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extro · das magazin der skatehalle trier · no. 2 oktober 2013 · kostenlos ...so die Onlineausgabe Hintergrund einer extrem des Spiegel am 17. August angespannten kommunalen im Aufmacher des Trierer Finanzlage zu sehen. Als Beitrags zum Spiegel.TV Trierer Bürger kann man Dokumentarfilm-Festival sich dennoch auch des Ein- „Open-Doku 2013“. Als einer drucks nicht erwehren, dass von sechs Filmen wird hier es speziell im Baudezernat die inzwischen mehrfach der Stadt an „Visionen“ fehlt, ausgezeichnete Dokumenta- die über das Schaffen von tion „Agenda 2012“ von Alex „hochwertigem“ Wohnraum Schmitz vorgestellt, die über hinaus gehen. weite Strecken auch den Kampf um die Erhaltung der Selbstverständlich gehört Skatehalle an der Aachener das Schaffen von Wohnraum Straße zum Thema hat. für alle Einkommensgrup- pen zu den Kernaufgaben Inwieweit diese Art von jeder Stadt. Ebenso wichtig „überregionaler Aufmerk- stehen dieser jedoch die samkeit“ ihren Teil dazu bei- Aufgaben im sozialen und getragen hat, dass nun - fast kulturellen Bereich gegen- ein Jahr nach dem ergebnis- über. Auch die „hochwer- tigst“ wohnenden Kinder und Jugendlichen müssen in „ihrer“ Stadt sinnvolle Freizeitangebote vorfinden, wenn sie gesund heran- wachsen und soziale Kom- befreie deinen geist! intro petenz entwickeln sollen. Schade, wenn es da eines Impulses von außen bedarf, den Blick einmal - über den Tellerand hinaus und ab von „Die Doku Agenda 2012 auf SPIEGEL.TV losen Verstreichen der den Interessen der lokalen Frist, die sich Politik und Lobbys - auf das zu lenken, zeigt, wie das Engagement junger Verwaltung selbst gesetzt was das Leben in einer Menschen am kommunalen hatten - plötzlich geht, was Stadt eben auch ausmacht. inzwischen fast unmöglich Erfolgreiche ehrenamtliche Kleingeist zu scheitern droht.“ schien, wird wohl ein Tätigkeit mit Preisen zu Geheimnis bleiben. würdigen, ist eine Sache. Sie mit Taten zu unterstützen, Was zählt, ist der Erfolg! eine Andere. Und die am Tatsächlich gibt es nun eine Ende Wichtigere. sichere Perspektive für die Fortsetzung des projektx an Es bleibt also, zu hoffen, einem neuen Standort. Eine dass die „Bedrohung“ der private Stiftung hat möglich Existenz der Skatehalle gemacht, was die Stadt projektx durch allzu eindi- alleine offensichtlich nicht mensionale „Visionen“ nun leisten konnte oder nicht Geschichte ist und das neue leisten wollte. Kapitel - unter etwas güns- tigerem Stern - so bald wie Natürlich ist der Entschei- möglich aufgeschlagen extro 10/2013 2 dungsprozess vor dem werden kann. 3 extro 10/2013 Bürgerpreis Trier 6 Engagement erfährt Anerkennung

Special Vision und Funktion 8 inhalt Gedanken zu einem Hallenkonzept Quattropole 14 Graffiti in Trier und Metz

SkateAid Tanzania 20 Wo ein Wille ist, ist auch ein Pool

Flashback Agenda 2012 24 Auszeichnungen und Aussenwirkung

X-Workshops 26 Jugendbewegung im Supermarkt

On Tour Marseille Berlin 28 Skaten für großes und kleines Geld

Moseljump 32 Wet Pants in Wasserbillig

Impressum 34 extro 10/2013 4 5 extro 10/2013 Aus Sicht vieler Trierer Möglichkeiten geboten und Beharrlichkeit, die aller- folgerichtig, wurde einer die Stadt nebenbei bis weit dings trotzdem weiter drin- der sogenannten Bürger- über ihre Grenzen hinaus gend erforderlich sein wird. preise, mit denen die Stadt bekannt gemacht. Ist doch der Umzug eines in jedem Jahr „vorbildliche, etablierten und „rund lau- nachhaltige und innovative So hat beispielsweise der fenden“ Projekts an einen Ehrenamtsprojekte“ von Axel mitinitiierte Skate- neuen Standort mit vielfälti- würdigt, in diesem Jahr an park, der 2004 im Umfeld gen Risiken verbunden und Axel Reichertz verliehen. der Landesgartenschau er- eine reibungslose Fortfüh- richtet wurde, dank rung keineswegs selbstver- ständlich. Bleibt also, Axel und „seinem Kind“ projektx die Daumen zu drücken!

Wer den Preisträger jetzt gerne besser kennenlernen möchte, hat hierzu online im sehen und Zusammenhang mit einer gesehen werden. „etwas“ internationaleren trierer beim Würdigung Gelegenheit. Der bürgerempfang in amerikanische Sportsender der „viehmarkt-vitrine“. ESPN hat Axel inzwischen drei von ihnen wurden eine Video-Reportage in der Reihe „Day in the Life“ an diesem abend gewidmet, was in etwa für herausragendes einem Ritterschlag für ehrenamtliches jeden Action-Sportler bürgerpreis trier engagement geehrt. gleichkommt. xgames.espn.go.com/ video/8925537/axel- reichertz-day-life

Als einziger von drei Preis- der kompromisslos an den trägern wurde Axel hierbei Bedürfnissen der Nutzer als Person geehrt. Natürlich orientierten Bauweise, bis ist die Ehrung in erster Linie heute einen Einzugsbereich im Zusammenhang mit sei- von mehr als 200 Kilome- nem vielfältigen und uner- tern. Möglich waren diese müdlichen Engagement für Erfolge für Trier einerseits Betrieb und Erhaltung der durch das Einfließen von Er- Skatehalle projektx in der fahrungen aus einer langen ehemaligen Supermarkthal- Karriere als aktiver Sportler le in Trier-West zu sehen. und andererseits durch eine gehörige Portion Eifeler Be- „Das Ehrenamt ist die Seele einer Stadt.“ Ohne weiteres kann der harrlichkeit. Preis allerdings auch als Klaus Jensen, hochverdiente Würdigung Eine Beharrlichkeit, die Oberbürgermeister der Stadt Trier von Axels seit Jahrzehnten inzwischen endlich Früchte geleisteter Arbeit in zahl- getragen hat, die mehr wert reichen anderen Projekten sind als alle Preise: gewertet werden. Diese Eine realistische Zukunfts- haben den Jugendlichen in perspektive für das von ihm Trier neue sportliche geleitete Projekt. 7 extro 10/2013 Ignoranz hat in Trier eine bleiben bewußt konsequent lange Tradition. ausgeklammert. Sie ist, neben der Randlage inmitten einer struktur- „Studentische Visionen für schwachen Region, sehr das Wohnen an der Mosel“, wahrscheinlich einer der so der Subclaim zum ge- maßgeblichen Gründe künstelten Projekt-Titel dafür, dass die Stadt auf „Stadt, Land, Fluss“. Was vielen Entwicklungsfeldern die vorgestellten Visionen vergleichbaren Städten um leider ebenfalls ignorieren, eher zwei Jahrzehnte als ist die Tatsache, dass eben deren eines hinterher diese Mosel, der „Fluss“ hinkt. also, obgleich in einem der Als ob es die Skatehalle anerkanntermaßen schöns- projektx nicht gäbe... So erklärt sich in etwa, dass ten Täler Deutschlands Trier heute eine der Rad- fließend, - entgegen den Mit keinem Wort wird in verkehrs-unfreundlichsten Versprechungen, mit de- einer der im Rahmen der Städte in der gesamten nen die aktuell amtierende Ausstellung „Stadt, Land, Republik ist, während unbe- Kommunalpolitik vor Jahren Fluss“ präsentierten irrt weiter auf eine Art des angetreten ist - in der „Visionen“ von Architektur- Individualverkehrs gesetzt Stadtlage Trier nach wie vor Studenten der Hochschule wird, die sich für Ballungs- ausschließlich durch eine Trier auf die real existie- räume längst als ungeeignet Autobahn-ähnliche vierspu- rende Nutzung des Areals erwiesen hat...obwohl man rige Durchgangsstraße am an der Aachener Straße sich das Ergebnis - seit Ost-Ufer „akzentuiert“ wird. eingegangen. Obwohl diese Jahrzehnten an Dramatik Und auch das westliche vision und funktion ihre Funktion zum Wohle der zunehmend - täglich auf Ufer, an dem sich der zu special Stadt schon seit Jahren er- den Straßen der Stadt an- „entwickelnde“ Standort folgreich unter Beweis stellt. schauen kann. befindet, läßt bis heute jede Art von Aufenthalts-Qualität Wie auch? So erklärt sich ebenfalls, zur Gänze vermissen. Die, fernab von der Trierer dass, im Rahmen eines Stu- Lebenswirklichkeit, in der dienprojekts im Fachbereich Ob potentielle Nutzer Retorte gezeugte Aufgaben- Architektur an der ortsan- „hochwertiger“ (also teurer) stellung gab das schlicht sässigen Hochschule, nach Wohnungen dieses „kleine nicht her. Ein Mangel, der „Visionen“ für die Nutzung Manko“ ebenso umfassend den „Visionären wider eines Standorts „gesucht“ ausblenden könnten, wie Willen“ durchaus bewusst wird, an dem längst eine die Projekt-Schöpfer, würde zu sein schien. Ebenso, wie dem Wohl der Stadt in bei- sich erst nach einer eventu- die Tatsache, dass der für spielhafter Form dienende ellen Realisierung zeigen. die Bearbeitung gesteckte Nutzung real stattfindet. Zeitrahmen von sechs Dass es auch anders geht, Wochen eine der Sache Dabei ist die Aufgabenstel- wenn man die Augen nicht gerecht werdende Auseinan- lung so eng gefasst, dass vor bereits vorhandenem dersetzung mit der Situation genau eines nicht möglich wertvollem statt „hochwer- praktisch nicht zuließ. ist: Das Entwickeln von ech- tigem“ Potential und den ten Visionen. „Wohnbebau- Lebensbedürfnissen der Aber, im Bemühen, mit ung, optional mit Flächen Bürger verschließt, und heißer Nadel Tatsachen zu für gewerbliche Nutzungen“ stattdessen immer neue Le- stricken, waren die Initia- lautet sie. Soziale und kul- goländer für die Schublade toren des Projekts durch turelle Anforderungen an plant, soll das vorliegende solche „Kleinigkeiten“ offen- einen urbanen Lebensraum Special zeigen. sichtlich nicht zu beirren. Selbstverständlich stehen bei der Auswahl einer beste- ist - speziell im Rampen- Die Konzeption des Aus- Die Aufteilung der verfügba- Folgende Nebenräume soll- Auch wenn sich der Stand- deshalb gilt es, ein ausge- bei der Planung und Rea- henden- oder dem Bau einer Bereich - konsequent das sengeländes hängt von ren Gesamtfläche in Ram- ten idealerweise vorhanden ort Aachener Straße in- wogenes Miteinander von lisierung einer Skatehalle neuen Halle zu berücksich- Prinzip „Form follows Func- der Größe und sonstigen pen und Wege sollte dem sein: zwischen - zum Glück mit „Wohnen“ und „Leben“ zunächst die Belange der tigen sind. Unverzichtbar tion“ zu beachten. Das heißt Gegebenheiten, wie Teil- Besucher/Zuschauer ein - Foyer, ca. 50qm mit Kasse, einem Happy End für das anzubieten. Dies kann sich sportlichen Nutzung im sind eine geeignete Boden- in diesem Zusammenhang, überdachung, Oberflächen- einerseits möglichst hautna- Schließfächern etc. projektx und die Trierer in Mischnutzungen wieder- Vordergrund. beschaffenheit, eine aus- dass zunächst die Sport- beschaffenheit (befestigt/ hes- andererseits trotzdem - Cafeteria, ca. 100qm Jugend - erledigt hat, finden, die eben nicht nur reichende Deckenhöhe, die fläche funktionell durchge- unbefestigt) etc. ab. gefahrloses Erleben der - Garage, ca. 25qm für bleibt es wichtig, den im „auch Gewerbe“, sondern Primär geht es um die Mög- sich aus der Rampenhöhe, plant- und anschließend die „Action“ ermöglichen und Rental Equipment wie Rahmen des Hochschul- „auch Kultur, Sport und lichkeiten, die die Halle den der zu erwartenden Höhe Lichtplanung dieser dienend Ein weiterer Garant für die darüber hinaus geräuschs- Bikes, Boards, Skates etc. Projekts entwickelten Jugend“ Raum bieten. Oder Sportlern bietet. Einen inter- von Sprüngen und einer angepasst wird. Nicht um- überregionale Attraktivität neutrale Rückzugs-Räume, - Shop, unterzuvermietende reinen „Wohn-Visionen“ es können „entweder-oder“- essanten Rampen-Parcours, Sicherheitsreserve gekehrt! Also nicht, indem einer solchen Anlage kann wie beispielsweise einen Verkaufsflächen ein Funktions-Konzept für Entscheidung erforderlich der den drei meistgenutzten errechnet, selbstverständ- die Rampen dahin gestellt und sollte ihr Inventar Cafeteria-Bereich, bieten. - Toiletten mit separater eine Art „Halle für Alle“ werden, die im Einzelfall Sportgeräten, BMX-Rad, lich eine gewisse Mindest- werden, „wo Licht ist“. sein. So ist vor allem die Dusche und Spülbecken entgegen zu setzen. Die An- auch einmal gegen eine Kickboard und natürlich grundfläche und die schon Rollsportfläche mit ver- Soweit eine grobe und - Büro, ca. 15qm forderungen an „Wohnen in Wohn- oder gewerbliche viele verschie- erwähnte gute Zugänglich- Ergänzend zum Fahr- schiedenen Ebenen und sicher nicht ganz vollstän- - Konferenzraum, ca. 40qm der Stadt“ erschöpfen sich Nutzung ausfallen können. dene Lines bietet. keit. Wünschenswert ist ein Parcours wäre es wün- Etagenwechseln als Herz dige Zusammenfassung der - Schlafraum/Lodge für eben nicht in „hochwerti- Verzichten kann man je- Aussengelände für eine mit schenswert, ein Trampolin der Halle zu sehen. Während Gegebenheiten, die anzu- ca.10 Personen ger“ Wohnbebauung und denfalls weder auf das eine Aber auch sicherheitstech- BMX-Rad oder Mountainbike oder eine Schnitzelgrube viele deutsche Skatehal- treffen sein sollten, damit - Offenes DJ-Podest, einer ausreichenden Zahl noch auf das andere. nische Überlegungen haben zu nutzende Dirt-Anlage, als Sprungübungselemente len nur mit etwa 1.000qm eine Halle als Sportstätte für möglichst in Hallenmitte an Stellplätzen. eine größere Bedeutung, als eine gewisse Anzahl von anbieten zu können. Diese Rampenfläche (zuzüglich Skateboard und Co. funktio- - Aussenbereich, je größer Sicherlich bietet das vor- bei einer „normalen“ Veran- Nebenräumen und eine Möglichkeit zum besseren, der Nebenräume) aufwar- nieren kann. desto besser! Nicht minder wichtig, steht liegende Medium nicht staltungshalle. So müssen gute Erreichbarkeit mit gefahrloseren Erlernen ten, hat die Probephase am diesen ein breit gefächertes den Raum und hat auch alle Bereiche der Halle gut öffentlichen Verkehrsmit- von Tricks bieten bisher in Standort in der Aachener Spektrum an durch eine nicht den Anspruch, den und barrierefrei mit Ret- teln oder den Sportgeräten Deutschland nur sehr we- Strasse gezeigt, dass eine entsprechende Infrastruktur Entwürfen der Architektur- tungsmitteln zur Bergung selbst. Schließlich ist bei der nige Hallen. Insofern wäre Halle mit großem Einzugs- zu befriedigenden Bedürf- Studenten ein in gleicher von Verletzten erreichbar Mehrzahl der Nutzer alters- hierin ein Alleinstellungs- gebiet dringend eine zusätz- nissen gegenüber, das sich Weise ausgearbeitetes, bis sein. Dies kommt darüber- bedingt eher nicht von Moto- merkmal zu sehen, das sich liche Aktionsfläche braucht. special wohl am treffendsten unter ins Detail „fertig geplantes“ hinaus auch behinderten risierung auszugehen. durchaus auch wirtschaft- Diese sollte vorzugsweise vision und funktion dem Sammelbegriff „urbane Projekt gegenüber zu stel- Besuchern zugute. lich bemerkbar machen nicht mit festen Installatio- Lebensqualität“ zusammen- len. Das würde ja auch kaum Ebenfalls spezielle Ansprü- könnte. Eine Schnitzelgrube nen versehen sein, sondern fassen lässt. noch kreative Spielräume Daraus ergibt sich eine Rei- che stellt eine solche Halle wäre dabei eventuell auch mit geringem Aufwand frei für die Ausgestaltung las- he von Anforderungen, die an die Lichtplanung. Hier im Aussenbreicht denkbar. gestaltbar gehalten werden. Nur die wenigsten davon sen. Und, wie unterschied- indess lassen sich durch lich hier die Lösungen sein Von der Vision zur Funktion Natürlich steht auch bei einer Angebote bedienen, die der können, zeigt der Artikel Skatehalle eine professionelle „gewerblichen Nutzung“ „On Tour“. Eher geht es da- Planung, bei der eine Idee zuzurechnen sind. Die weit- rum, beispielhaft aufzuzei- konkrete Gestalt annimmt, am Anfang aus meisten gehören zu den gen, welche Funktionen eine ureigensten Aufgaben der Halle, die unter dem Begriff Danach tritt sie bereits in Funktion. Zunächst, indem sie - soweit als Kommune selbst. Nament- „Skatehalle“ firmiert, für möglich - unter den Händen ihrer lich sind dies: Sportstätten, eine Stadt oder ein Quartier späteren Nutzer entsteht und ihnen Raumangebote für Veran- zusätzlich erfüllen kann. dabei hanwerkliche Fertigkeiten und die Fähigkeit zu zielorientiertem staltungen im kulturellen Arbeiten vermittelt. Bereich und - vielleicht am Doch, auch wenn hier ledig- So entsteht schon im Werden des wichtigsten - sinnvolle Frei- lich grob skizziert werden Ortes eine intensive Beziehung. zeitangebote für Kinder und kann, bleibt festzuhalten, Jugendliche. Ist doch die dass das Konzept projektx Jugend nicht mehr und nicht den studentischen „Visio- weniger, als die Zukunft ei- nen“ in einem entscheiden- ner jeden Stadt. den Punkt weit voraus ist:

Städte sind eben keine Es ist Realität, die ihre reinen „Schlafstädte“. Und Funktion täglich beweist! 11 extro 10/2013 Entscheidend für die mögliche Reduzierung der Kostenintensive Dienst- und -kompetenz oder im sein, auf der per Beamer entsprechend intelligente damit vielleicht ein wenig Zukunftsfähigkeit und somit laufenden Betriebskosten leistungen wie Wartungs-, kulturellen Bereich - Thea- Videoaufführungen und me- und von „Schubladen- mehr vom der Region gerne „Realität“ bedeutet auch, die Realisierungschancen und zum anderen durch das Instandhaltungs- und Reini- ter, Graffiti, Musik - wären diengestützte Kunst- oder Denken“ freie Planung vor- angehefteten „Provinz-Mief“ dass das projektx nicht einer Skatehalle ist aller- Generieren von Einkünften, gungsarbeiten können und möglich. Seminarprojekte präsentiert ausgesetzt, eine Skatehalle loszuwerden, als man dies mit leeren Händen dasteht. dings nicht alleine die Taug- die nicht aus öffentlichen sollen weitgehend von den werden können. für eine Stadt weit mehr mit noch einem „schicken“ Vieles von dem, was zur lichkeit als Sportstätte. Töpfen stammen, erreicht Nutzern selbst in Eigenleis- Hieraus erklärt sich auch sein kann, als eben „nur“ Wohngebiet könnte, das Umsetzung eines Konzepts Essenziell sind außerdem werden. Sponsoren- und tung erbracht werden. Sind der Bedarf an einem klei- Die Sitzgelegenheiten sind eine Skatehalle. Und, was in letztlich auf jeder grünen wie dem hier vorgestellten möglichst vielfältige Nut- Fördergelder sind hier zu doch hierbei die gleichen nen Bestand an einfach so mobil anzuordnen, dass heutiger Zeit wohl mindes- Wiese stehen kann. erforderlich ist, ist bereits zungsmöglichkeiten und nennen. handwerklichen Fähigkeiten ausgestatteten Übernach- sie bei Bedarf unterschied- tens ebenso wichtig ist, dass vorhanden und kann an ein wirtschaftlich weitest- gefragt, die auch beim Bau tungsmöglichkeiten. Ohne lichen Raumverwendungen sie eine Kommune wie Trier praktisch jedem beliebigen möglich „selbsttragendes“ Der Kostenseite muss und der Pflege des Rampen- mit Jugendherbergen in angepasst werden können. nicht über Gebühr finanziell Standort weiter verwendet Konzept. schon bei der Planung der Parks zum Zuge kommen. Konkurrenz treten zu wol- Der Cafeteria- und Shop- belasten muss. werden. Sanierung oder des Neu- len, bietet es doch eine Bereich sollte durch Fenster Ziel des Konzepts muss baus einer Halle intensive Zur Erschließung von För- Menge von Vorteilen, bei von den Fahrgeräuschen Es gibt inzwischen im In- Dies gilt für fertige Rampen sein, zu erreichen, dass die Aufmerksamkeit gewidmet dermitteln erscheint es den angesprochenen Akti- in der Halle getrennt sein. und Ausland schon eine ebenso wie für Materia- Halle so wenig wie mög- werden. So kann zum Bei- sinnvoll, die Einrichtung vitäten gleich ganz an der Darüber bietet sich eine Reihe von Beispielen, die lien, die noch zu Rampen lich die - in aller Regel auf spiel das normalerweise primär nicht als „Freizeit- „Wirkungsstätte“ verweilen durchgängige Terasse an, zeigen, dass das funktio- und sonstiger Einrichtung kommunaler Ebene überaus ja recht große Hallendach zentrum“ sondern als zu können. Ein zeitlich quasi die beispielsweise bei Con- niert. Andererseits besteht werden können. Auch einen klamme - öffentliche Hand wertvolle Dienste bei der Kultur- und Bildungsein- unbegrenzter Zugriff auf die tests und anderen Events durchaus noch die Mög- Grundbestand an erforderli- belastet. Dies kann zum Energie- und Brauch- richtung zu präsentieren. vorhandenen Einrichtungen als Zuschauertribüne fun- lichkeit, in diesem Bereich chem Werkzeug gibt es. einen durch eine maximal wasserversorgung leisten. So wäre beispielsweise eine ist nur einer davon. gieren kann. Die Terasse auch Vorreiter zu sein und Zusammenarbeit mit Schu- sollte zweckmäßigerweise Für Touren zu anderen len nicht nur bei der Ergän- Um die Verwendbarkeit als über eine überbreite Treppe, Parks und Hallen zwecks zung des Sportunterrichts Ort für vielfältige Events welche ebenfalls als Tribü- Erfahrungsaustausch, Ins- sondern auch im Sinne eines im kulturellen Bereich zu nenteil fungieren könnte, piration oder Teilnahme an Lehrbeispiels für ökologisch gewährleisten, sollte der erschlossen werden. Die Sport-Events verfügt verantwortungsvolles Ge- Cafeteria-Bereich - neben Wände sollten so ausgelegt projektx über einen Bus. vision und funktion stalten von Lebensräumen den gastronomischen - auch sein, dass sie als Ausstel- Wozu dies von Nutzen ist, special denkbar. den Anforderungen mo- lungsfläche nutzbar sind. zeigt der Beitrag „On Tour“ derner Medienpräsentation in dieser Ausgabe. Auch Workshops zum The- genügen. Es sollte also eine Als Fazit kann festgehal- menkreis Mediennutzung Großbildfläche vorhanden ten werden, dass, eine Und natürch bringt projektx auch einiges an „immate- Multifunktion riellen Werten“ mit, die für Dass sich eine Halle zum Skaten eignet, bedeutet nicht, dass man dort ein solches Konzept unver- nichts als skaten kann. zichtbar sind. Eine szene- weite Vernetzung, sowohl Event Location Bestuhlung für das „Erlebnisbuffet“ innerhalb Deutschlands, des Bildungswerks Sport 2012 als auch international, mit

Kunst anderen Spots, (Sport)medi- Quattropole Graffiti Jam 2012 en, Sportartikelherstellern, -Spezialisten aber Gesponsorter Skate Contest Nike Best Trick auch Projekten, wie „skate- „Three is the Magic Number“ aid“ sind hier zu nennen. Live DJing an der Street-Fläche

Sportliche Abwechslung Das, neben alldem, aber bietet unter Anderem eine gerne benutzte Tischtennisplatte wohl wichtigste bereits vorhandene „Gut“ ist die Kultur Erfahrung aus vier Jahren Trierer Comedy Slam 2009 Betrieb, permanentem Medienproduktion Wandel und neu Entstehen. Videoaufnahmen für eine Web-Präsentation Das Know-How der Macher und Nutzer des projektx. extro 10/2013 12 Am 27. Januar 2013 Das Städtenetz hat dabei haben sich zum zweiten die jungen Bewohner der Mal Graffiti-Künstler aus vier Städte zu zahlreichen Luxemburg, Metz, Saarbrü- Workshops in den Bereichen cken und Trier zum Tanz, Beatbox und Poetry QuattroPole-Graffiti-Jam Slam sowie zu einem Street- in der Skatehalle in der ball-Turnier, das an mehre- Aachener Straße in Trier ren Terminen im April und eingefunden. Mai stattfand, eingeladen.

Mehr als 20 in der Szene be- Das große Finale der Veran- kannte „Writer“ sind an die- staltungsreihe bildete das sem Wochenende nach Trier Festival „Place à la Rue“ gekommen. Unter anderem („Ab auf die Straße“), das am um an einer „Konzeptwand“ Wochenende um den 9. Juni zu arbeiten, bei der jeder im Parc de la Seille in Metz Künstler einen Abschnitt ge- stattgefunden hat. Als Auf- stalten konnte. Hierzu wur- taktveranstaltung sollte der den zunächst die Freiflächen Graffiti-Jam die jungen Teil- verteilt und das Konzept nehmer auf die kommenden diskutiert. Am Ende Veranstaltungen einstim- quattropole graffiti jam

Urbane Energie. entstand aus den einzel- men und ein erstes Kennen- nen Teilen ein Gesamtbild. lernen innerhalb der Szene Dargestellt von Graffiti Künstlern Umzusetzendes Thema war in der Grenzregion ermög- aus Deutschland, Frankreich „Urbane Energie“. Da wohl lichen. Und das ganz ohne kaum ein Ort in Trier zu fin- Sprachbarrieren: und Luxemburg. den sein wird, der intensiver Der Graffitikünstler Laurent An einem Ort, der passender Kreativität, körperliche und Steinmayer, der in den 80er geistige Bewegung atmet als Jahren von Frankreich nach nicht gewählt sein könnte: die Skatehalle, sollte kei- Trier gezogen ist, war als In der Skatehalle in Trier. ner der Akteure mit seiner Organisator und Übersetzer persönlichen Visualisierung vor Ort dabei. des Themas Schwierigkeiten gehabt haben.

Der Graffiti-Jam in Trier bildete den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen, die QuattroPole von März bis Juni 2013 in Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier organisiert hat. 15 extro 10/2013 Unterstützt und begleitet Jams, Skate- und BMX- von der Stadt Metz, lud das Wettbewerbe standen eben- Festival „Place à la Rue“, falls auf dem Programm. das zwischen dem Bowl und dem Parc de la Seille In partnerschaftlicher stattgefunden hat, zu einer Zusammenarbeit mit den ganzen Reihe von Veran- Städten Trier, Saarbrücken staltungen ein, die über und Luxemburg sowie den das ganze Wochenende Vereinen 2. Chance (Saar- verteilt waren. brücken), Kultur Raum

Ab auf die Straße! Auch unter freiem Himmel, Sport und Kunst harmonisch vereint. Beim QuattroPole Event in Metz. Künstler, Sportler und Bürger aus drei europäschen Ländern im regen, ungezwungenen Austausch.

Mit dabei auch eine „Abordnung“ aus der Skatehalle, die auch von diesem gelungenen Event wieder eine Menge an Eindrücken und Erfahrungen mit nach Trier nehmen konnte. place à la rue

„Ab auf die Straße!“ So das Motto des großen Finales der diesjährigen QuattroPole Events am 8. und 9. Juni in Metz.

Konzerte von Punk bis Hip- und Skatehalle (Trier), ga- Hop, Tanzshows, Capoeira ben die Metzer Vereine in aus Brasilien, Graffiti, Beat- diesem Jahr dem Festival box und Slam, Waking Acts eine grenzüberschreitende und weitere Elemente urba- Dimension, die für den Aus- ner Kunst. tausch zwischen drei Nationen stand: In diesem Jahr gehörte auch urbaner Sport zu den Feier- Deutschland, Luxemburg extro 10/2013 16 lichkeiten: Vorführungen, und Frankreich. am 5. und 6. oktober in der skatehalle projektx extro · no. 2 oktober 2013 Wenn man Axel Reichertz Aber die heimische Szene, Wochen seinen Alltag be- fragt, was ihn bewogen die Skatehalle, die er dort stimmen sollte. Father Jose, hat, die Herausforderung betreut, mussten in diesem Leiter des Don Bosco Zen- anzunehmen, mit skate-aid Juli im Jahr 2011 vier Wo- trums vor Ort, nutzte eine in Dodoma, Tansania, Ost- chen ohne ihn auskommen. 10-minütige Autofahrt, um Afrika, einen Skatepark zu Seine Frau Nadine fuhr mit in groben Zügen auf Eng- bauen, dann muss er nicht den drei Söhnen alleine ans lisch die Lage zu schildern. lange überlegen. Er ist seit Meer. Und auch den Shop, 30 Jahren in der Szene und mit dem er normalerweise Die Ausgangslage für ein kennt den Mangel. seinen Lebensunterhalt ver- Vorhaben, das so eben nur

skate-aid tanzania

„Als ich am 11. Juli die erste Line fuhr, Natürlich nicht den Mangel dient, musste sein Freund mit einer international ar- an den notwendigsten Din- und Kollege Alex Schmitz beitenden Organisation wie war der Beton zwar noch nass. gen des täglichen Lebens, in diesem Sommer alleine dem Don Bosco Werk zu Aber mein Auftrag war damit erledigt.“ wie ihn die Menschen in die- führen. Auch, wenn es in wuchten ist. Das Geld kam ser Region erleben. Aber in Ost-Afrika kein Geld zu vom Deutschen Zweig des Axel Reichertz im Juli 2011 Sachen war verdienen gab. Trägers. Das Know-How von auch Deutschland in Axels den Jungs von skate-aid, Jugendzeit „Entwicklungs- Mit den weißen Stränden der Stiftung des deutschen land“. Und es ist es an vielen Kenias hat Tansanias Lan- „Skateboard-Pabstes“ Titus Orten bis heute geblieben. deshauptstadt, die 200.000- Dittmann: Tobi und Kaspar Einwohner-Stadt Dodoma, aus Münster, die schon seit So kennt Axel die Anstren- wenig gemein. Die Safari- 10 Tagen mit den Vorberei- gungen, derer es bedarf, Parks, die man in Deutsch- tungen befasst waren, und etwas Brauchbares - selbst land mit dem Gedanken an Axel aus Trier. gegen Widerstände - auf die Afrika verbindet, und auch Beine zu stellen, auch aus der Kilimandscharo sind der heimischen Szene in weit weg. Dort wartete, nach einem reichen Land. Flug und 7 Stunden Bus- fahrt, lediglich ein kurzes Briefing auf Axel. Zu dem extro 10/2013 20 Projekt, das nun für vier Noch am gleichen Tag wur- Und Ablauf gab’s eben Die Motivation war gut den bei einem Meeting mit keinen. Außerdem war hier und konnte durch „exotische der ausführenden Baufirma Mauern angesagt, wo in der Herrlichkeiten“ wie eine „Single Mark“ aus Dar es Heimat normalerweise Ze- Kiste Cola sowie diverse Salaam die letzten Wünsche ment in Schalungen gegos- BMX Demos auf einem nahe und Widrigkeiten abgeklärt. sen wird. Nicht unbedingt gelegenen Basketball-Platz Auch als Bühne sollte das die zeitsparendere Methode. noch weiter gesteigert wer- Ganze später nutzbar sein. Schön, wenn man dann den. Die Spannung darauf, Und ein Wasserablauf im zumindest, in Person des wie solche Tricks wohl in der Bowl war aus Kostengrün- ohnehin auf der Baustelle gerade entstehenden skate-aid tanzania

den nicht drin. Außerdem tätigen Vermessers, einen Betonlandschaft aussehen Natürlich interessiert es ihn noch die sehr ambitionierte Dolmetscher an der Seite würden, stieg auch bei den auch, wie der Park von den Timeline: Fertigstellung hat, der die Verständigung beteiligten Helfern zuse- Kindern des Ortes ange- bis 10. Juli. mit den ausführenden hends. Und, mehr noch, die, nommen wird. Deshalb wird Händen möglich macht. was man darin mit einem er, sobald er es einrichten 3 Wochen also, in denen die Brett mit Rollen würde an- kann, gerne der Einladung Zeit, die man normalerwei- So nahm, was zunächst fangen können. von Father Jose zu einem se mit Schlafen verbringt, fast nicht machbar schien, Besuch folgen. vorzugsweise dazu genutzt schließlich doch noch recht Als Axel dann am 11. Juli wurde, zu ergründen, wie zügig Gestalt an. Eine Woche die erste Line fuhr, war der Nach einem Reisebericht das angepeilte Ziel mit vor der angepeilten Deadline Beton zwar noch nass. Aber von Axel Reichertz den vor Ort vorhandenen stand die Unterkonstruktion sein Auftrag war damit aus dem Juli 2011 Möglichkeiten überhaupt zu soweit, dass mit dem Be- erledigt. erreichen war. tonieren begonnen werden konnte. Die Verständigung Heute ist er schon etwas Ergebnis: Ein paar Abwei- mit den teilweise bis zu 26 stolz, dass es gelungen ist, chungen vom ursprüngli- Helfern erfolgte in dieser mit einfachsten Mitteln aber chen Plan. Der Bowl musste Woche, der Einfachheit einer gehörigen Portion einseitig offen sein. Irgend- halber, meist durch eigen- Teamgeist ein Ergebnis in wo musste eventuelles händiges Vorführen der dieser Qualität „in Time“ Regenwasser ja hin. wichtigsten Arbeitsschritte. fertigzustellen. 23 extro 10/2013 Parallelität der Ereignisse. - Erster Platz beim Bürger- Ob sich der Spiegel deshalb Nicht ganz so erfreulich Vor etwas mehr als einem Medienpreis des Landes nun, wie es ansatzweise zu indess sieht der Macher die Jahr hat Alex Schmitz Rheinland-Pfalz 2013 beobachten ist, den zeitna- Wirkung seines Werkes in seinen Dokumentarfilm hen Erfolg des Findens einer der Szene selbst. Hier hätte „Agenda 2012“ veröffent- - Einer von sechs im Rah- neuen Location für das Alex den Film gerne etwas licht. Etwas über ein Jahr men des Dokumentarfilm- projektx alleine auf die weniger als Unterhaltung, alt ist auch das Versprechen Festivals Open-Doku 2013 Fahnen schreiben kann, darf als „Skater-Film“, verstan- der Stadt Trier, sich um ei- auf Spiegel.TV vorgestell- getrost bezweifelt werden. den gewusst, sondern mehr nen neuen Standort für die ten Beiträgen Ausgehen kann man aller- als Zeichen zum gemeinsa- Skatehalle zu kümmern. dings ohne weiteres davon, men Aufbruch. Als Message, Ohne hier eine Wertung vor- dass es auf die Mitarbeit Inzwischen hat sich an bei- nehmen zu wollen, steht zu jedes Einzelnen ankommt, den Fronten Entscheidendes vermuten, dass die Außen- wenn größere Ziele erreicht getan. Auf den Film gab es wirkung der letztgenannten werden sollen. vielfache sehr positive Reak- Würdigung, die dem Filme- tionen. Für die Skatehalle ist macher übrigens ohne eige- flashback ein neuer Standort gefun- nes Zutun auf Initiative des agenda 2012 den. Ob, und vor allem, wie Spiegels hin zuteil geworden das Eine mit dem Anderen ist, - auf die eine oder Dass dies vielleicht noch zusammenhängt, wird sich andere Art - die Größte war. etwas deutlicher herauszu- wahrscheinlich nicht ab- arbeiten ist, ist eine der schließend klären lassen. Schon die nackten Zahlen Erfahrungen, die sicherlich videodreh Ob die positive Darstellung legen diese Vermutung dass eine die Rolle der Trie- in die Arbeit an seinem mit benedikt schmidt, der Szene, der Energie, die nahe. Während sich den rer Kommunalpolitik durch- nächsten Film einfließen dem sieger des best trick ihr innewohnt und ihres Film auf vimeo.com inner- aus kritisch beleuchtende werden. Einer Dokumenta- contest an der basilika Wertes für die Jugendkultur halb eines ganzen Jahres Rahmen-Berichterstattung tion, die das Entstehen der in der Stadt überzeugt- oder rund 60.000 Leute angese- ihren Teil als „Rädchen im neuen Halle begleiten wird. bei „trier spielt“ 2012. letztlich nur die Angst vor hen haben, verzeichnete die Getriebe“ geleistet hat. Den weiteren politischen gut möglich, dass es überregionalem Imagever- Veröffentlichung im Rahmen Prozess. Die Planung und den kompletten move lust den Ausschlag gegeben des Spiegel-Festivals in nur Inzwischen ist zu beobach- Ausführung. Und die im nächsten projekt hat, ist am Ende auch von drei Monaten fast 90.000 Zu- ten, dass die Kombination Aktionen und Reaktionen von alex zu sehen gibt. untergeordneter Bedeutung. griffe. Wichtig ist in diesem projektx / Agenda 2012 der lokalen und überregi- Fest steht eines: Dass Zusammenhang außerdem, beinahe eine Art „Modell- onalen Szene. Natürlich Agenda 2012 „gewirkt“ hat. dass sich diese Aufmerk- Charakter“ entwickelt hat. gewürzt und auf Tempo samkeit - in einem Umfeld Immer wieder erreichen gebracht mit der sportlichen Unter den „offiziellen“ Reak- von Filmen zu völlig unter- Alex Schmitz Anfragen von Action, die eben einfach tionen auf den Film sind drei schiedlichen Themenberei- den Betreibern ähnlicher dazu gehört. besonders hervorzuheben: chen - ganz sicher nicht auf Projekte in anderen Städten, die ohnehin interessierte die mit der Dokumentation - Unter den besten 15 von und positiv eingestellte um Verständnis und Unter- mehr als 1.000 Fimen „Szene“ beschränkt hat. stützung für ihre Anliegen in beim Max-Ophüls-Preis ihrem lokalen Umfeld wer- 2012 in Saarbrücken ben möchten. 25 extro 10/2013 Es muss nicht gleich So fanden einige der Ver- Und natürlich kamen auch ein Salto rückwärts sein. anstaltungen der von den Interessierte Neueinsteiger Parkour war nur einer der Trierer Jugendzentren in in den „Kernsportarten“ Bewegungs-Workshops für Zusammenarbeit mit der nicht zu kurz. Kinder und Jugendliche, Stadt ins Leben gerufenen die - auch dank großzügiger Aktion „Feriendings“ in der So sind die Macher von Spenden-Unterstützung - in Aachener Straße statt. Ziel projektx besonders stolz den Räumen der Skatehalle der Aktion war es, Kindern darauf, dank einer sehr in diesem Jahr stattfinden speziell in den Sommerferi- großzügigen Spende des konnten. en sinvolle, meist bewe- RPR Hilft e.V. in Höhe von

x-workshops

Davon, dass in einer gungsorientierte Angebote 7.000 Euro, nun sogar ehemaligen Supermarkt- zur Freizeitgestaltung zu mit einem permanenten halle außer Skaten noch so machen. Auf geradezu ide- Angebot an den potentiellen einiges geht, konnten sich in ale Bedingungen traf in der Skate-Nachwuchs aufwar- diesem Sommer eine ganze Halle mit ihrem Rampen- ten zu können. Reihe junger Triererinnen park natürlich Parkour, eine und Trierer überzeugen, die Trendsportart, bei der es Wer Skaten lernen möchte, an den verschiedensten Ak- darum geht, sich möglichts kann nun einfach dienstags tivitäten teilnahmen. akrobatisch über die Hin- zwischen 15.00 und 18.00 dernisse in einem urbanen Uhr in die Halle kommen Umfeld fortzubewegen. und dort - unter Anleitung erfahrener Profis - die Aber auch für Aktivitäten ersten Stehversuche auf in den Bereichen Tanz und dem Brett wagen. bildende Kunst ist ein inspi- Der Eintritt ist für Anfänger rierendes Umfeld gegeben. in dieser Zeit frei! In den Pausen konnte sich dann beim Grillen vor der Halle gestärkt werden. extro 10/2013 26 Mit 44 Millionen Euro kann man eine Menge machen. Zum Beispiel auch eine Art Paradies für Skater schaffen. Im Palais Omnisports in Marseille gibt es wirklich alles, wovon man als Skater träumen kann!

Natürlich ist nicht der komplette Betrag in den Superlative soweit das Auge reicht! Alleine die Halfpipe Skate-Bereich dieser wah- ist in Marseille 20 Meter breit. ren Monsterhalle geflossen. Natürlich gibt es auch eine große Es gibt unter anderem auch Tribüne, von der aus sich, zum Bei- spiel bei Contests, der komplette eine Eisbahn. Aber hier Bereich überblicken lässt. findet sich praktisch alles, Der von den Spezialisten von Constructo gebaute Rampen- und was auf dem Wunschzettel Pool-Park selbst dürfte europaweit in unserem Konzept-Special Seinesgleichen suchen. steht...und noch ein bißchen Auf dem Dach sorgen 110 Quadrat- meter Photovoltaik für Energie. mehr. Alleine das, was man wohl schon als „Rampen- gut lachen hat, Landschaft“ bezeichnen wer als skater muss, hat 800.000 Euro in marseille wohnt! gekostet. axel mit einem seiner Und auch söhne an der rückseite energietechnisch der full-bowl on tour marseille repräsentiert die 2009 im palais omnisports. gebaute Halle das, was auf einer treppe, momentan in diesem die irgendwohin führt, Bereich möglich ist. in dieser fast komplett skatebaren mondlandschaft. Wie es auch mit „ein paar Millionen“ weniger geht, zeigt der in Berlin. Wo, wie auch in Trier, die Mittel „über- schaubar“ sind, heißt das Zauberwort Eigeninitiative.

Dass das Ergebnis dabei anders aussieht als „der Traum von Marseille“ ist Inspirationstour klar. Der Erlebniswert muss Der Bus aus Trier in Berlin. Eindrücke davon, was auch mit wenig deshalb nicht geringer sein. Geld zu schaffen ist, wenn Kreativität, Natürlich gibt es hier nicht Improvisationstalent und Herzblut am die endlosen Variationen von Start sind, gab es reichlich. Wieviel davon in die Realisierung der möglichen Lines. Dafür gibt neuen Halle zuhause einfließen kann, es das gute Gefühl, mit den wird man sehen. Der Tour-Spot Berlin jedenfalls hatte sicher mehr mit Trier eigenen Händen etwas zu gemein als Marseille. Auch für die schaffen. Und am Ende den neue Halle zuhause wird entschei- Stolz auf das Ergebnis. dend sein, dass jeder mit anpackt. Genutzt wird, was vor Ort vorhanden ist. Da kann dann auch schonmal ein Bau- wagen, der noch die DDR erlebt hat, zur Übernach- tungsmöglichkeit für Gäste werden. on tour berlin Als Beispiel für die neue Halle in Trier könnte hier die starke Einbindung des Außenbereichs dienen. improvisierte Rampe in die notwendige Höhe für ein paar Luft-Kapriolen abzuheben.

Da die Jungs vom Veranstal- ter Youthwake.lu sich zwar mit Wakeboarden bestens auskennen, das BMX- und Dirtbikefahren jedoch Neu- land für sie war, erhielten sie Unterstützung vom Ska- teshop Zupport sowie eine passende Rampe aus dem Bestand der Skatehalle Trier projektx. Mit der für diese Rampe eigens angefertigten Unterkonstruktion waren die Rahmenbedingungen per- fekt und bereits im Training waren die ersten Backflips zu bewundern. Wet Pants garantiert! Leider waren fast alle pro- fessionellen Fahrer der Und das, obwohl Region am Tag des Contests keiner der Tricks in Dudelange unterwegs, wo mosel jump das Dudelange on Wheels letztlich gestanden stattfand. Die teilnehmen- werden musste. den Fahrer ließen sich je- doch nicht lange bitten und gaben ihr Bestes um die Zuschauer zu begeistern. Zur fünften Edition des Am Ende war es dann O’Neill Wakeboard Contest Clemens Scherf, der sich am 21. Juli in Wasserbillig mit einem No Hand Backflip hatten sich die Organisato- vor Florian Faust und Axel ren etwas ganz besonderes Reichertz das Preisgeld einfallen lassen, um für ein sichern konnte. spektakuläres Rahmenpro- gramm zu sorgen. Begleitet Unterschiedliche DJ‘s der wurde das Hauptevent von Formation epr (ear popping einem Bike River Jump. rookies) sorgten für die pas- sende musikalische Unter- Um einen ausreichenden malung. Die Cocktailbar mit Anreiz zu schaffen, sich mit ihren köstlichen Drinks ließ dem Fahrrad in’s ungeeig- die zahlreichen Zuschauer nete Element zu stürzen, auf dem Ufer in sonnige gab es auch hierbei für Urlaubsstimmung kommen. den besten Trick ein Preis- Und auch der selbsgebaute geld zu gewinnen. Und die Eiswagen fand in der som- Uferböschung neben dem merlichen Hitze großen Hausboot lieferte genü- Anklang. gend Anlauf um über die 33 extro 10/2013 impressum locations trier

skatehalle projektx tschüss, basilika bis zur nächsten extro gkn skatepark

g-spot projektX / Skatehalle Trier Kontakt Gestaltung und Text Team Öffnungszeiten der Halle Aachener Strasse 65 Zupport Store fly PRODUCTIONS Simon Weißer, Jonas Ritgen, Mittwoch 17 - 21 Uhr 54294 Trier-West 0651-9945329 [email protected] Nils Kieferndorf, Branco Donnerstag 17 - 21 Uhr [email protected] Consdorf, Marcel Gans, Lu- Freitag 14 - 16 Uhr projekt-x-trier.blogspot.de Freie Mitarbeit kas Klein, Fabian Schmitz, (Putzteam, kein Training!) Alex Schmitz, Konstantin Johannes Waibel, Marvin Samstag 14 - 22 Uhr Redaktion Marx, Florian Faust, Merlin Picha Sonntag 14 - 20 Uhr Axel Reichertz Czarnulla, Sebastian Beth- ke, Devries Translations, Auflage Sonderöffnungszeiten extro 10/2013 34 Tom Weirig, XMX 2.500 Stück, Recyling Papier nach Vereinbarung möglich