Informationen und Nachrichten I Heft 62 I August 2013 MoosaikPFRONTENsaik

Flurneuordnung Seite 3 Neu im Amt Seite 6 Erfolg im Sport Seite 11 Spielstube Seite 14 Praxis bildet Seite 18 Straßennamen Seite 22 40 Jahre Alpenbad Liebe Leserin, liebe Leser, seit 17. Januar 2013 bin ich jetzt als erste Bürgermeisterin von Pfronten im Amt. Ich darf Ihnen versichern: Ich bin Mosaik schnell hier angekommen und wurde von Ihnen auch sehr herzlich in unserer 13-Dörfer-Gemeinde aufgenommen. Flurneuordnung Rehbichel startet 3 Mein Vorgänger Beppo Zeislmeier hat mir ein gut bestell- tes Feld hinterlassen, das aber natürlich eine Fülle von Bürgermeisterin Waldmann Aufgaben bereit hält, um unseren Ort noch lebenswerter zu stellt sich vor 6 machen. Wie die ersten Monate verlaufen sind und welche Ziele ich mir gesteckt habe, erfahren Sie ab Seite 6. Erfolgreiche Andrea Sinner 11 „Man hilft den Menschen nicht, wenn man etwas für sie tut, was sie selbst tun könnten“, unter diesem Motto von Tipps unseres Energieberaters 12 Abraham Lincoln steht auch unser Titelthema, denn die Flurneuordnung Rehbichel lebt vor allem vom Engagement Serviceseite 13 der beteiligten Landwirte und Grundstückseigentümer, die ihre Flurlagen zukunftsgerecht weiterentwickeln. Christi- an Kreye vom Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach Kinderspielstube Pfronten 14 hat für Sie die Inhalte und den Ablauf des Verfahrens aufskizziert. Hebammen in Pfronten 17 Ab der Seite 14 widmen wir uns einem ganz anderen, aber nicht weniger wichtigen Thema, denn wir wollen eine wich- Praxis bildet 18 tige und nützliche Einrichtung unseres breit aufgestellten Angebotes für Kinder näher beleuchten. Mit der Kinder- 40 Jahre Alpenbad 20 spielstube in Ösch haben wir die ideale Ergänzung zu unseren Kindergärten und dem Kinderhort. Was dort alles Woher unsere Straßen ihren Namen geboten ist und wie sie die Angebote wahrnehmen können, haben: Zerlachweg 22 stellt Ihnen das Spielstubenteam unter Leitung von Sylvia Kneisel näher vor. – Und kennen Sie Praxis bildet? – nein – dann lesen Sie auf Seite 18 worum es geht. Natürlich kommt auch der Sport in dieser Ausgabe nicht zu kurz und so gratulieren wir einer äußerst erfolgreichen jungen Sportlerin und einer jung gebliebenen Einrichtung. Schon gespannt um wen es sich handelt? Dann lesen Sie auf den Seiten 11 und 20 mehr darüber. Bevor Sie jetzt in die Lektüre des Mosaiks einsteigen, möchte ich mich bei allen Pfrontenerinnen und Pfrontenern für den entgegengebrachten Vertrauensvorschuss bedan- ken. Durch die Bündelung aller Kräfte und mit Ihrer Hilfe Impressum wird es uns gelingen, Pfronten auf allen Ebenen weiter zu entwickeln. Dazu braucht es eine intakte Landwirtschaft, Herausgeber: Gemeinde Pfronten die unser Tal pfl egt, eine aktive Dienstleistungs- und Allgäuer Straße 6, 87459 Pfronten Tourismusbranche, bei der sich jeder Einheimische und Telefon 0 83 63/6 98-0 Gast wohl fühlt und natürlich tatkräftige Handwerksbetrie- Verantwortlich: be und innovative Wirtschaftsunternehmen, damit unser Erste Bürgermeisterin Michaela Waldmann Ort leben und arbeiten kann. Wir brauchen also Sie alle, Redaktion: Gemeinde Pfronten die genauso um Pfronten bemüht sind, wie ich und mein Richard Nöß, Telefon 0 83 63/6 98-36 Team im Rathaus, im Haus des Gastes und allen weiteren Gestaltung und Druck: gemeindlichen Einrichtungen. AZ Druck und Datentechnik GmbH, Viel Spaß beim Lesen Texte: Dieter Müller, Bertold Pölcher, Richard Nös, Gemeinde Pfronten, Privat Ihre Fotos: Dieter Müller, Archiv, Gemeinde Pfronten, Lars Christian Kink, Christian Kreye Michaela Waldmann Erste Bürgermeisterin

2 ▼ Die Vermessung der Grundstücke und Wege ist Grundlage für die Erstellung der Katasterunterlagen

Flurneuordnung steht in den Startlöchern

Grundstückseigentümer, Gemeinde und Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben planen umfangreiche Maßnahmen rund um Rehbichel

Das Allgäu ist einzigartig: Die Menschen erwartet eine hohe Maßnahmen beschrieben und schließlich ein Gebiet festge- Lebensqualität und eine gepfl egte abwechslungsreiche legt, in dem diese Projekte umgesetzt werden sollen. Kulturlandschaft mit hoher biologischer Vielfalt. Beides ist eng mit der bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft verbun- Zielsetzungen den. Sie erhält mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Wiesen und Wäldern diese Folgende Kriterien wurden für eine erfolgreiche Entwicklung einmalige kulturelle Identität. der Flurlagen zwischen Kappel und Rehbichel aufgestellt: • Die land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke werden In der Gemeinde Pfronten haben sich in der letzten Zeit unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Landwirte und Grundstückseigentümer aus den Ortsteilen Erfordernisse und der topographischen Lage zusammen- Kappel und Rehbichel in Arbeitskreisen zusammengefun- gelegt und durch naturverträgliche und bedarfsgerechte den, um mit Unterstützung des Amtes für Ländliche Ent- Wege erschlossen. Die Grundstücke sind vermessen und wicklung (ALE) Schwaben mit Sitz in Krumbach über die abgemarkt. zukunftsgerechte Entwicklung ihrer Flurlagen zu sprechen. • Der Bestand der Hoch- und Niedermoorbereiche, der Auch die Gemeinde Pfronten und andere Gruppen, Institu- Streuwiesen sowie an sonstigen prägenden Land- tionen und Behörden haben sich in diesen Diskussionspro- schaftselementen ist dauerhaft gesichert. zess eingebracht. Es wurden Ziele defi niert, entsprechende • Nutzungskonfl ikte zwischen Landwirtschaft, Natur-

3 ▼ Grundstückseigentümer diskutieren vor Ort über die neuen Wege und Gewässer bzw. die Abgrenzung der Flurstücke

schutz und Freizeitnutzung sind behoben. Pfl ege der Flächen. Bestehende Rechte (z. B. Grund- • Die Ortsteile Kappel und Rehbichel sind durch eine dienstbarkeiten) an den alten Grundstücken werden auf zeitgemäße Straßenverbindung erschlossen; die An- die neuen Grundstücke übertragen, soweit sie durch bindung an überörtliche Verkehrswege ist erfolgt. die Neuordnung nicht entbehrlich werden. Die Rechts- • Wanderer und Radfahrer fi nden ein ausreichendes sicherheit für alle Beteiligten ist gewährleistet. Wegenetz vor. • Die Möglichkeiten zur positiven Entwicklung des Ge- Diese Maßnahmen sollen in einem Gebiet umgesetzt wässernetzes der Faulen Ache sind genutzt. Pufferzo- werden, das die Flurlage von Rehbichel vollständig, die nen zwischen dem Gewässer und den landwirtschaftli- Flurlage Kappel zu einem großen Teil, sowie die Flurla- chen Flächen sind je nach Verfügbarkeit ausgewiesen. gen von Weißbach und Kreuzegg in kleinen Teilbereichen umfasst. Die Zielsetzungen sollen gewährleisten, dass die Inter- essen der Landwirte und Verpächter, des Landschafts-, Natur- und Gewässerschutzes sowie die kommunalen Das Instrument der Flurneuordnung Interessen einvernehmlich, ausreichend und ökologisch sinnvoll berücksichtigt sind. Die Flurneuordnung ist als Instrument der Ländlichen Ent- wicklung in Bayern zur Umsetzung der aufgeführten Maß- nahmen das geeignete Mittel. Die Vorhaben im Bereich Maßnahmen der Infrastruktur, der Landschaftspfl ege und vor allem der Bodenordnung lassen sich so am besten realisieren. Zum Erreichen der Ziele braucht es konkrete Maßnahmen Mit der Anordnung des Flurneuordnungsverfahrens durch unterschiedlichster Art: das zuständige Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben • Im Bereich des Straßen- und Wegebaus ist die Erstel- bildet sich die sogenannte Teilnehmergemeinschaft (TG) lung von etwa 2,5 km Gemeindeverbindungsstraße, als Gemeinschaft aller Grundstückseigentümer. Sie ist für 6 km landwirtschaftlicher Wege und ca. 700 m Fuß- die Durchführung des Verfahrens verantwortlich: und Wanderwege vorgesehen. • für der Planung bis zum Bau der Wege, • Landschaftspfl egerische Maßnahmen werden sich auf •für landschaftspfl egerischen Maßnahmen, die vorhandenen Niedermoorbereiche und die Bachver- • für die Bodenordnung bis hin läufe konzentrieren. •zur fi nanziellen Abwicklung der einzelnen Maßnahmen. • Die Änderung von Flurstücksgrenzen, die Nutzung von Zusammenlegungsmöglichkeiten und die Vermessung Die TG wird durch eine zu wählende Vorstandschaft und Abmarkung der neuen Grenzen innerhalb des Ge- vertreten. Der Vorsitzende ist ein Mitarbeiter des ALE biets schaffen bessere Möglichkeiten der Nutzung und Schwaben. Sofern öffentliche Belange betroffen sind, ist

4 die Gemeinde Pfronten ein wichtiger Partner der Teilneh- neuordnung in Rehbichel und Umgebung zu beteiligen, um mergemeinschaft. einen größtmöglichen Erfolg im Verfahren zu erzielen. Diese Konstellation gewährleistet, dass auf der einen Seite die örtlichen Interessen in die einzelnen Maßnah- men einfl ießen, aber auch die fachlichen und rechtlichen Wie geht es weiter? Grundlagen einer Flurneuordnung beachtet werden. Dazu gehört z. B. die fachliche Unterstützung beim ländlichen Die Grundstückseigentümer und auch die Gemeinde Pfron- Wegebau genauso wie die rechtliche Sicherstellung einer ten haben auf der Grundlage des oben beschriebenen Maß- wertgleichen Abfi ndung in Land für jeden Teilnehmer. nahmenkonzepts ihr Interesse an der geplanten Flurneuord- nung in der Flurlage um Rechbichel und Kappel erklärt. Hinzu kommen die erheblichen Fördermöglichkeiten aus Das ALE Schwaben sieht jetzt vor, das Verfahren im Herbst Mitteln der EU, des Bundes und des Freistaats Bayern, diesen Jahres auch rechtlich anzuordnen. Es wird insge- die im Rahmen des Instruments der Flurneuordnung für samt die Bezeichnung „Flurneuordnung Rehbichel“ haben. die Entwicklung des ländlichen Raumes in der Gemein- Mit der Anordnung wird auch die Teilnehmergemeinschaft de Pfronten eingesetzt werden können. Im Zuge des Rehbichel entstehen, zu der auch Grundstückseigentümer geplanten Flurneuordnungsverfahrens Rehbichel sind in den Flurlagen Kappel, Kreuzegg und Weißbach gehören. Investitionen in Höhe von insgesamt 1,75 Mio. zu erwar- Nach der Rechtskraft der Verfahrensanordnung kommt es ten, von denen etwa 1,25 Mio. über Fördermittel fi nanziert zunächst zur Wahl der Vorstandschaft der Teilnehmerge- werden sollen. Der Rest soll aus Kostenbeteiligungen der meinschaft. Hierzu wird rechtzeitig über öffentliche Be- Gemeinde bzw. Eigenleistungen der Grundeigentümer kanntmachung eingeladen aufgebracht werden. Danach kann dann die Detailplanung der Maßnahmen durch die Teilnehmergemeinschaft beginnen.

Langfristige Entwicklung der Flurlage Informationen und Beispielprojekte zum Thema Flurneuordnung können im Internet unter Die Flurneuordnung ist kein Instrument, um punktuelle www.landentwicklung.bayern.de umfassend abgerufen Probleme im Bereich der Erschließung der Flurstücke oder werden. Das ALE Schwaben steht zudem für weitere der Eigentumsstruktur schnell zu beheben. Fragen zu Verfügung. Genauere Angaben zur geplanten Das Verfahren soll mit seinem umfassenden Ansatz zu Abgrenzung des Verfahrensgebiets der Flurneuordnung einer langfristigen Entwicklung der Flurlage und zur Er- Rehbichel sind über die Gemeinde Pfronten erhältlich. haltung der Kulturlandschaft im Allgäu beitragen. Gerade wenn es um Veränderungen von Grundeigentum geht, Christian Kreye müssen zahlreiche Gespräche geführt und Interessen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben ausgeglichen werden. Oft ergeben sich erst nach einiger Zeit dauerhaft tragfähige Lösungen, die den umfassenden Zielen einer Flurneuordnung, wie • Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingun- gen für die Land- und Forstwirtschaft, • Schutz der Kultur- und Naturlandschaft und • Hilfestellung bei der Umsetzung von gemeindlichen und öffentlichen Interessen gerecht werden. In erster Linie sind die Grundstückseigen- tümer aber auch andere Interessierte eingeladen, sich an der Planung und der Umsetzung der Maßnahmen der Flur-

▲ Ein angepasstes Wegenetz sichert die wirtschaftliche Nutzung und Pfl ege der Flurstücke

5 ▼ Die neue Rathauschefi n, Bürgermeisterin Michaela Waldmann, an ihrem Arbeitsplatz

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Chefi n im Pfrontener Rathaus

Die neue Rathauschefi n von Pfronten ist seit ihrer Wahl Zur Person im November 2012 nunmehr über ein halbes Jahr im Amt. Für PFRONTEN MOSAIK schilderte sie ihre ersten Eindrü- „Ich bin in Bethlehem bei geboren und kom- cke und Erfahrungen. Ausführlich ging sie dabei auf ihre me aus einer Familie, die von Tätigkeiten im öffentlichen persönlichen Vorstellungen und Ziele ein. Während des Dienst geprägt ist. Meine Mutter arbeitete 43 Jahre als ganzen Gespräches war das intensive Engagement und Gemeindeangestellte, mein Vater war Bahnbeamter sowie die große Motivation der ersten weiblichen Amtsinhabe- ehrenamtlicher Bürgermeister. Viel gelernt habe ich von rin auf dem Stuhl des Pfrontener Bürgermeisters deutlich meinen Chefs in der Kreiskämmerei Ostallgäu sowie als zu spüren. „Bekanntlich bin ich ja am 17. Januar, übrigens Leiterin der Kreisentwicklung mit vielfältigen Aufgaben- am Geburtstag meines Ehemannes, in einer Sondersit- feldern. 11 Jahre war ich im Regionalmanagement der Re- zung des Gemeinderats vereidigt worden“, sagt Michaela gion tätig. Die Arbeit im gesamten Landkreis hat mir als Waldmann. „Es hat mich wirklich gefreut, dass ich von leidenschaftlicher Ostallgäuerin sehr viel Spaß gemacht.“ allen Fraktionen viel Zuspruch erfahren habe.“ Bereits ein Jahr vorher, im Januar 2012, sei sie von Pfrontenern Regionales Denken angesprochen worden, ob sie sich vorstellen könne, für dieses wichtige Amt in Pfronten zu kandidieren. Man Das regionale Denken sei ihr persönlich übrigens ganz habe sie durch ihre 26-jährige Tätigkeit beim Landkreis besonders wichtig bei allem örtlichen Vorrang der kom- gekannt. Bei der Gelegenheit sagte Waldmann etwas zu munalen Aufgaben für Pfronten, betont Waldmann. Man ihrer Person: sollte sich immer bewusst bleiben, ein Teil einer Region, eines Landes oder Staates zu sein. Als wichtige Aufgabe

6 für die Zukunft sehe sie das stete Bemühen, den richtigen sie. Deshalb habe sie natürlich auch ihren Gegenkandi- Platz für die richtige Aufgabenstellung zu fi nden. Es gebe daten Werner Knaebel als fairen Mitbewerber akzeptiert wichtige Themen wie beispielsweise „Heuort Pfronten“, und respektiert. Niemals habe sie übrigens gesagt, dass da könne man sich selber örtlich positionieren, während sie nur ohne Gegenkandidat kandidieren würde. Auch Themen wie „Radfahren“, „Wandern“ oder „Mooralli- leide sie keineswegs an Selbstüberschätzung, fährt anz“ an der Ortsgrenze nicht Halt machten. „Da sollte es Michaela Waldmann fort, daher sei sie auch bis zu dem selbstverständlich sein, regional auf Landkreis-, Lan- Moment, an dem das Wahlergebnis bekannt gegeben des- oder noch höherer Ebene zu denken.“ Ein schönes wurde, durchaus angespannt gewesen. Beispiel sei der Abwasser-Zweckverband . Hier habe die Gemeinde Pfronten frühzeitig erkannt, dass man nicht Nominiert von allen Fraktionen nur mit Partnern in anderen Landkreisen, sondern sogar auch mit unserem Nachbarland Österreich in bestimmten Im Gespräch mit „Pfronten Mosaik“ geht Waldmann dann Bereichen gut zusammenarbeiten könne. „Hier durfte auch auf die ungewöhnliche Konstellation ein, dass sie ich, wie auch auf vielen anderen Gebieten, als Pfrontener von allen vier Gemeinderatsfraktionen nominiert worden Bürgermeisterin ein vorbildliches Erbe antreten.“ Diese sei. „Wie so etwas geht“, hat man mich immer wieder regionale Zusammenarbeit könne man natürlich auch auf gefragt und ich habe immer wieder geantwortet: „Da den Gebieten Klimaschutz, öffentlicher Personennah- müsst ihr die Fraktionen fragen.“ Inzwischen spreche verkehr oder Tourismus verwirklichen. man im Landkreis im Zusammenhang von Bürgermeister- wahlen übrigens schon vom „Pfrontener Modell“. Es sei Keine Anfangsschwierigkeiten sicher eine Illusion zu glauben, dass damit hierzulande unter den Fraktionen in Zukunft immer Frieden herrsche, „Von Anfangsschwierigkeiten zu sprechen, wäre das total es habe sich lediglich an der Person der Bürgermeiste- falsche Wort, wenn es um den Beginn meiner Tätigkeit für rin kein zusätzlicher Streit entzündet. Am Wahltag, dem die Gemeinde Pfronten geht“, betont die Rathauschefi n. 18. November, hätte sie sich dann natürlich über das gute Schließlich habe sie sich im Vorfeld der Wahl schon lange Wahlergebnis sehr gefreut, sich danach aber sofort wie- vorher, in vielen Gesprächen mit kompetenten Leuten, der darauf konzentriert, nach 26 Jahren beim Landkreis über die anstehenden Aufgaben in Pfronten kundig ihren Arbeitsplatz geordnet zu hinterlassen. gemacht. Wenn sie nicht überzeugt gewesen wäre diese meistern zu können, hätte sie sich nicht zur Wahl gestellt, Guter Start versichert sie. Besondere Herausforderungen gab es jedoch schon, ganz spontan fällt mir da das Schaleng- Infolge dieser langjährigen Tätigkeit verfüge sie auch genrenen ein, für mich auf jeden Fall kein alltägliches über ein besonderes Verständnis für Fachbehörden und Abenteuer. Natürlich gab es auch ganz wunderbare sehe diese als echte Partner an, mit denen man gut Zusammentreffen, die man als Bürgermeisterin erleben darf, wie z. B. mit Altkanzler Dr. Helmut Kohl und Ehefrau Maike sowie der Familie, anlässlich des 83sten Geburts- tag oben im Burghotel Falkenstein. In den vielen intensiven Vorgesprächen und sieben sehr gut besuchten Ortsteilversammlungen habe sie sich be- reits ein ziemlich genaues Bild über die im Ort anstehen- den Aufgaben machen können. Als sehr angenehm habe sie es empfunden, dass es in Pfronten keinen „herkömm- lichen Wahlkampf“ gegeben habe. „Ich bin kein Mensch, der mit anderen kämpfen will, das bedeutet, dass ich mich lieber um ein Amt oder eine Funktion bewerbe“, sagt

▲ Erster Schalenggereinsatz von Bürgermeisterin Michaela Waldmann mit ihrem Vize Philipp Trenkle

7 zusammenarbeiten könne. Insofern habe sie keinerlei die Befürchtung gehabt, dass sich das negativ auf die Startschwierigkeiten gehabt. Das gelte auch für das Zusammenarbeit im Gemeinderat auswirken und Still- Gemeindepersonal. „Ich habe mich gleich zu Beginn bei stand bedeuten könnte. Das sei aber bisher keineswegs allen vorgestellt und das persönliche Gespräch gesucht“, der Fall gewesen und sie hoffe, dass es auch so bleibe. betont die neue Bürgermeisterin. „Dabei war es mir be- sonders wichtig, allen klarzumachen, dass ich ein Mensch Zeitproblem bin, mit dem man reden und gut zusammenarbeiten kann. Es ist meine feste Überzeugung, dass eine Bürgermeis- Ein weiteres Problem habe sie bereits auch schon aus- terin nur so gut sein kann wie das Personal, mit dem sie gemacht, fährt Waldmann fort. Leider könne sie „nicht zusammenarbeitet. Wenn das nicht motiviert ist, dann immer in der fachlichen Tiefe“ so viel Zeit aufbringen, „gots it“.“ Im Gemeinderat habe sie ebenfalls einen wie sie gerne möchte. Das liege an der Größe des Ortes, sehr guten Start gehabt, fährt Michaela Waldmann fort. der Einwohnerzahl, der Masse von Aufgaben sowie der Besonders gefreut habe sie nach der ersten Sitzung das Vielzahl von Vereinen und Institutionen in Pfronten. Sie Kompliment eines altgedienten Fraktionsführers: „Ma lege großen Wert darauf, dass die Gemeinde möglichst könnt grad moine, du host dös allat scho do!“ bei allen Terminen präsent sei. „Meine zwei Stellvertre- ter, Philipp Trenkle und Manfred Seeboldt sind bereit, Neutralität bringt maximale Freiheit mich dabei zu unterstützen. Ich hoffe, die Pfrontener haben Verständnis dafür und akzeptieren, dass ich nicht Großen Wert legt die neue Bürgermeisterin darauf, dass zu jeder Veranstaltung selber kommen kann und legen sie, weil überparteilich nominiert, sich neutral fühle und die Präsenz eines Stellvertreters nicht als Desinteresse mit sehr engagierten und fachlich kompetenten Gemein- meinerseits aus. Wenn ich aber selber da bin, möchte ich deräten parteineutral und unbeeinfl usst beraten könne. richtig anwesend und konzentriert sein. Halbe Sachen, „Diese Neutralität und Überparteilichkeit bietet mir die wie mehrere Termine an einem Abend hintereinander maximale Freiheit für die Verwirklichung meiner Aufga- wahrzunehmen, mache ich äußerst ungern.“ ben.“ Weil sie sich stets parteineutral verhalte, könne sie auch zu allen Sitzungen der einzelnen Gruppierun- Offene Aussprache gen gehen, fährt sie fort. „Mein Selbstverständnis ist, Bindeglied zwischen Bevölkerung, Gemeinderat sowie Wenn einzelne Bürger sich an die Gemeinde wendeten, Fachbehörden zu sein. Ich verstehe mich nicht nur als bestünden diese meistens darauf, mit der Bürgermeis- Gemeindechefi n und Gemeinderepräsentantin, sondern terin selber zu sprechen, auch das schaffe natürlich auch als Moderatorin, Antreiberin und Netzwerkerin, die Zeitprobleme. Sie selber sei persönlich bisher noch nicht Leute an einem Tisch zusammenbringt.“ Ein Problem „hart angegangen“ worden, wenn es aber beispielsweise habe sie in dem Wahlturnus gesehen. Dieser bewir- im Zusammenhang mit dem Skizentrum geheißen habe: ke, dass der Beginn der verlängerten Amtszeit der bis „So gots it“, sei ihr persönlich eine offene und ehrliche 2020 gewählten Bürgermeisterin in den Wahlkampf der Aussprache durchaus recht. „Sofern es in einem ange- Gemeinderatsgruppierungen falle. Da hätte sie zunächst messenen Ton geschieht, darf man mir fast alles sagen!“ In dem Zusammenhang bezeichnet die Rathauschefi n als eine der ganz großen Aufgaben, eine nachhaltige Lösung für das Pfrontener Skizentrum zu fi nden. Dabei sollte man zunächst die Zielgruppe für die Einrichtung festlegen. Wenn man beispielsweise den Fokus auf Familien und Skischüler richte, müsse man sicher einige Investitio- nen tätigen, könne man aber auf der anderen Seite auch Investitionen einsparen. Das bedeute letztendlich nach Zielgruppe zu investieren und zu bewerben. Auch auf dem

▲ Gratulation zum 83sten Geburtstag für Altkanzler Dr. Kohl hoch oben am Burghotel Falkenstein

8 ▼ ▼ Die Vorzimmerdamen, Manuela Moritz (links) und Marion Mayr sind Ansprechstelle für die Bürgermeisterin Waldmann und den Hauptamtsleiter Richard Nöß

Breitenberg müsse man einiges tun, die Rathauschefi n 2013 habe in der Haushalts-Stelle für Gewerbefl ächen ei- hofft den Weg zusammen mit den Rechtlern gehen zu ne Null im Ansatz gehabt, der beschlossene Entwurf sehe können. Die Dorferneuerung Kappel werde natürlich nun Haushaltsmittel für die kommenden Jahre vor. „Es planmäßig weitergeführt, die Flurneuordnung Rehbichel wäre doch ein verheerendes Signal, wenn wir zwar sagen sei ebenfalls beschlossen. Ganz wichtig sei die Schaffung würden, wir wollen den Standort Pfronten stärken, schaf- von Flächen für das Gewerbe und die Wohnbebauung. fen aber nicht die Voraussetzung, dass die Bürger hier bei Dieses Ziel könne man auch mithilfe einer verträglichen uns im Ort arbeiten und ihr Geld verdienen können.“ Innerortsentwicklung durch Baulücken- und Leerstands- nutzung erreichen. Keine Mogelpackungen

Auf Grundstückseigentümer zugehen Als weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit nennt Michaela Waldmann eine Schärfung des Profi ls als Tourismu- Dabei müsse man selbstverständlich von Seiten der sort. Pfronten sei bereits eine Perle beim Wandern oder Gemeinde auf die infrage kommenden Grundstückseigen- Radfahren. „Wenn wir allerdings ein Radtourismus-Ort tümer zugehen. Das beginne damit, dass man zunächst sein wollen, dürfen wir auch keine Mogelpackung ver- einmal eine Datenbank über bestehende Immobilien- kaufen, sondern müssen darauf achten, dass wir Quali- Leerstände anlege. „Wenn sich jemand mit einem Vorha- tätsversprechen auch halten.“ Das gelte übrigens auch ben an die Gemeinde wendet, muss ich sagen können, für andere Bereiche wie Heuort, Gesundheit, Famili- ob und wo am Ort eine Möglichkeit zur Verwirklichung enfreundlichkeit und Wintersport. Wenn der Ort sich besteht.“ Angemessenes und umweltverträgliches Bauen nachhaltig entwickeln solle, dann müsse man dranblei- für Bürger und örtliche Betriebe könne man nicht dem ben und immer wieder etwas dafür tun. Als weiteres freien Markt überlassen, da dürfe sich die Gemeinde auf Beispiel nennt die Bürgermeisterin den Titel „European keinen Fall heraushalten. Der erste Haushalts-Entwurf für Energie Award-Gemeinde“. Den Titel habe Pfronten zwar

9 erreicht, aber es gebe im Ort bezüglich Energieeffi zienz in seiner Mobilität eingeschränkt sei. Bezüglich der und Klimaschutz noch sehr viele offene Baustellen. Auch sogenannten „Sinnesbehinderungen“, kündigte Michaela da sei noch viel zu tun, allerdings kenne sie aus ihrer Waldmann als ersten kleinen Schritt an, Aushangblätter Tätigkeit in der Kreiskämmerei die permanente Mittelbe- der Gemeinde künftig in größerer Schrift erstellen zu las- grenzung. Man könne nicht alles auf einmal schaffen und sen, bei den Pfrontener Wirten werde man sich dafür ein- müsse schrittweise vorgehen. setzen, dass Speisekarten, da, wo es nötig sei, ebenfalls in besser lesbarer Schrift gedruckt würden. „Es sind oft Ehrenamt stärken die kleinen Dinge, die zu Verbesserungen führen – wenn man nur rechtzeitig daran denkt und grundsätzlich dafür Als wichtiges Anliegen stellt die Rathauschefi n das Vor- sensibel ist“, ist sie überzeugt. haben heraus, in Pfronten das Ansehen des Ehrenamtes zu stärken und besser zu würdigen. Als Beispiel nannte Zum Schluss versicherte die Rathauschefi n, dass sie für sie die – im monetären Sinn – „unbezahlbare“ ehrenamt- alle Pfrontener da sei und versuchen wolle, möglichst viel liche Bergwiesenpfl ege. Mit Verve spricht sie am Schluss Zeit für die Bürger zu haben. „Ich bin glücklich in meinem das Thema „Barrierefreiheit“ an. Es sei notwendig den neuen Amt, bin mir aber bewusst, dass man sich ausga- Begriff, der häufi g auf Gehsteigsabsenkungen und Lifte benmäßig beschränken muss. Ich weiß allerdings auch, für Rollstuhlfahrer reduziert werde, weiter zu fassen und dass man nicht alles immer an den Finanzen festmachen sich für gleichwertige Teilnahme der Bürger am Alltag darf, kleine Schritte sind immer möglich.“ einzusetzen. Barrierefreiheit betreffe die Frau mit Kinder- wagen ebenso wie den Unfallverletzten, der mit Krücken Dieter Müller

MICHAELA WALDMANN stellt sich vor:

Leben und Berufstätigkeit

Ich bin im August 1968 geboren und im Ortsteil Bethlehem bei Lengenwang aufgewachsen. Mein Vater Heinrich Hutter war Beamter bei der Deutschen Bundesbahn und acht Jahre 1. Bürgermeister der Gemeinde Lengenwang; meine Mutter Ella über 43 Jahre Verwaltungsangestellte in der Heimatgemeinde. Ich bin verheiratet und wohne mit meinem Mann Hans-Peter - gemeinsam mit den Schwiegereltern - in seinem Elternhaus in und habe zwischenzeitlich auch eine Wohnung in Pfronten. Nach der Mittleren Reife und dem Fachabitur begann ich 1986 beim Landkreis Ostallgäu die Beamtenlauf- bahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes. Im Anschluss an diese Ausbildung war ich zunächst in den Bereichen Sozialhilfeverwaltung, Kreisfi nanzverwaltung und Kämmerei tätig. Ab 2002 war ich - gemeinsam mit einem engagierten Kollegen-Team - für die Aufgaben im Bereich „Kreis- entwicklung“ zuständig. Themen wie Tourismus, Wirtschaftsförderung, Standortmarketing, Kultur, Klima- schutz, Öffentlicher Personennahverkehr und vielfältige weitere Bereiche werden dort übergreifend bear- beitet. Einige Jahre leitete ich diesen Fachbereich und nahm überdies die Aufgaben des Regionalmanagers im Zusammenhang mit verschiedenen Förderprogrammen zur Stärkung des ländlichen Raums wahr. Ein großes Interesse gilt der heimischen Kultur und Brauchtumspfl ege. Seit fast 15 Jahren bin ich Mitglied der Vorstandschaft des Bezirks IV- im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) und der Musikkapelle Aitrang. Viele Jahre aktive Zugehörigkeit im Trachtenverein „D' Stoiwändler “ haben mir viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse gebracht. Verantwortung und christliches Engagement habe ich in meiner Jugend als Lektorin in der Pfarrgemeinde Lengenwang gezeigt.

10 SSiegreichesiegreiches FFinaleinale ddahoimahoim – Andrea Sinner feiert Heimsieg bei der Bayrischen Meisterschaft in Pfronten

Was Bayern München im letzten Jahr verwehrt blieb, hat von allen Aktiven und Funktionären für die hervorra- Andrea Sinner am 13. Juli gepackt. Wenn der Vergleich gende Organisation und den reibungslosen Ablauf der auch etwas hinkt, so hat die 21 Jahre junge Taekwon- Veranstaltung allseits gelobt. Do- Sportlerin doch eindrucksvoll ihre Favoritenrolle bestätigt und den Bayerischen Meistertitel im Kampf und im Spezialbruchtest nach Pfronten geholt. Beim Formenlauf holte sie im Einzel und im Mannschaftswett- bewerb jeweils den dritten Rang. Insgesamt erreichte der gastgebende TSV Pfronten 32 Podestplätze und verbuchte damit nach dem Team aus Schwabmünchen die zweitbeste Mannschaftsleistung.

Die amtierende deutsche Meisterin und zweifach Vize- europameisterin ist zweifelsohne derzeit das Aushän- geschild des TSV Pfronten und so gibt der neuerliche Titelgewinn zum 100-jährigen Vereinsjubiläum gleich doppelten Grund zum Feiern. Für Andrea Sinner war es wohl auch eine ganz besondere Meisterschaft, denn sie konnte sich, wen wundert‘s, wahrlich nicht über man- gelnde Unterstützung beschweren, war doch der aller größte Teil der gut gefüllten Südtribüne ganz auf Ihrer Seite.

Mit sehr viel Stolz kann auch der TSV Pfronten auf das Wochenende 13./14. Juli zurückblicken, denn die ▲ Vizeuropameisterin Andrea Sinner mit ihren Taekwon-Do-Abteilung hat bei der Ausrichtung der Bay- beiden Silbermedaillen erischen Meisterschaft ganze Arbeit geleistet und wurde

▲ Bürgermeisterin Waldmann und TSV Vorsitzender Seeboldt ▲ Trainingsdemonstration gratulieren der zweifachen Vizeeuropameisterin Sinner

11 DDieie TTippsipps uunseresnseres EEnergieberatersnergieberaters

Baubegleitung zahlt sich bei Anlage nochmals verschlechtert. Der hydraulische Abgleich Sanierung aus hilft, den Wärmeenergieverbrauch zu senken. Und weil dadurch kleinere Heizkreispumpen eingesetzt werden kön- Damit Bauherren bei einer energieoptimierten Gebäu- nen, lässt sich damit auch noch Strom sparen. desanierung auch wirklich die gewünschten Einsparziele erreichen, braucht es eine kompetente Planung und LED-Lampen überzeugen im Test Bauleitung. Die KfW-Bank bezuschusst diese qualifi zierte Baubegleitung mit bis zu 4000 Euro. Zu den Aufgaben Wer Energie sparen will und nach Ersatz für seine der Sachverständigen zählen die Antragsstellung für KfW 60-Watt-Glühbirnen sucht, steigt am besten auf LED- Förderprogramme, die Planung von Baudetails sowie Lampen um. Zu diesem Urteil kommt Stiftung Warentest. von Lüftungs- und Heizungskonzepten, die Prüfung von LED-Lampen sind zwar vergleichsweise teuer (ab 15 Euro), Leistungsverzeichnissen und Angeboten bis hin zur rechnen sich aber dank des niedrigen Energieverbrauchs Überwachung der Bauausführung. Unabhängig von der und der langen Haltbarkeit (bis zu 20 Jahre). Zudem KfW-Förderung sollte zur Qualitätssicherung auf jeden Fall können sie eine gute Ökobilanz vorweisen und sind nach ein fachkundiger Baubegleiter engagiert werden – bei ei- dem Einschalten sofort hell. Kompaktleuchtstoffl ampen ner Komplettsanierung, aber auch bei Einzelmaßnahmen. kosten weniger (3 bis 11 Euro) bieten allerdings schlechtere Häufi g kann der Baubegleiter schon durch sein Know-how Lichteigenschaften und verbrauchen auch etwas mehr bei der Ausschreibung die Kosten für seine Beratung wie- Strom. Halogenlampen, die dritte Alternative zur Glüh- der hereinholen. birne, sorgen zwar für das beste Licht, verpuffen aber 90 Prozent der eingesetzten Energie als Wärme und gehen Hydraulischer Abgleich – schnell kaputt. Alle von Stiftung Warentest untersuchten geringer Aufwand, große Wirkung LED-Lampen – bis auf das Modell von LG Electronics – schnitten mit sehr gut oder gut ab. In der Optimierung und richtigen Einstellung von Heizungs- anlagen schlummert ein riesiges Einsparpotential. Der Sparduschkopf senkt hydraulische Abgleich, der von einem Fachmann durchge- Warmwasserverbrauch führt werden muss, ist dabei von entscheidender Bedeu- tung. Er sorgt dafür, dass innerhalb einer Heizungsanlage Die Warmwassererzeugung ist einer der größten Ener- jeder Heizkörper nur die gerade nötige Wassermenge aus giefresser in privaten Haushalten. Es gibt enorme Einspar- dem Heizungsnetz entnimmt. Der Heizkörper kann dann potenziale, zum Beispiel durch den Einbau von Spardusch- die zugeführte Wärmemenge an den Raum abgeben, und köpfen. Diese mischen mehr Luft in den Wasserstrahl und das Heizungswasser kühlt sich deutlich ab. Diese kühlere sorgen dafür, dass der Warmwasserverbrauch um die Heizungsrücklauftemperatur führt zu Wirkungsgradstei- Hälfte gesenkt werden kann, ohne dass die Körperhygiene gerungen an der gesamten Heizungsanlage. Fehlt der oder der Komfort darunter leidet. Bei einem Drei-Perso- hydraulische Abgleich, werden Heizkörper, die nahe zur nen-Haushalt lassen sich dadurch im Jahr 20.000 Liter Heizungspumpe stehen, überversorgt. Weiter entfernt Warmwasser oder mehr einsparen. Der CO2-Ausstoß wird liegende Heizkörper – beispielsweise in oberen Stockwer- gleichzeitig um rund 150 Kilogramm reduziert. Und ganz ken – werden dagegen verzögert warm. Meist werden dann nebenbei sinken die Ausgaben für Energie und Wasser um die Leistung der Heizungswasser-Umwälzpumpe und/oder ca. 150 Euro im Jahr. Die Kosten für einen Sparduschkopf die Vorlauftemperatur erhöht, was den Wirkungsgrad der liegen bei 20 bis 70 Euro.

Weitere Energietipps sind zu fi nden unter www.eza.eu oder Sie fragen bei Ihrem eza!-Energieberater. Roger Gemmel, jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr, im Rathaus Pfronten, Anmeldung: Telefon 0 83 63/69 80

12 Pressemitteilungen

Pfronten – eGovernment-Trendsetter im Allgäu

Als erste Gemeinde im bayerisch-schwäbischen Landkreis dass das neue eGovernment-Gesetz, mit dem die zwin- Ostallgäu führt Pfronten das Bürgerservice-Portal der AK- gende Schriftform bzw. das persönliche Erscheinen im DB ein. Damit erledigen Bürger immer mehr Behördengän- Amt entfällt, zu weiteren positiven Impulsen führt. ge über das Internet, einfach und bequem von zu Hause aus. Zunächst werden Verwaltungsvorgänge im Einwoh- Aus Sicht des IT-Beauftragten der Bayerischen Staats- nermeldewesen zur Online-Bearbeitung angeboten, z. B. regierung Franz Josef Pschierer steht mit dem Bürger- Anträge auf Meldebestätigungen, Aufenthaltsbeschei- service-Portal eine zentrale Plattform für bürgerorien- nigungen, Umzug innerhalb der Stadt usw. Erreichbar tierte eGovernment-Angebote in Bayern zur Verfügung. ist das Bürgerservice-Portal ab sofort unter der Adresse Pschierer hierzu: „Der Freistaat Bayern plant über die www.buergerserviceportal.de/pfronten. eGovernment-Plattform der AKDB noch in diesem Jahr eigene Online-Verwaltungsdienstleistungen allen Bürge- Gemeinsam tätigten Bürgermeisterin Michaela Waldmann, rinnen und Bürgern des Freistaats anzubieten und damit der AKDB-Vorstandsvorsitzende Alexander Schroth und den bereits umfangreichen eGovernment-Aktivitäten des der IT-Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Franz Freistaats Bayerns weiteren Schub zu geben.“ Josef Pschierer, im Pfrontener Rathaus den symbolischen ersten Knopfdruck. Bürgermeisterin Waldmann zeigte Rund 2.000 der knapp 8.000 Pfrontener Bürger sind sich überzeugt von den neuen Möglichkeiten der bürger- bereits im Besitz des neuen Personalausweises, mehr als orientierten Lösung: „Das Bürgerservice-Portal Pfronten 25 Prozent davon haben die Option der elektronischen erweitert das Angebot unserer Online-Bürgerdienste. Identifi kation freischalten lassen. Mit Chipkartenlese gerät Damit reagieren wir auch auf die veränderten Bedürfnisse und individueller PIN können sie sich nun im Bürgerser- unserer Bürger nach fl exiblen und sicheren Verwaltungs- vice-Portal rechtssicher legitimieren. Das ermöglicht dienstleistungen.“ eine lückenlose und transparente Online-Kommunikation zwischen den Bürgern und ihrer Verwaltung. Im Anschluss AKDB-Vorstand Alexander Schroth ergänzte: „Das Bür- an die Freischaltung des Bürgerservice-Portals Pfronten gerservice-Portal bringt eine Entlastung für Bürger und informierten sich zahlreiche Vertreter weiterer Kommunen Verwaltungen gleichermaßen. So reduzieren sich nicht nur des Landkreises Ostallgäu im Rahmen einer Veranstal- die Wege für den Bürger, auch das Pfrontener Bürgerbüro tung über die Möglichkeiten von Online-Bürgerdiensten profi tiert von einer medienbruchfreien Bearbeitung der mit dem neuen Personalausweis und dem Bürgerservice- Anträge.“ Dabei ist nach Ansicht Schroths zu erwarten, Portal.

13 ▼ Andrea Gümperlein mit Kindern bei der Getränke-Pause

DDieie KKinderspielstubeinderspielstube PPfrontenfronten

Eine Kleinkindbetreuung der ganz besonderen Art schätzt. und vielleicht einmalig im Landkreis Ostallgäu ist die Der gute Ruf der Einrichtung hat sich in den letzten Jah- Kinderspielstube Pfronten. Als Träger fungiert der ren bis über die Ortsgrenze hinaus verbreitet. Deutsche Kinderschutzbund Ortsverband-Pfronten e. V. Seit nun schon 26 Jahren stellt sie eine wichtige Geöffnet ist die Einrichtung montags bis freitags Ergänzung zu den Betreuungseinrichtungen im Ort von 7.30 Uhr – 13.00 Uhr. wie Kindergärten, Kinderkrippe, Kinderhort und Jugendtreff dar. Das Betreuungsteam, z. Z. sind es sechs Mitarbeiter, setzt sich überwiegend aus Erzieherinnen und Kinder- Was ist das Besondere? pfl egerinnen zusammen. Diese sorgen dafür, dass sich Eltern und Kinder wohlfühlen. In der Spielstube können die Eltern entscheiden, an wel- Die Kleinen erleben Gemeinschaft und Kontakt zu chen Tagen in der Woche ihr Kind betreut werden soll. Gleichaltrigen. Aufgenommen werden die Kinder ab dem Laufalter, sie bleiben, bis sie in den Kindergarten gehen. Nicht nur die Wahrnehmen, Aufnehmen, Erkunden, Begreifen, Expe- fl exiblen Betreuungszeiten, auch die familiäre Atmo- rimentieren, Mitspielen, Mitmachen – ein Vormittag, der sphäre der Spielstube wird von den Eltern sehr ge- den Kindern die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Persön-

14 lichkeit gibt und soziale Verhaltensweisen fördert. freiheit und Personalkostenzuschüssen. Zudem wären In verschiedenen Räumen wird gemalt, gebastelt, ohne die Hilfe des Bauhofs die Maßnahmen nicht mög- geturnt und sogar verkleiden kann man sich. lich gewesen“. „Wie der Garten nach 16 Jahren abgeris- Ein wichtiger Bestandteil des Spielstubentages sind sen wurde“, schildert Kneisel ihre persönlichen Eindrü- die gemeinsamen Mahlzeiten: eine Brotzeit und eine cke, „war das für mich natürlich sehr hart, aber nun hat Obstpause. sich die Gartenverlegung eigentlich für uns sehr positiv Sitzen alle Kinder am Tisch, wird zuerst gesungen oder ausgewirkt, weil wir mit den Kindern nicht mehr über die ein Fingerspiel gemacht. Es wird Wert darauf gelegt, Straße gehen müssen. Ich hätte nie gedacht, dass aus dass auch im Dialekt gesungen wird. Schnell überneh- der Not eine so optimale Lösung entstehen könnte.“ men die Kleinen dieses Ritual auch für daheim. Außerdem sei natürlich immer wieder renoviert worden. Einfache Regeln, wie zum Beispiel warten, bis ich an Dabei erfolge die Finanzierung durch Eigenmittel und der Reihe bin, werden ebenfalls an die Kinder weiter Spenden, die dem Kinderschutzbund zweckgebunden gegeben. für die Spielstube zugingen. Immer wieder helfe der Haben die Eltern sich für eine Betreuung in der Spiel- Bauhof auch bei notwendigen Reparaturen. stube entschieden, sind sie aufgeregter als ihr Kind. Sie bewegt eine Menge und sicher ist es das erste Mal für Ehrenamtliche Hilfe nötig sie, sich für eine längere Zeit von ihrem Kind zu trennen. Deshalb wird auf eine allmähliche schrittweise Einge- Im Gespräch mit PFRONTEN MOSAIK äußern sich wöhnung ein großes Augenmerk gelegt. Manuela Allgayer und Sylvia Kneisel zu den Schwierig- keiten, für den Trägerverein immer wieder Vorstands- Verlegung des Gartens mitglieder zu fi nden. „Wir brauchen ehrenamtlich tätige Vorstandsmitglieder, um den Trägerverein und damit die „Während der 18 Jahre, die ich die Kinderspielstube Kinderspielstube erhalten zu können“, erklärt Manuela leite, hat sich natürlich sehr viel getan, besonders in den Allgayer, die seit fast 10 Jahren den Verein führt. Sylvia letzten zwei Jahren“, betont Spielstubenleiterin Sylvia Kneisel, seit fast 20 Jahren Kinderspielstubenleiterin, Kneisel. Beispiele seien die Umgestaltung des Bades ergänzt: „Diese Ehrenamtlichen sind ja meist Mütter mit einer Kindertoilette, die gerade mal 25 cm hoch ist. von Kindern, die entweder noch in die Kinderspielstube Wegen einer Baumaßnahme auf der bisher als Garten gehen oder gegangen sind. Leider haben wir immer alle genutzten Fläche, musste das Gelände vor der Kinder- zwei Jahre bei den Wahlen Probleme, genügend Ehren- spielstube zu einem Spielgarten umgestaltet werden. amtliche zu fi nden, die sich bereit erklären, im Vorstand „Hier sollte die Hilfe der Gemeinde ganz besonders mit zu arbeiten.“ Ohne Vorstand, gebe es aber keinen herausgestellt werden“, versichert die Vorsitzende des Trägerverein und ohne Trägerverein könne die Kinder- Kinderschutzbundes Manuela Allgayer, „wir bedanken spielstube nicht betrieben werden. uns für die fi nanzielle Unterstützung in Form von Miet- Auch die Erlöse vieler Aktivitäten sicherten den Fort-

▲ Der Spielgarten ist jetzt geschützt beim Haus ▲ Manuela Allgayer (links) und Sylvia Kneisel beim Sandkasten

15 bestand der Spielstube. So organisierten viele ehren- se kann man einfach anrufen! Wer sich für eine Betreuung amtliche Helfer jährlich zwei Babykleidermärkte, zwei in der Kinderspielstube interessiere, solle vormittags unter Damenkleidermärkte, ein Sommerfest und einen Weih- 08363-6116 anrufen oder selbst vorbei kommen.“ nachtsmarktstand. Auch für Eltern, welche das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen möchten, gebe es kein Problem. In der Kinder- An dieser Stelle gehe ein Dankeschön an alle, die dabei stube würden die Kinder trotzdem betreut. jedes Jahr immer wieder helfen! Am Schluss des Gespräches mit Pfronten Mosaik stand Die Kinderspielstube könne an verschiedenen Nachmit- der Dank von Sylvia Kneisel und Manuela Allgayer an das tagen von Eltern zum Erfahrungsaustausch und zum ge- Spielstubenteam, an alIe ehrenamtlichen Helfer, an die mütlichen Zusammentreffen genutzt werden. Das treffe Mitglieder des Vorstandes des DKSB des OV Pfronten auch für Eltern zu, deren Kinder nicht die Einrichtung be- e. V. und an alle zahlreichen Spender. suchen. Die Gruppen würden von den Eltern organisiert. Ein Spielstubenpersonal sei nicht anwesend. „Bei Interes- Dieter Müller

INFORMATION FÜR ELTERN

• Die Kinderspielstube ist eine Einrichtung des Deutschen Kinderschutzbundes, Ortsverband Pfronten e. V. • Gründungsjahr: 1986. Das Besondere: Eltern können wählen, an welchen Tagen ihr Kind die Spielstube besucht.

ÖFFNUNGSZEITEN: VERANSTALTUNGEN: Montag bis Freitag von: 07:30 Uhr bis 13:00 Uhr • Baby- und Damenkleidermärkte •Sommerfest Adresse: 87459 Pfronten, Weglänge 24 • Weihnachtsmarktstand Telefon: Telefon: 08363 61 16 INFO: www.kinderschutzbund-pfronten.de MUTTER-KIND-GRUPPE: • Wird von den Eltern selbst organisiert. • Auch für Eltern, deren Kind die Einrichtung nicht besucht

▲ RitterspielplatzBerta Erd mit Kindern in Ried im neu gestalteten Bad ▲ Bau Kinderfreude Hodalpweg beim Spiel im Garten

16 „„EinEin KKindind iinn ssichich zzuu ttragenragen uundnd zzuu ggebärenebären iistst ddasas NNatürlichsteatürlichste dderer Welt!“Welt!“

Zwei Hebammen in Pfronten stellen sich vor

Seit Menschengedenken ist es das Ureigenste der Frau, • Begleitung nach traumatischen Erfahrungen (trauma- ein Kind zu gebären. Die Zeit vor, während und nach der tischen Geburtserfahrungen, Gewalterfahrungen) Geburt ist ein natürlicher Prozess und zugleich etwas Be- • pränatale Körperarbeit (nach Renggli/Emerson) sonderes im Leben einer Frau. Als Hebammen begleiten wir • Tiefenimagination und naturorientierte Prozeßbeglei- Sie achtsam und mit viel Erfahrung durch die Schwanger- tung bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und schaft, bei der Geburt im Wochenbett und in der Stillzeit. als Vorbereitung auf das Eltern werden Ganzheitliche Begleitung • Familienhebamme (Begleitung bis zu einem Jahr nach • in der Schwangerschaft, von Anfang an Schwangeren- der Geburt in schwierigen Situationen vorsorge, Beratung, auch bei Schwangerschaftsbe- • Unterricht an Grundschulen schwerden • in der Geburtsvorbereitung Hebammenhilfe ist eine Leistung der Krankenhasse! • während der Geburt zu Hause, auch bei Fehl-und Tot- geburt in jeder Schwangerschaftswoche Ziel unserer Begleitung ist, Sie als Frau in ihrer Besonder- • im Wochenbett und in der Stillzeit heit wahrzunehmen *Sie in Ihrer Kompetenz als werdende Mutter zu stärken *damit Sie eigenverantwortlich für sich Ergänzend bieten wir an: und Ihr Kind entscheiden können. •Naturheilkunde • Trauerbegleitung für Frauen/Familien nach „Stiller Der nächste Geburtsvorbereitungskurs beginnt am Geburt“ (früher Verlust eines Kindes) 24.9.2013 in Pfronten.

▲ Ritterspielplatz in Ried ▲ Bau Hodalpweg

Kontaktdaten: Kontaktdaten:

Karin Huber, MSc Gabriele Mooser Freie Hebamme, Trauerbegleiterin Freie Hebamme, Aromatherapeutin Tiroler Straße 15, 87459 Pfronten Hebammenpraxis in der Weglänge 35, Tel.: 0 83 63-92 46 45 87459 Pfronten [email protected] Tel.: 0 83 63-9 29 26 76 www.karin-huber.net www.stille-geburt.net [email protected]

17 „paxis bildet“ erstmalig an der Mittelschule Pfronten WWirir begleitenbegleiten SSchülerchüler iinn ddieie AAusbildungusbildung

„praxis bildet“ - ein Projekt der vertieften Berufsorien- qualifi ziert mittlerweile die Schüler des Schulverbundes tierung, das die Schüler in drei aufeinander aufbauenden Altusried- Legau und hat dieses Jahr im Juli auch bei den Projektjahren in die Ausbildung begleitet. Damit sich Schülern der Mittelschule Pfronten in enger Zusammen- die Schüler Schritt für Schritt auf den Einstieg in eine arbeit mit Lehrern, Arbeitsagentur und regionalen Gewer- Ausbildung und somit auf ihren möglichen „Traumberuf“ bebetrieben einen wesentlichen Beitrag geleistet, ihre vorbereiten können, ist die relativ lange Projektlaufzeit geeignete Ausbildung zu fi nden. systematisch in drei Jahresschritte gegliedert. Bei den Schülern der 7. Regelklasse und 8 M des Schulver- bund Oy/Pfrontem kommen die zwei Wochen praktischer 1. Projektjahr: Berufsorientierung - Begabungen fi nden/ Berufserfahrung bestens an, wie die Einschätzungen Berufe kennenlernen 2. Projektjahr: Bewerbungstraining - Bewerbungsunterla gen und Bewerbungsgespräch 3. Projektjahr: Bewerbungscoaching - Unterstützung und Förderung Ungewöhnlich an dem Projekt „Beruf an der Schule“ ist zum einen, dass es schon in der siebten Klasse beginnt, also zu einem Zeitpunkt, wo den Mädchen und Jungs noch ausreichend Zeit zur berufl ichen Orientierung und Entscheidung bleibt. Zum anderen ist die lange Laufzeit über drei Schuljahre von großer Bedeutung. Mit diesem Konzept wollten die beiden Initiatorinnen Ute Eßfeld und Annette Feiersinger erreichen, dass die Mittelschüler früh einen Berufswunsch entwickeln und umfassend auf die Anforderungen bei der Bewerbung vorbereitet werden. 2006 startete das Berufsorientierungsprojekt an der (Haupt)- Schule Dietmannsried, wurde dann von der Mittelschule Oy-Mittelberg erfolgreich übernommen,

18 der Klasse 7 A nach zwei Wochen im Bürgerzentrum Pfronten: Kempodium im Orginalton zeigen: Viele Gewerke arbeiteten Hand in Hand und gestalteten „praxis bildet“ war super, weil den Eingangsbereich der Schule neu. Die Metaller fertigten eine Metallstele, der Bau- und Landschaftsgärtnertrupp • Ich viele Berufe testen konnte mauerte und bepfl anzte Beete, platzierte einen Findling und • Ich Neues und Lehrreiches erlebt habe besserte das Pfl aster aus. Die Zimmerer erneuerten sehr de- • Ich endlich richtig arbeiten konnte korativ den Zaun. Die Schreiner ergänzten das Ganze noch • Ich Einblick in den Berufsalltag bekam mit einer Relaxlie- • Ich meine Fähigkeiten und Fertigkeiten testen konnte ge, zwei Picknick- • Ich jetzt weiß, welcher Beruf mir entsprechen würde bänken und zwei • Ich jetzt weiß, welchen Beruf ich nicht mag Langbänken für Und die Schüler/-Innen der 8 M stellten fest, ich fi nde den Pausenhof „praxis bildet“ gut, weil: Schulleiter Herr • Obwohl es sehr stressig war täglich für ca. 90 Personen Frank drückt seine zu kochen, hat mir die Woche in der Küche am besten Wertschätzung im gefallen: Hätte gerne noch zwei Wochen länger gehabt. folgenden Zitat • Mir hat gut gefallen, dass alle freundlich miteinander kurz und eindeutig umgegangen sind. Wir haben viel über Berufe erfahren aus: „Praxis bildet und konnten viel ausprobieren. – die Profi - Berufs- • Man viele Informationen über Berufe bekommt orientierungshelfer • Ich bin froh dass es praxis bildet gibt, denn so haben mit Herz!“ wir einen besseren Start in das Berufsleben. Möglich ist dieses • Dass wir in den verschiedenen Berufen sehr viel selbst- Projekt an der ständig machen durften. Mittelschule Pfron- In den Gemeinden des Schulverbandes Oy/Pfronten fi ndet ten nur durch die man mittlerweile an vielen Stellen gelungene Projektar- großzügige fi nanzi- beiten der Jugendlichen, die unter fachkundiger Anleitung elle Unterstützung der zahlreichen Ausbilder entstanden: der Gemeinden Pfronten, sowie der Oy: Förderung durch Gestaltung des Musikraum , Eingangsbereich der Schule, das staatliche Hexenwäldle in Mittelberg, Kneipanlage in Oy, Picknick- Schulamt und die und Aussichtsplatz in Faistenoy Agentur für Arbeit.

19 ▼ Plateauschuhlauf mit Bürgermeisterin Michaela Waldmann und dem Leiter des Alpenbades Klaus Erl

4400 JJahreahre AlpenbadAlpenbad PPfrontenfronten – uunsernser FamilienbadFamilienbad mitmit AAussichtussicht ffeierteeierte eeineninen rrundenunden GGeburtstageburtstag

Mit viel Spaß und einem bunten Programm für die ganze Das Alpenbad gehört zwischenzeitlich zu Pfronten, wie die Familie wurde zu Beginn der Freibadsaison das runde Schulen oder Kindergärten, denn es ist ein fester Bestand- Jubiläum gefeiert. Neben Schwimmen und Planschen in teil unserer Infrastruktur, der ganz selbstverständlich am den verschiedenen Becken konnten Groß und Klein an Meilinger Hang genutzt werden kann. Hier lernen unsere mehreren Stationen, die von Chili Events und Helfern Kinder und Enkel schon im Vorschulalter das Schwimmen, des Schwimmvereins betreut wurden, ihr Talent unter eine lebenswichtige Sportart in unserer von Seen und Beweis stellen. Besonders beliebt waren dabei die Weihern geprägten Landschaft. Mit Mut und Weitsicht Bobbycar-Rallye und der Plateauschuh-Lauf. Bei einem wurde Anfang der 70er-Jahre in den Tourismus investiert, Wettrutschen des Schwimmvereins Pfronten konnten immerhin über 10,5 Mio DM, eine stolze Summe in der die Teilnehmer ihren „Geschwindigkeitsrausch“ ausle- damaligen Zeit nahm Pfronten und das Land Bayern in die ben und wer hoch hinaus wollte, konnte immer wieder in Hand, um den „Fremdenverkehr“ noch stärker anzukur- mutigen Sprüngen die Sprungtürme ausprobieren. Die beln. Ziel war es zum Einen neben der Breitenbergbahn Band Frischluft sorgte an den Verpfl egungsständen für eine zweite Attraktion für die Erholungssuchenden zu eine heitere gelöste Stimmung und vermittelte somit das schaffen und zum Anderen für die Jugend ein „wichtiges Sommerfeeling, das sich leider nicht in den Temperatu- Zentrum zur sportlichen Ertüchtigung und für die Förde- ren widerspiegelte. rung des Schul- und Vereinssports bereit zu stellen.“

20 Diese Ziele verfolgt die Gemeinde Pfronten mit dem und dem Gymnasium Hohenschwangau ganzjährig gro- Alpenbad noch heute, wenn auch die Wertigkeit sich ßen Anklang. Außerdem bietet es für den Vereinssport zwischenzeitlich mehr hin zur Nutzung durch die Ein- und die Wasserwacht erstklassige Trainingsmöglichkei- heimischen verlagert hat. „Das Alpenbad sollte sich als ten, die von den zahlreichen Mitglieder auch gerne ange- Sport- und Familienbad noch deutlicher positionieren“, nommen werden und ganz selbstverständlich nutzen so Bürgermeisterin Michaela Waldmann zu PFRONTEN auch die Mitglieder der Polizei aus Pfronten und Füssen, MOSAIK, „aus diesem Grund werden wir gemeinsam sowie der Bundeswehr das Alpenbad um ihren Berufs- weiter am Programmangebot arbeiten, um das Bad auf sport zu günstigen Konditionen auszuüben. Damit de- möglichst vielen Ebenen noch attraktiver zu machen. cken wir hier in Pfronten eine Grundversorgung ab, die Natürlich darf auch der touristische Aspekt des Alpenba- in der näheren Umgebung so nicht mehr geboten wird, des nicht verkannt werden“, so Waldmann weiter, „denn ein Sport- und Familienbad zu bezahlbaren Preisen. es stellt ein 1A-Schlechtwetterangebot dar und wird gerade von den Königscardgästen unbedingt genutzt“.

So verwundert es nicht, dass auch rund 40 % der Besu- cher Gäste aus Pfronten und Umgebung sind. Daneben fi ndet das Alpenbad aber gerade bei Pfrontener Famili- en, Senioren und auch den Schulen aus Pfronten, Füssen

▲ Rasante Abfahrt bei der Bobbycar-Rallye

▲ Zeigt her Eure Füße – zeigt her Eure Schuh ▲ Stimmung und gute Laune mit der Band „Frischluft“

21 WWoheroher unsereunsere StraßenStraßen iihrenhren NNamenamen hhaben:aben: ZZerlachwegerlachweg

Das Wort Zerlach klingt fremd. Der Heimatforscher Liborius das althochdeutsche Wort lôh zurück und bezeichnet ein Scholz erwähnt es in seiner Chronik von Pfronten nicht und Gebüsch oder einen Wald. „Zer“ dagegen leitet sich aus sein Kollege Johann Baptist Doser überliefert es zwar als einem ehemaligen Zeitwort ab, mit dem im Mittelhochdeut- Flurname, hat aber keine Erklärung dafür. Nur so viel war schen „verzehren, verbrauchen“ gemeint war. Also ist das ihm klar, dass es etwas mit Wald zu tun haben musste, weil Zerlach ein Wald, den man verbrauchen kann, wenn das es im Vilstal ein Zerlachholz gab. Die abwegige Deutung, es Holz benötigt wird. Dazu musste man ihn während seines sei ein Wald, in dem das Vieh bei großer Hitze wie toll hin- Wachstums schützen, d. h. in den Bann legen. und herläuft (zerrt), gibt er aber nicht weiter. Man sollte meinen, dass es in dem waldreichen Pfronten Auf die richtige Spur bringt uns Benefi ziat Hipp in seiner nie ein Problem mit Bauholz gab. Dem ist aber nicht so! Un- Kappeler Chronik, wo er bei der Erwähnung eines großen sere Vorfahren brauchten jedes Gräslein, um ihr Vieh den Brandunglücks schreibt: „Gut für eine Gemeinde, die mit Winter über füttern zu können. Sie rodeten deshalb auf den einem reichhaltigen Zehrlach versehen ist.“ Damit wird Bergen bis weit hinauf alle Stellen, die man für Weideland klar, dass das Zerlach eine Waldung sein muss, in der und zur Gewinnung von Heu benutzen konnte. Ein Foto, das man Bauholz schlagen konnte. Nun kann der Begriff auch so um 1900 aufgenommen wurde, zeigt den Edelsberg, wo richtig gedeutet werden. Er besteht aus zwei Teilen, einem nur noch die Gräben der Bergbäche einen Baumbestand Grundwort und einem Bestimmungswort. „Lach“ geht auf zeigen. Nicht anders sah es am Breitenberg aus.

22 Raubbau an den noch vorhandenen Wäldern gab es auch. Es war also notwendig, immer wieder ganze Waldabtei- Um sich ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen lungen zu bannen. Solche Flächen können archivalisch wurden immer wieder mal große Baumbestände abge- in Kappel, Weißbach, Kreuzegg, Berg, Ried, Meilingen, holzt und nach auswärts verkauft. 1788 z. B. dezimierte Steinach und Ösch nachgewiesen werden. Aber auch die man in beträchtlichem Umfang den Wankwald, tief hinten anderen Ortsteile hatten zweifellos ein Zerlach, auch im Vilstal. Dazu kamen noch die Pfrontener Kübler, die Röfl euten. Aber Letzteres war sicher nicht dort, wo heute Holzfässer für den Versand vor allem von Gips herstell- mitten im Ort ein kurzes Sträßlein mit Zerlachweg benannt ten. Welche Ausmaße diese Küblerei annahm, belegt wurde. Hier gab es nie einen Wald, denn der fruchtbare eine Dokumentation, die 1816 dem Landgericht Füssen Boden wurde intensiv als Ackerland genutzt. vorgelegt wurde. Danach würden sich in Pfronten 120 „ Gemeindsindividuen“ mit der Gipsfässer-Fabrikation Aber wenigstens ist hier ein uraltes Pfrontener Wort beschäftigen. Sie hätten 36.000 kleinere und größere Be- erhalten geblieben! hältnisse hergestellt und dazu das Holz aus den Gemein- dewaldungen genommen. Wenn dieses Geschäft nicht Bertold Pölcher gänzlich aufhöre, so der Berichterstatter, würde der Nach- kommenschaft ein unersetzlicher Holzmangel drohen.

▲ Geisenhof – Pfrontener Tal um 1850

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