Jetzt notieren: Deutschlandtreffen der Ostpreußen zu Pfingsten in Düsseldorf

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 36 — Folge 15 Erschein! wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postvertrlebsstück.Gebühr befahlt 13. April 1985 Parkallee 84/86. 2000 Hamburg 13 C5524C

Unsere Zukunft: Weltpolitik: Den Wandel der Geschichte nutzen Moskau bleibt Erhaltung des Friedens und Ausdehnung der Freiheit als Ziel auf Kurs VON Dr. PHILIPP VON BISMARCK MdEP, Sprecher der Landsmannschaft Pommern In diesem Jahr, in dem wir aus bekanntem Grund Die USA hätten es der Sowjetunion nicht übel• fast unablässig an die gewaltsame Teilung Deutsch• nehmen können, wenn deren Delegation nicht zum lands und Europas erinnert werden, wird auch ver• vereinbarten Termin nach Genf gekommen wäre. mehrt über die Zukunft Deutschlands, Mittel- und Der Tod von Staats- und Parteichef Tschernenko Osteuropas spekuliert. Über die Zukunft also, die wäre eine ausreichende Entschuldigung für das sich aus der gewaltsamen Vergangenheit ent• Verschieben des Beginns der neuen Verhandlungs• wickeln kann. runde gewesen. Niemand hätte es der sowjetischen Das ist natürlich und ganz und gar berechtigt, Führung verdenken können, nach dem Wechsel an denn wir Menschen können nur an der Gestaltung jür \>\i der Spitze von Partei und Staat nun erst einmal das der Zukunft mitwirken, während die Vergangenheit bisherige Konzept für die Genfer Verhandlungen zu und deren Ereignis, die Gegenwart, sich unserer <5r)angcUJd)--Iutf)criIcf)c Canbcafirctye #annot>cr8 überprüfen und festzustellen, ob bzw. wieweit es Einwirkung bereits entzogen haben. Wenn wir mit den Vorstellungen des neuen Mannes und sei• .jetzt" fragen, was tun wir als nächstes, z. B. in der ner Mannschaft übereinstimmt. nächsten Stunde, fragen wir ja schon nach »Zukünf• 944 3iu6g«0cbtn }u £>annoD«r, bcn 21. 3U'* l(-^4 Giixd 11 tigem", wenn auch in nächster Nähe. Die Sowjetunion hat den Tod Tschernenkos nicht Wenn in unseren Tagen nach der Zukunft zum Anlaß genommen, den Beginn der Verhand• Deutschlands und Europas, ganz Deutschlands und lungen hinauszuschieben. Das muß als ein positives Europas, gefragt und darüber spekuliert wird, geht Zeichen bewertet werden, ein Zeichen dafür, daß jeder von uns von seinen Vorstellungen über die Moskau den bisherigen Kurs in der Außenpolitik Gegenwart und die Zukunft aus, die sich aus ihr Danf für bie gnäbige @rrcffung bes gityrers. beibehalten will. Dadurch wird die sowjetische Poli• entwickeln könnte oder häufiger aus ihr — vermut• tik berechenbarer sein als in den vergangenen Wo• lich „oder wahrscheinlich" oder hin und wieder chen, als darum gerätselt wurde, wie lange Tscher• nenko noch leben und wer sein Nachfolger sein sogar «sicherlich" — entwickeln oder auch nicht würde. Die sowjetischen Vorschläge, Angebote und entwickeln wird. Hannover, den 21. Juli 1944 Positionen für die Genfer Verhandlungen werden Mit anderen Worten, wir sprechen, wenn wir von Tieferschüttert von den heutigen Nachrichten über das auf den Führer verübte At• sich also zunächst einmal nicht ändern. Den festen Zukunft sprechen, nicht von Tatsachen, sondern Ausgangspositionen der sowjetischen Delegation von Erwartungen, die unsere Phantasie uns, in be• tentat ordnen wir hierdurch an, daß, soweit es nicht bereits am Sonntag, dem 23. Juli, stehen nicht minder feste auf der amerikanischen stem Falle gestützt auf historische und gegenwarts• geschehen ist, am Sonntag, dem 30. Juli, im Kirchengebet der Gemeinde etwa in fol• Seite gegenüber. politische Kenntnisse, als plausibel oder sogar als gender Form gedacht wird: Gewißheit darstellt. Meiliger barmherziger Gott! Von Grund unseres Herzens danken wir Dir, daß Du Die amerikanische Vorstellung, zunächst einmal Dabei vergessen wir oft — viele immer —, daß unserem Führer bei dem verbrecherischen Anschlag Leben und Gesundheit bewahrt über strategische und Mittelstreckenwaffen zu ver• weder was wir uns vorstellen können, gewiß, noch und ihn unserem Volke in einer Stunde höchster Gefahr erhalten hast. In Deine Hände handeln, steht die sowjetische Forderung gegen• was wir uns nicht vorstellen können, ausgeschlos• über, sofort über die strategische Verteidigungsin• befehlen wir ihn. Nimm ihn in Deinen gnädigen Schutz. Sei und bleibe Du sein starker sen ist. itiative des amerikanischen Präsidenten zu spre• Dennoch gehört die Redeweise »das kann ich mir Helfer und Retter. Walte in Gnaden über den Männern, die in dieser für unser Volk so chen. Das Interesse der Sowjetunion an einer sol• nicht vorstellen" bei Erörterung der Zukunft zu den entscheidungsschweren Zeit an seiner Seite arbeiteten. Sei mit unserem tapferen chen Reihenfolge der Verhandlungsgegenstände meistgebrauchten Argumenten. In Wahrheit steckt Heere. Laß unsere Soldaten im Aufblick zu Dir kämpfen; im Ansturm der Feinde sei ihr ist einleuchtend: Moskau möchte alles versuchen, in dieser Redeweise aber gar kein Beweis, sondern Schild, im tapferen Vordringen ihr Geleiter. Erhalte unserem Volke in unbeirrter Treue das SDI-Projekt Ronald Reagans schon vor Beginn nur ein Zeugnis über den Rahmen der Phantasie, Mut und Opfersinn. Hill uns durch deine gnädige Führung auf den Weg des Friedens der Forschungsphase vom Tisch zu bringen. Darauf innerhalb dessen man zu argumentieren versucht. und laß unserem Volke aus der blutigen Saat des Krieges eine Segensernte erwachsen. werden sich die Amerikaner nicht einlassen. Abge• Manches, was wir in den letzten Monaten lesen Wecke die Herzen auf durch den Ernst der Zeit. Decke zu in Jesus Christus unserm Herrn sehen davon, daß der Präsident trotz vieler Beden• ken auch im eigenen Land an seiner Vision festhält, oder hören konnten, legt es nahe, sich dieser unauf- alles, was wider Dich streitet. Gib, daß Dein Evangelium treuer gepredigt und williger hebbaren Grenze menschlicher Vorstellungskraft sehen sich die USA umfangreichen sowjetischen gehört werde, und daß wir unser Leben in Liebe und Gehorsam tapfer und unverdrossen bewußt zu werden. Niemand von uns kennt die Zu• Aktivitäten für den Einsatz von Weltraumwaffen kunft. Sie ist und bleibt verborgen in Gottes Hand. unter die Zucht Deines Heiligen Geistes stellen. gegenüber. Die Sowjetunion hat schon seit wenig• Wer daran noch immer zweifeln sollte, der sollte stens zehn Jahren an der Konstruktion und Erpro• sich einmal gedanklich fünf oder zehn und, wenn bung von Weltraumwaffen, darunter den soge• das nicht reichen sollte, 40 Jahre zurückversetzen Der Landesbischof Das Landeskirchenamt nannten Killer-Satelliten, gearbeitet. Gegenwärtig und sich redlich fragen, was er sich von der heutigen D. Marahrens J. V.: Stalmann wird bei Krasnojarsk eine neue große Radaranlage Gegenwart damals hätte vorstellen können. Allein errichtet, die allein für die Kriegsführung bestimmt die Erfindungen im technischen Bereich sollten aus• ist. reichen, um auch den kühnsten Propheten zu wider• Wenn heute Bischöfe und Teile der Ev. Kirche sich verpflichtet fühlen, politische Empfehlun• Angesichts dieser Ausgangspositionen beider legen. gen zu geben und ev. Pastoren zur Wehrdienstverweigerung auffordern, scheint uns dieses Seiten erscheinen Bewegungen in der überschau• Dies gilt auch für unsere Kirche oder, besser ge• vorstehende Dokument geeignet, zu mahnen, sich nicht dem Zeitgeist anzupassen baren Zukunft nahezu ausgeschlossen. Man wird sagt, für ihre Bischöfe, wenn sie sich verpflichtet füh• sich deshalb zunächst einmal bemühen müssen, len, zu uns über politische Zukunft zu sprechen. Wie eine Tagesordnung und einen Verhandlungsplan können sie, man denke etwa an das jüngste Wort aufzustellen, auf den sich beide Seiten einigen kön• zum Frieden, wissen, welche „früheren Verhältnis• kunft heften und ihre Phantasie „zu disziplinieren" render Teil der europäischen Gemeinschaft gewor• nen, d. h. das Weltraumverteidigungsprojekt des se" nicht zu haben sind? Die Wiederherstellung der haben. Da ist Fleißarbeit beim Werten der Vergan• den, die sich auf die politische Union zu bewegt. Der amerikanischen Präsidenten wird zunächst nicht Selbstbestimmung, des fundamentalen Rechts un• genheit sowohl als auch bei sachgerechter Erfas• letzte Brüsseler Gipfel und die vorangegangene Ka• zur Diskussion stehen. Die Sowjetunion kann es serer Zeit, z. B. in Mittel- oder Osteuropa, nicht? Ist sung und Wertung der Gegenwart dringend gebo• talysator-Debatte mag manchem Träumer die sich angesichts der Hoffnungen in aller Welt auf ein demokratisches Europa über heute bestehende ten. Zu verantwortlicher Politik gehört dabei auch Augen geöffnet haben. eine Einigung zwischen den Supermächten über die Grenzlinien und Grenzen hinweg mit Freizügigkeit der Mut, Veränderungen der politischen Daten Mit anderen Worten: Was wir Deutschen im Begrenzung und den Abbau der Nuklearrüstung und Niederlassungsfreiheit für jedermann aus den auch dann in die Eigenanalyse einzubeziehen, freien Teil Deutschlands über die Gestaltung der nicht leisten, den Verhandlungstisch in Genf wieder Zukunftsmöglichkeiten auszuschließen? wenn sie einem nicht ins Konzept passen. Zukunft denken, muß, wenn wir politisch redlich zu verlassen, nur weil sie auf ihren Vorstellungen Mancher mag sich zudem fragen, ob nicht gerade Bei der Betrachtung der Vergangenheit ist es sein, also mit den gegebenen Machtverhältnissen von der Gesprächsrunde beharrt. die Kirche aus geistlicher Erfahrung durch die nicht erlaubt, die volle Mitverantwortung der So• rechnen wollen, davon ausgehen, daß wir im Blick Immer weniger Menschen glauben daran, daß der Jahrtausende am besten weiß, daß unsere Vorstel• wjetführung für die Ermöglichung der Gewalttaten auf die Zukunft nur soviel politische Handlungs• Frieden durch die Anhäufung von immer mehr Waf• lungskraft nicht ausreicht, Gottes Wege vorauszu• an und in Polen von 1939 bis 1945, und — noch be• möglichkeiten haben, wie uns als Mitglied von fen sicherer gemacht werden kann, und auch die sehen. deutsamer — nun schon 40jährige Aufrechterhal• NATO und EG tatsächlich zur Verfügung steht. Philosophie von der gesicherten gegenseitigen Zer• Etwas ganz anderes ist es mit den Tatbeständen tung eines gewaltsamen, die Menschenrechte zu• Das heißt zum Beispiel, daß uns Deutschen, so störungsfähigkeit, auf der bisherwahrscheinlich der der Gegenwart und den Lehren aus den Gescheh• tiefst verachtenden Friedenssystems in Mittel- und lange „nur" die Bundesrepublik zur EG (Europäi• Frieden in Europa beruhte, wird brüchiger und un• nissen der Vergangenheit, mit denen verantwortli• Osteuropa zu verschweigen. sche Union) gehört, ab 1. Januar 1986, also nach dem glaubwürdiger. Einer solchen Entwicklung könne n che Mitgestalter der Politik den Blick auf die Zu- Beitritt von Spanien und Portugal, nur noch knapp Es muß in diesen Wochen und Monaten deutlich sich weder Moskau noch Washington entziehen. Es 20 Prozent der Stimmen im europäischen Entschei- gemacht werden, daß die aller Menschenrechte darf nicht mehr der Grundsatz herrschen, daß in der dungsprozeß zur Verfügung stehen werden. Daraus hohnsprechende Lage in den von der Sowjetunion Rüstung alles das gemacht wird, was technisch Aus dem Inhalt Seite ergibt sich zwingend, daß unsere Handlungsspiel• zur Zeit beherrschten europäischen Ländern nicht machbar ist. Gedenken an ein ungesühntes einfach als Folge des von Hitler begonnenen Zwei• räume im Blick auf die Zukunft Deutschlands und ten Weltkrieges abgetan werden kann, vielmehr bis ganz Mittel- und Osteuropas neben unseren Bünd• So ist es trotz der geringen Hoffnung auf greifbare Verbrechen 2 heute dem ausdrücklichen Willen der Sowjetfüh• nis- und Vertragsverpflichtungen durch Mehrhei• Erfolge vor dem Ende dieses Jahrzehntes durchaus Vor 150 Jahren starb rung entspricht. ten, Mehrheiten im europäischen Entscheidungs• möglich, daß sich bald zeigen wird, wie ausgeprägt Wilhelm von Humboldt 5 Für die Zukunft ergibt sorgfältiges und verant• ablauf, bestimmt sein werden. der Verhandlungswille beider Seiten ist. Ist er wirk• Zum 85. Geburtstag des wortungsbewußtes Nachdenken über die unsgege- Wir sollten unsere politische Phantasie daher lich vorhanden, kommt es auf die Dauer der Ver• Komponisten Herbert Brust 9 benenTatsachen, daßdie Bundesrepublik Deutsch• nicht von Prophezeiungen einengen lassen, die uns handlungen nicht so an. Die neue Genfer Verhand• Die letzten 30 Stunden: Der land im Blick auf die gesamteuropäische Zukunft sagen zu können glauben, was die Zukunft nicht lungsrunde könnte, wenn sich dort ein positives Untergang der „Goya" 11 einer der wichtigsten Staaten der Welt geworden bringen kann, sondern uns vermehrt damit beschäf• Klima entwickelt, auch wesentliche Auswirkungen auf die Stockholmer Konferenz über Vertrauens• Mühlhausen: ist, aber politische Souveränität im üblichen Sinne tigen, was wir tun müssen, um sie, den ständigen nicht mehr besitzt. Wir sind militärisch (strate• Wandel der Geschichte, nutzen, in unserem Sinne, bildung und Abrüstung, aber auch auf die seit über Die „Thomas-Müntzer-Stadt" — 13 gisch) in das unsere Freiheit wahrende NATO- d.h. bei Haltung und Festigung des Friedens zur einem Jahrzehnt stagnierenden Wiener Truppen• Der Weg in den Westen 20 Bündnis eingebunden und politisch ein integrie• Ausdehnung der Freiheit nutzen zu können. abbauverhandlungen haben. Wolfgang Fechner 13. April 1985 - Folge 15 - Seite 2 Politik Ofiprrußrnbliin

Unnötige Nach 45 Jahren: Dissonanzen Gedenken an ein ungesühntes Verbrechen

Möllemanns Zwischenruf in Dallas, mit dem er Der polnische Untergrund erinnert an die Opfer des Massenmordes von Katyn den amtlichen Standpunkt Bonns zum amerikani• schen SDI-Programm konterkarierte und die in den Am 31. Januar verstarb in München im von Katyn, an die Deportation Tausender pol• obachtete. Es half ihm auch nicht, daß er unter USA präsenten Kabinettsmitglieder Wörner und dem Namen Michael Loboda untertauchte. Warnke desavouierte, hat praktisch alle Beteilig• Alter von 83 Jahren das letzte Mitglied der In• nischer Zivilisten aus dem annektierten Ost• ten der deutsch-amerikanischen Konferenz in Har• ternationalen Katyn-Kommission, der als polen nach Sibirien. Anläßlich des 45. Jahrestages von Katyn nisch gebracht. Möllemann kam — sprach — und Zeuge vor dem US-Kongreß auftrat, der polni• Die Monatsschrift des polnischen Kombat• und der Massendeportation von Ostpolen ist verschwand nach Spanien in den Urlaub... sche Romancier und Autor des Buches „Katyn tantenverbandes im Exil (SPK), „Orzel Bialy" jetzt in London ein weltweiter Verband von Bonner Insider weisen in diesem Zusammenhang — ungesühntes Verbrechen", Jözef Mackie- (Weißer Adler) in London, legte eine neue Do• polnischen Sowjetopfern gegründet worden. auf einen Namensartikel des Außenministers nach wicz. Dieses Buch ist nie in polnischer Sprache kumentation über sowjetische Kriegsverbre• Dieser will das Andenken an die vielen in so• seiner letzten Amerika-Reise hin. Genscher hatte erschienen, dafür zweimal in deutscher. Aber: chen vor. Danach nahm die Rote Armee nach wjetischen Lagern und Zuchthäusern umge• sich auf sechs Seiten über .Ein neues Kapitel in den Westdeutsche Verlage wiesen es ab, das Bun• kommenen Landsleute wachhalten. Er berei• Ost-West-Beziehungen' verbreitet. Da scheint dem Polenfeldzug 240 000 polnische Soldaten tet eine umfangreiche Dokumentation mit etwas von Kritik am Kanzler anzuklingen, der be• desverteidigungsministerium lehnte eine gefangen, die in 100 Lagern in der UdSSR kanntlich der Festigkeit der Allianz mit den USA Förderung ab. Das Buch erschien 1947 in konzentriert waren. 1940 begann die Deporta• Namensliste vor und will demnächst in Lon• den höchsten Stellenwert einräumt. Daran mag einem Schweizer Verlag, 1984 im exilrussi• tion von 1,6 Millionen Zivilisten, darunter don, im Schatten des größten Katyn-Denkmals, auch Genscher nicht zweifeln, aber sein Papier trug schen Frankfurter „Possev"-Verlag. Mackie- auch Tausende von Frauen und Kindern. ein Mahnmal errichten. Auf der Namensliste doch Akzente, die man so aus der Regierung bisher wicz erlebte eine Renaissance kurz vor seinem Davon kamen nur 380 000 zurück. Die „wert• der zahlreichen Zivilopfer figuriert auch der nicht vernommen hat. Diplomatische Beobachter Tode und auch jetzt in seiner polnischen Hei• vollsten Elemente" (Offiziere, Ärzte, Professo• Gutsherr Michal Jaruzelski, Vater von General werten den Artikel als Genschers Anspruch, daß er mat, wo der Untergrund seine Werke druckt. ren, Schriftsteller usw.) von den Kriegsgefan• Wojciech Jaruzelski. allein in Bonn die Außenpolitik macht und sonst Der illegale Krakauer „Arka"-Verlag zeichne• genen wurden in die drei Vernichtungslager Die Untergrundpost der verbotenen „Soli- niemand. te Mackiewicz noch im Januar als „bedeutend• Sollte Möllemann beabsichtigt haben, diesen Kozielsk, Starobielsk und Ostaszkow ge• darnosc"-Gewerkschaft hat eine sechsteilige sten polnischen Schriftsteller des Jahres" aus. Standpunkt zu unterstreichen, so möchte man an• bracht. Insgesamt 14 900 Personen. Sie alle Madonnen-Briefmarkenserie anläßlich des 45. nehmen, es handele sich um einen Alleingang, Die Renaissance Im Mutterland kommt wurden in den ersten Frühjahrstagen 1940 in Jahrestages herausgegeben — mit den Ma• denn schließlich trägt sein Chef, Herr Genscher, die nicht von ungefähr. Während das offizielle Richtung „unbekannt" abtransportiert. 4500 donnen von Katyn sowie der ostpolnischen Beschlüsse des Bundessicherheitsrates mit und Warschau lautstark den 40. Gründungstag der von ihnen fand man nur: Im Walde von Katyn, Großstädte Lemberg und Wilna. Die Gewerk• genau diese Linie wurde von Wörner und Warnke polnisch-sowjetischen Freundschaftsgesell• ermordet durch das NKWD, der Vorgängerin schaftsbriefmarken sind in Ost und West bei in Dallas vertreten. Hier scheint es uns an der Zeit, des KGB. Die letzten Todeskandidaten muß• Sammlern hoch geschätzt. Mit ihnen wird die daß klargestellt wird, wo die Richtlinienkompetenz schaft begeht, erinnern Exil und Opposition an den 45. Jahrestag des Massenmordes an Tau• ten Ende April hier eingetroffen sein: Eine bei Untergrundtätigkeit finanziert. für die bundesdeutsche Politik liegt: nämlich beim einem Toten gefundene Zeitung trägt das Bundeskanzler! Nico von Lind senden von polnischen Offizieren im Walde Schließlich: Die größte exilpolnische Ta• Datum vom 24. April 1940. Hunderte von wei• geszeitung „Dziennik Polski", die im gesamten teren Offizieren sollen nach weiteren Er• deutschsprachigen Raum Westeuropas ver• kenntnissen mit alten Frachtern auf dem Eis• breitet ist, hat ebenfalls neue Erkenntnisse ge• meer versenkt worden sein. sammelt. Sie weist darauf hin, daß die Gestapo Mitteldeutschland: öfters NKWD-Experten einlud, um sich von Die Sowjets und das offizielle Polen machen denen über Erfahrungen und Methoden beim für diesen Massenmord die Deutsche Wehr• Terror gegen Polen instruieren zu lassen. Eine macht verantwortlich. So lautete auch das Eh• erste Konferenz habe in Krakau just zum Zeit• Ost-Berlin weiter für harte Linie renmal in Katyn. Das auf dem Londoner Fried• punkt stattgefunden, da in Katyn gemordet hof Gunnerbury nennt die wahren Mörder. Honeckers Verhältnis zur Bundesrepublik aus Schweizer Sicht wurde. Spätere Aktionen der Gestapo weisen „Orzel Bialy" kennt die Verantwortlichen: eindeutig darauf hin, daß sie beim NKWD zur Zürich — Während die meisten Politiker fehlt), sondern vor allem vor der Weltöffent• Es sind die NKWD-Offiziere Lew Rybak, Schule ging. und Medien in Deutschland, freilich mit unter• lichkeit. Chaim Finberg und Abraham Borissowitsch, Dies habe auch der britische Historiker und schiedlichen Argumenten und Begründungen, Während die Diffamierungskampagne in die auf persönlichen Befehl Stalins die Exeku• Polenexperte George Watson festgestellt. In weiterhin bestrebt sind, vieles zu verdrängen den staatlich gelenkten Medien der DDR tionen leiteten. Mitglieder der von den Deut• den letzten Kriegsjahren hätten die Sowjets in und herunterzuspielen, was nach ihrer Mei• gegen Deutschland andauert, unterstrich Ho• schen einberufenen Katyn-Kommission, die Polen zwei Millionen demokratischgesinnte nung das Verhältnis zur DDR „belasten" könn• necker seine „absolute Bündnistreue zur So• von. den Sowjets gefaßt wurden, widerriefen Menschen teils mit Hilfe ihrer polnischen Zög• te, hält Ost-Berlin an seiner harten Liniein der wjetunion" erneut auf besondere Weise. Wie Ihre vorigen Aussagen und verschwanden linge umgebracht. Deutschland-Politik fest. Westliche Beobach• aus Ost-Berlin berichtet wird, gestaltete Ho• -spurios; -Spurtes--verschwand auch aus Eng• • „Diese sogenannte Befreiung Polens kostete ter in Moskau und Ost-Berlin sind in der Beur• necker ein (an sich routinemäßiges) Treffen land der einstige Einwohner des Dorfes Nowe unser Land mehr Opfer als der Septemberfeld• teilung einig, daß auch die Genfer Gespräche mit dem sowjetischen Oberbefehlshaber der Batioki bei Katyn, Iwan Kriwosjertzow, der die zug 1939", schreibt „Dziennik Polski" abschlie• keinen „Kurswechsel" bewirken werden. Je• Truppen des Warschauer Paktes, Marschall Transporte mit den polnischen Offizieren be- ßend. Joachim G. Görlich denfalls lassen die führenden Funktionäre der Kulikow, zu einer Art „Bestandsaufnahme" DDR, an ihrer Spitze Honecker, keine Mög• über den militärischen Anteil bzw. „Beitrag" lichkeit aus, sich von der „imperialistischen der DDR. Dabei sagte Honecker die Intensivie• und revanchistischen Bundesrepublik" zu di• rung der ideologischen Schulung der DDR- stanzieren — ganz abgesehen von dem alle Streitkräfte zu. Sie war in der Vergangenheit Bonn: Vereinbarungen über die Wahrung der Men• von hohen Offizieren der in der DDR statio• schenrechte Hohn sprechenden Vorgehen des nierten sowjetischen Truppen wiederholt als Ost-Berliner Rechtsanwalts und Honecker- „zu wenig aggressiv" kritisiert worden. Kuli• Nun müssen die Gerichte sprechen Vertrauten Vogel gegen die DDR-Flüchtlinge kow und Honecker bekundeten Überein• in der deutschen Prager Botschaft. Auch wenn stimmung, daß das „Feindbild Bundesrepu• Zur Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Minister a. D. es sich in der Frage der „Republikflüchtlinge" blik" im militärischen Bereich vor allem den in diplomatischen Vertretungen um ein „hei• jungen Soldaten unablässig „vor Augen ge• Gegen Ende März hat das Landgericht Bonn die wurden, für alles dies lagen und liegen ordnungs• ßes Eisen" handelt, rechtfertigt die unbestreit• führt" werden muß. Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Bundesmini• gemäß geführte Akten mit klaren Belegen vor. So ist bare Problematik keinesfalls eine menschen• Auch in der umstrittenen Frage der Feier• ster a. D. Franke und seinen früheren Ministerialdi• es schon immer gewesen, seit dem sich die Bundes• verachtende Erpressung. Es ist mehr als be• lichkeiten zum 40. Jahrestag des Kriegsendes rektor Edgar Hirt beschlossen. Unverständlich minister , und Herbert dauerlich, daß in Deutschland nur wenige am 8. Mai 1985 stellte sich Honecker am Jah• bleibt zunächst, warum sich das Verfahren so lange Wehner auf diesem besonderen Weg für die Men• Stimmen laut wurden, die in diesem Zusam• resbeginn in bewußtem Gegensatz zu Deutsch• verzögert hat. Schließlich sind über zwei Jahre ver• schen in der DDR verwandt und ihnen geholfen menhang der DDR eklatante Verstöße gegen land, in der die Diskussion um den Ablauf be• gangen, seitdem der zuständige Unterausschuß des haben. Die fehlenden mehr als über fünf Millionen Haushaltsausschusses den Bundesminister für in• Mark sind mit Sicherheit nicht in die DDR geflossen. die vom Sowjetblock nach außen besonders kanntlich in vollem Gange ist. Honecker pro• nerdeutsche Beziehungen aufgefordert hatte, die Egon Franke sollte nicht die Tatsachen verwischen. erwünschten Menschenrechts-Beschlüsse von klamierte den 8. Mai als „Tag des Sieges über Helsinki vorgeworfen haben. Akten an die Staatsanwaltschaft zu übergeben. Die Gerade er, der sich auf den humanitären Gehalt sei• den Hitler-Faschismus und der Befreiung des Bundestagsabgeordnete , Haus- ner Handlungen beruft, ist deshalb in besonderer Ihre Abgrenzungspolitik gegenüber deutschen Volkes". Zugleich betonte er, daß haltsberichterstatterin für das innerdeutsche Mini• Weise aufgerufen, alles zu unterlassen, damit diese Deutschland betreibt die DDR jedoch nicht der „welthistorische Sieg der UdSSR und ihrer sterium, schreibt hierzu, der Ausschuß sei „auch humanitären Bemühungen für die Menschen in der nur im unmittelbaren „Verkehr" mit Deutsch• Verbündeten" nur möglich gewesen sei durch nach mehreren Anhörungen von Franke und Hirt DDR keinen Schaden nehmen. land (wobei es natürlich auch an zweckbeding• „die Helden des Sowjetvolkes mit seiner sowie unter Hinzuziehung der im Ministerium und im Bundesrechnungshof vorhandenen Akten nicht Die Mitglieder des parlamentarischen Ausschus• tem „Entgegenkommen" in Einzelfällen nicht ruhmreichen Armee". ses sowie auch das Ministerium haben sich in der in der Lage, Licht in das Dunkel zu bringen. Immer• Öffentlichkeit nicht zu dem Komplex geäußert. Sie hin geht es darum, daß über fünf Millionen Steuer• meinen, es sei Sache der ordentlichen Gerichte, gelder unter Bruch der haushaltsrechtlichen Vor• darüber zu befinden. schriften und unter Täuschung des zuständigen Par• ^XXB £flpratfcnblai! lamentsausschusses ausgegeben wurden, ohne daß Anders der SPD-Fraktionsvorsitzende, Dr. Hans- die Herren Franke und Hirt auch nur in etwa glaub• Jochen Vogel, der dem Fraktionskollegen Franke UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND haft machen konnten, für welchen Zweck diese einen globalen Persilschein ausstellt und gar einen Chefredakteur: Hugo Wellems Gelder verwendet wurden und an wen sie im einzel• Freispruch Frankes durch die Gerichte prophezeit. Verantwortlich für den redaktionellen Teil nen geflossen sind. Wenn man bedenkt, mit welcher Wir verstehen, daß der Fraktionsvorsitzende der Eile und Publizität die Staatsanwaltschaft Bonn das SPD die Solidarität zu Egon Franke erklärt. Wenn Verfahren gegen Graf Lambsdorff betrieben hat, so Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: aber der Oppositionsführer sagt, Egon Franke habe Ostpreußische Familie: Ruth Geede läßt sich ein ungutes Gefühl hinsichtlich der Be• — .mangels eigenen Wissens' — gehandelt, dann Silke Steinberg Dokumentation, politische Literatur, handlung des Falles Franke nur schwer unter• ist diese schlicht und einfach falsch. drücken. Geschichte, Landeskunde, Jugend: Egon Franke hat immer wieder erklärt, Hirt habe Soziales und Aktuelles: Ansgar Graw Im Kern geht es darum, daß hier ein sozialdemo• ihm jeden Vorgang vorgetragen, und er habe jede Horst Zander Bonner Büro: Clemens J. Neumann kratischer Minister der Regierung Schmidt sich an• Zahlung höchstpersönlich gebilligt. Auch habe er gemaßt hat, über Steuergelder nach eigenem Gut• die Vernichtung der Unterlagen angeordnet. Es ist Heimatkreise, Gruppen, Berliner Büro: Hans Baidung dünken — entgegen der gesetzlichen Zweckbe• daran zu erinnern, daß der Beschluß des Parlaments• Mitteldeutschland: Anzeigen und Vertrieb: stimmung — und am Parlament vorbei zu verfügen. ausschusses, die Staatsanwaltschaft einzuschal• Susanne Deuter Helmut Grunow Ein seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland ten, einstimmig gefaßt worden ist, das heißt, auch einmaliger Vorgang. die SPD-Fraktion hat zugestimmt. Der Oppositions• Anschrift für alle Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 Verlag Landsmannschaft Ostpreußen e V . Parkallee 84 86. Minister a. D. Franke stellt nun erneut die Be• 2000 Hamburg 13 Bundesgeschattjfuhrer Friedrich-Karl Milthaler Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Lands• führer Dr. Vogel sollte sich an das Beispiel von Her• mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Forderkreises der Landsmann• hauptung auf, die Gelder seien für humanitäre bert Wehner halten, der es bis zum heutigen Tage in schaft Ostpreußen -Bezugspreis Inland 6.80 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer Auslands - DM Zwecke, besonders für den Freikauf von politischen Kenntnis der Gegebenheiten vorgezogen hat, zu monatlich Bankkonto Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00 Konto-Nr 192 344 Postscheckkontofurden VertnebPost scheckaml Hamburg 8426-204 für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 907 00 207 - Für unverlangte Einsendungen wird Häftlingen, verwandt worden. Fest steht jedoch, schweigen. nicht gehaftet Rucksendung erfolgt nur. wenn Porto beiliegt - Druck Gerhard Rautenberq 2950 Leer daß die von Egon Franke erhobenen Behauptungen Daß der Prozeß möglichst schnell geführt werden (Ostfnesl ). Telefon (04 91) 42 88 nicht mit den Tatsachen übereinstimmen. Für alles sollte, liegt sowohl im Interesse der Demokratie als Für Anxctgan gilt Praltlltt« Nr. 21 das, was im humanitären Bereich mit der DDR ver• auch im Interesse des Betroffenen, dessen Verdien• Ttlefon (040) 446541 (mit Anrufbeantworter) und 44 6542 einbart wurde und wofür von Seiten der Bundesre• ste um die deutsche Demokratie unbestritten sind gierung wirtschaftliche Gegenleistungen erbracht und ihm menschliches Mitgefühl sichern".

I m 13. April 1985 - Folge 15 - Seite 3 IMs Oftnmißtnblaii Dokumentation

n der schnellebigen und im hohen Grade techni• sierten Welt unserer Tage wird allzu leicht ver• Igessen, daß die Gegenwart nur verstanden wer• den kann, wenn die Vergangenheit sorgiältig stu• diert und Lehren daraus für die Zukunft gezogen werden. Deshalb ist es unabdingbar, daß sich Men• schen in politischer Verantwortung von Historikern beraten lassen und die Erfahrungen, die vor ihnen gemacht wurden, auf ihre Verwendbarkeit prüfen und sich bemühen, alte Fehler nicht zu wiederho• len. In jedem Jahr gibt es Daten zum Nachdenken. Weiter ist zu beachten, daß in jeder Epoche meh• rere Generationen zusammenleben. Die Anzahl der Jahre, die für eine Generation angesetzt wird, ist bei der Wissenschaft immer noch umstritten. Sie ten• diert zwischen 15 und 30 Jahren, kann aber heute bei manchen Entwicklungen sogar auf 10 Jahre ein• geengt werden. Vor allem geht es darum, daß keine Altersstufe die anderen dominiert. Jugend allein kann Erfahrungen nicht ersetzen. Vor 10 Jahren, am 1. August 1975, wurde in Hel• sinki die Schlußakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa von 33 europäi• schen Staaten und von den USA und Kanada unter• zeichnet. Während die nichtkommunistischen Staaten ihr Augenmerk hauptsächlich auf einige Kannbestimmungen für etwas mehr Menschlich• Deutsche Kinder zwischen keit richten, geht es den Kommunisten einzig und den Trümmern des Jahres allein um Prinzip III, das besagt, daß die Teilneh• 1945: In den nachfolgen• merstaaten „gegenseitig alle ihre Grenzen sowie die Grenzen aller Staaten in Europa als unverletzlich" den vier Jahrzehnten gab betrachten, und sie „deshalb jetzt und in der Zu• es eine Reihe wichtiger kunft keinen Anschlag auf diese Grenzen verüben" Daten für unsere Nation. werden. Kein verantwortlicher Poli• Damit sollte die internationale Überhöhung der „Ostverträge" vollzogen werden. Das Wort „Über• tiker darf sie außer acht las• höhung" führte Dr. Gerhard Schröder am 25. Juli sen Foto Archiv 1975 in seiner viel zu wenig beachteten Rede vor dem Deutschen ein, die er mit der Mah• gemeinsamen Politik eine zwischen Deutschland kann 30 Jahre später noch ermessen, wieviel Recht haben, sich in aller Form in Wort und Schrift nung schloß: „Wir sind für eine wirkliche Entspan• und seinen ehemaligen Gegnern frei vereinbarte menschliches Schicksal mit diesen Worten ver• gegen jeden Verzicht zu verwahren. Das tat am 13. nung ... niemand hier in diesem Hause wünscht Regelung für ganz Deutschland ist, welche die bunden war, und wieviel Mut dazu gehörte, daß Dr. Juni 1950 der Deutsche Bundestag mit der feierli• eine Pseudoentspannung bis zur endgültigen Ein• Grundlage für einen dauerhaften Frieden bilden Adenauer sich am 9. September 1955 wie folgt an chen Rechtsverwahrung gegen den Verzicht auf führung des Kommunismus." Vorher hatte er er• soll. Sie sind weiterhin darüber einig, daß die end• die Sowjetunion wandte: „Die Teilung Deutsch• weite Gebiete Ostdeutschlands der provisorischen klärt: „Wirkliche Entspannung kann nur dadurch gültige Festlegung der Grenzen Deutschlands bis zu lands ist abnorm, sie ist gegen göttliches und Regierung der DDR vom 6. Juni 1950 in Warschau. herbeigeführt werden, daß die Ursachen der Span• dieser Regelung aufgehoben werden muß. (2) Bis menschliches Recht und gegen die Natur... Es be• Der Alterspräsident, Paul Loebe (SPD), führte aus: nung gemildert, abgebaut und beseitigt werden." zum Abschluß der friedensvertraglichen Regelung steht sonst die Gefahr, daß im Herzen Europas ein „Niemand hat das Recht, aus eigener Machtvoll• Nach dem Willen der Kommunisten und — wohl werden die Unterzeichnerstaaten zusammenwir• Spannungsherd erster Ordnung bestehen bleibt. Es kommenheit Land und Leute preiszugeben oder mehr unbewußt — einiger freier Politiker sollen ken, um mit friedlichen Mitteln ihr gemeinsames gibt keine echte Sicherheit in Europa ohne die Wie• eine Politik des Verzichts zu treiben." heute die Ursachen verewigt werden. Ziel zu verwirklichen: Ein wiedervereinigtes derherstellung der deutschen Einheit." Diese Worte Paul Loebe kannte die III. Deklaration der Sie• Vor 15 Jahren, am 12. August 1970, einen Tag vor Deutschland, das eine freiheitlich-demokratische haben heute ebenso ihre Gültigkeit wie vor 30 Jah• germächte vom 5. Juni 1945, in der es heißt: dem Bau der Mauer, die 1986 schon 25 Jahre stehen Verfassung, ähnlich wie die Bundesrepublik, besitzt ren. „Deutschland wird innerhalb seiner Grenzen, wie wird, erfolgte die Unterzeichnung des „Moskauer und das in die europäische Gemeinschaft integriert Damals, auf der Genfer Außenministerkonferenz sie am 31. Dezember 1937 bestanden, für Besat• Vertrages" und am 7. Dezember 1970 des „War• ist." vom 27. Oktober bis 16. November 1955, kam der zungszwecke in vier Zonen aufgeteilt." Er wußte schauer Vertrages". Beide Verträge werden von den Zum 25. Jahrestag dieses Vertrages bekannten französische Außenminister, Antoine Pinay, zu der auch, daß im Abschnitt IX Absatz b des Potsdamer Kommunisten als Grenzverträge und Vorwegnah• sich alle drei Außenminister: Jean Francois Poncet, bitteren Erkenntnis, „daß die Deutschlandpolitik Abkommens vom 2. August 1945, vor 40 Jahren, das me eines Friedensvertrages angesehen. Artikel 3 im Peter Carrington, Warren Christopher, ohne jede der Sowjetunion sich in einer Wendung zusammen• Gebiet beschrieben wurde, welches Polen und die „Moskauer Vertrag" schreiben die heutigen Gren• Umschreibung z:u dieser Aussage, die' einer der fassen läßt: Konsolidierung der kommunistischen Sowjetunion verwalten sollten. Natürlich war ihm zen fest. Hoffnung, daß dies nicht endgültig sein wichtigsten Haltepunkte deutscher Politik ist. Es Regierung in Ostdeutschland und Vorbereitung der bekannt, daß die Häupter der drei Regierungen, USA, Großbritannien und Sowjetunion, darin be• kräftigt hatten, „daß die endgültige Festlegung der 1945—1985: Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz zurückgestellt werden soll". 20 Jahre nach der Rechtsverwahrung wurde von freien deutschen Po• litikern in Artikel 1 (1) des „Warschauer Vertrages" vom 7. Dezember 1970 die Grenzlinie der Potsda• Wichtige Daten und was sie lehren mer Konferenz aufgenommen, in (2) bekräftigen sie „die Unverletzlichkeit ihrer bestehenden Grenzen jetzt und in der Zukunft" und in (3) erklären sie, „daß Gegenwart kann nur durch das Wissen um die Vergangenheit begriffen werden sie gegenseitig keinerlei Gebietsansprüche" haben. Wenn jemandem seine Heimat genommen wird, VON Dr. HEINZ GEHLE dann kann ihm niemand das Recht nehmen, jeder• zeit Anspruch darauf zu stellen. muß, bleibt jeweils nur durch den Artikel 4, der be• wäre verhängnisvoll und unverantwortlich, wenn Ausdehnung des Kommunismus auf ganz Deutsch• sagt, daß „die von ihnen früher abgeschlossenen deutsche Politiker den Eindruck entstehen ließen, land ... Die Sowjetunion würde Wahlen in Deutsch• Das und die vorhergehenden Daten gilt es zu be• zweiseitigen und mehrseitigen Verträge und Ver• daß sie ihr Hauptziel nicht mehr mit aller Kraft an• land erst akzeptieren, nachdem sie sich zuvor davon rücksichtigen, wenn an den 8. Mai 1945, das Ende einbarungen" nicht berührt werden. streben. Hier stellt sich auch die Frage, ob es vor der überzeugt hätte, daß sie unter Bedingungen erfol• des Zweiten Weltkrieges, erinnert wird. Dieser Tag Am 17. Mai 1972 nahm der Deutsche Bundestag Geschichte und vor kommenden Generationen zu gen, unter denen sie nur noch die Sowjetisierung ist vor allem ein Tag vielfacher Trauer: Trauer um mit 248 Stimmen, 10 Neinstimmen und 238 Enthal• verantworten ist, immer und immer wieder davon ganz Deutschlands festzustellen hätte". Mit Blick über 55 000 000 Tote, ganz gleich welcher Nation; tungen den „Moskauer Vertrag" und mit 248, 17 zu reden, daß „das Rad der Geschichte nicht zurück• auf innere Entwicklungen in der Bundesrepublik Trauer um 19 750 000 Menschen, die aus ihrer Hei• Neinstimmen und 231 Enthaltungen den „War• gedreht werden darf". Deutschland glaubten die Kommunisten heute, daß mat vertrieben wurden; Trauer um fast 3 Millionen schauer Vertrag" an. Die Ratifizierung dieser Ver• Das Jahr 1955 ist auch mit der Genfer Gipfelkon• sie sich ohne Wahlen diesem Ziel nähern. Eine Vor• Deutsche, die während der Vertreibung grausam träge bedeutet einen tiefen Einschnitt in der Nach• ferenz vom 17. bis 23. Juli 1955 in die Geschichte stufe dazu soll die Erfüllung der vier Forderungen umkamen; Trauer um alle Menschen, die im Bom• kriegsgeschichte Europas. Es bleibt zu befürchten, eingegangen. Am 23. Juli 1955 gaben Dwight D. Ei- Honeckers vom 13. Oktober 1980 in Gera sein: Re• benkrieg in der Heimat umkamen; Trauer aber vor daß Historiker mit dem notwendigen zeitlichen Ab• senhower, Sir Anthony Eden, Edgar Faure und Ni• gelung der 90 km Elbgrenze, eigene Staatsbürger• allem deshalb, daß nach einem schrecklichen Krieg stand dokumentarisch belegen werden, daß dies kolai A. Bulganin folgende Direktive an die Außen• schaft der DDR, Abschaffung der Erfassungsstelle mit seinen eigenen „Gesetzen" der Krieg nach dem wenigstens für die Kommunisten das Ende minister: „Die Regierungschefs, im Bewußtsein Salzgitter, Umwandlung der ständigen Vertretun• Kriegsende noch jahrelang mit rücksichtsloser Ver• Deutschlands bedeutet. Das wird auch dadurch un• ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Lösung gen in Botschaften. Da Kommunisten immer wieder treibung deutscher Menschen fortgesetzt wurde. terstrichen, daß Bundespräsident Gustav W. Hei• des deutschen Problems und die Wiedervereini• das Nachgeben freier Politiker beobachten, rech• Wo bleibt bei allem Gerede von Versöhnung die nemann am 23. Mai 1972, 23 Jahre nach der Ver• gung Deutschlands, sind übereingekommen, daß nen sie auch mit weiteren Erfolgen. Am 7. Novem• Entschuldigung dafür? kündung des Grundgesetzes, die Verträge unter• die deutsche Frage und die Frage der Wiederver• ber 1984 war folgende feste Überzeugung in „Radio Es ist eine Tragik, daß die Sieger am Ende des zeichnete und sich wie folgt an die Heimatvertrie• einigung Deutschlands durch freie Wahlen im Ein• DDR" zu hören: „Der Sozialismus erbittet keinen Krieges nicht das große Wort von Marschall Sucre, benen wandte: „Das Leben ist über die von vielen klang mit den nationalen Interessen des deutschen von ihnen gehegte Hoffnung, in die alte Heimat zu• Volkes als auch im Interesse der europäischen Si• rückkehren zu können, hinweggegangen... Uner• cherheit gelöst werden sollten." Anstatt auf die Die Hoffnung auf Einsicht der Menschen bleibt bestehen läßlich ist es, daß wir die heutigen Grenzen in Euro• Verwirklichung dieser Direktive hinzuarbeiten, pa achten. Das ist die Grundlage, von der wir das strebte die Sowjetunion die Spaltung Deutschlands Selbstbestimmungsrecht der Deutschen in An• an. Dazu sollten auch die Einladung Dr. Konrad Platz in der Geschichte, er ist die Geschichte selbst. dem Feldherrn Simon Bolivars, von 1829 beherzig• spruch nehmen." Diese und viele andere Aussagen, Adenauers nach Moskau vom 9. bis 13. September Der Sozialismus erbittet auch nicht den Frieden, er ten: „Der Sieg gibt keine Rechte." Vertreibung, die sich 1985 häufen, machen deutlich, daß zumin• 1955 und das Angebot der Aufnahme diplomati• ist der Frieden selbst." Um so entschiedener müssen Landnahme und Nichtgewährung der selbstver• dest für die Kommunisten die „Ostverträge" nicht scher Beziehungen dienen. Als diese beschlossen freie Menschen heute auf freie Wahlen für ganz ständlichen Menschenrechte für diejenigen, die in Gewaltverzichts-Verträge sind. Sie sind Verträge, wurden, nahm die Sowjetunion ein Schreiben von Deutschland hinwirken. der alten Heimat blieben, sind ein Anachronismus, mit denen die Bundesrepublik Deutschland, aber Dr. Adenauer an Bulganin an, in dem klargestellt Der Rückblick auf 35 Jahre zeigt, daß die westli• der nichts mit Frieden zu tun hat und mit Sorge er• nur sie, auf die Einheit und auf wertvolles Gebiet wurde, daß die Aufnahme diplomatischer Bezie• chen Mächte wenige Jahre nach dem Ende des füllt. Sorge drängt sich auf, wenn Menschen, die an verzichtet. Das beinhaltet „Pacta sunt servanda" hungen nicht die Anerkennung der Spaltung Zweiten Weltkrieges bereit waren, neue Wege zu ihre Heimat denken und ihre Kultur als gesamt• (Verträge müssen gehalten werden). Nur ein über Deutschlands bedeutet, und daß die endgültige beschreiten und mit den Deutschen vertrauensvoll deutsches Erbe pflegen, als „Ewiggestrige" ver• freie Wahlen erreichtes ganzes Deutschland kann Festsetzung der Grenzen Deutschlands dem Frie• zusammenzuarbeiten. Am 9. Mai 1950 wurde die schrien werden. später über alle Gebiete entscheiden, die durch die densvertrag vorbehalten bleibt. „Bekanntmachung" des französischen Außenmini• Hoffnung bleibt nur, da viele Europäer begriffen „Ostverträge" betroffen sind. In äußerst harten Verhandlungen gelang es Dr. sters, Robert Schuman, zum eigentlichen Anstoß für haben, daß ungeklärte Fragen nur über das Recht Ein Weg dazu ist offen, wenn wir uns daran erin• Adenauer, die Freilassung von 10 000 Kriegsgefan• die Einigung Europas. Darin hieß es, daß „das be• der Völker auf Selbstbestimmung zu lösen sind. nern, daß vor 30 Jahren, am 5. Mai 1955, die Pariser genen zu erreichen, die vorher als „Kriegsverbre• gonnene Werk in erster Linie Deutschland und Dankbar muß zur Kenntnis genommen werden, daß Verträge in Kraft getreten sind, in denen der cher" bezeichnet worden waren. Als die Gespräche Frankreich umfassen" muß. In diesem Geiste kehrte der Präsident der USA, Ronald Reagan, die Freiheit Deutschland-Vertrag vom 26. Mai 1952 enthalten ohne jedes Einlenken der Sowjetunion blieben, ließ am 1. Januar 1957 das Saarland nach freien Wahlen über alles stellt und dieses Vermächtnis an die Ju• ist. Im Deutschland-Vertrag gelang es deutscher der Bundeskanzler sein Flugzeug zum Rückflug an• am 23. Oktober 1955 zu Deutschland zurück. Zu Eu• gend weitergibt. Am 23. Juni 1984 erklärte er im Staatskunst und Diplomatie, ehemalige Kriegsgeg• fordern. Plötzlich erklärte Bulganin am 12. Septem• ropa bekannten sich am 5. August 1950 feierlich die Hinblick auf das Internationale Jahr der Jugend ner davon zu überzeugen, daß die Bundesrepublik ber 1955 beim Staatsempfang im Kreml: „Lassen Sie deutschen Heimatvertriebenen mit ihrer Charta 1985: „Die Geschichte zeigt, daß der Fortschritt Deutschland zwar an der Stärkung Europas mitar• uns zu einer Einigung kommen: Schreiben Sie mir von Stuttgart: „ 1) Wir Heimatvertriebenen verzich• seine größten Sprünge macht, wenn die Völker frei beiten wollte, aber auch erwarte, daß ihr Hauptan• einen Brief", gemeint war eine Note, in der die Zu• ten auf Rache und Vergeltung... 3) Wir werden Gott verehren, schaffen und bauen — wenn sie über liegen, die Wiedervereinigung Deutschlands, von stimmung zur Aufnahme diplomatischer Bezie• durch harte, unermüdliche Arbeit teilnehmen am ihr eigenes Schicksal bestimmen und Risiken ein• ihren Verbündeten vertreten wird. Frankreich, hungen ausgesprochen wurde, „und wir geben sie Wiederaufbau Deutschlands und Europas..." Wer gehen können. Der Traum des menschlichen Fort• Großbritannien und die US A stehen nach wie vor zu Ihnen alle — alle! Eine Woche später! Wir geben kann es wagen angesichts dieser feierlichen Erklä• schritts durch Freiheit ist noch immer die revolutio• folgendem Artikel 7: „( 1) Die Unterzeichnerstaaten Ihnen unser Ehrenwort!" So berichtet es Dr. Ade• rung von „Revanchismus" oder „Pangermanismus" närste Idee in der heutigen Welt. Und es ist die er• sind darüber einig, daß ein wesentliches Ziel ihrer nauer in seinen „Erinnerungen 1953—1955". Wer zu sprechen? Wer seine Heimat liebt, muß das folgreichste." 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 4 Politik txis Cfipnufimblüii

Kommentar: Bildungsreform: Eine üble Kampagne Aufforstung um der Kultur willen tut not Sind die Opfer Revanchisten? Die Lehren von Wilhelm von Humboldt gelten auch 150 Jahre nach seinem Tod KK — Mit Hilfe eines jahrzehntelangen, propagandistischen Trommelfeuers ist es dem Vor 150 Jahren, am 8. April 1835, starb Wilhelm Gesellschaft, die stärkere Berücksichtigung der tungsbewußtem Bildungsbewußtsein, der in einer in Osten gelungen, die deutschen Heimatver• von Humboldt, Preußens erster und berühmtester „Realien" im schulischen und akademischen Be• der „Akademia" veröffentlichten kritischen Serie, triebenen in die Defensive zu drängen, indem „Kultusminister". Der Nachfahre eines alten pom• reich forderte und auch durchsetzte, eine Ausein• die er als eine „Grabrede" auf die Bildungsreform merischen Geschlechtes wurde in Berlin geboren andersetzung, die bis heute hin anhält. bezeichnete, den Geist Humboldts als Retter in letz• sie in den Augen der Öffentlichkeit zu Unrecht und liegt dort, im Park des Familiengutes Schloß Die westdeutschen Bildungspolitiker, die Mitte ter Stunde beschwor. als Revanchisten gelten. Dabei verhält es sich Tegel, begraben. Er war, wie sein Schüler August der 60er Jahre mit dem Alarmruf von der „Deut• Sieerinnern sich: Im Februar des Unglücksjahres — wie wir wissen — gerade umgekehrt. Die Böckh, der Begründer der klassischen Philologie, schen Bildungskatastrophe" den Kampf gegen die 1809 hatte Friedrich Wilhelm III. auf Anraten seines Vertreibungsvölker wie Polen und Tschechen bei der Totenfeier der Preußischen Akademie der Restbestände des Humboldtschen Bildungserbes Innenministers, des Grafen Alexander zu Dohna- sind die eigentlichen Revanchisten, sie haben Wissenschaften sagte, mehr als nur ein kurzfristi• aufnahmen und alsbald, unterstützt durch soziali• Schlobitten, eines Kant- und Schleiermacher-Schü• ger, aber einschneidend wirksamer Leiter der staat• stische „Trojaner" rabiat bemüht waren, die Straße lers, den Privatgelehrten Wilhelm von Humboldt Deutsche, die, vor Jahrhunderten mit Vor• lichen Bildungsbehörde, er war ein „Staatsmann freizumachen für die jugendlichen Bildungsstür- zum Staatsrat und Direktor der Sektion des Kultus rechten ausgestattet, einen wesentlichen Bei• von Perikleischer Hoheit des Sinnes", genauer ge• mer, den Weg zu ebnen für den „Marsch durch die und des öffentlichen Unterrichtes ernannt. Bewähr• trag zum Wohlstand geleistet haben, gedemü• sagt, ein Volkserzieher von hohen Graden, ein lei• schulischen Institutionen", lösten eine Reform aus, te Gelehrte eigener Wahl, so für das Schulwesen tigt, entrechtet, einige getötet und die anderen denschaftlicher Vertreter des Erbes der deutschen die sehr bald schon ihre Kinder und sie selber fraß. Johann von Süvern und für Kirchliche Angelegen• vertrieben. Das ist eine ganze Skala von Ver• Kulturnation und Anwalt des patriotischen Staats• Die Losung „Abitur für alle" zu Billigpreisen, Kurs• heiten Georg Ludwig Nicolovius, beide Ostpreu• gedankens. system in der Oberstufe, allzu frühe Spezialisierung ßen, standen ihm zur Seite. Von Königsberg aus, wo brechen gegen die Menschlichkeit aus Rache• Am Gedenktag würden in Berlin, im Westen an auf Kosten der Allgemeinbildung, förderte das An• der Flüchtlingskönig Friedrich Wilhelm nach dem gefühl, also aus Revanchismus. seinem Grabe und im Osten an seinem Denkmal vor spruchsdenken und rekrutierte die Arbeitslosigkeit unglückseligen Frieden von Tilsit residierte und der „Humboldt-Universität", seiner ruhmreichen im akademischen Feld. Zugleich wurde das Hoch• den Restbestand seines Reiches regierte, gab er den Gründung, Kränze niedergelegt, ist allenthalben schulsystem durch Abbau der angeblich hierarchi• von ihm gebilligten Schulplan bekannt, der alsbald Revanchismus in Reinkultur sein Gedächtnis gefeiert worden. Das aber hindert schen Strukturen, durch Demokratisierung zu La• auch in die Praxis umgesetzt wurde. Er sah Volks• die kritischen Reformatoren von heute, vor allem sten des Leistungswillens in Lehre und Forschung schulbildung für alle durch Charakter-Erziehung Dieses Wort stammt aus dem Französi• jedoch die fundamentalistischen Bildungsreformer geschwächt, eine Entwicklung, die ein merkliches und Vermittlung von Grundkenntnissen, höhere von gestern nicht, mit ihm ins Gericht zu gehen, ihn Absinken des wissenschaftlichen Standards im in• Bildung nach Maßgabe differenzierter Begabung schen und bedeutet soviel wie Vergeltung. Mit weiterhin als überholt zu bezeichnen, seine Bil• ternationalen Wettbewerb zur Folge hatte. Kurz• und Leistungsnormen und akademische Bildung ihm operierten die Franzosen gegen Deutsch• dungslehre, die sich über ein Jahrhundert hin in der um, die Bildungskatastrophe lief Gefahr, sich in unter Voraussetzung des Reifezeugnisses (Abitur) land besonders nach dem Krieg von 1866 und preußisch-deutschen Bildungspraxis niederge• einer Katastrophe der Bildungsreform zu verwan• vor. Lehre und Forschung im Verbund sollten in ei• nach dem Verlust von Elsaß-Lothringen 1871. schlagen und hervorragend bewährt hat, als einen deln. genständiger Verantwortung der Institutionen, Später wurde das Wort bis zum Ersten Welt• Hort der Reaktion zu schmähen, obwohl gerade er, Das rief, „videant consules", besonnene Reformer gleichfalls auf Leistungsanspruch gegründet, ein der engagierte Anhänger der Stein'schen Refor• und Hüter des bewährten Erbes der deutschen Bil• Höchstmaß von kulturellem Gewinn für das Ganze krieg nur noch von chauvinistischen Gruppen men, weil allzu freiheitlich und fortschrittlich ge• dung aufs Feld. Sie riefen dazu auf, zu retten, was abwerfen. gebraucht. Seit Ende der fünfziger Jahre hat sinnt, der Reaktion in der Hardenbergschen Ära das noch zu retten sei, wenn anders Volk und Staat nicht Charakterbildung auf der Grundlage von Allge• dieser aufreizende Begriff gerade durch jene Feld räumen mußte, eine Tatsache, die von den Schaden leiden solle an Leib und Seele. So, unter meinbildung als Voraussetzung für die Übernahme Kräfte Verbreitung gefunden, die selbst die DDR-„Reformern" nur zu gerne mit Häme regi• vielen anderen Nicolaus Lobkowicz, der frühere von Verantwortung im gesellschaftlichen Leben größten Revanchisten waren: durch die Kom• striert wird. Weiteren Widerstand erfuhr die huma• Präsident der Münchener Universität und Rektor sollte als Grundziel das gesamte Bildungssystem nistisch ausgerichtete Bildungslehre und Bildungs• der im Entstehen begriffenen privaten Universität bestimmen. „Es gibt", so stellte Humboldt fest, munisten. Und unsere Presse, nicht zuletzt die politik Humboldts schon im vorigen Jahrhundert in Eichstätt, und, schärfer noch, der Humboldt-Bio• Medien, wärmen genüßlich oder gedankenlos „schlechterdings gewisse Kenntnisse, die allgemein im Zuge der rapiden Entwicklung des merkantilisti- graph Peter Berglar, Mediziner und Literaturhisto• sein müssen und noch mehr eine gewisse Bildung dieses Wort immer wieder auf und behaften schen und industriellen Schaffens der bürgerlichen riker, ein Mann von hoher Bildung und verantwor- der Gesinnungen und des Charakters, die keinem liebedienerisch die Heimatvertriebenen be• fehlen darf. Jeder ist nur dann ein guter Handwer• sonders dann, wenn sie — was jede andere ker, Kaufmann, Soldat und Geschäftsmann, wenn er Menschengruppe täte — zu Treffen zusam• an sich und ohne Hinsicht auf seinen besonderen Beruf ein guter, anständiger, seinem Stande nach menkommen, mit diesem Menetekel. Als die aufgeklärter Mensch und Bürger ist. Gibt ihm der sowjetischen Truppen im Zweiten Weltkrieg Schulunterricht, was hierfür erforderlich ist, so er• auf deutsches Gebiet vordrangen, erlangte wirbt er die besondere Fähigkeit seines Berufes durch sie der Revanchismus einen grausigen nachher um so leichter und behält immer die Frei• Höhebunkt. Niemand kann die Verbrechen heit, wie im Leben so oft geschieht, von einem zum anderen überzugehen." gegen die Menschlichkeit durch den Kommu• Gemessen an diesem Leitsatz der Humboldt• nismus auch nur annähernd kennen. Hier schen Bildungslehre läßt die Bildungsreform von haben wir den Revanchismus in Reinkultur. heute alles vermissen. Die Folge ist in der Praxis eine Spitzendürre des Geästes des Bildungssy• stems, die anzeigt, daß der Bildungswald krank an der Wurzel und ideologischen Umweltschäden Die Jugend ist falsch informiert ausgesetzt ist. Es muß alles getan werden, Kahl• schlag zu vermeiden und den Bildungswald von Und die Heimatvertriebenen? Sie reagier• Grund auf wieder aufzuforsten. Wenn das, noch ten auf alles Unrecht mit der „Charta der deut• rechtzeitig und mit Erfolg geschieht, dann wird schen Heimatvertriebenen" bereits 1950, nicht nur die deutsche Kulturnation, sondern auch indem sie feierlich auf Rache und Vergeltung Deutschland als Ganzes, im besonderen auch die Deutschkunde, einschließlich der Ostdeutschland• (Revanchismus) verzichteten. Dazu kommt kunde, erheblich davon profitieren, wird sich die ein viel zu wenig beachtetes, geradezu er• deutsche Nation auf kulturellem Gebiet auch im. staunliches Phänomen. Die des Landes ver• Nach Preußens erstem „Kultusminister* benannt: Die Humboldt-Universität in Ost-Berlin Ausland wieder Achtung und Respekt verschaffen. wiesenen und beraubten Vertriebenen reisten Foto Archiv Clemens J. Neumann und reisen in Millionenzahl in ihre ange• stammten Heimatgebiete, stehen vor den ihnen gehörenden Häusern und Anwesen und Zivildienstleistende: sprechen mit den jetzigen Einwohnern in durchaus freundlicher Art. Sie sind dankbar, wenn sie Einblick in ihr Eigentum nehmen dür• fen! Nicht genug damit. In vielen Fällen erre• Konfrontation mit dem Bundeskanzler gen die Vertreiber Mitleid, was sich in eben• falls nach Millionen zählenden Paketsendun• stieß in der „Stadt der Nächstenliebe" auf Aggressionen und kalte Ablehnung gen aus der Hand der Vertriebenen zeigt. Sind das Revanchisten? Handeln so Men• „Ich will mit Ihnen vernünftig reden", bietet Bun• mit politischen „Referaten", extremen Forderun• erheben sich die Zivildienstleistenden und singen: schen, die als Revanchisten angeprangert deskanzler Helmut Kohl fast verzweifelt den knapp gen, eisiger Ablehnung der Verlängerung des Zivil• „Wehrdienst, Wehrdienst über alles, über alles in 100 Zivildienstleistenden der Bodelschwinghschen dienstes auf 20 Monate gegenüber 15 Monaten der Welt / Das ist euere Parole, bis die Welt zusam• werden? Gleichwohl ist es den östlichen Krei• Anstalten im Foyer der Betheler Kollegschule an. Wehrpflicht. Der Regierungschef (durchweg mit menfällt / Noch mehr Tote, noch mehr Krüppel, und sen gelungen, durch sture Propaganda den Ball Doch die jungen Männer, die der Staat aufgrund „Herr Kohl" angesprochen) wirkt unsicher. Hintze danach nennt ihr sie Held..." Der Kanzler erstarrt, zurückzuwerfen und jegliche Schuld in den ihres Gewissens vom Dienst in der Kaserne freige• schiebt ihm ständig Spickzettel hin, immer öfter verläßt den Raum. Nur mühsam beherrscht er sich. Augen der Weltöffentlichkeit von sich zu wei• stellt hat, suchen die Konfrontation mit dem Regie• greift er selbst ein. Der ehemalige evangelische rungschef, der im Hubschrauber aus Bonn angereist Gemeindepfarrer kennt sich selbst in schwierigsten Erstarrt ist auch der Anstaltsleiter Johannes sen. ist. 90 Minuten Zeit will sich der Kanzler für die Dis• Details aus, kontert scharf, aber verbindlich. Da Busch. Nicht einmal ein Abschiedswort kann er Wir vergessen zu oft, daß auch jenseits der kussion nehmen. Neben ihm sitzt sein Zivildienst- staunt selbst der Kanzler. Die Zivildienstleistenden sprechen. Ihm bleibt nur übrig, den Kanzler zum schändlichen Grenze durch Europa eine neue, beauftrager Peter Hintze (34), dem auch bald die stellen Behauptungen auf, die „schlichtweg falsch Wagen zu begleiten. Kohl besucht zwei Werkstät• ten für Behinderte, in denen Zivildienstleistende unbefangene und völlig unschuldige Jugend gute Laune vergeht. sind" (Kohl), — etwa: „Die SS-20-Raketen stehen hinter dem Ural", sie verheddern sich in Forderun• arbeiten, will mit ihnen sprechen, doch die ange• heranwächst. Sie wird ebenfalls falsch infor• Als der Kanzler mit seinem Wagen die Straße „Am Zionswald" hinauffährt, wird er von etwa 100 gen nach mehr „Friedenscharakter" des Ersatzdien• sprochenen „Zdler" antworten nur knapp. Ob diese miert. Sagte doch ein junger Tscheche voriges Demonstranten „begrüßt", deren Transparente die stes, indem sie Gärtnerei-Arbeiten ablehnen, dafür jungen Menschen wissen, was für eine Freiheit sie Jahr: „Als es uns Tschechen schlecht ging, Demonstration größer erscheinen lassen, als sie ist: mehr Landschaftspflege leisten wollen. Als der haben: So mit dem Regierungschef umspringen zu haben uns die Sudetendeutschen im Stich ge• „Arbeitsplätze statt Raketen", „Mitarbeiter statt Kanzler den Unterschied wissen will, müssen sie können? Andererseits fällt es dem Kanzler schwer, passen. Klar sagt er: „Friede ist nur in Freiheit denk• den richtigen Ton zu finden. Er fragt zu formal, zu lassen." Oder eine tschechische Journalistin: Raketen", „Nein zur Politik dieser Regierung". Am großen Tisch hat man schnell ein Transparent an• bar. Ich bin nicht bereit, in einer Diktatur zu leben." oberflächlich. Dann das Gedränge, Geschiebe. „Da haben wir 1918 die Sudetendeutschen in gebracht: „Wir vergessen die Nachrüstung nie." Mit Er klärt sie über „Volksentscheide" auf und bittet Immer dabei das Fernsehen, die Fotografen, die aus unseren tschechischen Staat aufgenommen schwarz-rot-goldenen Papierfähnchen wird der —vergeblich — um eine „inhaltliche Diskussion". Bonn miteingeflogenen Journalisten. Viele „Zdler" und dann haben sie ihn zerschlagen!" Darauf Kanzler ironisch begrüßt. Die Demonstranten vor Erschreckend wird deutlich, daß die Zivildienstlei• fühlen sich „mißbraucht" für den Wahlkampf, der in Nordrhein-Westfalen seiner heißen Phase entge• ein mir bekannter westdeutscher Journalist: der Schule sind keine „Bethelianer", sondern Schü• stenden so gut wie keine Ahnung von politischen Abläufen haben und kaum Kenntnisder Geschichte gensteuert. Doch das alles rechtfertigt die Aggres• „Ja, haben Sie sie denn gefragt, ob sie in Ihren ler und Studenten aus der Stadt. Ursprünglich woll• ten sie eine große Menschenkette in Bethel, der vorweisen können. sionen und die kalte Ablehnung nicht. An diesem Staat wollen?" Die Folge war betretenes „Stadt der Nächstenliebe", bilden. Dafür waren sie Taghaben dieZivildienstleistendeneine „Schlacht" Von der Empore werden Flugblätter geworfen. verloren. Ausgerechnet in Bethel. Schweigen. zu wenige. Kohl: „Werfen Sie ruhig. Jeder benimmt sich so, wie Wir selbst können in der historischen Kohl spürt die Aggressionen, die Ablehnung, die er es für richtig hält." Die Pershing II, der „Krieg der „Herr Bundeskanzler, Herr Bundeskanzler", ruft Wahrheitsfindung nicht genug tun und den ihm entgegenschlägt. Vor Stunden hat er die Zivil• Sterne", die Genfer Abrüstungsverhandlungen, die aufgeregt ein Behinderter. Kohl hält inne, geht auf dienstleistenden in seiner Begrüßungsansprache Frage der „Totalverweigerer" — alles wird in einem den Mann zu, der ihm voller Stolz eine kleine Holz• ungerechtfertigten Begriff Revanchismus ent• beim Empfang durch Anstaltsleiter Pfarrer Johan• heillosen Durcheinander zur Sprache gebracht. Als schieden und für immer von uns weisen. platte überreichen will, die er selbst gestaltet hat. nes Busch noch vor dem Vorwurf der Drückeberge• die vereinbarten 90 Minuten vorbei sind, mahnt Die Aufschrift lautet: „Gott ist Liebe." Edgar Hobinka rei in Schutz genommen. Jetzt wird er „überfahren" Kohl, zum Ende zu kommen. In diesem Augenblick Thomas Merten 13. April 1985 - Folge 15 — Seite 5 txis Dipnufimblüit Politik

Ostblock: Andere Abschaffung der Religion bleibt Ziel Meinungen Tagung über Kirchen im sozialistischen System: Bevölkerung widersetzt sich LESECH9S Entgegen der Annahme führender Marxi• Schlußakte von Helsinki" stehe. In der westli• unverändert weiter, allerdings .ohne offene sten stirbt die Religion in den sozialistisch re• chen Presse würden selbst breit angelegte Pro• atheistische Propaganda". Die DDR-Wissen• Ungleichgewicht nach unten gierten Ländern Mittel- und Osteuropas nicht teste sowjetischer Christen weitgehend ver• schaftler verträten die Auffassung: .Der Paris — .Mit dem Eintritt Spaniens und Por• aus. Im Gegenteil: In weiten Teilen der Bevöl• schwiegen. So hätten bereits 1971 über 17 000 Kampf gegen die Religion ist ein Kampf um die tugals — nach dem Beitritt Griechenlands — kerung geht eine zunehmende Gleichgültig• katholische Litauer einen Appell an Staats• Gläubigen." ähnelt der .Ausgleich zum Süden' stark einem keit gegenüber dem Atheismus einher mit chef Leonid Breschnew unterschrieben und .Ungleichgewicht nach unten', denn wenn einem wachsenden Interesse an Religion. Dar• Heftige Kritik am .Monopol" der .Theologie gegen den Mangel an christlicher Literatur, die man die schwachen und verletzlichen Wirt• auf haben führende katholische und evangeli• der Diakonie" in der lutherischen Kirche Un• Verbannung von Priestern sowie die Diskri• schaftsstrukturen zusammenrechnet, sieht sche Ostkirchenexperten aus Westeuropa auf garns übte der schwedische Theologe Prof. Dr. minierung im Berufsleben protestiert. man, daß es wahrscheinlich für alle EG-Länder einer internationalen Konferenz zum Thema Vilmos Vajta (Stockholm). Bei dieser vom Prä• Grulich: .Was wäre geschehen, wenn in lang und kostenaufwendig wird, den Stand der .Die Kirchen und das sozialistische System in sidenten des Lutherischen Weltbundes, dem Südafrika so viele gegen die Regierung prote• gleichmäßigen Mittelmäßigkeit ansteigen zu Osteuropa" vom 22. bis 24. März in der Katho• ungarischen Bischof Dr. Zoltan Kaldy, vertre• stiert hätten?" Die Einwohnerzahl Litauens lassen. Gibt es Europa eigentlich? Seine begei• lischen Akademie Stuttgart hingewiesen. Wie tenen Theologie handelt es sich nach Vajtas übertreffe die Nicaraguas, das .heute in der stertsten Anhänger sind zweifellos auch die bei der Tagung hervorgehoben wurde, reagie• Worten um eine .Ideologie", da sie die .Hand• Weltpresse Schlagzeilen macht, während man skeptischsten. Von nun an ist ein doppelt ent• ren die sozialistischen Staaten auf diesen lungspraxis des Marxismus" anerkannt habe. schlossener politischer Wille nötig, um einer• Trend auf zweifache Weise: durch Einbezie• Vajta — gebürtiger Ungar — kritisiert vor seits Südeuropa zu verkraften und anderer• hung der Kirchen in den .Aufbau des Sozia• allem, daß in Ungarn keine innerkirchliche seits die Entwicklung zu einer Anpassung der lismus" und durch fortgesetzte Behinderung Kritik geduldet werde. Durch Zensur und Dis• wirtschaftlichen, sozialen, gesetzlichen, mo• und Unterdrückung der freien Religionsaus• f \ ziplinarverfahren habe die lutherische Kirche netären und finanziellen Realitäten zu be• übung. Keinesfalls rückten sie von ihrem Ziel den von ihr selbst kritisierten Weg zur .herr• schleunigen. Ohne eine europäische Union ab, die Religion auf lange Sicht abzuschaffen. Deutschlandtreffen schenden Kirche" angetreten. Die Pfarrer• der schaft stehe nicht einmütig hinter der Kirchen• wird der Abstieg des Alten Kontinents weiter• Ostpreußen leitung, und selbst der Staat wolle keine ihm gehen." Nur Atheismus Pfingsten unkritisch ergebene Kirche. 1985 Der Wiener Erzbischof Kardinal Dr. Franz König sagte, wirkliche Religionsfreiheit gebe Kritik aus den Niederlanden RHEINISCHE POST es im Ostblock nicht, sondern nur eine .Frei• heit für atheistische Propaganda". Westliche Kritik an der .Ostpolitik" des Weltkirchen• Touristen sollten sich weder von überfüllten rates übte der niederländische ökumenische Genf nicht vernachlässigen Gotteshäusern täuschen lassen noch davon, 25. und 26. Mai Theologie Dr. Hans Hebly (Utrecht): .Er Düsseldorf — .Es ist in der Tat vieles zu be• daß sie .keinen aufgehängten Pfarrer oder eine spricht über Probleme in der ganzen Welt, nur denken und notfalls vertraglich festzuschrei• angezündete Kirche* gesehen hätten: Außer• nicht über die in Osteuropa." Dies hänge mit ben, ehe an eine amerikanisch-europäische halb der Gotteshäuser dürften die Christen der Haltung gegenüber der russisch-orthodo• über das Baltikum schweigt". Dabei habe sogar Zusammenarbeit über ein Waffensystem, das ihren Glauben nicht bekennen. Langfristig hält xen Kirche zusammen. Hebly: .Wie kann aber der politische Ausschuß des Europäischen über die Zukunft von Generationen entschei• König jedoch eine Lockerung der Religionsge• der Weltkirchenrat eine Kirche, die Hausar• Parlaments im Blick auf die baltischen Länder den kann, überhaupt zu denken ist. Zunächst: setze für möglich: Auch die Sowjetunion rest hat, so behandeln, als funktioniere sie wie zum Ausdruck gebracht, daß .im Zeitalter Es kann in dieser Frage für Bonn keinen Allein• könne es sich nicht erlauben, ständig gegen die eine Kirche bei uns?" Der Vorsitzende des weltweiter Dekolonialisierung die UdSSR die gang geben. Es muß sichergestellt werden, daß von ihr unterzeichnete Schlußakte der KSZE- Zentralausschusses des Weltkirchenrates letzte große Kolonialmacht auf Erden" sei. es in Sachen Forschung einen gesicherten In• Konferenz von Helsinki zu verstoßen. und Präsident im Kirchenamt der EKD, Dr. formationsstrom auch in Richtung Europa Die DDR versucht nach Ansicht des Stutt• Heinz Joachim Held (Frankfurt/Main), erklär• geben wird. Wie es beim Waffenexport der garter Privatdozenten Dr. Horst Dahn, die Re• te demgegenüber in einer Podiumsdiskussion, USA in die Bundesrepublik nahezu der Fall ist. Funkstille über das Baltikum ligion langfristig zu überwinden. Der Prozeß das Thema Religionsfreiheit werde in der öku• Vor allem darf es nicht dazu kommen, daß über des, Absterbens" werde durch aktive Integra• menischen Diskussion nicht ausgespart. Die Amerikas Weltallinitiative die höchst irdi• Nach den Worten von Dr. Rudolf Grulich tion der Christen in den gesellschaftlichen Arbeitsweise der damit befaßten Kommissio• schen Genfer Abrüstungsverhandlungen aufs vom Hilfsfonds .Kirche in Not — Ostpriester• Entwicklungsprozeß vorangetrieben. Die von nen unterscheide sich aber von freien Grup• Abstellgleis geschoben werden." hilfe" in Königstein, der über die Kirche in den der DDR-Religionssoziologie und Atheismus• pen dadurch, daß sie nicht nur die .öffentlich baltischen Staaten — Estland, Lettland, Litau• forschung empfohlenen Strategien spiegelten protestierende und dem Staat Widerpart bie• en — referierte, wird im Westen zu wenig dar• sich .ziemlich genau in der allgemeinen Kir• tende" Kirche befürworten. auf hingewiesen, daß die Praxis der sowjeti• chenpolitik wider". Die ideologische Erzie• schen Behörden .in krassem Widerspruch zur hung gehe vor allem in Schule und Hochschule Der württembergische evangelische Lan• desbischof D. Hans von Keler (Stuttgart) warn• Jranffurler allgemeine te vor einer .Verherrlichung" der Kirchen im Polen: Ostblock: Auch sie seien großen Anfechtun• gen, etwa durch politischen Mißbrauch, aus• Ein grüner Fehler gesetzt. Letztlich liege die Autorität einer Kir• Frankfurt — .Die Neulinge im Franktions- che aber .nicht in ihrer Größe, sondern in ihrer vorstand haben sich in Bonn auf recht klägli• Gottesnähe". Die Konferenz wurde federfüh• che Weise vorgestellt. Mit ihrer alten Frak• Regimekritische Jugend muckt auf rend von dem überkonfessionellen Schweizer tionsmannschaft hatten die Grünen im Bun• Umfrageergebnisse als „einfach niederschmetternd" bezeichnet Ostkirchenforschungsinstitut .Glaube in der destag einen gewissen Platz im öffentlichen 2. Welt" durchgeführt. Der Präsident seiner Bewußtsein gewonnen. Wird das Publikum Warschau — Daß die Bejahung oder Ableh• zent der Jugendlichen bekannten, kein Ver• deutschen Sektion, Oberkirchenrat Dr. Otto• Lust haben, sich für eine nun auf die Schlußbi• nung der Macht- und Gesellschaftsordnung trauen zur PVAP zu haben, 70 Prozent spra• kar Basse (Stuttgart), der die Konferenz zu• lanz zugleitende Legislaturperiode auch nur durch die Völker des Sowjetblocks nur eine chen der Partei die Eignung ab, das Land zu sammen mit dem Leiter der katholischen die neuen Namen zu merken und die sich wie• Frage des Generationswechsels sei, ist schon führen — meist verzeichnete Begründung. Sie Akademie organisierte, sagte vor der Presse, derholenden Streitigkeiten vor dem Einpen• mehr oder weniger gängige Politologen-Mei• sei nur noch das Interesseninstrument einer er halte es für wichtig, daß westliche Geschäfts• deln auf eine Linie halbwegs vernünftiger Be• nung. Die kommunistischen Regime brauch• minoritären Klasse von Nutznießern. Dagegen leute, Politiker und Touristen im Ostblock als teiligung am parlamentarischen Betrieb ab• ten demnach nur auf das Aussterben der schenkten 64 Prozent ihr Vertrauen der Kirche Christen .Flagge zeigen". Dazu brauche man zuwarten? So könnte es sein, daß die Rotation .Alten" zu warten; auf die Jungen könnten sie und 58 Prozent sehen in der verbotenen Ge• aber Informationen, wie man vermeidet, .nur der Grünen das beschädigt, was sie sich an öf• ohne weiteres zählen. Tatsächlich gibt es bis• werkschaft .Solidarnosc" den besten Schutz all das zu sehen, was man sehen soll", idea fentlicher Beachtung aufgebaut haben." her jedoch kaum zuverlässige und umfassende für die Arbeiterklasse. Informationen über die politische Einstellung der Jugendlichen im sowjetischen Machtbe• Auch die im .wissenschaftlichen Sozialis• reich. Um so mehr gewinnen die Ergebnisse mus" verankerte These von der städtischen von Erhebungen an Bedeutung, wie sie in Bevölkerung als eigentlicher Avantgarde der Polen angestellt wurden. kommunistischen Ordnung brach zusammen: Die Resultate aus den Stadtbezirken haben die Dort ist im Sommer 1984 eine Reihe von Um• Parteispitze vielmehr vollends aus der Fas• fragen zum politisch-ideologischen Standort sung gebracht. So ergaben z. B. Teilergebnisse der polnischen Jugend durchgeführt worden. aus Städten in Nord-Polen, daß sich nicht mehr Organisation und Auswertung der Befragun• als 6 Prozent der dortigen Jugend zum Sozia• gen lag unter anderem in der Hand des War• lismus bekennen, zum Marxismus gar nur 2 schauer .Institutes zur Erforschung von Ju• Prozent. Ende Juli 1984 beschloß das Politbüro gendproblemen". Die Ergebnisse mußten den der PVAP ein neues Programm zur Verbesse• polnischen Medien allerdings vorenthalten rung der politischen Jugenderziehung. Die Er• werden. Sie sind nach den Worten eines mit gebnisse der Umfragen haben dabei zweifellos der Erhebung befaßten Funktionärs .einfach Pate gestanden: Die Durchführung wurde niederschmetternd". Die heranwachsende weder der von den Jugendlichen verworfenen Generation Polens steht den Institutionen und Partei in die Hände gelegt, noch hätte sie den der Ideologie des Regimes — so ergab die Ana• staatlichen Erziehungsanstalten anvertraut lyse _ überwiegend negativ gegenüber. Die werden können. An Schulen und Universitä• Skala reicht von tiefem Mißtrauen über .undif• ten wird von Lehrern, Studenten und Schülern ferenzierte Verachtung" bis zu leidenschaftli• trotz umfassender Säuberungen sowie Indok- chem Haß. An erster Stelle der verschmähten trinierungs- und Disziplinierungskampagnen Gesellschafts- und Staatsorgane stehen die weiterhin .Verweigerungshaltung" prakti• Partei und ihre Funktionäre, die Sicherheits• ziert. Das Schulungsprojekt wurde stattdessen organisationen — wie Miliz und Geheimdienst der einzigen Institution im Herrschaftsapparat — sowie der gesamte, von der Partei be• überlassen, die bei der Bevölkerung noch eini• herrschte Propaganda-Apparat. ges Ansehen genießt, nämlich den Streitkräf• ten. Zeichnung aus .Berliner Morgenpost" Einige Zahlen zur Verdeutlichung: 65 Pro• Tauwetter in Genf Für die Frau 2Ms £%rni6rnblan 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 6

Freude im Trubel Das sanfte Ruhekissen des Herrn Kaplan a, der eine ist, was das Deutschland• Hoch branden die Wogen ungetrübter Wiedersehensfreude — Erlebnisse auf einem Heimattreffen treffen der Ostpreußen betrifft, noch enn einer eine Reise tut dann kann er Wiedersehensfreude! Und die Gastgeber, Bad Hersfeld, ehemals Trautliebersdorf — J grün hinter den Ohren, der andere was erleben! Es gibt die verschieden• alias Paten, tun alles, auf daß man sich wohl• jetzt Zimmer fünf, ist auch schon den siebzig weiß mehr oder weniger, .wie der Hase sten Gründe, weshalb sich jemand fühle. Wie ehemals daheim. näher als den fünfzig. Aber nein, der Herr Ka• läuft.' Laufen ist in diesem Fall das ent• W auf den Weg von irgendwoher nach irgendwo• Einen beachtlichen Anteil daran hat na• plan soll... und so geschieht es dann auch. scheidende Wort, denn wenn ich daran hin macht. Das wissen wir alle — und sei hier turgemäß die Gastronomie. Womit wir endlich Das Zimmermädchen schimpft über die denke, wie auch ich bei meinem Debüt erwähnt. Als Kind — beispielsweise — und beim Thema sind. Denn, man trifft sich, man Umräumerei wie ein Rohrspatz, der Hausdie• vor drei Jahren in Köln auf dem riesigen auch später besucht man immer gern einmal bleibt über Nacht, man verweilt auf dem Weg ner noch mehr und eher wie ein — na, eben wie Messegelände hin- und hergesaust bin wieder seine Paten. Man registriert mit Genug• durch die festlich geschmückten Straßen in ein Hausknecht, denn er wird von der Ab- — das war wirklich nicht schlecht. Ein• tuung, daß sich die Reise gelohnt hat, daß diesem und jenem Gasthaus, hält Ausschau waschmaschine weggeholt, um die Koffer hin mal haben wir uns sogar verlaufen. Onkel oder Tantchen mal wieder recht spen• nach diesen und jenen Freunden, ehemaligen und her zu schleppen. Wo doch die Abwasche• Düsseldorf könnte also zu einem re• dabel waren und daß so eine Patenschaft doch Nachbarn und Schulkameraden. rei schon gar nicht sein Metier ist und er nur gelrechten Abenteuer werden. Die da• eine segensreiche Einrichtung ist. Schaut man während solch eines Heimat• ausnahmsweise Frau Güttier vertritt, die doch zwischenliegende Zeit seit dem ver• Nach dem Krieg, so in den fünfziger Jahren, treffens auf die Speisekarten der Restaurants, an dem Treffen der Patenkinder teilnimmt, gangenen Treffen ist so schnell dahin- gewann die Bezeichnung .Patenschaft" sehr an weiß man auch als Nichteingeweihter, in wel• diese Lärge, die auch aus Kindelsdorf ist, nu gehuscht, nun stürzen wir uns bald er• Bedeutung. Nicht Menschen, nein Städte — cher Landschaft die Gäste des Tages einmal freilich! Dieses eben Erwähnte geschieht selbst• neut in den Trubel. Zahlreiche Veran• die des westlichen Deutschlands — bekamen zuhause waren: Königsberger Klops, Pommer- redend hinter den Kulissen des Betriebes staltungen warten und nicht zuletzt und interessiert den Gast mitnichten. auch Landsleute, die uns von der Redak• Man empfängt den Herrn Kaplan Rosen• tion gern einmal besuchen wollen. So bruch. Großer Bahnhof! Noch größeres Pala• ergibt sich manch' Plauderei am Rande. ver. Herr Kaplan ist gerührt über diese Begrü• Schließlich hat sich mittlerweile die ßung und die Anhänglichkeit seiner ehemali• Zahl der mir bekannten Gesichter be• gen Gemeinde und über die Mühe, die man trächtlich vergrößert, da freut man sich sich seines Wohlergehens wegen macht. Und auf ein kleines Gespräch. Nicht selten so sitzen sie dann noch alle lange beisammen, trägt eine solche Begegnung auch dazu sehr lange! Da wird tiefer ins Glas geguckt. bei, durch denpersönlichenKontakt ein Trefflich — so eine Patenschaft, und gelungen kleines Ärgernis aus der landsmann• ist das ganze Treffen. Man trennt sich spät. Der schaftlichen Arbeit vergessen zu helfen. Herr Kaplan schläft wie gewiegt; ein gut Ge• Doch, ein unerwarteter Plausch kann wissen ist ein sanftes Ruhekissen. Mußesdenn auch gefährlich werden, dann nämlich, wenn ich, sowieso schon .unter DampF, immer ein Kissen sein? einer Veranstaltung entgegensteuere. Nur die ältere Dame, schon daheim in Traut• Dann heißt es plötzlich — allerhöchste liebersdorf eine große Verehrerin der Predig• Eisenbahn! Aber, was ich festgestellt ten des Herrn Kaplan Rosenbruch, sie findet habe, auch mit ein paar Minuten Ver• keine Ruhe. Nanu, Herr Wirt, sind Ihre Betten spätung entgeht mir der Beginn der schlecht? Die Dame friert nämlich. Kalt und Veranstaltung meist nicht. Kein Wun• bloß liegt sie, so könnte man sagen. Blieb doch der, bei der starken Teilnehmerzahl und ihr rosa Barchenes mit dem selbstgehäkeltem der breitgefächerten Programmpalette, Spitzeneinsatz in der Hetze der Umräumerei das alles will erstmal in den Griff be• unter dem Kopfkissen in Zimmer fünf zurück! kommen sein. Die übersprudelnde Sie erstarrt geradezu bei dem Gedanken, daß Freude über das Beisammensein und Herr Kaplan in dieser Nacht auf ihrem rosa manches Wiedersehen ist halt nicht so Nachtgewand eingeschlummert ist. Sie könn• leicht im Zaum zu halten. te dem säumigen Zimmermädchen die Haare einzeln ausrupfen, so verzweifelt ist sie, so wü• DiesesZusammengehörigkeitsgefühl Begegnungen: Auch auf dem Deutschlandtreffen der Ostpreußen Pfingsten in Düsseldorf werden tend. der Ostpreußen ist schon ein angeneh• sich wie 1982 in Köln (unser Foto) wieder viele Nachbarn und Freunde wiedersehen Foto Jüttner Und Herr Kaplan? Der stutzt nicht schlecht mes Erleben. Auch ich werde diese Ge• am nächsten Morgen, als er es so rosa blitzen legenheit zu einem gegenseitigen Ken• Patenkinder. Mannheim wurde Patenonkel sehe Lungwurst, Schlesisches Himmelreich. si«ht. Sein Schädel brummt, in seinem Kppf nenlernen dankbar beim Schopf von Memel, die Hansestadt Lübeck Patentan• Da gibt es .Strießlakucha" und .Kleeßla" und summt es wie in einem Bienenstock, und sein packen. Angekündigt hat sich bei mir te von Stettin... und so wurden viele Städte — soweit möglich, auch heimatliche Geträn• sonst so tadellos funktionierendes Gedächnis bisher ein ostpreußisches Geschwister• Ostpreußens zu Patenkindern und auch die ke. Jawohl, die Patenkinder bekommen ihre erscheint ihm wie ein Sieb. Erst der Wirt, den paar, das sich nach mehr als vierzig Jah• aus Schlesien und .Pommerland ist abge• Lieblingsgerichte. er ins Vertrauen zieht, erlöst ihn aus diesem ren der Trennung im vergangenen Jahr brannt. .." In dieser Zeile eines Kinderliedes Man wohnt jedes Jahr im selben Hotel. Zustand, der einem Fegefeuer nicht unähnlich wiedergefunden hat, und eine Schau• liegt schon die ganze Verpflichtung einer sol• Wenn möglich, im selben Zimmer! Der Wirt ist. spielerin aus Ostpreußen, die auf alte chen Patenschaft. weiß Bescheid und trägt die Namen gewissen• Auf den Fluren und in den Gasträumen Bekannte hofft. Also, auch für mich Alle Jahre wieder begeht man die Tatsache haft ein; wenigstens in dem Gasthaus, von dem gibt's Getuschel und Gelächter. Das Zimmer• Grund zur Freude auf bekannte und solcher Patenschaft mit einem Treffen aller nun die Rede sein wird. mädchen hat aus der Schule — oder besser ge• noch unbekannte Landsleute. Lassen Heimatgemeinden in der jeweiligen Paten• Gleich bei der Ankunft gibt's großes Hallo, sagt aus dem Zimmer geplaudert. Nur die wir uns überraschen! Susanne Deuter stadt und segelt fröhlich oder auch wehmütig man fragt nach Binners Heinzel, Gebauers Dame aus Trautliebersdorf schlägt verschämt gestimmt auf hochbrandenden Wogen der Friedel und ob wohl auch die Pfarrersleute aus die Augen nieder, als Herr Kaplan wohlgemut Kindelsdorf wiederkommen; wo doch beson• und mit befreitem Schmunzeln den Früh• ders viele Seelen dieser Gemeinde zu diesem stücksraum betritt. Und der Wirt zwinkert Treffen angereist sind. vielsagend mit dem linken Auge — ...ja, Dieses Treffen! meine Gnädigste, wenn einer eine Reise tut...! „ Urbild der Schönheit" gesucht Diesmal sei der Herr Kaplan Rosenbruch Fotobände künden von urwüchsigen Menschen und unberührter Natur angemeldet, erfährt man aus dem Anmelde- Grete Fischer buch des Wirtes. Was, der Herr Kaplan auch? s ist wieder einmal einer dieser grauver• Horizont im Geiste eines jeden Kreta-Freun• — Und ein erfreutes Wispern hebt sich von hangenen Tage, an denen der Frühling des wieder lebendig werden. Tisch zu Tisch, wo in unverfälschtem Schle- Notwendige Lebensbilder Versteck spielt mit den Menschen. Wie Zerklüftete Berge und urwüchsige Men• E sisch großes Geschwätze gehalten wird. Von Frauen aus Westpreußen so oft ziehen die Gedanken in die Ferne, Träu• schen, von der Natur geprägt, zeigt der dritte Man teilt sich in diesen Gesprächen mit; es me vom Urlaub zu träumen. Doch noch lang, Bildband, den ich Ihnen hier ans Herz legen geht um Freud und Leid der Vergangenheit ört man heute zufällig einmal den soge• lang ist' hin... Was liegt da näher, als einmal in möchte: Südtirol, fotografiert von Guido Man• und Gegenwart... und urplötzlich auch nannten Feministinnen zu, dann kann Bildbänden zu blättern, die das Herz eines gold (Ellert & Richter Verlag, Hamburg, 48 Sei• darum, ob der Herr Kaplan denn auch ein be• Hman sich des Eindrucks nicht erwehren, jeden Naturfreundes höher schlagen lassen? ten, 19 färb. Abb., kart., DM 19,80). Texte von sonders schönes Zimmer bekäme. Was ihm ja sie allein hätten den Ruf nach Gleichberechti• „Jeder trägt in sich das Urbild der Schönheit, Luis Trenker, von Franz Turnier, Ludwig wohl dienstgradmäßig zustände, dieweil er gung erfunden und die Generationen von deren Abbild er in der großen Welt sucht", Streub, Gerhard Nebel, Aldo Gorfer und von doch zum Bodenpersonal unsers lieben Herr- Frauen vor ihnen nur hinter dem Herd gestan• bemerkte einmal Blaise Pascal so treffend. Und — Johann Wolfgang von Goethe runden das gottle gehört, des schlesischen — versteht den. Gewiß, die Bedingung vor einem Jahr• Eberhard Grames, Fotograf seines Zeichens, Bild dieser Region ab. Ste sich! Man befragt den Kellner, man bestürmt hundert etwa sind keineswegs mit denen der ist in die große Welt gegangen; mitgebracht * den Wirt. Niederschmetternde Kunde ver• heutigen Zeit zu vergleichen. Und doch haben hat er Fotos von unsagbarem Reiz von unbe• Weitere Bände mit eindrucksvollen Foto• nimmt man schließlich: für den geistlichen unsere Mütter, Großmütter und Urgroßmütter rührter Natur. Und so heißt denn auch ein Band grafien sind im Kiefel-Verlag, 5600 Wuppertal, Herrn sei zwar ein nettes kleines Zimmer re• auch bereits Großes geleistet — man muß nur aus dem Ellert & Richter Verlag, Hamburg, den erschienen: serviert, das jedoch im dritten Stock (kein einmal in einschlägigen Geschichtsbüchern Grames gemeinsam mit Freddy Langer gestal• Cornelia Bauer (Hrsg.), Stark ist die Liebe. Fahrstuhl!) liegt. blättern. Die Reihe dieser nützlichen Nach• tet hat (Unberührte Natur, 48 Seiten mit 17 Hochzeitsgruß. 24. Seiten, 7 färb. Blumenfotos, .Herr Wirt, das ist nicht Ihr Ernst!" schlagewerke hat sich nur um ein weiteres ver- färb. Abb. und Texten von Alexander von kartoniert, DM 3,60 .Meine Damen, es tut mir leid, sagen Sie längert: .Lebensbilder westpreußischer Frau• Humboldt, Ralph Waldo Emerson, Dschuang Cornelia Bauer (Hrsg.), Freude ist wie eine selbst, was sollte ich tun, bei der Nachfrage en in Vergangenheit und Gegenwart" von Dsi, kart., DM 19,80). Neben Kurztexten von Blume. 60 Seiten, 26 färb. Natur- und Garten• und..." Hugo Rasmus (Copernicus-Verlag, Münster. Schopenhauer, Klopstock, Goethe und Schil• bilder, lyrisch-geistliche Texte, kart., DM 10,80 .Könnten wir da nicht...V 188 Seiten, 84 Abb., 1 Karte, brosch. DM 28. fe• ler, um nur einige zu nennen, stehen Fotos von Beate Both (Hrsg.), Deine Zukunft beginnt .Selbstverständlich." ster Einband DM 33). In 242 Einzelbiographien Meisterhand, die den Betrachter von Utah bis heute. 64 Seiten, 19 Schwarz-Weiß-Fotos, 7 .Aber das ist doch... das bedarf doch gar wird Leben und Leistung nicht nur prominen• Japan, von Island bis Korfu führen. Farbfotos, kart., DM 6,80. keiner Frage...jeder von uns..." ter Frauen aus Westpreußen aufgezeigt, auch Eine andere Insel, oder besser die Wiege des Beate Both (Hrsg.), Das Leben hat Zukunft .Bitte, nehmen Sie für Herrn Kaplan Zimmer Einzelschicksale hat Hugo Rasmus herausge• Abendlandes, steht im Mittelpunkt eines wei• 80 Seiten, 23 Schwarz-Weiß-Fotos, 11 Farbfo• fünf, Herr Wirt, mein Zimmer; mir machen die griffen, die dennoch bezeichnend sind für die teren Bildbandes aus dem Hamburger Verlag: tos, geb., DM 22 paar Treppen nichts aus, wirklich nicht." Die Frauen der jeweiligen Generation. So wird die• Kreta, herausgegeben von Armin Kerker (48 Beate Both (Hrsg.), Tage aus Blau und Grün. ältere Dame mit dem Hüftleiden bewohnt seit ses Buch zu einem nützlichen Geschichtsband, Seiten, 18 färb. Abb., kart., DM 19,80). Der Mit• 48 Seiten, meditative Texte, 21 färb. Naturfo• Jahren schon dieses bequem zu erreichende der darüber hinaus noch durch Angaben über telpunkt der antiken Welt wird dargestellt an• tos, geb., DM 12,80 Zimmer im ersten Stock. die familiäre Herkunft der porträtierten Frau• hand von eindrucksvollen Fotos dieses Land• Christine Freund (Hrsg.), Die ganze Schöp• .Meine Gnädigste, ich bitte Sie, der Herr en zur genealogischen Quelle wird. Schriftstel• strichs und seiner Menschen, begleitet von fung war Gesang. 96 Seiten, 40 färb. Naturfo• Kaplan wirdnicht wollen..." Der Wirt, mit Ar• lerinnen und Malerinnen, Schauspielerinnen, Texten unter anderem von Theodorakis und tos, lyrisch-geistliche Texte, geb., DM 28,80; beit überlastet, fürchtet schon, einen Ring• Politikerinnen, Lehrerinnen und Gutsfrauen, Kazantzakis. So manche Fotos lassen die flir• kart.. DM 14,80 tausch vornehmen zu müssen. die Außerordentliches geleistet haben, sind in rende Sommerhitze zwischen den Oliven• Johannes Kuhn, Jahre der Ernte. Vom Äl• .Freilich wird er, er ist doch schon ein alter diesem notwendigen Band zu finden. Es ist zu bäumen, den Geschmack von Retsina auf dur• terwerden. 48 Seiten. 11 Schwarz-Weiß-Fotos, Herr, nu!" hoffen, daß andere Landsmannschaften die• stiger Zunge, die dunstige Bläue der Berge am kart.. DM 4.90 Die alleinstehende und -reisende Dame aus sem Beispiel der Westpreußen bald folgen. SiS Jahrgang 36 £ra £fiumißtnblaii 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 7

13. Fortsetzung am Grund gefesselt, als die erste Salve an• neut zu greinen anfängt. Sofort wälzt sich Irene gemeinsam: „Ich werde einen Jungen haben, Was bisher geschah: Die .Ubena' hat auf rauscht und nicht weit entfernt einschlägt. Der unruhig auf ihrem Lager. Anna steht auf, und er soll Hermann heißen, Hermann wie sein ihrer zweiten Flüchtlingsfahrt Neufahrwasser Beobachter im russischen Ballon muß sich die nimmt sie am Arm und zieht sie aus der Kabine Großvater." Anna schluchzt laut auf: „Papa verlassen. Schweren Herzens bricht Kapitän „Ubena" als Ziel ausgesucht haben, denn hinausauf den Gang. „Was hat der Junge nur?" konnte nicht davonlaufen ohne Befehl, ich Arthur Lankau die Rettungsaktion ab und schon die nächste Salve liegt näher am An• fragt nervös die Tochter. Anna zuckt heftig mit habe es ja gewußt, wie konnte ich ihn nur allei• steuert sein Schiff auf die Reede vor Gotenha• kerplatz. Wasser und Splitter fegen über das den Schultern und gibt ihr den Rat, sich nicht ne lassen!" fen. Ruth Scheerans undüesbeth Krück liegen Deck. Der Kopf einer Granate durchschlägt darum zu kümmern. „Es gibt Kinder," meint sie Immer noch werden Verwundete zur bereits auf der Entbindungsstation. Anna und den Splitterschutz des Ruderhauses, zerreißt treuherzig, „die schreien, und es gibt andere, „Ubena" gebracht, aber die Kapazität der Bet• Irene Scharein haben eine Kabine gefunden. ihn und surrt eine Handbreit an Lankaus Kopf die sind ganz brav. Du mußt daran denken, daß ten ist erschöpft, auch rückt die Stunde der Ab• Das dritte Bett wird von Elisabeth Wittke mit vorbei. Leichenblaß bleibt er wie angewurzelt dein Kind gesund zur Welt kommt. Weißt du fahrt näher. Schon formiert sich der Geleitzug, ihrem Säugling belegt. Eva-Maria Markwald stehen, spuckt dreimal kräftig aus und sagt: noch, als die Schumannsche kam und klagte, und Lankau gibt Order, die Übernahme einzu• kümmert sich, kaum an Bord, um die Hilfsbe• „Das Glück verläßt einen echten Preußen daß sie glaubt, die Erika würde nicht gesund stellen. Die Ladebäume mit den selbstgebau• dürftigen. nicht." Im unteren Deck ist ein 12jähriger geboren? Und genau so ist es auch gekom• ten Plattformen schwenken mittschiffs, das Junge schwer verletzt worden und muß sofort men." Spill auf der Back klappert bereits und bricht Aus den Gesprächen erfahren die beiden den schweren, an kurzer Kette hängenden Mädchen aus Lauenburg, daß fast die gesamte Anker aus dem Grund. Als das Schiff frei Gaufrauenklinik aus Danzig unter Leitung von ist, klingelt der Maschinentelefraf; Dampf Prof. Dr. Tietze eingeschifft worden ist. Sie strömt auf die Kolben, und gehorsam nimmt selbst haben noch keine Zeit gefunden, sich die „Ubena" Fahrt auf, reiht sich in den west• eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. Als wärts fahrenden Geleitzug ein. Jetzt endlich sie nach dem Essen an Deck gehen, um frische kann sich der Kapitän zurückziehen, aber Luft zu schnappen, stoßen sie auf den jungen wohin? Seine Kabine ist voll belegt. So be• Seemann, den sie auf die einsame Frau mit * <1x gnügt er sich mit dem harten Ledersofa im Kar• ihren beiden Kindern am Schuppen aufmerk• II tenhaus. Kaum hat er sich ausgestreckt, als sam machten. Eva-Maria entgegnet, daß sie Zahlmeister Christiansen erscheint und fragt, noch kein Lager gesucht hat, als er sie danach ob er etwas dagegen einzuwenden habe, fragt. Unverhohlen mustert der nur unwesent• wenn die an Bord geborenen Mädchen lich ältere Matrose die schlanke junge Frau. „Ubena" als Zweitnamen bekommen. Lankau Was er sieht, ist so übel nicht, und spontan bie• 4 iii» lächelt nur, er hat nichts dagegen, absolut tet er ihr seine Koje an. Sie willigt ein, bedankt nichts. Dann schläft er ein, während die sich überschwenglich, so daß er fast verlegen „Ubena", geschützt von Sicherheitsfahrzeugen wird, dreht sich zu ihren Kameradinnen um Krieges d der Kriegsmarine, weiter dampft. und sagt: „Kinder, wir haben eine Unterkunft. Unser Freund stellt uns sein eigenes Bett zur Titelentwurf Ewald Hennek Auf der Entbindungsstation herrscht Hoch• Verfügung." Der an ihnen vorbeigehende betrieb. Die Hebammen Karla Beutler und Ur• Obersteward Fürst bemerkt trocken, daß zwei operiert werden. Mit voll voraus laufenden Irene will protestieren, aber sie kommt nicht sula Fischer haben alle Hände voll zu tun. Es Kojen für vier ausgewachsene Mädchen Maschinen verläßt die „Ubena" den Anker• dazu, glaubt einen Bekannten ausgemacht zu ist, als ob die Frauen die Gunst der ruhigen knapp bemessen sind. Der Matrose ist über die platz und setzt sich nach Heia ab. haben: „Da drüben, das ist Lehrer König, er Stunde, der scheinbaren Sicherheit nutzen Wendung so verdutzt, daß er den Mund auf• Im Operationssaal laufen die Bemühungen war doch Vaters Kompanieführer!" Anna wollen, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Auch sperrt, aber nicht protestiert. Sein Elan ist ge• auf vollen Touren, das Leben des Jungen zu Scharein, etwas kleiner und im Gesicht schon Ruth Scheerans ist soweit. Körperlich geht es brochen. Langsam geht er vor ihnen her und retten, aber er stirbt den Ärzten unter den rundlicher als ihre Tochter, reckt sich und ta• ihr immer noch schlecht, sie schreit hyste• bringt sie in sein Logis. Händen. Der Junge will seine Mutter sehen. stet die Gesichter mit ihren Augen ab. Das risch: „Schmeißtmichdochins Wasser!" Ener• künstliche Licht im Betriebsgang ist nicht be• gisch greift die Frauenärztin Nora Bokowski „Ein bißchen eng ist es schon für uns vier", Als sie eintritt, lächelt er ihr zu. Sie beugt sich sonders hell. Als ob König den Blick im Genick ein und schimpft laut mit ihr. Doch so leicht ist bemerkt Eva-Maria, als sie die schmalen Ko• über ihn, um sein schmales Gesicht zu strei• spürt, dreht er sich um, erkennt sie sofort, die Bartensteinerin nicht zu besänftigen. Im jenbetten begutachtet, aber für eine Nacht cheln. Er spürt ihre Hand und flüstert: „Nicht schiebt sich näher heran und drückt beiden Nebenbett ist es nicht anders, auch Herta Sän• wird es gehen. Und wo schlafen Sie?" weinen, Mutter. Sag Vati, daß ich tapfer bin.. kräftig die Hände. Sein Gesicht aber bleibt ger aus Elbing liegt schweißgebadet auf dem Verlegen kratzt sich der Seemann am Hin• Arthur Lankau hat die letzten Worte mitge• ernst. Warum auch nicht, denkt Anna, es gibt Laken und stöhnt in immer kürzeren Abstän• terkopf, weicht der Frage aus und meint, daß er hört. Er geht, bevor die Mutter ihn bemerkt, nichts zu lachen. „Wo ist Hermann?" fragte sie den laut auf. sowieso Wache habe und nicht zum Schlafen und gibt Anweisung, daß Kind auf das Boots• ruhig. Der Angesprochene stutzt, stottert: komme. „Dann bin ich erleichtert. Ich machte Inzwischen neigt sich der Tag dem Abend deck zu betten. Ein Seemannsgrab kommt für „Frau, FrauScharein, Ihr Mann, Ihr Mann istin mir Sorgen, Ihnen vielleicht Ihre Schlafstelle entgegen, die Nacht zieht im Osten auf. Eva- Lankau nicht in Frage, das kann er der Frau Saalfeld gefallen. Es tut mir leid, aufrichtig leid. geraubt zu haben." Maria geht hinaus auf das Achterdeck. Als, nicht antun. Er beschließt, alle unterwegs Darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen?" feuerroter Ball versinkt langsam die Sonne Sterbenden mit nach Kopenhagen zu nehmen. Die „Ubena" verläßt die Danziger Bucht Einen Augenblick zögert Anna, dann aber hinter dem Horizont. Ein alter Landser balan-, Es kann nicht seine Aufgabe sein, Leichen zu vergräbt sie ihre Hände in den Manteltaschen: eiert eine Quetschkommode auf den Knien Oben auf der Kommandobrücke steht bestatten. Die Arbeit an Deck geht ununter• „Ich will Ihr Beileid nicht, ich will meinen Her• undspielt: „NachderHeimatkehr' ichwieder, immer noch Kapitän Arthur Lankau und be• brochen weiter, die Räume füllen sich mit mann!" Ohne eine Entgegnung abzuwarten, früh am Morgen, wenn die Sonn' aufgeht..." obachtet die Übernahme der Verwundeten Verwundeten. läßt sie den Lehrer stehen. Irene versucht, sie Eva-Maria will mitsingen, aber sie bringt kei• aus längsseits liegenden Prähmen. Der hinter In Kabine 14 hat sich Anna Scharein auf zu trösten, aber Anna sperrt sie aus ihrem Leid nen Ton über die aufgesprungenen Lippen. Gotenhafen aufgestiegene Fesselballon stört ihrer Koje ausgestreckt und döst vor sich hin. aus: „Wir hätten nicht auf den Gang gehen sol• Der Wind trocknet ihre Tränen nicht, der das ihn, und er gibt Order, den Anker zu hieven. Sie kann ihre Tochter sehen und die fremde len, dann wäre uns das erspart geblieben." Kielwasser der „Ubena" ausradiert, als wäre Seine Befürchtung trifft ein: Noch ist das Schiff Frau aus Neumark mit ihrem Säugling, der er• Irene umarmt ihre Mutter, und beide weinen nichts geschehen. Schluß folgt

Neuerscheinung: tfJ Unser Kreuzworträtsel Kachelofen- und Luftheizungsbauer f§j Owanta G. Gottlieb-von Sanden — Offene Kamine — Vorort Tret• Fisch öffent• veral• fr Engel, steh mir bei von kurbel ^7 liche "v tet für Max Willnat Zeich.f, Danzig Abgaben Eingang aus Groß Datzen, Kreis Gumbinnen & 212 Seiten, gebunden DM 27,80 & Autoz. Lanthan jetzt Speldorfer Straße 38 Rastatt 4200 Oberhausen 1 ® Rautenbergsche Buchhandlung fr V lat.: V Tel. 02 08/2 73 53 0491/4142 2950 Leer Postfach 1909 £ Boden• V dich > flache > westfäl, Stadt ehemal* V ostpr. Land• > Ostpreußen grüßen ihre Landsleute schaft hohe Fuge „Bringen Sie in diesem Jahr auch wieder die kleinen Anzeigen zum Deutschlandtreffen?" Spiel• fragte vorige Woche eine Leserin aus Weilheim im Ostpreußenhaus in Hamburg an. „Wis• Gramm Stadt karte > (Abk.) > an der sen Sie, ich bin schon über achtzig Jahre alt und kann nicht mehr nach Düsseldorf fahren. Auch das Schreiben fällt mir schwer. Aber ich möchte doch alle meine Freunde und Be• ostpr. Gebot Weser Dichter kannten aus der Heimat grüßen und sie wissen lassen, daß ich in Gedanken bei ihnen (Kuno) V V mit am Tisch sitzen werde." u.a.:'Der Dieser treuen Leserin sowie allen anderen Beziehern unserer Zeitung können wir eine Hof in > erfreuliche Mitteilung machen: Auch in diesem Jahr werden wir nach dem Motto „Ost• Masuren' preußen grüßen Ostpreußen" Kleinanzeigen zum besonders günstigen Preis in der Sonder• Kopf• ausgabe zum Deutschlandtreffen veröffentlichen und damit Ihnen, liebe Landsleute, die Auerochs £^ schmuck (Mz.) > Gelegenheit geben, Ihren früheren Nachbarn, Schulkameraden, Freunden und Bekannten einen Gruß zukommen zu lassen, der so aussehen wird: Pfriem Nacht• vogel Meter Zeich, ger bestimmten Abschnitt. Falls Sie am (Abk.) f.Neon August Schimkat Deutschlandtreffen teilnehmen, vermer• > > ken Sie bitte zusätzlich, „Auch wir sind in Süd und Frau Elisabeth geb. Paulat Düsseldorf", damit Ihre Landsleute Sie dort (Abk.) aus Wannaßupchen treffen können. Bitte verwenden Sie mög• Kreis Gumbinnen lichst Druckbuchstaben, damit sich keine V Auflösung heute Poststraße 4. 3000 Hannover I Setzfehler einschleichen. Der Bot rag und der Text für die Anzeige müssen bis späte• stens I> Autoz. Und wie wird's gemacht? Ganz einfach: ...see südl. 10. Mai Lindau > Sie erhalten diese Anzeige zum einmaligen von Elbing bei uns eingegangen sein — also bitte bis Rand Sonderpreis von 20,— DM einschließlich zum 8. Mai einzahlen. fruppen- (Abk.) Mehrwertsteuer, wenn Sie eine Zählkarte unterkunft ausfüllen und den Bot rag auf das Postscheck• V konto Hamburg 907 00-207 überweisen. Den Text für die Anzeige schreiben Sie in ^ £*s Ofiprtu^oibloil der abgebildeten Form auf die Rückseite Anzeigenabteilung BK 91Q-557 | der Zahlkarte, also auf den für den Empfän- Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13

Auflösung in der nächsten Folge 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 8 Unterhaltung £05 £ftpnußmblaii

Helmut Wagner Vierzehn Tage Geßngnis

enn ich heute von der Polizei gefragt Posten am Schlagbaum meinen Ausweis vor. gen Stunden würde die Dame verhört und ihre würde, ob ich vorbestraft sei, müßte Aber statt mich passieren zu lassen, machte er Bestrafung veranlaßt werden. Ich konnte Wich wahrheitsgemäß angeben, daß große Augen und deutete auf eine kaum zwei gehen und freute mich im Stillen über die lan• ich eine Gefängnisstrafe von 14 Tagen auf dem Zentimeter große Brotmarke für 100 g, die ich gen Gesichter, die es geben würde, wenn man Kerbholz habe. Das liegt zwar schon 38 Jahre am Tag zuvor von einem Kirchenrat aus erführe, daß die Delinquentin vor drei Wochen zurück und geschah im Ausland, in Dänemark. Deutschland, der das Lager in offiziellem Auf• gestorben war. Ich hatte von meinen Bekann• Außer mir wird sich heute kaum noch jemand trag besucht hatte, vor seiner Abreise ge• ten davon erfahren. an den Vorfall erinnern, und die Akten darüber schenkt bekommen und arglos in meine Aus• weistasche gesteckt hatte. Der Posten nahm werden wohl in einem Archiv in Kopenhagen Nur Wasser und Brot verstauben. Aber für mich war es harte Wirk• den Ausweis mit auf die Wache und kam mit lichkeit gewesen, als ich an einem Nachmittag zwei weiteren Uniformierten zurück, die mich Die Strafverfügung war mir ausgehändigt im Frühjahr 1948, drei Jahre, nachdem ich von mit schußbereiten Maschinenpistolen in die worden. Am folgenden Montag, 8 Uhr, hatte den Engländern demobilisiert und zu „zeitlich Mitte nahmen und zu der im Lager befindli• ich mich in der Gefängnisbaracke zum Strafan• unbegrenzter, unentgeltlicher, ärztlicher Tä• chen Polizeistation trieben. Ich wurde durch• tritt zu melden. Bei meiner anstrengenden Tä• tigkeit" im größten mit 36 000 Ostpreußen be• sucht, wobei sich in meiner Brieftasche ein 5- tigkeit in der Tuberkulosefürsorge konnte ich legten Flüchtlingslager in Dänemark einge• Kronen-Schein fand, den ich mir als restlichen, eine 14tägige Ruhe gut zur Erholung brauchen, setzt worden war, den Strafbescheid der däni• eisernen Bestand vom regulären Umtausch auch wenn es dabei nur Wasser und Brot gab. schen Polizei zugestellt erhielt. In der Enge des meines Wehrsolds vor der Kapitulation auf• Ich würde meinen Bericht über die Bekämp• Lagers, abgeschnitten von der Außenwelt, bewahrt hatte. Ich hatte gegen das Verbot des fung der Tuberkulose im Lager zu Ende schrei• haben wir damals jedes Stückchen Glück und Besitzes von Geld jeder Art und von Lebens• ben können. Aber das war ein Irrtum. Laut Unglück viel intensiver empfunden, als in un• mittelmarken verstoßen. Meiner Erklärung Vorschrift durfte man während der Haft weder serer heutigen, von Eindrücken und Ansprü• dafür schenkte man keinen Glauben. Ich schreiben noch lesen und erhielt nur am Sonn• chen übersättigten Welt. Ich erinnere mich mußte beides von einem Dänen erhalten tag für die Dauer des Gottesdienstes im Lager deshalb noch in allen Einzelheiten an den der haben, meinte man. Das war als weiterer Tat• das Neue Testament ausgehändigt. heutigen Generation fast unvorstellbaren Vor• bestand ein Verstoß gegen das Fraternisie- fall, der zu meiner Bestrafung geführt hatte. rungsverbot, nach dem schon ein Wortwech• Am Montag früh, kurz vor Antritt meiner sel mit einem dänischen Staatsangehörigen Strafe wurde mir eine Verfügung des Lager• An einem dienstfreien Sonntag befand ich unter Strafe gestellt war, und zwar bei beiden kommandanten zugestellt. Die Strafe war auf mich auf dem Weg zum Lagerausgang, um, Partnern. Ich sollte den Namen des Spenders ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt. Diese Ent• was nur uns Ärzten erlaubt war, wieder einmal nennen. Man würde mich schon zu zwingen scheidung im letzten Augenblick hatte ich für einige Stunden der trostlosen Sandwüste dem aufsichtführenden, deutsch-dänischen des Lagers mit dem nur 20 Meter von meinem Tuberkulosearzt zu verdanken, der beim Barackenfenster entfernten Stacheldraht als Ich wurde in einen fensterlosen Raum mit Kommandanten persönlich vorgesprochen Großes Moosbruch: Weit zieht sich ein Ent• Symbol unserer Unfreiheit zu entgehen und einem Stuhl als einziger Einrichtung gesperrt. und eindringlich auf die Gefahr von An• wässerungskanal durch das Land draußen in der Heide oder am Nordseestrand Pünktlich alle zwei Stunden wurde die Tür ge• steckung und sogar Epidemien hingewiesen Foto Krauskopf neue Kräfte zu sammeln. Lässig wies ich dem öffnet und die Frage wiederholt, ob ich geste• hatte, die durch meinen Ausfall bei der Tuber• hen wolle. „Nein", ich hatte nichts zu gestehen. kulosebekämpfung zu befürchten seien. Das dürfe man keinesfalls riskieren. Ein geschick• Es wurde Morgen, die Beugehaft dauerte ter Schachzug eines menschenfreundlichen nun schon fast 20 Stunden. Ich machte mir Kollegen, der es nicht verantworten wollte, Sorgen um meine Patienten, die vergeblich auf daß man einen Arzt wegen einer sonst nir• Gerhard Kamin DüS Fokleit tttl NdZ mich warteten. Ich mußte etwas unternehmen, gends strafbaren Lappalie 14 Tage ins Gefäng• um herauszukommen. Da kam mir eine ma• nis steckte. Ich konnte ihm vier Jahre später, anchmal", erzählte mir mein Berufs• legenen Weidegarten folgen, dessen Schlippe kabre Idee. Als sich die Tür wieder öffnete, er• als ich selbst wieder Chefarzt eines Sanato• kamerad im Hauptbüro unseres Indu• ich soweit öffnete, daß wir hindurchkamen. klärte ich mich zur Aussage bereit. Brotmarke riums war, bei einem Besuch in seiner Heimat Mstriewerks, „hat man seltsame Träume. und Geldschein stammten, gestand ich, von als freier Mann meinen Dank abstatten. Es war unser Waldim Osten des Reiches, wo Du weißt, wie wenig ich sonst auf Träume gebe, einer Dänin in Tondern. Ich gab Namen, Straße meine Eltern bis zur Flucht gelebt hatten. Ich Mit Ergänzungen entnommen aus „Erlebt und besser gesagt: gab. Je älter man wird, um so und Hausnummer an. Ein Protokoll wurde auf• war damals achtzehn Jahre alt, sehe heute überlebt, Erinnerungen eines Arztes". Selbstverlag nachdenklicher wird man, und der Traum, der noch deutlich, wie die Mutter des Fohlens in genommen, der Stenotypistin in die Maschine Helmut Wagner, 7295 Dornstetten-Hallwangen/ mich gestern abend,heimsuchte', verzeih das mächtigen Sprüngen auf uns zukam, zu ahnen diktiert. Die Polizisten triumphierten. In weni• Schwarzwald. 121 Seiten, Leinen, DM 19.80 Wort, verfolgt mich bis heute. Um gleich damit schien, was geschehen war, zuerst liebevoll ihr zu beginnen: Ich sah unter einer Art Zirkuswa• Fohlen leckte und gleich danach ihren Kopf an gen mein Enkelkind in einem Netz verstrickt. meiner Schulter rieb, als wüßte sie, wer ich war. Es war dabei, sich in mühseligen Verrenkun• Das ging eine lange Zeit so. Dann streichelte gen und erbarmungswürdigem Wehgeschrei ich beide und entfernte mich. Sie schritten hin• herauszuwinden, verzauste sich immer mehr, ter mir her und wieherten laut, als ich durch hielt sich in diesem Zustand tiefaufatmend an den schmalen Spalt der geöffneten Schlippe meiner Brust fest und sah schluchzend zu, wie Ulrich Strech ging und sie hinter mir schloß. Erich und Ulrich ich es langsam aus seinem Gefängnis befreite. Zwei, vielleicht drei Jahre besuchte ich die Im gleichen Augenblick verwandelte es sich beiden, so oft ich konnte. Jedesmal geschah ir sind von Gegnern zu dicken Freun• unwiderstehlichen Zwang heraus schreibe ich in meinem Traum in ein Fohlen, das mit seinen dabei dasselbe: Daß sie mich von weitem den geworden, der Erich und der Ul• tatsächlich zuviel. Deshalb schicken mir ver• Beinen die Fesseln des Netzes zu zerreißen schon erkannten, laut wiehernd mich empfin• Wrich, nämlich ich. Obwohl die Unter• antwortliche Redakteure und Redakteurinnen versuchte. Vergeblich. Ich streichelte zuerst gen und unruhig darauf warteten, daß ich die schiede zwischen uns im Alter, im Aussehen, mit Rücksicht auf ihre Leserinnen und Leser sein Fell, bis es ruhiger wurde, seinen vor Schlippe öffnete und zu ihnen in den Weide• in der Schulbildung und im Lebenslauf gar oft mein Geschreibsel zurück und suchen Angst zitternden Körper an mich drückte, daß garten kam, wo sie mich wie immer mit behut• nicht größer sein könnten! Uns verbindet nur meine Enttäuschung durch den Vorwand zu samem Reiben ihrer Köpfe an meinen Schul• zweierlei: die Heimat und die Natur. mildern, ihre Ablehnung sei „kein Werturteil". tern begrüßten. Nach drei Jahren war das Foh• Manchmal überwinde ich mich aufgrund mei• Erich ist um die 40 oder etwas drüber und len zum Jungtier herangewachsen und wurde ner bitteren Erfahrungen auch selbst und stammt aus dem schönen Palmnicken an der Gerhard Kamin, langjähriger und treuer zu ersten Arbeiten gebraucht. Es war groß ge• werfe mein Werk selber in den Papierkorb, Ostseeküste. Ich bin an die 75 und komme aus Mitarbeiter unserer Wochenzeitung, wäre in worden, erkannte mich — wie seine Mutter — wenn es meiner Selbstkritik nicht standhält. Korritowo unweit vom Weichselstrand. Ost• diesen Tagen, am 75. April, 75 Jahre alt gewor• immer wieder und mußte mich vermißt haben, Wer aber nicht genug Selbstkritik und Ab• preußen und Westpreußen haben sich in uns den. 1910 in Königsberg geboren, besuchteer da ich für längere Zeit zur Beendigung meines stand von seinen geistigen Erzeugnissen be• zusammengefunden, und keine Weichsel als Schüler von Ernst Wiechert das Hufen- Studiums in eine Stadt im Westen des Reichs sitzt, der muß sich halt fremde Kritik geduldig kann uns fürder trennen. Beide sind wir dar• Gymnasium seiner Vaterstadt. Dort und in fortgereist war. gefallen lassen. Und darum war ich dem guten Bonn studierte Kamin Deutsch, Französisch über hinaus begeisterte und engagierte Natur• Erich für seine offene Kritik ganz dankbar. Die und Englisch und unterrichtete später in Als ich nach Jahren wiederkam, lebte das schützer. Natur läßt sich wirklich nicht mit Worten al• Muttertier nicht mehr, das Fohlen war an seine Heilsberg undAUenstein. Nach dem Krieg ge• Erich nun fiel bei mir mit der Tür ins Haus, lein schützen. Stelle getreten und versah Tag für Tag die von langte Kamin zunächst nach Düsseldorf, dann und es gab einen richtigen lauten Bums! Das ist ihm geforderten Dienste. Es erkannte mich so• Erich und Ulrich sind nun schon seit vielen nach Eutin, wo er 1983 im Alter von 73 Jahren so seine direkte ostpreußische Art. Er ist eine fort, als ich es diesmal im Stall — es war Winter Jahren zusammen unermüdlich tätige Pionie• für immer seine Augen schloß. Ste ehrliche Haut, er kennt kein Wenn und Aber — wiedersah, wieherte mit langezogenem, re im Naturschutz. Wir durchstreifen Feld, und kann sich sehr schlecht verstellen. traurig wirkendem Laut, legte wie früher den Wald und Wiese weit und breit. Gestern Kopf auf meine Schulter und rieb ihn an mei• „Sie sind ein Esel!" sagte er mir. Zwar nicht haben wir auf einer Feuchtwiese dreißig Er- ner Wange. Ich blieb nur zehn Tage. Wichtige ich sein laut und wild klopfendes Herz spürte. so direkt, das war aber doch der eindeutige In• lenbäumchen gepflanzt, um das Steilufer der Aufgaben führten mich nach meinem Ab• Langsam, Knoten um Knoten von ihm lösend, halt seiner donnernden Philippika. Erich ist ein reißenden Wied durch Baumwurzeln zu festi• schnitt ich die in sich zerzausten Netzfäden schlußexamen ins Ausland. Mein Fohlen habe Naturschützer der Tat. Von Theorie, Schön• gen. Meine Frau war auch dabei, die Siebzig• durch und befreite es davon. Mit stummem ich nie wiedergesehen. Meine Heimat auch rednerei und Palaver hält er nichts, rein gar jährige. Sie umgürtete fleißig die jungen Blick, leisem Wiehern und einem Lecken mei• nicht." nichts. „Sie schreiben sich die Finger wund und Bäumchen mit Manschetten gegen den Wild• ner Hand drängte es sich eng an mich, folgte Er hielt ein paar Augenblicke inne, dann theoretisieren herum, richten damit aber doch verbiß. Jetzt können die Prallhänge des Flüß- mir, als ich wegging, Schritt für Schritt über fuhr er fort: „Irgendwo in der Bibel heißt es: nichts aus. Das ist doch blöd und sinnlos!" chens der reißenden Flut besser trotzen. fauchte er mich schon an, ehe er noch die den Weg zum Weidegarten, wo es zusammen ,Alle stumme Kreatur leidet und ängstigt sich' Ich werde die Gewißheit mit ins Grab neh• Schwelle meines Waldhauses ganz über• mit seiner Mutter zu grasen pflegte. Ver• — wie der Mensch. Deshalb haben Pferde oft men, daß Erich die Staffette im Naturschutz schwommen noch sah ich den Zaun davor, traurige Augen, Zugpferde besonders, die von schritten hatte. weiterträgt bis in ferne Zeiten. Er hat sie in dann wachte ich auf, rieb mir verwirrt die früh bis spät in den Sielen sind. Aber nicht Nun läßt sich meine Frau, die Zeuge dieser Palmnicken an der grünblauen Ostsee aufge• Augen und dachte fünfzig oder mehr Jahre zu• Pferde allein. Ich habe es Jahr für Jahr beob• überraschenden Szene wurde, solche „Belei• nommen, ich vor fast 75 Jahren habe sie von rück, als ich dasselbe Fohlen auf dem Forsthof achtet und weiß heute, wie dankbar Tiere für digungen" ihres besten Freundes, den sie in meinen Eltern in Korritowo in die Hand ge• meines Vaters aus den Fischnetzen befreite, Liebe sind, die man ihnen — besonders in Au• mir sieht, nicht gern gefallen. Mit zorngeröte• drückt bekommen. Es lebe die Heimat, es lebe die zum Trocknen auf Leinen aufgehängt genblicken der Gefahr — entgegenbringt. ten Wangen und zusammengezogenen Brau• die bunte Natur! waren, verführerisch im Winde wehten und Hast auch du die Erfahrung gemacht?" en schickte sie sich schon an, den ungebetenen das Fohlen zum Spiel mit den Fäden und Und was nun? Meine Geschichte ist am Ich nickte stumm, schwieg aber, sah an mei• Gast schlankweg hinauszuwerfen. Ich aber Schlingen verlockt hatten, bis es sich hoff• Ende. Abdruck oder Untergang im Papierkorb, nem Kameraden vorbei in die Wolken, die vor legte mich ins Mittel und bremste ihren ver• nungslos darin verfing. Wie im Traum von ge• das ist hier die Frage. Ich kann es nicht selber dem Fenster vorüberzogen, langsam, ruhig... stern befreite ich es, sah es mir in den nahege• ständlichen Unmut noch rechtzeitig. Denn ich entscheiden, das müssen andere an meiner für immer geborgen vor aller Gefahr. mußte ihm ja heimlich rechtgeben. Aus einem Stelle tun... 13. April 1984 — Folge 15 — Seite 9 IMS SXtumjßrnblati Kultur

Positive Sicht der Welt Buch über den Bildhauer Arentz Ausstellungen und Neuerwerbungen as Tier in den Mittelpunkt ihres Schaf• fens gestellt haben seit Jahrhunderten Dzahllose Künstler. Schon der eiszeitli• Der 20. Band der Reihe „Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz" erschienen che Mensch hat sich mit dieser Thematik be• schäftigt, obwohl umstritten bleibt, ob es künstlerische oder kultische Ambitionen •ach fünfzigjähriger Ruhepause hat man Thutmose in Amarna — er schuf die Büste der waren, die derartige Tierdarstellungen entste• in Berlin, genauer gesagt in der Musik• Nofretete — oder über die Sammlung der hen ließen. Niabteilun g der Staatsbibliothek Preußi• Architekturmodelle in der Kunstbibliothek. In unserem Jahrhundert waren es so bedeu• scher Kulturbesitz, die Schatzkisten geöffnet Berichte über interessante Neuerwerbungen tende Bildhauer wie Gerhard Mareks, Renee und kostbarste Autographen von Johann Se• sowie eine Jahreschronik folgen. Sintenis, Emy Roeder (übrigens eine Lehrerin bastian Bach zu dessen 300. Geburtstag der Öf• der Ostpreußin Ursula Enseleit) oder August fentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Rund Besonders bemerkenswert allerdings ist die Gaul, dessen »Kämpfende Wisente" vor dem 1500 Handschriften von Bach selbst, seiner Erstveröffentlichung eines Nachlasses von Gerichtsgebäude in der Königsberger Hufen• Familie, seinen Schülern und von Notenkopi• Theodor Fontane aus dem Besitz des 1941 ver• allee scherzhaft auch .Staatsanwalt und Ver• sten befinden sich im Besitz der Staatsbiblio• storbenen Berliner Literaturhistorikers Julius teidiger" genannt wurden, waren es diese Bild• thek; nur eine Auswahl kann derzeit in Berlin Petersen. Er umfaßt unter anderem zwei bisher hauer, die sich vornehmlich mit ihrer künstle• gezeigt werden. Bisher wurden die Schätze le• unbekannte Novellenentwürfe Fontanes, rischen Gestaltungskraft dem Tier gewidmet diglich 1901 und 1935 in Göttingen und Berlin Vorstudien zu seinem Roman .Vor dem haben. Unterschiedliche Auffassungen in der präsentiert. Obwohl die Blätter außerordent• Sturm", bisher ungedruckte Notizen zum 2. Darstellung ließen allerdings Tierbilder von lich empfindlich gegen Lichteinwirkung sind, Akt des Dramas .Karl Stuart" und eine bisher unterschiedlicher Bedeutung und Aussage• wagt man es, die Ausstellung bis zum 13. Juli unbekannte, unvollendete Selbstbiographie kraft entstehen. So gingen in den letzten Jah• täglich von 10 bis 17 Uhr — außer an Sonn- und Emilie Fontanes, der Ehefrau des Dichters. Ein ren besonders jüngere Künstler immer wieder Feiertagen — zu zeigen. weiterer Aufsatz behandelt „Hegels Rechts• daran, das Tier zu verfremden, es geradezu zu philosophie und die Tradition des branden• einem Zeichen zu reduzieren. Kurt Arentz Schon seit jeher war Berlin, die alte Reichs• burgisch-preußischen Naturrechts." Stein hingegen. Kölner des Jahrgangs 1934 und erst hauptstadt, für bemerkenswerte Ausstellun• relativ spät zur Bildhauerei gekommen (1979), gen gut,- diese Tatsache kann man nicht zuletzt Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz, Band zeigt in seinem künstlerischen Schaffen, das dem nunmehr vorliegenden Band XX der XX/1983. Gebr. Mann Verlag, Berlin. 351 Seiten, 85 Abb., davon 5 färb., Leinen mit Schutzumschlag, Professor Herbert Brust an der Orgel in Schif f - neben der Tierplastik noch sehr überzeugende Reihe .Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz" DM 40 dorf Foto OMS-Archiv Porträts bedeutender Zeitgenossen umfaßt, entnehmen, der sich diesmal mit dem Jahr die .heile Welt der Tiere". Arentz: .Ich habe 1983 beschäftigt. Aus der großen Anzahl re• kein Verlangen danach, zur totalen, fast ab• präsentativer Ausstellungen seien hier nur strakten plastischen Form zu kommen." Und: genannt: .Von Dürer bis Picasso. Erwerbun• „Der Tierbildhauer muß sich durch das Fell gen des Kupferstichkabinetts 1973—1982", denken, um zum anatomischen Aufbau zu ge• „Carl Gotthard Langhans zum 250. Geburts• langen." Er schuf das Ostpreußenlied tag" in der Kunstbibliothek, „Das ABC des Lu• Volker G. Probst schreibt in seinem Buch xuspapiers" im Museum für Deutsche Volks• über den Bildhauer Kurt Arentz, dessen großes kunde, „Luther und die Reformation im Her• Vor 85 Jahren wurde der Komponist Herbert Brust geboren Vorbild und Anreger der Bildhauer Arno Bre- zogtum Preußen" im Geheimen Staatsarchiv. ker ist: „Er entwickelt sich eigenständig im ste• Diese sehenswerte Ausstellung wurde seiner• •eder, ob er die Heimat verlor oder ob sie befreit, das Gute und Schöne und Geistvolle ten Bemühen um die erkennbare Gestalt des zeit von Professor Dr. h. c. Walther Hubatsch, ihm blieb, fühlt sich von der Musik Her• des ostpreußischen Landes, klingt aus Herbert Tieres und setzt neue Akzente in der gegen• dem in den letzten Tagen des vergangenen j bert Brusts innig berührt. Wie alle große Brusts Melodien heraus — Ausdruck persönli• ständlichen Tierbildhauerei... Seine Tier• Jahres verstorbenen Königsberger Historiker, Kunst wurzelt sie im Göttlichen, das auch in chen Erlebens, eigenständig und gewachsen skulpturen sind genau umfaßte lebende Wesen eröffnet. Seine Ansprache aus diesem Anlaß unserer Zeit immer noch aller Menschen Hei• aus großem künstlerischen Talent, dessen Ge• als Teil und Ergänzung zur Welt des Men• ist ebenfalls in dem Jahrbuch zu finden. Eine mat ist", schrieb einmal ein Kritiker über ein heimnis und Tiefe niemand zu ergründen ver• schen. Uberblickt man Arentz' Werk in seiner andere „Hauptperson" in dem vorliegenden Lied des Ostpreußen Brust, das überall da, wo mag", hieß es in einer Kritik. Band ist Simon Bolivar — „Amerikaner und Ostpreußen zusammenkommen, angestimmt bisherigen Gesamtheit, so wird die positive Als Professor für Musik fand Herbert Brust Weltbürger", wie er in dem Beitrag von Jacobo wird: „Land der dunklen Wälder..." Herbert Sicht der Welt deutlich, -aus der Leiden der nach dem Krieg schließlich einen Wirkungs• T Libermann Z. genannt wird. Neben dem.Be• Brust selbstsagteeinmal über diese Komposi• Kreatur *weitgehendst ausgeklammert rsTuhd kreis änMerHyrhboldt-Oberschule'ih 0rerher- richt des Präsidenten der Stiftung Preußischer tion: „Es ist eine Gnade, daß ich diese Weise nicht zur Darstellung im Kunstwerk gelangt." haven und als Organist an der Kirchfe mSchil'f- Kulturbesitz, Werner Knopp, kann man tradi• fand." Und: „Dies Lied Wurde geboren aus einer — Eine Sicht, die man so manchem anderen dorf. Auch dort entstanden wieder Komposi• tionsgemäß unter der Überschrift „Forschun• großen, glühenden Liebe zur Heimat." — Das Künstler ebenfalls ans Herz legen möchte. tionen, Zeugnisse der letzten Schaffensperio• gen — Planungen — Reflexionen" auch wieder Lied bildete ursprünglich den Schlußchor zu Ste de des Komponisten, der am 26. Juni 1968 für allerlei Wissenswertes und Informatives aus Herbert Brusts „Oratorium der Heimat", das er Volker G. Probst, Der Bildhauer Kurt Arentz. immer die Augen schloß. Noch in seinen letz• den Berliner Museen und Institutionen der im Jahre 1932 vorlegte. Den Text schrieb Erich Edition Marco, 5300 Bonn. 144 Seiten mit zahlrei• ten Lebensjahren schrieb er einmal: „Ja, ich Stiftung erfahren, etwa Aktuelles über Skulp• Hannighofer, der seit 1945 als verschollen gilt. chen farbigen und schwarzweißen Abb., Leinen, schreibe immer mehr, habe meine Freude, DM 39 turen des 19. Jahrhunderts, über den Bildhauer Am 17. April 1900 wurde Herbert Brust in meinen Schmerz daran. Aber wo bleibt für Königsberg geboren. — „Die Sonne in Ost• mich der Sinn des Lebens? Einsam sind viele preußen ist mir immer am schönsten vorge• Menschen. Aber der Mensch ohne Heimat ist kommen; in der Düne der Kurischen Nehrung der Einsamste. Ich schlage mit der Faust auf Transparente Traumlandschaftenso hoch un d fern und doch so warm; an den diese Erde! Dennoch — und jetzt erst recht: masurischen Seen im Winter immer so tief, rot mein Schaffen für meine Heimat, mein Ost• Sigi Helgard Pingel aus Alienstein stellt in Hamburg aus und groß und doch so kalt. Diese liebe Sonne preußenland!" SiS erblickte ich zum ersten Male in meinem einz Rühmann blickt mit schmunzeln• Die Ostpreußin aus Alienstein, Jahrgang 1940 — Leben am Schloßteich zu Königsberg am 17. den Augen und dem so typisch verzo- .wir kamen sozusagen mit dem letzten Zug aus Al• H .genen Mund auf uns herab; Pablo Picasso ienstein heraus" —, hat 1971 mit der Malerei begon• April 1900..." So der spätere Komponist in staunt mit großen Augen in die Welt. Traumland• nen. 1972 bereits hatte sie ihre erste Ausstellung. seinen Lebenserinnerungen. Seit 1901 wohnte schaften, Visionen von unbeschreiblichem Farb• Ein malender Pensionswirt auf der Insel Sylt hatte er mit seinen Eltern in der Magisterstraße am ( Kulturnotizen reiz, Bilder realer Landschaften, verfremdet durch die Ostpreußin ermuntert, öfter zum Pinsel zu grei• Pregel: „Wunderbar und schön war für mich lebendiges Farbenspiel, zarte Blüten, Tiere in phan• fen, als er die ersten Blumenbilder von Sigi Helgard immer der Holzteergeruch der Keitelkähne, Kurt Gerdau liest unter dem Titel „La Palcma oh tastischer Umgebung — das ist, mit wenigen Wor• Pingel sah. Die Künstlerin ist Autodidaktin, an alten die an Fisch- und Zwiebelmarkt festmach• je" eigene Geschichten von der See. Volksbank, Hamburg- Stellingen, Langenfelder Damm, Diens• ten umrissen, die Bilderwelt der Sigi Helgard Pingel. Meistern orientiert sie sich gern, hat jedoch keine ten. .." Worte jedoch reichen eigentlich nicht aus, diese Vorbilder. .Nur Rembrandt, den verehre ich sehr, tag, 16. April, 19 Uhr. Welt zu beschreiben. Man versinkt in diesen Bil• wie der seine Porträts gemalt hat..." Apropos Por• Bereits mit 16 Jahren wirkte Brust vertre• Die Königsberger Andreas und Wolfgang Sta- dern, läßt sich fallen, taucht hinein, zögernd zu• träts, Charakterköpfe haben es der Ostpreußin an• tungsweise als Organist im Dom seiner Vater• scheit zeigen ihre Tonbildschau „Nationalparks im nächst und doch magisch angezogen von mysti• getan, so wagte sie sich zuerst an Konrad Adenauer stadt. Der Domorganist und Kirchenmusikdi• Westen der USA" am 16. April, 20 Uhr, in Buxtehu• schen Zeichen, die bedrohlich wirken. Hoffnung heran — ein gelungenes Porträt, wie Fachleute und rektor, Walther Eschenbach, war sein Lehrer de, Aula Halepagenschule, am 19. April, 20 Uhr, in keimt schließlich auf, Sonne bricht durch zarte Ne• Adenauer-Kenner meinen; es befindet sich heute in und Förderer, ferner der Dirigent des Haber- Kiel, Aula Hebbelschule (der Termin 18. April ent• fällt), am 4. Mai, 17.30 Uhr und 20 Uhr, in Hamburg, belschleier... Zauberhaft transparent wirken die Privatbesitz. Ihre Stärke ist die Darstellung der berger Oratorium-Vereins, der Orgelvirtuose Bilder der Sigi Helgard, wie von leichter Hand hin• Augen, seien es nun die Augen des Porträtierten, Amerikahaus, Tesdorfstraße. Der Termin am 19. geworfen. Und doch steckt viel Mühe und Arbeit seien es die der auf die Leinwand gebannten Tiere. Reinold Lichey. Von 1919 bis 1922 weilte Brust April in Neumünster entfällt. hinter einem solchen Bild. — .Jedes Bild ist eigent• .Augen dürfen nicht tot wirken", sagt Sigi Helgard, in der Reichshauptstadt, wo er an der Hoch• Zwei Dokumentarfilme „Zwischen Haff und lich wie ein Experiment für mich", gesteht Sigi Hel• „sie sind die Spiegel der Seele und machen ein Bild• schule für Musik, schließlich in der Meister• Meer" und „Erinnerungen an Ostpommern" zeigt gard bei einem Gespräch im Hamburger CP Plaza nis erst lebendig." Ein solches Bildnis entsteht meist klasse für Komposition, eine gediegene Aus• das Düsseldorfer Haus des Deutschen Ostens am Hotel, wo derzeit ihre Arbeiten ausgestellt werden. nicht nach stundenlangen Sitzungen (was bei den bildung erhielt. Seine Lehrer waren die Profes• Donnerstag, 18. April, 15 Uhr. porträtierten Prominenten auch gar nicht möglich soren Walter Fischer und Friedrich E. Koch. Das Künstlerehepaar Juscha und Siegfried wäre), Sigi Helgard studiert vielmehr intensiv Fotos Nach dem Staatsexamen kehrte Brust in seine Schneider- Döring wurde mit dem schleswig-hol• des betreffenden Menschen, sieht sich Filme an Heimat zurück, wo er als freischaffender steinischen Kunsthandwerkerpreis 1985 ausge• oder führt auch Gespräche mit ihm. Aus vielen ein• zeichnet. Siegfried Schneider- Döring wurde 1923 in Künstler, aber auch als Mitarbeiter beim da• zelnen Mosaiksteinchen entsteht schließlich das Köslin geboren, Juscha Schneider- Döring arbeitete fertige Bild. maligen Ostmarkenfunk arbeitete. als Praktikantin in Ostpreußen und legte 1943 in Viele der Werke Brusts gelangten bald über Königsberg ihre Meisterprüfung ab. Das Ehepaar Sigi Helgard Pingel, geb. Hübner, und Mutter die Grenzen Ostpreußens in die Konzert- und lebt heute in Bad Oldesloe. zweier Söhne, möchte, daß sich der Betrachter .in" Musikprogramme, sie fanden über den Rund• Das Rosenau-Trio, dessen Leiter der ostpreußi• ihren Bildern wohlfühlt. .Es gibt heute so viel Grau• sche Bariton Willy Rosenau ist, fliegt in diesen funk den Weg zu ungezählten Menschen, die es und Schreckliches auf der Welt... Besonders an Tagen auf seine 19. Ubersee- Tournee und zum ach• so grauen Tagen wie heute male ich gern mit strah• das Land Ostpreußen, das er besang, nur vom ten Mal nach USA, Kanada und Mexiko. Das Trio lenden Farben..." Ja, auch Auftragsarbeiten Hörensagen kannten. Das Schaffen des Kom• wird in sieben Wochen 34 Gastspiele in 26 Staaten nehme sie an, antwortet Sigi Helgard Pintel auf die ponisten, den Fachleute als den bedeutend• geben. Auf dem Programm stehen die Hörfolgen Frage, ob sie vielleicht auch nach Fotos malen sten Kirchenmusiker seiner Zeit bezeichnen, .Vom Menschen Johann Sebastian Bach — Zum würde — einen Hof in Ostpreußen gar, die Heimat• fand hohe Anerkennung im In- und Ausland. 300. Geburtstag" und wenn sie nicht gestorben stadt der Eltern. — .Einmal habe ich soeinen Hof in So vertonte er weitere Texte von Erich Han• sind — Zum 200. Geburtstag der Brüder Grimm" Ostpreußen nur nach Erzählungen gemalt." nighofer, von Charlotte Wüstendörfer, Walter und „Eine Reise durch deutsche Lande in Wort und Wer keine Gelegenheit hat, die Ausstellung im Scheffler und Agnes Miegel. Seine „Bern• Lied", bei der dreißig Minuten in Ostpreußen Sta• tion gemacht wird. Hamburger CP Plaza Hotel am Dammtorbahnhof steinkantate" nach Texten von Margarete noch bis zum 21. April (8 bis 21 Uhr) zu besuchen, Kudnig gehört zu den repräsentativsten Wer• Die Schriftstellerin Annemarie in der Au aus Til• sit ist von der Stadt Krefeld für ihre Verdienste um der wird gern gesehener Gast bei Sigi Helgard Pin• ken aus der Feder Herbert Brusts. Im Werk• gel, Tel. 041 93/41 67, Pommernstraße 13, 2359 Kis• das kulturelle und künstlerische Leben der Stadt verzeichnis sind 96 Kompositionen zu finden. dorf, sein — sie führt ein — nach echt ostpreußi• mit der Verleihung des Stadtsiegels ausgezeichnet Sigi Helgard in ihrem Atelier Foto Kujath scher Art — gastfreies Haus. Silke Steinberg „Alles, was das Herz erhebt und den Geist worden. Landeskunde £ra CftpmifitnblQM 13. April 1985 — Folge 13 — Seite 10

Vor 70 Jahren: Naturgewalt des Frühlings Gefährliche Eisschollen auf der Hochwasser führenden Weichsel VON PETER PAUL BROCK

s muß wohl an der Härte und der Dauer danach wieder an Bord. Den Tscheik machte der Winterszeit gelegen haben, daß der ich längsseits fest, ohne zu ahnen, wofür ich ihn Eanbrechende Frühling — gemeint ist die ganz dringend brauchen würde. Zeit um Ostern — den Menschen in Ostpreu• Das eigentlich Herz- und Sinnbewegende ßen wie ein immer wiederkehrender Schöp• begann erst am nächsten, am zweiten Oster- fungsakt erschien, erfüllt von Erlebnissen ur• feiertag. Als wir zu früher Stunde ausgeschla• eigenster Art, unvergeßlich und so lebendig, fen an Deck kamen, sah die Welt in er• als wäre das alles, was mir erinnerlich ist, erst schreckender Weise verändert aus. Der Him• gestern oder vorgestern geschehen. mel war zwar immer noch von gläserner Klar• Die Dramatik der Vorgänge mag auch dem heit, aber das Wasser der Weichsel war in er• Umstand entspringen, daß sich das Leben schreckendem Maße um etliche Meter meiner Knabenjahre und einiges darüber hin• gestiegen. Es rauschte an den Borden vorbei aus auf dem Wasser, den Flüssen und Strömen wie ein Wasserfall. vollzog. Als ich mit einer Pütz Wasser schöpfen woll• Es war ein immerwährender Kampf mit te, wurde sie mir aus der Hand gerissen. Ein Wetter und Wind, der stetig sich verändern• Blick über Bord auf die reißende Flut löste den Naturgewalt zwischen Stille und Sturm, Schwindelgefühl aus. Trotz neu aufkommen• zuweilen von achtern und zuweilen von vorn. dem Wind schien es aussichtslos, Segel zu set• Frühling in der Heimat des Verfassers: Eisgang im Jahr 1917 auf der Memel oberhalb der Die Kunst bestand darin, beides zur Fortbewe• zen. Ein Dampfer mit sicherlich starker Ma• Eisenbahnbrücke von Tilsit Foto Schwennwald gung zu nützen, bei tausend Quadratmeter Se• schine, der auf der anderen Stromseite auszu• gelfläche an den Masten, die nicht selten zu laufen versuchte, gab es auf und kehrte zu sei• worüber man sprechen, was aufregend sein reit, nur zum Greifen. Wir legten sie zwischen brechen drohten. nem Liegeplatz zurück. konnte. die Dollen und rudertenhinter der Scholle her. Das Aufregende und Bedeutsame geschah Da stießer michplötzlich an: „Du! Kuck mal! Es war ein schöner Hund. Wir ruderten an Heimathafen am Memelstrom um die Mittagszeit. Der älteste der Matrosen Dort auf der Scholle ist was Lebendiges, ein Land, tausend Meter stromabwärts konnten hatte sich steuerbordseits an die Reling ge• Mensch, nein, ein Hund." Auf etwa fünf Meter wir das Ufer erreichen. Das Boot mußten wir Mein Vater, einmal befragt, wie weit man setzt. „Komm!" sagte er, „hier ist es schön zog die betreffende Scholle an uns vorbei. Das drangeben; zurückzurudern an Bord wäre ver• der Sturmgewalt trotzen könne, ohne Schaden windgeschützt." Ich setzte mich zu ihm. Gera• Tier jaulte auf, als es uns sah, mit Augen, in geblich gewesen. zu nehmen, erwiderte, das habe man im Ge• de vor uns war außenbords das Beiboot, der denen man die Todesangst las. Mein Neben• Wie das Tier auf die Scholle gekommen sein fühl. Tscheik, vom Tag zuvor festgemacht. Keiner mann riß mich hoch. „Los, ins Boot! Den holen mag? Wir gaben uns keine Mühe, darüber Fra• Er hatte recht. hatte bisher Lust gehabt, es an Bord zu hiewen. wir!" gen zu stellen. An wen? Aber darum geht es bei dieser Geschichte Große Eisschollen zogen vorbei, die das Ich sprang, wir sprangen und rissen die Bello, so nannten wir unseren Findling, nicht. Hochwasser mitgeführt hatte. Nichts gab es, Fangleine vom Poller. Die Riemen lagen be• konnte es uns nicht sagen. Der Zeitpunkt liegt siebzig Jahre zurück. „Uninteressant!" wird vielleicht mancher der Leser denken. Das würde bedeuten, daß sich das Menschliche in uns im Verlauf von so viel Vor 50 Jahren: Jahrzehnten zu sehr verändert hat, um den Sinn begreifen zu können. Wenn ich von mir ausgehen darf: Kaum. Es war in meinem sechzehnten Lebensjahr, zu Miniaturen aus längst vergangener Zeit Beginn. Mit unserem Dreimastschoner hatten wir an den Ufern der Mottlau in Danzig über• Mit Tagebuch und Skizzenblock unterwegs — Das Philipponenkloster Eckertsdorf / Von Arnold Jöhnk wintert. Unser Heimathafen am oberen Me• melstrom war inzwischen von der Russenbe• itten in masurischer Waldeinsamkeit kamen wir miteinander gut ins Gespräch. Über blauen Einsatz und am Kopf ein weißes Stirn• satzung ijefreit. Es stand nichts im Wege, mit liegt ein Philipponen-Nonnen-Kloster. einen breiten Weg geht es durch ein zweites, band. einer Fracht beladen, nach Kowno zu segeln, MVon Rudczanny sind es mit der Bahn aus Steinen gebautes Tor. Ein schöner Rund• Um den rechteckigen Hof herum liegen die das inzwischen von der russischen Feind• noch einige Kilometer bis Alt-Ukta, und dann bogen überspannt die Einfahrt. Der spitzgiebe- Wirtschaftsgebäude, Scheunen, Ställe und macht in östlicher Richtung verlassen war. Wir erreicht man auf längerem Fußmarsch durch lige Dachreiter trägt ein russisches Kreuz mit Geräteschuppen, alle niedrig, sehr langgezo• hatten, das mag interessieren, sechstausend Feld und Wald schließlich Eckertsdorf. In eini• einem unteren schrägen Querbalken. Dieser gen, aus Feldsteinen erbaut. Strohdächer und Zentner Lebensmittel als Nachschub für die ger Entfernung sieht man in einem Tal am Duß- soll dem Gekreuzigten als Fußstütze dienen Ziegel schützen gegen Unbilden der Witte• deutschen Truppen an Bord, in der Hauptsa• See, von Hügeln sanft eingeschlossen, das und außerdem symbolische Bedeutung haben: rung. Ich komme in einen sehr langen recht che Schinken in Dosen. Klostergelände. Ringsum der dichte Holzzaun Der Heiland fuhr zuerst hinab in die Hölle, die dunklen Raum, den Kuh- und Pferdestall. Eine Das nebenbei. läßt nur ahnen, was sich dahinter verbirgt. Der Verstorbenen durch das Evangelium zu erlö• Nonne ist gerade beim Melken. Die Nonnei. Es war Gründonnerstag, als wir in Danzig die einzige Zugang ist ein großes Holztor — fast sen, während der aufwärts gerichtete Teil auf bewirtschaften das Kloster und die zugehöri• Leinen loswarfen. Bei einer guten Brise durch• immer verschlossen. die Himmelfahrt hindeutet. gen 100 Morgen Land allein. Hinter dem Stall segelten wir die Danziger Weichsel und er• Männern ist der Zutritt ins Kloster streng ergießen spätblühende Obstbäume ihr Blü• reichten zur Abendstunde den Weichsel• verboten. Mag der Himmel mir vergeben, Auf Anordnung der Vorsteherin, der Oberin tenmeer über winzige blumige, fast japanisch strom, den wir ein gutes Stück aufwärts segeln wenn ich vorgab, ich sei von Hamburg extra Dikapolski, dürfen nur Teilbereiche gezeigt anmutende Gärten und gelbe Kieswege. mußten, um durch die Elbinger Weichsel ins hergekommen, um das Kloster einmal zu werden. Die meisten Häuser lüften mir nicht Wir kommen an die weiß gekalkte Kapelle Frische Haff zu gelangen. Doch dazu kam es sehen. Nach längerer Wartezeit wurde mir je• ihren geheimnisvollen Schleier. Drei Nonnen mit dem roten Dach und einem schönen blau• aus verschiedenen Umständen nicht. Der denfalls das Tor geöffnet. Da das Fotografieren gehen schweigend vorüber. Sie tragen ein en, zwiebeiförmigen Glockenturm. Es ist gera• nächste Tag war nämlich Karfreitag. Mein und Zeichnen hier nicht gestattet ist, mußte schlichtes, fast schwarzes Gewand und rot um• de Abendandacht, die zweite des Tages. Hin• Vater war ein frommer Mann, und der Tag, an ichjnein Gepäck hinterlegen. Eine ganz junge randete Kopftücher, in die schwarze Rosen ter schlichten Fensterscheiben verbreiten dem Christus gekreuzigt wurde, hatte für ihn Nonne übernahm die Führung, und bald eingewebt sind, ferner an der Brust einen licht- brennende Kerzen milden Schein. Monotone eine Bedeutung von unverletzbarer Feierlich• russische Gebete werden im Chor gesprochen. keit. Wir machten am Ufer fest und verhielten Dabei stehen alle Nonnen. Jeder von ihnen uns still. Okay, das wäre nicht schlimm gewe• scheint eine besondere Aufgabe zuzufallen. sen, einen Tag auf der langen Reise zu verlie• Auf ein unsichtbares Zeichen hin treten sie ren; daß es beinahe zu einer Katastrophe kam, einzeln vor zu unterschiedlichen Sonderver• mochte uns, wenn es zu sagen gestattet ist, der richtungen. Die vielen dunkelfarbigen Heili• Teufel beschert haben. genbilder an den Wänden und am Boden sind mit reichem Gold- und Silberschmuck verse• Die Segel flatterten in den Lieks hen. Nach dem Gottesdienst breitet nur noch das rote ewige Licht seinen Schimmer über Wir machten also am Ostersonnabend die einige Ikonen aus. Diese stammen noch aus Leinen los, passierten die Schleuse, setzten Rußland und sind von hohem Wert. Ein gewal• Segel und fuhren bei einer noch immer guten tiger Kronleuchter in Silber und Gold wurde nordöstlichen Brise in den großen Weichsel• 1910 dem Kloster von einem russischen Kauf• strom hinaus, stromaufwärts, um nach etwa mann geschenkt als Dank für die seiner ver• zwei Meilen Fahrt in die Elbinger Weichsel storbenen Frau geleisteten Fürbitten. einzubiegen, wo es eine weitere Schleuse gab, Das Kloster wurde vor etwa 100 Jahren ge• die passiert werden mußte. Aber der Teufel gründet. Als in Rußland nämlich der Kirchen• gedachte anscheinend seine Hinterlist gegen vater Patriarch Nikon den Orthodoxen Glau• uns auszuspielen. Kaum waren wir eine halbe ben einführte, stieß er bei den Philipponen von Stunde stromaufwärts gesegelt, ließ der frische Starowierzy, den Altgläubigen, auf heftigen Wind nach, die Segel flatterten in den Lieks, Widerstand. Um Unterdrückungen aus dem und wir mußten auf der anderen Stromseite Wege zu gehen, suchten sie Unterkunft und vor Anker gehen. Schutz beim Preußenkönig Friedrich Wilhelm Na ja, das Wetter war schön, ein strahlender III., der ihnen freie Religionsfreiheit gewährte Ostersonntag begann. Die beiden Matrosen und ihnen ein großes Waldgebiet zur Verfü• legten sich in die an Deck zusammengefalte• gung stellte, das sie selbst roden und kultivie• ten Segel, rauchten, klönten und schliefen. Ich ren mußten. Mönche verrichteten die harte nützte die Zeit, um irgend etwas zu lesen. Und Arbeit und gründeten das Kloster zur „Heili• irgend etwas bahnte sich an, das uns später gen Dreifaltigkeit". Etwa 50 Jahre lang bewirt• von Nutzen war. Wir hatten zwei junge Mäd• schafteten sie den Klosterbereich. Dann traten chen an Bord, meine Schwestern, die hatten Nonnen an ihre Stelle. Heute leben hier 26 Lust, an Land auf dem Deich spazieren zu Nonnen, durchweg ältere, die nur russisch gehen. Dazu war es notwendig, den an Deck sprechen. Nur zwei sehr junge von ihnen spre• lagernden Tscheik, so wurde das Beiboot ge• chen auch deutsch. Nachwuchs kommt nur nannt, zu Wasser zu bringen. Ich ruderte die aus dem nahen Eckertsdorf, das vorwiegend Mädchen an Land und holte sie einige Stunden Unvergessen: Inneres Eingangstor zum Philipponenkloster Zeichnung Jöhnk von Philipponen bewohnt wird. 13. April 1985 - Folge 15 - Seite 11 SMS £fipnußmblQU Deutsches Schicksal

uch 40 Jahre nach der Aktion „Rettung ruhig, der Kapitän hatte Glück. Zwar konnte über See", in deren Verlauf rund 2 Mil• die „Kronenfels" bald ihren Schaden beheben, Alionen Menschen aus dem bedrohten aber die Geschwindigkeit nicht halten. Mit 9 Osten mit Schiffen in den Westen gebracht Knoten dampfte schließlich der Geleitzug wei• wurden, sind die Namen von drei Schiffen un• ter nach Westen. vergessen: „Wilhelm Gustloff", „General Wladimir Konovalow, Kommandant von Steuben" und „Goya". Jedes dieser Schiffe hat „L 3", hatte die Scheinwerfer am Horizont ge• ihr eigenes Schicksal. Über den tragischen Un• sehen und sich über die sorglosen Hitleristen tergang der „Wilhelm Gustloff" gibt es zahlrei• gewundert. Seit Stunden wartete er mit sei• che Bücher, über die „Goya" aber bisher nur ein nem alten Unterseeboot am Rande des Tief• paar Zeitungsartikel, wobei die Methode an• wasserweges auf die „Cap Arkona". Zweimal gewandt worden ist, einfach die Fakten ab• war sie an seinen Torpedorohren vorbeigelau• schreiben — und die meisten davon sind leider fen, ein drittes Mal würde es nicht geben. Der falsch. Richtig ist, daß der Untergang der erfahrene Kommandant brachte über Wasser „Goya" mit 7000 Menschen das größte Schiffs• fahrend sein Boot in die günstigste Angriffspo• unglück aller Zeiten war („Titanic" etwa 1600, sition, ließ den Minensucher vorbeiziehen und „Wilhelm Gustloff" etwa 5380). schoß einen Viererfächer aus kurzer Entfer• Die „Goya" lief kurz vor der Besetzung Nor• nung auf den hoch aus dem Wasser ragenden wegens in Oslo vom Stapel, bestimmt für eine Transporter. Dann drehte er und lief über nationale Reederei. Der Name selbst hat keine Wasser ab, uneinholbar für etwaige Verfolger. besondere Bedeutung. Die Reederei tauft grundsätzlich ihre Schiffe mit Namen, die mit Zwei Torpedos gingen trotzdem vorbei, ob• dem Buchstaben a enden. Der vom Helgen ge• wohl so nahe abgeschossen, die anderen bei• laufene zukünftige Frachter blieb vorerst lie• den aber trafen kurz vor Mitternacht die gen, denn ein Einsatz kam kaum in Betracht. „Goya" und rissen sie förmlich auf: Das Sterben Als 1941 das Oberkommando der Kriegsmari• Von zwei sowjetischen Torpedos getroffen: Die mit 7000 Menschen überbesetzte „Goya" Foto Archiv ne versuchte, Großkampfschiffe im Atlantik Tausende in die Tiefe gerissen gegen Geleitzüge anzusetzen, wurde bald kommen, ein gebürtiger Ostpreuße. Er unter• mierte sich an der Zwangswegkreuztonne. begann. Wenige Minuten später brach das stützte nun den in Danzig beheimateten Kor• Voran die Minensucher „M 256" und „M 328", Vorschiff ab und versank, es nahm Tausende Dönitz brauchte mehr Schiffe vettenkapitän Felix Hahn bei der Führung des dann versetzt an Steuerbord die „Goya", an mit in die Tiefe. Wer in den nächsten zwanzig Schiffs im Geleit und bei den Angriffen auf der Backbord lief die „Kronenfels", und den Schluß Minuten keinen Platz auf einem Floß fand, Reede vor Heia. Geführt wurde die „Goya" von bildete der kleine Wassertanker „Ägir". hatte keine Chancen, den Untergang des Schif• dringend für die verlorengegangenen Versor• Kapitän Otto Plünnecke, der einst die „Port• Swinemünde stand als Anlaufhafen nicht fes zu überleben, denn die Schiffe des Geleit• ger Nachschub gesucht. land" aus Südamerika durch die Blockade mehr zur Debatte, weil dort seit einigen Tagen zuges fuhren weiter. Sie kehrten erst später zu• So kam die „Goya" ins Gespräch. Umgebaut nach Hause brachte. Aber das war lange her. begonnen wurde, die Zivilbevölkerung zu rück. und dementsprechend ausgerüstet, sollte sie Plünnecke war nicht mehr in bester Verfas• evakuieren und in Sicherheit zu bringen. Ko• „M 328" machte sich an die vergebliche Ver• als Späh- und Versorgungsschiff eingesetzt sung, er fühlte sich krank, wollte aber auch das penhagen war das Ziel für den Geleitzug, der folgung des Unterseeboots, und als der Minen• werden. Aufträge wurden vergeben, aber wie• sucher endlich am Unglücksort aufkreuzte, der zurückgezogen, weil die Erfahrungen mit gab es nicht mehr viel zu tun. Das eiskalte der „Bismarck" und den anderen Schlacht• Wasser hatte die schwimmenden Menschen schiffen und Kreuzern zeigten, daß sie keine Vor 40 Jahren: schnell dahingerafft. Die „Goya" war ein riesi• Chancen mehr hatten, den Engländern schwe• ges Seemannsgrab. Um 2.20 Uhr, so ein Funk• ren Schaden zuzufügen. Das Gegenteil war der spruch von „M 328", brachen die Begleitschiffe Fall. Die „Bismarck" sank, die Transporterket• die Rettungsaktion ab. te im Atlantik wurde aufgerieben, die anderen Hatte Torpedoboot „Löwe" bei außerge• Großkampfschiffe in den Atlantikhäfen ge• Die letzten 30 Stunden wöhnlich schlechten Wetterbedingungen — bombt und außer Gefecht gesetzt. Schneeschauer, Sturm und Kälte — über 500 So sollten nun die Unterseeboote die Der Untergang der „Goya" am 17. April 1945 Personen der „Wilhelm Gustloff" geborgen, so Wende herbeiführen, sie sollten die Nach• schafften in der Nacht zum 17. April bei ruhi• VON KAPITÄN KURT GERDAU schubwege lahmlegen und England zwingen, ger See und viel besseren Witterungsbedin• um Frieden zu bitten. Dafür aber brauchte der gungen die drei Schiffe des Geleits zusammen Admiral der U-Boote, Karl Dönitz, mehr Boote, nur 350 Menschen. Über 7000 waren tot, er• wesentlich mehr und natürlich ausgebildete Schiff nicht verlassen, glaubte, es für die Ree• Kurs auf den Tiefwasserweg nahm, der nicht trunken in den Fluten der Ostsee auf dem Weg Männer. In der Ostsee wurden mehrere Aus• derei retten zu müssen. an der pommerschen Küste entlang nach We• nach Westen, das waren 1400 Menschen mehr, bildungsflottillen aufgestellt, in Danzig-Go- Kaum lag das Schiff vor Anker, als die ersten sten führte, sondern weiter nördlich verlief. als die Besetzung Dänemarks und Norwegens tenhafen, Pillau, Königsberg und Memel. Prähme, Kähne und kleinen Schiffe festmach• Die vorgegebene Geschwindigkeit betrug 12 zusammen gekostet hatte. Die „Goya" kam zur 24. U-Flottille nach ten, um ihre Ladung Menschen abzugeben. Knoten. Sämtliche Einheiten im Geleit waren Am Vormittag überlief eine Schnellboot- Memel als Zielschiff, denn die Flottille unter Zum Glück hatte das Lazarettschiff „Pretoria" in der Lage mitzuhalten. Flottille die Trümmerstätte und barg noch Fregattenkapitän Karl-Friedrich Merten bil• gerade die Danziger Bucht verlassen und die Theoretisch konnte die „Goya" über 15 Mei• über 20 Soldaten. Sie übersahen ein Floß, auf dete Kommandanten im Torpedoschießen Schwerverletzten mitgenommen. Ein paar len in der Stunde laufen, und damit wäre sie dem sich ein Hauptfeldwebel, ein Hilfswilliger aus. 26 bis 30 Offiziere durchliefen im Monat Minuten nach 7 Uhr begann der erste Angriff schneller gewesen als die veralteten russi• der deutschen Wehrmacht und ein Mädchen den Lehrgang und bereicherten durch ihre russischer Flugzeuge auf die Schiffe, eine schen Unterseeboote, aber bei Vollast ver• befanden. Der Soldat hatte das Kind aus dem Anwesenheit in Memel das dortige gesell• Stunde später folgte ein weiterer Versuch, die brauchten die beiden Motoren viel Gasöl. Wasser gefischt und kümmerte sich in den schaftliche Leben. „Goya" zu versenken. Das gelang zwar nicht, Treibstoff, der kaum noch zur Verfügung sechzehn folgenden Stunden darum. Hier aber ein Bombentreffer zerfetzte infolge der Merten und die Schiffe seiner Flottille waren stand, mit dem haushälterisch umgegangen spielte sich im kleinen das ab, was seit Januar Splitterwirkung die Brückenaufbauten. Sämt• es schließlich, die im Spätsommer 1944 ent• werden mußte. im Osten täglich geschah: Die Rettung der Zi• liche Glasscheiben gingen zu Bruch. Es gab scheidend dazu beitrugen, daß im Zuge der Dunkel war die Nacht, bestes Wetter für vilbevölkerung durch den Einsatz der einfa• Verletzte, auch der Kapitän erhielt am Kinn Räumung des Memellands alles reibungslos eine ungestörte Reise nach Westen. Wie sollte chen Soldaten. Hauptfeldwebel Malcharek eine leichte Wunde. Das Schiff selbst aber verlief. Und mit dabei war die „Goya", sie ein selbst auf der Lauer liegendes Untersee• und Christel Balsam überlebten die Katastro• blieb seetüchtig und fahrbereit. brachte in kurzen Tagestörns Menschen und boot sie bei diesem Wetter ausmachen und phe. Ausrüstungsgegenstände aus Memel nach Pil• Der schwerste Angriff, rund 20 feindliche dann noch angreifen? Im Herbst erscheint mit dem Buch „Goya — lau. Maschinen stürzten sich auf die vor Anker lie• Nur gegen Zufälle ist kein Mensch, kein Wenn das Glück ein Schiff verläßt" der letzte Band Im Anschluß an die Räumung Memels genden Frachter, fand um 14.30 Uhr statt. Es Schiff gefeit. An Bord der „Goya" kehrte all• der Trilogie „Rettung über See" von Kurt Gerdau im wurde der Frachter eingesetzt, um die Trup- gab Tote an Bord und viele Verletzte. Und mählich Ruhe ein. Die Menschen atmeten er• Koehler Verlag. leichtert auf, sie hatten es geschafft, waren der Anielfie Hölle entronnen. In ein paar Tagen spätestens Die unbewaffnete „Goya" war bei Kampffliegerangriffen gefährdet würde der Krieg vorbei sein, vielleicht schon morgen. Sie kamen übers Meer pen im Kessel Kurland zu versorgen, die mit dennoch, die Angriffe wurden an diesem Tag Im Zwischendeck lagen 200 ausgesuchte 115 Tage ent• dem Rücken zur See standen. Als nach der weniger hartnäckig durchgeführt. Wahr• Soldaten des Panzerregiments 35 auf ihren schieden Anfang Großoffensive im Januar die russischen Panzer scheinlich mußten die Flugzeuge an der Oder• Decken. Gestern hatten sie noch im Weichsel• 1945 über das die viel zu dünn besetzten deutschen Stellun• front aushelfen. Im Lauf des Tages waren die delta gekämpft. Die Türme der Danziger Kir• Schicksal von 3 gen überwanden, nahm die „Goya" Truppen im Verteidigungsring vor Heia eingesetzten chen konnten sie sehen. Dann kam der Befehl, Millionen Men• mit und setzte sie in Gotenhafen an Land. Im größeren Marineeinheiten abgezogen worden 200 von ihnen sollten nach Hause, Familienvä• schen, die durch Februar sah das Oberkommando der Kriegs• und befanden sich auf dem Weg nach Swine• ter und letzte Söhne. Die ruhmreiche Division die Vorstöße so-1 wollte diese Männer vor einem ungewissen marine ein, daß die unbewaffnete „Goya" bei münde. Doch die russische Führung vermoch• wjetischer Panzer• Schicksal bewahren, vor möglichem Tod oder den nun stärker einsetzenden Angriffen russi• te diese Schwäche zum Glück für die auf der verbände in kürze• langjähriger russischer Gefangenschaft. scher Kampfflieger gefährdet war. Es ließ das Reede ankernden Frachter nicht zu nutzen, die ster Zeit von allen Hauptmann Küspert wurde bestimmt, sie Schiff bewaffnen und so umbauen, daß eine mi• ungestörter als sonst ihre Ladetätigkeit durch• Landverbindungen nach Hause zu bringen, ein tapferer, vorbildli• litärische Stammbesatzung im Achterschiff führten. nach Westen ab• cher Offizier. Platz fand. Das war der Grund, warum die „Goya" über geschnitten wurden. Für sie gab es nur Am 15. April legte die „Goya" in Swinemün• 7000 Menschen an Bord hatte, 1500 mehr als Die Stunden vergingen. Auf der Brücke der noch einen Weg in die Freiheit, den über de ab und fuhr im Geleit, begleitet von der „ As- auf vorangegangenen Fahrten. Als „Kronen• „Goya" das gewohnte Bild, wenn das Schiff un• das Meer. Weitgehend improvisiert und kari", die Munition nach Libau bringen sollte, fels" und „Ägir" ihre Fallreeps schon aufge• terwegs war. Auf seinem Hocker saß in der fast über Nacht vollzog sich die größte Richtung Heia. Die Nacht war klar, die Sicht nommen hatten, kletterten auf der „Goya" Ecke der Kapitän, das Ruder war besetzt, am Rettungsaktion der Geschichte, ausge• Fenster lehnte der Wachoffizier und schaute gut, aber kein Feind zeigte sich, die beiden an immer noch Personen an Bord, hauptsächlich führt von den Seeleuten der deutschen hinaus auf das abgeblendete Hecklicht des vor der Spitze fahrenden Minensucher hatten eine aus der Front gezogene Soldaten und Leicht• Kriegs- und Handelsmarine. Ihrer großar• ihnen fahrenden Minensuchers. Plötzlich ver• geruhsame Nacht. In den Morgenstunden des verwundete auf dem Weg ins Heimat-Laza• tigen Leistung, der Millionen ihr Leben ringerte die „Kronenfels" ihre Fahrt. Signal• neuen Tags begann der gut vorbereitete russi• rett. Gezählt werden konnten die Menschen verdanken, ist dieses Buch von Ernst scheinwerfer leuchteten auf. Über UKW mel• sche Angriff auf Berlin. An der Oder hämmer• nicht, die an Bord gelangten, denn es gab zu Fredmann gewidmet, das bereits in der dete sich der Geleitzugführer und ordnete an, ten tausend russische Geschütze los, Schlacht• viele Möglichkeiten. Davon abgesehen hatte zehnten Auflage vorliegt. die Vergangenheit gezeigt, daß innerhalb von langsamer zu fahren, weil der Hansa-Dampfer flieger waren ständig im Einsatz, aber tapfer zwölf Stunden rund 5500 Menschen über• Maschinenschaden hatte. 248 Seiten, 23 Abb. broschiert 17 DM wehrten sich die deutschen Grenadiere, ver• nommen werden konnten, auf ein paar hun• Vorübergehend mußten alle Schiffe sogar Ganzleinen mit Schutzumschlag 27 DM wehrten im Norden den Russen den Durch• dert mehr oder weniger kam es nicht an. Ent• stoppen. Kein Wunder, daß auf der Brücke der Staats- und Wirtschaftspolitische bruch. scheidend war die zur Verfügung stehende „Goya" die Offiziere unruhig wurden, denn ihr Gesellschaft (swg), Postfach 3231 28, In Swinemünde war für den nicht mehr vor• Zeit. Schiff lag bewegungslos und bot eine prächtige 2000 Hamburg 13 handenen 2. Offizier der Stammbesatzung Ka• Um 19 Uhr war es soweit. Der Geleitzug for- Zielscheibe. Doch nichts geschah, alles blieb pitänleutnant Paul Siegmund an Bord ge- 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 12 Glückwünsche IMs £fnmußmblQii

Gerbert, Franziska, geb. Pallakst, aus Herdenau zum 82. Geburtstag tr gratulieren — (Kallningken), Kreis Elchniederung, jetzt Edu- Becker, Käthe, geb. Kung, aus Alt Kußfeld, Kreis ard-Mörke-Straße 7, 6901 Dossenheim, am 17. Preußisch Holland, jetzt Hauptstraße 37, 2401 Badendorf, am 6. April Hausmann, Marie, geb. Wrobel, aus Schützendorf, zum 103. Geburtstag Sperling, Anna, aus Königsberg, Berliner Straße Budzinski, Gustav, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt Kreis Ortelsburg, jetzt Knollenstraße 14, 3420 Albert-Schweitzer-Straße 30, 4650 Gelsenkir• Gazioch, Wilhelm, aus Waldpusch, Kreis Ottels• 109, jetzt Hertzweg 14, 2400 Lübeck 1, am 16. Herzberg, am 11. April chen, am 17. April burg, jetzt Neuendorfer Straße 97,1000 Berlin 20, April Herrmann, Maria, geb. Martischewski, aus Neuen• Flachsenberger, Kurt, aus Memel, jetzt Breslauer am 20. April Werner, Anna, geb. Pütt, aus Sommerfeld, Kreis dorf, Kreis Lyck, jetzt Auf der Mühlenbreite 24, Preußisch Holland, jetzt Friedrichstraße 9, 6228 Straße 16, 2420 Eutin, am 20. April 3284 Schieder-Schwalenberg, am 19. April Gutt, Ida, aus Langenwiese, Kreis Lotzen, jetzt Roß• Eltville, am 29. März Jablonski, Walter, aus Seegutten, Kreis Johnnis- zum 99. Geburtstag bachstraße 11 a, 4600 Dortmund 18, am 16. April Engelke, Otto, langjähriger Bürgermeister, aus Inse, burg, jetzt Meisterweg 5, 2360 Fahrenkrug, am zum 86. Geburtstag Jodmikat, Herta, aus Dünen/Kuckerneese, Kreis Kreis Elchniederung, jetzt Kantstraße 11, 2880 Elchniederung, jetzt Altenheim, 8805 Feucht• 20. April Brake, am 16. April Blasko, Ida, aus Geislingen, Kreis Orteisburg, jetzt Koschinskl, Ernst, aus Korschen, Kreis Rastenburg, Hölderlinstraße 12, 6605 Friedrichsthal, am 17. wangen, am 4. April April Krapiau, Ernst, aus Lonschken, Kreis Gerdauen, und Skandau, jetzt Bei der Friedenseiche 4, 2430 zum 97. Geburtstag jetzt Fischerstraße 4/6, 2150 Buxtehude, am 20. Neustadt, am 16. April Mackar, Julius, Stadt. Oberinspektor a. D., aus Til• Kuhn, Edwin, aus Nassenfeide, Kreis Elchniede• rung, jetzt Seniorenheim, Feldstraße 43, 2082 April Liehn, Gertrud, geb. Kowalewski, aus Angerburg, sit, Landwehrstraße 21, jetzt Strohkatenstraße Leidig, Berta, geb. Hennig, aus Alt Seckenburg, jetzt Calvinstraße 26,1000 Berlin 21, am 19. April 10, 2400 Lübeck 1, am 18. April Uetersen, am 7. April Lyß, Ida, geb. Jera, aus Sensburg, jetzt Broxter- Kreis Elchniederung, jetzt Nau-Gablonz 24, A- Lindemann, Hilde, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt mannstraße 7, 4500 Osnabrück, am 20. April 4470 Enns, am 19. April Witzlebenstraße 20, 1000 Berlin 19, am 18. April zum 95. Geburtstag Pentzek, Margarete, aus Dorschen, Kreis Lyck, jetzt Rlnka, Hilde, geb. Kasper, aus Fließdorf, Kreis Lyck, Altrock, Margarete, geb. Schwarz, aus Kreis Preu• Nattermüller, Erna, aus Cranz, Kreis Samland, jetzt Weserstraße 104, 2940 Wilhelmshaven, am 20. Siedlung Baum 5, 3061 Seeggebruch, am 16. jetzt Tulpenstraße 15, 5600 Wuppertal 2, am 18. ßisch Eylau, jetzt Am Viehmarkt 6, 2418 Ratze• April April April burg, am 10. April Plewka, Paul, aus Orteisburg, jetzt Fabriciusstraße Plewe, Paul, aus Gumbinnen, Brunenstraße 11, jetzt Schüßler, Margarete, geb. Bruchmann, aus Ebenro• Burdenski, Hedwig, aus Willenberg, Kreis Ortels- 3, 4000 Düsseldorf, am 20. April Hildegardstraße 18, 1000 Berlin 31, am 15. April de und Insterburg, Horst-Hoffmann-Straße 23, burg, und Danzig-Langfuhr, jetzt Waldstraße 18, Przygodda, Auguste, geb. Kipar, aus Bärenbruch, Reimann, Anna, aus Friedrichshof, Kreis Ortels- jetzt Im Stillert 9, 7448 Wolfschlugen, am 21. 2224 Burg, am 15. April Kreis Orteisburg, jetzt Wildbahn 10, 4650 Gel• burg, jetzt Wolfskammer 18b, 4788 Warstein 1, April senkirchen, am 16. April am 20. April Stelnke, Magdalena, aus Königsberg, Prinzenstraße zum 94. Geburtstag Schulz, Gustav, aus Stolzenfeld, Kreis Bartenstein, Steiner, Anna, aus Ohldorf, Kreis Gumbinnen, jetzt 8, jetzt Bürgerweide 8, 2400 Lübeck 1, am 21. Klimmeck, Ludwig, aus Lyck, jetzt zu erreichen über jetzt Scharweg 10, 5672 Leichlingen 2, am 18. Chasotstraße 9, 2400 Lübeck 1, am 20. April April Herrn Alfred Masuhr, Reinickendorfer Straße April Wedler, Ida, geb. Wohlgemuth, aus Neulinkuhnen 43a, 2000 Hamburg 73, am 17. April (Palinkuhnen), Kreis Elchniederung, jetzt zum 75. Geburtstag Wohler, Adolf, aus Lyck, Bismarckstraße 37, jetzt Alex, Ursula, geb. Arendt, aus Groß Nuhr, Kreis Bonhoefferstraße 15, 2080 Pinneberg, am 20. Schulweg 54, 2241 Nordhastedt, am 15. April zum 93. Geburtstag Werner, Berta, aus Morijakow-Wolynien, jetzt Wehlau, jetzt Altenhagener Straße 8,4800 Biele• April feld 17, am 16. April Radmacher, Charlotte, aus Nidden, Kreis Memel, Zander, Karl, aus Rinderort, Kreis Labiau, jetzt Kö• Heckenweg 3, 4330 Mülheim, am 21. April jetzt Reetweg 14, 2400 Lübeck 1, am 17. April Bartsch, Gustav, aus Labiau, Vorst. Kleinsiedlung nigsberger Straße 3, 3119 Bienenbüttel, am 17. 16, und Königsberg, Kanonenweg 14/16, jetzt April zum 92. Geburtstag zum 81. Geburtstag Am Brandhai 3a, 3389 Braunlage, am 15. April Kirsch, Emma, aus Allenstein, Herrenstraße 28, Dejan, Anni, geb. Prengel, aus Paterswalde, Kreis Bronnert, Willi, aus Aschenberg, Kreis Elchniede• jetzt Bleichertwiete 7, 2050 Hamburg 80, am 17. Wehlau, jetzt Neumärker Platz, 3042 Münster 1, rung, jetzt Wettmar, Herrenhausstraße 255, zum 85. Geburtstag am 15. April 3006 Burgwedel 5, am 16. April April Balzereit, Alfred, aus Tilsit, Wasserstraße 35, jetzt Klein, Anna, geb. Grigull, aus Grünhausen (Jodgal• Grohmann, Friedrich, aus Gumbinnen, General- Buchholz, Charlotte, aus Ostseebad Cranz, Kreis Max-Planck-Straße 28, 5800 Hagen-Emst Litzmann-Straße 1, jetzt Lessingstraße 6, 2120 Samland, jetzt Löwenschanz 3, CH 8280 Kreuz• len), Kreis Elchniederung, jetzt Aul den Litten Ebnöther, Marta, geb. Hüsler, aus Schakendorf 37, 4300 Essen, am 14. April Lüneburg, am 18. April ungen, am 20. April (Schakuhnen) und Brittanien, Kreis Elchniede• Kahler, Helene, geb. Powill, aus Timber, Kreis La• Diebow, Hildegard, geb. Plenio, aus Lyck, Bis• rung, jetzt Konsumstraße 42, CH 9420 Uzwil, am zum 91. Geburtstag biau, und Königsberg, jetzt 2341 Mohrkirch, am marckstraße 19, jetzt Poppenbütteler Weg 192a, 20. April 15. April Haus L 4, 2000 Hamburg 65, am 18. April Kloß, Luise, geb. Syska, aus Gellen, Kreis Ortels- Gang, Gustav, aus Lyck, Hindenburgstraße 40, jetzt Kammer, Hedwig, geb. Grigo, aus Neuendorf, Kreis burg, jetzt Kienitzer Straße 128, 1000 Berlin 44, Fröhlich, Erna, geb. Markowsky, aus Rödental, Riederstraße 41, 8036 Heersching, am 20. April Lyck, jetzt Husumer Baum 16, 2380 Schleswig, am 16. April Kreis Lotzen, jetzt Prinzregentenstraße 101, Keller, Erich, aus Groß Friedrichsdorf, Kreis Elch• am 16. April 8000 München 80, am 21. April Reinhard, Elise, aus Königsberg und Gerdauen, niederung, jetzt Ostlandstraße 1, 7741 Tennen• jetzt Friedhofstraße 47, 6645 Beckingen/Hau• Kowalczik, August, aus Zeysen, Kreis Lyck, jetzt Grosse, Josef, Mühlenbesitzer, aus Plössen, Kreis bronn, am 19. April Normandenstraße 25, 4200 Oberhausen, am 19. Rößel, jetzt Bismarckstraße 1, 7550 Rastatt, am stadt, am 16. April Moyses, August, aus Sorden, Kreis Lyck, jetzt Soyka, Emilie, geb. Moselewski, aus Pfaffendorf, April 21. April Schlegelstraße 33, 4630 Bochum 1, am 18. April Littek, Berta, geb. Jablonski, aus Ortelsburg, jetzt Grünhagel, Hedwig, geb. Kalinski, aus Friedrichs• Kreis Orteisburg, jetzt Freiligrather Straße 11, Pelinath, Otto, aus Fuchsberg, Kreis Königsberg- bei Kullick, 1000 Berlin 61, am 17. April Baderstraße 7, 3338 Schöningen, am 20. April hof, Kreis Ortelsburg, jetzt Bahnhofstraße 5, Land, jetzt Bahnhofstraße 78, 3113 Suderburg, Lojewski, Anna, geb. Wischnewski, aus Lenzen• 2300 Meisdorf, am 19. April am 20. April dorf, Kreis Lyck, jetzt Im Meyerbusch 1, 3057 zum 90. Geburtstag Guttkuhn, Elsa, geb. Podwoiewski, aus Heiligenbeil, Walendie, Frieda, aus Graiwen, Kreis Lotzen, jetzt Neustadt 1, am 21. April jetzt zu erreichen über Peter Guttkuhn, Zweite Gollub, ETrflaT aus Lyck, jetzt Wfendenstraße 43, Birkenlohrstraße 25, 6050 Offenbach, am 16. Preuss, Auguste, geb. Kizinna, aus Wilhelmshof, Ochsenkoppel 18, 2400 Lübeck 1, am 11. April 2160 Stade, am 15. April April Kreis Ortelsburg, jetzt Heinrichstraße 11, 4806 Hahnke, Dr. Erwin, aus Lichtenfeld, Kreis Heiligen• Podeil, Grete, aus Grünhagen, Kreis Preußisoh-Hol- Walther, Paul, aus Klingenberg und Schippenbeil, Werther, am 18. April beil, jetzt Emil-Nolde-Weg 56, 4400 Münster, land, jetzt Lärchenstraße 6, 8190 Wolfratshau• Kreis Bartenstein, und Bartenstein, Boyenstraße Przywara, Max, aus Talussen, Kreis Lyck, jetzt am 9. April sen, am 18. April 3, am 6. April Gehrskamp 5, 3004 Isernhagen, am 21. April Radau, Marie, aus Groß Heydekrug, Kreis Samland, Janzyk, Elfriede, aus Widminnen, Kreis Lotzen, Tilsner, Elsa, geb. Notmann, aus Lyck, Falckstraße jetzt Postweg 3a, 3103 Bergen, am 17. April jetzt Lemkestraße 18, 3250 Hameln 1, am 15. 31, jetzt Karl-Arnold-Ring 42,2101 Hamburg 93, April zum 84. Geburtstag Kayka, Gertrud, geb. Mottel, aus Kaigendorf, Kreis am 18. April Lyck, jetzt Ernst-Horn-Straße 14a, 2000 Ham• Chucholl, Anna, aus Treuburg, jetzt Jahnstraße 72, burg 54, am 17. April zum 89. Geburtstag 2150 Buxtehude, am 12. April Kuckllck, Emil, aus Frauenfließ, Kreis Lyck, jetzt Abel, Elise, geb. Schwarz, aus Rogallen, Kreis Lyck, Claas, Anna, geb. Grabowski, aus Lyck, Bismarck• zum 80. Geburtstag Carnaper Straße 54, 4010 Hilden, am 17. April jetzt Endenicher Allee 30, 5300 Bonn, am 19. straße 32, jetzt Constantinstraße 24, 3000 Han• Bargen, Rudolf, Dipl.-Ing., aus Weinsdorf, Kreis Link, Erwin, Pfarrer i. R., aus Gowarten, Kreis Elch• April nover, am 21. April Mohrungen, jetzt Nachtigallstraße 11, 5802 niederung, jetzt Mühlbergstraße 1, 8710 Kitzin• Clemens, Gustav, aus Lyck, Straße der SA 138, jetzt Kliesch, Emil, aus Königsberg, jetzt Zweibrücker Wetter 2, am 16. April gen, am 3. April Straße 15, 1000 Berlin 20, am 15. April Baumhofen 8, 8801 Dombühl, am 17. April Brückmann, Martha, verw. Kolkau, geb. Pörschke, Neumann, Hanni, aus Memel, jetzt Seestraße 6, Kraffzick, Auguste, aus Funken, Kreis Lotzen, jetzt Feuersänger, Ernst Louis, aus Tilsit, Magazinstraße aus Rastenburg, Lembeckstraße 4, jetzt Kurzer 2420 Eutin, am 18. April Clara-Bartram-Weg 10, 2080 Pinneberg, am 17. 1 und Jägerstraße 17, jetzt Am Wickrather Tor Kamp 20, 2440 Oldenburg, am 17. April April 59, 4050 Mönchengladbach 5, am 20. April Fortsetzung auf Seite 16 Kreutzer, Gertrud, geb. Naumann, aus Paterswalde, Gerhard, Gertrud, aus Tilsit, jetzt Altenheim, Zwei• Kreis Wehlau, jetzt Altersheim Marienstift, brücker Straße, 6740 Landau, am 20. April Schillerstraße 1, 3013 Barsinghausen, am 16. Koewitsch, Charlotte, geb. Wanning, aus Wehlau, Bitte deutlich schreiben, an der punktierten Linie abtrennen und senden an Das Ost• April An der Pinnau 4, jetzt Sedanstraße 15, 3150 preußenblatt, Abteilung Vertrieb, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 Kumpies, Kurt, aus Königsberg, Wrangelstraße 6, Peine, am 15. April jetzt Trelleborgallee 2, 22/190, 2400 Lübeck- Losch, Else, geb. Broese, aus Lotzen, jetzt Charlot• Travemünde, am 20. April tenstraße 6, 2420 Eutin, am 16. April Lask, Frieda, aus Prostken, Kreis Lyck, Kirchhof• Nowak, Theodor, aus Wehlau, Petersdorfer Straße Vor- und Zuname: straße 1, jetzt Moislinger Allee 75, 2400 Lübeck 27, jetzt Am Kojenholt 6, 2857 Langen, am 18. 1, am 17. April April Straße und Ort: _ Waschk, Minna, geb. Janzik, aus Kölmersdorf, Kreis Ritter, Anna, aus Lotzen, jetzt Alten- und Pflege• Lyck, jetzt Pirol weg 4,4050 Mönchengladbach 4, heim, Waldstraße 6, 2420 Eutin, am 19. April bestellt für mindestens 1 Jahr bis auf Widerruf ab . am 21. April Schmidt, Auguste, geb. Korinth, aus Bitterfelde (Bittkallen), Kreis Labiau, jetzt Lüt jemwestedter Straße 6, 2371 Todenbüttel, am 18. April ^X>U5 Ofipnufunüliiii zum 88. Geburtstag Wallhauer, Oskar, aus Lyck, Memeler Weg 17a, Bensch, Hedwig, geb. Böhmfeld, aus Lyck, Hinden- jetzt Westendstraße 78,8000 München 2, am 18. Unabhängige Wochenzeitung für Deutschland burgstraße, jetzt Danziger Straße 29, 2351 Trap• April penkamp, am 18. April Der Bezugspreis von monatlich 6,80 DM Inland / 8,00 DM Ausland wird im voraus gezahlt tür: Heina, Karoline, geb. Gralla, aus Altkirchen, Kreis Inland: Orteisburg, jetzt Leibnizstraße, 3330 Helmstedt, zum 83. Geburtstag • 1 Jahr = 81,60 DM • '/. Jahr = 40,80 DM •'/< Jahr = 20,40 DM • 1 Monat = 6,80 DM am 19. April Bahlo, Martha, geb. Plaga, aus Kaigendorf, Kreis Ausland: Kraunus, Ernst, aus Sodeiken — Fichtenwalde, Lyck, jetzt Ortelsburger Straße 4, 5090 Leverku• • 1 Jahr = 96,00 DM _'/_ Jahr = 48,00 DM • '/< Jahr - 24,00 DM • 1 Monat = 8,00 DM Kreis Gumbinnen, jetzt 3150 Alfeld-Leine, am 4. sen 1, am 18. April April 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Giro-Kto. Nr. Füßer, Martha, aus Lyck, jetzt Schulstraße 27, 5451 Redemund, Fritz, aus Siegmundeuts, Kreis Johan• Krunkel, am 17. April nisburg, jetzt August-Croissant Straße 24, 6740 bei Bankleitzahl Landau, am 19. April Jahnke, Emma, geb. Jagais, aus Kindchen, Kreis Til• Postscheckkonto Nr. Schmiedemann, Gottlieb, aus Borschimmen, Kreis sit- Ragnit, jetzt Ludgeristraße 15,4714 Selm, am beim Postscheckamt Lyck, jetzt Parkstraße 64, 5880 Lüdenscheid, am 15. April 2. Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Landes• 18. April Krippeit, Anna, geb. Klatt, aus Waldwinkel (Kel- bank (BLZ 200 500 00) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 ladden), Kreis Labiau, jetzt Kreuznacher Straße Wlschnewski, Adolf, aus Langheide, Kreis Lyck, • Bin Ostpreuße Heimatknis jetzt Schauinsland 22, 4930 Detmond 14, am 17. 37, 6508 Alzey, am 17. April Jahre alt April Molter, Johanne, geb. Schade, aus Tapiau, Kreis Wehlau, Landsturmstraße 4, jetzt An der Bäder• Unterschrift des neuen Beziehers: straße 2, 2444 Heringsdorf, am 3. April Werber: Straße: zum 87. Geburtstag Rams, Johanna, aus Lotzen, jetzt Ziegelstraße 198, Burnuß, Margarete, aus Lyck, Steinstraße 37, jetzt 2400 Lübeck, am 15. April Wohnort: Pilgramsroth 64, 8630 Coburg, am 20. April Rente, Gertrud-Edith, geb. Dams, aus Heinrichs• Dziengel, Marie, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt walde, Kreis Elchniederung, jetzt Otto-Hahn- Bankverbindung des Werbers Sudermannstraße 33, 4600 Dortmund, am 20. Straße 6, 5248 Wissen, am 20. April April Stasch, Georg, aus Soldau, Kreis Neidenburg, jetzt Konto-Nummer. BLZ Klautke, Charlotte, aus Lyck, jetzt Hattendorfgar• Nürnberger Straße 17, 1000 Berlin 30, am 15. ten 5, 3100 Celle, am 19. April April Nur tur bezahlte Jahresabonnements: Als Werbeprämie erbitte ich 20 DM auf mein Konto |_ Konopka, Anna, geb. Konopka, aus Lyck, Falck- Will, Anna, aus Aweyken, Kreis Königsberg-Land, bzw den Heimatroman .Der Strom fließt* von Paul Broc k straße 7, jetzt Angertstraße 11,5407 Boppard, am jetzt Pontanusstraße 18, 4450 Lingen, am 20. (den entsprechenden Wunsch bitte ankreuzen) 19. April April 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 13 Xüs £XiUTtufimblQit Mitteldeutschland

Beider Ruinen thronen noch über dem Fluß Waren von drüben Bezüge aus der DDR 1984:8,2 Mrd DM Wo Thomas Müntzer einst gefangen saß — Die Wasserburg Heldrungen bei der Thüringer Pforte davon in °/o Textilien, um 460. Mal jähren sich in diesem Jahr schaftlich reizvollen Stelle, wo die Unstrut in henzug der Schmücke durchbricht. Ähnlich Bekleidung die Tage, an denen der Anführer im einem 400 Meter breiten Tal die Muschelkalk• wie die Porta Westfalica an der Weser heißt ZDeutschen Bauernkrieg, Thomas Münt• höhen zwischen der westlich gelegenen Hoch• dieser Ort entsprechend Thüringer Pforte, zer, geschlagen, verurteilt und hingerichtet fläche der Hainleite und dem östlichen Hö- aber auch Sachsenburger Pforte oder Sach• wurde. Zwar tragt der Ort seines wohl ent• senburger Lücke. Denn der Durchbruch wurde scheidendsten Wirkens, die ehemalige Freie von der Sachsenburg und der Hakenburg ge• Reichs- und Hansestadt Mühlhausen an der schützt. Beider Ruinen thronen noch heute Unstrut in Thüringen, seit 1975 den ehrenvol• über dem Fluß. len Beinamen .Thomas-Müntzer-Stadt", und besitzt die .Zentrale Gedenkstätte Deutscher Die Hainleite leitet ihren Namen vom alten Bauernkrieg", zwar erhebt sich auf dem Hain (= Wald) und Lite (= Hang) ab, denn sie Schlachtberg bei Bad Frankenhausen, wo der fällt nach Norden relativ steil ins Wippertal ab Rebell mit seinen Mannen am 15. Mai 1525 be• und geht nach Süden allmählich ins Thüringer siegt wurde, ein großes Denkmal, doch gibt es Becken über. Im Westen wird sie von der einen weniger bekannten weiteren Ort, der an I-----P>^ mm Eichsfelder Pforte begrenzt, und ihre höchsten diese schillernde Gestalt der deutschen Ge• Erhebungen sind die Wetternburg (464 Meter) schichte erinnert: die Wasserburg Heldrun• zwischen Immenroda und Wernrode und der gen. Possen (433 Meter) südlich von Sondershau• sen. Die Schmücke ist der südliche Teil des Nachdem Müntzer nämlich vom Landgra• Höhenzuges Finne, der durch den Helderbach Die DDR macht ausgerechnet mit solchen fen Philipp von Hessen und von Herzog Georg zweigeteilt wird; dieser mündet nördlich von Erzeugnissen, die im eigenen Land knapp von Sachsen geschlagen worden war, wurde er Heldrungen in die Unstrut. Die Schmücke sind, das größte Geschäft im innerdeutschen von seinem wohl ärgsten Feind, dem Grafen bringt es im Kinselsberg auf 386 Meter. Handel: Mit Mineralölerzeugnissen. Auf sie Ernst II. von Mansfeld, nach Heldrungen ge• entfällt gut ein Fünftel der Lieferungen in die bracht, vom 16. bis 24. Mai 1525 im Bergfried Heldrungen liegt an der Fernstraße 86 San• Bundesrepublik. Das Rohöl dafür muß die inhaftiert, gefoltert und zum Tode verurteilt. gerhausen—Straßfurt und in der Nähe der DDR aus der Sowjetunion, aus Entwicklungs• Am 17. Mai, zehn Tage vor seiner Enthauptung F 85 Kelbra—Weimar unweit südlich des Kyff- ländern und auch aus der Bundesrepublik am 27. Mai in Mühlhausen, schrieb Müntzer häuser. Ein Besuch dieser erstrangigen Touri• selbst einführen. Die übrigen Warengruppen aus seinem Gefängnis seinen letzten Brief, in stenattraktion in der DDR läßt sich also leicht der DDR-Lieferpalette sprechen nicht gerade dem er das Scheitern des Aufstandes der Bau• mit einer Besichtigung der Wasserburg ver• für die Wettbewerbskraft der DDR-Wirt• ern darlegte:.... denn solches ist ohne Zweifel binden. Die Thomas-Müntzer-Gedenkstätte schaft Im Vergleich zu jener der Bundesrepu• entsprossen, weil ein jeder seinen Eigennutz ist dienstags bis samstags von 10 bis 12 und blik. Es überwiegen Waren herkömmlicher mehr gesucht hat als die Rechtfertigung der An der Stadtmauer von Mühlhausen: Das von 14 bis 16 Uhr, sonntags von 10 bis 12 Uhr Technik, während beispielsweise der Posten Christenheit." Thomas-Müntzer-Denkmal Foto BfH geöffnet. BfH „Maschinen/Elektrotechnik" vergleichswei• se klein ist und zudem noch Jahr für Jahr 1975 wurde aus Anlaß seines 450. Todesta• schrumpft Der Überschuß im innerdeutschen ges in den an den Bergfried angrenzenden Handel, den die DDR 1984 erzielt hat, ist denn Räumen eine Gedenkstätte für den Bauern• auch eher auf eine für die DDR günstige Preis• krieg eingerichtet. Man betritt die Wasserburg Hopfenkultur auch in Thüringen entwicklung und auf die Bremsung der Bezü• Heldrungen über einen Wassergraben durch ge aus der Bundesrepublik zurückzuführen das eisenbeschlagene .Krumme Tor", das von Anbau schon in der Karolingerzeit — „Braustern" die neueste Züchtung als auf eine Stärkung der DDR-Konkurrenz• zwei mächtigen Bastionen flankiert wird. Sie fähigkeit Schaubild Globus sind mit Kanonenscharten versehen. Hinter •opfen und Malz — Gott erhalt's", das Brabant, soll ihn als erster verwendet haben. einem zweiten Wassergraben erhebt sich die meinen auch die Biertrinker zwischen Zum Dank dafür wurde er zum Schutzpatron Burg, die bereits 1217 erstmals erwähnt wurde H .Werra und Oder, wo der edle Gersten• der Bierbrauer. und eine wechselvolle Geschichte erlebte. saft nicht weniger beliebt ist als bei uns. Auf Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie er• den Hopfen vor allem kommt es dabei an, der Unsere germanischen Vorfahren stillten neuert. dem Bier den angenehm bitteren Geschmack ihren Durst mit Bier, das mit Eichenrinde ge- verleiht, aber auch die Haltbarkeit erhöht. bittert war. Die Fruchtzapfen des hochranken• Heldrungen liegt in der Nähe der land• Gambrinus, der sagenumwobene König von den Hanfgewächses wurden als Bierzusatz erst nach der Völkerwanderung verwendet, zuerst von den Finnen, Letten und Esten. Hopfenkul• turen in Klostergärten sind in Mitteleuropa Zum Bachjahr 1985 seit der Karolingerzeit nachweisbar, u. a. auch Der Gothaer Hauptmarkt in neuem Glanz nter dem Thema „Bachjahr 1985" haben in Thüringen, wo Bodenbeschaffenheit und die Studiosus-Reisen, Telefon 0 89/ Über 50 Häuser rund um den Marktplatz wurden restauriert klimatische Bedingungen den Anbau ermögli• 52 30 00, Luisenstraße 43,8000 München chen. Hopfen stellt hohe Ansprüche in bezug U 2, eine siebentägige Busfahrt in die DDR ab it seinen beiden ungleichen Türmen denstraße Einzug. Im „Haus zum Palmbaum" auf Wärme und ausreichende Feuchtigkeit, und bis München gestellt, die neu im Pro• beherrscht Schloß Friedenstein, Thü• hat der .Gockelgrill" wieder sein Domizil. tiefgründigen humosen Boden und Pflege. Die gramm für 1985 ist. Dabei werden unter ande• Mringens ältestes Barockschloß, das Da das ganze Hauptmarkt-Ensemble ge• Anbauflächen lassen sich nicht beliebig verle• rem Leipzig, Kothen, Halle, Naumburg, Erfurt, Stadtbild von Gotha. Hier residierten seit 1640 schlossen auf der Zentralen Denkmalsliste gen. die kunstsinnigen Herzöge von Sachsen-Go• steht, mußten die Bauhandwerker besonders Eisenach, Mühlhausen, Weimar und Dresden tha und später von Sachsen-Coburg-Gotha. sorgfältig mit noch vorhandenen Bauteilen aus Da der aromatische Bitterstoff aus den tradi• besucht. Die Termine: 26. Mai, 4. August und" Ihre Hinterlassenschaft ist noch heute für die vergangener Zeit umgehen. Da fanden sich tionsreichen Hopfenanbaugebieten — die 15. September. Im Preis von 1480 DM ab Nürn• rund 60 000 Bewohner der geschäftigen Stadt alte Brunnensteine, Steinmetzzeichen auf bayerische Holledau zählt zu den größten der berg (ab München 10 DM Zuschlag, Einzel• und ihre Gäste immer wieder einen Besuch Sandsteinquadern, figürliche Darstellungen, Welt — nur gegen harte Devisen zu haben ist, zimmerzuschlag 180 DM) sind die Fahrt, die wert. Eine bedeutende Sammlung deutscher ja sogar Reste einst prächtiger Tapeten. Alles hat man in den letzten drei Jahrzehnten den Unterkunft mit voller Verpflegung in Inter• und niederländischer Meister beherbergt das wurde geborgen und erhielt wieder einen Anbau in Thüringen beträchtlich ausgeweitet hotels, Konzert- und Opernbesuche, die Aus• Schloßmuseum, dazu die Antiken- und die Platz. Jedes Haus hat hier seine Geschichte. und sich um die Züchtung neuer Sorten be• flüge, Eintrittsgelder, Reiseleitung, Visabe• Chinasammlung, Kupferstichkabinett und Hausmarken über den Portalen erzählen müht. „Braustern" heißt die neueste bitterstoff• sorgung und -gebühr, eine Reiserücktrittsko• Münzsammlung. Das mit Sorgfalt restaurierte davon. Sie wurden liebevoll restauriert. Immer reiche Hopfensorte in der LPG Vogelsberg im sten-Versicherung und ein Kunstreiseführer Schloßtheater trägt den Namen des .Vaters der neue Details sind zu entdecken, wenn man Kreis Sömmerda, an deren Entwicklung der eingeschlossen. deutschen Schauspielkunst" Conrad Ekhof, gemächlich über den Hauptmarkt schlendert, Hopfenbauer Morgenstern entscheidenden der hier mit seiner Truppe eine Heimstatt fand. über Pflastersteine, die Spezialisten nach hi• Anteil hatte. Er durfte zum Dank für seine Von Mai bis September wird sein Theater — storischem Muster gesetzt haben. Mühen zur Benennung der neuen Sorte einen mit der ältesten in der DDR erhaltenen Büh• Christa Ball Teil seines Namens beisteuern. Peter Linde nentechnik — wieder zur Spielstätte. 13 Tage im Hotelbus Reizvoll ist der Blick vom Schloß über den wischen Dresden und Rostock — Natur, Gothaer Hauptmarkt, der als ein klassisches Altertümer und Kultur" — unter diesem Beispiel städtebaulicher Raumordnung gilt ZTitel veranstaltet die Rotel Tours, Tele• und zu den schönsten Marktplätzen Thürin• fon 0 8504/2077, 8391 Tittling/Passau, 1985 gens zählt. Jahrelang war hier eine einzige sieben jeweils 13tägige Reisen im Hotelbus ab Bausteile. Seit vergangenem Herbst ist die und bis München durch die gesamte DDR zum Verjüngungskur des Ensembles 300 bis 400 Preis von 990 DM. Die Termine: 2. und 16. Juni, Jahre alter Renaissancehäuser abgeschlossen. 1., 14. und 28. Juli, 11. und 25. August. Da die In der traditionellen weinroten Farbe präsen• Fahrten im Hauptkatalog nur summarisch be• tiert sich wieder das Rathaus mit seinem schrieben werden, ist ein detailliertes Tages- reichgeschmückten Renaissanceportal zur Reiseprogramm erhältlich. Nordseite. Als Kaufhaus wurde es ursprüng• lich gebaut. Insgesamt 52 Häuser rund um den Markt• platz wurden saniert, restauriert, teils sogar nach den alten Plänen neu gebaut, wenn die Schulferien beachten Bausubstanz nicht mehr zu retten war. Die Dä• cher wurden neu gedeckt oder abgedichtet. ie sommerlichen Schulferien in der DDR Die Fassaden erstrahlen wieder in den einst dauern 1985 vom 6. Juli bis zum 1. Sep• üblichen Rot-, Grün- und Brauntönen. Den• Dtember. Touristische Besucher aus der noch hat der Hauptmarkt nichts Museales. 111 Bundesrepublik, die in vorher gebuchte Hotels Wohnungen entstanden, in historischem Ge• reisen oder an geführten Rundfahrten teil• mäuer mit allem notwendigen Komfort ausge• nehmen, werden zwar davon nicht direkt be• stattet. Neue Geschäfte wurden neben den rührt, jedoch sollten sie daraufgefaßt sein, daß alten eröffnet, die sich nun auch in neuem Ge• es in dieser Zeit zu Engpässen, beispielsweise wand präsentieren. Eine Gaststätte hielt im bei der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten, Erdgeschoß der Häuser Hauptmarkt/Ecke Jü- Blick in den Innenhof: Schloß Friedenstein in Gotha Foto ADM kommen kann. Heimatkreise tüs rftrjmißmblQii 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 14

hatten. Es konnte die erfreuliche Feststellung ge• Tilsit-Stadt macht werden, daß unsere Lycker Familie von Stadtvertreter: Horst MertlnelL Geschäftsstelle: Rudolf Aus den Heimatkreisen ... einem großen Gemeinschaftsgeist geprägt ist. Suttkus, Tel (04 31) 3 45 14, Gaardener Str. 6,2300 Klei 14 Allen, die zum Gelingen dieses Treffens beigetra• Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• Stadtvertretung — In Folge 9 vom 2. März haben gen haben, insbesondere dem Organisator, Paul wir die Kandidaten für die zu wählende Stadt Vertre• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Schick, sagen wir herzlichen Dank. Der Termin für tung an dieser Stelle bekanntgegeben und den Mit• das Treffen 1986 in Lübeck wird wieder rechtzeitig gliedern der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. anheim• im Ostpreußenblatt bekanntgegeben. gestellt, bis zum 12. März für einzelne Kandidaten Gegenvorschläge zu machen. Bis zum genannten Königsberg-Stadt Memel, Heydekrug, Pogegen Heimattreffen Stadtvorsitzender: Klaus WelgelL Geschäftsstelle: Rein• Zeitpunkt sind keine Gegenvorschläge eingegan• Kreisvertreter Stadt: Herbert Preuß. Land: Dr. Walter hold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr 63,5000 Köln gen. Demnach sind die nachstehenden Kandidaten 12./14. April, Elchniederung: Treffen der 30. Kartei: Tel. (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königs• Schützler. Heydekrug: Herbert Bartkus. Pogegen: Georg gemäß Ziffer 4 der Wahlordnung gewählt: Dietrich Kirchspiele Gowarten und Kreuzingen. berg, Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg Grentz. Geschäftsstelle: Telefon (04 61) 3 57 71,Twedter Bergatt, Kiel; Alfred Federmann, österrönfeld; Schaumburger Hof, Graf-Wilhelm-Stra• Mark 8, 2390 Flensburg-Mürwik Wolfram Hintz, Kiel; Gert-J. Jürgens, Lüneburg; Höhere Lehranstalt Dr. Saltzmann — Ehemalige Haupttreffen in Hamburg — Das Haupttreffen ße 22, Steinhude. Schüler/innen kommen am Sontag, 28. Juli, ab 11 Hannelore Mertineit, Kiel; Kurt Schultz, Nortorf; 28. April, Memellandkreise: Haupttreffen. der Memelländer findet am Sonntag, 28. April, ab 10 Ursula Suttkus, Kiel; Werner Szillat, Kiel; Annema• Uhr zu einem Schultreffen bei Mady Günther, Tele• Uhr (Einlaß 9 Uhr) im Curio-Haus, Rothenbaum• Curio-Haus, Rothenbaumchaussee, fon (0 40) 3 80 97 44, Palmaille 126 b (durch den Tor• rie Plagemann, Kiel. Der 1. Vorsitzende hat den ge• Hamburg. chaussee 13, statt. 10 Uhr im kleinen Saal, Parterre, samten Vorstand zur konstituierenden Sitzung am weg, rechts), 2000 Hamburg 50, zusammen. Baldige Gottesdienst mit Pastor Ulrich Scharfetter, Wriedel. 25./26. Mai, Deutschlandtreffen: Messehal• Anmeldungen erbeten. 12./13. April fristgemäß mit Angabe der Tagesord• len, Düsseldorf. 11.30 Uhr großer Saal, erster Stock, Feierstunde. Be• nung schriftlich eingeladen. Roßgärter Mittelschule — Unsere Schulgemein• grüßung und Schlußwort Herbert Preuß, Vorsitzen• schaft lädt alle Ehemaligen mit ihren Angehörigen der der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise; Ergänzung der Gesamtübersicht vom 6. April: zum Haupttreffen von Sonnabend, 27., bis Dienstag, Ansprache Uwe Greve, Journalist, Kiel; Rezitatio• Wehlau 30. April, nach 3542 Willingen (Upland) ein. Die 8. September, Johannisburg: Hauptkreis• nen und Musik. 14.30 Uhr Dia-Vortrag .725 Jahre Kreisvertreter: Rudolf Meitsch, Telefon (05 11) 32 34 08, Veranstaltung beginnt am 27. um 15 Uhr mit einem treffen. Reinoldi-Gaststätten, Dortmund. Memel", zusammengestellt und gesprochen von Körnerstraße 11, 3000 Hannover 1 Dia-Vortrag .Camping-Urlaub im Wohnmobil in Herbert Preuß, vorgeführt von Lm. Jäger. 15 Uhr Deutschlandtreffen — Haben Sie schon alles für 14./15. September, Schloßberg: Hauptkreis• Masuren". Am Sonntag (14 bis 18 Uhr Busfahrt zum großer Saal, Tanz. Eigenbeitrag 5 DM. unser Treffen in Düsseldorf vorbereitet? Mit dem treffen mit Zeltlager für Kinder und Ju• Edersee) und am Montag feiern wir im .Haus des Kirchspiel Prökuls — Landsleute aus dem Kirch• gendliche. Stadthalle, Luhdorfer Weg, Gastes". Örtliche Informationen sowie Gastgeber• Kofferpacken hat es zwar noch etwas Zeit. Aber — spiel Prökuls begegnen sich beim Deutschlandtref• haben Sie die Verabredungen mit Ihren Freunden, Winsen/L. verzeichnis bei der dortigen Kurverwaltung, auch fen der Ostpreußen zu Pfingsten in Düsseldorf in der 21 ./22. September, Wehlau: Hauptkreistref• über Telefon (0 56 32) 60 23 möglich. Wir können Bekannten und früheren Nachbarn getroffen? Heimatkreishalle für das Memelland auf dem Mes• Wenn Sie noch Adressen benötigen, wenden Sie fen. Gaststätte Haake, Bassum. mit einer guten Beteiligung rechnen. Näheres in un• segelände. Auf Wiedersehen in Düsseldorf. serem Rundbrief 1/85. Zuschriften für ehemalige sich an unsere Kreiskartei, Inge Bielitz, Reepsholt, Roßgärter Mittelschüler an Hans Zieske, Tarnowit- Neidenburg Wendilaweg 8, 2947 Friedeburg 1. Haben Sie ein Zimmer bestellt, wenn Sie schon am Sonnabend, zer Weg 12, 2000 Hamburg 70. Kreis Vertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) dem 25. Mai 1985, kommen wollen? Bestellung bei Gumbinnen Vorstädtische Oberrealschule — Mit Rücksicht 3069 54, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 Verkehrsverein der Stadt Düsseldorf, Tel. (0211) Kreis Vertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, Telefon auf das am 25. und 26. Mai in Düsseldorf, Messehal• Postamt Neidenburg — In unserem Buch .Der 3505 05, Konrad-Adenauer-Platz 12, 4000 Düssel• (05 21) 44 10 55, Wlnterberger Str. 14, 4800 Bielefeld 14 len, stattfindende Deutschlandtreffen der Ostpreu• Kreis Neidenburg/Ostpreußen im Bild" ist auf Seite dorf 1. Deutschlandtreffen — Pfingsten in Düsseldorf — ßen wird in diesem Jahr auf das sonst übliche Re• 34 das Postamt in Neidenburg abgebildet. Wer Nachdem die beiden Gumbinner Frühjahrstreffen gionaltreffen in NRW verzichtet. Alle Schulfreunde kann nähere Angaben zu diesem Postamt machen? Heimatmuseum Wehlau — Mit Beginn der war• in Berlin und Gladbeck erfolgreich verlaufen sind, aus der näheren und weiteren Umgebung werden Handelt es sich bei dem Gebäude um dasselbe, das men Jahreszeit wird mancher unserer Kreisangehö• rufen wir unsere Gumbinner aus Stadt und Land zur gebeten, recht zahlreich an dem Pfingsttreffen teil• der Postfiskus im Jahre 1907 angekauft hat, nach• rigen einen Wochenend- oder Sonntagsausflug Teilnahme am großen Deutschlandtreffen im Mes• zunehmen. Die in Düsseldorf wohnenden Vor• dem es vorher angemietet worden ist? Wer war der nach Syke zu unserem Wehlauer Heimatmuseum segelände Düsseldorf auf. Näheres im nächsten standsmitglieder werden, soweit möglich, bei der Vorbesitzer (= Verkäufer)? Ist nach 1907 — gege• machen. Darum noch einmal die folgenden Hinwei• Gumbinner Heimatbrief Nr. 58, der in Kürze er• Quartierbeschaffung behilflich sein. Meldungen an benenfalls wann? — ein Umbau, Anbau oder Neu• se. Das Museum liegt in Syke, unmittelbar an der B 6 scheint. Die Veranstaltungen finden im Messe- Werner Birkner, Vennhauser Allee 187, 4000 Düs• bau erfolgt? Landsleute, die auf diese Fragen eine auf dem Gelände des Kreisheimatmuseums Syke, Kongreß-Zentrum sowie in den Hallen 1 bis 9 statt. seldorf 12. Das Jahrestreffen der ehemaligen Schü• Antwort geben können, werden gebeten, diese dem wenn man aus Richtung Bremen kommt, am Orts• Straßenbahn ab Hauptbahnhof Nr. 718, Omnibus ler der Vorstädtischen Oberrealschule findet in die• Kreisvertreter alsbald mitzuteilen. eingang von Syke. Öffnungszeiten: Mittwoch von 14 ab Hauptbahnhof Nr. 726. Für den Gumbinner In• sem Jahr vom 4. bis 6. Oktober in Daun/Eifel statt. bis 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 10 bis 12 formationsstand, an dem alle Gumbinner Schriften, Die früher Anreisenden treffen sich im Hotel Stadt Ortelsburg Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Der Schlüssel ist im Ansichtskarten, Ortspläne, Kreiskarten, Stadtplä• Daun, wo auch die anderen Veranstaltungen Kreisvertreter: Gustav Heybowltz, Telefon (0 52 58) Hauptgebäude abzuholen. ne ausgelegt werden und für organisatorische Auf• durchgeführt werden. Freitag, 4. Oktober, traditio• 78 82, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle Hauptkreistreffen 1985 — Unser Hauptkreistref• gaben bitten wir um Meldung von Helfern an den nelles .Antrinken" mit einem oder mehreren Pill- Zum Deutschlandtreffen der Ostpreußen Pfing• fen findet am 21. und 22. September 1985 in unserem Kreisvertreter. Teilnehmerplaketten bitte wegen kallern. Sonnabend, 5. Oktober, vormittags, Jah• sten 1985 in Düsseldorf werden aus allen Teilen der Patenkreis in Bassum, Gaststätte Haake, Lange des zu erwartenden Andrangs an den Messe-Ein• reshauptversammlung, nachmittags Busfahrt zu Bundesrepublik Busse eingesetzt. Sichern Sie sich Straße 5, statt. Einzelheiten dazu demnächst. gängen schon im voraus bestellen bei Stadt Biele• den Maaren mit Besichtigung einer Glockengieße• bitte rechtzeitig ihren Busplatz. Für den Raum Pa• feld, Patenschaft Gumbinnen, Postfach 1 81, 4800 rei, abends wird bei der Festveranstaltung .Frohe derborn-Büren werden Anmeldungen in der Ge• Bielefeld 1» auch fernmündlich (05 21) 51 2718, Vorstadt" wieder eifrig das Tanzbein geschwungen. schäftsstelle des BdV, Telefon (0 52 51) 2 3681, Pi- Presse- und Verkehrsamt bei Herrn Niedermeyer. Für Sonntagvormittag ist ein Film- bzw. Dia-Vor• pinstraße 8, 4470 Paderborn, und bei Lm. Ewald Kamerad, ich rufe dich Hauptkreistreffen in Bielefeld — Wegen des trag über Ostpreußen vorgesehen. Anmeldungen Buttgereit, Telefon (052 58) 51 31, Am alten Hell• Pfingsttref fens in Düsseldorf findet das diesjährige zum Jahrestreffen an den Vorsitzenden der VOK weg 14, 4796 Salzkotten, angenommen. Gumbinner Hauptkreistreffen in Verbindung mit e.V., Werner Birkner, Vennhauser Allee 187, 4000 Kirchspiele — Mit dem Treffen der Einwohner der Salzburger Versammlung erst im Herbst am 21. Düsseldorf 12, Zimmerreservierungen bitte schrift• des Kirchspiels Mensguth am Sonntag, 31. März, in 1. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung und 22. September in Bielefeld statt. Ort des Tref• lich beim Hotel Stadt Daun, Leopoldstraße 14, 5568 der Patenstadt Herne wurde die Veranstaltungsrei• Herford — Mittwoch, 8., und Donnerstag, 9. fens ist diesmal nicht wie in den letzten Jahren die Daun/Eifel, unter Angabe des Kennworts .Königs• he der Kreisgemeinschaft Ortelsburg für 1985 ein• Mai, im Stadtgarten Schützenhof von Herford, Gesamtschule in Bielefeld-Schildesche, sondern berger Schule". geleitet. Am Sonnabend, 20. April, treffen sich die Kameradschaftstreffen der 1. (Preuß.) Nach• eine andere Gesamtschule im östlichen Stadtteil Einwohner des Kirchspiels bzw. Amtes Liebenberg richten Abteilung, Königsberg (Pr) — Kalt- Bielefeld-Stieghorst, unweit der Autobahnabfahrt Labiau zu ihrem ersten Wiedersehen nach 40 Jahren, eben• Bielefeld an der Bundesstraße 66. falls in unserer Patenstadt Herne 2 im Saalbau hof/Devau. Anfragen und Anmeldungen an Kreisvertreter: Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard Hans Robben, Telefon 0 52 21 /8 04 55, Meier• Knuttl, Tel. (04 81) 7 17 57, Naugarder Weg 6,2240 Heide Wanne-Eickel, Wilhelmstraße 26 (5 bis 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Wanne-Eickel). Es laden ein: feld 21, 4900 Herford. Heiligenbeil Deutschlandtreffen — Wir können uns schon sehr auf ein großes Wiedersehen in sieben Wochen Hildegard Mikoleit, geborene Sadlowski, Am Rott Kreisvertreter: Dr. Stegfried Pelz, Telefon (04102) 21,4515 Bad Essen, und Erich Sadlowski, Reiterwin• 6 41 31, Dörpstede 9, 2070 Großhansdorf beim Deutschlandtreffen zu Pfingsten in Düsseldorf Grenadier-Regiment 43 Insterburg freuen. Jeder, der es einrichten kann, sollte daran kel 7, 4780 Lippstadt. Bildband Kreis Heiligenbeil — Wie bereits an• Eiserne Hochzeiten — Zwei Paare aus unserer Hövelhof — Sonnabend, 11., und Sonntag, gekündigt, wird an diesem Bildband bereits seit teilnehmen. Plaketten sind zum Preis von 7 DM über unsere Geschäftsstelle zu beziehen. Für Quartier• Heimat konnten am selben Tag das seltene Fest der 12. Mai, im Hotel Spieker, Hövelhof-Riege, 9. einiger Zeit intensiv gearbeitet. Die Schriftleiterin, eisernen Hochzeit feiern: das Paar August und Otti• Kompanietreffen der 13. Kompanie des Gre• Elsa Landmann, geht davon aus, daß etwa 400 Fotos wünsche ist nur das Fremdenverkehrsamt Düssel• dorf zuständig. lie Sablotny, geborene Latza, aus Ortelsburg. Ul• nadier-Regiments 43 Insterburg. Anmeldun• aus dem Kreis Heiligenbeil in dem Bildband Auf• menstraße 7, jetzt zu erreichen über Gustav Hey- nahme finden werden. In Folge 11 des Ostpreußen• gen und Rückfragen an Arnold Stuckmann, Lotzen bowitz, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle, Telefon 0 52 57/39 48. Hölschenweg 55, 4794 blatts hatten wir einen Aufruf nach Fotos veröffent• sowie Friedrich und Auguste Parkner, geborene Kreisvertreter: Rudolf Madeya, Telefon (044 05) 8073, Hövelhof. licht, der ein sehr gutes Echo auslöste. Zahlreiche Edewechterdamm, 2908 Friesoythe Dzieranowski, aus Wiesendorf bei Ortelsburg, jetzt Landsleute sandten einzelne Bilder oder komplette Altschülertreffen der beiden Lötzener Oberschu• Frielicker Weg 59,4700 Hamm. Beide Paare schlös• Fotoalben an Elsa Landmann. Dafür möchte sich die sen am 30. März 1920 vor demselben Altar unserer Kreisgemeinschaft und Landsmännin Landmann len in Bad Pyrmont: Es bleibt bei dem Termin 26. bis 28. April. Rund 260 Ehemalige haben sich bereits unvergeßlichen Heimatkirche zu Ortelsburg den an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Einsendern Bund für eine segensreiche, lange Ehe. Leider wurde bedanken. Wir wiederholen jedoch den Aufruf angemeldet. Das angekündigte Programm ist weit• gehend vorbereitet. Schwierigkeiten bereitete es, uns nicht mitgeteilt, wer der damals amtierende Hörfunk und Fernsehen nochmals. Bitte, schicken Sie Ihre Fotos aus der Pfarrer war, der den Jubelpaaren den reichen Got• Heimat, ganz gleich von welchem Format, in wel• die Anschriftenliste der 850 Ehemaligen auf dem laufenden zu halten. Der Festausschuß entschloß tessegen für eine dauerhafte Ehe spendete. Unsere chem Zustand, von welchem Motiv an Elsa Land• Landsleute entbieten den Jubelpaaren herzliche Sonntag, 14. April, 8.15 Uhr, WDR 1: Alte mann, Rathausstraße 10, 5840 Schwerte. Geliehene sich daher zum Neudruck auf 16 DIN-A4-Seiten. Die Liste ist ab Ostern abrufbereit. Es genügt, der Grüße mit guten Wünschen für weitere Jahre in Ge• und neue Heimat in Musik und Wort. Die letz• Fotos erhalten Sie selbstverständlich nach einiger sundheit und Wohlergehen. ten Tage in Pommern. Klaus Granzow berich• Zeit zurück. schriftlichen Bestellung 3 DM in Briefmarken beizu• legen. tet über seine Vertreibung. Das Deutschlandtreffen Düsseldorf beginnt am Preußisch Holland Mittwoch, 17. April, 19 Uhr, III. Fernsehpro• Sonnabend, dem 25. Mai. Der Stand des Kreises Hei• Lyck Kreisvertreter: Bernd Hinz. Geschäftsstelle: Telefon gramm (NDR, RB, SFB): .Kein Mensch kann ligenbeil ist in Halle 2 bereits ab vormittags aufge• Kreisvertreter: Walter Mrotzek, Telefon (043 21) (0 4821) 60 32 99, Reichenstraße 23, 2210 Itzehoe baut und besetzt. Der Haupttag ist jedoch der hier russisch!" Eine Klassenfahrt in die DDR. 52 80 19, Karl-Feldmann-Straße 6, 2350 Neumünster Heimatbrief — Der 1. Heimatbrief des Kreises Reisebericht von Wolf Lindner. Pfingstsonntag. Veranstaltungsprogramme der Das Bezirkstreffen der Kreisgemeinschaft in Lü• Preußisch Holland ist inzwischen erschienen und Freitag, 19. April, 17.30 Uhr, Südfunk 2: Landsmannschaft werden im Ostpreußenblatt ver• beck war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Etwa versandt. Alle Landsleute, die ihn noch nicht erhal• öffentlicht. Wer beide Tage nach Düsseldorf kom• 250 Landsleute waren aus dem norddeutschen ten haben, sich aber dafür interessieren, bitte ich um Ostdeutschland als literarisches Faktum. men möchte und übernachten muß, sollte sofort mit Raum angereist, um auf diese Weise erneut ihre schriftliche Bestellung beim Kreisvertreter Bernd Sach- und Tagebücher, besprochen von Irm• der Quartiersuche und -buchung beginnen. Der Treue und Verbundenheit zur Heimat zu bekunden. Hinz, Matthiasstraße 38, 5030 Hürth. Für den Hei• hild Günther. Verkehrsverein Düsseldorf ist gerne behilflich. So manche liebe alte Erinnerung wurde an diesem matbriefwerden keine Beiträge erhoben, die Finan• Sonntag, 21. April, 7.05 Uhr, Südfunk 1: Kreistreffen in Burgdorf — Es wird mit einem Tag wachgerufen. Einige Landsleute scheuten die zierung erfolgt durch Spenden der Landsleute. Wem Gott will rechte Gunst erweisen. Der sehr großen Zuspruch gerechnet. Aufgrund von Entfernung von mehreren hundert Kilometern Deutschlandtreffen der Ostpreußen — Das große zahlreichen Sonderveranstaltungen, von durchge• Dresdner Kreuzchor sing volkstümliche Lie• nicht. Lm. Paul Schick eröffnete das Treffen und be• Treffen, an dem die Ostpreußen alle drei Jahre zu der. führten Sondertreffen und Wahlen zum Heiligen- grüßte die Landsleute herzlich. Nach einigen ge• Pfingsten zusammenkommen, findet in diesem Jahr beiler Kreistag, erwartet der Kreisausschuß fast sanglichen Darbietungen überbrachte Kreisvertre• am 25./26. Mai auf dem Messegelände in Düsseldorf Sonntag, 21. April, 8.15 Uhr, WDR 1: Alte 2000 Besucher. Bitte, buchen Sie schon heute Ihr ter Walter Mrotzek die Grüße der Kreisgemein• statt. Jeder möchte an diesen Tagen möglichst viele und neue Heimat in Musik und Wort. Ideolo• Quartier in Burgdorf und Umgebung. Wenden Sie schaft und machte auf den in Vorbereitung befindli• Heimatfreunde wiedersehen; verabreden Sie sich gie statt Geschichte. DDR-Lexikon verdrängt sich an das Verkehrsamt der Stadt Burgdorf, Post• chen Bildband von Stadt und Kreis Lyck aufmerk• schon heute und bringen Sie noch abseitsstehende die Vergangenheit, von Jörg Büke. fach 2 29, 3167 Burgdorf. sam. Der verstorbenen Landsleute wurde durch Bekannte, Kinder und Enkel mit zu diesem großen Freitag, 26. April, 21.15 Uhr, III. Fernseh• eine Schweigeminute gedacht. Nach weiteren Ge• Familientreffen. Festabzeichen können bei der Ge• programm (NDR, RB, SFB): Niemand ist ver• sangseinlagen der Chorgemeinschaft Lübeck- schäftsstelle im Vorverkauf bestellt werden (Ein• gessen. Die Sowjetunion feiert den Sieg, von Johannisburg Brandenbaum unter der Leitung von Peter Fülber zelpreis 7 DM). Einzelheiten, nähere Hinweise und Peter Bauer. Kreisvertreter: Gerhard Wippich. Kartelstelle: Waltz- folgte der Dia-Vortrag .Masuren — Begegnung mit Informationen zum Deutschlandtreffen gibt die LO straße 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha der Vergangenheit", dargeboten von Lm. Gerd Beis- in den wöchentlich erscheinenden Ausgaben unse• Sonnabend, 27. April, 21.35 Uhr, Rias II: Thomsen, Fasanen weg 14, 7012 Fellbach sert. Die Qualität der Aufnahmen und die Motiv• res Ostpreußenblatts bekannt. .Theresienstadt 1945". Stationen einer Ver• Das zweite Treffen der Lupker findet am Wo• wahl waren hervorragend. Mit dem gemeinsam ge• Das Hauptkreistreffen der Kreis;." m

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in Erinnerungsfoto 536

Hamburg te der „Mitte- bis Endfünziger" — wie sich Rudat Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Teiefon selbst vorstellte — ein recht anschauliches Pro• (0 40) 5 51 22 02. Gotenweg 16, 2000 Hamburg 61 gramm. Er gab jeweils Erläuterungen zu den Lie• dern sowie zu dem Trachtenkleid mit den Bern• steinknöpfen. Mit einer reichhaltig gedeckten Kaf• Sonnabend feetafel wurde die Frauengruppe empfangen. 20. April 1985 Malente-Gremsmühlen: Freitag, 26. April, 16.30 Frühlingsfest der Landesgruppe Uhr, Hotel „Deutsches Haus", Bahnhofstraße 71, 17.30 Uhr heimatlicher Nachmittag mit dem Thema: „Rund im Curio-Haus, großer Saal um das Kurische Haff — eine Reise in die Vergan• Rothenbaumchaussee 13 genheit mit zahlreichen Dia-Bildern aus der Ge• Einen Strauß bunter Melodien aus Oper — genwart". Referent: Dr. Walter Schützler. — Die Operette und Musical — Schlager und Ever• vergangene heimatliche Veranstaltung, die mit greens bietet das Ensemble der einem Königsberger Fleck-Essen verbunden war, Mosaik-Show Hamburg hatte einen guten Besuch zu verzeichnen und verlief Gesamtleitung: Isabella Schröder, musikali• sehr harmonisch. Hildegard Papke und Margarete sche Leitung Wolfgang Rönne; Conferencier Skubsch trugen Gedichte und Erzählungen zum Wolfgang Kraus. Weitere Mitwirkende: Teil in ostpreußischem Platt vor, die bald alle Ostpreußenchor Hamburg unter Leitung schnell in eine heimatliche Stimmung brachten. Die von Frau Lehmann-Gruver; Ostpreußischer musikalische Untermalung auf der Hammond-Or- Volkstanzkreis Schönwalde unter Leitung gel erfolgte durch Günter Schmidt. Vorsitzender Dr. Poehlmann Lyzeum Tilsit — Die Haare oft streng zurückgekemmt und mit einer Schleife von Frau Giese; Tanzgruppe des Eidelstedter Schützler, der sich bei der Begrüßung besonders Sportvereins mit Schautänzen um die Jahr• über die zahlreich erschienenen Gäste, die nicht geschmückt — ein vertrautes Bild aus vergangenen Tagen. Für dieses Gruppenfoto, hundertwende. Mitglieder der Gruppe waren, erfreut zeigte, wies eingesandt von Elfriede Kube, geborene Krüger, haben sich Schülerinnen der Klasse II b Zum Tanz spielt die Kapelle der Mosaik- auf die nächsten Veranstaltungen hin und erwähnte des Poehlmann Lyzeums Tilsit „in Positur" gesetzt. Es entstand 1920 mit (von links nach Show. Karten im Vorverkauf zum Preis von dabei besonders das Deutschlandtreffen der Ost• rechts) in der oberen Reihe: Margarete Warstat, Elisabeth Igel, Gertrud Boywidt, Ruth preußen zu Pfingsten in Düsseldorf. Er bat recht 18 DM (Abendkasse 20 DM) bei den einzel• Dressel, Hilde Rosenfeld, Anna Biese, Margarete Engler, Elfriede Krüger. Mittlere zahlreich daran teilzunehmen. Anmeldungen für nen Gruppen, bei Jutta Franssen, Telefon Reihe: Benita Busch, Editha Maaß, Frida Malinski, Eva Awischus, Renate Schulz, Hed• (0 40) 6 93 62 31, und beim Ostpreußenblatt, die Fahrt mit dem eingesetzten Reisebus sollten wig Engerl, Lilli Ewert, Ruth Killat, Ida Besemer. Untere Reihe: Lotte Sperling, Lotte Parkallee 86 (Dorothea Sahmel). möglichst umgehend fernmündlich bei Frau Haase in Lübbersdorf bei Oldenburg oder bei ihm selbst Schweinberger, Eva Zarbock, H. Beister, Hilde Schienther, Hedwig von Wronski. Es erfolgen. handelt sich um Schülerinnen der Jahrgänge 1903/1904. Einsendungen unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 536" an die Redaktion des Ostpreußenblatts, Postfach Riepsdorf — Die Gruppeeröffnete ihr Kulturpro• gramm mit einer Einladung zu einem Streifzug 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir gern an die Einsenderin weiter. sd BEZIRKSGRUPPEN durch Vergangenheit und Gegenwart des nördli• Bergedorf — Mittwoch, 17. April, Treffen 10.15 chen Ostpreußens mit zahlreichen Dias dieser ein• Uhr, Bahnhof (Ausgang Lohbrügge), Wanderung zigartigen Landschaft. Dr. Walter Schützler, selbst Northeim — Sonntag, 26. Mai, Busfahrt zum Bochum — Sonnabend, 13. April, 16 Uhr, Ost• nach Reinbek/Silk/Aumühle. Senioren- oder Fahr• einmal im Memelland zuhause, verstand es wun• Deutschlandtreffen in Düsseldorf. Den Landsleuten deutsche Heimatstube, Neustraße 5 (Nähe Haupt• karte mitbringen. derbar, den Besuchern dieser Veranstaltung die Pro• aus Northeim bietet sich die Gelegenheit einer Ge• bahnhof), Brauchtumsfeier mit Ratespiel. Für die Fuhlsbüttel/Langenhorn — Dienstag, 16. April, bleme dieses Grenzgebietes an Litauen über Jahr• sellschaftsfahrt. Die Fahrt wird von der Kreisgruppe Busfahrt im Juni werden Anmeldungen entgegen• 15.30 Uhr, Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter hunderte hinweg zu veranschaulichen. Dann führte Göttingen geplant. Der Reisebus wird ab Northeim genommen. Landstraße 41 (U-Bahn Langenhorn-Markt), 2000 er mit seinen Bildern von Schmalleninken die gestartet. Interessenten wollen sich bitte zwecks Detmold — Sonnabend, 13. April, 15 Uhr, Stadt• Hamburg 62, Monatszusammenkunft mit einem Memel entlang bis sie sich in Ruß und Gilge teilt. weiterer Information mit Lm. Bruno Butsch, Telefon halle, Heimatabend mit einem Vortrag von Lm. Lichtbildervortrag von Lm. Leites mit dem Thema: Wie der Riepsdorfer Bürgermeister, von Zitzewitz, (0 55 51) 86 43, Friedrich-List-Straße 1, in Verbin• Weichbrodt „Johanna Wolff, Schriftstellerin aus „Nördliches Ostpreußen im Frühjahr 1981, nach in seinem Schlußwort hervorhob, verdankt die klei• dung setzen, damit ein entsprechender Bus gemie• Tilsit". dem „Stern"-Artikel Nr. 44 von 1981". ne Gemeinde diese Vorträge ihrem unermüdlich tet werden kann. Dortmund — Montag, 15. April, 14.30 Uhr, Harburg/Wilhelmsburg — Montag, 29. April, rührigen und aktiven Vorsitzenden der Gruppe im Peine — Freitag, 19. April, 20 Uhr, Galerie am Stimmgabel, Wilhelmstraße 23, Treffen der Frau• 19.30 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Harburg, BdV, Bruno Adeberg, aus Koselau. Harzberg, bei Landsmännin Göbel, Kastanienallee engruppe. Bremer Straße 307, Heimatabend. 26, Lönsabend. Getränke und belegte Brötchen Düsseldorf — Donnerstag, 18. April, 15 Uhr, HdO, Niedersachsen werden zum Verkauf angeboten. — Sonntag, 28. Eichendorff-Saal, Dokumentarfilm „Zwischen Haff HEIMATKREISGRUPPEN Vorsitzender: Ernst Rohde. Nord: Werner Hoff mann, April, U Uhr, Schützenhaus, Braunschweig, Groß• und Meer — Erinnerungen an Ostpommern". Ein• Sensburg — Sonntag, 28. April, 15 Uhr, Polizei- Telefon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. veranstaltung „40 Jahre Vertreibung". Abfahrt vom tritt frei. Sportheim, Sternschanze 4, 2000 Hamburg 6, April• Süd: Ernst Rohde, Telefon (0 53 21/2 3950), Hubertus- Busbahnhof Peine 10 Uhr. Anmeldungen bis zum 27. Gladbeck — Sonnabend, 20. April, 19 Uhr, Kol- treffen mit kleiner Überraschung zum Frühlingsan• weg 45, 3380 Goslar. Weser-Ems: Fredi Jost, Telefon April im City Reisebüro am Bahnhof. Die Kosten für pinghaus bei Lm. Gerd Schäfer, Monatsversamm• fang. Der Termin mußte vom 21. auf den 28. April (05431) 35 17, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück den Bus übernimmt die Verbandskasse. Mittags lung mit einem Diavortrag über die Heimat. — 25. verlegt werden. Achemer/Hesepe — Sonntag, 26. Mai, Busfahrt wird Erbsensuppe gereicht, anschließend Fahrt und 26. Mai, Busfahrt zum Deutschlandtreffen in zum Deutschlandtreffen. Nähere Einzelheiten er• zum Kaffeetrinken. Düsseldorf. Die Fahrtkosten für den Bus von Glad• FRAUENGRUPPEN fahren die Mitglieder durch Rundschreiben. An• Scheeßel — Der traditionelle Frühlingsabend beck nach Düsseldorf betragen 7 DM. Die Teilneh• Hamm/Horn — Montag, 15. April, 15 Uhr, Ro• meldungen nimmt ab sofort Vorsitzender Herbert wurde umrahmt vom Ostdeutschen Singkreis unter merplaketten vom Preis zu 7 DM, die zum Eintritt senburg, Zusammenkunft. Podszuweit, Telefon (0 54 61) 56 57,4551 Bramsche- Leitung von Horst Stanullo mit Frühlingsliedern. aller Veranstaltungen berechtigen, werden durch Hesepe, Alexanderplatz 1, entgegen. Margot Harmsen hatte für österlichen Tisch• die Kassierer angeboten. Die Abfahrt ist Sonntag, Bremen Dinklage/Lohne — Sonntag, 26. Mai, Busfahrt schmuck gesorgt. Nach der Begrüßung durch Vor• 26. Mai, 8.30 Uhr, ab Reisebusse Oberhof. zum Deutschlantreffen in Düsseldorf ab Quaken• Vorsitzender der Landesgruppe: Gerhard Prengel, Tel. sitzenden Ewald Linow wies Geschäftsführer Horst Hagen — Herbert Gell, seit 11 Jahren Vorsitzen• (0 42 21) 7 26 06, Alter Postweg 51, 2805 Stuhr-Varrel brück. Abfahrt 6.30 Uhr Petruskirche in der Neu• Stanullo nochmals auf das Deutschlandtreffen in stadt. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt 25 DM. An• der der Ostpreußen in Hagen, wurde mit dem silber• Bremen — Memellandgruppe: Sonnabend, 20. Düsseldorf hin. Helga Lau berichtete von ihrer nen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Hans Wolfgang April, 15.30 Uhr, im „Deutschen Haus" gemütlicher meldungen ab sofort beim Vorsitzenden von Nordlandreise. Einen breiteren Raum nahm die Weser/Ems, Fredi Jost, Telefon (0 54 31) 35 17,4570 Härtung zeigte in seinem Film von den Veranstal• Nachmittag bei Kaffee und Kuchen. Gezeigt werden Aussprache um die vor einem Monat durchgeführte tungen und Ausflügen des Jahres 1984, wie aktiv die zwei Dia-Vorträge: 1978, eine Fahrt nach Ostpreu• Quakenbrück, Hasestraße 60. Bei ihm sind auch die Ausstellung ein. Kulturreferentin Irmgard Cordes Teilnehmerplaketten erhältlich. Kreisgruppe gewesen ist. Die Wahlen erbrachten ßen und ein Dia-Vortrag über die Kurische Nehrung eröffnete die Debatte. Anläßlich Flucht und Ver• folgendes Ergebnis: Vorsitzender Herbert Gell, Emstekerfeld — Die Bundesgeschäftsführung und das Kurische Haff. Gleichzeitig wird die Fahrt treibung vor 40 Jahren hatte der Vorstand zusam• stellvertretender Vorsitzender Wolfgang Härtung, der Landsmannschaft Ostpreußen teilt mit, daß der nach Mannheim im September besprochen, Fahr• men mit einer Arbeitsgruppe eine große Dokumen• Kassiererin Anni Kuhnke, Stellvertreter Werner Preis für die Teilnehmerplakette für das Deutsch• preis, Unterkunft usw. tation vorbereitet, die mit Unterstützung des Hei• Fritz, Schriftführer Horst Tuguntke, Stellvertreter landtreffen in Düsseldorf 7 DM beträgt. Vorzugsprei• matvereins im Kunstgewerbehaus vom Meyerhof Fred Bast, Kulturwartin Vera Gelleszat, Stellvertre• se wie fälschlich in Folge 12 angegeben, sind nicht zu sehen war. Der Kreisvertreter von Labiau Hans ter Erich Rexa, Pressewart Hans Rossmann, Kultur• Schleswig-Holstein möglich. Terner, Rotenburg, hatte wesentlichen Anteil an beiräte: Alfred Dörfer, Reinhard Bethke, Kar! Wol• Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge• Fürstenau — Bei stattlichem Besuch beging die der Erstellung und Durchführung dieses Vorha• ter, Otto Wohlgemuth, Hildegard Härtung. Kas• schäftsstelle: Telefon (04 31) 55 3811, Wilhelmlnen- Gruppe den Auftakt zum 30jährigen Bestehen. bens. Ein Großteil der gezeigten Stücke stammte straße 47/49, 2300 Kiel senprüfer Betti Thies, Meta Piekert. Frauenarbeit: Nach gemeinsamer Kaffeetafel konnte Vorsitzen• aus seinem Privatarchiv. In einem gesonderten Bei• Hildegard Härtung. Für 20jährige Mitgliedschaft Bad Oldesloe — Zur Jahreshauptversammlung der Walter Eschment den Vorsitzenden von We• trag wird Hans Terner über diese Ausstellung be• wurde Rosemarie Seefeld und für 30jährige Mit• konnte Vorsitzender G. Bohl Mitglieder und Gäste ser/Ems, Fredi Jost, begrüßen, der die Fürstenauer richten. gliedschaft wurden Ursula Pohris und Margarete Gruppe gegründet hatte und zum Leitwort des Jah• begrüßen. Nach der Tagesordnung und den Wah• Stade — Dienstag, 16. April, 15.30 Uhr, Schiefe Krause geehrt. res „Treue zu Deutschland — 40 Jahre nach Krieg, len, die den bestehenden Vorstand weiter im Amt Straße 2, Literaturstunde beim BdV mit Kaffeetrin• Vertreibung und Teilung" sprach. Lieselotte Ulmer, Herford — Sonnabend, 13. April, 14.45 Uhr, klei• bestätigten, stand das traditionelle Fleckessen auf ken und Singen. dem Programm. Die Bad Oldesloer Firma K. Peters Quakenbrück, beeindruckte in dem von ihr persön• ner Saal, Stadtgarten-Schützenhof, Frühlingsver• KG hatte mit Unterstützung von Damen der lands• lich gedrehten Film im September 1984 über Ost• Nor drhein- Westfalen anstaltung und kultureller Nachmittag mit der sin• preußen. Die aktive Geschäftsführerin Lisbeth genden und musizierenden Familie Mönch sowie mannschaftlichen Gruppe die Zubereitung über• Vors. der Landesgruppe: Alfred MikolelL Geschäftsstel• Gunia konnte in ihrem Tätigkeitsbericht einen er• der Riesengebirgs-Trachtengruppe und der Lan- nommen. Wie „Kenner" und der Verzehr an Portio• le: Tel. (02 11) 3957 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf freulichen Kassenbestand verzeichnen. Das Jubi• des-Spiel- und Trachtengruppe Thüringen. Zu Be• nen bestätigten, war die Zubereitung gelungen. Bielefeld — In der ersten gut besuchten „Schab- läum zum 30jährigen Bestehen soll im Spätherbst ginn der Veranstaltung findet ein gemeinsames Kaf• EuUn/Timmendorfer Strand — Auf der Jahres• berstunde" wurde ein Lichtbildervortrag mit dem hauptversammlung und der Arbeitstagung begrüß• begangen werden. feetrinken statt. Eintritt 4 DM. Der vorgesehene Thema „Landschaft zwischen Haff und Memel" ge• Tanzabend findet nicht statt. — Sonnabend, 20. te Vorsitzender Dr. Walter Schützler, Malente, die Hannoversch Münden — Freitag, 12. April, 15 zeigt. Reges Interesse fand auch der anläßlich der Erschienenen. Im Mittelpunkt stand ein Diavortrag April, 8 Uhr, Tagesausflug nach Münster-Wolbeck Uhr, Gasthaus Zum Weserstein, Veranstaltung mit 20jährigen Wiederkehr ihres Todestages durchge• zur Besichtigung des Westpreußischen Landesmu• der Landesfrauenreferentin Hilde Michalski „Ost• gemeinsamer Kaffeetafel. Gastredner Willi Schar- führte „Agnes-Miegel-Abend" über ihr Leben und seums mit Führung und Vortrag sowie einem ge• deutsche zentrale Kultur- und Gedenkstätten der loff zeigt Aufnahmen über „Königsberg/Preußen Werk anhand von Dias mit einer Textgestaltung meinsamen Mittagessen und Besichtigung weiterer Bundesrepublik". Zur Einführung berichtete sie und den nördlichen Teil von Ostpreußen". Gleich• von Dr. Elisabeth Römer. In der Frauengruppe be• Sehenswürdigkeiten in Münster. Der Fahrpreis be• über die deutsche Kulturlandschaft. Die gezeigten zeitig besteht die Möglichkeit, sicbzu einer Busfahrt richtete Frau Heinke Braß mit Dias über eine Ost• trägt 16 DM. Bilder, besonders aus den Kulturzentren in Schloß am Sonntag, 26. Mai, zum Deutschlandtreffen in preußenreise. Im Rahmen einer besonderen Zu• Wolbeck, Schloß Ellingen, vieler Heimatstuben Düsseldorf anzumelden. Ferner kann die Teilneh• sammenkunft mit allen Helfern während der Ost• Krefeld — Auf der Jahreshauptversammlung und Gedenkstätten fanden ungeteilten Beilall. Im merplakette erworben werden. deutschen Kulturwochen in Bielefeld wurden bei hielt Vorsitzender Fritz Lerbs ein Kurzreferat über das Thema „40 Jahre Vertreibung". Hierbei gedach• Rahmen einer sich anschließenden regen Anspra• Leer — Sonnabend, 5. Oktober, Haus der Tanz• einer gemeinsamen Kaffeetafel und in Anwesen• te er besonders der Tapferkeit der Frauen während che verwies der Vorsitzende auf die Notwendigkeit kunst, Großveranstaltung für alle ostpreußischen heit des Vorsitzenden der Kreisvereinigung der der Flucht. Dem Vorstand wurde Entlastung erteilt. nicht nur auf kulturelle Leistungen, sondern auch Gruppen im Bereich Weser/Ems. Im Mittelpunkt ostdeutschen landsmannschaftlichen Gruppen in Schatzmeister Bansleben wurde verabschiedet, da auf den völkerrechtlichen Status der Bundesrepu• der Veranstaltung steht ein internationales Tanz• Bielefeld, Dr. Eckart von Wallenberg, folgende Mit• er krankheitshalber sein Amt nicht weiter wahr• blik, besonders die Jugendlichen, hinzuweisen. Er turnier in Standardtänzen um den Pokal des Ost• glieder für langjährige Mitgliedschaft mit Treueur• nehmen kann. Der Vorsitzende dankte ihm für seine übergab dazu ein Faltblatt „Rechtverwahrung der preußenblatts. kunden und Anstecknadeln geehrt: Margarethe langjährige einwandfreie Arbeit. Neu-bzw. wieder• Ostpreußen". Lehrte — 25. und 26. Mai, Busfahrt zum Deutsch• Kammer, Emma Bieber, Elsa von Glembotzki, Char• lotte d'Heureuse, Gisela Meyer, Walter Pokojewski, gewählt wurden: Vorsitzender und Kulturreferent Heide — Die Frauengruppe stattete dem Prop- landtreffen in Düsseldorf. Abfahrt: Lehrte 7.30 Uhr Reinhard Ulonska, Walter Schmidtke, Maria Strei• Fritz Lerbs, Stellvertreter Walter Ambrassat, stei-Alters- und Pflegeheim einen frühlingshaften Bahnhof, Poststraße; Ahlten 8.10 Uhr, Haus der cher, Wanda Wiemer, Helene Goerke, Kurt Pion- Schatzmeister Klaus Taraschewski, Schriftführer Besuch ab. Sie hatte für jeden Heimbewohner einen Feuerwehr; Hannover 8.40 Uhr vom Busbahnhof. tek, Heinz Dworak, Irma-Johanna Jurgschat, Kon• Richard Gobin, Sozialreferent Ruth Kiesenthal, kloinen Blumengruß mitgebracht. Zur Gestaltung Züge aus Richtung Celle-Burgdorf an Lehrte 7.20 rad Moldehn, Barbe Bertuleit, Martha Szillat, Benno Pressereferent Hans Köder, stellvertretender Kul• des Nachmittags hatte Klaus Rudat einen bunten Uhr, aus Richtung Wolfsburg an Lehrte 7.27 Uhr, aus Thomas, Johannes Ryba, Franz Bludau, Alma Goe- turreferent Heinz Neumann, stellvertretender Strauß von Frühlingsliedern zusammengestellt und Richtung Hehnstedt-Braunschweig an Lehrte 7.33 bel, Herbert Koitka, Ella Truschkat, August Wiec- Schriftführer Horst Zobel, Beisitzer Fritz Schmidt, die Volkstanzgruppe zeigte einige ihrer Tanze. Uhr, Zusteigemöglichkeit in Hannover. Fahrpreis zorek, Magda Bachler, Lieselotte Bilau, Gertrud Rei• Herbert Ambrassat, Elisabeth Jakobs. Zum Schluß Auch für die Heimbewohner, die nur akustisch mit Übernachtung und Frühstück sowie Teilneh• ter und Werner Passauer. den Besuch der Gruppe miterleben konnten, mach• merplakette 80 DM. Fortsetzung auf Seite 17 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 16 Allgemeines £>05 £fipnufirnblail

Von Mensch zu Mensch Er gründete in Braunsberg das Jesuitenkloster Stanislaus Hosius, Kardinal und Bischof von Ermland, war das Thema der 72. Preußischen Tafelrunde

Herbert Todtenhaupt (72), der sich seit 1949 in Pforzheim — Die 72. Preußische Tafelrunde ren lateinische Gedichte, und studierte in Dies europäische Bewußtsein als gemein• der Vertriebenenarbeit im Pforzheimer Panorama-Saal, die diesmal Krakau, Padua und Bologna, zusammen mit same abendländische Gesinnung verlangt bewährt, wurde vom als bedeutende Persönlichkeit aus dem Land dem späteren Papst Gregor XIII., der den gre• jene Toleranz, wie sie in Preußen geübt wurde, Bund der Vertriebenen, zwischen Memel und Weichsel den in Krakau gorischen Kalender einführte. Er bekam Dom• wie sie für einen gerechten deutsch-polni• Landesverband Nord• als Sohn eines Pforzheimer Goldschmieds ge• herrenstellen in Krakau und Frauenburg, 1540 schen Ausgleich notwendig ist und wie sie bei rhein-Westfalen, mit der borenen Kardinal und Bischof von Ermland, die Priesterweihe und wurde elf Jahre später Referent und Zuhörern, die überwiegend nicht Ernst-Moritz-Arndt-Pla• Stanislaus Hosius, zum Thema hatte, wurde Bischof im Ermland, auch ohne Indigenat, also katholisch waren, wohltuenden Ausdruck kette ausgezeichnet. durch den Vortrag des Geistlichen Rates Mon- ohne in Preußen geboren zu sein. Er wurde der fand. Dafür, für seine Lobeshymne auf Ost• Seinen Verdiensten um signore Ullrich zu einem eindrucksvollen bedeutendste ermländische Kirchenfürst preußen und für diesen aufschlußreichen, ge- Heimat und Recht wurde damit eine Ereignis. Neben dem Vortragenden konnte überhaupt, der dies Bistum trotz der Säkulari• schichtsträchtigen Vortrag dankten dem hohe Anerkennung zuteil. Das goldene der Kreis- und Landesvorsitzende in der LO, sation ringsum dem Katholizismus erhielt Monsignore seine Zuhörer mit anhaltendem Ehrenzeichen der Westpreußen, die Eh• Werner Buxa, Abgeordnete, Bürgermeister und als eifriger Verfechter der Gegenreforma• Beifall und der Vorsitzende mit herzlichen rennadel in Silber der Gruppe Waltrop und Stadträte, Vertreter großer Verbände und tion in Polen auch diesem Land die katholische Worten und Dankesgaben. bx und die Ehrennadel mit Lorbeerkranz in Vereine und befreundete Landsmannschaften Kirche als einzige und beherrschende Macht Gold der LOW-Kreisgruppe Reckling• im Bund der Vertriebenen begrüßen sowie durchsetzte, was bis heute nachwirkt. hausen, deren Ehrenvorsitzender er Gäste aus Mitteldeutschland und England. heute ist, sind vorausgegangene Ehrun• Dieser asketische, glaubensstarke, hoch ge• bildete Mann gründete in dem ostpreußischen gen für den seit 1977 im Ruhestand le• Mit der ostpreußischen Getränkespezialität Osteroder Kirchen benden Herbert Todtenhaupt. Er wurde Braunsberg das Jesuitenkolleg und das päpst• „Kosakenkaffee" wurden zugleich Grüße des liche Priesterseminar (Lyzeum Hosianum), lei• am 1. August 1912 in Uderwangen, Kreis Landesbeauftragten für Vertriebene, des Preußisch Eylau, geboren, wo seine tete das Trienter Konzil, schrieb unter ande• Oberbürgermeisters, des Standortältesten, rem sein Hauptwerk „Confessio fidei catolo- Eltern ein 500 Morgen großes Gut be• von Stadträten und anderen verhinderten Gä• wirtschafteten. Nach dem Besuch der cae christiana", wurde als Nuntius in Wien und sten übermittelt und an mit Kerzen- und als königlicher Gesandter am Hof Karl V. in Hindenburg-Oberrealschule Königsberg Tischkarten geschmückter Tafel Geflügelbra• (Pr) absolvierte er 1933/34 die Landwirt• Prag tätig und war zuletzt Großpenitent im Va• ten mit Rotkohl nach heimischen Rezepten tikan in Rom. Dort starb er 1579. Das polnische schaftsschule in Insterburg. Als land• serviert. Dabei war der Hinweis angebracht wirtschaftlicher Beamter war er mehrere „Hosianum" in Rom erinnert noch heute an auf die einst hervorragenden Leistungen der ihn. Jahre auf verschiedenen ostpreußi• ostpreußischen Geflügelzüchter, die als erste schen Gütern tätig und bestand 1938 auf in Deutschland ein Hühnerzuchtbuch einführ• Monsignore Ullrich verstand es in seiner le• der Höheren Landbauschule in Elbing ten, eine wirtschaftliche Norm für die Hühner• bendigen, mit kritischen Vergleichen zu unse• seine Prüfung zum Agraringenieur haltung begründeten und die älteste deutsche rer Zeit und durch bisweilen humorigen Be• (grad.). Wehrdienst, russische Kriegsge• landwirtschaftliche Zeitung „Georgine" lasen, merkungen durchsetzten Vortrag sehr aktuel• Katholische Kirche Evangelische Kirche fangenschaft, aus der er fliehen konnte, die seit 1824 in Königsberg erschien. le, zeitnahe Beziehungen herzustellen, wes• und ein Einsatz 1945 in Italien, folgten. halb wiederholt Beifall seine Ausführungen Infolge einer fehlerhaften Bildbeschriftung Seine Familie fand Herbert Todten• unterbrach. In Kardinal Hosius ist durch sein wurde die in Folge 9 vom 2. März auf Seite 19 haupt in Poggensee, Herzogtum Lauen• deutsches Wesen, seine preußische Bindung abgebildete Kirche in Osterode als evangeli• burg, wieder. 1951 gelangte ernach Wal• Jahrhunderte alter Brückenpfeiler und polnische Erziehung beispielhaft deutsch• sche Kirche bezeichnet. Das stimmt nicht. Das trop. Dort arbeitete er zunächst im Tief• polnische Art auf europäische Weise verbun• abgebildete Gotteshaus zeigte die katholische Monsignore Ullrich begann seinen fesseln• bau und später im öffentlichen Dienst. den. Kirche von Osterode in Ostpreußen. Seit nunmehr 26 Jahren ist Todtenhaupt den Vortrag mit einem Treuebekenntnis zu Mitglied im Bund der Vertriebenen und Ostpreußen und mit einer Liebeserklärung an war 1959 Mitbegründer des BdV-Kreis- seine Menschen aus dem Erleben des Krieges verbands Recklinghausen. In den fol• in diesem Land bis zu seiner Verwundung in genden Jahren wirkte er in mehreren Gotenhafen und durch seine Betreuung der Pftr gratulieren — . land$mannschaftlichen Gruppen, mehr• ostpreußischen Flüchtlinge in den dänischen mals auch als Vorsitzender. In diesem Lagern. Ehe er seinen Vortrag begann, beklag• ——;—: :—T— ' ! Amt war er von 1965 bis 1984 für den te er die herrschende Unkenntnis,übtet dies r^rtseTzuriJTVöh "Seite' T4~" ~ ' '' zum 70. Geburtstag Kreisbeirat für Vertriebenen- und Land als Jahrhunderte alten Brückenpfeiler Petereit, Victor, aus Sprosserweide (Groß Karze• Flüchtlingsfragen und in demselben abendländischer, deutscher Kultur und Wis• Arndt, Berta, geb. Ewert, aus Eisenberg, Grünau und wischken), Kreis Elchniederung, jetzt 113 Gar• Heiligenbeil, Baderstraße 10, jetzt Alte Zollstra• Zeitraum Mitglied des Bezirksvertrie- senschaft und einen Hort festen Gottes• net Eve., Toronto Ontario M6GIV6/Kanada, am glaubens. Der Pforzheimer Goldschmied Hose ße 10, 7640 Kehl, am 12. April benenbeirats der Regierung in Münster. 19. April 12 Jahre gehörte er als Mitglied dem Ku• (oder Hos) zog in die polnische Krönungsstadt Berthold, Ruth, geb. Karpinski, Oberlehrerin i. R., ratorium Unteilbares Deutschland an. Krakau, heiratete seine gleichfalls deutsch Przygodda, Anna, geb. Dorin, aus Groß Leschienen, aus Alt Keykuth, Kreis Ortelsburg, jetzt Posener Kreis Ortelsburg, jetzt Schönbergstraße 24,4270 Straße 2, 2400 Lübeck, am 21. April Herbert Todtenhaupt, der in Haltern sprechende Frau Anna, die ihm drei Söhne Dorsten, am 18. April lebt, ist Ehrenvorsitzender der LOW- (Johann, Ulrich und Stanislaus) schenkte, ge• Borowy, Gertrud, aus Auersberg, Kreis Lyck, jetzt Wiechert, Ilse, aus Angerapp, jetzt Eichenweg, 2150 An der Wätering 6, 2840 Diepholz, am 21. April Kreisgruppe Recklinghausen und Mit• langte alsbald zu hohem Ansehen und wurde Buxtehude, am 7. April glied im Kreistag seines Heimatkreises Verwalter von Schloß und Stadt Wilna. Dobat, Charlotte, geb. Affeldt, aus Allenstein, Her- Preußisch Eylau. Wochnowski, Emma, geb. Wodzich, aus Altkir• mann-Göring-Straße 31, jetzt Ruppenhahn 32, Sein begabter Sohn Stanislaus besuchte die chen, Kreis Ortelsburg, jetzt Otto-Brenner-Stra- 5980 Werdohl, am 14. April Lateinschule, schrieb schon mit vierzehn Jah• ße 19, am 21. April Eisenblätter, Gertrud, aus Steinbeck, Kreis Königs• berg-Land, jetzt Aukammallee 27, 6200 Wies• baden, am 16. April Hönke, Josef, aus Seeburg, Kreis Rößel, Poststraße 15, jetzt Heidestraße 114, 5840 Schwerte, am 18. April „Immenser Beitrag zur inneren Stabilität" Kaminski, Emma, geb. Olschewski, aus Hohenstein, Kreis Osterode, jetzt Wilhelmstraße 11, 5787 Olsberg, am 14. April Landesversammlung des BdV Bayern — Sozialminister Neubauer fordert Solidarität mit Vertriebenen Kammer, Ida, aus Kreis Gumbinnen, jetzt Garten• straße 54, 1000 Berlin 65, am 18. April München — Im Vorfeld der bevorstehen• Darüber hinaus wies Neubauer auf „die züglich der Ostgebiete sei vollkommen über• Kiwitt, Anton, aus Kobulten, Kreis Ortelsburg, jetzt den Vertriebenentreffen in der Bundesrepu• Mehrheit unserer Landsleute in der DDR" hin, flüssig. Zum anstehenden 40. Jahrestag der Schmachtendorfer Straße 131, 4200 Oberhau• sen 14, am 19. April blik Deutschland sehen sich die linken Fern• die in der Bundesrepublik die Grundlage ihrer Kapitulation meinte der Abgeordnete, die Ge• sehanstalten und Zeitungsredaktionen, die Hoffnung auf ein wiedervereinigtes Deutsch• schichte dürfe nicht einseitig aufgerollt wer• Knektles, Erich, aus Annuschen, Kreis Pogegen, bisher die Landsmanschaften und Flüchtlings• land sehe. Außerdem forderte er mehr Solida• den. „Es muß das Bewußtsein geschaffen wer• jetzt Meckenheimer Straße 102, 5354 Weilers• organisationen in maßloser und überzogener rität mit den Vertriebenen. den, daß das Unrecht des Nationalsozialismus wist-Metternich, am 17. April Weise angegriffen haben und noch angreifen, genauso wenig wiedergeschehen darf wie das Kniffki, Lieselotte, geb. Haugwitz, aus Ortelsburg, jetzt einer unerwarteten Offensive gegenüber. Solidarität untereinander ist beim bayeri• Unrecht, das den Deutschen widerfahren ist." jetzt Auf den Ackern 6,4711 Seppenrade, am 19. April So rief der bayerische Sozialminister und Chef schen BdV jedenfalls vorhanden. Das zeigte Auch das Bewußtsein, daß Deutschland in den der Sudetendeutschen Landsmannschaft, sich nicht zuletzt am Wahlergebnis des für Grenzen von 1937 fortbesteht, müsse geschärft Lomoth, Willy, aus Erben, Kreis Ortelsburg, jetzt Zum Tannengarten 8, 3260 Rinteln 1, am 15. Franz Neubauer, die Öffentlichkeit auf, den zwei Jahre in seinem Amt bestätigten BdV- werden, forderte Wittmann, der sich weiterhin April „immensen Beitrag der Vertriebenen zur inne• Landesvorsitzenden, des CSU-Bundestagsab• dagegen aussprach, den Begriff der deutschen Meyer, Gertrud, aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt ren Stabilität der Bundesrepublik" zu würdi• geordneten . Er erhielt von 146 Frage auf das Verhältnis der Bundesrepublik zu Trakehner Kehre 14, 2000 Hamburg 71, am 21. gen. Neubauer sagte auf der Landesversamm• abgegebenen Stimmen 137. Ähnlich einmü• Mitteldeutschland zu verengen. Im Anschluß April lung des Bundes der Vertriebenen — Vereinig• tige Voten gab es für Wittmanns Stellvertre• verabschiedeten die Delegierten eine Resolu• Meyer, Martha, geb. Jedamski, aus Bunhausen, te Landsmannschaften (BdV) Bayern, die Ver• ter, die alle in ihren Ämtern bestätigt wurden: tion „Die deutsche Frage bleibt offen", in der Kreis Lyck, jetzt Lappenstuhl 203, 4550 Bram• triebenen hätten sich weder „als Herd sozialer Franz Blantz (129), Erich Diester (126), Rudolf besonders begrüßt wird, daß Bundeskanzler sche 8, am 17. April Unruhe noch als Potential des politischen Ex• Erlebach (135) und Heinz Lorenz (138). Wie• Kohl beim Treffen der Schlesier sprechen wird. Niekerken, Erna-Margarete, geb. Michaelis, aus tremismus" erwiesen. Die bitteren Erfahrun• dergewählt wurden auch Alois Kresta (Schrift• Spierau, Kreis Gerdauen, jetzt Waldschmiede 40, 3100 Celle, am 20. April gen mit fanatischem Nationalismus und totali• führer) und Fritz Maerz (Vermögensverwal• Höhepunkt und Abschluß der Veranstal• tärer Gewalt hätten sie „immun gemacht ge• ter). Bei der Besetzung der übrigen Positionen Pawelzik, Charlotte, geb. Schmeider, aus Ortels• tung bildete die Verleihung der Medienpreise burg, jetzt Wüstenhof 19,5678 Wermelskirchen genüber den bedrohlichen Ideologien unserer gab es kaum Veränderungen. der Heimatvertreibenen in Bayern, über die an Zeit". 1, am 21. April Landesvorsitzender Wittmann meinte in anderer Stelle dieser Ausgabe berichtet wird. Post, Georg, aus Steffensfelde/Hochfließ, Kreis Neubauer verwies darauf, daß heute jeder seinem Bericht, der BdV Bayern habe seine Neben Programm-Lob gab es jedoch auch Pro• Gumbinnen, jetzt Holunderstraße 9, 4370 Marl, am 18. April fünfte Einwohner Bayerns ein Vertriebener ist. Aufgaben mit der Betreuung der Aussiedler gramm-Schelte: Während Wittmann fest• Er verwahrte sich gegen in der Öffentlichkeit stellte, daß der BdV Bayern gut in den Medien Przyborowski, Bruno, aus Rosengarten, Kreis An• und der Erhaltung der Identität der vertriebe• gerburg, jetzt Schleidweilerstraße 23, 5506 kursierenden Vermutungen, mit dem Wie• nen Volksgruppen durch eine vorwärtsgerich• behandelt worden sei, machte der Vertreter deraufbau und der Eingliederung hätten Flucht Zemmer 1, am 19. April tete Kulturarbeit erfüllt. Wittmann: „In Bayern der Vertriebenen im Bundesfunkrat des Baye• und Vertreibung ihr glückliches Ende gefun• rischen Rundfunks, Walter Stain, den öffent• Rasch, Marta, aus Allenstein, jetzt Seekamp 61, haben wir fast keine Probleme." 2380 Schleswig, am 17. April den. Solange in Europa das Recht auf freie lich-rechtlichen Medien den Vorwurf, die Selbstbestimmung und auch das Recht der Sorgen hingegen bereitet Wittmann die po• „Revanchismus-Desinformations-Kampagne" zur goldenen Hochzeit Deutschen auf ihre Heimat nicht verwirklicht litische Front, an der die Vertriebenenverbän- Moskaus „willig ausgewertet" zu haben. Stain Ihlo, Ernst und Frau Dora, geb. Hahn, aus Golden• sei, müsse man von einer europäischen und de kämpfen: Die wieder neu aufgekeimte De• schloß dabei jedoch den Bayerischen Rund• see, Kreis Lotzen, und Königsberg, jetzt Spanier• einer deutschen Frage sprechen. batte um die deutschen Rechtspositionen be• funk ausdrücklich aus. Hans-Jürgen Leersch straße 10, 7750 Konstanz, am 30. März

fe Jahrgang 36 XMs £ftpnu6mblail 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 17

Ostseebad Hohwacht, Kur-Urlaub! Gemütl. Zi., DU/WC, Mai—Juni Urlaub/Reisen frei, b. Landsl., ideal f. Senioren. Abholung mögl. Tel. 04381/1074. Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in

Deutscher Taxifahrer aus Allenstein fährt Touristen innerhalb Ostpreu• Posen — Allenstein — Sensburg — Danzig vom 18. 5. bis 29. 5. ßens. Näheres Tel. 0 21 61-250501. Fortsetzung von Seite 15 Rominter Heide (19 Minuten) und über Pommern zu sehen. 12 Tage nur 798,-; Posen—Allenstein 1.6. — 8.6. und 27 7 bis Irlaub im Teutoburger Wald, „Haus 5 7HoP 698 ~ und 789 —: Allenstein—Danzig—Posen 31. 8. wies der Vorsitzende auf das Deutschlandtreffen Lug ins Land", Zim. m. D., WC, Pro• bis 7. 9. HP nur 699,—; Super-Luxusreisebus mit Toilette und der Ostpreußen zu Pfingsten in Düsseldorf hin. Ein• Baden-Württemberg Bordservice, deutsche Reiseleitung, gute Hotels 1. Kat., Du/ spekt (infordern, Maiweg 31, 4930 trittsplaketten für 7 DM sind bei ihn jederzeit erhält• Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. Detmold 17 (0 52 31) 885 10. Bad/WC. Abf. Aachen-Köln-Dortmund-Hannover-Helmst. lich. (072 37) 78 53, Postfach 3 51, 7530 Pforzheim und unterwegs möglich, nur Busfahrt DM 260,—. Lage — Sonntag, 26. Mai, 6 Uhr, Fahrt zum Stuttgart —Montag, 15. April, 16 Uhr, Wartburg- Seit 17 Jahren Reisen in die Ostgebiete. Bitte Deutschlandtreffen nach Düsseldorf (Haltestellen: Hospiz, Lange Straße 49, Jahreshauptversamm• LASCHET-IBERIO-REISEN KG schreiben Sie deutlich! Lemgoer Straße/Freiligrathstraße, je 10 Minuten lung. — Mittwoch, 17. April, 13 Uhr, Bus-Steig 13, Omnibus-Bahnhof am Hauptbahnhof, Fahrt nach 5100 Aachen, Zentrale: Lochnerstraße 3, Telefon 02 41 12 53 57 v / später Bahnhof, neue Post, Bielefelder Straße/ Ostsee, Haus Danzig, Schnupperprei• Dachsstraße). Der Fahrpreis beträgt einschließlich Treffelhausen zur Wollstrickerei mit Einkaufsmög• se März—Mai. Plog, 2433 Grömitz, der Teilnehmerplakette 22 DM. Sofortige Anmel• lichkeit. Anmeldungen bei Landsmännin Brett• Chr.-Westphal-Str. 28, Tel. 0 45 62/ dung ist zu empfehlen bei Wittrin, Telefon (0 52 32) schneider, Telefon 44 25 28, oder bei der Veranstal• 6607. 32 14, Lemgoer Straße 87, Lage-Lippe. tung am 15. April. Tailfingen — Sonntag, 21. April, 15 Uhr, Kultur• Haus Braunsberg „Haus am Kurpark" bietet erholsame Recklinghausen — Gruppe Agnes Miegel: Frei• ein gepflegtes Gästehaus mit behaglicher Atmosphäre in ruhiger l'rlaubstage, familiäre Atmosphä• tag, 12. April, 15.30 Uhr, Polizeikantine Cäcilienhö- nachmittag mit Kaffee und selbstgebackenem Ku• Lage, moderne Zimmer mit Bad, Dusche, WC, Balkon, gemütl. Auf- re. Abholung mögl. Tel. 0 2662/ he, Feierstunde anläßlich des 30jährigen Bestehens chen von der Frauengruppe. Vorgeführt werden enthtiltsraum mit Farb-TV, Terrasse, Garten. 3710, 5238 Hachenburg. der Gruppe. Es werden langjährige Mitglieder ge• Filme und Dias von Danzig und Ostpreußen. Zimmer mit Frühstück 25,— DM bis 33,— DM. ehrt. — Im Mittelpunkt der Jahreshauptversamm• Tübingen — Sonnabend, 20. April, 15 Uhr, Primus- Elisabeth Braun, Bergstraße 15, Tel. (0 26 33) 9 52 00,5484 Bad Breisig/ Scharbeutz 2/Ostsee. Ferienapp. in lung stand die Wahl des Vorstands. Der Vorsitzen• Truber-Haus, Tübingen-Derendingen, Heinlen- Rhein (Thermalquellen). reizv. Landsch., 3 km zum Strand, 1 de Waldemar Langer konnte den bisherigen Vor• straße, Vortrag des Schriftstellers Eberhard Cyran, km zum Pönitzer See. H. Radtke, stand neu bestätigen: Vorsitzende Else Bajorat, Heidelberg, über das Thema „Maria Theresia, die Heibargsredder 11, 2409 Schürs• stellvertretender Vorsitzender Ernst Bajorat, dorf, Tel. 0 45 24/82 46 oder letzte Herrscherpersönlichkeit des Heiligen Römi• Busreisen nach Mit Bus und Schiff 0 55 20/7 54. Schriftführerin Charlotte Solibieda, Schatzmeiste• schen Reiches Deutscher Nation". Busverbindung Ostpreußen '85 nach Ostpreußen rin Maria Renz, Kulturwarte Ernst Jarosch und Otto ab Europaplatz mit der Linie 2/2A um 14.25 Uhr, Neumann, Frauenleiterin Liesbeth Wegner. Elbing 27. 7.- 3. 8. 710,- VP 1985 3389 Braunlage/Harz. Hotel-Pension Heinlenstraße an 14.30 Uhr; Rückfahrt ab Primus- .Idylle" bietet erhols. Urlaubstage. Danzig 27. 7.- 3. 8. 790,- VP Hotels Kat. 1 in Danzig, Sensburg Siegen — Auf der Jahreshauptversammlung be• Trub-Straße um 17.21 Uhr, an Europaplatz 17.30 Zentr. Lage ohne Steigung, Wald• Allenstein 19. 7.-26. 7. 828,-VP und Allenstein mit reichhaltigem richtete Vorsitzende Thilde Utikal über die Veran• Uhr. nähe. Harzburger Str. 22 a, Tel. 20. 9.-27. 9. 828,-VP Programm. staltungen des vergangenen Jahres. Ein besonderer 0 55 20/7 54. Bayern Osterode 19. 7.-26. 7. 790- VP Dank galt den Vorstandsmitgliedern für die erfolg• 20. 9.-27. 9. 790,- VP 19. 5. — 30. 5. / 16. 6. — 27. 6. reiche Vorbereitung und Durchführung der 30- Vors. der Landesgruppe: Hennann Rosenkranz, Telefon Sensburg 5. 8.-12. 8. 790,- VP 30.6.- 11.7. / 21.7.— 1.8. Angenehmer Urlaub Jahr-Feier der Kreisgruppe. Im Mittelpunkt dieses (09131)38539, Erwin-Rommel-Straße 6,8520 Erlangen Lotzen 5. 8.-12. 8. 775,- VP 4. 8. — 15. 8. / 18. 8. — 29. 8. in gepflegtem Haus. Du./WC/Balkon, Augsburg — Freitag, 19. April, 19 Uhr, Gaststätte Terrasse, Liegewiese, TV-Raum, herrl. Jahres steht das Deutschlandtreffen der Ostpreu• Rastenburg 5. 8.-12. 8. 780,- VP 1.9.- 12. 9. Rheingold, Skatabend. — Sonnabend, 20. April, Aussicht. Wandermöglichkeit. ÜVFr. ßen in Düsseldorf. Die Gruppe fährt am Pfingstsonn- Zusteigemöglichkeiten erfragen! 20,- DM, HP a. Wunsch. Cafe-Pension tag, 26. Mai, mit einem Bus dort hin. Klaus-Heinz 15.30 Uhr, Gaststätte Rheingold, Mitgliederver• Busreise Fordern Sie unseren kostenlosen Stiegler, 8351 Bernried/Bayer. Wald Münker gab eine Einführung zum Film „Flucht und sammlung mit weiterführendem Vortrag über Ost• nach Ostpreußen 31. 8. — 10. 9. Prospekt an. Wichtig: Vertrauen Tel. 09905/2 04 Vertreibung". Die Bilder sollen vor allem nachfol• preußen (alte Aufnahmen). Sie auf unsere 15jährige Erfahrung. nach Pommern 23. 8. — 26. 8. genden Generationen Aufschluß geben über einen Erlangen — Donnerstag, 18. April, 19 Uhr, Zim• nach Schlesien 20. 9. — 27. 9. mer 20, Frankenhof, Farbdiavortrag über zwei Ost• Wiebusch-Reisen nach Ungarn 30. 9. — 5. 10. Bekanntschaften Teil der deutschen Geschichte, der für die Zukunft Herforder Str. 31-33,4902 Bad Salz• Mahnung und Verpflichtung bedeuten müßte. preußenreisen 1984 und über die Einweihungsfeier- uflen, Tel. 0 52 22/58805 Prospekt anfordern. lichkeiten des Mahnmals „Flucht und Vertreibung" in Oberschleißheim bei München. Es spricht der Omnibusreisen von Below Junger Mann, 30 Jahre, sucht nette Hessen Vorsitzende der LO-Landesgruppe, Hermann Ro• 3035 Hodenhagen, Lünzheide 72 Freundin, 24—28 Jahre alt. Zuschr. Vors. der Landesgruppe: Anneliese Franz, Hohl 38,6340 senkranz. Cafe-Pens. WALDESRUH Telefon 0 51 64 - 621 u. Nr. 50987 an Das Ostpreußen• blatt, 2000 Hamburg 13. Dillingenburg 1 Mühldorf/Waldkraiburg — Sonnabend, 20. Urlaubsidylle I. Chiemgau, ruhi• Hanau — Pfingstsonntag, 26. Mai, 7 Uhr, Frei• April, 15 Uhr, Gasthaus Zappe, Jägerstuben, Wald- ge Lage, moderne Zi., teils m. AllelnsL Dame, 51 J., su. Bekannt• heitsplatz, Abfahrt mit dem Bus zum Deutschland• kraiburg, Aussiger Straße 29, Kaffeekränzchen. DU/WCi ÜF ab DM 23,—, HP schaft mit kultiviertem Herrn. treffen der Ostpreußen nach Düsseldorf. Rückkehr Starnberg — Sonnabend, 20. April, 16 Uhr, Bahn• ab DM 32,—; Kinderspielplatz, Zuschr. u. Nr. 50 986 an Das Ost• gegen 20 Uhr, Fahrpreis 25 DM. Landsleute aus hofsgaststätte, König-Ludwig-Saal, Kulturnachmit• großer Parkplatz, Farn. Glehl, Fahrten 1985 preußenblatt, 2000 Hamburg 13. Wattenham 4, 8221 Seeon-See• Gelnhausen schließen sich der Gruppe an. Anmel• tag. Gedichtlesung (Bartsch), 40 Jahre Vertreibung bruck, Tel. 0 86 24/45 58 Lotzen 6. -14. 5. DM 748, dungen erbeten an Landsmännin L. Schneider, Te• — Erinnerungen (Birk), Geschichtslesung (Monika Sensburg 7. -16. 6. DM 798, lefon (061 81) 21370. Kaminski). Dia-Vortrag (Bartsch) und gemütliches Goldap 1.-10. 6. DM 768, Suchanzeigen Gelnhausen — Sonnabend, 20. April, 15 Uhr, Fel• Beisammensein. Elbing 28. 5.-5. 6. DM 728, senkeller, Studiendirektor Wolfgang Heiduschat i ' ?': 1 ^ •' trriA Danzig 28. 5.-5. 6. DM 898, Ich suche meine Pflegeeltern Rosa zeigt einen Film über eine Reise durch Süd-Ost• Zu allen Veranstaltungen, die hier angeboten Ostseebad Heiligenhafen Johannisburg 3.-13. 7. DM 898, und Josef Herrmann aus Guttstadt, preußen (30 Minuten). Zudem sind ein Film über die werden, sind Gäste stets willkommen. App. direkt am Wasser, ganzjäh• Treuburg 8.-17. 7. DM 798, Ostpreußen, Melzerstraße. Gertrud rig geöffnet. Haus Aquamarina, Marienburg 18.-27. 5. DM 698, Milde, Güntsiet 7, 2351 Boostedt, 2447 Heiligenhafen. Marienwerder 18.-27.5. DM698, Tel. 0 4393/2393. Osterode 9.-18. 8. DM 698, Verschiedenes Suche: Agnes Miegel: Mein Bern• HEIMATWAPPEN Ortelsburg 7.—16. 6. DM 798, steinland und meine Stadt. Kö• Farbenprächtige Ausführung mit nigsberg: Gräfe und Unzer, 1944. dekorativen Holzrahmen, Prosp. Das suchen Sie doch: Lyck 3.—13. 7. DM 898, Raum Lütjenburg/Ostholstein: Auf Wer kann Auskunft geben über Dr. Brausen, Alban-Stolz-Str. 5, kostenlos. Heinz Dembski, Talstr. Wirkl. erhols. Ferien in fri• dem Lande an alleinst. Frau od. scher, gesunder Luft... u. Alle Preise mit Vollpension. meinen Mann, Maurer 7800 Freiburg, Tel. 0761/5 43 03 87,7920 Heidenheim, Tel. 0 73 21 / kleinere Familie Wohnung preis• herrl. Landschaft mitten im Und weitere Orte und Termine! GUSTAV GAROTZKY günstig zu vermieten. Anfr. u. Nr. 4 15 93 (früher Tannenberg, Ostpr.) Weserbergland. Dazu preis• geb. 28.6.1898 in Lauknen/Labiau. RO-PI-Reisen 50 989 an Das Ostpreußenblatt, günstig: 7 Tg. Ü/F DM 105,-. Bis Ende 1944 wohnten wir in Ar• Ausk.: Verkehrsamt Samtgemeinde 4800 Bielefeld 14, Hauptstr. 60 2000 Hamburg 13. gendorf/Elchniederung. Er arbei• 3456 Eschershausen, .Stadt der Telefon 05 21/44 44 07 Lebensfreude*, Tel. 0 55 34/2295. tete von 1939—1945 bei Fa. Orga• Traditionsgemeinschaft A. R. 161 nisation Todd, Fa. Paul Zech, Ber• Anzeigentexte lin. Mitte Februar 1945 wurde er Anschrift: Heinz Manke, Bahnhofstr. 4 von Bekannten in Breslau gesehen, bitte 2359 Henstedt-Ulzburg 1, Tel. (0 41 93) 90 11 01 Preisgünstiger Urlaub von Frühling bis Herbst er sollte nach Berlin gehen. Ich bin Vom 3. bis 5. Mai 1985 findet in Köln, Haus Schönblick, voller Ungewißheit und möchte Aachener Straße 698, unser Kameradschaftstreffen statt. im KLEINEN ODENWALD nochmals die Suche aufnehmen. deutlich Alle Kameraden, die kein Rundschreiben erhalten haben, werden Caf6-Pens!on KRONE, 6951 Michelbach, staatl. anerk. Erholungsort, Wer kann mir helfen? Emma Ga- günst. Klima f. Herz-Kreisl.-Atemwege. Geptl. Waldwanderwege, 5 Min. gebeten, sich an Kamerad Manke (obige Anschrift) zu wenden. z Wald, gem. Aufenth.-Räume mit TV, VP ab 30,— DM. Zi. fl. w. u. k. W., rotzky, Tannenkampstr. 41, 2900 schreiben! ZH. Abholung Bahnst. Aglasterhausen, Tel. 06262/6297. Oldenburg.

FAS 9OB,OUR] - aca^DdiK] Vor 40 Jahren und danach: Wo kann ich das Buch „Elchwald" . . .. \ „Zwischen Taiga und Transsibirienbahn" von Hans Kramer, BLV-Verlag — Autobiogr. Dokumentation — käuflich erwerben? Lisa Reuter der so die Heimat liebt wie du. heut seid auch Ihr mal drin! Stationen über Königsberg, Stablack, Insterburg, die nordöstlichsten Balschukat, Hohlengraben 22 Fontane. geb. Kuhnke deutschen Kriegsgefangenenlager in Sibirien, sowie Heimkehr und 6589 Hoppstädten Wilhelm u. Elfriede Telker aus Eydtkuhnen, Ostpreußen Dank des Vaterlandes an einen Vertriebenen. Schillerstr. 26, 4130 Moers 1 Gartenstraße 12 2. Aufl., brosch./Lnf. 242 S. Text, Kartenausschn., Zeichnungen usw., jetzt 5020 Frechen (Weidicken, Kreis Lotzen) 20 DM zuzügl. 2,50 DM f. Porto u. Verp. Herausg. im Eigenverlag Ostpreußen-Generalstabskarten Elsa-Brandström-Straße 32 Jahre Heinz Simat, Frankenweg 43, 2160 Stade (1:100 000) und Ausschnittvergrö• Herzliche Glückwünsche zur wird am 14. April 1985 ßerungen Ihres ehemaligen Wohn• ihren Geburtstag. GOLDENEN HOCHZEIT ortes (bitte genaue Angabe) für Heinrich Kroll und alles Gute immerdar DM 25,-. Anfr. u. Nr. 50 978 an Das Es gratulieren herzlichst Rektor i. R. wünscht Euch Ostpreußenblatt, 2000 Hamburg ihre Tochter Hildegard Traut• früher Bergenau, Kreis Treuburg 13. die We i d i c k e r - Sc h a r mann, geb. Reuter, ihr Sohn Eber• und Goldap hard Reuter und ihre Familien, jetzt Hauptstr. 100, 5870 Hemer Hersteller-Firma: ff Hastani Schwester Heta Babbel geb. Kuhnke Es mögen Dir noch viele gesunde Ostpreußische, schleslsche und polnische Wurstspezialitaten Jahre beschieden sein! /eine in Gold und Silber Das wünschen Dir Bitte Farbkatalog anfordern' Schinkenkrakauer, Kabanos, Rzeszowska, Zywiecka, Christoph Deine Frau Brunhilde % . / Bahnhofplatz 1 je 1 kg 17, - DM mit Martin und Hans-Joachim Kümmelwurst, rohe polnische, Frankfurter, Mysliwska Pankratius •* 8011 Baldham/Mchn. 13,- DM Masurenwurst, Jalowcowa. Bierwurst, Parowki, Serdelki je 1 kg Tel. (0 8106) 87 53 f je 1 kg 12,- DM Mieserich Leberwurst, fein und grob Jahre Ger. Speck (Boczek) rohe oder gekochte je 1 kg 10,- DM unter den Seligen Preßwurst (Salceson) weiß oder rot je 1 kg 8,- DM wird durch Gottes Gnade am 16. Lachsschinken (Poledwica) je 1 kg 25,- DM April 1985 unser lieber, guter Am 12. April 1985 feiern unsere lieben Eltern Vater und Großvater Rollschinken (Baleron), Schinkenspeck (Ogonowka) je 1 kg 18, - DM Eine heitere Geschichte Erna Zwingelberg, geb. Bernotat Kochschinken (Ganze - ca. 1.2 kg oder Halbe Stück) je 1 kg 16,- DM Otto Engelke Von Hugo Wellems und Kurt Zwingelberg Grützwurst (Krupnioki), Semmelwurst (Zymloki) je 1 kg 7,- DM aus Inse früher Mühle Sokallen 80 Seiten, 35 Zeichnungen von jetzt Kantstraße 11, 2880 Brake Max Neruda, kartoniert 9,— DM. Wir schicken Ihnen die Wurstwaren auf Bestellung per Nachnahme Es gratulieren in Freude und IHRE GOLDENE HOCHZEIT zu. Über 95,- DM portofrei. Dankbarkeit und wünschen weiterhin Gesundheit Es gratulieren herzlich und wünschen weiterhin Gesundheit Staats- und Wirtschafts- Adresse: vertr. Jaroslaw Augustyniak und frohen Lebensmut pollUsche Gesellschaft e. V. die Kinder und Enkel Stegerwaldstraße 14, 5090 Leverkusen 1 deine Töchter Ella und Lisbeth Postf. 32 31 28, 2000 Hamburg 13 Schwiegersohn Klaus Telefon 02 14/4 4987 nach 20.00 Uhr Blomberger Straße 42, 4934 Horn-Bad Meinberg 2 Enkel und Urenkel 13. April 1985 - Folge 15 - Seite 18 IMS 5XtpmiRmblQU Jahrgang 36

Am 14. April 1985 feiert Den I 80. 1 Geburtstag Sei getreu bis in den Tod, so will Fern ihrer geliebten Heimat entschlief Paul Kopka ich Dir die Krone des Lebens geben feiert am 13. April 1985 früher wohnhaft in Jägersdorf Minna Maria Marzok Kreis Neidenburg geb. Kurginski Tischlermeister jetzt Hummelsbütteler Markt 23 Erich Maeser • 11. 7. 1912, Puppen, Kreis Ortelsburg Ernst Lemke 2000 Hamburg 63 t 7. 3. 1985, Hamburg-Bergedorf • 18. 5. 1928 f 5. 1985 aus Königsberg (Pr), Heumarkt 6/7 3. Geburtstag. aus Schillupönen, Kreis Stallupönen, Ostpreußen In stiller Trauer jetzt Armsener Straße 9 im Namen aller Angehörigen 2800 Bremen 44 Karl Ptechottka Es gratulieren herzlichst Wir bleiben zurück in Erinnerung an einen Menschen voller Liebe, Es gratulieren herzlich Fürsorge und Güte. Weddestraße 83 b, 2000 Hamburg 74 NICHTEN UND NEFFEN SEINE FRAU HERTA und alle Verwandten Die Trauerfeier fand am 27. März 1985 auf dem Friedhof Hamburg- DIE KINDER UND ENKEL und Bekannten öjendorf statt. In Dankbarkeit Edeltraut Maeser, geb. Pilz Torsten Maeser Emil und Minna Maeser Charlotte Pilz Herzlichen Glückwunsch zum und alle Angehörigen Nach einem mühevollen Lebensweg ist im Altenheim Reinfeld/Hol• stein unsere liebe Schwester Unser lieber Vater, Opa und Uropa

Vilsener Straße 5, 2800 Bremen 44 Lotte Schledz Geburtstag Franz Paeger • 28. 1. 1903 in Angerburg aus Schirwindt, Kr. Schloßberg t 28 3. 1985 in Reinfeld Meta Rogga, geb. Mathes feiert am 15. April 1985 * 9. 4. 1907 in Uszpelken, seinen 89. Geburtstag. Kreis Pogegen, zuletzt Tilsit heimgerufen worden. jetzt wohnhaft 1000 Berlin 10 Es gratulieren herzlich Loschmidtstraße 24 Sohn Willy Paeger In stiller Trauer und Frau Anneliese sowie alle Frieda Goerth Martin Schledz Es gratulieren alle Verwandten seine Kinder, Enkel und Urenkel geb. Gehrmann ' 14. 1. 1913 in Heiligenbeil und Angehörige 6791 Langwieden über Landstuhl f 2. 4. 1985 in Uelzen 6760 Rockenhausen, Schloßstr. 5

Am 10. April 1985 feiert unsere Bohldamm 64, 3110 Uelzen Wilhelm-Idel-Straße 6, 5267 Wiehl liebe Mutter und Großmutter früher Pillau, Breite Straße 34 meine liebe Frau Alma Schütz Herzlichen Glückwunsch zum aus Rastenburg, Pieperweg 12 Nach einem erfüllten Leben ging unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante ihren Geburtstag Geburtstag nach langem Leiden heim in den ewigen Frieden. Unerwartet starb am 15. März 1985 mein innigstgeliebter Mann und Franz Borneck treuer Lebenskamerad, unser lieber Vater, Großvater und Schwie• Es grüßen herzlich und * 10. 4. 1900 in Gr. Ottenhagen gervater, im 90. Lebensjahr. Marie Kroll wünschen viel Glück: Kr. Königsberg (Pr) geb. Altenberg Christel Raddatz-Meusel und Veit Meusel Bis 1934 1. Reiterreg. 1 Tilsit Franz Keinki * 16. 5. 1897 f 28. 3. 1985 jetzt Frankenstraße 79 Bernd Raddatz und Frau Conny Finanzbeamter a. D. aus Königsberg (Pr) Klaus Raddatz und Frau Birgit 4240 Emmerich a. Rh. und Hauptmann der Reserve und Ehemann Arthur Schütz In stiller Trauer Es gratulieren alle Verwandten 4230 Wesel, Gantesweiler Str. 13 Hildegard Schuldt, geb. Kroll In stiller Trauer Karl Schuldt I ucle Kelnkl Marina Grubbe, geb. Schuldt mit Angehörigen Gerd Grubbe Nils, Lena und Anna Heidemarie Kahl, geb. Schuldt BESTATTUNGSINSTITUT Michael Kahl Rathausstraße 34, Wohnstift am Parksee, 8025 Unterhaching Miriam und Angehörige HAHTMI TMICHALZIK Die Trauerfeier fand am Freitag, 22. März 1985, um 13.00 Uhr, Fried• hof Unterhaching, Ottobrunner Straße, statt. Tilsiter Weg 7 a, 2427 Malente aus dem Kreise Lötzen/Ostpreußen Rastorfer Straße 3 a, 2308 Preetz Teichweg 23 a • 2000 Schenefeld/Hamburg Die Trauerfeier fand am Mittwoch, dem 3. April 1985, um 13.00 Uhr in Tel. 0 40/8 30 40 84 der Friedhofskapelle in Preetz statt. Bestattungen aller Art • Hamburg und 50 km Umkreis Ein Leben, fern der geliebten ostpreußischen Heimat, aber fest im Familienverband verankert, ist in Ruhe und Würde beendet.

Sei getreu bis in den Tod Alexandra Schroeder so will ich dir die Krone des Meine Zeit steht in deinen Händen geb. Schipp von Branitz ewigen Lebens geben. Nach kurzer Krankheit entschlief meine liebe Mutter, Schwieger• * 3. 1. 1902 f 21. 3. 1985 mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante Im gesegneten Alter von 93 Jahren entschlief heute früher Forstamt Ramuck — Lyck — Altfinken, Ostpreußen meine herzensgute Mutter, unsere liebe Schwiegermut• ter, Großmutter und Urgroßmutter Marta Maria Bergmann Aus ihrer Naturverbundenheit schöpfte sie alle ihre Kräfte und hatte geb. Gemerski dadurch in ihrer Bescheidenheit und Eigenständigkeit ihre große Klara Decomain ' 7. 8. 1892 in Guttstadt/Ostpreußen Ausstrahlung. Um ein Stück Ostpreußen sind wir alle ärmer geworden, die Familie, geb. Leonhard f 26. 2. 1985 in Dortmund die Grüne Farbe Ostpreußens, die vielen Freunde und Bekannten. ' 15. 8. 1891 in Königsberg (Pr) t 21. 3. 1985 in Kleve In stiller Trauer Ewald Bergmann und Familie Im Namen aller, die sie gern hatten Hartmut Kaulbarsch In Liebe und Dankbarkeit Maria Kaulbarsch, geb. Schroeder Steinbrinkstraße 80, 4600 Dortmund 13 Falk-Dietrich und Slgrun Irmgard Freute), geb. Decomain Fritz Freutel Hannelore Decomain, geb. Schuckel sowie Enkel und Urenkel Luhdorfer Twieten 8, 2090 Winsen (Luhe)-Luhdorf Die Beisetzung hat in Heber im engsten Familienkreis stattgefunden. Königsberger Straße 25, 4180 Nierswalde Ich hab' den Berg erstiegen, der Euch noch Mühe macht. Drum weinet nicht, Ihr Lieben, ich hab' mein Werk vollbracht.

Obwohl wir Dir die Ruhe gönnen, Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief am 3. April 1985 mein Bitte, lieber Mann, unser herzensguter Vater, Opa, Uropa, Bruder, Schwa• ist doch voll Trauer unser Herz. ger und Onkel schreiben Sie Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war für uns der größte Schmerz. Emil Gigar deutlich, In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem lie• aus Schmalleningken ben Mann, unserem guten Vater, Schwiegervater, Großvater, im 79. Lebensjahr. Schwager und Onkel wenn Sie In stiller Trauer eine Anzeige aufgeben. im Namen aller Angehörigen Ernst Wiezorreck Ella Gigar, geb. Nötzel Besondere Sorgfalt • 5. 9. 1911 in Rauschken Reinhold Gigar und Frau Edith zuletzt in Rechenberg, Kreis Sensburg geb. Abendroth ist notwendig Ingrid Albert, geb. Gigar t 28. 3. 1985 und Rüdiger Blaschke bei der Niederschrift In stiller Trauer Gisela Wendt, geb. Gigar und Wolfgang Wendt von Namen, Heimat- Frieda Wiezorreck, geb. Lenske Dietmar Gigar und Rita Schönfeld Herbert Haack und Frau Helga Enkel und Urenkel und jetziger Anschrift. geb. Wiezorreck mit Doris, Elke und Michael Daher bitte möglichst Steinadlerweg 21 C, 2000 Hamburg 74 Lönsweg 16, 4837 Verl 1 in Druck- oder Die Beisetzung findet statt am Donnerstag, dem 11. April 1985, um 12 Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung fanden statt am Dienstag, dem 2. Uhr, Friedhof-Schiffbek, Hamburg-Billstedt, Schiffbeker Weg 144. Maschinenschrift. April 1985, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle Verl, Friedhofsweg. Aktuelles IMS Ctfpmifirnbluii 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 19

Neuer Museumsdirektor stellte sich vor A uch ich fahre nach Düsseldorf zum Deutschlandtreffen Beim Jahreshaupttreffen der Freunde des Ostpreußischen Jagdmuseums hatte der Neubau Vorrang

Lüneburg — Wahrscheinlich zum letzten tur- und Dokumentationszentrums Ostpreu• fügung gestellt wurde, dokumentierte eine Mal lautete die Adresse der Mitgliederver• ßen in Ellingen bei Weißenburg in Bayern zu weitere Treuespende für Ostpreußen 1984 in sammlung der Freunde (1050 Mitglieder) des übernehmen. Höhe von 70 000 DM von der LO das gemein• Ostpreußischen Jagd- und Landesmuseums Der bisherige geschäftsführende Vorsit• same Ziel der Fertigstellung des Museums. Die Wild, Wald und Pferde e. V. in Lüneburg, Salz• zende Horst Albinus, der 10 Jahre die Leitung Hauptfinanzlast werde allerdings durch den straße 25/26, wo sich das Museum mit der uri- des Ostpreußischen Jagdmuseums innehatte, Bund und das Land Niedersachsen getragen. gen Atmosphäre momentan noch befindet. wurde bereits durch die Verleihung des Gol• Den Nachmittag im Hotel Wellenkamp, zu Denn nicht mehr in allzu weiter Ferne liegt die denen Ehrenzeichens der Landsmannschaft dem etwa 300 Freunde und Gäste aus dem ge• Fertigstellung des Neubaus in der Ritterstraße. Ostpreußen geehrt und wird ehrenamtlich je• samten Bundesgebiet gekommen waren, Die Finanzierung ist gesichert. So kamen derzeit mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. schloß die Ton-Lichtbild-Schau „Land der von den Freunden des Ostpreußischen Jagd• Der Bundesgeschäftsführer der LO, Fried• dunklen Wälder" von Diplom-Biologe Carl- museums 235000 DM als finanzielle Stütze. rich-Karl Milthaler, begrüßte Dr. Jacobs als Heinz Buck ab. Der Beitrag erweckte von Der Förderkreis des Ostpreußischen Jagd• qualifizierten Fachmann und bestätigte eine neuem die Meinung aller und bekräftigte die museums hat sich ebenfalls mit 7000 DM an vertrauensvolle Zusammenarbeit der Lands• Worte im Grußwort von Dr. Ottfried Hennig, der Finanzierung des Neubaus beteiligt. Die mannschaft Ostpreußen und dem Verein Ost• daß es eine historische Aufgabe sei, auf eine Baukosten werden am Ende ohne Ausstattung preußisches Jagd- und Landesmuseum. Lösung der deutschen Frage konkret und 5,2 Millionen DM betragen. Bisher wurden Nachdem vor einem Jahr eine Finanzierungs• überzeugend hinzuwirken. 3,2 Millionen DM verbaut, und Ende Mai soll hilfe von 100 000 DM für den Neubau zur Ver• Susanne Kollmitt der zweite Bauabschnitt abgeschlossen wer• den. Mit der Eröffnung könne man im Sommer 1986 rechnen, so der stellvertretende Vorsit• zende des Ostpreußischen Jagd- und Landes• museums Hubertus Hilgendorff und der Ar• Für Themen Ostdeutschlands Schon heute freue ich mich auf das chitekt des Neubaues Richard Westren-Doll. Treffen in Düsseldorf und hoffe, es fah• Er informierte auch im Rohbau die Besucher Medienpreis der Heimatvertriebenen 1984/85 in Bayern verliehen ren recht viele Ostpreußen dort hin. Bei fachmännisch über die spätere Nutzung der jedem dieser großen Treffen habe ich fünf Ausstellungsebenen. München — Im Rahmen der Landesver• hen. Ehrengaben erhielten: Dr. Eckhard Garc- immer wieder alte Bekannte getroffen. sammlung des BdV Bayern am vergangenen zyk für den Film „Nadasch — oder schön lang• Deshalb nehme ich an, es wird dieses Für genügend Exponate gesorgt Wochenende haben Staatsminister Franz sam sterben die Donauschwaben aus", Ursula Jahr genauso sein. Und wer das Ost• Neubauer und BdV-Landesvorsitzender Dr. Wondrak für den Film „Bayerns vierter preußenblatt noch nicht abonniert hat, Doch vor dem Umzug müssen für die Erst• Fritz Wittmann MdB die Medienpreise Stamm" und Barbara Mai für den Film „Balti• findet dort Gelegenheit, es zu bestellen. einrichtung in der ersten Stufe 934 000 DM und 1984/85 verliehen. Der Preis wird mit Förde• sche Skizzen". Beim Lesen ist man durch manche Ge• in der zweiten Stufe nochmals 600 000 DM in• rung des Bayerischen Staatsministeriums für In der Abteilung Hörfunk ging der Haupt• schichte erheitert und In Gedanken in vestiert werden. Aufgrund dessen werde eine Arbeit und Sozialordnung vergeben für „Ar• preis an Hans-Ulrich Engel für seine Sendung der Heimat Spendenfreudigkeit und eine Unterstützung beiten, die Themen der Vertriebenen in „Hofften vergeblich auf Menschlichkeit". Eh• Elsa Loeff, geb. Goerke aus öffentlichen Mitteln weiterhin begrüßt, so Deutschland, des deutschen Ostens, Mittel• rengaben erhielten Jochen Hoffbauer für die aus Ginthieden, jetzt Hannover der Vorsitzende der Freunde des Jagd• deutschlands, die deutschen Siedlungsgebie• beiden Sendungen „Schläft ein Lied in allen museums, Ehrenfried Liebeneiner. Laut Otto te in Ost- und Südosteuropa oder das Verhält• Dingen" und „Ferien vom ich" sowie an die Re• Frhr. von Fircks, Vorsitzender des Vereins nis zwischen Deutschen und Völkern und daktion des Schulfunks beim Bayerischen Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum, Staaten in Ost- und Südosteuropa in Vergan• Rundfunk für das Interview mit Dr. Peter Habel sei ein Spendenhügel schon zusammen, benö• genheit, Gegenwart oder Zukunft behandeln" „Wie war das damals?". In eigener Sache tigt werde aber ein Spendenberg. Weit über (Auszug aus dem Medienpreis-Statut). Die Jury der Abteilung Veröffentlichungen HAMBURG — Wir weisen erneut darauf die Hallte der bisherigen Spendensumme kam Die Ausschreibung erbrachte 38 Einrei• vergab den Hauptpreis an Dr. Brigitte Mohr bei von den Freunden des Ostpreußen Jagd• chungen für die drei Abteilungen Fernsehen, der „Frankfurter Allgemeine Zeitung" und hin, daß unverlangte Manuskripte nur zurück• museums und der Landsmannschaft Ostpreu• Hörfunk und Veröffentlichungen. In der Abtei• eine Ehrengabe an Ingo Urban bei der Tages• gesandt werden, w enn ausreichend Rückporto ßen. Daß man bereit sein müsse, für die Dar- lung Fernsehen wurde kein Hauptpreis verlie• zeitung „Die Welt". G. H. beigefügt wurde. Die Redaktion j Stellung der Geschichte Geld zu geben, beton- f te auch Dr. OUfried Hennig MdB, Sprecher der j LO. Für genügend Exponate ist allerdings schon lange gesorgt. Daß das jetzige Museum von Immer noch eine verschworene Gemeinschaft Ausstellungstücken förmlich überquillt, konnte jeder Besucher bei der Führung von Besatzung von U 618 traf sich erneut — Noch werden gerettete Zerstörerkameraden gesucht Werner Lippke, aus Allenburg, Kreis Wehlau, mit eigenen Augen sehen. Doch bei den schon Kiel — Zum 5. Mal nach dem Krieg trafen unter die Füße. Fünf dieser ehemaligen Zerstö• Hierbei führte Baberg u. a. aus: „Vor 40 Jah• vorhandenen Gegenständen wird es nicht sich ehemalige Besatzungsangehörige von U rer-Fahrer konnten bis zum heutigen Tag wie• ren endete der Zweite Weltkrieg und täglich bleiben. So soll aus Hannover ein von 1731 618 in Kiel-Heikendorf. Dabei waren diesmal der ausfindig gemacht werden. Es ist jedoch hören und lesen wir in den Medien, wie wir aus Gumbinnen stammender Kirchenkron• auch drei ehemalige Zerstörer-Fahrer von Z bekannt, daß noch mehrere den Krieg überlebt Deutsche diesen Jahrestag zu begehen haben. leuchter erworben, die Bibliothek ergänzt und 27, die mit weiteren 18 Kameraden kurz vor haben. Vielleicht hilft dieser Artikel, daß sich Da werden uns Vorschläge und Forderun• die Forstdokumentation ausgebaut werden. dem Jahreswechsel 1943/44 von U 618 aus noch weitere Kameraden melden. gen aller Art unterbreitet, die sogar darin gip• Der neue Museumsleiter des Ostpreußi• dem Wasser gezogen worden waren, nachdem Dieses Besatzungstreffen, das aus Anlaß des feln, daß wir dieses Ereignis als einen Tag der schen Jagd- und Landesmuseums, Dr. Fried• sie nach der Versenkung ihres Schiffes durch nunmehr fast 41 Jahre zurückliegenden Tages Befreiung feierlich und freudig zu begrüßen rich Jacobs, Münster/Westl. —- Nachfolger zwei englische Kreuzer bereits mehr als 50 der Versenkung von U 618 am 14. August 1944 hätten. von Horst Albinus — hat sein Amt angetreten Stunden auf Flößen im Atlantik getrieben hat• in Kiel-Heikendorf stattfand, war das bisher Wir alle, die wir diesen Krieg mit all seinen und stellte sich auf der Jahreshauptversamm• ten. meistbesuchte Zusammenkommen der alten Schrecken bis an sein bitteres Ende miterlebt lung vor. Er studierte Klassische Archäologie, U 618 befand sich am 28. Dezember 1943 auf U-Bootkameraden. In einer kleinen Gedenk• haben, der in den letzten Wochen mit den al• Publizistik und promovierte in Kunstge• dem Rückmarsch westlich von Vigo, nachdem stunde im U-Boot-Ehrenmal Möltenort legte liierten Terrorangriffen auf die Zivilbevölke• schichte. Zuletzt war Dr. Jacobs beim Landes• der Versuch, ins Mittelmeer einzudringen, der ehemalige Kommandant von U 618, Kor• rung und der Vertreibung und Flucht der deut• denkmalamt für Baden-Württenberg in Stutt• durch englische Zerstörer vereitelt worden vetten-Kapitän a. D. Kurt Baberg, für die in schen Landsleute aus dem Osten noch Millio• gart tätig. Da sein Schwiegervater in Tapiau, war, die das Boot 42 Stunden unter Wasser ge• zwei Weltkriegen auf See gebliebenen U-Boot- nen an Opfern forderte, meinen vielmehr, daß Kreis Wehlau, geboren ist, hat er schon lange drückt und mit 163 Wasserbomben beharkt Fahrer einen Kranz nieder und gedachte in es hier nichts, aber auch gar nichts zu feiern einen privaten Bezug zu Ostpreußen. Dr. hatten. seiner Ansprache auch des am 24. Dezember gibt. Wenn überhaupt, dann kann der Tag der Friedrich Jacobs habe besonderes Interesse U 618 war damals nur noch bis auf 20 Meter 1980 verstorbenen Befehlshabers der U-Boote, Kapitulation nur ein Tag des stillen Gedenkens am Kontakt zur Jugend, da die Vermittlung Wassertiefe tauchklar, beide Sehrohre waren Großadmiral Karl Dönitz. an die Toten dieses Krieges sein!" des kulturellen Erbes ein Hauptaspekt seiner wegen Wassereinbruchs ausgefallen und die Die Besichtgung des Marine-Ehrenmals in Arbeit sein werde. Ferner ist er bereit, die mu- Funkanlage war nur noch empfangsseitig zu Laboe, wie auch der Gang durch das vor dem seums-wissenschaftliche Betreuung des Kul- gebrauchen, d. h. das Boot selbst konnte keine Ehrenmal am Strand aufgestellte VIl-C-Boot U Funksprüche mehr absetzen. 995 ließ noch einmal die Erinnerung wach Nachdem schon während des ganzen Tages werden an die Zeit, die vor nunmehr 43 Jahren Veranstaltung ein entferntes starkes Rummeln zu hören war, die Besatzung von U 618 zu einer verschwore• das vermuten ließ, daß entweder ein anderes nen Gemeinschaft zusammengeschweißt U-Boot mit Wasserbomben verfolgt wurde, hatte, die sie bis zum heutigen Tage noch ka• Stiftungsfest Ostpreußenchor oder aber ein Gefecht zwischen Überwasser- meradschaftlich verbindet. K. B. Hamburg — Sonnabend, 18. Mai, in der Pro- Streitkräften mit stärkeren Kalibern im Gange vinzialloge von Niedersachsen, Moorweiden• sei, ging am Spätnachmittag ein Funkspruch straße 36, Hamburg 13 (gegenüber dem S- des Befehlshabers der U-Boote ein, wonach Bahnhof Dammtor) leiert der Ostpreußenchor etwa 180 Seemeilen westlich von Cap Finister- Hamburg sein 35. Stiftungsfest. Beginn 18 Uhr, re deutsche Zerstörer und Torpedoboote mit Auskunft wird erbeten über... Einlaß 17 Uhr. Gaben für eine Tombola sind englischen Kreuzern in ein Gefecht verwickelt willkommen. Kartenbestellungen bei Maria worden seien und nunmehr deutsche Seeleute Hempf, Telefon 0 40/7 12 24 19, oder bei Ma• im Wasser treiben würden. ... Charlott Stumbries, aus dem Kreis rianne Günther, Telefon 0 40/7123007. Alle U-Boote, die die Versenkungsstelle bis Labiau, Vorname der Kinder: Hans, Günter zum nächsten Tag erreichen könnten, wurden und Brigitte. In der Zeit von 1945 bis 1948 in aufgefordert, sich schnellstens dorthin zu be• Liepnicken bei Rauschen. Kamerad, ich rufe dich geben. Obgleich selbst nicht mehr einsatzklar, ... Helene D a n i e 1 z i k, geboren am 30. Ok• entschlossen sich Kommandant und Besat• tober 1926, aus Reinkental, Kreis Treuburg. Bis Artillerie-Abteilung 511 (mot) zung, einen Rettungsversuch zu unternehmen, Januar 1945 in Maradtken, Kreis Sensburg. ... Frieda G o d z i e b a, zuletzt wohnhaft in Hamburg — Dienstag, 21. Mai, 10 Uhr, trifft und U 618 ging auf Westkurs. In zwei Tagen Pudersbach, Kreis Treuburg. sich im Curio-Haus, Konferenzzimmer 4, und Nächten konnten dann — immer wieder von englischen Flugzeugen unter Wasser ge• ... Siddy Sittkus, aus Heydekrug (Me- Rothenbaumchaussee 13 (nahe Dammtor- drückt — nach und nach 21 Mann noch lebend melland), möglicherweise Memeler Straße. Bahnhof), Hamburg, die Heeres Artillerie-Ab• aus dem Wasser gezogen werden. teilung 511 (mot). Anmeldungen, möglichst Auskunft erbittet die Bundesgeschäftsstelle Nach sechstägiger Heimfahrt auf unge• Gedenkstunde im U-Boot-Ehrenmal Mölten• der Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung schriftlich, an Paul Goetzke, Telefon wohntem Untersatz bekamen die 21 Schiff• ort: Kranzniederlegung zu Ehren der gefalle• Suchdienst, Postfach 32 32 55,2000 Hamburg 0 43 22/97 24, Ostlandstraße 34, 2352 Bordes• brüchigen dann in Lorient wieder festes Land nen Kameraden 13. holm. 13. April 1985 — Folge 15 — Seite 20 Zeitgeschehen

Der Weg in den Westen

Sowjetische Marine vor Europas Nordkap

Demonstration ihrer Kampfkraft: Sowjetische Flotten-Präsenz in der Ostsee Foto Archiv

ie Gefahr schwimmt im Kriegsfalle von Wachmannschaften kaum Überlebenschancen stellten verschiedene Ruhrhütten ihre Betriebe Sturz des Schahs einmal war. Der völlig unnötige der Halbinsel Kola, aus Murmansk, hatten. Die Anzahl der Toten kennt niemand auf marokkanische Lieferungen um. Einmarsch der Russen in Afghanistan und deren Dheran. Träger dieses danach einsetzenden genau — außer den NKWD-Archiven. Der Einsatz von Fluß-Hochseeküsten-Schiffen brutale Kriegsführung im Lande, haben eine in Kampfgeschehens wird die sowjetische Eismeer• Mit Hilfe von Blut und Tränen schuf Stalin aber aber hat in der UdSSR vor allem deshalb erhebli• den Ansätzen bereits erkennbare Anlehnung flotte sein. Spitzbergen, Island und der Nordat• auch die gewaltige Militärbastion der Kolahalb• che Bedeutung, weil an den Flußmündungen arabischer Regierungen — nicht: arabischer lantik sind die nächsten Ziele russischer Kampf• insel, die er — nach Vollendung der ebenso wirt• oftmals keine Umladehäfen für Seeschiffsgut be• Völker — wieder erstarren lassen. Wladiwostok, kraft. schaftlich wie strategisch wichtigen Murmansk- stehen, manche Hafeneinrichtungen müssen in der östlichste sowjetische Flottenstützpunkt, In einem solchen Moment brauchte sicherlich Bahn um einiger zur damaligen finnisch-sowjeti• diesem Zusammenhang sogar als ungenügend aber steht unter vereinter südkoreanischer und nicht nur das NATO-Mitglied Norwegen drin• schen Grenze führenden Stichbahnen — auf fin• bezeichnet werden. japanischer Beobachtung. gend Waffenhilfe, auch für Schweden wäre die• nisches Reichsgebiet auszudehnen gedachte. Welches aber sind wirtschaftliche Funktion ses — wie inzwischen einige unerwünschte so- Mit Unterstützung der Deutschen Wehrmacht und wirtschaftliche Bedeutung dieses Kanals? Um im Ernstfalle dennoch zum Zuge zu kom• wjetische,U-Boot-Besuche im Innenbereich dor• wurden die Angriffe der Roten Armee seitens der Gehen wir davon aus, daß sein wesentlicher men, wäre eigentlich nur noch der Weg nach tiger Flottenstützpunkte erwiesen haben — si• finnischen Armeeverbände immer wieder zu• Zweck zunächst darin bestand, einen leistungs• Westen offen, der sowohl über skandinavische! cherlich nötig. Gar keine Frage fernerhin: Die rückgeschlagen. Der danach einsetzende Zweite fähigen Schiffahrtsweg zwischen Ostsee und Gebiet als auch direkt durch Mitteleuropa führen schwachen skandinavischen Landstreitkräfte Weltkrieg ging indessen verloren, die Finnen Weißem Meer zur Verfügung zu haben, der aus• kann. Welche strategische Bedeutung kommt da wären im ersten Sowjetsturm möglicherweise gaben auf und unterwarfen sich sowjetischen schließlich über sowjetisches Territorium ver• dem „Schleichpfad der sowjetischen Marine", nur noch rudimentär existent. Der erste vorge• „Friedensbedingungen". läuft. Dadurch wurde der Weg zwischen Lenin• dem immer wieder in den militärischen Opera• schobene sowjetische Stützpunkt im Nordmeer Der gesamte Ladoga-See, die Stadt Wiborg, grad und den Häfen am Weißen Meer — Archan- tionsplänen westlicher und östlicher Provenienz auftauchenden Ostsee-Weißmeer-Kanal und der zumindest ebenso strategisch wichtigen Komplexes System natürlicher Gewässer und künstlicher Wasserwege zwischen Leningrad und Weißem Meer Nordmeer-Insel Spitzbergen zu? Kein ernsthaft denkender General oder Gene• aber hieße Spitzbergen, das die Norweger Sval- weite Teile Kareliens und der Zugang zum nörd• gelsk, Bjelomorsk, Kandalakscha u. a. m. — auf ralstäbler kann sich heute noch dahingehend äu• bord nennen. Eine umfassende Störung — wenn lichen Eismeer bei der strategisch wichtigen rund ein Viertel des Weges durch Ostsee, Öre- ßern, daß eine NATO-Division über weitaus hö• nicht sogar Zerstörung — der europäischen Öl• Bergwerks- und Hafenstadt Petsamo gingen ver• sund, Nordsee und um das Nordkap verkürzt. here Kampfkraft verfüge als ein gleich starker versorgung wäre die Folge, die militärische Be• loren. Ferner wurde die südwestfinnische Hafen• Man brauchte nicht mehr durch internationale Kampfverband des Warschauer Paktes. Erst drohung der USA mit Fernraketen um ein Stück stadt Hangö Seestützpunkt der in der Ostsee sta• Gewässer oder Küstengewässer anderer Staaten recht nicht, wenn man bedenkt, daß die genannte näher gerückt. tionierten „Rotbanner-Flotte" sowie die Befesti• zu fahren, sondern konnte auf eigenem Staatsge• Kanalvertiefung des Ostsee-Weißmeer-Kanals Nach der „äußeren" Linie — auf der die Sowjets gungsanlagen auf den Alands-Inseln im Bottni- biet verbleiben, was nicht zuletzt im Sicherheits• der aufs äußerste befestigten sowjetischen Halb• immer wieder den Zangengriff nach dem Atlan• schen Meerbusen liquidiert. Spätestens nach kalkül der UdSSR eine außerordentlich wichtige insel Kola eine weitere Nachschubverkehrslinie tik und der Deutschen Bucht, der „Preußenfalle", dem Einmarsch der Sowjettruppen in die Balti• Rolle spielt. erbrachte. Sie, die genannte „Festung" Kola, ist üben, die „innere", die ebenfalls von Murmansk schen Staaten, nach der Westverlagerung Polens Bliebe schließlich noch das militärstrategische im Vorfeld durch finnisches Territorium unan• ausgeht und diesen eisfreien Hafen mit Lenin• und der „Grenzregelung" in Mitteleuropa aber Kalkül des Ostsee-Weißmeer-Kanals zu unter• greifbar geworden. Sicherlich würde im Ernstfal• grad und Ostsee verbindet: Der Ostsee-Weiß• stand mit einem Male offen vor Augen, daß die suchen. Man muß in diesem Zusammenhang zu• le Finnland auch die Bedingungen des 1948 mit meer-Kanal. Ostsee damit unter sowjetische Militärkontrolle nächst einmal die gesamte geopolitische Lage der Sowjetunion zwangsweise geschlossenen Dieser Kanal ist 227 km lang und verfügt über geraten war. der UdSSR in Augenschein nehmen und deren „Freundschafts- und Beistandsvertrages" erfül• 19 Schleusenanlagen. Ihn können heute Schiffe Doch wenden wir uns wieder dem Kanal zu, strategische Auswirkungen untersuchen. len müssen und daher an der Seite der UdSSR mit mehr als 3000 t Tragfähigkeit befahren. Der den bis in die Nachkriegszeit nur Schleppzüge Noch immer hat die Sowjetunion ihrem ideo• stehen. eigentliche Kanal bildet jedoch nur einen Teil befuhren. Erst Ende der 50er Jahre — vorausge• logischen Fernziel, die „Weltrevolution des Pro• Was dem einen recht ist, wäre dem anderen dieser Binnenwasserstraße, denn er hat seinen gangen war eine über 15 Jahre andauernde An• Anfang am nördlichen Onega-See und mündet lagenmodernisierung — tauchten die ersten Gü- bei Bjelomorsk in die dem Weißen Meer zugehö• termctorschiffe dort auf. Es waren Schiffe des Die strategische Bedeutung finnischen Territoriums im Ernstfall rende Onega-Bucht. Der Südabschnitt der ge• Typs „Bjelomorskij" mit 10001 Tragfähigkeit. Sie samten Ostsee-Weißmeer-Verbindung besteht waren sogar mit Schwimmkränen (!) ausgerüstet. letariats anzuführen", nicht den wünschenswer• jedoch billig, man muß in diesem Falle nur einmal aus dem Onega-See, dem kanalisierten Fluß Swir Zu Beginn der 60er Jahre wurden die dortigen ten Abschied gegeben. Doch der Westen hat den nach Spitzbergen blicken: Diese kleine Insel• und dem Ladogasee-Seitenkanal. Demnach be• Schiffahrtsbetriebe bereits mit Schiffen für den direkten Zugang der Russen zum offenen Meer gruppe ist für Moskau bestimmt nicht attraktiv, steht zwischen Leningrad und dem Weißen Meer gemischten Fluß-Hochseeküsten-Transport aus• bisher im wesentlichen verhindern, verlorene denn sowjetische wie amerikanische U-Boote ein komplexes System natürlicher Gewässer und gestattet und 1963 sogar die Küstenfahrt Königs• Gebiete sogar manchmal wieder zurück unter tauchen längst unter der nördlichen Polkappe künstlicher Wasserwege. berg-Leningrad-Murmansk und zurück aufge• seinen Einfluß bringen können. hindurch. Doch Spitzbergen ist reich an Stein• Beschlossen wurde der Bau dieser Großwas• nommen. Die Wolgaverbindung über den süd• kohlevorräten, die heute von den Russen abge• serstraße bereits 1931, und schon nach etwa 20 lich vom Onega-See verlaufenden Lenin-Kanal Ein Blick auf die Landkarte vermittelt den ge• baut werden, nachdem 1925 im Gefolge des Ver- Monaten wurde der mitten durch den Wyg-See brachte es schließlich nach 1964 mit sich, daß genwärtigen Stand der Dinge. Zwar fährt immer sailler Friedensvertrages ein weiterer Vertrag in führende Kanal dem Schiffsverkehr übergeben. größere Wolgaschiffe — Gütermotor- und Tank• noch die sowjetische Eskadra neben der 6. ame• Kraft trat, den 41 Signatarstaaten — von den Zweifellos hat es sich hierbei nicht um einen schiffe — den Ostsee-Weißmeerkanal befahren rikanischen Flotte im Mittelmeer hin und her, Vereinigten Staaten über Albanien, Ägypten, Kanalneubau, sondern vielmehr um den Um-und konnten. Ihre Tragfähigkeit wird uns mit 2700 bis doch wer da glaubt, daß arabische Länder zu• Afghanistan (!), der Dominikanischen Republik Ausbau eines schon bestehenden Wasserweges 3000 t angegeben. gleich auch Verfechter sowjetproletarischer bis hin zur heutigen Volksrepublik China unter• gehandelt. Er ist weiß Gott nicht berühmt — wie Dies machte wiederum eine Kanalvertiefung Ideologien seien, irrt gewaltig. Man blicke auf zeichneten. Er ist noch immer gültig und gesteht kürzlich ein bundesdeutsches Binnenschiffahrts• sowie die Anhebung des Wasserspiegels not• Ägypten, dessen aufgezwungene sowjetische den Unterzeichnern das Recht zu, auf der Insel• blatt dem Leser nahebringen wollte — sondern wendig. Ab 1964 setzte dann der Eisenerz- Stützpunkte unter Anwar El Sadat aufgelöst gruppe „wirtschaftlich tätig" zu werden, also Bo• weitaus mehr berüchtigt. Angesichts der innen• Schiffstransport von Kandalakscha an der Nord• wurden. denschätze abzubauen, zu fischen und zu jagen. politischen Auseinandersetzungen zwischen spitze des Weißen Meeres nach Tscherepowez Bis zum Ersten Weltkrieg galt Svalbord nämlich den beiden KPdSU-Führern Trotzki und Stalin am Rybinsker Stausee der Wolga ein, kurz darauf Weiterhin sperren die Türken — übrigens seit als eine Art Niemandsland, ein Zustand, der erst nach Lenins Tod, ließ der „siegende Führer aller befuhren Nickelerztransporter von Petsamo her Jahrhunderten —, die Dardanellen, das Mittel• durch diesen Vertragsabschluß verändert wer• Werktätigen", J. W. Stalin, in diesem Gebiet den Kanal und versorgten innerrussische Hüt• meer erweist sich aus bestimmten vertraglichen den konnte. sowie in Karelien und auf der Halbinsel Kola tenwerke mit entsprechenden Erzen. Das Fluß- Abkommen heraus als Flaschenhals. Die russi• sche Armada als Korken? Schon mancher Kor• Hunderte von Straflagern errichten, in die er See-Schiff „Baltiskij 18" beförderte 1964 sogar Immer näher haben sich die Russen seither an seine politischen Gegner oder auch solche, die es Apatit von Murmansk nach Baku am Kaspischen ken ist in einem Flaschenhals als Relikt verblie• ben. Spitzbergen herangepirscht, doch was geschähe, nachweisbar nicht waren, bringen ließ. Die sich Meer, dieses ändert jedoch nichts an der Tatsa• wenn nicht nur die Sowjets, sondern beispiels• bis Kriegsausbruch 1941 hinziehenden mörderi• che, daß die Sowjets während dieser Zeit noch Einzig und nur unter großem Subversionsauf• weise auch die Chinesen im fernen Peking sich schen Ljubianka-Prozesse führten immer neue keine Apatit-Transporte über den Kanal nach wand gelang es den Russen in der Golfregion Ein• eines Tages dazu entschließen würden, ihre ver• Opfer heran, die angesichts eisiger Winterkäl• Westen gelangen ließen. Als die vertraglich ab• fluß zu gewinnen. Der ist aber auch nicht mehr brieften Rechte als Signatarstaat in situ wahrzu• ten, Unterernährung und Willkür brutaler gesicherten Lieferungen wiederholt ausblieben, das, was er nach dem leichtfertig zugelassenen nehmen? Karl-Heinz Spless