Naturnahe Quellen im Kanton

Erfassen – erhalten – aufwerten

Bern, Februar 2018

UNA - Atelier für Naturschutz und Umweltfragen, Schwarzenburgstr. 11, 3007 Bern

Im Auftrag von: Impressum

Auftraggeber Pro Natura Bern Kontakt: Jan Ryser Schwarzenburgstrasse 11 3007 Bern [email protected] 031 352 66 00 www.pronatura-be.ch

Projektleiter UNA AG, Bern Kontakt: Christian Imesch UNA AG Schwarzenburgstrasse 11 3007 Bern [email protected] 031 310 83 86 www.unabern.ch

Finanzierung BKW Ökofonds

Ökofonds Energie AG

Naturemade star Ökofonds ewb

Pro Natura

interne Projektnummer: 2383 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Inhaltsverzeichnis

1. Zusammenfassung 5

2. Ausgangslage 8 2.1 Quellen in der Schweiz und im Kanton Bern 9

3. Auftrag und Ziele 10 3.1 Auftrag 10 3.1.1 Projektperimeter 10 3.2 Ziele 11

4. Vorgehen 12 4.1 Beurteilung von Quellen 12 4.1.1 Freiwillige Helfer 12 4.1.2 Standorte von Quellen ermitteln 12 4.1.3 Beurteilungsmethoden 13 4.2 Sensibilisierung 13 4.3 Massnahmen zum Erhalt von Quellen 13 4.4 Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen 13

5. Resultate 14 5.1 Untersuchte Quellen 14 5.2 Perimeter und untersuchte Gemeinden 14 5.3 Zustand des Quell-Lebensraumes 15 5.3.1 Beeinträchtigungen 16 5.3.2 Zustand der Quell-Lebensräume mit erweitertem Datensatz 17 5.3.3 Zustand der Quell-Lebensräume nach Höhenlagen 19 5.3.4 Revitalisierungspotential 19 5.3.5 Zustand der Quellbäche 20 5.4 Standort von Quellen 20 5.5 Austrittsform von Quellen 22 5.6 Schüttungsmenge und Grösse von Quellen 24 5.7 Substrate und Artenvielfalt 27 5.7.1 Substrate der Quell-Lebensräume 27 5.7.2 Artenvielfalt von Quellen 28 5.8 Quellen in Inventargebieten 30 5.9 Aufwand der Feldmitarbeiterinnen 30

6. Fallbeispiele 31 6.1 Typische Sturzquelle, Rheokrene 31 6.2 Typische Sickerquelle, Helokrene 32 6.3 Typische Weiherquelle, Limnokrene 33 6.4 Beeinträchtigte Quelle im Wald 34 6.5 Beeinträchtigte Quelle im Offenland 35

7. Interpretation 36

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8. Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung 38 8.1 Schulungen 38 8.2 Flyer 38 8.2.1 Versand des Quellenflyers 38 8.3 Medientätigkeiten 39

9. Ausblick 40 9.1 Handlungsbedarf 40 9.1.1 Eingriffe in den Quell-Lebensraum vermeiden 41 9.1.2 Sensibilisierung 42 9.1.3 Arbeitsgruppe Quellen 42 9.1.4 Revitalisierungen 42 9.1.5 Instrumente zum Schutz von Quellen 43 9.1.6 Erfassen weiterer Quellen 44 9.2 Zuständigkeiten 44 9.3 Beabsichtigte Arbeitsschritte von Pro Natura Bern 46

10. Literaturverzeichnis 47

11. Anhang 49 11.1 Beispiel eines Feldplans 49 11.2 Kartieranleitung "Berner Methode" 49 11.3 Erhebungsformular "Berner Methode" 49 11.4 Geographische Darstellung des Kartierungsstandes der Gemeinden 49 11.5 Tabelle Kartierungsstand der Gemeinden 49 11.6 Übersichtspläne der Quellen der Regionen Jura, Mittelland, Voralpen und Nordalpen 49 11.7 Tabelle mit Quellen in Nationalen Inventargebieten 49 11.8 Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen 49 11.9 Flyer 49

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1. Zusammenfassung

Quell-Lebensräume sind in der Vergangenheit stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie sind meistens gefasst oder beeinträchtigt. Pro Natura Bern beabsichtigt mit diesem Projekt, den Wissensstand zu den Quellen im Kanton Bern zu verbessern. 27 Freiwillige haben während den letzten zwei Jahren 1130 Quellen begangen und bezüglich der Lebensraumqualität beurteilt.

Die Analyse des Quellzustandes zeigt deutlich auf, wie stark Quell-Lebensräume beeinträchtigt und verbaut sind. Zwei Drittel der Quellen im Projektperimeter sind für die Trinkwassernutzung gefasst, rund jeweils 10 Prozent zerstört oder beeinträchtigt und nur gerade 13 Prozent in einem natürlichen Zustand. In den Alpen ist die Anzahl gefasster Quellen geringer als in anderen Regionen. Quellen befinden sich hauptsächlich im Wald, wo sie öfter als in anderen Landschaftstypen noch natürlich aus dem Boden sprudeln. Im Offenland hingegen sind sie insbesondere im Jura und dem Mittelland gefasst oder zerstört, in den Voralpen und Alpen vor allem durch Viehtritt und Holzabfällen beeinträchtigt. Allgemein lässt sich sagen, dass der Zustand der Quell-Lebensräume in den Voralpen und Alpen weniger schlecht als in anderen Region ist; Abbildung 1.

100% 2 20 90% 21 207 21 24 80% 3 70% 20 97 52 60% 79 188 25 50% 31 40% 10 30% 6 24 20% 319 31 58 47 10% 6 27 14 0% Offenland Wald Offenland Wald Offenland Wald Offenland Wald Jura Mittelland Voralpen Nordalpen

nat•ürlich beeinträchtigt zerstört / gefasst

Abbildung 1: Zustand von Quellen nach Region und Landnutzung (Offenland/Wald). In den Balken ist die Anzahl Quellen vermerkt. Die Daten umfassen nur die im Rahmen des Projektes untersuchten Quellen, ohne Daten der gefassten Quellen des Kantons.

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Über zahlreiche Kanäle haben wir den Zustand von Quell-Lebensräumen und deren Bedrohung an die Bevölkerung, Förster und Landwirte getragen. Zusätzlich beschreiben wir in einem Flyer die Eigenschaften und Massnahmen zum Schutz von Quellen.

Pro Natura Bern will sich in Zukunft weiterhin dem Thema Quellen widmen und beabsichtigt, nach dieser Phase der Informationsbeschaffung konkrete Massnahmen umzusetzen. Auf den drei Ebenen Sensibilisierung, Revitalisierung und Schutzinstrumente will man aktiv bleiben.

Abbildung 2: Kalkquelle im Diemtigtal

Durch die Beratung von Landwirten und Forstmitarbeitern können Beeinträchtigungen von Quellen (z.B. Viehtritt, Tränken, Asthaufen, Rückegassen) vermieden werden. Vor allem in den Voralpen und Alpen, wo viele Quellen "nur" beeinträchtigt sind, wird dadurch, mit relativ wenig Aufwand, die Qualität des Lebensraumes verbessert. Oftmals wissen Gemeindebehörden nicht über die Lage von Quellen Bescheid. Übersichtspläne und Angaben zum Zustand der Quell-Lebensräume sollen Gemeinden als Instrument dienen, um bei möglichen Bauprojekten den Erhalt von Quellen zu gewährleisten. Um die vom Aussterben bedrohte Artenvielfalt von Quellen zu fördern, sind dringend Revitalisierungen notwendig. Ein grosses Potential sehen wir bei stillgelegten Trinkwasserfassungen, deren Wasser in einem Rohr direkt in das nächste Gewässer geleitet wird. Durch das Aufbrechen der Fassung könnte sich wieder ein intakter Lebensraum entwickeln. Bei grossen Quellen und solchen mit einer starken Schüttung kann der Rückbau von Verbauungen zu einem grossen Mehrwert führen. Pro Natura Bern will aber auch intakte Quellen erhalten und den Trend zu deren Vernachlässigung stoppen. Wir beabsichtigen, uns beim Kanton und den Gemeinden für den Schutz herausragender Quellen einzusetzen, damit

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Bewirtschaftungsvereinbarungen abgeschlossen werden und Quellen in die Schutzzonenpläne der Gemeinden Einzug finden.

Mit einem Strauss an Massnahmen wollen wir erreichen, dass Quellen als seltener Lebensraum wahrgenommen werden, deren weitere Zerstörung vermieden wird und degradierte Lebensräume wieder aufgewertet werden.

Pro Natura Bern bedankt sich bei allen Freiwilligen für deren grossen Einsatz zur Erfassung von Quellen. Ohne deren Unterstützung könnten wir die Förderung dieses Lebensraumes nicht weiter voranbringen. Dem Gewässer- und Bodenschutzlabor des Kantons Bern danken wir für die Verwaltung der Quellendatenbank. Ein grosser Dank geht auch an die Geldgeber des Projekts, die drei Ökofonds von BKW, ewb und Energie Thun AG.

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2. Ausgangslage

Quellen faszinieren – sie sind Orte, an denen Grundwasser aus dem Boden dringt und aus dem «Nichts» ein Gewässer entsteht. Die Erscheinungsformen von Quellen sind vielfältig und variieren von überrieselten Kalksinter-Terrassen über sprudelnde punktuelle Austritte, flachmoorartige Quellsümpfe bis zu kristallklaren Weihern.

Quellen als Hotspots der Artenvielfalt: Quellen bilden den Übergangsbereich zwischen Grundwasser und Oberflächen- gewässer. Spezielle, konstante Lebensraumbedingungen (z.B. bezüglich Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt) bewirken, dass Quellen eine einzigartige Tierwelt beherbergen. Feuersalamander, Quelljungfern (Libellenart) und etliche Köcher-, Stein- und Eintagsfliegenarten sowie weitere Arten haben sich auf den Lebensraum Quelle spezialisiert. Viele davon sind National Prioritäre Arten, die auch gemäss der Roten Liste gefährdet sind. Die Artenvielfalt von Quellen ist gegenüber äusseren Einflüssen sehr sensibel.

Quellen, ein mystischer Ort: Seit jeher üben Quellen eine magische Anziehungskraft auf Menschen aus. Quellen sind Kraftorte, wurden als Sitz von Gottheiten und mystischen Wesen betrachtet und galten früher als Schnittstelle zwischen ober- und unterirdischer Welt. Quellen werden bei der Bevölkerung zudem als Sinnbild für Leben und Reinheit positiv wahrgenommen und eignen sich deshalb gut für Öffentlichkeitskampagnen.

Quellen und deren Bedrohung: Quellen und ihre Lebensgemeinschaften sind heute in höchstem Masse gefährdet (alle Quell-Lebensräume sind in der Liste der National Prioritären Lebensräume der Schweiz mit der Gefährdungsstufe «vom Verschwinden bedroht» aufgeführt, in der Roten Liste der Lebensräume sind Kalkquellfluren mit "vom Aussterben bedroht" auf der höchsten Gefährdungsstufe). Sie werden infolge Siedlungsentwicklung, Gewässerkorrektionen, Landwirtschaft und Wassernutzung gefasst, degradiert oder verschmutzt. Über drei Viertel der Quellen sind eingedolt und wohl weniger als 1% sind im Mittelland noch in natürlichem Zustand (Zollhöfer, 1997). Standorte von Quellen sind häufig nicht bekannt oder dokumentiert und werden daher bei der Planung von Bauprojekten nicht berücksichtigt. Das führt dazu, dass sie unwissentlich degradiert oder deren Schutzwürdigkeit nicht konsequent beachtet wird.

Für Bewirtschafter (Land- und Forstwirtschaft) gibt es keine Regelungen / Informationen über den Umgang mit natürlichen Quellstandorten.

Weiter ist zu befürchten, dass durch die Klimaerwärmung und trockenen Sommer der Druck auf die Quellen steigt, z.B. durch vermehrte Nutzung zur Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen während Trockenperioden.

Pro Natura Bern hat den Verlust des Lebensraumes Quelle erkannt und will für deren Bedeutung und Gefährdung sensibilisieren, insbesondere bei Gemeindebehörden und

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direkt Betroffenen. Für die Inventararbeiten wurde ein Citizen Science Ansatz gewählt, wobei Privatpersonen ehrenamtlich wissenschaftliche Daten erheben.

2.1 Quellen in der Schweiz und im Kanton Bern

In der Vergangenheit sind viele Quellen gefasst oder beeinträchtigt worden. Gründe dafür sind v.a. Fassungen für die Trinkwassernutzung, Entwässerungen in der Landwirtschaft (Fassungen und Umleitungen), Viehtritt oder Nährstoffeinträge (Zollhöfer, 1997). Natürliche Quellaustritte kommen heute nur noch isoliert vor. Viele quellspezifische Arten sind in der Folge vom Aussterben bedroht. Untersuchungen im Aargauer Mittelland haben ergeben, dass noch rund 0.5% (!) der Quellen in einem natürlichen Zustand sind. Alle anderen sind entweder gefasst oder aufgrund von Verbauungen beeinträchtigt (Zollhöfer, 1997). Insbesondere in der offenen, nicht bewaldeten Landschaft ist der Lebensraum Quelle nur noch sehr selten aufzufinden.

Dass die Bedeutung der Quellen wieder vermehrt erkannt wird, zeigt das Engagement verschiedener Instanzen. So setzt sich beispielsweise das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit der neu entwickelten Erhebungs- und Entwicklungsmethode sowie einer Inventarisierungsmethode stark für Quellen ein (Lubini-Ferlin, et al., 2016). Mit dem Projekt „Empfindlichkeit von Quell-Lebensräumen gegenüber Klimaveränderungen in den Alpen“ untersucht das BAFU die sich abzeichnenden Veränderungen. Und der Kanton Bern (Amt für Wasser und Abfall, AWA) hat eine einfache Methode entwickelt, um die Struktur von Quelllebensräumen rasch zu beurteilen. Diese Methode bildet die Grundlage für flächendeckende Aufnahmen von ganzen Gebieten. Gleichzeitig hat das AWA eine Datenbank entwickelt, die alle Angaben über naturnahe Quellen vereint.

Abbildung 3: Weiherquelle in den Voralpen

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3. Auftrag und Ziele

3.1 Auftrag

Da die Datengrundlagen zu naturnahen Quellen spärlich sind, sollten in einem ersten Schritt Daten zur Lage und zum Zustand von Quellen gewonnen werden. Weiter sollten Behörden und direkt betroffene Akteure wie Landwirte, Förster und Grundeigentümer zum Thema Quellen und ihre Bedeutung und Gefährdung sensibilisiert werden.

Für Quellen, die aufgrund ihrer Grösse und Strukturvielfalt für die bedrohten, standortspezifischen Quellarten eine besondere Bedeutung einnehmen können, sollten Massnahmen zum Erhalt und Aufwertung geprüft werden.

3.1.1 Projektperimeter

Um Aussagen zum Zustand von Quellen in Abhängigkeit der geographischen Lage machen zu können, wurden Gemeinden unterschiedlicher Regionen untersucht. 90 Gemeinden befinden sich im Perimeter des Quellenprojektes. Die Gemeinden lassen sich den 4 biogeografischen Regionen Jura, Mittelland, Voralpen und Nordalpen zuordnen.

Tabelle 1: Biogeografische Regionen

Biogeografische Region Anzahl Gemeinden Jura 6 Mittelland 55 Voralpen 22 Nordalpen 7

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Abbildung 4: Projektperimeter mit biogeografischer Regionen. Gelb: Jura, orange: Mittelland, rot: Voralpen, blau: Nordalpen

3.2 Ziele

Das Projekt verfolgt folgende Ziele:

1. Quellen-Inventar: Kenntnisstand über vorhandene Quellen inkl. Quellbach in verschiedenen Regionen des Kantons Bern verbessern. 2. Sensibilisierung: Öffentlichkeit, speziell Förster/Waldbesitzer und Landwirte für die Bedeutung und Gefährdung der naturnahen Quellen sensibilisieren. Gemeindebehörden über Vorkommen von natürlichen Quellen informieren und sensibilisieren. 3. Schutz und Aufwertung von Quellen: Schutz, Erhalt und/oder Aufwertung der wichtigsten naturnahen Quellen prüfen. 4. Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen: Möglichkeiten zur Revitalisierung von stillgelegten Wasserfassungen prüfen.

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4. Vorgehen

4.1 Beurteilung von Quellen

In einem derart grossen Projektperimeter ist eine grosse Menge an Datengrundlagen von Quell-Lebensräumen nur durch freiwillige Helfer zu generieren. Abbildung 5 zeigt den Arbeitsverlauf von der Datensammlung von Quell-Standorten bis zur Entwicklung von Massnahmen zum Erhalt von Quellen.

Abbildung 5: Schematische Darstellung des Projektablaufes

4.1.1 Freiwillige Helfer

Freiwillige waren vor allem unter den Mitgliedern von NGOs zu finden. In den lokalen Magazinen und mittels Versand von Mails, sind Mitglieder von Pro Natura, dem WWF, von Vogelschutz-Vereinen und dem Verein Smaragdgebiet Oberaargau angeschrieben worden.

4.1.2 Standorte von Quellen ermitteln

Umfragen: An Gemeinden und Förster wurden Pläne verschickt, auf denen bekannte, natürliche Quellen einzuzeichnen waren.

Nationale Datenbanken: Konsultation der Listen für Gefässpflanzen, Moose, Steinfliegen und Köcherfliegen bei Info Species. Funddaten von quelltypischen Arten wurden als potentieller Quellstandort aufgenommen.

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Analyse von GIS Daten: Alle Gewässeranfänge aus dem Gewässer Shapefile GN5 sind als Punkte markiert worden und als potentielle Quellstandorte eingestuft. Aus OL-Karten sind markierte Quellen übertragen worden

Aus den oben genannten Grundlagen sind für die Feldaufnahmen rund 10'000 potenzielle Quellstandorte zusammengetragen und auf Plänen im Massstab 1:10'000 dargestellt worden. Ein Beispiel eines Feldplans befindet sich im Anhang.

4.1.3 Beurteilungsmethoden

Die Quellen wurden mit der «Berner Methode» beurteilt. Diese Methode entspricht einer einfachen Struktur-Beurteilungsmethode, die sich als geeignet für geschulte Laien erweist. Mit dieser Methode werden folgende Parameter untersucht: Koordinaten, Zustand Lebensraum, Standort, Revitalisierungspotential, Austrittsform der Quelle, Schüttung, Grösse, Angaben zum Quellbach, Substrat und Artengruppen; siehe Anhang. Die erhobenen Daten werden in der Datenbank des Gewässer- und Bodenschutzlabors im AWA zentral verwaltet.

4.2 Sensibilisierung

Zur Sensibilisierung für das Thema wurde ein Flyer kreiert und an wichtige Akteure versandt, sowie Medienartikel verfasst.

4.3 Massnahmen zum Erhalt von Quellen

Aus der bekannten Literatur und vorliegenden Berichten von Quellenprojekten sind Massnahmen zum Erhalt von Quellen abgeleitet worden.

4.4 Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen

Bei der Entwicklung von Massnahmen zur Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen haben wir mit dem AWA, Bereich Siedlungswasserwirtschaft, zusammengearbeitet. Dieses entwickelte eine Methodik zur Priorisierung von Revitalisierungsobjekten. Leider konnte aufgrund von Verzögerungen auf Seiten Kanton die Planung nicht wunschgemäss weitergeführt werden. Die weiteren Schritte sind jedoch aufgegleist.

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5. Resultate

5.1 Untersuchte Quellen

Im Rahmen des Pro Natura Quellenprojektes haben insgesamt 27 Freiwillige 1130 Quellen besucht und beurteilt. Für die Evaluation der Quell-Daten haben wir zusätzlich noch alle Quellen, die bereits in der GBL-Quelldatenbank erfasst waren und im Projektperimeter liegen, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, dienen als Datengrundlage bei den Auswertungen ca. 1500 Quellen.

5.2 Perimeter und untersuchte Gemeinden

Von den 90 Gemeinden des Projektperimeters sind 38, gemäss abgegebenen Feldunterlagen, vollständig beurteilt worden. Das heisst, dass alle angezeigten Quellpunkte einer Gemeinde besucht wurden. Für fast die Hälfte aller Gemeinden ist ein grosser Teil der potentiellen Quellstandorte erfasst worden (blau und grün); Abbildung 6. Im Verlaufe des Projektes alle Gemeinden vollständig zu kartieren, war nicht Bestandteil der Zielformulierung. Vielmehr sollte ein Überblick über den Zustand und die Verbreitung von naturnahen Quellaustritten in unterschiedlichen Regionen des Kantons Bern gewonnen werden. Insofern konnten wir genügend Daten aus den verschiedenen biogeographischen Regionen Jura, Mittelland, Voralpen und Nordalpen gewinnen, um Vergleiche anzustellen. Total liegen für diese Untersuchungen von 68 Gemeinden Angaben zu Quellen vor. Der Stand der Beurteilung von Quellen ist dem Anhang zu entnehmen.

22

38

11

14 5

Abbildung 6: Anteil kartierter Quellen pro Gemeinde Die Zahlen innerhalb des Diagramms geben die Anzahl Gemeinden an. Farblegende: blau: vollständig kartiert, grün: über 75% der potentiellen Quellen kartiert. Gelb: 25 – 75% der Quellen kartiert, orange: weniger als 25% kartiert, rot: keine Kartierung.

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5.3 Zustand des Quell-Lebensraumes

Bei den Aufnahmen ging es darum, vor allem jene Quellen anzuschauen, von denen man ausging, sie seien noch in einem natürlichen Zustand.

Als wichtigstes Kriterium bei der Beurteilung von Quellen nach der "Berner Methode" gilt der Zustand von Quellen. Hier wird zwischen folgenden Zuständen unterschieden:

▪ Natürlich: Der Quell-Lebensraum ist nicht beeinträchtigt.

▪ Beeinträchtigt: Der Quell-Lebensraum ist beeinträchtigt, aber noch vorhanden. Hierzu zählen auch Fassungen mit Überlauf, bei denen zumindest eine Teilmenge des Wassers natürlich abfliesst und sich ein Quell-Lebensraum bildet. Als Beeinträchtigungen gelten Verbauungen jeglicher Art, Brunnen, Viehtränken, Wege, Trittschäden, Abfälle, Holzdepots.

▪ Zerstört: Die gesamte Quelle ist durch eine Brunnstube, einen Brunnen, eine Viehtränke, ein Becken/Rohr etc. gefasst, durch Schäden komplett zerstört oder nicht mehr existent. Es gibt keinen Überlauf, oder falls einer besteht, bildet sich kein natürlicher Quell-Lebensraum (Rohrauslauf einer Fassung wird direkt in den Bach geleitet).

▪ Gefasst: Die Quelle ist gefasst. Es besteht kein Überlauf und keine Einleitung in einen unmittelbar angrenzenden Bach.

132

519 348

427

natürlich beeinträchtigt zerstört gefasst

Abbildung 7: Zustand der Quellen. n = 1426.

Die Abbildung 7 zeigt auf, dass rund ein Drittel aller Quellen einen naturnahen Quell- Lebensraum haben, ein weiteres Drittel sind beeinträchtigt und bei einem Drittel der untersuchten Quellen ist der Quell-Lebensraum zerstört oder die Quelle ist gefasst.

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5.3.1 Beeinträchtigungen

Die häufigsten Beeinträchtigungen von Quell-Lebensräumen treten in Form eines Rohrs auf (Wasserableitung). Diese Art von Beeinträchtigung führt in den meisten Fällen zur Beurteilung "zerstörter Quell-Lebensraum". Die hohe Anzahl Fassungen überrascht, da man bei der Auswahl der Quellen von potentiell noch intakten Quellen ausgegangen war. Von den beurteilten Quellen weisen 13 % (192 Quellen) Abfallablagerungen in Form von Holzdepots im Quell-Lebensraum auf. Es handelt sich dabei um einen bedeutenden Faktor, der den Lebensraum negativ beeinflusst. Ins Gewicht fallen ausserdem Beeinträchtigungen durch Trittschäden von Viehbeständen, die direkten Zugang zu Quellen haben.

400 350 300 250 200 150 100 50

0

Rohr

Abfall

Brunnen

Fassung

Holzabfall

Viehtränke

Trittschäden befestigter Weg befestigter

unbefestigter Weg unbefestigter

Abbildung 8: Beeinträchtigungen von Quell-Lebensräumen. Pro Quelle sind gemäss Anleitung "Berner Methode" Mehrfachnennungen möglich.

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Abbildung 9: Beeinträchtigter Quell-Lebensraum im Mittelland

5.3.2 Zustand der Quell-Lebensräume mit erweitertem Datensatz

Zieht man bei der Evaluation des Quellzustandes auch die in der Gewässerschutzkarte des Kantons Bern (GSK25) enthaltenen, gefassten Quellen hinzu, so zeichnet sich für die Quellen im Projektperimeter ein noch dramatischeres Bild ab. Aufgeteilt auf die Regionen sind im Jura 49, im Mittelland 1888, in den Voralpen 376 und den Nordalpen 208 Quellen gefasst. Der Anteil natürlicher Quellaustritte beträgt in Anbetracht dieser Daten nur noch 13 % (Abbildung 10). Hingegen sind Dreiviertel der Quellen gefasst oder haben einen zerstörten Lebensraum.

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519; 13%

427; 11%

348; 9%

2653; 67%

natürlich beeinträchtigt zerstört gefasst

Abbildung 10: Zustand des Quell-Lebensraums inkl. gefasste Quellen aus dem GSK25

Der Anteil gefasster Quellen ist im Mittelland und den Voralpen mit über 70 % am grössten. Im Jura und den Nordalpen beträgt deren Anteil unter 55%. Auch kommen in den Nordalpen anteilsmässig am meisten naturnahe Quell-Lebensräume vor. Man kann daraus schliessen, dass in schwer zugänglichen Gebieten weniger gefasste Quellen vorkommen. Ein Grund kann auch der geringere Bedarf an Trinkwasser aufgrund der geringeren Siedlungsdichte sein. Der Druck auf Quellen ist in stärker besiedelten Gebieten wie dem Mittelland und den Voralpen grösser. Übersichtspläne der vier biogeographischen Regionen befinden sich im Anhang.

100% 90% 80% 248 70% 58 1955 60% 392 50% 29 40% 18 139 30% 270 20% 9 31 223 56 10% 16 105 349 49 0% Jura Mittelland Voralpen Nordalpen

natürlich beeinträchtigt zerstört gefasst

Abbildung 11: Zustand von Quellen aufgeteilt nach Regionen inkl. gefasste Quellen aus dem GSK25. Im Diagramm ist die Anzahl der untersuchten Quellen erwähnt.

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5.3.3 Zustand der Quell-Lebensräume nach Höhenlagen

Der Anteil natürlicher Quellaustritte unterscheidet sich nach deren Höhenlagen nur geringfügig zwischen 28 und 43 %; Abbildung 12. In der Höhenlage zwischen 600 und 799 Metern befinden sich die meisten zerstörten Quellen. Die meisten dieser Quellen sind der Region Mittelland zuzuordnen, wo der Siedlungs- und Landwirtschaftsdruck am höchsten ist. Quell-Lebensräume oberhalb 1500 Metern sind häufiger beeinträchtigt, aber weniger "zerstört" oder "gefasst" als in tieferen Höhenlagen. Eine häufige Beeinträchtigung von Quellen im Offenland hoher Höhenlagen sind Trittschäden durch das Vieh. Gemäss der Einstufung des Quellzustandes in die Kategorien natürlich, beeinträchtigt, zerstört und gefasst zerstört, kann man davon ausgehen, das Quellen über 1500 m. ü. M. in einem weniger schlechten Zustand sind.

100% 25 4 48 20 7 90% 34 76 80% 24 182 57 70%

60% 114 75 50% 46 82 109 40% 30% 165 20% 184 79 55 35 10% 0% < 600 m 600 -799 m 800 - 999 m 1000 - 1499 m > 1500 m

natürlich beeinträchtigt Zerstört gefasst zerstört

Abbildung 12: Zustand der Quell-Lebensräume in verschiedenen Höhenlagen. Im Diagramm ist die Anzahl der untersuchten Quellen erwähnt.

5.3.4 Revitalisierungspotential

Unter den 1499 untersuchten Quellen ist bei 113 ein gutes Revitalisierungspotential festgestellt worden. Ein Potential zur Revitalisierung besteht nur bei beeinträchtigten und gefassten Quellen. Folgende Kriterien wurden für diese Beurteilung berücksichtigt: naturnahe Quellen in der Umgebung, Vernetzung zu bestehendem Quellbach, Lage in Schutzgebiet, Fassung mit Überlauf, relevante Schüttung, Revitalisierungsaufwand wird als gering eingeschätzt. Die Kriterien sind nicht abschliessend, die Beurteilung war auch stark vom persönlichen Eindruck der Kartierpersonen abhängig.

77 Quellen mit Revitalisierungspotential befinden sich im Wald, 34 im Offenland und 2 im Siedlungsgebiet.

Es ist klar, dass auch weitere Quellen mit beeinträchtigtem und zerstörtem Quell- Lebensraum ein Potential zur Revitalisierung aufweisen.

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5.3.5 Zustand der Quellbäche

Die im Projektgebiet untersuchten Quellbäche sind mehrheitlich (58%) in einem natürlichen Zustand, 42% sind durch harte oder ingenieurbiologische Verbauungen beeinträchtigt. Da diese Beurteilung des Quellbaches nur bei rund der Hälfte der untersuchten Quellen durchgeführt wurde, ist die Interpretation der Resultate schwierig. Es ist aber anzunehmen, dass auch beeinträchtigte Quell-Lebensräume einen naturnahen Quellbach haben.

Vergleicht man den Zustand des Quellbaches in den verschiedenen biogeographischen Regionen, so ist es erstaunlich, dass im Mittelland der Anteil natürlicher Quellbäche am höchsten ist, wo es doch beim Zustand des Quell- Lebensraumes gerade umgekehrt ist; Abbildung 13. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Anteil Waldquellen im Vergleich zu den Voralpen und Alpen grösser ist, und dort die Bäche weniger beeinträchtigt sind.

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Jura Mittelland Voralpen Nordalpen

natürlich beeinträchtigt

Abbildung 13: Zustand von Quellbächen nach Region

5.4 Standort von Quellen

Bei der Lage der Quellen werden gemäss "Berner Methode" drei Landschaftstypen unterschieden. Quellen befinden sich entweder im Wald, im Offenland oder im Siedlungsgebiet. Liegt die Quellen im Offenland, wird weiter zwischen Acker, Wiese und Weide unterschieden.

Die untersuchten Quellen sind am häufigsten im Wald anzutreffen; über Dreiviertel aller Quellen, Abbildung 14. Aufgrund des starken Nutzungsdruckes im Offenland ist dieses Resultat nicht weiter erstaunlich.

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Betrachtet man den Zustand der Quell-Lebensräume in Abhängigkeit ihres Standortes, so ist ersichtlich, dass natürliche Quellen zu 90% im Wald zu finden sind, Abbildung 15. Je schlechter der Zustand von Quellen, desto weniger gross ist der Anteil an Waldquellen. In gleichem Verhältnis nimmt mit steigender Verschlechterung des Quell-Lebensraumes der Anteil im Offenland und dem Siedlungsgebiet zu.

17

247

937

Siedlung Offenland Wald

Abbildung 14: Standort von Quellen. Im Diagramm ist die Anzahl der untersuchten Quellen erwähnt.

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% natürlich beeinträchtigt zerstört gefasst

Wald Offenland Siedlung

Abbildung 15: Zustand der Quell-Lebensräume in Verhältnis zum Standort

Abbildung 16 verdeutlich obige Aussage, dass die meisten natürlichen Quell- Lebensräume im Wald vorkommen. Die Anteile natürlicher Quellen sind in Wiesen und Weiden nur aufgrund der geringen Anzahl relativ hoch. Im Ackerland befinden sich keine natürlichen Quellaustritte.

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100% 1 60 90% 25 11 191 5 80% 70% 51 28 60% 268 13 6 50%

40% 13 30% 62 20% 418 5 21 10% 2 1 0% Acker Wiese Weide Wald Siedlung

natürlich beeinträchtigt zerstört gefasst

Abbildung 16: Einfluss der Landnutzung auf den Zustand der Quellen. Blau: natürlich, gelb: beeinträchtigt, orange: zerstört und rot: gefasst. Im Diagramm ist die Anzahl Quellen angegeben.

5.5 Austrittsform von Quellen

Im Rahmen der Quellenbeurteilung werden in der "Berner Methode" vier unterschiedliche Austrittsformen unterschieden:

▪ Sturzquellen: Das Wasser tritt punktuell aus und der Abfluss erfolgt in einem Gerinne, das bereits im oberen Abschnitt einem Bächlein gleicht.

▪ Sickerquellen: Das Wasser tritt flächig aus und bildet einen Quellsumpf. Ein klarer Austritt ist nicht auszumachen. Die Sohle ist oft mit Seggen, Moosen und Wasserpflanzen bewachsen.

▪ Weiherquelle: Das Wasser tritt am Grunde eines Weihers aus und fliesst meist in einem Quellbach ab. In Auen werden solche Quellen auch als Giessen bezeichnet.

▪ Künstlicher Austritt: Das Wasser tritt aus einem Rohr oder aus einem anderen künstlichen Ausfluss aus.

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423 419

25 370

Sturzquelle Sickerquelle Weiherquelle künstlich

Abbildung 17: Austrittsformen von Quellen. Im Diagramm ist die Anzahl Quellen angegeben.

Weiherquellen sind eine Austrittsform die nur selten zu finden ist. Die drei Quelltypen Sturzquelle, Sickerquelle und künstlicher Austritt wurden beinahe zu gleichen Anteilen beobachtet, Abbildung 17. Ein regionaler Vergleich der Austrittsformen von Quellen zeigt klare Unterschiede auf; Abbildung 18. Im Jura sind Sickerquellen mit nur rund 5 % Vorkommen vergleichsweise selten und über die Hälfte der Quellen hat eine künstliche Austrittsform. Im Mittelland und den Voralpen sind bezüglich Austrittsform der Quellen hingegen keine grossen Unterschiede auszumachen. In den Nordalpen sind Sturzquellen dominant.

100%

90%

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% Jura Mittelland Voralpen Nordalpen

Abbildung 18: Austrittsform nach Region. Grün: Weiherquelle, blau: Sturzquelle, braun: Sickerquelle, rot: künstlicher Austritt.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 23 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Bezüglich Zustand der unterschiedlichen natürlichen Austrittsformen sind keine eindeutigen Unterscheide auszumachen. Der Anteil natürlicher und beeinträchtigter Quell-Lebensräume liegt bei rund 60 – 70 %, resp. 30 – 35 %, Abbildung 19. Eindeutig ist, dass bei künstlichen Quellaustritten keine natürlichen Lebensräume vorkommen, da sich die Eigenschaften des Wassers im Rohr verändern.

100% 12 8 61 90% 8 80% 141 137 70% 60% 268 50% 40% 17 30% 260 219 20% 10% 94 0% Weiherquelle Sturzquelle Sickerquelle künstlich

natürlich beeinträchtigt zerstört gefasst

Abbildung 19: Zustand der Quellen nach Austrittsform

5.6 Schüttungsmenge und Grösse von Quellen

Die Schüttungsmenge der untersuchten Quellen zeigt ein eindeutiges Bild. Durchschnittlich haben über 80 % der Quellen ein Schüttungsvolumen von weniger als 1 Liter pro Sekunde

Unterschiede in der Schüttung findet man im Vergleich der verschiedenen Höhenlagen der Quellen. Je höher eine Quelle gelegen ist, desto grösser ist der Anteil Quellen, die mehr als 1 l/s Schüttungsmenge aufweisen. Daraus lässt sich schliessen, dass in höheren Lagen die Schüttungsmenge zunimmt; Abbildung 20.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 24 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% unter 600 600 bis 799 800 - 999 1000 - 1499 über 1500

Abbildung 20: Quellschüttung in unterschiedlichen Höhenlagen. Grau <1 l/s; Schwarz: 1-10 l/s; Rot: 10-100 l/s; Gelb: >100 l/s.

Betrachtet man die Schüttungsmenge der gefassten Quellen (Datenherkunft GSK25), so sieht die prozentuale Verteilung der Schüttungsmengen gleich aus wie bei den für das Projekt untersuchten Quellen, Tabelle 2.

Die Hypothese, dass Quellen mit einer grossen Schüttungsmenge tendenziell eher gefasst sind als kleine Quellen, lässt sich anhand dieser Daten nicht bestätigen. Wird die Schüttungsmenge mit dem Zustand des Quell-Lebensraumes verglichen, so ist jedoch erkennbar, dass natürliche Quell-Lebensräume eine geringere Schüttung als beeinträchtigte und zerstörte Quellen haben, Abbildung 21.

Tabelle 2: Schüttungsmengen der gefassten Quellen. Datenherkunft: GSK25.

Schüttungsmenge (l/s) Anzahl Quellen Prozent Vgl. Projektdaten > 100 2 0.1 0.2 10 – 100 36 1.6 1.1 1 – 10 376 17.2 17.7 < 1 1774 81.1 81 Keine Angabe 333 Nicht berücksichtigt

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 25 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

100.0 90.0 80.0 70.0 60.0 50.0 40.0 30.0 20.0 10.0 0.0 natürlich beeinträchtigt zerstört

<1 l/s 1-10 l/s 10-100 l/s >100 l/s

Abbildung 21: Schüttungsmenge von Quellen im Vergleich zum Zustand des Lebensraumes.

Die Darstellung der Schüttungsmenge pro Region, Abbildung 22, zeigt klar auf, dass Quellen mit einer sehr hohen Schüttung (> 100 l/s) ausschliesslich im Jura vorkommen. Für den karstigen Jura, wo das Wasser durch das poröse Gestein über weite Strecken versickert und dann gebündelt an einem Standort hervortritt (Sturzquelle), erstaunt dieser Befund nicht. Auch in den Nordalpen sind Quellen mit einer Schüttung zwischen 1 – 10 l/s vergleichsweise zahlreich. Auch das könnte einen geologischen Hintergrund haben. Im Mittelland und den Voralpen sprudeln jedoch kaum Quellen mit einem höheren Volumen als einem Liter pro Sekunde.

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Jura Mittelland Voralpen Nordalpen

<1 l/s 1-10 l/s 10-100 l/s >100 l/s

Abbildung 22: Schüttungsvolumen von Quellen nach Region

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 26 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Die Quell-Lebensräume sind im Jura alle kleiner als 30 m²; Abbildung 23. In den anderen Regionen beträgt dieser Anteil Quellen mit einer Fläche grösser als 30 m² um die 10 %. Bei den grossen Quellen handelt es sich zu einem sehr grossen Teil um Sickerquellen, deren Wasser flächig austritt. Tendenziell sind Quellen der Voralpen und Nordalpen grossflächiger.

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Jura Mittelland Voralpen Nordalpen

klein mittel gross

Abbildung 23: Grösse von Quellen nach Region

5.7 Substrate und Artenvielfalt

5.7.1 Substrate der Quell-Lebensräume

Die Beschaffenheit und die Vielfalt des Bodensubstrates von Quellen ist für den Lebensraum charakteristisch und wirkt sich direkt auf die Zusammensetzung der Artenvielfalt aus (Lubini-Ferlin, et.al., 2014). Quellen mit grosser Substratdiversität haben viele ökologische Nischen, die zu einer grösseren Artenvielfalt führen. Abbildung 24 zeigt auf, wie häufig die untersuchten Substrate vorkommen. Auffällig sind die geringen Vorkommen von Blöcken und Kalkablagerungen. Verwunderlich ist diese Feststellung jedoch nicht, da Blöcke nicht typische Quellsubstrate sind und Kalkablagerungen nur bei kalkhaltige Quellen zu erwarten sind. 20 % der Quellen enthalten Ablagerungen von Kalk in Form von Tuffbildungen oder weissen Kalkkrusten.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 27 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

600

500

400

300

200

100

0

Kies

Sand

Steine

Blöcke

Totholz

Detritus

Falllaub

Moospolster

Feinmaterial Kalkablagerungen

Abbildung 24: Substratnennungen. Y-Achse: Anzahl Nennungen bei total 877 Quellen. Mehrfachnennungen pro Quelle sind möglich.

Am häufigsten wurden fünf unterschiedliche Substrate festgestellt; Abbildung 25.

180

160

140

120

100

80

60

40

20

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Abbildung 25: Anzahl der genannten Substrate. X-Achse: Anzahl Substrate, Y-Achse: Anzahl der Quellen. Total 877 Quellen.

5.7.2 Artenvielfalt von Quellen

Feldmitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben z.T. mittels einfachem Verfahren die Quellfauna untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass Bachflohkrebse gefolgt von Köcher- und Steinfliegen am häufigsten erkannt wurden; Abbildung 26.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 28 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

250 227

200

150 112 115 100 87

41 50 2

0

Flohkrebs

Steinfliege

Köcherfliege

Eintagsfliege Strudelwürmer

Feuersalamander

Abbildung 26: Nachgewiesene Artengruppen. Total 891 Quellen.

Häufig wurde nur eine Artengruppe festgestellt, Abbildung 27. Über den Zustand der Artenvielfalt kann man mit dieser Aufnahmemethode keine Aussagen machen. Einzige Annahme ist, dass man bei Nachweisen von Tieren davon ausgehen kann, dass die Quelle ganzjährig schüttend ist und somit geeignete Lebensbedingungen für die Quellfauna bildet. Nur in zwei Quellen konnte man Feuersalamander finden. Es ist anzunehmen, dass der Feuersalamander häufiger vorkommt, die Suche braucht jedoch ein geschultes Auge und Erfahrung.

700

600

500

400

300

200

100

0 0 1 2 3 4 5

Abbildung 27: Anzahl nachgewiesener Artengruppen. X-Achse: Anzahl Artengruppen, Y-Achse: Anzahl der Quellen. Total 891 Quellen.

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5.8 Quellen in Inventargebieten

Im Hinblick auf die Erarbeitung von Massnahmen zum Erhalt und der Aufwertung von Quellen haben wir die Quellen, die sich innerhalb von nationalen Inventarobjekten befinden, separat ausgewertet. Folgende Inventare wurden berücksichtigt: Amphibienlaichgebiete, Auengebiete, Flachmoore, Moorlandschaften, Trockenwiesen, BLN-Gebiete, Wasser- Zugvogelreservate.

56 Quellen befinden sich in nationalen Inventarobjekten. 25 davon befinden sich in einem beeinträchtigten oder zerstörten Zustand. Eine Liste dieser Quellen befindet sich im Anhang. Diese Quellen sind bezüglich Sensibilisierungsmassnahmen und Revitalisierung prioritär zu behandeln.

5.9 Aufwand der Feldmitarbeiterinnen

Insgesamt haben sich aufgrund der Ausschreibungen 45 Personen für die Kartierung von Quellen gemeldet. Davon haben 36 an einem Schulungsanlass teilgenommen, 2 haben ohne vorgängige Schulung Quellen besucht und von 7 Interessenten hat man nichts mehr gehört. Schlussendlich haben 27 Personen Feldaufnahmen durchgeführt und total 1130 Quellen mit der "Berner Methode" beurteilt. Zusätzlich zum Datensatz, der im Rahmen dieses Projektes erarbeitet wurde, bestehen noch weitere 370 beurteilte Quellen, die aus früheren Projekten stammen. Der Aufwand einzelner Personen fiel sehr unterschiedlich aus. Einige Personen haben enorm viele Quellen kartiert und tageweise im Feld verbracht. Ein Drittel aller Quellen wurde durch drei Personen beurteilt, Tabelle 3. Rechnet man für die Beurteilung einer Quelle mit 20 Minuten Aufwand, inkl. Fotobeschriftung und Datenbereinigung, und einer durchschnittlichen Anfahrtszeit von 30 Minuten, sind im Rahmen des Projektes rund 1000 ehrenamtliche Stunden geleistet worden.

Tabelle 3: Aufwand der FeldmitarbeiterInnen

Anzahl Person Kartierte Quellen 3 >100 6 50 – 100 6 20 – 50 7 10 – 20 5 <10

27 1130

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 30 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

6. Fallbeispiele

Diese Fallbeispiele aus allen untersuchten biogeographischen Regionen zeigen auf, welche Eigenschaften Quellen haben und welche Massnahmen wir für bestimmte Quelltypen empfehlen. Solche Massnahmen sind auf Quellen mit ähnlichen Eigenschaften übertragbar.

6.1 Typische Sturzquelle, Rheokrene

GBL-Code Gemeinde Region Höhe Standort QBC009 Cortébert Berner Jura 748 m. ü. M. Offenland Zustand Schüttung Grösse Quellbach nicht beeinträchtigt natürlich < 1 l/s < 15 m²

Austritt QBC009 Lage QBC009

Eigenschaften typischer Sturzquellen ▪ Punktuell austretendes Wasser fliesst bald als Quellbach ab ▪ Dominanz von gröberem Substrat wie Kies und Steinen ▪ Der Quell-Lebensraum ist von geringer Grösse, weil sich die physikalischen und chemischen Eigenschaften rasch ändern ▪ Kommt oft in Hanglagen vor ▪ Im Jura oft nur temporär, bei starken Niederschlägen wasserführend Generelle Massnahmen zur Förderung des Quell-Lebensraumes ▪ Beschattung des Quellaustrittes mit standortgerechten Sträuchern ▪ Quellbereich in einem Umfang von mindestens 5 Metern auszäunen, um Trittschäden durch die Beweidung zu verhindern ▪ Wasserentnahmen für Tränken und Brunnen nicht direkt am Quellaustritt installieren

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 31 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

▪ Keine Äste und Schnittgut auf dem Quell-Lebensraum deponieren ▪ Keine Düngung in Quellennähe ▪ Aufnahme in ein kommunales Naturinventar

6.2 Typische Sickerquelle, Helokrene

GBL-Code Gemeinde Region Höhe Standort QAA634 Voralpen 650 m. ü. M. Wald Zustand Schüttung Grösse Quellbach nicht vorhanden natürlich < 1 l/s 15 – 30 m²

Austritt QAA634 Lage QAA634

Eigenschaften typischer Sickerquellen ▪ Flächiger Wasseraustritt, Austrittsorte oft nicht klar auszumachen ▪ Bildung eines Quellsumpfes ▪ Dominanz von Feinsubstraten wie Ton, Sand, Kies und organischem Abbaumaterial ▪ Oft in Mulden- oder schwacher Hanglage ▪ Oft nicht fliessend und hat nicht zwingend einen Quellbach ▪ Oft mit Seggen, Moosen und Wasserpflanzen bewachsen Generelle Massnahmen zur Förderung des Quell-Lebensraumes ▪ Quellen bei Forstarbeiten schonen, keine Rückegassen, Baumfällungen ▪ Keine Äste und Schnittgut auf dem Quell-Lebensraum ablagern ▪ Keine Brennholzstapel in der Nähe von Quellen deponieren ▪ Quellen auf Betriebsplänen des Forstdienstes eintragen ▪ Aufnahme in ein kommunales Naturinventar

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 32 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

6.3 Typische Weiherquelle, Limnokrene

GBL-Code Gemeinde Region Höhe Standort QBA230 Mittelland 515 m. ü. M. Offenland Zustand Schüttung Grösse Quellbach nicht beeinträchtigt natürlich < 1 l/s > 30 m²

Austritt QBA230 Lage QBA230

Eigenschaften typischer Weiherquellen ▪ Grundwasseraustritt in einen Quelltümpel ▪ Austritte am Grund aufgrund konischer Wölbung sichtbar ▪ Bildung eines Quellbaches ▪ Befinden sich am Hangfuss oder in Tallagen ▪ Ist oft in Giessen anzutreffen ▪ Seltener Quelltyp Generelle Massnahmen zur Förderung des Quell-Lebensraumes ▪ Beschattung des Tümpels mit standortgerechten Sträuchern ▪ Quellbereich in einem Abstand von mindestens 5 Metern auszäunen, um Trittschäden durch die Beweidung zu verhindern ▪ Keine Düngung in Quellnähe ▪ Aufnahme in ein kommunales Naturinventar

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 33 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

6.4 Beeinträchtigte Quelle im Wald

GBL-Code Gemeinde Region Höhe Standort QBB647 Heimiswil Mittelland 634 m. ü. M. Wald Quelltyp Zustand Schüttung Grösse Quellbach Sturzquelle beeinträchtigt < 1 l/s < 15 m² beeinträchtigt

Austritt QBB647 Lage QBB647

Beeinträchtigungen ▪ Siedlungsabfall ▪ Holzabfall Folgen für den Quell-Lebensraum ▪ Chemische Gewässerverschmutzung durch Siedlungsabfall ▪ Änderung der Lebensraumeigenschaften durch Asthaufen  eigentlicher Quell- Lebensraum ist für Insekten nicht mehr erreichbar ▪ Düngung der Quelle durch Holzzerfall Empfohlene Massnahmen ▪ Keine Äste und Schnittgut auf dem Quell-Lebensraum ablagern ▪ Keine Brennholzstapel in der Nähe von Quellen deponieren ▪ Quellen bei Forstarbeiten schonen, keine Rückegassen, Baumfällungen

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 34 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

6.5 Beeinträchtigte Quelle im Offenland

GBL-Code Gemeinde Region Höhe Standort QBO707 Grindelwald Nordalpen 1980 m. ü. M. Offenland Quelltyp Zustand Schüttung Grösse Quellbach nicht vorhanden Sturzquelle beeinträchtigt < 1 l/s < 15 m²

Austritt QBO707 Lage QBO707

Beeinträchtigungen ▪ Viehtritt Folgen für den Quell-Lebensraum ▪ Zerstörung des Substrats und des Interstitialbereichs ▪ Düngung der Quelle durch Exkremente ▪ Beeinträchtigung der Artenvielfalt Empfohlene Massnahmen ▪ Quellbereich in einem Umfang von mindestens 5 Metern auszäunen, um Trittschäden durch die Beweidung zu verhindern ▪ Wasserentnahmen für Tränken und Brunnen nicht direkt am Quellaustritt installieren ▪ Keine Äste und Schnittgut auf dem Quell-Lebensraum ablagern ▪ Keine Düngung in Quellnähe

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 35 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

7. Interpretation

Durch das Pro Natura Projekt stehen zahlreiche neue Daten zu Verbreitung und Zustand von Quellen im Kanton Bern zur Verfügung. Aufgrund des grossen Projektperimeters innerhalb unterschiedlicher biogeographischer Regionen sind aussagekräftige Interpretationen möglich.

Natürliche Quell-Lebensräume:

Ein Drittel der untersuchten noch vorhandenen Quellen ist unversehrt und hat einen natürlichen Quell-Lebensraum. Diese Quellen befinden sich typischerweise im Wald und haben eine geringe Schüttung (< 1 l/s).

Beeinträchtigte Quell-Lebensräume:

Zwei Drittel der untersuchten Quellen hat keinen natürlichen Lebensraum mehr. Die Quellen sind beeinträchtigt, zerstört oder gefasst. Beeinträchtigte oder zerstörte Quell-Lebensräume wären natürlicherweise meist im Offenland, sind jedoch drainiert und in den nächstgelegenen Wald geleitet worden.

Typische Beeinträchtigungen von Quell-Lebensräumen

In den häufigsten Fällen ist der eigentliche Quellbereich drainiert und ein Rohr bildet den Anfang eines Bächleins. Die eigentliche Quelle befindet sich in der offenen Landschaft und das Wasser wird bis zum nächsten Wald im Rohr abgeführt. Man spricht von einem zerstörten Quell-Lebensraum. Einzige Massnahme um den Quell- Lebensraum aufzuwerten wäre die Revitalisierung, sprich das Entfernen der Fassungsrohre. Der Widerstand dagegen dürfte aber gross sein, da sich diese Objekte meist im Landwirtschaftsgebiet befinden.

Bei den anderen Beeinträchtigungen handelt es sich hauptsächlich um Astdepots, Trittschäden und Viehtränken, die sich im Quellbereich befinden. Durch Sensibilisierung der Grundeigentümer und Bewirtschafter lässt sich der Lebensraum im besten Fall mit einer Verhaltensänderung aufwerten.

Regionale Unterschiede:

Jura und Mittelland: Hier sind naturnahe Quell-Lebensräume weitgehend auf Wälder beschränkt. Im Offenland ist beinahe nichts mehr zu finden. Im Jura findet man hauptsächlich den Quelltyp Sturzquelle, bei dem das Wasser rasch und punktuell aus dem Boden fliesst. Der Quellbereich ist deshalb nicht allzu gross und das abfliessende Wasser bildet sofort ein Gerinne. Namentlich in Kalksteingebieten wie dem Jurabogen kann das Wasser auch spektakulär im freien Fall aus Felsen austreten. Im Mittelland kommen Sturzquellen, wie auch Sickerquellen, die einen Quellsumpf bilden, gleichermassen vor. Allerdings sind 80 Prozent der Quellen gefasst oder zerstört.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 36 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Voralpen und Nordalpen: Hier findet man natürliche Quellen nicht nur im Wald, sondern auch im Offenland, auf Wiesen und Weiden. Je höher man in die Berge steigt, desto verbreiteter sind naturnahe Quell-Lebensräume. In den Voralpen dominieren Sickerquellen in Wäldern. In den Nordalpen hingegen sind eher Sturzquellen anzutreffen. In den Nordalpen sind immerhin 50 % der Quellen nicht gefasst, entsprechend verbreitet sind noch intakte Lebensräume.

Abbildung 28: Sturzquelle im Berner Jura

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8. Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung

Für die Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit haben wir auf drei Ebenen Massnahmen ergriffen:

▪ Direkte Schulung von Leuten zum Thema Quellen ▪ Informieren mittels eines Flyers zum Thema ▪ Allgemeine Medienartikel zu Quell-Lebensräumen und zum Pro Natura Projekt

8.1 Schulungen

Mit Ausnahme von zwei geübten Personen, die bereits Quellen beurteilt hatten, konnten wir an zwei halbtägigen und einer Abendschulung 36 freiwillige Personen zur Bedeutung des Quell-Lebensraumes informieren. Eine Präsentation und anschliessende praktische Erfahrungen mit der "Berner Methode" zur Beurteilung von Quellen statteten die freiwilligen Helfer mit dem notwendigen Rüstzeug für die Feldarbeiten aus.

8.2 Flyer

Eine der ersten Projektarbeiten war die Gestaltung eines Informationsflyers zu den Quellen. Mit diesem sollten bereits zu Projektbeginn Gemeinden und weitere Akteure auf das Thema Quell-Lebensräume aufmerksam werden.

Der Flyer beschreibt den Lebensraum, die Entwicklung der Quellen in der Schweiz, porträtiert drei typische Quellarten und empfiehlt Massnahmen zum Umgang mit Quellen im Wald und im Landwirtschaftsgebiet. Im Anhang ist ein Exemplar beigelegt. Der Flyer ist in deutscher und französischer Sprache verfügbar.

8.2.1 Versand des Quellenflyers

Den Flyer haben wir an folgende Institutionen verschickt:

▪ Alle Berner Gemeinden haben zwei gedruckte Exemplare erhalten (38 französischsprachige, 314 deutschsprachige) ▪ Amt für Wald des Kantons Bern (KAWA): 130 Flyer plus eine digitale Version im PDF Format zuhanden der Revierförster ▪ Berner Wald: Flyer im Organ der Berner Waldbesitzer abgedruckt ▪ Verein Berner Burgergemeinden: 10 gedruckte Flyer verschickt ▪ Pro Natura, weitere USOs: die kantonalen Sektionen und bernischen Regionalsektionen sowie weitere Umweltorganisationen wurden mit gedruckten Flyern bedient

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 38 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

8.3 Medientätigkeiten

Mittels Artikeln in Fachzeitschriften und Zeitungen, Newslettern und Radiosendungen haben wir die Bevölkerung zur Problematik der Quell-Lebensräume informiert:

▪ WWF Panda Magazin, Lokalteil Bern: Aufruf für Freiwilligenarbeit und Kurzbeschrieb des Projektes, Frühling 2016 ▪ Pro Natura Lokal Bern: Artikel und Aufruf für Freiwilligenarbeit, Frühling 2016 ▪ Berner Bauernverband: Artikel im elektronischen Newsletter vom Oktober 2016 ▪ Bauernzeitung: Artikel, Oktober 2016 ▪ Radio SRF - Echo der Zeit und Regionaljournal: Beitrag zu den Quellen, September 2016 ▪ Pro Natura Lokal Bern: Artikel zu den Resultaten des Quellenprojektes, Frühling 2018

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 39 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

9. Ausblick

Im vorliegenden Projekt zeigen wir den Zustand von Quell-Lebensräumen in verschiedenen biogeographischen Regionen des Kantons Bern auf. Dabei wird klar, dass die Qualität des Lebensraumes in der Vergangenheit stark abgenommen hat und dadurch auch die quellspezifische Artenvielfalt leidet. Quellen wurden in der Vergangenheit aufgrund verschiedener Interessen beeinträchtigt oder zerstört. Je nach Region fällt das Ausmass der Beeinträchtigung des Lebensraumes jedoch unterschiedlich aus. Das ruft deshalb nach spezifischen, situationsbedingten Massnahmen.

Der Erhalt und die Revitalisierung von Quellen tangieren diverse Akteure (Bund, Kanton, Gemeinden, Grundeigentümer, Bewirtschafter und NGOs). Um mit dieser Absicht voran zu kommen, sollten die Aufgaben aller Akteure bekannt sein. Aus den erarbeiten Grundlagen leiten wir, um Quell-Lebensräume langfristig zu erhalten, den Handlungsbedarf ab und machen Empfehlungen für die Zuständigkeit.

9.1 Handlungsbedarf

Grundsätzlich ist jede Quelle, sei sie in naturnahem oder beeinträchtigtem Zustand, zu erhalten. Beeinträchtigungen von Quellen sind möglichst durch geeignete Massnahmen zu beheben. Die Gemeinden und die Öffentlichkeit sollten Kenntnis haben von ihren Naturobjekten und sollten besonders wertvolle, d.h. grosse, strukturreiche und landschaftlich wertvolle Quellen durch Artenschutzverträge mit dem Kanton oder der Gemeinde, oder durch Schutzbeschlüsse sichern.

In der Abbildung 29 zeigen wir die weiteren Massnahmen auf, die wir zum Erhalt und Schutz von Quell-Lebensräumen empfehlen.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 40 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Abbildung 29: Handlungsbedarf zum Erhalt und Schutz von Quell-Lebensräumen

9.1.1 Eingriffe in den Quell-Lebensraum vermeiden

Quellen als vernässte Lebensräume im Wald und im Landwirtschaftsgebiet sind vor allem durch folgende Eingriffe gefährdet:

▪ Astdepots ▪ Siedlungsabfall ▪ Befahren der Quelllebensräume beim Holzen ▪ Schleppen von Baumstämmen ▪ Anlegen von Rückegassen ▪ Forst- und Landwirtschaftsstrassen ▪ zu nahe Weidenutzung

Alle diese Faktoren können zu gravierenden Beeinträchtigungen oder gar zur Zerstörung der Quelllebensräume führen. Wichtig ist deshalb, dass Quellbereiche bei der Bewirtschaftung geschont werden.

Die aktuelle Klimaentwicklung sieht für die Zukunft trockenere Sommerperioden voraus, was zu vermehrtem Austrocknen führen könnte. Der Druck auf die Quellen könnte auch durch Nutzungen, wie etwa für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen, steigen. Weitaus bedeutender könnte die weitere Fassung von Quellen

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 41 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

werden, insbesondere in den Voralpen und Nordalpen, wo sich noch viele ungefasste Wasseraustritte befinden. Die Sensibilisierung von Behörden und Grundeigentümer ist dringend notwendig.

9.1.2 Sensibilisierung

Mittels Sensibilisierung der betroffenen/beteiligten Akteure wird der Zustand der Quell- Lebensräume und der Handlungsbedarf bekannt gemacht. Quellen sollen nicht mehr stillschweigend aus der Landschaft verschwinden. Hierfür sollte man auf die drei folgenden Akteur-Gruppen fokussieren:

▪ Gemeindebehörden: Übersichtspläne und Listen mit Standorten von Quellen inkl. deren Zustand und Handlungsbedarf den Gemeinden zur Verfügung stellen. Diese Angaben helfen, bei Bauprojekten oder Eingriffen auf Quellen Rücksicht zu nehmen.

▪ Bewirtschafter und Grundeigentümer: Landwirte, Förster und Forstunternehmen erhalten Unterlagen mit Präventionsmassnahmen gegen die Beeinträchtigung der Quellen. Durch kleine Massnahmen, wie den Quellbereich auszäunen oder Ast- depots auf Quellen vermeiden, wird der Lebensraum bedeutend aufgewertet.

▪ Sensibilisierung der Bevölkerung: Die Bevölkerung ist mittels Medienmitteilungen in lokalen Zeitungen und Gemeindeblättern über einzigartige Quell-Lebensräume ihrer Region zu informieren.

9.1.3 Arbeitsgruppe Quellen

Die anstehenden Arbeiten zum Erhalt naturnaher und der Revitalisierung beeinträchtigter und zerstörter Quell-Lebensräume betreffen zahlreiche kantonale Ämter und private Akteure. Pro Natura Bern empfiehlt die Schaffung einer Arbeitsgruppe Quellen, damit von Grund auf, mit allen Betroffenen, die Zukunft der Quellen verbessert werden kann. Die Aufgabenteilung zwischen den betroffenen Ämtern und Akteuren, sowie die Finanzierung von Revitalisierungen steht dabei im Fokus.

9.1.4 Revitalisierungen

▪ Wasserfassungen mit aufgelösten Gewässerschutzzonen: Im Kanton Bern sind in den letzten Jahren zahlreiche Wasserfassungen durch Trinkwasserverbände aufgegeben worden. Folglich hat der Kanton auch deren Gewässerschutzzonen gelöscht. Hier besteht ein grosses Revitalisierungspotential, zumal die Wasserversorgungstrategie des Kantons Bern vorsieht, solche Quellen zu revitalisieren. Weitere Angaben sind dem Anhang zu entnehmen.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 42 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

▪ Quellen in nationalen Inventarobjekten: Gemäss unseren Untersuchungen befinden sich innerhalb von nationalen Inventarobjekten Quellen, die beeinträchtigt, zerstört oder gefasst sind. Massnahmen zur Sensibilisierung und Revitalisierungen werden dringend empfohlen, um den Zustand der Quellen zu verbessern.

▪ Kleine Wasserfassungen: Der Auszug aus der Quellendatenbank zu den gefassten Quellen (GSK25) weist eine hohe Anzahl Fassungen auf, die nur ein geringes Schüttungsvolumen haben. Diese 1774 Fassungen (Schüttungsvolumen < 1 l/s), die im Projektperimeter vorkommen, bergen auch ein Potential zur Revitalisierung, da anzunehmen ist, dass ein Teil dieser Quellen nicht mehr genutzt wird. Hier sind weitere Untersuchungen sicherlich zielführend.

▪ Grosse, beeinträchtigte Quellen: Grossflächige (> 30 m²) Quell-Lebensräume, die beeinträchtigt oder zerstört sind, können durch eine Revitalisierung neue landschaftliche Bedeutung erlangen und für den Erhalt von Quellen eine Signalwirkung ausstrahlen. Im Untersuchungsraum betrifft das 52 Quellen mit einer Schüttung geringer ist als 1 Liter/Sekunde, 7 Quellen mit einer Schüttung zwischen 1 – 10 l/s und 2 Quellen, die eine Schüttung über 10 l/s aufweisen.

▪ Kalkhaltige Quellen: Wir empfehlen, den Fokus auch auf den Lebensraum von kalkhaltigen Quellen zu legen. Bei Kalk-Quellfluren (Cratoneurion) handelt es sich um einen National Prioritären Lebensraum mit der Gefährdungsstufe "vom Verschwinden bedroht" und der 1. Handlungspriorität. Der Lebensraum figuriert auch auf der Roten Liste der Lebensräume und ist "vom Verschwinden bedroht". Hier entwickeln sich die typischen, artenreichen Lebensgemeinschaften des Eu- krenals (typische Quellpopulation). Viele Rote Liste Arten sind fast ausschliesslich in den ersten Metern nach dem Quellaustritt zu finden. Durch den Rückbau von Rohren, über die die Tuffformation gespeist wird, werden die Voraussetzungen für die Entwicklung der typischen Kalkquellengemeinschaft verbessert.

▪ Quellen mit Revitalisierungspotential: Die Aufnahmen haben gezeigt, dass etliche Quellen ein Revitalisierungspotential haben, bei denen mittels kleinen Massnahmen eine grosse Verbesserung des Lebensraumes erreicht werden kann.

9.1.5 Instrumente zum Schutz von Quellen

▪ Bewirtschaftungsvereinbarung: Mit dem Grundeigentümer eine Bewirtschaftungsvereinbarung bzw. einen Artenschutzvertrag abschliessen. Ziel: Keine Beeinträchtigung des Quelllebensraumes.

▪ Kommunaler Schutzzonenplan: Die bekannten ungefassten Quellen ab einer gewissen Grösse als Objekte in den kommunalen Schutzzonenplan aufnehmen und allenfalls in den Landschaftsrichtplan.

▪ Quellen-Inventar: Bedeutende Kalkquellen, Quellen in Inventarobjekten oder grosse Quellaustritte mit der Inventar-Methode des BAFU (Lubini-Ferlin V. et. al.,

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 43 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

2016) untersuchen und überprüfen, ob die Kriterien für die Aufnahme in ein nationales oder kantonales Inventar erfüllt sind.

9.1.6 Erfassen weiterer Quellen

Damit die Gemeinden und die Öffentlichkeit über die Vorkommen verbliebener natürlicher Quell-Lebensräume im Bild sind, sind in weiteren Regionen Quellen zu inventarisieren und zu beurteilen.

9.2 Zuständigkeiten

Aufgrund der gewonnen Erfahrungen machen wir Empfehlungen zur Zuständigkeit von Massnahmen, die zum Erhalt von Quell-Lebensräumen umzusetzen sind.

Tabelle 4: Massnahmenempfehlung

Massnahme Zuständigkeit Weitere Schritte Priorität (Handlungsbedarf) Schult Berater ANF zum Thema Quellen Stellen Multiplikatoren, die Einfluss Bewirtschaftern auf die Landwirtschaft Unterlagen zum haben Sensibilisierung der quellenschonende (Vernetzungsberater, Bewirtschafter und n Umgang mit 1 Inforama, IP- und Bio- Grundeigentümer Quellen zur Kontrolleure Verfügung Erarbeitet Unterlagen Pro Natura, weitere NGOs zuhanden Multiplikatoren und Bewirtschafter

Sensibilisierung Stellen den Gemeinden Sensibilisierung der Grundlagen (Pläne Behörden und von Pro Natura, weitere NGOs von 1 Planungsbüros Quellenstandorten mit Zustand) zur Verfügung. Informieren via Sensibilisierung der Pro Natura, weitere NGOs Medien zum 2 Bevölkerung Thema Quellen ANF Bildung einer GBL Arbeitsgruppe Arbeitsgruppe Quellen Weitere kt. Ämter 1 Zuständigkeiten Fachspezialisten festlegen BAFU Verwaltet die zentrale Quellen- Datenbank Quellen GBL laufend Datenbank des

Kantons Bern Koordination Verwaltet die nationale CSCF laufend Quelldatenbank Midat Source

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 44 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Massnahme Zuständigkeit Weitere Schritte Priorität (Handlungsbedarf) Nimmt Kontakt mit Grundeigentümern Sektion von stillgelegten Wasserversorgung des Wasserfassungen auf. Wasserfassungen mit AWA Klärt die Bereitschaft aufgelösten 1 für Revitalisierungen Gewässerschutzzonen ab. Regionale Naturpärke Initiieren Pro Natura, weitere Revitalisierungs- NGOs projekte Schafft Kontakt zu ANF Grundeigentümern Initiieren Quellen in nationalen Revitalisierungs- 2 Inventarobjekten Pro Natura, weitere projekte oder machen NGOs Bewirtschaftungsempf ehlungen Klärt die Nutzung der Fassungen ab Sektion Kontaktiert bei nicht Wasserversorgung des mehr genutzten AWA Kleine Wasserfassungen Wasserfassungen die 2 Grundeigentümer Initiieren Pro Natura, weitere Revitalisierungs- NGOs Revitalisierungen projekte Machen Kosten- Nutzen Abschätzung Pro Natura, weitere Grosse, beeinträchtigte hinsichtlich einer NGOs Quellen Aufwertung 2

Initiieren Aufwertungsmassnah Regionale Naturpärke men Machen Kosten- Nutzen Abschätzung hinsichtlich einer Aufwertung Regionale Naturpärke Initiieren Kalkhaltige Quellen Gantrisch und 2 Aufwertungsmassnah Diemtigtal men Initiieren Aufwertungsmassnah men Erarbeiten Bewirtschaftungsvereinbar ANF, Gemeinden Bewirtschaftungsverei 1 ung nbarungen Nehmen wertvolle Kommunaler Quellen in die Gemeinden 2 Schutzzonenplan Schutzzonenplanung auf Erstellt ein Quelleninventar für

Schutzinstrumente Quellen Inventar ANF 3 national und kantonal bedeutende Quellen Pro Natura, weitere Erfassen und NGOs Erfassen weiterer Quellen beurteilen weiterer 2 Regionale Naturpärke Quellen Kanton

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 45 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

9.3 Beabsichtigte Arbeitsschritte von Pro Natura Bern

▪ Revitalisierung: Fokus auf stillgelegte Wasserfassungen, Quellen in Inventarobjekten und Fassungen mit kleinen Schüttungsmengen. Empfohlen in allen Regionen. Initiiert und begleitet Revitalisierungsprojekte.

▪ Sensibilisierungsfokus auf Voralpen und Nordalpen - retten was noch zu retten ist: Priorität haben Massnahmen im Offenland (Beeinträchtigungen durch Viehtritt und Viehtränken, Erhalt und schonende Bewirtschaftung bestehender, natürlicher Quellaustritte). Erstellt die notwendigen Unterlagen für die Schulung von Multiplikatoren in der Landwirtschaft und unterstützt das ANF.

▪ Stellt allen Gemeinden des Projektperimeters allgemeine Unterlagen zu Quellen zur Verfügung und schickt Übersichtspläne mit Angaben zum Zustand des Quell- Lebensraumes.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 46 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

10. Literaturverzeichnis

AWA, Gewässer- und Bodenschutzlabor GBL, 2016. Quellenkartierung Berner Methode. www.bve.be.ch/bve/de/index/wasser/wasser/gewaesserqualitaet/Quellen.html

Braun-Blanquet J., 1964: Pflanzensoziologie, Grundzüge der Vegetationskunde. 3. neubearb. u. wesentl. verm. Auflage, Springer-Verlag, Wien. 865 S.

Brehm J. & Meijering M. P. D., 1990. Fliessgewässerkunde, Einführung in die Limnologie der Quellen, Bäche und Flüsse. Quelle + Meyer, Heidelberg. 295 S.

Büscher T. H. & Martin P., 2016. Kalktuffquellen im Offenland: Ein faunistisch „überschätzter“ FFH-Lebensraumtyp? Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL) Erweiterte Zusammenfassungen der Jahrestagung 2015 (Essen), Hardegsen 2016. S. 194-199.

Centre Suisse de Cartographie de la Faune (CSCF), 2016. URL: http://www.cscf.ch/cscf/de/home.html

Delarze R. & Gonseth Y., 2008. Lebensräume der Schweiz, Ökologie – Gefährdung – Kennarten. Ott Verlag, Bern, S. 52-53

Dubler A.-M., 2012. , in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.10.2012., URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D507.php

Dürrenfeldt A., 1978. Untersuchungen zur Besiedlungsbiologie von Kalktuff – faunistische, ökologische und elektronenmikroskopische Befunde. Arch. Hydrobiol./Suppl. 54 (1), 1-75.

Frank N., Braum M., Hambach U., Mangini A. & Wagner G., 2000. Warm Period Growth of Travertine during the Last Interglacial in Southern Germany (PDF; 325 kB). In: Quaternary Research. A interdisciplinary research, Bd. 54 (2000), S. 38–48.

Frasson B. A., 1947. Geologie der Umgebung von (Kt. Bern). Beitr. geol. Karte, Schweiz, N.F.88.

Lubini-Ferlin V., Küry D., Stucki P., 2014. Bewertung von Quell-Lebensräumen in der Schweiz – Entwurf für ein strukturelles und faunistisches Verfahren. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU.

Lubini-Ferlin V., Küry D., Stucki P., 2016. Skizze zu einem Inventarisierungsverfahren für Quell-Lebensräume. Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU.

Lubini-Ferlin, V., 2016. Mündlich überlieferte Erfahrungswerte.

Martin P. & Wischniowsky L., 2014. Kalktuffquellen, ein FFH Lebensraum ohne Charakterarten in der Limnofauna? Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL), Erweiterte Zusammenfassungen der Jahrestagung 2013 (Potsdam-Berlin), Hardegsen 2014. S. 72-76.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 47 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Rutsch R. F., 1947. Molasse und Quartär im Gebiet des Siegfriedblattes Rüeggisberg (Kt. Bern). Beitr. geol. Karte Schweiz, N.F.87.

Schönborn W., 2003. Lehrbuch der Limnologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. 588 S.

Schwoerbel J. & Brendelberger H., 2005. Einführung in die Limnologie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. 386 S.

Stucki P., 2016. Mündlich überlieferte Erfahrungswerte.

UNA AG, 2010. Bericht: Arten- und Lebensraumförderung im regionalen Naturpark Gantrisch – Vorauswahl der besonderen Arten und Lebensräume.

Universität Duisburg Essen, 2016. Operationelle Taxaliste Makrozoobenthos. URL: www.fliessgewaesserbewertung.de

Zollhöfer J. M.,1997. Quellen – die unbekannten Biotope im Schweizer Jura und Mittelland, erfassen-bewerten-schützen. Bristol Schriftenreihe Band 6, Bristol-Stiftung Zürich, S. 132.

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 48 Naturnahe Quellen im Kanton Bern

11. Anhang

11.1 Beispiel eines Feldplans

11.2 Kartieranleitung "Berner Methode"

11.3 Erhebungsformular "Berner Methode"

11.4 Geographische Darstellung des Kartierungsstandes der Gemeinden

11.5 Tabelle Kartierungsstand der Gemeinden

11.6 Übersichtspläne der Quellen der Regionen Jura, Mittelland, Voralpen und Nordalpen

11.7 Tabelle mit Quellen in Nationalen Inventargebieten

11.8 Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen

11.9 Flyer

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 49 !(

Feldplan - Quelleninventar Pro Natura Plan-Nr. 190 Bern - März 2016 !( QBA963

!( QBA969 201'000

!( QBB052

!( QBA976 !( !( !( !( !( !( QAA632 !( !( !( QBA977 QBB132 QBA979QBA981 !( *# QBA987 QBA986 QBA985 !( !( QBA947!( QBA989 !( *# !( QBA991 QBA994 QBA154 QBA995!( !( !( !(!( QBA993 !( !( QBA996 !( !( !( QBB001 QBA157 QBB002 !( *# QBB003 200'500 !( !( QBB004 *#

*# !( !(

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!( 200'000 *#

!( *# *# !( !( !( !( QBB150 *# !(

!( AG,Schwarzenburgstrasse UNA 3007 11, Bern QBB154 QBB155 !( !(

!( 592'500 593'000 593'500 594'000 0125 250 500 !( ungefasste Quellen !( neu gemeldete Quellstandorte !( Bachanfang *# gefasste Quellen !( geprüfte Quellstandorte Gemeindegrenze E m

!( !(

!( !(

!( !( Inventar der Quell-Lebensräume im Kanton Bern 21.03.16 Code-GBL Eindeutiger Code für jede Quelle Kartierung der Quell-Lebensräume Wawis-Nr* Kennnummer. Für Quellen aus dem kantonalen Kataster Berner Methode- Anleitung Gewässer-Nr* GN5 Nummer falls Einmündung in ein Gewässer Version Quellenprojekt Pro Natura Bern Projekt* Für welches Projekt wird kartiert Datenherkunft* Von welcher Quelle kommen die Daten

* Wird von der zuständigen kantonalen Fachstelle ausgefüllt

Die Berner Methode ist ein Instrument für die Erstkartierung von Quellstandorten. Sie basiert auf der Bewertungsmethode für Quell-Lebensräume des Bundesamts für Umwelt.

Definition Quelllebensraum: Ein Quelllebensraum hebt sich optisch von seiner Umgebung ab. Er besteht aus einem oder mehreren Grundwasseraustritten und dem dazu gehörigen Umfeld (oft Vorherrschen von Moosgesellschaften und quelltypischer Vegetation) und erstreckt sich etwa 10m in Fliessrichtung. Die Sohle ist am Grunde des Austritts und in Fliessrichtung nicht/kaum bewachsen, das Substrat im feuchten Bereich unterscheidet sich vom umliegenden Substrat. In der Quelle und im Quellbereich findet man meist wirbellose Tiere, die quell- oder fliessgewässertypisch sind.

Allgemeine Informationen Quelle (Code) Code gemäss Plan (z.B.: QAA001), oder eigener Code („Initialen“ „Nr“: LK01) Flurname/Gemeinde Flurname gemäss Landeskarte 1:25'000 / Feldplan und Gemeinde Koordinaten Mit GPS / Handy-App aufnehmen oder aus Landeskarte ablesen (http://map.geo.admin.ch). Auch Kartenausschnitt mit markiertem Standort möglich. Höhe ü.M. Entweder in der Karte ablesen oder mittels GPS

Angaben Kartierung BearbeiterIn Name (und Kontaktadresse) Datum Tag, Monat, Jahr der Kartierung Foto-ID Beschriftung der zugehörigen Fotos (z.B. QAA001_LK_1). Vgl. Merkblatt 3 Fotos (2 Überblick und 1 Detailaufnahme). Vgl. Merkblatt Niederschlag Gab es in der vorangehenden Woche stärkeren Niederschlag?

Zustand (Nur eine Antwort möglich) natürlich Der Quelllebensraum hat keine Beeinträchtigungen. beeinträchtigt Der Quelllebensraum ist beeinträchtigt, aber noch vorhanden. Hierzu zählen auch Fassungen mit Überlauf, bei denen zumindest eine Teilmenge des Wassers natürlich abfliesst und sich ein Quelllebensraum bildet. Nähere Angaben zu den Beeinträchtigungen werden im Abschnitt "Beeinträchtigungen" gemacht. zerstört Die gesamte Quelle ist durch eine Brunnstube, einen Brunnen, eine Viehtränke, ein Becken/Rohr, etc. gefasst, durch Schäden komplett zerstört, oder nicht mehr existent (z.B. ausgetrocknet). Es gibt keinen Überlauf, oder falls einer besteht, bildet sich kein natürlicher Quelllebensraum (auch z.B. Rohrauslauf einer Fassung, der direkt in einen Bach eingeleitet wird). Wenn eine Quelle gefasst ist, wird zusätzlich in der 2.Spalte "gefasst" angekreuzt und bei den Beeinträchtigungen die Art (Fassung, Rohr, Brunnen, Viehtränke) angekreuzt.

Es muss bei dieser Kategorie ab "Austrittsform" nicht weiter kartiert werden

Standort (Nur eine Antwort möglich) Befindet sich die Quelle im Offenland, Wald oder Siedlungsgebiet?

Offenland Nutzung Falls sich die Quelle im Offenland befindet, wird zusätzlich noch die Nutzung unterschieden. Auf einer Weide sind Anzeichen von Beweidung sichtbar (unregelmässiger Wuchs, Viehtritt, Kot).

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Revitalisierungspotential (Nur bei beeinträchtigten / gefassten Quellen) Gefasste Quellen, welche nicht mehr genutzt werden, weisen möglicherweise ein Revitalisierungs- potential auf. Faktoren, welche eine Revitalisierung begünstigen: naturnahe Quellen in der Umgebung, Vernetzung zu bestehenden Gewässern, Lage in Schutzgebiet, Fassung mit Überlauf, relevante Schüttung, … Faktoren, welche eine Revitalisierung verhindern: Nutzung der Quelle, Nähe zu Bahn / Strasse / Siedlung, Grundwasserschutzzone, … Die Aufzählungen sind nicht abschliessend. Gefragt ist der persönliche Eindruck des Quellstandortes im Bezug auf eine Revitalisierung.

Austrittsform (Nur eine Antwort möglich) Es werden vier Austrittstypen von Quellen unterschieden. Die Übergänge zwischen den Quelltypen sind oft fliessend und es gibt Mischformen. Bei der Kartierung einer Quelle wird der meist zutreffende Typ ausgewählt. Bei mehreren verschiedenen Austritten ist die repräsentativste Austrittsform auszuwählen. Sturzquelle Sickerquelle

V. Lubini V. Lubini

Das Wasser tritt punktuell aus. Das Wasser tritt flächig aus Der Abfluss erfolgt in einem Gerinne und bildet oft einen Quellsumpf. und gleicht bereits im obersten Ein Austritt ist meist nicht Abschnitt einem Bächlein. klar auszumachen. Meist in Meist in Hanglage, kann aber auch Muldenlage, oft nicht fliessend, im flachen Gelände vorkommen. Kann kann auch nur sumpfig/feucht sein. bei sehr kleiner Schüttung auch fast Sohle oft bewachsen z.B. mit stehend/nur feucht sein. Seggen, Moosen und Wasserpflanzen. Tümpelquelle Künstlicher Austritt

Das Wasser tritt am Grunde eines Das Wasser tritt aus einem Rohr oder einem Weihers aus und fliesst meist in einem anderen künstlichen Ausfluss aus. Quellbach ab. In Auen als Giessen bezeichnet. Der Austritt ist oft schwer sichtbar (bei seichten Weihern manchmal vegetationsfreie Kreise im Substrat bei Aufstössen erkennbar). Bildet grössere stehende Bereiche mit Wasserpflanzen.

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Anzahl Austritte Eine Quelle kann mehrere Austritte haben, die im gleichen Abfluss münden (Quellbachlänge <10m). Bei Sickerquellen ist die Anzahl Austritte oft schwer auszumachen und muss daher nicht angegeben werden.

Vernetzung (Nur eine Antwort möglich) Die Vernetzung ist wichtig für den Austausch und die Wiederbesiedlung der Quellfauna. Es wird grob zwischen Einzelquelle (im sichtbaren Umfeld keine weiteren Quellen vorhanden) und mehrere Quellen unterschieden. Bei mehreren Quellen ist die Distanz zur nächstgelegenen Quelle anzugeben.

Quelle und Quellbereich Schüttung (Nur eine Antwort möglich) Die Schüttung wird anhand der folgenden Kategorien grob in Liter pro Sekunde geschätzt:

>100 l/s <1 l/s 1 - 10 l/s 11 - 100 l/s

Grösse (Nur eine Antwort möglich) Es wird die Grösse des gesamten Quellbereichs, also die wasserüberstandene und feuchte Fläche und der Abfluss bis ca. 10m in Fliessrichtung geschätzt. Als Hilfe kann ein 1x1 Meter als Quadrat hingelegt werden, die Fläche so eingeteilt und die Quadrate gezählt werden.

Beeinträchtigungen (mehrere Antworten möglich) Als Fassung ist eine Brunnstube oder ein ähnliches Bauwerk gemeint, welches nicht in eine der anderen Gruppen fällt (Brunnen, Viehtränke). Unbefestigte Wege sind nicht versiegelt und höchstens abschnittweise mit gebietstypischen Naturmaterialien befestigt.

Quellbach Quellbach vorhanden: Es ist nach 10 Meter in Fliessrichtung vom Austritt noch ein Abfluss vorhanden. Wenn der Austritt nur feucht ist oder nach wenigen Metern versickert, ist kein Quellbach vorhanden Quellbach beeinträchtigt: (Holz)Abfall, Verbau, künstliche Abstürze, Wege, Rohre, Fassungen

Optionale Informationen Diese optionalen Informationen können zusätzlich erhoben werden, insbesondere wenn eine Quelle vielversprechend erscheint. Ansonsten wird das Kästchen "nicht angeschaut" angekreuzt.

Substrat (mehrere Antworten möglich) Das Substrat wird möglichst beim Austritt angeschaut. Es ist wichtig die gesamte Substratschicht zu betrachten, meist verbergen sich unter Falllaub oder Totholz noch mehrere anorganische Substrate wie Kies und Sand. Blöcke/Fels: mehr als 20 cm Durchmesser, Steine: 6-20 cm, Kies: 0.2-6 cm, Sand: 0.1-2mm, (körnig in der Hand), Feinmaterial: <0.1mm (glatt in der Hand, meist grau oder beige), Kalksinter/-tuff (Kalkablagerungen, entweder fest/unbeweglich oder krümelig, weiss. Steine, Holz, Pflanzen mit weissem Kalkkruste überzogen), Detritus/Organischer Schlamm: Dunkelbraun, nicht klebrig/feinste Teilchen sichtbar).

Tiere (mehrere Antworten möglich)  Bilder für Bestimmung auf der letzten Seite Der Augenschein Tiere sollte nicht länger als 5 Minuten dauern. Steine und Blätter nahe dem Austritt werden vorsichtig aus dem Wasser gehoben, abgesucht und wieder zurückgelegt. Vom Substrat wird mithilfe eines Siebs eine Probe in ein weisses Gefäss gegeben und abgesucht. Falls Eintagsfliegen-, Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven unterschieden werden können, kann man die vorkommende Artengruppe unterstreichen.

Bemerkungen Beispiele: Liegt die Quelle in einem Naturschutzgebiet? Weitere Tiere/Pflanzen gefunden? Gibt es Kalkkaskaden? Besondere Strukturen, auch in der Umgebung? Kommentare von Förstern, Bauern, o.ä.?

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Köcherfliegenlarven: (Grösse: max. 2 cm)

Steinfliegenlarven: (Grösse: max. 1.5 cm) Eintagsfliegenlarven (Grösse: max. 2cm)

Strudelwürmer: (Grösse: max.1 cm) Flohkrebse: (Grösse: max. 1.5 cm)

Zeichnungen: Copyright Vinzenz Maurer

Feuersalamander-Larve: (Grösse: 2.5-7cm) Erkennungsmerkmal sind die hellen, gelblichen Flecken an den Oberbeinen.

Kontakt: Pro Natura Bern, Schwarzenburgstrasse 11, 3007 Bern Telefon: 031 352 66 00. E-Mail: [email protected]

AWA, Gewässer- und Bodenschutzlabor GBL, Schermenweg 11, 3014 Bern. Telefon: 031 634 23 80. Email: [email protected]

AWA, Gewässer- und Bodenschutzlabor GBL Inventar der Quell-Lebensräume im Kanton Bern 21.03.16 Code-GBL* Kartierung der Quell-Lebensräume Wawis-Nr* Gewässer-Nr* Berner Methode – Protokollblatt Projekt* Version Quellenprojekt Pro Natura Bern Datenherkunft* *Infos von der kantonalen Fachstelle Allgemeine Informationen

Quelle (GBL-Code): Koordinaten: X ______'______Gemeinde: Y ______'______

Flurname: Höhe ü.M.

Angaben Kartierung BearbeiterIn: Datum:

Foto-ID: Niederschlag: Ja Nein

Zustand Standort Offenland: Nutzung natürlich Offenland Wiese beeinträchtigt Wald Weide zerstört gefasst Siedlung Acker/Sonderkultur

Revitalisierungspotential : (beeinträchtigte und zerstörte Quellen) Ja Nein

Austrittsform Sturzquelle Sickerquelle Tümpelquelle künstlich Anzahl Austritte:

Vernetzung Einzelquelle mehrere Quellen Distanz:

Quelle und Quellbereich Schüttung [l/s] Grösse Beeinträchtigungen (mehrere Antworten möglich) 2 < 1 Gross(> 30m ) Fassung Trittschäden 1 - 10 Mittel(15 - 30m2) Rohr Abfall/Holzabfall 10 - 100 Klein(< 15m2) Viehtränke/ Brunnen Verbau Sohle > 100 Unbefestigter Weg Befestigter Weg

Quellbach Quellbach vorhanden Ja Nein Quellbach beeinträchtigt Ja Nein

Optionale Informationen (mehrere Antworten möglich) Substrat Nicht angeschaut Blöcke Steine Kies Sand Feinmaterial Kalksinter/Kalktuff

Totholz Moospolster Falllaub Detritus/Org. Schlamm

Tiere Nicht angeschaut Keine gefunden

Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen Strudelwürmer Flohkrebse

Feuersalamanderlarve Bemerkungen:

Kontakt: Lisette Kaufmann: 031 352 66 00 Christian Imesch: 031 310 83 86 / 079 447 49 23 [email protected] [email protected]

Die Feldprotokolle bitte an folgende Adresse senden: Pro Natura Bern Schwarzenburgstrasse 11, 3007 Bern Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Anhang 4: Geographische Darstellung des Kartierungsstandes der Gemeinden

Geographische Darstellung des Kartierungsstandes der Gemeinden im Projektperimeter. Farblegende: blau: vollständig kartiert, grün: über 75% der Quellen kartiert. Gelb: 25 – 75% der Quellen kartiert, orange: weniger als 25% kartiert, rot: keine Kartierung.

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Anhang 5: Tabelle Kartierungsstand der Gemeinden

Farblegende: vollständig (blau): alle Quellen kartiert, hoch (grün): über 75% der Quellen kartiert, mittel (gelb): 25 – 75% der Quellen kartiert, wenig (orange): weniger als 75% der Quellen kartiert, nichts (rot): keine Quellen kartiert.

Region Gemeinde Kartierung Region Gemeinde Kartierung Mittelland Alchenstorf wenig Mittelland Seedorf (BE) wenig Mittelland Allmendingen vollständig Mittelland nichts Mittelland Arni (BE) vollständig Mittelland mittel Mittelland Bern hoch Mittelland Wald (BE) mittel Mittelland vollständig Mittelland nichts Mittelland mittel Mittelland vollständig Mittelland Bremgarten bei B. nichts Mittelland vollständig Mittelland Burgdorf nichts Mittelland vollständig Mittelland vollständig Mittelland Wynigen mittel Mittelland Ferenbalm vollständig Mittelland nichts Mittelland vollständig Jura Corgémont vollständig Mittelland Golaten nichts Jura Cormoret vollständig Mittelland Grosshöchstetten vollständig Jura Cortébert vollständig Mittelland Gurbrü vollständig Jura Courtelary vollständig Mittelland Hasle bei B. nichts Jura Saint-Imier vollständig Mittelland Heimiswil vollständig Jura Villeret vollständig Mittelland vollständig Nordalpen Diemtigen hoch Mittelland Köniz vollständig Nordalpen Gündlischwand vollständig Mittelland Kallnach nichts Nordalpen Grindelwald vollständig Mittelland vollständig Nordalpen Gsteigwiler vollständig Mittelland vollständig Nordalpen Lütschental vollständig Mittelland vollständig Nordalpen Meiringen wenig Mittelland Krauchthal nichts Nordalpen St. Stephan mittel Mittelland vollständig Voralpen wenig Mittelland Lützelflüh hoch Voralpen Boltigen mittel Mittelland vollständig Voralpen Buchholterberg vollständig Mittelland vollständig Voralpen Därstetten mittel Mittelland Lyssach nichts Voralpen wenig Mittelland Mühleberg nichts Voralpen Erlenbach im S. mittel Mittelland Münchenbuchsee hoch Voralpen nichts Mittelland Münsingen vollständig Voralpen Homberg nichts Mittelland Mötschwil nichts Voralpen Horrenbach-Buchen nichts Mittelland nichts Voralpen Lützelflüh hoch Mittelland mittel Voralpen nichts Mittelland vollständig Voralpen Oberwil im Simment. mittel Mittelland vollständig Voralpen mittel Mittelland Oberburg wenig Voralpen Schwendibach nichts Mittelland Oberthal vollständig Voralpen wenig Mittelland vollständig Voralpen nichts Mittelland Rüegsau nichts Voralpen Stocken-Höfen wenig Mittelland Rüti bei Lyssach mittel Voralpen Thun wenig Mittelland Radelfingen nichts Voralpen wenig Mittelland Rubigen vollständig Voralpen Unterlangenegg mittel Mittelland Schüpfen mittel Voralpen Wimmis wenig Mittelland Schlosswil vollständig Voralpen nichts

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Biogeographische Region Jura

Biogeographische Regionen

Jura

Mittelland

Nordalpen

Voralpen

Zustand Quell-Lebensraum

natürlich

beeinträchtigt

zerstört

nicht beurteilt gefasste Quellen gem. GSK25 BE *#

Region nach EZG: © GBL Gemeindegrenze: © swisstopo Basiskarte: Pixelkarte 100'000 swisstopo.

Ort, Datum: Bern, 9.01.2018 E

Km 01.5 3

UNA AG Schwarzenburgstr. 11 3007 Bern 031 310 83 83 www.unabern.ch Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Biogeographische Region Mittelland

Biogeographische Regionen

Jura

Mittelland

Nordalpen

Voralpen

Zustand Quell-Lebensraum

natürlich

beeinträchtigt

zerstört

nicht beurteilt gefasste Quellen gem. GSK25 BE *#

Region nach EZG: © GBL Gemeindegrenze: © swisstopo Basiskarte: Pixelkarte 100'000 swisstopo.

Ort, Datum: Bern, 9.01.2018 E

Km 0 4.5 9

UNA AG Schwarzenburgstr. 11 3007 Bern 031 310 83 83 www.unabern.ch Gemeinde Lützelflüh Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Biogeographische Region Voralpen

Zustand Quell-Lebensraum

natürlich

beeinträchtigt

zerstört

nicht beurteilt

gefasste Quellen gem. GSK25 BE *#

Biogeographische Regionen

Jura

Mittelland

Nordalpen

Voralpen

Region nach EZG: © GBL Gemeindegrenze: © swisstopo Basiskarte: Pixelkarte 100'000 swisstopo.

Ort, Datum: Bern, 9.01.2018 E

Km 0 4.5 9

UNA AG Schwarzenburgstr. 11 3007 Bern 031 310 83 83 www.unabern.ch Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Biogeographische Region Nordalpen

Biogeographische Regionen

Jura

Mittelland

Nordalpen

Voralpen

Zustand Quell-Lebensraum

natürlich

beeinträchtigt

zerstört

nicht beurteilt gefasste Quellen gem. GSK25 BE *#

Region nach EZG: © GBL Gemeindegrenze: © swisstopo Basiskarte: Pixelkarte 100'000 swisstopo.

Ort, Datum: Bern, 9.01.2018 E

Km 05 10

UNA AG Schwarzenburgstr. 11 3007 Bern 031 310 83 83 www.unabern.ch Naturnahe Quellen im Kanton Bern

Anhang 7: Tabelle Quellen in nationalen Inventargebieten

Beeinträchtigte oder zerstörte Quell-Lebensräume in nationalen Inventaren

Region Gemeinde Standort Zustand Beeinträchtigung Code- GBL Mittelland Allmendingen zerstört k.A. QAA022 Mittelland Köniz Wald zerstört Fassung, Rohr QAA727 Mittelland Köniz Wald zerstört k.A. QAA772 Offenland Mittelland Kriechenwil Wiese beeinträchtigt k.A. QBB598 Mittelland Kriechenwil Wald beeinträchtigt k.A. QBB595 Mittelland Kriechenwil Wald beeinträchtigt k.A. QBB596 Offenland Mittelland Münsingen Weide zerstört Rohr QBB220 Mittelland Rubigen Wald beeinträchtigt Abfall/Holzabfall QBA904 Voralpen Amsoldingen Wald zerstört Rohr QAA717 Voralpen Boltigen Offenland zerstört k.A. QBO769 Voralpen Eriz Offenland beeinträchtigt Rohr, Weg/Strasse QBA599 Stocken- Offenland Voralpen Höfen Weide beeinträchtigt Trittschäden QAA716 Stocken- Offenland Befestigter Weg, Voralpen Höfen Weide zerstört Rohr QAA715 Stocken- Voralpen Höfen Wald zerstört Rohr QAA714 Offenland Voralpen Uebeschi Wiese zerstört Rohr QAA713 Nordalpen Diemtigen Offenland beeinträchtigt k.A. QBO272 Nordalpen Grindelwald Offenland beeinträchtigt Verbau Sohle QBA053 Weide Nordalpen Grindelwald Offenland beeinträchtigt Trittschäden QBA073 Weide Nordalpen Grindelwald Offenland beeinträchtigt Trittschäden QBA076 Weide Nordalpen Grindelwald Offenland zerstört Fassung, QBA161 Weide gefasst Trittschäden Nordalpen Gsteigwiler Offenland zerstört k.A. QBO653 Wiese gefasst Nordalpen Lütschental Wald zerstört Fassung, Rohr, QBO704 gefasst Überlauf Nordalpen Lütschental zerstört Rohr, QBO701 Viehtränke/Brunnen, Überlauf, Fassung Nordalpen St. Stephan Offenland beeinträchtigt Unbefestigter Weg QBO723 Weide Nordalpen St. Stephan Offenland beeinträchtigt Trittschäden QBO724 Weide

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Anhang 8: Revitalisierung stillgelegter Wasserfassungen

Der Kanton Bern hat in den vergangenen Jahren bei über 350 Wasserfassungen 109 Grundwasserschutzzone aufgehoben. Solche Fassungen sind häufig bereits seit längerer Zeit nicht mehr genutzt, nicht gesetzeskonform zu schützen oder nicht wirtschaftlich.

Der Kanton bekundet Interesse an der Revitalisierung solcher stillgelegten Wasserfassungen und hat das auch als Massnahme in der Wasserversorgungstrategie festgehalten. Bis 2022 sollen über 25 Quellfassungen revitalisiert sein.

In einem ersten Schritt hat der Kanton Bern die Wasserfassungen nach deren Revitalisierungspotential untersucht. Bei 98 Fassungen ist das Revitalisierungspotential gross (AWA Fakten vom April 2016). Nach Besichtigung dieser Fassungen durch das AWA, weisen 58 Standorte eine hohe Priorität zur Revitalisierung auf.

Die Sektion Wasserversorgung des AWA sollte diese Standorte während den Jahren 2016/17 genauer untersuchen und mit den Grundeigentümern die künftige Nutzung und die Zuständigkeiten zu besprechen, um eine mögliche Revitalisierung zu überprüfen. Diese Arbeiten starten im Jahr 2018.

Tabelle: Quellfassungen mit aufgelöster Grundwasserschutzzone. Hier sind jene Fassungen dargestellt, die gemäss Untersuchungen des GBL ein grosses Revitalisierungspotential (98 Fassungen) haben.

Code GBL Gemeinde Ost Nord Schüttung Priorität QEM526 Bleienbach 2624319 1225612 0 hoch QEM527 Bleienbach 2624260 1225504 0 hoch QEM530 Bleienbach 2624204 1223857 39 hoch QEM531 Bleienbach 2624242 1224072 16 hoch QEM532 Bleienbach 2624234 1224011 20 hoch QAA301 Häutligen 2613238 1189461 45 hoch QAA277 Kehrsatz 2601988 1195086 700 hoch QAA331 Köniz 2599332 1193502 0 hoch QAA332 Köniz 2599099 1193425 0 hoch QAA334 Köniz 2599403 1193540 0 hoch QAA338 Köniz 2600530 1194840 75 hoch QAA339 Köniz 2600530 1194832 68 hoch QSS274 Köniz 2599412 1191418 0 hoch QSS275 Köniz 2599588 1191327 0 hoch QAA333 Köniz 2599245 1193501 0 mittel QBO630 Lauterbrunnen 2634130 1155365 150 hoch QEM519 Lützelflüh 2620500 1207458 2 mittel QEM520 Lützelflüh 2620452 1207493 6 mittel QEM521 Lützelflüh 2620456 1207485 0 mittel QEM522 Lützelflüh 2620469 1207486 0 mittel QEM523 Lützelflüh 2620482 1207470 0 mittel QEM524 Lützelflüh 2620457 1207491 0 mittel QEM525 Lützelflüh 2620473 1207514 0 mittel QAA308 Mühleberg 2585831 1199740 30 mittel QSS154 2601375 1190208 0 hoch QSS164 Niedermuhlern 2600613 1190160 0 hoch QSS176 Niedermuhlern 2601264 1190261 0 hoch

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen Naturnahe Quellen im Kanton Bern

QSS178 Niedermuhlern 2601416 1190191 0 hoch QSS179 Niedermuhlern 2601327 1190224 0 hoch QSS185 Niedermuhlern 2602317 1188855 0 mittel QSS186 Niedermuhlern 2602268 1188766 0 mittel QJB086 Reconvilier 2583292 1229641 100 hoch QJB093 Reconvilier 2584514 1230120 5 hoch QJB094 Reconvilier 2584367 1230096 5 hoch QJB095 Reconvilier 2584375 1230017 50 hoch QJB084 Reconvilier 2584161 1229964 50 mittel QJB085 Reconvilier 2583325 1229937 25 mittel QJB088 Reconvilier 2584275 1230260 0 mittel QJB092 Reconvilier 2584664 1230076 35 mittel QJB096 Reconvilier 2583824 1230204 15 mittel QJB098 Reconvilier 2583499 1230171 20 mittel QJB099 Reconvilier 2583367 1230019 2 mittel QJB100 Reconvilier 2584452 1229999 0 mittel QJB101 Reconvilier 2583592 1229926 0 mittel QJB102 Reconvilier 2583647 1229745 0 mittel QJB103 Reconvilier 2583459 1229941 0 mittel QJB104 Reconvilier 2584152 1230431 0 mittel QJB105 Reconvilier 2584478 1230138 0 mittel QAA340 2603390 1184180 460 hoch QBO634 Ringgenberg 2633050 1172297 30 hoch QAA303 Rüti bei Büren 2598543 1222472 27 hoch QAA304 Rüti bei Büren 2598569 1222469 66 hoch QSS197 Schwarzenburg 2591957 1185764 0 hoch QSS198 Schwarzenburg 2591991 1185780 0 hoch QSS204 Schwarzenburg 2591895 1186011 0 hoch QSS205 Schwarzenburg 2592022 1185794 0 hoch QSS208 Schwarzenburg 2592044 1185796 0 hoch QSS217 Schwarzenburg 2591889 1186208 0 hoch QSS219 Schwarzenburg 2592087 1185875 0 hoch QSS222 Schwarzenburg 2592023 1186522 0 hoch QSS223 Schwarzenburg 2592085 1186680 0 hoch QSS224 Schwarzenburg 2592121 1186707 0 hoch QSS228 Schwarzenburg 2592491 1187332 0 hoch QSS232 Schwarzenburg 2593905 1188580 0 hoch QSS233 Schwarzenburg 2593816 1188785 0 hoch QSS234 Schwarzenburg 2593837 1188741 0 hoch QSS235 Schwarzenburg 2593878 1188618 0 hoch QSS239 Schwarzenburg 2593744 1188670 0 hoch QSS240 Schwarzenburg 2593899 1188667 0 hoch QSS241 Schwarzenburg 2593917 1188445 0 hoch QSS242 Schwarzenburg 2593768 1188748 0 hoch QSS243 Schwarzenburg 2593978 1188262 0 hoch QSS248 Schwarzenburg 2593948 1188367 0 hoch QSS255 Schwarzenburg 2594335 1185770 0 hoch QSS257 Schwarzenburg 2594439 1185900 0 hoch QSS258 Schwarzenburg 2594605 1185882 0 hoch QSS268 Schwarzenburg 2594552 1185881 0 hoch QSS196 Schwarzenburg 2591923 1185748 0 mittel QSS199 Schwarzenburg 2591837 1185745 0 mittel QSS200 Schwarzenburg 2591811 1185751 0 mittel QSS201 Schwarzenburg 2591666 1185753 0 mittel QSS210 Schwarzenburg 2591882 1185725 0 mittel QSS218 Schwarzenburg 2591934 1186299 0 mittel QSS220 Schwarzenburg 2592046 1185873 0 mittel QSS225 Schwarzenburg 2592014 1186441 0 mittel

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen Naturnahe Quellen im Kanton Bern

QSS244 Schwarzenburg 2593937 1188565 0 mittel QSS256 Schwarzenburg 2594350 1185824 0 mittel QSS259 Schwarzenburg 2594669 1185942 0 mittel QSS263 Schwarzenburg 2594788 1185911 0 mittel QSS264 Schwarzenburg 2594818 1185895 0 mittel QAA307 Tägertschi 2612357 1190990 240 hoch QAA296 Vechigen 2608136 1199004 8 mittel QAA297 Vechigen 2608148 1199001 0 mittel QAA298 Vechigen 2608160 1199000 8 mittel QSS161 Wald 2600415 1190788 0 hoch QSS163 Wald 2600713 1190904 0 hoch QSS165 Wald 2600720 1190470 0 hoch QAA342 Zollikofen 2601269 1203542 620 hoch

Abbildung: Revitalisierungspotential der stillgelegten Wasserfassungen, Quelle AWA

Februar 2018 Atelier für Naturschutz und Umweltfragen