„Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs “ :

Status- und Erfolgsanalyse

Diplomarbeit

Zur Erlangung des Akademischen Grades Mag. rer. nat. an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Institut für Ökologie

vorgelegt von

GABRIELA TESTOR eingereicht bei

AO. UNIV. PROF. MAG. DR. LEOPOLD FÜREDER

Innsbruck, Juli 2015

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Danksagung

An dieser Stelle möchte ich allen Personen danken, die durch fachliche oder persönliche Un- terstützung zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen und motiviert haben.

In erster Linie gilt mein Dank Herrn Prof. Dr. Leopold Füreder, für das Bereitstellen dieses interessanten Themas. Er hat meine Arbeit stets freundlich und hilfsbereit betreut, sowie durch sein fachlich fundiertes Wissen, kritische Anregungen und Hinweise meine Motivation für die Thematik gefördert.

Dem Amt für Jagd und Fischerei, allen voran Dr. Andreas Agreiter, danke ich für die bereit- gestellten Genehmigungen für die Durchführung der Freilandarbeiten und die Ermöglichung meiner Diplomarbeit.

Namentlich sei Dr. Andreas Meraner, Dr. Andreas Declara, Dr. Josef Leiter und Dr. Lothar Gerstgrasser, für die tatkräftige Unterstützung bei den Freilandarbeiten und die Bereicherung durch wertvolle Informationen, Hinweise und persönliche Erfahrungen, gedankt.

Ein besonderer Dank gilt meiner Familie, vor allem meinen Eltern, die mir mein Studium finanziert und ermöglicht haben, großes Interesse an meiner Arbeit zeigten und mir stets den Rücken stärkten. In unterschiedlicher Weise trugen alle Familienmitglieder zum Gelingen dieser Arbeit bei. Für die Hilfe und die Begleitung bei unzähligen nächtlichen Stunden im Freiland bedanke ich mich bei meinem Vater, meiner Mutter, meinem Bruder Michael und meinem Freund Simon. Ein ausdrückliches Dankeschön gilt meiner Schwester Daniela, die mit großem Einsatz und Interesse meine Kontrollgänge begleitet und tatkräftig und humorvoll an den Freilandarbeiten mitgeholfen hat.

Daneben gilt mein Dank auch Herrn Dr. Alois Rastner, der viel Zeit in die Korrektur meiner Arbeit investiert hat.

DANKE

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Zusammenfassung

Weltweit gehören Flusskrebse zu den am meisten gefährdeten Süßwassertieren, so wurde auch der Dohlenkrebs, Austropotamobius pallipes, der einst weit verbreitet in Südtirols Ge- wässern vorkam, an den Rand seiner Existenz gedrängt. Im Rahmen des Artenschutzprojektes (Füreder 2002) wurden verschiedene Maßnahmen zum Schutz des einheimischen Flusskreb- ses konzipiert, um dem Rückgang der autochthonen Art entgegen zu wirken. In der vorlie- genden Diplomarbeit wird auf die Fragen nach der Umsetzung und der Effizienz der vorge- schlagenen Maßnahmen eingegangen und der aktuelle Erfolgsstatus der Dohlenkrebsverbreitung untersucht. Auch werden Aspekte, die sich positiv, bzw. negativ auf die Krebsbestandentwicklung auswirken in die Fragestellung involviert und analysiert. Das Untersuchungsgebiet umfasst 23 Fließ- und Stillgewässer in Südtirol. Nach vorangegangener Informationssammlung und Recherche wurden durch Freilandarbeiten die Qualität und Strukturausstattung der Gewässer und des Umlandes untersucht und abge- schätzt, zur Bestimmung der aktuellen Gewässergüte wurden Wasserproben entnommen. Um einen qualitativen und quantitativen Überblick über die Krebsbestände zu erhalten, wurden Tiere entnommen, gezählt und vermessen. Von den 23 untersuchten Gewässern wurden in 12 Fällen positive Dohlenkrebsbestände nachgewiesen, 5 autochthone Populationen konnten gesichert werden und in 7 Fällen gelang es durch Besiedelungsmaßnahmen neue Krebspopulationen erfolgreich anzusiedeln. In den besiedelten Gewässerabschnitten scheint die Bodenstruktur, die Vegetation und die Wasser- qualität für die Bestandsentwicklung geeignet zu sein. Da sich die Bestände in den jeweiligen Gewässern unterschiedlich entwickeln und um auch sichere Ergebnisse zu erhalten sollte wei- terhin gezieltes Monitoring durchgeführt werden. Auch nichtbesiedelte Gewässer sollten in die Kontrollen noch eingeschlossen werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Die getä- tigten Studien und gesammelten Daten geben Aufschluss und Einsicht in die aktuelle Fluss- krebsverbreitung von Südtirol und können für kommende Studien und Erhebungen zum Ver- gleich herangezogen werden.

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Abstract

Wildlife conservation project: South Tyrolean Crayfish: status analysis and success analysis

Crayfish are among the most endangered freshwater animals worldwide, also the white- clawed crayfish, Austropotamobius pallipes , which used to be common in South Tyrolean waters, has become a highly endangered species. Within the framework of the species conservation project (Füreder 2002) concrete measures have been designed to prevent the disappearance of the white-clawed crayfish. This diploma thesis deals with the questions about the implementation and the efficiency of the measures proposed, and determines the current condition of the population of the white-clawed crayfish. Also aspects that positively or negatively affect the population trends were involved in the scientific objectives and ana- lyzed. The study area includes 23 flowing waters and ponds in South-Tyrol. After initial in- formation was gathered and researched, additional field work studies analyzed the quality and composition of the water and its surroundings. For determining the current water quality water samples have been collected and evaluated. In addition, to have a qualitatively and quantitatively overview of the current white-clawed crayfish situation, animals were removed, counted and measured. In 12 of the 23 controlled waters white-clawed crayfish stocks were detected, in 5 cases indigenous populations could be secured and in 7 cases crayfish- populations were successfully reintroduced and restocked to the area. In the populated waters the soil structure, the vegetation and the waterquality seemed suitable for crayfish stocking and restocking programs. Due to the fact, that the crayfish populations expand variably in the different waters and to get safe results, purposeful monitoring should furthermore be in progress to avoid misinterpretations in the project, also non populated waters should be included in the monitoring program. The execute studies and collected data provide infor- mation and access into the current crayfish spread in South- Tyrol and can be used for future studies and investigations for comparisons.

Key- words: Crayfish, Austropotamobius pallipes, white- clawed crayfish, South- Tyrol, na- tive crayfish, reintroduction, conservation, Wildlife conservation project.

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INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung ...... 7 1.1 Flusskrebse in Südtirol ...... 11 1.1.1 Geschichte der Flusskrebsverbreitung ...... 11 1.1.2 Die vorkommenden Krebsarten in Südtirol ...... 14 1.1.3 Bestimmung der in Südtirol verbreiteten Arten ...... 15 1.2 Bauplan und Lebensweise ...... 20 1.3 Fortpflanzung ...... 25 1.4 Ernährung ...... 26 1.5 Der Lebensraum: Ansprüche an das Habitat ...... 27 1.6 Strukturelle Beschaffenheit ...... 27 1.7 Gefährdung einheimischer Krebsarten ...... 30 1.8 Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs ...... 32 2 Aufgabenstellung und Ziele der Diplomarbeit ...... 36 3 Material und Methoden ...... 38 3.1 Informationssammlung ...... 38 3.2 Freilandarbeit...... 38 3.3 Orientierung im Freiland ...... 38 3.4 Entnahme von Wasserproben und Analyse ...... 39 3.5 Quantitative und qualitative Bestandserhebung ...... 40 3.6 Vermessung der Dohlenkrebse ...... 41 3.7 Qualitative Habitatscharakterisierung ...... 42 3.8 Untersuchungsgebiet ...... 43 4 Ergebnisse ...... 45 4.1 Allgemeine Besatzmaßnahmen ...... 45 4.2 Dohlenkrebsgewässer in Südtirol ...... 48 4.2.1 Gießbach (Bad Kochenmoos) bei Staben ...... 48 4.2.2 Hippolythbach bei Naraun ...... 51 4.2.3 Felixer-Weiher (St. Felix), Unsere Liebe Frau im Walde ...... 54 4.2.4 Angelbach im Frühlingstal ...... 57 4.2.5 Buozzi-Graben (Bozen) ...... 60 4.2.6 Krebsbach bei Kaltern ...... 63 4.2.7 Laager Graben ...... 66 4.2.8 Krebusbach im Unterfennberg ...... 69 4.2.9 Pankrazer Stausee (Ultental) ...... 72

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4.2.10 Thermalbach Brennerbad-Graben (Brenner) ...... 75 4.2.11 Altarm Mareiter-Bach (Mareit/Ratschings)...... 78 4.2.12 Graa-Weiher (in Rodeneck) ...... 81 4.2.13 Raier-Moos (in Raas) ...... 84 4.2.14 Raier-Moos Abfluss (Raas) ...... 86 4.2.15 Flötscher-Weiher (Natz) ...... 88 4.2.16 Feldthurner Löschweiher ...... 90 4.2.17 Biotop Millander Au (Milland) ...... 93 4.2.18 Unterrichter-Bachl (Milland) ...... 97 4.2.19 Graben der bischöflichen Hofburg (Brixen) ...... 99 4.2.20 Lido (Brixen) ...... 101 4.2.21 Schrambacher-Lacke ...... 105 4.2.22 Beregnungsweiher in Teis ...... 108 4.2.23 Ahrweiher (bei Stegen)...... 110 4.3 Ergebnisse der Wasserproben ...... 113 5 Kritische Betrachtung der getätigten Maßnahmen des Artenschutzprojektes und Bewertung des ökologischen Status des Gewässers ...... 119 6 Fazit ...... 127 7 Erarbeitung eines Schulprojekts zum Thema ...... 131 8 Literaturverzeichnis ...... 142

Anhang

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Einleitung

Flusskrebse stellen die größten, im Süßwasser vorkommenden, Invertebraten unserer Erde dar. Weltweit sind mehr als 640 Arten bekannt, wobei die meisten davon nordamerikanische und australische Gewässer bewohnen. In Europa sind nur wenige Arten beheimatet, jedoch ist zumindest eine Art davon in allen europäischen Ländern repräsentativ (FÜREDER 2009). Die Krebstiere (Crustacea) stellen eine evolutionär alte Tierklasse dar. In ihrer Urform existierten Krebse bereits im Kambrium (vor 500 Millionen Jahren). Höhere Krebse der Familie der Astacidea, zu denen auch die rezent lebenden heimischen Flusskrebse gehören, können auf Grund fossiler Funde bis ins Tertiär (vor 30 Millionen Jahren) nachgewiesen werden. Die Besiedlung der heutigen europäischen Fließ- und Stillgewässer erfolgte jedoch erst nach dem Ende der Eiszeiten (FÜREDER 2009). In Europa erfreuten sich Krebse bis ins 19. Jh. größter Beliebtheit. Der Flusskrebs wurde bereits seit den Anfängen des Mit- telalters geschätzt und gepflegt, da er als wichtige proteinreiche Nahrungsquelle für die menschliche Ernährung herangezogen werden konnte. Zudem waren die Tiere einfach zu fangen und leicht zu transportie- ren (WINTERSTEIGER 1985). Der beliebteste und am meisten genutzte Flusskrebs in Europa war der Edelkrebs, da dieser im Vergleich zu den anderen heimi- schen Arten größer ist und ihm auch kuli- narisch eine wohlschmeckendere Note zu- geteilt wurde. Der Edelkrebs wurde daher schon im 15. Jh. in vielen Gewässern ein- gesetzt (DIEM 1964). Auch zu Zeiten Kai-

Abb. 1: Bild vom nächtlichen Krebsfang. ser Maximilians I. (1459-1519) erfreute In: FÜREDER 2002. sich der Krebsfang bereits großer Beliebt- heit. Das berühmte Bild (Abb.1) im „Fischereibuch“ (1504), welches den nächtlichen Kreb s- fang an der Drau bei der Lienzer Klause darstellt, bestätigt wohl diese Annahme (FÜREDER &MACHINO 1999). Auch in Südtirol gibt es geschichtliche Belege dafür, dass Flusskrebs-

7 vorkommen bereits im Mittelalter datiert wurden. So wurden Vorkommen des autochthonen Dohlenkrebses ( Austropotamobius pallipes) in Lana bereits im Jahre 1310 vermerkt (KLEBELSBERG 1936, STOLZ 1936, WOLFSGRUBER&SCHROTT 1958, zitiert nach FÜREDER&MACHINO 1999). Die einstige große Bedeutung der Flusskrebse spiegelt sich auch in heute noch verwendeten Bachnamen, wie Krebsbach, oder in alten Kochrezepten wi- der. Die wirtschaftliche Bedeutung der Flusskrebse nahm jedoch gegen Ende des 19. Jh.s rasch ab. Die eingeschleppte Krebspest raffte viele Krebspopulationen in kürzester Zeit dahin (FÜRE- DER, OBERKOFLER, MACHINO 2002). Die Krebspest stellt eine hochansteckende, akute und meist tödlich verlaufende Infektionskrankheit dar, die sich gravierend auf einheimische Krebsbestände auswirkt. Die Erkrankung wird durch den Wasserpilz Aphanomyces astaci (SCHIKORA 1906) ausgelöst. Wahrscheinlich wurde der Erreger Ende des 19. Jh.s von Nordamerika nach Europa durch infizierte Krebsarten eingeschleppt. Von Norditalien ausge- hend, breitete sich der Pilz über den gesamten europäischen Kontinent aus. Von damals an traten immer wieder Krebsmassensterben auf, von denen die meisten dem importierten Fa- denpilz zuzuschreiben sind (OIDTMANN&HOFFMANN 1998). Um den gravierenden Ver- lusten, die durch das plötzliche massenhafte Sterben der Flusskrebse entstanden, entgegen zu wirken, wurden wiederum mehrere exotische Krebsarten eingeführt. Diese allochthonen Krebsarten (wie Signalkrebs Pacifastacus leniusculus, Kamberkrebs Orconectes limosus oder Amerikanischer Sumpfkrebs Procambarus clarkii) stellen sowohl eine starke Konkurrenz für die autochthonen Arten dar, als auch sind sie Überträger der tödlichen Krebspest. Während die Infektion durch den Wasserpilz Aphanomyces astaci bei allen europäischen Krebsarten zum Tod führt, erkranken die eingeführten amerikanischen Arten normalerweise nicht daran. Sie sind lediglich Träger des Pilzes und sind so eine gefährliche Ansteckungsquelle für die autochthonen Arten (ALDERMAN et al. 1990, OIDTMANN&HOFFMANN 1998; zitiert nach FÜREDER 2002, PECKNY 1995). Durch das Einbringen ortsfremder, bzw. exotischer Tierarten in einheimische Gewässer, wie beispielsweise Fische und andere Krebsarten, traten für den heimischen Flusskrebs zudem auch noch neue Feinde und Konkurrenten in den Le- bensraum ein (FÜREDER 2009). Der Rückgang der einst ausgedehnten Flusskrebspopulationen, seit dem 19. Jh., ist zudem auch auf anthropogene Aktivitäten zurückzuführen. Die Veränderungen und Verbauungen der Gewässerstrukturen und die damit in Zusammenhang stehende Abänderung der Wasserfüh- rungsdynamik oder Ufervegetation führten neben der Einbringung toxisch wirkender Sub- stanzen (Herbizide, Pestizide und Düngemittel) vor allem heute besonders zum Rückgang der

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Krebsbestände (FÜREDER 2007). Die Ergebnisse von vorherigen Studien belegen, dass auch der in Südtirol heimische Dohlenkrebs ( Autropotamobius pallipes) von starken Bestandsrückgängen oder dem vollstän- digen Verschwinden bedroht ist und nur mehr einzelne Gewässer mit einigermaßen selbstän- dig reproduzierbaren Populationen vorzufinden sind (FÜREDER 2007). All die genannten Gründe, die zu den drastischen Rückgängen und zum Aussterben vieler Populationen führten, sprechen dafür, sich für den Erhalt der Biodiversität unserer unmittelba- ren Umgebung einzusetzen und zu agieren, um somit den Fortbestand des Südtiroler Bach- krebses zu fördern. Der Schutz der im Wesentlichen durch die Tätigkeiten des Menschen bedrohten Tier- und Pflanzenarten stellt auch EU-weit eine große und essentielle Herausforderung und Verantwor- tung dar. Im gemeinsamen Interesse wurden Richtlinien erstellt, die dem Schutz und der Auf- sicht der verschiedenen Lebensraumtypen und den bedrohten Tier- und Pflanzenarten dienen. So wurde im Jahre 1979 die Richtlinie über den Erhalt wildlebender Vogelarten (Vogel- schutzrichtlinie Vsch- R1) erlassen. Am 21. Mai 1992 folgte mit der Flora-Fauna-Habitat- Richtlinie die zweite zentrale Rechtsgrundlage für den Naturschutz in Europa, mit dem Ziel, alle für Europa typischen, wildlebenden Arten und Lebensräume in einen günstigen Erhal- tungszustand zu bringen (SCHALBER 2004; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit). Deshalb wurden von der EU das Projekt „Natura 2000“ ins L e- ben gerufen. Das Schutzprogramm stellt ein EU- weites Netz von Gebieten dar, die der Erhal- tung typischer Arten und Lebensräume dienen sollen und sich aus den Bestimmungen der Vogelschutzrichtline und der FFH-Richtlinien zusammensetzen. Im Natura 2000 Projekt wer- den auch Flusskrebse angegeben. Da die Schutzmaßnahmen auch regional und lokal ihre Wirkung zeigen sollen, wurde auch der italienische Bachkrebs ( Austropotamobius pallipes italicus) in die Liste der Natura 2000-Gebiete in Südtirol aufgenommen. Mit de m Status „vom Aussterben bedroht“ wird der Dohlenkrebs in der Roten Liste der gefährdeten Zehnfußkrebse (Decapoda) Südtirols aufgelistet und stellt somit die einzige Krebsart Südtirols dar, die be- sonderen Schutzes und Beachtung bedarf (ADAMI&GASSER 1994). Neben dem geschützten Dohlenkrebs darf auch der Edelkrebs nicht entnommen werden und genießt ganzjährige Schonzeit (AUTONOME PROVINZ BOZEN Hrsg. 2003). Um den akuten Krebsrückgang und das Verschwinden ganzer Populationen zu verhindern, mussten spezielle und reichlich durchdachte Maßnahmen zum Schutz und der Erhaltung der einheimischen Bestände erstellt werden. Die Bewahrung der natürlichen Lebensräume oder deren Optimierung wird nach FÜREDER (2001) als dringend erforderliche Voraussetzung für

9 den Weiterbestand der einheimischen Krebsbestände angesehen (FÜREDER 2005). Im Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs (Konzeption: FÜREDER 2002) wurden gezielte Vorschläge und Empfehlungen für eine nachhaltige Verbesserung der Flusskrebssituation und zum Schutz des einheimischen Dohlenkrebses vorbereitet und umgesetzt. In Zusammenarbeit mit Vertretern der Autonomen Provinz Bozen vom Amt für Jagd und Fischerei, vom Biologi- schen Labor Leifers, vom Amt für Landschaftsökologie, vom Amt für Wildbachverbauung und von der Landesfischzucht Schenna wurde 2002 auch der Arbeitskreis Flusskrebse ge- gründet (FÜREDER 2007).

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1.1 Flusskrebse in Südtirol

1.1.1 Geschichte der Flusskrebsverbreitung

Auf Grund historischer Quellen und mündlicher Überlieferungen kann angenommen werden, dass noch bis zum Anfang des 20. Jh.s gesunde Flusskrebspopulationen in vielen Gewässern Tirols vorzufinden waren. Auch Südtirol soll demnach ein Land mit reichem Flusskrebsbe- stand gewesen sein (Tab. 1). Im Überetsch, bzw. Unterland gab es einst weit verbreitete Sumpfgebiete, die eine flächendeckende Verbreitung ermöglichten. Auch im Vinschgau soll es viele Flusskrebsgewässer und starke Krebspopulationen gegeben haben (FÜREDER& MACHINO 1999). Im Brixner Raum kamen Dohlenkrebsbestände in mindestens 10 ver- schiedenen Gewässern vor. Weite Verbreitung fanden Flusskrebse auch im Aubereich zwi- schen Brixen und Sarns, welcher heute der Autobahn, Industrie und Obstwiesen weichen musste. Auch in vielen Fischerweihern in den Ortschaften von Neustift, Raas und Natz soll es früher Krebse gegeben haben (PATZNER, MACHINO, FÜREDER 2009).

Tab. 1: Historische Angaben der Flusskrebsverbreitung in Südtirol (Tabelle erstellt nach FÜRE- DER&MACHINO 1998; OBERKOFLER; 2000 und FÜREDER et al. 2009). - Krebsgraben bei Tschengls (SCHENK et al. 1978) - Latscher Mühlgraben (mündlicher Hinweis) - Tscharser Moos (Hinweis aus dem Jahr 1502; zitiert in STAFFLER, Vinschgau Der Schlern Nr. 30 1956, S. 369) - Sackbach bei Tschars (SCHENK et al. 1978) - Staudenbachl bei Tschars (SCHENK et al. 1978)

- Flusskrebsvorkommen bei Lana im Jahre 1310 ebenso 1427 (STOLZ 1936: Geschichtskunde der Gewässer Tirols, S. 351) „Lä na “ an der Etsch (Tiroler Landreim von 1558; zitiert in W IESER Burggrafen- 1869) amt Krebsgraben bei Schloss Brandis, Lana (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zit iert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck 1936, S. 223) - „Prunnenfluß “ in Gargazon (genannt um 1559; MUTSCHLECHNER

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1981, Der Schlern Nr. 55 (9), Bozen, S. 474) - Nals : „etliche Gräben mit Krepsen vorhanden“ (VON WOLKE N- STEIN, um 1600; zitiert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck 1936, S. 223) - Nalser Bach und Nalser Gießen (mündlicher Hinweis sowie Hinweis eines Fischereiberechtigten)

- Krebsgräben bei Pranzeol (=Branzoll) (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zitiert in K LEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck, S. 206) - Graben in der Nähe von Vilpian (mündlicher Hinweis) - Etsch bei Gries /Bozen (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zitiert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck 1936, S. 246) Bach am Bellamonte (Trient) und (GRENDLER 1851; Hinweis auf einem Bozner Speisezettel) - Quellbach und Weiher bei Schloss Englar (Eppan, mündlicher Hi n- weis) - Pfattner Graben (BALDASSI 1993, sowie mündlicher Hinweis) - Quellbach bei Pfatten (mündlicher Hinweis) Überetsch- - Carnelsee unterhalb Pfatten (mündlicher Hinweis) Unterland - Fischweiher bei Branzoll (mündlicher Hinweis) - Großer Montiggler See (HUBER 1906) - Wiesenbach bei Kaltern (Zufluss des Kalterer Sees, BALDASSI 1993) - Ausrinn des Kalterer Sees (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zitiert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck 1936, S. 43) Kalterer See sowie großer Abzugsgraben (SCHENK et al. 1978) - Wassergräben bei Tramin (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zitiert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck 1936, S. 138) - Krebsgraben bei Enn (=Neu markt) (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zitiert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck 1936, S. 207) - Krebsgräben bei Saleurn (=Salurn) (VON WOLKENSTEIN, um 1600; zitiert in KLEBELSBERG, Schlernschriften Nr. 34, Innsbruck

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1936, S. 204) - Gräben von Leifers , Neumarkt , Branzoll , Kurtatsch und Margreid ; vermutet SCHENK et al. 1978 - Aldein : Bach (Ausfluss des Bigleider Mooses) im Gebiet wilde Eichen , Thalerbachl , Sumpffläche im Putzertal Richtung Auer (SCHENK et al. 1978) - Thalerbachl bei Aldein (BALDASSI 1993, sowie mündlicher Hinweis) - Gsalberbach bei Aldein (mündlicher Hinweis) - Seitengraben des Laager Grabens (mündlicher Hinweis) - Quellbach bei Salurn (mündlicher Hinweis) - Fenner See (SCHENK et al. 1978)

- Thermalquellenbach und Eisack bei Brennerbad (mündlicher Hin- weis sowie Hinweis eines Fischereiberechtigten) - Raum Brixen : Feldthurns im oberen Weiher (1640?, bei Antoniuskapelle) und im unteren Weiher (1640?, in Trumb), in Brixen im Burggraben der fürstbischöflichen Hofburg , bei Vahrn im unte- ren Weiher (1640?; heute verlandet) und im oberen See (1640, heute Vahrner See) (STOLZ 1936, S. 248; WOLFSGRUBER&SCHROTT 1958: Geschichtliches und Rechtliches über Brixner Fischgewässer; zi- Wipptal- tiert in HELLRIGL&THALER 1996) Eisacktal - Südlich von Brixen bis Sarns und Albeins in den Restbeständen der einst weiten Schilf - und Augebiete . Auch in den Fischweihern in Neustift , Natz , Viums und Raas wird vermutet, dass dort einst der Krebs beheimatet war. Nach HELLRIGL&THALER 1996 - Vahrner See (SCHENK et al. 1978) - Kastelruth /Seis am Schlern : Brembach , Tisenser Bach (Kastelruther Bach), linker Seitenbach des Tisenser Baches bei Kastelruth, St. Valentinerbach (Vallerbach) bei Seis (Hinweis eines Fischereiberec h- tigten)

- Seitenbäche der Drau bei Innichen (Hinweis eines Fischereiberechtig- Pustertal ten)

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- Antholzer Bach (Hinweis eines Fischereiberechtigten) - Teich bei Bad Winkel , Kematen (Sand in Taufers, Hinweis eines F i- schereiberechtigten) - Auenbach bei Dietenheim , Bruneck (SCHENK et al. 1978, sowie mündlicher Hinweis) - Hurtmüllerbach bei Reischach /Stefansdorf (mündlicher Hinweis) - Moschbachl bei Issing (mündlicher Hinweis sowie Hinweis eines F i- schereiberechtigten). Bei diesem heute erloschenen Bestand könnte es sich um den Edelkrebs gehandelt haben, worauf eine Aufnahme in NIEDERMAIR&HARRASSER (1987) deutet. - Unterwegerbach bei Moos (St . Lorenzen ; mündlicher Hinweis)

1.1.2 Die vorkommenden Krebsarten in Südtirol

In Europa lassen sich fünf Flusskrebsarten als indigen bezeichnen: der Edelkrebs (Astacus astacus) (LINNAEUS 1758) , der galizische Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) (ESCH- SCHOLTZ 1823) der russische Flusskrebs (Astacus pachypus) (RATHKE 1837) der Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes) (LEREBOULLET 1858) und der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium ) (SCHRANK 1803). In den meisten europäischen Ländern kommt zumindest eine Art vor. Auf Grund der durch den Menschen getätigten Veränderun- gen und Belastungen des Lebensraumes sowie durch das seuchenhafte Auftreten der Krebs- pest durch den Import fremder Arten, welche als Überträger dieser bezichtigt werden können, ging der Bestand der heimischen Arten in ganz Europa gravierend zurück. Um die großen Verluste auszugleichen, wurden wiederum exotische Krebse in einheimischen Gewässern ausgesetzt. So kam der in Nordamerika einheimische Kamberkrebs ( Orconectes limosus) (RAFINESQUE 1817) 1890 als erste Art nach Europa. Heute stellt der Kamberkrebs eine der am weitesten verbreiteten Krebsarten Europas dar. Im 20. Jh. folgten der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) (DANA 1852) und der Rote amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) (GIRARD 1852). Neben den genannten invasiven Krebsarten, die sich in Europa erfolgreich verbreiten konnten, folgten noch weitere Arten, die heute in Europa mancherorts wildlebend zu finden sind, wie beispielsweise der Marmorkrebs ( Procambarus sp.) (LUKHAUPT 2002, PÖCHL&SOUTY-GROSSET 2009). In Südtirol kommen vier der gerade angesprochenen Krebsarten vor. Der Dohlenkrebs, der als einziger Vertreter indigener Krebsarten bestimmt werden kann, war einst in den Fließgewäs- 14 sern und Seen weit verbreitet. Die einst großen und flächenhaft vorkommenden Dohlenkrebsbestände sind heute weitgehend erloschen und beschränken sich auf kleine Rest- populationen (DECLARA 2004) und durch die, im Zuge des Artenschutzprojektes wiederbe- siedelten Gewässer. Durch menschliche Aktivitäten konnten drei weitere Arten nach Südtirol gelangen. Der Edelkrebs, als weitere europäische, aber nicht natürlich in Südtirol vorkom- mende Krebsart, wurde nach ADAMI&GASSER (1994) im Jahre 1981 in Südtirol in einem Fischteich bei Bruneck eingesetzt. Laut FÜREDER&MACHINO (1999) wurde hier jedoch der Edelkrebs mit dem aus Amerika kommenden Signalkrebs verwechselt. Heute finden sich Edelkrebsvorkommen lediglich in einem Wiesenbächlein zwischen Gais und Uttenheim (OBERKOFLER et al. 2002) im Biotop „Stockweiher“ bei Gais, einem privaten Teich in Schnauders und im Fischerteich in Vahrn. Auch im Pankrazer Stausee konnten bis ins Jahr 2011 Edelkrebse nachgewiesen werden. Der Kamberkrebs gelangte nach HELLRIGL&THALER (1996) 1995 in den Vahrner See und der ebenfalls nach Südtirol im- portierte Signalkrebs ist heute noch im Moosbachl bei St. Georgen, im Biotop Auenbachl bei Bruneck und in einem Weiher in Die-tenheim vorzufinden.

Abb. 2: Verbreitungskarte der in Südtirol nachgewiesenen Krebsarten 2014 (eigener Entwurf, angelehnt an das Faltblatt: „Flusskrebse - Urzeittiere in Südtirols Gewässern“ – Konzeption/Text: FÜREDER 2005). 1.1.3 Bestimmung der in Südtirol verbreiteten Arten

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Die in einheimischen Gewässern lebenden Flusskrebse können anhand ihrer Größe, des Kör- perbaus sowie typischer Strukturmerkmale (Rückenfurchen, Dornen, körnige oder glatte Kör- peroberfläche, Leisten, Form und Größe der Scheren, u.v.m.) und der speziellen Körperfär- bung angesprochen werden.

Der Dohlenkrebs Der Dohlenkrebs als einzige in Südtirol autoch- thone Art erreicht eine Körperlänge von max. 13 cm, in der Regel wird er jedoch kaum größer als 10 cm. Mit seiner bescheidenen Länge zählt der Dohlenkrebs zu den kleineren europäischen Flusskrebsarten. Das Rostrum weist die Form eines gleich- schenkligen Dreiecks auf, welches breit an der Basis zwischen den Augen beginnt und spitz und leicht abgesetzt zusammenläuft. Ein einfa- cher Mittelkiel (Carina) zieht sich über die ge- samte Länge des Rostrums. Die Körperoberflä- che ist glatt und besitzt keine Höcker und Dor- nen. Lediglich hinter der Nackenfurche (Cervikalfurche) finden sich mehr oder weniger ausgeprägte Dornen. Die Musterung und Fär-

Abb. 3: Dohlenkrebs aus dem Archbach (G. bung des Krebses können zwischen einzelnen Testor, 3. Juli 2014). Populationen und Individuen unterschiedlich ausgeprägt sein. In der Regel variiert die Farbe von braun bis olivgrün, auch schwarze bis schmutzig-weiße oder beige Exemplare können auftreten. Ein wesentliches Merkmal stellen die großen, kräftigen Scheren, die besonders beim männlichen Geschlecht deutlich ausgeprägt sind, dar. Die Oberseite der Scheren hebt sich durch die schokoladenbraune Färbung oft deut- lich vom restlichen Körper ab. Die Scherenunterseite kann schmutzig weiß, beige, in seltenen Fällen auch leicht orange sein (PÖCKL 2009).

Der Dohlenkrebs bevorzugt sauerstoffreiche und gut strukturierte Gewässer und Uferbereiche und toleriert ein breites Spektrum sommerlicher Wassertemperaturen, welche von 10-24°C reichen können (AUTONOME PROVINZ BOZEN 2003).

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Abb. 4: Großes Dohlenkrebsmännchen aus dem Biotop „Millander Au“.

Diese Variante der Körperfär- bung unterscheidet sich deutlich von jener des Dohlenkrebses aus dem Archbach (G. Testor, 22. August 2014.)

Der Edelkrebs

Der Edelkrebs zählt mit einer adulten Körpergröße von 16-20 cm zu den größ- ten europäischen Flusskrebsarten. Die Körperform ähnelt jener des Dohlenkrebses. Das Rostrum ist lang und Spitz und endet mit einer lang abge- setzten, langen und spitzen Stirnspitze (Acumen). Auf dem Rostrum ist ein mit Segezähnen besetzter Mittelkiel vorhan- Abb. 5: Der Edelkrebs (aus: den. Die Körperoberfläche kann glatt http://www.environnement.public.lu/ , abgerufen am 31. Oktober 2014 ). sein oder eine verschieden starke Granu- lation aufweisen, besitzt jedoch keine Höcker und Dornen. Die Färbung des Edelkrebses ist in der Regel dunkelbraun, kann aber auch von beige bis hellbraun variieren. Selten treten auch Individuen mit roter oder leuchtend blauer Färbung auf. Die Scheren sind beim Männchen groß und robust und unterscheiden sich hinsichtlich der Färbung nicht vom Körper. Sie sind auf der Oberseite stark gekörnt. Die Scherenunterseite variiert in ihrer Färbung von rot bis schmutzig braun (PÖCKL 2009).

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Der Signalkrebs

Mit einer Körperlänge von ca. 16 cm im ausgewachsenen Zustand erreichen zumindest die Männchen ungefähr die Größe der Edelkrebse. Die Weibchen sind mit 12 cm kleiner. Die Längssei- ten des Rostrums sind glatt und ver- laufen fast parallel bis zur Schulterre- gion. Das Rostrum wird, wie auch beim Dohlen- und Edelkrebs, von Abb.6: Der Signalkrebs (aus : http://wildlife-media.at , abge- einem Mittelkiel durchzogen. Der rufen am 31. Oktober 2014). Körper des Signalkrebses ist glatt und besitzt keine Höcker und Dornen, wobei dies auch auf den Bereich hinter der Cervikalfurche zutrifft. Die großen und kräftigen Scheren sind sowohl an der Ober- als auch der Unterseite glatt. Das unverkennbare Kennzeichen, welches dieser Krebsart auch ihren Namen gibt, ist der weiß-türkise Signalfleck an der Oberseite beim Scherengelenk des unbeweglichen Fin- gers. Die Unterseite der Schere ist rot gefärbt (PÖCKL 2009).

Der Kamberkrebs

Mit einer Körperlänge von 12 cm ge- hört auch der Kamberkrebs zu den klei- neren Krebsarten. Die Seiten des Rostrums verlaufen parallel bis zur Schulterregion und sind glatt, der Mit- telkiel fehlt. Auffallend sind der stark mit Dornen und Höckern besetzte

Abb. 7: Der Kamberkrebs (aus http://www.wirbellose.de , Carapax sowie auch die markant ausge- abgerufen am 31. Oktober 2014). prägten Dornen und Höcker hinter der Cervikalfurche und die kurzen, kräftigen Dornen am seitlichen Vorderkopf. Auch die Scheren eignen sich als Charakteristikum. Die Oberseiten sind pelzig behaart, die Scherenspitzen sind orange bis gelb, dahinter schließt ein dunkler Streifen an. Ansonsten weisen die Oberseiten

18 der Scheren die gleiche Färbung wie der restliche Körper auf. Die Unterseiten können beige, oder vereinzelt auch orange gefärbt sein (PÖCKL 2009).

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1.2 Bauplan und Lebensweise

Flusskrebse zählen heute zu den am wenigsten wahrgenommenen und unauffälligsten Süß- wassertieren unserer Gewässer. Dies mag, neben der Tatsache, dass sie weit zurückgedrängt wurden und nur wenige Populationen existieren sowie das wirtschaftliche Interesse nicht mehr im Vordergrund steht, vor allem daran liegen, dass Flusskrebse vorwiegend nacht- und dämmerungsaktive Tiere sind. Falls Beobachter trotzdem ein Exemplar eines Flusskrebses zu Gesicht bekommen, fallen diese sofort durch ihre bizarre Gestalt auf.

Ihr metamer gegliederter Körper besteht aus 20 Segmenten, die sich als Kopf-Bruststück (Cephalothorax) und als Hinterteil (Abdomen) zusammensetzen (FÜREDER 2009). Männ- chen und Weibchen unterscheiden sich aufgrund des ausgeprägten Sexualdimorphismus von- einander in Größe, Mächtigkeit der Scheren und Breite des Abdomens. Männliche Individuen sind in der Regel kräftiger und größer als die weiblichen Artgenossen und besitzen ausgepräg- te und deutlich größere Scheren, welche sie für Konkurrenzkämpfe und die Fortpflanzung benötigen. Weibchen hingegen besitzen ein deutlich breiteres Abdomen für die Eiablage und den Schutz der Jungtiere.

Abb. 8.1: Ansicht der Ventralseite des Weibchens und des Männchens (Abb. 8.2). Auffällige Unterschei- dungsmerkmale sind das breitere Abdomen und das Fehlen der Gonopoden beim Weibchen. Das Männchen besitzt z udem größere Scheren als das Weibchen. Abb. 8.3: Eiertragendes Weibchen (G. Testor, 20. März 2015).

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Der Körper der Krebse wird von einer schützenden, kalkimpregnierten Chitinkutikula umge- ben. Diese dient dem Schutz des Krebses und dem Ansatz der Muskulatur (OBERKOFLER 2000). Da Krebstiere ihre schützende Körperstütze an der Körperaußenseite tragen, werden diese Hartteile auch „Exoskelett“ genannt. Dieses hat jedoch nicht in allen Körpersegmenten die gleiche Beschaffenheit. Der nicht gegliederte Rückenschild (Carapax), welcher am Kopf ansetzt und sich über den Rumpf des Krebses erstreckt, bedeckt als Einheit die einzelnen Segmente des Thorax. Das Abdomen hingegen setzt sich aus 6 geschlossenen, harten Ringen und dem Telson, dem letzten Körpersegment, zusammen, wobei die einzelnen, aneinander liegenden Segmente nicht miteinander verkalken, sondern frei und beweglich bleiben (HUX- LEY 1881) (PÖCKL1998). Ist das Exoskelett eines Krebses ausgehärtet, kann dieses nicht mehr gedehnt oder in seiner Größe verändert werden (HUXLEY 1881). Da der feste Panzer also mit dem Krebs nicht mitwachsen kann, muss dieser in periodischen Zeitabständen abgeworfen und erneuert wer- den. Die Häutung stellt einen komplizierten und aufwändigen Prozess dar, der durch eine län- gere Vorbereitungsphase, die bis zu zwei Wochen dauern kann, eingeleitet wird. Um den al- ten Panzer abwerfen zu können, werden ihm vor der Häutungsphase Mineralien entnommen (vor allem Ca), damit er weich und elastisch wird. Der neue Panzer bildet sich bereits vor der Häutung unter dem alten aus. Die- ser ist jedoch noch sehr weich und biegsam. Die eigentliche Häutung (Ecdysis oder Exuviation) verläuft schnell. Der alte Panzer platzt zwi- schen Carapax und Abdomen auf und kann daraufhin abgestreift werden. Das neue Exoskelett bleibt eine Zeit lang elastisch und ermöglicht dem Krebs eine rasche Vergrößerung seiner Körperdi- mension (HUXLEY 1881). Nach der Häutung ist der noch sehr wei- che Krebs („Butterkrebs“) beso n- deren Gefahren ausgesetzt. So haben Fressfeinde, welche sonst Abb. 9: Die einzelnen Schritte der Häutung des Flusskrebses am harten Panzer des Krebses ihre (www.lobsters.org , abgerufen am 23. Oktober 2014). 21

Mühen haben oder den Angriffen und Verteidigungsversuchen des Krebses ausgesetzt sind, leichtes Spiel. Da sich alle Segmente des Flusskrebses häuten, sind in dieser Zeit auch die Scheren des Krebses nicht ausgehärtet und als Waffe zur Verteidigung nicht effizient. Um sich vor Feinden, u. a. auch Artgenossen (Kannibalismus), zu schützen, verstecken sich die Krebse und verlassen das Versteck erst, nachdem der neue Panzer ausgehärtet ist. Zur Festi- gung des Panzers werden Mineralsalze aus der Umgebung aufgenommen und eingelagert. Sobald auch die Mundwerkzeuge wieder ausgehärtet sind, kann der Krebs wieder Nahrung zu sich nehmen. Krebstiere wachsen in der Jugend sehr schnell, mit dem Alter nimmt die Ge- schwindigkeit des Wachstums jedoch ab; deshalb häuten sich Krebse im juvenilen Stadium wesentlich häufiger als Adulte.

Wie bereits erwähnt, besteht der Körper des Krebses aus 20 Segmenten, welche sich in drei Abschnitte einteilen lassen: den Kopf (Cephalon), den Brustbereich (Thorax), die zusammen den Cephalothorax bilden, und den Hinterleib (Abdomen). Das Abdomen unterscheidet sich durch seine Beweglichkeit von den anderen Teilen. Die miteinander verwachsenen Teile des Cephalon und des Thorax lassen sich aufgrund einer ausgeprägten Nackenfurche (Cervicalfurche) voneinander trennen. Von den 20 Körpersegmenten befinden sich 6 am Ab- domen, die restlichen 14 werden vom Carapax, welcher nach vorne hin als Krebsnase (Rostrum) seinen Abschluss findet, ummantelt (HUXLEY 1881). Jedes der Segmente besitzt ein Paar Gliedmaßen, die sich in ihrer Ausgestaltung und Funktion voneinander unterscheiden (OBERKOFLER 2000).

Die ersten Gliedmaßen sind das kurze (Antennulae) Antennenpaar, welches Chemo- und Mechanorezeptoren besitzt, und das ebenfalls mit Chemorezeptoren ausgestattete lange An- tennenpaar (PÖCKL 1998). Beide Antennenpaare dienen dem Krebs zur Orientierung in sei- ner Umgebung und wirken gleichzeitig als Tastorgane sowie auch als Sinneszellen, die spezi- elle chemische, im Wasser gelöste Stoffe wahrnehmen können (HOLDICH&REEVE 1988). Die Mandibel und die erste und zweite Maxille stellen die Werkzeuge zur Abschabung der Nahrung des Krebses dar. Beide Maxillen liegen am Eingang zur Branchialkammer, in der sich die Atmungsorgane befinden. Damit schützen sie die Kiemen vor dem Eindringen von Schmutz und Partikeln. Mit den darauffolgenden drei weiteren Kieferfüßen (Maxillipedes) sammelt der Krebs seine Nahrung. Drüsen am Maxiliped verkleben Partikel und führen diese zusammen. Alle Maxilipeden dienen dem Schutz der Branchialkammer, sprudeln aber auch das Wasser auf, damit dieses effektiver an die Kiemen gelangen kann. Der dritte und stärker

22 entwickelte Kieferfuß bedeckt und schützt die anderen Mundwerkzeuge. Die markantesten Gliedmaßen der Krebse stellen die ersten Schreitbeine (Peraeopoden), wel- che zu großen Scheren umgewandelt wurden, dar. Diese werden im Konkurrenzkampf unter- einander und als Mittel zur Verteidigung und Abwehr von Fressfeinden als Waffen eingesetzt. Bei heftigen Kämpfen kann es durchaus auch passieren, dass Scheren oder andere Gliedma- ßen abgerissen werden. Diese regenerieren sich zwar wieder, erreichen aber die ursprüngliche Größe nicht mehr. Des Weiteren dienen die Scheren zum Graben von Löchern und Höhlen und spielen eine wesentliche Rolle bei der Fortpflanzung. Die chemorezeptiven Sensillen an den Scheren helfen dem Krebs bei erhöhter Strömung das Gleichgewicht durch gezielt ausge- richtete Bewegungen zu halten (HOLDICH&REEVE 1988). Juvenile Tiere besitzen einen „Zahn“ oder eine Art Hacken an den Scheren, um sich an den Schwimmfüßen (Pleopoden) der Mutter festhalten zu können, welche sich aber nach dem Ablösen vom Muttertier wieder zurückbilden. Das zweite und dritte Schreitbeinpaar besitzen ebenfalls noch kleine, schwach ausgebildete Scheren, mit denen Nahrung festgehalten und der Körper gesäubert werden kann. Auf die fünf Peraeopoden, die im Wesentlichen zur Fortbewegung dienen (ausgenom- men das große Scherenpaar), schließen beim Männchen fünf und beim Weibchen vier Schwimmfüßchenpaare (Pleopoden) an. Die zwei ersten Paar Füßchen sind beim männlichen Krebs zu Begattungsorganen (Gonopoden) umgewandelt und im Brustraum cranial angelegt. Das erste Paar ist beim Weibchen nur rudimentär entwickelt und so können die ersten beiden Pleopoden, neben den anderen geschlechtsspezifischen morphologischen Ausstattungen, zur Geschlechterbestimmung herangezogen werden. Die Pleopoden helfen dem Krebs beim Schwimmen. Der Uropod stellt das letzte Gliedmaßenpaar dar und bildet mehrsegmentierte Ausläufer am Ende. Zusammen mit dem Telson bildet der Uropod den Schwanzfächer, der neben dem Schutz der Brutkammer beim Weibchen auch eine plötzliche Flucht durch eine schnelle, ruckartige Bewegung ermöglicht (HOLDICH&REEVE 1988).

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1.3

Abb. 10: Die Gliedmaßen des Flusskrebses (RENNER 1984).

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1.3 Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Flusskrebse erfolgt im Oktober und November, wenn die Wassertempe- raturen für einen bestimmten Zeitraum auf unter 10°C sinken. Auf Grund der Verbreitung der Gewässer bezüglich der Höhenlage und der geographischen Breite sowie des unterschiedli- chen Temperaturverlaufes variiert die Phase der Paarungszeit zwischen den einzelnen Popula- tionen gleicher Art. Flusskrebse können über zehn Jahre alt werden und sind nach drei oder vier Jahren geschlechtsreif (HOLDICH 2003). Die Fortpflanzung der Astaciden erfolgt in mehreren Schritten. Die großen Scheren der Männchen spielen bei der Fortpflanzung eine wesentliche Rolle. Mit seinen kräftigen Greifwerkzeugen erfasst das Männchen das Weibchen und dreht dieses anschließend auf den Rücken. Das Männchen liegt nun auf dem Weibchen, sodass sich die Ventralseiten beider Krebse gegenüber liegen. Das Männchen setzt seine Spermien, vermischt mit einem viskosen, weißen Sekret auf das Sternum des Weibchens ab, wo die Flüssigkeit bis zur Eiablage des Weibchens haften bleibt (PÖCKL 1998). Nach der Paarung zieht sich das Weibchen in seine Höhle über den Winter hinweg zurück und beginnt nach einiger Zeit, die zwischen 10 und 45 Tage betragen kann, mit der Eiablage (HUXLEY 1881) (CHANTRAN 1870, zitiert in PÖCKL 1998). Die Anzahl der produzierten Eier steigt mit der Größe des Weibchens. Sehr große Weibchen produzieren z.T. wiederum weniger Eier, welche aber unterschiedlich in Bezug auf deren Größe sein können (REYNOLDS 1998). Die Eier gelangen in die vom Männchen abgegebenen Spermapakete. Nun erfolgt die eigentliche Befruchtung der Eier. Die befruchteten Eier haften durch das Aushärten des Schleimes, wel- cher zusätzlich mit der Eiablage abgesondert wurde, am Hinterleib des Muttertieres. Beim Schlüpfvorgang reißt die Eikapsel auf. Die geschlüpften Larven klammern sich mit einem speziellen Hacken an den Scheren an die Unterseite der Mutter und verbleiben dort, bis sich ihr Chitinpanzer nach der ersten Häutung ausgehärtet hat (PÖCKL 1998). Nach dem Ablösen von der Mutter sind die juvenilen Krebse auf sich allein gestellt und müssen umgehend und selbstständig für ihren Schutz und ihre Ernährung sorgen. Nach der Beendigung der Brutpfle- ge sollten sich die Jungtiere nicht in der Nähe des Muttertieres aufhalten, da dieses ihre Jun- gen nicht mehr als eigene erkennt und vor deren Verspeisung nicht scheut (PÖCKL 1998) (DECLARA 2004). Der Dohlenkrebs produziert je nach Größe des Weibchens zwischen 50 und 120 Eier und liegt mit seiner Eianzahl deutlich unter jener der allochthonen Arten. Der Signalkrebs produziert zwischen 150 und 300-, der Kamberkrebs zwischen 200 und 500 Eier (HAGER 1996; KOSSAKOWSKI 1996, zitiert in PÖCKL 1998). Diese Tatsache ermöglicht den nicht heimi-

25 schen Krebsen eine schnelle Ausbreitung und die Bildung einer starken Population.

1.4 Ernährung

Flusskrebse sind vorwiegend nachtaktive Tiere und verlassen ihre Verstecke zumeist erst nach dem Einbruch der Dunkelheit. Die Intensität der Aktivitäten und die Suche nach Nah- rung hängen von der Wassertemperatur ab und sind demnach im Sommer am höchsten. Auch im Winter nehmen Flusskrebse noch Nahrung unter der z.T. zugefrorenen Wasseroberfläche zu sich, verlassen ihre Höhlen jedoch nur noch selten (HAGER 1996, zitiert in PÖCKL 1998). Das Nahrungsangebot setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen (Detritus), Wasserpflanzen, in Wasser ragenden Uferpflanzen und Algen zusammen. Wirbellose Tiere wie Würmer, In- sektenlarven, Kaulquappen werden als tierische Nahrung herangezogen. Auch Kannibalismus unter Artgenossen stellt einen wesentlichen Bestandteil der Ernährung dar. Krebse zeigen trotz ihrer omnivoren Lebensweise Vorlieben für bestimmte Typen der Nahrung. Die Präfe- renz der Nahrungsaufnahme variiert je nach Alter, Jahreszeit und physiologischem Zustand des Krebses. Weiche Ufer- und Unterwasservegetation und Detritus stellen den Hauptbe- standteil der Nahrung adulter Krebse dar. Juvenile Krebse fressen mit Vorliebe aquatische Invertebraten. Seggen, Binsen, Simsen und Grünalgen werden als pflanzliche Nahrung bevor- zugt (PÖCKL 1998).

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1.5 Der Lebensraum: Ansprüche an das Habitat

Flusskrebse werden häufig als Bioindikatoren für intakte und unbelastete Gewässer herange- zogen, da sie auf Veränderungen der natürlichen Bedingungen und anthropogene Belastungen sehr sensibel reagieren (STREISSL et al. 1998). Zahlreiche Faktoren bedingen und beeinflus- sen eine erfolgreiche Besiedelung und Populationsentwicklung der Dohlenkrebse in den Ge- wässern. Um zeitlich begrenzten und ungünstigen Konditionen im Gewässer aus dem Weg zu gehen, besitzen Flusskrebse die Fähigkeit, über kurze Perioden außerhalb des Wassers zu überleben (REYNOLDS et al. 2013).

Abb.11 : Optimaler Dohlenkrebslebensraum (FÜREDER 2009).

1.6 Strukturelle Beschaffenheit

Die strukturelle Beschaffenheit des Gewässers stellt neben der Wasserqualität und der Ver- fügbarkeit von Nahrung die Grundanforderung für eine erfolgreiche Besiedelung und Verbrei- tung der Population dar (PEDUZZI&FÜREDER 2009). Dohlenkrebse besiedeln sowohl Fließgewässer als auch Seen und Teiche, benötigen aber eine vielseitige Gewässerstruktur mit vielen Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten (DECLARA 2004). Ins Wasser hängende Wur-

27 zeln von Bäumen, Steine verschiedener Größenklassen und Einlagerungen von Totholz sor- gen für heterogene Substratverhältnisse. Die Wurzeln und die Ufervegetation stabilisieren die Hänge, halten Nahrungsbestandteile zurück und bieten dem Krebs Rückzugsmöglichkeiten (FÜREDER et al. 2009). Die am Ufer und aus dem Wasser ragenden Wasserpflanzen sorgen für die Beschattung der Gewässer. Eine ausgeprägte Ufervegetation hat eine weitere wichtige Funktion: Sie dient als „Pufferzone“ , welche schädliche Einflüsse, wie Abwasser und Schad- stoffe aus der Luft, zurückhält und deren Eintrag ins Gewässer vermindert (FÜREDER et al. 2003). Studien von SMIT et al. (1996) belegen, dass das Vorkommen und die erfolgreiche Verbrei- tung von Dohlenkrebsen eng mit drei Faktoren der Gewässerstruktur zusammenhängen. Steile Uferböschungen, in die Verstecke und Höhlen gegraben werden können, dichter Pflanzenbe- wuchs, welcher 0,5 m über den Wasserspiegel hinausragt, und ein hoher Anteil an Baumwur- zeln, die den Uferbereich durchziehen, stellen den optimalen Lebensraum dar. Fehlen die ge- nannten Parameter oder sind sie nicht ausreichend vorhanden, so kann eine geringe Dichte der Population angenommen werden.

Höhenlage des Gewässers

In der Literatur werden keine einheitlichen Höhenangaben zur maximalen, potentiell er- schließbaren Höhenausdehnung angegeben. Als limitierender Faktor wird weniger die Höhe an sich, sondern die mit den hohen Lagen korrelierende geringe Wassertemperatur angesehen. Für das Schlüpfen der Larven werden im Frühjahr Temperaturwerte von mindestens 10°C benötigt (HOFMANN 1980). Laut FÜREDER et al. (2003) wirkt auch die Instabilität der Bäche im Gebirge, welche mit den hohen Strömungsgeschwindigkeiten im Oberlauf zusam- menhängt, limitierend. Für Südtirol werden 1.034 m als annähernde Grenze der stabilen und erfolgreichen Flusskrebsbesiedelung angegeben (FÜREDER&MACHINO 1999).

Temperatur

Bedeutend für die Besiedelung der Gewässer sind die Wassertemperaturen. Dohlenkrebse können winterliche Temperaturen von 1°C - 4°C auch unter zugefrorenen Oberflächengewäs- sern überleben. Um minimalen Temperaturen auszuweichen, ziehen sich die Krebse in ihre Verstecke im Boden zurück oder begeben sich in tiefere Bereiche des Gewässers. Bei den sommerlichen Temperaturbedingungen stellen nach Studien von BOWLER (1963) 30°C die

28 oberste Grenze der Toleranz dar. Der reduzierte Sauerstoffgehalt stellt in Kombination mit hohen Temperaturen die obere Grenze der Temperaturtoleranz dar (HOLDICH 2003). Juveni- le Dohlenkrebse besitzen eine höhere Toleranz gegenüber warmen Temperaturen als adulte Tiere. Deshalb besiedeln vor allem Jungtiere wärmere Bereiche des Gewässers (DEMERS et al. 2003). Europäische Flusskrebsarten bevorzugen Gewässer mit mäßigem bis hohem Sauerstoffgehalt. Da Gewässer mit wärmeren Temperaturen weniger sauerstoffgesättigt als kalte sind, sind sub- tropische, invasive Krebsarten, wie der rote amerikanische Sumpfkrebs ( Procambarus clarkii), sowohl toleranter gegenüber höheren Temperaturen als auch geringerer Sauerstoff- sättigung im Gewässer. Die weitreichende Toleranz erlaubt den invasiven Krebsen eine Be- siedelung verschiedener Oberflächengewässer, die autochthonen Arten, auf Grund ihrer Phy- siologie, unzugänglich sind (HUNER 2002; SOUTHY-GROSSET et al. 2006, zitiert in REYNOLDS et al. 2013). pH- Wert

Laut HOLDICH (2003) bevorzugen Dohlenkrebse prinzipiell saubere, leicht alkalische Ge- wässer, mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 9, wobei der niedrige Ca-Gehalt in sauren Ge- wässern die Verbreitung der Flusskrebse maßgeblich einschränkt (HOLDICH 2002a).

Sauerstoffsättigung

Die verschiedenen Flusskrebsarten weisen eine unterschiedliche Toleranz gegenüber der Sau- erstoffsättigung des Wassers auf. Über die Toleranzgrenzen der Sauerstoffverfügbarkeit gibt es kaum Studien. Laut WESTMAN (1985) sorgen Werte unter 5mg/l über einige Tage im Sommer für physiologischen Stress (HOLDICH 2003).

Ca- Gehalt

Die Mindestkonzentration an Ca im Gewässer wird nach REYNOLDS (1998) mit 5 mg/l an- gegeben. Krebse benötigen eine gewisse Menge an Ca für die Ausbildung ihres kalkhaltigen Exoskeletts, 50 mg/l werden als optimaler Wert angegeben (DE LUISE 1998).

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Tiefe des Wasserkörpers

Typische Dohlenkrebsgewässer sind zwischen 0,75 m und 1,25 m tief, aber auch sehr flache Gewässer mit einem Wasserstand von 5 cm Tiefe können besiedelt werden (HOLDICH 2003). Sehr niedrige Gewässer sind jedoch allgemein anfälliger für klimatisch bedingte Tro- ckenperioden und anthropogene Wasserentnahmen. Das Gewässer kann aus den genannten Gründen zeitweilig austrocknen, was sich verheerend auf die Flusskrebspopulation auswirken könnte. Auch die Anfälligkeit der Population gegenüber Räubern steigt bei Niedrigwasser.

1.7 Gefährdung einheimischer Krebsarten

Um den heimischen Dohlenkrebs schützen zu können und weiteren Bestandsverlusten entge- genzuwirken, müssen die verschiedenen Faktoren, welche Gefahren für die Populationen dar- stellen, bekannt sein.

Krankheiten

Die Krebspest stellt die verheerendste Krankheit für europäische Flusskrebsarten dar. Die durch den Wasserpilz Aphanomyces astaci AUSGELÖSTE Infektionskrankheit gelangte im 19. Jh. zusammen mit amerikanischen Krebsarten in europäische Gewässer (OIDMANN&HOFFMANN 1998). Ausgehend von der Lombardei erfasste diese Pilzkrank- heit den europäischen Kontinent und führte zu massiven Verlusten und oft auch zur gänzli- chen Auslöschung von Beständen (FÜREDER 2002). Die Ausbringung amerikanischer Arten führt auch heute noch zu Verlusten heimischer Populationen. Amerikanische Flusskrebse in- fizieren sich zwar auch mit dem Wasserpilz, reagieren jedoch unempfindlich darauf und ster- ben nicht daran. Die Zoosporen des Pilzes heften sich an der Oberfläche des Krebskörpers an. Die von den Sporen freigegebenen Wirkstoffe beginnen die Cuticula aufzulösen und ermögli- chen rascheres Voranwachsen von Pilzfäden ins darunter liegende Gewebe (LUKHAUP&PEKNY 2008). Amerikanische Krebse bilden Enzyme, die das Mycel des Pil- zes angreifen und das weitere Wachstum unterdrücken. Der Pilz breitet sich nicht mehr aus, verbleibt aber im Wirtstier. Infiziert sich eine indigene Krebsart mit den Pilzsporen, so treten binnen kürzester Zeit typische Auffälligkeiten auf: Der Krebs kratzt sich vermehrt an den Au-

30 gen und an der Abdomenunterseite, z.T. tritt ein watteähnlicher Belag an den Augen, der Cuticula der Gelenke und an der Abdomenunterseite auf. Da die Cuticula an den genannten Stellen dünner ist als am Carapax, treten auch dort die ersten Symptome auf. Mit zunehmen- der Dauer der Infektion treten Lähmungserscheinungen auf. Der Krebs bewegt sich kaum noch, der Fluchtreflex bleibt aus (OIDMANN 1996, zitiert in OIDMANN&HOFFMANN 1998).

Fressfeinde

Da Krebse vorwiegend nachtaktiv sind, schützen sie sich vor tagaktiven Räubern, indem sie in ihren Verstecken und unter Steinen verweilen (FÜREDER 2002). Dennoch fallen Fluss- krebse ins Beuteschema vieler Predatoren. Der Aal ( Anguilla anguilla) stellt mit seiner eben- falls nachtaktiven Lebensweise einen besonders gefährlichen Feind dar (FÜREDER&HANEL 2000). Werden Aale in Krebsgewässern eingesetzt, so können diese das Verschwinden ganzer Populationen nach sich ziehen. Mit ihrer schlanken Körperform spüren sie sogar die frisch gehäuteten Krebse in ihren Verstecken auf (FÜREDER 2002). Neben vielen Raubfischen, welche vorwiegend die Krebsbrut und juvenile Krebse fressen, verschonen auch Säugetiere, wie Fischotter, Ratten, Bisamratten und amerikanische Nerze sowie Vögel, wie Reiher, Eis- vogel u. a. adulte Tiere nicht. Krebslarven und Juvenile werden z.T. auch von Invertebraten wie Libellen (Larven), dem Gelbrandkäfer und anderen Käferlarven als Nahrung aufgenom- men (PEDUZZI 2007).

Der Mensch

Die drastischen Rückgänge autochthoner Krebsbestände sind vorwiegend anthropogenen Tä- tigkeiten zuzuschreiben. Mit dem Einbringen ortsfremder Arten zu Beginn des 19. Jh.s (wie des amerikanischen Sumpfkrebses, des Kamber- oder des Signalkrebses) wurden Konkurren- ten in Bezug auf Nahrung und Habitat ausgesetzt, die zugleich auch Überbringer der tödlichen Krebspest waren. Die Expansion der Industrie, die flächenhafte Ausbreitung der Landwirtschaft, die Flussregu- lierungen und die Entwässerungen von Feuchtgebieten führten zu erheblichen Verlusten und zur Zerstörung des Lebensraumes der Krebse (PEDUZZI&FÜREDER 2009). Neben den ge- nannten Faktoren fügen auch noch die Umstände der Wasserverschmutzung durch Abwasser und die Verunreinigung der Gewässer durch chemische Substanzen, wie Pestizide, Herbizide,

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Pflanzenschutzmittel und Düngemittel (Gülle) Krebsbeständen Schaden zu, die bis zur Aus- löschung ganzer Populationen führen können (FÜREDER 2002).

1.8 Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs

Durch die akute Bedrohung der autochthonen Restpopulationen zählt der Dohlenkrebs zu den am stärksten bedrohten Tierarten Südtirols. Daten und getätigte Studien der Jahre 1994-1999 bestätigten das akute Risiko des Überlebens der heimischen Dohlenkrebsbestände (OBER- KOFLER 2000). Um dem negativen Populationstrend entgegen zu wirken und den Erhalt des heimischen Dohlenkrebses zu sichern, führte Prof. Mag. Dr. Leopold Füreder von der Universität Innsbruck Untersuchungen und Studien zur Situation in Südtirol durch und konzipierte kon- krete Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses im „Artenschutzprojekt Südtiroler Bac h- krebs.“ 2002 wurde der Arbeitskreis „Flusskrebse“ von Mitarbeitern des Amtes für Jagd und Fis che- rei, dem Biologischen Labor Leifers, dem Amt für Landschaftsökologie, dem Amt für Wild- bachverbauung und der Landesfischzucht Schenna gegründet. Die Mitarbeiter des Arbeits- kreises setzen sich mit der sachgemäßen Ausführung der vorgeschlagenen Maßnahmen im Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs von Univ. Prof. Leopold Füreder (Konzept FÜRE- DER 2002) auseinander. Mit dem Beitreten des Naturkundemuseums Bozen und der Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchsanstalt Laimburg wurde der Arbeitskreis um zwei weitere wichtige Partner vergrößert (FÜREDER 2007).

Tab. 2: Darstellung der Maßnahmenvorschläge des Artenschutzprojektes Südtiroler Bachkrebs (SM= Schutz- maßnahme) (FÜREDER et al. 2009). Maßnahme(n) Ziel Durchführung SM Auswahl existie- In allen potentiellen Eine Auswahl an existierenden Fluss- 1 render und po- Ausbreitungsarealen krebsbestände n wird einer genauen tentieller Fluss- Sü dtirols sollen nach der Untersuchung über Bestandsdichte, krebsgewässer Laufzeit von 3 Jahren Populationsaufbau und Mängel unter- mehrere Flusskrebsbe- zogen. Potenzielle neue Flusskrebsge- stände ökologisch cha- wässer werden ausgewählt und unter- rakterisiert sein. sucht.

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SM Lebensraum- Habitatcharakterisierung, Durch Aufnahmen der strukturellen 2 schutz Biotopausweisung Gegebenheiten sowie Messung und Darstellung saisonaler Fluktuation der abiotischen und biotischen Parameter (Temperatur, Wasserchemie, organi- sche Substanz) können wichtige Er- gebnisse bezüglich Habitatqualität und Habitatpräferenz der Flusskrebsarten erzielt werden . SM Ausweitung Durch bauliche Verände- In geplanten und bereits realisierten 3 existierender rungen können Ausbrei- Baumaßnahmen (z.B. Krebusbach, Fluss krebs- tungsbarrieren oder un- Gießenbach -Staben, Angelbach) wird Siedlungsräume günstige strukturelle Be- besonders der Flusskrebsaspekt berück- schaffenheit beseitigt sichtigt. werden, sodass sich die Krebspopulationen selbstständig ausbreiten und vergrößern können. SM Sanierung teil- Schädliche und ungüns- In geplanten und/oder bereits projek- 4 weise stark ver- tige Faktoren sollen tierten Baumaßnahmen (z.B. unreinigter, ver- durch gezielte Maßnah- Krebusbach, Gießbach - Staben, Angel- ödeter, monoto- men abgeschwächt oder bach, Krebsbach - Lana etc. ) soll der nisierter Gewäs- eliminiert werden, sodass Flusskrebsaspekt berücksichtigt wer- serabschnitte, in sich die geschwächten den. Weitere Maßnahmen an anderen denen noch Bestände selbstständig Gewässern sollen vorgeschlagen wer- Restb est ände wieder erholen. den. heimischer Krebse zu fin- den sind. SM Schaffung neuer Durch Zuchten und an- Es sollen geeignete neue Flusskrebsge- 5 Flusskrebspopu- schließenden (Wieder-) wässer definiert werden, wo durch lationen Besatz sowie direkte Zuchten und anschließende Wiederan- Umsiedlungen von Kreb- sie dlung neue Be stände geschaffen sen sollen sich neue werden.

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Flusskrebspopulationen etablieren können. SM Charakterisie- Genetische Viel- Die genetische und morphologische 6 rung von heimi- falt/Besonderheit soll Variabilität der heimischen Flusskrebse schen Populati- untersucht werden und wurden untersucht (vgl. Interreg III onen und Erhal- durch strategische Maß- „Crayfish Geneflow“). Für die heim i- tung und Siche- nahmen erhalten bleiben. schen Flusskrebsarten werden Wohn- rung von regio- gewässer geschaffen oder bereitgestellt, nalen Genpools die nicht durch negative Einflüsse ge- fährdet erscheinen (Genpool- Gewäs- ser).

Weitere wichtige Aspekte zum Schutz des Dohlenkrebses stellen neben den aufgelisteten Maßnahmen auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Sensibilisierung der Bevölkerung dar. Durch zahlreiche Zeitungsartikel und Berichte in den Medien, die Herausgabe der zweispra- chigen Flusskrebsbroschüre und die Sonderausstellung „Flusskrebse“ (Konzeption: FÜR E- DER, MORPURGO) im Naturkundemuseum im Jahre 2005 sowie an weiteren Standorten in Südtirol (2005- 2007), mit insgesamt über 21.000 Besuchern, wurde in der jüngeren Vergan- genheit im Hinblick auf die Aufklärung der Bevölkerung einiges umgesetzt (FÜREDER et al. 2009).

Besatzmaßnahmen mit Dohlenkrebsen

Für die Bewahrung der heimischen Biodiversität und die Sicherung des autochthonen Genpoos empfiehlt es sich, Dohlenkrebse aus heimischen starken Beständen zu entnehmen und damit potentielle Krebsgewässer zu besiedeln. Da für die erfolgreichen (Wieder)- Besiedelungsmaßnahmen der Gewässer z.T. hohe Individuenanzahlen benötigt werden und die einheimischen Restpopulationen nicht belastet werden sollten, werden Krebse aus Zucht- anstalten als Besatztiere verwendet. In Südtirol stammen diese vorwiegend von der Krebs- zucht von Hubert Egger im Ultental. Für die Besiedelungsmaßnahmen können alle Altersklassen ins Gewässer gesetzt werden, in der Literatur wird zu einer Mischung der Altersklassen geraten. Das Geschlechterverhältnis zwischen Männchen und Weibchen wird nach SCHULZ et al. (2002b) mit 1:3 angegeben. Ein

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Besatz mit ausschließlich juvenilen Krebsen wird in Gewässern mit großen Fischbeständen und hohem Fraßdruck ihrerseits abgeraten. Beim Einsatz von Adulttieren ist deren erhöhte Wanderbereitschaft im fremden Gewässer zu berücksichtigen (SKURDAL&TAUGB ØLD 1995, zitiert in TAUG ØLD&PEAY 2004). Nach REYNOLDS et al. (2000) sollte die Population, aus der die Krebse für den Besatz ent- nommen werden, eine ausreichende Größe besitzen, um keinen Schaden davon zu tragen. Rund 500 adulte Krebse sollte die Population in 3 Jahren abgeben können, ohne dass die Spenderpopulation dadurch beeinträchtigt wird. Zudem sollen die entnommenen Krebse ge- sund sein und nur ein geringer Anteil (<2%) offensichtlich an der Porzellankrankheit, Brand- fleckenkrankheit u.a. erkrankt sein (REYNOLDS et al. 2002). Der Sommer eignet sich am besten für die Durchführung eines Besatzes. 100-200 Krebse werden vorzugsweise im August nach dem Abschluss er ersten Häutung gesammelt und ins ausgewählte Gewässer entlassen. Regelmäßiges Monitoring durch Krebsreusen und nächtliche Begehungen lässt auf den Erfolg der Besiedelungsmaßnahme schließen (REYNOLDS et al. 2002).

Krebszucht im Ultental

Da für Besatzmaßnahmen z.T. viele Flusskrebse benötigt werden, muss darauf geachtet wer- den, dass die Population, von der die Krebse genommen werden, durch die Entnahmen nicht geschwächt oder gestört wird. Für umfassende Besatzmaßnahmen werden deshalb häufig Dohlenkrebse aus der Zucht von Hubert Egger herangezogen. Der Ultner Hubert Egger interessierte sich schon seit Kindestagen an für Flusskrebse und be- obachtete deren Verhalten bei nächtlichen Streifzügen um die heimischen Gewässer. Er be- gann Krebse bei sich zu Hause im Aquarium oder im Teich zu halten und beschloss darauf- hin, Flusskrebse zu züchten. Sein Wissen um die Krebse eignete sich Hubert Egger durch intensive Beobachtungen und einfache Versuche an. Mit der Zeit entwickelte und erbaute er sich eine gut durchdachte Anlage für die Aufzucht der Flusskrebse, welche die Bedingungen den natürlichen Veränderungen des Gewässers während des Jahresverlaufs (Temperaturver- änderungen, Änderungen des Sauerstoffgehalts, Nahrungsangebot) anpasst. Hubert Egger geht es weniger darum, möglichst viele Krebse zu züchten, sondern setzt sich zum Ziel, Be- satzkrebse heran zu ziehen, die mit den Anforderungen der freien Gewässer zurecht kommen und unter natürlichen Bedingungen überleben können (DACHVERBAND FÜR NATUR- UND UMWELTSCHUTZ 2005). 35

2 Aufgabenstellung und Ziele der Diplomarbeit

Vor dem Schreiben meiner Arbeit und den durchgeführten Untersuchungen gab es bereits mehrere Studien, welche sich mit den Flusskrebsbeständen in Südtirol befassten (SCHENK et al. 1977; BALDASSI 1993; FÜREDER et al. 2000; DECLARA 2004). Die durchgeführten Verbreitungsstudien zeigten, dass die Bestände der Südtiroler Flusskrebse zum Teil gravie- rende Rückschläge erleiden mussten oder die Populationen einiger zuvor besiedelter Gewäs- ser zur Gänze erloschen sind. Um dem Aussterben der Dohlenkrebsbestände in Südtirol ent- gegen zu wirken, wurden im Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs (Konzept: FÜREDER 2002) konkrete regionale Vorgehensweisen zu deren Schutz erstellt. Diese Maßnahmen und Vorschläge werden in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Flusskrebse seit dem Jahr 2002 verwirklicht. Seit Beginn des Projektes sind nun mehr als 10 Jahre vergangen.

Die vorliegende Diplomarbeit stellt die aktuelle Situation der im Zuge des Artenschutzprojek- tes neu oder wieder mit Dohlenkrebsen besetzten Gewässer dar. Untersucht wurden Krebsge- wässer, die laut Informationen des Amtes für Jagd und Fischerei bis vor 2 Jahren noch positi- ve Bestände aufwiesen. Neben den quantitativ erhobenen Krebsbeständen der Besatzgewässer wurde jeweils auch eine ökologische Habitatscharakterisierung herangezogen. Des Weiteren wurden Wasserproben entnommen, um die Wasserqualität auf chemische und physikalische Parameter hin zu untersuchen. Durch die Auswertung der getätigten Erhebungen wurde festgestellt, ob sich die vorgeschla- genen Maßnahmen befriedigend auf eine positive Bestandsentwicklung auswirken konnten und somit wichtige Dienste zur erfolgreichen Wiederansiedlung der Dohlenkrebse leisten.

Der Inhalt und die Aufgabenstellung der Diplomarbeit umfassen folgende Fragen:

- Wurden die im „Artenschutzprojekt Südtiroler Bachkrebs“ vorgeschlagenen Maßna h- men zum Schutz und zur Erholung einheimischer Krebsbestände konkret und nachhal- tig umgesetzt?

- In ausgewählten Gewässern wurden Wiederbesiedelungen einheimischer Dohlenkrebse durchgeführt. Lassen sich Erfolge dieser Flusskrebsverbreitung in den jeweiligen Gewässern erkennen? 36

- Gibt es konkrete Parameter, die sowohl auf die Wasserqualität als auch auf die ökolo- gische und strukturelle Beschaffenheit des Gewässerkörpers Bezug nehmen, die eine Entwicklung einer Population verhindern, einschränken oder fördern können?

- Lassen sich aus den Ergebnissen der getätigten Studien günstige Gewässer zur weite- ren Dohlenkrebsbesetzung ermitteln?

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3 Material und Methoden

3.1 Informationssammlung

Um mit den Recherchen und Erhebungen beginnen zu können, wurde Anfang Juni 2014 Kon- takt mit dem geschäftsführenden Amtsdirektor vom Amt für Jagd und Fischerei der Provinz Bozen, Dr. Andreas Agreiter, aufgenommen. Er empfahl die Kontaktaufnahme mit den für die Krebskontrollen zuständigen Biologen des Landes Südtirol, Dr. Andreas Meraner, Dr. Andre- as Declara, Dr. Lothar Gerstgrasser und Dr. Josef Leitner. Durch die Zusammenarbeit mit den genannten fachkundigen Personen konnten viele wichtige Informationen zu den Gegebenheiten und Geschehnissen rund um die Gewässer und Krebsbe- stände gewonnen werden, die so nicht in der Literatur zu finden wären. Eine wichtige Berei- cherung für die vorliegende Arbeit waren deren eminente Erfahrung und das große Wissen rund um den Dohlenkrebs und die Gewässersituationen in Südtirol.

3.2 Freilandarbeit

Die Erhebungen im Freien wurden im Zeitraum von Juli bis Ende Oktober 2014 durchgeführt. Durch die Unterstützung der Biologen, sowohl durch das Zeigen der zum Teil relativ unauf- fälligen Bäche und Gewässer als auch die Begleitung bei den Begehungen, wurden die Feld- arbeiten wesentlich erleichtert. Die Besammlung und Erhebung der Krebse wurden, wie folgt, durchgeführt:

3.3 Orientierung im Freiland

Um sich orientieren zu können und einen Überblick über den Gewässerkörper und die Habitatszusammensetzung zu erhalten, wurden die ausgewählten Gewässer am Abend, noch vor dem Einbruch der Dunkelheit, abgegangen. Falls es sich bei dem Gewässer um einen grö-

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ßeren, trüben See oder schlecht zugänglichen Bach handelte und somit mit Reusen gearbeitet wurde, wurde das Krebsgewässer am darauffolgenden Tag, bei Tageslicht, genauer besichtigt.

3.4 Entnahme von Wasserproben und Analyse

Im Zuge des Krebsmonitorings wurden von den untersuchten autochthonen- und den Besatz- gewässern Wasserproben in sterilen Plastikflaschen entnommen. Die Flasche wurde vor der Entnahme des Wassers mit wasserfestem Edding beschriftet (Name des Gewässers, Datum und Uhrzeit der Wasserentnahme, evtl. Temperatur des Wassers). Das Wasser für die Probe wurde, falls es die Tiefe des Gewässers zuließ, mehrere cm unterhalb der Wasseroberfläche und möglichst luftblasenfrei entnommen, um die Beeinflussung der Werte für die Analyse möglichst gering zu halten. Anschließend wurden die Proben in Aluminiumpapier eingewi- ckelt, um sie vor Lichteinflüssen zu schützen und in eine Kühlbox, bzw. in den Kühlschrank gegeben, falls sie nicht am selben Tag ins Labor zur Analyse gebracht wurden. Im Labor der Universität Innsbruck wurden die Gewässerproben auf physikalische und chemische Parame- ter untersucht und ausgewertet (siehe Kap. 4.3- Analyse der Wasserproben).

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3.5 Quantitative und qualitative Bestandserhebung

Das Absuchen der Gewässer nach Dohlenkrebsen erfolgte nach dem Eintreten der Dunkelheit, da die Tiere ihre Aktivitäten vorwiegend auf die Nacht beschränken und somit vermehrt ihre Verstecke verlassen. Mit starken Taschenlampen wurde das zu untersuchende Gewässer ab- gegangen und die vorhandenen Strukturen sorgfältig auf mögliche Krebsvorkommen geprüft. Besondere Beachtung fanden hierbei die natürlich bevorzugten Verstecke der Krebse, wie ins Wasser ragende Wurzeln, Anhäufungen von Steinen verschiedener Größenklassen, Unterspü- lungen und Wasserpflanzen. Falls Krebse gesichtet wurden, wurden diese mittels Handfang oder kleinen Fischernetzen entnommen und in die bereits vorbereiteten, mit Wasser aus dem- selben Gewässer gefüllten Eimer gegeben. Falls sehr viele Krebse vorkamen, wurden 30 Tiere willkürlich über das gesamte Gewässer gesammelt (entsprechend der Anzahl der Krebse auf dem Vermessungsbogen) und die Zeit und Personen dokumentiert, um einen ungefähren Überblick erhalten zu können. Anschließend wurden die Krebse vor Ort vermessen und ver- teilt wieder ins Wasser entlassen. Bei schwierigen Verhältnissen (tiefe schwer zugängliche Bäche und trübe, große Seen) wur- den auch Reusen zum Fang eingesetzt. Zur Verfügung standen fünf Boxreusen, bereitgestellt von der Universität Innsbruck und zusätzlich zehn Finnenreusen von Herrn Dr. Andreas De- clara. Es handelt sich bei beiden Reusentypen um zusammenklappbare Kunststoffvorrichtun- gen, die sich in der Größe und Form voneinander unterscheiden. Beködert wurden die Reusen mit Fischstücken und deren Organen sowie Rinds- oder Schweineleber. Um die Reusen vor Diebstahl oder anderen Eingriffen und Beeinflussungen von Dritten zu schützen, wurden ge- zielt versteckte oder schwer zugängliche Uferbereiche ausgewählt. Dort wurden sie mit einem starken Seil an der Ufervegetation befestigt.

Abb. 12: beköderte Boxreuse. Abb. 13: zusammenge klappte Finnenreuse (G. Testor). 40

3.6 Vermessung der Dohlenkrebse

Um genaue Angaben über die Beschaffenheit der einzelnen Körperteile der gefundenen Dohlenkrebse zu erhalten, erfolgte deren Vermessung mit einer digitalen Präzisionsschiebleh- re (MISTER TOOL). Das Körpergewicht eines jeden Krebses wurde mit einer digitalen Prä- zisionswaage (G&G) bis auf 0,1 Gramm bestimmt. Bei den eingefangenen Dohlenkrebsen wurden neben der Bestimmung des Geschlechts (G) folgende Maße laut Protokollbogen (siehe Anhang) ermittelt: Dornenanzahl rechts und links (DOZ rechts, DOZ links), Scherenlänge (SCHL), Scherenbreite (SCHB), Scherendicke (SCHD), Scherenfingerlänge (SFL), Handlänge (HAL), Rostrumlänge (ROL), Rostrumbreite (ROB), Kopflänge (KOL), Areolarlänge (ARL), Areolarbreite (ARB), Kopfbreite (KOB), Cervikalfurchenbreite (CFB), Carapaxbreite (CPB), Carapaxendbreite (CEB), Carapaxdicke (CPD), Abdomenbreite (ABB), Abdomenlänge (ABL), Abdomendicke (ABD), Telsonlänge (TEL), Telsonbreite (TEB), Totallänge (TL), Carapaxlänge (CPL). Falls ein Krebs durch Ver- letzungen, Missbildungen oder durch das Fehlen von Körperteilen auffiel, wurde dies auch in einer eigens dafür vorgesehenen Spalte im Protokoll vermerkt. Auch der Befall mit Krebs- egeln (Branchiobdellida) wurde vermerkt.

Abb. 14: Darstellung und Erklärung der Lage der zu ermittelnden Körpermaße (SINT et al. 2005). 41

Abb. 15: Vermessung des Krebses mit einer digitalen Schub- lehre (I. Santer).

Abb. 16: Ermittlung des Gewichts des Krebses (G. Testor).

3.7 Qualitative Habitatscharakterisierung

Der Erfolg einer Aussiedelung von Krebsen und Bewahrung einer starken Population hängen entscheidend von den Gegebenheiten und der Zusammensetzung des Lebensraumes ab. Um einen umfassenden Überblick der Gewässer und deren verschiedenen ökologischen Nischen zu erhalten, erfolgte eine ausführliche Analyse anhand:

- Fotos

- Ökomorphologischer Zustandskartierungen (Erhebungsbogen, siehe Anhang)

- Kartenmaterialien aus dem GEOBROWSER (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser )

- Verbaler Beschreibungen und Informationen von fachkundigen Personen

- Entnommener Wasserproben, welche auf chemische und physikalische Parameter vom Labor für Ökologie in Innsbruck analysiert wurden.

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3.8 Untersuchungsgebiet

Die im Zuge des Artenschutzprojektes „Südtiroler Bachkrebs“ mit Dohlenkrebsen wiederb e- siedelten Gewässer befinden sich in Südtirol verteilt. Für die Wiederbesiedelung wurden kon- krete Maßnahmen vorgeschlagen, die eine Verbesserung des Dohlenkrebsbestandes erreichen sollten. Deshalb wurden potentielle Gewässer einer Analyse unterzogen und nach strukturel- len Gegebenheiten, wie heterogenem Bodensubstrat, welches genügend Möglichkeiten zum Schutz und zum Verstecken bietet, reichlicher Vegetation, die nicht nur Nahrung, sondern auch Schatten spendet, Wassertemperatur, Wasserchemie, Höhenlage usw. ausgewählt.

Untersucht wurden jene Besatzgewässer, die laut Informationen von Biologen des Amtes für Jagd und Fischerei noch bis vor mindestens zwei Jahren einen positiven Bestand an Dohlenkrebsen aufweisen konnten. Zum Vergleich und zur Gegenüberstellung wurden auch historische, nicht besetzte Krebsgewässer analysiert.

Tab. 3: Name und Bezirk der untersuchten historischen und besetzten Dohlenkrebsgewässer Bezirk Gewässer Historisch Besetzt Vinschgau - Gießbach bei Bad Kochenmoos (Staben) X Burggrafenamt - Hippolythbach bei Naraun X - Felixer Weiher in St. Felix (Unsere Liebe Frau X im Walde) Überetsch- - Angelbach im Frühlingstal bei Montiggl (Ab- X Unterland fluss des großen Montiggler Sees) X - Buozzi-Graben in Bozen X? - Krebsbach bei Kaltern X - Laager Graben in Laag X - Krebusbach in Unterfennberg (Margreid) X - Pankrazer Stausee in St. Pankraz (Ulten) X Wipptal- - Thermalbach Brennerbad (Brenner) X Eisacktal - Mareiter Bachl X - Graa-Weiher in Rodeneck X - Reiher Moos in Raas X - Reiher Moos-Abfluss (Raas) X - Flötscher Weiher in Natz X

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- Löschweiher in Feldthurns X - Biotop Millander Au in Milland X - Unterrichter Bachl in Milland X - Graben der bischöflichen Hofburg in Brixen X - Lido in Brixen X - Schrambacher Lacke südlich von Brixen X - Beregnungsweiher in Teis X Pustertal - Stegener Ahr-Auen X

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4 Ergebnisse

4.1 Allgemeine Besatzmaßnahmen

Seit dem Beginn der Aufnahmen der Tätigkeiten des Artenschutzprojektes im Jahr 2002 wurden bis 2014 insgesamt 86 Besatzmaßnahmen in 43 Gewässern dokumentiert. Die Besatzkrebse stammen aus der Krebszucht von Hubert Egger im Ultental und von den starken und stabilen autoch- thonen Populationen des Krebusbaches und des Angelbaches. Zum Besatz des Laager Grabens wurden erstmals Krebse aus dem Buozzi-Graben herangezogen. Neben den Dohlenkrebsbesätzen erfolgte 2007 auch ein Besatz mit Edelkrebsen in den Stockweiher zwischen Gais und Uttenheim. Die genaue Auflistung der Besatztätigkeiten, die Anzahl der eingesetzten Krebse, die Verteilung der Altersklassen und das Geschlechterverhältnis, sowie das Jahr des letzten Nachweises sind in der folgenden Tabelle (Tab.4) aufgelistet:

Tab. 4: Auflistung der getätigten Besatzmaßnahmen im Zuge des Artenschutzprojektes (grün = kein Nachweis, hellblau = rezente Population, blau = starke rezente Population) Gewässer Datum Herkunft Adult♀ Adult gem. Adult ♂ 1 Sömmrig 2 Sömmrig 3 Sömmrig Summe letzter Nachweis Anmerkungen

Ahr Auen 2007 ZE 4 8 500 512 2011 Brennerbad, Thermalbach 2008 ZE 60 60 310 50 480 rezent Dreiecksteich 2009 ZE 215 200 2011 ZE 100 515 2012 Eisack, revitalisierter Zulauf 2006 ZE 33 67 100 Eyrscher Aubachl 2004 AB 142 2009 ZE 100 110 352 2009 Eschenlohebach 2007 ZE 300 300 2007 Falschauer Weiher 2005 AB 57 43 2006 ZE 100 100 300 2007 Feldthurner Löschweiher 2012 ZE 20 100 2012 ZE 12 10 25 2013 ZE 100 267 rezent

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Felixer Weiher 2003 KB 123 2005 KB 14 7 308 2007 KB 53 47 2010 AB 10 ET+ 17 40 619 2012 Floragraben 2007 ZE 25 300 325 2013 Flötscher-Weiher 2012 ZE 60 50 200 310 2012 Galsauner Krebsbach/ 2004 KB 14 8 Kochenmoos 2006 ZE 15 10 70 70 187 2006 Graa-Weiher/Rodeneck 2012 ZE 300 2012 ZE 60 60 200 620 rezent Grante Moos 2002 AB 34 2003 AB 55 89 2003 Grießbach/Staben 2006 ZE 15 10 70 (Bad Kochenmoos) 2007 ZE 150 2008 ZE 20 20 285 rezent Hofburggraben Brixen 2008 ZE 14 60 2008 ZE 49 38 161 2012 Konstantiner Bachl 2011 KB 100 umgesiedelt 2012 KB 150 250 umgesiedelt Laag Graben 2014 Buozzi 24 24 48 2001 (autochthon) Lido Brixen 2006 ZE 18 50 246 2006 ZE 39 30 2008 ZE 2 63 2008 ZE 27 35 2008 ZE 127 40 2008 ZE 110 2011 ZE 34 80 901 rezent Mäanderbach 2002 KB 11 7 2002 KB 120 2003 KB 124 262 2003 Mareiterbach 2007 ZE 13 12 300 2008 ZE 1 68 2008 ZE 25 34 2008 ZE 53 42 2008 ZE 110 658 2012 Millander Biotop 2006 ZE 69 123 2013 ZE 50 250 2013 ZE 100 592 rezent

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Neunaugen Graben 2007 ZE 25 300 2009 ZE 70 110 2010 ZE 300 2010 ZE 50 2011 ZE 40 40 100 1.035 2013 Niederolang/ Rienzau 2009 ZE 65 200 265 2009 Payersbergbach 2007 ZE 510 510 2007 Partschinser Lacke 2004 AB 16 8 24 2005 Raier Moos/Raas 2012 ZE 20 200 2012 ZE 120 100 375 2013 ZE 200 1.015 2012 Raier Moos Auslauf 2013 ZE 100 100 2013 Schludernser Au (Weiher) 2002 AB 32 2003 AB 85 55 172 2003 Schrambach 2010 ZE 200 200 2011 Sgumser Au/Biotop Lacke 2011 ZE 10 10 100 120 Spilucker Bachl 2007 ZE 350 350 2007 Stausee Pankraz 2006 ZE 100 100 200 2012 auch Edelkrebse im Stausee Stockweiher 2007 ZE 314 53 367 rezent EDELKREBSBESATZ Teis-Beregnungsweiher 2011 ZE 33 60 93 rezent Trudner Bach 2002 AB 120 2003 KB 51 124 295 2003 Tscharser Au (Abfluss) 2002 AB 33 2003 AB 55 88 2004 Tschengelser Graben 7 2004 ZE 81 81 2006 Uenznerbach 2002 AB 32 32 2002 Unterrichter Graben 2013 ZE 50 250 (Bodenbühlergraben) 2013 ZE 100 400 2013 Weiher Wolfthum 2007 KB 50 50 100 2007 Wurmeth Bach 2003 AB 50 35 2003 AB 55 2004 AB 5 3 2007 ZE 200 2009 ZE 18 20 386 2009 Wurmeth Graben 2004 ZE 161 2008

AB: Angelbach kein Nachweis 2014 KB: Krebusbach ZE: Zucht Egger rezente Population

ET: Eiertragende Weibchen starke rezente Population

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4.2 Dohlenkrebsgewässer in Südtirol

4.2.1 Gießbach (Bad Kochenmoos) bei Staben

Der Gießbach bei Bad Kochenmoos (Staben) ist ein kleiner Quellbach, welcher sich orographisch links der Etsch nahe der Gemeinde Naturns befindet. Der Gießbach wird von einem aus dem Schnalserbach kommenden Waal gespeist. Die Wasserführung des Baches variiert auf Grund der ver- stärkten Nutzung des Waalwassers im Sommer und kann damit als unregelmäßig eingestuft werden. Der Bach wird durch eine ca. 30 Meter lange und 30 cm breite (im Durch- messer) Verrohrung in zwei Abschnitte unterteilt. Der Be- reich oberhalb der Verrohrung weißt instabile, erdige Ufer mit Unterspülungen und Abbrüchen auf. Schlamm stellt das dominierende Substrat der Bachsohle dar, einzelne Ab- schnitte sind stark mit Makrophyten bewachsen. Auf der Abb. 17: Bereich des Gießbaches linken Seite reichen Apfelbäume und andere Obstgehölze oberhalb der Verrohrung (G. Testor, 21. August 2014). bis ans Ufer, die rechte Seite säumt das Biotop Gießbach Staben. Unterhalb der Verrohrung wurde das Bachl vertieft und die Uferseiten wurden durch unverfugte Mauern stabilisiert. Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei betreuen seit 2006 den oberen Bereich des Grabens und entkrauten den Gießbach in periodischen Abständen, um das Zuwuchern des Bachbetts durch Makrophyten zu verhindern. Dabei werden keine Maschi- nen zu Hilfe gezogen, damit der Lebensraum der Krebse nicht unnötig belastet wird und die Tiere keinen Schaden nehmen.

Abb.18 : Naturdenkmal „Krebsbach“. Der Name Krebsbach bezieht sich auf den Gießbach, welcher auf das historische Krebsvorkommen im Bach hinweist (G. Testor, 2 1. August 2014).

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Hinweise über historische Krebsvorkommen im Gießbach bei Staben werden in der Literatur (SCHENK et al. 1977; BALDASSI 1993) angegeben. Bis ins Jahr 2000 wurden laut mündli- chen Angaben von Mitarbeitern vom Amt für Jagd und Fischerei noch vereinzelt Krebse ge- funden. Im Jahr 2006 erfolgten die ersten Wiederbesiedelungsmaßnahmen mit Dohlenkrebsen aus der Krebszucht im Ultental von Hubert Egger. Weitere Besatzmaßnahmen erfolgten in den beiden darauffolgenden Jahren.

Bei der nächtlichen Begehung und Kontrolle des Gewässers am 21. August 2014 wurden über die gesamte Strecke des Gießbaches Dohlenkrebse gesichtet. Vermehrt traten die Krebse im oberen Abschnitt des Baches auf. Adulte Tiere konnten vorwiegend auf freien Plätzen und in Bereichen geringer Vegetation gesichtet werden. Juvenile hielten sich vermehrt im oberen mit Schilf und Gräsern bewachsenen Bereich kurz vor der Verrohrung auf. Im unteren Be- reich hielten sich die Dohlenkrebse im Areal der unverfugten Mauern auf. Die für die Vermessungen willkürlich herangezogenen Tiere (30 Stück) wurden in 30 Minu- ten, vorwiegend im oberen Bereich und im Areal kurz vor der Verrohrung eingesammelt. Das Geschlechterverhältnis des Fanges zwischen Weibchen und Männchen ist mit 14:16 ziemlich ausgeglichen. Insgesamt wurde ein hoher Anteil an Jungtieren festgestellt, sodass ein positiver Trend für die Entwicklung der Population angenommen werden kann.

Belastungs- oder Stressindikatoren für die Dohlenkrebspopulation im Gießbach könnten die zeitweise auftretenden Pegelschwankungen des Wassers sein und die bei Entkrautungsarbei- ten nachgewiesene Bachschmerle ( Barbatula barbatula ), die mit ihrer nachtaktiven Lebens- weise auch Jungkrebse nicht verschmäht.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Mit dem Angrenzen des Biotops „Gießbach Staben“ ist zumindest der rechte Uferbereich des oberen Gießbaches geschützt und somit vor Nährstoff- und Insektizideinträgen sicher. Am linken Bereich ragen Obstbäume bis ans Ufer. Die Beschneidungen der Obstbäume werden von den Mitarbeitern vom Amt für Jagd und Fischerei durchgeführt, damit diese nicht zu stark gestutzt werden und der Schutz vor Sonneneinstrahlung gewährleistet werden kann. Auch die Entfernung der Vegetation und die Sedimententnahme im Bachbett werden von Fachkundigen per Hand erledigt, um die Dohlenkrebse zu schonen.

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Tab. 5a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Gießbach Staben Protokoll Nr. 1 historischer Nachweis: SCHENK et al. (1977), BALDASSI (1993) Kontrolle: am 2. September 2014 Besatz: Krebszucht Egger Erfolgsnachweis Jahr 2006 2007 2008 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Adult gemischt 26, 37* 7 Adult W 15 20 5 Adult M 10 20 10 Juvenil gemischt 1 1 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 70 150 2 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 9 4-6 cm TL M 6

Gesamt 95 150 40 66 30 Summe 285 Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung positive Bestandsentwicklung, Gefährdungsfaktoren Bachschmerle ( Barbatula barbatula) * 2 Erhebungen an unterschiedlichen Tagen

Tab. 5b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Mäharbeiten und Sedimententnahmen werden schonend - Sanierung der Gewässerabschnitte, in denen Flusskrebse und von Hand von Mitarbeitern des Arbeitskreises vorkommen ( SM 4) Flusskrebse durchgeführt - Berücksichtigung des Flusskrebsaspekts (SM4) Biotop Gießbach Staben - Lebensraumschutz (SM2) Biotop „Krebsbach“ (Gießbach) - Lebensraumschutz (SM2)

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4.2.2 Hippolythbach bei Naraun

Der Hippolyth-Bach bei Naraun (Tisens) stellt den natürlichen Ausrinn des gleichnamigen Weihers dar. Ein beträchtlicher Anteil des Wassers versickert unterhalb des Weihers wieder und tritt unweit unterhalb der Sickerstelle wieder aus. Da das Bachwasser wesentlich geringe- re Temperaturen als der Hippolythweiher aufweist, wird von einer zusätzlichen Wasserver- sorgung einer Quelle ausgegangen. Das relativ wasserarme Bachl ist reich an Strukturen und weist einen hohen Anteil an Falllaub und Holzeinträgen auf und ist bis auf Moose, die Steine oder Holz bewachsen, vegetationsfrei. Laub- und Nadelgehölze umgeben die vorwiegend mit

Abb. 20: Der Hippolythbach wird kaum anthropogen beeinflusst und stellt auf Grund seiner Natürlichkeit ein ideales Krebsgewässer dar (G. Testor, 30. O ktober 2014).

Farnen ( Dryopteris filix-mas) , Brombeerstauden (Rubus fructicosus), Efeu ( Hedera helix) , Sumpfmoosen ( Spaghnum sp.) und Sauerkleen (Oxalis acetosella) eingesäumten Ufer des leicht mäandrierenden Baches. Aus der Vielfalt der Strukturen ergeben sich etliche in ihren Eigen- Abb.19: Abschnitte des von Krebsen besiedelten schaften unterschiedliche Nischen, die von Bereichs des Hippolythbaches (G. Testor, 30. Oktober 2014). Krebsen aufgesucht werden können. Der Hippolythbach mündet unterhalb des von Kreb- sen besiedelten Bereiches in einen Waal.

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Der Hippolythbach stellt eines der wenigen in Südtirol noch existierenden autochthonen Krebsgewässer dar, deren Dohlenkrebspopulation nie durch Besatzmaßnahmen verstärkt wur- de. Bei der Begehung am 7. Oktober 2014 konnten Dohlenkrebse vermehrt im oberen Ab- schnitt, im Bereich der Wegkreuzung St. Hippolyth-Naraun festgestellt werden. So konnten die für die Vermessungen benötigten Tiere binnen 15 Minuten gefangen werden. Im unteren Bereich fanden sich nur noch vereinzelt Krebse. Der Fang setzte sich aus 19 männlichen und 11 weiblichen Tieren zusammen, wobei 19 Tiere unter 5 cm lang waren. Zusätzlich wurden viele juvenile Krebse gesichtet, was auf eine erfolgreiche Reproduktion der Dohlenkrebse schließen lässt. Der Bestand lässt sich auf mehrere Hundert Individuen schätzen.

Abb. 21: Ein großes Dohlenkrebsmännchen verlässt sein Versteck auch tagsüber (G. Testor, 30. Oktober 2014).

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Aus dem Tätigkeitsbericht 2012 des Amtes für Jagd und Fischerei konnte entnommen wer- den, dass für die Erhaltung des autochthonen Bestandes des Hippolythbaches Verbesserungs- arbeiten der Wasserversorgung durchgeführt wurden. Um eine Vergrößerung des Lebensrau- mes für die Krebse zu ermöglichen, wurde 2008 eine Umleitung des Waales, der den Hippolythweiher speist, realisiert. Durch den veränderten Zufluss konnte im Weiher ein kon- stanter Wasserpegel erreicht werden, welcher wiederum für einen gleichmäßigen Abfluss in den Hippolythbach sorgt und dieser somit nicht mehr von gröberen Pegelschwankungen be- troffen ist. Zudem wurde der Damm des Weihers um 20 cm erhöht und damit eingehend die Wasserspeicherkapazität vergrößert. Geplant ist noch die Verlegung eines Rohres, das am tiefsten Punkt des Dammes eingesetzt werden soll und somit ganzjährig eine sichere Wasser- leitung in den Hippolythbach gewährleistet (MERANER 2012).

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Durch die getätigten Maßnahmen konnte eine Vergrößerung der Population erreicht werden, wie man aus der Zunahme der gezählten Individuen der darauffolgenden Jahre ersehen kann.

Tab. 6a: Anzahl und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Hippolythbach (autochthones Krebsgewässer) Protokoll Nr. 2 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: am 7. August 2014 (30 Krebse für Vermessungen in 15 min. auf 50m v.a. im oberen Abschnitt gesammelt) Erfolgsnachweis Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Adult Juvenil gemischt 49 54 Adult gemischt 51 21 43, 38, 63* 29,30,25* 20,27,37* 49 Adult W 2 Adult M 5 Juvenil gemischt 7 6,7,6* 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 1 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 8 4-6 cm TL M 14

Gesamt 58 49 21 144 103 84 49 54 30 Summe Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung positive Bestandsentwicklung; starke Population (~mehrere Hundert Krebse) * drei Erhebungen an verschiedenen Tagen

Tab. 6b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Verbesserungsarbeiten zur Wasserversorgung (2008) - Sanierung der Gewässerabschnitte, in denen Flusskrebse vorkommen ( SM 4) Durch die Legung eines Rohres vom Hippolythweiher - Beseitigung ungünstiger Faktoren durch gezielte Maßnah- in den Hippoly thbach soll die ganzjährige Wasserve r- men (SM4) sorgung gesichert werden. - Lebensraumschutz ( SM2) Biotop „H ippolyth-Weiher“ - Schutzstatus des Hippoly thweihers, der als „Quelle“ des Hippolythbachls angesehen werden kann.

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4.2.3 Felixer-Weiher (St. Felix), Unsere Liebe Frau im Walde

Der Felixer-Weiher liegt auf 1604 m Meereshöhe und stellt damit das höchst gelegenste Besatzgewässer Südtirols dar. Der Weiher befindet sich nahe der Ortschaft St. Felix (Unsere Liebe Frau im Walde) und hat eine Oberflächengröße von etwa 3,84 ha. Die maximale Tiefe liegt bei 3 Metern. Trotz seiner hohen Abb. 22: Felixer-Weiher aus der Vogelperspektive Lage erreichen die Wassertempera- (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser , abgerufen am 05. 11. 2014). turen im Sommer teilweise über 20°C. Der Weiher wird im Sommer nicht nur von Badegästen genutzt, sondern dient auch der Wasserversorgung für die örtliche Beregnung. Deshalb wurde der Weiher künstlich aufge- staut. Nadelgehölze, wie Lärchen ( Larix decidua) und Fichten ( Picea abies), reichen bis an die Ufer des Sees. Umsäumt werden die Uferbereiche des Weiteren vom gemeinen Schilfrohr (Phragmites australis), dem Rohrkolben (Typha latifolia), dem Wasserknöterich (Persicaria amphibia ) und anderen Makrophyten. Der beträchtliche Fischbestand des auch als Angelsee genutzten Felixer-Weihers setzt sich neben Salmoniden vorwiegend aus Cypriniden zusam- men. Auch Amphibien, wie der Feuersalamander ( Salamandra salamandra), die Erdkröte (Bufo bufo) und der Grasfrosch ( Rana temporaria), nutzen die Umgebung des Weihers als Lebensraum.

Abb. 23: Felixer-Weiher (G. Testor, 30. Oktober 2014).

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Der Felixer-Weiher erschien wegen seiner Lage (weit weg von menschlichen Einflüssen), sommerlicher Temperaturen und Strukturvielfalt als geeignetes Besatzgewässer. Im Jahr 2003 erfolgten die ersten Besatzmaßnahmen mit Dohlenkrebsen. Die Krebse der ersten drei Ansie- delungen entstammten dem Krebusbach im Unterfennberg. Der letzte Besatz erfolgte mit Krebsen aus dem Angelbach. In den letzten Jahren ließen sich durchaus noch Dohlenkrebse im Felixer-Weiher nachweisen. So wurden bei nächtlichen Begehungen im September des Jahres 2009 7 Adulte gesichtet. 2011 konnten 31 Krebse und bei einem zweiten Monitoring 17 Dohlenkrebse gesichtet wer- den.

Am 31. Juli 2014 wurde eine weitere Kontrolle mit 12 Reusen durchgeführt, die am Ufer ver- teilt in vier verschiedenen Arealen ausgelegt wurden: 4 im Bereich der unverfugten Mauer, 3 im Gehölz umsäumten Uferbereich, 3 im Areal des flachen Ufers und des Schilfbewuchses und 2 im freien Ufer, das von Gras um- säumt und einigen Wurzeln durchwach- sen ist. Am darauffolgenden Tag wurden die Reusen kontrolliert. Der Fang wurde als negativ protokolliert, da sich kein Krebs in den Reusen befand. Auch bei einer weiteren nächtlichen Kontrolle am 30. Oktober 2014 konnten keine Dohlenkrebse gesichtet werden. Auf Grund der Größe des Felixer- Weihers lassen sich aus negativen Er- hebungstagen jedoch keine eindeutigen Schlüsse auf das Erlöschen der Krebs- populationen schließen. Um sicher ge- hen zu können, sollten weiterhin Krebs- Abb. 24: Die Sterne kennzeichnen die Lage der Ausbrin- erhebungen am Felixer-Weiher durch- gung der Reusen (eigene Erstellung, Kartenunterlage aus http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser , abgerufen am 05. 11. geführt werden. 2014).

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Tab. 7a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Felixer-Weiher Protokoll Nr. 3 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: am 30. Juli 2014 (12 Reusen), 30. Oktober (nächtliche Begehung) Besatz: Krebusbach 2003, 2005, 2007; Angelbach 2010 Erfolgsnachweis Jahr 2003 2005 2007 2008 2009 2011 2014

Adult gemischt 31, 17* Adult W 14 53 27 1 Adult M 7 47 40 6 1 SÖ gemischt 123 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 308 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 123 329 100 67 7 48 0 Summe 619 Kontrollgänge ü ü Bestandsbewertung sinkend, negativ - Bestandsbewertung schwierig Gefährdungsfaktoren Libellen(Larven) ( Odonata), Cypriniden- und Salmoniden * zwei Erhebungen an verschiedenen Tagen

Tab. 7b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Durch Aufnahmen der strukturellen Gegebenheiten und - Lebensraumschutz ( SM2) der abiotischen und biotischen Parameter durch Biolo- gen wurde der Felixer -Weiher als geeignetes Dohlenkrebsgewässer eingestuft. Durch die Ansiedlung von Flusskrebsen soll(te) eine - Schaffung neuer Flusskrebspopulationen ( SM5) neue Population geschaffen werden. Die ausgesiedelten Krebse entstammten nicht einer - Für die heimischen Flusskrebsarten werden neue Wohnge- Krebszucht, sondern wurden den starken, autochthonen wässer geschaffen, die nicht durch negative Einflüsse g e- Beständen des Krebusbaches (Unterfennberg) und des fährdet erscheinen ( SM6). Angelbaches (Eppan -Frühlingstal) entnommen, um den - Die genetische Vielfalt/Besonderheit soll erhalten bleiben autochthonen Genpool zu halten. (SM6).

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4.2.4 Angelbach im Frühlingstal

Der Angelbach stellt den natürlichen Abfluss des großen Montiggler Sees dar. Das abfließende Wasser wird bei der Ortschaft Montiggl unterirdisch durch Rohre gelei- tet. Die Verrohrung endet kurz vor dem Eingang ins Frühlingstal. Von dort aus nimmt der Bach einen natur- nahen, bogenförmigen Verlauf. Der Angelbach stellt ein langsam fließendes, flaches Gewässer dar, welches durch sein heterogenes Bodensubstrat, die große Varia- bilität an tieferen und flacheren, breiten und engen Ni- schen sowie seinen hohen Eintrag an organischen Mate- rialien, wie Falllaub und Totholz, einen optimalen Le- bensraum für Dohlenkrebse bietet. Die im Frühlingstal dominante Vegetation der Moos- und Krautschicht, die sich vorwiegend aus Moosen ( Sphagnum sp.), Efeu (Hedera helix) Abb. 25: Angelbach (G. Testor, 1. März 2015) und Frühblühern, wie Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Leberblüm- chen ( Hepatica nobilis) und Buschwindröschen ( Ane- mone nemorosa), zusammensetzt, breitet sich bis an die Ufer des Angelbaches aus. Die häufigsten Gehölze Kastanie ( Castanea sativa), Haselstrauch ( Corylus avellana), Linde ( Tilia cordata) und Fichte ( Picea abies) sorgen für eine fast durchgängige Beschattung des Gewässers. Wasserpflanzen fehlen im Gewässer.

Abb. 26: Abschnitt des Angelbaches (G. Testor, 1. März 2015).

In der Literatur finden sich Hinweise über historische Krebsvorkommen im großen Montig- gler-See (HUBER 1906). Auch im Angelbach wurden nach BALDASSI (1993) 1988 57

Krebse nachgewiesen. Da zu dieser Zeit noch keine Besatzmaßnahmen erfolgten, ist davon auszugehen, dass es sich bei der Population im Angelbach um autochthone Tiere handelt. Bis 2003 waren stets sehr viele Krebse vorzufinden und die Population konnte als dicht eige- stuft werden. Durch die bereits im Frühsommer des Jahres 2003 einsetzende Hitzewelle, bei der eine außergewöhnliche Trockenheit über mehrere Monate herrschte, verringerte sich der Abfluss des Montiggler-Sees und eine sichere Wasserversorgung des Angelbaches konnte nicht mehr gewährleistet werden. Durch die teilweise unzureichende Wasserführung verende- ten viele Tiere. Im oberen Bereich konnten in den darauffolgenden Jahren keine Krebse mehr gesichtet werden, im unteren Abschnitt waren noch einige adulte Krebse vorzufinden. Die Situation wurde als kritisch eingestuft. In den letzten Jahren verbesserte sich die Situation etwas, auch Jungtiere wurden wieder gefunden. Beim Kontrollgang am 2. September 2014 wurden 135 Krebse aller Größenklassen auf etwa 150 m Länge gezählt, wobei 30-40 Tiere auf 50 m protokolliert werden konnten. Die durch das Monitoring erhobenen Daten lassen darauf schließen, dass sich die einst durch Umwelt- einflüsse stark reduzierte Krebspopulation zu erholen scheint und der Fortbestand des autoch- thonen Dohlenkrebsbestandes zur Zeit nicht als gefährdet einzustufen ist. Die autochthonen Dohlenkrebse des Angelbaches werden neben den Krebsen des Krebusbaches und der Krebs- zucht von Herrn Egger im Ultental für Wiederbesiedelungsmaßnahmen entnommen und in die ausgewählten Gewässer eingesetzt.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Um der Gefahr der Austrocknung des Angelbaches bei lang an- haltender Trockenheit entgegen zu wirken, wurden Möglichkeiten zur Sicherung einer fixen Mindestwassermenge in den Bach an- gedacht. Damit die Wasserversorgung garantiert werden kann und sich der Dohlenkrebsbestand nachhaltig entwickeln kann, soll ein PVC-Schlauch eine Mindestwassermenge von 0,5-1l/sec vom Montiggler-See in den Angelbach leiten. Das Projekt wurde be- reits geplant und genehmigt und die Umsetzung wird 2015 erfol- Abb.27: Die Hinweistafel gen. am Beginn des Frühlingsta- les macht auf den Biotopsta- tus des Gebiets aufmerksam (G. Testor, 1. März 2015).

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Tab. 8a: Anzahl und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Angelbach (autochthones Krebsgewässer) Protokoll Nr. 4 historischer Nachweis: HUBER (1906) für den Montiggler See; BALDASSI (1993) Kontrolle: 2. September 2014 (135 gezählte Individuen auf 150m - 30 beliebig für Vermessungen entnommen) Erfolgsnachweis Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Für Besatz entnommen W+ M gemischt 34 85 Für Besatz entnommene W 50 21 57 27 Für Besatz entnommene M 35 11 43 40 Für Besatz entnommene 1. Sö. gemischt 217 220 142 Adult Juvenil gemischt 89 41 57 93, 167* 350 200 135** Adult gemischt 96 44 Adult W 16 Adult M 14 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 89 251 390 174 100 96 41 57 67 260 350 200 135 Summe Kontrollgänge üüüüüüüü üüüü Bestandsbewertung positive, stabile Population (~mehrere Hundert Individuen) * zwei Erhebungen an verschiedenen Tagen ** insgesamt gezählte Krebse, die anderen angeführten Zahlen (16+14) beziehen sich nur auf die Vermessungen

Tab. 8b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Um die Wasserversorgung aus dem Montiggler See in - In geplanten Baumaßnahmen wird der Flusskrebsaspekt den Angelbach gewährleisten zu können, wurde ein berücksichtig ( SM4). Projekt vom Amt für Jagd und Fischerei und dem - Schädliche und ungünstige Faktoren sollen durch gezielte Forstinspektorat Bozen ausgearbeitet. Die Umsetzung Maßnahmen abgeschwächt oder eliminiert werden, sodass erfolgt 2015 . sich die geschwächten Bestände ( bSomme r 2013) wieder erholen können ( SM4). Im Angelbach erfolgten mehrere Entnahmen von au- - Sicherung des autochthonen Genpools, Erhaltung der Viel- tochthonen Dohlenkrebsen, die zum Besatz für neu falten/Besonderheiten einheimischer Krebspopulationen ausgewählte Gewässer dienten, bzw. für Zuchten her- (SM6) angezogen wurden. Biotop Frühlingstal - Lebensraumschutz

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4.2.5 Buozzi-Graben (Bozen)

Beim Krebsgewässer „Buozzi -Graben“ handelt es sich um ein südlich des Bozner Industriegebiets liegendes Fließgewässer. Mit einer durchschnittli- chen Tiefe von über einem Meter und einer Breite von ca. 1,5 m stellt der Wiesenbach einen relativ wasserreichen Bach dar. In den durch Apfelwiesen verlaufenden Buozzi-Graben fließen einige Seiten- bäche. Das Ufer des Grabens umsäumen Schilf- pflanzen ( Phragmites australis) und Wiesengräser. Das Bachbett ist fast gänzlich mit Wasserpflanzen bewachsen. Noch vor wenigen Jahren war das Dohlenkrebsvorkommen im Buozzi-Graben unbe- kannt. Erst durch Hinweise des Fischereivereins Bozen wurde das Gewässer seit 2013 ins Monitoringprogramm aufgenommen. Noch Unklarheit herrscht über die Herkunft dieser Abb. 28: Buozzi-Graben (G. Testor, 14. August 2014). zuvor unbekannten Dohlenkrebspopulation, ob es sich beim Bestand um allochthone oder einge- setzte Krebse handelt. Das von Dohlenkrebsen besiedelte Areal nimmt eine Länge von ca. 500 m ein (blaue Linie). Der am dichtesten besetzte Abschnitt befindet sich im oberen Bereich bis hin zur Einmündung eines Seitenbachls auf der orog- raphisch linken Seite. Bei Erhebungen konnten in diesem Abschnitt z.T. über 250-300 Krebse auf 150 m gesichtet werden. Die Dichte der Individuen nimmt außerhalb dieser Zone kon- tinuierlich ab. Unterhalb der Einmündung des zweiten Seitenbaches, des Mühlgrabens, fin- Abb. 29: Lage der ausgebrachten Reusen (eigene Erstellung, Kartenunterlage aus http ://gis2.provinz.bz.it/geobrowser , abgerufen am 11. 11. 2014). 60 den sich so gut wie keine Krebse mehr, ebenso wie auch in den Seitenbächen selbst. Die für die Vermessungen benötigten Tiere konnten innerhalb weniger Minuten im oberen Abschnitt mittels Handfang eingesammelt werden. Zur weiteren Kontrolle wurden 10 Reusen eingesetzt. Um feststellen zu können, wie weit sich die Krebse in die Seitenbäche ausbreiten, wurden jeweils 4 Reusen auf einer Länge von 150 m entlang deren Verlauf ausgelegt. Die 2 restlichen Reusen wurden als Vergleichsmedium in den Abschnitt mit der dichten Krebsbe- siedelung und kurz unterhalb des seitlichen Zuflusses eingesetzt. Die Auswertung am 15. August ergab ein einheitliches Bild: Die beiden Seitenbäche sind nicht von Dohlenkrebsen besiedelt, einzig in der ersten ausgebrachten Reuse im Mühlgraben (rechter Zufluss) fanden sich 4 Krebse. In der Reuse des oberen, dicht besiedelten Bereichs konnten 15 Krebse gezählt werden, in jener unterhalb des linken Zuflusses nur ein einziger.

Die aus den Erhebungen gesammelten Informationen lassen schließen, dass die Population im Buozzi-Graben schätzungsweise über 1000 Individuen stark ist. Das nicht Vorhandensein von Krebsen in den Seitenbächen und die starke Abnahme der Dich- te unterhalb deren Zuflüssen lässt vermuten, dass die Zusammensetzung der Wasserchemie des Buozzi-Grabens die Entwicklung und Ausbreitung der Dohlenkrebspopulation zulässt und Parameter der Wasserzusammensetzung diese in den Seitenbächen verhindern.

Abb. 30.: Krebsfang der Reuse aus dem oberen Bereich des Buozzi -Grabens (G. Testor, 15. A u- gust 2014).

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Die im Buozzi-Graben vorzufindenden Strukturen und die Wasservegetation scheinen eine günstige Umgebung für die Verbreitung der Dohlenkrebse zu sein. Die angrenzenden Apfel-

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kulturen könnten jedoch eine Gefahr darstellen. Durch die Einbringung von Pflanzenspritz- mitteln, könnte die gesamte Population bedroht werden. Um auf eventuelle Veränderungen aufmerksam zu werden, werden regelmäßig Kontrollgänge durchgeführt. Da der Buozzi-Graben eine starke Population an Dohlenkrebsen beheimatet, werden auch hier Besatzindividuen für die Wiederansiedlung in andere Gewässer entnommen.

Tab. 9a: Anzahl und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch poten- tielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Buozzi-Graben (2013 neu entdeckt) Protokoll Nr. 5 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: am 14./15. August 2014 (Reusenbefischung und Handfang) Erfolgsnachweis Jahr 2013 2014 2014

Für Besatz entnommene W 39* Für Besatz entnommene M 49* Adult Juvenil gemischt 250-350 Adult gemischt Adult W 22 Adult M 28 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt Summe 250-350 50 88 Kontrollgänge ü ü ü Bestandsbewertung sehr dichter Bestand; mehrere Tausend Krebse Gefährdungsfaktoren Forellen, Mühlkoppe (Cottus gobio) Apfelkulturen- Herbizid-Pestizideinträge * für den Besatz des Laager Grabens und der Eselsquellen entnommen

Tab. 9b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Im Buozzi-Graben erfolgten mehrere Entnahmen von - Sicherung des autochthonen Genpools, Erhaltung der Viel- autochthonen Dohlenkrebsen, die zum Besatz für neu falten/Besonderheiten einheimischer Krebspopulation en ausgewählte Gewässer dienten, so de n Laager Graben (SM6) und die Eselsquellen, die 2014 das erste Mal besetzt wurden.

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4.2.6 Krebsbach bei Kaltern

Der Krebsbach bei Kaltern stellt ein kleines Quellgewässer dar, welches sich in seinem Ver- lauf durch Wein- und Apfelwiesen erstreckt und in einen größeren Wiesenbach mündet, der schließlich zum Kalterer See fließt. Das rechte Ufer ist stark von Pflanzen bewachsen und setzt sich vor allem aus dem drüsigen Springkraut ( Impatiens glandulifera), Binsen ( Juncus), Seggen ( Carex) und Brombeeren ( Rubus fructicosus) zusammen. Auch Wasserminzen (Mentha aquatica) und Bach-Quellkraut (Montia fontana) bewachsen das Ufer, bzw. das Bachbett des Kalterer Krebsbaches. Die Vegetation sorgt für eine nahezu durchgehende Be- schattung des Gewässers. Das Bachbett ist zum Teil durch eine Mauer verbaut, Gesteins- und Feinsedimentablagerungen sowie die Strukturen, welche durch den Bewuchs der Vegetation entstehen, erlauben das Vorkommen der Krebse. Beim Kalterer Krebsbach handelt es sich um eines der wenigen noch vorkommenden autochthonen Dohlenkrebsgewässer Südtirols. Bei den Kontrollgän- gen der letzten Jahre wurden vereinzelt Individuen gesichtet, was auf einen kleinen Restbestand schließen ließ. Der Kontrollgang am 2. September erwies sich als äußerst schwierig, da der starke Bewuchs des Baches und die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, die Sicht einschränkten. Trotzdem konnten im oberen Bachabschnitt und am Eingang der Verrohrung insge- samt 3 Dohlenkrebse gefunden werden. Angesichts der eingeschränkten Kontrollmöglichkeiten kann jedoch auf einen größeren Bestand geschlossen werden. Am 22. Oktober sah die Situation anders aus. Die gesamte Vegetation wurde aus dem Bachbett entfernt und die Ufer wurden freigelegt. Da die Mahd wahrscheinlich Abb. 31.: Oberer Abschnitt des Kalterer Krebsbaches (G. Testor, 28. März 2015). maschinell erfolgte, könnte der rücksichtslose Eingriff in den Krebslebensraum zur Reduktion der Population geführt haben. Bei der Kontrolle wurde ein juveniles Tier gesichtet, welches zumindest auf ein weiteres Bestehen der Dohlenkrebse im Krebsbach schließen lässt.

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Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Die angrenzenden Obstgehölze stellen wesentliche Gefahrenquellen für einen erhöhten Ein- trag an Spritzmitteln ins Wasser dar. Als die Dohlenkrebspopulation entdeckt wurde, wurden schon vor dem Beginn des Artenschutzprojektes Maßnahmen ergriffen, um die Krebse zu schützen. So sollte das Gewässer als Biotop ausgewiesen werden. Die Bauern weigerten sich jedoch, dem zuzustimmen. Im Gegenzug verpflichteten sie sich jedoch, in der Umgebung des Baches den Einsatz von Spritzmitteln zu reduzieren. Im Wiesenbach kommen zudem zahlreiche Aale vor, welche wahrscheinlich dort für das Ver- schwinden des Dohlenkrebses verantwortlich waren. Um das Eindringen der Aale in den Le- bensraum des Krebsbaches zu verhindern, wurde eine Wehr im Einmündungsbereich des Krebsbaches in den Wiesenbach errichtet (OBERKOFLER 2000).

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Tab. 10a: Anzahl und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch po- tentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Krebsbach Kaltern (autochthones Gewässer) Protokoll Nr. 6 historischer Nachweis: Bestandsaufnahmen Krebsbach der Gemeinde Kaltern 1990 Kontrolle: am 2. September 2014, 22. Oktober Erfolgsnachweis Jahr 2010 2011 2012 2013 2014

Adult Juvenil gemischt 7,8 * 10, 8 * 8, 10 * Adult gemischt 3 Adult W Adult M Juvenil gemischt 1 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt Summe 15 18 18 4 Kontrollgänge ü ü ü ü ü Bestandsbewertung Restpopulation, sehr geringer Bestand Gefährdungsfaktoren Apfel- und Weinkulturen- Herbizid-Pestizideinträge Makrophytenbewuchs wird von den Bauern maschinell entfernt

Tab. 10b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Da der Biotopstatus der Umgebung des Krebsbaches - Berücksichtigung des Flusskrebsaspektes ( SM4) nicht erreicht werden konnte, verpflichteten sich die Bauern zur Reduktion der Spritzmittelausbringung im Bereich des Krebsbaches. An der Grenze zum Wiesenbach wurde eine Wehr - Elimination ungünstiger Faktoren (Aal) durch bauliche gegen Aale aufgebaut, damit diese nicht in den Lebens- Maßnahme ( SM4) raum des Dohlenkrebses eindringen können.

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4.2.7 Laager Graben

Beim „Laager Graben“ handelt es sich um ein Quellgewässer, das kurz unterhalb der Ortschaft Laag entspringt und wenige hundert Meter unterhalb, im Bereich der Handwerkerzone, in einen größeren Graben mündet. Der ca. 1-1,2 m breite Bach grenzt orographisch links an Apfelkulturen an. Die linke Ufer- seite umsäumen Silberweiden (Salix alba). Das Bachbett wird vorwiegend vom Schilf ( Phragmites australis), Bachehrenpreis (Veronica beccabunga) und der Wasserkresse ( Nastrium officinale, sowie anderen Makrophyten durchwachsen. Am Rande des Wasserkörpers wuchern Brennnessel ( Urtica doica), Zinnkraut ( Equisetum arvense) und Seggen ( Carex sp.). Das starke Pflanzenwachstum weist auf eine Eutrophierung des Ge- Abb.32: Ufersaum des Laager wässers hin, ebenso wie das Grabens (G. Testor, 2. Se p- tember 2014) Vorkommen der Brennnes- sel, welche als typischer Stickstoffanzeiger bezeichnet werden kann. Der obere Abschnitt des Baches zeichnet sich durch hete- rogene Strukturen aus. Bereiche geringer Strömung und hoher Strömung wechseln sich ab, Steine verschiedener Größen und die vorkommende Vegetation bilden unter- schiedliche Kleinlebensräume. Bei der Mündung des Abb. 33: Verrohrung im Mündungsbe- Laager Grabens wird das Gewässer durch ein etwa 15 m reich (G. Testor, 2. September 2014). langes und 0,6 m breites Rohr geleitet, an dessen Unter- grund sich Steine verschiedener Größen befinden.

Die vielfältige Natur des Laager Grabens bewohnen auch Elritzen ( Phoxinus phoxinus), drei- stachlige Stichlinge ( asterosteus aculeatus), Teichmolche ( Lissotriton vulgaris) und Insekten- larven (Köcherfliege Trichoptera).

Die Laager-Gräben waren einst relativ dicht mit Dohlenkrebsen besiedelt. Hinweise dazu fin- den sich in der Literatur (BALDASSI 1993), und auch die ansässigen Obstbauern erinnern sich noch daran (mündlicher Hinweis). 1999 konnten noch 6 Tiere im Bachl registriert wer- 66 den (OBERKOFLER 2000). Während des letzten Jahrzehnts schwand die Krebspopulation dahin. Der Kulturverein Laag und die Grundschule Laag setzten sich für die Wiederbesiedelung der Krebse im Laager Gra- ben ein. Nach längeren Vorbereitungen wurden im Jahr 2013, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Jagd und Fi- scherei, 48 Krebse von den Grundschülern ausgesetzt. An der Krebskontrolle am 2. September 2014 beteiligten sich auch die Mitglieder des Kulturvereins Laag. Diese erwies sich jedoch als äußerst schwierig, da die Wasservegetation die Sicht auf das Bachbett behinderte. So konnten auch nach längerer Suche keine Krebse gefunden werden.

Abb. 34: Nächtliche Krebskontrolle Da auf Grund der ungünstigen Voraussetzungen keine Be- mit Andreas Meraner (I. Santer , 2. standsbewertung erfolgen kann, wurde das Gewässer am September 2014). 22. Oktober erneut kontrolliert. Die Mitglieder des Kultur- vereins sorgten zuvor dafür, dass einige Bereiche von der starken Vegetation befreit wurden, sodass eine freie Sicht auf den Grund des Baches ermöglicht wurde. Doch auch diese Suche verlief nicht erfolgreich.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Da der Laager Graben einst viele Krebse beheimatete, dürfte die Struktur des Gewässers kaum für ein Verschwinden der Population verantwortlich sein. Als Problematisch ein- gestuft werden können hingegen die Apfel- und Weinfelder, die im Umland des Baches kultiviert werden. Um den Eintrag der Spritzmittel durch die Luft zu verringern, setzten die Grundschüler im Vorfeld der Wiederbesiedelung Weidenbäume entlang des Ufers. Auch die Bauern wurden darauf Abb. 35: Grundschulkinder setzen zusammen mit hingewiesen, die Mäharbeiten der Gräben Andreas Meraner Krebse in den Graben (http://www.grundschulsprengel-neumarkt.org/ , abge- rufen am 15. Oktober 2014). 67

schonend und wenn möglich ohne Maschinen durchzuführen, dass der Bach als Lebensraum nicht belastet und minimal gestört wird. Durch das Projekt der Grundschüler konnte auch wichtige Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Durch gezielte Bewusstseinsbildung kann die Bevölkerung auf die Problematik des Artenschutzes aufmerksam gemacht werden.

Tab. 11a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Laager Graben (bis 2000 autochthon- 2014 wiederbesetzt) Protokoll Nr. 7 historischer Nachweis: BALDASSI (1993), mündliche Hinweise aus der Bevölkerung Kontrolle: am 2. September, 22. Oktober Erfolgsnachweis (autochthoner Bestand) Besatz Erfolgsnachweis Jahr 1999 2000 2014 2014

Adult Juvenil gemischt Adult gemischt Adult W 1 24 Adult M 5 24 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 6 0 48 0 Summe Kontrollgänge ü ü ü Bestandsbewertung Erstbesatz 2014 - negative Populationsentwicklung?

Gefährdungsfaktoren Apfel- und Weinkulturen- Herbizid-Pestizideinträge

Tab. 11b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Im Vorfeld der Besatzmaßnahmen wurden von den - Abschwächung schädlicher und ungünstiger Faktoren durch Grundschülern der Gemeinde Laag, in Zusammenarbeit gezielte Maßnahmen ( SM4) mit dem Kulturverein , Weiden am Ufer gepflanzt, um einen Schutzstreifen an Vegetation um das Gewässer zu erhalten und dieses vor Spritzmitteleinträgen etwas abzuschirmen. Der Dohlenkrebsbesatz erfolgte mit Krebsen aus der - Sicherung von regionalen Genpools ( SM6) Population des Buozzi-Grabens.

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4.2.8 Krebusbach im Unterfennberg

Der Krebusbach befindet sich in der Fraktion Fennberg (Ge- meinde Margreid), einer Ortschaft im äußersten Süden Südti- rols, und stellt den natürlichen Ausrinn des Fennberger Sees dar. Der Bach kennzeichnet sich durch mehrere Abschnitte, die sich in den Strukturelementen und der Vegetation voneinander unterscheiden. Der Bereich unterhalb des Sees ist durch ein relativ breites Bachbett und eine sehr geringe Strömungsge- schwindigkeit charakterisiert. Feinsedimente stellen das Sub- strat am Boden dar, Wurzeln ragen ins Wasser. Der darauffol- gende Abschnitt unterhalb der Brücke kennzeichnet sich durch starkes Schilfaufkommen ( Phragmites Australis). Da Kühe auf den Weiden des Umlandes frei laufen dürfen, sind einige Stel- Abb. 36: Mittlerer Abschnitt des len des Baches, die zum Trinken genutzt werden, durch den Krebusbaches, im Bereich der Tritt der Tiere frei gelegt. Eine Künette, die die einstige Ver- Wiese (G. Testor, 28. März 2015). rohrung des Baches ersetzt, stellt den Übergang zum unteren Bachabschnitt dar. Dieser ist weitgehend frei von Ufervegetation, lediglich einige Laubbäume umsäumen das Gewässer. Am Grund des Baches liegen Steine verschiedener Größen, Pflan- zen fehlen gänzlich.

Abb. 37: Fennberger See und Krebusbach (hier als Unterfennberger Bach bezeichnet) (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser , abgerufen am 13. 11. 2014).

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Nicht nur der Krebusbach, sondern auch der Fennberger See beheimateten nach SCHENK (1978) Dohlenkrebse. Aus dem See sowie dem oberen Abschnitt des Krebusbaches sind die Krebse heute verschwunden. Die autochthone Restpopulation breitet sich vorwiegend im mitt- leren und unteren Abschnitt des Baches aus. Die Größe der Population schwankte in den letz- ten Jahren. So war es, ebenso wie im Angelbach, der Dürresommer 2003, der zu einem Rück- gang der Population führte. Auch Abwasser, das in den Bach gelangte, sorgte für das Sterben vieler Krebse. Die Krebspopulation schien sich in den letzten Jahren wieder zu erholen, und so wurden bei den letzten Erhebungen stets viele Tiere vorgefunden. Bei der Kontrolle des Gewässers am 19. September konnten im unteren Abschnitt einzelne Individuen aller Größenklassen gefunden werden. Sehr dicht hingegen ist die Dohlenkrebspopulation im mittleren Bereich. Erschwert wurde die Sichtung der Krebse durch die stark wuchernde Vegetation, an pflanzenfreien Tiertrinkstellen konnten jedoch z.T. 10-15 Krebse, darunter auch viele Juvenile, gesichtet werden. Auch die Krebse für die Besiede- lungsmaßnahme des oberen Krebusbaches wurden am selben Tag gesammelt. Da 190 Krebse in 30-40 Minuten (zu Dritt) gesammelt werden konnten, kann der Bestand auf 2000-2500 Krebse geschätzt werden.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Zur Verbesserung des stark bewachsenen mittleren Ab- schnitts, welcher den Raum mit der höchsten Dichte an Dohlenkrebsen darstellt, wurden 2007 Revitalisierungs- maßnahmen durchgeführt; neue Stillwasserbereiche und Ausweitungen des engen Bachbetts wurden realisiert. Zudem wurde die bis 2008 bestehende Verrohrung, wel- che eine Barriere für die Ausbreitung der Krebse darstell- te, durch eine Künette ersetzt. Da die Dichte der Krebse und somit die innerartliche Konkurrenz im Krebusbach groß ist, werden Krebse für Besiedelungsmaßnahmen aus dem Gewässer entnommen und in andere eingesetzt. Abb. 38: Auch der Krebusbach ist in den Schutzstatus des Biotops „Fennberger See“ eingeschlossen (G. Testor, 28. Mä rz 2015).

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Tab. 12a: Anzahl und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Krebusbach Unterfennberg (autochthones Krebsgewässer) Protokoll Nr. 8 historischer Nachweis: SCHENK (1977), BALDASSI (1993) Kontrolle: 19.September 2014 (z.T. >10 Krebse pro Laufmeter, 30 Krebse wurden willkürlich herangezogen) Erfolgsnachweis Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2011 2012 2014 2014

Für Besatz entnommen W+ M gemischt 51 100 150 191 Für Besatz entnommene W 11 14 14 103 Für Besatz entnommene M 7 8 97 Für Besatz entnommene 1.Sö. gemischt 244 247 Für Besatz entnommene 2. Sö. gemischt 308 Adult Juvenil gemischt 44 54 Adult gemischt Adult W 13 Adult M 13 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 2 4-6 cm TL M 2

Gesamt Summe 262 298 22 322 200 100 151 191 30 Kontrollgänge üüüüüüüüüüüü Bestandsbewertung sehr starke Population, mehrere Tausend Krebse

Tab. 12b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog 2007 wurden Revitalisierungsmaßnahmen durchge- - Schädliche und ungünstige Faktoren werden durch gezielte führt: Stillwasserbereiche wurden angelegt und Verb- Maßnahmen abgeschwächt ( SM4). reiterungen des Bachbetts wurden geschaffen . - Sanierung verödeter Gewässerabschnitte ( SM4) 2008 wurde die bestehende Verrohrung durch eine - Durch bauliche Veränderungen können Ausbreitungsbarrie- Künette ersetzt, damit sich die Krebse über den Bach- ren beseitigt werden, sodass sich die Krebspopulation selbst- verlauf ausbreiten können. ständig ausbreiten und vergrößern kann ( SM3). Um der zunehmenden Verlandung des Krebusbaches - In geplanten Baumaßnahmen wird besonders der Fluss- entgegen zu wirken, sind 2015 weitere Maßnahmen krebsaspekt berücksichtigt ( SM3). geplant. Die autochthonen Krebse des Krebusbaches werden für - Erhaltung des autochthonen Genpools ( SM6) Besiedelungsmaßnahmen herangezogen. Biotop „Fennberger See“ - Der See, aus dem der Krebusbach abrinnt, steht unter Bio- topschutz, ebenso der Krebusbach selbst.

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4.2.9 Pankrazer Stausee (Ultental)

Der Pankrazer Stausee im Ultental stellt mit einer Länge von 800 m und einer Breite von 200 m das flächenmäßig größte Krebsgewässer Südtirols dar. Der künstlich aufgestaute See liegt auf 804 m Meereshöhe und erhält sein Wasser vor allem von der Falschauer und zwei weite- ren Bächen. Ans Ufer grenzen Nadel- und Laubgehölze sowie bewirtschaftete Wiesen an. Die große Fläche des Sees bietet viele verschiedene Strukturen und gewährt den Krebsen und an- deren Wassertieren einen vielfältigen Lebensraum. Da das Wasser des Stausees für die Stromproduktion genutzt wird, unterliegt der Wasserpegel z.T. großen Schwankungen, die einen Unterschied von 5 m zwischen Niedrigwasser und Hochwasser ausmachen können. Der Pankrazer See weist einen starken Fischbestand auf, Bachforelle ( Salmo trutto fario), Fluss- barsch ( Perca fluviatilis) und Saibling ( Salvelinus) stellen überwiegende Fischarten dar. Das Gewässer wird von Anglern stark genutzt.

Abb. 39: Pankrazer Stau- see bei Hochwasser. Der Wasserpegel e rstreckt sich bis in die bewir t- schafteten Hänge hinauf. Da gemähtes Gras auf dem Wasser schwimmt, kann ein besonders hoher Wasserstand verm utet werden. (G. Testor, 11. Septe mber 2014).

Besatzmaßnahmen:

Im Jahr 2006 wurde der Pankrazer Stausee mit 200 adulten Dohlenkrebsen besetzt. Bei mehrmaligen Kontrollen durch Reusenbefischung im Jahr 2009 konnten jedes Mal einige Tie- re gefangen werden. Neben Dohlenkrebsen fanden sich auch einige Exemplare von Edelkreb- sen in den Reusen. Die Herkunft zweiter ist jedoch unbekannt und geht vermutlich auf einen nicht genehmigten Besatz zurück. Auch im Jahr 2010 ließen sich Erfolge verzeichnen. So konnten sogar ein juveniler Dohlenkrebs gefunden werden, was auf eine erfolgreiche Repro- duktion der Tiere schließen lässt. Im darauffolgenden Jahr konnten nur noch Edelkrebse nachgewiesen werden (MERANER 2012).

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Bei der Kontrolle, die am 10./11. September 2014 mit 15 Reusen durchgeführt wurde, konn- ten weder Dohlenkrebse, noch Edelkrebse nachgewiesen werden. Der Stausee unterlag zuletzt jedoch häufig großen Pegelschwankungen, die innerhalb eines Tages mehrere Meter betragen können. Aufgrund der schwierigen Umstände und der Größe des Wasserkörpers können keine eindeutigen Schlüsse gezogen werden. Durch weitere Kontrollen kann die Zuverlässigkeit einer Bestandsbewertung erhöht werden.

Abb. 40: Lage der ausgebrachten Reusen (eigene Erstellung, Kartenunterlage aus

http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser , abgerufen am 14. 11. 2014).

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Der Pankrazer Stausee wurde auf Grund seiner strukturellen Vielfalt, seiner günstigen Umge- bung, welche sich vorwiegend aus bewaldeten Abschnitten zusammensetzt, und seines Tem- peraturregimes ausgewählt. Die einzelnen genannten Faktoren dürften der natürlichen Präfe- renz von Dohlenkrebsen entsprechen und somit einen akzeptablen Lebensraum darstellen. Einen Belastungsindikator könnten die starken Pegelschwankungen, die innerhalb kürzester Zeit auftreten, darstellen.

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Tab. 13a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Pankrazer Stausee Protokoll Nr. 9 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 11. September 2014 (15 Reusen) Anmerkung: Neben Dohlenkrebsen auch Edelkrebse im Stausee Besatz Erfolgsnachweis Jahr 2006 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Reusenanzahl 7 ? 15 Adult gemischt 2, 5 * 8 Adult W 100 Adult M 100 Juvenil gemischt 1 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 1 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 200 8 9 0 0 0 0 Summe 200 Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung Restpopulation, sehr geringer Bestand Gefährdungsfaktoren starke Pegelschwankungen wegen Schwallbetrieb reicher Fischbestand im Stausee ( Salmoniden) Die Hälfte jeweils Edelkrebse (keine genauen Zahlen) * zwei Erhebungen an verschiedenen Tagen

Tab. 13b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Der Pankrazer Stausee wurde auf Grund seiner öko- - Habitatcharakterisierung ( SM2) morphologischen Beschaffenheit und seines Tempera- - Auswahl potenzieller Flusskrebsgewässer ( SM1) turregime s als potentielles Flusskrebsgewässer, im Vo rfeld der Besatzmaßnahme, eingestuft. Der Stausee wurde als potenzielles Ausbreitungsareal charakterisiert.

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4.2.10 Thermalbach Brennerbad-Graben (Brenner)

Der Thermalbach des Brennerbad-Grabens erhält sein Wasser von der Brennerbad-Quelle, welche schon seit Jahrhunderten für ihre Heilwirkung bekannt und beliebt war. Das ca. 1-1,5 m breite und 80 cm tiefe Gewässer ist im gesamten Ver- lauf stark mit Makrophyten bewachsen. Lediglich die gemauerte Unterführung im Bereich des Brenner-Bad Hauses ist weitgehend pflanzenfrei. Die schwach geneigte Bachsohle setzt sich vor allem aus Gesteinskörpern, sandiger und kiesiger Korngröße zusammen. Wurzeln der Bäume und Pflanzen ragen in das Bachbett. Im Bereich des Hauses fließt ein weiterer Seitenbach der Bren- nerbad-Quelle in den Graben ein. Das Besondere am langsam-mittelschnell fließenden Bach ist das Temperaturregime. Ganzjährig werden Werte um 20° C gemessen, auch im Winter wird dieser Abb. 41: Brennerbad-Graben am Quellaustritt (G. Testor, 1 1. August 2014). Wert nicht stark unterschritten.

Um beurteilen zu können, ob der Brennerbad-Graben für den Dohlenkrebsbesatz geeignet ist, wurde das Gewässer einer ökomorphologischen Analyse unterzogen (MERANER 2012). Da sich das Gewässer als potentiell tauglich erwies, folgte im selben Jahr eine einmalige Besatz- aktion. In Summe wurden 480 adulte und juvenile Krebse der Zucht Egger ins Gewässer ein- gesetzt.

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Bei Kontrollgängen der folgenden Jahre konnten steht Krebsvorkommen nachgewiesen wer- den. Am 12. August 2014 konnten 100 Krebse aus 10 am Tag zuvor ausgelegten Reusen ent- nommen werden. Die Tiere wurden jedoch nicht gleichmäßig verteilt gefunden, einzelne Be- reiche wurden gemieden, andere wiederum bevorzugt.

Abb. 42: Lage der aus- gebrachten Reusen. Die roten Sterne kennzeich- nen die Reusen, in denen Krebse nachge- wiesen werden konnten. Die weißen Sterne zeigen jene, die keinen erfolgreichen Nachweis erbrachten (eigene Erstellung, Kartenunter- lage aus http://gis2.provinz.bz.it/ geobrowser , abgerufen am 14.11. 2014) .

Die Umgebung um die Verrohrung am Austritt der Quelle und der Abschnitt bis zum Bereich der Untermauerung werden als Habitat vorgezogen. Auch an der orographisch rechten von Pflanzen bewachsenen Mauerseite am Eingang zur Untermauerung kommen Krebse vor, ebenso knapp unterhalb des Hauses. Im weiteren Bachverlauf konnten wie auch im Bereich des linken, seitlichen Zuflusses keine Dohlenkrebse mehr gefangen werden. Um das Fangergebnis zu standardisieren werden 10 Krebse pro Reuse auf 150 m angenom- men. Demnach ist der Bestand als dicht einzustufen und die Population kann auf 500-1000 Individuen geschätzt werden.

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Tab. 14a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Thermalbach Brennerbad Protokoll Nr. 10 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: am 12. August 2014 (Reusenbefischung, 10 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2008 2008 2010 2011 2012 2014

Adult gemischt k.g.A. 10 17, 6 * 5 (bei Tag) Adult W 60 Adult M 60 59 1 SÖ gemischt 310 40 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 50 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M 1

Gesamt 480 14 23 5 100 Summe 480 Kontrollgänge ü ü ü ü ü Bestandsbewertung positive Bestandsentwicklung - mehrere Hundert Krebse * zwei Erhebungen an verschiedenen Tagen k.g. A. keine genauen Angaben: "mehrere" Krebse gesichtet

Tab. 14b: Auflistung der Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Vor dem Besatz des Thermalbachs Brennerbad wurden - Aufnahme struktureller Gegebenheiten sowie Messung und 2008 ökomorphologische Erhebungen durchgeführt. Darstellung saisonaler Fluktuation der abiotischen und bio- Der Bach schien wegen seiner ausgeprägten tischen Parameter durch fachkundige Personen ( SM1) Strukturenvielfalt und wegen de s stabilen Temperatur- regime s, das auch auf einer Höhe von ca. 1500 m im Winter deutlich positive Grade erreicht, geeignet.

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4.2.11 Altarm Mareiter-Bach (Mareit/Ratschings)

Der Altarm des Mareiter Bachs besteht in seiner heutigen Form seit dem Jahr 2007. Die ange- sammelte Geschiebefracht des Baches sowie der sinkende Grundwasserspiegel setzten dem einstigen Feuchtlebensraum stark zu, z.T. führte der Bach nur noch periodisch während der Sommermonate Wasser. Der zuvor nahezu verlandete Restwasserbereich wurde vom Lande- samt für Wildbach- und Lawinenverbauung ausgegraben und vertieft, damit dieser wieder Wasser des Mareiter Baches beziehen kann. Um dem Fließgewässer einen möglichst naturna- hen Verlauf zu geben, wurde das Bachbett stark mäandrierend gestaltet, auch die Ufer sind unterschiedlich angelegt, Flach- und Steilufer wechseln sich ab. Das Grundsubstrat des etwa 1,5 m breiten und durchschnittlich 60 cm tiefen Baches stellen Steine verschiedener Größen auf erdigem Untergrund dar. Falllaub- und Totholzeinträge tragen zur Heterogenität des Ba- ches als Lebensraum bei. Das Ufer des Baches umsäumen Weiden ( Salix), Hopfen ( Humulus lupulus), Kanadische Goldruten ( Solidago canadensis), Holunder ( Sambucus nigra) und ver- schiedene Gräser.

Abb. 43: Lage des Altarms des Mareiter Baches (http://gis2.provinz.bz. it/geobrowser , abgeru- fen am 17. 11. 2014).

Durch die Revitalisierungsmaßnahmen bieten das Feuchtbiotop und seine Umgebung wieder Potential zur Besiedelung, Entwicklung und Ausbreitung von Fischen, Amphibien, Insekten und Vögeln. Die strukturelle Beschaffenheit entspricht auch den Ansprüchen des Dohlenkrebses. So wurde das Gewässer mehrmals mit Krebsen besetzt.

Bei Erhebungen der Jahre 2009 und 2010 konnten jedes Mal einige Dohlenkrebse nachgewie- sen werden. Die Kontrollen im Jahr 2011 blieben negativ, 2012 konnten jedoch wieder 2 Adulte bestätigt werden. Die nächtliche Begehung am 28. August 2014 brachte keine Erfolge. Die Sicht ins Gewässer wurde durch starken Algenaufwuchs deutlich eingeschränkt, jedoch

78 konnten auch nach längerer Prüfung unterhalb von Holzablagerungen oder Steinen keine Krebse oder Hinweise darauf gefunden werden. Zur Sicherheit wurden 4 Reusen ausgelegt. Leider bestätigten auch diese die Annahme, dass sich keine Krebse mehr im Gewässer befin- den.

Abb. 44: stark mit Algen bedeckter Abschnitt des Mareiter Altarms (G. Testor, 29. August 2014).

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Der Altarm des Mareiter Bachs wurde im Vorfeld der Besetzung durch Dohlenkrebse revitali- siert und möglichst naturnah und vielfältig in seiner Struktur angelegt. Durch die Einbringung von alten Wurzelstöcken und Baumstämmen wurden viele Verstecke und Aufenthaltsorte für Krebse geschaffen. Der Altarm des Mareiter Bachs stellt zudem ein unter Schutz stehendes Naturdenkmal dar. Auf Grund dieser Voraussetzungen schien der Besatz mit Dohlenkrebsen ideal.

79

Tab. 15a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Altarm Mareiter Bach Protokoll Nr. 11 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: am 28. August 2014 (Nächtliches Monitoring und 4 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2007 2008 2008 2009 2011 2012 2014

Adult gemischt 7, 22,17,10,7,9* 8, 5, 10* 2 Adult W 13 79 Adult M 12 144 Juvenil gemischt 5 1 SÖ gemischt 110 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 300 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 325 333 72 30 0 2 0 Summe 658 Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung kein positiver Nachweis seit 2012: negative Populationsentwicklung - vermutlich ausgestorben *Daten mehrerer Erhebungen an verschiedenen Tagen

Tab. 15b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog 2006 wurden Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt: - Sanierung stark verödeter und monotonisierter Gewässerab- Das Bachbett wurde eingetieft und mäandrierend g e- schnitte ( SM4) formt. Totholzeinlagerungen und verschiedene Sohl- neigungen sorgen für die Strukturenvielfalt. Naturdenkmal Mareiter Bach - Biotopschutz, Lebensraumschutz ( SM2)

80

4.2.12 Graa-Weiher (in Rodeneck)

Der „Graa -Weiher“ in Rodeneck liegt auf etwa 840 m Meereshöhe und stellt ein weitgehend naturnahes Stillgewässer dar. Gespeist wird der Weiher von einem kleinen Quellbach, der oberhalb des Weihers im Wald entspringt. Das Umland des 60 m langen und 35 m breiten Gewässers setzt sich vorwiegend aus Fichten ( Picea abies), Rotföhren ( Pinus sylvestris) und Birken ( Betula pendula) zusammen. An eine Seite grenzt eine bewirtschaftete, jedoch weitge- hend nicht gedüngte Wiese. Binsen ( Juncus) und Seggen ( Carex) bewachsen die Uferberei- che. Der Grund des Sees ist zum Teil zubetoniert, ansonsten stellen Steine, Kies und Sand die dominierenden Komponenten dar. Auf einer Seite wird das Ufer durch eine unverfugte Steinmauer stabilisiert. Das Gewässer wird im Sommer als Badeteich genutzt und jährlich im Frühjahr für einen Tag ausgelassen und vom Falllaub und Makrophytenaufwuchs gesäubert. Das Gewässer beheimatet einen dichten Fischbestand, der sich vorwiegend aus Goldfischen (Carassiu s gibelio) und Koi zu- sammensetzt. Dazu gesellen sich Seefrösche ( Rana ridibunda), Erdkröten ( Bufo bufo), Libellen- larven ( Aeshna cyanea) und Rin- Ringelnattern ( Natrix natrix). Abb. 45: Graa-Weiher im Herbst (G. Testor, 19. November 2014).

Der Graa-Weiher wur- de nach der ökologi- schen Bewertung des zuständigen Biologen 2012 das erste Mal mit Krebsen besetzt. Insge- samt wurden 620 Tiere verschiedener Alters- Abb. 46: Dohlenkrebse aus dem Graa-Weiher (G. Testor, 20. August 2014). klassen ins Gewässer entlassen. Bei den daraufhin durchgeführten Bestandskontrollen konnten stets zwischen 10 und 20 Krebse gesichtet werden. Bei der Erhebung am 15. Juli 2014 zeigten sich 16 Krebse und am 19. Juli konnten 9 gesehen werden. Um die benötigten Vermessungen durchzuführen, 81 wurden auch 4 Reusen ausgelegt, in denen insgesamt 6 Krebse gefangen werden konnten. Durch den Größen- und Gewichtsvergleich aus den Messungen geht hervor, dass es sich bei den gesammelten Krebsen beider Tage jeweils um unterschiedliche Individuen handelt, da sie weder in Länge, noch Gewicht mit den Daten des jeweils anderen Tages übereinstimmen.

Umsetzungen der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Im Vorfeld der Besatzmaßnahme wurde das Gewässer vom zuständigen Fachpersonal auf die Struktur, Temperatur und organische Substanz hin überprüft und analysiert. Da die Habitatqualität den Ansprüchen von Flusskrebsen entspricht, wurde der Graa-Weiher 2012 zweimalig mit Dohlenkrebsen besetzt. Erfolgreiche Kontrollgänge lassen auf eine mäßige, jedoch stabile Population schließen.

82

Tab. 16a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Graa-Weiher Protokoll Nr. 12 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: am 15. Juli (nächtliche Kontrolle,Handfang) und am 19. Juli 2014 (nächtliche Kontrolle, 4 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2012 2013 2014 2014

Adult gemischt zw. 10-20 Adult W 60 Adult M 60 6 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 300 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 200 4-6 cmTL W 1 4-6 cm TL M 4

Gesamt 620 5 6 Summe 620 Kontrollgänge ü ü ü ü Bestandsbewertung positive Bestandsentwicklung Gefährdungsfaktoren Cypriniden, Libellen(Larven) ( Odonata) Die Daten der 2 Kontrollen von 2014 beziehen sich auf die vermessenen Tiere, insgesamt wurden 16 Individuen am 15. und 9 (+6 in Reusen) am 19. Juli erhoben.

Tab. 16b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Der Graa-Weiher wurde im Vorfeld der Besatzmaß- - Habitatcharakterisierung ( SM2) nahmen durch den Dohlenkrebs von Biologen auf seine - Auswahl potenzieller Flusskrebsgewässer ( SM1) Struktur und die abiotischen und biotischen Parameter überprüft und wurde als potentiell geeignetes Gewässer eingestuft.

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4.2.13 Raier-Moos (in Raas)

Das Raier-Moos ist ein geschütztes Feuchtbiotop in Raas (Gemeinde Natz/Schabs). Die durch glaziale Schliffe entstandene und durch Quellwasser gespeiste Mulde, die den heutigen Was- serkörper bildet, erstreckt sich über eine Länge von 180 m und 50 m Breite. Das Stillgewässer nimmt eine Fläche von ca. 0,7 ha ein. Zusammen mit dem Umland erstreckt sich das Schutz- gebiet über 10 ha. Um das Raier-Moos vor zunehmender Verlandung zu bewahren wurde das Moor 1986 zum Teil ausgebaggert und ist heute 5-6 m tief. Breitbrättrige Rohrkolben ( Typha latifolia), Schilfrohr ( Phragmites australis) und Fieberklee ( Menyanthes trifoliata) umsäumen die Ufer des Gewässers, Laub- und Nadelgehölze sowie weite Streuwiesen schließen an die Ufervegetation an und bieten vielen Tieren einen geschützten Lebensraum.

Abb.48 und 49: Das Raier-Moos aus zwei verschiedenen Perspektiven (G. Testor, 7. August 2014).

2013 wurden erste Erhebungen zur Ermittlung des Krebsbestandes durchgeführt, wobei aber keine Krebse nachgewiesen werden konnten. Da das Wasser des Raier-Moos ‘ im Sommer 2014 recht trüb war und sich die Kontrolle der Ufer, wegen des starken Schilf- und Rohrkolbenwuchses, als schwierig erwiesen hat, wurden Reusen zur Überprüfung des Dohlenkrebsbestandes eingesetzt. Auch die mehrmalige Aus- bringung an verschiedenen Stellen des Gewässers brachte keine positiven Ergebnisse. Wegen der großen Wasserfläche kann daraus jedoch keine hundert prozentige Schlussfolgerung ab- gegeben werden. Um sicher gehen zu können, müssen weitere Erhebungen erfolgen.

84

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Das Gewässer schien auf Grund seiner strukturellen Beschaffenheit als geeignetes Besatzareal für Dohlenkrebse. Der Schutzstatus des Raier-Moos ‘ stellte ein weiteres Kriterium dar.

Tab. 17a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Raier-Moos Protokoll Nr. 13 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 6./7. August (nächtliche Kontrolle, 5 Reusen) und am 13. August 2014 (nächtliche Kontrolle, 5 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2012 2013 2014

Adult gemischt Adult W 120 Adult M 20 Juvenil gemischt 100 1 SÖ gemischt 200 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 575 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 1015 0 0 Summe Kontrollgänge ü ü ü Bestandsbewertung negative Populationsentwicklung; Bestandseinschätzungen schwierig Gefährdungsfaktoren Cypriniden, Libellen(Larven) ( Odonata)

Tab. 17b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Das Raier-Moos wurde im Vorfeld der Besatzmaßnah- - Habitatcharakterisierung ( SM2) men durch den Dohlenkrebs von Biologen auf seine - Auswahl potenzieller Flusskrebsgewässer ( SM1) Struktur und die abiotischen und biotischen Parameter überprüft und wurde als potentiell geeignetes Gewässer eingestuft. Das Raier-Moos ist aufgrund seiner Vielfältigkeit an - Lebensraumschutz ( SM2) Lebensräumen für Amphibien, Reptilien, Vögeln und Insekten seit 1986 unter Schutz gestellt .

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4.2.14 Raier-Moos Abfluss (Raas)

Das Bächlein stellt den natürlichen Ausrinn des Raier Moos ‘ dar. Das Überflusswasser wird durch ein Rohr unterhalb durch Apfelwiesen geleitet und tritt nach einigen 100 m am Waldes- rand wieder aus. Von dort an nimmt das Gerinne einen weitgehend natürlichen Verlauf. Das gering wasserführende Bächlein wird hauptsäch- lich von Rotföhren ( Pinus sylvestris) umgeben, vereinzelt durchdringen Laubbäume und Pflanzen der Strauchschicht den Nadelholzbestand. Die Bachstruktur gestaltet sich vielfältig. Viele große und kleine Steine im Wasser sorgen für ein hete- rogenes Strömungsbild, Sand und erdiges Substrat bedecken das Bachbett. Kolke, die sich durch die Fließdynamik bildeten, und Verbreiterungen stel- len ruhigere Abschnitte dar. Das Bachbett wird von Wurzeln durchzogen; diese stellen natürliche Hindernisse für das einfallende Laub und Geäst dar und bilden so kleine Dämme.

Abb. 50: unterer Abschnitt des Baches (G. Testor, 21. Oktober 2014).

Da sich das Bachl des Abflusses aus dem Raier-Moos als geeignetes Krebshabitat herausstell- te, wurden zeitgleich mit dem dritten Besatz des Raier-Moos ‘ auch 100 dreisömmrige Dohlenkrebse ins Gewässer gesetzt. Im Gegenzug zum Raier-Moos konnten auch ein Jahr später erfolgreich einige Dohlenkrebse gesichtet werden. Beim Krebsmonitoring am 1. und 6. August konnten keine Tiere mehr gesichtet werden. Für das Verschwinden der Krebse könnte ein auffälliger, weißer Schaum, welcher sich mitunter am Ufer und in ruhigen Bachabschnit- ten ansammelte, verantwortlich sein.

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Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojekts

Das Bachl überzeugte durch seine vielfältige Struktur und die vielen verschiedenen Nischen, die durch Holz- und Laubeinträge entstanden sind, und erschien im Vorfeld der Besetzung als Krebshabitat geeignet.

Tab. 18a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Raier-Moos Auslauf Protokoll Nr. 14 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 1./6. August (nächtliche Kontrollen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2012 2013 2014

Adult gemischt Adult W Adult M Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 100 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 100 0 Summe 100 Kontrollgänge ü ü Bestandsbewertung negative Entwicklung, vermutlich ausgestorben Gefährdungsfaktoren schädliche Einträge aus den Apfelkulturen

Tab. 18b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Auf Grund der strukturellen Gegebenheiten und der - Habitatcharakterisierung ( SM2) vorherrschenden Bedingungen wurde das Abflussbachl - Auswahl potenzieller Flusskrebsgewässer ( SM1) des Raier -Moos ‘ als geeignetes Krebshabitat eingestuft.

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4.2.15 Flötscher-Weiher (Natz)

Der Flötscher-Weiher befindet sich im Gemeindegebiet Natz-Schabs und liegt auf einer Mee- reshöhe von ca. 770 m. Der im Sommer als Badesee genutzte Weiher erstreckt sich über 150 m Länge und durchschnittlich 50 m Breite. Die maximale Wassertiefe liegt bei knapp 2 m. Die Ufer des Weihers sind flach und auf allen Seiten frei zugänglich. Rohrkolben ( Typha latifolia), Binsen ( Juncus) und Seggen ( Carex) bewachsen abschnittsweise die seichten Uferbereiche. Das Grundsub- strat des Weihers ist Sand, Schluff und Schlamm, Steine kommen untergeordnet vor. Abb. 51: Lage und Umgebung des Flötscher-Weihers (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser/ , abgerufen am 18. 11. 2014). Nicht unmittelbar ans Ufer grenzen Apfelwiesen an drei Seiten, an eine Längsseite grenzen Laub-und Nadelgehölze.

Abb. 52: Flötscher-Weiher (G. Testor, 09. 08. 2014).

Der Flötscher-Weiher wurde 2012 das erste und einzige Mal mit Dohlenkrebsen besetzt. Erste Kontrollen am Gewässer erbrachten keinen erfolgreichen Nachweis. Da eine erhöhte Belas- tung des Gewässers durch Spritzmittel, die in den Apfelplantagen verwendet wurden, vermu- tet wurde, wurden keine weiteren Besatzmaßnahmen durchgeführt. Bei der nächtlichen Bege- hung am 13. August konnten keine Tiere gesichtet werden, auch die Ausbringung von 6 Reu- sen am selben Abend brachte keinen Erfolg.

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Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojekts

Das Gewässer wurde einer Untersuchung von fachkundigen Personen unterzogen und als po- tentiell geeignet für eine Ansiedelungsmaßnahme eingestuft.

Tab. 19a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Flötscher-Weiher Protokoll Nr. 15 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 13. August (nächtliche Kontrollen und 6 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2012 2013 2014

Adult gemischt Adult W 60 Adult M 50 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 200 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 310 0 0 Summe 310 Kontrollgänge ü ü Bestandsbewertung vermutlich ausgestorben Gefährdungsfaktoren schädliche Einträge aus den Apfelkulturen/Wiesen

Tab. 19b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Auf Grund der strukturellen Gegebenheiten und der - Habitatcharakterisierung ( SM2) vorherrschenden Bedingungen wurde der Flötscher- - Auswahl potenzieller Flusskrebsgewässer ( SM1) Weiher als potentiell geeignetes Dohlenkrebsgewässer eingestuft.

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4.2.16 Feldthurner Löschweiher

Der Feldthurner Löschweiher befindet sich oberhalb des Hauptdorfes von Feldthurns und wurde als Löschweiher angelegt. Das Gewässer erstreckt sich über eine Länge von 26 m und eine Breite von 10 m und besitzt keine schützende Vegetation, bis ans Ufer grenzen Wiesen- gräser. Eine Seite des Weihers wurde durch Faschinen gestützt, um das Ufer vor Erosion und Abbrüchen zu schützen. Der erdige Grund des künstlich angelegten Weihers ist mit Steinen und Kies bedeckt. Ins Gewässer wurden viele Fische gesetzt, Rot- feder ( Scardinius erythrophthalmus) , Rotauge (Rutilus rutilus), Goldfische (Carassius gibelio) Karpfen (Cyprinus carpio) und Koi, die eine Zuchtform des Karpfens darstellen, kommen vielfach vor. Damit der Löschweiher nicht durch Menschen verändert wird oder Gegenstände ins Wasser Abb. 53: Lage des Feldthurner Löschweihers (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser/ , abgerufen am 19. 11. 2014). gelangen, wurde das Gewässer umzäunt, zudem weist ein Schild auf das Verbot des Zugangs hin.

Abb.54: Löschweiher (G. Testor, 09. August 2014.

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Bei allen nächtlichen Kontrollgängen konnten einige Dohlenkrebse gesichtet werden. Das trübe Wasser des Weihers schränkte jedoch die Sicht stark ein und so waren nur Ufer nahe Bereiche überschaubar. Um umfassendere Aufschlüsse über den Bestand zu erhalten, wurden mehrmals Reusen ausgelegt, jedoch konnte nie ein Krebs gefangen werden. Vermutlich be- findet sich im Weiher genügend tierische Nahrung, aufgrund des starken Fischbestandes, so- dass der Fischköder in den Reusen nicht im Interesse der Krebse liegt.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojektes

Der Feldthurner Löschweiher wurde von Biologen des Amtes für Jagd und Fischerei auf seine strukturellen Gegebenheiten überprüft und als geeignetes Krebshabitat eingeschätzt. Nachdem der Bürgermeister von Feldthurns seine Zustimmung für den Besatz erteilte, wurden insge- samt 267 Krebse ins Gewässer ausgesiedelt.

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Tab. 20a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Löschweiher Feldthurns Protokoll Nr. 16 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 30. Juli/9. August (nächtliche Kontrollen und 5 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2012 2013 2014

Insgesamt gesehen 7,6* Adult gemischt 20 Adult W 12 2 Adult M 10 2 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 100 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 25 100 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 167 100 15 Summe 267 Kontrollgänge ü ü Bestandsbewertung positive Nachweise, stabile, kleine Population Gefährdungsfaktoren starker Cyprinidenbestand * Erhebung an 2 verschiedenen Tagen, die 4 Vermessungsdaten sind vom vom zweiten Erhebungstag

Tab. 20b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Der Löschweiher in Feldthurns wurde auf Grund seiner - Habitatcharakterisierung ( SM2) strukturellen Beschaffenheit für den Besatz von - Auswahl potenzieller Flusskrebsgewässer ( SM1) Dohlenkrebsen ausgewählt. Auch von menschlichen Einflüssen scheint das Gewässer weit gehend abge- schirmt zu sein.

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4.2.17 Biotop Millander Au (Milland)

Die Millander Au befindet sich südlich von Brixen und stellt den Rest eines einst großflächi- gen Sumpf- und Augebietes dar. Durch die Begradigung und Verbauung des Eisacks und die Trockenlegung der Feuchtgebiete, die für die Anlage von Obstwiesen weichen mussten, ver- schwand ein Großteil des Lebensraums vieler Tiere und Pflanzen. Das 4 wha große Restbio- top „Millander Au“ besteht aus mehreren, z. T. künstlich angelegten Teichen. Der Uferbe- reich wird von Schilfpflanzen ( Phragmites australis) umwuchert. Igelkolben ( Sparanium erectum) , Gilbweiderich ( Lysimachia congestiflora), gewöhnlicher Blutweiderich ( Lythrum salicaria), echtes Mädesüß ( Filipendula ulmaria), Armleuchteralge ( Chara vulgaris) und die seltene Sibirische Schwertlilie ( Iris sibirica) stellen einige von vielen Pflanzenarten des Bio- tops dar. Auch viele Tiere, darunter Pferdeegel ( Haemopis sanguisuga), Seefrösche ( Rana ridibunda), Spitzhornschnecken ( Lymnaea stagnalis), Gelbrandkäfer ( Dystiscus marginalis), Laubfrösche ( Hyla arborea), Ringelnattern ( Natrix natrix) und viele weitere fühlen sich im Biotop zuhause. Das Gewässer des Biotops stellt in seiner Struktur auch ein ideales Dohlenkrebsgewässer dar.

Abb.55: Teich der Millander Au. G. Testor, 22. August 2014).

Die erste Besatzmaßnahme mit Dohlenkrebsen erfolgte im Jahr 2006. Der Bestand konnte bei darauf folgenden Kontrollgängen stets nachgewiesen werden. Zur Stärkung des Bestandes erfolgten 2013 erneut zwei Besätze. Bei den nächtlichen Erhebungen am 1. und 23. August konnten 17 und 11 Krebse gefunden werden. Am 9. August konnten 5 große Männchen und ein Weibchen für die Vermessung mit Netzen eingefangen werden. Am 23. August wurden zusätzlich 4 Reusen ausgelegt, in zwei davon gingen insgesamt 7 Krebse ein, darunter 6 männliche und 1 weibliches Individuum. Bis auf einen einsömmrigen Dohlenkrebs, der am 8. November im Teich Nr. 14 gesichtet wurde, bestand der gesichtete Bestand vorwiegend aus 93 ausgewachsenen Tieren. Im Frühjahr des Jahres musste nahezu das ganze Wasser der Millander Au abgepumpt werden, da exotische Fischarten, welche unerlaubt eingesetzt wor- den sind, entnommen werden mussten. Dabei kamen 40 Dohlenkrebse zum Vorschein, wel- che nach dem Auffüllen der Millander Au wieder ins Gewässer gesetzt wurden (AMT FÜR JAGD UND FISCHEREI 2014).

Abb. 57: Männchen im zweiten Teich der Millander Au (G. Testor, 9. August 2014).

Abb. 56: Weibchen hält sich hartnäckig am Fisch- köder fest (G. Testor, 9. August 2014).

Maßnahmen im Zuge des Artenschutzprojekts

Damit das Restbiotop der Millander Au als Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen sowie auch für die Dohlenkrebse erhalten bleiben kann, fanden des Öfteren Revitalisierungs- maßnahmen statt, um der fortschreitenden Verlandung des Feuchtlebensraumes entgegen zu wirken. 2005 erfolgten Pflegemaßnahmen. 2013 erfolgten weitere Revitalisierungs- und Um- bauarbeiten, mit dem Ziel der Bewahrung und Optimierung des facettenreichen Lebensrau- mes. Bei den drei Wochen andauernden Arbeiten wurden Teiche ausgegraben und von dich- tem Pflanzenbewuchs, v.a. Schilf befreit, damit wieder genügend Sonnenstrahlung das Was- ser erwärmen kann. Neue Grundwasserteiche, Stillwasserbereiche, Gras- und Staudenfluren wurden geschaffen. Insgesamt wurden 4 ha Wasserfläche angelegt (http://www.provinz.bz.it/umweltagentur/service/aktuelles.asp?aktuelles_action=4&aktuelles _article_id=416503 , abgerufen am 20. 11. 2014).

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Am Nordostrand der Millander Au wurde zudem eine Magerwiese vom Amt für Landschafts- ökologie gekauft, welche extensiv bewirtschaftet wird. Wie bereits erwähnt mussten 2014 einige Teiche der Millander Au ausgepumpt werden, da exotische Fischarten unsachgemäß ausgesetzt wurden und dadurch die Artenvielfalt der im Biotop heimischen Tiere gefährdet wurde. Bei dieser Aktion kamen 40 Dohlenkrebse zum Vorschein.

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Tab. 21a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Millander Au Protokoll Nr. 17 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 1. August (nächtliches Monitoring, Handfang), 22. August (nächtliche Kontrolle + 4 Reusen) Messungen ( 2014) beziehen sich auf den Handfang (6 Krebse) und die Reusen (7 Krebse) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2006 2013 2013 2014* 2014

Insgesamt gesehen 17, 11, ** Adult+Juvenil gemisch t 40 Adult gemischt 69 50 Adult W 2 Adult M 11 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 123 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 350 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 192 400 40 Summe 592 Kontrollgänge ü ü ü ü Bestandsbewertung positiver Bestand Gefährdungsfaktoren Gelbrandkäfer ( Dysticus marginalis) , Libellen(Larven) ( Odonata) Graureiher ( Ardea cincera) *Betrifft die Entnahme folglich der Abpumbung des Wassers im Frühjahr 2014. ** Erhebung an 2 verschiedenen Tagen

Tab. 21b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Biotop Millander Au - Lebensraumschutz (SM2) 2005 erfolgten Pflegemaßnahmen, um der fortschrei- - Im Vorfeld des Besatzes wurden durch bauliche Verände- tenden Verlandung des Biotops entgegen zu wirken. rungen ungünstige Faktoren durch gezielte Maßnahmen ab- geschwächt und eliminiert ( SM3). 2013 wurden Revitalisierungsmaßnahmen zum Erhalt - Schädliche und ungünstige Faktoren werden durch gezielte des Feuchtgebiets durchgeführt: Die Teiche wurden Maßnahmen abgeschwächt oder eliminiert ( SM4). ausgegraben und das starke Schilfwachstum wurde durch Entnahmen reguliert. Ankauf einer Magerwiese vom Amt für Landschafts- - Lebensraumschutz ( SM2) ökologie und ex tensive Bewirtschaftung

2014 wurden Teiche der Millander Au abgepumpt, um - Sanierung der Gewässer: Schädliche Faktoren sollen durch exotische Fischarten, die einen großen ökologischen gezielte Maßnahmen eliminiert werden ( SM4). Schaden im Biotop verursachen können, zu entfernen.

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4.2.18 Unterrichter-Bachl (Milland)

Der Bach des Unterrichter Grabens befindet sich südlich der Millander Au und erhält sein Wasser von der Plose, dem Hausberg der Stadt Brixen. Da der Wasserstand von der Schnee- schmelze beeinflusst wird, führt der Bach im Win- ter wenig und im Frühling und Frühsommer relativ viel Wasser. Der Bach fließt in seinem oberen Ver- lauf über steileres Gelände und hat durch die erhöh- te Fließgeschwindigkeit größere Erosionskraft. Das ausgeschwänzte Sediment lagert sich im unteren, flachen Bereich wieder ab. Das etwa 1 m breite und durchschnittlich 40 cm tiefe Gewässer schlängelt sich durch Restbestände von Grauerlen ( Alnus incana), Weiden ( Salix ) und Pappeln (Populus nigra, Populus tremula), die einst ausgedehnte Auwaldgesellschaften darstellten. Neophyten, wie die Robinie ( Robinia pseudoacacia ), Drüsiges Springkraut ( Impatiens glandulifera ) und kanadi- sche Goldrute ( Solidago canadensis ) gesellten sich zum einheimischen Bärenklauen ( Heracleum sphondylium ), Himbeeren ( Rubus idaeus ) und Hop- fengewächsen ( Humulus lupulus ) und bilden zu- Abb. 58: : Abschnitt des Unterrichter Bachls (G. Testor, 21. Oktober 2014) sammen die dominierende Vegetation der Bach- ufer. Der Bachboden ist mit einer dicken Feinschlammschicht bedeckt und vegetationslos. Abschnittsweise wird der Bach durch Abstürze unterbrochen. Äste und umgefallene Bäume sorgen für einen hohen Totholzanteil im Wasser, auch Falllaub ist reichlich vorhanden. In der näheren Umgebung befinden sich Apfelwiesen.

Das Unterrichter-Bachl wurde 2013 zwei Mal mit insgesamt 400 Dohlenkrebsen besetzt. Bei Kontrollen im selben Jahr konnten noch einige Krebse registriert werden. Bei den Begehun- gen am 4. und 22. August 2014 konnten beides Mal keine Krebse gefunden werden. Bei einer früheren Begehung durch Mitarbeiter des Arbeitskreises Flusskrebse konnte jedoch eine fri- sche Exuvie eines adulten Tieres gefunden werden (AMT FÜR JAGD UND FISCHEREI 2014).

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Maßnahmen des Artenschutzprojekts

2013 wurde zusammen mit der Millander Au auch das Unterrichter Bachl revitalisiert und das angesammelte Geschiebematerial ausgehoben, um auch den Graben als Feuchtlebensraum zu erhalten.

Tab. 22a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Unterrichter Bachl Protokoll Nr. 18 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 4. und 22. August 2014 (nächtlicher Kontrollgang) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2013 2014

Adult gemischt 50 Adult W Adult M Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 350 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 400 0 Summe 400 Kontrollgänge ü ü Bestandsbewertung negativ Gefährdungsfaktoren starke Sedimentablagerung

Tab. 22b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Durch Aufnahmen der strukturellen Gegebenheiten - Auswahl potentieller Flusskrebsgewässer ( SM1) sowie anderer abiotischer und biotischer Parameter wurde das Gewässer als potentielles Krebshabitat aus- gewählt. 2013 wurden Revitalisierungsarbeiten durchgeführt. - Durch bauliche Veränderungen werden ungünstige struktu- Das Bachbett wurde ausgehoben und die abgelagerte relle Beschaffenheiten beseitigt, sod ass sich die Krebspopu- Sedimentschicht entnommen. lation selbstständig ausbreiten kann (SM3).

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4.2.19 Graben der bischöflichen Hofburg (Brixen)

Im Burggraben der bischöflichen Hofburg in Brixen wurden historisch Krebse gehalten, die damals vorwiegend aus Er- nährungsgründen gezüchtet wurden (STOLZ 1936, WOLFSGRUBER&SCHROTT 1958 - zitiert in HELLRIGL&THALER 1996). Der die Hofburg umgebende Graben wurde künstlich ange- legt und mit Steinen ausgemauert und weist deshalb keine zusätzlichen Strukturen auf. Der Grund des Grabens ist z.T. mit Schlamm überlagert. Einzig verwitterte Mauergesteine, die Klüfte oder Lücken aufweisen, könnten als Versteckmög- lichkeiten dienen. Im Sommer weist das Gewässer einen rela- tiv hohen Eutrophierungsgrad auf. Auch Pflanzen fehlen, lediglich Algen oder Moose bewachsen hin und wieder die Steinmauern. Im Gewässer kommen Bachforellen ( Salmo Abb. 59: Teilstück des Hofburg- Grabens (G. Testor, 21. Oktober tutto fario) und zwei Höckerschwäne ( Cygnus olor) vor. 2014).

Der Hofburg-Graben weist als Lebensraum für Krebse kaum geeignete Bedingungen auf, je- doch konnten historisch erfolgreich Krebse gezüchtet werden, und so wurden 2008 161 Kreb- se ins Gewässer entlassen. Bei nachfolgenden Kontrollgängen konnten bis ins Jahr 2012 stets vereinzelt Krebse nachgewiesen werden. Nachfolgende Erhebungen blieben jedoch ohne Er- folg. Sanierungsarbeiten (2012), bei denen das Gewässer trocken gelegt wurde, dürfte den Bestand vernichtet haben (MERANER 2012). In den 6 Reusen, die am 1. September 2014 verteilt im Graben ausgelegt wurden, konnten keine Tiere gefangen werden. Laut Informatio- nen des Hausmeisters wurde im Sommer wegen Arbeiten am Schalderer Bach Wasser anderer Herkunft in den Graben geleitet. Die veränderte Wasserzusammensetzung führte zu starken Verlusten des Forellenbestandes im Graben. Im Frühjahr soll es auch einen starken, nie zuvor gesehenen Algenaufwuchs gegeben haben.

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Maßnahmen des Artenschutzprojektes:

Da der Hofburggarten neugestaltet wird, wurde auch an eine Verbesserung der Gewässer- struktur gedacht. Da die Dohlenkrebse aber bereits jetzt nicht mehr nachweisbar sind, wird dieses Vorhaben nicht mehr umgesetzt und kein weiterer Besatz mehr durchgeführt.

Tab. 23a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Hofburg Graben Protokoll Nr. 19 historischer Nachweis: STOLZ (1936), WOLFSGRUBER&SCHROTT (1958), zitiert in HELLRIGL&THAHLER (1996) Kontrolle: 1. September 2014 (6 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2008 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Adult gemischt k.g.A. 3 Adult W 63 1 Adult M 98 3 1 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 161 3 1 1 3 0 0 Summe 161 Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung negativ, Bestand vermutlich ausgestorben Gefährdungsfaktoren keine Strukturvielfalt, Trockenlegung des Gewässers 2012 k.g.A. keine genauen Angaben: "Einige" adulte Krebse wurden gesichtet

Tab. 23b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Da das Gewässer historisch eine - Auswahl potentieller Flusskrebsgewässer ( SM1) Dohlenkrebspopulation beheimatete (vorwiegend je- doch aus kulinarischen Gründen) , wurde das Gewässer 2008 zum Wiederbesatz ausgewählt.

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4.2.20 Lido (Brixen)

Die Naherholungszone Lido befindet sich im Süden von Brixen auf der orographisch rechten Eisackseite und stellt das Überbleibsel eines im letzten Jahrhundert noch bestehenden Augebiets dar. Das Stillgewässer ist 220 m lang und 30 m breit und wird vom Eisack mit Frischwasser versorgt. Die Tiefe des Sees variiert von 4 m im Sommer (3 m im Winter) im eisacknahen Bereich bis zum Haus und bis 1,5 m im unteren Abschnitt. Das Gewässer umge- ben Fichten (Picea abies), Schwarzkiefern ( Pinus nigra), Birken (Petula bendula) und zwei Schwarzerlen (Alnus glutinosa). Schilfkolben (Tyhpa latifolia), Igelkolben (Sparganium erectum ), Kalmus ( Acorus calmus ), Sumpfschwertlilie ( Iris pseudacorus ) und Seggen ( Carex ) bilden die Ufervegetation. Der Grund des Gewässers ist mit Steinen verschiedener Größen und sandigen Substraten bedeckt. Teichrosen ( Nuphar lutea ), Seerose ( Nymphaea alba ), Tau- sendblatt (Myriophyllum verticillatum) und der carnivore Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) stellen eini- ge Vertreter der Wasservegetation des Lidos dar. Der See beheimatet auch viele Fischarten und Vögel, darunter auch den seltenen Eisvo- gel ( Alcedo atthis). Leider kamen immer wieder Tiere unerlaubt ins Gewässer, wie die häufig vor- kommenden Rotwangenschildkrö- ten ( Trachemys scripta elegans) und Gelbwangenschildkröten Abb. 60: Lido Brixen (G. Testor, 31. Juli 2014). (Trachemys scripta scripta). Das Wasser des Lidos ist grünlich-trüb, z. T. gelangen Düngemittel der benachbarten Sportplätze ins Wasser.

Abb. 61: Uferbereich des Lidos (G. Testor, 31. Juli 2014) .

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Aufgrund der Größe des Gewässers und der geeigneten strukturellen Beschaffenheit erfolgten mehrmalige Besatzmaßnahmen ins Gewässer. Die Dohlenkrebse konnten sich gut an die Ge- gebenheiten des Gewässers anpassen und entwickelten zu einer dichten Population. Am 2. August konnten in 2 Reusen 41 Krebse gezählt werden. Die häufigen Verletzungserscheinun- gen weisen auf starke innerartliche Konkurrenz hin und bestätigen eine starke Population, die auf mehrere Tausend Krebse geschätzt werden kann.

Abb.62: Dohlenkrebs mit abgebrochenem Rostrum (G. Testor, 31. Juli 2014).

Abb.63: Dohlenkrebs ohne Scherenbein (G. Testor 31. Juli 2014).

Abb. 64: Dohlenkrebs mit fehlendem Scheren- finger und Scherenrücken (G. Testor, 31. Juli 2014).

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojekts

Im Lido Brixen erfolgten mehrere Revitalisierungsmaßnahmen, um den Lebensraum der vie- len Tiere zu optimieren und zu schützen. 2005 wurde der See ausgehoben und eingetieft. Ab- gelagerte Sedimente und Schlamm wurden entnommen, und die Ufer wurden mit einheimi- schen Pflanzen bepflanzt. Ortsfremde Fische wurden entnommen und die überproportionalen Enten- und Gänsepopulationen wurden auf eine vertretbare Anzahl reduziert und umgesiedelt. Dadurch sollte die Eutrophierung des Gewässers geschmälert werden.

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2013 wurde die Millander Au revitalisiert und die dicht wachsenden Schilfpflanzen wurden ausgelichtet. Schilfstöcke aus der Millander Au wurden entnommen und an die Ufer des Li- dos gesetzt, um die Gewässergüte zu steigern. Zuletzt erlangte der Lido vermehrt Aufmerk- samkeit, da ein Teil des Gewässers zugeschüttet werden und Tennisplätzen weichen sollte. Durch diese unzumutbaren Veränderungen würde das bereits stark eingeengte Restareal eines einst großen Augebiets stark beeinträchtigt und der Lebensraum für viele bedrohte Tierarten bedroht oder gar zerstört werden. Durch das Bemühen von Biologen und Naturfreunden konn- te das Vorhaben abgewandt werden, mit Grund dafür war auch, dass die stark bedrohten Dohlenkrebse im Lido eine starke Population bilden und deren Lebensraum geschützt werden muss.

Abb. 65: Schilder weisen auf das Ve rbot der Ausbringung von Tieren hin (G. Testor, 21. Oktober 2014).

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Tab. 24a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Lido Brixen Protokoll Nr. 20 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 30. Juli (5 Boxreusen: insg. 16 Krebse) und 1. August (2 Finnenreusen: insg. 41 Krebse - 30 davon wurden vermessen) Besatz: Erfolgsnachweis: Jahr 2006 2008 2011 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Adult und Juvenil gem. 44 154 Adult gemischt 34 14 Adult W 57 156 17, 4, 1,14* 5, 9* Adult M 80 138 8, 3, 1, 9* 2 8, 16* Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 110 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 246 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 80 4-6 cmTL W 2, 2 * 4-6 cm TL M 1,3*

Gesamt 383 404 114 14 57 46 154 46 Summe 901 Kontrollgänge üüüüüüü üü üü Bestandsbewertung positiv, stark wachsende Population Gefährdungsfaktoren Cypriniden, Salmoniden, Enten, Hecht ( Esox lucius) , Eisvogel ( Alcedo atthis) , * Erhebung an verschiedenen Tagen Betrifft die vermessenen Tiere ( insgesamt befanden sich 57 Krebse in den Reusen)

Tab. 24b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog 2005 wurde der Lido revitalisiert: Der See wurde aus- - Sanierung von Gewässerabschnitten. Schädliche Faktoren gehoben und eingetieft , um den Lebensraum der Tiere werden gezielt abgeschwächt ( SM4) zu optimieren. Tiere der großen Enten- und Gänsepopu- lation wurden umgesiedelt , um der starken Eutrophie- rung entgegen zu wirken Der Lido wurde durch die Untersuchung der strukturel- - Habitatscharakterisierung ( SM2) len Gegebenheiten und der biotischen und abiotischen Parameter, die das Gewässer bestimmen, sowie auch wegen der Verbesserungsmaßnahmen, welche erfolgt sind, als potentieller Flusskrebssiedelraum ausgewählt. 2013 wurde der Lido erneut revitalisiert: Schilfstöcke - Schädliche und ungünstige Faktoren sollen durch gezielte aus der Millander Au wurden ans Ufer des Lidos ver- Maßnahmen abgeschwächt werden( SM4). pflanzt, zur Steigerung der Gewässergüte. - Berücksichtigung des Flusskrebsaspektes ( SM4) Auf Grund der starken Population könnten zukünftig - Schaffung neuer Populationen ( SM5) Dohlenkrebse aus dem Lido für weitere Besatzmaß- nahmen herangezogen werden

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4.2.21 Schrambacher-Lacke

Die Schrambacher Lacke befindet sich zwischen der Brennerautobahn und dem Eisack süd- lich von Brixen, misst ca. 60 m Länge und 30 m Breite, erreicht eine maximale Tiefe von 2,5 m-3 m und wird vom Grundwasser gespeist. Kies und Schlamm dominieren am Grund des Sees, Wurzeln ragen ins Gewässer und durchdringen den Uferbereich. Das Sekundärbiotop „Schrambacher Lacke“ wurde von der Abteilung für Wasserschutzbauten er- richtet und wird von Augehölzen, wie Weiden ( Salix), Schwarzerle ( Alnus glutinosa) und Pappeln ( Populus tremula) umgeben. Apfelkulturen be- finden sich in der Nähe des Gewässers, grenzen jedoch nicht unmittelbar ans Ufer. Gemeines Schilfrohr Abb. 66: Lage und Umgebung der „Schrambacher Lacke“ (Phragmites australis), Kalmus (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser/ , abgerufen am 25. 11. 2014) . (Acorus calamus) und Rohrkolben (Typha latifolia) bilden die Ufervegetation. Seerosen ( Nymphaea alba) breiten sich großflä- chig im Gewässer aus. Der See ist ziemlich dicht von Fischen besetzt, auch Seefrösche ( Rana ridibunda) und Spitzhornschlammschnecken ( Lymnaea stagnalis) kommen vor.

Abb.68: Spitzhorn- Schlammschnecke (G. Testor, 9. August 2014).

Abb.67: Schrambacher Lacke (G. Testor, 9. August 2014).

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Die „Schrambacher Lacke“ wurde 2010 einmalig mit 200 Dohlenkrebsen aus der Krebszucht Egger besetzt. Erste Erfolge ließen sich im selben Jahr durch Reusenbefischung nachweisen. Im darauf folgenden Jahr konnten jedoch plötzlich keine Dohlenkrebse mehr gefunden wer- den. Auch die nächtlichen Kontrollen am 30. Juli und am 8. August 2014 verliefen erfolglos, ebenso wie zusätzliche Reusenkontrollen am selben Tag.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojekts

Die „Schrambacher Lacke“ wurde als Sekundärbiotop angelegt. Das Gewässer wurde natu r- nah angepasst, dass es strukturell einem Totarm des Eisacks entsprechen würde. Durch die Errichtung der Lacke wurde ein wertvoller Lebensraum für Amphibien und Fische geschaf- fen, auch der Eisvogel ( Alcedo atthis) und der Graureiher ( Ardea cinerea) bewohnen die Um- gebung des Gewässers. 2010 wurde das Gewässer im Zuge mehrerer Lokalaugenscheine durch Biologen als geeignet für Dohlenkrebse eingestuft. Im selben Jahr erfolgte der Besatz mit Krebsen.

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Tab. 25a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Schrambacher Lacke Protokoll Nr. 21 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 30. Juli (nächtliche Kontrolle), 8. August (nächtliche Kontrolle + 6 Reusen) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2010 2010 2011 2012 2013 2014

Adult gemischt 200 k.g.A. Adult W Adult M Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 200 0 0 0 0 Summe 200 Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung negativ, vermutlich ausgestorben Gefährdungsfaktoren Cyriniden, Eisvogel ( Alcedo atthis), Graureiher ( Ardea cinerea) Hecht ( Esox lucius) k.g.A. keine genauen Angaben: "Einige" Adulte wurden gesichtet

Tab. 25b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Die Schrambacher Lacke wurde als Sekundärbiotop - Auswahl potentieller Flusskrebsgewässer ( SM1) naturnah errichtet und entspricht strukt urell einem Totarm des Eisacks. Auf Grund der strukturellen Viel- falt des Lebensraumes wurde das Gewässer als potenti- elles Krebshabitat ausgewählt. Biotop „Schrambacher Lacke“: Das Gewässer und der - Lebensraumschutz ( SM2) umgebende A uwald sind mit dem Biotop-Schutzstatus versehen.

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4.2.22 Beregnungsweiher in Teis

Der künstlich angelegte Beregnungsweiher liegt auf 960 m Meereshöhe und befindet sich neben der Sportzone in Teis. Der Weiher stellt ein ziemlich rundes Gewässer mit einem Durchmesser von ungefähr 50 m und hat ein Wasserfassungsvermögen von 4.800 m³. Das Substrat am Boden ist vielfältig. Ab- schnitte mit vielen Gesteinen ver- schiedener Größenordnungen wech- seln sich mit Bereichen starker Ve- getation und sandigen und seichten Böden ab und bieten somit viele ver- schiedene Nischen an. Das Wasser des Weihers ist klar, vereinzelt sammeln sich Algen an der Ober- Abb. 69: Beregnungsweiher Teis fläche an, den Grund des Weihers (http://gis2.provinz.bz.it/geobrowser/ , abgerufen am 26. 11. bewachsen Armleuchteralgen 2014) (Charophyceae). Das Gemeine Schilfrohr ( Phragmites australis) dominiert im Uferbereich. Das Umland des Weihers besteht vorwiegend aus bewirtschafteten Wiesen und vereinzelt auftretenden Baumge- sellschaften.

Abb. 70: Abschnitt des Wei- hers (G. Testor, 18. August 2014).

Der Teiser-Beregnungsweiher scheint ein ideales Gewässer für die Entwicklung einer starken Krebspopulation zu sein. Bei Kontrollen im selben Jahr ließen sich Krebse verschiedener Größenordnung nachweisen. Der Trend setzte sich auch in den darauf folgenden Jahren fort. Bei der nächtlichen Kontrolle am 6. August 2014 konnten Tiere, sowohl Juvenile als auch Adulte, in allen Arealen des Weihers gesichtet werden, z. T. hielten sich über 10 108

Dohlenkrebse auf 1 m² auf. Der Bestand ist als dicht einzustufen und kann auf über 5.000 Dohlenkrebse geschätzt werden.

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojekts

Der Weiher wurde im Vorfeld der Besatzmaßnahmen von Biologen analysiert und als geeig- net eingestuft. Die positive Bestandsentwicklung bestätigt die getätigten ökologischen Bewer- tungen.

Tab. 26a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Beregnungsweiher in Teis Protokoll Nr. 22 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 6. August (Handfang, 3 verschiedene Standorte, jeweils 10 min. ) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2011 2011 2012 2013 2014

Adult und Juvenil gem. k.g.A. 48 k.g.A. Adult gemischt 33 Adult W 7 Adult M 10 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 60 4-6 cmTL W 1 4-6 cm TL M 4

Gesamt 93 48 22 Summe 93 Kontrollgänge ü ü ü ü ü Bestandsbewertung positiv, stark wachsende Population k.g.A. keine genauen Angaben: "Größere Anzahl" an Krebsen gesichtet

Tab. 26b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Der Weiher wurde wegen seiner vielfältigen strukturel- - Auswahl potentieller Flusskrebsgewässer ( SM1) len Gegebenheiten als potentielles Habitat für Dohlenkrebse ausgewählt. Auf Grund der stark wachsenden Population könnten - Schaffung neuer Flusskrebspopulationen ( SM5) zukünftig Dohlenkrebse aus dem Weiher für weitere Besatzmaßnahmen herangezogen werden. 109

4.2.23 Ahrweiher (bei Stegen)

Der Grundwasserteich „Ahrweiher“ bei Stegen ist Teil des Biotops „Ahr Auen“, welches als Natura 2000 Gebiet eingestuft wurde und somit besonderen Schutzstatus erhält. Der Teich stellt ein Sekundärbiotop dar und wurde zusammen mit Revitalisierungsmaßnahmen der Ahr Auen im Jahr 2007 von der Abteilung für Wasserschutzbauten angelegt. Der Teich wurde naturnah errichtet und befindet sich auf der orographisch linken Ahrseite. Der Weiher wird von Grauerlen ( Alnus incana) und Weiden ( Salix spp.) und vereinzelt auftretenden Nadelge- hölzen umgeben. Schilfpflanzen ( Phragmites australis) umsäumen das auch von Wurzeln durchdrungene Ufer. In der Umgebung befinden sich Schotterwerke, Wiesen und Siedlungen.

Abb. 71: Lage und Um- gebung des Ahrweihers in Stegen (http://gis2.provinz.bz.it/ geobrowser/ , abgerufen am 5. 12. 2014) .

Der Weiher schien ein passendes Krebshabitat zu sein. 2008 wurden bei den Erhebungen mehrere Krebse gefunden, auch im darauffolgenden Jahr ließ sich ein positiver Trend ver- zeichnen, einige der gefundenen Krebse waren eiertragende Weibchen, was auf eine eigen- ständige Reproduktion der Population schließen lässt. 2011 konnten plötzlich keine Krebse mehr gefunden werden, so auch nicht bei der Kontrolle am 26. 08. 2014. Bei einem Spaziergang am 27. 11. 2014 zum Ahrweiher konnte erkannt werden, dass der Wasserspiegel seit der letzten Kontrolle im August stark abgesunken ist und sich die Wasser- fläche des Weihers wesentlich verkleinert hat.

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Abb. 72: Restwasser des Ahrweihers (G. Testor, 27. November 2014).

Umsetzung der Maßnahmen des Artenschutzprojekts

Der Ahrweiher wurde, wie viele andere Krebsgewässer auch, zuerst ökolo- gisch analysiert und auf seine strukturelle Beschaffenheit sowie auf abioti- sche und biotische Einflussfaktoren überprüft. Da sich das Gewässer zudem in einem Natura 2000 Gebiet befindet und deshalb Schutzstatus besitzt, wur- de der Weiher als Lebensraum ausgewählt.

Abb. 72: Das Biotopschild weist auf den Schutzstatus der Ahr- Auen hin (G. Testor, 27. November 2014).

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Tab. 27a: Anzahl der durchgeführten Besatzmaßnahmen und Auflistung der getätigten Kontrollen zur Ermittlung der Bestandsentwicklung. Auch potentielle Gefährdungsfaktoren werden angeführt. Ahrweiher Stegen Protokoll Nr. 23 historischer Nachweis: kein Nachweis vorhanden Kontrolle: 26. August (nächtliche Kontrolle ) Besatz: Erfolgsnachweis Jahr 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2014

Adult und Juvenil gem. 30-40 Adult gemischt 37 25 Adult W 4 6 eiertragend 1 (tot) Adult M 8 Juvenil gemischt 1 SÖ gemischt 1 SÖ W 1 SÖ M 2-4 cm TL gemischt 500 2-4 cm TL W 2-4 cm TL M 4-6 cm TL gemischt 4-6 cmTL W 4-6 cm TL M

Gesamt 37 31 30-40 1 (tot) 0 0 Summe 512 Kontrollgänge ü ü ü ü ü ü ü Bestandsbewertung negativ, vermutlich erloschen Gefährdungsfaktoren Wasserschwankungen, Bisamratte ( Ondate zibethicus)

Tab. 27b: Auflistung der getätigten Maßnahmen zum Schutz des Dohlenkrebses. Umsetzung Maßnahmen des Durchgeführte Schutzmaßnahmen (SM) Artenschutzprojekts laut Katalog Der Weiher wurde wegen seiner vielfältigen strukturel- - Auswahl potentieller Flusskrebsgewässer ( SM1) len Gegebenheiten als potentielles Habitat für Dohlenkrebse ausgewählt. Biotop Ahrauen, Natura 2000 Gebiet - Lebensraumschutz ( SM2)

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4.3 Ergebnisse der Wasserproben Von allen 23 erhobenen Gewässern wurden Wasserproben entnommen und zur Analyse auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften ins Labor der Universität gebracht. Die Temperatur wurde meist am Tag der Wasserentnahme genommen, andernfalls wurde das Datum dieser doku- mentiert. Bei den aufgelisteten Werten handelt es sich um eine punktuelle Übersicht über die Gewässergüte am Datum der Entnahme.

Tab. 28a: Auflistung der chemischen und physikalischen Parameter der Wasseranalyse. Protokoll Probenstelle °C Datum Cond Oxy pH Alk/Gran [HCO3] O2 [µS] [mg/l] [µeq/l] (mg/l) Nr. 1 Gießbach Staben ( 21,00h) 19 21.08.2014 674 7,77 2960 2960 Nr. 2 Hippolyth-Bachl 11 07.10.2014 638 7,93 2940 2940 Nr. 3 Felixer Weiher 18 (31.7) 30.10.2014 338 8,52 3660 3660 Nr. 4 Angelbach 13 03.09.2014 506 8,25 4745 4745 Nr. 5 Buozzi-Graben (9,15h) 19 15.08.2014 433 7,87 3015 3015 Nr. 5a Buozzi-Zulauf (9,15h) 19 15.08.2014 336 7,86 2445 2445 Nr. 5b Mühlgraben (9,30h) 19 15.08.2014 437 7,87 3165 3165 Nr. 6 Krebsbach Kaltern 10 23.10.2014 831 8,04 6635 6635 Nr. 7 Laag-Graben 14 08.09.2014 504 7,61 5270 5270 Nr. 8 Krebusbach Fennberg 16 19.09.2014 517 7,94 5025 5025 Nr. 9 Pankratzer Stausee 17 11.09.2014 131 7,39 485 485 Nr. 10 Brennerbad Thermalbach 19 19.08.2014 565 7,77 3840 3840 Nr. 11 Mareiter Bach 15 19.08.2014 217 7,53 1440 1440 Nr. 12 Graa-Weiher (14,00h) 21 09.08.2014 325 8,23 1030 1030 Nr. 13 Raier-Moos (10,00h) 20 08.08.2014 652 8,26 5680 5680 Nr. 14 Raier-Moos Auslauf (10,00h) 18 08.08.2014 755 8,22 5350 5350 Nr. 15 Flötscher Weiher (13,45h) 21 09.08.2014 255 8,65 2040 2040 9 Nr. 16 Feldthurns-Weiher (21,00h) 21 08.08.2014 304 8,56 1735 1735 9 Nr. 17 Millander Au ( 23,45h) 22 08.08.2014 413 7,81 3060 3060 Nr. 17a Millander Au - Teich 1 21 22.08.2014 119 7,83 1080 1080 Nr. 18 Unterrichter-Bachl (22,45h) 15 08.08.2014 278 7,27 1410 1410 9 Nr. 19 Hofburg-Graben 17 09.09.2014 85 7,96 584 584 Nr. 20 Lido Brixen 18 (30.07) 26.03.2015 419 8,16 2865 2865 Nr. 21 Schrambach (9,20h) 22 09.08.2014 613 7,83 4380 4380 Nr. 22 Teis Beregnungsweiher (21,00h) 19 17.08.2014 387 8,32 1740 1740 Nr. 23 Ahr-Auen (23,20h) 19 26.08.2014 189 7,88 1740 1740 113

Tab. 28b: Auflistung der chemischen und physikalischen Parameter der Wasseranalyse. Protokoll Probenstelle O2 O2 NO3-N NO3-N SO4 SO4 Cl Cl (mg/l) % [µg/l] [µeq/l] (mg/l) (µeq/l) [mg/l] [µeq/l] Nr. 1 Gießbach Staben ( 21,00h) 3569 254,93 178,93 3727,6 7,06 199 Nr. 2 Hippolyth-Bachl 583 41,64 177,42 3696,3 3,59 101 Nr. 3 Felixer Weiher 154 11,00 2,14 44,6 0,96 27 Nr. 4 Angelbach 571 40,79 19,69 410,2 10,66 301 Nr. 5 Buozzi-Graben (9,15h) 1764 126,00 38,16 795,0 16,00 451 Nr. 5a Buozzi-Zulauf (9,15h) 764 54,57 27,34 569,6 11,17 315 Nr. 5b Mühlgraben (9,30h) 1971 140,79 41,50 864,5 11,63 328 Nr. 6 Krebsbach Kaltern 6309 450,64 79,00 1645,8 17,69 499 Nr. 7 Laag-Graben 897 64,07 11,80 245,7 2,17 61 Nr. 8 Krebusbach Fennberg 306 21,86 4,98 103,7 15,29 431 Nr. 9 Pankratzer Stausee 236 16,86 31,39 654,0 1,15 33 Nr. 10 Brennerbad Thermalbach 208 14,86 88,72 1848,3 10,63 300 Nr. 11 Mareiter Bach 740 52,86 15,99 333,0 10,04 283 Nr. 12 Graa-Weiher (14,00h) 0 0,00 91,802 1912,5 4,80 135,3 Nr. 13 Raier-Moos (10,00h) 0 0,00 38,288 797,7 19,953 562,9 Nr. 14 Raier-Moos Auslauf (10,00h) 6620 472,86 57,70 1202,1 19,86 560,2 Nr. 15 Flötscher Weiher (13,45h) 9 74 0 0,00 19,38 403,7 6,40 180,5 Nr. 16 Feldthurns-Weiher (21,00h) 9 74 46 3,29 36,87 768,1 16,62 468,9 Nr. 17 Millander Au ( 23,45h) 339 24,21 25,323 527,6 20,803 586,8 Nr. 17a Millander Au - Teich 1 0 0,00 6,79 141,4 1,78 50 Nr. 18 Unterrichter-Bachl (22,45h) 9 73 3215 229,64 26,20 545,8 15,96 450,2 Nr. 19 Hofburg-Graben 278 19,86 9,08 189,1 0,43 12 Nr. 20 Lido Brixen 1978 141,29 27,69 576,8 20,27 572 Nr. 21 Schrambach (9,20h) 0 0,00 24,77 516,1 46,93 1324 Nr. 22 Teis Beregnungsweiher (21,00h) 80 5,71 104,04 2167,4 2,08 59 Nr. 23 Ahr-Auen (23,20h) 0 0,00 7,35 153,1 1,12 31

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Tab. 28c: Auflistung der chemischen und physikalischen Parameter der Wasseranalyse. Protokoll Probenstelle F F [H] NH4-N NH4-N NO2-N Na Na [µg/l] [µeq/l] [µg/l] [µeq/l] (µg/l) [mg/l] [µeq/l] Nr. 1 Gießbach Staben ( 21,00h) 0,02 0 0,00 18,73 814,6 Nr. 2 Hippolyth-Bachl 0,01 0 0,00 4,30 187,1 Nr. 3 Felixer Weiher 0,00 6 0,43 0,43 18,7 Nr. 4 Angelbach 0,01 2 0,14 9,71 422,5 Nr. 5 Buozzi-Graben (9,15h) 0,01 0 0,00 11,86 515,8 Nr. 5a Buozzi-Zulauf (9,15h) 0,01 1 0,07 8,56 372,2 Nr. 5b Mühlgraben (9,30h) 0,01 1 0,07 8,49 369,4 Nr. 6 Krebsbach Kaltern 0,01 22 1,57 6,70 291,6 Nr. 7 Laag-Graben 0,02 2 0,14 1,10 47,9 Nr. 8 Krebusbach Fennberg 0,01 38 2,71 8,93 388,3 Nr. 9 Pankratzer Stausee 0,04 75 5,36 1,64 71,1 Nr. 10 Brennerbad Thermalbach 0,02 1 0,07 8,93 388,4 Nr. 11 Mareiter Bach 0,03 7 0,50 3,80 165,2 Nr. 12 Graa-Weiher (14,00h) 3,00 0,16 0,01 5 0,36 10,829 471,04 Nr. 13 Raier-Moos (10,00h) 5,00 0,26 0,01 6 0,43 14,819 644,60 Nr. 14 Raier-Moos Auslauf (10,00h) 0,01 4 0,29 13,36 581,22 Nr. 15 Flötscher Weiher (13,45h) 2,00 0,11 0,00 7 0,50 0,50 5,90 256,55 Nr. 16 Feldthurns-Weiher (21,00h) 1,00 0,05 0,00 25 1,79 0,30 12,50 543,55 Nr. 17 Millander Au ( 23,45h) 4,00 0,21 0,02 66 4,71 9,098 395,74 Nr. 17a Millander Au - Teich 1 0,01 15 1,07 2,40 104,2 Nr. 18 Unterrichter-Bachl (22,45h) 0,00 0,00 0,05 25 1,79 0,30 8,11 352,73 Nr. 19 Hofburg-Graben 0,01 34 2,43 0,97 42,1 Nr. 20 Lido Brixen 0,01 58 4,14 11,00 478,6 Nr. 21 Schrambach (9,20h) 0,01 18 1,29 27,50 1196,0 Nr. 22 Teis Beregnungsweiher (21,00h) 0,00 2 0,14 2,45 106,4 Nr. 23 Ahr-Auen (23,20h) 0,01 2 0,14 1,04 45,2

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Tab. 28d: Auflistung der chemischen und physikalischen Parameter der Wasseranalyse. Protokoll Probenstelle K K Mg Mg Ca Ca DRAl DRAl [mg/l] [µeq/l] [mg/l] [µeq/l] [mg/l] [µeq/l] [µg/l] µmol/l Nr. 1 Gießbach Staben ( 21,00h) 10,45 267,12 23,06 1897,01 82,10 4096,64 Nr. 2 Hippolyth-Bachl 1,54 39,44 20,53 1688,72 100,91 5035,61 Nr. 3 Felixer Weiher 0,10 2,56 22,56 1855,63 37,90 1891,41 Nr. 4 Angelbach 2,86 73,01 21,12 1737,58 66,95 3340,76 Nr. 5 Buozzi-Graben (9,15h) 2,94 75,06 12,67 1042,28 56,89 2838,91 Nr. 5a Buozzi-Zulauf (9,15h) 2,46 62,86 9,44 776,41 45,20 2255,53 Nr. 5b Mühlgraben (9,30h) 2,44 62,40 13,94 1146,92 59,59 2973,69 Nr. 6 Krebsbach Kaltern 3,68 94,01 46,47 3822,40 104,49 5213,90 Nr. 7 Laag-Graben 0,63 16,16 32,34 2660,42 59,43 2965,76 Nr. 8 Krebusbach Fennberg 0,99 25,24 27,66 2275,01 59,11 2949,74 Nr. 9 Pankratzer Stausee 1,14 29,23 5,07 417,00 13,70 683,38 Nr. 10 Brennerbad Thermalbach 1,77 45,21 10,55 867,80 96,69 4824,93 Nr. 11 Mareiter Bach 3,32 84,88 5,38 442,50 29,72 1482,78 Nr. 12 Graa-Weiher (14,00h) 1,44 36,88 7,70 633,10 40,954 2043,60 Nr. 13 Raier-Moos (10,00h) 2,52 64,34 27,93 2297,88 86,456 4314,15 Nr. 14 Raier-Moos Auslauf (10,00h) 2,84 72,68 29,72 2444,80 102,50 5114,90 Nr. 15 Flötscher Weiher (13,45h) 2,10 53,60 10,74 883,76 29,94 1493,91 0,00 0,00 Nr. 16 Feldthurns-Weiher (21,00h) 3,99 102,0 7,89 649,06 35,31 1761,97 0,00 0,00 Nr. 17 Millander Au ( 23,45h) 1,66 42,38 13,46 1107,19 54,652 2727,13 Nr. 17a Millander Au - Teich 1 0,26 6,75 3,84 316,06 17,46 871,20 Nr. 18 Unterrichter-Bachl (22,45h) 1,40 35,83 8,27 680,65 33,08 1650,54 0,00 0,00 Nr. 19 Hofburg-Graben 0,47 11,99 0,75 61,78 13,80 688,77 Nr. 20 Lido Brixen 3,17 81,04 12,54 1031,18 53,15 2651,99 Nr. 21 Schrambach (9,20h) 3,85 98,51 15,28 1257,32 74,67 3726,08 Nr. 22 Teis Beregnungsweiher (21,00h) 0,88 22,38 15,06 1239,22 53,61 2675,09 Nr. 23 Ahr-Auen (23,20h) 2,15 55,01 3,13 257,32 31,75 1584,47

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Tab. 28e: Auflistung der chemischen und physikalischen Parameter der Wasseranalyse. Protokoll Probenstelle Fe(II) Fe(II) SRP Ptot Pdis DOC DN DRSi [µg/l] [µeq/l] (µg/l) (µg/l) (µg/l) (µg/l) (µg/l) (µg/l) Nr. 1 Gießbach Staben ( 21,00h) 75,9 48,8 782 3541 8230 Nr. 2 Hippolyth-Bachl 49,1 36,1 1710 615 3948 Nr. 3 Felixer Weiher 8,7 1,9 2757 251 358 Nr. 4 Angelbach 49,1 36,1 4378 728 6149 Nr. 5 Buozzi-Graben (9,15h) 8,0 1,0 432 1677 3361 Nr. 5a Buozzi-Zulauf (9,15h) 9,1 2,1 599 741 2742 Nr. 5b Mühlgraben (9,30h) 6,0 1,5 421 1875 3686 Nr. 6 Krebsbach Kaltern 12,3 4,2 869 6498 5672 Nr. 7 Laag-Graben 15,6 7,3 1066 837 2115 Nr. 8 Krebusbach Fennberg 71,4 3,7 4053 547 Nr. 9 Pankratzer Stausee 34,6 3,4 662 381 2516 Nr. 10 Brennerbad Thermalbach 1,9 1,5 192 198 3715 Nr. 11 Mareiter Bach 14,8 0,9 516 709 3258 Nr. 12 Graa-Weiher (14,00h) 11,4 3,7 4131 160 4075 Nr. 13 Raier-Moos (10,00h) 31,4 8,1 12293 707 4434 Nr. 14 Raier-Moos Auslauf (10,00h) 22,6 3,4 4454 6507 6193 Nr. 15 Flötscher Weiher (13,45h) 0,00 0,90 53,7 6,6 9928 393 204 Nr. 16 Feldthurns-Weiher (21,00h) 0,00 0,90 27,1 5,7 6955 586 1167 Nr. 17 Millander Au ( 23,45h) 30,6 9,7 4334 681 2069 Nr. 17a Millander Au - Teich 1 23,8 11,2 3604 292 473 Nr. 18 Unterrichter-Bachl (22,45h) 0,00 0,60 52,6 10,3 1033 3212 4244 Nr. 19 Hofburg-Graben 12,3 3,5 529 316 1720 Nr. 20 Lido Brixen 42,6 4,1 1358 2109 1256 Nr. 21 Schrambach (9,20h) 59,4 12,3 3443 249 3561 Nr. 22 Teis Beregnungsweiher (21,00h) 7,6 3,2 1414 160 1113 Nr. 23 Ahr-Auen (23,20h) 25,6 5,9 1649 98 1306

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Tab. 28f: Auflistung der chemischen und physikalischen Parameter der Wasseranalyse. Protokoll Probenstelle [Anions] [Cations] [ION SUM] [CAT/SUM] [COND]

Nr. 1 Gießbach Staben ( 21,00h) 7142 7075 14217 49,77 1,3 Nr. 2 Hippolyth-Bachl 6779 6951 13730 50,63 1,3 Nr. 3 Felixer Weiher 3743 3769 7511 50,17 1,1 Nr. 4 Angelbach 5497 5574 11071 50,35 1,2 Nr. 5 Buozzi-Graben (9,15h) 4387 4472 8859 50,48 1,2 Nr. 5a Buozzi-Zulauf (9,15h) 3384 3467 6851 50,60 1,1 Nr. 5b Mühlgraben (9,30h) 4498 4552 9051 50,30 1,2 Nr. 6 Krebsbach Kaltern 9231 9423 18654 50,52 1,2 Nr. 7 Laag-Graben 5641 5690 11331 50,22 1,2 Nr. 8 Krebusbach Fennberg 5582 5641 11223 50,26 1,1 Nr. 9 Pankratzer Stausee 1188 1206 2395 50,37 1,1 Nr. 10 Brennerbad Thermalbach 6003 6126 12129 50,51 1,2 Nr. 11 Mareiter Bach 2109 2176 4285 50,78 1,1 Nr. 12 Graa-Weiher (14,00h) 3078 3185 6263 50,86 1,2 Nr. 13 Raier-Moos (10,00h) 7041 7321 14362 50,98 1,2 Nr. 14 Raier-Moos Auslauf (10,00h) 7585 8214 15799 51,99 1,2 Nr. 15 Flötscher Weiher (13,45h) 2624 2688 5313 50,60 1,1 Nr. 16 Feldthurns-Weiher (21,00h) 2975 3058 6034 50,69 1,2 Nr. 17 Millander Au ( 23,45h) 4199 4277 8476 50,46 1,1 Nr. 17a Millander Au - Teich 1 1272 1299 2571 50,54 1,2 Nr. 18 Unterrichter-Bachl (22,45h) 2636 2722 5357 50,80 1,1 Nr. 19 Hofburg-Graben 805 807 1612 50,06 1,1 Nr. 20 Lido Brixen 4155 4247 8402 55,55 1,1 Nr. 21 Schrambach (9,20h) 6220 6279 12499 50,24 1,1 Nr. 22 Teis Beregnungsweiher (21,00h) 3972 4043 8015 50,45 1,3 Nr. 23 Ahr-Auen (23,20h) 1925 1942 3867 50,23 1,1

118

5 Kritische Betrachtung der getätigten Maßnahmen des Artenschutzprojektes und Bewertung des ökologischen Status des Gew ässers

Im folgenden Abschnitt werden wesentliche Lebensraumbedingungen der 23 untersuchten Gewässerabschnitte tabellarisch zusammengefasst und anschließend graphisch dargestellt.

Die Auflistungen beziehen sich auf die getätigten Besatzmaßnahmen und betreffen zum einen das Lebensstadium der Krebse, wobei zwischen adulten und juvenilen Tieren unterschieden wird, das Verhältnis zwischen Weibchen und Männchen bei den Adulttieren, die Anzahl der Besatztätigkeiten für das jeweilige Gewässer und die insgesamt ins Gewässer gesetzten Kreb- se. Den zweiten Schwerpunkt der Tabelle stellt die Einschätzung des ökologischen Zustandes des Einzugsgebiets, bzw. der unmittelbaren Umgebung des Gewässers dar und dessen Belas- tung durch anthropogene Eingriffe in den Naturraum. Des Weiteren wird die Gewässerbe- schaffenheit auf die strukturellen und morphologischen Konditionen einbezogen, wobei die Bewertung auf Grund der ökomorphologischen Erhebungen (siehe Anhang) von Fotos und eigenen Beobachtungen im Freiland erfolgte. Den dritten Abschnitt der Bewertung stellen die Maßnahmen des Artenschutzprojektes dar, die speziell die Berücksichtigung des Flusskrebs- aspektes beachten (genaue Auflistung der getätigten Maßnahmen finden sich im Text, ange- fügt an die Beschreibung des jeweiligen Gewässers). Auch wird angegeben, ob das Gewässer über einen besonderen Schutzstatus verfügt.

Die getätigten Besatzmaßnahmen wurden in den meisten Fällen Krebse verschiedener Alters- klassen durch einen oder mehrere Besatzaktionen ins Zielgewässer entlassen. Ausnahmen stellen der Laager Graben, der Pankrazer Stausee und die Schrambacher Lacke dar. Die ge- nannten Gewässer wurden alle einmalig mit ausschließlich adulten Krebsen besetzt. In den Abfluss des Raier Moos´ wurden lediglich Jungtiere eingesetzt. Bis auf den Teiser Bereg- nungsweiher und den Thermalbach Brennerbad, welche beide eine hohe Krebsdichte aufwei- sen, konnten in den einmalig mit Krebsen besetzten Gewässern keine positiven Krebsnach- weise erbracht werden. Die Besatzmaßnahmen bei denen nur eine Altersklasse (Adulte oder Juvenile) herangezogen wurde, erbrachten keinen nachweislichen, längerfristigen Erfolg.

119

Das Lido in Brixen stellt mit sieben Besätzen und 901 eingesetzten Krebsen verschiedener Altersklassen, das am öftesten besetzte Gewässer dar. Die Anzahl der insgesamt eingesetzten Krebsen reicht von 48 im Laager Graben bis hin zu 1.015 Krebsen im Raier Moos. Dass die Anzahl der Besatzkrebse nicht zwingend für einen Erfolg spricht, beweist das Raier Moos. Trotz der 1.015 eingesetzten Krebse konnte auch nach mehreren Kontrollen keine Tiere nach- gewiesen werden. Im Teiser Beregnungsweiher entwickelte sich aus nur 93 ausgebrachten Tieren im Jahr 2011, binnen weniger Jahre eine mehrere Tausend Individuen umfassende Po- pulation, die neben den autochthonen Gewässern des Krebusbaches, des Angelbaches, dem Buozzi- Graben und dem ebenfalls besetzten Thermalbach Brennerbad, zu den stärksten Po- pulationen Südtirols zählt.

Positiv auf die Entwicklung eines intakten Krebsbestandes wirken sich eine ausgeprägte Ufervegetation und eine vielseitige Gewässerstruktur, in Kombination mit einem weitgehend anthropogen unbelasteten Umland aus. Beispiele für morphologisch hochwertig ausgestattete Gewässer mit ausgeprägter Ufervegetation und stabilem Krebsvorkommen können der Hippolythbach, der Angelbach, der Thermalbach Brennerbad und das Lido in Brixen genannt werden. Dass eine erfolgreiche Flusskrebsansiedelung ein komplexes unterfangen darstellt, bei dem viele, z.T. unbekannte Faktoren Einfluss nehmen, können an einigen Beispielen ver- deutlicht werden. Der Laager Graben war historisch mit Krebsen besiedelt und weist eine facettenreiche Gewässerstruktur und üppige Ufervegetation auf, auch Räuber spielen keine Rolle. Dennoch konnten bei zweimaligen Kontrollgängen keine Krebse gesichtet werden. Auch die Analyse der Gewässergüte lässt auf keine problematischen Verunreinigungen schließen. Nicht auszuschließen sind punktuell auftretende Veränderungen des Gewässers, die den sensiblen Krebsen physiologische Probleme bereiten könnten, wie etwa die Anreicherung von giftigen Spritzmitteleinträgen im Gewässer, die durch die Besprühung der umliegenden Obstkurluren eingetragen werden könnten. Auch die periodisch auftretenden Pegelschwan- kungen des Pankrazer Stausees, die den Wasserstand binnen Stunden um mehrere Meter ver- ändern, könnten sich negativ auf die Population ausgewirkt haben. Ein weiter ungünstiger Faktor für eine Krebspopulation ist die hohe Dichte an Fressfeinden. Ein abwechslungsreicher Lebensraum, welcher den Krebsen in den jeweiligen Lebensabschnitten viele Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten bietet, schützt diese jedoch auch vor starkem Fraßdruck, wie das dicht mit Krebsen besiedelte Lido in Brixen beweist. Vorteilhaft wirkt sich der Biotopschutz des Gewässers und des Umlandes aus, da die Einflüsse des Menschen eingeschränkt werden.

120

Tab. 29: Zusammenfassung der getätigten Besatzmaßnahmen und Bewertung der Krebsgewässer.

Gewässer Besatzmaßnahmen Ökologischer Status des Gewässers Maßnahmen (0-3) s (0-3) s (Schulzet al.2002b) Angabenbeziehen sich aufAdulte AusgewogenesGeschlechter- verhältnis (3:1) w:m Besätze derAnzahl TiereInsgesamt besetzte (mind.100-200 Krebse;empfohlen et al.2002) nach REYNOLD (m) Meereshöheü.N.N (1.034alsRichtwert, m laut 1999) FÜREDER&MACHINO Ufer- der Ausbreitung der Status vegetation, Schutzsaume des bzw. im Umlandbewertung Einzugsgebiet- Belastunganthropogene durch NaturraumEingriffe den in Gewässerstruktur derBewertung (Ausprägungverschiedener Habitate, Rückzugsmöglichkeiten, Versteckeusw. BelastungRäuber durch Fraßdruck- und Verhältnisim zu den eingesetzten Krebsen undderGewässergröße (0-3) Biotop/Lebensraumschutz spezielle Wurden Maßnahmen Dohlenkrebses des Schutz zum durchgeführt? Mischung der Altersklassen der Mischung Adulte; Juvenile) (A= J= Gießbach Staben A+J 4:7 3 285 552 2 1 1 1 ü ü Hyppolith-Bachl / // / 670 3 0 3 0 ü Felixer-Weiher A+J 1:1 4 619 1604 3 0 3 1 ü Angelbach / // / 519 3 0 3 0 ü ü Buozzi-Graben / / / / 240 2 2 2 1 ü Krebsbach Kaltern / // / 350 2 2 1 0 ü Laag-Graben A 1:1 1 48 213 3 2 3 0 ü Krebusbach Unterfennberg / / / / 1020 2 1 2 0 ü ü Pankrazer Stausee A 1:1 1 200 804 2 2 2 2 Thermalbach Brennerbad A+J 1:1 1 480 1563 3 0 3 0 Altarm Mareiter Bach A+J 23:39 5 658 950 1 1 3 0 ü ü Graa-Weiher A+J 1:1 2 620 800 1 1 2 2 Raier-Moos A+J 6:5 3 1.015 835 3 0 2 1 ü Raier-Moos Abfluss J / 1 100 825 1 1 2 0 Flötscher-Weiher A+J 6:5 1 310 868 2 3 1 0 Feldthurner Löschweiher A+J 6:5 3 276 875 0 1 1 2 Millander Au A+J k.g.A. 3 592 560 3 1 2 1 ü ü Unterrichter- Bachl A+J k.g.A. 2 400 560 2 1 1 0 ü Hofburg-Graben A+J 9:14 2 161 569 0 1 0 1 Lido Brixen A+J 213:218 7 901 562 3 1 3 3 ü Schrambacher-Lacke A k.g.A. 1 200 536 3 2 2 2 ü Teis Beregnungsweiher A+J k.g.A. 1 93 960 1 1 3 0 121 Stegener Ahr-Auen A+J 1:2 1 512 825 2 0 1 1 ü (0 - keine; 1 - gering-mäßig; 2 - ausgeprägt; 3- stark) Eingesetzte Krebse

Die Anzahl der eingesetzten Krebse, die Zusammensetzung der Altersklassen und die Anzahl der Besatzmaßnahmen unterscheiden sich zwischen den einzelnen Gewässern z.T. deutlich. Im Laager Graben wurde mit einem einmaligen Besatz und einer Anzahl von 48 adulten Tie- ren die geringste Menge an Krebsen in ein Gewässer gegeben. Das Raier-Moos wurde durch mehrmalige Besatzaktionen mit insgesamt 1.015 Krebsen am stärksten besetzt. Dass eine ho- he Anzahl an Krebsen nicht zwangsläufig auch einen Erfolg verspricht, zeigt die folgende Grafik. Im Teiser Beregnungsweiher beispielsweise reichten 93 Krebse aus, um innerhalb von 3 Jahren eine starke Population von mehreren Tausend Tieren aufzubauen.

Tab. 30: Anzahl der gesamten Individuen, die auf die jeweiligen Gewässer verteilt wurden (siehe auch Tab. 4).

1100

ere 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Anzahl allerAnzahl eingesetzten Krebse (Aldult- und Jungti

Keine Krebse nachgewiesen Krebse nachgewiesen

122

Höhenlage der Krebsgewässer

Von den 23 kontrollierten Krebsgewässern befinden sich alle Gewässer, bis auf zwei (Ther- malbach Brennerbach und Felixer Weiher) unterhalb der in der Literatur (FÜRE- DER&MACHINO 1999) als annähernde, für Südtirol, stabile Grenze angegebenen 1.034 m Meereshöhe.

Die erfolgreiche Verbreitung des Krebsbestandes im Thermalbach Brennerbad auf einer Höhe von 1.563 m ist auf die ganzjährig temperierte Wassertemperatur, die auch im Winter nicht wesentlich unter 20° C fällt, zurückzuführen.

Auch der Felixer Weiher erreicht trotz seiner Höhenlage von 1.604 m sommerliche Tempera- turen über 20° C. Die Höhenlage dürfte bei diesem Gewässer deshalb nicht zwingend aus- schlaggebend für die negativen Nachweise sein.

Tab. 31: Höhenlage aller untersuchten Krebsgewässer. 1800

1600

1400

1200

1000

800

600 Meereshöhe (m) ü. N.N 400

200

0

Keine Krebse nachgewiesen Krebse nachgewiesen

123

Lebensraum und Umweltbedingungen

Eine Auswertung der Lebensraum- und Umweltbedingungen ergaben vier verschiedene Kate- gorien, die aus den Angaben der Kartierungen zusammengefasst sind (siehe Tab. 33). Details der Kartierung sind im Anhang (Tab. A) angeführt.

Tab. 32: Kategorien der Bewertung des Lebensraumes und des Umlandes der untersuchten Gewässer. Kategorie Erklärungen

In die Analyse einbezogen werden die Vegetation des Umlan- des (natürliche Zusammensetzung oder anthropogen bestimmt), die Bewirtschaftungsform (intensiv, extensiv), der Einsatz von Qualität des Umlandes Düngemitteln (Mist, Gülle) und Spritzmitteln (Herbizide und Pestizide) sowie der Grad der Verbauung des Naturraumes durch Siedlungen, Industrie und a ndere Infrastrukturen.

Berücksichtigt das Vorhandensein natürlicher Ufervegetation (Höhe und Breite, Anteil an der gesamten Uferlinie) in Bezug Qualität der Ufer - auf die vielfältige Gestaltung der Uferlinie, die nicht nur Nah- vegetat ion rung und Schutz bie tet, sondern auch die Funktion der Puffe r- zone bzw. natürlicher Barriere gegenüber schädlichen landwirt- schaftlichen und industriellen Einflüssen erfüllt.

Die Bewertung betrifft abiotische (Gesteinsgröße und Vertei- lung im G ewässer, Substrate am Untergrund) und biotische (Holzeinträge, Falllaub, Wasservegetation) Parameter sowie das Bewertung der Gewäs- Vorhandensein von verschiedenen Nischen, die in ihrer Gestal- sermorphologie tung differenziert ausgeprägt sein können und den Krebsen während de r aktiven Phasen (Aufenthalt und Nahrungssuche, Rivalitätskämpfe und Fortpflanzung) und ruhigen Phasen (Rückzug, Schutz und Überwinterung) genügend Raum bieten.

Die Analyse betrifft das Verhältnis zwischen der Anzahl, der Räuberstatus: Bewertung sich im bzw. um das Gewässer befindenden Räuber, in Bezug des Fraßdrucks durch auf die Gewässergröße und die Anzahl der ausgesetzten Krebse Feinde und deren Altersstadium.

124

Bewertung der Qualität des Umlandes

besiedelte Gewässer (n=12) nicht besiedelte Gewässer (n=11)

gut 3 gut 3

angemessen 7 angemessen 4

gering-mäßig 2 gering-mäßig 3

schlecht 0 schlecht 1

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Abb. 73a: Einteilung der Qualität des Umlandes der besiedelten Ge- Abb. 73b: Einteilung der Qualität des Umlandes der unbesiedelten wässer in vier Bewertungsstufen. Gewässer in vier Bewertungsstufen. Bewertung der Qualität der Ufervegetation

besiedelte Gewässer (n=12) nicht besiedelte Gewässer (n=11)

gut 5 gut 4

angemessen 3 angemessen 4

gering-mäßig 3 gering-mäßig 2

schlecht 1 schlecht 1

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Abb. 74a: Einteilung der Qualität der Ufervegetation der besiedelten Abb. 74b: Einteilung der Qualität der Ufervegetation der unbesiedelten 125 Gewässer in vier Bewertungsstufen. Gewässer in vier Bewertungsstufen. Bewertung der Gewässerstruktur

besiedelte Gewässer (n=12) nicht besiedelte Gewässer (n=11)

gut 5 gut 3

angemessen 4 angemessen 4

gering-mäßig 3 gering-mäßig 3

schlecht 0 schlecht 1

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Abb. 75a: Einteilung der Qualität der Gewässerstruktur der besiedelten Abb. 75b: Einteilung der Qualität der Gewässerstruktur der unbesie- Gewässer in vier Bewertungsstufen. delten Gewässer in vier Bewertungsstufen. Bewertung des Fraßdrucks von Seiten der Räuber

besiedelte Gewässer (n=12) nicht besiedelte Gewässer (n=11)

kein 6 kein 5

gering 3 gering 4

mäßig 2 mäßig 2

erheblich 1 erheblich 0

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Abb. 76a: Einteilung des räuberischen Fraßdrucks der besiedelten Abb. 76b: Einteilung des räuberischen Fraßdrucks der unbesiedelten 126 Gewässer in vier Bewertungsstufen. Gewässer in vier Bewertungsstufen. 6 Fa zit

Gezielte Schutzmaßnahmen und (Wieder-) Ansiedelungen des stark gefährdeten Dohlenkrebses ( Austropotamobius pallipes) fördern im Rahmen des „Artenschutz projektes Südtiroler Bachkrebs“ die Erhaltung der autochthonen Krebsart, welche durch anthropogen bedingte Lebensraumzerstörung und -verschmutzung bzw. durch die Einschleppung der Krebspest seit Ende des 19. Jh.s stark zurückgedrängt wurde.

Aus den getätigten Evaluationen an insgesamt 23 Gewässern lassen sich eine Vielzahl an komplex miteinander verflochtenen Parametern erkennen, die Krebsvorkommen begünstigen oder verhindern. Aus den Ergebnissen ersichtlich wird die Wichtigkeit eines intakten Lebens- raumes. Vom Menschen weitgehend unbeeinflusste Bäche und Stillgewässer weisen eine Vielzahl an unterschiedlichen Strukturen und Materialien, wie Gesteinen verschiedener Grö- ßen, Kies, Sediment, sowie Totholzeinlagerungen und Falllaubeinträge auf. Durch die vielfäl- tige Ausgestaltung des Gerinnes ändern sich auch die Fließgeschwindigkeit des Wassers und die Uferlinienstruktur. Naturbelassene oder naturnahe Gewässer bieten Pflanzen und Tieren abwechslungsreiche Lebensräume. Als Paradebeispiele für kaum durch den Menschen beein- flusste Gewässer können der Hippolythbach und der Angelbach genannt werden. Auf Grund der hohen Qualität der Lebensräume der beiden Bäche konnten sich autochthone Dohlenkrebse bis heute erfolgreich behaupten. Zusammen mit 3 weiteren Gewässern (Krebusbach, Krebsbach und Buozzi-Graben) stellen der Hippolythbach und der Angelbach die letzten Relikte der einst flächenhaft verbreiteten Dohlenkrebsgewässer dar. Strukturreiche und naturnahe Gewässer eignen sich somit auch vorzugsweise für einen Besatz mit Dohlenkrebsen. Als gut kann auch die Strukturierung der künstlich, aber naturnah geschaffe- nen Gewässersysteme, wie der renaturierte Mareiter Altarm, die als Sekundärbiotop angelegte Schrambacher Lacke und der Beregnungsweiher in Teis, eingestuft werden. Ein Negativbeistpiel für Strukturenvielfalt stellt der Graben der bischöflichen Hofburg in Brixen dar. Der Graben ist das strukturärmste unter den untersuchten Gewässern und wurde gänzlich durch den Menschen geschaffen. Es ist anzunehmen, dass die monotone Beschaffenheit als primäre Ursache für das Verschwinden der Besatzpopulation verantwortlich ist.

Natürliche Lebensräume, vor allem Auwaldgebiete mussten in der Vergangenheit intensiv bewirtschafteten Feldern und Obstkulturen weichen. Diese erstrecken sich vielfach bis ans Ufer des Gewässers und beeinflussen teils maßgeblich die Gewässerqualität. Der Dohlenkrebs 127 reagiert empfindlich auf Gewässerverschmutzungen. Chronisch schlechte Wasserqualität oder lokal auftretende, punktuelle Verschmutzungsereignisse, die durch den Eintrag landwirt- schaftlicher Düngemittel (Gülle und Mist) und Obstspritzmitteln (Herbizide und Pestizide) auftreten, schwächen Populationen oder führen zu deren Auslöschung. Da Obstkulturen im Umland dominieren und sich z.T. bis an die Ufer der Gewässer erstrecken, sind erhöhte Be- lastungen der Gewässerqualität durch Spritzmittel oder andere schädliche Einträge im Flötscher Weiher, in der Schrambacher Lacke und im Buozzi-Graben zu erwarten. Letzterer beheimatet dennoch eine intakte und stabile Dohlenkrebspopulation. Aufgrund der starken Wasserführung und Tiefe des Gewässers kann davon ausgegangen werden, dass das Gewässer nur geringfügig belastet wird und die Krebse die punktuell auftretenden schädlichen Einflüsse unbeschadet überstehen. Die Einflüsse des Obstanbaus scheinen sich auch beim Laager Gra- bens negativ auf die Wasserqualität auszuwirken und unterbinden vermutlich eine erfolgrei- che Bestandsentwicklung. Die Strukturenvielfalt und das Nahrungsangebot dürften für Dohlenkrebse geeignet sein, da der Graben historisch Krebse beheimatete und sich das Quellbachl in seiner Struktur kaum oder gar nicht veränderte. In den meisten Fällen steht der Ertrag der Obstbäume im Vordergrund, und die Wichtigkeit des Schutzes des Dohlenkrebses wird ignoriert. Im Falle des Kalterer Krebsbaches, der relikte Krebsvorkommen beheimatet, wurde jedoch ein Abkommen mit den Bauern vereinbart, im Areal des Baches vermindert Spritzmittel auszubringen.

Auch die unsachgemäße Bewirtschaftung der Gewässer stellt ein erhebliches Gefahrenpoten- tial für Dohlenkrebspopulationen dar. Maschinelle Entkrautungen und Sedimententnahmen des Gewässers belasten die Krebsbestände. Als Beispiel für die inadäquate Entfernung der Vegetation kann der Krebsbach in Kaltern genannt werden. Im Spätsommer wurde der Makrophytenbewuchs des Bachls radikal entfernt. Besonders bei diesem autochthonen Ge- wässer, welches ohnehin nur noch einen geringen Bestand an Krebsen beheimatet, können solche Aktionen den Bestand schnell negativ beeinflussen. Als Beispiel nachhaltiger Bewirt- schaftung kann der Gießbach in Staben genannt werden. Mitarbeiter des Arbeitskreises Fluss- krebse führen Sedimententnahmen und die Entfernung der Pflanzen schonend per Hand durch, um unnötigen Bestandseinbrüchen vorzubeugen.

Auch künstlich herbeigeführte Veränderungen des Wasserstandes durch Schwallbetrieb be- wirken ökologische Beeinträchtigungen des Lebensraumes. Die in Stauseen regelmäßig auf- tretende Fluktuation zwischen Schwall und Sunk stellt eine hydrologische Störung des Ge- wässersystems dar. Am Beispiel des Pankrazer Stausees kann sich der Pegelstand innerhalb

128 eines Tages um mehrere Meter verändern. Die erheblichen, systematischen Störungen des Sees erfordern eine schnelle Anpassung an die jeweiligen Bedingungen. Viele Organismen reagieren äußerst sensibel auf derartige Anforderungen. Auf Grund der Größe und der jeweils vorherrschenden Wasserstände kann beim Pankratzer Stausee keine eindeutige Bewertung des Bestandes erfolgen. Die Sachlage der Dohlenkrebspopulation bleibt vorerst unsicher.

Besonders in Stillgewässern wirkt sich die Belastung durch räuberische Tierarten problema- tisch auf die Krebsfauna aus. Dohlenkrebse sind in den verschiedenen Lebensphasen in unter- schiedlichem Maße dem Fraßdruck von Räubern ausgesetzt. Die größten Verluste treten im juvenilen Stadium auf, da neben Fischen und Vögeln und den eigenen Artgenossen auch räu- berische Libellen- und Käferlarven die Krebsbrut und jungen Krebse nicht verschmähen. Bei einem Besatz mit Krebsen sollte der Fraßdruck von Seiten der Räuber berücksichtigt werden. Das Beispiel des Lidos in Brixen beweist jedoch, dass sich auch in Gewässern mit einer ho- hen Anzahl an Räubern, wie dem Hecht und anderen Raubfischen, dem Eisvogel und Enten- vögeln, eine erfolgreiche Population etablieren kann. Um den einen positiven Bestand entwi- ckeln zu können, muss das Gewässer in struktureller Hinsicht vielfältig sein und genügend Schutz- und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Da der Aal mit seiner schlanken Körperform, dem äußerst sensiblen Geruchsinn und der nachtaktiven Lebensweise den Hauptfeind des Flusskrebses darstellt, sollte ein Einbringen ins Gewässer unbedingt vermieden werden. Um das Vordringen dieses gefährlichen Räubers zu verhindern, wurde im Krebsbach bei Kaltern vor Jahren eine künstliche Barriere eingesetzt. Auch die unverantwortliche Ausbringung von ortsfremden Fisch- und Krebsarten in heimische Gewässer kann sich für den Dohlenkrebs als problematisch erweisen. Auch in Südtirol wurden amerikanische Krebsarten, welche Hauptüberträger der Krebspest sind, in einige Gewässer eingebracht. So kommt der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) in drei Gewässern im Pustertal (Auenfischerbach bei Bruneck, Moosbachl und in einem Teich bei Dietenheim) und der Kamberkrebs ( Orconectes limosus) im Vahrner See vor. Um die wei- tere Verbreitung dieser Arten zu verhindern, werden neben den Kontrollen der Dohlenkrebsgewässer auch die genannten Gewässer allochthoner Arten überprüft.

Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, die im Artenschutzprojekt vorgeschlagenen Maß- nahmen auf ihren Erfolg hin zu überprüfen und die heutige Situation zu dokumentieren. Ins- gesamt lässt sich aus den Erhebungen der Schluss ziehen, dass sich im Bereich des Schutzes des heimischen Dohlenkrebses und der Sicherung dieser autochthonen Art in Südtirol viel getan hat. Neben dem Erhalt der letzten 5 relikten Bestände ist es nachweislich gelungen, in 129 mindestens 7 (aufgrund der unklaren Sachlage des Pankrazer Stausees, Raier Moos ‘ und Felixer Weihers) Gewässern Krebse anzusiedeln. Was die Umsetzung der Maßnahmen be- trifft, so konnte gezeigt werden, dass eine ökologische Optimierung der Gewässer und des Lebensraumes der Krebse angestrebt und effektiv umgesetzt wurde. Andererseits musste auch festgestellt werden, dass eine erfolgreiche Ansiedelung aufgrund komplexer Vernetzungen mehrerer Faktoren nicht in allen Gewässern die gewünschten Wirkungen mit sich brachten.

Um die einheimischen Dohlenkrebse auch zukünftig zu schützen und die autochthone Art zu bewahren, besteht auch weiterhin vordringlicher Handlungsbedarf. Es gilt geeignete Gewässer für Besatzmaßnahmen zu finden und drohende Gefahrenquellen zu eliminieren. Die Aufklä- rung der Bevölkerung, ein striktes Besatzverbot für fremde Arten und die weitere Ausführung spezieller Schutzmaßnahmen durch erfahrenes Fachpersonal sowie die Sicherung des autoch- thonen Genpools stehen weiterhin im Vordergrund und können Flusskrebspopulationen auch zukünftig sichern. Auch gezieltes Monitoring der Populationen stellt ein wichtiges Kontrollin- strument dar. Nicht außer Acht gelassen werden darf auch die Wichtigkeit der wissenschaftli- chen Arbeiten, die sich mit der Thematik beschäftigen und die Maßnahmen des Artenschut- zes, auf Studien beruhend, fundiert begründen.

130

7 Erarbeitung eines Schulprojekts zum Thema

Das Thema der vorliegenden Diplomarbeit: „Artenschutz Südtiroler Bachkrebs“ kann im U n- terricht in Schulen vielfältig eingesetzt werden und eignet sich besonders, um den Schü- lern/innen die Problematik des Artenschutzes näher zu bringen. Um Artenschutz effektiv zu fördern, muss eine breite Öffentlichkeit erreicht und sensibilisiert werden.

Viele verschiedene Tiere bewohnen heimische Fließgewässer. Schüler/innen lernen durch die Projektarbeit die Vielfältigkeit aquatischer Lebensräume kennen. Der Flusskrebs eignet sich besonders als Modellorganismus, da er wegen seiner vielen Anknüpfungspunkte auf verschie- dene Weisen im Unterricht einsetzbar ist.

Als Schwerpunkt für Projekte, welche einen generell ähnlichen, zum Thema passenden, Inhalt haben können, eignen sich z.B. folgende Titel:

- Lebensräume neu entdecken: das Ökosystem Gewässer und seine unbekannten Be- wohner - „Heimlicher Panzerträger“ Der Flusskrebs in heimischen Gewässern (in Anlehnung an den gleichnamigen Schulfilm zum Edelkrebs des SWR) - Gefährdung heimischer Fauna durch invasive Neozoa am Beispiel des heimischen Dohlenkrebses - Ökologie vs. Ökonomie: menschliche Eingriffe in das Ökosystem Fließgewässer, im Zusammenhang mit dem Rückgang des heimischen Dohlenkrebses - Aktiv werden für den Artenschutz: Der Erhalt des heimischen Dohlenkrebses als Bei- spiel für bedrohte Tierarten

Ziel des vorliegenden Schulprojektes ist es, die Schüler/innen auf die Problematik des Verlus- tes der Artenvielfalt aufmerksam zu machen. Das gemeinsame Erarbeiten der Schwerpunkte soll sie auf die Wichtigkeit des Arten- und damit verbundenen Lebensraumschutzes aufmerk- sam machen, ihr Denken und Handeln beeinflussen und sie zu nachhaltigem Verhalten an- spornen.

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Projektverlauf (für Schüler/innen der 2-3 Oberschule – 15/16 Jahre)

Zeit Inhalt/ Verlauf Material Ziel 1.+ 2. Stunde Einstieg ins Thema - Kopien zur Anatomie - Schüler/innen können wichtige Organe und Hinführung der Schüler/innen an die Thematik: und zur Form und Funk- Gliedmaßen auf Abbildungen erkennen und geschichtliche Informationen zur Flusskrebsverbrei- tion von Gliedmaßen deren Funktionen zuordnen tung, funktionelle Morphologie und Anatomie der - Overheadfo- Flusskrebse . lie/Overheadprojektor Einzelarbeit : Die Schüler/innen erhalten vorgefertigte K opien zur Anatomie und Morphologie der Flusskrebses (Ab- bildungen aus dem Internet von William J. Tietjen, Bellarmine University, Louisville, KY USA - selbstständig verändert, bzw. angepasst) . Um die Informationen sinngemäß zuordnen zu können, wird ein zusätzlicher Informationstext ausgeteilt (selbst erstellter, zusammengefasster Text zur Ana- tomie und Morphologie der Krebse nach PÖCKL 1998, HUXLEY 1881). Anschließend werden die Lerninhalte gemeinsam, mit Hilfe einer Overhead-

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folie, kontrolliert. 3.+ 4 Stunde Schüler/innen- zentrierter Unterricht - Computer - Schüler/innen können wichtige Informatio- Mit Hilfe verschiedener Medien werden in Grup- - Bücher nen zur vorgegebenen Thematik selbststän- penarbeiten Themenschwerpunkt e aus wissen- - Zeitschriften dig und in der Gruppe erarbeiten, sinng e- schaftlichen Quellen erarbeitet und in einem The- - Ausgewählte Papers zum mäß verschriftlichen und vorstellen senblatt festgehalten: Thema (auch in Eng- - Schüler/innen können Informationen auch - Lebensweise der Flusskrebse lisch, um das wissen- aus englischsprachiger Literatur entnehmen - Ansprüche an den Lebensraum schaftliche Arbeiten zu - Indigene und inv asive Krebsarten in heimi- fördern) schen Gewässern - Die Krebspest - Gefährdung heimischer Flusskrebsarten - Maßnahmen zum Schutz der heimischen Krebsfauna Die erarbeiteten Themen der „Expertengruppen“ werden dem Klassenplenum anschließend vorge- stellt. 4+5 Stunde Arbeiten im Freiland - Pflanzen bzw. Sträucher - Schüler/innen können gelernte, theoretische Anlegung eines Teiches oder Mitarbeit an Besiede- für die Bepflanzung der Inhalte verstehen und praktisch im Freiland lungsprojekten. Die Schüler/innen bemühen sich, Ufer (falls nötig) umsetzen. ausgewählte Gewässer auf ihre Tauglichkeit zu un- - Steine verschiedener - Schüler/innen können Protokollbögen

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tersuchen. Das Gewässer soll auf potentielle Gefah- Größen chronologisch sinngemäß und korrekt aus- renquellen hin überprüft werden und der Lebens- - Protokollbögen führen raum soll evtl. durch Bepflanzung eines Ufer- - Schreibwerkzeug schutzstreifens und durch die Einbringung von - Artenbestimmungsbuch Steinen oder künstlichen Unterschlüpfen revitalisie- - Kamera bzw. Fotohan- ren und optimiert werden. dys Die durchgeführten Tätigkeiten werden schriftlich in einem Protokoll und durch Fotos festg ehalten. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte in Zusammen- arbeit und Absprache mit den zuständigen Ä mtern ein Flusskrebsbesatz erfolgen. 6+7 Stunde Erstellung von Postern für eine Ausstellung - Computer - Schüler/innen können Informationen über- Die erarbeiteten Inhalte zu den Themenschwer- - Große Papierbögen sichtlich und signifikant darstellen. punkten der 3+4 Stunde, sowie die Tätigkeiten im Freiland werden informativ, übersichtlich und gra- phisch ansprechend auf einem großem Poster dar- gestellt (das evtl. auch professionell ausg edruckt werden kann). Für die Erstellung dieser, können Powerpoint Poster Templates herangezogen wer- den, um die Poster einheitlich und übersichtlich zu gestalten.

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8. Stunde Abschluss - Ausgearbeitete Plakate - Die Schüler/innen können erarbeitete In- Die Schüler/innen stellen ihr erarbeitetes Projekt formationen sachgemäß präsentieren anderen Klassen der Schule (oder auch Klassen - Die Schüler/innen können durch überze u- außerhalb der eigenen Schule) vor und erklären gende Argumente auf den Artenschutz anderen Schüler/innen die Wichtigkeit des Arten- aufmerksam machen und weitere Schü- und Lebensraumschutzes für den Erhalt der heimi- ler/innen bzw. andere Personen sensibilisie- sche n Biodiversität. ren.

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Anatomie des Flusskrebses

Flusskrebse sind die größten Vertreter der wirbellosen Tiere in unseren Binnengewässern und gehören zum Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda). Der Körper des Flusskrebses ist in 20 Segmente gegliedert und von einem schützenden, kalkimpregnierten Panzer umgeben. Er schützt den Krebs und die inneren Organe vor feindlichen Angriffen und Verletzungen und weist eine hohe Stabilität auf. Da Krebse den stützenden Panzer an der Körperaußenseite tra- gen, spricht man von einem Außenskelett oder Exoskelett. Dieses besteht aus einem großen, zusammengewachsenen Kopf-Brustteil (Carapax) und nicht miteinander verkalkten Segmen- ten des Hinterleibs (Abdomen), welche frei beweglich bleiben. Die Nackenfurche ist eine quer über den Carapax verlaufende Vertiefung und kennzeichnet den Übergang vom Kopf- zum Brustteil. Ist der Panzerkörper des Krebses erst einmal ausgehärtet, kann dieser nicht mehr mit dem Krebs mitwachsen und muss in periodischen Zeitabständen abgeworfen und erneuert werden.

Am Kopf des Krebses befinden sich ein langes und ein kurzes Antennenpaar. Mit den Anten- nenpaaren kann sich der Krebs in seiner Umgebung orientieren. Sie dienen als Tastorgane und lokalisieren zudem den Gleichgewichtssinn und Geschmacksinn. Die beweglichen, gestielten Facettenaugen ermöglichen dem Krebs eine nahezu 360° Sicht. Die Augen des Krebses sitzen an der Basis des Rostrums, welches den verlängerten Stirnbereich des Krebses darstellt. Die Kieferfüße im Kopfbereich kommen in mehreren Paaren vor und dienen vorwiegend der Nah- rungsaufnahme und der Filtration des Wassers. Auch durchsprudelt der Krebs mit ihnen das Wasser für die Sauerstoffaufnahme durch die Kiemen und schützt die darunter liegende Kie- menkammer. Insgesamt besitzt der Flusskrebs 10 Beinpaare, daher werden die Flusskrebse auch Zehnfußkrebse (Decapoda) genannt. Das erste und markanteste Beinpaar stellen die gro- ßen Scherenbeine dar. Sie sind vielfältig einsetzbar. Mit ihnen kann der Krebs nach Nahrung greifen, Feinde abwehren, Höhlen und Verstecke graben, sich bei schnellen Strömungen fest- halten und sein Gleichgewicht durch gezielte Bewegungen kontrollieren. Auch bei der Fort- pflanzung spielen die Scheren eine wichtige Rolle und helfen dem Männchen, das Weibchen fest zu halten und auf den Rücken zu drehen. Am Kopf-Brustteil befinden sich neben den Scherenbeinen vier weitere Laufbeinpaare. Die Beinpaare zwei und drei werden neben der Fortbewegung auch zum Zweck der Nahrungsaufnahme eingesetzt. Am Hinterleib befinden sich fünf Schwimmbeinpaare. Diese dienen dem Krebs aber nicht zur Fortbewegung. Um bei drohender Gefahr fliehen zu können, führt der Krebs eine schnelle, kräftige Bewegung mit dem Schwanzfächer aus. Der Schwanzfächer ist in Teile gegliedert und setzt sich aus drei Segmenten zusammen: dem letzten, After tragenden, zentral liegenden Telson und den zwei Uropoden.

Die meisten Organe der Krebse befinden sich im Vorderleib. Flusskrebse sind Kiemenatmer, können jedoch in feuchter Vegetation auch über kurze Zeitabschnitte an Land überleben. Der durch das Wasser aufgenommene Sauerstoff gelangt in ein offenes Blutgefäßsystem, das Herz befindet sich in der Rückenregion. Flusskrebse besitzen ein Strickleiternervensystem, welches sich an der Bauchseite über den gesamten Körper zieht. Unterhalb des Herzens befinden sich die inneren Geschlechtsorgane.

136

Benenne die Körperteile und trage die richtigen Begriffe in die Tabelle ein. Als Hilfestellung dient dir der Text „Anatomie des Flusskrebses“.

A B

C D

E F

G H

I J

K L

M N

137

Schau dir die Abbildung genau an und trage die richtigen Buchstaben in die Tabelle ein.

Dorsale (am Rücken gelegene) Verdauungsdrüse Abdominalarterie

Eierstock Herz

Kleines Antennenpaar Magen

Darm Telson

Speiseröhre Uropod

Rostrum Großes Antennenpaar

Ventraler (zur Vorderseite des Körpers Ventrale Abdominalarterie liegender) Nervenstrang

138

Protokoll zur Freilandtätigkeit

Vorname: Name: Klasse: Datum:

- Beschreibe detailliert die Struktur und ökologische Beschaffenheit des Gewässers und des Umlandes (Zusammensetzung des Bodensubstrats, Zustand des Uferbereichs, Ufervegetation, Vege- tation im Gewässer, Strömungsverhalten des Wassers, Nutzung des Umlandes, dominierende Pflanzen usw.)

- Skizziere im dafür vorgesehenen Kästchen den untersuchten Gewässerabschnitt mög- lichst realitätsnah! (Fotos können zusätzlich gemacht werden!) ______

139

- Liste die Kriterien, die für ein potentielles Krebsgewässer sprechen tabellarisch auf! Stelle sie möglichen Gefahrenquellen, die sich negativ auf Krebsbestände auswirken könnten, gegenüber!

Cpositive Aspekte Dnegative Aspekte

- Durch welche Maßnahmen könnte das Gewässer optimiert werden?

______

- Beschreibe die Verbesserungsmaßnahmen, die du durchführst, um das Gewässer zu optimieren! (Dokumentiere die Tätigkeiten durch „Vorher -Nachher“ -Fotos“)

Materialien: ______Durchführung: ______140

Beispiel eines Templates für die Erstellung eines Posters:

141

8 Literaturverzeichnis

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145

Anhang:

- Ökomorphologische Zustandserhebung - Erhebungsbogen

o Tabellen zur Auswertung der ökomorphologischen Erhebungen

- Raster zur Erhebung der morphometrischen Messungen

o Tabellen zur Auswertung der morphometrischen Messungen

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FLUSSKREBSERHEBUNG SÜDTIROL - ERHEBUNGSBOGEN

Gewässer:______Nr.: ______Gewässertyp: ______Bearbeiter: ______Bezirk: ______Datum: ______

Bewertung: -1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend Umland (0-3): Laubwald: Trockenrasen: Acker: Nadelwald: Grünland/Weide: Siedlung: Streuwiese: Moos: Industrie: Feuchteeinteilung (0-3): Naßfläche: Moor/Feuchtfl.: mäßig feucht: Trockenfl./Heide: Schutzstreifen/Ufervegetation: Breite (m): Beschattung (%): Gehölzsaum Anteil d. Uferlinie (%): Anteil d. Uferlänge (%): Höhe Gehölzsaum (m): 2 vorwieg. Holzarten: ______, ______0/1/2-seitig: Geschlossenheit (0-3): Gräser/Kraut (0-3): Schilf/Rohr (0-3): Blütenpfl. (0-3): Brennessel (0-3): Talneigung: eben-flach-geneigt-steil-abfallend (0-4): ______Wasserkörper: Betrachtete Länge (m): Mittl. Tiefe (m): Linienführung gestreckt (0-3): Mittl. Breite (m): Max. Tiefe (m): Linienführung bogig (0-3): Var. Breite: gering - mittel - groß Var. Tiefe: gering - mittel - groß Mäander (0-3): Substrate (0-3): Fels: Ton: Wurzeln: Steine: Schlamm: Algenaufwuchs: Kies: Torf: Pflanzen: Sand: Fallaub: domin. Pflanzenart: Schluff: Holz: sonst: Strukturelemente (0-3): Unterspülung: Insel: Faschine/Flechtzaun: Verrohrung-Länge (m): Abbruch: Felswand: Unverfugte Mauer: Verrohrung-Dm (m): Schräge: Wasserfall: Fugendichte Mauer: Wehr: Flachufer: Stromschnelle: Solplatte: Absturz (>15cm): Kolk: Deich: Solpflasterung: Sonst: Hydrologie: Strömungsbild (0 = laminar, 1 = heterogen, 2 = turbulent): Mittl. Strömung (cm/sec): Pegelschwankung (m): Wasserfarbe (0 = klar, 1 = trüb, 2 = huminig, 3 = huminig+trüb) Einbindung ins System: aus Stillwasser kommend (0/1): Höhe ü. N. N. (m): Seitenbäche oberhalb (Anzahl): Saprobienindex: Entfernung zur Quelle (km): Bestandsbewertung (-1=unbekannt, 0=ausgestorben, Barriere zum Hauptgewässer (0/1): 1=vermutlich ausgestorben, 2=Restbestand, 3=normal, 4=dicht, 5=besetzt): Belastungsindikator(en):______Bemer- kung(en):______147

Zusätzliche Angaben zur ökomorphologischen Zustandserhebung (Tab. A)

Umland: 18=Vogelkirsche ( Prunus avium ) 24= gewöhnlicher Blutweiderich ( Lythrum 19= Sträucher salicaria ) Anderes: 25= echtes Mädesüß ( Filipendula ulmaria ) Sonstiges: 26= Sibirische Schwertlilie ( Iris sibirica ) 1= Straße 27= Bärenklau ( Heracleum ) 2= Weg 1= Seggen ( Carex) 28= Kalmus ( Acorus calamus) 3=Tennisplatz 2= Binsen ( Juncus ) 29= gelbe Sumpfschwertlilie ( Iris 4=Fußballplatz 3= Sauerklee ( Oxalis acetosela ) pseudacorus) 5=Schotterwerk 4= Farn ( Dryopteris filix mas ) 5= Brombeere ( Rubus fructicosus ) Ufersaum: 6= Himbeere ( Rubus idaeus ) Substrat 7= Sumpfmoos ( Spaghnum ssp .) 1=Obstbäume 8= Efeu ( Hedera helix ) Dominierende Pflanzen/Sonstiges: 2= versch. Nadelgehölze 9= Moos 3= versch. Laubgehölze 10= Leberblümchen ( Hepatica nobilis ) 1= Brunnenkresse ( Nasturtium officinale ) 4= Fichte ( Picea abies) 11= Primel ( Primula ) 2= Wasserknöterich ( Persicaria amphibia ) 5= Lärche ( Larix decidua) 12= Schneeglöckchen ( Galanthus nivalis ) 3= Schilfrohr ( Phragmites australis ) 6= Linde ( Tilia ) 13= Drüsiges Springkraut ( Impatiens 4= Rohrkolben ( Typha latifolia) 7= Kastanie ( Castanea sativa ) glandulifera ) 5= Wasserminze ( Mentha aquatica ) 8= Hasel ( Corylus avellana ) 14= Zinnkraut (Equisetum arvense ) 6= Bachquellkraut ( Montia fontana ) 9= Weiden ( Salix ) 15= Bachnelkwurz (Geum rivale ) 7= Bachehrenpreis (Veronica beccabunga ) 10= Pappel ( Populus ) 16= Hopfen ( Humulus lupulus ) 8= Kalmus (Acorus calamus ) 11= Robinie ( Robinia pseudoacacia ) 17= Holunder ( Sambucus nigra ) 9= Igelkolben (Sparaganium erectum ) 12= Esche ( Fraxinus excelsior ) 18= Goldrute ( Solidago canadensis ) 10= Armleuchteralge (Chara globularis ) 13= Kastanie ( Castanea ) 19= Fieberklee ( Menyanthes trifolia ) 11= Teichrose (Nuphar lutea ) 14= Grauerle ( Alnus incana ) 20= Weißwurz ( Polygonatum multiflorum ) 12= Wasserschlauch (Utricularia vulgaris ) 15= Schwarzerle ( Alnus glutinosa ) 21= Rohrkolben ( Thypa latifolia ) 13= Tausendblatt ( Myriophyllum ) 16= Schwarzkiefer ( Pinus nigra ) 22= Igelkolben ( Sparaganium erectum ) 14= Seerose ( Nymphea alba ) 17= Birke ( Betula pendula ) 23= Gilbweiderich ( Lysimachia)

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Räuber: 10= Teichmolch ( Lissotriton vulgaris ) 11= Ringelnatter ( Natrix natrix ) 1= Schmerle ( Barbatula barbatula ) 12= Seefrosch ( Pelophylax ridibundus ) 2= Libellen ( Odonata ) 13= Laubfrosch ( Hyla alborea ) 3= Libellenlarven ( Odonata ) 14= Spitzhornschnecke ( Lymnaea stagnalis ) 4= Salmoniden 15= Wasserwanze ( Nepomorpha ) 5=Cypriniden 16= Teichmuschel ( Andonta cygnea ) 6=Mühlkoppe ( Cottus gobio ) 17= Erbsenmuschel ( Pisidium punctiferum ) 7= Bachforelle (Salmo trutta fario) 18= Kaulquappe 8=Flussbarsch ( Perca fluviatilis ) 19= Pferdeegel ( Haemopis sanguisuga ) 9= Karpfen ( Cyprinus carpio ) 20= Höckerschwan ( Cygnus olor ) 10= Graureiher ( Ardea cinerea ) 21= Gelbwangenschildkröte ( Trachemys 11= andere Vogelarten scripta scripta ) 12= Hecht ( Esox lucius ) 22= Rotwangenschildkröte ( Trachemis 13= Enten ( Anatidae ) scripta elegans ) 14= Eisvogel ( Alcedo atthis ) 23= Storch ( Ciconiidae

Andere Tiere:

1= Feuersalamander ( Salamandra salamandra 2= Erdkröte ( Bufo bufo ) 3= Rotfeder ( Scardinius erythrophthalmus ) 4= Grasfrosch ( Rana temporaria ) 5= Seeaibling ( Salvenius alpinus ) 6= Edelkrebs ( Astacus astacus ) 7= Elritze ( Phoxinus phoxinus ) 8=Dreistachliger Stichling ( Gasterosteus aculeatus ) 9= Köcherfliege ( Trichoptera )

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Tab. A. 1: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung - Umlandbewertung

Gewässername Protokollnr. Umland Laubwald Nadelwald Streu- Trocken- Grünland/ Moos Acker Siedlung Industrie Obst- anderes wiese rasen Weide wiesen (siehe zus. ********** Angaben, S. 145) Gießbach Staben 1 0 0 0 0 0 0 0 2 0 2 1 Hippolyth-Bachl 2 2 2 0 0 0 0 0 0 0 0 Felixer-Weiher 3 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 Angelbach 4 3 1 0 0 0 1 0 0 0 0 2 Buozzi-Graben 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 Krebsbach Kaltern 6 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 Laag-Graben 7 0 0 0 0 0 0 0 1 1 3 2 Krebusbach Unterfennberg 8 1 0 -1 0 3 0 0 1 0 0 Pankrazer Stausee 9 2 2 0 0 1 0 0 0 0 0 1; 2 Thermalbach Brennerbad 10 0 3 0 0 0 0 0 0 1 0 1; 2 Altarm Mareiter Bach 11 1 1 0 0 2 0 0 2 2 0 1; 2 Graa-Weiher 12 1 2 0 0 1 0 0 0 0 0 Raier-Moos 13 1 2 2 0 0 2 0 0 0 1 Raier-Moos Abfluss 14 1 3 0 0 1 1 0 0 0 2 Flötscher-Weiher 15 1 2 0 0 1 0 0 0 0 3 Feldthurner Löschweiher 16 0 0 0 0 3 0 0 2 0 0 Millander Au 17 1 0 1 0 1 0 0 0 0 2 Unterrichter- Bachl 18 3 2 0 0 1 0 0 0 0 1 2 Hofburg-Graben 19 0 0 0 0 0 0 0 3 0 1 1 Lido Brixen 20 2 1 0 0 0 0 0 2 0 0 1; 3; 4 Schrambacher Lacke 21 3 1 0 0 0 0 0 0 0 2 1; 2 Teis Beregnungsweiher 22 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 1; 4 Stegener Ahr-Auen 23 2 2 0 0 2 0 0 1 1 0 5

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

150

Tab. A. 2: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung - Feuchteeinteilung

Gewässername Protokollnr. Feuchteeinteilung Nassfläche Moor/Feuchtfläche mäßig feucht Trockenfläche/Heide

**** Gießbach Staben 1 0 0 1 1 Hippolyth-Bachl 2 1 1 2 0 Felixer-Weiher 3 0 0 1 2 Angelbach 4 0 0 2 0 Buozzi-Graben 5 0 0 1 0 Krebsbach Kaltern 6 0 0 2 0 Laag-Graben 7 0 0 2 1 Krebusbach Unterfennberg 8 1 0 2 0 Pankrazer Stausee 9 0 0 2 1 Thermalbach Brennerbad 10 0 0 2 0 Altarm Mareiter Bach 11 1 0 2 0 Graa-Weiher 12 0 0 2 0 Raier-Moos 13 1 2 2 1 Raier-Moos Abfluss 14 0 0 2 1 Flötscher-Weiher 15 0 0 2 0 Feldthurner Löschweiher 16 0 0 2 0 Millander Au 17 2 1 2 0 Unterrichter-Bachl 18 1 0 2 0 Hofburg-Graben 19 0 0 2 0 Lido Brixen 20 1 0 2 0 Schrambacher Lacke 21 0 0 2 0 Teis Beregnungsweiher 22 0 0 2 0 Stegener Ahr-Auen 23 1 2 2 0

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

151

Tab. A. 3: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Schutzstreifen/ Ufervegetation

Gewässername Protokollnr. Schutzstreifen/Ufervegetation Breite Anteil der 0/1/2-seitig Beschattung Höhe Gehölz- Geschlossenheit Gehölzsaum Anteil (m) Uferlänge (%) (%) saum (m) (0-3) a. d. Uferlinie (%)

Gießbach Staben 1 0,3 50 2 15 0 0 0 Hippolyth-Bachl 2 0 100 2 80 10 3 100 Felixer-Weiher 3 >0,3 80 2 0 10 2 50 Angelbach 4 0 100 2 90 10 3 90 Buozzi-Graben 5 0,4 50 2 5 0 0 0 Krebsbach Kaltern 6 0,5 60 2 90 0 0 0 Laag-Graben 7 0,8 100 2 100 3 0 100 Krebusbach Unterfennberg 8 1 70 2 80 0 0 0 Pankrazer Stausee 9 0,3 70 2 0 10 2 70 Thermalbach Brennerbad 10 1 90 2 80 5 0 10 Altarm Mareiter Bach 11 0,5 50 2 10 3 1 30 Graa-Weiher 12 0,3 40 2 0 0 0 0 Raier-Moos 13 >2 100 2 0 10 2 10 Raier-Moos Abfluss 14 0 40 0 90 10 2 80 Flötscher-Weiher 15 0,4 60 2 0 0 0 0 Feldthurner Löschweiher 16 0 0 0 0 0 0 0 Millander Au 17 >1 90 2 40 /0 0 0 Unterrichter-Bachl 18 0,3 60 2 80 15 3 90 Hofburg-Graben 19 0 0 0 0 0 0 0 Lido Brixen 20 1 90 2 5 10 2 50 Schrambacher Lacke 21 >1 90 2 10 10 2 80 Teis Beregnungsweiher 22 1 50 1 0 0 0 0 Stegener Ahr-Auen 23 >1 60 2 5 3 1 30

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

152

Tab. A. 4: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Schutzstreifen/Ufervegetation/Talneigung

Gewässername Protokollnr. Talneigung vorwiegende Gräser/Kraut Blütenpflanzen Schilf/Rohr Brennnessel Sonstiges 0= eben, 1= flach, Holzarten (siehe (siehe zus. 2= geneigt, 3= steil, zus. Angaben, S. 145) **** Angaben, S. 145) 4= abfallend Gießbach Staben 1 3 0 1 1 0 Hippolyth-Bachl 2 2; 3 2 0 0 0 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9 2 Felixer-Weiher 3 4; 5 2 0 1 0 1 Angelbach 4 6; 7 1 2 0 0 8; 9; 10; 11; 12 1 Buozzi-Graben 5 2 0 2 0 1 Krebsbach Kaltern 6 2 1 0 0 1; 2; 5; 13 1 Laag-Graben 7 9 3 0 2 2 1; 14 1 Krebusbach Unterfennberg 8 9; 10 2 2 2 1 1; 2; 14; 15 1 Pankrazer Stausee 9 4; 6; 7; 11 1 0 0 1 5; 6; 2 Thermalbach Brennerbad 10 12 2 0 0 0 1 Altarm Mareiter Bach 11 9 2 1 0 0 5; 16; 17; 18 1 Graa-Weiher 12 2 1 0 0 1; 2 0 Raier-Moos 13 3 2 0 3 1 2; 19 0 Raier-Moos Abfluss 14 7; 8; 10; 13 0 0 0 0 2 Flötscher-Weiher 15 2 0 2 0 1; 2; 0 Feldthurner Löschweiher 16 2 0 0 0 1 Millander Au 17 2 1 3 0 1; 2; 22: 23: 24: 25; 26 0 Unterrichter-Bachl 18 4; 9; 10; 11; 14 2 0 0 1 6; 13; 16; 18; 20; 27 1 Hofburg-Graben 19 0 0 0 0 0 Lido Brixen 20 4; 9; 13; 15; 16; 17 2 1 2 0 1; 21; 22; 28; 29 0 Schrambacher Lacke 21 9; 10; 15; 18 1 0 2 0 28 0 Teis Beregnungsweiher 22 2 0 2 0 1; 2 1 Stegener Ahr-Auen 23 9; 14; 17; 19 1 0 2 0 1

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

153

Tab. A. 5: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Wasserkörper

Gewässername Protokollnr. Wasserkörper Betrachtete mittlere Breite Variation Breite: mittlere maximale Variation Tiefe Linienführung Linienführung Mäander Länge (m) Breite (m) 0= gering, 1= mittel Tiefe (m) Tiefe (m) 1= gering, 2=mittel, gestreckt bogig 2= groß 3= groß * * * Gießbach Staben 1 150 1 0 0,3 0,4 0 3 0 0 Hippolyth-Bachl 2 50 0,5 1 0,1 0,4 1 1 2 2 Felixer-Weiher 3 300 130 0 1,5 3 0 0 0 0 Angelbach 4 200 1 1 0,15 0,4 1 1 2 0 Buozzi-Graben 5 500 2 0 1,2 1,5 0 3 0 0 Krebsbach Kaltern 6 150 0,3 0 0,1 / 0 3 0 0 Laag-Graben 7 100 1,2 1 0,4 0,8 1 3 1 0 Krebusbach Unterfennberg 8 300 0,6 0 0,15 0,25 0 3 0 0 Pankrazer Stausee 9 350 200 0 12 30 2 0 0 0 Thermalbach Brennerbad 10 150 1,5 1 0,8 1 0 3 0 0 Altarm Mareiter Bach 11 250 1,5 0 0,7 1,2 0 0 0 3 Graa-Weiher 12 58 35 0 1,2 1,8 1 0 0 0 Raier-Moos 13 180 50 0 3 6 1 0 0 0 Raier-Moos Abfluss 14 100 0,5 0 0,2 0,3 0 0 3 0 Flötscher-Weiher 15 150 50 1 1,3 2 1 0 0 0 Feldthurner Löschweiher 16 26 10 0 1,2 1,5 1 0 0 0 Millander Au 17 20 10 0 1,5 2 1 0 0 0 Unterrichter-Bachl 18 100 1 0 0,4 0,8 1 2 2 0 Hofburg-Graben 19 100 10 0 1,5 1,5 0 0 0 0 Lido Brixen 20 220 30 0 2 4 1 0 0 0 Schrambacher Lacke 21 60 30 0 1,5 3 1 0 0 0 Teis Beregnungsweiher 22 57 52 0 2 3 1 0 0 0 Stegener Ahr-Auen 23 45 20 0 1,2 1,8 1 0 0 0

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

154

Tab. A. 6: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Substrat des Wasserkörpers

Gewässername Protokollnr. Substrate Fels Steine Kies Sand Schluff Ton Schlamm Torf Fall- Holz Wurzeln Algen- Pflanzen dominante Sonstiges laub aufwuchs Pflanzen (siehe zus. ************* (siehe S. 145) Angaben, S. 145 Gießbach Staben 1 0 0 0 0 2 0 3 0 1 1 0 0 1 1 1 Hippolyth-Bachl 2 1 1 1 2 2 0 1 0 2 2 1 0 0 0 0 Felixer-Weiher 3 0 1 1 0 2 0 1 0 1 2 2 0 1 2; 3; 4 0 Angelbach 4 0 2 0 2 0 0 1 0 2 2 2 0 0 0 0 Buozzi-Graben 5 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 0 Krebsbach Kaltern 6 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 5; 6 Laag-Graben 7 0 2 2 1 0 0 0 0 1 1 1 1 3 3 1; 7 Krebusbach Unterfennberg 8 0 2 0 1 0 0 0 0 1 0 0 1 1 0 0 Pankrazer Stausee 9 1 3 1 2 0 0 1 0 0 1 1 0 0 0 0 Thermalbach Brennerbad 10 0 2 2 0 0 0 1 0 1 1 2 1 3 0 0 Altarm Mareiter Bach 11 0 2 1 1 0 0 1 0 2 1 1 2 0 0 0 Graa-Weiher 12 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 1 1 0 8 Raier-Moos 13 0 0 0 0 0 0 3 3 2 0 0 0 1 3; 4 0 Raier-Moos Abfluss 14 0 3 2 0 0 0 1 0 1 3 1 0 0 0 0 Flötscher-Weiher 15 0 1 0 1 2 0 1 0 0 0 0 0 1 4 0 Feldthurner Löschweiher 16 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Millander Au 17 0 0 1 0 0 2 2 0 0 0 0 1 2 3; 4; 9; 10 Unterrichter-Bachl 18 0 1 0 0 0 0 2 0 1 2 2 0 0 0 0 Hofburg-Graben 19 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 Lido Brixen 20 0 2 0 2 1 0 1 0 2 2 1 1 2 0 3; 4; 8; 11; 13 Schrambacher Lacke 21 0 0 3 0 0 0 1 0 1 0 1 0 2 3; 4 8; 14 Teis Beregnungsweiher 22 0 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 Stegener Ahr-Auen 23 0 1 1 0 1 0 2 0 2 1 2 1 0 0 0

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

155

Tab. A. 7: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: natürliche Strukturelemente

Gewässername Protokollnr. Strukturelemente Unterspülung Abbruch Schräge Flachufer Kolk Insel Felswand Wasserfall Strom- Deich schnelle ********** Gießbach Staben 1 1 3 1 0 0 0 0 0 0 0 Hippolyth-Bachl 2 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 Felixer-Weiher 3 1 0 0 2 0 1 0 0 0 0 Angelbach 4 1 1 1 3 2 0 0 0 0 0 Buozzi-Graben 5 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 Krebsbach Kaltern 6 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 Laag-Graben 7 2 0 1 0 2 0 0 0 0 0 Krebusbach Unterfennberg 8 0 0 1 2 0 0 0 0 0 0 Pankrazer Stausee 9 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 Thermalbach Brennerbad 10 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 Altarm Mareiter Bach 11 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 Graa-Weiher 12 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 Raier-Moos 13 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Raier-Moos Abfluss 14 0 0 1 2 1 0 0 0 0 0 Flötscher-Weiher 15 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Feldthurner Löschweiher 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Millander Au 17 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 Unterrichter-Bachl 18 1 0 0 1 2 0 0 0 0 0 Hofburg-Graben 19 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Lido Brixen 20 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 Schrambacher Lacke 21 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 Teis Beregnungsweiher 22 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 Stegener Ahr-Auen 23 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0

Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

156

Tab. A. 8: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: künstliche Strukturelemente

Gewässername Protokollnr. Faschine/ unverfugte fugendichte Sold- Sold- Verrohrung- Verrohrung- Wehr Absturz Sonstiges Flechtzaun Mauer Mauer platte pflasterung Länge (m) Durchmesser ( >15 cm) (siehe zus. * * * * * (m) * * Angaben S. 145) Gießbach Staben 1 1 2 1 0 0 30 0,3 1 0 0 Hippolyth-Bachl 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Felixer-Weiher 3 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 Angelbach 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Buozzi-Graben 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Krebsbach Kaltern 6 0 0 0 0 0 150 0,3 0 0 0 Laag-Graben 7 0 0 0 0 0 15 0,6 0 0 0 Krebusbach Unterfennberg 8 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 Pankrazer Stausee 9 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 Thermalbach Brennerbad 10 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 Altarm Mareiter Bach 11 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Graa-Weiher 12 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 Raier-Moos 13 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Raier-Moos Abfluss 14 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Flötscher-Weiher 15 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Feldthurner Löschweiher 16 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Millander Au 17 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Unterrichter-Bachl 18 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 Hofburg-Graben 19 0 2 2 0 0 0 0 0 0 0 Lido Brixen 20 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Schrambacher Lacke 21 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Teis Beregnungsweiher 22 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Stegener Ahr-Auen 23 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend 157

Tab. A. 9: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Hydrologie

Gewässername Protokollnr. Hydrologie Strömungsbild mittlere Pegel- 0= laminar, 1= heterogen, Strömung schwankungen (m) 2= turbulent, 3= Stillgewässer (cm/sec) Gießbach Staben 1 0 15 0,2 Hippolyth-Bachl 2 0 10 0 Felixer-Weiher 3 3 0 0 Angelbach 4 1 20 -1 Buozzi-Graben 5 0 0 0 Krebsbach Kaltern 6 0 15 -1 Laag-Graben 7 0 10 0 Krebusbach Unterfennberg 8 0 -1 -1 Pankrazer Stausee 9 3 0 < 5 Thermalbach Brennerbad 10 0 -1 0 Altarm Mareiter Bach 11 1 -1 0 Graa-Weiher 12 3 0 0,2 Raier-Moos 13 3 0 0 Raier-Moos Abfluss 14 2 -1 0 Flötscher-Weiher 15 3 0 0 Feldthurner Löschweiher 16 3 0 0 Millander Au 17 3 0 0 Unterrichter-Bachl 18 1 -1 0 Hofburg-Graben 19 3 0 0 Lido Brixen 20 3 0 0,5 Schrambacher Lacke 21 3 0 0 Teis Beregnungsweiher 22 3 0 0 Stegener Ahr-Auen 23 3 0 1

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

158

Tab. A. 10: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Einbindung ins System

Gewässername Protokollnr. Einbindung ins System Wasserfarbe aus Stillwasser Seitenbäche Entfernung Barriere zum Höhe 0= klar, 1= trüb, 2= huminig kommend oberhalb (Anzahl) zur Quelle Hauptgewässer ü.N.N (m) 3= huminig+ trüb 0= nein, 1= ja (km) * Gießbach Staben 1 0 0 0 -1 0 552 Hippolyth-Bachl 2 0 1 0 -1 0 670 Felixer-Weiher 3 1 0 0 0 0 1604 Angelbach 4 0 1 0 0,7 0 519 Buozzi-Graben 5 0 0 -1 -1 0 240 Krebsbach Kaltern 6 0 0 0 -1 0 350 Laag-Graben 7 0 0 0 -1 0 213 Krebusbach Unterfennberg 8 0 1 0 0 0 1020 Pankrazer Stausee 9 0 0 0 0 0 804 Thermalbach Brennerbad 10 0 0 0 -1 0 1563 Altarm Mareiter Bach 11 0 0 0 0 0 950 Graa-Weiher 12 3 0 0 -1 0 830 Raier-Moos 13 1 0 0 0 0 835 Raier-Moos Abfluss 14 0 1 0 0,15 0 825 Flötscher-Weiher 15 1 0 0 0 0 868 Feldthurner Löschweiher 16 1 0 0 0 0 875 Millander Au 17 1 0 0 0 0 560 Unterrichter-Bachl 18 0 0 0 -1 0 560 Hofburg-Graben 19 0 0 0 -1 0 569 Lido Brixen 20 3 0 0 0 0 562 Schrambacher Lacke 21 1 0 0 0 0 536 Teis Beregnungsweiher 22 0 0 0 0 0 960 Stegener Ahr-Auen 23 1 0 0 0 0 825

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

159

Tab. A. 11: Flusskrebserhebung Südtirol - Ökomorphologische Zustandserhebung: Bestandsbewertung/ Belastungsfaktoren / Begleitende Fauna

Gewässername Protokollnr. Bestandsbewertung Belastungsindikatoren andere Tiere (-1= unbekannt, 0= ausgestorben, 1= vermutlich Räuber ausgestorben, 2= Restbestand, 3= normal, (siehe zus. Angaben S. 146) (siehe zus. Angaben S. 146) 4= dicht 5= besetzt) Gießbach Staben 1 4; 5 1 Hippolyth-Bachl 2 4 1; 2; 3 Felixer-Weiher 3 1 2; 3; 4; 5 1; 2; 4; 24 Angelbach 4 4,5 2 Buozzi-Graben 5 4 4; 6 7 Krebsbach Kaltern 6 2 Laag-Graben 7 1, 5 7; 8; 9; 10 Krebusbach Unterfennberg 8 4,5 Pankrazer Stausee 9 (-1), 5 4; 7; 8 5; 6 Thermalbach Brennerbad 10 4; 5 Altarm Mareiter Bach 11 1,5 Graa-Weiher 12 3; 5 2; 3; 9 2; 11; 12 Raier-Moos 13 1,5 2; 3;5; 10 Raier-Moos Abfluss 14 1, 5 Flötscher-Weiher 15 0, 5 Feldthurner Löschweiher 16 3; 5 5 Millander Au 17 3; 5 2; 3; 10; 11 11; 12; 13; 14; 15; 16; 17; 18; 19 Unterrichter-Bachl 18 1,5 Hofburg-Graben 19 1, 5 7 20 Lido Brixen 20 4; 5 2; 3; 4; 5; 10; 12; 13; 14 21; 22 Schrambacher Lacke 21 1, 5 5; 10; 12; 14 12; 14; 15 Teis Beregnungsweiher 22 4; 5 Stegener Ahr-Auen 23 1, 5 2; 3; 10; 14 1; 2; 23

* Bewertung:

-1: wegen besonderer Gelände- oder Gewässerverhältnisse keine Bewertung möglich 0: nicht vorhanden 1: nur untergeordnet vorhanden 2: in bedeutender Häufigkeit vorhanden 3: sehr häufig bzw. dominierend

160

GE Geschlecht DOZ Dornenzahl SCHL Scherenlänge SCHB Scherenbreite SCHD Scherendicke SFL Scherenfingerlänge 161

Gießbach Staben 2. September: 30 Krebse in 30 min. Handfang auf 100 m gefangen

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Ve rletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 w 2 2 20,1 10,6 6,18 12,43 7,19 10,44 6,85 11,03 10,17 5,78 15, 08 16,57 17,32 15,59 16,01 19,72 40,15 16,26 10,69 9,13 71,09 11,2 32,75 2 w 1 1 35,06 14,72 9,51 19,35 12,15 15,74 8,22 15,98 14,54 7,26 20,73 23,59 25,21 22,92 20,58 26,93 54,57 20,3 16,28 12,79 95 ,2 33,2 41,27 3 w 1 1 9,38 3,56 2,78 6,37 3,49 4,53 3,06 6,82 5,88 2,77 7,26 7,7 1 8,1 6,62 8,11 7,93 22,62 7,19 6,37 5,05 41 1,8 19,06 4 m 1 1 39,46 14,15 9,27 21,21 13,37 15,37 7,55 17,26 15,98 7,18 19,03 21,76 23,49 21,86 19,67 18,27 45,94 15,91 17,51 11,88 9 0,62 31,5 45,29 Branchiobdellida 5 m 2 1 49,85 19,64 10,34 23,22 19,03 15,3 7,53 17,63 14,46 6,73 21,63 22,19 24,06 19,53 19,1 21,37 44,58 18,64 15,6 12,2 90,2 8 37,4 45,59 6 m 3 3 34,4 19,7 10 17,6 12,56 13,17 7,23 14,69 14,67 6,36 16,86 19,68 21,56 15,83 19,11 18,85 40,01 16,37 15,3 10,36 83,61 24 ,2 42,57 7 m 1 1 14,35 5,5 3,97 6,83 6,02 7,63 4,35 8,38 8,49 3,66 10,8 10, 69 10,35 8,81 10,02 10,17 24,29 7,66 7,78 5,19 44,63 3,3 21,31 8 m 1 1 19,83 8,69 5,45 10,64 8,18 10,56 4,68 11,69 9,82 4,12 12, 19 13,83 13,49 12,56 13 13,63 28,46 8,86 8,5 6,41 62,51 7,1 31, 79 Ch (l) verletzt, Branchiobdellida 9 w 2 2 27,56 12,44 6,05 13,36 8,74 12,48 7,04 15,54 14,09 6,7 18 ,21 21,02 21,94 15,64 18,49 22,04 45,98 19,04 14,8 11,17 88,4 19,9 42,28 Ch (l) fehlt, Branchiobdellida 10 w 1 1 24,24 5,92 3,72 7,69 5,66 9,83 4,66 8,92 8,48 4,02 9,97 1 1,66 11,18 11,39 12,39 10,94 25,77 10,48 9,28 7,93 53,56 4,3 2 5,98 11 w 2 2 26,38 11,77 7,45 16,56 9,05 11,9 5,78 14,78 13,87 7,54 1 6,98 20,09 21,68 19,91 18,63 24,64 40,94 18,83 15,84 10,36 80 ,41 19,6 40,13 12 m 1 1 33,96 15,94 10,14 18,76 13,76 13,25 6,94 15,12 13,08 7, 91 18,41 19,7 20,62 17,84 19,74 18,18 40,95 14,54 11,73 10,33 79,54 22,3 38,26 13 m 1 1 12,83 5,4 3,66 6,8 4,82 7,91 4,56 9,94 8,17 4,32 9,41 10, 91 10,19 9,34 11,9 10,57 26,6 8,96 8,89 6,18 50,05 3,3 22,76 14 m 2 2 49,18 22,63 13,08 24,98 16,27 15,21 9,13 18,98 19 7,16 2 2,43 25,51 26,63 22,66 23,3 22,84 50,02 20,43 16,04 13,9 99,0 7 42 50,9 Ch ( r) reg. 15 m 2 2 35,88 16,31 10,7 18,61 14,83 19,9 6,83 13,43 14,05 6,54 17,07 21,01 21,9 18,54 19,03 18,8 39,72 17,21 15,34 10,66 82, 03 25,2 40,92 16 m 2 2 46,36 20,33 13,18 22,44 16,64 17,62 9,51 18,02 12,3 6,1 1 19,32 23,4 23,5 18,97 2134 20,13 42,57 17,11 15,34 10,12 85, 16 34,5 43,78 Ch (r ) verkrüppelt 17 m 2 2 24,09 11,15 7,05 13,72 7,34 11,18 6,93 14,03 12,32 6,28 15 16,96 18,68 16,92 16,75 6,97 40,48 15,37 12,13 8,88 73,51 1 3,7 34,41 Branchiobdellida 18 m 1 1 35,62 16,56 10,83 18,97 13,04 15,17 6,41 15,4 13,68 7,2 17,93 20,47 21,26 19,87 20,36 18,8 41,37 15,86 13,73 10,38 85 ,02 26,2 44,02 19 w 1 1 25,94 12,15 7,35 14,78 8,34 13,66 6,38 13,71 12,47 6,77 18,63 19,63 19,7 18,36 17,01 22,28 45,4 18,55 13,03 11,48 79, 4 15,8 33,59 Ch (l) fehlt 20 w 1 1 10,25 4,81 3,34 5,86 4,76 6,26 4,03 6,52 5,42 3,3 8,69 9, 34 9,17 8,44 8,36 9,34 22,14 8,14 7,09 5,95 42,7 2,4 20,66 21 w 1 1 10,21 6,56 2,98 6,39 4,53 6,35 7,93 6,83 3,74 7,79 9,52 9 ,85 8,45 9,11 9,85 9,77 24,77 8,41 6,33 5,52 45,08 2,5 20,68 22 m 1 1 15,01 7,52 4,69 9,55 7 9,27 4,9 9,52 8,42 5,21 11,55 13,2 8 13,56 11,85 11,95 10,58 30,52 9,04 6,83 5,93 58,97 6,1 29,24 Cpx verletzt 23 w 1 1 9,88 3,65 3,03 5,56 3,93 6,77 4,36 6,71 6,58 3 8,34 8,62 9 ,09 8,17 10,08 10,19 22,26 9,1 7,03 4,33 40,95 2,5 20,28 24 w 1 1 11,05 5,98 3,59 7,06 4,33 6,98 4,88 9,57 8,11 4,93 10,48 11,5 11,16 10,86 11,7 11,44 28,2 8 8,85 6,27 51,52 4,1 23,73 25 w 2 2 11,9 5,54 2,63 7,5 3,5 7,49 5,27 9,31 7,46 10,53 11,22 11 ,43 9,76 10,94 10,67 10,07 26,29 9,08 8,37 4,93 49,09 3,6 23,9 5 26 w 1 1 13,66 5,33 3,56 7,99 5,17 7,66 4,61 9,65 7,83 4,36 9,19 1 0,21 10,48 8,77 10,21 10,46 23,69 9,31 7,44 6,52 49,25 3,1 24, 99 Branchiobdellida 27 m 1 1 16,25 7,08 4,92 8,24 6,13 9,02 3,76 9,06 8 4,95 10,54 12, 34 13,31 11,64 10,57 11,98 27,44 8,79 8,51 6,28 56,52 4,9 27,0 9 Branchiobdellida 28 m 2 2 14,59 6 4,19 7,64 5,87 8,66 5,54 10,81 7,28 4,69 11,88 12 ,41 12,06 9,96 10,83 11,9 26,73 10,83 9,21 6,75 52,6 5,3 24,57 Ch (r ) fehlt 29 m 1 1 10,58 4,02 2,6 4,41 4,13 5,86 2,98 7,07 6,22 2,45 7,75 8, 67 8,4 6,72 8,3 8,13 18,57 5,54 6,63 5,55 37,63 1,6 17,22 30 w 1 1 9,35 3,62 2,99 5,98 3,89 4,95 3,57 6,71 5,92 3,02 7,48 7, 75 7,78 8,21 6,39 7,59 20,79 7,58 6,42 5,33 43,02 1,9 21,92

162

Hippolythbach Naraun (Tisens) 7. Oktober: 30 Krebse in 15 min. Handfang zu zweit auf 30- 40 m gefangen

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Ve rletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 m 1 1 46,68 20,67 13,43 25,16 18,76 12,26 8,88 15,2 15,17 8,42 20,62 23,74 24,98 23,24 21,26 21,41 46,91 17,5 15,34 9,17 94, 66 42,7 46,34 Ant (r )verletzt 2 m 1 1 15,43 6,51 4,73 6,87 5,4 7,82 3,84 9,06 8,07 4,97 10,53 11 ,96 12,12 9,54 10,77 10,79 26,6 10,36 9,29 6,87 52,56 4,7 25,0 8 Branchiobdellida 3 m 2 2 11,24 4,19 2,92 6,82 4,08 6,77 4,41 9,76 7,62 3,79 9,43 10 ,77 10,64 8,18 10,46 10,25 25,39 9,68 7,89 6,47 47,24 3,3 23,3 4 4 m 1 1 13,25 5,77 2,88 5,47 4,63 7,63 5,9 7,75 7,2 4,28 9,35 9,99 10,47 8,64 10,63 10,01 23,03 8,86 8,03 6,18 47,99 3,4 23,46 5 m 1 1 12,3 5,65 3,95 6,7 4,62 5,11 4,49 7,11 6,75 3,68 8,07 9,7 9 ,93 8,16 9,93 9,37 22,3 7,08 6,63 5,3 41,83 3 21,81 6 w 2 2 30,15 13,82 7,6 17,3 10,13 12,96 7,48 16,01 13,82 5,84 18 ,8 21,12 22,3 18,76 18,87 24,13 50,21 17,67 17,1 12,39 91,92 2 3,4 41,77 Branchiobdellida 7 w 2 2 11,42 5,26 2,52 5,63 6,51 7,65 4,21 7,66 6,55 3,64 8,72 10 ,1 10,25 8,38 9,86 9,72 22,57 8,84 8,25 4,94 44,36 2,7 22,37 Br anchiobdellida 8 m 2 2 43,97 17,01 12,85 22,72 15,18 12,69 7,4 15,24 12,7 7,42 1 9,05 22,51 23,56 20,12 20,53 20,34 42,47 15,88 14,69 11,54 85 ,42 34,8 44,49 Branchiobdellida 9 m 2 2 21,54 10,33 6,91 11,74 7,09 9,73 6,29 13 9,78 5,49 13,17 1 5,8 16,07 14,31 14,77 15,25 28,62 11,71 11 8,2 62,62 10,8 32,6 Branchiobdellida 10 m 1 1 12,22 5,87 3,88 6,52 4,97 6,56 4,54 8,72 6,84 3,21 8,49 1 0,11 10,12 8,87 10,25 9,85 23,64 7,83 6,46 5,54 46,92 3 22,91 B ranchiobdellida 11 m 1 1 6,6 4,43 8,19 6,58 3,91 8,17 9,64 9,66 6,97 9,64 9,26 20,57 7,4 6 7,33 5,6 42,93 2,8 20,24 Ch fehlen 12 m 2 2 51,3 21,26 13,93 25,08 18,57 13,9 7,75 8,56 15,02 6,3 19 ,16 21,89 23,1 18,71 19,8 20,91 49,33 17,16 14,92 11,33 89,24 35,2 40,64 13 m 2 2 42,43 16,9 12,47 22,14 16,21 14,99 7,8 18 15,64 7,37 19, 23 22,33 23,96 20,82 19,98 21,64 49,73 16,95 14,54 10,48 97,5 34,9 47 14 m 1 1 11,79 5,53 3,89 6,62 5,68 7,76 4,08 7,46 7,05 3,93 9,57 1 0,35 10,73 9,26 10,14 10,14 23,29 7,33 9,11 5,85 47,32 3,3 22, 85 15 w 1 1 18,43 8,47 5,7 9,87 6,92 10,37 5,15 12,11 10,42 6,34 14, 39 16,13 16,73 15,81 15,47 18,72 33,97 13,35 13,23 8,77 69,42 10,6 34,34 16 w 1 1 12,23 5,62 2,17 6,91 4,03 6,87 2,5 7,11 6,41 3,2 8,44 10, 24 10,23 7,9 10,27 9,98 23,55 9,23 6,97 5,85 49,26 3,1 23,49 17 m 1 1 12,4 5,72 3,91 8,18 5,63 8,22 4,21 7,33 7,29 3,75 8,81 10 ,31 10,3 9,01 10,38 9,84 22,68 8,84 7,28 5,27 47,78 3,3 24,85 18 m 1 1 8,9 3,61 3,06 5,54 4,05 6,87 3,69 5,68 5,45 2,95 6,84 8,4 4 8,83 7,03 9,33 8,82 23,26 7 5,87 4,29 43,55 2,4 20,36 19 w 1 1 8,83 4,11 2,76 4,37 6,24 3,69 7,03 6,2 3,97 8,49 9,63 9,9 5 9,5 7,47 9,35 9,37 20,51 8,37 6,66 4,71 42,63 2,3 20,93 Ch (l ) verletzt 20 w 2 2 12,92 5,4 3,89 5,67 5,35 6,86 4,18 6,85 6,56 4,23 9,3 10, 1 10,76 9,26 11,1 10,4 24,38 7,28 9,27 6,11 48,27 3,4 22,92 21 w 2 2 8,91 4,4 2,65 4,99 2,88 5,28 5,14 9,22 8,09 4,36 8,86 9,7 8 10,56 9,74 10,1 8,76 25,64 9,85 8,52 5,94 49,95 2,4 23,33 22 m 1 1 12,26 4,96 3,3 6,68 4,27 6,61 4,78 6,72 5,92 3,67 8,63 9, 67 9,39 9 10,41 9,17 22,24 8,15 7,96 5,3 44,6 2,6 21,22 23 m 2 2 13 49 6,31 3,17 7,19 4,66 8,8 4,42 7,56 8 4,63 10,2 11,16 1 1,29 10,24 10,95 24,13 7,77 8,19 5,88 48,4 3,8 23,48 24 w 1 1 13,62 6,17 4,23 9,5 5,56 7,87 5,39 9,35 8,69 4,89 10,68 1 1,67 12,03 11,14 12,19 11,15 25,48 7,89 10,92 6,61 51,42 4,4 2 4,48 Branchiobdellida 25 m 2 2 14,77 5,78 4,24 6,83 5,21 7,47 4,6 6,56 6,88 4,05 9,71 11 ,12 11,22 10,15 10,88 10,88 26,84 7,81 9,48 6,46 52,22 4,2 25, 11 26 m 1 1 13,11 6,09 4,17 7,12 4,88 7,49 5,34 8,68 6,52 4,47 8,94 9 ,97 9,97 8,71 9,46 9,17 21,9 7,35 7,05 5,67 45,26 3,1 22,19 27 w 2 2 10,56 5,02 3,64 6,19 4,12 6,81 4,09 6,66 6,57 4,99 8,26 1 0,37 10,77 9,93 11,14 10,59 23,1 7,87 7,98 6,68 45,46 3,4 21,5 7 28 w 1 1 8,85 3,49 2,52 3,92 3,62 4,18 3,13 5,92 4,36 3,13 6,06 7, 11 6,84 6,75 7,49 7,35 18,1 5,03 6,09 4,02 34,87 1,2 15,17 29 m 1 1 10,81 5,02 3,21 6,05 5,02 6,87 3,92 7,26 6,38 3,27 9,42 9 ,94 9,83 9,21 10,02 9,85 20,91 7,36 9,02 5,32 45,88 3,1 23,82 30 w 2 2 12,78 6,06 3,01 7,23 4,39 7,21 2,59 7,61 6,99 3,42 9,07 1 0,52 10,8 8,17 10,65 10,09 25,61 10,7 7,93 6,26 52,13 3,7 26,1 3

163

Angelbach im Frühlingstal (Montiggl-Eppan) 2. September: 30 Krebse in 20 min. Handfang zu zweit auf 50 m gefangen. Insgesamt wurden 135 auf dem besiedelten Abschnitt gezählt.

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Ve rletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 w 1 1 22,99 9,21 6,19 11,8 7,35 11,12 6,7 13,1 11,03 5,51 14,29 15,22 17,19 14,52 14,1 18,26 31,52 13,82 10,46 8,73 62,9 10,2 33,87 2 m 2 2 41,22 18,6 12,06 22,39 13,27 15,93 8,15 15,72 14,87 6,98 19,51 23,28 23,9 18,15 20,49 20,71 42,54 16,77 13,63 10,49 88 ,42 30,3 44,46 3 w 1 1 18,28 8,44 5,08 10,2 7,5 8,8 6,91 12,55 10,8 5,4 13,68 15, 17 16,61 13 14,49 17,5 34,19 14,16 12,06 9,45 68,45 10,2 33,22 4 w 1 1 20,92 9,38 5,39 11,4 7,8 12,05 6,04 10,67 10,99 5,72 14,1 15,44 16,87 15,39 15,78 18,08 35,61 12,16 10,51 7,37 68,91 12 33,15 5 m 1 1 33,29 14,97 10 17,19 13,17 13,31 8,26 14,6 13,7 6,69 18,2 6 22,14 23,08 18,8 19,12 18,25 39,08 16,06 12,35 10,02 83,98 2 2,4 42,49 6 m 1 1 41,98 17,8 10,94 20,82 15,11 15,12 7,88 15,69 14,7 6,61 1 8,16 21,95 23,12 18,35 21,99 18,35 45,1 16,55 14,36 10,95 86, 86 29,9 43,38 7 m 1 1 34,5 13,15 9,1 18,57 12,86 14,17 6,84 13,96 13,18 9,37 18 ,13 19,36 21,84 17,77 18,91 18,64 42,76 15,21 12,33 9,71 82,8 3 22,1 41,11 8 w 3 3 24,56 11,49 7,77 9,31 11,29 13,39 7,79 11,88 11,08 7,25 1 8,83 19,02 21,93 17,46 20,11 21,22 39,27 17,72 12,31 9,99 77, 5 14,4 37,6 Ch (l) reg. 9 w 1 1 12,46 11,94 13,95 13,56 8,23 15,55 20,22 23,5 21,52 18,26 21, 14 38,82 16,49 12,6 10,82 76,28 18,3 38,2 Ch fehlen, Ant ve rkürzt 10 w 2 2 22,74 9,75 5,98 7,59 8,88 6,55 14,13 13,18 8,27 17 19,68 20,83 18,67 19,36 21,76 39,68 16,7 15,35 10,15 74,34 18,3 37, 14 SF (r ) verkrüppelt, RO 11 m 1 1 12,81 4,82 3,4 7,46 4,99 9,62 5,68 13,97 12,56 5,38 15,0 4 16,51 17,48 13,11 15,5 14,91 31,33 9,7 10,24 8,4 67,25 10,4 3 4,68 Ch reg. 12 m 1 1 21,66 9,42 6,24 12,07 7,69 9,84 5,91 11,12 9,85 5,38 13, 08 14,59 16,26 14,54 15,09 14,18 30,66 11,61 9,44 7,28 62,39 1 0,4 31,19 13 m 1 1 45,67 18,88 12,39 23,73 17,83 13,04 7,54 17,19 14,83 6, 71 19,29 23,62 24,95 18,91 22 21,2 45,62 16,14 14,91 9,52 91,9 5 37,7 45,62 14 m 2 2 30,76 13,31 9,04 18,44 12,14 11,02 7,01 13,4 11,63 5,95 16,66 19,05 20,01 15,65 18,28 17,92 38,82 13,84 10,4 8,33 78, 07 19,8 38,74 15 m 1 1 22,62 9,92 6,68 13,38 8,1 9,56 5,43 12,03 8,86 4,4 13,08 15,11 16,07 12,73 14,4 15 32,43 12,71 10,7 7,76 64,4 9,9 31,46 16 m 1 1 37,62 16,69 10,46 19,19 14,47 14,02 7,32 15,99 12,83 5, 94 17,87 20,96 21,66 17,95 19,99 18,57 41,7 13,05 13,32 10,29 82,16 23,2 40,98 Ch (l) reg. 17 m 2 2 34,45 14,54 9,84 17,99 10,95 12,16 6,48 15,84 11,17 6,3 6 16,74 19,64 21,06 18,31 18,3 16,8 35,84 12,95 11,14 8,42 76, 29 22,4 40,07 18 m 1 1 23,92 10,65 7,4 13,92 9,58 12,76 6,29 14,3 12,85 5,47 14 ,37 17,41 18,37 15,29 15,06 16,84 34,36 13,9 12,63 8,73 69,91 13,4 33,75 19 w 3 3 24,08 7,79 5 12,22 8,29 9,57 6,34 13,9 12,58 6,73 16,59 1 9,98 21,01 19,57 19,18 22,18 39,9 15,01 13,39 10,94 80,32 17, 7 38,98 20 w 2 2 22,39 10,61 6,15 11,64 8,4 11,11 5,72 11,64 11,52 6,65 1 5,42 18,19 18,94 14,6 17,53 18,11 35,8 14 11,57 8,93 72,1 11,1 34,93 21 w 1 1 18,67 7,83 7,81 9,51 5,15 10,09 6,53 10,26 9,7 6,74 15,6 17,31 17,13 14,34 15,72 18 33,77 13,84 11,32 10,58 68,08 10,6 33,39 22 w 1 1 28,13 12,05 5,09 15,46 10,47 14,46 7,25 16,21 14,13 6,7 7 17,87 21,46 22,85 19,77 20,47 24,04 42,52 20,34 14,04 10,48 85,13 13,7 43,34 23 w 2 2 28,47 13,87 6,93 16,16 10,87 12,54 6,7 14,97 13,7 7,28 1 6,97 20,76 21,86 19,05 19,7 22,69 41,73 13,8 12,98 11,75 85,2 5 20,1 40,94 24 w 2 2 24,73 11,63 7,12 13,69 9,27 10,25 6,7 13,2 13,19 6,65 15 ,87 19,32 21,06 15,85 19,11 20,66 37,95 15,83 12,98 9,23 79,9 9 18,5 39,74 25 w 1 1 21,58 11,46 7,59 14,6 9,62 14,76 6,92 15,03 12,04 6,38 1 5,35 18,66 19,84 15,18 17,87 20,04 38,79 15,72 13,85 9,6 78,2 8 15,3 37,95 26 m 1 1 27,17 11,59 7,61 13,93 9,52 11,6 7,04 10,52 5,96 14,64 1 7,13 17,18 12,63 13,97 16,63 16,23 32,52 13,81 11,64 9,71 67, 99 12,7 33,71 27 w 1 1 19,91 9,79 5,8 9,82 5,59 10,29 6,43 12,28 12,1 6,26 14,3 8 16,4 16,61 13,68 15,67 16,79 35,94 14,55 10,65 8,89 70,89 10 ,6 32,93 28 w 1 1 19,22 9,16 5,73 11,17 8,66 9,45 6,12 12,32 9,36 7,26 11, 58 15,62 16,65 14,69 14,49 16,52 35,42 17,73 11,72 8,71 68,6 1 0,1 34,14 Ch (l) verletzt 29 w 2 2 22,49 10,44 6,92 12,76 6,6 10,77 6,21 12,01 11,92 7,26 1 4,36 16,97 18,22 13,14 16,02 17,71 36,38 15,23 11,74 9,02 72, 55 12,3 34,83 30 m 2 2 25 10,82 7,19 14,07 9,65 10,78 6,98 12,35 9,96 5,8 13,36 15,4 16,02 13,26 15,87 14,76 31,83 11,79 11,17 8,34 62,13 9,6 30,42

164

Buozzi-Graben in Bozen 14. und 15. August: Weiß= Handfang (15 min), gelb= Reuse 1 (Mühlgraben), grün= Reuse 2 (unter dem Zufluss), rosa= Reuse 3 (Buozzi) Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CP L Verletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) H/1 m 2 2 40,48 16,66 11,63 80,94 13,2 13,93 8,31 15,61 14,35 14 ,15 20,21 21,51 23,57 19,93 20,74 21,08 43,8 18,94 15,13 11,7 93,85 33,8 48,66 H/2 w 2 2 32,74 13,25 6,97 15,95 10,33 13,85 9,69 13,64 16,18 8, 02 18,63 21,67 23,09 18,05 19,32 21,91 39,3 21,3 17,2 12,36 87 ,55 21,3 47,6 Ch (l) fe, 2+3 Schreitbein H/3 m 2 2 45,37 26,5 10,43 25,95 15,15 17,43 8,34 18,08 16,43 7, 39 21,34 23,83 34,65 20,34 22,9 22,31 40,18 18,73 15,53 12,11 89,75 38 50,2 H/4 m 1 1 49,52 19,55 12,87 24,5 13,55 18,58 8,86 17,3 16,82 7,6 5 20,96 23,15 25,66 17,47 21 26,67 41,93 19,49 16,51 12,7 90,6 2 37,41 47,89 H/5 m 2 2 45,31 18,85 12,78 35,65 16,16 16,66 8,48 16,32 14,85 7 ,6 20,9 24,28 25,35 22,52 24,58 21,44 40,2 19,58 15,4 12,68 88 ,83 40,9 47,43 H/6 m 1 1 46,51 18,06 12,07 27,07 17,33 15,68 7,5 18,24 13,96 7, 54 19,89 22,66 23,99 20,77 23,15 20,25 38,58 16,75 15,7 12,26 85,16 34 46,11 H/7 w 1 1 30,78 13,34 8,09 17,08 10,11 16,57 7,76 14,5 13,71 7,1 5 18,68 21,82 21,42 15,57 20,63 23,68 39,21 17,81 16,99 9,36 8 7,84 24,1 45,83 H/8 m 2 2 54,7 20,48 14,5 28,32 19,08 15,34 8,22 18,17 14,88 7,7 5 22,57 25,75 26,33 19,72 25,32 22,91 42,35 22,34 17,51 14,83 95,92 46,7 52,02 H/9 m 3 3 51,66 19,94 12,67 29,9 16,33 16,24 11,61 18,94 17,72 8 ,46 22,28 25,55 26,72 22,17 26,22 23,16 42,81 16,12 16,85 10, 82 98,21 39,1 53,87 Ch (r ), Ant. R H/10 m 1 1 40,6 15,8 10,66 19,21 16,91 16,01 8,33 17,75 16,16 7, 84 19,38 21,91 23,21 20,09 21,28 19,49 36,12 13,77 14,32 11,9 6 82,65 29,9 44,92 H/11 m 3 3 53,28 20,21 14,36 23,81 13,48 18,71 10,1 19,28 15,31 7,38 20,9 25,35 23,34 24,24 22,53 20,33 43,5 19,65 14,68 11,3 105,94 50,2 63,48 H/12 m 2 2 48,86 20,41 14,22 21,81 16,1 14,33 8,77 19,65 15,27 6 ,87 22,01 24,15 24,86 21,07 23,18 21,49 43,5 16,29 15,61 11,4 6 91,56 41,3 47,48 H/13 w 2 2 19,89 8,4 5,42 12,12 7,48 10,85 6,56 12,48 10,77 6,36 16,75 16,26 16,88 14,73 16,68 18,42 36,92 13,84 12,8 10,06 72 ,17 12,6 36,31 H/14 w 3 3 28,62 10,59 7,62 16,43 11,15 15,35 7,5 18,84 12,56 6, 38 18,15 20,4 20,18 16,27 19,77 20,91 40,31 16,96 16,78 11,6 8 7,5 18,5 48,39 H/15 m 1 0 42,19 19,1 12,81 27,5 16,45 18,94 8,95 16,07 15,37 7, 7 20,7 23,59 24,81 20,52 24,5 18,77 40,65 18,14 16,92 12,96 90 ,63 34,1 48,65 Ch (l) Ant (l+r) H/16 m 2 2 30,58 11,18 7,15 16,17 10,28 13,41 6,19 15,71 13,11 6 ,53 17,56 19,55 20,01 15,31 19,29 16,41 39,05 14,15 13,82 9,6 3 79,34 16,1 41,56 Ch (l) H/17 w 2 2 21,06 9,79 6,04 8,76 5,56 10,99 6,5 10,93 11,77 7,36 1 5,2 17,11 12,58 13,88 15,23 17,03 34,37 17,03 12,28 7,96 67,1 3 11,8 32,99 H/18 w 2 2 27,5 11,88 7,72 12,93 9,7 14,36 8,84 15,67 12,32 6,38 18,05 19,23 20,3 15,17 20,09 21,49 43,77 18,26 17,05 12,19 85 ,24 19,9 41,62 Ant (l+r) H/19 m 3 3 13,04 7,94 16,24 14,76 8,65 19,94 23,43 24,32 18,66 22,89 21, 86 42,51 13,86 17,26 12,11 91,31 23,1 48,52 Ch (l+r) Ant (l+r ) H/20 m 3 2 34,66 16,3 11,2 19,16 12,16 15,66 6,97 14,38 14,29 7, 03 20,21 21,77 22,62 16,5 20,24 18,88 40,97 15,33 13,89 11,87 85,51 28,1 43,86 H/21 m 2 0 36,38 16,28 9,63 17,96 16,01 15,71 7,16 15,51 13,21 6 ,66 17,99 20,22 20,67 14,22 19,29 15,13 43 14,8 13,51 8,31 84, 03 23,3 42,86 H/22 w 3 3 28,66 13,15 7,9 17,72 9,93 13,62 8,81 18,25 14,5 9,95 18,78 21,92 21,53 17,02 20,72 22,85 46,35 16,94 15,91 11,33 9 3,06 24,1 48,06 H/23 w 3 3 26,41 10,24 7,66 18,07 9,37 14,65 7,1 14,63 12,78 7,9 18,32 19,81 20,57 15,91 18,08 22,42 40,32 12,73 15,86 11,38 8 2,86 20,3 42 H/24 m 2 2 44,12 18,37 11,73 25,87 16,13 16,09 8,95 14,71 16,28 7,96 19,68 21,74 25,35 22,76 21,05 20,64 44,28 18,34 13,12 11 ,23 91,55 40,8 46,22 Ant (l) R1 /1 m 2 2 50,19 20,78 13,47 25,68 17,44 12,83 7,93 16,16 15,7 8 7,92 19,62 24,29 26,16 19,83 23,6 22,71 42,95 18,71 16,09 12 ,12 93,73 45,3 49,33 R1 /2 m 2 0 46,99 19,21 12,51 20,17 16,33 14,77 7,57 16,56 15,2 6,74 19,9 22,83 23,55 21,97 21,37 19,34 38,18 15,9 15,46 11,6 6 94,7 36,7 56,2 R1 /3 m 1 1 53,11 20,78 13,93 28,73 17,94 17,92 18,19 19,26 16, 09 6,74 21,52 24,34 25,85 20,23 23,47 21,81 37,42 19,78 15,9 1 2,78 84,56 46 47,82 R1 /4 m 1 1 40,5 17,56 11,45 20,72 14,12 16,48 7,28 15,04 14,77 7,57 19,12 23,36 23,61 16,55 20,57 21,12 40,03 18,81 15,74 13 ,01 87,1 32,8 46,37 R2 m 2 2 59,38 21,68 13,68 29,34 19,17 17,83 8,63 22,81 17,95 8 ,72 24,06 27,01 28,99 22,6 25,87 23,86 43,85 18,31 17,08 12,4 99,51 56,5 54,1 R3 /1 m 2 2 45,74 17,03 10,7 22,58 16,32 17,64 8,28 16,66 14,15 7,96 20,49 23,65 24,63 17,84 21,57 18,2 39,97 18,05 15,05 11, 54 85,78 30,8 46,5 Ch (l) R3/2 m 104,77 50,1 51,52 R3/3 m 98,4 41,6 48,59 R3/4 m 92,87 35,3 52,97 R3/5 m 102 42 53,5 Ch (r ), Ant. R R3/6 w 82,7 40,8 21,02 R3/7 w 95,63 31,3 53,3 R3/8 m 82,3 24 44,36 R3/9 m 102,09 47,8 53,11 R3/10 m 103,21 48,2 52,69 R3/11 m 98,24 40,9 49,63 R3/12 m 86,03 26,7 46,22 R3/13 m 95,3 48,4 53,91 R3/14 w 84,6 30 43,65 R3/15 w 82,81 17,2 40,25

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Krebusbach (Unterfennberg 19. September: 30 Krebse in 15 min. Handfang auf 30-50m gefangen. Zum Teil über 10 Krebse/m²

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Ve rletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 m 2 2 20,81 10,05 6,27 12,13 8,21 9,46 6,03 10,89 10,11 6,21 14 ,38 16,47 17,69 15,23 15,91 18,27 40,61 17,81 9,66 8,37 70 10, 7 32,31 2 m 2 2 48,97 14,73 9,61 21,22 18,43 10,21 5,77 13,97 12,31 7,32 13,26 17,59 17,02 16,31 16,47 17,08 25,36 8,35 11,85 10,2 78, 9 20,6 51,42 Ch (l ) verletzt 3 m 1 1 25,85 9,97 5,05 13,73 10,57 9,61 4,73 12,81 9,97 6,01 11, 51 14,39 16,27 12,87 14,73 14,6 24,18 7,32 10,26 9,27 67,4 9,8 42,12 4 w 1 1 12,61 5,09 4,12 6,77 6,03 8,92 3,89 7,21 4,2 3,86 10,71 11 ,66 11,89 10,21 11,23 11,91 22,09 8,71 8,26 5,47 49,3 5,1 28,6 1 5 w 1 1 21,3 8,75 5,43 12,38 8,76 12,21 7,08 11,45 12,33 6,61 15, 31 18,99 20,57 16,92 16,5 18,13 38,71 12,41 13,21 10,11 73,9 1 2,8 35,21 Ant (l ) verletzt 6 w 2 2 20,21 8,47 4,37 9,71 9,02 16,42 6,56 12,71 14,31 4,21 12, 81 14,36 13,44 12,36 15,27 16,57 23,21 8,31 10,36 8,56 64,81 8 ,2 30,46 7 m 2 2 33,32 12,36 8,31 19,21 10,03 12,87 5,92 16,73 11,81 5,77 17,01 16,03 17,37 15,41 14,71 15,7 39,91 15,03 12,81 9,27 77, 5 17,5 32,62 8 w 1 1 21,3 13,57 7,91 14,33 10,21 13,26 8,92 13,86 16,26 8,91 1 8,31 20,19 22,71 18,61 19,77 20,61 38,61 20,76 15,21 11,63 89 ,26 20,9 46,37 9 w 3 3 26,31 10,91 7,54 15,11 9,36 14,31 7,21 14,7 12,72 6,51 18 ,31 19,81 19,81 15,46 17,36 21,42 40,32 12,71 15,39 11,4 82,8 6 19,7 40,31 10 m 2 2 50,43 20,61 13,32 25,31 17,26 12,89 7,81 16,21 15,26 7, 99 21,51 24,35 26,03 22,83 22,61 21,19 43,72 18,13 16,37 12,0 7 95,03 48,2 51,28 11 m 1 1 26,27 10,43 7,12 14,96 8,71 13,66 5,49 13,81 12,21 5,71 15,36 18,29 19,46 16,37 17,75 16,42 39,22 14,67 11,83 10,97 8 2,7 16,2 42,17 Ch (r ) fehlt 12 w 2 2 25,38 10,46 7,16 16,42 7,89 13,26 7,91 15,37 12,09 7,19 16,39 19,06 20,71 17,93 17,01 23,49 42,11 18,59 13,44 10,53 8 9,21 17,1 46,18 13 m 1 1 21,3 7,43 4,82 10,9 7,54 10,57 6,27 10,43 10,05 6,39 12, 61 14,79 14,93 13,88 14,42 14,23 31,75 12,23 11,81 9,33 70,22 10,6 39,29 14 w 2 2 30,81 15,07 9,36 18,02 11,21 15,61 8,84 17,77 13,46 8,4 2 19,71 22,51 23,43 19,81 20,09 27,03 49,52 18,32 14,57 10,06 96,3 27,5 46,37 15 m 2 2 15,12 5,42 3,79 7,66 5,21 10,48 4,31 9,12 7,81 4,72 10,2 1 12,13 12,53 11,7 11,81 11,63 28,7 8,91 8,68 6,13 58,12 5,5 28 ,93 Ch (l) verletzt 16 m 2 2 14,37 7,57 4,76 9,42 7,31 9,54 4,86 9,33 8,56 5,41 11,36 13,91 13,45 10,96 12,03 12,76 23,72 7,42 6,47 5,96 47,33 4,6 2 2,96 17 w 1 1 10,49 5,02 2,83 6,52 4,67 7,69 4,57 7,22 6,83 3,91 8,43 1 0,01 11,21 9,07 10,17 9,56 27,05 7,99 6,32 5,23 42,55 2,9 15,6 3 18 m 3 3 19,92 7,46 4,98 10,23 7,87 8,21 5,03 11,2 9,81 4,99 12,0 5 13,97 15,06 13,73 13,47 12,91 36,81 10,93 10,55 6,21 63,59 8 ,1 27,16 19 w 2 2 24,81 10,61 6,33 13,46 9,01 10,93 6,37 10,59 9,73 4,79 1 2,81 15,67 17,98 16,28 16,43 19,25 38,91 15,67 10,36 9,51 73, 91 11 32,31 20 w 1 1 36,83 17,47 8,27 19,38 12,26 15,03 8,91 13,88 16,71 9,3 6 22,07 24,63 26,72 24,71 25,26 29,56 48,5 21,34 19,79 13,12 9 7,77 34,7 49,27 21 w 2 2 14,98 6,89 4,71 6,91 6,53 10,03 5,02 8,7 8,99 5,88 12,23 13,89 15,21 15,01 15,1 15,49 30,02 12,81 11,47 8,33 66,49 7,6 34,4 22 w 2 2 37,49 16,71 8,44 18,02 12,13 14,56 7,49 13,21 16,33 9,0 7 21,55 24,37 26,81 25,06 25,55 29,53 47,02 21,03 17,22 13,42 97,06 34,5 49,31 23 m 1 1 21,53 8,92 5,21 12,83 11,07 15,46 7,93 13,27 12,31 6,71 13,81 15,47 16,61 13,7 15,97 16,81 31,47 11,57 12,23 9,41 76, 31 11,7 45,71 24 m 2 2 40,31 16,92 10,72 20,19 13,17 15,47 8,21 14,56 14,28 6, 75 18,23 21,52 23,81 20,84 20,26 19,8 44,17 15,03 12,64 10,22 90,01 28,1 45,29 Ant (r ) 25 m 2 2 26,3 12,61 6,53 12,89 11,06 11,47 6,39 11,44 12,39 6,59 16,41 19,29 20,03 18,05 20,41 16,23 36,15 13,28 13,03 9,92 66 ,12 14,9 29 26 w 2 2 20,61 8,95 5,44 12,87 7,41 10,99 6,93 11,82 12,62 6,01 1 6,22 19,38 20,37 17,44 16,31 18,02 38,71 16 13,21 10,86 74,31 13,4 35,92 27 w 2 2 28,69 12,15 7,92 15,55 12,49 14,63 6,57 13,88 15,68 7,4 6 18,82 22,77 24,81 21,22 21,05 23,45 48,01 18,41 17,57 12,83 96,91 26,3 47,25 Ch (r ) verletzt 28 m 2 2 25,3 10,73 7,21 15,02 9,66 10,31 6,75 12,69 9,58 5,71 13 ,96 15,21 16,27 13,55 15,99 14,36 32,31 11,27 11,09 8,22 62,9 3 9,7 30,92 29 w 1 1 19,96 9,39 5,81 11,56 8,91 10,01 6,53 12,91 9,59 7,5 11, 91 15,92 16,73 14,51 14,27 16,19 35,96 17,24 11,67 8,6 70,02 1 0,2 34,79 30 m 3 3 42,23 19,01 12,71 22,76 13,46 16,01 8,46 15,9 15,02 7,0 7 19,73 23,49 24,05 20,33 20,98 20,81 43,59 16,92 13,17 10,81 92,6 31 48,55

166

Thermalbach Brennerbad 12./13. August: 10 Reusen: Gelb= Reuse 1,2,3 (Ausgang des Rohres), grün= Reuse 4 (10 m nach dem Ausgang des Rohres), violett= Reuse 7 (Mauer bei Durchfluss - rechts), rosa= Reuse 8 (nach dem Durchfluss)

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Ve rletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) R1/1 w 1 1 22,52 9,97 6,72 13,38 8,7 11,09 5,82 11,87 11,49 7,14 16 17,75 18,79 16,95 17,49 23,07 43,33 17,16 13,09 10,02 78,5 8 14,2 36,85 R1/2 w 2 2 23,09 10,47 6,97 13,71 8,46 12,73 7,04 14,2 12,03 6,2 1 16,21 18,82 20,48 17,71 18,71 22,47 43,99 18,85 15,66 10,53 83,39 17,2 38,19 R1/3 m 1 1 39,18 15,8 10,88 21,65 14,51 14,12 7,27 14,56 13,79 6 ,62 16,82 19,42 20,89 19,05 18,22 18,06 40,58 14,06 11,17 9,2 8 84,49 23,3 42,39 R1/4 w 1 1 27,34 11,64 7,35 15,07 8,68 12 7,46 16,53 13,5 6,74 17 ,85 20,26 21,88 19,43 20,54 19,41 48,57 19,54 14,86 11,4 94,1 5 21,6 44,46 R1/5 m 1 1 22,04 7,58 4,78 11,19 7,63 10,77 6,16 10,56 10,32 6,5 13,62 15,11 15,45 14,69 14,57 14,76 30,33 12,92 11,09 8,87 64 ,06 10 33,41 R2/1 m 1 1 34,38 15,14 10,31 22,03 14,3 14,7 6,47 15,66 13,44 7, 1 17,21 19,31 21,28 18,14 20,01 18,53 41,54 15,21 13,77 10,28 88,71 23,1 48,81 R2/2 m 1 1 26,96 12,01 7,28 14,7 10,61 12,68 6,51 14 10,95 5,78 1 6,4 17,88 19,53 16,51 16,9 16,3 29,51 12,28 9,86 8,19 65,17 15 35,99 R2/3 m 1 1 46,8 23,09 15,31 30,53 19,52 17,97 7,62 16,46 15,69 6 ,77 20,97 23,09 25,06 20,43 22,06 20,49 42,34 18,39 14,83 10, 92 86,61 44 43,68 R2/4 w 1 1 27,41 11,66 7,34 16,13 9,9 12,93 7,32 14,59 12,29 7,3 9 16,56 20,43 21,52 19,61 19,85 22,82 44,1 19,01 13,95 10,09 8 7,66 21,6 41,57 R2/5 m 1 1 53,57 22,69 13,81 31,84 19,22 17,16 9,13 18,74 17,92 8,73 22,7 25,96 29,28 22,1 25,42 22,9 50,64 18,92 16,82 13,19 103,66 54,6 52,5 R2/6 w 1 1 29,6 11,7 7,21 17,25 9,72 13,1 6,79 13,94 11,85 6,82 1 8,42 20,45 23,31 21,27 19,97 24,75 44,77 20,25 16,01 11,54 89 ,77 21,4 42,81 R2/7 w 1 1 26,65 9,17 5,23 13,45 7,27 14,01 7,33 13,44 10,91 6,6 8 18,43 20,44 21,69 19 18,32 24,59 42,7 19,61 13,5 11,1 82,71 2 0,3 38,94 R2/8 w 1 1 29,61 11,96 7,76 15,96 9,67 14,37 7,2 13,37 13,26 6,8 4 16,97 20,18 22,05 19,98 17,82 22,64 46,74 18,93 13,87 10,29 84,98 18,8 39,99 R2/9 m 1 1 23,11 9,56 6,01 14,45 6,76 12,28 5,82 11,77 11,39 6,1 9 15,19 17,06 17,69 17,77 16,42 19,31 40,1 16,7 11,5 10,18 76, 23 12,3 34,54 R2/10 w 2 2 27,94 10,7 6,72 17,81 8,5 16,3 7,05 15,33 12,03 6,3 1 8,84 19,57 21,36 18,68 18,6 25,1 46,51 19,36 13,93 10,8 90,04 19 42,05 R2/11 m 1 1 40,57 16,35 10,17 22,82 14 15,93 7,35 17,08 13,37 6, 21 18,7 21,33 23,19 18,92 20,67 20,2 41,26 18 13,74 11,08 87,8 2 27,3 46,4 R2/12 w 1 1 38,17 15,03 9,34 22,29 12,4 14,37 8,01 19,48 14,15 7 ,85 21,31 23,93 26,47 22,56 20,76 26,79 54,77 23,02 17,5 13,1 1 103,34 34,9 50,09 R2/13 w 1 1 20,11 8,92 5,58 13,17 7,73 11,19 5,65 12,81 11,22 6, 64 14,97 17,49 18,8 14,57 16,04 17,82 38,53 15,51 11,57 9,04 7 4,05 12,2 36,11 R2/14 m 1 1 31,2 12,16 7,91 16,47 10,87 12,85 5,98 14,5 10,99 6, 15 15,91 17,74 18,33 16,31 16,47 17,02 35,83 14,72 11,97 9 74, 51 15,8 37,96 R2/15 m 2 2 23,31 8,97 5,06 15,2 7,22 13,25 6,29 12,87 10,88 6,0 9 14,97 17,17 17,63 15,39 14,95 16,01 34,06 13,32 10 8,79 73,1 8 11,5 36,52 R2/16 m 2 2 33,52 11,74 7,41 18,35 11,95 13,34 6,5 14,75 11,7 5, 74 16,23 18,75 19,97 17,78 16,69 18,05 39,27 15 12,45 8,64 78, 07 15,3 39,39 Ch (r ) verletzt, Ant (r ) R2/17 w 3 3 27,37 11,03 7,1 16,78 7,93 13,01 7,68 15,03 13,42 7, 92 17,71 20,46 22,77 18,84 20,48 22,83 45,22 18,32 24,38 10,9 6 90,61 22 43,35 R2/18 w 1 1 24,24 11,27 6,64 15,03 7,36 13,53 7,37 15,95 12,08 6 ,49 16,89 19,77 20,77 17,9 19,75 20,3 45,51 18,85 12,29 10,65 86,42 19,4 40,85 R2/19 m 1 1 15,37 5,62 3,65 7,46 5,11 10,21 4,06 8,97 7,75 4,24 1 0,64 12,23 12,51 11,11 11,53 11,75 27,68 8,33 8,57 6,38 57,94 5,3 27,55 R2/20 m 1 1 28,32 11,45 7,15 16,17 9,67 13,25 7,64 15,63 12,85 5 ,54 16,53 19,38 18,94 18,91 18,39 18,41 40,1 15,6 11,98 10,09 81,22 16,8 40,8 R2/21 w 2 2 32,09 14,22 9,25 17,25 11 15,07 8,6 17,58 13,3 8,22 1 9,62 22,09 23,74 20,8 20,45 26,67 48,24 20,29 14,47 10,21 95, 9 27,1 45,26 R2/22 w 1 1 25,87 10,4 7,19 16,32 7,81 13,48 7,31 15,89 12 7,01 1 7,58 19,68 20,54 17,6 17,37 24,48 43,4 18,66 13,4 10,25 86,11 17,8 42,44 R2/23 w 2 2 26,67 10,65 6,42 15,47 9,5 13,19 6,71 14,61 13,07 6, 57 16,89 19,77 21,28 19,49 19,41 21,03 43,28 17,56 11,26 9,94 85,06 18,1 41,08 R2/24 w 1 1 25,32 10,13 6,53 15,4 8,35 13,3 6,88 14,36 13,01 7,1 9 17,19 19,55 21,29 17,47 19,67 23,23 46,17 17,3 13,04 10,71 8 7,12 19,4 40,14 R2/25 m 1 1 26,72 10,59 7,13 15,17 8,62 13,48 5,35 14,06 12,01 5 ,83 15,67 18,22 19,59 16,44 18 16,95 39,12 14,82 11,98 9,55 77 ,11 16 39,48 R2/26 w 86,95 21,9 40,99 R2/27 w 80,24 15,8 38,76 R2/28 m 75,25 14,8 37,52 R2/29 w 67,01 13,8 36,11 R2/30 w 83,94 18,1 38,89

167

R3/1 w 104,53 35 48,26 R3/2 w 108,6 41 51 R3/3 w 95,05 22,6 43,7 R3/4 w 101,75 30,7 46,53 R3/5 w 110,61 41,3 50,57 R3/6 m 101,38 48,4 50,56 Ch (r ) verletzt, Ant (r ) R3/7 m 102,39 52,9 52,74 Ch (r ) reg R3/8 w 110,2 41,8 52,17 R3/9 w 104,4 37 49,63 R3/10 m 70,35 11 37,6 R3/11 w 73,5 10,5 34,89 R3/12 m 87,64 25,9 44,94 R3/13 w 83,65 15,8 40,11 R4/1 m 86,26 18,5 42,11 R4/2 m 106 59,5 53,16 R4/3 w 105,81 43,6 51,61 R4/4 m 76,09 13,7 45,49 R4/5 m 85,78 23,1 42,67 R4/6 w 85,3 18,4 38,84 R4/7 w 87,07 17,9 40,2 Tel R4/8 w 85,3 19,7 40,61 R4/9 w 91,09 20,9 41,28 R4/10 m 81,24 19,9 41 R4/11 w 78,4 14,2 37,25 R4/12 m 78,65 20,6 40,4 R4/13 w 85,64 18,3 38,58 R4/14 m 77,19 15 40,69 R4/15 w 65,49 8,1 32,01 R4/16 m 76,21 16,5 37,35 R4/17 w 85,56 18,1 41,02 R4/18 w 77,51 13,8 41,02 R7/1 m 84,26 27,3 44,11 R7/2 w 86,11 21,2 44,68 R7/3 w 90,52 19,2 37,28 R7/4 m 70,87 12,3 34,35 R7/5 w 85,15 18,7 39,91 R7/6 w 75,03 13,2 33,02 R7/7 w 91,51 24,2 43,28 R7/8 m 93,51 33,1 48,59 R7/9 w 74,64 12,7 34,86 R7/10 w 85,96 18,5 40,84 R7/11 w 76,42 15,1 35,23

168

R8/1 w 84,59 16,3 38,99 R8/2 m 93,17 38,6 48,41 R8/3 m 83,64 20,1 40,88 R8/4 m 94,07 34,8 48,45 R8/5 w 110,03 36,1 51,1 R8/6 m 83,17 24,4 39,78 R8/7 w 105,66 37,1 50,1 R8/8 m 85,95 25,3 44,66 R8/9 w 84,54 18,7 39,22 R8/10 w 89,95 21,5 39,65 R8/11 m 88,79 24,8 44,79 R8/12 w 80,22 14,3 35,76 R8/13 m 79,55 18,1 38,43 R8/14 w 100,49 35,1 50,18 R8/15 m 79,35 19,7 40,69 R8/16 w 79,7 14,8 38,56 R8/17 w 83,83 18,1 39,8 R8/18 m 88,53 28,5 44,92 R8/19 m 81,02 23,7 40,24 R8/20 w 76,95 15,4 33,5 R8/21 w 83,91 19,7 39,02 R8/22 m 86,67 18,3 42,65 R8/23 w 88,1 17,1 44,26

169

Graa-Weiher Rodeneck 15. Juli: Handfang. Insgesamt 16 Krebse gesehen, 7 gefangen. 19./20. Juli: 9 Krebse bei nächtlichen Kontrollen gesehen + 4 Reusen: Reuse 1= 0, gelb= Reuse 2 (bei Holzsteg), grün= Reuse 3 (bei der unverfugten Steinmauer), rosa= Reuse 4 (Nähe der Ufervegetation, Seerosen)

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL V erletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 m 4 4 18,8 7,45 4,77 10,17 7,65 8,87 4,96 10,9 9,06 4,94 11,53 1 3,91 14,45 13,23 13,15 12,17 35,31 11,26 11,16 6,83 62,55 7,0 3 29,87 l. Ant (fe) 2 m 2 2 34,88 14,9 9,97 18,44 18,43 13,31 7,98 16,38 16,01 7,33 1 8,76 22,24 22,83 23,19 21,19 19,63 36,69 16,88 12,47 10,61 78 ,32 24,5 42,95 Branchiobdellida 3 m 2 2 17,19 8,66 5,64 11,76 6,94 8,78 6,47 8,11 9,07 5,68 14,94 14,93 15,9 13,18 13,66 13,11 30,72 11,22 11,24 7,88 58,24 8,3 29,03 4 m 2 2 12,13 5,42 3,52 6,73 4,37 6,99 3,58 6,57 6,54 4,34 8,92 10 ,23 10,75 10,2 11,23 9,82 22,3 6,17 7,62 5,76 45,2 3,1 20,73 5 m 2 2 13,79 4,97 3,22 7,93 5,48 7,25 5,27 8,66 8,9 4,37 10,35 12 ,96 13,21 12,11 12,84 12,17 27,36 9,76 9,66 7,35 53,86 5,3 25, 53 Branchiobdellida 6 m 2 2 14,26 7,14 4,07 9,62 6,99 8,99 4,12 7,91 8,91 4,43 11,47 1 2,21 13,17 11,75 14,56 12,02 26,48 8,79 8,35 6,95 51,1 5,2 25, 91 Branchiobdellida 7 w 2 2 10,23 4,22 2,91 6,83 4,91 7,46 4,45 7,63 6,89 3,8 8,83 10, 56 10,96 9 10,3 9,87 27,06 8,74 6,5 4,9 48,51 3 22,6 Branchiobde llida

R2/1 m 2 2 56,53 23,38 14,42 32,44 18,34 19,29 9,08 21,46 17,72 7,61 23,06 26,78 21,41 27,15 24,43 23,09 49,56 18,85 17,38 12 ,9 104,8 40,4 56,1 Ch (l) Branchiobdelida R2/2 m 1 1 21,05 8,87 4,89 11,08 7,82 12,14 5,48 11,79 10,42 6,4 3 13,38 15,76 16,38 13,18 15,69 14,42 35,35 12,84 10,74 9,22 6 7,79 10 31,57 Branchiobdelida R3/1 m 2 2 53,15 15,58 10,17 31,8 15,35 15,4 8,54 19 16,81 6,87 2 1,09 23,39 25,81 21,02 21,18 21,54 47 17,64 17,75 12,08 99,12 38 51,99 Branchiobdelida R4/1 m 2 2 28,44 10,93 7,57 14,98 9,38 11,05 6,19 14,42 11,94 6, 71 16,96 19,43 19,84 15,34 17,51 16,77 39,05 13,92 13,05 10,2 3 76,87 17,4 38,87 Branchiobdelida R4/2 m 3 2 30,37 13,2 8,66 17,73 11,3 13,23 6,1 15,99 12,65 6,63 16,83 19,58 20,02 16,13 18,13 17,57 39,63 16,24 12,15 6,59 79 ,19 18,2 40,45 Branchiobdelida R4/3 m 1 1 25,77 11,55 7,23 15,35 10,28 12,83 8,14 14,47 10,94 6 ,08 17,2 19,18 18,23 15,67 18,22 15,97 39,07 16,12 11,56 8,83 76,74 17,6 38,02 Branchiobdelida

170

Löschweiher Feldthurns 9. August: 6 Krebse gesehen, 4 durch Handfang entnommen. (Mehrmalige Fangversuche mit Reusen scheiterten)

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL V erletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 w 2 2 20,01 8,69 5,27 11,02 6,87 11,59 5,88 9,97 10,84 6,03 16, 61 17,05 18,11 15,27 16,11 17,19 30,99 14,87 10,19 9,25 65,14 9,4 32,9 Ch (l) fehlt 2 w 1 1 22,41 11,21 7,49 11,83 8,02 11,56 6,37 9,55 11,38 6,71 15 ,77 17,42 18,26 16,37 16,51 19,12 33,46 12,81 11,7 10,02 61,5 3 9,7 30,53 3 m 1 1 42,8 18,69 12,65 23,31 15,47 15,69 8,12 14,66 17,02 7,49 19,97 23,88 24,64 21,49 23,29 19,05 44,71 18,02 15,42 11,01 8 7,41 29,8 42,5 4 m 2 2 46,31 15,06 8,76 20,39 18,21 10,89 5,47 13,61 12,23 13,0 6 17,21 16,27 15,97 15,22 15,92 16,81 29,67 8,36 10,66 9,89 75 ,81 19,7 44,82 Ant ( r)

Millander Au 9. August: 6 Krebse durch Handfang entnommen. Insgesamt: 12 im zweiten Teich und einen Krebs im dritten Teich gesehen 22. August: 4 Reusen ausgelegt: Reuse 2 und Reuse 4 (keine Krebse), gelb= Reuse 1, grün= Reuse 3

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL V erletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) 1 m 2 2 38,38 15,41 11,42 17,63 13,25 13,7 7,04 16,03 14,29 7,12 17,82 22,67 24,56 22,52 22,12 19,44 47,7 17,12 13,4 11,4 91,0 8 28,6 44,46 Ch (r ) 2 m 2 2 32,05 14,31 9,26 17,25 11,46 13,34 6,44 12,69 14,28 5,39 17,77 20,13 23,28 20,5 18,89 16,77 38,64 18,66 14,51 11,01 82 ,92 22,8 41,86 3 w 2 2 18,66 7,09 4,39 10,79 6,19 10,66 5,55 9,88 10,62 5,24 14, 77 16,51 18,03 15,32 6,47 17,14 36,12 14,49 12,01 8,8 69,1 11, 2 34,62 4 m 1 1 66,4 28,1 15,51 39,33 24,32 20,22 8,46 20,46 21,2 9,61 25 ,14 27,58 30,69 26,12 24,35 25,67 55,84 21,35 17,23 13,36 114 ,77 87,3 61,37 Branchiobdellida 5 m 2 2 69,28 27,56 16,44 40,44 24,4 18,93 9,44 17,58 22,04 9,27 26,39 31,93 33,81 27,32 27,65 25,56 59,93 25,28 18,23 13 124, 5 87,9 63,26 Branchiobdellida 6 m 3 3 49,87 22,72 14,63 28,26 17,4 16,05 8,59 16,1 15,88 9,08 2 2,05 24,91 27,64 22,02 22,28 22,19 46,14 19,73 16,43 11,91 96 ,38 47,9 48,07 Cpx R1/1 m 1 1 62,65 29,18 17,69 36,33 22,15 20,18 9,55 22,44 18,31 8,42 24,9 27,67 29,71 24,98 24,68 23,23 53,55 21,29 15,91 13, 37 111,12 77,4 58,68 Branchiobdellida R1/2 m 1 1 66,98 28,77 17,72 36,27 25,55 20,3 9,37 23,23 20,62 7 ,99 24,61 27,13 29,44 22,81 23,94 24,66 56,08 18,83 16,45 13, 1 112,8 76,2 59,09 Branchiobdellida R1/3 m 3 3 41,54 16,01 10,08 23,54 14,8 15,74 8,1 16,15 16,01 6, 99 19,33 22,5 23,8 18,88 20,57 21,73 41,17 18,7 13,61 10,6 89, 61 32,2 47,43 Branchiobdellida R1/4 m 1 1 66,17 26,62 17,57 36,73 23,22 18,77 8,6 20,94 19,23 6 ,79 22,13 27,28 30,37 24,03 26,99 25,97 50,42 19,38 16,95 13, 47 108,73 75 56,95 Branchiobdellida R3/1 m 2 2 56,99 24,94 15,21 33,5 18,59 17,38 10,08 20,14 18,48 9,77 22,29 26,24 29,58 27,01 24,07 21,82 50,6 19,01 14,83 12, 18 104,2 58,5 55,06 Branchiobdellida R3/2 m 2 2 51,1 25,66 15,97 28,09 20,12 18,71 8,44 18,19 20,29 8 ,67 20,92 26,02 27,8 27,44 24,64 22,22 47,04 19,18 14,94 11,1 8 102,97 55,5 55,5 Ch (r ) R3/3 w 2 2 35,82 13,25 7,99 20,92 10,81 16,6 9,21 17,53 16,32 7, 4 21,1 25,47 25,87 21,04 21,91 30,61 54,68 23,41 17,15 13,27 1 08,41 35,1 53,53

171

Lido Brixen 30. Juli: 5 Reusen: Reuse 1: keine Krebse; gelb= Reuse 2 (freie Wasser), grün= Reuse 3 (Ufervegetation), violett= Reuse 4 (Ufervegetation), rosa= Reuse 5 (steiniger Uferbereich)

Nr. GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Ve rletzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) R2/1 m 1 1 36,24 15,86 10,71 19,14 15,36 11,3 6,82 15,5 12,86 7, 44 18,35 22,06 22,96 21,56 18,81 19,1 41,76 15,28 12,71 10,3 7 9,03 27 39,05 Branchiobdellida R3/1 m 2 2 56,48 22,47 14,63 30,17 18,84 16,63 8,1 15 16,26 8,11 22,14 24,52 28,52 23,05 24,34 23,49 54,07 19,25 17,67 13,3 10 6,33 53,2 51,15 Branchiobdellida R3/2 m 1 1 55,16 21,38 13,62 31,18 19,08 19,08 17,9 6,57 23,68 2 6,6 30,44 25,45 26,31 23,28 53,29 19,39 16,92 12,95 88,23 59, 3 35,23 Ro fehlt, Ch (l+r) verletzt R3/3 w 1 1 19,96 8,61 5,16 10,55 6,63 11,53 5,54 9,39 10,74 5,5 1 5,68 16,7 18,03 15,81 16,34 17,19 32,89 14,23 12,77 10,52 64, 31 8,8 30,45 R3/4 m 2 2 48,73 20,39 12,8 28,82 17,92 13,05 7,43 14,66 15,96 8 20,71 23,21 24,61 20,99 21,68 21,02 43,56 16,71 14,47 11,24 7 8,16 37,9 34,33 R3/5 w 1 1 22,39 10,96 7,78 11,9 6,61 9,8 11,36 6,42 15,56 17,18 18,76 16,97 16,71 19,7 32,64 13 12,27 9,34 62,88 18,8 54,88 13 ,8 44,5 R3/6 m 2 2 27,57 12,26 7,13 13,32 9,78 11,87 6,56 10,49 12,57 7, 18 17,7 18,48 20,31 18,16 19,66 16,9 36,77 14,57 13,09 9,9 74, 48 16,1 35,63 R4/1 w 1 1 37,57 16,64 8,13 19,04 12,06 14,86 7,23 13,58 16,09 9 21,43 24,58 26,93 24,25 26,93 24,25 25,27 29,57 48,04 19,19 6 9,11 34,4 44,1 Ch (l) verletzt R4/2 w 2 2 12,38 7,17 15,24 11,58 15,76 7,97 14,87 14,71 7,05 19 ,26 22,54 25,27 22,13 22,47 26,49 43,59 18,72 15,61 12 91,76 2 5 45,67 Ch (l) fe, Ch (r ) verletzt R4/3 m 2 2 36,73 17,44 11,35 19,3 12,94 15,88 7,8 16,21 17,12 7, 05 19,06 21,92 24,87 21,61 23,81 19,96 47,17 18,58 12,71 11,1 2 94,15 32,7 48,52 Ch (r ) verletzt R4/4 m 1 1 43,67 18,82 12,54 23,39 15,64 15,63 7,97 14,22 16,46 7,3 19,1 23,08 23,91 21,32 22,66 19,31 45,72 17,19 16,07 11,5 2 91,34 31,9 47,03 Ch (r ) verletzt R4/5 w 1 1 15,05 6,54 4,5 7,88 6,42 9,71 4,79 8,67 9,13 5,81 12,4 1 14,56 15,34 14,83 15,46 15,85 29,39 12,85 11,26 8,68 58,43 7 ,7 27,02 R5/1 w 2 2 34,7 14,64 8,89 17,36 12,27 15,11 7,1 14,58 13,76 6,5 4 18,36 21,52 23,81 21,59 23,99 22,15 47,23 19,55 13,88 10,58 88,27 24,8 42,07 Tel, Ch (reg) (r ) R5/2 m 1 1 19,37 8,01 5,57 10,17 7,17 11,47 4,48 8,87 9,46 4,86 1 2,1 14,33 14,86 13,42 15,76 13,13 28,99 11,81 10,2 7,95 56,67 7 29,69 Branch., Ch (reg) (r ) R5/3 w 2 2 24,8 10,19 5,99 13,64 8,27 11,57 6,34 10,47 9,88 4,54 13,6 15,62 17,93 16,09 16,6 19,76 28,82 15,6 10,56 9,3 62,13 1 1,3 31,66 Ch (reg) (r ) R5/4 m 1 1 29 12,03 8,23 13,12 9,04 12,07 6,97 11,61 10,57 5,23 1 4,61 17,44 18,38 15,97 17,09 15,85 36,49 12,5 11,14 9,02 71,4 2 14,3 35,22

172

Lido Brixen 2. August: 2 Reusen: gelb= Reuse 1 (im steinigen Uferbereich), grün= Reuse 2 (Ufervegetation)

R1/1 w 2 2 36,79 15,51 9,81 18,75 11,33 14,25 7,09 9,57 15,34 6, 4 21,43 25,05 28,51 26,02 24,71 29,19 47,43 19,11 17,84 12,27 86,39 38,7 38,68 Branchiobdellida R1/2 m 2 2 40,61 15,44 11,84 23,19 15,39 11,63 7,98 11,76 14,81 7,59 19,27 22,55 24,63 18,56 20,09 20,1 40,24 18,13 13,1 11,4 7 77,48 32 37,82 Ch (r ) verletzt R1/3 m 2 2 40,77 16,39 10,18 20,25 12,99 15,33 7,76 14,54 14,14 6,79 18,72 21,78 23,53 20,3 20,43 19,97 44,71 14,18 13,39 10, 82 89,88 28 42,41 R1/4 w 3 3 32,79 14,46 7,93 19,13 10,99 15,15 18,11 16,37 14,8 6 ,97 21,7 22,59 25,69 22,36 24,49 28,13 57,39 20,18 17,91 12,9 1 102,24 30,9 47,56 Ch (l) fe R1/5 w 1 1 16,11 14,95 9,42 20,92 11,33 14,56 8,49 15,1 14,14 5, 28 22,84 24,42 27,08 24,58 22,69 29,33 49,27 22,8 16,23 14,42 100,98 38,2 50,12 Ch (r ) verletzt R1/6 w 1 1 38,23 15,12 10,14 21,79 12,77 16,13 8,81 15,7 14,76 8 ,37 20,68 25,3 26,45 21,67 21,77 28,3 52,85 17,67 13,49 12,46 101,88 38,3 47,1 R1/7 m 1 1 54,24 18,96 12,68 34,54 20,25 20,82 9,24 19,49 18,23 7,43 22,92 25,76 28,91 25,88 28,12 25,64 56,39 21,13 17,17 13 ,67 114,86 49 56,36 Ch (l) fe, Ch (r ) verletzt R1/8 m 2 2 46,38 17,9 10,55 27,82 15,96 16,64 8,56 20,04 18,52 8 ,47 22,8 26,59 20,44 25,33 24,37 28,6 53,77 19,85 13,88 13,15 110,4 50 54,57 R1/9 m 2 2 29,85 13,75 8,85 14,51 10 12,18 7,22 13,24 12,28 7,21 16,04 19,09 23,17 20,01 16,91 19,17 37,99 14,85 12,81 9,12 75 ,99 19,5 36,95 R1/10 w 2 2 11,33 4,58 3,01 6,98 5,03 7,66 4,89 8,15 6,92 3,93 9, 05 10,89 11,27 10,01 10,62 11,17 28,33 8,89 6,79 4,99 51,73 17 ,5 23,56 R1/11 w 1 1 18,92 7,56 5,01 8,92 6,12 10,83 5,14 8,22 9,67 4,96 1 4,22 16,02 17,09 15,19 15,79 16,82 31,69 13,81 12,01 10 64,97 20,9 30,4 Branch., Ant (r ) R1/12 m 2 2 27,89 12,37 6,79 13,82 10,12 11,59 6,89 11,56 12,93 7,01 16,8 19,23 20,41 18,36 20,31 16,43 36,82 13,63 13,67 10, 35 72,41 17,2 36,2 Branch., Ch (l) verletzt R1/13 m 2 2 54,41 23,27 14,42 30,37 18,87 13,46 9,07 17,83 17,5 8 7,42 24,2 27,66 30,19 24,27 24,95 25,12 48,05 19,5 18,15 12, 8 99,87 59,4 49,25 R1/14 m 1 1 45 18,35 12,23 22,53 16,9 12,93 7,16 14,53 14,36 7,2 8 19,72 22,84 24,76 20,64 19,12 20,06 41,96 16,76 15,32 11,33 84,95 27,9 43 R1/15 w 1 1 17,29 6,43 4,36 7,83 5,61 13,55 7,69 18,78 14,84 8,3 1 22,17 25 27,48 21,26 21,22 28,3 53,51 22,23 17,99 13,31 105, 58 30,5 48,88 Ch (r ) fehlt, Ch (l) reg. R2/1 m 2 2 47,5 19,52 13,37 26,7 18,38 13,49 7,1 16,42 13,39 6, 36 20,72 23,3 19,63 18,32 19,57 40,71 43,11 17,05 15,11 10,29 88,83 29,08 42,44 R2/2 w 2 2 21,46 8,93 5,86 11,61 7,96 11,14 6,05 11,91 9,39 6,75 14,26 17,27 17,92 15,92 16,17 17,22 33,55 14,9 11,25 8,74 67, 17 11,9 32,12 Branchiobdellida R2/3 m 2 2 42,58 17,78 12,31 23,68 17,56 14,14 7,73 15,81 14,71 7,18 19,44 21,89 24,09 20,08 17,71 20,58 40,32 15,06 11,21 10 ,04 88,27 35,8 46,1 R2/4 m 2 2 26,82 10,34 6,64 14,41 9,25 13,67 6,33 14,46 10,38 6, 31 15,42 17,66 18,53 17,4 16,76 16,29 38,54 14,78 12,81 9,26 7 8,76 15,7 37,92 R2/5 m 2 2 33,14 12,47 8,12 16,76 12,56 7,67 4,29 13,04 10,01 5, 44 16,55 19,62 19,99 18,7 16,72 17,79 40,06 14,02 10,13 8,29 7 1,76 25,8 30,8 Abd R2/6 w 1 1 36,61 14,82 7,77 17,56 11,92 12,72 6,06 12,21 14,39 8 ,13 19,34 23,28 25,07 23,17 24,6 17,86 46,15 18,25 16,81 12,4 2 84,5 32,9 40,32 Branch., Ch (r ) reg R2/7 m 2 2 14,31 7,51 5,41 8,22 5,76 9,27 5,72 9,04 9,22 6,46 10, 15 12,33 12,79 12,46 12,92 10,84 25,73 8,66 10,02 7,65 50,26 4 ,3 26,82 R2/8 m 2 2 50,34 16,71 9,85 30,11 16,51 9,56 5,53 13,29 13,43 4, 23 20,21 23,97 27,24 20,4 20,87 22,53 42,66 15,26 14,39 9,21 8 3,65 55,2 38,49 Ch (r ) verletzt R2/9 m 2 2 24,27 9,46 5,82 13,87 8,89 9,02 4,56 12,46 8,72 6,23 1 1,75 13,94 16,22 13,15 15,45 14,67 25,2 6,79 11,21 7,81 57,27 8,9 31,35 R2/10 m 3 3 21,47 8,82 5,2 12,12 10,17 15,21 7,33 13,22 12,08 6, 29 13,28 15,41 16,73 13,52 15,78 18,95 31,42 11,2 12,09 9,24 7 5,33 11,2 42,89 Ant (l) R2/11 w 2 2 15,17 6,21 3,6 8,62 5,78 8,31 6,57 10,41 8,29 5,11 9, 85 9,97 12,36 9,02 11,89 10,62 18,72 7,06 9,17 6,28 47,71 4 28, 21 Branchiobdellida R2/12 w 2 2 17,68 8,26 5,02 9,37 6,92 13,7 4,67 13,91 8,56 3,42 9 ,88 12,79 14,83 12,03 12,94 11,49 32,51 15,13 12,22 5,06 70,2 9 9,8 38,25 R2/13 m 1 1 41,44 16,7 12,99 23,31 18,12 11,87 6,11 14,73 13,27 7,02 15,47 18,13 20,93 16,82 18,38 17,95 26,56 7,9 11,93 9,23 66,12 22,9 38,92 Ch (l) verletzt R2/14 m 2 2 21,73 10,12 5,83 19,26 14,92 10,33 5,93 13,63 10,26 6,11 13,81 16,71 18,99 15,36 16,89 15,92 21,88 9,27 10,63 9,1 5 59,01 14,6 36,31 R2/15 m 1 1 48,18 15,19 6,31 18,76 15,29 12,7 6,71 14,81 12,31 8 ,14 13,29 19,22 17,51 16,32 18,2 17,96 26,11 8,21 12,33 10,77 68,11 21,1 40,41

173

Beregnungsweiher Teis 6. August: Handfang an 3 verschiedenen Stellen: Stelle 1: große Steine; Stelle 2: Schilfbereich; Stelle 3: sandiger Grund

GE Doz Doz SCHL SCHB SCHD SFL HAL ROL ROB KOL ARL ARB KOB CFB CPB CEB CPD ABB ABL ABD TEL TEB TL GEW CPL Verle tzungen/Sonstiges links rechts (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (g) (mm) m 2 2 46,63 18,54 13,15 27,17 16,34 15,32 8,95 16,42 15,12 7,38 18,48 23,01 25,64 22,24 22,14 22,42 45,57 19,93 18,57 12,46 9 0,92 38,8 47,28 Branchiobdellida w 2 2 21,6 8,25 5,47 12,88 7,64 11,73 7,03 11,87 13 6,24 15,42 19 ,54 20,68 17,47 17 18,2 39,36 16,05 14,78 10,16 76,91 13,9 37, 88 Branchiobdellida m 2 2 44,05 19,14 12,72 26,05 15,92 15,61 7,48 14,28 16,1 8,86 1 8,63 22,73 26,29 23,31 20,91 21,98 47,08 18,05 15,99 12,59 95 ,39 39,4 47,82 Branchiobdellida m 1 1 43,32 18,54 12 25,7 17,48 15,06 7,47 18,54 16,23 7,54 22,9 5 24,35 27,03 20,74 21,9 21,37 46,14 17,37 18,33 12,84 96,59 3 7,8 49,66 Branchiobdellida w 2 2 28,37 12,25 7,76 15,47 12,31 14,87 6,84 13,6 15,34 7,31 18 ,75 23,11 14,9 21,3 21,08 23,94 48,54 18,07 19,81 12,83 94,8 2 6,1 44 Branchiobdellida m 2 2 30,5 15,78 10,58 19,92 13,45 13,49 8,02 16,78 18,74 7,87 2 0,88 25,35 23,58 23,14 23,78 22,33 49,19 17,8 17,81 13,22 101 ,31 40,1 50,81 Branchiobdellida m 1 1 20,31 9,15 6,47 10,29 7,91 12,36 5,42 9,26 9,98 5,02 5,12 1 3,44 14,95 14,27 15,92 14,09 25,13 12,81 10,43 8,89 59,53 8,4 32,92 Branch. Ch (l) verletzt m 2 2 56,41 21,97 14,52 29,61 18,81 15,39 8,22 14,02 15,91 8,13 22,31 23,62 28,33 23,54 23,91 24,12 52,97 23,17 19,02 17,33 9 4,5 52,1 43,37 Branchiobdellida m 2 2 47,32 21,99 13,81 25,67 19,83 14,03 8,9 17,31 16,47 9,81 2 2,71 23,9 25,79 25,03 23,1 22,87 48,52 18,91 17,32 16,26 95,3 2 44,5 46,31 Branchiobdellida m 2 2 43,21 17,09 12,47 21,59 15,03 12,11 7,53 16,29 12,81 7,63 7,45 19,22 23,81 21,2 20,19 20,25 43,4 16,2 16,83 12,11 87,12 34,9 42,1 Branchiobdellida

m 1 1 13,4 6,32 3,21 7,47 4,54 8,89 3,89 9,27 8,55 5,33 10,26 11, 31 10,57 11,39 11,7 9,54 27,62 7,91 8,43 5,61 56,91 3,9 28,41 B ranchiobdellida w 1 1 15,37 6,05 4,02 8,24 5,41 7,59 5,23 9,21 8,46 4,16 10,22 11 ,36 11,69 11,19 12,31 12,41 26,09 7,99 10,13 6,77 54,24 4,2 26 ,29 w 2 2 28,19 12,36 7,28 15,41 12,39 15,69 8,03 15,1 14,62 7,32 19 ,89 23,21 25,61 21,92 22,29 25,31 41,37 18,77 15,32 11,93 89, 66 24,6 46,83 Branchiobdellida m 1 1 18,13 7,57 5,89 10,72 8,06 11,66 4,19 8,73 9,21 5,03 12,27 14,06 14,27 13,89 15,21 13,26 26,79 10,84 10,25 8,09 54,83 6, 7 28,05 Branchiobdellida w 1 1 19,21 8,71 5,66 9,77 6,34 10,29 5,35 12,19 11,16 6,39 14,8 2 15,99 16,22 15,91 15,43 17,67 34,13 13,63 13,91 8,76 67,55 1 0,2 34,92 Branchiobdellida

m 2 2 30,21 13,47 9,21 13,81 9,91 12,97 6,58 12,33 11,08 6,67 15 ,03 18,29 18,99 16,21 18,22 16,39 37,8 13,21 12,07 9,36 76,31 16,7 37,59 Branch., Ant (r ) m 1 1 18,16 7,55 5,49 9,3 7,39 11,03 3,97 8,16 9,14 4,61 12,31 12 ,43 13,57 13,4 10,74 13,6 27,31 10,92 10,15 7,86 54,3 6,8 26,9 9 Branch. Ant (r ) verletzt w 2 2 31,9 14,16 8,02 18,29 11,03 12,81 8,28 17,06 13,99 6,19 19 ,22 21,97 12,79 18,71 18,99 25,26 42,81 17,06 17,21 12,3 85,7 5 24,2 44,77 Branch., Ant (r ) verletzt m 2 2 36,12 17,1 10,87 19,06 12,21 15,19 7,45 15,69 16,39 6,65 1 8,39 21,21 22,75 19,99 19,21 18,92 45,95 16,19 12,35 10,22 89 ,31 31 46,91 Branch., Ant (r ) verletzt w 1 1 25,26 11,83 6,41 13,99 9,81 12,06 7,32 11,44 10,28 5,03 14 ,23 16,31 18,09 16,81 16,49 20,23 40,51 15,89 11,26 10,02 75, 7 13,6 34,3 Ant (r ) fehlt m 2 2 42,11 17,55 11,81 22,14 14,7 14,67 7,02 14,06 15,24 6,92 1 8,7 21,85 22,49 21,13 22,06 18,32 43,25 15,36 15,02 11,73 88, 36 30,4 44,29 Branchiobdellida w 2 2 25,33 10,39 6,45 14,16 9,05 12,08 7,22 10,89 10,72 5 13,81 15,89 17,66 17,2 16,91 19,85 40,27 16,13 11,71 9,45 74,91 12, 9 32,91 Branchiobdellida

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Lebenslauf

Persönliche Daten

Gabriela Testor geboren am 26. 01. 1990 in Brixen wohnhaft in Rodeneck

Schulbildung

1996- 2001: Grundschule Rodeneck 2001- 2004: Mittelschule „Herz-Jesu- Institut “ in Mühlbach 2004-2009: Pädagogisches Gymnasium „Josef Gasser “ in Brixen

Universitätsausbildung

seit 2009: Leopold Franzens Universität Innsbruck Lehramt: Biologie und Umweltkunde Geographie und Wirtschaftskunde

2014: Beginn der Diplomarbeit

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