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Für uns in Berlin !

3. Juli 2020

Newsletter „Corona aktuell“

Sehr geehrte Damen und Herren, in der letzten Sitzungswoche vor der parlamentarischen Sommerpause haben wir uns noch einmal mit der Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie beschäftigt.

Mit dem „Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz“ haben wir finanzielle Erleichterun- gen für Unternehmen und Familien auf den Weg gebracht.

Eine erfreuliche Nachricht für Familien: Das Kindergeld wird um den so genann- ten „Kinderbonus“ um einen Einmalbetrag von 300 Euro erhöht. Der Anspruch besteht für jedes Kind, das im Kalenderjahr 2020 für mindestens einen Kalender- monat anspruchsberechtigt ist. Im September werden zusätzlich 200 Euro aus- gezahlt, im Oktober 100 Euro.

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Wir stimmten über den zweiten Nachtragshaushalt ab. Gegenüber dem ersten Nachtragshaushalt sieht er eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von rund 62,5 Milliarden Euro vor. Damit wird die gesamte Neuverschuldung des Bundes ein- schließlich dem ersten Nachtragshaushalt bei 218,5 Milliarden Euro liegen.

Aufgrund der Schwere der Corona-Pandemie ist in diesem Jahr eine sehr hohe Neuverschuldung notwendig. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt sollen hauptsächlich die Maßnahmen des Anfang Juni von der Koalition beschlosse- nen Konjunkturpakets finanziert werden: Darunter fallen z. B. die Instrumente aus dem „Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz“, die Überbrückungshilfen zur Si- cherung von Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen, Investi- tionen in den Ausbau von Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung, aber auch vorgezogene Investitionen des Bundes, die noch in den Jahren 2020 und 2021 anlaufen können.

Die Suche nach einem Kompromiss hat lange gedauert, aber jetzt soll der Koh- leausstieg endgültig unter Dach und Fach gebracht werden. In dieser Woche haben wir entsprechend den Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ das Strukturstärkungs- und ein Kohleaus- stiegsgesetz verabschiedet. Der Ausstieg aus der Stromproduktion mit Braun- und Steinkohle wird damit konsequent vorangetrieben und spätestens 2038 ab- geschlossen. Somit wird nicht nur ein effizienter, rechtssicherer und sozial aus- gewogener Ausstieg aus der Kohleverstromung gewährleistet, sondern auch ein Einstieg bzw. Umstieg in sichere, effizientere und klimafreundlichere Kraft- werkstechnologien, insbesondere in die Kraft-Wärme-Kopplung, ermöglicht.

Besonders hart von der Pandemie ist die Reisebranche betroffen. Mit dem „Ge- setz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Pauschalreisever- tragsrecht“ sollen die Folgen nun abgemildert werden. Reiseveranstalter kön- nen ihren Kunden für vor dem 8. März 2020 gebuchte Pauschalreisen, die we- gen der Corona-Pandemie ausfielen, statt der Erstattung Gutscheine für spä- tere Reisen anbieten. Diese Gutscheine sind über die bisherige Versicherung abgedeckt und falls nötig darüber hinaus durch eine staatliche Garantie über den kompletten Wert abgesichert. Die Garantie greift auch dann, falls ein An- bieter in die Insolvenz geht. Der Kunde bekommt das Geld ausgezahlt, wenn der Gutschein nicht bis Ende 2021 eingelöst wird.

Über die weiteren wichtigen Themen lesen Sie bitte im Newsletter.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers MdB

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Einblicke in meine Arbeit

Auf der Mitgliederversammlung der CDU Neuenheim habe ich erstmals nach der langen Corona-Pause die Chance genutzt, mich in einem Grußwort an die Anwesenden zu wenden. Ich habe mich sehr gefreut, alle gesund und munter wiederzusehen. Nach 17 Jahren als Vorsitzender trat Dr. Jochen Wilhelm nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden an. Dem langjährigen Wegbegleiter und Freund habe ich für seine engagierte Arbeit in seinem Stadtbezirksverband Neuenheim und viele gemeinsame politische Aktionen herzlich gedankt – ver- bunden mit den besten Wünschen für seine berufliche und private Zukunft. Es freut mich sehr, dass er von den anwesenden Parteifreunden einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Mein Glückwunsch gilt dem neu gewählten Vorsitzenden, Stadtrat Matthias Kutsch, der diese Aufgabe mit großer Freude übernommen hat. In meiner Rede habe ich Stellung zu den aktuellen Geschehnissen und Ereignis- sen in Stuttgart bezogen. Wir stehen aus Überzeugung zu unserer Polizei, die oftmals in schwierigsten Einsätzen Leben und Gesundheit für uns riskiert. Ich hoffe, dass diejenigen, die in der nächtlichen Auseinandersetzung Polizistinnen und Polizisten übelst verletzt, Geschäfte verwüstet und geplündert haben, bald ausfindig gemacht und hart bestraft werden. In einem demokratischen Rechts- staat gilt immer die Stärke des Rechts und niemals das Recht des Stärkeren. Darüber hinaus habe ich mich dazu geäußert, dass wir im Zuge der Corona- Krise von Seiten des Deutschen Bundestages schnell reagiert und viel auf den Weg gebracht haben, um vielen durch die Krise betroffenen Menschen im Rahmen des Möglichen zu helfen. Dazu gehören u. a. ein aufgestocktes Kurz- arbeitergeld, Kindergeld, Soforthilfe für Selbstständige und eine Mehrwert- steuer-Senkung, um nur einige wenige Maßnahmen aufzuzeigen. Ich bin der Meinung, dass die Bundesregierung mit Bundeskanzlerin Dr. an der Spitze und die Große Koalition insgesamt hervorragende Arbeit geleistet haben und leisten.

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Am Dienstag habe ich den neuen georgischen Botschafter, Prof. Dr. Levan Izo- ria, zum persönlichen Gespräch getroffen. Am 8. Juni überreichte er Bundes- präsident Dr. Frank-Walter Steinmeier die Beglaubigungsschreiben der georgi- schen Präsidentin Salome Zourabichvili. Im Mittelpunkt des Austausches stan- den die guten Beziehungen zwischen Georgien und der NATO sowie zwischen Georgien und der Europäischen Union. Deutschland setzt sich für eine Annäherung des Landes an Europa ein. Als ers- tes Land der EG haben wir Georgien nach der Unabhängigkeit im Jahr 1991 am 23. März 1992 völkerrechtlich anerkannt und diplomatische Beziehungen aufgenommen. Auch über den Erfolg Georgiens im Kampf gegen die Corona- Pandemie haben wir gesprochen. Ich freue mich auf eine weitere enge Zu- sammenarbeit mit Botschafter Prof. Dr. Izoria.

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Meine aktuelle Pressemitteilung

Prof. h. c. Dr. Lamers: „Die Zeichen stehen klar auf gemeinsamen Widerstand gegen Präsident Trump“

In einem Antwortschreiben an den Vizepräsidenten der Parlamentarischen Versammlung der NATO und stv. Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers, hat sich der Kongress- abgeordnete und Leiter der US-Delegation in der Parlamentarischen Versamm- lung der NATO, Gerald E. Connolly, klar gegen einen Abzug der US-Truppen aus Deutschland ausgesprochen. Im US-Kongress gebe es von beiden Seiten, von Seiten der Demokraten wie der Republikaner, breiten Widerstand gegen die angekündigten Pläne des US-Prä- sidenten, einen Teil der Truppen bis September aus Deutschland abzuziehen. Die Vereinigten Staaten würden weiterhin zu ihren seit 75 Jahren bestehenden Verpflichtungen der kollektiven Verteidigung und transatlantischen Sicherheit stehen. In seiner Antwort betonte Connolly zudem, dass der US-Kongress über die Pläne nicht zuvor konsultiert wurde. „Als überzeugter Transatlantiker bin ich hocherfreut über die schriftliche Ant- wort meines Kollegen Connolly. Bereits in einer Video-konferenz mit Mitgliedern des Präsidiums des NATO-Parlaments in der vergangenen Woche hatte er mir zugesichert, dass viele Kongressabgeordnete sich dem Ansinnen des US-Präsi- denten widersetzen. Das ist ein weiteres klares Bekenntnis zur transatlantischen Verbundenheit zwischen den USA und Europa. Sein persönliches Schreiben an mich reiht sich ein in die deutlichen Zeichen, die wir von Abgeordneten des Repräsentantenhauses und des Senats derzeit erhalten. Das Vorhaben ‚Trup- penabzug‘ halte ich bei diesem breiten Widerstand im Kongress für kaum durchsetzbar. Der US-Präsident hat noch immer nicht verstanden, dass die Stationierung im ureigenen amerikanischen Interesse liegt. Die US-Basen in Deutschland dienen als logistisches Drehkreuz für internationale Missionen der USA weltweit. Mit Rammstein (Logistik) und Landstuhl (US-Krankenhaus) verfügen die USA über zwei zentrale Basen in Deutschland. Die vorhandene exzellente Infrastruktur bei uns hat für die USA enorme Vorteile. Ferner ist die Aufwuchsfähigkeit von Trup- pen im Verteidigungsfall für die Sicherheit vieler Verbündeter entscheidend.

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Was wir brauchen sind Verlässlichkeit und Zusammenhalt im Bündnis und Offen- heit im Umgang miteinander. Einen Streit innerhalb der NATO wegen einer möglichen Truppenverlegung nach Polen oder in die USA sollten wir auf jeden Fall vermeiden. Wir, die Parlamentarier auf beiden Seiten des Atlantiks, lassen uns nicht entzweien und halten an unseren Wertegrundsätzen und Prinzipien fest. In einer Zeit, in der Russland im Windschatten einer dramatischen Corona- Pandemie seine gefährliche Politik der Desinformation und Destabilisierung drit- ter Staaten durch Cyberattacken ungerührt fortsetzt, müssen wir alles tun, um die Geschlossenheit im Bündnis zu bewahren. Ich bin dankbar, dass meine erfahrenen Kolleginnen und Kollegen im US-Kon- gress um die herausragende Bedeutung des Bündnisses und den Umgang mit Freunden und Verbündeten wissen. Deutschland ist ein verlässlicher Bündnis- partner und leistet einen herausragenden Beitrag für Frieden und Freiheit in vie- len Teilen der Welt. Als zuständiger Berichterstatter meiner Fraktion zum Thema Truppenabzug im Verteidigungsausschuss werde ich dies in der morgigen Sit- zung entsprechend ausführen“, so Prof. h. c. Dr. Lamers.

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Pressemeldungen der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg in dieser Woche

Mit diesem Paket steuern wir aus der Krise

Der Deutsche hat am Donnerstag in Reaktion auf die Corona-Krise den zweiten Nachtragshaushalt beschlossen. Damit um- fasst der Bundeshaushalt 2020 insgesamt Ausgaben in Höhe von 508,5 Milliarden Euro. Die zusätzlichen Mittel dienen vor allem der Finanzie- rung des mit dem zweiten Corona-Steuerhilfegesetz verabschiedeten „Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets“ der Koalitionsfraktionen. Insgesamt liegt die Nettokreditaufnahme in diesem Jahr damit bei rund 217,7 Milliarden Euro. MdB (Wahlkreis Konstanz) machte in der Debatte klar, dass die Schuldenaufnahme nur möglich ist, weil vorher an der „Schwarzen Null“ festgehalten wurde: „Die Solidität von gestern gibt uns jetzt die Kraft in der Krise. Für uns ist dabei entscheidend, dass wir die Schuldenaufnahme jetzt mit der klaren Ansage, mit dem Verspre- chen verbinden: Wir werden, sobald es wieder besser läuft, sobald die Maßnahmen ihre Wirkung zeigen, sobald die Konjunktur anspringt, da- rangehen, die Schulden zurückzuzahlen. Wir werden das nicht mit Steuererhöhungen tun, weil diese die soziale Marktwirtschaft nicht stärken, sondern behindern. Wir wollen das dadurch tun, dass wir ge- meinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Betrieben dieses Land voranbringen und die Mittel nutzen, um zu soliden Haushalten zurückzukommen“.

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Auch MdB (Wahlkreis Biberach) hob als Mitglied des Haus- haltsausschusses den Nutzen des Nachtragshaushalts hervor: „Mit dem zweiten Nachtragshaushalt gehen wir heute den Weg zur Bewäl- tigung der Krise konsequent weiter. Im ersten Nachtragshaushalt, im März, ging es darum, unsere Unternehmen und Betriebe am Leben zu halten und unsere Volkswirtschaft vor einem Zusammenbruch zu be- wahren. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt schaffen wir nun eine Brandmauer gegen den Abschwung. Wir wollen die Wirtschaft ankur- beln und gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.“ Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte den Regie- rungsentwurf noch in einigen Punkten geändert – unter anderem durch 200 Millionen Euro für ein Überbrückungsprogramm für Sportver- eine sowie 600 Millionen Euro zusätzlich für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur. Dazu MdB (Wahlkreis Neckar-Zaber): „Mit einem starken Hilfspaket stützen wir Sportvereine und Teamsportarten im se- miprofessionellen Wettbewerb, die besonders hart von der Corona- Krise betroffen sind. Durch die Pandemie und das einhergehende Kontakt- und Veranstaltungsverbot sind die semiprofessionellen Wett- bewerbe im Sport seit Mitte März 2020 beinah vollständig zum Erliegen gekommen. Damit sind für viele Vereine existentielle Einnahmen aus dem Zuschauerbereich vollständig weggebrochen. Im Gegensatz zu möglichen ‚Geisterspielen‘ der Fußball-Bundesliga finden in anderen Teamsportarten bis auf weiteres keine regulären Wettbewerbe statt. Es drohen zahlreiche Insolvenzen und damit das Aussterben einer über Jahrzehnte gewachsenen Sport- und Vereinskultur in Deutschland. Mit einem Überbrückungsprogramm wollen wir zum Erhalt der vielfältigen Sportlandschaft in Deutschland beitragen. Die Hilfen sollen für die Mo- nate von April bis Dezember 2020 gelten und den besonderen Rah- menbedingungen im Sport Rechnung tragen. Ebenfalls werden auf- grund des erheblichen Sanierungsbedarfs der kommunalen Infrastruk- tur zusätzliche Fördermittel bereitgestellt.“ Am Montag hatte der Deutsche Bundestag das zweite Corona-Steu- erhilfegesetz beschlossen, mit dem unter anderem die durch die Corona-Pandemie geschwächte Kaufkraft gestärkt, Familien unter- stützt und Länder und Kommunen entlastet werden sollen. Neben der Senkung der Mehrwertsteuer für ein halbes Jahr ab dem 1. Juli 2020 enthält das Gesetz auch einen einmaligen Kinderbonus von 300 Euro, der in zwei Teilen im September und Oktober 2020 ausgezahlt wird.

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Ebenfalls Teil des Pakets: Verbesserte Regelungen bei der Fälligkeit von Einfuhrumsatzsteuer, steuerlichem Verlustrücktrag und der linea- ren Abschreibung beweglicher Wirtschaftsgüter für Unternehmen so- wie eine Erhöhung der Bemessungsgrundlage der steuerlichen For- schungszulage sowie der privaten Nutzung von klimafreundlichen Dienstwagen. Andreas Jung MdB (Wahlkreis Konstanz): „Mit diesem Paket wollen wir aus der Krise steuern: Wir entlasten, ermuntern und erneuern. Es gibt breite Unterstützung und keine Schieflage: Steuern werden gesenkt, Familien unterstützt, Sozialabgaben gedeckelt und Stromkosten ge- bremst. Mit all dem wird die Liquidität gestärkt. Wir wollen, dass Bürger und Betriebe in schwerer Zeit „flüssig“ sind. Andere nennen das Gieß- kanne, für uns ist es der Weg aus der Krise. Denn nur dann können sie auch investieren - und das brauchen wir, damit die Konjunktur wieder anspringt. Auch die bessere Steuerabschreibung und die Entlastung der Kommunen begünstigt Investitionen. Auf die Konjunkturanreize setzt das Zukunftspaket auf, mit Klimaschutz und Digitalisierung im Mit- telpunkt. Bessere Steuerförderung für Forschung und neue Energie mit der Wasserstoffstrategie, nachhaltige Mobilität und digitale Infrastruk- tur in den Schulen: Das ist eine Vitaminspritze für die Zukunft unseres Landes! Konjunktur und Zukunft, Wumms und Vitamin - mit diesem Pa- ket bringen wir das zusammen.“ # Video der Rede von Andreas Jung MdB # Video der Rede von Josef Rief MdB

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Grünes Licht für den Kohleausstieg

Deutschland macht sich auf den Weg, aus der Verstromung von Stein- und Braunkohle auszusteigen. Spätestens 2038 soll das letzte Kraftwerk vom Netz gehen, der Strukturwandel in den betroffenen Regionen wird mit 40 Milliarden Euro gefördert. Das hat der Deutsche Bundestag am Freitag beschlossen. Dr. MdB (Wahlkreis Waiblingen): „Der Weg ist frei für einen verlässlichen, sozial-verträglichen und rechtssicheren Kohleaus- stieg. Mit einem neuen Programm für erneuerbare Wärme und einem Umrüstprogramm für hocheffiziente Kraftwerke setzen wir neue An- reize für den Wechsel von Kohle hin zu klimafreundlichen, erneuerba- ren Technologien. Insbesondere jüngere Kraftwerke bekommen damit eine Perspektive für unsere zukünftige Energieversorgung. Wir schaffen damit Planungs- und Investitionssicherheit. Mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen für die KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) leisten wir einen zentralen Beitrag für die Versorgungssicherheit und Umweltver- träglichkeit. Mit den Gesetzen zum Kohleausstieg und zur Strukturstär- kung ist der Weg frei für eine verlässliche Zukunftsperspektive für be- troffene Regionen und Beschäftigte." Andreas Jung MdB (Wahlkreis Konstanz): „Der besonderen Situation Baden-Württembergs mit jungen effizienten Kohlekraftwerken wird nun mit Rückenwind für klimafreundlichen Umstieg Rechnung getra- gen. Dafür haben sich die baden-württembergischen Landesgruppen der CDU und der SPD-Bundestagsabgeordneten gemeinsam vehe- ment eingesetzt - mit Erfolg: Der Kohleausstieg kann kommen und es gibt eine Milliarde Euro zusätzlich für den Umbau auf klimaneutrale Wärmenutzung. Ein Fortschritt für den Klimaschutz und ein Erfolg für Baden-Württemberg: Der Weg von der Jungsteinzeit ins Erneuerbaren- Zeitalter wird geebnet, Arbeitsplätze werden gestärkt und Investitio- nen gesichert. Sollten trotzdem Stellen abgebaut werden müssen, gibt es nun auch für die Beschäftigten baden-württembergischer Kohle- kraftwerke Unterstützung mit dem Anpassungsgeld.“

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Deutschland übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

Von MdB (Wahlkreis Pforzheim) „Deutschland hat am 1. Juli 2020 für ein halbes Jahr die Ratspräsident- schaft in der Europäischen Union übernommen. Diese Ratspräsident- schaft wird ganz anders ablaufen, als das geplant war, denn die Be- wältigung der Pandemie überlagert im Augenblick vieles. Die Erwar- tungen an die deutsche Präsidentschaft sind in ganz Europa sehr groß. Neben dem Brexit stehen uns vor allem bei dem sehr techni- schen Thema des so genannten "Mehrjährigen Finanzrahmen" harte Verhandlungen bevor. Es geht dabei ganz handfest ums Geld: Wel- che Mittel stehen der EU in den nächsten sieben Jahren zur Verfü- gung? Aus diesem Finanzrahmen werden dann die EU-Haushalte für die einzelnen Jahre entwickelt. Kommt bis zum 31.12.20 keine Einigung zustande, stehen viele EU-Projekte vor dem Aus, wie zum Beispiel "Eras- mus plus", mit dem junge Menschen im Ausland studieren oder einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren können. Dieser Finanzrahmen wird ganz anders aussehen, als dies noch vor Kurzem geplant war, denn jetzt stehen natürlich der Neustart der Wirtschaft und die Bewältigung der Pandemie im Vordergrund. Das heißt aber nicht, dass die anderen Themen wie Digitalisierung, Klimaschutz, unser Verhältnis zu China, eine verstärkte Zusammenarbeit mit Afrika und natürlich der Brexit keine Rolle spielen, ganz im Gegenteil. Die EU wird von außen betrachtet wesentlich stärker wahrgenommen, als wir uns selbst sehen. Außerdem sind wir uns in vielen Dingen sehr viel einiger, als dass das manchmal den Eindruck hat. Es ist unsinnig zu glauben, die einzelnen Mitgliedsstaaten könnten die Herausforderun- gen, die aus der Digitalisierung, der Globalisierung und der Verschie- bung der Machtzentren in der Welt entstehen, alleine lösen. Und für die Zukunft auch darum, dass wir in einer globalisierten Welt unsere Art zu leben, unseren Wohlstand und unsere soziale Absicherung nur er- halten können, wenn wir als Europa zusammenstehen. Alleine hat auch Deutschland nicht das Gewicht, um den USA oder China die Stirn zu bieten. 13

Deutschland stand auch bei seiner letzten Ratspräsidentschaft 2007 vor sehr ernsten Herausforderungen. Damals war gerade die europäi- sche Verfassung gescheitert und Deutschland gelang die Verständi- gung auf den Vertrag von Lissabon. Weil Angela Merkel das damals so gut gemeistert hatte, sind jetzt die Erwartungen an sie natürlich sehr groß. Man weiß eben, dass Deutschland und vor allem die Bundes- kanzlerin die Rolle des Moderators sehr gut ausüben kann. Sie ist die dienstälteste Regierungschefin und hat damit ohne Zweifel eine große Erfahrung. Und vor allem ist Europa für sie eine Herzenssache. Deshalb wird es ihr größtes Anliegen sein, die Europäische Union in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Das passende Motto dazu hat sie bereits ausgegeben: "Gemeinsam Europa wieder stark machen". Das liegt auch in unserem ureigensten Interesse, denn wir verdanken Europa unseren Wohlstand. Deutschland würde es nicht gut gehen, wenn es Europa nicht gut ginge.“ # Video der Rede von Gunther Krichbaum MdB

EZB hat Vorgaben aus Karlsruhe erfüllt

„Das ist ein starkes Signal nach Frankfurt, Karlsruhe und Brüssel: Die Bundesbank muss nicht aus PSPP aussteigen, so sieht das eine breite Mehrheit im Bundestag. Denn aus den überstellten Dokumenten geht hervor: In den Beratungen der EZB wurden auch wirtschaftliche Aus- wirkungen einbezogen. Eine Prüfung der Verhältnismäßigkeit wurde nachvollziehbar dargelegt. Das erklären vier Fraktionen, zwei aus der Regierung, zwei aus der Opposition. In dem Antrag geht es nicht um politische Zustimmung zum Anleihekauf, nicht einmal um eine Bewer- tung des Ergebnisses der Abwägung zwischen Währungszielen und wirtschaftlichen Folgen. Die EZB entscheidet unabhängig. Es geht al- lein darum, ob eine Verhältnismäßigkeitsprüfung durchgeführt und dokumentiert wurde.

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Das ist der Punkt im Karlsruher Urteil und dazu bezieht der Bundestag eindeutig Position. Darüber hinaus werden wir unsere Verantwortung für die europäische Integration dauerhaft und konsequent wahrneh- men. Das ist nicht nur der Auftrag des Grundgesetzes: Es entspricht dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und unserer festen Überzeu- gung“, so Andreas Jung MdB in der gestrigen Bundestagsdebatte. # Video der Rede von Andreas Jung MdB

Vorbehaltlos hinter unsere Polizisten stellen

Die Krawallen in der Stuttgarter Innenstadt sind aus Sicht des stellvertre- tenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden MdB (Wahlkreis Schwarzwald-Baar) „die Quittung für das polizeifeindliche Klima der vergangenen Wochen. Unsere Einsatzkräfte sind in der öffentlichen De- batte zum Feindbild verunglimpft worden: Dazu gehören die Äußerun- gen Saskia Eskens, die mit dem Pauschalvorwurf eines angeblich ‚la- tenten Rassismus’ ein generelles Misstrauen gegenüber Sicherheitskräf- ten zum Ausdruck brachte, genau wie die verächtliche Kolumne in der ‚taz‘. Nicht vergessen dürfen wir das unsägliche Antidiskriminierungsge- setz des rot-rot-grün regierten Landes Berlin, das die Beweislast zu Las- ten der Polizisten und der anderen Bediensteten umkehrt und diese da- mit der Willkür von Tatverdächtigen aussetzt.

Dieses Umfeld voller Misstrauen und pauschaler Verurteilungen hat zweifelsohne zu den Ereignissen von Stuttgart beigetragen. Klar aber ist: Wer unsere Polizei verunglimpft, verunglimpft auch unseren Staat. Unser Rechtsstaat muss sich vorbehaltlos hinter unsere Polizisten stellen und die Täter unter Ausnutzung des vollen Strafrahmens zur Verantwortung ziehen. Insbesondere gilt es nun, die Hintergründe und Abläufe der Stuttgarter Krawalle detailliert zu ermitteln und die polizeilichen Erkennt- nisse offen darzulegen. 15

Angesichts der im Internet kursierenden Aufnahmen verbietet es sich, pauschal verharmlosend von einer außer Kontrolle geratenen ‚Par- tyszene‘ zu sprechen. Es gilt, die Ermittlungsergebnisse abzuwarten, be- vor die Stuttgarter Ereignisse angemessen beurteilt werden können.“

Unions-Innenexperte MdL (Wahlkreis Lörrach) erklärte, Respektlosigkeit und Gewalt gegen Polizisten seien kein Stuttgarter Phä- nomen. „Es ist ein trauriger Höhepunkt eines bundesweiten Trends, den wir schon länger beobachten“, sagte Schuster. Deshalb habe der Ge- setzgeber schon 2017 Strafverschärfungen bei Angriffen gegen Polizei- und Vollstreckungsbeamte vorgenommen und das Strafmaß auf drei Monate bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe hochgesetzt. Diese Regelungen müssten nun „noch schneller und konsequenter zu Sanktionen führen, die für den Täter spürbar auf dem Fuß folgen“. In der Praxis bedeute das nach den Worten Schusters „Schnellverfahren unter einem Monat, Strafmaß der Freiheitsstrafen nach oben verschärfen, keine Verfahrens- einstellungen, keine Strafbefehle sondern Hauptverhandlungen auch für Ersttäter und keine Deals“. Die Staatsanwaltschaften müssten dafür mit spezialisierten Dezernaten ausgestattet werden. „Ich bin überzeugt, dass sich besonders Ersttäter so von einer Wiederholung abhalten las- sen“, bekräftigte Schuster.

Kein Platz für Hass und Hetze

Am Donnerstag fand auf Einladung der Integrationsbeauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion MdB ein integrationspoliti- sches Frühstücksgespräch mit den Berichterstatterinnen und Berichter- stattern unserer Fraktion statt. Thema des Gesprächs war „Rechtsextre- mismus und Muslimfeindlichkeit“.

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Als besonderer Gast war der Botschafter Neuseelands in Berlin, S.E. Ru- pert Holborow, eingeladen, der den Kolleginnen und Kollegen einen Einblick in die Situation Neuseelands nach dem Anschlag auf zwei Mo- scheen in Christchurch im März 2019 gab. Seitens der Bundesregierung nahmen als weitere Impulsgeber die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Wid- mann-Mauz MdB, sowie der Parlamentarische Staatssekretär beim Bun- desminister des Innern, für Bau und Heimat, Prof. Dr. Günter Krings MdB, teil. Die Schilderungen des Botschafters, wie die neuseeländische Ge- sellschaft mit dem Anschlag umgegangen ist, haben die Runde beein- druckt. Der Anschlag hat Neuseeland im Kern erschüttert und trotzdem nicht gespalten. Im Gegenteil haben Regierung und Bevölkerung mit großem Mitgefühl reagiert. Auch die muslimische Gemeinschaft hat sich nicht abgewendet, sondern sich offensiv als Teil der Gesellschaft positioniert. Als Reaktion auf den Anschlag wurde das Waffenrecht ver- schärft und eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitung eingesetzt. Mit der Einberufung des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechts- extremismus und Rassismus und dem Gesetzespaket gegen Rechtsext- remismus und Hasskriminalität gehen wir auch in Deutschland richtige und notwendige Wege.

Nina Warken MdB, Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Bundestags- fraktion, (Wahlkreis Odenwald-Tauber): „Integration kann nur in einem Klima gelingen, in dem Menschen mit Migrationshintergrund kein Hass entgegenschlägt. Leider mussten wir in Deutschland in jüngster Vergan- genheit ganz andere Erfahrungen machen – ob es der Mord an Walter Lübcke, der menschenverachtende Anschlag in Hanau mit mehreren Toten oder die verbale Gewalt ist, die sich gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund, vielfach Musliminnen und Muslimen, im Netz ver- breitet. Wir müssen uns eingestehen: Hass, Hetze und Rassismus sind Re- alität in Deutschland. Vieles wurde seitdem auf den Weg gebracht, wie z.B. der Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus oder das Gesetzespaket gegen Rechtsextremismus und Hasskriminalität. Hier gilt es weiterhin mit Elan und Nachdruck dran zu arbeiten.“

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Staatsministerin Annette Widmann-Mauz MdB, Beauftragte der Bundes- regierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, (Wahlkreis Tübin- gen-Hechingen): „Wir müssen nach den Anschlägen von Halle und Ha- nau und dem Mord an Walter Lübcke auf allen Ebenen konsequent gegen Hass und Gewalt vorgehen. Rechtsextremismus und Rassismus bedrohen unseren Zusammenhalt und unsere Demokratie. Unser Ziel muss es sein, dass in Deutschland jede und jeder auf dem Boden unse- res Grundgesetzes ohne Angst verschieden sein kann. Ein Unterschei- den in „Ihr und Wir“ bedroht unsere Integrationserfolge und die Vielfalt, von dem unser Land in der Mitte Europas gesellschaftlich und wirt- schaftlich profitiert. Wir sind als CDU/CSU-Bundestagsfraktion gefragt, damit die Diskussion über Rassismus in Deutschland in der Mitte der Ge- sellschaft geführt wird – nicht an ihren Rändern. Wir müssen Rassismus und Diskriminierung erkennen, benennen und bekämpfen.“

Mehrwert für Patienten

Von MdB (Wahlkreis Stuttgart II)

„Der Deutsche Bundestag hat in dieser Woche das Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (Patienten- daten-Schutz-Gesetz - PDSG) beschlossen. Mit dem Patientendaten- Schutz-Gesetz werden die Krankenkassen dazu verpflichtet, ihren Ver- sicherten ab 2021 eine elektronische Patientenakte anzubieten. Versi- cherte werden künftig Daten über Behandlungen digital zur Verfügung haben. Zugriff auf seine Daten hat der Versicherte über eine App. Die Nutzung der elektronischen Patientenakte für den Versicherten ist frei- willig. Er entscheidet von Anfang an, welche Daten gespeichert wer- den, wer zugreifen darf und ob Daten wieder gelöscht werden. 18

Ob Diagnosedaten, Rezepte, Impfausweis oder das Zahn-Bonusheft - in Zukunft haben Versicherte die Möglichkeit, alle wichtigen Doku- mente gebündelt auf ihrem Drittgerät zu speichern und Zugriffrechte selbstbestimmt zu erteilen. Größtmögliche Patientensouveränität ga- rantiert die grundsätzliche Freiwilligkeit sowie die zu jedem Zeitpunkt si- chergestellte Hoheit über die eigenen Daten. Dieses Paket stimmt zu- versichtlich, dass die elektronische Patientenakte ein Erfolg wird.“

Unterstützung für die Reisebranche

Neben der Gastronomie wurde die Tourismus-Branche wohl am härtes- ten von der Corona-Pandemie getroffen. Mit einer freiwilligen Gut- scheinlösung, die der Bundestag beschlossen hat, sollen sowohl Reise- veranstalter als auch Kunden zu ihrem Recht kommen. Das Geschäft mit Reisen – vor allem ins Ausland – läuft nur sehr schleppend wieder an. Laut Statistischem Bundesamt gingen die Umsätze in der Reisebran- che im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um rund 23 Prozent zu- rück. Vor allem kleinen und mittelgroßen Reisebüros und -veranstaltern droht jetzt das wirtschaftliche Aus. Mit dem „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Pauschalreisevertragsrecht“ werden die Folgen abgemildert.

Das Gesetz sieht vor, dass Reiseveranstalter ihren Kunden für vor dem 8. März 2020 gebuchte Pauschalreisen, die wegen der Corona-Pande- mie ausfielen, statt der Erstattung Gutscheine für spätere Reisen anbie- ten können. Diese Gutscheine sind über die bisherige Versicherung ab- gedeckt und falls nötig darüber hinaus durch eine staatliche Garantie über den kompletten Wert abgesichert. Diese Garantie würde auch dann greifen, falls ein Anbieter in die Insolvenz ginge. Wird ein Gut- schein nicht bis Ende 2021 eingelöst, bekommt der Kunde das Geld ausgezahlt. 19

Der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei MdB, betonte, dass im Zuge der Pandemie eine ganze Reihe von Ge- setzen auf den Weg gebracht worden seien – aber „in der Reisewirt- schaft haben wir es mit so dramatischen Sonderfaktoren zu tun, dass wir zusätzlich individuelle Lösungen brauchen, um der Branche zu hel- fen“. Das neue Gesetz leiste einen wichtigen Beitrag dazu, dass über Jahrzehnte gewachsene Wirtschaftsstrukturen nicht im Rahmen der Corona-Krise zusammenbrechen. Frei mahnte: „Wir haben es hier mit einer extremen Situation zu tun, auf die wir eine passgenaue Antwort finden mussten.“ Die Gutscheine seien durch die staatliche Absiche- rung attraktiv gemacht worden – die Kunden könnten sie also guten Gewissens annehmen.

# Video der Rede von Thorsten Frei MdB

Umsetzung der Entsenderichtlinie

Am 18. Juni 2020 haben wir im Deutschen Bundestag das Gesetz zur Umsetzung der Arbeitnehmer-Entsenderichtlinie verabschiedet. Damit haben wir diese EU-Richtlinie fristgerecht eins zu eins umgesetzt. Die überarbeitete Entsenderichtlinie soll die Arbeitsbedingungen entsand- ter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbessern. Es gilt dabei das europäische Prinzip: Gleicher Löhne für gleiche Arbeit am gleichen Ort. Neben der Berücksichtigung dieses Prinzips schützen wir mit der Umset- zung der Arbeitnehmer-Entsenderichtlinie die deutsche Wirtschaft vor Lohndumping und unfairer Konkurrenz aus anderen europäischen Mit- gliedstaaten. Wir schaffen faire Wettbewerbsregeln für Unternehmen und gleiche Lohnvorschriften für alle, die in Deutschland arbeiten.

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Entsandte profitieren künftig in stärkerem Umfang als bisher von einheit- lichen und besseren Arbeitsbedingungen, u.a. durch die Anwendung von bundesweit allgemeinverbindlich erklärten Tarifverträgen. Bisher galten nur die Vorschriften über „Mindestentgelte“.

Künftig gelten die Vorschriften über alle Elemente der „Entlohnung“. Es wird also sichergestellt, dass Überstundensätze, Zulagen (z.B. Schmutz- und Gefahrenzulagen) und Sachleistungen des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin für alle nach Deutschland Entsandten geleistet werden müssen. Zugleich kann die Vergütung stärker nach Tätigkeit, Qualifika- tion und Berufserfahrung differenzieren. Lohn, den der entsandte Ar- beitnehmer zur Erstattung seiner Aufwendungen erhält, darf künftig nicht mehr auf die Entlohnung angerechnet werden. Für langzeitent- sandte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gilt künftig das gesamte deutsche Arbeitsrecht, das heißt, alle gesetzlichen und tarifvertragli- chen Regeln.

Das Gesetz regelt zudem die Anforderungen an gestellte Unterkünfte sowie den Arbeitsschutz. Das ist gerade – auch aus aktuellem Anlass – mit Blick auf die Missstände in der Fleischwirtschaft sehr wichtig. In ei- nem Änderungsantrag haben sich die Koalitionsfraktionen unter ande- rem darauf verständigt, dass Tarifverträge, die Regelungen zu Unter- künften enthalten, nicht von anderen Tarifverträgen verdrängt werden dürfen. Damit schaffen wir klare und kontrollierbare Regelungen. Denn Arbeitsbedingungen, die in bundesweit geltenden allgemeinverbindli- chen Tarifverträgen geregelt sind, finden nunmehr auch auf entsandte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allen Branchen Anwendung. Bislang galt dies nur für das Baugewerbe. Die in bundesweit geltenden allgemeinverbindlichen Tarifverträgen enthaltenen Entlohnungsbedin- gungen werden von den Zollbehörden kontrolliert, die noch einmal um ca. 1.000 neue Mitarbeiter verstärkt werden. Damit setzen wir ein deut- liches Zeichen für Ordnung auf dem unserem Arbeitsmarkt und im Kampf gegen unlauteren Wettbewerb.

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Grundrente kommt

Von Peter Weiß MdB (Wahlkreis Emmendingen-Lahr)

„Im Wahlprogramm und vielen Beschlüssen haben CDU und CSU das Prinzip vertreten, dass derjenige, der lange in die Rentenversicherung einbezahlt, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, im Renten- alter finanziell mehr haben sollte als eventuell nur Grundsicherung. Des- halb haben wir in der letzten Legislaturperiode durchgesetzt, dass für alle Formen zusätzlicher Altersvorsorge, wie Betriebsrente oder privater kapitalgedeckter Zusatzrente, in der Grundsicherung ein Freibetrag von 100 Euro monatlich gilt. Zusätzliche Altersvorsorge lohnt sich also für je- den. Jetzt machen wir mit dem Grundrentengesetz konsequenterweise das Gleiche für die gesetzliche Rente: Nach mindestens 33 Jahren Grundrentenzeiten beträgt der Freibetrag mindestens 100 Euro und steigt je nach Höhe der Rente bis auf maximal 216 Euro (halber Regel- satz Arbeitslosengeld II). Diese Neuregelung ist richtig und entspricht un- serem Programm.

Das Gesetz sieht vor, dass für Menschen, die mindestens 33 Grundren- tenjahre zurückgelegt haben, niedrige Rentenanwartschaften ange- hoben werden können. Die Anhebung erfolgt, wenn die eigene Ren- tenanwartschaft weniger als 80% aber mindestens 30% der eines Durch- schnittsverdieners beträgt. Im Einzelfall kann es annähernd zu einer Ver- doppelung der Rentenanwartschaften führen. Auf über 80% eines Durchschnittsverdieners werden die Rentenanwartschaften aber nicht angehoben. Diese Höherwertung der Rentenansprüche ist aber an klare Einkommensgrenzen gebunden. Das hat die CDU/CSU durchge- setzt. Damit wird die Höherwertung generell nur auf diejenigen voll an- gewandt, die aufgrund niedriger Rente und niedrigem Gesamteinkom- men auf die Höherwertung tatsächlich angewiesen sind. 22

Die Einkommensprüfung ist Voraussetzung für die Grundrente. Eine so- lide und auskömmliche Altersvorsorge muss auf mehreren Säulen ste- hen. Deshalb war es für die CDU/CSU wichtig, auch eine Stärkung der Zusatzrente für Geringverdiener durchzusetzen. In der betrieblichen Al- tersvorsorge (bav) bauen wir das Instrument der rein arbeitgeberfinan- zierten bav-Förderung aus mit einer Verdoppelung des Förderbetrages von 144 Euro auf 288 Euro jährlich. Den Kreis der Förderberechtigten bauen wir deutlich aus, weil zukünftig nicht mehr eine monatliche Ge- haltsgrenze von 2.200 Euro gilt, sondern von 2.575 Euro. Zudem wurde fest vereinbart, dass im Oktober 2020 eine Neuregelung der sogenann- ten Riester-Rente vorgelegt wird.“

# Video der Rede von Peter Weiß MdB

Digitale Bildung - heilsamen Schock nutzen!

Beim virtuellen Meet&Greet der CDU/CSU-Fraktion am 30.6. zu „Digitale Bildung – heilsamen Schock nutzen! #leben2030“ hat MdB (Wahlkreis ) als Berichterstatterin für den Digitalpakt Schule mit dem Fraktionsvorsitzenden , Bundesministerin für Bildung und Forschung , Nadine Schön, und Exper- ten aus der Community über die Zukunft der digitalen Bildung diskutiert. Man war sich einig, dass die Corona-Krise gezeigt habe, wie wichtig es sei, dass wir bei der Digitalisierung unserer Schulen weiter entschlossen vorangehen. Ronja Kemmer hat dabei klargemacht, dass man seit Be- ginn der Schulschließungen mit zusätzlicher Unterstützung für unsere Schulen und Schüler schnell und passgenau reagiert habe. Aus dem Digitalpakt Schule wurden 100 Millionen Euro kurzfristig für die Auswei- tung des digitalen Unterrichts bereitgestellt, 15 zusätzliche Millionen, um Schulen zu unterstützen, die bislang keinen Zugang zu Cloud-Lösungen haben. 23

Mit dem Sofortausstattungsprogramm in Höhe einer halben Milliarde Euro für mobile Endgeräte haben wir einen wichtigen Schritt unternom- men, um zu vermeiden, dass Schüler mangels notwendiger digitaler Ausstattung nicht am digitalen Unterricht teilnehmen können. „All diese Maßnahmen wurden in die Architektur des Digitalpakts eingefügt“. Da- mit, so Kemmer, „reagieren wir schnell und bauen gleichzeitig nachhal- tige Strukturen auf“.

Nahost: Zwei-Staaten-Lösung verteidigen

Von MdB (Wahlkreis Aalen-Heidenheim)

„55 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutsch- land geben uns Anlass, darüber nachzudenken, was uns dieses histori- sche Wunder – unsere Freundschaft trotz und nach der Shoah – eigent- lich bedeutet. Ich bin der Überzeugung: Es bedeutet vor allem Verant- wortung für Israel, für das Existenzrecht und die Sicherheit Israels und auch für das Israel in all seiner Vielfältigkeit, das wir so schätzen und lieben. Deshalb ist und bleibt in unserer Regionalpolitik der Einsatz für Israel handlungsleitend! Gleichzeitig muss uns insbesondere in dieser Zeit bewusst sein, dass die Umsetzung der Annektionspläne von Teilen des Westjordanlandes unvereinbar wäre mit geltendem Völkerrecht. Vielmehr würde die Umsetzung auch eine akute Bedrohung der wich- tigsten israelischen Sicherheitsinteressen und der Stabilität Jordaniens darstellen. Von israelischer militärischer Seite wurde mir dies immer wie- der auf zahlreichen Dienstreisen bestätigt. Unser Einsatz für Israel ist also vor allem dann ehrlich, wenn er mit Nachdruck deutlich macht, dass wir die verhandelte Zwei-Staaten-Lösung umsetzen wollen, damit Israel als jüdischer und demokratischer Staat in anerkannten und dauerhaft sicheren Grenzen bestehen kann.“

# Video der Rede von Roderich Kiesewetter MdB 24

Was macht eigentlich … der Petitionsausschuss?

Der Petitionsausschuss ist erste Anlaufstelle für die Anliegen der Bürge- rinnen und Bürger, denn er beschäftigt sich ausschließlich mit Bitten o- der Beschwerden aus der Bevölkerung. Dadurch erfährt der Petitions- ausschuss aus erster Hand, ob Gesetze das beabsichtigte Ziel erreichen oder zu neuen Problemen führen und daher noch einmal kritisch über- prüft werden sollten, oder ob der Bundestag in einem bestimmten An- liegen aktiv werden soll.

Nach Artikel 17 des Grundgesetzes kann jede Person eine Petition beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags einreichen - entweder schriftlich oder online über das Portal des Petitionsausschusses. Wenn eine Petition öffentlich eingereicht wird, können andere Menschen diese Petition ebenfalls unterzeichnen. Wird eine Petition nach Eingang innerhalb von vier Wochen von 50.000 oder mehr Personen unterstützt, wird über sie im Regelfall im Petitionsausschuss öffentlich beraten. Das Besondere daran: Die Petentin oder der Petent wird zu dieser Beratung eingeladen und darf das Anliegen persönlich vor den Abgeordneten des Petitionsausschusses vorbringen.

Aber auch ohne dieses Quorum wird jede Petition parlamentarisch ge- prüft - selbst, wenn sie nur von einer einzigen Person kommt. Diese Prü- fung mündet nicht immer in ein Gesetzgebungsverfahren. Oft werden auch Informationen aus Bundesbehörden angefragt, um den Sachver- halt zu klären. Wichtig ist: Nur Petitionen, die direkt beim Bundestag ein- gereicht werden, werden vom Petitionsausschuss beraten. Petitionen auf privaten Petitionsportalen wie attac, openpetition oder change.org dagegen werden nicht im Petitionsausschuss beraten.

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Marc Biadacz MdB (Wahlkreis Böblingen) und Hermann Färber MdB (Wahlkreis Göppingen), die beiden Vertreter der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg im Petitionsausschuss, raten deshalb: „Wenn Ihnen ein Anliegen wichtig ist, richten Sie dieses an den Petitionsaus- schuss des Deutschen Bundestages und unterstützen Sie auch dort öf- fentlich eingereichte Petitionen! Nur dann können Sie sicherstellen, dass sich der Deutsche Bundestag auf jeden Fall mit Ihrem Anliegen be- schäftigt und Ihr Einsatz nicht ohne Wirkung bleibt."

# Mehr Informationen finden Sie auf dem Portal https://epetitionen.bundestag.de.

Reden & Videos Pressemeldungen Kontakt

Plenarsitzungen, Beiträge Aktuelle Pressemeldungen Platz der Republik und Reden der baden-würt- der CDU-Landesgruppe fin- Paul-Löbe-Haus tembergischen CDU-Abge- den Sie auf der Website der 11011 Berlin ordneten sind jederzeit ab- CDU-Landesgruppe. Tel. 030 / 227 - 70269 rufbar unter bundes- Fax 030 / 227 - 76251 tag.de/mediathek. E-Mail Weitere Informationen fin- Website den Sie unter

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