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BEGRÜNDUNG zur 7. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 „Waldweg“

Gemeinde Waldfeucht – Ortslage Haaren

Entwurf zur Offenlage

Begründung zur Offenlage Stand: September 2017

Gemeinde Waldfeucht Begründung zur Offenlage Der 7. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 „Waldweg“ – Entwurf –

Impressum September 2017

Auftraggeber: Gemeinde Waldfeucht Lambertusstraße 13 52525 Waldfeucht

Verfasser: Projektmanagement GmbH Maastrichter Straße 8 41812 Erkelenz www.vdh-erkelenz.de Geschäftsführer: Axel von der Heide

Sachbearbeiter: M.Sc. Sebastian Schütt

Amtsgericht Mönchengladbach HRB 5657 Steuernummer: 208/5722/0655 USt.-Ident-Nr.: DE189017440

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Gemeinde Waldfeucht Begründung zur Offenlage Der 7. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 „Waldweg“ – Entwurf –

Inhalt

1 AUSGANGSSITUATION UND PLANUNGSZIEL ...... 3

2 STÄDTEBAULICHE UND PLANUNGSRECHTLICHE SITUATION ...... 3 2.1 Lage des Plangebietes und räumlicher Geltungsbereich ...... 3 2.2 Bisheriger Planinhalt ...... 4

3 PLANÄNDERUNG ...... 5

4 AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG ...... 5 4.1 Umweltauswirkungen ...... 5 4.2 Nachbarschaftliche Belange ...... 6

5 VERFAHREN ...... 6

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Gemeinde Waldfeucht Begründung zur Offenlage Der 7. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 „Waldweg“ – Entwurf –

1 AUSGANGSSITUATION UND PLANUNGSZIEL Im Westen des räumlichen Geltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 10 der Gemeinde Waldfeucht, Haaren „Wald- weg“ wird in der aktuell gültigen Fassung der 6. Änderung eine von dem „Waldweg“ nach Süden abzweigende „Straßen- verkehrsfläche“ festgesetzt. Diese Festsetzung diente ursprünglich dem Zweck, künftige Erweiterungsmöglichkeiten in Richtung der südlich des Plangebietes gelegenen Flächen aufrechtzuerhalten. Zwischenzeitlich ist eine planungsrechtli- che Absicherung einer Bebauung auf den südlich des Plangebietes gelegenen Flächen durch den Bebauungsplan Nr. 56 Haaren – Im Haarener Feld West – erfolgt. Die Erschließung des Bebauungsplanes Nr. 56 erfolgt ausschließlich über den „Erksweg“. Eine zusätzliche Anbindung an den „Waldweg“ ist nicht vorgesehen, sodass die o.g. Festsetzung einer „Stra- ßenverkehrsfläche“ nicht mehr erforderlich ist. In diesem Zusammenhang ist die Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 der Gemeinde Waldfeucht, Haaren „Waldweg“ erforderlich. Es besteht ein Planungserfordernis gemäß § 1 Abs. 3 BauGB. Ziel der Planung ist es, die bisher als „Straßenverkehrsfläche“ festgesetzten Flächen, den angrenzenden Grundstücken entsprechend, als „Allgemeines Wohngebiet“ festzusetzen. Hierdurch wird eine angemessene Nachverdichtung der be- stehenden Siedlungsstrukturen ermöglicht und den Vorgaben der Landesplanung gefolgt. Denn im Sinne des Grundsat- zes 6.1-6 des Landesentwicklungsplanes für das Land Nordrhein-Westfalen haben Planungen und Maßnahmen der In- nenentwicklung Vorrang vor der Inanspruchnahme von Flächen im Außenbereich. Die Umsetzung der Planungsziele des bestehenden Bebauungsplanes Nr. 10, also die Entwicklung von Wohnbauland durch eine Nachverdichtung des Ortsteiles, wird durch diese Änderung nicht gefährdet. Da demgemäß auch die Grund- züge der Planung durch die 7. Änderung des Bebauungsplanes nicht berührt werden, ist die Änderung in dem vereinfach- ten Verfahren gem. § 13 BauGB vorgesehen.

2 STÄDTEBAULICHE UND PLANUNGSRECHTLICHE SITUATION

2.1 Lage des Plangebietes und räumlicher Geltungsbereich Das Gemeindegebiet Waldfeucht gehört dem Kreis , Nordrhein-Westfalen, an und erstreckt sich über eine Fläche von ca. 30,27 km². Die Bevölkerungszahl der Gemeinde beläuft sich auf ca. 9.100 Einwohner.1 Die Gemeinde umfasst die Ortschaften Bocket, Braunsrath, Brüggelchen, Frilinghoven, Haaren, Hontem, Löcken, Obspringen, Schön- dorf, Selsten und Waldfeucht. Diese werden von den Gemeinden , sowie von der Stadt Heinsberg um- geben, die ebenfalls alle dem Kreis Heinsberg angehören. Die Gemeinde bildet mit den Gemeinden Selfkant und Gangelt den westlichsten Punkt der Bundesrepublik Deutschland, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Niederlanden. Über eine Länge von ca. 10 km bildet die Gemeindegrenze Wald- feuchts zugleich die Landesgrenze zwischen den Niederlanden und Deutschland. Die Ortslage Haaren liegt im Norden des Gemeindegebietes, nahe der deutsch/niederländischen Grenze. Die nächstge- legenen Ortschaften stellen Karken im Nordosten, Kirchhoven im Südosten, Obspringen im Süden und Waldfeucht im Südwesten dar. Im Nordwesten befinden sich die niederländischen Ortschaften Diergaarde, Mariahoop und Aan de Berg.

1 Stand 2013 gem. der Landesdatenbank NRW

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Abbildung 1: Luftbild des Plangebietes; Quelle: TIM Online NRW

Die verfahrensgegenständlichen Flächen selbst umfassen die Gemarkung Haaren, Flur 8, Flurstücke 561 und 565 sowie einen Teil des Flurstücks 466. Es wurden diejenigen Baugrundstücke in den räumlichen Geltungsbereich der Bebauungs- planänderung aufgenommen die unmittelbar von der Änderung der Festsetzung betroffen sind sowie, zur Förderung einer besseren Lesbarkeit der Planurkunde, die den Flurstücken vorgelagerte und durch die Bebauungsplan indirekt betroffene „Straßenverkehrsfläche“. Hiermit umfasst das Plangebiet eine Fläche von ca. 1.863 m². Derzeit dient das Plangebiet der Anbindung einer südlich gelegenen Halle. Diese wird nach Umsetzung des Bebauungs- planes Nr. 56 jedoch zurückgebaut. Die verbleibenden Flächen sind weitestgehend ungenutzt und liegen brach. In Rich- tung Westen und Osten grenzen kleinteilig bebaute „Allgemeine Wohngebiete“ an das Plangebiet. Im Norden befinden sich, im Anschluss an den „Waldweg“, weitere kleinteilig bebaute „Allgemeine Wohngebiete“.

2.2 Bisheriger Planinhalt Der gegenwärtig rechtswirksame Bebauungsplan Nr. 10 setzt für den räumlichen Geltungsbereich der 7. Änderung zeich- nerisch Folgendes fest:  Allgemeines Wohngebiet als Art der baulichen Nutzung,  ein Maß der baulichen Nutzung, welches durch eine Grundflächenzahl von 0,4, eine Geschossflächenzahl von 0,8 und eine maximale Zahl der Vollgeschosse von 2 definiert wird,  eine Beschränkung der Bauweise auf Einzel- und Doppelhäuser,  überbaubare Grundstücksflächen, die durch Baugrenzen definiert werden sowie  Straßenverkehrsflächen. Der Bebauungsplan Nr. 10 trifft ausschließlich textliche Festsetzungen zur Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb von Dorf- gebieten. Diese treffen für den räumlichen Geltungsbereich der 7. Änderung nicht zu. Im Übrigen bleiben die textlichen Festsetzungen von der 7. Änderung unberührt.

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3 PLANÄNDERUNG Im Rahmen der verfahrensgegenständlichen Planung sollen die bisher von dem „Waldweg“ nach Süden abzweigenden „Straßenverkehrsflächen“ zu einem „Allgemeinen Wohngebiet“ geändert werden. Als Maß der baulichen Nutzung werden eine Grundflächenzahl von 0,4, eine Geschossflächenzahl von 0,8 und eine maximale Zahl der Vollgeschosse von 2 festgesetzt. Die Bauweise wird auf Einzel- und Doppelhäuser beschränkt. Darüber hinaus sollen die Baufenster der an- grenzenden Grundstücke miteinander verbunden werden. Die geänderten zeichnerischen Festsetzungen entsprechen den Regelungen, die für die angrenzenden „Allgemeinen Wohngebiete“ getroffen werden. Insofern begründet die 7. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 die planungsrechtliche Absicherung eines einheitlichen, optisch ansprechenden und städtebaulich geordneten Ortsbildes.

4 AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG

4.1 Umweltauswirkungen Zur Bewertung der durch die Planung begründeten Eingriffe wurde das Bewertungsverfahren „Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Eingriffsregelung in NRW", Ausgabe März 2008, herausgegeben von dem Landesamt für Natur, Um- welt und Verbraucherschutz NRW Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW 2008), herangezogen. Demgemäß ergibt sich die nachfolgende Gegenüberstellung.

Bestand Gemäß dem bestehenden Bebauungsplan werden 647 m² des Plangebietes als „Straßenverkehrsfläche“ festgesetzt. Diese Flächen dürften vollständig versiegelt werden. In diesem Zusammenhang ist von dem Code VF0 und einem Einzel- flächenwert von 0 Ökopunkten auszugehen. Weitere 1.216 m² werden als „Allgemeines Wohngebiet“ mit einer Grundflächenzahl von 0,4 festgesetzt. Die festgesetzte Grundflächenzahl dürfte im Sinne des § 19 Abs. 4 Satz 3 BauNVO bis zu einem Wert von 0,6 überschritten werden. Die maximal zulässige Versiegelung beträgt somit 730 m². Die betroffenen Flächen fallen ebenfalls unter den Code Vf0 und erhalten einen Einzelflächenwert von 0 Ökopunkten. Die verbleibenden Flächen der „Allgemeinen Wohngebiete“ unterliegen keinen grünordnerischen Festsetzungen, sodass der Verzicht auf eine Gehölzbepflanzung oder die Bepflanzung mit fremdländischen Gehölzen zulässig ist. Dementspre- chend sind der Code HJ, ka4 und ein Grundwert von 2 Ökopunkten/m² zutreffend. Bei einer Flächengröße von 486 m² besteht ein Einzelflächenwert von 972 Ökopunkten.

Planung Nach Umsetzung der verfahrensgegenständlichen Planung werden die „Straßenverkehrsflächen“ auf eine Fläche von 334 m² reduziert. Das „Allgemeine Wohngebiet“ wird auf eine Fläche von 1.529 m², wovon 917 m² versiegelt werden dür- fen, erweitert. Insofern wäre mit einer maximalen Versiegelung von 1.251 m² zu rechnen. Die betroffenen Flächen fallen unter der Code VF0 und erhalten einen jeweiligen Einzelflächenwert von 0 Ökopunkten. Die nicht zu versiegelnden Bereiche des „Allgemeinen Wohngebietes“ werden auf eine Fläche von 612 m² erweitert. Bei einem Grundwert von 2 Ökopunkten/m² besteht ein Einzelflächenwert von 1.224 Ökopunkten.

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Bewertung Unter Berücksichtigung der durch die Planung begründeten Biotope wird die Umsetzung des geplanten Vorhabens zu einem geringfügigen, ökologischen Überschuss von 252 Ökopunkten führen. Zudem betrifft die Planung keine wertvollen Lebensräume sondern eine innerörtliche und anthropogen beanspruchte Brachfläche. Insofern ist eine planbedingte Be- einträchtigung von Natur und Landschaft nicht zu erwarten.

4.2 Nachbarschaftliche Belange Eine von der Planung ausgehende, erhebliche Beeinträchtigung nachbarschaftlicher Belange ist nicht zu erwarten. Eine Bebauung ist auf den von der Änderung der zeichnerischen Festsetzungen unmittelbar betroffenen Grundstücken nicht vorhanden bzw. würde auf der Grundlage des Bebauungsplanes Nr. 56 ohnehin zurückgebaut. Zudem dürften die Grund- stücksgrenzen in Richtung der benachbarten Grundstücke bereits heute grenzständig mit Nebenanlagen im Sinne des § 6 Abs. 11 BauO NW bebaut werden. Eine darüber hinausgehende Beeinträchtigung der benachbarten Bebauung wird durch die verfahrensgegenständliche Planung nicht begründet bzw. durch der benachbarten Bebauung entsprechende Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung vermieden.

5 VERFAHREN Die Änderung wird in einem vereinfachten Verfahren gem. § 13 BauGB durchgeführt. Es wird von der frühzeitigen Unter- richtung und Erörterung nach §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB abgesehen. Es wird die Auslegung nach § 3 (2) BauGB sowie die Beteiligung nach § 4 (2) BauGB durchgeführt. Die Grundzüge der Planung werden durch die Änderung des Bebauungsplanes nicht berührt, da lediglich für die Grund- konzeption der Planung unbedeutende Festsetzungen geändert wurden. Mit der 7. Änderung werden keine Vorhaben vorbereitet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung und Landesrecht unterliegen. Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 (6) Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter. Gem. § 13 (3) BauGB wird von einer Umweltprüfung, von einem Umweltbericht, von der Angabe, welche Arten umweltbe- zogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung abgesehen.

Diese Begründung ist Bestandteil des Beschlusses, mit dem der Rat der Gemeinde Waldfeucht am …………………… die 7. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 10 der Gemeinde Waldfeucht, Haaren „Waldweg“ als Satzung beschlossen hat.

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