Tagesstüble St. Lioba betreuen wir von gesstüble bzw. über den ehrenamtlichen Montag bis Freitag im Zeitraum von 8.00 Fahrdienst. Uhr bis 16.30 Uhr Senioren und hierbei schwerpunktmäßig Menschen mit dementi- Spender/Sponsoren eller Erkrankung. Das Ehepaar Karin und Sebástien Gambin Wir verfügen über einen Fahrdienst, der es haben dieses Jahr das optische Erschei- uns auch ermöglicht Personen zu beför- nungsbild ein weiteres Mal bereichert. In dern, die auf den Rollstuhl angewiesen vielen Stunden haben sie uns ein Wandbild sind. im Ruheraum geschaffen, die Farben und Ziel unserer Arbeit ist es, unseren Gästen die investierte Zeit hierfür haben sie uns einen strukturierten, kurzweiligen und sinn- völlig kostenfrei überlassen. vollen Tagesablauf zu bieten. Wir wollen die Eigenständigkeit, Mobilität und Selbst- Zusammenfassung bestimmung unserer Gäste fördern und er- Im Jahr 2017 konnten wir eine durchschnitt- halten. Die Entlastung sowie Beratung und liche Belegung von 71 % erreichen (Vorjahr Unterstützung der Menschen die ihre Ange- 61%). Die durchschnittliche Verweildauer hörigen zu Hause selbst pflegen, gehört unserer Gäste liegt bei etwa einem Jahr. selbstverständlich ebenfalls zu unserem Viele unserer Gäste kommen erst zu uns, Aufgabenbereich. wenn die Demenz im Verlauf schon sehr weit fortgeschritten ist. Ziel unserer Einrich- Mitarbeiterstruktur tung ist also, durch weitere Gespräche mit  1 Fachkraft 39 Stunden/Woche ambulanten Diensten sowie Hausärzten

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und Therapeuten, den Angehörigen zu (25%), eine Fachkraft (60%), eine Fach- empfehlen, unsere Hilfe schon früher in An- kraft E.m.A., eine Fachkraft HWS (18%), spruch zu nehmen. So haben beide Seiten eine Betreuungskraft 43b (50%), eine Be- die Chance, frühzeitig eine Beziehung auf- treuungskraft 43b (70%), eine Pflegehilfs- zubauen. kraft (13%), eine Pflegehilfskraft und Fah- rerin (25%). Der Fahrdienst wird mit 6 Fahrern mit Auf- wandsentschädigung abgedeckt. Pro Fahrt TAGESPFLEGE kommen bei beiden Touren im Schnitt etwa DONAUESCHINGEN 70 km zusammen. Es gibt eine kleine und eine große Tour. Tour klein: Donaueschin- Die Tagespflege in Donaueschingen bietet gen bis Immendingen. Tour groß: Donaue- Platz für 15 Gäste, die wir von Montag bis schingen bis Oberbränd. Freitag betreuen. Unsere Gäste werden von zuhause durch unseren Fahrdienst ab- Externe Mitarbeiter geholt und abends wieder nach Hause ge-  Krankengymnastik - Praxis Acker- bracht. Die Öffnungszeiten sind von Mon- mann, Donaueschingen. tag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 16.30 Uhr.  Logopädie und Ergotherapie - Pra- Im Angebot „Tagespflege light“ besteht xis Ackermann, Donaueschingen auch die Möglichkeit, individuell angepass-  Fußpflege - Frau Edda Schlunke, ter, kürzerer Betreuungszeiten, für die Donaueschingen wir dann allerdings keinen Fahrdienst leis-  Friseur - Frau Sonja Bühler-Ganter, ten können. Hüfingen Die Tagespflege in Donaueschingen in der Schulstraße 5 verfügt über große, helle und Weitere Kooperationen mit Gi-Sa-Pe und behindertengerechte Aufenthalts- und Ru- den Hausärzten sowie mit Akut- und heräume, in welchen sich unsere Gäste Rehakliniken werden gepflegt, weitere In- wohl fühlen können. Jeden Tag finden ge- stitutionen werden in regelmäßigen Ab- meinsame seniorengerechte Aktivitäten ständen besucht. über den Tag verteilt statt. Die Gäste der Tagespflege werden in ihrer jeweiligen In- Unsere Gäste dividualität nach unserem christlichen Men- Derzeit betreuen wir über die Woche 42 Se- schenbild geachtet und in ihren Fähigkeiten nioren. Der Schwerpunkt unserer Arbeit gefördert. liegt überwiegend bei der Betreuung und Beschäftigung von demenzkranken Perso- Angebot der Tagespflege nen.  Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen Hierzu kommt aktuell eine Warteliste von  Gemeinsame Aktivitäten 17 Senioren, die einen Platz in der Tages- pflege benötigen. Die Tagespflege war im Zu den gemeinsamen Aktivitäten zählen Jahr 2017 voll ausgelastet. Zeitungsrunde, Spiele, Singen und Musi- zieren, Gymnastik, Kreatives Veranstaltungen 2017 Basteln und Malen je nach Jahreszeit, Be-  Im Januar waren die Sternsinger bei wegung zur Musik, Feste organisieren und uns. Feiern, Aromatherapie für Demenz-/Alzhei-  Im Februar feierten wir Fastnacht. merpatienten, Backen und Kochen.  Im April gab es eine lustige Oster- Unsere Gäste sind rund um die Öffnungs- nest-Suche. zeiten von Fachkräften und Pflegekräften  Im Juni und Juli fanden Frühlings- betreut. fest und Sommerfest statt und wir besuchten einen Kindergarten. Mitarbeiter der Einrichtung  Der August war geprägt vom Som- Eine Fachkraft (90%) mit Leitungsfunktion, merfest und kleinen Ausflügen am eine Fahrerin (22%), eine Fachkraft (65%) Mittag mit Kaffee und Kuchen. als stellvertretende Leitung, ein Fahrer

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 Im September feierten wir ein Okto- und Gesangstunden, Gedächtnistraining berfest. sowie die tägliche Zeitungsrunde werden  Im Oktober wurde das Erntedank über einen Wochenplan täglich angeboten. Fest gefeiert. Im Vordergrund stehen unsere Gäste und  Im Dezember prägten die Advents- deren persönliches Wohlergehen. und Weihnachtsfeier sowie der Be- Im Jahre 2017 war die Einführung des Pfle- such des Nikolaus das Freitzeitge- gegrades zum 1. Januar eines der maß- schehen. geblichen Themen, welches das ganze Team stark forderte. Fortbildungen zu die- Außerdem wurde möglichst zeitnah zur Ge- ser Thematik sowie entsprechende Begleit- burtstagsfeier eines jeden Gastes eingela- maßnahmen der Umsetzung mussten ge- den. stemmt werden. Weitere Fortbildungen in Einmal im Monat fanden wir uns zur ge- Erster Hilfe und zu den Themen Hygiene meinsamen Andacht zusammen. und Deeskalation wurden im Laufe des Jahres besucht. Dankeschön Um die Angehörigenarbeit zu forcieren, Wir danken allen externen und internen Mit- wurden spezielle Angehörigenabende und arbeitern, die uns in unserer Arbeit unter- Informationsabende organisiert und ange- stützt und begleitet haben. boten. Veranstaltungen wie ein gut besuch- ter zweitägiger Adventsbazar, zu dem un- sere Gäste mit Selbstgebasteltem beitru- gen, rundeten das Jahresprogramm ab. TAGESPFLEGE Der Besuch der Sternsinger vom Villinger CAFÉ MARIE Münster sorgte für viel Freude bei unseren Gästen. Auch die wöchentlichen Besuche

von Schülern der Karl-Orff-Schule Villin- In der Tagespflege „Café Marie“ werden in gen, die aktiv am Tagesgeschehen der Ta- der Zeit von Montag bis Freitag 8:00- 16:30 gespflege teilnehmen, ist für die Senioren Uhr unsere Senioren ganzheitlich betreut. der Tagespflege immer ein Highlight im Das Café Marie und die Arbeit seiner Mitar- Wochenablauf. Seit mehreren Jahren be- beiter steht unter dem Motto: "den Tag ge- steht eine Kooperation zwischen der meinsam verbringen und abends zu Hause Schule und dem Café Marie, welche für sein, im gewohnten Umfeld". Auch hier beide Seiten positive Aspekte hervorruft. wurde das Caritas Jahresmotto „Zusam- Auch das geistliche Wort kommt nicht zu men sind wir Heimat“ in den täglichen Ab- kurz. Der Pastoralreferent, Herr Lienhard, lauf im Café Marie integriert. kommt zu verschiedenen Anlässen in die Im abgelaufenen Jahr waren fünf Festan- Tagespflege und bereichert mit seinen gestellte mit unterschiedlichem Deputat so- Worten unsere Gedanken. Wie bereits wie ein Helfer im freiwilligen sozialen Jahr oben erwähnt, versuchten wir getreu dem in der Einrichtung beschäftigt. Für den Hol- Jahresmotto den Senioren ein Stück „Hei- und Bringdienst stehen uns ehrenamtliche mat“ zu geben. Helfer zur Verfügung, das sind im Wechsel Das vergangene Jahr kann von unserer bis zu drei Fahrer/innen. Warte aus als ein außerordentlich erfolgrei- Die Tagespflege Café Marie ist für bis zu 18 ches Jahr angesehen werden. Öffentlich- Gäste eingerichtet und konzipiert, die eine keitsarbeit, Akquise, ambulante Dienste so- Altersstruktur zwischen 65 und 95 Jahren wie der außerordentlich gute Kontakt zu aufweisen. Von in der Mobilität einge- Ärzten und Angehörigen taten ein Übriges schränkten Senioren, bis hin zu an Demenz zu diesem positiven Resümee. Erkrankten reicht das Spektrum der im

Café Marie betreuten Gäste. Ausblick Die Küche des Altenheimes St. Lioba sorgt Wir wollen aktiv versuchen den Bekannt- für das leibliche Wohl, wobei das Früh- heitsgrad unserer Einrichtung noch weiter stücksbuffet am Morgen direkt im Café Ma- auszubauen und dadurch eine Konstante in rie frisch zubereitet wird. der Auslastung zu erreichen. Ebenfalls wer- Der Aktivierung und Beschäftigung unserer den notwendige Weiterbildungen unser Gäste kommt in der Tagespflege ein be- sonderer Stellenwert zu. Ausflüge, Spiel-

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Mitarbeiter angestrebt, um damit eine best- Ausgrenzung. Sie sehen aber auch die Ver- mögliche Betreuung unserer Gäste zu ge- änderungen der politischen Haltungen und währleisten. Auch interne Veranstaltung der Atmosphäre bei der Klientel. Die Mitar- mit den Mitarbeitern sollen verstärkt ange- beiterInnen berichten beispielsweise von boten werden, um die Teamfähigkeit und einem zunehmenden Gefühls des „zu kurz das Miteinander zu stärken. Kommens oder übersehen Werdens“, und in der Folge auch von Aggressionen gegen- Dankeschön über vermeintlich bevorzugten Bevölke- Unser Dank gilt allen, die sich im Café Ma- rungsgruppen. rie in irgendeiner Form im Jahre 2017 ein- Die Migrationserstberatung mit zwei Mit- gebracht und engagiert haben. arbeiterinnen ist ein stellenmäßig kleiner Bereich, der in einem politisch brisanten Feld wirksam ist. Hier arbeitet man weiter- hin in der Vermittlung in Sprachkurse und BERATUNGSDIENSTE Sozialberatung. Ein immer unübersichtli- cher werdendes Angebot an Beratungsstel- „Zusammen sind wir Heimat“ – aus dem len macht hier die Orientierung selbst für Jahr 2017 liegen uns beeindruckende Be- Fachkräfte schwer. richte der Caritasarbeit aus vielen Berei- In dem Jugendmigrationsdienst ist un- chen gesellschaftlicher Brennpunkte vor, in sere langjährige Mitarbeiterin aus der El- denen unsere Mitarbeiter in unterschied- ternzeit zurückgekehrt und hat ihre sehr ge- lichster Form zur Beheimatung von Klien- schätzte Arbeit wieder aufgenommen. ten in unserer Gesellschaft beigetragen ha- Eine besondere Flexibilität und Freude an ben. Sich anerkannt fühlen und gehört wer- lebhaften Auseinandersetzungen ist für die den, sich sicher in seinen Lebensgrundla- fünf Mitarbeiterinnen in der Erstaufnahme- gen fühlen und dazu gehören, all das trägt einrichtung in Donaueschingen die Vo- dazu bei sich beheimatet zu fühlen. Auch raussetzung für ihre Arbeit. Die Zusam- innerhalb der Caritas gibt es ein Stückchen menarbeit mit vielen, von unterschiedlichs- „Heimat“. Die Dienstgemeinschaft im Cari- ten Kulturen geprägten Menschen, ist eine tasverband und die gute und unterstüt- besondere Herausforderung. Deutsche So- zende Zusammenarbeit mit den KollegIn- zialarbeit, deutsche Security und Regie- nen aller Abteilungen ist nicht überall rungspräsidium, Home-Care, Polizei und selbstverständlich und gehört mit zum Flüchtlinge aus vielen Ländern sind eine Thema „Heimat“ im übertragenen Sinne als ständige Herausforderung. Hinzu kommen einem Ort im Alltag, an dem man viele eigene Werte und Vorstellungen von der Stunden seiner Lebenszeit verbringt. Alle Art und Weise wie Aufgaben erledigt wer- Führungskräfte aus der Abteilung Basis- den und wie Ziele und Erfolge in der Arbeit dienste und Gemeindepsychiatrie und alle definiert werden müssen, damit eine Ko- KollegInnen sind damit einander ein wenig operation gelingt. Eine Herausforderung für „Heimat“. Ihnen allen ein herzliches Danke- die Sozialarbeit war auch die Arbeit mit vie- schön für ihr Engagement im Jahr 2017. len auf der Flucht traumatisierten Men- schen. Mit neuen Methoden, die wir erfolg- Beratungsdienste reich testen konnten, zeigte sich der Dienst Der Caritassozialdienst ist in seiner regio- aber auch diesen Herausforderungen ge- nalisierten Form in unterschiedlichen Stel- wachsen. Auch die Übernahme des Prä- lenanteilen unser caritativer Dienst vor Ort. ventionsprojektes zum Gewaltschutz hat Als Grunddienst ist der Caritassozialdienst erheblich zum Gelingen beigetragen. direkter Ansprechpartner für alle Anliegen Der sozialpsychiatrische Dienst (SPDi) rund um die Themen Armut und soziale ist zusammen mit der Tagesstätte eines der Notlagen. Dieser Dienst mit seinen acht wichtigsten Angebote in der ambulanten MitarbeiterInnen dient auch als Seismo- Versorgung von Menschen mit psychi- graph der gesellschaftlichen Entwicklung. schen Erkrankungen. Die acht Mitarbeite- Die MitarbeiterInnen erleben sozialpoliti- rInnen des SPDi tragen gemeinsam mit der sche Veränderungen unmittelbar in ihrem Tagestätte und den dort beschäftigten drei Beratungsalltag, im Bereich Armut und Mitarbeiterinnen entschieden dazu bei, dass die Menschen in ihrem gewohnten

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häuslichen Umfeld verbleiben können und Projekte hier in einer stabilen Gemeinschaft über Das Projekt „Smart“ fand mit einer großen alle persönlichen Krisen und Isolation hin- Feier im Landratsamt seinen gebührenden weg „Heimat“ finden. Seit einigen Jahren Abschluss. Es erreichte die Inklusion von hat sich durch das besondere Engagement Menschen mit Behinderungen im Weiterbil- einer Mitarbeiterin im Rahmen des SPDis dungssektor und war über das engere Pro- auch das Patenschaftsmodell „Hand in jekt hinaus Ideengeber für eine Fülle von Hand“ für Kinder etabliert. Es könnte auf- ressourcenorientierten Vorgehen in der ge- grund des steigenden Bedarfes auch aus- samten Abteilung. Das Folgeprojekt konnte gebaut werden. Leider fehlt uns die Finan- 2017 nicht beantragt werden. zierung von Personalstellen in diesem Be- reich. Ausblick Mit der Beteiligung der BesucherInnen und Die vorgenommene Anpassung der Profes- deren Kompetenzen werden in der Tages- sionen der MitarbeiterInnen an die Bedarfe stätte Arbeitsangebote geschaffen und tra- der alternden BewohnerInnen im Sankt Ja- gen zur Tagesstruktur bei. Auch das Grup- kobus Haus hat sich bewährt. Der zuneh- penangebot „Tandem“ für Kinder von El- mende Pflegebedarf wird von Heilerzie- tern mit psychischen Erkrankungen ist mitt- hungspflegerinnen übernommen. Wir ha- lerweile etabliert. Dies hat 2017 zu einem ben es nicht nur mit dem natürlichen Alte- erweiterten Angebot für Kinder ab 13 Jah- rungsprozess zu tun, sondern auch mit der ren geführt, das von der Fachberatungs- frühzeitigen Alterung unserer chronischen stelle Sucht angeboten wird. Klienten, die in einer Einrichtung der Alten- hilfe deplatziert wäre. Wir erhoffen uns für Stationäre und ambulante 2018 eine verbesserte Unterstützung ge- Wohnangebote rade auch dieser Klientel, in einer neuen Das Sankt Jakobus Haus mit elf angestell- Form des Betreuten Wohnens in Wohnge- ten Mitarbeitern und vielen ehrenamtlich meinschaften, die an diese Bedarfe ange- Tätigen, ist die Heimat von Menschen mit passt ist. chronifizierten, psychischen Erkrankungen. Die Einbindung von Betroffenen in der pro- Der Heimalltag ist geprägt von Angeboten fessionellen Arbeit wird zukünftig eine im- zur Tagesstruktur und Unterstützung in der mer größere Rolle spielen; wir haben hier Alltagsbewältigung, die Mitarbeit von eh- in der Ausbildung eines Ex-In Mitarbeiter in renamtlich Tätigen spielt dabei eine nicht Tagesstätte und SPDi die ersten Gleise ge- unbedeutende Rolle. legt. Die Unterschiedlichkeit der Professionen Die online-Beratung wird zunehmen, insbe- auch der MitarbeiterInnen im Sankt Jako- sondere wenn eine jüngere Klientel erreicht bus Haus setzt bedeutsame Akzente für werden soll, bedarf es künftig deutlich an- den Alltag der BewohnerInnen. Sie wissen derer Zugänge. es zu schätzen, dass die Mitarbeiterinnen Das Thema der Migration wird ebenfalls ihnen im Bezug auf Tiere und Natur, im eine Rolle spielen und damit auch die Aus- sportlichen Bereich, beim kognitiven Trai- prägung und Aufstellung der Regeldienste ning sowie in Gartenpflege und hauswirt- im Rahmen der interkulturellen Kompeten- schaftlichen Tätigkeiten engagierte Ange- zen. bote machen. Die Erstaufnahmestelle in Donaueschingen In den drei Wohngemeinschaften - zwei in wird voraussichtlich 2019 endgültig ge- Villingen, eine in Donaueschingen - für 15 schlossen und damit eine Arbeit beendet Frauen und Männer mit psychischen Er- werden, die in hohem Maße von aktuellen krankungen, stehen drei Mitarbeiterinnen politischen Ereignissen geprägt war. Die den BewohnerInnen beratend, motivierend bewährten MitarbeiterInnen sind einzupla- und begleitend zur Seite. Auch die Wohn- nen. gemeinschaften sind in besonderer Weise In einigen Bereichen haben wir eine al- „Heimat“ und neben der fachlichen Kompe- ternde Mitarbeiterschaft mit vielen fachli- tenz spielt die Herzenswärme der Mitarbei- chen und, im Bezug auf Erfahrungen, rei- terinnen eine entscheidende Rolle bei de- chen Kompetenzen. Es ist aber auch wich- ren Stabilisierungsprozess. tig, hier auf die sich verändernden Kräfte und Bedürfnisse zu achten. Daher gilt für

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alle Dienste nach wie vor, dass Fortbildung Zu den Arbeitsfeldern des CSD gehören: und kollegiale Beratung eine der Grundvo- Schwangerenberatung, Ehe-, Familien- raussetzungen für eine dauerhaft enga- und Lebensberatung, allgemeine Sozialbe- gierte und gelingende Arbeit ist. Das Wis- ratung, Existenzsicherungsberatung, Kur- sen um Gesetzesänderungen in der Sozial- beratung und Kurvermittlung (Mütter-, Mut- hilfe ist wichtig und fachliche Weiterent- ter / Vater – Kind – Kuren), Alten- und Be- wicklungen müssen ständig aktualisiert hindertenhilfe (sofern keine Weitervermitt- werden, auch um die eigene Freude und lung an die Caritas eigenen Fachdienste das Interesse an der Arbeit zu erhalten. notwendig ist) und Beratung in Fragen der Achtsamkeit nicht nur gegenüber dem Kli- Migration für die Einwohner, die außerhalb enten sondern auch gegenüber den eige- der Sammelunterkünfte wohnen und nicht nen Grenzen ist für MitarbeiterInnen wichtig zur speziellen Zielgruppe der MBE (Migra- in einem Feld, in dem die MitarbeiterInnen tionsberatung für erwachsene Zuwanderer) ständig hohen Anforderungen im Bera- oder des JMD (Jugendmigrationsdienst) tungsalltag ausgesetzt sind. Mit einer von gehören. Auch in 2017 ging es im großen Armut, Gewalt und Ausgrenzung geprägten Teil der Fälle darum, Familien und Einzel- Klientel, im Flüchtlings- und sozialpsychiat- personen in der Sicherung ihrer Existenz zu rischen Bereich durch traumatisierte Men- beraten und zu unterstützen. schen, aber auch im CSD, der von einer zu- In der Arbeit des CSD wird darauf geachtet, nehmend fordernden Klientel berichtet, ist die Menschen in ihren Lebenszusammen- es um so wichtiger die eigene Stabilität zu hängen wahrzunehmen. Wir wollen ihnen erhalten. Der Notrufknopf an jedem Telefon helfen, ihre eigenen Ressourcen zu entde- und ebenso notwendige wie hilfreiche cken und zu stärken. Gleichzeitig wollen wir Schulungen für Gewaltprävention belegen die Gesellschaft für die offensichtliche und diese Notwendigkeit. Eine Führung, die an die versteckte Not dieser Menschen sensi- Werten orientiert ist, spielt hier eine ebenso bilisieren, Vernetzungen schaffen und an- große Rolle wie eine sich wertschätzende waltschaftlich wie auch vermittelnd tätig Dienstgemeinschaft, in der auch das werden. Dies beinhaltet u. a.: Beratungs- Thema Spiritualität seinen sicheren Platz und Begleitungsfunktion, Ratsuchende in hat. Heimat eben. ihren Anliegen anhören, ihre Probleme ver- stehen und gemeinsam Lösungswege erar- beiten. Bei Bedarf ist auch eine Begleitung über einen längeren Zeitraum möglich. CARITAS Informationsfunktion: Dazu gehört es, Hilfe- SOZIALDIENST suchende über ihre sozialen Rechte und Pflichten zu informieren und ihnen Möglich- Der Caritas Sozialdienst (CSD) zählt zu keiten aufzeigen, wie sie eigene und den originären Aufgabenbereichen vor Ort. fremde Ressourcen nutzen können. Er gilt als Basisdienst des fachlichen Hilfs- Pilotfunktion: Neue Problemlagen entde- angebotes der Caritas und stellt ein breites cken und angemessene Hilfsangebote ent- und qualifiziertes Beratungsangebot zur wickeln. Verfügung. Er ist Anlaufstelle für alle Hilfe- Anwaltsfunktion: Hilfesuchende bei der und Ratsuchenden, unabhängig von Kon- Geltendmachung ihrer Ansprüche gegen- fession und Nationalität. Durch die dezent- über staatlichen und privaten Stellen unter- rale Struktur - der CSD ist an insgesamt stützen; für die Würde des Einzelnen ein- neun Außenstellen vor Ort tätig - wird es treten. unseren Klienten ermöglicht, Beratungs- Strukturpolitische Funktion: Solidarität stellen vor Ort aufsuchen zu können. Dies schaffen. Der CSD orientiert sich dabei mit bewährt sich schon seit vielen Jahren, die seinen Aufgaben und Zielen eng am Leit- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der bild unseres Verbandes. Bevölkerung, aber auch bei zahlreichen Kooperationspartnern (wie z. B. Kommu- Was in 2017 wichtig war nen, Pfarrgemeinden und sozialen Instituti- Im Jahr 2017 wurden von sieben Mitarbei- onen) bekannt. Die Caritas „hat ein Ge- ter/innen (verteilt auf 5,85 Vollzeitstellen) sicht“.

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1.090 Personen / Familien beraten und be- nutzten Ressourcen in der Familie, der nä- treut. Dazu wurden 2.165 persönliche Ge- heren Umgebung und im Gemeinwesen vor spräche geführt. Ort. Das Thema Armut begegnet dem CSD täg- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des lich in seiner Arbeit. In den Gesprächen CSD bedanken sich bei all denen, die ihre geht es für die Ratsuchenden sehr häufig Arbeit in allen erdenklichen Formen unter- darum, wie sie ihre Existenz sichern kön- stützt haben. nen. Wir unterstützen Einzelpersonen und Familien tatkräftig darin zu ihrem Recht zu kommen. Das Thema Flüchtlinge hat den CSD im MIGRATIONS- Jahr 2017 stark beschäftigt. Hierzu gehört BERATUNG nicht nur eine große Anzahl an Menschen, die aus den Krisengebieten im Nahen Os- Der Schwerpunkt der Arbeit der Migrations- ten und aus Afrika nach Deutschland kom- erstberatung, kurz MEB genannt, liegt in men, sondern auch zunehmend Menschen der Vermittlung der Migranten in Sprach- aus der EU und weiteren Ländern Europas. kurse, Sozialberatung. Weitere Themen Die Letztgenannten haben nur bedingt Zu- sind Familienzusammenführung und Grup- gang zu unseren Sozialsystemen, haben penangebote zur Integration. große Schwierigkeiten oder gar keine Mög- Auffallend im Berichtsjahr war die Zunahme lichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt einzu- an Menschen aus der Europäischen Union, bringen und geraten somit sehr schnell in denen keinerlei staatliche Hilfen zustehen. schwierige Notlagen. Die Beratung in diesen Fällen, im Berichts- Ein großes Thema im Jahr 2017 war die jahr 2017 waren es 659 Klienten, die es zu Not vieler Menschen, geeigneten und be- beraten galt, ist sehr aufwändig. zahlbaren Wohnraum zu finden und anmie- ten zu können. Gerade auch junge Familien Die Vermittlung in Sprachkurse und Alleinerziehende haben große Schwie- Eine weitere Herausforderung für die Bera- rigkeiten, angemessenen und auch qualita- tung ist die Begleitung von hochqualifizier- tiv ausreichenden Wohnraum zu finden. ten Zuwanderern, da es kaum intensive Besonders im Stadtteil Schwenningen der Aufbaukurse gibt. Auch wohnen viele der Doppelstadt Villingen-Schwenningen be- Zuwanderer weit weg von den Städten Vil- richtet der vor Ort tätige Kollege von zah- lingen-Schwenningen und Donaueschin- lenmäßig vielen alleinerziehenden Müttern, gen, wo die Integrationskurse stattfinden. von denen viele Schwierigkeiten in diesem Dies ist einer der Gründe für den Abbruch Bereich haben. von Kursen. Weitere Gründe für Abbruch Gleichzeitig stellen wir fest, dass unsere sind Krankheit, Umzug, Schwangerschaft, Klienten ihre Anliegen zunehmend unge- Arbeitsaufnahme, aber auch mangelndes duldiger und fordernder vortragen. Die Ner- Interesse. Zuwanderer aus dem Westbal- ven scheinen dünner geworden zu sein, die kan sind verpflichtet, einen Integrationskurs Anspruchshaltung höher. In den Bera- zu absolvieren. Viele von ihnen sind auf tungsgesprächen wird seitens der Klienten Baustellen außerhalb des Schwarzwald- zunehmend oft ein Vergleich mit anderen Baar-Kreises beschäftigt, was eine Teil- Bevölkerungsgruppen angestellt, denen nahme an den Kursen ebenfalls erheblich angeblich im Verhältnis großzügigere Hilfe- erschwert. Hinzu kommt, dass sie am leistungen aller Art zugeteilt würden. Es be- Abend in der Regel auch zu müde sind und durfte steigender Anstrengungen in den daher erhebliche Schwierigkeiten haben, Beratungsgesprächen, diese Themen ein- den Lerninhalten zu folgen. zufangen und den eigentlichen Hilfepro- zess in Gang zu bringen. Unterstützung beim Familiennachzug Das Jahresthema 2017 „Zusammen sind Flüchtlinge, deren Flüchtlingseigenschaft wir Heimat“ steht für einen wesentlichen nach §3 AsylG zuerkannt wurde, können ei- Kern der Arbeit des Sozialen Dienstes. nen Familiennachzug beantragen. Dazu Ganz wesentlich schauen wir in den Frage- müssen die Familienangehörigen bei der stellungen unserer Klienten nach unge- Deutschen Botschaft im Heimatland einen

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Visumsantrag stellen. Unsere Klienten ha- Öffentlichkeitsarbeit, interkulturelle ben Probleme bei der Buchung von Termi- Öffnung und Gruppenarbeit nen bei der Deutschen Botschaft, es gibt Die Migrationserstberatung organisierte keine Antworten per Email oder Telefon, eine musikalische Infoveranstaltung mit fehlende Unterlagen, lange Wartezeiten; 250 BesucherInnen zu Russlanddeutschen manchmal wurden auch die Fristen für ei- im Schwarzwald-Baar-Kreis. Unterstützt nen Nachzug verpasst. Für diese Men- wurde diese Veranstaltung vom Kinder- schen gelten dann erschwerte Bedingun- schutzbund, der ACK und vom Kulturamt gen. VS. Für alle Beratungsarbeit gilt, dass die Mit- Außerdem nahmen unsere Mitarbeiterin- arbeiterinnen oft der Frustration und der nen an einem Workshop des Amtes für Kul- Enttäuschung sowie der Angst der geflohe- tur teil, das als Ziel den Aufbau eines Netz- nen Menschen ausgesetzt sind. Die aus werks der Kulturen hat. dem Erlebten und der gefühlten Ohnmacht Durch unsere vielfältigen Gruppenange- resultierenden Gefühle suchen sich in un- bote, mit insgesamt 104 Teilnehmerinnen, seren Mitarbeitern oft einen "Blitzableiter“. haben wir einen guten Zugang zu Zuwan- derern. Zu diesen Gruppenangeboten ge- Netzwerkarbeit und Kooperation hören: Exkursionen, Ausflüge, Teilnahme Die MEB kooperiert sehr gut mit den Aus- am Weltkindertag und Feiern. Das Projekt länderbehörden, dem Job-Center, den In- „Märchentruhe“, in Kooperation mit dem tegrationskursträgern und den KollegInnen Kinderschutzbund, ist besonders erfolg- innerhalb des Caritasverbandes. Die MEB reich, da es bereits seit 2011 läuft und sich Mitarbeiterinnen nehmen regelmäßig an die Kinder einmal wöchentlich treffen. Dar- den Koordinierungstreffen teil, um aus ers- über hinaus gibt es einen Chor, Malkurse ter Hand die Informationen über aktuelle In- und Sprachförderung für etwa 40 Kinder, tegrationskursangebote, Bedarfsanalysen die von ehrenamtlichen Lehrerinnen unter- und Pläne der Kurse zu bekommen. stützt werden. Als ein neuer Akteur auf diesem Feld bietet nun auch das DRK Beratung an. Im Rah- men des „Paktes für Integration“ fanden im Juni Gespräche mit VertreterInnen der JUGENDMIGRATIONS- Kommunen und des Ligaverbandes statt. DIENST Die Diakonie und der Caritasverband stell- ten dabei die Zuständigkeitsbereiche und Die letztjährige Caritas-Jahreskampagne Aufgaben der Beratungsstellen vor. Ziel "Zusammen sind wir Heimat" spiegelt sehr war die Arbeiten in den Diensten zu koordi- gut die Arbeit und das Ziel des Jugendmig- nieren. Im Rahmen des „Paktes für Integra- rationsdienstes (JMD) wieder. Die JMD-Be- tion“ wurde zunächst mit den Gemeinden raterin unterstützt Jugendliche und junge und Hüfingen über die Einstel- erwachsene Zuwanderer im Alter von 12- lung eines Integrationsmanagers verhan- 27 Jahren bei der Integration in ihre neue delt; aufgrund veränderter kommunaler Be- Heimat. Die jungen Frauen und Männer, dingungen wurde dieses Vorhaben jedoch welche den JMD aufsuchen, kommen aus wieder eingestellt. den unterschiedlichsten Ländern, greifen Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeit be- auf die unterschiedlichsten Erfahrungen steht in der Koordination eines ausgedehn- zurück. Total unterschiedliche Lebenswege ten und mittlerweile unübersichtlich gewor- begegnen sich hier und auch die Bildungs- denen Angebots an Beratungsstellen in hintergründe und Lebensziele unterschei- diesem Bereich; viele Träger bieten in den sich in aller Regel wesentlich. Die Ju- kleinsten Stellenanteilen Beratung für un- gendlichen kommen sowohl aus EU-Län- terschiedliche Klientel an unterschiedlichen dern, als auch aus Drittstaaten oder aus Orten an und die Koordination - wer macht Kriegsgebieten. Sie alle vereint der was wo - nimmt hier viel Zeit in Anspruch. Wunsch nach einer Perspektive und Für Außenstehende und vor allem für Aus- Chance im Leben sowie einer erfolgreichen länder selbst, ist diese Struktur nicht durch- und friedlichen Zukunft für sich und ihre Fa- schaubar. milien.

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Der Schlüssel für eine gelingende Integra- tion ist die Sprache. Daher werden die jun- SOZIAL- UND VER- gen Zuwanderer im JMD vor allem bei den FAHRENSBERATUNG IN Möglichkeiten des Spracherwerbs unter- stützt. Jugendliche, die sich noch im Alter DER ERSTAUFNAHME- der schulischen Ausbildung befinden, wer- EINRICHTUNG den bei der Integration in unser Schulsys- tem begleitet. Junge Frauen und Männer, Was wir machen die bereits einen Bildungsabschluss in Wir geben Beratung und Begleitung in An- Schule, Beruf oder Studium erworben ha- gelegenheiten des Asylverfahrens und im ben, werden bei den Möglichkeiten der An- Hinblick auf die weiteren damit zusammen- erkennung dieser Abschlüsse beraten und hängenden aufenthaltsrechtlichen Rege- ggf. in Weiterbildungsangebote vermittelt. lungen. Außerdem unterstützen wir beson- Diese Unterstützung ist ein weiterer wichti- ders schutzbedürftige Personen. Ebenso ger Schritt zur beruflichen und sozialen In- wirken wir bei der Identifizierung eines be- tegration der zugewanderten jungen Men- sonderen Schutzbedarfs entsprechend den schen. Regelungen der EU-Richtlinie der Aufnah- „Zusammen sind wir Heimat“ bedeutet aber mebedingungen mit. Unsere weitere Auf- auch, seine Familie – sprich Partner und gabe ist es, Kontakte zu Rechtsanwälten, Kinder - bei sich zu haben. Daher ist die zur Staatsanwaltschaft, zum Landratsamt Familienzusammenführung ein wichtiger sowie zu Krankenhäusern und Behörden Punkt bei der Integration von Migranten/in- zu vermitteln und bei Strafangelegenheiten nen und somit auch ein weites und wichti- weiterzuhelfen. Wir beraten auch die ges Betätigungsfeld für den Jugendmigrati- schwangeren Frauen in der Einrichtung, onsdienst. So heterogen die Zuwanderer, betreuen die Frauenwohngemeinschaft ihre Lebensgeschichten und Hintergründe und organisieren einen Frauentreff. Wö- sind, so unterschiedlich sind auch die Re- chentlich wird eine Stabilisierungsgruppe aktionen und der Umgang der Aufnahme- durchgeführt und wir pflegen die Zusam- gesellschaft mit ihnen. Viele Mitbürger sind menarbeit mit der Psychologin. Um ein bes- offen und hilfsbereit gegenüber den zuge- seres Verständnis füreinander und ein bes- wanderten Migranten, jedoch gibt es auch seres Miteinander zu fördern, war das Fei- Ängste und Vorurteile gegenüber den frem- ern von Festen in der Erstaufnahmeeinrich- den Menschen und Kulturen. Der JMD ist tung stets wichtig. Von Ostern über Fast- neben der integrativen Arbeit auch für inter- nacht bis hin zu Ramadan wurden die Fei- kulturelle Sensibilisierung ein Ansprech- erlichkeiten immer in Zusammenarbeit mit partner. Aufklärung zu betreiben und Be- den Flüchtlingen organisiert. Das fördert gegnungsmöglichkeiten zu schaffen ist ein das gegenseitige Verständnis und vermit- wichtiger Baustein unserer Arbeit. Dadurch telt Wissen über die Hintergründe und Tra- können Ängste und Vorurteile abgebaut ditionen der jeweiligen Ereignisse. Dadurch werden, um so ein erfolgreiches Zusam- wird der Respekt gegenüber den jeweils menleben in Vielfalt zu erreichen. „Zusam- anderen Kulturen gestärkt. men sind wir Heimat“ - hierfür braucht es Da die Zeit, die die Bewohner in der Erst- alle Mitglieder der Gesellschaft. Einheimi- aufnahmeeinrichtung verbringen, immer sche und Zuwanderer sind gleichermaßen länger wird, war es uns wichtig, den Men- gefordert, ihren Beitrag zu leisten. schen eine Beschäftigung zu geben. Wir entwickelten dafür unser EMP Projekt (Eva- luation, Motivation, Praxis). Kompetenzen der Flüchtlinge werden erfasst, ein Motiva- tionskurs durchgeführt und durch eine Be- schäftigungsmaßnahme werden sie bei- spielsweise als Maler oder Gärtner inner- halb der Erstaufnahmeeinrichtung einge- setzt. Zum Abschluss der Maßnahme be- kommen die Teilnehmer eine Urkunde. Das EMP Projekt wird in Kooperation mit dem

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Regierungspräsidium und dem Betreiber Maria del Carmen Limberger ist die Leitung „Caring Hand“ durchgeführt. 2017 wurde der Sozial- und Verfahrensberatung sowie unsere Arbeit durch eine Streetworkerin er- die Gewaltschutzkoordinatorin. gänzt, die auch außerhalb der Erstaufnah- Der Schwerpunkt von Olga Schulz liegt in meeinrichtung Kontakt mit der Stadtverwal- den psychosozialen Beratungsgesprächen, tung hält und Brennpunkte in der Stadt be- in der Stabilisierungsgruppe und der sucht. Schwangerschaftsberatung. Lisa Hensler ist als Streetworkerin unter- wegs und betreut die Flüchtlinge des EMP Projekts. Arikosi Beha betreut die Frauen WG, führt den Frauentreff durch und unterstützt uns bei Infoveranstaltungen.

Zusammen sind wir Heimat Dieses Jahresthema 2017 der Caritas be- gleitet uns täglich bei unserer Arbeit. Die Menschen, die in der Erstaufnahme an- kommen, werden hier zum ersten Mal mit der neuen "Heimat“ konfrontiert; wir heißen sie willkommen und geben ihnen Unterstüt- zung. So finden sie sich schneller in der Ziel der Beratung neuen Heimat zurecht und erleben ein biss- Ziel der Beratung ist es chen von dem Schutz, den sie so notwen- Orientierungshilfe, praktische Unterstüt- dig brauchen und den sie über viele Monate zung und Begleitung durch das Asylverfah- der Flucht vermisst haben. ren zu geben. Die Entwicklung einer Le- Im Jahr 2017 haben wir 1352 Beratungen bensperspektive sowie das Finden von Lö- durchgeführt, dazu kommen 4410 Kurzbe- sungsansätzen für die vielschichtigen ratungen. Insgesamt wurden 2555 Perso- Probleme sind dabei unerlässlich. nen von uns betreut. Eine Arbeit, die das Die Beratung wahrt die Würde und Selbst- Team mit sehr viel Engagement und Herz achtung der Betroffenen. Unabhängigkeit durchführt. und Vertraulichkeit sind wesentliche Vo- raussetzungen. Neben Gruppenangeboten mit allgemeinen Informationen über das Asylverfahren findet die Beratung immer SOZIALPSYCHIATRI- zugeschnitten auf jeden Einzelfall statt. Ab- SCHER DIENST läufe und beteiligte Institutionen werden den Ratsuchenden verständlich dargestellt Der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi) des und sie werden teilweise aktiv auf spezielle Caritasverbandes für den Schwarzwald- Termine vorbereitet. Baar-Kreis berät und begleitet psychisch Neben der rechtlichen-politischen Verfah- erkrankte Menschen und deren Angehö- rensberatung ist die Sozialberatung von rige. Neben der Grundversorgung, die den großer Bedeutung. Viele sind von den Er- größten Teil unserer Arbeit ausmacht, er- lebnissen in ihrem Heimatland und von der bringt der Dienst Soziotherapie, Ambulant Flucht traumatisiert, oft begleitet von Trauer Betreutes Wohnen sowie Leistungen im um verlorene Familienangehörige. Ohn- Auftrag der Psychiatrischen Institutsambu- mächtig und ohne Zukunftsperspektive su- lanz (PIA). chen diese Menschen Hilfe und bekommen Die Schwerpunkte unserer Arbeit in der bei uns auch ein psychosoziales Bera- Grundversorgung sind: Erstberatung für tungsgespräch. psychisch erkrankte Menschen, Aktivie- Neben der Sozial- und Verfahrensberatung rung von ärztlichen Hilfen sowie beglei- gibt es für jeden Mitarbeiter in seiner Arbeit tende Beratung zum Umgang mit der Er- zusätzlich einen Schwerpunkt: krankung. Außerdem Angehörigenbera- tung, Hilfe bei Kontakten mit Behörden und natürlich Hilfe bei der Alltagsbewältigung.

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Begleitung in Krisen sowie Vermittlung von die Hälfte bezieht Erwerbsminderungs- weiterführenden Hilfen gehören ebenfalls rente. Auch hier gab es keine wesentlichen zum Aufgabengebiet. Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Unser Team besteht aus acht Sozialpäda- Veränderungen gab es in der Angehörigen- gogen und einer Diplom-Pädagogin mit un- beratung psychisch erkrankter Menschen, terschiedlichen Stellenumfängen. Sechs hier war eine deutlich höhere Nachfrage er- MitarbeiterInnen haben die Zulassung zur kennbar. Des Weiteren wurde unser Dienst Soziotherapie. Dies ist eine Person mehr häufiger über die E-Mail-Adresse unserer als im Vorjahr. Seit der zweiten Jahres- Homepage angefragt als im Jahr zuvor. Ei- hälfte 2017 profitiert unser Dienst von einer nen zunehmenden Bedarf gab es auch bei weiteren Mitarbeiterin mit Zulassung zur den Soziotherapien, die weitestgehend ab- Soziotherapie. Weitere Unterstützung er- gedeckt werden konnten. fährt das Team durch eine Honorarfach- Die Mitarbeiterin des SpDis, die eine zwei- kraft. Darüber hinaus sind in unserem jährige Fortbildung in achtsamkeitsorien- Dienst 22 AssistentInnen ehrenamtlich tä- tierter Beratung im Berichtsjahr 2016 er- tig. Diese leisten einen wertvollen Beitrag folgreich abgeschlossen hat, hat ihr Wissen zu unserer Arbeit. An dieser Stelle wieder den MitarbeiterInnen des Caritasverbandes ein ganz herzliches Dankeschön für ihre im Rahmen einer Schulung weitergegeben. Hilfe und ihr Engagement! Des Weiteren fand eine Deeskalations- Der Sozialpsychiatrische Dienst des Cari- schulung für alle MitarbeiterInnen statt, die tasverbandes für den Schwarzwald-Baar- praktische Fortsetzung erfolgte zweitägig Kreis e.V. hat in diesem Jahr 521 Men- im Januar 2018. Eine Mitarbeiterin und ein schen mit einer chronischen, psychischen Mitarbeiter des SpDis nahmen an einer Erkrankung und deren Angehörige beglei- Messiefortbildung teil, diese werden ihre er- tet und beraten. 465 Klienten wurden im worbenen Kenntnisse im März 2018 an das Rahmen der Grundversorgung betreut, da- Team weitergeben. Darüber hinaus wurden von nahmen 147 Personen mehrmals und von MitarbeiterInnen verschiedene Vor- sogar regelmäßig unseren Dienst in An- träge besucht, Themen waren „Resilienz spruch. 48 Personen erhielten Soziothera- für Fortgeschrittene“, „Krisen und Krisenin- pie und 25 Klienten wurden im Ambulant tervention“, „Was hält uns gesund, was Betreuten Wohnen versorgt. Von den 521 macht uns krank?“ sowie „Humor in der Be- gesamt betreuten Menschen, hatten 53 handlung psychischer Störungen“. Die teil- Personen einen Migrationshintergrund. Die nehmenden MitarbeiterInnen berichteten Anzahl der Hausbesuche ist angestiegen, dem Team von ihren Erkenntnissen. unser Dienst legte im Jahr 2017 mit rund Die MitarbeiterInnen des SpDis unterstütz- 26000 Kilometer etwa 9000 Kilometer mehr ten auch in diesem Jahr die Arbeit der Ta- als im Vorjahr zurück. In den psychiatri- gesstätte „Die Brücke“. So wurden weiter- schen Diagnosen gab es, verglichen mit hin der Gebetskreis, ein zweiwöchig statt- dem Vorjahr, keine wesentlichen Verände- findendes Lachyoga und monatliche rungen. Die psychiatrischen Diagnosen un- Singnachmittage angeboten. Diese Ange- serer Klienten mit chronischen Verläufen bote waren auch wieder für die Mitarbeite- sind weiterhin u. a. schizophrene und affek- rInnen des Caritasverbandes geöffnet. tive Störungen, Borderline- und andere Persönlichkeitsstörungen, Angst- und Patenschaftsprojekt „HAND IN HAND“ Zwangsstörungen. Auch Menschen mit Auch im Jahr 2017 gab es für die Mitarbei- Doppeldiagnose Sucht und psychische Er- terin von „Hand in Hand“ viel zu tun. Neben krankung sowie Menschen mit Mehrfachdi- der kontinuierlichen Begleitung der beste- agnosen werden wie im Jahr zuvor vom So- henden Patenschaften wurden neue einge- zialpsychiatrischen Dienst versorgt. Nach richtet. Leider sind auch drei Patinnen wie vor beraten und begleiten wir mehr umgezogen, sodass hier eine erneute Pa- Frauen als Männer. Etwas mehr als die tensuche anstand und weiter ansteht. Teil- Hälfte unserer Klienten sind im Alter zwi- weise konnten Anfragen aus Kapazitäts- schen 41 und 60 Jahren, etwa ein Viertel ist gründen nicht bedient werden. Außerdem jünger als 41 und etwa ein Viertel der Klien- fanden kollegiale Beratungen innerhalb ten ist über 60 Jahre alt. Etwa die Hälfte un- und außerhalb des Verbandes statt. Im serer Klienten lebt allein, etwas weniger als

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Februar 2017 fand ein Vortrag und kollegi-  Stützung kommunikativer und sozi- aler Austausch zum Thema „Kinder psy- aler Fertigkeiten chisch kranker Eltern“ zusammen mit der  Förderung und Stärkung lebens- „Tandem“-Mitarbeiterin im Arbeitskreis praktischer Fähigkeiten, insbeson- Frühförderung statt. dere im Hinblick auf die Selbstver- Ende 2017 wurden in 14 Patenschaften 16 sorgung Kinder und Jugendliche begleitet und be-  Entlastung des familiären oder treut. Wir danken sehr den Patinnen und sonstigen Lebenszusammenhan- Paten, die sich einfühlsam und äußerst ges kompetent ehrenamtlich für die Kinder en-  Erschließung und Vermittlung wei- gagieren und ihnen einen Platz in ihrem tergehender Hilfen Herzen geben. Den betroffenen Familien  Hilfe zur Teilnahme in der Gemein- danken wir ebenso für ihr Vertrauen! Last schaft und Gesellschaft, soziale In- but not least danken wir unserem treuen tegration Sponsor für seine stetige und vertrauens- volle Unterstützung. Die Angebote der Tagesstätte finden in ei- Im Jahr 2017 gab das Villinger Barocken- ner geschützten Atmosphäre statt, wobei semble das 25. Benefizkonzert. Wir möch- die Inklusion und das „Hinausgehen“ ins ten den Musikern und Musikerinnen für ihre Gemeindeleben wichtiger Bestandteil ist. 25-jährige Treue an dieser Stelle wieder Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen ste- ganz herzlich danken! hen den Besuchern als Bezugspersonen Das Caritas Jahresthema „Zusammen sind und Ansprechpartner zur Verfügung. Durch wir Heimat“ begegnet uns in der Arbeit mit die vielfältigen Gesprächsmöglichkeiten unseren KlientInnen täglich. Der nieder- der Besucher untereinander oder mit den schwellige Zugang zu unserem Dienst und Mitarbeiterinnen im Einzelgespräch können die intensive Beziehungsarbeit mit unseren die Besucher ihre alltäglichen Probleme be- KlientInnen vermittelt diesen ein Gefühl von sprechen. Dadurch wird vermieden, dass Heimat. Heimat ist dort, wo man verstan- diese Probleme zu größeren Schwierigkei- den wird. Unser Dienst leistet einen wichti- ten anwachsen. Auch können frühzeitige gen Beitrag zum Leben der KlientInnen, sie Kontakte zu Ärzten, Sozialpsychiatrischer werden bei uns nicht an den Rand ge- Dienst, Beratungsstellen etc. hergestellt drängt. Jeder darf sich zugehörig fühlen, je- werden. der wird gehört und wertgeschätzt. Auch Im Jahr 2017 waren in der Tagesstätte drei durch unsere Versorgung im Rahmen des hauptamtliche Sozialpädagoginnen in Teil- ambulant betreuten Wohnens können zeit beschäftigt. Sie wurden unterstützt diese Menschen in ihren Wohnungen wei- durch zwei Kolleg*innen aus dem Sozial- ter beheimatet sein. psychiatrischen Dienst, die regelmäßig An- gebote in der Tagesstätte machten. Die Tagesstätte „Die Brücke“ Im Jahr 2017 besuchten 106 Personen die Durch die Angebote der Tagesstätte sollen Tagesstätte in Villingen (53 Männer, 53 Menschen mit psychischer Erkrankung im Frauen). Die wöchentliche Besucherzahl Rahmen ihres individuellen Leistungsver- lag durchschnittlich bei 80 Personen. Das mögens soweit gestützt und gefördert wer- entspricht etwa 16 Personen pro Tag. Von den, dass sie in ihrem derzeitigen Lebens- den 106 Besuchern wohnten die meisten umfeld verbleiben und ein selbst bestimm- alleine in einer eigenen Wohnung und wur- tes Leben führen können. Die Tagesstätte den durch keinen anderen Dienst betreut hat eine feste Tages-, Wochen- und Jah- oder begleitet. Gerade für diese Besucher resstruktur und gibt dadurch dem Alltag war die Tagesstätte die einzige und wich- Rhythmus. tigste Anlauf- und Kontaktstelle, um Hilfe Die Tagesstätte hat folgende Ziele: bei Problemen und bei Krisen zu erfahren.  Abkürzung von Klinikaufenthalten Für viele war ein selbstbestimmtes Leben sowie im Einzelfall Verhinderung nur durch die tagesstrukturierenden und von Klinik- und Heimeinweisung stabilisierenden Angebote der Tagesstätte  psychische Stabilisierung der Besu- möglich. cher, Stärkung von Selbstvertrauen und Eigeninitiative

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In der Tagesstätte sind die Besucher aktiv Die Einheit mit Hund dauerte eine Stunde. an der Planung und Durchführung von An- Anschließend fand ein gemeinsamer Spa- geboten beteiligt, können sich mit ihren Be- ziergang statt. Das Angebot ist freiwillig, dürfnissen, Fähigkeiten und Kompetenzen daher nahmen auch immer wieder andere sinnvoll einbringen. Die Tagesstätte knüpft und neue Besucher*innen das Angebot an den vorhandenen Ressourcen der Be- war. Im Berichtszeitraum nutzten etwa sie- sucher an und stärkt dadurch deren Selbst- ben Betroffene im Alter zwischen 38 und 69 hilfepotential. Im Jahr 2017 wurde dies in- Jahren das tiergestützte Angebot. Das An- tensiviert, indem eine feste Arbeitsgruppe gebot fand in einem separaten Raum statt, von Tagesstättenbesuchern gebildet sodass auch andere BesucherInnen wäh- wurde. Diese Gruppe traf sich regelmäßig renddessen die offenen Räumlichkeiten und erarbeitete Ideen für neue Beschäfti- der Tagesstätte nutzen konnten. Da der se- gungsangebote. Dieser Prozess wird im parate Raum auch von anderen Gruppen Jahr 2018 fortgesetzt. Außerdem ist im genutzt wird, mussten hier gewisse Hygie- neuen Jahr die Ausbildung und Einbindung neregeln beachtet werden. eines Genesungshelfers in die Tagesstätte vorgesehen. Ausblick Im Jahr 2017 konnte die Herstellung von Die MitarbeiterInnen des Sozialpsychiatri- Schmuck und Dekorationsartikeln aus Kaf- schen Dienstes arbeiten daran, die Zulas- feekapseln als regelmäßig stattfindendes sung zur Soziotherapie zu erlangen. Die Angebot der Tagesstätte ausgebaut wer- Nachfrage ist gestiegen und wird voraus- den. Die Schmuckstücke werden aus ge- sichtlich weiter zunehmen. Ein weiterer Be- brauchten Kaffee-Kapseln hergestellt, eine reich, der uns in unserer Arbeit begegnet ist Form der Wiederverwertung (upcycling), die Traumabearbeitung. Hier möchte sich die auch der Umwelt zugutekommt. Hierfür eine Mitarbeiterin fortbilden. Darüber hin- werden mehrere verschieden schwierige aus gibt es Überlegungen, einen psychisch Arbeitsschritte benötigt, die es ermögli- erkrankten Menschen als Genesungsbe- chen, nach den individuellen Anforderun- gleiter ausbilden zu lassen. Dieser könnte gen und motorischen Fähigkeiten zu arbei- unseren Dienst mit eigenen Erfahrungen ten. Die Abläufe variieren aber auch, so- bereichern. dass für die Teilnehmer*innen die Möglich- keit besteht, sich in neuen Fertigkeiten aus- Herzlichen Dank zuprobieren und die persönlichen Ressour- Auch dieses Jahr möchten wir uns wieder cen zu erweitern. bei allen System- und Kooperationspart- Einmal die Woche findet ein tiergestütztes nern für die außerordentlich gute Zusam- Angebot mit Hund Cayo statt. menarbeit bedanken. Ein herzliches Dan- keschön auch an unsere Sponsoren, die ei- nen wichtigen Beitrag zu unserer Arbeit leisten. Neben dem ganz besonderen Dank an alle Ehrenamtlichen und Paten sowie an das Villinger Barockensemble, möchten wir uns auch wieder bei all den Menschen be- danken, die bei unserem Dienst Rat such- ten und den Weg zu uns fanden.

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ST. JAKOBUS-HAUS Ziele der Arbeit im St. Jakobus-Haus Das Hauptziel des St. Jakobus-Hauses ist Die Menschen im St. Jakobus-Haus es, jeden einzelnen Bewohner in seinem In aller Regel werden im Wohnheim St. Ja- Sein anzunehmen und durch eine individu- kobus-Haus 24 Menschen in drei Wohn- ell auf ihn abgestimmte Betreuung und För- gruppen betreut. Wir nehmen Menschen derung die Integration in die Gesellschaft auf, die aufgrund ihrer psychischen Erkran- und die Teilhabe am gesellschaftlichen Le- kung bzw. Behinderung derart beeinträch- ben zu ermöglichen. Kann dieses Ziel, die tigt sind, dass sie ihren Alltag nicht mehr ei- Rückkehr in ein eigenständisch geführtes genständig entwickeln und gestalten kön- Leben, das stets im Vordergrund steht, von nen. Alltagskompetenzen können von die- den Bewohnern nicht erreicht werden, so sen Menschen nicht mehr ausreichend ge- kann auch die Beheimatung und eine dau- nutzt werden. Dadurch ist diesen Men- erhafte Betreuung im St. Jakobus- Haus schen ein selbstständiges und strukturier- eine Lösung sein. Dies findet mit dem Ziel tes Leben nicht mehr möglich. Die Bewoh- eines würdevollen Lebens in einem vorge- ner des St. Jakobs-Hauses sind vorwie- gebenen, beschützenden Rahmen statt. gend an Erkrankungen aus dem schizo- phrenen Formenkreis, an schweren De- Steigende Nachfrage pressionen oder an einer Persönlichkeits- Wie die letzten Jahre zeigen, haben wir bei störung erkrankt. Mindestens über den den alternden Bewohnern, die jetzt schon Zeitraum von sechs Monaten muss dieses lange im St. Jakobus-Haus leben, mit einer Krankheitsbild bei einem Menschen beste- steigenden Nachfrage nach Hilfsdiensten hen, um als chronisch anerkannt zu wer- zu rechnen. Insbesondere die Bereiche den. Ist dies der Fall, so sind sie im verwal- Körperhygiene, das Haushalts- und Orga- tungsrechtlichen Sinne seelisch behindert. nisationstraining und die medizinische Ver- Die seelische Behinderung wiederum ist sorgung erforderten im Berichtszeitraum die Voraussetzung für eine Kostenüber- eine stetig steigende Unterstützung. Diese nahme des Trägers der Sozialhilfe (Einglie- Unterstützung wurde vor allem durch die derungshilfe im Rahmen des SGB XII). Die Heilerziehungspflegerinnen erbracht. Maßnahme hat das Ziel, die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu fördern. Heimaufsicht Das St. Jakobus-Haus wurde 2017 erneut Das Team des St. Jakobus-Hauses einer Prüfung durch die Heimaufsicht unter- Das Team des St. Jakobus-Hauses, das für zogen. Das Ergebnis der Heimbegehung die Betreuung und auch für die Förderung fiel wieder sehr positiv aus. der Bewohner zuständig ist, bestand 2017 aus 14 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Dank und Mitarbeitern, darunter verschiedenste Bedanken möchte ich mich persönlich und Berufsgruppen, wie beispielsweise ein Dip- auch die Caritasmitarbeiter und die Bewoh- lompädagoge und Sportlehrer, Diplom-So- ner des St. Jakobus-Hauses, bei den Ko- zialpädagoginnen und - pädagogen, Ergo- operationspartnern, die unsere Arbeit un- therapeutinnen, Hauswirtschafterinnen, terstützt und ermöglicht haben. Insbeson- Heilerziehungspflegerinnen, eine Kranken- dere aber auch bei all jenen, die durch schwester und Heilerziehungspflegehelfe- Sach- und Geldspenden, aber vor allem rinnen. Das Team wurde von zwei Kräften auch durch „Zeitspenden“ unseren Heimall- im freiwilligen sozialen Jahr bzw. des Bun- tag bereichert haben. Unser ganz besonde- desfreiwilligendienstes unterstützt. Zusätz- rer Dank gilt natürlich auch dem engagier- lich wurde eine Studentin der Sozialen Ar- ten Heimbeirat und Dank sage ich als beit aus der Dualen Hochschule ausgebil- Heimleiter den unermüdlich tätigen ehren- det. Für die Schlafbereitschaft standen amtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. zehn ehrenamtlich Tätige zur Verfügung, die dafür eine Aufwandsentschädigung er- hielten; allerdings erbrachten diese Helfer zusätzlich viele ehrenamtliche Dienste.

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PROJEKT SMART AMBULANT BETREUTE

Das Ende der dreijährigen Laufzeit des WOHNGEMEINSCHAFT- Projektes SMART "Starke Menschen Ach- EN FÜR MENSCHEN ten Auf Richtige Teilhabe" wurde am 2. Februar 2017 mit einer Abschlussveran- MIT EINER staltung im Landratsamt mit vielen Gästen PSYCHISCHEN und Partnern gefeiert. ERKRANKUNG Ziele des Projektes waren und sind  weg von der Einzelförderung und Das Angebot Ambulant Betreutes Wohnen hin zu einer Strukturveränderung in in Wohngemeinschaften richtet sich an der Gesellschaft. Menschen, die eine Betreuung in stationä-  Bildungsangebote verändern und ren Einrichtungen oder Fachkliniken nicht erweitern. mehr benötigen, jedoch aufgrund ihrer Er-  Jede und Jeder soll einen Platz im krankung noch nicht alleine bzw. ohne Be- Bildungsangebot finden. treuung leben können, aber trotzdem ihren  Damit geht eine 15-jährige Projekt- Alltag gemeinsam gestalten möchten. arbeit mit einem ressourcenorien- Gemeinsam mit dem zuständigen Kosten- tierten Ansatz zu Ende. träger - in den meisten Fällen ist hier der Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig– wer- Resultate des Projektes den zu Beginn der Betreuung individuelle  Eine Erweiterung des Kursangebo- Ziele vereinbart. Diese Zielvereinbarungen tes in der Volkshochschule für Men- dienen als Grundlage für die gemeinsame schen mit Behinderungen. Arbeit. Die Ziele werden im Laufe der Zeit  Ausschreibung der Volkshoch- immer wieder überprüft und fortgeschrie- schulkurse in einfacher Sprache. ben.  Fortführung des ressourcenorien- Drei Wohngemeinschaften in Villingen und tierten Ansatzes im lokalen Teilha- in Donaueschingen bieten insgesamt fünf- bekreis für Menschen mit und ohne zehn Frauen und Männern im Alter von der- Einschränkung in Villingen und in zeit 24-69 Jahren Wohnraum und Betreu- Bad Dürrheim in einem begrenzten ung mit dem Ziel, diesen Menschen die Rahmen. Teilhabe am Leben und in der sozialen Ge-  Einrichtung eines Bildungsfonds meinschaft zu ermöglichen. Unser Angebot umfasst Gruppenbespre- Weit über das eigentliche Projekt hinaus chungen, gemeinsame Freizeitaktivitäten, hat die konsequente Verfolgung des res- Einzelgespräche, Unterstützung im Um- sourcenorientierten Ansatzes auch in den gang mit Ämtern und Behörden, Begleitung unterschiedlichsten Diensten Früchte ge- zu Arztbesuchen, Unterstützung bei der tragen. So konnte beispielsweise in der Suche nach Arbeit oder Beschäftigung, Un- Flüchtlingsarbeit ein vorbildliches Projekt terstützung bei der Gestaltung einer geeig- zur Kompetenzverbesserung bei den neten Tagesstruktur, Hilfe in Krisen und oft Flüchtlingen durchgeführt werden. In der genug auch lebenspraktisches Training. Tagesstätte wurden ganze Arbeitsprojekte mit den Beteiligten geplant. Mitarbeiterstruktur Das geplante Anschlussprojekt: ‚Sag‘s ein- Zwei Sozialarbeiterinnen und eine pädago- fach!‘, ein Übersetzungsbüro für „Leichte gische Hilfskraft stehen den Bewohnerin- Sprache“, konnte zumindest in 2017 bei der nen und Bewohnern beratend, motivierend Aktion Mensch nicht beantragt werden. und begleitend auf dem Weg zur Errei- chung dieser Ziele zur Seite.

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Besonderheiten im Jahr 2017 Schwenningen, das Jobcenter Villingen, Wir haben uns als Team in 2017 weiter ver- das Reha-Zentrum Christiani e.V. in Alb- netzt, so dass wir flexibler auf die besonde- bruck-Schachen. ren Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen Mit vielen besteht schon seit Jahren eine und Bewohner eingehen können. vertrauensvolle Zusammenarbeit.

„Zusammen sind wir Heimat“ im Kon- text unserer Arbeit Die unterschiedlichen Bedeutungen des AMBULANTE DIENSTE Wortes „Heimat“ wurden uns in diesem IN DER BEHINDERTEN- Jahr ganz besonders bewusst. Da ist zum einen der psychisch erkrankte türkisch- HILFE stämmige WG- Bewohner, der nach einem längeren Aufenthalt in der Türkei verunsi- „Das Wesentliche im Umgang miteinander chert zurückkommt und fragt: „Wo ist ei- ist nicht der Gleichklang, sondern der Zu- gentlich meine Heimat? Dort oder hier? sammenklang.“ Welche Kultur ist mir näher? Wo werde ich (Ernst Ferstl, Österreichischer Lehrer und Dichter) mehr akzeptiert und respektiert?“ Ein ande- Die ambulanten, familienunterstützenden rer WG-Bewohner, der nach vielen Versu- Dienste in der Behindertenhilfe begleiten chen, ihn trotz Pflegebedürftigkeit in der Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbe- Wohngemeinschaft halten zu können, in darf und bieten professionelle Hilfestellung. ein Pflegeheim umziehen muss, sagt: „Ich Menschen werden wohnortnah versorgt war doch in der WG „beheimatet“!“ Ein an- und sollen möglichst lange in der Familie derer WG-Bewohner kommt neu hinzu und bzw. im bestehenden Beziehungsnetzwerk findet nach Jahren in Heimen der Woh- leben können. Deshalb orientieren sich die nungslosenhilfe ganz zaghaft eine neue Leistungen am Bedarf der Menschen und Heimat – bei uns. deren Alltag. Hierzu gehören: die Entlas- tung der pflegenden Eltern in Form von so- Ausblick zialpädagogischer, teilhabeorientierter Fa- Unser Ziel ist es eine adäquate Palette an milienassistenz. Dies bringt den Eltern Er- Hilfsangeboten anbieten zu können. Die- holungsphasen, bietet Verständnis und gibt sem Ziel sind wir 2017 ein Stück näherge- Sicherheit. Außerdem die Freizeitgestal- kommen, indem konkrete Planungen auf- tung von Menschen mit Handicap, die genommen wurden, für eine Wohngemein- Pflege, Begleitung und Assistenz von Kin- schaft, die ab 2018 den besonderen Be- dern mit Behinderungen und deren Ge- dürfnissen von Menschen mit psychischer schwister sowie die Beratung von Men- Erkrankung und gleichzeitig bestehendem schen mit einem behinderungsbedingten Pflegebedarf gerecht werden soll. Nachteil. Des Weiteren Beratung der Ange- hörigen zum Erhalt von Unterstützungsleis- Kooperationspartner tungen, Finanzierung von Leistungen so- Unser Dank gilt unseren Kooperationspart- wie Zusammenarbeit mit den Leistungsträ- nern: Neben den niedergelassenen Fach- gern, Schulassistenz, Hilfen zur Erziehung ärzten für Psychiatrie und den gesetzlichen und Wohnassistenz. Betreuern sind dies vor allem die Eingliede- rungshilfe des Landkreises Schwarzwald- Die vier Teams Baar als Kostenträger, die Psychiatrische Zum Team Bienenstock gehören eine Heil- Institutsambulanz (PIA), das Vinzenz-von- erziehungspflegerin, drei Fachkräfte aus Paul Hospital in , die Luisenklinik in der Sozialpädagogik, eine Fachkraft für Bad Dürrheim, der "Verein zur Eingliede- Kinderkrankenpflege, zwei Heilpädagogen, rung Behinderter in das Arbeitsleben" in ein/e Altenpfleger/in, eine Fachkraft Erzie- Donaueschingen, der SKM in Donaue- hung, eine Mitarbeiterin aus dem Bereich schingen, die katholische Sozialstation Do- der Gesundheitswissenschaften und eine naueschingen, die Bruderhaus Diakonie in Alltagsbegleitung. Außerdem je eine Assis- Donaueschingen inkl. Werkstatt, die Reha- tenzkraft FSJ und ein Student im Studium Werkstatt der Lebenshilfe in Schwennin- Fachrichtung Soziale Arbeit. gen, die Fachstelle Sucht in Villingen-

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Zum Team Sonne gehören drei Mitarbei- Wohngemeinschaften / Wohnassistenz ter/innen in der Alltagsbegleitung, drei Heil- 27 junge Erwachsene mit Handicap woh- erziehungspfleger/innen, ein Pädagoge, nen in einer unserer vier Wohngemein- eine Fachkraft für Heilpädagogik, eine Kin- schaften, WG „Klösterle“, WG „Ruhstein- derpflegerin und eine Erzieherin. Außer- weg“, „Sperberstraße“ und seit Mai 2017 dem zwei Assistenzkräfte FSJ, eine Auszu- „WG Wohnen am Neckar“. Etwa 35 weitere bildende zur Heilerziehungspflege und ein Erwachsene wurden in ihrer Alltags- und Student aus der Fachrichtung Soziale Ar- Teilhabegestaltung durch den Dienst unter- beit. stützt. Spezielle Veranstaltungen für Kinder Zum Team Wohngemeinschaft Klösterle mit Autismus-Spektrum-Störung fanden gehören zwei Fachkräfte Sozialpädagogik, monatlich statt, ebenso der Kreative Kinder eine Altenpflegerin, eine Mitarbeiterin in der Treff (KKT). Die Angebote richteten sich an Kranken- u. Gesundheitspflege, sowie drei Kinder mit Lust auf Spiel, Bewegung und Auszubildende zur Heilerziehungspflege, Kreativität. Monatlich fand auch das Inklu- ein Student der Sonderpädagogik und drei sionsprojekt in Form eines kunterbunten Assistenzkräfte FSJ. Mittags, in Kooperation mit dem Kindergar- Das Team Wohngemeinschaft Ruhestein ten St. Michael in Villingen, mit Möglichkei- besteht aus zwei Fachkräften Heilerzie- ten für Kinder mit und ohne Handicap auf- hungspflege, eine Fachkraft Familienpflege einander zuzugehen, statt. In diesem Jahr sowie zwei Auszubildende zur Heilerzie- nahmen 6 Kinder mit Handicap dieses An- hungspflege und eine Assistenzkraft FSJ. gebot wahr. Einmal im Monat fand in der Im Team Wohngemeinschaft Wohnen am Karl-Wacker-Schule in Donaueschingen Neckar gibt es eine Sozialpädagogin, eine der Samstagstreff statt, ein Angebot, das Fachkraft für Heilerziehungspflege, eine sich an Kinder und Jugendliche im Alter von Kinderkrankenpflegerin und ein Heilerzie- 8 bis 20 Jahren richtet. Die integrative Mäd- hungspflegehelfer. chengruppe fand jede Woche in Koopera- Zusätzlich unterstützen 121 aufwandsent- tion mit der 7. Klasse der Golden-Bühl- schädigte Freiwillige. Schule in VS-Villingen statt. Die maximale Folgende Angebote konnten die Familien Teilnehmerzahl wurde hier stets erreicht. und Menschen mit Handicap 2017 in An- Im wöchentlichen Wechsel fand in Villingen spruch nehmen: 134 Familien wurden und St. Georgen die Jungsgruppe statt, mit durch Fach- und Assistenzleistungen wö- tollen Aktivitäten. Fußball, Basketball, Ke- chentlich und/oder in den Ferien unterstützt geln und Minigolfen lautete hier das Ange- und entlastet. Durch wechselnde Aktivitä- bot, für das es immer eine Warteliste gab. ten wurde den Kindern und Jugendlichen Einmal im Monat konnten 3-6 Kinder einen ein abwechslungsreiches Freizeitpro- Vormittag mit dem Therapiehund Fritz ver- gramm geboten. bringen, um Ängste abzubauen und Zeit in der Natur zu verbringen. Schulassistenz und Kindergartenbeglei- Von März bis November gab es monatlich tung einen Reitnachmittag auf dem Schützenhof 13 Kinder und Jugendliche mit einem be- in Sommertshausen. Pferde putzen, pfle- hinderungsbedingten Nachteil erhielten Be- gen und reiten war angesagt. Die Kinder gleitung durch den Schul- und Kindergar- konnten Ängste abbauen, Zeit in der Natur tenalltag. Die Assistenz erfolgt individuell verbringen, an ihrer Körperspannung arbei- angepasst an den Bedarf des Schülers/der ten und den Gleichgewichtssinn trainieren. Schülerin oder des Kindergartenkindes. Zu Außerdem lernten sie Verantwortung zu den Aufgaben gehören pflegerische Tätig- übernehmen und abzugeben. Alle zwei keiten, Hilfestellung bei der Fortbewegung, Wochen fand der Schonachtreff statt. Acht Förderung der Konzentration und Aus- junge Erwachsene treffen sich zum Ge- dauer während des Unterrichts, Wegbe- spräch, zur Teilhabe und zu gemeinsamen gleitung und Hilfestellung zur Integration in Wanderungen und Aktivitäten. Die Ferien- die Klassengemeinschaft und Kindergar- betreuung in den Sommerferien fand über tengruppe. zwei Wochen täglich statt. Bei den Ausflü- gen für Erwachsene trafen sich 20-30 Er- wachsene zweimal im Monat, um Städte zu

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erkunden, ins Schwimmbad zu gehen, Er- lebnisparks zu besuchen und in der Disco FOHRENHOF zu tanzen. Die Freizeiten fanden in zwei Wochen in den Pfingstferien, im Feriendorf Wir arbeiten im schönen Restaurant Öfingen, statt. Im Juni gab es wieder eine Fohrenhof im Bereich Service, Küche und Mallorca-Flugreise für Erwachsene. Zehn stellen dazu das Housekeeping im Teilnehmer, unterstützt und assistiert durch Hapimag Resort Unterkirnach. 4 Assistenzkräfte, erkundeten in dem ein- Zu unseren Aufgaben gehört es, unseren wöchigen Aufenthalt die Baleareninsel und Gästen nicht nur einen schönen Aufenthalt erholten sich am Meer und Strand. In den in Unterkirnach zu bereiten, sondern auch Sommerferien wurden drei Wochen Ferien- einen rund rum schönen Tag in unserem freizeit im Eckenhof in Schramberg-Sulgen Restaurant zu bescheren, in dem wir ihnen angeboten. bei der Auswahl ihrer Speisen mit Rat und Zusätzlich konnten circa 150 Menschen Tat zur Seite stehen, die passenden Ge- und Familien persönlich oder telefonisch tränke zu unserer gut bürgerlichen Küche beraten und mit anderen Diensten und Be- empfehlen, ihre Tische liebevoll eindecken ratungsstellen vernetzt werden. Die häu- und unseren Gästen ihre Wünsche von den figsten Anliegen waren: die halbjährliche Augen ablesen. Unsere Gäste haben bei Pflegeüberprüfung, Körperbehinderung uns die Möglichkeit, Speisen aus der Re- und/oder geistige Beeinträchtigung, und/o- gion-ganz ohne Konservierungsstoffe zu- der psychische Erkrankung, Entwicklungs- bereitet - zu genießen. Verzögerung, Autismus. Wir – d.h. unsere Menschen mit Behinde- Unterstützung wurde erbeten: im Alltag, in rung (insgesamt 10) machen unser Team Schulassistenz, erster Arbeitsmarkt, Pflege erst wirklich komplett. Wir ermöglichen und häusliche Pflege, Haushaltsunterstüt- ihnen im Restaurant Fohrenhof den Ein- zung, Erhalt einer Pflegeeinstufung, Woh- stieg in den ersten Arbeitsmarkt und för- nungssuche, stationäre Unterkunft, Exis- dern ganz besonders ihre Stärken. Jeder tenznöte, Hilfen für werdende Mütter, Erzie- weiß, die Gastronomie ist nicht einfach, hungshilfe, eigene psychische Erkrankung aber gerade dieser Tatsache ist es zu ver- oder die eines Angehörigen sowie Bera- danken, dass wir als Team so perfekt zu- tung bei Angehörigen mit altersbedingtem sammengewachsen sind. Wir sind eine ei- Hilfebedarf. gene Familie und verbringen ebenfalls un- sere Freizeit miteinander. Und genau dies Ausblick in das Jahr 2018 ist es doch, wenn man sagt, „zusammen Bestehende Unterstützungsangebote wer- sind wir Heimat“. Unser Betrieb ist unsere den fortgeführt und der Nachfrage ange- zweite Heimat, wo wir nicht nur zusammen passt. Ferienfreizeiten für Kinder, Jugendli- arbeiten, sondern füreinander da sind! Zu che und Erwachsene sind geplant. Die unserer Freude können wir verbuchen, Dienstleistung wird der neuen Verordnung dass wir einen Menschen mit Behinderung angepasst. Neu ab Januar: Monatlich findet erfolgreich durch seine Ausbildung zum das Angebot Freitags-Kids statt. Außerdem Beikoch gebracht haben und auch dieses Angebote für Rentner und Daheimgeblie- Jahr wieder zwei Auszubildende im Bereich bene. Service und Küche begrüßen durften. Auch spielt mittlerweile nicht nur das Thema „In- Dank an die Leistungsträger klusion“ bei uns eine Rolle, sondern auch Die Finanzierung der Dienstleistung erfolgt die „Integration“. Unser Azubi in der Küche über viele verschiedene Träger. Die Ein- kam als Flüchtling aus Gambia zu uns und gliederungshilfe des Landkreises Schwarz- hat sich voll und ganz in unser Team inte- wald-Baar und anderer Landkreise, die griert. Pflegekassen der Familien, die Jugendhilfe Zu unseren Gästen zählen nicht nur die von Landkreis und Stadt Villingen-Schwen- Hapimag Mitglieder, welche direkt an unse- ningen. rem Restaurant wohnen, auch viele Einhei- Allen sei hiermit für die gute Zusammenar- mische aus Unterkirnach, Villingen und beit und die Anerkennung der Hilfen ge- Umgebung kommen uns immer wieder dankt! gern besuchen. Und unter dem Motto „man

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soll die Feste feiern, wie sie fallen“, bewirt- schaften wir mittlerweile auch immer mehr SCHULSOZIALARBEIT Familienfeiern, wie Hochzeiten, Kommuni- onen, Geburtstage und Konfirmationen. Seit 1999 gibt es die Schulsozialarbeit im Und wir freuen uns, sagen zu können, dass Caritasverband für den Schwarzwald-Baar- gerade diese Feierlichkeiten immer mehr Kreis e.V. Inzwischen ist der Bereich immer zunehmen, da sich die Gäste einfach wohl weiter gewachsen, so dass wir aktuell an bei uns fühlen. Des Weiteren richten wir 27 Schulen vertreten sind. Von der Grund- ebenfalls Caterings und Tagungen aus. So- schule, Werkrealschule, Förderschule mit konnten wir im Jahr 2017 schon einen (SBBZ), Gemeinschaftsschule über die Re- leichten Aufwärtstrend verzeichnen. Wir alschule bis zum Gymnasium, der Bedarf haben es geschafft, uns einen guten Ruf nach Schulsozialarbeit besteht. Zusätzlich aufzubauen und werden mittlerweile immer sind wir an zwei Schulen in die Ganztages- wieder gern weiter empfohlen. betreuung eingebunden. Was uns aber ganz besonders freut, ist die Mit Datum zum 31.12.2017 besteht das Tatsache, dass immer mehr Vereine aus Team der Schulsozialarbeit aus 26 Mitar- Unterkirnach ihren festen Sitz bei uns ge- beiter/innen. Besonders zu erwähnen ist, funden haben, weil sie sich einfach bei uns dass wir immer noch mehrere Mitarbei- wohl fühlen. ter/innen haben, die von Anfang an dabei Trotz all dem sind wir vom Fohrenhof im- sind. Dies ist ein Indiz für verlässliche und mer noch auf Hilfe von unseren Spendern professionelle Arbeit im Team und an den angewiesen, um dieses einzigartige Projekt Schulen. weiterhin fortführen zu können. Hierbei gilt Ein großer Teil der Arbeit besteht immer unser Dank insbesondere dem „Freundes- noch aus Einzelgesprächen. Von den ins- kreis“, dem „Innovationsnetzwerk“ und all gesamt 2.340 Einzelgesprächen waren bei den Spendern, die uns letztes Jahr bereits 1.378 Schüler/innen mindestens drei Ter- tatkräftig unterstützt haben, auch unter an- mine erforderlich und bei 962 Schüler/innen derem beim Stadtlauf in Villingen und wir waren mehr als 3 Termine notwendig. Indi- hoffen natürlich, dass diese uns auch im viduelle Beratung und Hilfe beim Thema kommenden Jahr weiterhin zur Seite ste- Schutz bei Kindeswohlgefährdung nach hen. SBG VIII §8a Abs. 4 wurden in insgesamt Für die Zukunft wünschen wir uns natürlich 68 Fällen gewährt. Hier erfolgte die Bera- gerade das Thema „Catering“ weiter auszu- tung immer in Kooperation mit dem jeweili- bauen und genug zu erwirtschaften, damit gen Jugendamt. Wie eingangs erwähnt, wir in naher Zukunft „auf eigenen Beinen“ sind Einzelfallgespräche eine Hauptauf- stehen können. gabe der Schulsozialarbeit. Eines der Hauptthemen dieser Gespräche ist die Pu- bertät der Jugendlichen. Pubertät bedeutet für Jugendliche nicht nur eine körperliche Veränderung, sondern auch die Entwick- lung zu einer eigenständigen Persönlich- keit. Alltägliches wird in Frage gestellt - Rei- bungen werden bewusst gesucht. Er- schwerend kommen bei vielen Jugendli- chen noch Faktoren wie zerrüttete Famili- enverhältnisse, innerfamiliäre Problemla- gen wie Gewalt, Alkohol und andere Sucht- mittel, hinzu. Zunehmend verunsichern me- diale Einflüsse und erschweren das alltäg- liche Leben. Kinder und Jugendliche möch- ten hierbei mit ihren Sorgen und Ängsten ernst genommen und bei der Lösungsfin- dung konstruktiv unterstützt werden. Einen hierfür notwendigen Gesprächspartner, mit dem sie auf Augenhöhe kommunizieren können, finden viele Jugendliche in der

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Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeit bietet Dankeschön im Lebensraum Schule niederschwellige, Bedanken möchten wir uns bei allen Mitar- anonyme und verlässliche Unterstützung beitern und Partnern, die mit uns zusam- für Schülerinnen und Schüler jeden Alters, mengearbeitet und die uns hilfreich unter- sowie für Eltern und Lehrkräfte. Neben der stützt haben. Ebenfalls gilt unser Dank den Beratung zu alltäglichen Problemlagen, fin- Schulleitungen und allen, die unsere Arbeit den Kinder und Jugendliche hier auch Un- auch finanziell unterstützt haben. terstützung für Gespräche mit Mitschülern, Eltern und Lehrern, sowie bei der Kontakt- aufnahme zu weiteren Unterstützungsan- geboten anderer Fachdienste.

Themen der Einzelfallhilfe waren: • Cybermobbing oder/und Mobbing • Familiäre Probleme wie häusliche Ge- walt, psychische Gewalt, sexuelle Ge- walt, Suchtproblematik, psychische Er- krankungen, Kommunikation und Kon- flikte jeder Art. • Konfliktmediation • Die Vermittlung von Schülern an geeig- nete Stellen bzw. gemeinsame Bera- tungsgespräche mit speziellen Fachstel- len. • Psychische Auffälligkeiten wie beispiels- weise suizidale Gedanken, depressive Verstimmungen, massives Risikoverhal- ten. • Schulverweigerung • Leistungsprobleme • Beratung bei der Entwicklung von persön- lichen und beruflichen Perspektiven und Zielen. • Verhaltensauffälligkeiten wie selbstverlet- zendes Verhalten, aggressives Verhal- GANZTAGESBETREU- ten, delinquentes Verhalten. UNG AM DEUTENBERG • Deutsche Sprache und Kultur, der Um- gang mit anderen Kulturen. „Die Aufgaben mehren sich, Mitarbeiter ste- • Probleme mit dem Leben in verschiede- hen vor neuen und wachsenden Herausfor- nen Welten. Zuhause wird eine andere derungen!“ Eva-Maria Zimmermann, Teamleitung Sprache gesprochen, Eltern sprechen teilweise so gut wie kein Deutsch, man Die Situation und Entwicklung lebt fern vom Heimatland. Mit wachsenden Herausforderungen in der • Religiöse Feste Ganztagesbetreuung von Schülerinnen • Gefühle, Bedürfnisse, Wut und die Ent- und Schülern sehen sich die Mitarbeiter am wicklung von Strategien, um damit umge- Schulverbund Deutenberg in VS-Schwen- hen zu können. ningen konfrontiert. Reduzierten sich die Zahlen der zu betreuenden Schülerinnen Rückblickend ist zu sagen, dass die und Schüler (SuS) Anfang des neuen Schulsozialarbeit ein wichtiger Bestandteil Schuljahres noch, so sind sie verglichen mit in der Schule geworden ist. Es ist erfreulich dem Jahr 2016 nahezu gleich geblieben. zu beobachten, dass man den Bedarf er- Gleichzeitig stiegen die Anforderungen an kannt hat und, dass immer mehr Schulsozi- die Mitarbeiter, weil die SuS sich nun zu- alarbeiter/innen an verschiedenen Schulen sätzlich den Herausforderungen des Re- eingesetzt werden.

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gelschulalltags stellen müssen, was wiede- ein Grund für notwendige entzerrende rum zu einer höheren Betreuungsnach- Maßnahmen. frage führt. 342 Schülerinnen und Schüler, von insge- Die Mitarbeiter im Bezugsbetreuungs- samt 952, die den Schulverbund besuchen, team sind es, die aktuell das Ganztagesangebot Das Team setzt sich zusammen aus drei der Werkrealschule (WRS) nutzen, zum pädagogischen Fachkräften, zwei davon Mittagessen waren im November 2017 160 mit Leitungsverantwortung, drei Mitarbeite- SuS angemeldet, zuzüglich 50 Gymnasias- rinnen mit langjähriger pädagogischer Er- ten, welche das Angebot an unterschiedli- fahrung sowie einem Praktikanten im frei- chen Tagen nutzen, und 41 SuS aus der willigen Dienst. Alle offenen Stellen konn- Abteilung Realschule. Insgesamt sind dies ten besetzt werden und die Besetzung der leicht steigende Zahlen. stellvertretenden Leitung im Sommer 2018 ist geklärt. Unterstützung erhält das Team Die Mitarbeiter im Mensa-Team regelmäßig von ehrenamtlichen Mitarbei- Drei Kleinteams, das Mensa-Team, das eh- tern. Ohne dieses Engagement, das aber renamtliche Team und das Bezugsbe- leider auch oft an seine fachlichen Grenzen treuer-Team, zeichnen sich für die Betreu- stößt, wäre eine durchgängige Betreuung ung verantwortlich. Zum Mensa-Team ge- nicht leistbar. hören neben den zwei Ansprechpartnern, die im direkten Kontakt mit den Kindern und Die pädagogische Arbeit Jugendlichen stehen, weitere fünf Mitarbei- Zu den vorrangigen Aufgaben gehört die terinnen im Ausgabe- und Spülbereich. Die Unterstützung von Kindern und Jugendli- zwei Mitarbeiterinnen im vorderen Bereich chen, die nach Deutschland kommen, beim unterstützen die Kinder und Jugendlichen Spracherwerb (Ausländeranteil 48 %). Au- und geben ihnen Sicherheit und Orientie- ßerdem haben wir es zunehmend mit psy- rung. Dem recht knapp bemessenen hinte- chischen Belastungsstörungen, mit Autis- ren Versorgungsbereich und der großen mus, ADHS und ADS zu tun. Die vorherr- Zahl an Essensanmeldungen - Bedarf stei- schende Multinationalität erzeugt ebenfalls gend - sind die dort permanent benötigten mehr Konflikte und die Herausforderungen fünf Mitarbeiterinnen geschuldet. an das Team steigen. Grenzüberschrei- tende Verhaltensweisen der Kinder und Die Entwicklung in Zahlen Gewalthandlungen belasten den Schulall- An der Entwicklung über einen Zeitraum tag und stellen besondere Herausforderun- von zwei Jahren zeichnet sich ab, wohin die gen dar. Die praktizierte Fortbildung der Reise geht. Die aktuell 98 Sitzplätze in der Mitarbeiterinnen, die der Stärkung der pä- Mensa sind während der Essenszeit – dagogischen Kompetenz dient, ist unab- 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr - durchweg be- dingbar. Mit etwa 160 SuS ist der Betreu- setzt; zu Stoßzeiten kommt es immer wie- ungsbereich - hier finden wir fünf thema- der zu langen Warteschlangen. Bei weiter tisch gegliederte Räume und den Flur - steigenden Essensanmeldungen wird sich ausgelastet und die Ausweichmöglichkeit konkreter Handlungsbedarf ergeben. Wei- in die benachbarte Turnhalle wird von den tere Sitzplätze werde man nicht schaffen Kindern und Jugendlichen gerne angenom- können, da sonst die notwendigen Bewe- men. gungsräume zu stark eingeschränkt wür- den. Dies würde Konfliktsituationen ebenso Das Auszeitraumkonzept begünstigen, wie die jetzt schon grenzwer- Der Auszeitraum ist täglich für sechs Stun- tige Belastung durch den Lärm in der den von einer pädagogischen Mitarbeiterin Mensa. Die Einführung der Gleitzeit hat betreut und wird von den Lehrkräften ge- sich bewährt, wird aber aufgrund der feh- nutzt, um in akuten Fällen Schlichtungsge- lenden Sitzplätze auf Dauer keine Entzer- spräche zu führen, um SuS mit Unterrichts- rung bieten, so dass hier grundsätzliche verweisen aufzunehmen oder auch bei Maßnahmen erforderlich sein werden. An- Krankheitsfällen und akuter Wundversor- steigende Zahlen unterstützungsbedürfti- gung. Im vergangenen Schuljahr wurde ger Kinder und Jugendlicher sind ebenfalls diese Ausweichmöglichkeit von den Lehr- kräften 1.926 mal genutzt.

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Die Zusammenarbeit und Vernetzung tigen Budgets bis 2020 sichergestellt wer- Die Vernetzung und der Austausch der Be- den. Die weitere Finanzierung erfolgt durch treuungsteams mit den Lehrkräften ist not- die Stadt DS und Spendengeldern. Ziel des wendig und funktioniert gut. Allerdings stei- Bundesprogramms ist es, die Kommunen gen durch den hohen Unterstützungsbe- dabei zu unterstützen, den demographi- darf auch die Herausforderungen und per- schen Wandel bestmöglich zu gestalten. sonelle Grenzen tun sich auf. Sehr zeitin- Mit dem Ziel die Kommune bei der Gestal- tensiv sind Überprüfungen durch den son- tung des demographischen Wandels zu un- derpädagogischen Dienst. Die Kooperation terstützen, sind wir offen für alle Menschen mit der Schulsozialarbeit der Diakonie ist und arbeiten generationenübergreifend. absolut notwendig und wir beziehen die Jung und Alt lernen hier gegenseitige Rück- dortigen Mitarbeiter regelmäßig in unsere sichtnahme, Toleranz und Verantwortung. Teamsitzungen und Fallbesprechungen Begegnung und Austausch gibt allen Sei- ein. ten die Gelegenheit Neues zu erfahren, sich aktiv einzubringen. In unserem Haus Der Schulverbund Deutenberg finden Menschen Anregung und Unterstüt- Der Schulverbund gliedert sich in zwei zung, können gemeinsam mit anderen Teile, die Realschule, die von Kristin König neue Sichtweisen entwickeln und sich un- geleitet wird und die Werkrealschule, an kompliziert und zwanglos in die Gemein- der Gisela Singer die Leitung hat. Als Ab- schaft einbringen. teilungsleiterin der Werkrealschule ist Gi- Zwischenzeitlich ist das Mehrgenerationen- sela Singer unsere Ansprechpartnerin in haus in Donaueschingen integriert und bie- Sachen Ganztagesbetreuung. Einmal wö- tet sozialraumorientiert vielen BürgerInnen chentlich treffen sich die Leitungsverant- eine Alternative zu den oft nicht mehr exis- wortlichen der Ganztagesbetreuung und tierenden traditionellen Strukturen, wie z.B. Gisela Singer zum Austausch und zum Ab- der Großfamilie. Durch die über 70 ehren- gleich. Gemeinsam und im kontinuierlichen amtlichen Akteure wird die Vielfalt an Ange- Austausch mit dem Leiter des Schulverbun- boten und Aktionen im Mehrgenerationen- des, Bernd Ellinger und der Leiterin der Re- haus erst möglich. alschule arbeitet man an der weiteren Ent- Wir bieten zwei Arbeitsgelegenheitsstellen wicklung des Schulverbundes. Anfang des des Jobcenters an. Meist Langzeitarbeits- Schuljahres 2017 bildete die Teamleitung lose haben hierdurch die Möglichkeit, ent- der Ganztagesbetreuung mit Vertretern sprechend ihrer Fähigkeiten, bei uns mitzu- des Kollegiums und des Schulleitungs- wirken und neues Selbstbewusstsein zu teams eine Layout-Gruppe, welche sich mit entwickeln, um wieder in den Arbeitsmarkt den Ergebnissen des Leitbildprozesses be- vermittelt werden zu können. schäftigte. Die Ganztagesbetreuung hat ei- Das vergangene Jahr war sehr abwechs- nen festen Platz im Schulportfolio und nicht lungsreich, an Ideen und Angeboten man- zuletzt durch eine gelebte Transparenz ent- gelte es uns nicht. Nachstehend eine Über- stehen immer mehr Berührungspunkte zwi- sicht über die Vielzahl wiederkehrender schen allen am Schulleben Beteiligten. Termine, die offen für alle sind:

MEHRGENERATIONEN- HAUS

Seit März 2008 findet man in Donaueschin- gen, in der Schulstraße 5, das Mehrgene- rationenhaus mit dem Café ansprech- BAAR. Nachdem das von dem ESF geför-  Die Senioreninternetinitiative: un- derte Aktionsprogramm abgelaufen ist, er- terstützt Senioren beim Umgang mit halten wir seit 2018 den Zuschlag aus dem PC und Internet. neuen Bundesprogramm Mehrgeneratio- nenhaus. Damit konnte ein Großteil des nö-

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 Der Tafelladen: bietet die Möglich- man sich, redet, lacht, spielt oder arbeitet keit für BürgerInnen mit Berechti- miteinander. Neben dem Stammtisch sind gungsschein zum günstigen Ein- zwischenzeitlich, vor allem beim Mittags- kauf von Lebensmitteln. tisch, auch alle anderen Sitzgelegenheiten  Die Stillgruppe: Beratung von jun- belegt, so dass wir räumlich an unseren gen Müttern. Grenzen angelangt sind.  Frauen nach Krebs: Selbsthilfe- Die Gästeschar ist gemischt: von den Al- gruppe leinstehenden - die älteste Dame ist 94  Krabbelgruppen Jahre - über den Polizisten, die Bibliotheks-  Rentenberatung leiterin und anderen Berufstätigen sowie  Das Strickcafé: Stricken und Stri- Menschen mit geringem Einkommen, tref- cken lernen fen sich Vertreter fast jeder gesellschaftli-  Café und Kino chen Gruppe. Viele unserer Gäste kommen gerne hierher, weil ihnen die unkomplizierte  Offenes Singen Gesellschaft einfach gut tut. Gut besucht,  Mundartprojekt der Bürgerstiftung beliebt und sehr gesellig war das Jahresab- Donaueschingen schlussfest für die ehrenamtlichen Mitar-  Das Reparaturcafé: „Reparieren beiterInnen der ansprechBAAR. Es war statt wegwerfen“ eine gute Gelegenheit der Koordinatorin  Pflegeelterncafé: Erfahrungsaus- des Mehrgenerationenhauses (eine Sozial- tausch für Tagespflegeeltern pädagogin mit 60%) die Arbeit und das En-  Babysitterkurse gagement der MitarbeiterInnen wertzu-  Babysitterbörse: Vermittlung von schätzen. In zahlreichen Gesprächen Babysitterinnen wurde deutlich, dass das Ehrenamt neben  Lachyoga/ Yoga auf dem Stuhl dem Nutzen für andere oder für das Ge-  Näh-und Flickwerkstatt meinwesen auch immer eine Bereicherung  Gesprächscafé für das eigene Leben darstellt. “Ihr seid ein bisschen wie meine 2. Familie“, drückte Neben diesen festen Terminen fanden im eine Mitarbeiterin ihr Wohlgefühl aus. vergangenen Jahr Vorträge verschiedener Das Caritas-Jahresthema „Zusammen sind Referenten statt. Themen waren: "Donaue- wir Heimat“ wird in unserem Haus bei vie- schingen in der Zeit nach 1945“, "Fasten in len Angeboten und Begegnungen spürbar. den Weltreligionen“ und der "Jakobsweg“, Das gelingende Miteinander, eine vorur- ein Elternseminar sowie ein monatliches teilsfreie, offene Willkommenskultur lassen Generationenfrühstücksbuffet. In den Som- unser Haus für viele Menschen zu einem merferien beteiligten wir uns an zwei Tagen Ort der Heimat werden. Seit Mitte des Jah- am Donaueschinger Sommerferienpro- res gibt es ein wöchentliches Gespräch- gramm, mit einem Kochangebot für jeweils scafé von und für Einheimische und Zu- bis zu 10 Kinder. wanderer. Hier wird oft deutlich, welche Drei Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasi- Chancen ein Zusammenleben in Vielfalt ums DS betreuten im diesjährigen Semi- bietet. narkurs, mit dem Thema „Integration und Das Mehrgenerationenhaus möchte auch Inklusion“, eine Flüchtlingsfamilie in Koope- weiterhin den sozialen und gesellschaftli- ration mit unserem Haus. Ziel des Projektes chen Zusammenhalt in Familien, zwischen war es, die Familie in den deutschen Alltag den Generationen, Kranken und Gesunden zu integrieren und ihnen einen Einblick in unterstützen. In unserem Wirkungsgebiet die deutsche Kultur zu verschaffen. gilt es bestehende Infrastrukturen sowie die Der täglich geöffnete "Offene Treff“ sowie vorhandenen Ressourcen und die eben- der ansprechBAAR-Mittagstisch, der drei- falls vorhandene Bereitschaft zum ehren- mal wöchentlich stattfindet, sind das Herz- amtlichen Engagement aufzugreifen, zu stück unseres Hauses. Bei diesen gemein- vernetzen und für alle Menschen transpa- samen Stunden handelt es sich um den rent und zugänglich zu machen. Dreh- und Angelpunkt für Gespräche, hier Um dies zu realisieren benötigt es all die holt man sich Rat und neue Ideen. Bei einer Menschen, die sich auf die unterschied- guten Tasse Kaffee oder Tee - diesen be- lichste Weise in die Arbeit im Mehrgenera- ziehen wir aus dem Eine-Welt-Laden - trifft

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tionenhaus einbringen. Allen, auch den ko- nicht immer einfach, da diese Mütter mei- operierenden Institutionen und unseren nen, sie müssten immer funktionieren. Eine Sponsoren, sagen wir hiermit ein ganz derart hohe Anzahl an Einsätzen dieser Art herzliches Dankeschön! hatten wir schon länger nicht mehr. Viele der Mütter wurden von uns auch zu Hause entlastet, weil sie körperlich oder seelisch nicht mehr in der Verfassung waren, ihren FAMILIENPFLEGE Haushalt und die Kinder zu versorgen. Schön und sinnvoll zugleich ist es, wenn Der Familienpflegedienst beschäftigt zehn bei den Einsätzen die Kinder an erster Mitarbeiter mit unterschiedlichen Stunden- Stelle stehen und wir sie beschäftigen und deputaten und eine Einsatzleitung. Fami- pädagogisch begleiten dürfen. Leider lienpflege bedeutet für uns, das Leben ei- kommt dies jedoch oft zu kurz, eher wird die ner ganzen Familie in Gang zu halten, die Familienpflegerin als bessere Putzkraft ge- ihren Lebensalltag und den Haushalt nicht sehen. Immer wieder kämpfen die Famili- mehr selbst gestalten können. Gründe hier- enpfleger/Innen dafür, dass sie nicht als für können sein: Krankheit, Kur, Entbin- Putzkraft, sondern als Fachkraft für Fami- dung, Überlastung oder psychische Prob- lienpflege zählen. leme eines Familienmitglieds. Auch beim Tod eines Elternteils helfen wir den Fami- Schwere Erkrankung lien, wieder in den Alltag zu finden und ge- Die Krankheit Krebs ist als Grund für die meinsam nach Lösungen zu suchen. Notwendigkeit der Familienpflege immer ein großes Thema. Leider erkranken immer Home Management für Familien in Not- mehr Frauen an Krebs und sind nicht mehr lagen in der Lage, ihren Alltag zu meistern. Che- Das ist "Home Management" im wahrsten motherapie und Bestrahlung schwächen Sinne des Wortes. Familienpflege heißt so- die Frauen und es kostet sehr viel Feinge- zialpflegerisch tätig zu werden. Das Berufs- fühl, diese Frauen und Mütter durch einen bild umfasst hauswirtschaftliche, pädagogi- für sie schwierigen Alltag zu begleiten. Kör- sche und pflegerische Aufgaben. Die Hilfe- perlicher Abbau und Kraftlosigkeit werden stellungen der Familienpfleger/Innen stär- begleitet von Mutlosigkeit und neben der ken Familien mit Kindern und helfen dabei, reinen Familienhilfe ist es unsere Aufgabe, akute Krisen zu bewältigen. Die professio- die Frauen durch diese schwierige Phase nellen Angebote der Familienpfleger/Innen zu begleiten und moralisch zu stützen. Im- sind nachhaltige Investitionen in die Unter- mer öfter begleiten die Fachkräfte der Cari- stützung von Familien. Wir sichern das Kin- tas Familien aus den unterschiedlichsten deswohl und stabilisieren Familien in Notla- Kulturen. Sprachbarrieren, die eine Kom- gen. Durch die Notwendigkeit, dass beide munikation erschweren, gehören zum Be- Elternteile arbeiten müssen, kommen die rufsalltag. Familienstrukturen zu kurz und auch ein or- dentlicher Haushalt kann nicht mehr geführt Trauerhilfe werden. Kommt dann noch eine Notsitua- In der schwierigen Situation von Familien, tion dazu, beispielsweise durch eine Krank- die um ein verstorbenes Elternteil trauern heit, so wirft dies die Familie total aus der oder die sich mit der schweren Krankheit ei- Bahn und man weiß dort oftmals nicht wei- nes Elternteils auseinandersetzen müssen, ter. Im vergangenen Jahr hat die Caritas sichern wir in dieser schweren Zeit, auch Familienhilfe 65 Familien unterstützt und 19 mit finanzieller Unterstützung durch das Ju- dieser Einsätze standen im Zusammen- gendamt, den Familienalltag und unterstüt- hang mit einer Schwangerschaft oder Ge- zen und begleiten die Familien in der Haus- burt. Viele der Mütter mussten auf Grund haltsführung. Wir versuchen die Kinder zu großer Komplikationen in der Schwanger- trösten oder zumindest von ihren Sorgen schaft liegen und sich absolut schonen. Bei abzulenken. Insbesondere die Kinder be- diesen Einsätzen müssen wir auch Sorge nötigen in dieser Situation sehr viel Auf- dafür tragen, dass die Mütter liegen bleiben merksamkeit und praktische Unterstüt- und die Aufgaben wirklich abgeben. Das ist zung. Auch für die Väter versuchen wir als Stütze da zu sein. Wichtig hierbei ist es,

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stets die richtigen Worte zu wählen und machen, was notwendig ist und zu Kinder- sich trotzdem abgrenzen zu können. Auffal- erziehung und Haushaltsführung gehört, lend ist, dass viele junge Eltern sich nicht in sind viele Gespräche und Überzeugungs- der Haushaltsführung auskennen, vieles kraft nötig. Viele Gespräche und Dokumen- gar nicht wissen und oftmals hilflos daste- tationen sind ein großer Bestandteil unse- hen. Ebenso sind viele junge Mütter und rer Arbeit. Die Hot - Trainerin ist Anleiterin Väter in der Kindererziehung überfordert und lehrt die Familien, wie sie aus ihren und oftmals fangen wir dann an, ihnen Sorgen selbst herausfinden können. Sie grundlegende Kenntnisse in kleinen Schrit- gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Das Lernen wird ten zu vermitteln. Das fängt bereits mit der durch verschiedene Phasen im Ablauf ge- körperlichen Hygiene an. Die morgendliche sichert und durch die Trainerin verstärkt. Toilette und eine notwendige Hygiene über Ziel ist es, die Familien in die Lage zu ver- den Tag hinaus werden oft nicht mehr ge- setzen, das Erlernte selbstständig und lebt. nachhaltig umsetzen zu können.

Fehlende Strukturen Zusammenarbeit Die Kinder werden oftmals aus dem Bett Hervorzuheben ist die gute Zusammenar- genommen, angezogen und in den Kinder- beit mit den Jugendämtern und dem Dorf- garten gebracht. Tagesstrukturen wie ein helferinnenwerk. Regelmäßige Dienstbe- gemeinsames Frühstücken und überhaupt sprechungen und Supervision sind ganz geregelte Zeiten und Abläufe fehlen oft wichtig, da die Familienpflegerinnen vor Ort gänzlich. Wichtiger sind Handys und Fern- Einzelkämpfer sind. Unser Ziel ist es wei- seher und oft werden die Kinder nur noch terhin, Familien in Not zu helfen und wir mit Filmen oder am Computer beschäftigt. hoffen, dass die Krankenkassen die Not- Spielen und Beschäftigungen sind augen- wendigkeit dieses Dienstes weiterhin aner- scheinlich nicht mehr wichtig. kennen. Dadurch, dass viele Familien oft nicht auf die Hilfe von Großeltern oder HOT/ Haushaltsorganisationstraining sonstigen Verwandten zurückgreifen kön- Für Eltern, denen grundlegende Kennt- nen, ist es umso wichtiger, die Familien- nisse in der Haushaltsführung fehlen, gibt pflege zu finanzieren. es mit "HOT / Haushaltsorganisationstrai- ning" ein spezielles Angebot von der Fami- lienpflege. Hilfen zur Bewältigung von All- tagsproblemen beziehen sich unter ande- rem auf den Bereich alltäglicher praktischer Versorgungsleistungen bei Säuglingen und Kindern in Verbindung mit der Haushalts- führung. Das Ziel ist dabei, Verhaltensän- derungen durch Training, Anleitung und STABSTELLE PROJEKT- Begleitung zu erreichen. Die Vermittlung ENTWICKLUNG von Diensten wie Begleitung zum Arbeits- amt oder weitere Behördengänge sowie Die Stabstelle Projektentwicklung ist für die eine enge Bindung an das Jugendamt sind Akquise von zusätzlichen Finanzmitteln ebenso wichtig. Oftmals wird die angebo- verantwortlich, damit wir unter dem Leitsatz tene Hilfe von den Familien nicht akzeptiert „Not sehen und Handeln“ auch für die ge- und erst unter Druck, beispielsweise durch sellschaftlichen Notlagen Lösungen anbie- das Jugendamt, kommt dann ein Kontakt ten können, die nicht über öffentliche Mittel zustande. Leider kommen wir dadurch viel refinanziert sind. So können wir durch Pro- zu spät in die Familien. Vermüllung und ab- jekt-/Förder-/Spendengelder wichtige Un- solute Verwahrlosung besteht oftmals terstützungsangebote entwickeln und un- schon. Der Gestank und die Unordnung serer Funktion als Anwalt für Menschen in sind oft unerträglich. Auch unsere Fach- Not gerecht werden. Darüber hinaus führt kräfte geraten hier an die Grenzen des Zu- die Stabstelle eigene Projekte im Auftrag mutbaren und benötigen sehr viel Durch- des Vorstandes durch. haltevermögen. Um den Familien klar zu

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Was gab es im Berichtsjahr besonde- sen zunehmend Fachkräfte aus dem Aus- res? land angeworben werden. Das Boarding- Der Arbeitsschwerpunkt lag 2017 in der house wäre ein optimales weiteres Stand- konzeptionellen Vorbereitung der bevorste- bein für unsere Inklusiv. Hierdurch könnten henden Großprojekte der nächsten Jahre: wir zudem weitere Arbeitsplätze für Men-  Organisationsentwicklung mit den schen mit Behinderung schaffen. Themenschwerpunkten: Außerdem zeigt sich, dass ein Bedarf an ei- o Struktur und Organisation ner intensiv betreuten Wohngemeinschaft o Fundraising/Innovation für Menschen mit einer psychischen Er- o Mitarbeitergewinnung/- krankung/Behinderung besteht. pflege Für das Boardinghouse und für den Aufbau o Caritas als Teil der katholi- einer intensiv betreuten Wohngemein- schen Kirche schaft konnten noch keine Förderanträge  Digitalisierung gestellt werden, da wir derzeit noch auf der  Boardinghouse Suche nach geeigneten Grundstücken  Aufbau einer intensiv betreuten oder Immobilien sind und da diese Groß- Wohngemeinschaft für Menschen projekte auch noch eine gewisse Vorpla- mit einer psychischen Erkran- nung benötigen. Mit einem Projektbeginn kung/Behinderung und einem ho- ist hier etwa 2020 zu rechnen. hen Hilfebedarf. Anträge für Projektentwicklung Die Aufgabe der Stabstelle Projektentwick- Neben den Großprojekten wurden für fol- lung bestand darin, entsprechende Förder- gende kleinere Projekte Anträge über die töpfe zu suchen, die Konzepte vorzuberei- Stabstelle Projektentwicklung gestellt: ten und Förderanträge einzureichen. So Bei der Caritasstiftung haben wir erfolg- wurden für die Themen Organisationsent- reich einen Projektantrag für das Projekt wicklung und Digitalisierung Förderanträge „Deutschkurs für Mütter der Schüler/innen bei der Glücksspirale sowie beim Bundes- der Grund- und Werkrealschule“ in Blum- ministerium für Arbeit und Soziales gestellt. berg gestellt. Sobald diese Rückmeldungen vorliegen, Für ein Outdoorprojekt für junge Menschen werden wir mit einer dreijährigen Organisa- mit einer psychischen Erkrankung haben tionsentwicklung starten, die die oben ge- wir einen Antrag für Gelder aus den Cari- nannten Themenschwerpunkte beinhalten tas-Sammlungsmitteln 2017 gestellt. Die wird. Gemeinsam mit den Mitarbeitern Antwort steht noch aus. macht sich die Steuerungsgruppe, beste- Bei Aktion Mensch wurden zwei Anträge hend aus den Vorständen, den Stabstellen eingereicht. Auch hier stehen die Rückmel- und den Abteilungsleitungen auf den Weg, dungen noch aus. unseren Verband stark für die Zukunft zu  Antrag für die Erstellung einer barri- machen. erefreien Homepage. Manche Mit der Digitalisierung starteten wir bereits Texte unserer Homepage sollen in im November 2017 mit einem Vorprojekt: leichte Sprache übersetzt werden, Stück für Stück wird unser Archiv digitali- um weitere Barrieren abzubauen. siert. Hierfür konnten wir eine Mitarbeiterin  Antrag für den Aufbau eines Bügel- einstellen, die die Digitalisierung über- service in unserer Tagesstätte. Die nimmt. Besucher der Tagesstätte verfolgen das Ziel, einen Bügelservice aufzu- Boardinghouse und Wohngemeinschaft bauen. Einer Bedarfsumfrage bei Firmen aus der Region folgend zeigte sich, dass sehr wohl Gab es Spender/Sponsoren, was wurde der Bedarf an einem Boardinghouse be- gespendet, gesponsert? steht. So haben Firmen die Möglichkeit, ih- Neben der Projektarbeit war ein weiteres ren Mitarbeitern und/oder auch Kunden für Arbeitsfeld der Stabstelle die Spendenak- eine Übergangszeit Appartements zur Ver- quise für unsere Inklusiv gGmbH Schwarz- fügung zu stellen. Angesichts der Globali- wald-Baar. So konnten in diesem Jahr rund sierung und des Fachkräftemangels müs- 60.000 Euro akquiriert werden. Ein Großteil

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der Spenden stammt von Firmen aus der Zudem möchten wir uns bei Otto Sieber für Region und vom Stadtlauf. die wertvolle Unterstützung bedanken! Diese Spendengelder ermöglichen uns, weiterhin Menschen mit Behinderung eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt an- zubieten. Wir nehmen die Not wahr, dass STABSTELLE Menschen mit Behinderung "beinahe" GEMEINDECARITAS / keine Chancen auf dem ersten Arbeits- markt haben und handeln entsprechend. FREIWILLIGENARBEIT / So verstehen wir unsere Inklusiv als urei- PRÄVENTIONSARBEIT gene caritative Aufgabe. Hier sind wir zwin- gend auf Wegbegleiter angewiesen, die un- 1. Zwei Schwerpunkte der Gemein- sere Vision einer inklusiven Gesellschaft decaritas weitertragen.

1.1.Pastorale Caritaskonferenz Wie wurde das Jahresthema in Ihrem Ar- Die Zusammenarbeit von Pastoral und beitsbereich aufgegriffen, wie wurden Caritas ist strukturell verankert. Alle 13 Sie damit befasst? Seelsorgeeinheiten im Schwarzwald-Baar- In diesem Jahr wurden zwei Projektanträge Kreis haben einen hauptberuflichen Cari- gestellt, die auch explizit das Caritas-Jah- tasbeauftragten benannt und werden von resthema 2017 „Zusammen sind wir Hei- der Stabstelle 2 mal jährlich zu einer Pas- mat“ aufgreifen. Dies ist das genannte Out- toralen Caritaskonferenz eingeladen. Im doorprojekt und der Deutschkurs für Mütter Jahr 2017 fand die 6. und 7. Pastorale Cari- der Schüler/innen der Grund- und Werkre- taskonferenz statt, zu der einmal jährlich alschule in Blumberg. auch ehrenamtliche Mitarbeiter/innen aus

dem sozialen Bereich eingeladen werden. Zusammenfassung Ziel dieses Gremiums ist: Im kommenden Jahr wird die Aufgabe der Pastoral und Caritas sollen miteinander an Stabstelle verstärkt in der Projektleitung die ‚Ränder‘ von Sozialräumen gehen! des Organisationsentwicklungsprozesses Folgende Fragen werden dabei aufgegrif- bestehen. Ein Aspekt ist hier unter ande- fen: rem auch die Professionalisierung des Fundraisings. Zudem wird die Zukunft die  Was ist der Grundauftrag der Pas- Beschäftigung mit dem Aufbau von Unter- toral und der Caritas? nehmenskooperationen mit sich bringen!  Was ist die Caritaspastorale Spiritu- Nächste Schritte werden dann die bereits alität – die Frage nach der gemein- genannten Großprojekte Boardinghouse samen Glut? und der Aufbau der neuen intensiv betreu-  Was sind die ‚Ränder‘? Was für uns ten Wohngemeinschaft sein. der ‚Rand‘ ist, ist für den anderen der Mittelpunkt! Dank an……  Wie können wir Zugänge schaffen? Ein besonderer Dank gilt allen Spendern,  Wer ist hier Experte/in für was und den regionalen Firmen und ganz besonders für wen? dem Innovationsnetzwerk Schwarzwald- Baar-Heuberg e.V. mit dem Vorstand Armin Es wird immer deutlicher, dass diese Platt- Frank. form einen Prozess anstößt, in dem Pasto- Ein Dank gilt außerdem dem Aufsichtsrats- ral und Caritas zusammenwachsen – was vorsitzenden des Caritasverbandes Dr. Ru- für eine lebendige, lebensnahe und über- pert Kubon, der in diesem Jahr seinen Ge- zeugende Kirche auch zusammengehören burtstag zum Anlass genommen hat, etwas muss! Gutes zu tun: Herr Kubon hatte seine Gäste Der diakonische Dienst gehört wie der Got- gebeten, auf Geschenke zu verzichten und tesdienst und die Verkündigung zum Le- dafür der Inklusiv zu spenden! bensvollzug der Kirche! Caritas ist nicht nur Ein herzliches Dankeschön gilt zudem der ein ‚Anhängsel‘ der Kirche, sondern Ort der Volksbank, für die jährliche Durchführung Kirche! des Stadtlaufes!

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Die pastorale Caritaskonferenz ist durch Das Engagement der freiwillig Mitarbeiten- die Teilnahme der Dekanatsreferentin gut den hat im Caritasverband auf verschiede- mit der Dekanatskonferenz der hauptamtli- nen Ebenen positive Auswirkungen. Frei- chen Mitarbeiter/innen und der Pfarrer ver- willige, die als Netzwerker und Umsetzer netzt. des Inklusionsgedanken wirken und ihr Ge- meinwesen damit sensibilisieren, verbes- 1.2.Leuchtturmprojekt: Weihnachten sern die Situation und Belange der Men- einmal anders schen mit Unterstützungsbedarf erheblich. Ziel des Projektes: Es sollte eine Begeg- Sie steigern deren Lebensqualität durch ihr nungsmöglichkeit für Menschen geschaf- Engagement auf Augenhöhe! fen werden, die am Heiligen Abend nicht al- leine sein wollen. Angesprochen wurden: 2.2.KoordinatorenTreffen Alleinstehende, Senioren, einkommens- Zweimal jährlich lädt die Stabstelle die schwache Menschen, Alleinerziehende, hauptamtlichen Mitarbeiter/innen aus den einsame, kranke und wohnungslose Men- Arbeitsbereichen Caritassozialdienst, Ja- schen. kobushaus, Ganztagesbetreuung am Deu- Betroffene, freiwillig Engagierte sowie tenberg, Mehrgenerationenhaus, Behinder- hauptamtliche Mitarbeiterinnen aus den un- tenhilfe, Altenhilfe und Gemeindepsychiat- terschiedlichsten Institutionen und Einrich- rie zu einem Koordinatoren Treffen ein. Ziel tungen arbeiteten in der Vorbereitungs- des Treffens ist die Freiwilligenarbeit zu re- gruppe mit und brachten sich je nach ihren flektieren und bei Bedarf weiterzuentwi- Fähigkeiten ein. Am 24. Dezember 2017 ckeln sowie die Fortbildungen für die Frei- fand dieses Angebot zum 3.Mal statt, willigen zu konzipieren und die Anerken- durchgeführt ausschließlich von freiwillig nungskultur zu sichern. engagierten Menschen. 60 Gäste sind dieser Einladung gefolgt! 2.3. Themen der Fortbildungen waren im Im Verlauf von 3 Jahren hat sich ein Kern- Jahr 2017 team von ehrenamtlichen Helfern gebildet,  2.3.1.Ehrenamt im Dialog: Freiwil- das aber jedes Jahr durch den Einsatz lige Mitarbeiter/innen haben die neuer Interessierter bereichert wird. So ha- Möglichkeit sich zweimal jährlich in ben zum Beispiel dieses Jahr ehrenamtli- einem gemütlichen Ambiente über che Fahrer des Malteser-Hilfsdienstes den ihren Einsatz auszutauschen und Fahrdienst übernommen. Wünsche und Anregungen an die Finanziert wird die Veranstaltung über Stabstelle weiterzugeben. Spenden. Hierfür sprechen wir einen Herz-  2.3.2. „Menschen mit Behinderung lichen Dank aus: der Badischen Beamten- in Japan“, Vortrag in leichter Spra- bank, dem evangelischen Förderverein, che der katholischen Seelsorgeeinheit Villingen  2.3.3. Caritas als ein sicherer Ort und der Stadt Villingen-Schwenningen. Das diesjähriges Caritas-Jahresthema: 2.4.Zwei Beispiele einer gelungenen Ar- „Zusammen sind wir Heimat“ wurde in die- beit mit Ehrenamtlichen ser Veranstaltung deutlich spürbar! 2.4.1. Der Lokale Teilhabekreis 2.Freiwilligenarbeit im Caritasverband Menschen mit und ohne Behinderung tref- fen sich, weitgehend selbstorganisiert, mo- 2.1.Wieviel Freiwillige Mitarbeiter/innen natlich sowohl in Villingen wie in Bad Dürr- gibt es im Verband? heim. Sie befähigen sich selbst, ihre Res-  GPZ Behindertenhilfe: 117 Mitar- sourcen, ihre Schätze zu entdecken, um beiter damit im Gemeinwesen wirksam zu wer-  Altenhilfe: 60 Mitarbeiter den.  Caritasverband: 123 Mitarbeiter da- von 70 Mitarbeiter im MGH ohne 2.4.2. Der Caritas-Trommlerzug Aufwandsentschädigung Im Caritas-Trommlerzug spielen 18 Men-  Inklusiv: 24 Mitarbeiter schen mit Handicap zwischen 20 und 59 Jahren. Es gibt eine ehrenamtliche musika- lische und eine organisatorische Leitung.

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Der Trommlerzug wird zu gesellschaftli- Durch regelmäßige Treffen der Führungs- chen Ereignissen weit über den Schwarz- ebene bleibt das Thema Prävention leben- wald-Baar-Kreis angefragt. Der Höhepunkt dig! des Trommlerzuges ist die Villinger-Fasnet, wo die Gruppe mittlerweile ein fester Be- standteil der Umzüge ist. 2017 feierte der Caritas-Trommlerzug sein 10-jähriges Jubi- PERSONALABTEILUNG läum. Zu diesem Anlass wurden dank vieler Sponsoren neue Kostüme gekauft. Die Personalabteilung kümmert sich um Wenn Engagement zur Herzensangele- alle Personalangelegenheiten der haupt- genheit von Ehrenamtlichen wird – bleibt amtlichen wie auch der ehrenamtlichen Mit- der Erfolg nicht aus! arbeiter vom Eintritt in den Dienst bis zum Austritt aus dem Dienst. 3.Präventionsarbeit /auf dem Weg zu ei- Aktuell sind es etwa 300 ehrenamtliche und ner Kultur der Achtsamkeit 422 hauptamtliche Mitarbeiter (Stand Ziel ist es, dass der Caritasverband auf al- 31.12.2017), welche die Dienste des Cari- len Ebenen eine Kultur der Achtsamkeit tasverbands für den Schwarzwald-Baar- entwickelt. Der Vorstand und die Präventi- Kreis e.V. mit Sitz in Villingen-Schwennin- onsbeauftragte arbeiten seit Januar 2016 gen aufrechterhalten. Zum Arbeitsgebiet daran, dieses Ziel umzusetzen. Klare Ver- gehören Themen wie Lohnabrechnung, haltensregeln, ein fachlich angemessenes Ein- und Austritte von Mitarbeitern, Ände- Nähe-Distanz-Verhältnis, ein achtsamer rungen von Verträgen, Versetzungen sowie und respektvoller Umgang, sowie eine of- Änderung der persönlichen Daten. Sonder- fene Kommunikationsstruktur gegenüber status wie Mutterschutz und Elternzeit, den anvertrauten Menschen sollen helfen, Krankheit von Mitarbeitern, Zeiterfassung, dass Mitarbeitende aufmerksam hin- Urlaubsplanung und vieles mehr gehören schauen und engagiert und mutig gegen ebenfalls zum Alltagsgeschäft. Es werden jede Form von Grenzüberschreitungen und Personallisten und -statistiken zur internen Übergriffen aktiv werden können. Caritas oder externen Verwendung erstellt. Das soll ein sicherer Ort bleiben! Bewerbermanagement gehört ebenso zum Konkret heißt das: Verantwortungsbereich der Personalabtei- Die Führungsebene hat sich mit Fachkräf- lung wie das Thema Aus- und Weiterbil- ten von außen an 8 Vormittagen mit dem dung. Thema auseinandergesetzt. Jeder Arbeitsbereich erstellte für sich einen Wie viele Mitarbeiter (haupt- und freiwil- Verhaltenskodex, der immer wieder weiter- lig tätig) arbeiten in dem Dienst / der Ein- entwickelt wird. richtung mit? Aus jedem Arbeitsbereich wurde eine Ver- In der Personalabteilung sind derzeit drei trauensperson gewählt oder benannt. Mitarbeiterinnen mit einem Stellenumfang Elf Vertrauenspersonen wurden auf ihre von 2,8 tätig. Eine Mitarbeiterin kümmert Aufgaben in einer ganztägigen Schulung sich um die Belange der Ehrenamtlichen vorbereitet und treffen sich regelmäßig zum sowie um das Bewerbermanagement. Erfahrungsaustausch. Außerdem ist die Mitarbeiterin für Krank- Ein Handlungsleitfaden und Dokumentati- meldungen und Archivierung zuständig. onsbögen wurden erstellt. Eine weitere Mitarbeiterin betreut die Sach- In jeder Einrichtung wurden Plakate mit den bearbeitung, ist zuständig für die Abrech- Kontaktpersonen aufgehängt. nungen und das Tagesgeschäft der Gesell- Eine Schulung für neue Mitarbeiter/innen schaften CV, GPZ und Inklusiv. Außerdem ist fester Bestandteil des Willkommensta- gehört der Freiwilligendienst zu ihren Auf- ges. gaben. Eine dritte Mitarbeiterin ist ebenfalls Hauptamtliche wie ehrenamtliche Mitarbei- zuständig für Sachbearbeitung, Abrech- ter/innen müssen zu Beginn ihrer ‘Beschäf- nungen und das Tagesgeschäft für die Al- tigung‘ die Formulare des ‘Grenzachtenden tenhilfe. Außerdem leitet sie die Personal- Umgangs‘ unterschreiben. abteilung. Zu ihren Leitungsaufgaben ge- hören neben der Mitarbeitergewinnung

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auch die Mitarbeiterpflege, das gesundheit- Zukunft: wie soll / wird sich der Dienst / liche Betriebsmanagement, die Themen Di- die Einrichtung entwickeln? gitalisierung von Zeiterfassung und Dienst- Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels planung sowie Personalcontrolling, Ausbil- ist es noch wichtiger, den Fokus auf die Ge- dung, Fort- und Weiterbildung. winnung neuer Mitarbeiter zu legen. Eine konsequente Mitarbeiterpflege, die zur Zu- Welche Klienten – welche Gruppen/ wie friedenheit führt, hilft uns, die Mitarbeiter zu viele wurden im Berichtsjahr betreut? behalten und den Bestand zu festigen. Aus Die Personalabteilung betreut alle haupt- diesem Grund soll noch stärker das Thema und ehrenamtlich Tätigen, die Freiwilligen Ausbildung sowie Fort- und Weiterbildung im FSJ und BuFDi sowie Praktikanten und im Fokus stehen. Die Erhaltung der Ge- Schüler. Außerdem werden Kollegen aus sundheit der Mitarbeiter und eine ausgegli- der Verwaltung, den MAVen, Krankenkas- chene Work-Life-Balance tun ein Übriges. sen, Berufsgenossenschaft, der Agentur Die verbandsübergreifende Einführung ei- für Arbeit und weiteren Behörden betreut. ner digitalen Zeiterfassung sowie ein pro- fessionelles Urlaubsmanagement sollen in Was war im Berichtsjahr besonderes? die Wege geleitet werden, Führungskräfte Um neue Mitarbeiter/Innen in unseren Ver- sollen geschult und gestärkt werden und band zu integrieren wurde in 2017 ein Will- der Ausbau verschiedener Bereiche muss kommenstag eingeführt, der zweimal im begleitet und umgesetzt werden. Hierzu ge- Jahr stattfindet. An diesem Tag lernen sich hören Personalsuche, Auswahl und Ein- die neuen Kollegen aus den unterschiedli- stellung. Um auch in Zukunft gute Fach- chen Bereichen kennen, sie erfahren etwas kräfte zu beschäftigen, muss mehr in eine über die Organisationsstruktur und werden gute Ausbildung investiert werden, so dass von den Vorständen persönlich begrüßt. die Auszubildenden nach ihrer Ausbildung Außerdem erfahren die Neuen, welche wei- auch im Verband bleiben wollen. Ein weite- teren Bereiche und Dienste noch existieren res Thema ist die demografische Entwick- und welche Aufgaben diese haben. So kön- lung im Verband. In den nächsten Jahren nen die neuen Mitarbeiter sich ein umfas- erreichen viele langjährige Fachkräfte das sendes Bild vom Verband machen. Zudem Rentenalter, und die zunehmende Zahl äl- werden mit ihnen die wichtigsten Formulare terer Arbeitnehmer im Personalbestand durchgesprochen. wird eine weitere Herausforderung darstel- Auf Anfrage von Mitarbeitern mit Klienten len. und Kundenkontakt wurde für alle Interes- sierten im Verband in Kooperation mit ei- nem Institut ein mehrtägiges Deeskalati- onstraining angeboten. Dieses Angebot DIE HAUSMEISTER DES kam sehr gut an, da sich die Mitarbeitenden CARITASVERBANDES an ihren Arbeitsplätzen dadurch sicherer fühlen. Für das Jahr 2018 ist für weitere In- Der Hausmeisterdienst des Caritasver- teressenten ein weiteres Training geplant. bands, der für den gesamten Landkreis ver- In der Altenhilfe wurde, unter intensiver Be- antwortlich ist, beschäftigte im Jahr 2017 treuung durch die Personalleitung, die Um- fünf Mitarbeiter. Davon waren drei in Voll- stellung der Dienstplanung von der bisheri- zeit beschäftigt, ein Mitarbeiter in Teilzeit gen Papierform auf eine spezielle Software und ein junger Mann leistete seinen Freiwil- durchgeführt. Damit wurde ein wichtiger ligendienst. Von den insgesamt fünf Mitar- Schritt in Richtung eines zukunftsfähigen beitern waren zwei Menschen mit Behinde- und modernen Arbeitsplatzes getan. rung. Somit leistete der Hausmeisterdienst Außerdem wurde durch die Einführung ei- einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Zum nes zentralen Bewerbermanagements eine Aufgabengebiet der Hausmeister gehören einheitliche, zeitnahe und sachgerechte unterschiedliche Leistungen. Zum einen Behandlung der vielen eingehenden Be- kümmern wir uns um die Haustechnik. werbungen garantiert. Dazu gehört die Überwachung und Instand- haltung der elektrischen Anlagen, der Funktion der Liftanlagen, der Heizungsan-

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lagen sowie der Kalt- und Warmwasserver- nur einige wenige Zusatzaufgaben zu nen- sorgung in den Gebäuden, kontrolliert wer- nen. Kurz darauf folgte die Neuschaffung den auch die Funktion der Schließanlagen, einer Wohngemeinschaft in Schwennin- die sanitären Bereiche und vieler weiterer gen, die mit einer elektrischen Schließan- technischer Anlagen. Ein wichtiger Be- lage ausgestattet werden musste, ebenso standteil unserer Arbeit ist die weitere Be- wie das ehemalige Schwesternwohnheim treuung der Gebäude. So werden unter an- in der Roten Gasse in Villingen. In der Mitte derem Maler-, Verputz-, Fliesen- und Pflas- des Jahres gab es noch den Stadtlauf und terarbeiten durchgeführt. Hinzu kommt die Schwenninger Kulturnacht, zwei Veran- noch die Reinigung einiger Objekte. Neben staltungen, bei denen die Hausmeister im diesen meist technisch geprägten Arbeiten logistischen Bereich tätigt sind. Im Herbst ist im Außenbereich der Gebäude auch im- begleiteten die Mitarbeiter eine Veranstal- mer einiges zu tun. So werden Hecken und tung in Unterkirnach, bei der Samuel Koch Sträucher geschnitten, Rasenflächen verti- zu Gast war. Auch dort war logistisch eini- kutiert und gemäht, Laubengänge und ges zu erledigen. sonstige Flächen müssen gefegt und Ab- Abschließend begleiteten wir zum Jahres- fallbehälter zur Leerung bereitgestellt wer- ende den Abriss des ehemaligen Kinder- den. Laubrechen und Entsorgung des Lau- gartens St. Konrad, richteten Personalwoh- bes fällt im Herbst an und im Winter nungen im ehemaligen Schwesternwohn- schließlich müssen die Gehwege, Treppen heim ein und vollzogen den Umzug des und Parkplätze von Schnee und Eis befreit kompletten Hausmeisterinventars in die werden. Ebenfalls zum Aufgabenbereich Rote Gasse. der Hausmeister gehört die Betreuung des Vorausschauend auf 2018 wurde der Haus- Fuhrparks. Mittlerweile sind es 20 Fahr- meisterdienst personell aufgestockt. Dies zeuge, die auf dem technischen Stand und war erforderlich geworden, weil ab Januar funktionstüchtig gehalten werden müssen. 2018 in der Friedhofstraße in Donaueschin- Die Kraftfahrzeuge müssen jederzeit in ei- gen eine neue Wohngemeinschaft ge- nem betriebssicheren Zustand sein. Dazu schaffen wurde. Des Weiteren vergrößerte gehört die jährliche UVV- Untersuchung sich das betreute Wohnen im Brigachtal be- und der regelmäßige TÜV-Termin. Winter- trächtlich. Ein weiterer Mitarbeiter mit Be- und Sommerreifenwechsel, Terminierung hinderung und eine Teilzeitkraft ergänzen von Wartungen sowie Serviceleistungen nun das bisherige Team. und Unfallbearbeitung sind hier obligato- Die Entwicklung des Dienstes unter dem risch. Aspekt der Inklusion ist beträchtlich, die Die einzelnen Einrichtungen, die vom Hälfte der Beschäftigten sind Menschen mit Hausmeisterdienst versorgt und gewartet einem Handicap. Grund genug, dass die werden, sind weit verteilt. Da wäre bei- Hausmeister ab Januar 2018 der „Inklusiv spielsweise die Anlage „Betreutes Woh- GmbH“ angehören. An dieser Stelle des- nen“ in Niedereschach, die Anlagen in Bri- halb ein herzliches Dankeschön an die Ver- gachtal und die in Unterkirnach und in Vöh- antwortlichen, die Arbeitsplätze für Men- renbach. Das Pflegehaus am Eschachpark schen mit Behinderung geschaffen haben, wird von uns betreut, ebenso das St. Jako- und ebenfalls ein herzliches Dankeschön bushaus und das Verwaltungsgebäude in für die Solidarität der Mitarbeiter der Cari- Villingen und die Einrichtungen in der tas, die dies unterstützen. Schulstraße in Donaueschingen mit der Fa- milienpflege, der Tagespflege und dem Mehrgenerationenhaus. Zum Betreuungs- umfang gehören außerdem noch einige Wohngemeinschaften im Landkreis und einige Beratungsbüros. Anfang des Jahres 2017 war der Umbau des Verwaltungsgebäudes mit viel Arbeit für die Hausmeister verbunden. Abbruch-, Entsorgungs- und Umzugsarbeiten wurden vom Hausmeisterdienst durchgeführt, um

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