Jahresbericht Jugendparlament Berner Oberland

2017

Inhaltsverzeichnis

Über uns 2

Das Jahr im Überblick 4

Projekte/ Anlässe 5

Das Jugendparlament Berner Oberland 8

Finanzen 10

Ausblick 2018 12

Danksagung 13

1

Über uns

Wer sind wir?

Das Jugendparlament besteht aus einem 7-köpfigen Vorstand und sechs Mitgliedern. Wir sind alle zwischen 16-22 Jahre alt. Die folgenden Ressorts sind im Vorstand vorhanden:

Co-Präsidium: Dimitri Rougy, & Patricia Mutti, Fundraising: Michelle Schweizer, Projekte: Adrian Willi, Hofstetten bei Kommunikation: Jana Marggi, Thun IT: Nils Fuchs, Interlaken Administration: Raphaela Zihlmann, Matten (ab Mai 2018)

Warum sollte es ein Jugendparlament geben?

Das Jugendparlament Berner Oberland bietet die einzigartige und wertvolle Möglichkeit, tatsächlich etwas in der Region zu ändern. Anstatt sich nur darüber zu beklagen was fehlt, können direkt Dinge verändert und Projekte realisiert werden. Das Tolle am Jugendparlament ist ebenfalls, auch Andere von der Politik - national wie lokal - begeistern zu können. Schliesslich sollten wir Junge Einfluss auf unsere Zukunft nehmen, vor allem wenn wir die, nicht selbstverständliche, Chance dazu haben.

2

Kontakt

Patricia Mutti & Dimitri Rougy Co-Präsidium Jugendparlament Berner Oberland 3800 Interlaken [email protected] +41774344457

3

Das Jahr im Überblick

Es war ein Jahr gefüllt mit intensiven Planungssitzungen, spannenden Diskussionen und interessanten Begegnungen. Wir konnten uns mit unseren Anlässen weiter auf dem Bödeli als wichtige Organisation etablieren und erhielten viele positive Rückmeldungen aus verschiedensten Kreisen. Diese geben uns auch jedes mal aufs Neue Ansporn, um weiter zu machen und noch grössere Projekte zu realisieren. Ebenfalls konnten wir die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren wie der Jugendarbeit Bödeli und den Gemeinden vertiefen, da im 2017 eine Vertreterin vom Jugendparlament in den Vorstand gewählt wurde.

4

Projekte/ Anlässe

Aktion für öffentlichen Raum

Das Jugendparlament hat ab Februar 2017 bei der Interessengemeinschaft öffentlicher Raum mitgewirkt, diese hat sich aus verschiedenen Privatpersonen und einigen Vertretern von Vereinen zusammengesetzt. Aus diesen gemeinsamen Sitzungen ist die Aktion für öffentlichen Raum entstanden, welche am 31. März 2017 in Interlaken stattgefunden hat. Der Rollumzug und die nachfolgenden Aktivitäten auf dem Amman-Hofer-Platz waren geprägt von positiver Stimmung und ging ohne Zwischenfälle über die Bühne. Die Aktion war für die Interessengemeinschaft sowie für das Jugendparlament und viele Einwohner des Bödelis ein voller Erfolg. Die Diskussion über den öffentlichen Raum wurde daraufhin entfacht und es ergaben sich viele spannende Gespräche und Podiumsdiskussionen. Wir finden es begrüssenswert, dass der

5

Dialog öffentlich stattgefunden hat und dieser danach bilateral weitergeführt wurde.

Das Jugendparlament ist nun in der Projektgruppe „öffentlicher Raum“ der Gemeinde Interlaken vertreten. Das Thema steht weiterhin in der Agenda der Gemeinde, sowie des Jugendparlaments und der Jugendarbeit Bödeli. Wir freuen uns über die gemeinsame Zusammenarbeit mit der Gemeinde Interlaken.

Zwischennnutzung Blago Bung

Im Sommer 2017 hat ein spannendes Projekt im ehemaligen Hotel Touriste in Interlaken begonnen. Da das Gebäude schon länger leer stand, hat sich eine Interessengruppe zusammengeschlossen. Aus ihnen entstand danach der Verein “Zwischennutzung Hotel Touriste”. Mit viel freiwilligem Engagement & Kreativität wurde aus dem leerstehenden und nicht einladenden Hotel Touriste, ein Ort von Musik, Kunst und Zusammensein. Seit August 2017 wurden schon verschiedenste Anlässe durchgeführt und fanden Anklang. Das Jugendparlament ist ebenfalls mit Vertretern im Vorstand involviert, da wir die Nutzung von leerstehenden Räume befürworten. Ein weiterer wichtiger Punkt für uns war, dass das Gebäude danach öffentlich genutzt werden kann und dass Jugendliche, junge Erwachsene und Kultur darin Platz

6

finden. Aus diesen Gründen finden wir die Initiative des Vereins unterstützenswert und werden uns auch weiterhin daran beteiligen.

Volljährigkeitsfeier 2017

Wie viele andere Gemeinden veranstaltet auch die Gemeinde Interlaken jedes Jahr eine Jungbürger- / Volljährigkeitsfeier für alle jungen Erwachsenen, die in diesem Jahr das 18. Lebensjahr vollenden. Im vergangenen Jahr unterstützte das Jugendparlament die Gemeinde bei der Planung und Durchführung des Anlasses.

In mehreren Sitzungen mit Vertretern der Gemeinde Interlaken und der Jugendarbeit Bödeli wurde von dem 5-köpfigen Team ein vielfältiges Programm entworfen. Durchgeführt wurde der Anlass im Hotel Touriste, welches zurzeit als Kulturzentrum „Blago Bung“ zwischengenutzt wird. Die Höhepunkte des Abends markierten neben dem reichhaltigen Apéro aus regionalen Spezialitäten und der anschliessenden Party, die Poetry Slams von Noah Ninck und Salome Stauffer, die über aktuelle und politische Themen sprachen. Auch Gemeinderat Franz Christ sprach zu den jungen Erwachsenen und überreichte den 7

Jungbürgern ihre Bürgerbriefe. Ausgeklungen wurde der Abend durch DJ Noodlesoup und DJ More Than Talking, zwei lokal ansässigen DJs.

Das Jugendparlament Berner Oberland

Politische Situation Jugendparlament

Eine Wahlbeteiligung von ca. 30% bei den 18 bis 24-jährigen bei den eidgenössischen Wahlen von 2015 (repräsentative Selects-Studie 2016) und ein Durchschnittsalter von 52 Jahren im National- und sogar 57 Jahren im Ständerat (Stand September 2017), die Lage sieht schlecht aus für die junge Bevölkerung. Doch ist dies auch repräsentativ für die Region Berner Oberland? In der Gemeinde Interlaken, unserer Kerngemeinde, gab es bei den Gemeindewahlen im September 2016 eine Stimmbeteiligung von ca. 23% bei den 18 – 25-jährigen. Nicht einmal ein Drittel nimmt ihr neu erhaltenes Recht wahr. Liegt es am Desinteresse oder ist es zu kompliziert? Das Jugendparlament hat zum Ziel, beide Gründe zu eliminieren. Wir wollen das Interesse an politischen Prozessen erhöhen und den Jugendlichen das System näherbringen. Man könnte meinen, dass dies Aufgaben der Schule sind. Doch durch die momentane Eingliederung in das Fach Geschichte fehlt die Zeit, um das Thema tiefgehend zu behandeln. Ebenfalls wird mehrheitlich das nationale System angesprochen, regionale Partizipationsmöglichkeiten und Themen fehlen. Mit dem neuen Lehrplan 21 könnte sich dies ändern. Politik wird in das Fach NMG RZG eingegliedert und dort eine wichtige Rolle spielen, doch Lernziele zum kommunalen System kommen nur minimal vor. Wie die Umsetzung des neuen Lehrplans funktionieren wird und ob politische Bildung einen grösseren Stellenwert im Unterricht erhalten wird, wird sich zeigen. Zwar wird 8

Politik von vielen Schüler*innen nicht als ausserordentlich spannend angesehen, aber trotzdem finden sie es sinnvoll für das spätere Leben. Um politisch auf dem neusten Stand zu sein, müssen die Jugendlichen sich selber darüber informieren. Das ist nicht ganz einfach, die Motivation und die Zeit müssen sie selber aufbringen. Es ist nicht erstaunlich, dass die Auseinandersetzung mit dem politischen System nicht einfach ist, alles scheint kompliziert und weit weg zu sein. Oft glauben Minderjährige, dass sie keine Möglichkeiten zur Partizipation haben, da in der Schule der Fokus auf Wahlen und Abstimmungen sowie Initiativen und Referenden gelegt wird. Doch Partizipation kann auch einfach sein, und zwar auf regionaler Ebene. Es kann bedeutend einfacher sein, etwas auf kommunaler Ebene zu verändern als national grosse Veränderung herbeizuführen. Mitglieder des Jugendparlaments müssen nicht 18 Jahre alt sein, um Anliegen umzusetzen. Schon in der Schule kann man mitgestalten, sei es mit der Organisation eines Pausenkiosks oder Forderung eines „Töggelikasten“. Um Jugendliche auf das aufmerksam zu machen, braucht es nicht nur die Wissensvermittlung, sondern auch praktische Möglichkeiten wie das Jugendparlament, in welchem sie ihre Anliegen direkt verfolgen können. In unserem Einzugsgebiet gibt es über 20'000 potentielle Mitglieder. Wenn wir also zusammen Ziele verfolgen und Projekte realisieren, können wir sehr viel erreichen, dafür muss man nicht 18 Jahre alt sein und Unterschriften muss man auch nicht sammeln. Partizipation ist Grundlage für das Funktionieren unseres demokratischen Staates und das Jugendparlament Berner Oberland setzt sich dafür ein, die Jugendlichen politisch zu sensibilisieren und ihnen eine regionale Plattform für die Verfolgung ihrer Anliegen zu geben.

9

Finanzen

Jahresrechnung 2017

Jugendparlament Jahresrechnung für das Jahr 2017

Jahresrechnung Budget Aufwand 2017 2017 Bemerkungen Betriebsaufwand 570,95 1.123,70 Spesen 270,95 200,00 Weiterbildung 500,00 Seminare des DSJ u.a. Büromaterial 20,00 Porti / Versandkosten 50,00 über Spesen sonstiger Geschenke für Referenten Verwaltungsaufwand 100,00 etc. Webseite 133,70 Miete Sitzungsraum Sitzungsspesen 200,00 20,00 Retraite 3.5% der Einnahmen od. Mitgliederbeitrag DSJ 100,00 100,00 mind. CHF 100 Werbeaufwand 0,00 400,00 Wurde durch Spesen Facebook-Werbung 0,00 200,00 verrechnet Inserate, Flyer 0,00 200,00 Projektaufwand 0,00 415,70 Projekt 1 - Werbeaufwand 0,00 15,70 Facebook-Werbung Projekt 2 - Material Jungbürgerfeier 0,00 400,00 Sonstiger Aufwand 500,00 500,00

Kontoführung BEKB, Kontogebühren 53,50 Maestro Karte Reservenzuweisung 500,00 500,00 TOTAL AUFWAND 1.070,95 2.439,40 Gewinn 2017 2.629,05 1.880,60 TOTAL 3.700,00 4.320,00 10

Ertrag Bemerkungen Ertrag aus eigenen 500,00 Leistungen Verkauf 500,00 Jungbürgerfeier Beiträge Dritter 3.700,00 3.800,00 diverse Sponsoren 300,00 300,00 Gemeindebeitrag 3.200,00 3.500,00 Projekt Aktion für Projektsponsoring 200,00 öffentlichen Raum Diverse Erträge 0,00 20,00 Zinserträge 10,00 BEKB Konto übrige Erträge 10,00 TOTAL ERTRAG 3.700,00 4.320,00 Verlust 2017 0,00 0,00 TOTAL 3.700,00 4.320,00

11

Ausblick 2018

Für das Jahr 2018 haben wir uns einige Projekte vorgenommen. Das nächste und grösste Projekt läuft bereits. Um auf die kantonalen Grossratswahlen vom März 2018 aufmerksam zu machen, veranstalten wir eine Tour durch das Berner Oberland mit diversen Anlässen. Dabei werden wir auch mit jungen Politikern aus allen Parteien zusammenarbeiten. Das Ziel der Aktion ist es, die Wahlbeteiligung der jüngeren Bevölkerung zu erhöhen und junge Politisierende dabei zu unterstützen, ins Parlament des Kantons gewählt zu werden. Ein weiteres Projekt, das wir im neuen Jahr verfolgen werden, ist das Besuchen von Schulen im Berner Oberland. Damit wollen wir einerseits das Interesse an Politik bei den Schülerinnen und Schülern wecken, andererseits aber auch neue Mitglieder für das Jugendparlament gewinnen, damit die Zukunft der Organisation auch längerfristig gesichert werden kann. Weiterhin wollen wir auch einen noch grösseren Mehrwert für unsere Mitglieder generieren und haben beschlossen, dass auch wir als Jugendparlament mehr zusammen unternehmen werden. So steht beispielsweise ein Besuch einer Session im Grossen Rat oder im Nationalrat auf dem Programm. Nebst den oben erwähnten Projekten werden wir aber auch weiterhin spontan auf Entwicklungen eingehen, welche die Jugendlichen im Berner Oberland betreffen.

12

Danksagung

Wir danken herzlichst all unseren Geldgebern und weiteren Akteuren, die uns mit ihrem Wissen und Erfahrungen zur Seite standen. Ohne diese Unterstützung wäre die Arbeit des Jugendparlaments, so wie sie heute ist, nicht möglich. Namentlich möchten wir den IMU-Gemeinden (Interlaken, Matten und Unterseen) danken für den jährlichen finanziellen Beitrag, dies ermöglicht uns den Verein weiterzuführen und ist für uns eine wichtige Basis. Der Jugendarbeit Bödeli und allen dort vertretenen Gemeinden wollen wir für das entgegengebrachte Vertrauen und die Chance danken, da Jana Marggi als Vertreterin vom Jugendparlament in den Vorstand der Jugendarbeit gewählt wurde.

13