1.FORTSCHREIBUNG ÖRTLICHES RAUMORDNUNGSKONZEPT DER GEMEINDE HATTING

ERLÄUTERUNGSBERICHT

Im Auftrag der Gemeinde Hatting

Bearbeitung:

Dipl.-Ing. Erwin Ofner

2014-08-08 Architekt Dipl.-Ing. Erwin Ofner – 1.Fortschreibung Örtliches Raumordnungskonzept Hatting - Erläuterungen

INHALTSVERZEICHNIS

1 RÄUMLICH FUNKTIONELLE VERFLECHTUNG DER GEMEINDE MIT DEM UMLAND ...... 4

2 NATURRÄUMLICHES POTENTIAL – FREIRAUMENTWICKLUNG ...... 4 2.1 Ausweisung von Freihalteflächen ...... 5 2.1.1 Landwirtschaftliche Freihalteflächen (FL) ...... 5 2.1.2 Forstwirtschaftliche Freihalteflächen (FF) ...... 6 2.1.3 Ökologisch wertvolle Flächen (FÖ) ...... 6 2.1.4 Landschaftlich wertvolle Flächen (FA) ...... 7 2.1.5 Sonstige Freihalteflächen (FS) ...... 8 2.1.6 Erholungsräume (FE) ...... 8

3 BEVÖLKERUNGS- UND HAUSHALTSENTWICKLUNG ...... 9 3.1 Bestandsanalyse / Bevölkerungsprognose ...... 9 3.2 Wohnungs- und Baulandbedarf ...... 10 3.3 Baulandreserven...... 10 3.4 Freizeitwohnsitze ...... 11 3.4 Ziele und Maßnahmen ...... 11

4 WIRTSCHAFTSSTRUKTUR ...... 12 4.1 Land und Forstwirtschaft ...... 12 4.2 Gewerbe / Handel / Dienstleistungen ...... 12 4.3 Tourismus ...... 13 4.4 Ziele und Maßnahmen ...... 13

5 SIEDLUNGSENTWICKLUNG ...... 13 5.1 Siedlungsstruktur ...... 13 5.2 Siedlungserweiterungen ...... 14 5.3 Gebäudenutzung ...... 15 5.4 Ziele und Maßnahmen ...... 17

6 BAULICHE ENTWICKLUNG ...... 17

7 MAßNAHMEN ZUR BAULANDSICHERUNG UND BEBAUUNGSPLANUNG ...... 18

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7.1 Privatrechtliche Vereinbarungen...... 18 7.2 Bebauungsplanung ...... 18 7.3 Höchstausmaß jener Grundflächen für die Befriedigung des Wohnbedarfes (gem. § 31 Abs. 1 lit. d TROG 2011) ...... 19 7.4 Höchstausmaß jener Grundflächen für wirtschaftliche Zwecke (gem. § 31 Abs. 1 lit. e TROG 2011) ...... 19 7.5 Bauverbotsflächen (gem. § 31 Abs. 1 lit. f TROG 2011) ...... 19 7.6 Grundflächen für den geförderten Wohnbau (gem. § 31 Abs. 2 und 3 TROG 2011) ...... 19 7.7 Ziele und Maßnahmen ...... 20

8 VERKEHR ...... 20 8.1 Überörtlicher KFZ - Verkehr ...... 20 8.2 Öffentlicher Verkehr ...... 21 8.3 Innerörtlicher Verkehr ...... 21 8.4 Ziele und Maßnahmen ...... 21

9 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ...... 22 9.1 Entwicklung der technischen Infrastruktur ...... 22 9.2 Ziele und Maßnahmen ...... 22

10 SOZIALE INFRASTRUKTUR ...... 23 10.1 Entwicklung der sozialen Infrastruktur ...... 23 10.2 Ziele und Maßnahmen ...... 23

11 ORTSBILD ...... 23 11.1 Entwicklung des Ortsbildes ...... 23 11.2 Ziele und Maßnahmen ...... 24

12 GEMEINDEFINANZEN ...... 24

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1 Räumlich funktionelle Verflechtung der Gemeinde mit dem Umland Die Gemeinde ist dem Planungsverband 15 und Umgebung - Salzstraße zugeordnet. Das Inntal ist das bestimmende Element des Landschaftsraumes, der infolge Siedlungswachstum, Gewerbe und Verkehrsinfrastruktur eine starke Überprägung erfahren hat. Der Siedlungsraum der Gemeinde Hatting ist durch die Bundesstraße/Landesstraße/Autobahn sowie durch die Schnellbahn (ÖBB) sehr gut an die nächstgelegenen Zentren Telfs und an die Stadtregion angebunden.

Übersicht Planungsverband 15

2 Naturräumliches Potential – Freiraumentwicklung

Der Natur- und Landschaftsraum der Gemeinde Hatting wird charakterisiert durch den Flusslauf des Inns, den durch Siedlungstätigkeit stark überprägten Talboden südlich des Inns, getrennt durch Forstflächen, die Hanglage des Hattingerbergs und darüber der Übergang in das Hochgebirge.

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2.1 Ausweisung von Freihalteflächen

Die Erhaltung zusammenhängender land- und forstwirtschaftlich nutzbarer Flächen, ökologisch besonders wertvoller Flächen, die Bewahrung erhaltenswerter natürlicher und naturnaher Landschaftselemente und Landschaftsteile bilden wesentliche Ziele des örtlichen Raumordnungskonzeptes.

Für das gesamte Gebiet außerhalb der baulichen Entwicklung sind Freihalteflächen mit verschiedenen Funktionen festgelegt.

Gegenüber dem bestehenden Konzept werden Überlappungen von verschiedenen Freihalteflächen–Kategorien grundsätzlich vermieden, Pufferbereiche im Grenz- bereich zu den als Bauland gewidmeten Flächen werden aufgehoben, die Freihalte- flächen reichen bis an die Widmungsgrenze bzw. Entwicklungsgrenze.

Der bisher festgelegte Pufferbereich am Siedlungsrand von 5 - 10 m wird nun als Freihaltefläche festgelegt. Gleichzeitig sind Arrondierungswidmungen bis 7m in die Freihaltefläche möglich.

2.1.1 Landwirtschaftliche Freihalteflächen (FL)

Die unterhalb der Waldgrenze (ca. 630 ü.A.) und außerhalb der Hauptsiedlung gelegenen Teilräume sind fast zur Gänze als für die Landwirtschaft wertvoll zu bezeichnen. Die landwirtschaftlichen Freihalteflächen (FL) sind mit Ausnahme der im Freiland nach §§ 41 Abs. 2 und 42 Tiroler Raumordnungsgesetz 2011 zulässigen Gebäude oder sonstigen baulichen Anlagen grundsätzlich von jeglicher Bebauung freizuhalten. Die Ausweisung von Sonderflächen für Gebäude und Anlagen, die der unmittelbaren landwirtschaftlichen Nutzung dienen, wie Hofstellen, Austragshäuser und sonstige landwirtschaftliche Objekte, sind unter Bedachtnahme der Zielsetzungen der örtlichen Raumordnung, insbesondere jener nach § 27 Abs. 2 lit. h, i und j Tiroler Raumordnungsgesetz 2011, zulässig. Sonderflächen für die Neuerrichtung von Hofstellen dürfen zudem nur im Anschluss an bestehende Siedlungsgebiete ausgewiesen werden. Isolierte Positionierungen sind jedenfalls zu vermeiden. Die Zulässigkeit einer gewerblichen Tätigkeit im Rahmen einer Hofstelle ist unter den im § 44 Abs. 6 bis 8 Tiroler Raumordnungsgesetz 2011 angeführten Voraussetzungen möglich. Im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen mit Elementen der traditionellen Kulturlandschaft westlich und östlich des Siedlungsgebietes, nördlich der ÖBB– Trasse, der Flächen auf dem Hattingerberg und dem Gebiet um den Schöftaler Hof kommt dem Schutz landwirtschaftlicher Nutzflächen sowie der Erhaltung eines schützenswerten Landschaftsbildes vorrangig Bedeutung zu.

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2.1.2 Forstwirtschaftliche Freihalteflächen (FF)

Alle forstwirtschaftlichen Freihalteflächen (FF) werden wiederum aufgenommen. Ausgenommen sind jene Flächen, die als FÖ und FA festgelegt sind, um eine Doppelfestlegung zu vermeiden.

2.1.3 Ökologisch wertvolle Flächen (FÖ)

In Bezug auf die ökologisch wertvollen Freihalteflächen ergeben sich großflächig nur geringfügige Änderungen. Die Gaisau wurde 2009 zum Naturschutzgebiet erklärt. Mehrere naturschutzfachlich wertvolle und ortsbildprägende Streuobstwiesen sind zum Teil verschwunden oder durch Spalierobstanlagen ersetzt worden.

Für die künftige Entwicklung der Gemeinde Hatting sind aus naturkundlicher Sicht vor allem folgende Aspekte wesentlich: Nachhaltige Sicherung der (wenigen) naturschutzfachlich relevanten Lebensräume, wie die Gießen Richtung Sportplatz und Richtung Gaisau sowie deren Uferbereiche. Außerdem die Buchenwälder am Hattingberg und das Naturschutzgebiet Gaisau. Dort ist der Teich stark eutrophiert und ein weiterer Düngeeintrag sollte vermieden werden.

Am Hattinger Berg werden wertvolle Buchenbestände als ökologisch wertvolle Freihaltefläche (FÖ) in den Naturwerteplan mit aufgenommen. Eine weitere Änderung betrifft den Bereich „Schöftalhof“. Im alten ÖRK ist dort großflächig eine FÖ ausgewiesen, welche gleichzeitig auch als landschaftlich wertvolle Freihaltefläche (FA) kartiert ist. Im Zuge der Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes wird diese FÖ nun verkleinert und betrifft so nur noch die an den Hängen ausgeprägten, sehr feuchten Magerwiesen. Die verbleibende Fläche wird als FA übernommen. Zwar bedeutet dies einen flächenmäßigen Verlust für die ökologischen Freihalteflächen, allerdings ist diese Anpassung aufgrund der vorkommenden Lebensräume fachlich sinnvoll. Zusätzlich wird am Hattinger Berg im Osten ein alter Buchenwald als FÖ aufgenommen.

Im gemeinsamen Grenzgebiet der Gemeinden , Hatting und befindet sich das Naturschutzgebiet Gaisau. Von insgesamt 27 ha entfallen ca. 12 ha auf die Gemeinde Hatting. Die Distanz zum Siedlungsrand beträgt ca. 380m. Es besteht aus einer Kern- und einer Pufferzone, wo seltene Pflanzen- und Vogelarten vorkommen.

Entsprechend den Naturschutzbestimmungen im Schutzgebiet werden einzelne bisher als FA und FF bezeichnete Flächen vorrangig als FÖ ausgewiesen.

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2.1.4 Landschaftlich wertvolle Flächen (FA)

In Hinblick auf den Schutz des Landschaftsbildes und der Bewahrung erhaltenswerter natürlicher oder naturnaher Landschaftselemente und Landschaftsteile sind die im Verordnungsplan mit FA gekennzeichneten Flächen von einer diesem Ziel widersprechenden Bebauung, mit Ausnahme der nach § 41 Abs. 2 und § 42 Tiroler Raumordnungsgesetz 2011 im Freiland zulässigen Gebäude und sonstige bauliche Anlagen, freizuhalten. Die Widmung von Sonderflächen ist insoweit zulässig, als die betroffene Fläche für die beabsichtigte Sondernutzung eine entsprechende Standortgunst aufweist und kein Widerspruch zu den Zielen der Verordnung besteht. Für den Bereich FA 01 wird eine Sonderfläche für landwirtschaftliche Gebäude, im Bereich FA 09 eine Sonderfläche für eine Hofstelle als zulässig erklärt.

Übersicht der Freihalteflächen 2014 1, Quelle: eigene Bearbeitung

1 Naturkundliche Bearbeitung Fortschreibung ÖRK, 2014 Stand 2014-08-08 Seite 7

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2.1.5 Sonstige Freihalteflächen (FS)

Unbebaubare Flächen innerhalb des Baulandes oder Flächen, die aus besonderen Gründen von einer Bebauung freigehalten werden sollen, werden als sonstige Freihalteflächen erhoben. Eine Zwischenfläche beim Sportplatzweg / Bahngelände (FS 01) und die derzeit nicht überbaubare Fläche FS 02 beim Weichentalbach (östlich vom Schöftaler Hof) wurden den FS - Flächen zugeordnet. Für den Bereich FS 02 ist eine Wiederaufnahme in das Bauland bei positiver Beurteilung durch die WLV möglich.

2.1.6 Erholungsräume (FE)

Im Zuge der ÖRK-Fortschreibung wurde diese Freihaltekategorie nicht ausgewiesen.

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3 Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung

3.1 Bestandsanalyse / Bevölkerungsprognose

Die letzten zwei Dekaden zeigen eine annähernd gleiche Entwicklung, die Einwohnerzahl erhöhte sich jeweils um rund 200 Personen. Die Entwicklung übertraf die Werte für den Durchschnitt des Landes bzw. des Bezirks.

Die Entwicklung ist geprägt von einer positiven Geburten- und Wanderungsbilanz, die jeweils über den Bezirks- und Landesmitteln gelegen sind. Während der letzten Dekade ist trotz einiger Schwankungen stetiges Wachstum zu verzeichnen.

Die Zählung 2001 ergab 2,6 Einwohner pro Haushalt, wobei zu diesem Zeitpunkt die 4-Personen-Haushalte annähernd ein Drittel umfassten. Aufgrund der zu erwartenden geringeren Haushaltsgröße (2,4 Personen/Haushalt) werden 2024 ca. 625 Haushalte prognostiziert.

Im Örtlichen Raumordnungskonzept 1999 wurden für das Jahr 2009 1150 Einwohner erwartet und wurde dieser Wert mit tatsächlichen 1176 Einwohnern übertroffen. Für

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Architekt Dipl.-Ing. Erwin Ofner – 1.Fortschreibung Örtliches Raumordnungskonzept Hatting - Erläuterungen die Entwicklung bis zum Jahre 2023/24 wird ein weiteres Bevölkerungswachstum erwartet,

 als Planungsrichtwert werden maximal 1500 Einwohner angenommen.

3.2 Wohnungs- und Baulandbedarf

Der Planungsrichtwert wird für die Kalkulation der künftigen Haushalte herangezogen und des daraus resultierenden Baulandbedarfes. Aufgrund der zu erwartenden Verringerung der Haushaltsgrößen ergibt sich die Prognose für die zusätzlichen Haushalte: • aus Einwohnerzuwachs ( + 215 EW) ca.+ 35 HH • aus Abnahme HH-Größe (2,4 P/HH) ca. + 90 HH Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 500 m2/ Wohneinheit ergibt sich für die zusätzlichen Haushalte im Maximum ein

 Baulandbedarf von ca. 6,7 ha.

Zu erwarten ist, dass ein Teil der neu zu schaffenden Wohnungen durch Um-, Auf- oder Zubauten des Gebäudebestandes erfolgen wird, ein geringer Anteil dürfte auf den Geschoßwohnbau zur Bedarfsdeckung fallen.

3.3 Baulandreserven

Die Reserveflächen für das Wohnbauland wurden zuletzt mit Stand Mai 2013 mit ca. 5,97 ha erhoben, wobei davon 3,66 ha in den Wohngebieten liegen. Es sind dies überwiegend Flächen, die mehr als 10 Jahre bereits im Bauland liegen, die jedoch nicht für eine Überbauung zur Verfügung stehen. Im Zuge des landwirtschaftlichen Grundzusammenlegungsverfahrens wurde eine großzügige Außengrenze gezogen und damit ein Überangebot an möglichen Baulandflächen verursacht. Es erfolgte zwar eine Ausscheidung von sogenannten „Aufschließungsgebieten“ (mit Bauverbot), diese wurden jedoch zu einem Großteil in der Folge in das Bauland aufgenommen. Baulandreserven 2013:

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Übersicht Baulandreserven 2013

3.4 Freizeitwohnsitze

Am Hattingberg sind zwei Freizeitwohnsitze gemeldet.

3.4 Ziele und Maßnahmen

Ziele: • Planungsrichtwert für 2024: 1.500 Einwohner; • Berücksichtigung der verringerten Haushaltsgröße; • Vorrangig ist die Sicherung des Baulandbedarfes für die ortsansässige Bevölkerung; • Ausschöpfen aller Möglichkeiten für eine Einflussnahme der Gemeinde (zB Vertragsraumordnung).

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Maßnahmen: • Freigabe von großflächigen Baulandreserven unter Anwendung der Vertragsraumordnung; • Aufnahme von baulichen Entwicklungsgebieten erst nach ausreichender, vollständiger Infrastrukturausstattung • Schaffung von günstigem Wohnraum für junge Gemeindebürger; • Die Bedarfsdeckung sollte vorrangig in der Nachverdichtung des Baubestandes und vermehrt durch verdichtete Bauformen erfolgen.

4 Wirtschaftsstruktur

4.1 Land und Forstwirtschaft

Die Erhebungen der Statistik ergaben für das Jahr 2010 eine anhaltende Verringerung der Haupterwerbsbetriebe auf nunmehr acht Betriebe, wobei die durchschnittliche Größe auf 28,9 ha gestiegen ist. Die Zahl der Nebenerwerbsbetriebe ist hingegen geringfügig um eine Einheit auf 11 Betriebe gestiegen bei gleichzeitig sinkender Betriebsfläche.

Die Ausweisung von landwirtschaftlichen Freihalteflächen und von maximalen Siedlungsgrenzen im örtlichen Raumordnungskonzept soll zur Absicherung und Erhaltung der landwirtschaftlichen Eignungsflächen gegenüber anderen Nutzungsinteressen (insbesondere Wohnen) beitragen.

4.2 Gewerbe / Handel / Dienstleistungen

Im Gemeindegebiet sind keine Flächen als „Gewerbegebiet“ ausgewiesen bzw. keine geeigneten Gewerbegebiete vorhanden. Im Stallerbach wurden gegenüber der Recyclinganlage in den letzten Jahren Betriebe in einem „beschränkten Mischgebiet“ errichtet. Erweiterungsmöglichkeiten sind in geringem Umfang gegeben.

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Der Standort für einen Nahversorgungsbetrieb wurde in einem Neubau im Ortszentrum gesichert.

In der neuen Entwicklungsfläche M 04 sind entlang der ÖBB Trasse geeignete Flächen für Gewerbe/Wohnen (beschränkte Mischgebiete) möglich.

4.3 Tourismus

Die Gemeinde Hatting gehört zum TVB Innsbruck und seine Feriendörfer. Im Ort befinden sich zwei Beherbergungsbetriebe, im Sommer 2012 wurden ca. 2100 Übernachtungen gezählt.

4.4 Ziele und Maßnahmen

Ziele: • Sicherung der landwirtschaftlich hochwertigen Flächen; • Sicherung der bestehenden landwirtschaftlichen Betriebe; • Schaffung von Standortbedingungen für die Ansiedlung neuer Betriebe. • Sicherung der Nahversorgungsstruktur;

Maßnahmen: • Ausweisung von landwirtschaftlichen Freihalteflächen; • Standortgemäße Absicherung von Betrieben durch nutzungskonforme Widmung; • Erhaltung der bestehenden innerörtlichen Kleingewerbebetriebe und Dienstleistungsunternehmen. • Berücksichtigung von Standorten für Kleingewerbebetriebe im Zuge der Freigabe von Entwicklungsflächen.

5 Siedlungsentwicklung

5.1 Siedlungsstruktur

Der Siedlungsraum der Gemeinde Hatting ist geprägt durch seinen relativ kompakten Siedlungskörper mit klaren Grenzen. Die Grundzüge der bisherigen Erweiterungsflächen für Siedlungszwecke ergaben sich aus dem Ergebnis der Grundzusammenlegung. Im nördlichen Teil und in den Randbereichen überwiegen Flächen, die der Wohnfunktion gewidmet sind, während im Zentrum, Richtung Westen bzw. Süden noch landwirtschaftlich gemischte Zonen überwiegen. Die Entwicklung auf dem Hattingerberg ist durch begrenzte Ausweisung von Bauland in den Weilern geprägt.

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Das raumordnerische Ziel wird daher in einer Abrundung des Siedlungskörpers gesehen und nicht -zur Bedarfsdeckung- mit Siedlungserweiterungen nach außen zu reagieren. Anzustreben ist vielmehr eine Verdichtung nach innen und die Verbauung der Baulandreserveflächen.

5.2 Siedlungserweiterungen

Grundsätzlich soll eine Siedlungserweiterung nur erfolgen, wenn die innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen liegenden Reserveflächen nicht mobilisiert werden können oder diese verbraucht sind und das öffentliche Interesse an der Schaffung von Wohnraum bzw. Wirtschaftsraum vorliegt.

Siedlungsarrondierung Gaisauweg Eine kleinteilige Abrundung des Baulandes nach Osten erfolgt mit einer Bautiefe. Die Erschließung erfolgt vom parallel zur ÖBB-Trasse verlaufenden Gemeindeweg. Durch die erfolgten Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahntrasse ist die Erweiterung der Wohnnutzung nunmehr möglich. Der Bereich liegt innerhalb eines ausgewiesenen HQ 300 Hinweisbereiches.

Siedlungsarrondierung Stegluß Nach Abschluss der Lärmschutzmaßnahmen der ÖBB-Trasse kann diese Erweiterung als sinnvoll angesehen werden. Die Ansiedlung standortverträglicher Betriebe – insbesondere in der ersten Bautiefe zur Bahntrasse-- erscheint bei Vermeidung wechselseitiger Beeinträchtigungen durch geeignete Widmung (z.B. beschränktes Mischgebiet) möglich. Die Erschließung erfolgt vom bestehenden Siedlungsbereich nach Norden bzw. durch das parallel zur Bahntrasse führende öffentliche Gut mit Neueinbindung in die Landesstraße südlich der Unterführung. Der Bereich liegt innerhalb eines ausgewiesenen HQ 300 Hinweisbereiches.

Hattingberg: Im Bereich Hattingberg besteht der Widmungszweck ausdrücklich in der Befriedigung des eigenen familiären Wohnbedarfs oder dem vertraglich abgesicherten Verkauf zum Zwecke des Wohnbedarfes anderer fraktionsansässiger Familien, eine Veräußerung an Dritte ist nicht zulässig. Es wird daher der Begriff Eigenbedarf näher erläutert:  als Bedarf für den Grundeigentümer, auch für seine Kinder, zur Schaffung von eigenem Wohnraum oder Betriebsgebäuden für den Eigenbedarf. Vor einer Umwidmung sind entsprechend konkrete Planstudien bzw. Planskizzen vorzulegen, aus denen solcher Eigenbedarf abgeleitet werden kann. Im Bedarfsfall ist dies über Verträge entsprechend der Vertragsraumordnung abzusichern.

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5.3 Gebäudenutzung

Hatting Dorf Nord - Gebäudenutzung

Hatting Dorf Süd - Gebäudenutzung

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Hattingberg - Gebäudenutzung

Im Gemeindegebiet sind insgesamt acht leerstehende Gebäude registriert. Sie befinden sich größtenteils im landwirtschaftlichen Mischgebiet und im Freiland, es handelt sich um aufgelassene landwirtschaftliche Betriebsstätten aber auch um Wohnhäuser. (Gemeinde, Stand 12/2013)

Leerstehende Gebäude im Gemeindegebiet:

Wohnobjekte auf Gst 1428/3,1524, 1395, .63, .64

Landwirtschaftliche Betriebsgebäude auf Gst 1543/1, 1540

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5.4 Ziele und Maßnahmen

Ziele: • Baulandmobilisierung: vorrangig Nutzung der Baulandreserven; • Erhaltung des kompakten Siedlungskörpers, Entwicklung nach Innen; • Sicherstellung von Wohnraum für die ortsansässige Bevölkerung;

Maßnahmen: • Vertragsraumordnung; • Absicherung des kompakten Siedlungskörpers; • Bedarfsbezogene Erweiterung; • Hattingberg: nur Deckung des familiären Eigenbedarfes.

6 Bauliche Entwicklung

Der bauliche Entwicklungsbereich der Gemeinde wurde entsprechend der beabsichtigten überwiegenden Nutzung in einzelne Kategorien eingeteilt:

W Vorwiegend Wohnnutzung M Vorwiegend gemischte Nutzung L Vorwiegend landwirtschaftliche Nutzung Ö Vorwiegend öffentliche Nutzung G Vorwiegend gewerblich gemischte Nutzung SF Vorwiegend Sondernutzung für Sport und Erholung R Rückwidmung erforderlich

Die in der Plandarstellung verwendeten Stempelsymbole beinhalten folgende Inhalte:

Z: Zeitzonen: Z1: Zeitzone 1 für unmittelbaren Bedarf Z0: Zeitzone 0 Bedarfszeitraum in Abhängigkeit von bestimmten Bedingungen

W, M, L, Ö, G, SF, R 01,02, 03 … Bezeichnung der vorwiegenden Nutzung mit Nummerierung der einzelnen Gebiete

D: Dichtezone: D1: Dichtezone 1: überwiegend offene Bauweise; geringe Baudichte. D2: Dichtezone 2: überwiegend offene bzw. gekuppelte und besondere Bauweise; mittlere Baudichte. D3: Dichtezone 3: überwiegend geschlossene bzw. besondere Bauweise; hohe Baudichte

Im Anhang zur Verordnung erfolgt die Stempelbeschreibung.

Stand 2014-08-08 Seite 17

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7 Maßnahmen zur Baulandsicherung und Bebauungsplanung

7.1 Privatrechtliche Vereinbarungen

Neben der Freihaltung möglichst großer zusammenhängender Flächen sind die Gemeinden als Träger der örtlichen Raumordnung verpflichtet, ausreichende Flächen für Siedlungszwecke und betriebliche Zwecke zu sichern. Zur Sicherstellung der Ziele der Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung besteht für die Gemeinde die Möglichkeit, mit den betroffenen Grundeigentümern Verträge abzuschließen (Vertragsraumordnung).

Dabei können Verträge mit den Grundeigentümern abgeschlossen werden, die zum Beispiel Bauverpflichtungen oder die Überlassung von Grundstücken an die Gemeinde oder Tiroler Bodenbeschaffungsfonds beinhalten, darüber hinaus können Aufschließungsverträge, die Grundabtretungen für verkehrsmäßige Erschließungen oder infrastrukturelle Einrichtungen regeln, erstellt werden.

7.2 Bebauungsplanung

Für die Bebauungsplanung werden folgende Festlegungen getroffen:

Dichtezone 1: In dieser Dichtezone ist bei einer Baumassendichte von mindestens 1,0 und höchstens 2,1 sowie einer zweigeschossigen Bauweise im Rahmen der umgebenden Baustruktur die Bebauung der Grundstücke im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch ohne Erlassung eines Bebauungsplanes zulässig. Die Bauplatzgrößen dürfen dabei höchstens 800 m2 Grundfläche aufweisen. Für Wohnanlagen und bei höheren Baudichten ist die Erlassung eines Bebauungsplanes zwingend.

Dichtezone 2 und 3: In diesen Dichtezonen ist die Erlassung eines Bebauungsplanes zwingend.

Das Erfordernis für die Erlassung besteht auch bei folgenden Erfordernissen • Sicherstellung einer ordnungsgemäßen verkehrsmäßigen Erschließung, • Sicherstellung für eine zweckmäßige Überbauung (Grundstücksneuordnung, Baulandumlegung) • Sicherstellung von maßstabsgerechter Überbauung im Umfeld von denkmalgeschützten Gebäuden.

Stand 2014-08-08 Seite 18

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7.3 Höchstausmaß jener Grundflächen für die Befriedigung des Wohnbedarfes (gem. § 31 Abs. 1 lit. d TROG 2011)

Für den Planungszeitraum des örtlichen Raumordnungskonzeptes wird der Baulandbedarf im Maximum mit 6,7 ha angenommen. Diesem Baulandbedarf stehen rund 5,5 ha (Schätzung für 2014) Baulandreserven gegenüber, wobei diese Flächen im Planungszeitraum aus unterschiedlichen Gründen (Grundstücksstruktur, Eigentumsverhältnissen udgl.) nur teilweise mobilisierbar sein werden. Rückwidmungen von erschlossenen Baulücken erscheinen nicht zielführend. Rückwidmungen erfolgten im Bereich Schöftalhof (rote Zone) und im Zentrum (auf eigenem Wunsch). Die geplanten Erweiterungsbereiche stellen daher eine sinnvolle Ergänzung zur Bereitstellung von bebaubaren Flächen insbesondere für die Wohnnutzung dar. Für diese Flächen wird jedoch die Zeitzone 0 festgelegt, um die Verfügbarkeit und die Einhaltung der in der Stempelbeschreibung aufgezeigten Bedingungen zu gewährleisten.

7.4 Höchstausmaß jener Grundflächen für wirtschaftliche Zwecke (gem. § 31 Abs. 1 lit. e TROG 2011)

Eine Abschätzung des Baulandbedarfes für wirtschaftliche Zwecke ist für die Gemeinde kaum möglich, da die Entwicklung von der Gemeinde kaum beeinflussbar ist. Es ist daher auf die Entwicklungsmöglichkeiten im Anschluss an das Gebiet Stallerbach und im Bereich südlich entlang der ÖBB – Trasse hingewiesen.

7.5 Bauverbotsflächen (gem. § 31 Abs. 1 lit. f TROG 2011)

Im Konzept werden keine Bauverbotsflächen festgelegt.

7.6 Grundflächen für den geförderten Wohnbau (gem. § 31 Abs. 2 und 3 TROG 2011)

Im Konzept werden keine Flächen für den geförderten Wohnbau ausgewiesen, da im Planungsprozess keine geeigneten Standorte gefunden werden konnten.

Anzustreben ist im Zuge der Freigabe von Baulandreserven, durch Anwendung der Vertragsraumordnung, die Bereitstellung von leistbarem Wohnraum (z.B. von gefördertem Wohnbau) zu erreichen.

Stand 2014-08-08 Seite 19

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7.7 Ziele und Maßnahmen

Um die aufgezeigten Ziele der Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung zu erreichen, werden folgende Maßnahmen angestrebt:

• Anwendung der Vertragsraumordnung im Sinne des § 33 TROG 2011; • Förderung von Nachverdichtungen durch Um- und Zubauten auf bereits bebauten Grundstücken; • Bodensparende und zweckmäßige Bebauung der bestehenden Baulandreserve; • Erlassung der vorgesehenen Bebauungspläne; • Bedarfsbezogene Erlassung von Bebauungsplänen zur Sicherstellung der aufgezeigten Erfordernisse.

8 Verkehr

8.1 Überörtlicher KFZ - Verkehr

Die Haupterschließungsachsen bilden die Landesstraße L 11 – Salzstraße durch die Dorfmitte und die Landesstraße L 307 – Bahnstraße zur Autobahnauffahrt in Pettnau. Das innerörtliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut, Engstellen ergeben sich durch bestehende Bauten im Zentrum und an der Straße nach Pettnau.

Straßen nach Rechtsgrundlage

Stand 2014-08-08 Seite 20

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Die Autobahn – Auf/Abfahrt Raststätte Pettnau als Ziel bzw. Quelle belastet beide Straßenzüge in hohem Maße. Insbesondere gilt dies für den Pendlerverkehr der Nachbargemeinden (, Polling). Ein relativ hoher, zunehmender LKW-Anteil ergibt sich aus der Entwicklung bzw. Erweiterung der Gewerbegebiete in Flaurling und Polling. Fahrtziel ist vor allem der Autobahnknoten Zirl.

8.2 Öffentlicher Verkehr

Die Haltestelle der ÖBB liegt fußläufig bzw. leicht erreichbar für den größten Teil der Bevölkerung (Ausnahme Hattingberg), die Frequenz wird als ausreichend bezeichnet. Eine Buslinie wird zwischen Telfs und Inzing geführt bzw. wird deren Wiederaufnahme angestrebt.

8.3 Innerörtlicher Verkehr

Die Straßen für den innerörtlichen Verkehr sind relativ gut ausgebaut und verkehrsgerecht. Für Fußgänger und Radbenutzer gibt es Schwachstellen in der Oberdorfstraße und Salzstraße, da keine eigenen, getrennt geführten Fußwegverbindungen ausgebildet sind.

Ein überregionaler Radweg verläuft entlang dem Inn.

8.4 Ziele und Maßnahmen

Ziele: • Bedarfsgerechter Ausbau des innerörtlichen Verkehrsnetzes • Verbesserung der Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer • Erhöhung der Verkehrssicherheit;

Maßnahmen: • Erschließung der neuen Entwicklungsbereiche; • Ausbau für den Fußgängerverkehr im Bereich Oberdorfstraße und östliche Salzstraße; • Setzen von Maßnahmen gegen die Erhöhung der Verkehrsdichte für den umgelenkten Verkehrsstrom aus den Nachbargemeinden (Umfahrung angedacht).

Stand 2014-08-08 Seite 21

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9 Technische Infrastruktur

9.1 Entwicklung der technischen Infrastruktur

Wasserversorgung: Im Ort ist flächendeckende Trinkwasserversorgung noch nicht ausreichend vorhanden, deshalb ist ein Hochbehälter geplant, der die Versorgung für die nächsten Jahre sicherstellen soll. Ebenfalls sind Anlagen zum Feuerlöschen auszuweiten. Die Gemeinde beabsichtigt ebenfalls, die Wertstoffsammelstelle/Recyclinghof zum Teil zum Bauhof umzubauen.

Abwasserentsorgung: Die Abwässer von Hatting/Dorf werden über die regionale Leitung zur Kläranlage nach Zirl geleitet (Abwasserverband Zirl und Umgebung). Der Ortsteil Hattingerberg ist nicht an die Kanalisation angeschlossen. Es gibt eine Studie, die, entsprechend den Geländeverhältnissen, von einer möglichen ca. 3000 m langen Kanaltrasse mit einer Pumpstation ausgeht. Im Jahr 2007 wurden die Kanalstränge im Unterdorf videobefahren. Mit Ausnahmen in den Bereichen Gaisauweg und Wiesenweg waren für die geplante Sanierung keine weiteren gröberen Grabungsarbeiten notwendig. Die Sanierungsmaßnahmen (Leitungsaustausch und Rohrsanierung) wurden im Oktober 2008 abgeschlossen.

Abfallbeseitigung: An der Oberdorfstraße befindet sich der Recyclinghof der Gemeinde.

Energieversorgung: Die Versorgung erfolgt von der TIWAG. In den letzten Jahren entstanden auch private Photovoltaikanlagen. Im Ortszentrum herrscht derzeit eine unbefriedigende Parkplatzsituation. Besonders während der Veranstaltungen reicht der knappe Parkraum nicht aus. Deshalb wird die Erweiterung der Parkplätze angestrebt, z.B. im Nahbereich der Kirche.

9.2 Ziele und Maßnahmen

Ziele: • Bedarfsgerechte Entwicklung der Ver- und Entsorgungsanlagen; • Weiterer Ausbau der Photovoltaik – und Solaranlagen.

Maßnahmen: • Bau eines Trinkwasser-Hochbehälters zur Verbesserung der Versorgung; • Erweiterung der Entsorgungsleitungen bei Freigabe von Entwicklungsflächen; • Förderung von Photovoltaik – und Solaranlagen durch die Gemeinde. Stand 2014-08-08 Seite 22

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10 Soziale Infrastruktur

10.1 Entwicklung der sozialen Infrastruktur

Bildungseinrichtungen: Der Ausbau/Erweiterung des Kindergartens und der Volksschule mit Veranstaltungshalle sind nunmehr abgeschlossen bzw. sind auf dem letzten Stand.

Freizeit und Kultur: Das kulturelle Leben der Gemeinde wird durch zahlreiche traditionelle Vereine getragen. Als wichtige Einrichtungen sind zu nennen: • Der Turn-/Veranstaltungssaal der Volksschule • Die Sportanlage mit Fußballplatz, Tennisanlage und Beachvolleyball-Anlage

Sonstige Einrichtungen: Auf einem Grundstücke der Römisch katholischen Pfarrkirche wurde in den vergangenen Jahren Wohnungen für das betreute Wohnen errichtet. Im Zuge der Errichtung einer Wohnanlage im Zentrum wurde ein Nahversorgungsbetrieb und ein Cafe mit einem „Begegnungsplatz“ im Freien errichtet

10.2 Ziele und Maßnahmen

• Bedarfsgerechter Ausbau und Erweiterung der sozialen Infrastruktur, insbesondere für ältere Mitbewohner.

11 Ortsbild

11.1 Entwicklung des Ortsbildes

Das äußere Ortsbild von Hatting zeigt klare Grenzen der Besiedelung auf, es sind keine Zersiedlungstendenzen erkennbar. Durch mehrere Neubauten von Wohnanlagen im Ortszentrum änderte sich das traditionelle Ortsbild bzw. ist dieses nur in Einzelbauten noch erkennbar.

Stand 2014-08-08 Seite 23

Architekt Dipl.-Ing. Erwin Ofner – 1.Fortschreibung Örtliches Raumordnungskonzept Hatting - Erläuterungen

11.2 Ziele und Maßnahmen

Ziele: • Erhaltung der geschlossenen Siedlungsränder; • Erhaltung von Sichtbeziehungen um die Pfarrkirche – Widum.

Maßnahmen: • Erlassung von Bebauungsplänen im Umfeld der Pfarrkirche und des Widums;

12 Gemeindefinanzen

Von der Einnahmenseite betrachtet ist Hatting eine finanzschwache Gemeinde: Die Summe der ausschließlichen Gemeindeabgaben betrug 2013 € 176.972 bzw. € 143 / Einwohner und lag damit weit unter dem Bezirksschnitt von € 320 / Einwohner der Gemeinden mit 1.001 – 5.000 Einwohner. Die bedeutendste Einnahmequelle sind die Abgabenertragsanteile mit € 1.008.496 bzw. € 818 / Einwohner (Quelle: ATLR, Finanzstatistik 2013).

Übersicht Einnahmen 2013: Hatting Hatting IBK – Land in € €/Einwohner €/Einwohner Grundsteuer A 891 1 2 Grundsteuer B 57.956 47 80 Kommunalsteuer 33.274 27 190 Sonstige Steuern 12.433 10 11 Interessenten Beiträge 71.418 58 36 SUMME ausschließliche Gemeindeabgaben 175.972 143 320 Abgabenertragsanteile 1,008.498 816 854 SUMME Steuern und Abgabenertragsanteile 1,184.468 961 1.173

Schulden und Finanzvermögen 2013: Hatting Hatting IBK – Land in € €/Einwohner €/Einwohner Fortdauernde Einnahmen 1,819.039 1.475 1.878 Fortdauernde Ausgaben 1,661.051 1.347 1.491 Bruttoüberschuss 157.989 128 387 Laufender Schuldendienst 96.293 10 118 Nettoüberschuss 61.696 50 269 Schulden zum 31.12. 247.181 200 1.149

Der Verschuldungsgrad errechnet sich für 2013 mit 61 % (2011: 100%)

Stand 2014-08-08 Seite 24