Gewässerstrukturbericht 2001

Bewertung der ökomorphologischen Gewässerstruktur ausgewählter sächsischer Fließgewässer nach LAWA-Übersichtsverfahren mit Gewässerstrukturkarte

Freistaat Sachsen Landesamt für Umwelt und Geologie Impressum

Materialien zur Wasserwirtschaft Gestaltung, Satz, Repro: Werbeagentur Friebel Gewässerstrukturbericht 2001 mit Gewässerstrukturkarte Pillnitzer Landstr. 37, D-01326 Dresden

Druck und Versand: Sächsische Druck- und Verlagshaus AG Tharandter Str. 23-27, D-01159 Dresden Fax: 0351/4203186 (Versand) eMail: [email protected]

Auflage: 700

Bezugsbedingungen: Diese Veröffentlichung kann von der Sächsichen Druck- und Verlagshaus AG gegen 15,Ð DM/7,50 EURO bezogen werden.

Hinweis: Diese Veröffentlichung wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (LfUG) herausgege- ben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern im Wahlkampf zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevor-stehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme des Landesamtes zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden kann. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.

Copyright: Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen Wiedergabe, sind dem Herausgeber vorbehalten.

Gedruckt auf Recyclingpapier

Dezember 2001

Artikelnummer: L II-1/20

Titelbild Das Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie ist im Internet Die Chemnitz zwischen Auerswalde und Kolonie (http://www.umwelt.sachsen.de/lfug). Foto: Büro für Umweltanalytik, Dipl.-Geogr. Claudia Neugebauer

Rückseite: Auswertung der Strukturkartierung nach LAWA-Übersichtsverfahren an ausgewählten sächsischen Fließgewässern

Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie Stabsstelle 1, Öffentlichkeitsarbeit Zur Wetterwarte 11, D-01109 Dresden eMail: [email protected]

Autoren: Dr. Thomas Zumbroich, Dr. Andreas Müller, Dipl.-Geogr. Claudia Neugebauer, Dipl.-Geogr. Georg Busch, Büro für Umweltanalytik Breite Str. 21, D-53111 Bonn

Dipl.-Ing. Michael Buschmann, Dipl.-Ing. Timo Riecker Umweltinstitut Höxter Schlesische Str. 76, D-37671 Höxter

Dipl.-Geogr. Sabine Hoffmann, Agr.-Ing. Christiane Löbel Büro GTA Geoinformatik Lindenstr. 63, D-17033 Neubrandenburg

Redaktion: Dipl.-Hydr. Holm Friese Abteilung Wasser, Referat Oberirdische Gewässer Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie

Redaktionsschluss: November 2001

2 GewässerstrukturberichtInhalt 2001

Seite

Vorwort...... 5

1 Grundlagen der Gewässerstrukturkartierung...... 6 1.1 Allgemeine Verfahrensbeschreibung ...... 6 1.2 Erhebungsgrößen...... 6 1.3 Datengrundlagen...... 7

2 Typisierung der sächsischen Fließgewässer...... 9 2.1 Die und ihre Zuflüsse ...... 9 2.2 Das Gebiet der Wei§en Elster ...... 11 2.3 Das Gebiet der Mulden...... 12 2.4 Das Gebiet der Schwarzen Elster ...... 13 2.5 Das Gebiet der Spree ...... 13 2.6 Das Gebiet der Lausitzer Nei§e...... 16

3 Die Gewässerstruktur der Fließgewässer im Freistaat Sachsen ...... 17 3.1 Die Elbe und ihre Zuflüsse ...... 17 3.2 Das Gebiet der Wei§en Elster ...... 24 3.3 Das Gebiet der Mulden...... 28 3.4 Das Gebiet der Schwarzen Elster ...... 34 3.5 Das Gebiet der Spree ...... 36 3.6 Das Gebiet der Lausitzer Nei§e...... 40

4 Statistische Auswertung der Gewässerstrukturdaten...... 41 4.1 Allgemeine Auswertung...... 41 4.2 Gewässerbettdynamik...... 41 4.2.1 Linienführung ...... 42 4.2.2 Strukturbildungsvermögen ...... 42 4.2.3 Uferbewuchs...... 42 4.3 Auendynamik...... 43 4.3.1 Retention...... 43 4.3.2 Entwicklungspotential ...... 44

5 Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur ...... 44 5.1 Allgemeiner Überblick...... 44 5.2 Beispiele aus Sachsen...... 46 5.2.1 Lausitzer Nei§e...... 46 5.2.2 Schwarzer Schöps...... 47 5.2.3 Weißer Schöps...... 47 5.2.4 Spree ...... 47 5.2.5 Vereinigte Mulde...... 47 5.2.6 Wei§eritz ...... 48 5.2.7 Mandau ...... 48 5.2.8 Freiberger Mulde ...... 49 5.2.9 Würschnitz...... 49 5.2.10 Wesenitz ...... 50 5.2.11 Göltzsch...... 50

6 Zusammenstellung der strukturkartierten sächsischen Fließgewässer in alphabetischer Reihenfolge ...... 51

7 Literaturverzeichnis...... 52

8 Tabellenverzeichnis...... 52

9 Abbildungsverzeichnis ...... 53

Gewässerstrukturkarte 2001 ...... 59

3 4 Vorwort

ie ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer ausgewählte Fließgewässerstrecke in Sachsen erfasst, wird ma§geblich durch deren Beschaffenheit, leistet der Freistaat Sachsen seinen Beitrag zur bundesweiten DAbflussdynamik und Struktur bestimmt. Ausbau und Kartierung. Unterhaltung von Gewässern beeinträchtigt häufig den Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Der Schutz und die Die Ergebnisse der Gewässerstrukturkartierung sollen als Wiederherstellung naturnaher und ökologisch funktions- Grundlage und Entscheidungshilfe bei der Aufstellung über- fähiger Gewässer ist deshalb eine wesentliche Aufgabe der geordneter Programme und Pläne auf Landes- und Wasserwirtschaft. Regionalebene (z. B. Landesentwicklungsplan, Regional- pläne, Fließgewässerentwicklungsprogramm) und als Im Februar 1997 wurde von der Länderarbeitsgemeinschaft Orientierungsrahmen für weitere Fachplanungen (z.B. Wasser (LAWA) beschlossen, eine Gewässerstrukturkarte Gewässerbewirtschaftungs-, -unterhaltungs-, -pflege- für die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2001 her- und -entwicklungspläne) Verwendung finden. auszugeben. Mit der Gewässerstrukturkartierung wird die strukturelle Ausstattung und ökologische Funktionsfähigkeit von Fließgewässern sowie der Zustand ihrer Überschwem- mungsgebiete bzw. Auen erfasst. Mit der vorliegenden Gewässerstrukturkarte, die ca. 2000 km repräsentativ

Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Kinze Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie

5 Gewässerstrukturbericht 2001

1 Grundlagen der Gewässerstruk- Die Bewertung erfolgt bei diesem Verfahren auf Grundlage relativ grob skalierter Leitbilder (siehe Tabelle 2 „Gewäs- turkartierung sermorphologische Grundlagen“) mit Hilfe eines vorgege- 1.1 Allgemeine Verfahrensbeschreibung benen Indexsystems. Das Kartierpersonal hat keine Ent- scheidungsspielräume bei der Ermittlung der Struktur- Das Verfahren der Übersichtskartierung nach LAWA be- klassen. Durch die Ermittlung der Erhebungsgrößen ist die wertet die Gewässerstruktur von Fließgewässern mit Hilfe Bewertung eindeutig festgelegt. Die Methodik der Aggrega- einer siebenstufigen Skala. Die Klasse „1“ beschreibt dabei tion von den Erhebungsdaten zur Gesamtbewertung der Ge- den optimalen, die Klasse „7“ den schlechtest möglichen wässerstruktur entspricht einem mehrstufigen Entschei- Zustand. dungsbaum (siehe Abbildung 1).

Der Idealzustand der Gewässerstruktur (Klasse 1) ist dabei Die Länge der zu betrachtenden Gewässerabschnitte beträgt das anthropogen nicht überprägte Gewässer, welches in sei- konstant 1 Kilometer. ner Gestalt (Morphologie) dem sich aus den naturräumlichen Rahmenbedingungen ergebenden dynamischen Gleichge- Durch diese Kenngrößen wird das jeweilige Leitbild festge- wichtszustand entspricht. Dem anderen Ende der Skala legt. Je nach Leitbild können die Einzelparameter natürli- (Klasse 7) entspricht somit ein anthropogen massiv über- cherweise unterschiedlich ausgeprägt sein. Dies spiegelt sich prägtes, in seiner Gestalt und Dynamik vollständig naturfer- im Kartierverfahren insofern wider, als die Laufkrümmung nes Gewässer. in Abhängigkeit von Krümmungs- und Lauftyp bewertet wird und die Auedynamik bei Gewässern ohne Aue nicht in Die Ergebnisse werden in Säulendiagrammen dargestellt. die Bewertung einflie§t. Die erste Säule zeigt dabei immer die Prozentzahl der „nicht bewerteten Abschnitte“ (hellgraue Säule) an. Nach dem Im Anschluss an die Festlegung des Leitbildes sind die Übersichtsverfahren wird bei Gewässern ohne Aue (Eng- Merkmalsausprägungen der Einzelparameter zu ermitteln. täler) als Gewässerstrukturklasse der Teilwert der Gewässer- Nach diesen Festlegungen steht die jeweilige Gewässer- bettdynamik eingetragen, d. h. die Auendynamik bleibt strukturklasse bereits fest, da jeder Merkmalsausprägung in dabei ohne Bewertung. Au§erdem werden die Bereiche der Abhängigkeit vom jeweiligen Gewässertyp Indices zugeord- Stauseen von Talsperren und Speichern nicht bewertet. net sind, welche nach einem vorgegebenen Schema zu einer Gesamtstrukturklasse führen (siehe Abbildung 1).

1.2 Erhebungsgrößen

Das Verfahren verwendet neun Parameter als Erhebungs- größen. Diese werden mit Hilfe eines Indexsystems zunächst zu fünf Hilfsgrößen (im folgenden als „Verdichtung 1. Ord- Tab. 2: Gewässermorphologische Grundlagen nung“ bezeichnet) verdichtet. Durch weitere Aggregation er- geben sich Bewertungen für die Hauptparameter „Gewäs- Kenngröße Mögliche Ausprägungen serbettdynamik“ und „Auedynamik“, welche letztlich zu einer Gesamtbewertung zusammengeführt werden. 0.1 Taltyp ohne Aue mit Aue 0.2 Krümmungstyp mäandrierend Tab. 1: Gewässerstrukturklassen und kartographische gewunden Darstellung gestreckt Struktur- Einstufung der Farbe 0.3 Lauftyp unverzweigt klasse Gewässerabschnitte verzweigt 0 keine Bewertung hellgrau 0.4 Gewässergröße Breite < 5 m 1 unverändert dunkelblau Breite 5 Ð 10 m Breite > 10 Ð80 m 2 gering verändert hellblau Breite > 80 m 3 mäßig verändertgrün 0.5 Regimetyp permanent 4 deutlich verändert hellgrün temporär 5 stark verändert gelb 0.6 Gewässerlandschaft Bergland 6 sehr stark verändert orange Tiefland/Börde 7 vollständig verändert rot Küstenmarsch

6 Gewässerstrukturbericht 2001

Tab. 3: Einzelparameter und Zustandsmerkmale

Einzelparameter Zustandsmerkmale Verdichtung Verdichtung Verdichtung 1. Ordnung 2. Ordnung 3. Ordnung 1.1 Linienführung mäandrierend gewunden, unverzweigt gewunden, verzweigt Linienführung gestreckt, unverzweigt gestreckt, verzweigt gerade 1.2 Uferverbau kein Uferverbau vereinzelt (< 10 %) mäßig (10 - 49 %) stark (>= 50 %) Gewässerbett- 1.3 Querbauwerke nicht vorhanden Strukturbildungs- dynamik Sohlschwellen, -gleiten vermögen Abstürze, durchgängig Abstürze 1.4 Abflussregelung keine Ausleitungsstrecke Unterwasser Talsperre Rückstau 1.5 Uferbewuchs vorhanden (>= 50 %) Uferbewuchs (leitbildkonform) lückig – fehlend (< 50 %) Gewässer- 2.1 Hochwasserschutzbau- keine Schutzbauwerke struktur werke Vorland vorhanden Retention kein Vorland 2.2 Ausuferungsvermögen naturgemäß beeinträchtigt stark vermindert 2.3 Auenutzung Wald/Gebüsch Nadelholz- und Pappelforste Feuchtflächen/Extensivnutzung Auedynamik Grünland Ackerland Bebauung Entwicklungs- Mischnutzung, davon potential Acker/Bebauung 10 - 25 % Mischnutzung, davon Acker/Bebauung 26 - 50 % Mischnutzung, davon Acker/Bebauung > 50 % 2.4 Uferstreifen vorhanden fehlt

Für weitere Details des Kartierverfahrens sowie die Index- Die Übersichtskartierung der Gewässerstruktur in Sachsen dotierung sei auf die entsprechende Verfahrensbeschreibung erfolgte auf Basis der für die bundesweite Übersichtskarte verwiesen, der ein Erhebungsbogen als Anlage beigefügt ist. festgelegten Kilometereinteilung und ist verfahrensbedingt nicht identisch mit der Gewässerkilometrierung nach dem sächsischen Wasserlaufverzeichnis (siehe auch 1.3).

7 Gewässerstrukturbericht 2001

Linienführung

Uferverbau Strukturbildungs- Gewässer- Querbauwerke vermögen bettdynamik Abflussregelung

Uferbewuchs Gewässerstruktur Hochwasser- schutzbauwerke Retention Ausuferungs- vermögen Auendynamik

Auennutzung Entwicklungs- potential Uferstreifen

Abb. 1: Bewertungsbaum

1.3 Datengrundlagen gebiete im Aufnahmema§stab M 1:10.000 aus einer flächendeckenden Befliegung der sächsischen Landes- Die Kartierung der Gewässerstruktur nach dem Übersichts- fläche im Sommer 1992 / Mai 1993 verfahren verwendet im wesentlichen Karten, Luftbilder, Li- Ð Digitale Rastergrafikdaten der topographischen Karte teratur sowie wasserwirtschaftliche Daten, die z. B. bei den 1 : 25.000 (N) Gewässerunterhaltungsträgern oder den wasserwirtschaft- lichen Fachbehörden im Rahmen ihrer Aufgabenerfüllung Au§erdem wurden insbesondere durch die Staatlichen vorliegen. Geländebegehungen dienen i. d. R. lediglich der Umweltfachämter wichtige Grundlageninformationen bereit Datenvalidierung. gestellt.

Für die Kartierung der sächsischen Fließgewässer standen Da das Kartierverfahren weitgehend auf Geländebegehun- folgende Arbeitsmaterialien zur Verfügung: gen verzichtet, sind an die Datengrundlagen hohe Ansprüche zu stellen. Im Sinne einer Verfahrenskritik ist es daher uner- Ð Analoger Kartensatz der Topographischen Karte 1 : 25000 läßlich, auf Defizite dieser Datengrundlagen hinzuweisen. (N) (TK 25) für die zu kartierenden Gewässer- und Diese lassen sich grob auf die folgenden Punkte zusammen- Auenbereiche fassen: Ð Generalisiertes Gewässernetz der LAWA mit Kilometer- Abschnittseinteilung der zu kartierenden Fließgewässer Die zur Verfügung stehenden Luftbilder und Luftbilddaten im Blattschnitt der TK 25 (N) ohne Hintergrundtopo- stammen aus einer Befliegung im Jahre 1992/93. Verände- graphie als analoge transparente Plots auf Folie rungen, die in den letzten acht Jahren an den Gewässern oder Ð Digitale Ergebnisdarstellung der Biotoptypen- und Land- in ihrem Umfeld erfolgt sind, spiegeln sich daher mögli- nutzungskartierung im Ma§stab 1 : 25.000 cherweise nicht in den Kartierergebnissen wider. Punktuell Ð Geologische Karten 1 : 25.000 (GK 25) waren Luftbilder nicht verfügbar. Ð Liste (analog) der erfassten Querbauwerke Ð Digitales Gewässernetz Das Querbauwerkskataster befindet sich momentan im Auf- Ð Color-Infrarot-Luftbilder der zu kartierenden Fluss- bau. Daten zu Wehren und anderen bewertungsrelevanten

8 Gewässerstrukturbericht 2001

Wanderbarrieren für Fließgewässerorganismen lagen daher Hügelland und flachwellige Rumpflandschaften: nicht vollständig vor. Ð Sohlentalgewässer Ð Muldentalgewässer Die Datenlage bei den wasserwirtschaftlichen Fachdienst- Ð Auetalgewässer stellen war regional unterschiedlich. Dies zeigte sich insbe- sondere in teilweise fehlenden Informationen, vor allem zum Tiefland: Uferverbau. Ð Flachlandgewässer

Um diese Defizite möglichst auszugleichen, wurden in Im folgenden werden die morphologischen Gewässertypen größerem Umfang als im Verfahren vorgesehen Gewässer- für die untersuchten Gewässer, gegliedert nach den Haupt- begehungen durchgeführt. flussgebieten beschrieben.

2 Typisierung der sächsischen 2.1 Die Elbe und ihre Zuflüsse Fließgewässer Elbe Die Elbe durchfließt mehrere Naturräume. Zunächst fließt „Leitbild für die morphologisch-strukturelle Bewertung der das Gewässer durch Mäandertal-Abschnitte im Mittelgebir- Fließgewässer ist der ‚natürliche Zustand‘ bzw. der heutige ge der Sächsischen Schweiz. Daraufhin folgt die Dresdener potentielle natürliche Zustand. Darunter ist die Ausprägung Elbtalweitung. Hier ist die natürliche Laufkrümmung der eines Fließgewässers in ungestörter, naturraumtypischer Elbe ein mäandrierender Flusslauf. Bei Meissen tritt sie Form mit einer naturgemäßen Gewässerbett- und Auedyna- wieder in das Hügel- und Mittelgebirgsvorland ein (Mittel- mik zu verstehen. Sie stellt sich z. B. ein, wenn Einbauten ent- sächsisches Lösshügelland, Nordsächsisches Platten- und nommen und bestehende Nutzungen im und am Gewässer Hügelland und Großhainer Pflege). Natürlicherweise ist hier aufgelassen werden“ (LAWA 1998, S. 6). eine gewundene Laufkrümmung zu erwarten. Östlich von Riesa beginnt dann das Riesa-Torgauer-Elbtal, das als Nie- Grundlage für die Leitbildfindung ist die Beschreibung der derung im Gebirgsvorland bezeichnet werden kann. Durch regionalen, naturräumlichen Gewässertypen. Sie liegen für die dort herrschende geomorphologische Ausgangssituation, den Freistaat Sachsen bislang noch nicht vor. Daher musste sowie die Talform und die sich daraus ergebende Situation durch die beauftragten Ingenieurbüros eine grobe Typisie- hinsichtlich des Gefälles und der Geschiebeführung würde rung vorgenommen werden, um die zu kartierenden Gewäs- sich hier natürlicherweise ein mäandrierendes Gewässer ser den bei der Gewässerstrukturkartierung zu unterschei- entwickeln. denden Typen (siehe Tabelle 2) zuzuordnen. Kirnitzsch Hilfestellung bietet eine detaillierte Beschreibung der Die im tschechischen Teil der Elbsandsteinregion entsprin- Naturräume Sachsens (Mannsfeld und Richter, 1995). Den gende Kirnitzsch erreicht bei Hinterhermsdorf in der Hinte- unterschiedlichen Naturräumen entsprechend gibt es vor- ren Sächsischen Schweiz den Freistaat Sachsen. Sie fließt herrschende Fließgewässertypen, bestimmt durch die geolo- zunächst durch dicht zertalte Gebiete mit schmalen Rücken gischen und geomorphologischen Gegebenheiten. und Riedeln. Anschließend verläuft sie durch mäßig zertalte Bereiche mit teilweise aufsitzenden Felsbergen. Der weitere Unter Anwendung dieser Literatur wurden die zu bearbei- Verlauf der Kirnitzsch ist durch Kerbsohlentäler und tenden Fließgewässer nach Ober-, Mittel- und Unterlauf un- schließlich vor der Mündung in die Elbe durch Sohlentäler terteilt und den jeweiligen Naturräumen zugeordnet. Auf charakterisiert. Die Laufentwicklung deutet auf eine gewun- diese Weise konnte die erforderliche Gewässertypisierung dene Laufkrümmung hin. Über weite Teile Ihrer Fließ- vorgenommen werden. strecke bildet die Kirnitzsch die Landesgrenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Repu- Der vorherrschende Taltyp einer naturräumlichen Einheit blik. spielt bei dieser Einteilung eine wesentliche Rolle. Ausge- hend von der Annahme, dass in vergleichbaren Räumen auch Lachsbach vergleichbare Gewässer zu erwarten sind, kann man sieben Der aus dem Zusammenfluss der Gewässer Polenz und Seb- Fließgewässertypen benennen. nitz entstandene Lachsbach durchläuft stärker felsig durch- setzte Gebiete, welche stark und steilhängig eingetieft sind. Bergland und Mittelgebirge: Einzeltafelberge und Tafelbergruinen gehören ebenfalls zu Ð Kerbtalgewässer dem Landschaftsbild. Während der gesamten Laufstrecke Ð Kerbsohlentalgewässer herrschen Sohlenkerbtäler vor. Ð Mäandertalgewässer Ð Sohlentalgewässer

9 Gewässerstrukturbericht 2001

Polenz Müglitz Die niederschlagsreiche Umgebung des Hohwaldgebietes Die aus dem Osterzgebirge kommende Müglitz durchfließt um den Valtenberg (587 m) im Naturraum Oberlausitzer bei Dohna den Naturraum Mulde- und Lösshügelland und Bergland ist das Quellgebiet der Polenz. Sie flie§t durch das mündet anschließend in der Elbtalweitung bei Heidenau in junge und noch aktive Abtragungsgebiet des Südwestlausit- die Elbe. Der Übergang zwischen den Naturräumen verläuft zer Rückens im Westlausitzer Hügel- und Bergland. Der ohne deutliche Reliefmarken. Das Osterzgebirge weist als Südwestlausitzer Rücken ist durch eine engräumige Zerta- dominierende Talform die Ausbildung von Kerbsohlentälern lung charakterisiert. Dieses Gebiet ist westlich von Neustadt mit kammwärts zunehmenden Taltiefen auf und verfügt über aufgrund der dort vorkommenden botanischen Rarität „Mär- relativ geringe Kammhöhen sowie weithin monotone Ge- zenbecherwiesen“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen. In der steinsserien. Die gleichförmige und zum Teil weitständige Zentralen Sächsischen Schweiz verläuft die Polenz durch fluviatile Aufschneidung trägt zu diesem relativ einförmigen Talfelsgebiete und Sohlentäler. Außerdem bestimmen Ein- Relief bei. Das Mulde- und Lösshügelland hingegen hat ein zeltafelberge und Tafelbergruinen dort das Landschaftsbild. flachwelliges bis hügeliges Relief mit zum Teil bis zu 120 m Sie nimmt insgesamt einen gewundenen Krümmungstyp an. eingetieften Tälern. Während beim Durchschneiden von wi- derständigem Gestein des Grundgebirgssockels sich enge Sebnitz Kerbsohlentäler mit stellenweise canonartigen Charakter Die Sebnitz hat ihr Quellgebiet im böhmischen Lausitzer ausgebildet haben, weisen die Abschnitte mit weniger wi- Bergland südöstlich des Hohwaldgebietes und erreicht bei derstandsfähigem Gestein vorwiegend breite Sohlentäler der Stadt Sebnitz den Freistaat Sachsen. Sie durchflie§t auf. zunächst mit einem gewunden Krümmungstyp den engräu- mig zertalten Südwestlausitzer Rücken. Im Bereich der Zen- Wilde Wei§eritz tralen Sächsischen Schweiz durchfließt die Sebnitz im wei- Die Wilde Wei§eritz hat ihr Quellgebiet im Osterzgebirge. teren Verlauf Sohlentäler bis sie zusammen mit der Polenz Sie flie§t aufgrund der dortigen relativ monotonen Gesteins- bei Porschdorf den Lachsbach bildet. serien und den gleichförmig ausgebildeten fluviatilen Auf- schneidungen durch ein relativ einförmiges Relief. Kerbsoh- Wesenitz lentäler sind die dominierende Talform. Das niederschlagsreiche Gebiet um den Valtenberg (587 m) im Naturraum Oberlausitzer Bergland stellt auch für die We- Rote Wei§eritz senitz das Quellgebiet dar. Die Wesenitz flie§t anschlie§end Das Osterzgebirge stellt ebenfalls für die Rote Weißeritz das durch Teile des Naturraumes Westlausitzer Hügel- und Quellgebiet dar. Sie verläuft nordöstlich von der Wilden Bergland und erreicht unterhalb der Ortslage Porschendorf Wei§eritz und bildet mit ihr bei Freital die Vereinigte den Naturraum Sächsische Schweiz, wo sie sich einen Weg Weißeritz. Vorwiegend Kerbsohlentäler und Klammtäler ha- durch Einzelerhebungen und eine Beckenlandschaft bahnt. ben sich in diesem Gebiet ausgebildet, zudem sind breite Im weiteren Verlauf flie§t sie bei Lohmen durch Flachreliefs Sohlentäler in Bereichen mit weniger widerständigen Ge- in Form von Plateaus, ehe sie unterhalb der Ortslage Liebe- stein vorzufinden. thal die Vordere Sächsische Schweiz wieder verlässt, um anschlie§end in der Elbtalweitung bei Pirna in die Elbe zu Vereinigte Wei§eritz münden. Durch den Zusammenfluss von der Wilden Wei§eritz und der Roten Wei§eritz bei Freital hat sich die Vereinigte Wei§eritz gebildet. Bei Freital sind die Becken in den Rot- liegendsedimenten beckenartig erweitert. Am „Hohen Stein“ ausgangs des Wei§eritztales ist die Klippenfazies des Kalk- mergels, der sogenannte Pläner, zu beobachten. Der Schwemmfächer der Vereinigten Weißeritz sowie der ande- rer Wasserläufe resultiert in der Bildung von Elbschleifen.

Triebisch Aus dem Mulde- und Lösshügelland kommend fließt die Triebisch durch das Mittelsächsische Lösshügelland und mündet in der Elbtalweitung bei Meissen in die Elbe. Der Naturraum Mulde- und Lösshügelland ist zum einen durch eingetiefte Kerbsohlentäler und zum andern durch flachwel- lige bis hügelige Plateauflächen gekennzeichnet. In Gebie- ten mit weniger widerständigen Gesteinen sind Sohlentäler die dominierende Talform. Lösssedimente der jüngsten Kaltzeit, der Weichsel, beherrschen weithin im Mittelsächsi- Abb. 2: Referenzabschnitt der Wesenitz schen Lösshügelland die Oberfläche. Die Flusstäler sind dort

10 Gewässerstrukturbericht 2001 von einem recht reliefstarken, in den Wasserscheiden jedoch größte Teil der Fließgewässerstrecke verläuft jedoch im Rie- reliefarmen Hügelland mit der Ausbildung von Flachhängen sa-Torgauer-Elbtal. In diesem Bereich des Naturraums öff- und Platten umgeben. net sich das Durchbruchstal der Elbe und bildet die Form ei- ner breiten Talaue eines Tieflandflusses aus. Nach dem Jahna Speicher Großer Teich fließt das Gewässer zunächst Das Quellgebiet der Jahna ist im Mittelsächsischen Lösshü- als Schwarzer Graben weiter, um dann später unter dem Na- gelland gelegen. In diesem Naturraum dominieren die Löss- men Weinske bei Dommitzsch in die Elbe einzumünden. sedimente der Weichsel-Kaltzeit. Sie verläuft daraufhin durch das Nordsächsische Platten- und Hügelland und mün- det bei Riesa in die Elbe. Das Nordsächsische Platten- und 2.2 Das Gebiet der Wei§en Elster Hügelland ist durch die enge Verzahnung von flachwelligen Moränenplatten sowie durch die aus den Gesteinen des Wei§e Elster Nordsächsischen Vulkanitbeckens entstandenen hügeligen Die Wei§e Elster hat ihren Ursprung im Bereich der Erzge- bis stellenweise auch kuppigen Grundgebirgsdurchragungen birgs-Südabdachung im Vogtland auf tschechischem Gebiet. charakterisiert. Die Altmoränenplatten werden durch Fluss- Sie verläuft in Richtung Nordwesten durch stark eingetiefte läufe, wie beispielsweise die Jahna, unterteilt. Kerbsohlen- und Sohlentäler. Steilhänge und Wälder cha- rakterisieren das Gebiet. Die Laufkrümmung ist geschwun- gen (im Oberlauf) bis geschlängelt (ab Greiz). Mit Erreichen des Ostthüringer Sandsteinlandes sowie des Altenburg-Zeit- zer Lösshügellandes kommt es zu einem Taltypwechsel. Die Haupttalformen sind breite Sohlentäler mit ausgeprägter Aue. Auf Höhe Eisenberg ändert sich die Hauptfließrichtung von Nordwesten nach Norden in Richtung Leipzig. Im Lei- pziger Land und dem westlich angrenzenden Halleschen Lösshügelland fließt die Weiße Elster durch ein Muldental, das hinter Leipzig seine Laufrichtung nach Westen ändert und auf die Saale zuläuft. Das Tälersystem von Weißer Elster, Plei§e und Parthe stammt aus der Zeit der saalezeit- lichen Randlagen.

Göltzsch Das Ursprungsgebiet der Göltzsch befindet sich im südöstli- Abb. 3: Relativ naturnaher Abschnitt im Oberlauf chen Vogtland. Dieser Bereich ist charakterisiert durch stark der Jahna. eingetiefte Täler, meistens Kerbsohlen- und Sohlentäler, mit ca. 100 Ð 150 Metern Taltiefe. In den unteren Lagen des Döllnitz Vogtlandes fließt die Göltzsch kurz vor Greiz in die Weiße Die Döllnitz verläuft vorwiegend im Nordsächsischen Plat- Elster. Der Charakter der Täler weist kaum Unterschiede zu ten- und Hügelland. Sie schneidet jedoch für eine kurze den im Quellbereich der Göltzsch zu beobachtenden Tälern Laufstrecke den Naturraum Mittelsächsisches Lösshügel- auf. Auch hier dominieren enge Kerbsohl- und Sohlentäler land. Von dem Nordsächsischen Platten- und Hügelland mit Steilflanken, die häufig bewaldet sind. kommend mündet sie im Riesa-Torgauer-Elbtal bei Riesa in die Elbe. Elsterzeitliche und ältere Vorstöße des saalezeitli- Plei§e chen Inlandeises überprägten das Nordsächsische Platten- Die Pleiße entspringt im Erzgebirgsbecken südlich von Wer- und Hügelland und hinterließen glaziale Sedimente wie dau. Kennzeichnend für das Fließgewässer ist ein breites Geschiebemergel, Schmelzwassersedimente und fluviale Sohlental mit ausgeprägter Aue und teilweise ausgeprägten Schotterkörper. Daraus entstanden die dortigen flachwelli- Terrassenzügen. Das asymmetrische Tal ist nordwärts ge- gen und stellenweise hügeligen Flächen, die sogenannten richtet. Auch im Bereich des Altenburg-Zeitzer Lösshügel- Altmoränenplatten. Außerdem kennzeichnen Grundgebirgs- lands ist das Tal der Pleiße breit mit großzügigen Auen und durchragungen diesen Naturraum. Das Mittelsächsische flachen Talflanken. Die Eintiefung des Tales erreicht zwi- Lösshügelland ist deutlich von den nordsächsischen Morä- schen 50 und 60 Meter. Der Unterlauf der Plei§e entspricht nenplatten abgesetzt und stellt ein Kerngebiet der Lössver- im wesentlichen einem Fließgewässer in einem Muldental breitung dar. mit breiten Talauen. Die typische Laufkrümmung ist geschlängelt bis gewunden. Schwarzer Graben / Weinske Das Quellgebiet des Schwarzen Grabens ist das Nordsächsi- Wyhra sche Platten- und Hügelland, in dem das Teilfließgewässer Die Wyhra entspringt im Altenburg-Zeitzer Lösshügelland. unter dem Namen Schwarzer Bach seinen Lauf beginnt. Der Vorherrschende Talform ist hier das Sohlental mit Aue, die

11 Gewässerstrukturbericht 2001

Laufentwicklung deutet auf geschlängelte bis gewundene Laufkrümmung hin. Im Übergang zum Leipziger Land fließt die Wyhra in nordwestlicher Richtung in die Plei§e.

Parthe Das Quellgebiet der Parthe liegt im Leipziger Land westlich von Grimma. Da das gesamte Tälersystem des Leipziger Landes saalezeitlich geprägt ist, gilt auch für die Parthe das Leitbild eines Muldentals mit ausgeprägten Auen und dem charakteristischen Abknicken der Flie§richtung von Nord- west nach Westen (vgl. auch Wei§e Elster).

2.3 Das Gebiet der Mulden

Die Zwickauer Mulde Abb. 4: Referenzabschnitt der Chemnitz bei Auers- Die Zwickauer Mulde entspringt im Westerzgebirge. Der walde Oberlauf verläuft zunächst in einem Muldental. In nördlicher Richtung erfolgt der Übergang von einem breiten Sohlental Zwönitz zu einem ausgeprägten Kerbtal im Durchbruchsgebiet des Die Zwönitz hat ihr Quellgebiet im Mittelerzgebirge. Durch Granulitgebirgskomplexes. Die Laufentwicklung ist im Soh- die naturräumlichen Gegebenheiten herrschen hier Soh- lental noch eingeschränkt möglich, im Kerbtal ist sie durch lentäler und Kerbsohlentäler vor. das anstehende Gestein festgelegt. Das subsequente Tal der Zwickauer Mulde deutet auf alte Talanlagen hin, die schon Die Freiberger Mulde vor der Hebung des Gebirges entlang der Nordböhmischen Der Quellbereich der Freiberger Mulde liegt im Osterzge- Senke bestanden haben. Im Bereich des Erzgebirgsbeckens birge auf tschechischem Gebiet. Die Fließgewässer dieser ist die vorherrschende Asymmetrie der Täler charakteri- Region sind durch Kerbsohlentäler ohne Aue mit kamm- stisch. Die Zwickauer Mulde hat sich dort ein Sohlental mit wärts zunehmender Taltiefe geprägt. Mittel- und Unterlauf einer sehr breiten Aue und teilweise ausgeprägten Terras- der Freiberger Mulde verlaufen durch das Mulde-Lösshü- senzügen geschaffen. Abhängig vom Sohlgefälle und der gelland und sind je nach Härte der Gesteine als Kerbsohlen- Fließgeschwindigkeit ist eine geschlängelte bis leicht ge- talgewässer oder Sohlentalgewässer ausgebildet. Im Bereich krümmte Linienführung zu beobachten. Dies ist ebenso im des Döbelner Beckens ist der Talabschnitt erweitert und die Mulde-Lösshügelland zu erwarten. Die Täler weisen hier Freiberger Mulde ist hier bis zu ihrem Zusammenfluss mit stellenweise eine Eintiefung von bis zu 120 Metern auf. Am der Zwickauer Mulde von flachhängigen Flanken begrenzt. nördlichen Rand des Mulde-Lösshügellands vereinigt sich die Zwickauer Mulde mit der Freiberger Mulde und flie§t als Zschopau Vereinigte Mulde nordwestlich durch das Nordsächsische Die Zschopau hat ihr Quellgebiet im Mittelerzgebirge. Im Platten- und Hügelland. Bereich der Schwelle zwischen Senke und Lössgebiet durch- bricht die Zschopau das Granulitgebirge in Form eines Kerb- Chemnitz tales. Der Lauftyp wird durch das widerständige Gestein be- Die Chemnitz wird durch den Zusammenfluss von Würsch- stimmt. Die Laufkrümmung ist geschwungen. Mit Erreichen nitz und Zwönitz gebildet und durchfließt zunächst das Erz- des Mulde-Lösshügellands dominieren Sohlentäler das gebirgsbecken. Sie durchbricht im Mittellauf anschlie§end Gebiet. den Übergangsbereich zwischen Erzgebirgsbecken und Mulde-Lösshügelland und mündet kurz vor Wechselburg in Flöha die Zwickauer Mulde. Während im Erzgebirgsbecken die Die Flöha entspringt im Osterzgebirge auf tschechischem Sohlentäler dominieren, sind es im Granulitgebirge, bedingt Gebiet. Der Oberlauf ist durch ein Kerbsohlental geprägt. durch sehr widerständige Gesteine, Kerbtäler. Mittel- und Unterlauf bilden nahezu die Grenze zwischen Mittel- und Osterzgebirge. Der letzte Abschnitt des Unter- Würschnitz laufs flie§t im Erzgebirgsbecken (Vorerzgebirgssenke). Hier Die Würschnitz verläuft entlang der Grenze zwischen Erz- mündet die Flöha in die Zschopau. gebirgsbecken und Mittelerzgebirge. Im Erzgebirgsbecken herrschen die Sohlentäler vor. Je nach Widerstandsfähigkeit Vereinigte Mulde der anstehenden Gesteine ist die Laufentwicklung der Das Fließgewässer Vereinigte Mulde entsteht aus dem Zu- Würschnitz frei und daher meistens leicht gewunden. sammenfluss der Zwickauer und Freiberger Mulde im Grenzbereich zwischen dem Mulde-Lösshügelland und dem Nordsächsischen Platten- und Hügelland, welches sie dann

12 Gewässerstrukturbericht 2001 durchfließt. Ihr Oberlauf verläuft südlich von Grimma in nördliche Richtung. Im Mittelsächsischen Lösshügelland bildet das Tal der Mulde mit Eintiefungsbeträgen von ca. 60 Ð 80 Metern die Westgrenze des Gebiets. Je nach Ge- steinshärte haben sich hier Kerbsohlentäler und Sohlentäler mit Auen entwickelt. Mit dem Taldurchbruch der pleistozä- nen Platten von am Übergang in das Sächsisch- Niederlausitzer Heideland wird die Vereinigte Mulde zu einem Muldetalgewässer. Durch die vorliegenden Locker- sedimente kann das Fließgewässer hier eine geschlängelte bis stark gewundene Laufkrümmung entwickeln.

2.4 Das Gebiet der Schwarzen Elster

Schwarze Elster Das Quellgebiet der Schwarzen Elster liegt im Westlausitzer Hügel- und Bergland. Dieser Naturraum ist durch verschie- dene Hügel- und Kuppengebiete ausgezeichnet. Selten sind Bergrücken zu beobachten. Es besteht jedoch eine Art Ver- zahnung zwischen diesen beiden Formen der Oberflächen- gestaltung. Die Schwarze Elster nimmt dort einen gestreck- ten Verlauf an. Sie fließt mäandrierend durch den Naturraum Königsbrück-Ruhlander Heiden mit ausgedehnten Waldge- bieten sowie die Elsterwerda-Herzberger Elsterniederung. Dieser Naturraum stellt ein Niederungsgebiet dar, welches durch die modellhafte Form des Raumgefüges bestehend aus Abb. 5: Referenzabschnitt der Pulsnitz den alt- und mittelpleistozänen Talsandplatten mit breiten Talauen und holozänen Auensedimenten charakterisiert ist.

Pulsnitz Die Pulsnitz hat ihr Quellgebiet ebenfalls im Westlausitzer Hügel- und Bergland, welches durch die Verzahnung von wenigen Bergrücken und den Hügel- und Kuppengebieten gekennzeichnet ist. Anschließend verläuft sie durch den mit weiten Waldgebieten charakterisierten Naturraum Königs- brück-Ruhlander Heiden und streift kurz die naturräumlich heterogene Großenhainer Pflege. Diese bildet den Übergang zwischen dem Mittelgebirge und dem Tiefland Nordsach- sens. In der Elsterwerda-Herzberger Elsterniederung flie§t die Pulsnitz durch ein Niederungsgebiet mit breiten Talauen und Auensedimenten. Abb. 6: Referenzabschnitt der Großen Röder Große Röder Die Große Röder ist ein Zufluss der Schwarzen Elster und entspringt im Westlausitzer Hügel- und Bergland. Sie ver- läuft anschließend durch die Großenhainer Pflege, die natur- 2.5 Das Gebiet der Spree räumlich gesehen als sehr heterogen eingestuft werden kann. Sie bildet den Übergang vom Mittelgebirge zum Tiefland Spree Nordsachsens und ist von den benachbarten Naturräumen Der Oberlauf der Spree flie§t durch das Oberlausitzer Berg- klar abgrenzbar. Den Sockel der Gro§enhainer Pflege bildet land. Hier haben sich Kerbtäler und Muldentäler mit Aue zum einen das Meissener Syenodioritmassiv im Südwesten ausgebildet. Der Fluss kann hier eine gewundene Laufkrüm- und zum anderen die Lausitzer Grauwackenformation im mung entwickeln und ist vom Lauftyp her unverzweigt. Nordosten. Schließlich verläuft die Große Röder durch das Das folgende Foto zeigt einen Referenzabschnitt der Spree Niederungsgebiet des Naturraumes Elsterwerda-Herzberger im Oberlauf. Sie ist hier folgenderma§en zu charakterisieren. Elsterniederung.

13 Gewässerstrukturbericht 2001

Tab. 4: Charakterisierung der Spree im Oberlauf. Tab. 5: Charakterisierung der Spree im Mittellauf

Gewässerlandschaft: Bergland Gewässerlandschaft: Tiefland Talform: Kerbtal/Muldental Talform: Sohlental Taltyp: mit Aue Taltyp: mit Aue Krümmungstyp: gewunden Krümmungstyp: gewunden Lauftyp: unverzweigt Lauftyp: unverzweigt Gewässerbreite: 5 Ð 10m Gewässerbreite: 5 Ð 10m Regimetyp: permanent Regimetyp: permanent

Der Mittellauf der Spree befindet sich im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet, welches zum Tiefland zählt. Hier beherrschen Muldentäler mit Auen das Bild. Die Spree ist natürlicherweise hier ein gewundener, verzweigter Flusslauf.

Löbauer Wasser Das Löbauer Wasser entspringt im Oberlausitzer Bergland und verläuft dort mit einem gewundenen Krümmungstyp durch Kerbtäler und fließt weiterhin durch das Oberlausitzer Gefilde, einem Gebiet mit sowohl zahlreichen aus der Lösshülle herausragenden Kuppen und flachen Gelände- schwellen als auch aufgrund der Einschneidung der Täler freigelegtem Grundgebirgssockel. Die Täler nehmen asym- metrische Formen an mit flacheren, stark mit Löss bedeck- ten Westhängen und steileren, lössärmeren Osthängen. Hier überwiegen die Sohlentäler mit der Ausbildung von Auen. Der Mittellauf ist durch Engtalabschnitte mit steilen, oft fel- sigen Hängen gekennzeichnet und nimmt einen Wild- bachcharakter an. Zum Unterlauf hin erfolgt ein Übergang von der Talform des Sohlentales zu der des Mäandertales.

Abb. 7: Referenzabschnitt im Oberlauf der Spree bei Kirschau

Abb. 8: Referenzabschnitt im Mittellauf der Spree Abb. 9: Referenzabschnitt des Löbauer Wasser im bei Bärwalde NSG Gröditzer Skala

14 Gewässerstrukturbericht 2001

Tab. 6: Charakterisierung des Löbauer Wasser im Tab. 7: Charakterisierung des Schwarzen Schöps im Mittellauf Oberlauf

Gewässerlandschaft: Tiefland Gewässerlandschaft: Tiefland Talform: Sohlental Talform: Sohlental Taltyp: mit Aue Taltyp: mit Aue Krümmungstyp: gewunden Krümmungstyp: gewunden Lauftyp: unverzweigt Lauftyp: unverzweigt Gewässerbreite: 10 Ð 80m Gewässerbreite: < 5m Regimetyp: permanent Regimetyp: permanent

Schwarzer Schöps Tab. 8: Charakterisierung des Weißen Schöps im Der Schwarze Schöps befindet sich im östlichen Teil der Mittellauf Oberlausitz westlich der polnischen Grenze. Von der Quelle im Bereich des Ostlausitzer Hügellandes durchfließt er nach- Gewässerlandschaft: Bergland einander die Lausitzer Gefilde und das Lausitzer Lössland. Talform: Mäandertal Schlie§lich tritt er in das Oberlausitzer Heide- und Teichge- Taltyp: mit Aue biet ein. Die Quelle des Schwarzen Schöpses liegt im Be- reich einer zertalten Hochfläche. Im weiteren Verlauf ver- Krümmungstyp: mäandrierend lässt er die Intrusivgesteine und tritt in eine Lössebene ein. Lauftyp: unverzweigt In seinem Unterlauf durchströmt der Schwarze Schöps flu- Gewässerbreite: < 5m viatile Ablagerungen aus der Weichselkaltzeit bzw. nacheis- Regimetyp: permanent zeitliche gro§e Schwemmkegel. Im Oberlauf hat der Bach ein Tal mit muldenförmigem Querschnitt geschaffen, wel- ches in ein Kerbtal übergeht. Im weiteren Verlauf geht die- ses schlie§lich in ein Muldental mit zum Teil sehr breitem, schwach reliefiertem Auenbereich über. Kleine Spree Die Kleine Spree zweigt von der Spree mittels Verteilerwehr Weißer Schöps bei Spreewiese ab und mündet wieder in die Spree. Die Der Weiße Schöps hat sein Quellgebiet in der Östlichen Kleine Spree verläuft durch die Naturräume Oberlausitzer Oberlausitz, einer sehr heterogenen Naturraumeinheit mit Gefilde, Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet sowie die Berggruppen, Einzelbergen, Platten und Becken. Weiterhin Muskauer Heide. Die Oberlausitzer Gefilde stellt ein Gebiet durchströmt er das saalezeitliche Urstromtal des Oberlausit- mit lössbedeckten, dicht zerschnittenen Platten und Hügel- zer Heide- und Teichgebietes mit grundwassernahen Talsan- gebieten dar. Das Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet be- den sowie die stark bewaldete Muskauer Heide. In der Öst- findet sich in einem saalezeitlichen Urstromtal des Warthe- lichen Oberlausitz verläuft der Weiße Schöps gewunden in Stadiums, in dem aufgrund der grundwassernahen Talsande Kerbtälern sowie Muldentälern mit Auen. Geologisch gehört die Vernässung und Vermoorung charakteristisch sind. Die dieses Gebiet zum Lausitzer Granit-Granitdioritmassiv. Im Muskauer Heide ist eine flachwellige Talsandfläche mit Mittellauf geht die Talform in ein Mäandertal mit Auen über. relativ starker Bewaldung.

Abb. 10: Referenzabschnitt des Schwarzen Schöps Abb. 11: Referenzabschnitt des Weißen Schöps bei bei Meuselwitz Kunnersdorf

15 Gewässerstrukturbericht 2001

2.6 Das Gebiet der Lausitzer Nei§e Tab. 9: Charakterisierung der Lausitzer Nei§e im Mittellauf Lausitzer Nei§e Die Quellbäche der Lausitzer Neiße befinden sich im tsche- Gewässerlandschaft: Tiefland chischen Isergebirge. Nach ca. 50 km Flie§strecke erreicht Talform: Flachlandaue die Nei§e den Freistaat Sachsen und wird ab dem sog. Taltyp: mit Aue „Dreiländereck“ bei Zittau zum deutsch-polnischen Grenz- fluss. Das Tal der Neiße hat kräftige Mäander und Terras- Krümmungstyp: gewunden senstufen. Sie weist zahlreiche und zum Teil verlandete Alt- Lauftyp: unverzweigt wässer mit naturnahen Resten der Weich- und Hartholzaue, Gewässerbreite: 10 Ð 80m Feucht- und Nasswiesen sowie Sand- und Schotterbänken Regimetyp: permanent auf. 50 bis 70 m hohe Felsklippen bestimmen das Land- schaftsbild des Nei§e-Durchbruchstales. Weiterhin beglei- ten kleine Stromschnellen, Schotterbänke und große abge- rundete Granitblöcke den Flusslauf. Die Lausitzer Neiße Tab. 10: Charakterisierung der Mandau im Unterlauf durchfließt unter anderem die Naturräume Östliche Oberlau- sitz in ihrem Oberlauf und bildet dort Mäandertäler mit Au- Gewässerlandschaft: Bergland en aus, im Mittellauf das Oberlausitzer Heide- und Teichge- Talform: Muldental biet mit Flachlandauen sowie im Unterlauf die Muskauer Taltyp: mit Aue Heide ebenfalls mit Flachlandauen und das Luckau-Calauer Krümmungstyp: gewunden Becken. Lauftyp: unverzweigt Gewässerbreite: 5 Ð 10m Regimetyp: permanent

Mandau Die Quellbäche der Mandau befinden sich im böhmischen Lausitzer Bergland. Die Mandau durchfließt den Südteil des stark heterogenen Naturraumes Östliche Oberlausitz und wechselt dabei mehrmals deutsches und tschechisches Gebiet, bevor sie schlie§lich unterhalb der Stadt Zittau in die Lausitzer Neiße mündet. Im Unterlauf bildet die Mandau besonders gewundene Muldentäler mit Auen aus.

Abb. 12: Referenzabschnitt der Lausitzer Nei§e bei Abb. 13: Referenzabschnitt der Mandau bei Mittel- Rothenburg herwigsdorf

16 Gewässerstrukturbericht 2001

3 Die Gewässerstruktur der [%] 70 Fließgewässer im Freistaat 60 Sachsen 50

In diesem Kapitel wird zunächst die Gewässerstruktur der 40 kartierten Fließgewässer textlich beschrieben. Anschließend werden die Ergebnisse der Strukturkartierung (Gewässer- 30 bettdynamik, Auendynamik und Gewässerstruktur) als Dia- 20 gramme dargestellt. 10

0 01234567 3.1 Die Elbe und ihre Zuflüsse 0 = keine Bewertung Abb. 16: Elbe – Gewässerstruktur Elbe Die Elbe weist auf weiten Strecken stark veränderte Ge- wässerabschnitte auf, was einer Strukturklasse 5 entspricht. Gewässerbettdynamik und das Entwicklungspotential Im Bereich der Ortslagen der größeren Städte (Dresden, erheblich ein. Meissen, Riesa, Torgau, etc.) handelt es sich meist sogar um sehr stark (6), vereinzelt auch um vollständig veränderte (7) Kirnitzsch Gewässerabschnitte. Selbst im Nationalpark Sächsische Die Kirnitzsch stellt sich, abgesehen vom Unterlauf mit Schweiz, wo die Elbe in einem Mäandertal fließt, lassen Strukturklassen von 4 und 5, als Gewässer mit gering (2) bis sich nur sehr wenige Abschnitte mit Strukturklasse 4 vor- mäßig veränderten (3) Abschnitten dar. Im mittleren und finden. Der starke Uferverbau und die meist vorhandenen oberen Bereich (Abschnitte km 8 bis 23) flie§t die Kirnitzsch Verkehrstrassen in dieser schmalen Aue schränken die überwiegend durch ein Klammtal.

Zwischen Flusskilometer 19 und 26 bildet die Kirnitzsch die

[%] Bundesgrenze zur Tschechischen Republik. 70

60 Sebnitz Die Sebnitz weist außerhalb der bebauten Ortslagen über- 50 wiegend gering (2) und teilweise mäßig veränderte (3) Ge- 40 wässerabschnitte auf. Innerorts (zwischen km 13 und 19) ist die Auedynamik vollständig verändert, so dass sie eine star- 30 ke (5) bis sehr starke veränderte (6) Gewässerstruktur be- 20 sitzt. Zwischen Flusskilometer 19 und 23 bildet die Sebnitz

10 die Bundesgrenze zur Tschechischen Republik.

0 01234567 Polenz 0 = keine Bewertung Die Polenz zeichnet sich in der freien Landschaft überwie- gend durch eine gering veränderte (2) Gewässerstruktur aus, Abb. 14: Elbe – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 40 45

35 40

30 35 30 25 25 20 20 15 15 10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 15: Elbe Ð Auendynamik Abb. 17: Kirnitzsch – Gewässerbettdynamik

17 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] [%] 60 50 45 50 40

40 35 30 30 25 20 20 15

10 10 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 18: Kirnitzsch Ð Auendynamik Abb. 22: Sebnitz – Gewässerstruktur

[%] 45 lediglich einzelne Abschnitte sind durch mäßigen Uferver-

40 bau und Querbauwerke mäßig (3) bis deutlich verändert (4).

35 Im Oberlauf ab km 19 ist in der Aue mehr oder weniger dich-

30 te Bebauung (Neustadt in Sachsen) mit entsprechenden Aus- wirkungen vorhanden (Begradigung, mäßig bis starker Ufer- 25 verbau, Querbauwerke, etc.) und dementsprechend ist die 20 Gewässerstruktur als sehr stark verändert (6) anzusprechen. 15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung

Abb. 19: Kirnitzsch – Gewässerstruktur

[%] [%] 60 35

30 50 25 40 20 30 15 20 10

10 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 20: Sebnitz – Gewässerbettdynamik Abb. 23: Polenz – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 30 50 45 25 40 35 20 30 15 25 20 10 15 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 21: Sebnitz Ð Auendynamik Abb. 24: Polenz Ð Auendynamik

18 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] Wesenitz 35 Die 58 km lange Wesenitz besitzt in ihrem Mittel- und Un- 30 terlauf überwiegend gering (2) bis mäßig (3) veränderte Ge-

25 wässerabschnitte. Der Abschnitt km 31 weist mit Bewertun- gen der Strukturklasse 1 bei beiden Hauptparametern 20 Referenzstreckencharakter auf. Das Gewässer fließt in den 15 Abschnitten km 7 und 11 sowie bei km 15 durch ein Klamm-

10 tal. Oberhalb von Bischofwerda (ab km 38) werden durch einen hohen Ausbaugrad (viele Querbauwerke, mäßig bis 5 starker Uferverbau) deutlich schlechtere Strukturklassen 0 01234567 (5 bis 6) erreicht, lediglich die drei ersten Flusskilometer 0 = keine Bewertung sind noch relativ naturnah (Strukturklasse 2). Abb. 25: Polenz – Gewässerstruktur

Lachsbach [%] Der Lachsbach entsteht in der Ortslage Porschdorf durch den 35

Zusammenfluss der Gewässer Polenz und Sebnitz. Er mün- 30 det nach nur 3 km Lauflänge in die Elbe. Der Lachsbach um- 25 fasst mit seinen beiden Zuflüssen ein oberirdisches Einzugs- gebiet von etwa 267 km2. Aufgrund der relativ dichten 20 Bebauung innerhalb des schmalen Sohlenkerbtals handelt es 15 sich durchgehend um stark veränderte (5) Gewässer- 10 abschnitte. 5

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 28: Wesenitz – Gewässerstruktur

[%] 45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung

Abb. 26: Wesenitz – Gewässerbettdynamik Abb. 29: Massiver Uferverbau beeinträchtigt die Gewässerstruktur der Wesenitz

[%] 30 Müglitz 25 Die aus dem Osterzgebirge kommende und bei Heidenau in die Elbe mündende Müglitz durchfließt auf einer Länge von 20 50 km den Freistaat Sachsen. Sie umfasst ein oberirdisches 2 15 Einzugsgebiet von über 200 km (Pegel Dohna). Sie bildet im Oberlauf die Bundesgrenze zur Tschechischen Republik 10 und wurde deshalb bei km 46-50 nur linksseitg bewertet. Die 5 Müglitz verläuft mehr oder weniger in nördlicher Richtung, bevor sie im Unterlauf eine Laufrichtungsänderung nach NO 0 01234567 erfährt. 0 = keine Bewertung Abb. 27: Wesenitz Ð Auendynamik

19 Gewässerstrukturbericht 2001

Die Müglitz befindet sich außerhalb der bebauten Ortslagen Bereich der Ortslagen und im Unterlauf (z. B. bei Tharandt) in einem mäßig bis deutlich verändertem Zustand (Struktur- handelt es sich um „deutlich“ bis „stark veränderte“ Ab- klasse 3 und 4). Innerorts handelt es sich fast durchgehend schnitte. Zwischen km 8 und 9 nordöstlich der Ortschaft um stark veränderte Abschnitte (5). Im Oberlauf (südöstlich Dorfhain hat die Wilde Wei§eritz ein Klammtal ausgebildet. von Lauenstein, ab km 40) ist der morphologische Zustand als „mäßig“ (3) teilweise sogar noch als „gering verändert“ Sie wird zweimal auf mehreren Kilometer Länge durch (2) erfasst worden. Talsperren aufgestaut (Talsperre Klingenberg: km 18 - 20; Talsperre Lehnmühle: km 29 - 30). Wilde Wei§eritz Die Wilde Wei§eritz zeichnet sich in weiten Bereichen durch Der Oberlauf zwischen Kilometer 44 bis 45 bildet die eine Gewässerstruktur der Klasse 3 „mäßig verändert“, teil- Bundesgrenze zur Tschechischen Republik, weshalb sie auf weise sogar Klasse 2 „gering verändert“ aus. Lediglich im dieser Strecke nur einseitig bewertet wurde.

[%] [%] 50 35 45 30 40 35 25

30 20 25 15 20

15 10 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 30: Müglitz – Gewässerbettdynamik Abb. 33: Wilde Weißeritz – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 40 40

35 35

30 30

25 25

20 20

15 15

10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 31: Müglitz – Auendynamik Abb. 34: Wilde Wei§eritz Ð Auendynamik

[%] [%] 35 50 45 30 40 25 35

20 30 25 15 20

10 15 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 32: Müglitz – Gewässerstruktur Abb. 35: Wilde Weißeritz – Gewässerstruktur

20 Gewässerstrukturbericht 2001

Rote Wei§eritz sich entlang des Gewässers ein mehr oder weniger dichtes Die Rote Wei§eritz befindet sich, abgesehen von wenigen Band mit Bebauung innerhalb des schmalen Sohlenkerbtales Kilometern im Oberlauf, in einem überwiegend „deutlich“ erstreckt. bis „stark veränderten“ Strukturzustand. Selbst in Bereichen, wo sie als Klammtal ausgebildet ist und daher von der Lini- Vereinigte Wei§eritz enführung einen mehr oder weniger unveränderten Verlauf Die Vereinigte Wei§eritz, durch Zusammenfluss der Roten aufweist, wird durch den durchgängigen starken Uferverbau und Wilden Wei§eritz in Freital-Cossmannsdorf gebildet, und z. T. vorhandene Querbauwerke lediglich die Struktur- mündet nach 13 Kilometern in Dresden in die Elbe. Sie wird klasse 4 erreicht. auf der gesamten Länge von bebauten Ortslagen gesäumt. Der Unterlauf der Vereinigten Weißeritz (ab km 4) ist völlig Das Gewässer ist zwischen den km 10 und 13 als Talsperre verändert, da die Mündung und der Gewässerlauf verlegt Malter aufgestaut. Oberhalb der Talsperre bis km 29 handelt wurden und sich nicht mehr in der alten Aue befinden. In die- es sich fast durchgehend um „stark verändert“ Abschnitte, da sem Bereich wird die Gewässerstruktur mit den Klassen

[%] [%] 45 45

40 40

35 35

30 30

25 25

20 20

15 15

10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 36: Rote Weißeritz – Gewässerbettdynamik Abb. 39: Vereinigte Weißeritz – Gewässerbettdyna- mik

[%] [%] 50 100 45 90 40 80 35 70 30 60 25 50 20 40 15 30 10 20 5 10 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 37: Rote Wei§eritz Ð Auendynamik Abb. 40: Vereinigte Wei§eritz Ð Auendynamik

[%] [%] 50 80

45 70 40 60 35 30 50 25 40

20 30 15 20 10 5 10 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 38: Rote Weißeritz – Gewässerstruktur Abb. 41: Vereinigte Weißeritz – Gewässerstruktur

21 Gewässerstrukturbericht 2001

6 und 7 bewertet, in den übrigen Abschnitten ist die Struk- „stark“ bis „sehr stark veränderte“ und teilweise sogar „voll- turbewertung durchgehend Klasse 5. ständig veränderte“, d. h. naturferne Abschnitte aufweist. Im Unter- und Mittellauf wird neben vielfach vorzufindenden Triebisch Siedlungen innerhalb der Aue meist intensiver Ackerbau Die Triebisch weist außerhalb der bebauten Ortslagen über- betrieben. wiegend „mäßig veränderte“ Abschnitte auf. Innerhalb der Ortslage Meissen (Mündung in die Elbe) sowie zwischen Hervorzuheben sind die besonders im Mittel- und Unterlauf Kilometer 20 bis 28 ist sie stärker ausgebaut und erreicht nur zu verzeichnenden starken Einschnittstiefen des Gewässers. Gewässerstrukturklassen im Bereich 4 und 5. Im Unterlauf bei Jahnishausen befinden sich auf wenigen Jahna 100 m Länge nur „gering veränderte“ Abschnitte, die jedoch Die Jahna ist ein stark ausgebautes Fließgewässer mit begra- im Übersichtsverfahren aufgrund der Abschnittslänge von digter Linienführung und naturferner Profilierung sowie einem Kilometer nicht in Erscheinung treten. weitestgehend gesichertem Ufer, das auf weiten Strecken

[%] [%] 45 45

40 40

35 35

30 30

25 25

20 20

15 15

10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 42: Triebisch – Gewässerbettdynamik Abb. 45: Jahna – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 30 50 45 25 40 35 20 30 15 25 20 10 15 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 43: Triebisch Ð Auendynamik Abb. 46: Jahna Ð Auendynamik

[%] [%] 60 45

40 50 35

40 30

25 30 20

20 15

10 10 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 44: Triebisch – Gewässerstruktur Abb. 47: Jahna – Gewässerstruktur

22 Gewässerstrukturbericht 2001

Döllnitz Zwischen Kilometer 34 und 36 ist die Döllnitz zur Talsperre Die Döllnitz fließt auf nahezu der gesamten Gewässerstrecke Döllnitzsee aufgestaut. im Nordsächischen Platten- und Hügelland, bevor sie im Un- terlauf in das Riesa-Torgauer-Elbtal eintritt und schlie§lich Schwarzer Graben / Weinske in Riesa nach 44 Flusskilometern in die Elbe mündet. Sie hat Das Fließgewässer Schwarzer Graben trägt je nach Teilab- ein oberirdisches Einzugsgebiet von über 210 km2 (Pegel schnitt unterschiedliche Namen: Der Oberlauf (12 km) wird Merzdorf). Die Döllnitz hat in der Vergangenheit einen ho- „Schwarzer Bach“ benannt, der Mittellauf (11 km) hen Ausbaugrad erfahren. Somit sind die Gewässerabschnit- „Schwarzer Graben“ und der von Torgau bis zur Mündung te der Döllnitz außerhalb der bebauten Ortslagen fast durch- parallel zur Elbe fließende Unterlauf ist die „Weinske“. Der gehend als „stark verändert“ (Strukturklasse 5) und innerorts Große Teich Torgau wird zur Teichbefüllung durch den (Riesa, ) als „sehr stark verändert“ (Strukturklasse 6) Schwarzen Graben gespeist bzw. dient der Hochwasserent- zu bewerten. lastung. Au§erhalb dieser Zeit wird der Schwarze Graben

[%] [%] 70 50

60 45 40 50 35 40 30 30 25 20 20 15 10 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 48: Döllnitz – Gewässerbettdynamik Abb. 51: Schwarzer Graben – Gewässerbettdyna- mik

[%] [%] 50 40

45 35 40 30 35 30 25 25 20

20 15 15 10 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 49: Döllnitz Ð Auendynamik Abb. 52: Schwarzer Graben Ð Auendynamik

[%] [%] 80 50

70 45 40 60 35 50 30 40 25

30 20 15 20 10 10 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 50: Döllnitz – Gewässerstruktur Abb. 53: Schwarzer Graben – Gewässerstruktur

23 Gewässerstrukturbericht 2001

mittels eines Dreifachverteilerbauwerkes oberhalb des [%] Großen Teiches in den Nord- und Südumfluter (auch Ellern- 40 graben genannt) geteilt und unterhalb des gro§en Teiches 35 wieder als Schwarzer Graben zusammengeführt. 30

25

Es handelt sich um ein stark ausgebautes Gewässersystem, das 20 meist „starke“ (Strukturklasse 5) bis „sehr starke“ (Struktur- 15 klasse 6) und teilweise sogar „vollständig veränderte“ (Struk- turklasse 7) Abschnitte aufweist. Ab Torgau ist der Schwarze 10 Graben / die Weinske nur teilweise ausgebaut, größere Ab- 5 0 schnitte repräsentieren noch einen typischen Flachlandfluss 01234567 mit Mäandern und geringer Fließgeschwindigkeit. 0 = keine Bewertung Abb. 55: Weiße Elster – Gewässerbettdynamik Die Ufer sind auf der gesamten Fließstrecke mäßig verbaut und das natürliche Ausuferungsvermögen ist stark vermindert. [%] 35

3.2 Das Gebiet der Wei§en Elster 30

25 Wei§e Elster 20 Zwischen Plauen und der Landesgrenze von Sachsen und Thüringen windet sich die Weiße Elster durch sehr enge 15 Täler mit schmaler Aue oder sogar ohne Aue. 10

5 Das Abflussregime der oberen Wei§en Elster wird durch die 0 Talsperren Pirk und Pöhl, letztere am Nebenfluss Trieb 01234567 gelegen, beeinflusst. 0 = keine Bewertung Abb. 56: Wei§e Elster Ð Auendynamik Im Oberlauf der Weißen Elster finden sich längere Ab- schnitte, die relativ naturnah sind. Die Ufer sind in diesen [%] Abschnitten nur vereinzelt verbaut und die Auenutzung be- 45 steht aus Grünland. Dem gegenüber stehen lange Abschnit- 40 te im Unterlauf, in denen die Wei§e Elster stark verbaut und 35 begradigt bzw. weiträumig umgebettet wurde, insbesondere 30 für die zahlreichen Tagebaue entlang des Flusslaufes. Ober- 25 halb von Leipzig ist sie zwischen der Geschiebefalle Klein- 20 dalzig und der Gefällestufe Hartmannsdorf auf einer Länge 15 von 8 km mit einer Bitumenbetondichtung versehen. 10 5 Im Lauf der Wei§en Elster befinden sich 47 Querbauwerke 0 01234567 (Wehre, Staustufen, Sohlschwellen usw.). 0 = keine Bewertung Abb. 57: Wei§e Elster – Gewässerstruktur

Göltzsch Im Unterlauf kurz vor der Einmündung in die Pleiße sind ei- nige Abschnitte der Göltzsch reliefbedingt mäandrierend. Zwischen Mylau und Lengenfeld wird die Aue vorherr- schend als Grünland genutzt, von Lengenfeld bis zur Quelle ist die Aue überwiegend bebaut. Von Lengenfeld bis zur Tal- sperre Falkenstein ist die Aue überwiegend durch Bebauung beeinträchtigt. Der Bereich oberhalb der Talsperre Falken- stein ist nur dünn besiedelt und hauptsächlich von Nadel- forsten bestanden. Abb. 54: Die Auenutzung an der Wei§en Elster reicht vielfach bis unmittelbar an das Ge- In Ortslagen ist das Ufer der Göltzsch häufig stark verbaut wässer und führt, besonders durch die häufig sehr stark veränderte

24 Gewässerstrukturbericht 2001

Auedynamik meist in Verbindung mit sehr starker oder voll- [%] ständig veränderter Gewässerbettdynamik, zu Bewertungen 30 in den Gesässerstrukturklassen 5 bis 7. 25

In den unbebauten Abschnitten ist die Gewässerbettdynamik 20 in der Regel um eine Klasse schlechter als die Auedynamik, 15 was insgesamt zu Bewertungen in den Gewässerstruktur- klassen 3 und 4 führt. 10

5 Im Lauf der Göltzsch befinden sich 21 Querbauwerke 0 (Wehre, Staustufen, Sohlschwellen usw.). 01234567 0 = keine Bewertung

Abb. 61: Göltzsch – Gewässerstruktur

Plei§e Der Quellbereich der Plei§e liegt unmittelbar oberhalb von Ebersbrunn und verläuft durch den Ort. Bis ca. 3 km unterhalb der Quelle speist die Plei§e mehrere kleinere Still- gewässer.

Der gesamte Unterlauf der Plei§e befindet sich im Unter- wasser der Talsperre Windischleuba. Entlang des Unter- laufes finden sich mehrere Hochwasserschutzbauwerke (Wehre, Hochwasserrückhaltebecken, Abzweigungen). Die übrigen Wehre sind, sofern nicht verfallen, nicht durchgän- Abb. 58: In Ortslagen ist das Ufer der Göltzsch gig. Im Lauf der Plei§e befinden sich 20 Querbauwerke häufig stark verbaut. Dies führt zu Bewer- (Wehre, Staustufen, Sohlschwellen usw.). tungen von Strukturklasse 5 bis 7. Die Gewässersohle wurde in folgenden Abschnitten mit [%] einer Lehmdichtung versehen: 30

25 Ð oberhalb der Ortslage Deutzen bis zur Gefällestufe Deut- zen (2,2 Kilometer Länge), 20 Ð Bahnbrücke Lobstädt bis Trachenauer Wehr (7,0 Kilo- 15 meter Länge), Ð Böhlen bis Wehr Markkleeberg (8,8 Kilometer Länge). 10

5 Das Ausuferungsvermögen der Pleiße ist ab Regis-Breitin- gen bis zur Mündung (außer in einem Abschnitt bei Gaulis) 0 01234567 durch Verlegung, Ausbau und Eindeichung naturfern. 0 = keine Bewertung Abb. 59: Göltzsch – Gewässerbettdynamik

[%] 60

50

40

30

20

10

0 01234567 Abb. 62: Entlang der Plei§e finden sich besonders 0 = keine Bewertung im Unterlauf nur selten standorttypische Abb. 60: Göltzsch Ð Auendynamik Ufergehölze.

25 Gewässerstrukturbericht 2001

Die aktuelle Linienführung der Pleiße im Unterlauf (vor- Die Auebereiche der Plei§e bestehen im Unterlauf in einigen herrschend gerade) weicht stark vom Leitbild (gewundener, Abschnitten aus Auwäldern, die aber auf Grund der Eindei- unverzweigter Fluss mit Aue) ab. Im Oberlauf (ab km 64) ist chung nicht überflutet werden können. Vielfach besteht die die Linienführung wesentlich naturnäher. Auenutzung in Bebauung (vor allem Verkehrstrassen), aber auch Sonderflächen wie Kippen, Hochwasserrückhalte- Das gesamte Ufer des Unterlaufes der Plei§e ist mit Stein- becken, Tagebaue und Speicher finden sich am Unterlauf. schüttungen verbaut. Die Pleiße mündet schließlich in das Elsterflutbett, einem Seitenarm der Wei§en Elster. Die Die Aue im Oberlauf ist vorherrschend verbaut, seltener Plei§e ist dadurch stark verbreitert. besteht die Nutzung in Acker- und Grünland.

Entlang des Gewässers finden sich besonders im Unterlauf Wyhra nur selten standorttypische Ufergehölze, im Oberlauf (süd- Die Wyhra ist einer der beiden bedeutendsten Pleißezuflüs- lich der thüringischen Landesgrenze) häufiger. se. Das Quellgebiet (als Wiera bezeichnet) liegt im Freistaat Sachsen, danach durchfließt sie den Freistaat Thüringen und wird dann in der Talsperre Schömbach aufgestaut. Unterhalb [%] der Talsperre Schömbach beginnend durchfließt sie als 40 Wyhra bezeichnet auf einer Länge von 34 km (bis zur Ein- 35 mündung in die Pleiße bei Großzössen) den Regierungs- 30 bezirk Leipzig. Die Gesamtlänge der Wyhra beträgt 74 km. 25 20 Die Wyhra ist häufig begradigt und weist unterhalb der Tal- 15 sperre mäßigen bis starken Uferverbau auf. Das Ausufe-

10 rungsvermögen ist unterhalb der Talsperre bis zur Mündung des Mausbaches stark vermindert. Die Wyhra wurde im 5 Unterlauf zwischen 1969 und 1982 ausgebaut und besitzt 0 01234567 heute ein regelmäßiges Trapezprofil mit einer Sohl-und 0 = keine Bewertung Böschungssicherung (bis MW) mittels Schotter und Stein- Abb. 63: Pleiße – Gewässerbettdynamik schüttung.

Im Lauf der Wyhra befinden sich au§er dem Absperrbau- [%] 50 werk TS Schömbach und dem Zusammenführungsbauwerk 45 in die Plei§e weitere 13 Querbauwerke (Wehre, Staustufen, 40 Sohlschwellen usw.). 35 30 Die Wyhra besitzt auf einer Länge von 2,7 km zwischen der 25 Gefällestufe und der Werkbahnbrücke Kleinzössen eine 20 Lehmdichtung. 15 10 5 0 0 1234567 0 = keine Bewertung Abb. 64: Plei§e Ð Auendynamik

[%] 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 1234567 0 = keine Bewertung Abb. 66: Der massive Ausbau beeinträchtigt die Abb. 65: Plei§e – Gewässerstruktur Gewässerstruktur der Wyhra erheblich.

26 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] Das Gewässer ist daher als „vollständig veränderter“ 45 Gewässerlauf (Strukturklasse 7) bewertet. Die einzige Aus- 40 nahme bildet der Mündungsbereich in Leipzig. Das unbe- 35 festigte Trapezprofil wird von einem Auwald und Kleingär- 30 ten eingerahmt und wird dadurch als „annähernd naturnah“ 25 (Strukturklasse 1) bewertet. Ein weiterer Abschnitt bei 20 Naunhof wird mit ebenfalls Strukturklasse 1 bewertet. 15 10 Im Wehrkataster lagen für die Parthe zum Zeitpunkt der 5 Kartierung noch keine Angaben zu Querbauwerken vor. Es 0 0 1234567 wurden aber drei Stauanlagen an der Parthe aus anderen 0 = keine Bewertung vorliegenden Informationen ermittelt. Abb. 67: Wyhra – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 30 80

70 25 60 20 50

15 40

30 10 20 5 10

0 0 0 1234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 68: Wyhra Ð Auendynamik Abb. 70: Parthe – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 35 35

30 30

25 25

20 20

15 15

10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 69: Wyhra Ð Gewässerstruktur Abb. 71: Parthe Ð Auendynamik

Parthe [%] Die Parthe verläuft heute in einem Regelprofil. Dieser Ge- 80 wässerausbau wurde in mehreren Schritten realisiert. In 70 Leipzig wurde die Parthe bereits um 1900 in einem Trapez- 60 profil befestigt. Unter dem Leipziger Hauptbahnhof wird das Gewässer durch einen ausgebauten Tunnel geführt. Ab 1935 50 wurde die Parthe in den angrenzenden Randbereichen der 40 Stadt ausgebaut. Im heutigen Landkreis geschah 30 der Ausbau zwischen 1910 bis 1985, im Landkreis Mulden- 20 talkreis zwischen den Jahren 1920 bis 1982. 10

0 01234567 Die Ufer sind überwiegend durch Faschinen, RBZ-Platten 0 = keine Bewertung oder Rasen befestigt. Stellenweise sind die steilen Ufer auch durch Mauerwerk oder Pflaster gesichert. Abb. 72: Parthe – Gewässerstruktur

27 Gewässerstrukturbericht 2001

3.3 Das Gebiet der Mulden geprägt. Die kartierte Auenutzung ist jedoch eine Mischnut- zung von Bebauung, Grünlandnutzung und Ackerbau und Zwickauer Mulde Laubmischwald. Im direkten Überschwemmungsbereich Die Zwickauer Mulde entspringt im Westerzgebirge. Die dominiert oft die Grünlandnutzung. Insgesamt liegt die Be- Gewässerbreite nimmt von < 5 m im Oberlauf bis ca. 15 m wertung zwischen „stark“ und „gering verändert“. Ein Ab- oberhalb der Talsperre Eibenstock zu, bis die Zwickauer schnitt südlich von Luzenau wurde als „unverändert“ kartiert. Mulde an ihrer Mündung eine Gewässerbreite bis zu 60 m Die Zwickauer Mulde flie§t hier durch einen tiefen Einschnitt erreicht. im Granulitgebirgskomplex und seinem Schiefermantel.

Der Oberlauf verläuft zunächst in einem Muldental. Hier ist Entlang des gesamten Verlaufes befinden sich im direkten das Gewässer von dichtem Nadelwald gesäumt. Die Gewäs- oder weiteren Gewässerumfeld anthropogen genutzte Son- serabschnitte sind als „unverändert“ bewertet (Struktur- derflächen (Altbergbau, Uranabbau, andere Gesteinshalden. klasse 1). Den größten Zulauf der Zwickauer Mulde bildet die Chem- Die Zwickauer Mulde wird bei Muldenberg zum ersten Mal nitz, die von rechts bei etwa Fluss-km 29 mündet. als Talsperre Muldenberg aufgestaut. Am nördlichen Rand des Mulde-Lösshügellands, nördlich In nördlicher Richtung erfolgt im Durchbruchgebiet des Gra- von Colditz, vereinigt sich die Zwickauer Mulde mit der nulitgebirgskomplexes der Übergang von einem breiten Freiberger Mulde und flie§t als Vereinigte Mulde nordwest- Sohlental zu einem ausgeprägten Kerbtal. Hier verläuft die lich durch das Nordsächsische Platten- und Hügelland. Auch Eisenbahnlinie und die Muldentalstra§e unmittelbar neben hier ist die Zwickauer Mulde meist „deutlich verändert“ dem Gewässer. In den Bereichen wo eine Aue vorhanden ist, (Strukturklasse 4). wird diese meist als Grünland und Siedlung genutzt. Die Tal- hänge sind meist mit Nadelgehölzen bestanden. Die Bewer- Im gesamten Gewässerverlauf befinden sich insgesamt tung liegt hier zwischen „mäßig“ (Strukturklasse 3) bis 72 Querbauwerke, von denen die meisten nur für sehr „stark verändert“ (Strukturklasse 5). leistungsfähige Fische durchgängig sind, d. h. aus gewäs- serökologischer Sicht werden sie als „nicht durchgängig“ Die Zwickauer Mulde wird ein weiteres Mal als Talsperre betrachtet. Eibenstock aufgestaut. [%] Nördlich der Ortschaft Aue knickt die Zwickauer Mulde 45 in westlicher Richtung ab und tritt hier in das Erzgebirgs- 40 becken ein. Im Bereich des Erzgebirgsbeckens ist die vor- 35 herrschende Asymmetrie der Täler charakteristisch. Die 30 Zwickauer Mulde hat sich ein Sohlental mit einer sehr 25 breiten Aue und teilweise ausgeprägten Terrassenzügen 20 geschaffen, welches meist durch Grünlandnutzung geprägt 15 ist. Abhängig von dem Sohlgefälle und der Fließgeschwin- 10 digkeit ist eine geschlängelte bis leicht gekrümmte Linien- 5 0 führung zu beobachten. 01234567 0 = keine Bewertung Im Abschnitt von der Talsperre Eibenstock bis zur Ortschaft Abb. 73: Zwickauer Mulde – Gewässerbettdynamik Silberstraße südöstlich von Zwickau dominieren Bewertun- gen zwischen „gering verändert“ (Strukturklasse 2) und „mäßig verändert“ (Strukturklasse 3). [%] 30

Danach ist die Zwickauer Mulde insbesondere in Ortslagen 25 meist „stark verändert“ (Strukturklasse 5). In Glauchau wur- 20 de zum Hochwasserschutz eine mehrere Kilometer lange Flutmulde angelegt. 15

Nördlich von Glauchau beginnt das Mulde-Lösshügelland. 10 Die Täler dieses Gebietes weisen stellenweise eine Eintie- 5 fung von bis zu 120 Meter auf. Hier befindet sich der Mit- 0 tellauf der Zwickauer Mulde. Streckenweise wird das Ge- 01234567 wässer hier von einem Gehölzsaum begleitet. Das gesamte 0 = keine Bewertung Gebiet wird durch landwirtschaftliche Nutzung (Ackerbau) Abb. 74: Zwickauer Mulde Ð Auendynamik

28 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] [%] 45 35

40 30 35 25 30

25 20

20 15 15 10 10 5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 75: Zwickauer Mulde – Gewässerstruktur Abb. 77: Chemnitz Ð Auendynamik

Chemnitz [%] Die Chemnitz entsteht im Erzgebirgsbecken durch den 50 Zusammenfluss von Würschnitz und Zwönitz südlich von 45 Altchemnitz. Sie durchbricht im unteren Mittellauf den 40 Übergangsbereich zwischen Erzgebirgsbecken und Mulde- 35 Lösshügelland und mündet kurz vor Wechselburg in die 30 Zwickauer Mulde. 25 20 15 Während im Erzgebirgsbecken die Sohlentäler dominieren, 10 sind es im Granulitgebirge des Mulde-Lösshügellandes vor- 5 wiegend Kerbtäler. Der schmale Talboden wird vorwiegend 0 01234567 durch Grünlandnutzung, Siedlungen und den gewässerbe- 0 = keine Bewertung gleitenden Verkehrsstrang genutzt. Die Höhenlagen sind entweder bewaldet oder sie werden ackerbaulich genutzt. Abb. 78: Chemnitz – Gewässerstruktur

Das Gewässer ist meist bis zu 2 m eingetieft und im Unter- lauf nur gering bis mäßig verbaut. Das Gewässer wird in sei- nem Unterlauf meist als ein „deutlich veränderter“ (Struk- turklasse 4) Gewässerlauf bewertet. An einigen Abschnitten wird das Gewässer als „gering verändert“ (Strukturklasse 2) eingestuft. Der Oberlauf liegt in der Stadt Chemnitz und kann als ein „sehr stark veränderter“ (Strukturklasse 6) bis überwiegend sogar „vollständig veränderter“ (Struktur- klasse 7) Gewässerlauf charakterisiert werden.

Im gesamten Verlauf finden sich 19 Querbauwerke.

[%] Abb. 79: Im innerstädtischen Bereich fehlt der 50 Chemnitz zwangsläufig Entwicklungs- 45 raum. 40 35 30 Würschnitz 25 Die Würschnitz fließt südlich von Altchemnitz mit der Zwö- 20 nitz zur Chemnitz zusammen. Sie wechselt in ihrem Verlauf 15 mehrmals zwischen den naturräumlichen Einheiten des 10 Erzgebirgsbeckens und dem Mittelerzgebirge. In beiden 5 Naturräumen sind Sohlentäler die vorherrschende Talform. 0 01234567 0 = keine Bewertung Die Würschnitz stellt sich als ein stark anthropogen Abb. 76: Chemnitz – Gewässerbettdynamik überprägtes Gewässer dar, welches vor allem durch Straßen-

29 Gewässerstrukturbericht 2001

dörfer entlang des Gewässerverlaufes in seiner Struktur [%] beeinträchtigt wird. Sie erreicht dadurch nur Strukturklassen 40 zwischen 4 und 6. Vor allem ackerbauliche und Grünland- 35 nutzung haben den ursprünglichen Charakter des Mittel- 30 gebirgsbaches verfremdet. Das Gewässer ist in weiten Teilen 25 begradigt. 20

15 Im Wehrkataster lagen zum Zeitpunkt der Kartierung noch keine Informationen zu den Querbauwerken vor. 10 5

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 83: Würschnitz – Gewässerstruktur

Zwönitz Die Talaue der Zwönitz ist fast vollständig bebaut, selten fin- det Grünlandnutzung statt. Die Strukturklassen sind vor- nehmlich 5 („stark verändert“), häufig auch Strukturklasse 4 („deutlich verändert“), selten Strukturklasse 3 („mäßig ver- ändert“). Besonders die häufig vollständig veränderte Aue- dynamik führt zu negativen Bewertungen in den meist be- bauten Abschnitten.

Bei der Bewertung der Zwönitz ist zu beachten, dass ab Ab- schnitt 6 für die Kartierung keine CIR-Luftbilder vorlagen. Abb. 80: Eng angrenzende Siedlungsbereiche be- In Ortslagen wurde daher bei überwiegender Bebauung in einträchtigen die Struktur der Würschnitz. der Regel der Uferverbau als stark kartiert.

[%] Die Abschnitte 11 – 13 sind reliefbedingt mäandrierend. 40 35 Im Lauf der Zwönitz befinden sich 23 Querbauwerke 30 (Wehre, Staustufen, Sohlschwellen usw.).

25

20 Die Freiberger Mulde Der Quellbereich der Freiberger Mulde liegt im östlichen 15 Erzgebirge in Tschechien. Im Oberlauf werden die meist 10 schmalen Tallagen überwiegend durch Grünland genutzt. 5 Entlang des Gewässers haben sich einige Siedlungen gebil- 0 01234567 det und eine gewässerbegleitende Vekehrstrasse wurde ge- 0 = keine Bewertung baut. Die Talhänge sind meist mit Nadelgehölzen bestanden. Die Bewertung liegt zwischen „gering verändert“ (Struktur- Abb. 81: Würschnitz – Gewässerbettdynamik klasse 2) und „deutlich verändert“ (Strukturklasse 4).

[%] [%] 40 45

35 40 35 30 30 25 25 20 20 15 15

10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 82: Würschnitz – Auendynamik Abb. 84: Zwönitz – Gewässerbettdynamik

30 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] 45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung

Abb. 85: Zwönitz – Auendynamik Abb. 87: Freiberger Mulde - Eine vielgestaltige Ge- wässersohle ist an der Riffelung der Was- seroberfläche zu erkennen.

[%] [%] 45 45

40 40

35 35

30 30

25 25

20 20

15 15

10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 86: Zwönitz – Gewässerstruktur Abb. 88: Freiberger Mulde – Gewässerbettdynamik

[%] 50 In der Ortschaft Mulda tritt zum ersten Mal ein „stark verän- 45 derter“ Gewässerabschnitt auf. Ab Freiberg wechseln sich 40 „deutlich“ bis „stark veränderte“ Gewässerabschnitte ab. Es 35 finden sich im Gewässernahbereich und im weiteren Umfeld 30 immer wieder anthropogen genutzte Sonderflächen, wie 25 z. B. Abbauhalden. Die Hochflächen werden überwiegend 20 ackerbaulich oder durch Grünland genutzt. Entlang des Ge- 15 wässers findet man häufig einen gewässerbegleitenden 10 Gehölzsaum. 5 0 01234567 Nördlich von Obergruna mündet von rechts einer der 0 = keine Bewertung größten Zuflüsse der Freiberger Mulde, die Bobritzsch. Bei Abb. 89: Freiberger Mulde Ð Auendynamik Nossen knickt der Verlauf der Freiberger Mulde in west- licher Richtung ab. [%] 40 Im Bereich des Döbelner Beckens ist der Talabschnitt 35 erweitert und die Freiberger Mulde ist hier bis zu ihrem 30 Zusammenfluss mit der Zwickauer Mulde nur von flachhän- 25 gigen Flanken begrenzt, die ackerbaulich genutzt werden. 20

15 Im Verlauf der Freiberger Mulde finden sich 75 Querbau- 10 werke. 5

0 Im Unterlauf sind größere Uferbereiche mit Steinschüttun- 01234567 gen befestigt. Häufig sind hier standorttypische Ufergehölze 0 = keine Bewertung zu finden. Abb. 90: Freiberger Mulde – Gewässerstruktur

31 Gewässerstrukturbericht 2001

Zschopau Der Quellbereich der Zschopau führt durch Nadelforste und wurde wegen des naturnahen Verlaufes mit Strukturklasse 1 bewertet.

Das Ausuferungsvermögen der Zschopau ist nahezu im ge- samten Verlauf naturgemäß, an den wenigen Stellen wo sich entlang der Ufer Deiche finden ist Vorland vorhanden.

Die aktuelle Linienführung der Zschopau stimmt während des gesamten Verlaufs mit dem Leitbild überein. Die Zschopau ist gewunden und unverzweigt, selten relief- bedingt mäandrierend. Die Zschopau durchbricht den Abb. 91: Innerhalb von Ortschaften fehlt an der Granulitgebirgskomplex in Form eines Kerbtales. Zschopau häufig ein naturnaher Gehölz- saum. Uferverbau findet sich in der Regel vereinzelt bis mäßig, sel- ten ist die Zschopau völlig unverbaut (nur im Oberlauf). [%] 60

Entlang des Gewässers finden sich häufig standorttypische 50 Ufergehölze, vor allem außerhalb von geschlossenen 40 Ortschaften, aber teilweise auch innerhalb. Der Ufergehölz- saum wird bei entsprechender Nutzung immer wieder unter- 30 brochen. 20

Die Auebereiche der Zschopau sind reliefbedingt im Mittel- 10 und Unterlauf meist sehr schmal und werden als Siedlungs-, 0 Acker- und Grünlandflächen genutzt. Besonders an den 01234567 steileren Talhängen findet sich häufig Laubmischwald. 0 = keine Bewertung Abb. 92: Zschopau – Gewässerbettdynamik Im gesamten Verlauf der Zschopau findet sich eine Vielzahl von Wasserkraftanlagen, die zum großen Teil für Makro- [%] 25 zoobenthos und Fische nicht durchgängig sind. Damit ver- bunden sind Rückstaubereiche und Ausleitungsstrecken 20 über die gesamte Fließstrecke aufzufinden.

15 Die Talsperre Kriebstein von Fluss-km 17 bis 23 stellt die größte Beeinflussung der Gewässerstruktur der gesamten 10 Zschopau dar. Ihre Staumauer besitzt eine Höhe über Talsohle von 22 m und ist die größte Wanderungsbarriere für 5 Fische und Makrozoobenthos. Im Lauf der Zschopau befin- 0 den sich insgesamt 89 Querbauwerke. 01234567 0 = keine Bewertung Flöha Abb. 93: Zschopau Ð Auendynamik Unterhalb der Talsperre Rauschenbach wird die Aue vor- nehmlich als Grünland genutzt, die Struktur ist vorwiegend [%] als „mäßig verändert“ bewertet. Nur in der Ortschaft Neu- 50 hausen fällt die Bewertung auf Grund fehlender Auedyna- 45 40 mik mit Strukturklasse 5 schlechter aus. Die Wasserführung 35 wird bis zur Einmündung der Schweinitz durch den Einfluss 30 der Talsperre geprägt. 25 20 Beidseitige Deiche bis Flusskilometer 40 beschränken die 15 Auedynamik der Flöha entscheidend und führen zu Bewer- 10 tungen von Strukturklasse 5 bis 7. 5 0 01234567 Bis zum Abschnitt 35 ist die Flöha „deutlich verändert“ 0 = keine Bewertung (Strukturklasse 4) oder „mäßig verändert“ (Strukturklasse 3) Abb. 94: Zschopau Ð Gewässerstruktur

32 Gewässerstrukturbericht 2001

in einzelnen Abschnitten sogar nur „gering verändert“ [%] (Strukturklasse 2). 50 45 Im Unterlauf der Flöha sind einige Abschnitte reliefbedingt 40 35 mäandrierend. Die Täler sind dabei teilweise so schmal, dass 30 keine Aue vorhanden ist. Die Aue ist vorherrschend bebaut 25 oder wird als Grünland kultiviert, seltener als Ackerland. 20 15 Im gesamten Verlauf der Flöha findet sich eine Vielzahl von 10 Wasserkraftanlagen, die zum großen Teil für Makrozoo- 5 0 benthos und Fische nicht durchgängig sind. Damit verbun- 01234567 den sind Rückstaubereiche und Ausleitungsstrecken über die 0 = keine Bewertung gesamte Flie§strecke aufzufinden. Abb. 98: Flöha – Gewässerstruktur

Abb. 95: Im Lauf der Flöha befinden sich 48 Quer- Abb. 99: Die Kiesbank im Vordergrund deutet auf bauwerke. ein weitgehend intaktes Strukturbildungs- vermögen der Flöha hin.

[%] 50 Vereinigte Mulde 45 Die Vereinigte Mulde stellt sich nach der Bewertung durch 40 35 das Übersichtsverfahren als ein Gewässer mit „deutlich ver- 30 änderten“ (4) und „sehr stark veränderten“ (6) Gewässerab- 25 schnitten dar. Trotz der insgesamt naturnahen Linienführung 20 ist die Gewässerbettdynamik auf Grund des meist starken 15 Uferverbaus (Steinschüttung an allen Prallhängen) und des 10 meist fehlenden Uferbewuchses stark eingeschränkt. 5 0 01234567 Die Ausuferungshäufigkeit der Vereinigten Mulde kann als 0 = keine Bewertung naturgemäß angenommen werden. Trotz vieler noch Abb. 96: Flöha – Gewässerbettdynamik erkennbarer Altarme und einer verhältnismäßig breiten Aue tragen Hochwasserschutzbauwerke, Besiedlung und feh- [%] lende Uferstreifen zu einer insgesamt schlechten Bewertung 40 der Auedynamik bei. In den Bereichen, in denen keine 35 Schutzbauwerke vorhanden sind und die Auen durch Grün- 30 land genutzt werden, macht sich dies auch in der Bewertung 25 bemerkbar. Die Auedynamik wird hier mit Strukturklasse 2

20 angegeben.

15 Das Gewässer ist auf weiten Strecken um bis zu 4 m einge- 10 tieft. Die Sohle der Vereinigten Mulde ist naturnah bis be- 5 dingt naturnah. Im Gewässerverlauf vom Zusammenfluss 0 01234567 der Zwickauer- und Freiberger Mulde bis zur Landesgrenze 0 = keine Bewertung finden sich 7 Querbauwerke, von denen nach Angaben des Abb. 97: Flöha– Auendynamik Wehrkataster (in Bearbeitung) das Wehr Neumühle von

33 Gewässerstrukturbericht 2001 allen Fischen passierbar ist. Die anderen Wehre sind nur von km 167 befindet sich ein Referenzabschnitt, der mit der sehr leistungsfähigen Fischen passierbar, das Wehr Trebsen Strukturklasse 1, „unveränderter Gewässerabschnitt“, be- ist vollkommen undurchgängig. wertet wurde.

[%] 70

60

50

40

30

20

10

0 01234567 0 = keine Bewertung

Abb. 100: Vereinigte Mulde – Gewässerbettdynamik

[%] 70

60

50

40

30

20

10

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 103: Auch in ihrem Oberlauf ist die Schwarze Elster oft deutlich eingetieft. Abb. 101: Vereinigte Mulde Ð Auendynamik Nach 20 km tritt die Schwarze Elster bei Kamenz ins Flach- land ein. Ab dort ist sie sehr stark ausgebaut und erreicht [%] 70 überwiegend Strukturklassen der Stufe 6 und 7, lediglich

60 einzelne Abschnitte sind nur „deutlich“ (Strukturklasse 4) bis „stark verändert“ (Strukturklasse 5). 50

40 Ab Hoyerswerda etwa handelt es sich um ein „vollständig

30 verändertes“ Fließgewässer mit durchgehender Bewertung der Strukturklasse 7. Das Gewässer ist völlig begradigt und 20 beidseitig eingedeicht; die Ufer sind stark verbaut und in der 10 Aue wird größtenteils intensiver Ackerbau betrieben. 0 01234567 0 = keine Bewertung [%] 45 Abb. 102: Vereinigte Mulde – Gewässerstruktur 40 35 3.4 Das Gebiet der Schwarzen Elster 30 25 Schwarze Elster 20 Die Schwarze Elster durchflie§t den Freistaat Sachsen auf ei- 15 ner Länge von insgesamt 63 km. Die Quelle liegt im West- 10 lausitzer Hügel- und Bergland. 5 0 01234567 Der Oberlauf ist weitestgehend nur „gering“ (Struktur- 0 = keine Bewertung klasse 2) bis „mäßig verändert“ (Strukturklasse 3), bei Abb. 104: Schwarze Elster – Gewässerbettdynamik

34 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] [%] 30 50 45 25 40 35 20 30 15 25 20 10 15 10 5 5 0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 105: Schwarze Elster Ð Auendynamik Abb. 107: Pulsnitz – Gewässerbettdynamik

[%] 45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 108: Gut ausgebildete Uferstrukturen und na- Abb. 106: Schwarze Elster – Gewässerstruktur turgemäße Linienführung führen hier an der Pulsnitz zu einer guten Bewertung der Gewässerstruktur.

[%] Pulsnitz 60

Die Pulsnitz entspringt im Westlausitzer Hügel- und Berg- 50 land und hat auf sächsischem Gebiet eine Lauflänge von 44 km und ein oberirdisches Einzugsgebiet von ca. 260 km2. 40

30 Über eine Fließstrecke von ca. 15 km verläuft die Pulsnitz auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz. Bei den Ab- 20 schnitten im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes 10 handelt es sich fast ausschlie§lich um Referenzstrecken mit 0 der Strukturklasse 1. 01234567 0 = keine Bewertung Ansonsten ist die Pulsnitz in ihrem Oberlauf au§erhalb der Abb. 109: Pulsnitz Ð Auendynamik Ortschaften nur „gering“ (Strukturklasse 2) bis „mäßig ver- ändert“ (Strukturklasse 3), innerorts hat sie jedoch einen ho- [%] hen Ausbaugrad erfahren und kann hier als „stark“ (Struk- 40 turklasse 5) bis „sehr stark verändertes“ Fließgewässer 35 (Strukturklasse 6) angesprochen werden. 30

25

20

15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 110: Pulsnitz – Gewässerstruktur

35 Gewässerstrukturbericht 2001

Große Röder [%] Die Große Röder ist ein Zufluss der Schwarzen Elster, des- 40 sen Mündung kurz hinter der Brandenburgischen Landes- 35 grenze (6 km) liegt. 30

25

Die Große Röder entspringt im Westlausitzer Hügel- und 20 Bergland und hat auf sächsischem Gebiet ein Lauflänge von 15 100 km. 10 Der Oberlauf (bis km 54) stellt sich au§erhalb der Siedlun- 5 0 gen als relativ naturnahes Gewässer mit überwiegend der 01234567 Strukturklasse 2, vereinzelt 3 dar. Bei km 74 und 76 liegen 0 = keine Bewertung Referenzabschnitte vor. Innerhalb der bebauten Ortslagen Abb. 113: Große Röder – Gewässerstruktur (Großröhrsdorf, Radeberg, u. a.) ist das Gewässer stärker verbaut und erreicht Einstufungen der Strukturklasse 3 bis 7. des Fließgewässers bewegt sich in diesem Bereich Im Mittellauf (zwischen km 54 und 41) handelt es sich zwischen den Strukturklasse 4 und 5. Vereinzelt, z. B. außerorts um „mäßig“ (Strukturklasse 3) bis „deutlich“ innerhalb der Ortslage Gro§enhain, wird auch die Struktur- (Strukturklasse 4) und innerorts um „stark veränderte“ Ab- klasse 6 erreicht. schnitte (Strukturklasse 5).

Östlich von Radeburg bei km 51 und 52 ist die Große Röder 3.5 Das Gebiet der Spree durch den Speicher Radeburg 1 aufgestaut. Spree Ab km 40 etwa ist das Gewässersystem der Großen Röder Die Länge der Spree im Freistaat Sachsen beträgt 111 km. und ihrer Zuflüsse stark verändert und ausgebaut. Es existie- ren sehr viele Kanäle und Gräben (z. B. Röderneugraben, Begradigung und Überbauung einzelner Flussabschnitte und Abfallgraben, Röderflutgraben, Röderkanal). Die Struktur die Bebauung der Aue ohne schützenden Uferstreifen führen im Quellbereich der Spree zu einer starken Schädigung.

[%] 30 Ansiedlung von Ortschaften und die landwirtschaftliche Nutzung der Aue entlang des Flusslaufes beeinträchtigen in 25 diesem Abschnitt durch vereinzelten bis mäßigen Uferver- 20 bau die Gewässerbettdynamik bzw. verändern das Entwick- lungspotential der Aue. 15

10 Eine Ausnahme dieser Bewertung bildet lediglich eine kurze naturnahe Fließstrecke in Nähe Neusalza-Spremberg, 5 bei der weder das Gewässerbett noch die Aue in ihrer

0 Dynamik verändert wurden (Referenzstrecke). 01234567 0 = keine Bewertung Zwischen dem Stausee Sohland und der Talsperre Bautzen Abb. 111: Große Röder – Gewässerbettdynamik wird der Gewässerverlauf durch eine Vielzahl von Querbau- werken geprägt, die sich gemeinsam mit einem geringen [%] Uferverbau und dem geregelten Abfluss (Rückstau und 25 Unterwasser Stausee) abwertend auf das Strukturbildungs-

20 vermögen auswirken.

15 Die Aue wird im Wesentlichen landwirtschaftlich genutzt und ist zum Teil auch bebaut, ihre Überschwemmung wird 10 durch den Stausee Sohland beeinträchtigt.

5 Bis Uhyst wird der Spreelauf durch die Teichlandschaft, aber auch durch Ackerbau und intensive Grünlandnutzung beein- 0 01234567 flusst. Querbauten zur Versorgung der Teichwirtschaft und 0 = keine Bewertung für die Bewässerung der Landwirtschaftsflächen, vereinzel- Abb. 112: Große Röder – Auendynamik ter Uferverbau und das stark eingeschränkte Ausuferungs-

36 Gewässerstrukturbericht 2001 vermögen durch die Hochwasserschutzfunktion der Tal- Löbauer Wasser sperre Bautzen bis zur Einmündung des Löbauer Wassers Das Löbauer Wasser hat eine Lauflänge von 56 km. führen zu Abwertung sowohl der Gewässerbett- als auch der Auedynamik. Zunächst durchfließt das Löbauer Wasser zahlreiche Ort- schaften. Die Linienführung ist fast durchgängig unbeein- Die Spree durchflie§t bis Trattendorf das Braunkohleabbau- flusst. gebiet und wird durch Flussbettverlegung und Uferbefesti- gung zum Teil kanalisiert. Linienführung und teilweise star- Eine große Anzahl von Querbauten mit ihrer Undurchlässig- ker Uferverbau wirken sich in diesem Abschnitt auf die keit, ihrem Rückstau und dem daraus resultierenden Ausufe- abwertende Einstufung der Gewässerbettdynamik aus. Die rungsvermögen, fehlende Uferstreifen und der geringe bis Vertiefung des künstlichen Flussbetts und kurze eingedeich- mäßige Uferverbau verändern die Dynamik des Gewässer- te Bereiche, aber auch Flutmulden beeinflussen die Aue- betts und das Entwicklungspotential der Aue deutlich. Eini- dynamik negativ. ge ansonsten naturnahe Abschnitten führen durch fehlenden Uferstreifen zu einer Abwertung.

[%] Die in ihrer Linienführung unbeeinflussten Abschnitte nach 35 der Ortschaft Weissenberg sind mäandrierend bis gewunden. 30 Sie werden auch hier durch Querbauwerke, vereinzeltem

25 Uferverbau und durch die Bebauung der Aue abgewertet. Die landwirtschaftliche Nutzung der Aue lässt keine schüt- 20 zenden Uferstreifen zu. 15

10 Im Flachlandbereich der Talsandebene befinden sich stark ausgebaute Abschnitte mit Hochwasserschutzbauten, wobei 5 jedoch Vorland vorhanden ist. Stark beeinträchtigtes Struk- 0 01234567 turbildungsvermögen, fehlender Uferbewuchs und fehlende 0 = keine Bewertung Eigendynamik sowie eingeschränktes Retentionsvermögen Abb. 114: Spree – Gewässerbettdynamik führen im Bereich der Mündung in die Spree zur Abwertung der Gewässerstruktur.

[%] [%] 30 45

40 25 35

20 30

25 15 20

10 15

10 5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 115: Spree Ð Auendynamik Abb. 117: Löbauer Wasser – Gewässerbettdynamik

[%] [%] 35 40

30 35 30 25 25 20 20 15 15 10 10

5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 116: Spree – Gewässerstruktur Abb. 118: Löbauer Wasser – Auendynamik

37 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] [%] 45 30

40 25 35

30 20

25 15 20

15 10

10 5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 119: Löbauer Wasser – Gewässerstruktur Abb. 122: Schwarzer Schöps – Gewässerstruktur

Schwarzer Schöps ten verhindern die Durchgängigkeit und bewirken den Rück- Die Länge des Schwarzen Schöpses beträgt insgesamt stau des Gewässers. Das Ausuferungsvermögen wird zum 67 km. Teil stark eingeschränkt. Die Mischnutzung der Aue wirkt sich hier ebenfalls negativ aus, so dass die Struktur in diesem Mäßiger bis starker Uferverbau und vermindertes Reten- Bereich deutlich verändert ist. Die Eindeichung des Ufers tionsvermögen der ersten Flusskilometer verändern den bei Sproitz, die Wasserdurchflussregulierungsfunktion der ersten Gewässerabschnitt deutlich. Talsperre Quitzdorf und das damit stark verminderte Ausu- ferungsvermögen, Querbauwerke und teilweise begradigter Im Anschluss führen Eintiefungen und Laufverkürzungen Verlauf, aber auch Verlegung des Flussbetts verändern die- bei vorwiegenden Grünlandnutzung der Aue zu einem sen Gewässerabschnitt sehr stark. schlechten Bewertungsergebnis. Nördlich von Meuselwitz wurden einzelne Abschnitte begradigt. Zahlreiche Querbau- Weißer Schöps Der Weiße Schöps fließt über ein Länge von 68 km.

[%] 35 Der Weiße Schöps ist fast durchgehend geprägt durch mäßig bis starken Uferverbau in den Ortslagen und vereinzeltem 30 Uferverbau in der freien Landschaft. 25

20 Querbauwerke, die der Betreibung von Mühlen dienten oder die für die Ausleitung von Wasser für die Teichwirtschaft er- 15 richtet wurden, bzw. der Bewässerung der landwirtschaftlich 10 genutzten Flächen dienen, beeinträchtigen die Wasserbett- 5 dynamik. Die Aue wird überwiegend landwirtschaftlich

0 genutzt, wobei Uferstreifen selten zugelassen werden. 01234567 0 = keine Bewertung Im Unterlauf wurde wegen des Braunkohleabbaugebietes Abb. 120: Schwarzer Schöps – Gewässerbettdyna- das Flussbett verlegt, begradigt, ausgebaut und vertieft. Eine mik Eigendynamik ist hier nicht möglich.

[%] [%] 30 35

25 30

25 20

20 15 15 10 10 5 5

0 0 01234567 01234567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 121: Schwarzer Schöps – Auendynamik Abb. 123: Weißer Schöps – Gewässerbettdynamik

38 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] 30

25

20

15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung

Abb. 124: Weißer Schöps – Auendynamik Abb. 127: Künstlicher Flussverlauf der Kleinen Spree nördlich von Lohsa

[%] [%] 30 35

25 30

25 20 20 15 15 10 10

5 5

0 0 01234567 0123 4567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 125: Weißer Schöps – Gewässerstruktur Abb. 128: Kleine Spree – Gewässerbettdynamik

Kleine Spree [%] Die Länge der Kleinen Spree beträgt 39 km. 70

60 Die Kleine Spree ist in ihrer Gewässerbettdynamik durch veränderte Linienführung und durch übermäßig verändertes 50 Strukturbildungsvermögen so geschädigt, dass keine Eigen- 40 dynamik möglich ist. In einigen Abschnitten wurde wegen 30 des Braunkohleabbaus das Flussbett verlegt, begradigt und vertieft. Das Ufer ist zum Teil stark ausgebaut und der Ufer- 20 bewuchs lückig bis fehlend. 10

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 129: Kleine Spree Ð Auendynamik

[%] 45

40

35

30

25

20

15

10 Abb. 126: Flussverlauf der Kleinen Spree bei Spree- 5 0 wiese mit geregelter Wasserführung und 01234567 Uferverbau unterhalb der Mittelwasser- 0 = keine Bewertung linie mit Steinschüttung Abb. 130: Kleine Spree – Gewässerstruktur

39 Gewässerstrukturbericht 2001

Das Entwicklungspotential der Aue ist wegen des erheblich [%] verminderten Ausuferungsvermögens sehr stark verändert, 35 da der Abfluss von einem Wehr bei Spreewiese gesteuert 30 wird. 25

20

3.6 Das Gebiet der Lausitzer Nei§e 15

10 Lausitzer Nei§e Die Länge der Neiße beträgt im Freistaat Sachsen 125 km. 5 0 01234567 Unterhalb von Görlitz nimmt der Uferverbau ab. Hier be- 0 = keine Bewertung wirken die Querbauwerke und ihre negativen Folgen eine Abb. 133: Lausitzer Nei§e – Gewässerstruktur Beeinträchtigung der Gewässerbettdynamik. Die Aue ist ge- kennzeichnet durch Grünlandnutzung, zum Teil intensiv, aber auch extensiv. Die Nei§e ist oberhalb Zittau (bei Im Unterlauf ist die Gewässerbettdynamik im Wesentlichen Hartau) und in Zittau sowie oberhalb Görlitz (Stadtteil Ha- unbeeinflusst, so dass nur in der Auedynamik durch beein- genwerder) auf deutscher Seite z. T. eingedeicht. Wegen der trächtigtes Ausuferungsvermögen Abwertungen der Gewäs- Grenzlage und der damit verbundenen notwendigen Über- serstruktur erfolgen. wachung fehlen Gehölzstreifen, die aber durch Hochstauden im Uferbereich ersetzt werden. Mandau Die Länge der Mandau beträgt insgesamt 24 km, davon liegen ca. 5 km in Sachsen.

Die Strukturklassen der einzelnen Gewässerabschnitte der Mandau werden vorwiegend durch eine fast durchgängige

[%] vereinzelte bis starke Verbauung des Ufers innerhalb von 40 Gemeinden beeinflusst. Der Uferstreifen ist teilweise durch 35 Straßen bebaut. Das Ausuferungsvermögen wird durch den

30 Uferverbau, zum Teil Mauern, beeinträchtigt und auch stark

25 vermindert. Im Ober- und Mittellauf führen diese Eingriffe zur Abwertung der Gewässerbett- und der Auedynamik. 20 15 Im Unterlauf, südlich von Zittau, ist die veränderte Linien- 10 führung, die Bebauung des Uferstreifens mit einer Straße 5 und die Eindeichung Ursache für eine schlechte Bewertung. 0 0 1234567 0 = keine Bewertung

Abb. 131: Lausitzer Neiße – Gewässerbettdynamik

[%] 35

30

25

20

15

10

5

0 01234567 0 = keine Bewertung Abb. 132: Lausitzer Nei§e Ð Auendynamik Abb. 134: Uferbau der Mandau bei Hainewalde

40 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] gestuft werden. Die betreffenden Gewässerabschnitte sind 45 insbesondere nur noch in weniger dicht besiedelten Gebieten 40 des Erz- und Elbsandsteingebirges sowie der Oberlausitz 35 anzutreffen. 30 25 Rund 50 % der kartierten Gewässerstrecken wurden bezüg- 20 lich Ihrer Gesamtbewertung in die Strukturklassen 4 (deut- 15 lich verändert) und 5 (stark verändert) eingestuft und besit- 10 zen damit bereits erhebliche Defizite im Hinblick auf die 5 ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässerstrukturen. 0 01 234567 Die restlichen ca. 20 % der kartierten Gewässerstrecken 0 = keine Bewertung mussten als naturfern in die Gewässerstrukturklassen 6 (sehr stark verändert) und 7 (vollständig verändert) eingestuft wer- Abb. 135: Mandau – Gewässerbettdynamik den. Insbesondere handelt es sich hierbei um Fließgewässer-

[%] strecken in Gebieten mit überdurchschnittlichen Besied- 70 lungsdichten bzw. industriellen Ballungen sowie in

60 Folgelandschaften des Braunkohlenbergbaues, wo in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten nutzungsbedingt 50 z. T. umfangreiche Fließgewässerkanalisierungen und Fluss- 40 verlegungen vorgenommen wurden. 30

20 4.2 Gewässerbettdynamik 10

0 Der Gesamtwert der Gewässerbettdynamik setzt sich aus der 012 34567 0 = keine Bewertung Linienführung, dem Strukturbildungsvermögen und dem leitbildkonformen Uferbewuchs zusammen. Die Gesamt- Abb. 136: Mandau Ð Auendynamik

[%] [%] 60 700 614 600 50

500 40 421 411 400 30 300 246 20 187 200 166

10 100 46 44

0 0 012 34567 012 34567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung Abb. 137: Mandau – Gewässerstruktur Abb. 138: Verteilung der Strukturklassen Ð Gesamtbewertung der Gewässerstruktur

[%] 4 Statistische Auswertung der 600

Gewässerstrukturdaten 503 491 500 445 4.1 Allgemeine Auswertung 400

300 Im Freistaat Sachsen wurden insgesamt 2.135 Kilometer 247 Fließgewässer auf der Grundlage des LAWA-Übersichts- 200 verfahrens bewertet und kartiert. 152 166 100 85 46 Ca. 30 % der kartierten Gewässerstrecken weisen derzeit die 0 Gewässerstrukturklasse 3 (mäßig verändert) oder besser 012 34567 0 = keine Bewertung in der Gesamtbewertung auf. Nur ca. 10 % der kartierten Gewässerstrecken konnten als noch relativ naturnah in die Abb. 139: Verteilung der Strukturklassen Ð Strukturklassen 1 (unverändert) und 2 (gering verändert) ein- Gewässerbettdynamik

41 Gewässerstrukturbericht 2001 wertermittlung erfolgt nach dem Minimumprinzip unter Unter dem Strukturbildungsvermögen werden die Einzel- Dominanz der Linienführung. Die Bewertung der Gewäs- parameter „Uferverbau“, „Querbauwerke“ und „Abfluss- serbettdynamik wird später für alle kartierten Fließgewässer regelung“ zusammengefasst und bewertet. aufgeschlüsselt. Die Bewertung erfolgt in vier Stufen, die sich folgender- maßen erklärt. Abschnitte mit „unverändertem Strukturbil- 4.2.1 Linienführung dungsvermögen“ (Wertstufe 1) sind dann vorhanden, wenn keine künstlichen Sohl- und Uferstabilisierungen oder ver- Die Linienführung beschreibt den aktuellen Gewässerver- änderten Abflussregelungen vorliegen. Es gibt weiterhin lauf. Sie wird aus Luftbildern oder Karten abgelesen. Die Abschnitte mit „mäßig verändertem Strukturbildungsvermö- Ermittlung erfolgt anhand der visuellen Einschätzung in vier gen“ (Wertstufe 3). Abschnitte mit einem erheblichen Ein- Stufen (mäandrierend, gewunden, gestreckt und gerade). fluss von baulichen Ma§nahmen auf Feststofftransport und Laufentwicklung werden mit der Wertstufe 5 „stark verän- Die Linienführung ist für dynamische Prozesse wie Erosion dert“ bewertet. Wenn die bettbildenden Prozesse massiv und Sedimentation, die Ausprägung gewässertypischer beeinträchtigt sind wird der Abschnitt als „vollständig ver- Strukturen wie Kolke, Furten, Anlandungen und Breiten- ändert“ (Wertstufe 7) eingestuft. wechsel ein wichtiger Indikator. Somit spielt sie für die Ge- wässerökologie eine herausragenden Rolle und steht daher Aus der Abbildung ist deutlich zu erkennen, dass die meisten im Bewertungsschema an erster Stelle. kartierten Gewässer ein deutlich geschädigtes Struktur- bildungsvermögen aufweisen. Der technische Verbau der Die Wertstufe 1 („unverändert“) bedeutet, dass die aktuelle Gewässerufer und die Unterbrechung der Durchgängigkeit Linienführung und der Geschiebehaushalt mit dem Leitbild durch Querbauwerke sind also ein bedeutsamer Faktor der übereinstimmen. Die Wertstufe 3 gibt einen „mäßig verän- strukturellen Schädigung. derte“ Linienführung wieder. Mit der Wertstufe 5 sind die Abschnitte bewertet, deren Linienführung „stark verändert“ sind. 4.2.3 Uferbewuchs

Wie die Abbildung 140 zeigt, weisen die meisten Gewässer- Die Gehölzsäume oder standortgerechten Röhrichte, die ge- abschnitte eine weitgehend naturnahe Linienführung auf. genüber den ersten beiden Indikatoren der Gewässerbett- Allerdings sind rund 38 % der sächsischen Gewässer im Ver- dynamik eine untergeordnete Rolle spielen, dienen der Dif- gleich zu ihrem natürlichen Zustand begradigt worden. ferenzierung von Abschnitten, die in der Linienführung oder durch bauliche Eingriffe bereits verändert wurden.

4.2.2 Strukturbildungsvermögen Es erfolgt eine zweistufige Bewertung.

Für die Entwicklung der naturgemäßen Ausprägung des Säume aus standortgerechten Gehölzen bzw. Röhrichten die Gewässerverlaufes, d.h. ein unbeeinträchtigtes Geschiebe- mindestens 50 % der Abschnitts- bzw. Uferlänge einnehmen regime, ein ungestörtes Transportvermögen und die Selbst- werden als „vorhanden“ (Wertstufe 1) kartiert. reinigungsfähigkeit des Gewässers, spielt der Grad der baulichen Eingriffe eine entscheidende Rolle. Als „lückig-fehlend“ (Wertstufe 7) werden die Abschnitte, bei denen diese Säume an weniger als 50 % der Abschnitts- bzw. Uferlänge vorhanden sind eingestuft.

[%] [%] 1400 1000 1287 925 900 1200 800 742 1000 700 600 800 500 600 527 400 326 400 300 275 200 200 96 46 100 46 0 0 0135 01357 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 140: Verteilung der Strukturklassen Ð Abb. 141: Verteilung der Strukturklassen Ð Struktur- Linienführung bildungsvermögen

42 Gewässerstrukturbericht 2001

[%] [%] 1400 450 1299 424 400 1200 362 350 319 1000 308 300 790 256 800 250 228

600 200 144 150 400 94 100 200 50 46 0 0 017 012 34567 0 = keine Bewertung 0 = keine Bewertung

Abb. 142: Verteilung der Strukturklassen Ð Abb. 143: Verteilung der Strukturklassen Ð Uferbewuchs Auendynamik

Die Grafik zeigt, dass an rund 60 % der kartierten Gewässer 4.3.1 Retention kein intakter Gehölzsaum mehr vorhanden ist. Die Pflan- zung standortgerechter Gehölze ist somit eine wichtige Die Retention wird sehr stark von dem Vorhandensein von Aufgabe der naturnahen Gewässerpflege. Hochwasserschutzbauwerken und dem Ausuferungsvermö- gen bestimmt. Es erfolgt eine vierstufige Bewertung.

4.3 Auendynamik Die Retention kann als „unverändert“ (Wertstufe 1) erfasst werden, wenn keine Hochwasserschutzbauwerke vorhanden Die Anforderungen an eine naturgemäße Auedynamik erge- sind und die Ausuferung naturgemäß ist. ben sich aus dem Zielsystem und dem Leitbild des Bewer- tungsverfahrens. Die Retention ist dann als „mäßig verändert“ (Wertstufe 3) einzuschätzen, wenn an dem Gewässerabschnitt mit einem Das Ausuferungsvermögen soll unbeeinträchtigt sein, d. h. beeinträchtigten Ausuferungsvermögen zu rechen ist aber Überschwemmungshäufigkeit und -ausdehnung sollen ge- keine Hochwasserschutzbauwerke vorhanden sind. währleistet sein (Retention). Bei Abschnitten mit Hochwasserschutzbauwerken an denen Durch die Flächennutzungen und vorhandenen Uferstreifen noch ein breites Vorland zu finden ist und mit einem Ausu- soll eine auentypische Feststoff- und Wasserrückhaltung ge- ferungsvermögen, welches höchstens als beeinträchtigt gilt, geben sein, weiterhin muß für das Gewässer die Möglichkeit kann die Retention mit der Wertstufe 4 („deutlich verän- der eigendynamischen Entwicklung bestehen (Entwick- dert“) bewertet werden. lungspotential). Den schlechtesten Wert (7) für den Parameter Retention Die Strukturklassenermittlung für die Auendynamik erfolgt („vollständig verändert“) erhält ein Abschnitt mit Hochwas- unter Dominanz der Retention in sieben Wertstufen. Die serschutzbauwerken die unmittelbar an der Böschungsober- Bewertung der Auendynamik wird später für alle kartierten kante errichtet wurden, so dass das Gewässer nicht die Mög- Fließgewässer aufgeschlüsselt. lichkeit hat, auszuufern.

Im Vergleich mit der Gewässerbettdynamik fällt auf, dass er- [%] 1000 heblich mehr Abschnitte eine geschädigte Auendynamik 894 900 aufweisen. Da diese im wesentlichen durch die Umfeldnut- 800 zung bestimmt wird, wird deutlich, dass zur Verbesserung 700 der Struktur der kartierten Gewässer insbesondere auch 600 573 Maßnahmen zur Reaktivierung der natürlichen Gewässer- 500 auen getroffen werden müssten. 400 553 300 214 Die hohe Bedeutung einer naturgemäßen Auennutzung wird 200 97 auch durch die Darstellung in den folgenden Abschnitten 100 0 unterstrichen. 01347 0 = keine Bewertung

Abb. 144: Verteilung der Strukturklassen Ð Retentionsvermögen

43 Gewässerstrukturbericht 2001

Abbildung 144 macht deutlich, dass zwar ein nicht unerheb- Ð Unnatürliche Sohlen- und Ufererosion infolge unnatür- licher Teil der Gewässer ein stark vermindertes Retentions- licher Abflussspitzen vermögen aufweist (ca. 27 % in Klasse 7), dass jedoch fast Ð Einschränkung der lateralen Entwicklungsräume durch- dreiviertel der sächsischen Gewässer noch über ein aus- Eindeichung und intensive Auennutzung reichend breites Vorland verfügen. Ð Irreversible Veränderung des Abflussregimes infolge von Bergbau und Trinkwassernutzung Ð Laufbegradigungen und somit -verkürzungen 4.3.2 Entwicklungspotential Ð Übermäßige Eintiefung zur Drainierung landwirtschaft- licher Flächen (Melioration) Unter dem Begriff Entwicklungspotential wird die Gewäs- serverträglichkeit der Nutzungen in der Aue und die Eine Behinderung der Fischwanderungen durch die Errich- Möglichkeit für eine eigendynamische Entwicklung des tung von Wehren oder anderen Staustufen schränkt die be- Gewässers bewertet. Eine intensive Auennutzung mit hohem troffenen Fischarten in ihrem Lebensraum ein und kann zu Versiegelungsgrad (z. B. Bebauung) und fehlenden Gewäs- einer Populationsabnahme führen. Mittels Fischaufstiegsan- serrandstreifen führt zu einer besonders schlechten Bewer- lagen soll den Fischen eine Möglichkeit gegeben werden, tung des Entwicklungspotentials. Dagegen führt das diese Barrieren zu überwinden und ihre Wanderung fortzu- Vorhandensein von bodenständigem Wald oder Brachen zu setzen, ohne dass dabei auf die anthropogene Nutzung des einer sehr guten Bewertung. Wassers verzichtet werden muss.

Die Abbildung 145 zeigt, dass rund 60 % der kartierten Fischaufstiegsanlagen sind im Prinzip mechanische oder hy- Gewässer ein Entwicklungspotential der Klasse 4 und draulische Vorrichtungen, deren Aufgabe es ist, die unter- schlechter aufweisen. Da vielfach die Auennutzung in der halb eines Hindernisses blockierten Fische anzulocken und Fläche von seiten des Gewässerschutzes kaum zu beeinflus- entweder in eine spezielle Wasserbahn zu dirigieren, die ih- sen ist, da hier andere Nutzungsinteressen vorrangig nen den Aufstieg ermöglicht, oder in Wannen zu fangen und betrachtet werden, kann eine Verbesserung der Gewässer- oberhalb des Bauwerks wieder auszusetzen. Fischaufstiegs- struktur insbesondere durch die Schaffung ausreichender anlagen dienen der Wiederherstellung der Durchgängigkeit Gewässerrandstreifen erfolgen. von Fließgewässern entsprechend der Wanderungsverhält- nisse aquatischer Arten.

[%] 500 Jede Fischaufstiegsanlage muss den lokalen Gegebenheiten 447 450 399 angepasst und so konzipiert sein, dass sie für die Fischfauna 400 und nach Möglichkeit auch für die benthalen Invertebrata 350 326 recht gut auffindbar und passierbar ist. Es wird unterschie- 300 277 268 250 den in: 200 184 150 133 a) naturnahe Fischaufstiegsanlagen, z. B. Sohlenrampe 97 100 bzw. Sohlengleite, Umgehungsgerinne und Fischrampe 50 b) technische Fischaufstiegsanlagen, z. B. Beckenpässe, 0 012 34567 Schlitzpässe, Denil-Pässe, Aalleiter, Fischschleusen und 0 = keine Bewertung Fischaufzüge Abb. 145: Verteilung der Strukturklassen Ð Entwick- lungspotential

5 Ma§nahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur 5.1 Allgemeiner Überblick

Die Ergebnisse der Strukturkartierung spiegeln deutlich die häufigsten Eingriffe in die natürlichen Fließgewässerstruk- turen wider.

Es sind dies Ð Technische Befestigungen von Ufer und Sohle Abb. 146: Derartige Querbauwerke können von Ð Unterbindung der Längsdurchgängigkeit für aquatische Wanderfischen nicht mehr passiert werden Organismen durch Stauwehre und Verrohrungen – ein Beispiel an der Pleiße bei Stöhna.

44 Gewässerstrukturbericht 2001

Abb. 147: Durch Umgestaltung in rauhe Sohlgleiten Abb. 149: Die Stellung der Ufergehölze zeigt die können Querbauwerke passierbar gemacht übermäßige Eintiefung des Gewässers an. werden Ð ein Beispiel an der Pulsnitz.

Abb. 148: An der Vereinigten Mulde am Wehr Kollau wurde ein Beckenpass mit Störsteinen an- stelle von Zwischenwänden eingebaut.

An den Gewässern kann man oft deutlich Defizite erkennen.

Ma§nahmen zur Wiederherstellung einer naturnahen Gewässerstruktur müssen also diese Eingriffe rückgängig machen oder zumindest weitgehend kompensieren.

Dabei sind jedoch auch die aktuellen und künftigen Nutzungsansprüche an das Gewässer zu berücksichtigen, wie z. B. Hochwasserschutz, Siedlungstätigkeiten oder Nut- zung regenerativer Energien.

Der ökologischen Entwicklung der sächsischen Fließgewäs- ser werden also stets Abwägungsprozesse vorausgehen, so dass nicht in jedem einzelnen Fall eine Sanierung bis zum naturraumtypischen Idealzustand erfolgen kann.

Da die europäische Wasser-Rahmenrichtlinie mittelfristig die Erreichung einer „guten ökologischen Qualität“ fordert werden allerdings langfristig zumindest derartige Ma§nah- men zur Strukturverbesserung umzusetzen sein, die einer Abb. 150: Auch im ländlichen Raum sind die Gewäs- weitgehend naturnahen Gewässerbiozönose Lebensraum ser oft verbaut und haben zu wenig Ent- bieten. wicklungsraum Ð ein Beispiel an der Schwarzen Elster.

45 Gewässerstrukturbericht 2001

Abb. 153: Nach Möglichkeit sollten Gewässerque- rungen immer durch Brücken und nicht durch Rohrdurchlässe erfolgen – ein Bei- spiel an der Großen Röder.

5.2 Beispiele aus Sachsen 5.2.1 Lausitzer Nei§e

Im Zuge der Rekonstruktion der Wasserkraftanlage wurde am Wehr Ostritz-Marienthal (Abb. 154) ein Schlitzpass als Fischaufstiegshilfe konstruiert. Bei einem Schlitzpass haben die Zwischenwände entweder einen oder zwei vertikale Abb. 151: In vielen Innenstadtbereichen besteht Schlitze, die vom Boden des Passes bis zum oberen Rand keinerlei Spielraum für eine naturnahe reichen. Die Öffnungen der Zwischenwände stehen versetzt Gewässerentwicklung. zueinander, so dass die Flie§geschwindigkeit herabgesetzt ist.

Abb. 154: Bei grobem Sohlensubstrat und geringer Fließgeschwindigkeit in Sohlennähe können auch leistungsschwächere und Abb. 152: Hier dagegen könnten die Gewässerufer kleinere Tierarten die Schlitzpässe durch- durchaus naturnäher gestaltet werden. wandern.

46 Gewässerstrukturbericht 2001

5.2.2 Schwarzer Schöps Staubereichs in Form eines naturnah gestalteten Gerinnes. Da ein relativ ungestörtes Fließgewässerkontinuum wieder- Am Wehr Melaune (Abb. 155) ist zur Zeit eine Sohlenrampe hergestellt werden kann sind sie auch für Kleinfische und für in Planung, welche die Durchgängigkeit des Gewässers wie- die am Boden lebende Fauna der wirbellosen Tiere passier- der herstellen soll. Allerdings kann eine solche Anlage nur bar. Ein gro§er Vorteil ist der geringer Unterhaltungsauf- eingerichtet werden, wenn die ursprüngliche Nutzung der wand Ein Nachteil besteht allerdings in dem großen Flächen- alten Staustufe aufgegeben wurde, weil beispielsweise auf die bedarf und die Empfindlichkeit gegenüber Schwankungen Regulierbarkeit des Wasserstandes verzichtet werden kann. des Oberwassers.

Abb. 155: Mit einer Sohlenrampe, welche anstelle ei- Abb. 156: Der Weiße Schöps mit drei Sohlenabstür- nes steilen oder lotrechten Sohlenabstur- zen im Hintergrund zes im Gewässer aufgeschüttet wird, wird die Überwindung von Höhenunterschie- den in der Gewässersohle mittels einer fla- chen Neigung angestrebt.

5.2.3 Weißer Schöps

An diesem folienabgedichteten und umverlegten Gewässer- abschnitt des Weißen Schöps sind drei Sohlabstürze in die Sohle eingebaut (Abb. 156). Von rechts ist der Zulauf der Grubenwasserreinigungsanlage Kringelsdorf (LAUBAG) erkennbar. Einhergehend mit einer geplanten naturnahen Umgestaltung des Weißen Schöpses, sollen eventuell die Sohlenabstürze zurückgebaut werden und durch eine Soh- lenrampe ersetzt werden. Hierbei soll eine mit Störsteinen besetzte Niedrigwasserrinne im Profil die ganzjährige Abb. 157: Nicht überall ist ausreichend Platz vor- Durchgängigkeit des Gewässers gewährleisten. Allerdings handen um ein Umgehungsgerinne zu ist eine endgültige Renaturierung des Weißen Schöpses erst bauen. möglich, wenn die Tagebaue Nochten und Reichwalde ein- gestellt werden, weil erst dann auf die Folienabdichtung ver- zichtet werden kann. 5.2.5 Vereinigte Mulde

In der Abb. 158 ist das Wehr Kollau zu sehen. 5.2.4 Spree 1998/99 wurde hier ein Fischpass eingebaut, der mit Stör- Bei dem Wehr Uhyst handelt es sich um eine ehemalige steinen und Ruhezonen versehen ist. Der Fisch mu§ gro§e Mühle, die geschliffen wurde. Bei der Rekonstruktion wur- Flie§geschwindigkeiten nur bei der Passage der Zwischen- de das Wehr mit einer Umgehungsrinne versehen. Wie auf wände überwinden, während im Becken selbst geringe dem Foto (Abb. 157) zu sehen ist, handelt es sich um eine Fließgeschwindigkeiten herrschen und er dort Ruhemög- weiträumige Umgehung des Absperrbauwerkes und dessen lichkeiten findet. Bei einer rauhen Sohle kann auch die Bent-

47 Gewässerstrukturbericht 2001

Abb. 158: Obwohl diese Wehrrampe geneigt ist, stellt sie aufgrund der zu starken Flie§ge- schwindigkeit für die meisten wandernden Fischarten ein unüberwindbares Hinder- nis dar. hosfauna den Beckenpa§ passieren. Der Unterhaltungs- bedarf ist verhältnismäßig hoch, da die Durchflussöffnungen stark verstopfungsgefährdet sind.

Eine naturnahe Fischaufstiegsanlage ist zwar einer tech- nischen vorzuziehen, allerdings zwingt der häufige Platz- mangel im Gewässerumfeld vielfach zu der technischen Variante, die aber auch ihren Zweck erfüllt.

5.2.6 Wei§eritz

Der Sohlenabsturz Hamburger Stra§e (Abb. 159) befindet Abb. 159: Aus Platzmangel auf städtischem Gebiet sich in Dresden. Die Stadtlage lässt in diesem Fall nur eine wurde hier eine technische Lösung zur technische Fischaufstiegsanlage zu, die weder das Wiederherstellung der Durchgängigkeit Gewässerumland noch den Sohlenabsturz räumlich ein- gewählt. schränkt. In diesem Fall wurde 1997 ein typischer Becken- pass konstruiert mit Ruhebecken, Zwischenwände aus Holz und einem versetzt dazu liegendem Umlenkblock, welcher die Flie§geschwindigkeit herabsetzt.

5.2.7 Mandau

Um die Höhendifferenz an dieser Stelle zu überwinden wur- de hier der in der Sohle befindliche Sohlabsturz aufgeschüt- tet (Abb. 160). Eine Sohlengleite mit flachem Winkel, empfiehlt sich aufgrund ihrer relativ geringen Baukosten, ihrer uneingeschränkten Passierbarkeit und der Möglichkeit der naturnahen Gestaltung. Ebenso wie die Sohlenrampe kann auch sie nur konstruiert werden, wenn die ursprüng- liche Nutzung der alten Staustufe aufgegeben wurde.

Abb. 160: 1997 wurde bei Großschönau eine Soh- lengleite in die Mandau eingebaut.

48 Gewässerstrukturbericht 2001

5.2.8 Freiberger Mulde

Zur Sicherung des Prallhanges im Bereich Halsbach wurde im September 1996 eine Uferbefestigung mit Pfahlreihe und Derb- stangen durchgeführt (Abb. 161 – 163). Aufgrund der starken hydraulischen Beanspruchung der Böschung war eine weitere Unterspülung des Ufers zu befürchten. Um ein kompletten Ab- trag des Hanges und ein Ausweiten auf den nahegelegenem Wald zu verhindern, wurde diese Ma§nahme veranlasst.

Nach Festlegung einer Uferlinie wurde eine Pfahlreihe ge- schlagen, welche anschlie§end mit Derbstangen hinterlegt wurde.

Abschlie§end wurden gestochene Rasensoden zur Befesti- gung des wasserseitigen Ufers ausgesetzt mit dem Ziel, die Abb. 163: Die Uferböschung nach der Baumaßnahme. vorhandene gewässertypische Ufervegetation beizubehalten.

5.2.9 Würschnitz

Die Würschnitz war in der Nähe der Ortslage Leukersdorf und Pfaffenhain rechtsseitig starken Auskolkungen unter- worfen. Mit zunehmendem Hochwasserereignissen erhöhte sich die Überflutungsgefahr der anliegenden Grundstücke.

Aus diesem Grund wurden 1997 und 1998 Faschinen zur Uferstabilisierung eingebaut (Abb. 164 Ð 166).

Faschinen sind zylinderförmige Körper, die aus zweig- reichem Astwerk, wie z. B. Schlagreisig, gebunden werden. Es entsteht ein Bündel aus Ästen (maximaler Stockdurch- Abb. 161: Die Pfahlreihe mit hinterlegten Derbstan- messer 5 cm), welches eine gleichmäßige Verteilung von gen am Ufer ist deutlich zu erkennen. starken und schwachen Ästen aufweist und bei einem Durch- messer von ca. 40 cm ungefähr 4 m lang ist. Diese Geäst- walze wird an den Fuß der Böschung gelegt, mit Steinen befestigt und dient der Sicherung der Uferbereiche, wodurch der naturnahe Gewässerzustand erhalten bleiben soll.

Abb. 162: Die Böschung wurde mit vorhandenem Bodenmaterial angefüllt und ein günstiges Abb. 164: Das mit Faschinen befestigte Ufer bei Leu- Böschungsverhältnis angelegt. kersdorf im Mai 1997.

49 Gewässerstrukturbericht 2001

Abb. 165: Auch dieses Ufer bei Pfaffenhain ist durch Abb. 167: Das erste Bild stammt aus dem Jahr 1994 Faschinen befestigt. Die eingebauten Fa- und zeigt die Faschinen im Bauzustand. schinen wurden mit Mutterboden angefüllt und mit Grassamen besät, so dass sich ein bewachsener und stabiler Böschungsbe- reich entwickelt. Aufnahme: Juli 1997.

Abb. 166: Nach etwa einem Jahr, Aufnahme August Abb. 168: Nur zwei Jahre später ist an gleicher Stel- 1998, haben sich sogar schon junge Wei- le ein üppiger Bewuchs vorzufinden. den angesiedelt.

5.2.10 Wesenitz 5.2.11 Göltzsch

An der Wesenitz erfolgte ebenfalls ein Einbau von Faschi- Dieser Fall zeigt eine Uferstabilisierung und -umgestaltung nen zur Uferstabilisierung (Abb. 167). Hierbei handelt es in Ortslage am Beispiel Ellefeld (Abb. 169). sich um Vegetationsfaschinen, die sich durch einen ver- stärkten Bewuchs auszeichnen In erster Linie werden Sträu- Zur Stabilisierung wurde die marode gewordene Beton- cher und Weidengehölze neben der üblichen Gras- und mauer durch eine Natursteinmauer (Trockenmauer) ersetzt. Krautschicht gepflanzt. Hierdurch soll eine höhere Ufersta- bilität und die Schaffung eines auennahen Biotops erzielt Auf der linken Uferseite wurde oberhalb der Naturstein- werden (Abb. 168). mauer eine Böschung angelegt. Im Zuge der Umgestaltung wurde die Berme entfernt und die Niedrigwasserrinne durch Wenn im Laufe der Zeit die Faschinen verrotten, soll die ein breiteres Bachbett vergrößert. Zur Sohlstabilisierung und Uferstabiltität durch das ausgeprägte Wurzelwerk gegeben zur Aufwertung der Rauhigkeit wurde zudem Natursteine in sein. die Sohle eingelassen (Abb. 170).

50 Gewässerstrukturbericht 2001

Abb. 169: Das Ufer der Göltzsch (1997) vor ihrer Umgestaltung.

Abb. 170: Nach der Umgestaltung (1999) sieht die- ser Abschnitt komplett verändert aus.

51 Gewässerstrukturbericht 2001

6 Zusammenstellung der struktur- 7 Literaturverzeichnis kartierten sächsischen DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN, GEO- Fließgewässer in alphabetischer GRAFISCHES INSTITUT (HRSG.) (1972): Die südöstliche Reihenfolge Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge. Ð Wer- te unserer Heimat -Ð Heimatkundliche Bestandsaufnahme Gewässername Flussgebiet Seite in der DDR, Bd.16, Akademie-Verlag, Berlin. DVWK (HRSG.) (MATERIALIEN 3/1997): Entwicklung eines Chemnitz Zwickauer Mulde 29 Kartier- und Bewertungsverfahrens für Gewässerland- Döllnitz Elbe 23 schaften mittlerer Fließgewässer und Anwendung als Pla- Elbe Elbe 17 nungsinstrument am Beispiel der Mulde. Ð Bonn. Flöha Freiberger Mulde 32 GÖTZE, H. (1993): 398 Kilometer Spree Ð Von den Quellen Freiberger Mulde Freiberger Mulde 30 in der Oberlausitz bis zur Mündung in Spandau. – Stapp Göltzsch Wei§e Elster 24 Verlag, Berlin. Große Röder Schwarze Elster 36 HEINRICH, D., HERGT, M. (1990): Atlas zur Ökologie. – Jahna Elbe 22 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH + Co. KG, Mün- Kleine Spree Spree 39 chen. Kirnitzsch Elbe 17 KERN, K. (1994): Grundlagen naturnaher Gewässergestal- Lachsbach Elbe 19 tung – Geomorphologische Entwicklung von Fließgewäs- Lausitzer Nei§e Lausitzer Nei§e 40 sern. Ð Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York. Löbauer Wasser Spree 37 LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER (LAWA) AG OBER- Mandau Lausitzer Nei§e 40 FLÄCHENGEWÄSSER (1996): Auszug aus dem Sitzungspro- Müglitz Elbe 19 tokoll der Tagung vom 29.1. Ð 31.1.1996 in Magdeburg Parthe Wei§e Elster 27 (unveröff.) Plei§e Wei§e Elster 25 LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER (LAWA) (HRSG.) Polenz Elbe 18 (1998): Gewässerstrukturgütekartierung in der Bundesre- Pulsnitz Schwarze Elster 35 publik Deutschland – Verfahren für kleine und mittel- Rote Wei§eritz Elbe 21 große Fließgewässer. (unveröffentl.) Schwarze Elster Schwarze Elster 34 LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER (LAWA) (HRSG.) Schwarzer Graben/Weinske Elbe 23 (APRIL 1999): Gewässerstrukturgütekartierung in der Schwarzer Schöps Spree 38 Bundesrepublik Deutschland – Übersichtsverfahren. – Sebnitz Elbe 17 Manuskript (unveröffentl.). Spree Spree 36 LANDESAMT FÜR WASSER UND ABFALL NORDRHEIN-WEST- Triebisch Elbe 22 FAHLEN (HRSG.) (OKTOBER 1993): Gewässerstrukturgüte- Vereinigte Mulde Vereinigte Mulde 33 karte – Kartieranleitung. – Manuskript (unveröffentl.). Vereinigte Wei§eritz Elbe 21 MANNSFELD, K., RICHTER H. (HRSG.) (1995): Naturräume in Wei§e Elster Wei§e Elster 24 Sachsen. Ð Forschungen zur deutschen Landeskunde, Bd. Weißer Schöps Spree 38 238, Zentralausschuß für deutsche Landeskunde, Selbst- Wesenitz Elbe 19 verlag, Trier. Wilde Wei§eritz Elbe 20 MEYEN, E., SCHMITHÜSEN, J., GELLERT, J., NEEF, E., MÜL- Würschnitz Zwickauer Mulde 29 LER-MINY, H., SCHULTZE, J. H. (HRSG.) (1959-1962): Wyhra Wei§e Elster 26 Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Zschopau Freiberger Mulde 32 – Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Zwickauer Mulde Zwickauer Mulde 28 Selbstverlag, Bad Godesberg. Zwönitz Zwickauer Mulde 30 GEOGRAPHISCH-KARTOGRAPHISCHES INSTITUT MEYER (HRSG.) (1992): Meyers Naturführer: Oberlausitz. – Mey- ers Lexikonverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. REGIONALER PLANUNGSVERBAND OBERLAUSITZ-NIEDER- SCHLESIEN (10.11.2000): Regionalplanentwurf. Ð Manus- kript (unveröffentl.). SÄCHSISCHE STAATSKANZLEI (HRSG.) (1994): Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesent- wicklungsplan Sachsen. – Sächsisches Gesetz- und Ver- ordnungsblatt Nr. 51/1994.

52 Gewässerstrukturbericht 2001

SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LAN- 9 Abbildungsverzeichnis DESENTWICKLUNG (HRSG.) (1996): Gewässerstrukturgüte- kartierung am Beispiel des Fließgewässers Schwarzer Seite Schöps – Abschnitt: Quelle bis Talsperre Quitzdorf. – Abb. 1: Bewertungsbaum...... 8 Materialien zur Wasserwirtschaft 1/1996, Druckerei Vet- Abb. 2: Referenzabschnitt der Wesenitz...... 10 ters GmbH, Radeburg. Abb. 3: Relativ naturnaher Abschnitt im ZEPP, H., MÜLLER, M. J. (HRSG.) (1999): Landschaftsökolo- Oberlauf der Jahna...... 11 gische Erfassungsstandards. Ein Methodenbuch. Ð For- Abb. 4: Referenzabschnitt der Chemnitz schungen zur deutschen Landeskunde, Bd. 244, Deutsche bei Auerswalde...... 12 Akademie für Landeskunde, Selbstverlag, Flensburg. Abb. 5: Referenzabschnitt der Pulsnitz...... 13 ZUMBROICH, T., MÜLLER, A., FRIEDRICH, G. (HRSG.) (1999): Abb. 6: Referenzabschnitt der Großen Röder ...... 13 Strukturgüte von Fließgewässern – Grundlagen und Kar- Abb. 7: Referenzabschnitt im Oberlauf tierung. Ð Springer-Verlag, Berlin; Heidelberg; New der Spree bei Kirschau ...... 14 York. Abb. 8: Referenzabschnitt im Mittellauf der Spree bei Bärwalde ...... 14 Abb. 9: Referenzabschnitt des Löbauer Wasser 8 Tabellenverzeichnis im NSG Gröditzer Skala ...... 14 Abb. 10: Referenzabschnitt des Seite Schwarzen Schöps bei Meuselwitz ...... 15 Tab. 1: Gewässerstrukturklassen und Abb. 11: Referenzabschnitt des Weißen Schöps kartographische Darstellung...... 6 bei Kunnersdorf...... 15 Tab. 2: Gewässermorphologische Grundlagen...... 6 Abb. 12: Referenzabschnitt der Lausitzer Nei§e Tab. 3: Einzelparameter und bei Rothenburg...... 16 Zustandsmerkmale ...... 7 Abb. 13: Referenzabschnitt der Mandau bei Tab. 4: Charakterisierung der Spree Mittelherwigsdorf...... 16 im Oberlauf...... 14 Abb. 14: Elbe – Gewässerbettdynamik...... 17 Tab. 5: Charakterisierung der Spree Abb. 15: Elbe Ð Auendynamik...... 17 im Mittellauf...... 14 Abb. 16: Elbe – Gewässerstruktur ...... 17 Tab. 6: Charakterisierung des Löbauer Abb. 17: Kirnitzsch – Gewässerbettdynamik...... 17 Wasser im Mittellauf...... 15 Abb. 18: Kirnitzsch Ð Auendynamik ...... 18 Tab. 7: Charakterisierung des Abb. 19: Kirnitzsch – Gewässerstruktur ...... 18 Schwarzen Schöps im Oberlauf ...... 15 Abb. 20: Sebnitz – Gewässerbettdynamik ...... 18 Tab. 8: Charakterisierung des Weißen Schöps Abb. 21: Sebnitz Ð Auendynamik ...... 18 im Mittellauf...... 15 Abb. 22: Sebnitz – Gewässerstruktur...... 18 Tab. 9: Charakterisierung der Abb. 23: Polenz – Gewässerbettdynamik ...... 18 Lausitzer Nei§e im Mittellauf ...... 16 Abb. 24: Polenz Ð Auendynamik ...... 18 Tab. 10: Charakterisierung der Mandau im Abb. 25: Polenz – Gewässerstruktur...... 19 Unterlauf ...... 16 Abb. 26: Wesenitz – Gewässerbettdynamik ...... 19 Abb. 27: Wesenitz Ð Auendynamik ...... 19 Abb. 28: Wesenitz – Gewässerstruktur...... 19 Abb. 29: Massiver Uferverbau beeinträchtigt die Gewässerstruktur der Weseritz...... 19 Abb. 30: Müglitz – Gewässerbettdynamik...... 20 Abb. 31: Müglitz – Auendynamik ...... 20 Abb. 32: Müglitz – Gewässerstruktur ...... 20 Abb. 33: Wilde Wei§eritz Ð Gewässerbettdynamik ...... 20 Abb. 34: Wilde Wei§eritz Ð Auendynamik...... 20 Abb. 35: Wilde Weißeritz – Gewässerstruktur ...... 20 Abb. 36: Rote Wei§eritz Ð Gewässerbettdynamik ...... 21 Abb. 37: Rote Wei§eritz Ð Auendynamik...... 21 Abb. 38: Rote Weißeritz – Gewässerstruktur ...... 21 Abb. 39: Vereinigte Wei§eritz Ð Gewässerbettdynamik ...... 21 Abb. 40: Vereinigte Wei§eritz Ð Auendynamik .....21

53 Gewässerstrukturbericht 2001

Seite Seite Abb. 41: Vereinigte Wei§eritz Ð Abb. 81: Würschnitz – Gewässerbettdynamik...... 30 Gewässerstruktur...... 21 Abb. 82: Würschnitz – Auendynamik...... 30 Abb. 42: Triebisch – Gewässerbettdynamik ...... 22 Abb. 83: Würschnitz – Gewässerstruktur ...... 30 Abb. 43: Triebisch Ð Auendynamik ...... 22 Abb. 84: Zwönitz – Gewässerbettdynamik...... 30 Abb. 44: Triebisch – Gewässerstruktur...... 22 Abb. 85: Zwönitz – Auendynamik...... 31 Abb. 45: Jahna – Gewässerbettdynamik ...... 22 Abb. 86: Zwönitz – Gewässerstruktur ...... 31 Abb. 46: Jahna Ð Auendynamik ...... 22 Abb. 87: Freiberger Mulde - Eine vielgestaltige Abb. 47: Jahna – Gewässerstruktur...... 22 Gewässersohle ist an der Riffelung der Abb. 48: Döllnitz – Gewässerbettdynamik ...... 23 Wasseroberfläche zu erkennen...... 31 Abb. 49: Döllnitz – Auendynamik ...... 23 Abb. 88: Freiberger Mulde Ð Abb. 50: Döllnitz – Gewässerstruktur...... 23 Gewässerbettdynamik ...... 31 Abb. 51: Schwarzer Graben Ð Abb. 89: Freiberger Mulde Ð Auendynamik ...... 31 Gewässerbettdynamik ...... 23 Abb. 90: Freiberger Mulde Ð Abb. 52: Schwarzer Graben Ð Auendynamik ...... 23 Gewässerstruktur...... 31 Abb. 53: Schwarzer Graben Ð Abb. 91: Innerhalb von Ortschaften fehlt an der Gewässerstruktur...... 23 Zschopau häufig ein naturnaher Abb. 54: Die Auenutzung an der Wei§en Elster Gehölzsaum...... 32 reicht vielfach bis unmittelbar an das Abb. 92: Zschopau – Gewässerbettdynamik...... 32 Gewässer...... 24 Abb. 93: Zschopau Ð Auendynamik...... 32 Abb. 55: Weiße Elster – Gewässerbettdynamik .....24 Abb. 94: Zschopau – Gewässerstruktur ...... 32 Abb. 56: Wei§e Elster Ð Auendynamik ...... 24 Abb. 95: Im Lauf der Flöha befinden sich 48 Abb. 57: Weiße Elster – Gewässerstruktur ...... 24 Querbauwerke...... 33 Abb. 58: In Ortslagen ist das Ufer der Göltzsch Abb. 96: Flöha – Gewässerbettdynamik ...... 33 häufig stark verbaut. Dies führt zu Abb. 97: Flöha –Auendynamik...... 33 Bewertungen von Strukturklasse 5 bis 7..25 Abb. 98: Flöha – Gewässerstruktur...... 33 Abb. 59: Göltzsch – Gewässerbettdynamik ...... 25 Abb. 99: Die Kiesbank im Vordergrund deutet Abb. 60: Göltzsch – Auendynamik...... 25 auf ein weitgehend intaktes Struktur- Abb. 61: Göltzsch – Gewässerstruktur...... 25 bildungsvermögen der Flöha hin...... 33 Abb. 62: Entlang der Plei§e finden sich Abb. 100: Vereinigte Mulde Ð besonders im Unterlauf nur selten Gewässerbettdynamik ...... 34 standorttypische Ufergehölze...... 25 Abb. 101: Vereinigte Mulde Ð Auendynamik...... 34 Abb. 63: Pleiße – Gewässerbettdynamik ...... 26 Abb. 102: Vereinigte Mulde Ð Abb. 64: Plei§e Ð Auendynamik ...... 26 Gewässerstruktur...... 34 Abb. 65: Pleiße – Gewässerstruktur...... 26 Abb. 103: Auch in ihrem Oberlauf ist die Abb. 66: Der massive Ausbau beeinträchtigt die Schwarze Elster oft deutlich eingetieft. ...34 Gewässerstruktur der Wyhra erheblich....26 Abb. 104: Schwarze Elster Ð Abb. 67: Wyhra – Gewässerbettdynamik ...... 27 Gewässerbettdynamik ...... 34 Abb. 68: Wyhra Ð Auendynamik ...... 27 Abb. 105: Schwarze Elster Ð Auendynamik ...... 35 Abb. 69: Wyhra – Gewässerstruktur...... 27 Abb. 106: Schwarze Elster – Gewässerstruktur...... 35 Abb. 70: Parthe – Gewässerbettdynamik ...... 27 Abb. 107: Pulsnitz – Gewässerbettdynamik ...... 35 Abb. 71: Parthe Ð Auendynamik...... 27 Abb. 108: Gut ausgebildete Uferstrukturen und Abb. 72: Parthe – Gewässerstruktur...... 27 naturgemäße Linienführung führen Abb. 73: Zwickauer Mulde Ð hier an der Pulsnitz zu einer guten Gewässerbettdynamik ...... 28 Bewertung der Gewässerstruktur...... 35 Abb. 74: Zwickauer Mulde Ð Auendynamik...... 28 Abb. 109: Pulsnitz Ð Auendynamik ...... 35 Abb. 75: Zwickauer Mulde Ð Abb. 110: Pulsnitz – Gewässerstruktur...... 35 Gewässerstruktur...... 29 Abb. 111: Große Röder – Gewässerbettdynamik .....36 Abb. 76: Chemnitz – Gewässerbettdynamik...... 29 Abb. 112: Große Röder – Auendynamik ...... 36 Abb. 77: Chemnitz Ð Auendynamik...... 29 Abb. 113: Große Röder – Gewässerstruktur ...... 36 Abb. 78: Chemnitz – Gewässerstruktur ...... 29 Abb. 114: Spree – Gewässerbettdynamik ...... 37 Abb. 79: Im innerstädtischen Bereich Abb. 115: Spree Ð Auendynamik ...... 37 fehlt der Chemnitz zwangsläufig Abb. 116: Spree – Gewässerstruktur...... 37 Entwicklungsraum...... 29 Abb. 117: Löbauer Wasser – Abb. 80: Eng angrenzende Siedlungsbereiche Gewässerbettdynamik ...... 37 beeinträchtigen die Struktur der Abb. 118: Löbauer Wasser – Auendynamik ...... 37 Würschnitz...... 30

54 Gewässerstrukturbericht 2001

Seite Seite Abb. 119: Löbauer Wasser – Gewässerstruktur...... 38 Abb. 148: An der Vereinigten Mulde am Wehr Abb. 120: Schwarzer Schöps – Kollau wurde ein Beckenpass mit Gewässerbettdynamik ...... 38 Störsteinen anstelle von Abb. 121: Schwarzer Schöps – Auendynamik...... 38 Zwischenwänden eingebaut...... 45 Abb. 122: Schwarzer Schöps – Abb. 149: Die Stellung der Ufergehölze zeigt Gewässerstruktur...... 38 die übermäßige Eintiefung des Abb. 123: Weißer Schöps – Gewässers an...... 45 Gewässerbettdynamik ...... 38 Abb. 150: Auch im ländlichen Raum sind die Abb. 124: Weißer Schöps – Auendynamik...... 39 Gewässer oft verbaut und haben zu Abb. 125: Weißer Schöps – Gewässerstruktur ...... 39 wenig Entwicklungsraum Ð ein Abb. 126: Flussverlauf der Kleinen Spree bei Beispiel an der Schwarzen Elster...... 45 Spreewiese mit geregelter Abb. 151: In vielen Innenstadtbereichen besteht Wasserführung und Uferverbau keinerlei Spielraum für eine naturnahe unterhalb der Mittelwasserlinie mit Gewässerentwicklung...... 46 Steinschüttung...... 39 Abb. 152: Hier dagegen könnten die Gewässerufer Abb. 127: Künstlicher Flussverlauf der durchaus naturnäher gestaltet werden...... 46 Kleinen Spree nördlich von Lohsa...... 39 Abb. 153: Nach Möglichkeit sollten Gewässer- Abb. 128: Kleine Spree – Gewässerbettdynamik .....39 querungen immer durch Brücken und Abb. 129: Kleine Spree Ð Auendynamik ...... 39 nicht durch Rohrdurchlässe erfolgen – Abb. 130: Kleine Spree – Gewässerstruktur ...... 39 ein Beispiel an der Großen Röder...... 46 Abb. 131: Lausitzer Nei§e Ð Abb. 154: Bei grobem Sohlensubstrat und geringer Gewässerbettdynamik ...... 40 Fließgeschwindigkeit in Sohlennähe Abb. 132: Lausitzer Nei§e Ð Auendynamik...... 40 können auch leistungsschwächere und Abb. 133: Lausitzer Neiße – Gewässerstruktur ...... 40 kleinere Tierarten die Schlitzpässe Abb. 134: Uferverbau der Mandau bei durchwandern...... 46 Hainewalde...... 40 Abb. 155: Mit einer Sohlenrampe, welche Abb. 135: Mandau – Gewässerbettdynamik ...... 41 anstelle eines steilen oder lotrechten Abb. 136: Mandau Ð Auendynamik ...... 41 Sohlenabsturzes im Gewässer Abb. 137: Mandau – Gewässerstruktur...... 41 aufgeschüttet wird, wird die Abb. 138: Verteilung der Strukturklassen Ð Überwindung von Höhenunterschiede Gesamtbewertung der Gewässer- in der Gewässersohle mittels einer struktur ...... 41 flachen Neigung angestrebt...... 47 Abb. 139: Verteilung der Strukturklassen Ð Abb. 156: Der Weiße Schöps mit drei Gewässerbettdynamik ...... 41 Sohlenabstürzen im Hintergrund...... 47 Abb. 140: Verteilung der Strukturklassen Ð Abb. 157: Nicht überall ist ausreichend Platz Linienführung...... 42 vorhanden um ein Umgehungsgerinne Abb. 141: Verteilung der Strukturklassen Ð zu bauen...... 47 Strukturbildungsvermögen...... 42 Abb. 158: Obwohl dieser Sohlenabsturz geneigt Abb. 142: Verteilung der Strukturklassen Ð ist, stellt er aufgrund der zu starken Uferbewuchs ...... 43 Fließgeschwindigkeit für die meisten Abb. 143: Verteilung der Strukturklassen Ð wandernden Fischarten ein Auendynamik ...... 43 unüberwindbares Hindernis dar...... 48 Abb. 144: Verteilung der Strukturklassen Ð Abb. 159: Aus Platzmangel auf städtischem Retentionsvermögen...... 43 Gebiet wurde hier eine technische Abb. 145: Verteilung der Strukturklassen Ð Lösung zur Wiederherstellung der Entwicklungspotential...... 44 Durchgängigkeit gewählt...... 48 Abb. 146: Derartige Querbauwerke können von Abb. 160: 1997 wurde bei Großschönau eine Wanderfischen nicht mehr passiert Sohlengleite in die Mandau eingebaut. ....48 werden Ð ein Beispiel an der Plei§e Abb. 161: Die Pfahlreihe mit hinterlegten bei Stöhna...... 44 Derbstangen am Ufer ist deutlich zu Abb. 147: Durch Umgestaltung in rauhe erkennen...... 49 Sohlgleiten können Querbauwerke Abb. 162: Die Böschung wurde mit vorhandenem passierbar gemacht werden Ð Bodenmaterial angefüllt und ein ein Beispiel an der Pulsnitz...... 45 günstiges Böschungsverhältnis angelegt...... 49

55 Gewässerstrukturbericht 2001

Seite Bildnachweis: Abb. 163: Die Uferböschung nach der Bauma§nahme...... 49 Büro für Umweltanalytik Abb. 164: Das mit Faschinen befestigte Ufer bei Abbildung: 4, 54, 58, 62, 66, 79, 87, 91, 95, 146, Leukersdorf im Mai 1997...... 49 Abb. 165: Auch dieses Ufer bei Pfaffenhain ist GtA Geoinformatik GmbH durch Faschinen befestigt. Abbildungen: 7 Ð 11, 13, 29, 126, 127, 134, 147, Die eingebauten Faschinen wurden mit Mutterboden angefüllt und mit Landestalsperrenverwaltung Sachsen Grassamen besät, so dass sich ein Abbildungen: 148, 158 - 170 bewachsener und stabiler Böschungsbereich entwickelt. Landesvermessungsamt Sachsen Aufnahme: Juli 1997...... 50 Abbildungen: 12 Abb. 166: Nach etwa einem Jahr, Aufnahme August 1998, haben sich Staatlisches Umweltfachamt Bautzen sogar schon junge Weiden angesiedelt. ...50 Abbildungen: 154 - 157 Abb. 167: Das erste Bild stammt aus dem Jahr 1994 und zeigt die Faschinen im Umweltinstitut Höxter Bauzustand...... 50 Abbildungen: 2, 3, 5, 6, 103, 108, 147, 149 - 153 Abb. 168: Nur zwei Jahre später ist an gleicher Stelle ein üppiger Bewuchs vorzufinden...... 50 Abb. 169: Das Ufer der Göltzsch (1997) vor ihrer Umgestaltung...... 51 Abb. 170: Nach der Umgestaltung (1999) sieht dieser Abschnitt komplett verändert aus...... 51

56 Ergänzungsnachtrag zu

7. Literaturverzeichnis

PETERS, U. (1996-2000): Wasserkraft-, Wehr- und Stauanlagen. – Sachstandsberichte zum im Aufbau befindlichen Querbauwerkskataster (unveröffentlicht), Projektauftrag der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft an das Sachverständigenbüro U. Peters, Limbach- Oberfrohna. Gewässerstrukturbericht 2001

Wir sind an Ihrer Meinung über die Veröffentlichungen 8. Welche Themenbereiche sind in der Veröffent- des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie lichung zu kurz gekommen? (LfUG) interessiert...... Bitte faxen Sie den nachfolgenden Fragebogen ausgefüllt ...... zurück an das ...... Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie Stabsstelle 1, Öffentlichkeitsarbeit 9. Ihre Meinung, Verbesserungsvorschläge, Kritik oder Zur Wetterwarte 11 Lob! 01109 Dresden ...... Tel. 03 51/8 92 83 52 ...... Fax: 03 51/8 92 82 25 ...... Email: [email protected] ......

Fragebogen für die Veröffentlichung: 10. Ggf., wie beurteilen Sie die Höhe des Entgelts der „Gewässerstrukturbericht 2001 Veröffentlichung? ...... mit Gewässerstrukturkarte“ ...... 1. Wie sind Sie auf die Veröffentlichung aufmerksam ...... geworden? ...... 11. Möchten Sie über vergleichbare Veröffentlichungen ...... des LfUG informiert werden?

2. Zu welcher der folgenden Zielgruppen gehören Sie? ja ❑ nein ❑ ❑ ❑ Behörden Verbände Falls ja, werden Sie automatisch in den Verteiler der ❑ ❑ öffentliche Bibliotheken Vereine Materialienreihe aufgenommen. Dazu bitte Ihren ❑ ❑ Hochschulen Privatpersonen Namen und Adresse unten angeben. Die Angaben ❑ ❑ Schulen Ingenieurbüros werden vertraulich behandelt. ❑ Institute ❑ Betriebe ❑ ❑ Parteien Sonstige Jeder ausgefüllte Fragebogen trägt zur Verbesserung der ❑ Museen Veröffentlichungen des LfUG bei. Wir bedanken uns für die Beantwortung der Fragen. 3. Wie nutzen Sie die Veröffentlichungen des LfUG?

❑ im Beruf ❑ in der Ausbildung ❑ privat

4. Sind Sie mit dem Informationsgehalt zufrieden?*

❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5 ❑ 6 ______5. Wie beurteilen Sie das Layout und die optische Dar- * Erläuterungen: stellung der Veröffentlichung?* 1 = sehr gut 4 = ausreichend 2 = gut 5 = mangelhaft ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ 1 2 3 4 5 6 3 = befriedigend 6 = ungenügend

6. Ist der fachliche Inhalt aussagefähig dargestellt?* Adressangaben: Name, Vorname: ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ ❑ 1 2 3 4 5 6 Stra§e Nummer: Postleitzahl Wohnort: 7. Wie ist Ihr Gesamteindruck?* Telefon: Fax: e-mail: ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5 ❑ 6

57 58 59 Auswertung der Strukturkartierung nach LAWA-Übersichtsverfahren an ausgewählten sächsischen Fließgewässern ( 2.135 km kartierte Strecke )

700 614 600

500 421 411 400

300 246 187 200 166

100 46 44 0 01234567 Abbildung: Verteilung der Strukturklassen Ð Gesamtbewertung Gewässerstruktur

600 Struktur- Einstufung der Farbe klasse Gewässer- 503 abschnitte 500 491 445 0 keine Bewertung 400 1 unverändert

300 2 gering verändert 247 3 mäßig verändert 200 152 166 4 deutlich verändert

100 85 5 stark verändert 46 6 sehr stark verändert 0 012345677 vollständig verändert Abbildung: Verteilung der Strukturklassen Ð Gewässerbettdynamik

450 424 400 362 350 319 308 300 256 250 228 200 144 150

100 94

50

0 01234567 Abbildung: Verteilung der Strukturklassen Ð Auendynamik bzw. keine Bewertung

Gewässerstrukturkarte 2001

1 : 400 000

Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Landesamtes für Umwelt und Geologie. Als Vervielfältigung gelten z. B. Nachruck, Fotokopie, Mikroverfilmung, Scannen sowie Freistaat Sachsen Speicherung auf Datenträger. Landesamt für Umwelt und Geologie