INNOVATIVE & KREATIVE HILFEN

INFO 38 Erfahrungen und Berichte

 Thema »Selbstfürsorge«

 Airbags für die Seele

 Prävention und Psychohygiene

 Aus unseren Einrichtungen

 Jugendliche berichten

 Zur IKH

INFO 38 Inhalt Dezember 2019

 Vorwort (Gitta Medelnik)...... 4

 Thema »Selbstfürsorge» Airbags für die Seele Zeitmanagement-Tipps (Albert Kedves)...... 6

 Aus unseren Mitgliedseinrichtungen zum Thema »Selbstfürsorge « Gesunder Egoismus (Pierre W. Jöns, »Haus Hegeholz« in Boren-Lindaunis)...... 10 Bin ich irre oder sind es die anderen (Heike Düvier, »haus lefina« in )...... 12 Prävention, Selbstfürsorge und Psychohygiene (Gitta Medelnik, »haus lefina« in Aukrug)...... 14 Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – oder vergnügt bei der Arbeit ? (Claudia Nöhren, »Haus Kormoran« in Kochendorf)...... 19

„... was wir schon immer dazu sagen wollten ...“ Was machst du für Selbstfürsorge ... was verstehst du darun- ter ... was ist dir wichtig ... ­ wie schaffst du das alles ?...... 24

 Eine Einrichtung stellt sich vor Lebensgemeinschaft »Kinderhaus Kaltoft« (Sandra Rohloff)..26

Informationen zur IKH  PERSON im Spiegel: Gitta Medelnik...... 28  Ziele und Aufgaben...... 34  Wohlgemeint an der Wirklichkeit vorbei (Dr. Jürgen Kopp-Stache)...... 37  Das IKH-Benchmark 2019...... 39  Fortbildungen...... 45  Adressenübersicht der Mitgliedseinrichtungen...... 46  Übersichtsplan / Impressum...... 48

3 Vorwort

Im Aufeinandertreffen mit Selbstfürsorge ist das Thema pädagogisch arbeitenden dieses Info-Heftes Menschen kommen wir relativ Luise Reddemann (2003) schnell auf Themen zu spre- versteht darunter einen chen, die stressbelastete und/ liebevollen, wertschätzenden, oder emotionsgeladene Situa- achtsamen und mitfühlenden tionen unseres Berufsalltages Umgang mit sich selbst und beinhalten. Eher selten wird das Ernstnehmen der eigenen dabei von den eigenen Belas- Bedürfnisse. Gitta Medelnik tungsgrenzen, eher von einem „Alltagsaltruismus“ berichtet. Gelebte Selbstfürsorge stellt Erzieherin, syst. The- Das gängige Berufsethos ist eine nicht zu unterschätzende rapeutin, Kff., Marte mit einem hohen persönli- Herausforderung dar, erscheint Meo Practitioner, chen Engagement und der sie im öffentlichen Umgang Humanistisch-Psy- Bereitschaft verbunden, auch doch noch weitgehend als chotherapeutische jenseits adäquater finanzieller egoistisch. Wir Fachkräfte Beraterin, Traumapä- Gegenleistung viel persönliche brauchen Wissen, wie wir dagogin Kraft und Energie in die Arbeit Selbstfürsorge anwenden einzubringen. können und was sie beinhaltet. Leiterin und Trägerin Wie speisen wir diese nicht Wir brauchen Wissen über die »haus lefina« unerschöpfliche Energie? Auswirkungen der Arbeit mit Wieviel Lebensqualität kostet Traumatisierten, mit psy- Leiterin des uns eine eventuelle stellvertre- chisch Belasteten Menschen, Ressort INFO tende Traumatisierung, unser mit unseren Klienten, über die „Helfer-Syndrom“, ein Burnout Gefahren der „Ansteckung“. oder die Mitgefühlserschöp- Wir müssen uns selbst schüt- fung im beruflichen Alltag zen, um unsere Arbeit ausüben bezogen auf unser Privat- zu können und daran langfris- leben? Wie schaffen wir es, tig Freude zu haben. innerlich nicht zu kündigen, die Belastungen in der Ar- Beständig werden wir, in der beit mit verhaltenskreativen, Jugendhilfe tätige Pädago- traumatisierten und psychisch gInnen, damit konfrontiert, vorbelasteten Kindern und dass Kinder und Jugendliche Jugendlichen zu verarbeiten offenbar durch Unterstüt- und nicht selbst traumatisiert zungsangebote nicht erreich- zu werden? bar erscheinen und aufgrund ihrer schweren Verhaltensstö- Man merkt sehr schnell, in rungen und massiv provozie- welches Wirrwarr der Begriff- render und grenzverletzender lichkeiten und in welch unge- Handlungen durch die ein- mein vielfältige Forschungsbe- zelnen Systeme „hindurchge- reiche man damit eintaucht. reicht“ werden, bis sie schließ-

4 lich in einer Rotation zwischen Fakt ist, auch wir Pädagogen Wir haben ein Jugendhilfe, Straßenszene, (sowie jeder Mensch) brauchen bisschen „Ich will die Kinder- und Jugendpsychiat- Zeit für uns selbst, um uns von Welt retten“ in uns. rie und Jugend-Justizvollzugs- Stress zu erholen und unsere anstalt hängenbleiben und vor Ressourcen zu regenerieren! Aber es ist OK, wenn den Augen des Hilfesystems Wir Humanisten, die seeli- du erstmal nur einen zu „hoffnungslosen Fällen“ sche Gesundheit anstreben Menschen rettest. werden. Eine solche Karriere und die menschliche Selbst- durch rigidere bis zu freiheits- verwirklichung bedenken. Und es ist OK, wenn entziehenden Maßnahmen Brauchen immer mal wieder dieser Mensch du reichende „Lösungen“ zu den Anstoß auf die Wechsel- selbst bist. unterbrechen, ist utopisch und wirkungen zwischen Arbeit erfahrungsgemäß sinnfrei. Der und Gesundheit zu blicken. Prozess des Rückzugs aus den Wir müssen achtsam sein, was gesellschaftlichen Bezügen bedeutet Raum zu schaffen für würde nur beschleunigt. eine offene und unverstellte Die Herausforderung in der Wahrnehmung und so für neue Arbeit mit diesen „hoffnungs- Blickwinkel und Möglichkei- losen“ Fällen besteht darin, zu ten. Selbstmitgefühl fördert verstehen, welchen inneren unsere innere Stärke und Sinn das Verhalten, welches erleichtert es, uns und anderen den jungen Menschen zum wohlwollend und wertschät- „Systemsprenger“, zum „jungen zend zu begegnen. Ach ja, wir Wilden“ macht, folgt. Nicht wissen es ja… auf den Mut und selten liegen diesem Verhalten die Kraft, es zu leben! traumatische Erfahrungen Viel Spaß beim Lesen und gute zugrunde. Das pädagogische Auseinandersetzung, viel Freu- System kämpft in diesen Fäl- de mit eurem Selbst! len gegen die innere Überle- bens- und Entwicklungslogik Gitta Medelnik des jungen Menschen. Da die innere Not des traumatisierten Kindes/Jugendlichen immer stärker als die pädagogische Konsequenz sein wird, wird dieser Machtkampf zwangs- läufig von uns verloren. Das Kind bzw. der Jugendliche ringt permanent um Kontrol- le für seine Sicherheit, seine Autonomie und seine Lebens- grundlage (Ertragt ihr mich?). (Baumann, 2012)

5 Thema „Selbstfürsorge“: Airbags für die Seele

Kleidung (Schutzhandschuhe Schutzbrille), spezielle Arbeits- maschinen und deren An- Airbags für die Seele ? ordnung, sowie besonders zu beachtende Arbeitsabläufe und Selbstfürsorge, Work-Life- Handlungsschritte. Balance (oder: Work-Life- Die meisten dieser Schutz- Integration), Zeitmanagement maßnahmen beziehen sich Psychohygiene. Dies sind alles auf physische Gefahren. Hier Begriffe, die geläufig sind und wird die Dringlichkeit der mit deren Inhalten sich die Selbstfürsorge in unserem Be- eine oder der andere bereits reich so deutlich und wichtig: auseinandergesetzt haben. gerade wir (Erzieher*innen, In den Artikeln, die Sie zu dem Pädagogen*innen in den Albert Kedves Thema in diesem Heft lesen Erziehungshilfen) wissen, wie können, werde einige Aspekte, dramatisch sich psychische Geschäftsführer Methoden und Erkenntnisse Formen der Beeinflussung IKH-SH e.V. zu diesem Themenbereich (psychische Gewalt, Mob- beschrieben und Erläutert. bing, Psychoterror,…) auf das Daher möchte ich mich auf die Gesamtverhalten, die Entwick- Dringlichkeit der Umsetzung lung eines Menschen und des- dieser Methoden, Hilfsmittel sen seelisches Gleichgewicht oder Techniken konzentrieren auswirken können. und Ihnen am Ende des Arti- Daher sollten wir das Thema kels eine kleine Arbeitshilfe der Selbstfürsorge, der Psyc- anbieten. hohygiene oder Work-Life-Ba- Die alltägliche Arbeit in der lance umso wichtiger nehmen stationären Jugendhilfe kon- und beachten. frontiert die Mitarbeiter*innen – nicht immer, aber sehr häu- Hilf Dir selbst – fig – mit schwierigen, belas- danach anderen tenden und herausfordernden Diese Aussage wirkt im ersten Situationen. Moment egoistisch und „hart“. In den meisten Fällen sind Doch folgendes Beispiel soll diese Belastungssituationen die Bedeutung dieser Aussage psychischer Natur: der „im- verdeutlichen: pact“ ist meist kein physischer Flugbegleiter*innen lernen in Schmerz mit blauen Flecken ihrer Ausbildung, dass Sie sich oder sichtbaren Wunden, son- im Falle eines Druckabfalls in dern wirkt sich – mal mehr, der Kabine, ZUERST mit Sauer- mal weniger – auf die Seele, stoffmasken versorgen – DA- die Psyche der Betroffenen/ NACH helfen sie Kindern und des Betroffenen aus. hilfsbedürftigen Menschen. In vielen Berufen wird auf In diesem Kontext leuchtet die spezifischen Gefahren, es jedem sofort ein: nur wenn die diese mit sich bringen, die Flugbegleiter*innen selbst selbstverständlich – meist mit Sauerstoff versorgt sind, proaktiv – reagiert: spezielle können sie anderen helfen.

6 Sorgen Sie für sich – täglich, Selbstfürsorge ist keine 80% der Ergebnisse mit denn wenn Sie nicht „ge- Zeitverschwendung 20 % des Gesamtaufwandes sund“ sind, werden Sie nicht Sie haben so wenig Zeit. Wie erreicht werden können. in der Lage sein, anderen sollen Sie das noch in Ihrem Die verbleibenden 20 % der helfen zu können. Alltag unterbringen? Ergebnisse benötigen mit Dazu gibt es viele Methoden Interessant ist, dass wir 80 % die meiste Arbeit. und Techniken (Achtsam- dann doch alle genug Zeit keit, inneres Interview, Ent- haben, um unseren Face- Das heißt, dass Sie einen spannungstechniken, Stille book-Account zu checken Großteil Ihrer Ergebnisse Stunde). Aber auch Team- oder das aktuelle Fernseh- in einem verhältnismäßig sitzungen oder Supervision programm zu lernen. Aber geringen Zeitaufwand schaf- können der richtige Ort sein, für Selbstfürsorge ist nicht fen. Je mehr Zeitaufwand um sich Zeit, Raum und genug Zeit da? (Perfektionismus!) Sie dann Gehör zu verschaffen. Selbstfürsorge sollte oberste noch hineinstecken, desto Priorität haben. Planen Sie geringer werden vermutlich Nicht alles ist Selbstfürsorge fixe Zeiten dafür ein (Stille Ihre weiteren Ergebnisse. Selbstfürsorge ist, wie der Stunde). Nutzen Sie einen Daraus könnten Sie bspw. Name schon sagt, für sich Kalender, dabei sind private folgern: selbst Sorge zu tragen. Termine, (auch die für Ihre Sich gut um sich selbst zu Selbstfürsorge) genauso • Perfektionismus kann kümmern und die eigenen viel Wert wie jeder andere aufhalten Bedürfnisse zu erfüllen. Termin: nutzen Sie diese • Gehen Sie das Problem Setzen Sie dies jedoch nicht Termine als Termine mit aus einer anderen Pers- mit Freizeit gleich: nicht Ihnen selbst! pektive an – versuchen alles was Sie in Ihrer Freizeit In der Work-Life-Balance Sie es andersherum unternehmen, trägt zur (Work-Life-Integration) wird • Setzen Sie sich ein Zeit­ Selbstfürsorge bei. Vieles ist ein Zeitmanagement stets limit für Ihre Aufgaben kontraproduktiv. Selbstfür- betont: planen Sie ihre Zeit, sorge kann (und sollte man planen Sie Ihre Ordnung, • Wechseln Sie Ihre Arbeits- ab und an auch) während Ihre Zielsetzung. Verbinden weise, um wieder in den der Arbeit ausüben (Bspw. Sie Ihre privaten Kalender Work-Flow zu kommen Stille Stunde oder ein gutes mit dem beruflichen: das • Machen Sie eine Pause, Zeitmanagement). hört sich befremdlich an? wenn Sie nicht weiter- Es ist ratsam, einen Unter- Wie oben beschrieben, dient kommen schied zu erkennen: den dies dazu, dass Sie Ihre Unterschied zwischen dem, privaten Termine genauso was du willst und dem, was schätzen und kennen, wie Selbstfürsorge ist niemals du brauchst. Ihre beruflichen. sinnlos. Ganz im Gegenteil. Hierzu können Sie bspw. Es gibt nichts Sinnvolleres Techniken wie das innere An dieser Stelle möchte ich auf der Welt, als auf den Interview oder eine Super- das Pareto-Prinzip (oder: eigenen Körper und Geist vision nutzen – seien Sie 80/20-Regel; von Wilfried zu achten. Sie haben nur jedoch stets achtsam. Fritz Pareto, 1848-1923, itali- diesen. enischer Ingenieur, Ökonom,  Soziologe) vorstellen. Diese These besagt, dass

7  Thema „Selbstfürsorge“: Airbags für die Seele

Zeitmanagement-Tipps:

Machen Sie sich Notizen Ob digital oder handschriftlich – Hauptsache, Sie machen Notizen. Sicher schwirren auch Ihnen häufig unerledigte Aufgaben, Ideen und Informationen im Kopf herum, die Sie nicht vergessen dürfen bzw. wollen. Solche Gedanken erzeugen immer Stress – auch unbewusst.

Setzen Sie sich Ziele Halten Sie die Ziele schriftlich fest.

Setzen Sie Prioritäten Prioritäten sind im Grunde nichts anderes als Entscheidungen. Wenn Sie wis- sen, wie wichtig, wie dringend – und ja, darin besteht ein Unterschied – eine Aufgabe ist, können Sie eine entsprechende Priorität setzen.

Entscheiden Sie schnell Schnelle (und trotzdem wohlüberlegte) Entscheidungen sind gefragt, um Zeitdruck vorzubeugen. Denn werden Entscheidungen ständig hinausgezögert, werden dadurch auch alle damit verbundenen Aufgaben aufgeschoben, was letztlich den Zeitdruck erhöht.

Große Aufgaben in kleine aufteilen (Salami-Taktik) Brechen Sie große, unüberschaubare Aufgaben auf mehrere kleinere herunter.

Abschotten - Keine Chance den Zeitdieben Es geht darum, dass Sie sämtliche Ablenkungen und jede Art von Zeitfressern für eine bestimmte Zeit auf ein Minimum reduzieren. Geben Sie Zeitdieben keine Chance! Betreiben Sie Monotasking. Widmen Sie sich konzentriert einer Tätigkeit nach der anderen.

Vermeiden Sie die lange Bank Manche Aufgaben müssen auf später verlegt werden. Allerdings werden häufig Aufgaben auf die lange Bank geschoben, weil sie schlicht und einfach unange- nehm sind.

Schieben Sie auf So paradox es vielleicht klingen mag, aber wenn Sie das Gefühl haben, unterzu- gehen – und nur dann! –, versuchen Sie, für einige Aufgaben und Termine einen Aufschub zu erwirken. Das heißt aber nicht, Aufgaben generell aufzuschieben! Das setzt natürlich voraus, dass vorher eine Priorisierung stattgefunden hat. Denn ohne Priorisierung wissen Sie nicht, welche Aufgaben aufgeschoben werden können.

8 Sagen Sie Nein Ein Nein – natürlich nur dann, wenn es angemessen ist – ist das Zauberwort für mehr Entlastung und Zeitautonomie.

Schaffen Sie Licht im Informationsdickicht Informationen gezielt abholen, Kanäle finden, die alle für Sie relevanten Infor- mationen schnell, qualifiziert und kompakt liefern, sei es über Social Media (z. B. Twitter), News-Portale oder andere Wege. Lassen Sie sich nicht von der Masse an Informationen überschwemmen.

Seien Sie nicht perfekt Unter Perfektionismus verstehe ich den Drang, mehr zu machen, als verlangt wird bzw. nötig ist und das Feilen an unnötigen Details. Perfektionismus kostet Zeit – Ihre Zeit! Erledigen Sie Aufgaben so gut wie nötig, aber nicht perfekt! Erledigen Sie gleichartige Aufgaben blockweise So können Sie z. B. täglich einen Block für Telefonate, einen für Routineaufga- ben (Postbearbeitung, …), einen für wichtige Aufgaben, … vorsehen.

Delegieren Sie, holen Sie Unterstützung, ... … denn das kann zu einer enormen Entlastung führen. Das Delegieren erfordert im Vorfeld, sich ein entsprechendes Umfeld zu schaffen, an das Sie Aufgaben vertrauensvoll abgeben können, mit der Gewissheit, dass sie zu Ihrer Zufrie- denheit erledigt werden.

Testen und optimieren Sie Es findet sich immer wieder etwas, das die tägliche Arbeit einfacher gestaltet. Nehmen Sie nichts als gegeben hin!

Führen Sie eine Zeitplanung durch Nicht einfach planlos drauflosarbeiten. Ein Zeitplan bietet Ihnen Orientierung, eine Hilfe zum Nachdenken, sodass Sie auch in der Hektik nicht so schnell den Überblick verlieren.

Gönnen Sie sich unbedingt Ruhephasen! Regelmäßig Energie tanken, tut gut und erhöht die Leistungsfähigkeit. Bemü- hen Sie sich um eine Ausgewogenheit zwischen An- und Entspannung, um einen Ausgleich, der Ihnen guttut.

Bleiben Sie locker!

9 Thema „Selbstfürsorge“: Gesunder Egoismus

Gesunder Egoismus

Das Thema Selbstfürsorge war einige Aufgaben auch mal 1-2 im letzten dreiviertel Jahr sehr Tage liegen bleiben dürfen. aktuell bei uns in der Einrich- Genauso wichtig ist es, Dinge tung. abgeben zu können. Speziell die Balance zu finden alles so Eine ziemlich festgefahrene gut wie möglich zu bearbeiten und belastende Teamsituation und gleichzeitig den Anfor- führte zu besonderen Anfor- derungen von außen gerecht derungen in Bezug auf das zu werden stellte eine beson- Thema, sowohl im Team als dere Herausforderung dar. Es Pierre W. Jöns auch darauf zu achten, sich als entstand bei mir der Eindruck, Träger/Leitung selbst nicht zu egal wieviel gearbeitet wird, es Träger / Leiter vernachlässigen. reicht nicht. Ich sollte gefühlt »Haus Hegeholz« ständig erreichbar sein. Da in Boren-Lindaunis Schon seit Beginn meiner kommen wir nun zum The- Zeit im Haus Hegeholz war ma gesunder Egoismus und der Dienstplan eine Gemein- Hilfe von außen. Ich holte mir schaftsentscheidung. Das diese in Form eines Leitungs- Modell haben wir bis heute Coaching bei einer Dame in beibehalten. Jeder Mitarbeiter Flensburg. Dort konnte ich hat einen festen Tag in der unter Anleitung Situationen Woche, die restlichen Dienste aufarbeiten und den Blick- werden in der wöchentlichen winkel darauf ändern. Nach Dienstbesprechung gemein- einiger Zeit konnte ich mit ver- sam verteilt. Dabei werden schiedenen Situationen besser private Termine bei einzelnen und vor allem lockerer umge- gesondert berücksichtigt und hen. Als kleines Beispiel: Das darauf geachtet, dass jeder Gefühl ständig erreichbar sein im Wechsel auch 2-3 Tage am zu müssen. Nachdem der ein Stück frei hat. Gerade bei der oder andere Sozialarbeiter sich eingangs erwähnten Situation wunderte, dass er mich z.B. an war dies besonders wichtig, einem Wochentag nicht errei- da z.T. mehr Dienst nötig war chen konnte, machte ich den als eigentlich geplant. Haupt- Vorschlag, dass er mich dann aufgabe war dabei, trotz aller am Sonntag anrufen könne, da Belastungen, die Bedürfnisse wäre ich in der Einrichtung. der Jugendlichen nicht aus Dies führte nach allgemeinem den Augen zu verlieren. Entsetzen, zumindest im Klei- nen zu einer anderen Sicht- Jetzt als Träger bin ich weise dort, da deutlich wurde, entsprechend häufig in der dass unser Berufsfeld eben Einrichtung und musste auch die Arbeit am Wochenen- lernen bzw. akzeptieren, dass de umfasst.

10 Egoismus ist für viele nega- keine Energie oder fühlen tiv besetzt, daher haben wir uns schlecht, dann haben wir Angst, für egoistisch gehal- keine Energie für andere und ten zu werden. Egoismus ist können nicht für diese da sein. jedoch gesund und wichtig, Darauf zu achten, dass es uns denn wenn wir an uns denken, gut geht, ist die Voraussetzung. ist auch an andere gedacht. Das klingt zunächst wider- Also gibt es keinen Grund sprüchlich, ist es aber nicht. ein schlechtes Gewissen zu Nur wenn wir an uns und bekommen, wenn uns jemand unsere Bedürfnisse denken Egoismus vorwirft. Wir sind und diese nicht vernachlässi- nicht egoistisch und selbst- gen, leben wir nicht mehr in süchtig, wenn wir uns um uns einem Zustand des Mangels selbst kümmern, nur zufrie- und können so auch an andere dener. denken. 

Egoismus ist die Grundlage »Meer heilt mehr« für Nächstenliebe. Wir kön- nen anderen nur geben, was wir besitzen. Besitzen wir z.B.

11 Thema „Selbstfürsorge“: Bin ich irre oder sind es die anderen?

Bin ich irre oder sind es die anderen ?

Nun sitze ich hier, fernab der mich nachhaltig. Ich kann Heimat in der alljährlichen mich erholen. dreiwöchigen Ferienfreizeit. Vier vermeintliche Borderline- Um die negativen Folgen der Persönlichkeiten gestalten psychischen Belastungen ihren Tag und den aller ande- unserer Arbeit dauerhaft zu ren (vermeintlich unbemerkt) vermeiden, ist es notwendig, mit, sind obenauf, brechen bezüglich der Selbstfürsorge zusammen und kündigen alle einige Grundsätze zu verin- Heike Düvier möglichen Aktivitäten an. Von nerlichen und zu leben. Diese anderer Seite drohen unver- beinhalten eine fundierte Mitarbeiterin des mittelt Gewaltausbrüche. Ach Sachkompetenz mit Wissen Haus Lefina, Innien ja, und drei kleine Kinder unter über Traumatisierungen und Dipl. agr. Ing., Erzie- 6 Jahren mit ihren Müttern deren Folgen, Wissen über die herin und Traumapä- haben wir auch dabei. Die Lage Gestaltung von Beziehung und dagogin ist meistens unübersichtlich Bindung, Wissen über trauma- und angespannt, manchmal tische Reinszenierungen und auch dem Anlass entspre- Übertragungs- und Gegenüber- chend vorsichtig erholsam, tragungsprozesse sowie eine aber fortlaufend dynamisch. fortlaufende Erweiterung der Eine Grippewelle zieht durch eigenen Methodenkompetenz. unsere Gruppe und leider auch Eine der wichtigsten Kompe- an uns Betreuern nicht vorbei. tenzen ist die der Selbstrefle- Meine wahrnehmbaren Gren- xion. Ihr Ziel ist es, die eigenen zen sind bald erreicht. Verarbeitungs- und Verhal- tensmuster zu kennen und Punkt 1 der gelebten Selbst- ihre Beeinträchtigungen zu er- fürsorge (s.u.) habe ich also kennen. Sie ist wichtig, um die erledigt, eine Selbstreflexion Selbstfürsorge und die Selbst- und die Wahrnehmung meiner wahrnehmung für körperliche Gefühle und Grenzen. Und und seelische Warnzeichen bei nun? akuten Belastungen zu leisten. Das ABC der beruflichen Tätig- Mich „rettet“ unsere wilde keit sollte nicht nur im päda- zweitägige Kanufahrt durch gogischen Bereich Achtsam- noch wildere Flussläufe, kör- keit, Balance und Connection perliche Anstrengung gepaart beinhalten. Achtsamkeit heißt, mit einem unbedingten kre- sich selbst und seine Gefühle ativen Ehrgeiz, eine Route zu zu beachten und zu achten, finden, wo eigentlich keine ist. seine Grenzen und Ressourcen Die Anstrengung der letzten zu wahren, um gesund leben Tage verblasst und reorientiert und die eigene Ausgeglichen- heit bewahren und erhalten zu

12 können. Eine Ausgeglichen- Spiritualität) wahrzunehmen „Keiner von uns heit zwischen Arbeit, Freizeit und zu verwirklichen. kommt lebend hier und Ruhe ist wichtig und Es ist immer wieder eine raus... nötig, eine Balance zwischen Herausforderung, die geschil- Esst leckeres Essen! beruflichem Leben und mög- derte Theorie mit der erlebten Spaziert in der lichst vielfältigen privaten und Praxis zu verbinden. Werdet Sonne! persönlichen Aktivitäten, die nicht müde: Achtet auf Euch, Springt ins Meer! als eine Art Tankstelle genutzt weil es sonst niemand tut! Sagt die Wahrheit werden können (Live-Work- Nehmt euch Zeit, denn Dinge und tragt euer Herz Balance). Die Verbindung erledigen sich (manchmal) auf der Zunge! mit der Natur, dem Leben auch von allein! Pflegt Eure Seid albern! als Solches und mit anderen Freundschaften! Seid freundlich! Menschen (gern berufsfremd)  ermöglichen es, sich selbst zu Seid komisch! erfahren und zu entwickeln, Für nichts anderes persönliche Bedürfnisse (auch ist Zeit!“ Anthony Hopkins

13 Thema „Selbstfürsorge“: Prävention, Selbstfürsorge und Psychohygiene

Prävention, Selbstfürsorge und Psychohygiene

Immer wieder stehen die das der Kinder und Jugendli- Voraussetzungen auf Institu- chen. Dazu gehört das Zuord- tioneller- oder Leitungsebene nen von Verhaltensweisen der als Störfaktor einer gelin- jungen Menschen, die Arbeit genden Selbstfürsorge im mit „dem guten Grund/Weil …“, Vordergrund. Ich denke, dass ein Basisfachwissen (inner- die Auseinandersetzung mit halb der Traumapädagogik), seinem Arbeitsverhalten ein das in den Grundhaltungen Schritt in Richtung Selbstfür- der Fachkräfte und Grund- Gitta Medelnik sorge ist. Somit sind stabilisie- kompetenzen für professi- rende Prinzipien Transparenz, onelles Handeln vermittelt Leiterin und Trägerin Einschätzbarkeit, Partizipati- wird. Außerdem sollten das »haus lefina« on, Individualisierung, Wert- Erkennen und der Umgang schätzung der Individualität mit Gefühlen der Übertragung, gegenüber den MitarbeiterIn- Gegenübertragung, sowie der nen/Fachkräften gewürdigt. eigenen lebensgeschichtlichen Diese Prinzipien gelten auch Belastungen den Fachkräften für die Beziehung von Kind/ bewusst sein. Jugendliche/r – Fachkraft als auch für die Beziehung Fach- Als Psychohygiene wird die Si- kraft – Leitung. cherung von inneren Ressour- cen gesehen, die vorhanden Die Prävention von sekun- sein müssen, um körperlich därem traumatischem Stress und psychisch so gesund zu umfasst die Verringerung von bleiben, dass den beruflichen überflutendem Stress und Anforderungen gut begegnet seiner Folgeerscheinungen. werden kann. Auf der All- Die Präventionsmaßnahmen tagsebene sind es schöne Ge- sollen einerseits die Intensität genstände, Blumen, Bilder, Din- des gerade erfahrenen Stres- ge, die das Herz erfreuen und ses, z.B. die Schilderung eines das Pflegen von Geselligkeit traumatischen Erlebnisses ei- und Lachen, Singen. Psycho- nes Kindes oder Jugendlichen, hygiene bedeutet den Körper verringern helfen, als auch wichtig und wahrzunehmen, die Resilienz der Fachkräfte Bewegung, entdecken der eige- fördern und stärken. nen Kreativität und Anregung Zur Prävention und Minimie- der Sinneswahrnehmungen rung von sekundärem trauma- durch Kunst, Musik, Gerüche, tischem Stress gehören das Geschmäcke und alles, was Erkennen und Akzeptieren das Leben schön macht. eigener Grenzen sowie das Erkennen und Akzeptieren der Die Selbstfürsorge und per- Grenzen des Gegenübers, also sönliche Psychohygiene ist

14 eine wichtige Prävention vor privaten und persönlichen Ak- Überlastungsphänomenen und tivitäten, die als eine Art Kraft- Wenn du „Ja“ zu sekundärem traumatischen tankstelle genutzt werden. anderen sagst, sorge Stress. Besonders die Versor- Achten Sie auf eine Balance dafür, dass du nicht gung der eigenen Gefühle, das zwischen Aktivität und Ruhe. „Nein“ zu dir selber Herstellen des Gefühls der Work-Life-Balance. sagst. eigenen Sicherheit und der Paulo Coelho Erhalt oder die Wiedererlan-  C wie Connection (Verbin- gung der eigenen Selbstwirk- dung) samkeit. Hier ist die Verbindung mit der Natur, dem Leben als Solches, 1.1 ABC des Schutzes vor Se- mit anderen Menschen ge- kundärer Traumatisierung meint, sich selbst zu erfahren Ähnlich der Methoden der und zu entwickeln, persönli- „Mindfulness-Based Stress che Bedürfnisse (auch Spiri- Reduction (MBSR)“ die der tualität) wahrzunehmen und amerikanische Neurologe zu verwirklichen (Udolf, 2008, Kabat-Zinn (1979) entwickelte, Gies, 2009, Schwarzer, 2010, stellt die Therapeutin und Su- Rießinger 2010, 2013). pervisorin Gerhilt Haak (2009) Leitlinien zur Prophylaxe und Ein wichtiger Aspekt zur Selbstfürsorge der Reduktion Bewältigung von traumati- von sekundärem traumati- schen Erfahrungen, den die schem Stress folgendermaßen PädagogInnen im Umgang mit vor: traumatisierten Kindern und Jugendlichen erleben, ist:  A wie Achtsamkeit Auf sich selbst und seine  die Kontrolle über das eigene Gefühle achten, seine Grenzen Handeln zu haben und zu und Ressourcen zu wahren, behalten (mastery) um gesund zu leben. Um die  routinierte Handlungs­ eigene Ausgeglichenheit zu abläufe bewahren und erhalten, sollten Fachkräfte die Hälfte ihrer  Checklisten Aufmerksamkeit auf sich  strukturierte Vorgehenswei- selbst richten. Sie sollten sich sen, die Sicherheit geben gut kennen und verstehen, um klar im Kontakt mit Kindern  Notfallpläne für jedes einzel- und Jugendlichen sein zu ne Kind/Jugendlichen können und um Übertragun- gen und Gegenübertragungen Ebenso wird mehr Sicherheit identifizieren zu können. unter „gut erprobten“ Teams er- reicht, durch das Wissen über  B wie Balance die Fähigkeiten der KollegIn- Ausgeglichenheit und Balance nen und das Vertrauen in ihre zwischen Arbeit, Freizeit und Kompetenzen. KollegInnen Ruhe ist wichtig und nötig. können sich gegenseitig unter- Eine Balance zwischen beruf- stützen und somit Belastungen lichem Leben und vielfältigen reduzieren.

15  Thema „Selbstfürsorge“: Prävention, Selbstfürsorge und Psychohygiene

»Wer mit traumati- 1.2 Dazu einige Auszüge zur Emotionen, Erinnerungsebe- sierten Menschen pädagogischen Unterstüt- nen wie Rückblenden und Alb- arbeitet, muss drei zung träume verstehbar zu machen. Dinge beherzigen: (Selbstwahrnehmung, (Vgl. Weiß, 2009) Selbstkontrolle, Selbst- Erstens: Gut essen wirksamkeit) Im Folgenden werden einige Zweitens: Viel feiern, Die Verbesserung von Körper- Beispiele zur Selbstwirksam- Drittens: Wütend und Selbstwahrnehmung, die keit, Selbstwahrnehmung, putzen.« Aneignung von Techniken Selbstkontrolle dargestellt: Lang, 2009 zur Selbstregulation und die Lösung fixierter Zustände, hilft 1.3 Selbstwirksamkeit / Selbst- Menschen zu verändern, was verstehen sie fühlen. (Kolk 2004) Voraus- Traumatisierte Kinder und setzungen für eine gelingende Jugendliche kennen Schuld- Lebensgestaltung sind ein umkehrungen und waren u.a. positives Selbstbild und den Objekte für die Bedürfnisse Rückgriff auf die eigenen Res- Erwachsener. Sie haben das sourcen. Bei traumatisierten Gefühl anders zu sein und sie Kindern und Jugendlichen ist haben Verhaltensweisen- bzw. das anders. Sie konnten kein Strategien entwickelt, die im stabiles und kohärentes Selbst Alltag stören. Selbstverstehen entwickeln. Ihr Selbstkonzept ist der erste Schritt zu einem behindert sie oft und wird sie positiven Selbstkonzept. (Weiß, oft behindern, wenn es nicht 2009). Ein Beispiel: gelingt, die eigenen Verhal- tensweisen, Einstellungen,

16 Das Konzept des guten Selbstverstehen ein. Man Grundes kann die Frage auch offenste- Es geht nicht darum, dass die hen lassen. Zum Beispiel: Du PädagogInnen das störende machst das weil…? Und damit oder schädigende Verhalten dem Kind oder Jugendlichen positiv umdeuten, sondern die Möglichkeit geben, die dass sie durch Spiegeln Frage selbst zu beantworten, oder durch ein Angebot von um mögliche Interpretationen Definitionen die Kinder und zu vermeiden. Die Frage „Wa- Jugendlichen unterstützen, ihr rum machst du das? Gibt dem Verhalten selbst zu verstehen Kind oder Jugendlichen eher und zu akzeptieren. das Gefühl sich verteidigen zu müssen. (Weiß, 2009) Unsere Haltung ist entschei- dend:  Der Respekt von der Lebens- Ziele im Umgang mit „stören- leistung der Kinder den“ Verhaltensweisen:  Die bisherigen Anpassungs-  Das Begreifen der Symptome bemühungen des Kindes als im Zusammenhang mit der Überlebensstrategien verste- Entstehungsgeschichte. hen  Verständnis und Wertschät-  Selbstverstehen, Selbstwirk- zung für diese Verhaltens- samkeit und Selbstregulati- weisen. on unterstützen  Das Überprüfen, ob dieses  Es geht um Integrationsleis- Verhalten weiterhin notwen- tungen dig ist.  Stellungnahmen der Päda-  Das Erarbeiten von alterna- gogInnen wie: „das war deine tiven Handlungsmöglichkei- normale Reaktion auf eine ten, bzw. die Erweiterung des unnormale Situation“ entlas- Verhaltensspielraumes. ten von Schuld und Scham.  Die Kinder werden zum Sub- jekt ihres Tuns. 1.4 Die „Weil-Frage“ „Die siebenjährige Johanna 1.5 Ein weiter wichtiger As- lebt seit zwei Jahren in der pekt ist die Supervision als Pflegefamilie. Immer wieder Team-Selbstfürsorge oder mal schleicht sie nachts in die auch Einzel Küche und füllt sich eine Tüte  angstfreier Austausch über mit Lebensmittel. Sie findet Belastungen sprechen zu das selbst nicht gut, weil sie können ihre Pflegeeltern mag und die-  Unterstützungskultur unter se nicht hintergehen will. Als KollegenInnen Johanna wieder einmal fast im  Schutz vor Konfrontationen Kühlschrank kniet, kommt die mit unkontrollierten Träume Pflegemutter hinzu. Sie sagt, Schilderungen „du machst das sicher, weil du  Achtsamkeit für die Übertra- für dich sorgen musst.“ gungs- und Gegenübertra- Das Wort „weil“ transportiert gungengefühle diese Haltung und lädt zum

17  Thema „Selbstfürsorge“: Prävention, Selbstfürsorge und Psychohygiene

 Erkennen und Unterbre- nungsthermometer, Nähe erklären. Tolle Körper und chen von traumabezoge- – Distanz-Übung) Atemübungen findet ihr in nen Re-Inszenierungen  KollegInnen um Unterstüt- den Büchern von Dr. med. der Kinder und Jugendli- zung bitten Claudia Croos-Müller, Alles chen als Eigenschutz  Selbstfürsorge im Team – Liebe, Kopf Hoch, Nur Mut,  Somit Selbstfürsorge und Anregung zum Austausch Viel Glück, die kleinen Über- Prävention mit Anderen lebensbücher. Auch toll sind  der/die „schwächste“ die Übungen im Buch Fels in 2. Übungen/Methoden zur KollegIn „gibt den Ton an“ der Brandung statt Hams- Stressreduktion und (diese/r KollegIn hat den ter im Rad – 10 praktische Prävention vor Überlas- sensibelsten „Antennen- Schritte zur persönlichen tungsphänomenen: empfang“ für „Hier stimmt Resilienz. Oups Karten, Erhalten sie sich: Interesse, was nicht! Achtung/Auf- z.B. Sonnenstrahlen für Liebe, Hoffnung, Zufrie- gepasst“ und hinter ihm/ dein Herz, sind praktische denheit, Unterstützung, ihr reihen sich alle auf Begleiter. Vergnügen, Glück, Stolz auf  Erbsen in der Tasche – Immer wichtig bei allen Leistungen, viele positive Eine Übung zur Genussfä- Übungen ist ja, sie als Pro- Empfindungen higkeit zess zu verstehen, der dazu  Regentagbrief – Eine führt, dass eine Belastung  eigener Notfallkoffer Übung zur Selbstannahme oder Krise kompetent verar-  Team-Schatzkiste  Priorisieren, Konkretisie- beitet wird, so dass am Ende  Befindlichkeitsrunden im ren und Verfolgen selbst ein positives Ergebnis mit Team gesteckter Ziele – eine evtl. neuen Orientierung im  Arbeiten mit Skalierungen Übung zum Selbstwirk- Sinne von Zufridenheit und in Bezug auf Kinder- u. samkeitserleben Zugewinn an Fähigkeiten Jugendliche (Bewusst- erzielt wird. machung der eigenen Und viele weitere Übungen,  Anspannung, z.B. Anspan- die wir hier nicht extra

18 Thema „Selbstfürsorge“: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen ...

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – oder vergnügt bei der Arbeit?

»Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.« Mark Twain »Ich brauche Ruhe und Heiterkeit der Umgebung und vor allem Liebe, wenn ich arbeite.« Adalbert Stifter Ich beginne mit diesen zwei Nach vielen Jahren in der Zitaten, weil sie deutlich ma- Kinder- und Jugendarbeit war chen, wie wichtig die innere ich einige Zeit in der Altenhil- Claudia Nöhren Haltung zur pädagogischen fe tätig. Zunächst war es dort Arbeit für die Zufriedenheit, ist. entspannter und ruhiger im Staatl. anerkannte Die Frage nach Vergnügen bei Umgang, doch ich vermisste Heilpädagogin der Arbeit in der Jugendhilfe zunehmend die Lebendigkeit, mag provokant klingen, doch die Freude an der Arbeit und Trägerin und Leiterin folgende Antworten kamen wollte zurück in die Heimar- »Haus Kormoran« auf die Frage: beit mit Kindern und Jugend- „Was motiviert Euch, trotz lichen. größter Herausforderungen, Ich habe Erfahrung in großen körperlicher und seelische Be- Heimen mit bis zu 60 Plätzen lastungen im pädagogischen gesammelt, dort war es mir Alltag, immer wieder neu zu zu anonym und mir fehlte die schauen, durchzuhalten und Beziehung zu den Menschen, zu beginnen? Woher nehmt Ihr es war anstrengend für mich. die Kraft?“ Mein Ideal sind kleine, fami- lienorientierte Einrichtungen Birgit, 61 Jahre alt, staatlich wie unsere. Mir tut dieser anerkannte Erzieherin, heilpä- Rahmen gut, die Übersichtlich- dagogische Zusatzausbildung keit und die widerkehrenden mit 41 Jahren Berufserfah- Aufgaben, die Transparenz und rung, seit 9 Jahre im Haus Verbindlichkeit, auch die im Kormoran tätig: Team, man kennt sich. „Es ist und war immer mein .Die Kinder und Jugendlichen Traumberuf, ich habe nie kennen mich, wissen mich mit etwas anderes gewollt, als mit meiner Art einzuschätzen und Menschen zu arbeiten. Ich bil- ich habe genügend Raum und de mich gern fort und mag die Zeit mich um jeden Einzelnen praktischen Aufgaben, die zu kümmern, wir akzeptieren Lebendigkeit, und dass ich uns gegenseitig und dies tut dazu beitragen kann, den Kin- mir gut. dern eine möglichst glückliche Oft habe ich gar nicht das Kindheit, trotz aller negativer Gefühl auf Arbeit zu gehen, ich Erfahrung, zu ermöglichen. empfinde eine große Zugehö-

19  Thema „Selbstfürsorge“: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen ...

»Jeder kann rigkeit und emotionale Verbin- onales Handeln trotz aller Ver- jederzeit aus dem dung zu allem. trautheit nach all den Jahren, etwas machen, was Ich gebe nicht nur, ich bekom- leichter. aus ihm gemacht me auch viel zurück, was mir Ich mag es immer noch an Wo- wurde.« Energie bringt. Ein Lächeln chenenden und Feiertagen zu Sartre der Kinder, ihr Stolz, wenn sie arbeiten und in der Woche mal mir von guten schulischen Zeit für mich, meine Hobbys Leistungen berichten, ihre und meine eigenen Kinder und Rücksichtnahme, wenn es mir Enkelkinder, zu haben. mal nicht ganz so gut geht, sie Mir kommt es sehr entgegen, mir mit Freude ein Bild malen dass beim Dienstplan Rück- und wir gemeinsam einfach sicht auf meine Bedürfnisse nur Spaß am gemeinsamen genommen wird und wir auch Kochen haben, oder wenn spontan untereinander die mit den Jugendlichen beim Dienste und Urlaubstage tau- gemeinsamen Sortieren ihre schen können. Dafür bin ich Wäsche, über Dinge gespro- gern bereit auch spontan ein- chen wird, die die Jugendli- zuspringen und mal mehr als chen gerade beschäftigen. Sie üblich zu arbeiten. Ich weiß, vertrauen mir und ich merke dass es sich immer wieder ich gebe ihnen Sicherheit. ausgleicht. Natürlich kommt es auch zu Da ich allein lebe und zu Hause Auseinandersetzungen, doch ein hohes Ruhepotential, Zeit wenn wir Krisen gemeinsam für mindestens 2 x Sport und bewältigen, macht es mir Mut, Sauna die Woche habe, kann auch zukünftig dranzubleiben. ich mich gut ausruhen und Wir sind ein kleines Team und entspannt wieder zur Arbeit tauschen uns viel aus. Auch gehen.“ wenn es mal zu Missverständ- nissen und unterschiedlichen Mir als Trägerin und Leiterin Sichtweisen kommt, finden des Hauses ist es wichtig, dass wir nach kollegialer Beratung meine Mitarbeiter und Mit- immer wieder den gemeinsa- arbeiterinnen, professionell men, roten Faden der Arbeit. und authentisch sind, sich Wir arbeiten lange zusam- und ihre Ideen einbringen und men und ich darf trotz aller ihr Wissen an die Kinder und Fachlichkeit, ich selbst sein Jugendlichen, weitergeben. und auch mal schlechte Tage haben. Wir nehmen Rücksicht aufeinander. Dirk staatlich anerkannter Er- Fachlicher Austausch und zieher, über 20 Jahre Berufser- Beratung, Supervision und fahrung, seit 8 Jahren im Haus Fortbildung machen professi- Kormoran tätig:

20 „Als Erzieher ist es wichtig, Für mich, als Leiterin bedeu- meine persönliche Haltung tet es sehr viel Entlastung, zum Umgang mit der Natur ein stabiles Team und eine und mein Wissen an die Kin- engagierte Vertretung wäh- der und Jugendlichen weiter- rend meiner Abwesenheit, zu zugeben, ihnen Nachhaltigkeit haben. zu vermitteln damit sie und weitere Generationen auf die- Yvonne 42 Jahre alt, staatlich ser Erde eine Zukunft haben anerkannte Heilerzieherin, werden. stellvertretende Leitung, mit Ich bin gern mit den Kindern Unterbrechungen seit 2003 im im Wald, vermittle ihnen wie Haus Kormoran tätig: gut Ruhe tun kann, oder ans „Mir fällt es leichter, entspannt Wasser an die Steilküste, ab- zu arbeiten, wenn getroffene seits von Trubel, Straßen und Absprachen im Team und gepflasterten Wegen. Frei- gemeinsam erarbeitete Struk- zeitaktivitäten müssen nicht turen verbindlich eingehalten zwangsläufig Geld kosten. werden. So kann ich mich Ich bin gern Vorbild und freue ganz der pädagogischen Auf- mich, wenn die Kinder gute gabe widmen und mich auf die Umgangsformen erlernen und Jungs und Mädchen einlassen. anwenden und so positive Es gibt auch ihnen Sicherheit Rückmeldung aus der Gesell- und Orientierung. schaft erfahren. Wir haben im Team alle einen Die Arbeit im Team macht mir besonderen Aufgabenbereich Spaß und wenn wir uns gegen- übernommen, und arbeiten seitig unterstützen und ich für gemeinsam an einer möglichst meinen Einsatz angemessene reibungslosen Umsetzung. Anerkennung und Bezahlung Ich bin belastbar und mag bekomme, gehe ich motiviert die Herausforderungen in der an meine Aufgaben. Humor Gruppe. Ich trage gern Ver- macht den Umgang leichter. antwortung und übernehme Ich erhalte Zulagen für das Aufgaben, wie Halten von Ord- Arbeiten an Nacht-Sonn- und nung und Übersicht im Haus, Feiertagen dies halte ich für Schreiben von Dienstplänen, angemessen und motivierend. weil es mir liegt und man mir Jeder soll das tun, was er gut vertraut. kann, so ergänzen wir uns und Zudem bin ich die Hygiene- die Kinder haben die Möglich- beauftragte und lerne, dass keit sich an unterschiedlichen dies nicht nur mit angeneh- Personen zu orientieren. Ich men Aufgaben verbunden ist fühle mich akzeptiert und und ich Abläufe und Arbeiten erfahre Wertschätzung.“ kontrollieren und Kollegen und

21  Thema „Selbstfürsorge“: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen ...

Kolleginnen direkt ansprechen Ich setze mich gern für unsere und beraten muss. Kinder ein und kann dranblei- Ich bin für klare und ehrliche ben, frage nach, unterstütze Kommunikation und nicht und freue mich über Erfolge. nachtragend. Wir kennen uns Es fällt mir leicht Arbeit und als Team gut und wissen wie Privat zu trennen. Entspan- wir ticken, können alles an- nung bekomme ich durch den sprechen und wir wissen, es ist Rückhalt meiner eigenen Fa- konzeptionell so gewünscht. milie, unser schönes Zuhause, Ich habe im Laufe der Jahre meinen Garten, lange Spazier- gelernt, dass nicht immer alles gänge mit unserem Hund.“ so funktionieren muss, wie ich es mir vorstelle und lerne Mir ist wichtig, mein Team gerne dazu. nicht zu über- noch zu un- Ich stehe im engen Austausch terfordern. Ich nehme auf mit den Kollegen und der persönliche, familiäre Wün- Leitung und erlebe die Erreich- sche gern Rücksicht, weil ich barkeit und die gegenseitige aus eigener Erfahrung weiß, Unterstützung nicht als selbst- dass dies für die Resilienz und verständlich. Erhaltung der Gesundheit, Hausinternen Fortbildungen sehr wichtig ist. mag ich und das Teamprojekt „UnternehmensWert Mensch“ Christopher 37 Jahre, staatlich erlebe ich als persönliche und anerkannter Heilerziehungs- betriebliche Bereicherung. pfleger, 13 Jahre Berufserfah- Die intensive Beschäftigung rung seit 3,5 Jahren im Haus und Schulung zum Thema Kormoran, tätig: „Empathie“ ist für mich sehr „Ich habe mich vor 3,5 Jahren hilfreich für den Kontakt mit initiativ beworben, da ich als Eltern, Lehrerinnen, Therapeu- „Nachbar“, auf die Einrichtung ten, Ärzten und Kollegen. Ich aufmerksam geworden bin. bekomme die Chance, mich Vorher habe ich in größeren weiterzuentwickeln und die Einrichtungen gearbeitet und nutze ich. So macht Arbeit war auf der Suche nach Al- Spaß und ich kann etwas ternativen, die mehr meinem bewirken. Selbstverständnis entspra- Leider erlebe ich oft, dass es chen. Heimkinder in Schulen nicht Als jüngstes Teammitglied so leicht haben, Lehrer und fühle ich mich hier gut auf- Lehrerinnen Vorurteile haben genommen und in meiner und den Kindern weniger zu- Professionalität anerkannt und getraut wird als anderen. geschätzt.

22 Ich kann mich und meine Das Erarbeiten gemeinsamer Ideen einbringen, mich mit Werte in hausinterner Fortbil- einzelnen Kollegen über unse- dung erlebe ich als Bereiche- re Werte austauschen, Kritik rung für das gesamte Haus üben und erlebe uns als ler- Kormoran. nendes pädagogisches Team. Im Vergleich zu meinen Er- Ich muss nicht alles mit mir fahrungen in größeren Ein- selbst ausmachen“, kann alles richtungen begrüße ich hier äußern und erlebe eine Ver- das individuelle Vorgehen und bundenheit. Eingehen auf die jeweiligen Ich kann mich gut abgrenzen Bedürfnisse.“ und Störendes benennen, wenn ich in meiner Freizeit Ich schätze mein Team sehr nicht mit den Aufgaben der und bedanke mich für die Tat- Arbeit, konfrontiert werden kraft und Verbundenheit mit möchte. Dies fand Berücksich- der Einrichtung. tigung und wird akzeptiert. 

23 „... was wir schon immer dazu sagen wollten ...“

Was machst du für Selbstfürsorge ... was verstehst du darunter ... was ist dir ­wichtig ... wie schaffst du das alles ?

Selbstfürsorge ist das, was man Hier wird man nicht verurteilt, macht das es einem gut geht. denn sie versuchen zu verste- ...was wir schon Und das Leben lebenswert ist, hen, warum oder wieso du die- immer dazu sa- dass man etwas macht, was ei- sen Weg gewählt hast, warum gen wollten ... nem Freude bringt, einen tollen es dir schlecht geht. Job hat und Freunde. Das Ak- Betreuer können auch „ätzend“ In unserer Rubrik tivität und Ruhe und Erholung sein, gerade wenn sie uns auf „...was wir schon im Ausgleich sind, schlafen ist einen Fehler zuweisen und immer dazu gut... Das Dinge die man macht man das gerade gar nicht sagen wollten“ einen glücklich machen... wie einsieht. berichten Kinder man selbst für sich sorgt...eben Oder wir kennen es alle, sie und Jugendliche, Ohne Namen nennen uns die Aufgaben die die in IKH-Mit- wir noch erledigen müssen, gliedseinrichtun- Was mache ich für die Selbst- ohja und gerade wenn wir gen leben. fürsorge..... Ich mache das keine Lust haben. was mir Spaß macht, ich gehe Manchmal rasselt man auch Arbeiten um mich selbst zu aneinander, weil man ver- Diese Artikel versorgen, ich gehe zum Sport schiedene Ansichten hat, aber werden vom für mein Wohl befinden.... Mit sie lassen uns die Zeit, die wir INFO-Ressort in- meinen Kindern kuscheln um brauchen und sind ansprech- haltlich nicht be- mein Glück zu fühlen .... bar und freundlich wenn wir arbeitet und „so Selbstfürsorge heißt für mich nochmal um ein Gespräch bit- wie sie sind“ – in seinen eigenen Lebensraum ten, je nach Situation, kommen der Sprache und aufzubauen, zu finden..... Alles sie auch selbst etwas später mit den Themen was schlecht ist von mich fern nochmal und schauen nach der Kinder und zu halten und alles was toll ist uns und sprechen uns noch- Jugendlichen – fest zu halten mal an. veröffentlicht. Micha Wenn wir Hilfe benötigen z.B. Azubi und Vater 2er Kids vielleicht wegen Schule oder Familie, stehen sie uns zu Ver- Die Kinder und Das Lefina, nicht irgendein Le- fügung und geben uns einen Jugendlichen fina, sondern es ist das Lefina. Rat, wenn wir ihn benötigen. sollen über Dinge Ich brauche nicht sagen, es ist Auch die Regeln, sind in vielen berichten, die sie perfekt und fehlerfrei. Einrichtungen strenger. beschäftigen und Aber hier hat jeder seine Ecken Wir haben viele Freiheiten ihre Sichtweisen und Kanten, aber ein Diamant und individuelle Ausnahmen darlegen – die ist auch nicht rund. können getroffen werden. Inhalte bestim- Aber hier lernt man den Fein- Ich habe auch in andere men die Kinder schliff. Einrichtungen gewohnt, aber und Jugendli- Hier hast du die Chance, mit dieses ist meine Nummer eins. chen selbst! Hilfe des Betreuerteams, deine Ich wohne zum zweiten Mal da Fehler in erster Linie einzu- und freiwillig. sehen und sie in Zukunft zu Shona bald 18 vermeiden.  24 Was machst du für Selbstfürsorge ... was verstehst du darunter ... was ist dir ­wichtig ... wie schaffst du das alles ?

25 Eine Einrichtung stellt sich vor: Kinderhaus Kaltoft

Kinderhaus Kaltoft

Ich heiße Sandra Rohloff, bin intensive Austausch mit Ihr 41 Jahre jung, und möchte weckte mein Interesse. Käme diese Gelegenheit nutzen das für mich auch in Frage? Ihnen das Kinderhaus Kaltoft Haben wir die notwendigen vorstellen zu dürfen. Mittel, Voraussetzungen und vor allem die Zeit? Schließlich Mein Lebensgefährte und ist für viele allein die Moderni- ich entschieden uns eines sierung und der Betrieb eines Tages dem Großstadtleben zu Resthofes mit Tierhaltung eine Sandra Rohloff entfliehen. Unser Traum von Lebensaufgabe. Wir konkre- ländlicher Ruhe und Beschau- tisierten nach und nach die Trägerin und Leiterin lichkeit führte uns seinerzeit Planungen und begannen die »Kinderhaus Kaltoft« aus Hamburg kommend in den notwendigen Anforderungen Norden Schleswig-Holsteins. zu schaffen. Dann war es Erzieherin Wir kauften 2011 einen alten endlich soweit. Im Januar 2017 Resthof in Boren, unweit von erhielt ich die Betriebserlaub- Schlei und Ostsee entfernt. nis und bald darauf zog das Über eine Freundin aus Zeiten erste Kind bei uns ein. Heute der Ausbildung zu der staatlich ist die maximale Aufnahme- geprüften Erzieherin lernte ich zahl mit 4 Kindern zwischen zufällig Frau Claussen, die Trä- sieben Monate und drei Jahren gerin und Leiterin des Kinder- erreicht. hauses Wiedenloh kennen. Der Das Kinderhaus verfügt über 200qm Wohnfläche. Die jeweiligen Kinder- zimmer sind 14qm groß und modern eingerichtet. Die Einrichtung ist für die Zukunft und auch ältere Kinder und Jugendliche bestens vorbereitet da sie schon jetzt über 2 Küchen und 2 Bäder verfügt. Außerdem besteht die Möglichkeit den Dachboden auszu- bauen und so die

26 Grundfläche des Wohnhauses Jugendlichen familienähn- zu verdoppeln. lich aufwachsen. Dazu gehört Die Nebengebäude auf dem 1,6 die Gestaltung des Alltags, Hektar großen Gelände bieten der gemeinsame Urlaub, die unter anderem Platz für land- Geburtstage und Feste wie wirtschaftliche Maschinen, zum Beispiel Weihnachten. Werkzeuge und Stallungen. Im Damit die Kinder nicht ständig Moment finden Hund, Hühner, wechselnden Bezugspersonen Mini-Zebus, Schafe und Alpa- ausgesetzt sind, halten wir ka bei uns ein zu Hause. Sie die Anzahl der ergänzenden bieten die Grundlage für jede Fachkräfte so gering wie tiergestützte Intervention. möglich.

Im Fokus des familienähnli- Großartig werde ich von chen Alltags liegt derzeit die meinem Lebensgefährten und altersgerechte Freizeitgestal- vier angestellten Erzieher/ tung in Verbindung die Kinder innen in Teilzeit unterstützt. spielerisch zu fördern. An dieser Stelle möchte ich Hierfür bieten wir bei jedem unbedingt die Gelegenheit Wetter diverse Möglichkeit ergreifen, mich bei meinem sich zu entfalten. Es wird Team für das umfangreiche gemalt, gebastelt und gespielt. Engagement der vergangenen Für die Kinder stehen diverse zweieinhalb Jahre zu bedan- Instrumente zur musikali- ken. schen Früherziehung bereit.  Ein Bauwagen und eine Holzwerkstatt wurden für die ersten handwerklichen Experimente eingerichtet. Die Spielwiesen, Koppeln und umliegenden Wälder laden ein die Umwelt kennen zu lernen und seine motorischen und kognitiven Fähigkeiten auszu- weiten. Auf dem Grundstück selbst haben wir 2 Spielplät- ze mit Sandkisten, Rutsche, Trampolin und Klettergerüst. Für Abwechselung sorgen unterschiedliche Ausflugzie- le, am liebsten auch mit dem Kajütboot oder Wohnmobil.

Das Kinderhaus Kaltoft ist für die Betreuung von Kin- dern und Jugendlichen ab 0 Jahren konzipiert. Ich lege großen Wert darauf, dass die uns anvertrauten Kinder und

27 PERSON im Spiegel: Gitta Medelnik

PERSON im Spiegel Gitta Medelnik

Wer ist die Person Gitta Medel- Mit 23 bekam ich meine Tochter, nik? in , heiratete und baute mir meine kleine Familie auf. Ich Oh, wer ist die Person? Ist eine konnte für die Firma in der ich schwierige Frage, die sollte man angestellt war das Controlling mal meinen Freunden stellen, der Copy-Charge-Abrechnungen oder den Mädels im Lefina. Ich im Homeoffice weiter machen habe schon so oft gesagt, dass und verdiente 25,-- Mark netto diese doch bitte mal einen die Stunde nebenbei – so konnte Gitta Medelnik Entwicklungsbericht über mich ich tüchtig sparen. schreiben sollten . Meine  Erzieherin, syst. The- Kinder könnten bestimmt auch Nach der Geburt meines Sohnes rapeutin, Kff., Marte ihren Anteil zu so einem Bericht 1994 wurde unsere Wohnung im Meo Practitioner, beitragen. Auch die Mitarbeiter 5 Stock, Altbau am Schreven- Humanistisch-Psy- im Lefina sind in solcher Frage park, wirklich zu klein und wir chotherapeutische sicherlich sehr aussagekräftig . bauten ein kleines Häuschen im Beraterin, Traumapä- . . doch hier soll ich mich ja nun Garten meiner Eltern, Eigen- dagogin selbst beschreiben: So fange ich bau! Auf dem Lande in Aukrug, mit groben Fakten mal an. zurück zu den Wurzeln, zurück Leiterin und Trägerin zum Vertrauten, zurück zu den »haus lefina« Ich bin in diesem Jahr 50 ge- alten Freunden. Doch nach worden, habe 2 Kinder, 27 und kurzer Zeit wollte ich wieder 25 Jahre, sowie 2 Enkelkinder, 10 nach Kiel, dort war das Leben, und 7 Jahre alt. Ja, mit 40 Oma dort waren meine sozialen werden, war schon ein Lebens- Beziehungen, dort hatte ich ereignis, welches ich so nicht meine Jobs, nun schon seit zwei geplant hätte. Da brauchte ich Jahren beim ev. Frauenwerk einige Zeit das zu verarbeiten, mit Kinderbetreuung, meinem doch wie soll ich sagen, En- Controlling-Job, meine Kollegen kelkinder sind das Dessert des und Freunde, Kita und Helfer- Lebens! mutter sein etc. Nützt ja nichts, ich musste in Ich komme aus einer Kauf- Aukrug neu starten! Begin- mannsfamilie, viele Generatio- nend mit viel Engagement im nen zurück sind alle „Männer“ Kindergarten, Dorffestkomitee Kaufleute, so habe auch ich mit und Nachbarschaftshilfe im 16 die Ausbildung zur Groß- und Bargfelder Hof, einer Einrichtung Außenhandelskauffrau absol- für Menschen mit besonderen viert (wir sind drei Schwestern) Bedürfnissen. – dies wurde gar nicht hinter- fragt, einfach gemacht – ich 1998 begann ich dann die Aus- habe es gehasst. bildung zur Erzieherin, mit dem großen Glück in einer Jugendhil-

28 feeinrichtung mein Oberstufen- Talent, den Überblick über viele praktikum mit anschließender Vorgänge schnell zu verinner- Festanstellung zu finden. Schon lichen sowie kaufmännisch zu dort stellte sich für mich heraus, durchblicken. – ich bin eine Op- dass es das ist, was ich machen timistin, baue auf das Gewohnte, möchte, dass es das ist, was mir liebe Veränderungen und ver- liegt und was ich gut kann, mit traue auf positive Entwicklungs- Kindern, Jugendlichen auf Au- möglichkeiten. Mut zur Lücke, genhöhe, fördernd und fordernd wenn nicht jetzt – wann dann? einen Weg bereiten, so dass sie Wenn nicht ich – wer denn? selbständig und mit viel Freude Wenn nicht wir – unser kleines in die Zukunft gehen! wir in mir! Ich liebe es zu lernen und das neue Wissen in mein Durch meine persönliche Ent- Leben einzubauen, umzusetzen wicklung, die Ausbildung und und mich an den Auswirkun- den Aufbau eines eigenständi- gen zu erfreuen. So sammle ich gen Berufslebens, ist meine Ehe Ausbildungen – sagen meine leider auf der Strecke geblieben. Freundinnen gerne mit einem Unterschiedliche Ansichten lachenden Auge – ne, du schon auf die Lebensaufgaben und wieder, was willst du denn noch Rollenmuster erschütterten werden? Doch es bringt mich unser Zusammensein. So war weiter, weiter in meinem So- die Scheidung und dann das sein-wie-ich-bin, weiter in mei- allein erziehend zu sein mit ner Pädagogik, weiter in meinem zwei kleinen Kindern eine neue Leben, weiter, um weiterhin mit Herausforderung für mich. Ich Freude in meiner Arbeit zu sein. fühlte mich gut aufgestellt, mit meinem Job als stellvertretende Wie kam es zu deiner Träger- Leitung in der Jugendhilfeein- schaft vom Haus Lefina? richtung, mit meinem Organi- sationstalent und liebevoller Durch meine Arbeitslosigkeit, Fürsorge für meine Kinder durch mein Eingebundensein in – eine Waldorfmutter durch den Ort Aukrug, durch das allein und durch! Stets bemüht, doch erziehend sein meiner Kinder, mein Gerüst bröckelte – Allein damals 11 und 9 – Dank mei- sein ist einsam, fleißig sein und ner Geschäftspartnerin, deren gerne arbeiten, Ehrenamt ist Wunsch es war, sich selbständig mir sehr wichtig und für meine zu machen und durch mein Kinder tue ich (fast) alles! Gerne! Können und meinen eigentlich Freude am sozialen Miteinander versteckten Mut? Oder auch eine bedeutet mir viel – Freund- gewisse Naivität den Anforde- schaft ist wie ein Lebenselixier! rungen und Aufgabenstellungen Freizeit kannte ich kaum, doch so einer Trägerschaft, Aufbau Freizeitgestaltung mit den Kids einer Einrichtung, Leitung und mochte ich sehr gerne, Basteln, Verantwortung gegenüber. Ich Nähen, Kochen, Backen, Hand- wollte eine Einrichtung aufbau- werkliches – von Tapezieren en, in der ich so arbeiten kann, über Töpfern und Outdooraktio- wie es mir wichtig ist, wie wir es nen – alles toll. Und mein großes für richtig erachten. Glück, viele

29  PERSON im Spiegel: Gitta Medelnik

bunte Wüsche, ein bisschen Lie- Alles im System ist aufeinander be, Geborgenheit, 1000 Dank, ein in Wechselwirkung bezogen. Lächeln, gute Gedanken, Freude Menschen sind keine isolierten schenken. Einzelwesen, und daher ist jede So schuf ich (wir) einen Ar- Handlung darauf zu befragen, beitsplatz in Aukrug, mit großer welche Bedeutung sie für das Flexibilität, so dass ich zu den System hat in dem der Mensch wichtigen Zeiten meiner Kinder lebt.“ da sein konnte, engagiert mit Die elementaren Aufträge enorm vielen Stunden investie- traumapädagogischer Konzepte, rend in den Aufbau vom Lefina mit dem Wissen über Psycho- – Viva Lefina! Doch immer die traumatologie, der Stabilisierung Sicherheit gebend, da zu sein. und Förderung der Selbstwahr- Wir haben uns für bestimmte nehmung, Selbstkontrolle und Betreuungsformen und somit Selbstwirksamkeit, dem Schaf- der Ausgestaltung unserer fen eines „Sicheren Ortes“ ; Mini- Arbeit entschieden, die u. E. mierung von Machtmissbrauch sinnbringend sind. Die Pädago- und der Wiederherstellung der gik bietet ein weit verzweigtes Teilhabe an sozialen und gesell- Feld! Unsere Betreuungsform schaftlichen Prozessen, ergän- ist humanistisch, systemisch, zen unser Selbstverständnis und traumapädagogisch und nach machen uns kohärent. dem familien- und situationsori- entiertem Ansatz. Unsere Spezialisierung auf Mäd- Aus dem Humanistischen chen ab 12 Jahren, sozusagen Ansatz: Menschen sind aktive alle mitten in der Adoleszenz Wesen, die von Natur aus gut – und mit den Aufgaben dieser und fähig sind, ihren eigenen auch noch beschäftigt! Die Weg zu wählen. Sie streben nach Selbstfindung! Jugend ist eine dem Guten und nach der Ver- Zeit des Abschieds. Die Kindheit wirklichung ihrer Möglichkeiten, ist vorbei. Um Neues kennenzu- Suchen nach Veränderungen, lernen, muss Altes losgelassen planen ihr Leben und geben ihm werden. Jugendliche müssen eine Struktur, um eine optimale sich von ihren Eltern abgrenzen Selbstverwirklichung zu errei- können und die Eltern dürfen chen. nicht mehr alles wissen. Abgren- Das passt super zu unserem zung ist ein wichtiger Schritt, Verständnis des systemischen denn Jugendliche beginnen, Ansatzes. „Systemisches Denken ein eigenes Leben jenseits der umfasst Ganzheiten und nicht Familie zu führen und sich abzu- Individuen. Es achtet auf die in lösen. Erwachsenwerden ist ein diesen Ganzheiten geltenden Wechselspiel vom Erfahren von Regeln und die in und zwischen Grenzen, vom Ausloten und vom ihnen bestehenden Wechsel- Finden von gänzlich eigenem wirkungen. Das systemische Neuen. Und schon schließt sich Denken verlässt somit die Kate- unser gedanklicher Kreis wieder gorien von Ursache – Wirkung – Jeder braucht Selbstkontrolle! (und damit Schuld) zugunsten Und auch dazu, aus der System- einer zirkulären Sichtweise. theorie: Wir alle verfügen über

30 die inneren Ressourcen, die tiert werden, die sie möglicher- wir brauchen, um unser Leben weise destabilisieren. Rückkehr erfolgreich zu gestalten und um zum „sicheren Ort“, um sich zu innerlich wachsen zu können. stabilisieren. Wir haben einen Und um mit ihrem Selbstwertge- therapeutischen Blick, setzten fühl in Verbindung zu sein und uns mit Diagnostik auseinander dieses zu stärken, müssen wir und bauen viele Methoden in unseren eigenen inneren Schatz unsere Arbeit, unsere Pädagogik finden… mit ein. Ursachenforschung obliegt der Wie verbindest du deine Ein- Therapie und wird von uns nur stellung zur Erziehung mit der im Alltagsgeschehen mit ange- Arbeit in deiner Einrichtung? kratzt. Das diese durch multifak- torielles Geschehen, Störungen Erziehung ist Liebe und Bei- in der kindlichen Entwicklung, stand – im Grunde (in meinem gelerntes Verhalten / Modell- Herzen), es ist ein Geschenk, ei- lernen, positive und negative nen Menschen ein Stück seines Verstärker und…und…und, Lebens begleiten zu dürfen, ich begründet sind, ist uns bewusst. freue mich mit, wenn bestimmte Somit ist uns die Offenheit so Lebensabschnitte gemeistert grundlegend wichtig!!! werden, wenn psychische Krisen verändert werden, wenn Was hat dich dazu bewogen Selbständigkeit erreicht wurde. dich der IKH anzuschließen? Wichtig ist mir, dass unsere Mä- dels ihre, meist traumatischen, Bereits in der Einrichtung in der Erfahrungen besser verstehen ich vorab arbeitete ging ich zu oder diese verstanden werden. den Mitarbeitertreffen und mir Dass sie Selbstwirksamkeit und gefielen der Austausch und die Selbstsicherheit erkennen, Um- Informationsvermittlung gut. So gangsmöglichkeiten mit ihren entschieden wir uns, nach unse- Symptomen finden, um diese zu rem Start am 01.09.2004 bei der kontrollieren und dadurch abzu- IKH um Aufnahme zu bitten. Es bauen…somit schließlich erken- ist so wichtig im Austausch mit nen, ich bin völlig normal – das anderen Trägern zu sein, einem was ich erleben musste, ist das Tunnelblick entgegenzuwirken. Verrückte. (Standardformulie- Lernen an den Erfahrungen. All rung – aber so wichtig!!!) Ebenso das, was am Ende jeden Info- leben lernen mit ihren Krank- Heftes beschrieben wird, wird heitsbildern, denn diese bleiben in der IKH gelebt, Innovative Kre- ja. Im Prinzip möchten wir den ative Hilfen, und wir mitten drin! „sicheren Ort“ für die Mädels herstellen, bzw. sollten sie ihn Was verbindest du mit dem für sich herstellen, wie sie ihn aktuellen Thema „Selbstfürsor- brauchen, zu dem sie immer ge“? Wie setzt du dies in deiner wieder zurückkehren können, Arbeit um? um sich zu stabilisieren. Externe Therapie – ist mir wichtig, weil Sehr vieles, es ist mir sehr wich- sie dort mit Themen konfron- tig. Ich setze mich fortlaufend

31  PERSON im Spiegel: Gitta Medelnik

intensiv mit dem trauen. Dies dann aber kon- Thema auseinan- frontativ, konstruktiv klärend, der und habe mir erklärend können. Dann freue ein recht großes ich mich über die Lösungen und Wissen darüber neuen Herausforderungen. Ich angeeignet . habe tolle MitarbeiterInnen, die Doch im Leben, im hinter Lefina stehen (unseren Lefina-Alltag trifft Haltungen!) und meist auch hin- das Fachliche zu ter mir/uns. Sie können sich gut oft auf die Realität. ärgern über mich – gelingende Ich mache seit ei- Selbstfürsorge im Team. Mir ist nigen Jahren sogar es wichtig eine gute Balance im Urlaub, schon 2 Arbeitsalltag unseren Mitarbei- mal 3 Wochen lang. tern zu ermöglichen. Unsere Meine Freunde, ge- Mitarbeitergespräche enden meinsame Zeit mit immer mit der Frage, Sonstige Ihnen, sind/ist wie Veränderungswünsche? Oder eine Tankstelle. Ich gibt es noch Blockaden / Störun- bin verliebt und geliebt. Ich liebe gen, um Freude an der Arbeit zu Theater, Musik, singe im Chor, haben/zu entwickeln? Spiele Djembe, lese gerne, ent- Ach ja, ich bin bemüht, es in der decke gerne… Sylvester, welches Arbeit umzusetzen! wir meist mit unseren Freunden verbringen, sagte mein Freund/ Was gefällt dir besonders an der Lebensgefährte, ich bin froh, Arbeit im Ressort Info-Heft? dass Gitta das Lymphödem hat (dies begann in Mai 2018) – ich Es ist so spannend und unheim- war fassungslos! Und ja, in der lich gewinnbringend – finde ich. Reflexion seines Gesagten, er Unsere Redaktionssitzungen habe es ja nur gut gemeint, weil sind eher ein reger Austausch ich nun täglich Zeit für mich von Informationen und erkun- nehmen muss, täglich Lymph- den von neuen Wissensgebieten. drainage, täglich gezielte Bewe- Ich bin gleich zum Ressort Info gung brauche…ja sein Ansinnen gegangen, vor 15 Jahren, damals habe ich verstanden, Scheiße von Jutta Schöne geleitet. Diese ist es trotzdem. Doch ich mache trug ihre kritische, reflektierende täglich Dinge für mich, sozusa- und interessierte Art komplett gen Selbstfürsorge – ein biss- ins Ressort, so wurde man chen gezwungen, doch wenn ich mitgerissen. Eine Berliner Päd- gut am Ball bin, geht es gut. agogin, der „68“ Umbruchsbewe- Ich liebe meinen Job, ich habe gung. Die soziale Arbeit durch- viel Freude an der Arbeit – das lebte einen kompletten Wandel trägt mich. Auch wenn ich, in der Fürsorgeerziehung und meine Erwartungen immer neue Grundwerte und Ideale von sehr hoch gesteckt, mal total Erziehung und Bildung wurden erschüttert bin, erstaunt über fest gemacht. Ihr Erfahrungs- die Umgänge im Team, fehlende spektrum ist beeindruckend und Achtung und Wertschätzung mitreißend! Danke, dass du so und verloren gegangenes Ver- einen Weg der Auseinanderset-

32 zung und Informationsvermitt- chert erhalten. Die fortlaufende lung gebaut hast, den wir weiter Auseinandersetzung mit dem bestreiten dürfen. Es macht Team, mit meiner Kollegin, mit einfach Spaß! meinen Werten und Haltungen braucht viel Zeit und Kraft. Evtl. Wo siehst du dich und deine möchte ich mal bessere Selbst- Arbeit in den nächsten Jahren? fürsorge leben. Ich möchte mehr Urlaube machen und mich dann Ich bin Humanistin, Systemi- vertrauensvoll auf meine tollen kerin und Traumapädagogin, MitarbeiterInnen verlassen. Mei- das lebe ich, das bringe ich in ne Arbeit in der Zukunft, wobei meine Arbeit ein. Ich werde dieses noch nicht chronologi- wohl nie aufhören, mich mit siert, sehe ich mehr im Hinter- neuen Ansätzen und Methoden grund, mehr behütend, beobach- auseinander zu setzen und diese tend, vertrauend, mehr beratend, dann irgendwie in die Arbeit mehr Zeit für die schönen Dinge, einzubringen – es gibt so vieles die liebe ich! Zeit ist wichtig – Spannendes, was ich kennen Zeit geben, Zeit nehmen, die lernen möchte. Neugierig bin ich Ruhe bewahren! Das und noch weiterhin, interessiert an den so vieles mehr. Viva Lefina, so Menschen und Veränderungen. kann es sein, so soll es bleiben Ich möchte Lefina mit unserem – Auch ein großes Stück meines hohen Qualitätsanspruch sicher Lebens. Und ….bleibt neugierig! voran bringen, aber auch gesi- 

33 Die IKH

INNOVATIVE & KREATIVE Ziele und Aufgaben HILFEN

Geschichte standen viele Schul- oder Die Geschichte der kleinen Verwaltungsgebäude leer und, Heime in Schleswig-Holstein da sich der landwirtschaftli- und die der IKH-SH e.V. nimmt che Betrieb nicht mehr lohnte ihren Anfang in den 1970ern. oder kein Nachfolger gefunden wurde, befanden sich auch Die IKH-SH e.V. Die 1960er und frühen 70er einige Bauernhöfe und land- nennt sich seit 2015: Jahre waren geprägt von wirtschaftliche Anwesen im „IKH – Innovative gesellschaftlichen und politi- Leerstand. und Kreative Hilfen“. schen Änderungen und Um- Gegründet wurde wälzungen. Etabliertes wurde Diese Gebäude wurden von die IKH-SH e.V. hinterfragt, neue Strömungen ErzieherInnen oder Pädago- als „Interessen­ und Konzepte nahmen Ein- gInnen, die auf der Suche nach gemeinschaft fluss auch in die Erziehung einem Ort für die Umsetzung Kleine Heime & und Pädagogik. ihrer Ideen waren, angemietet Jugendhilfeprojekte und „wiederbelebt“ (noch heute Schleswig-Holstein Betrachtet man die Anfänge findet sich daher im Namen e.V.“ und ist ein vieler Mitgliedseinrichtungen vieler Einrichtungen ein Bezug eingetragener und der IKH-SH e.V., war diese Ge- auf die ursprüngliche Nutzung gemeinnütziger genbewegung zur damaligen der Wohngebäude: z.B. „Alte Verein. Erziehung, die meist in den Schule...“ oder „Hof...“). sogenannten großen „Fürsor- geanstalten“ stattgefunden hat, Daher sind in Schleswig-Hol- eine Triebfeder auf der Suche stein traditionell viele Kleinst­ nach Alternativen. einrichtungen ansässig und können auf eine langjährige Aus dem Wunsch heraus, päd- – im Falle der IKH 30-jährige – agogisch nachhaltig und nach Geschichte zurückblicken. fachlichen Standards, die an den Bedarfen der Kinder und Jugendlichen orientiert sind, Mitglieder zu arbeiten und Heimkindern Mitglieder der IKH sind kleine, ein Zuhause zu geben, gründe- in der Regel eingruppige, wirt- ten sich daraufhin die Idee und schaftlich eigenverantwortlich die praktische Umsetzung der handelnde Einrichtungen und „Kleinen Heime“. Jugendhilfeprojekte in privater Trägerschaft, deren Träger ih- Durch die Gebietsreform in ren Lebensmittelpunkt in ihren Schleswig-Holstein Anfang Einrichtungen haben. In diesen 1970 und den damit zusam- Einrichtungen wird Kindern menhängenden Zusammen- und Jugendlichen mit Auffäl- schluss vieler Gemeinden, ligkeiten des Verhaltens und

34 Störungen der Entwicklung Aufgaben ein Rahmen geboten, der ihren In diesem Zusammenhang Die IKH steht in Bedürfnissen nach einem über- ist es Aufgabe der IKH, die Kooperation mit ... schaubaren und verlässlichen ihr angeschlossenen kleinen sozialen Umfeld entspricht. Heime und Jugendhilfepro- jekte als sozialpädagogisches, Die IKH, die seit 1983 diesen therapeutisches und heilpäda- Grundgedanken folgt, ist offen gogisches Angebot im Rahmen für neue pädagogische Kon- der Jugend- und Sozialhilfe zu zepte als Antwort auf sich fördern und zu stärken. Hierzu wandelnde gesellschaftliche dient ebenso eine intensive Entwicklungen. Zusammenarbeit mit allen in diesem Bereich tätigen Ver- Das Selbstverständnis der Mit- bänden, Behörden und Einrich- gliedseinrichtungen ermöglicht tungen wie die gegenseitige eine Betreuung, die in erster Li- Beratung, Unterstützung, aber nie am Bedarf und den Bedürf- auch Kontrolle ihrer Mitglieds- nissen des einzelnen Kindes einrichtungen. oder Jugendlichen orientiert ist. Die konzeptionellen Un- terschiede der Einrichtungen Arbeitsinhalte sind gekennzeichnet durch die Die Arbeit der IKH gestaltet Individualität der Einrichtungs- sich in gemeinsam festgeleg- trägerInnen, fachliche Schwer- ten Strukturen und Abläufen. punktsetzungen (z.B. Sexueller Mehrmals im Jahr finden Missbrauch, Gewalt, ADHS) und Mitgliederversammlungen, regionale Besonderheiten. Die Regionalgruppentreffen, Leistungspalette der Hilfen zur Sitzungen des Vorstands und Erziehung umfasst stationäre, der Ressorts (Öffentlichkeits- ambulante und flexible Ange- arbeit, Qualitätsmanagement, bote nach KJHG und BSHG. Fort- und Weiterbildung) sowie thematische Arbeitsgruppen Die kleinen Heime und Kinder- (z.B. zu Fragen des § 35a SGB häuser existieren inzwischen VIII) statt. seit vielen Jahren. Ihre Arbeit Grundlagen der gemeinsamen wird bestätigt durch die posi- Arbeit sind: tive Entwicklung vieler Kinder und Jugendlicher, bei denen oft  Erfahrungsaustausch und andersartige Jugendhilfemaß- Auseinandersetzung über nahmen nicht greifen. und mit der pädagogischen Arbeit in den Einrichtun- gen

35  Die IKH

Bei Fragen zur und  Information und Meinungs-  Vernetzung und Koopera- Interesse an einer austausch über juristische, tion (u.a. Jugendhilfekom- Mitgliedschaft wen- wirtschaftliche und perso- mission, LAG-pJ, Forum den, Sie sich bitte an nelle Fragen Sozial e.V., Der Paritätische, die Geschäftsstelle AFET, IGFH) der IKH:  Kooperation in gemeinsa- men Veranstaltungen und Schubystraße 57a Projekten (z.B. berufliche Die IKH 24837 Schleswig Vorbereitung, Ferienmaß- Die Interessengemeinschaft fon: 04621 - 984 19 61 nahmen, Freizeitgestal- Kleine Heime & Jugendhilfe- fax: 04621 - 984 19 63 tung, Fachtagungen) projekte Schleswig-Holstein e.V. (IKH) ist ein Jugendhilfe- [email protected]  Vertretung der Mitglieds­ verband, in dem sich Kinder- www.ikh-sh.de einrichtungen in den heime und Jugendhilfepro- Entscheidungsgremien von jekte in privater Trägerschaft Fachverbänden und in den zusammengeschlossen haben. Gremien der politischen Die Mitgliedseinrichtungen der Entscheidungsfindung des IKH haben bestimmte, gemein- Landes same Konzeptionsmerkmale, zu denen u.a. die Bereitschaft  Information der und Aus- gehört, sich der kollegialen einandersetzung mit der Selbstkontrolle in der IKH zu Fachöffentlichkeit über stellen. Fragen des pädagogischen Alltags ebenso wie über Fragen der pädagogischen IKH-Vorstand Forschung u.a. durch Her- Der IKH-Vorstand besteht aus ausgabe einer Publikations- Thorsten Humburg, Esgrus reihe (vertretungsberechtigt), Meike Meier-Kraile, Sterup  Optimierung der Zusam- (vertretungsberechtigt), Verena menarbeit zwischen Gebben, Dörphof (vertretungs- Einrichtungen und Entsen- berechtigt), Inken Claussen, destellen — Beratung hin- Bunsoh (Schriftführerin), sichtlich der verfügbaren Harald Linke, Tellingstedt freien Plätze und Weiter- (Kassenwart). Ihr Ansprechpartner: leitung von Informationen über eine zentrale Kontakt- Albert Kedves stelle  IKH-Geschäftsführer  Qualitätssicherung und -entwicklung über die Durchführung eines verbandsinternen QM- Verfahrens (IKH Audit) und Benchmark

36 Wohlgemeint an der Wirklichkeit vorbei

Es gibt wohl keinen Dissens, anhaltenden Partizipationsdis- wenn es darum geht, Kinder, kussionen vorbei. Jugendliche und Heranwach- sende in Einrichtungen der Er- 2. Die zurzeit herrschende ziehungshilfe zu schützen und sozialpolitische Funktionslo- diesen Schutzdurch entspre- gik, die darin besteht, Hilfen chende Konzepte abzusichern. erst dann zu finanzieren und Nun aber davon auszugehen, zu praktizieren, wenn Hilfsbe- dass Schutzkonzepte in Ein- dürftigkeit unterstellt werden richtungen der Schlüssel für kann, lenkt den Blick von den Dr. Jürgen eine wirkungsvolle Prävention Fähigkeiten und Leistungen Kopp-Stache sind, halte ich für eine Fehl- ab, die so genannte Hilfebe- einschätzung. Schutzkonzepte dürftige mitbringen. Ich greife Träger und Leiter suggerieren eine Sicherheit, hier ein Dilemma der Hei- »Michaelshof« die so nicht zu erreichen ist. merziehung als Lebens-und in Nübel Jenseits oder trotz aller Kin- Lernort auf, nicht als gesell- der-/Jugendschutzkonzepte schaftlich anerkannter und zeigen sich nämlich im Be- alternativer Ort des Aufwach- reich der Heimerziehung Ent- sens definiert zu werden, son- wicklungen zu „Unkulturen“, dern über Sozialisationsdefizi- die ich anhand von nur drei te, erzieherischen Bedarf und Beispielen erörtern möchte: Kindeswohlgefährdung. Diese defizitären Zuschreibungen 1. Ich stelle fest, dass neben der ziehen problematische Folgen Popularität von Strafdiskursen, für das pädagogische Handeln direktive Erziehungstechniken nach sich: Die Heimerziehung und eine Erziehungskultur, die hat es mit unterprivilegierten zunehmend auf Grenzen und oder anstrengend geltenden Sanktionen setzt, an Attrakti- Kindern zu tun, die nur durch vität gewinnt. Unterstützt wird Macht, Ordnung und Konse- diese Re-Etablierung von über- quenz zu disziplinieren sind. wunden geglaubten machtge- stützten Erziehungspraktiken 3. Im Erziehungsalltag erlebe durch die Idee, dass mit einer ich diese Entwicklung in Kom- planmäßig strengen Erziehung bination mit selbstreflexiver die Hoffnung auf Wirkungs- Wissensreduktion einerseits, messung und Effizienz der die empfänglich macht für Erziehungshilfe am ehesten zu Machbarkeitsversprechen, befriedigen ist. Einem Bypas- kleine Lösungen, lineare Pro- sähnlich, vollzieht sich diese gramme oder Pseudorezepte Entwicklung an den forma- etc. Andererseits macht sich len Beteiligungsrechten und in der Pädagogik ein Theorie- Stil breit, der auf der Basis

37  Wohlgemeint an der Wirklichkeit vorbei

eines eklektischen Geistes bewahrt sowie geschützt wird, durch ein Sammelsurium von sich den oben genannten Logi- theoretisch fragmentierten, ken und Fehl-Entwicklungen leicht verdaulichen Versatz- auszusetzen. Die eigentlichen stücken gekennzeichnet ist . Gefahren und Probleme blei- Tiefergehende Ansätze, z. B. ben seltsam unberührt: Hinter umfassende Willensbildungs- Schutzaufträgen können sich prozesse, das Verständnis für Formen der Bevormundung biografisch-geschichtliche Dy- verbergen, sie können als namiken oder hermeneutisch- Vorwand für kontrollpädago- sinnverstehende Verfahren, gische Erziehungsvarianten sind nicht beliebt. Es sind ge- missbraucht werden, oder es rade diese eindimensionalen lassen sich dahinter einseitig- Entwürfe, sogenannte „Kleine populistische Positionen ver- Theorien“, die der Verbreitung treten, wie jüngst der Disput von „deformierten Praxen“ zwischen dem DBSH-Berufs- Vorschub leisten. Die öffent- verband und der Terre-des- liche Jugendhilfe hat einen Femmes-Organisation über die Anspruch darauf, dass sie von Selbstbestimmungsrechte von ihrem Auftraggeber, nämlich Mädchen und jungen Frauen der Politik und ihrer Adminis- erkennen lässt. tration, durch klare Erklärun-  gen sowie Aufklärung davor

38 IKH-Benchmark

Das IKH-Benchmark 2019

Seit dem Jahr 2007 ist das kataloge wurden und werden durchlaufen, ist das IKH- Benchmark per Online-Befra- teilweise erweitert und für die Benchmark© einmalig in gung fester Bestandteil des IKH-SH e.V. angepasst. der Jugendhilfelandschaft: IKH Qualitätsmanagementver- pädagogische Prozesse, fahrens. Das IKH-Audit© dient Neben den Belegungszahlen, Einrichtungsentwicklung, dabei der qualitativen und das der Altersverteilung oder den Personalmanagement oder IKH Benchmark© der quanti- Indikationen der Kinder- und Finanzen werden anhand der tativen Prüfung und Datener- Jugendlichen, werden auch IKH-Standards© hinterfragt, hebung. aktuelle Tagessätze, Quali- ausgewertet und protokolliert. tätsmerkmale wie die Be- Die Trägerinnen und Träger kanntheit der IKH-Standards Für die Durchführung der Au- unserer Mitgliedseinrichtun- in den Einrichtungen oder die dits sind unsere AuditorInnen, gen haben erkannt, dass die Häufigkeit von Supervision selbst Trägerinnen und Träger Vielfalt der IKH Einrichtungen und Fortbildungen der IKH- von Heimeinrichtungen, ver- eine Vielzahl an Vergleichs- Mitarbeiter*innen abgefragt. antwortlich. Dadurch errei- und Auswertungsmöglichkei- chen wir eine hohe Akzeptanz ten bietet. Das IKH-Benchmark© lässt des IKH-Audit©-Verfahrens Tendenzen in der stationären und eine nachhaltige Ände- Das IKH Ressort Qualitäts- Erziehungshilfe erkennbar rungsbereitschaft. management hat dafür ein werden. So zeigt sich unter Benchmark-Verfahren ent- anderem die Wirkungsfor- Alle IKH-Mitgliedseinrich- wickelt, dass der IKH-SH e.V. schung, dass sich Entwick- tungen, die die IKH Qualitäts- umfangreiche und evidente lungen und Trends auch in standards erfüllen und dies Daten bietet. der Jugendhilfe mit „harten“ in einem Audit nachweisen Zahlen erfassen lassen. Nicht konnten, erhalten den IKH- Die dabei erhobenen Daten nur unsere Mitgliedseinrich- Qualitätsnachweis© und sind umfassend und berühren tungen profitieren von der dürfen das IKH-Audit-Logo© mehrere Bereiche: es werden Auswertung des Benchmarks; führen. in 8 Kategorien (bspw. zur auch die fallzuständigen Klientel, zur Qualitätssiche- Fachkräfte, die Sozialarbeite- rung oder den pädagogischen rinnen und Sozialarbeiter der Prozessen) über 140 Fragen Jugendämter, erfahren durch gestellt. die Veröffentlichung und die Transparenz der Ergebnisse, Dem IKH-Benchmark© liegen wie in unseren Einrichtungen unter anderem die Erhebungs- gearbeitet wird. bogen des Statistischen Bun- desamtes (destatis) und des Zusammen mit dem IKH Statistischen Landesamtes Audit-Verfahren©, das alle Nord der Kinder- und Jugend- Mitgliedseinrichtungen hilfe zu Grunde, diese Fragen- verbindlich und regelmäßig Das Logo der IKH-Audits© aus dem Jahr 2019

39  IKH-Benchmark

Vergleich und Auswertung für das Jahr 2018

Hier erhalten Sie einen Einblick in die Auswertung des IKH-Benchmark für das Auswer- tungsjahr 2018. Die statistische Erhebung erfolgt stets im Folgejahr, daher können hier nur evidente Zahlen für vergangene Zeiträume genannt werden. Aufgrund der Vielzahl der erhobenen Daten, präsentieren wir Ihnen nur einen Auszug aus dem umfassenden Datenmaterial. In den folgenden „INFO-Heften“ und auf unserer Internetseite: www.ikh-sh.de werden weitere Auswertungen des Benchmarks erscheinen. Für Anregungen oder Nachfragen steht Ihnen der Geschäftsführer der IKH, Herr Albert Kedves, gerne zur Verfügung.

Unsere Einrichtungen: Im Jahr 2018 haben die KH-Mitgliedseinrichtungen etwa 350 stationäre und teilstatio- näre Plätze für Kinder und Jugendliche angeboten.

Entwicklung der Geschlechterverteilung in den IKH-Mitgliedseinrichtungen 2008 - 2018

männlich weiblich

2008 53,6 % 45,4 %

2009 71,2 % 27,8 %

2010 60,6 % 38,4 %

2011 57,6 % 42,4%

2012 45,0 % 55,0 %

2013 39,0 % 61,0 %

2014 41,4 % 58,6 %

2015 69,0 % 31,0 %

2016 46,7 % 53,3 %

2017 49,0 % 51,0 %

2018 44,0 % 56,0 %

0 % 50 % 100 %

Deutlich ausgeglichenes Geschlechterverhältnis Die Geschlechterverteilung in Mitgliedseinrichtungen der IKH-SH e.V. ist seit mehreren Jahren recht ausgeglichen. Im Jahr 2018 befanden sich 56% weibliche und 44% männliche Kinder- und Jugendliche in unseren Mitgliedseinrichtungen in Heimunterbringung. Der Vergleich mit den Belegungszahlen des Bundes (destatis-Datenbank) zeigt – wie schon im vergangenen Berichtszeitraum- einen sehr deutlichen Unterschied der Geschlechter- verteilung: im Bundesdurchschnitt befanden sich etwa 35% weibliche und 65% männliche Kinder- und Jugendliche in Heimunterbringung (siehe destatis, Statistik Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform „begonnene Hilfen…“, 2017, u.a. Tab. 1.1 lfd. Nrn. 28 und 35).

40 72,9 % 71,2 % 68,9 % Schleswig- 76,2 % 78,2 % Holstein 63,5 % 68,5 % 78,8 % 66,1 %

11,1 % 2018 17,9 % 2017 16,3 % 2016 10,5 % 2015 Hamburg 8,7 % Entsendestellen der 2014 13,5 % IKH-Mitgliedseinrichtungen 2013 16,1 % 2012 6,8 % bundesweit 2011 14,0 % Vergleich 2010 - 2018 2010

10,4% 4,3% Schleswig-Holstein ist Hauptbeleger der IKH- 7,9 % Mitgliedseinrichtungen 2,5 % Wie anhand der Grafik ersichtlich wird, stammen die 2,9 % Berlin Kinder- und Jugendlichen, die in IKH-Mitgliedsein- 6,8 % 7,4 % richtungen untergebracht sind, seit vielen Jahren 6,8 % stabil zum größten Teil (um die 70%) aus Schleswig- 7,6 % Holstein. Leider wird immer wieder Gegensätzliches behauptet, doch es bleibt dabei: die Hilfen, die die 4,2 % Mitgliedseinrichtungen der IKH-SH e.V. anbieten, 4,9 % werden hauptsächlich von Jugendämtern aus 4,2 % Schleswig-Holstein mit Kindern aus Schleswig- Nordrhein- 4,5 % Holstein genutzt. 5,8 % Westfalen 8,1 % Damit wird deutlich, dass unsere Mitgliedseinrich- 5,4 % tungen zu einem großen Teil regional belegt werden 3,4 % – aber natürlich, aufgrund der Innovationskraft und 3,5 % der qualitativ einzigartigen Angebote, selbstver- ständlich auch überregional wahrgenommen und 0,0 % gefragt werden. 1,1 % 0,0 % Schleswig-Holstein hat – nicht nur mit der IKH-SH 0,6 % e.V. – überregional anerkannte und vorbildliche Niedersachsen 1,1 % Leistungsanbieter. Dies sichert und schafft auch Ar- 5,4 % beitsplätze, insbesondere in strukturschwachen und 1,3 % ländlichen Regionen. Wir würden uns freuen, wenn 2,7 % auch diese Sicht wahrgenommen werden würde und 2,3 % nicht nur die negativ behafteten Seiten der Kinder-

1,4% und Jugendhilfe thematisiert werden. 0,5 % Da das Land Schleswig-Holstein mit knapp 70% der 0,5 % Belegungen mit Abstand der Hauptbeleger aller Kin- Mecklenburg- 0,3 % der und Jugendlichen der Mitgliedseinrichtungen 0,4 % der IKH-SH e.V. ist, haben wir in der folgenden Grafik Vorpommern 2,7 % die Städte und Kommunen des Landes aufgeführt 0,7 % und die entsprechenden Entsendestellen benannt. 0,7 % 2,3 %

41  IKH-Benchmark

Stadt Flensburg

Stadt Neumünster

Stadt Kiel

Stadt Lübeck

Kreis Ostholstein

Kreis Steinburg

Kreis Segeberg

Kreis Schleswig-Flensburg

Kreis -Eckernförde

Kreis Plön

Kreis 2018 Pinneberg 2017 2016 2015 Kreis Nordfriesland Entsendestellen der IKH-Mitgliedseinrichtungen Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein Entwicklung 2015 - 2018

Kreis Dithmarschen 5 % 10 % 15 % 20 %

Zum einen möchten wir auf die besondere Bedeutung der IKH-Mitgliedseinrichtung in den verschiedenen Regionen Schleswig-Holsteins hinweisen, zum anderen wird anhand der Gra- fik sehr deutlich, dass unsere Mitgliedseinrichtungen fester Bestandteil der Jugendhilfeland- schaft Schleswig-Holstein sind.

42 Trotz der sich verändernden Konzepte umzusetzen und 50% der Plätze in privat- Heimunterbringungskon- zu leben. organisierten Jugendhilfe- zepte, die sich auf örtliche einrichtungen in Schleswig- Belegungssituationen und Diese Trägerinnen und Holstein nicht demokratisch das Belegungsverhalten von Träger sind zwischen- oder beteiligend – das ist Jugendämtern auswirkt, ist zeitlich zu einem festen schlichtweg nicht nachvoll- festzuhalten, dass eindeu- Bestandteil des regionalen, ziehbar. tig die Gesamtbedarfe an gesellschaftlichen Umfelds professioneller, innovativer geworden und die Kleinen Dies bedeutet: die Hälfte der und nachhaltiger statio- Heime sind in den betref- Kinder- und Jugendlichen, närer oder teilstationärer fenden Kommunen ein die sich in Schleswig-Hol- Unterbringung (nicht nur) in wichtiger Bestandteil des stein in einer Heimunter- Schleswig-Holstein beste- Ortsgeschehens. bringung befinden, werden hen bleiben. nicht im Landesjugendhilfe- Trägerinnen und Träger von ausschuss vertreten. Daher gilt: das Zuweisungs- Kinder- und Jugendhilfe- verhalten der Jugendämter einrichtungen – die meist In Anbetracht der diversen variiert über die Jahre – der seit Jahrzehnten in der gesetzlich vorgeschrie- Grundbedarf an Heimunter- stationären Kinder- und Ju- benen Beteiligungs- und bringung ist aber konstant gendhilfe tätig sind, müssen Beschwerdeverfahren oder – auch in unserem Bundes- unbedingt in die Regionalen den unterschiedlichen land. Konzepte der Städte und Demokratisierungsprojekten Kommunen eingebunden in der Kinder- und Jugend- Die geschichtlichen und werden, ebenso, wie eine hilfe, ist dies umso mehr ein gesellschaftlichen Hinter- übergeordnete Organisation nicht tragfähiger Zustand, gründe wurden von der IKH- Kleiner Träger zwingend der dringend abgeschafft SH e.V. unter anderem in der notwendig ist. werden muss. IGfH-Veröffentlichung „ForE 2/12 Kleine Träger“ thema- Das Ignorieren oder der tisiert: Die sogenannten (faktische) Ausschluss „Kleinen Heime“ haben sich Kleiner Heime von diversen in den 70ern und 80ern Jah- Gremien, z.B. vom Landes- re des vorigen Jahrhunderts jugendhilfeausschuss S-H, vor allem in den ländlichen trägt nicht zur Vermeidung Räumen angesiedelt, um von Heimunterbringung bei alternative pädagogische und ist angesichts von über

43 xxx IKH-Benchmark

48 % Indikationen der Belegung 2018 24 % in Einrichtungen der IKH 45 % (Auswahl) 18 % Entwicklung 2015 - 2018 4 % anhand mehrerer Faktoren

45 % 2017 27 % 36 % 10 % 2 %

45 % 22 % 2016 32 % 15 % 2 %

59 % Erziehungsunfähigkeit 34 % Seelische Behinderung 2015 36 % Schulproblematik 22 % ADH/S 2 % Asperger 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 %

Die genannten Indikationen sind einerseits bekannte und festgestellte Diagnosen (bspw. gemäß dem ICD) zu Beginn einer Aufnahme, andererseits beinhalten diese auch die in den Hilfeplänen bezeichneten Merkmale oder im pädagogischen Alltag festgestellten Schwerpunkte in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.

Seit 2015 haben wir die deckt sich mit vermehrten zeitig reagieren können, um Auswertung um die Indikati- spezifischen Anfragen hin- passgenaue Hilfe anzubieten. onen „ADH/S“ und „Asperger“ sichtlich besonderer Beschu- erweitert. Ersichtlich ist, dass lungsangebote. Auf die die Die Bedürfnisse der Kinder die Diagnose „Asperger“ in IKH-Mitgliedseinrichtungen und Jugendlichen ändern den dargestellten Zeiträu- bereits reagiert haben und sich stetig, aber auch gesamt- men leicht, auf etwa 4% der in den vergangenen Jahren gesellschaftliche Anforderun- untergebrachten Kinder und vielfältige Angebote schaffen gen verändern sich und somit Jugendlichen, angestiegen konnten. auch die Anforderungen an ist und die Diagnose „ADH/S“ Somit bestätigt sich, dass eine innovative und kreative im Vergleichszeitraum stetig durch das Benchmark und Hilfe für Kinder und Jugend- abgenommen hat. deren Auswertung die IKH- liche. Mitgliedseinrichtungen die Auffallend ist, dass die Möglichkeit haben, Entwick- „Schulproblematik“ deutlich lungen und Trends schneller Ihre IKH Geschäftsstelle zugenommen hat – dies zu erkennen und darauf früh- 

44 44 IKH-Fortbildungen

IKH-Fachgespräche 2019

Die IKH bietet regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen, die IKH-Fachgespräche an. Diese stoßen sowohl bei Träger*innen und Mitarbeiter*innen unserer Mitgliedseinrichtungen, als auch bei Fachkräften öffentlicher Institutionen, anderer Verbände und Organisationen auf reges Interesse.

Die IKH-Fachgespräche richten sich an alle Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe. Unsere Veranstaltungen sind in der Regel so gestaltet, dass jedoch alle an den vorgestellten The- men Interessierte teilnehmen können – wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Aktuelle Termine und Themen sind auf unserer Homepage ver- öffentlicht: www.ikh-sh.de

Themen der IKH-Fachgespräche im Jahr 2019:

9.5.2019 Die INPP-Methode Neuromotorische Förderung der Basalsinne im Rahmen von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (Referentin: Dipl. Psych. Rosemarie Plag, INPP-Co-Trainerin)

20.6.2019 Eine Erkundungsstudie in IKH-Mitgliedseinrichtungen Heimerziehung aus Sicht der Kinder und Jugendlichen (Referentin: Isa von Gerlach, Einleitung: Dr. Kopp-Stache)

28.11.2019 Thema: ...das Stille Leid – internalisierende Störungen bei Kindern und Jugendlichen Referent: Dr. Martin Jung, Leiter der Kinder und Jugend- psychiatrie der HELIOS- Fachkliniken in Schleswig)

45 Stand: Dezember 2019

 Heilpädagogisches Kinderheim Langballig Adressenübersicht Claudia und Jürgen von Ahn Hauptstraße 1 der IKH-Mitgliedseinrichtungen 24977 Langballig fon 04636 - 4 68 fax 04636 - 6 94 [email protected] www.kinderheim-langballig.de  Die Alte Töpferei  Kleinkinderhaus Solitüde Harald Linke Meike Meier-Kraile Westerborstel Str. 32 (Büro) Solitüder Straße 24  Heilpädagogischer Kinder- 25782 Tellingstedt 24944 Flensburg und Jugendhof Ulegraff fon 04838 - 705 80 80 fon 0461 - 31 54 60 41 Stephanie und Thorsten fax 04838 - 705 80 81 fax 0461 - 31 54 60 42 Humburg kontakt@kinderhilfe- [email protected] Ulegraff 45 jugendhilfe.de www.kinderhaus-solituede.de 24402 Ulegraff-Esgrus www.kinderhilfe-jugendhilfe.de fon 04637 - 963 66 16  Haus Hegeholz fax 04637 - 963 66 38 Pierre W. Jöns [email protected] Hegeholz 58 www.kinder-und-jugendhof-  Dörphofer Speicher 24392 Boren-Lindaunis ulegraff.de Verena Gebben fon 04641 - 84 58 Alt Dörphof 3 fax 04641 - 98 82 52 24398 Dörphof [email protected]  Hus Tillit fon 04644 - 14 72 Levke Greve fax 04644 - 14 79  Haus Kormoran Hauptstraße 38b [email protected] Claudia Nöhren 24893 Taarstedt www.dörphofer-speicher.de Am Hünenberg 1 24340 Kochendorf fon 04622 - 189 65 65 fon 04351 - 4 57 92 [email protected] fax 04351 - 47 61 75 www.hus-tillit.de  Familienwohngruppe [email protected] Rettkowski und Eulenhof www.kjh-kormoran.de Helga Rettkowski  Kinder- und Jugendhaus Haby Norderende 18  haus lefina Christa Sauer-Röh 25885 Oster-Ohrstedt (Innien und Homfeld) Dorfstraße 3 fon 04847 - 13 97 Gitta Medelnik und Sonja Ohm 24361 Haby fax 04847 - 80 96 34 Homfelder Straße 10 fon 04356 - 4 44 [email protected] 24613 Aukrug fax 04356 - 8 54 www.familienwohngruppe- fon 04873 - 90 18 -93 oder -94 [email protected] rettkowski.de fax 04873 - 90 18 -95 www.kjh-haby.de [email protected] www.haus-lefina.de

 Kinderhaus Bremholm  Haus Regenbogen  Kinderblockhaus Kunterbunt Meike Meier-Kraile Ulrike Rimmel Thomas Kroggel Bremholm 7 Am Sattelplatz 2 Ekebergkrug 1 24996 Sterup 24944 Flensburg 24891 Struxdorf fon 04637 - 19 99 fon 0461 - 505 49 82 fon 04623 - 18 78 05 fax 04637 - 18 68 fax 0461 - 505 49 84 fax 04623 - 18 78 07 [email protected] [email protected] [email protected] www.kinderhaus-bremholm.de www.hausregenbogen.com www.kinderblockhaus.de

46  Kinderhaus Alte Schule Bojum  Kinderheim Michaelshof Assoziierte Annika u. Johannes Brummack Dr. Jürgen Kopp-Stache Mitgliedseinrichtungen Bojum 1 Schulstraße 9 24402 Bojum-Esgrus 24881 Nübel Kinderhaus am Ostseefjord fon 04637 - 6 77 fon 04621 - 531 72  (im November 2017) fax 04637 - 17 64 fax 04621 - 534 41 Björn Rühmann [email protected] [email protected] Ziegeleiweg 2 www.alte-schule-bojum.de www.michaelshof-sh.de 24857 Fahrdorf fon 04612 - 97 79 87 [email protected]  Kinderhof Sieverstedt  Kinderhaus Husby Gabriele und Karl-Heinz  Perspektive Zukunft Christine und Reiner Korneffel Weckesser Saira Raza und Zum Dorfteich 8 Sieverstedter Straße 24 Kai Schulte-Göcking Stadtfeld 15 24975 Husby 24885 Sieverstedt 24837 Schleswig fon 04634 - 933 40 oder - 933 41 fon 04603 - 8 80 fax 04634 - 933 42 fon 04621 - 989 56 90 fax 04603 - 8 61 fax 04621 - 989 56 99 [email protected] [email protected] info@perspektive zukunft.com www.kinderhaus-husby.de www.kinderhof-sieverstedt.de www.perspektive-zukunft.com

Lebensgemeinschaft Kinderhaus Kaltoft   Step by Step Sandra Rohloff IKH-Ehrenmitgliedschaften Sten Niquet Kaltoft 6 Lundenberg 49 24392 Boren Jutta Schoene 24856 Hattstedtermarsch  fon 04641 - 989 62 71 ehem. Trägerin fon 04846 - 8 76 [email protected] Haus Hegeholz [email protected] www.lg-step-by-step.de  Ingrid und Manfred Binka ehem. Träger Kinderhaus Sörup  Kinderhaus Müller Eva Müller  LOTSE Kinder- und  Hannelore und Dietrich Dorfstraße 10 Jugendhilfe Brummack ehem. Träger 24894 Twedt Nasrin Salehzadeh Alte Schule Bojum fon 04622 - 16 17 Dorfstraße 9 fax 04622 - 22 84 24367 Osterby  Renate und Karl-Heinz kinderhaus-mueller-twedt@t- fon 04351 - 89 60 77 Wächter online.de fax 04351 - 89 60 78 ehem. Träger www.kinderhaus-mueller.de [email protected] KJHE Fasanenhof www.lotse-kinder-jugendhilfe.de  Ulrike und Armin Eggert ehem. Träger Jugendhof Taarstedt  Kinderhaus Wiedenloh  Therapeutisches Kinder- und Anke und Lüder Noltenius Inken und Sabrina Claussen Jugendheim Struxdorf  ehem.Träger Hof Königsberg Wiedenloh 1 Friederike Wagner 25767 Bunsoh Dorfstraße 13  Michael Wagner fon 04835 - 82 20 24891 Struxdorf ehem. Träger Kinder- und fax 04835 - 95 05 10 fon 04623 - 18 55 66 Jugendheim Struxdorf kontakt@kinderhaus- fax 04623 - 18 55 65  Bauz und Berthold zu Dohna wiedenloh.de [email protected] ehem. Träger www.kinderhaus-wiedenloh.de www.kinderheim-struxdorf.de Kinderhaus Kiesby

47 Stand: Dezember 2019

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Heide Bunsoh Aukrug Neumünster

Herausgeber: Interessengemeinschaft Kleine Heime & Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein e.V. Redaktion: Gitta Medelnik, Pierre W. Jöns, Albert Kedves Satz: Logos Computer, Osterby Fotos (u.a.): pixabay picking-flowers-2432972, CCO PD (S. 38) pixabay baltic-sea 4095045, CCO PD (S. 11) pixabay sunrise-1014712, CCO PD (S. 23) pixabay water-2622447, CCO PD (S. 43) Druck: wir-machen-druck.de Auflage: 1200 Exemplare Impressum erscheint: jährlich

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»Es geht im Leben nicht darum, gute Karten zu haben, sondern mit einem schlechten Blatt ein gutes Spiel zu machen.« Robert Louis Stevenson

Geschäftsstelle: Schubystraße 57a 24837 Schleswig Tel. 04621 - 984 19 61 Fax 04621 - 984 19 63 Interessengemeinschaft Kleine Heime & [email protected] Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein e.V. www.ikh-sh.de