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Organ der Landsmannschafi Ostpreußen e. V. Jahrgang 22 / Folge 50 Hamburg 13, Parkallee 84 I 11. Dezember 1971 3 J 5524 C

Gestorben Reinhold Rehs ist tot in den Sielen ... Die Ostpreußen trauern um ihren verdienten Sprecher und den Anwalt ihres Rechts Zum Tode von Reinhold Rehs H. W. — Es war an einem nebelverhange• Hamburg — Der Sprecher unserer Lands• nen Novembertag — vor etwa 14 Tagen. Ich mannschaft, Reinhold Rehs, ist am Morgen hatte mich mit dem Sprecher auf dem Bahn• des 4. Dezember 1971 in im Alter von hof Altona verabredet, und wir fuhren durch den Nachmittagsverkehr Hamburgs zum 70 Jahren verstorben. Trotz seines ange• Flughafen Fuhlsbüttel. „Dann haben wir griffenen Gesundheitszustandes hatte er am ausreichend Zeit, über alles zu sprechen ..." 28. November einer einstimmig vorgetrage• Wie immer, wenn man mit Reinhold Rehs nen Bitte der Ostpreußischen Landesvertre• zusammen war. drehte sich das Gespräch um die Aufgabe, der er sich verschrieben tung entsprochen und sich bereiterklärt, hatte. Verschrieben mit Haut und Haaren das Amt des Sprechers der Landsmann• — denn trotz seiner schwer angeschlagenen schaft Ostpreußen vorerst weiter wahr• Gesundheit war er nicht bereit, kürzer zu zunehmen. treten. Als ob er die kurze Frist geahnt habe, die ihm gesetzt war, glaubte er, sich Die Landsmannschaft Ostpreußen hatte noch intensiver engagieren zu müssen. War• am Vortage die Verdienste von Reinhold nende Hinweise, sich zu schonen, schob er Rehs um die Landsmannschaft und um Ost• beiseite: „Aber Mannchen, wat denn — preußen durch Verleihung der höchsten einer muß es doch machen." Auszeichnung der Landsmannschaft Ost• Getreu dieser sich selbst auferlegten preußen, des Preußenschildes, gewürdigt. Pflicht war Reinhold Rehs unermüdlich Noch im Tagungslokal hatte Reinhold unterwegs: nach Hamburg zu seiner Lands• Rehs unmittelbar im Anschluß an sein mannschaft, nach Bonn zu der Studiengruppe Schlußwort an die Ostpreußische Landes• für Politik und Völkerrecht, der er gerade vertretung einen Herzanfall erlitten, der für die kommenden Monate besondere Be• seine sofortige Uberführung in ein Ham• deutung beimaß, und. wie an diesem Nach• burger Krankenhaus erforderlich machte. mittag, auf dem Wege zu seinen Landsleuten Eine vorübergehende Besserung machte es in Berlin, wo er den Abend dieses Tages möglich, ihn sein Heim auf dem Kieler mit einem alten Freund aus gemeinsamen Sternwartenweg aufsuchen zu lassen, wo er Königsberger Jugendjahren verbringen dann in der Frühe des Sonnabendmorgehs wollte. heimgegangen ist. Die zwei Stunden, die zu unserem Ge• spräch auf dem Flugplatz blieben, nutzte Reinhold Rehs gehörte von 1953 bis 19G9 er, um noch einmal seine Sorgen auszubrei• dem Deutschen an; von 1967 bis ten. Und diese waren nicht gering. Er er• 1969 war er Präsident des Bundes der Ver• kannte die Gefahren, die in der Abmachung triebenen, dessen Präsidium er bereits seit um Berlin lauern, und er mahnte, Parlamen• 1962 als Vizepräsident angehört hatte. Sein tarier und Öffentlichkeit immer wieder auf unermüdlicher Einsatz galt neben seiner die Gefahren hinzuweisen, die auf das Landsmannschaft der Studiengruppe für deutsche Volk zukommen können. „Wissen Politik und Völkerrecht beim Bund der Ver• Sie, ich werde das vielleicht nicht mehr er• triebenen, die er gegründet und deren leben, aber ich will alles tun. damit meine Vorsitz er bis zu seinem Tode inne hatte. Landsleute, die jünger sind, nicht einmal in einem kommunistischen Staat aufwachen Bereits Bundespräsident Heinrich Lübke werden." hatte dem profilierten Politiker Reinhold Rehs in Anerkennung seiner Verdienste das Reinhold Rehs verstarb am 4. Dezember in Kiel In solchen Gesprächen wurde die tiefe Große Verdienstkreuz des Verdienstordens Enttäuschung eines Mannes spürbar, der der Bundesrepublik Deutschland verliehen. nach dem Kriege geglaubt hatte, über die deutsche Sozialdemokratie seinem Volk die• nen zu können. Für ihn war es besonders tragisch, daß diese Partei nicht mehr für Recht und Selbstbestimmung eintrat, son• dern sich mit den „Realitäten" abfand, Die Opposition muß sich entscheiden den Weg Kurt Schumachers verlassend, für die Fata morgana einer vermeintlichen Ent• spannung unveräußerliche deutsche Positio• Darf Barzel die Protokolle einsehen? — Vor der Reise nach Moskau nen preisgebend.

Reinhold Rehs war keineswegs bequem Bonn — Offiziell wird zwar in Bonn verlaut- baden-württembergischen Landtagswahlen, der in der Regel auf die einstimmig gefaßten Grund• bart, daß das Kabinett die Einbringung der Rati• 24. April nächsten Jahres, in der Bonner Rech• satzbeschlüsse zur , den Beschluß vom — er war vielmehr unbequem: vor allem fizierungsgesetze zu den Ostverträgen in Bun• nung eine gewichtige Rolle. Bis dahin sollen 20. Mai 1970 verwiesen, der für die Lauen und für die Faulen. Er, der desrat und Bundestag noch nicht terminiert hat. die Verträge .vom Tisch" sein. * die Vorwegnahme materieller Grenzregelun• sich selbst nicht schonte und dessen innerer Diskret ist jedoch zu erfahren, daß sie Ende Ob diese komplizierte Rechnung aufgeht, wird gen „vor einer friedensvertraglichen Rege• Motor keinen Leerlauf kannte, mochte auch des Jahres oder Anfang nächsten Jahres ein• weitgehnd vom Verhalten der Opposition, wird lung ablehnt" sowie auf den Antrag der andere nicht in ihrem Eiler um die gemein• geleitet werden wird. Die Gesetze würden dann von der Frage abhängen, ob sie sich aller ge• Fraktion vom 4. Dezember 1970, wonach same Sache erlahmen sehen. vom Bundesrat im ersten Durchgang nach Weih• gebenen verfassungsrechtlichen Möglichkeiten gleichfalls nachten, am 11. Februar, und anschließend vom in dieser Sache bedient, ob die Ratifizierungs• * die »endgültige Festlegung der deutschen Er hat sich in der Tat an der ihm gesetz• Bundestag behandelt, werden. Dafür spricht prozedur kurzfristig oder ob sie langwierig von- Grenzen nur im Zusammenhang mit einer ten Aulgabe verzehrt. Selbst als nach einem auch der sonstige Terminkalender der Bundes• staaten geht. Für den Fall der Einschaltung des friedensvertraglichen Regelung für ganz Herzinfarkt seine physische Leistungskraft regierung in außenpolitischen Fragen und man Bundesrates ist jedenfalls im sogenannten Deutschland auf der Grundlage des Selbst• mehr als strapaziert war, gönnte er sich bestimmungsrechts geschehen darf". darf annehmen, daß diese Termine von Scheel „Schneeballsystem" mit einem langwierigen keine Ruhepause. So gibt es eigentlich auch erneut bei seinen Gesprächsverhandlungen in Prozeß zu rechnen. Eineinhalb Jahre nach Unter- Bekanntlich stehen Moskau und Warschau auf last keinen Tag, an dem er nicht mit der ziechnung des Moskauer, ein Jahr nach Unter• Moskau abgestimmt worden sind. dem Standpunkt, daß die Oder-Neiße-Frage mit Redaktion des Ostpreußenblattes wenig• zeichnung des Warschauer Vertrages sieht die der Anerkennung des Status quo in den Ver• stens im Telefonat die politische Lage ana• Der Kreml drängt bekanntlich darauf, im Öffentlichkeit, sehen vor allem auch die Ver• trägen endgültig und für alle Zukunft geregelt April nächsten Jahres den ersten Akt der so triebenen, dem Votum der Opposition in dieser ist, während Bonn, zumindest für den innen• lysiert und seinen klugen Rat für die Be• drinqlich geforderten Europäischen Sicherheits• Frage deshalb mit zunehmender Spannung ent• politischen Gebrauch, die Ansicht vertritt, daß handlung der politischen Probleme gegeben konferenz in Helsinki auf die Bühne zu bringen. gegen. es sich lediglich um einen Modus-vivendi- hätte. Und auf der letzten Delegierten• Moskau fordert, daß bis dahin die Ratifizierung " Das betrifft insbesondere auch die Bundes• Vertrag handelt, und daß die endgültige Rege• versammlung, schon vom Schatten des der Ostverträge, mit denen die westliche Posi• ratsfrage. Die Bundesregierung mag noch so oft lung im Sinne des Vorbehaltes der CDU weiter• Todes gezeichnet, hat Reinhold Rehs in tion der Sicherheitskonferenz in wichtigen Tet- erklären, daß die Verträge ihrer Ansicht nach hin einer friedensvertraglichen Regelung mit seinen Ausführungen mehrfach sein Be• len unterlaufen werden soll vollzogen sein einem gesamtdeutschen Souverän als Gesprächs• beziehungsweise einem von ihr eingeholten kenntnis zum Ostpreußenblatl abgelegt: muß. Bis dahin muß auch sichergestellt sein, Rechtsgutachten zufolge nicht zustimmungs• partner vorbehalten bleiben soll. „Wer das Ostpreußenblatt liest, weiß, was ob die Westmächte schon jetzt, unter den der• bedürftig sind. Sie muß jedoch damit rechnen, Wie es sich damit verhält, kann, das wird zeitigen Bedingungen bzw. ob sie überhaupt daß auch die von der CDU regierten Lander von Barzel mit zunehmender Dringlichkeit be• los ist!" bei dem Konferenzunternehmen mitmachen. Dia Gutachten eingeholt haben, die zum entgegen• tont, nur in Kenntnis der geheimgehaltenen NATO hat ihrerseits die Entscheidung von der gesetzten Schluß kommen. Ungeklärt ist ferner, Verhandlungsprotokolle festgestellt werden. Er An anderer Stelle und aus weit berulene- Bedingung abhängig gemacht, daß vorab das ob die Verträge, so wie sie sich zur Zeit dar• könne, und mit dieser Feststellung übernimmt rem Munde werden aus Anlaß der Beiset• Viererabkommen über Berlin unterzeichnet ist stellen verfassungsqemäß oder verfassungs• er eine schwere persönliche Verantwortung, der zung des Sprechers Worte gefunden wer• was wiederum bedingt, daß zuvor die Bonne widrig'sind, ob der Gang nach Karlsruhe ver• Fraktion in dieser Sache nur dann eine Empfeh• den, die das Lebenswerk Reinhold Rehs' wür• und Berliner Ausfüllungsabmachungen zufrie meidbar oder unerläßlich ist rni„re„ lung geben, wenn er voll eingeweiht sei, wenn digen. Vielleicht deshalb, weil der junge denstellend zustande gekommen sind. Das.zu• Nicht zuletzt ist wichtig, ob die CDU CbU er die Protokolle zumindest eingesehen habe. Jurist in Königsberg sich bei einer Zeitung letzt in dieser Sache von Bonn und Moskau In Bonn wird ihm das mit Rücksicht auf Mos• im' Bundestag ihr Votum zu den Vertragen ge• die Sporen des Journalismus verdiente, vor angeheizte Tempo läßt darauf schließen, daß schlossen abqeben oder ob sie die Stimmen kau verweigert. Man darf gespannt sein, ob der Bonner Terminkalender von vornherein auf freigeben und das Risiko der Regierungspar• ihm die Herren im Kreml in den bevorstehen• allem aber, weil er den Wert einer all• die NATO-Verhandlunqen, die für den De• teieninsoweit entlasten wird. Wer danach fragt, den Gesprächen die Genehmigung dazu geben wöchentlich speziell iür die Ostpreußen er• zember terminiert waren, abgestellt war Innen wird von der Führung der Bundestagsfraktion C. J. N. scheinenden Zeitung zu schätzen wußte, politisch gesehen, spielt auch der Zeitpunkt der 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 2 £XB Oflprrn^tnWoif

widmete er unserer Zeitung seine ganz be• Neuinzenierung: Die Wolgaschiffer sondere Aufmerksamkeit Reinhold Rehs Gehört • gelesen • notiert war ein eigenwilliger Mann, der nicht so leicht von seiner Meinung abzubringen war. Seine jahrzehntelange Kenntnis der Ich bin sehr dankbar dafür, daß es heute eine politischen Bühne in Bonn und auch ihrer kommunistische Partei gibt, deren Stimmen man am Wahlabend zählen kann. Akteure hat — gepaart mit einem sicheren , Verteidigungsminister politischen Instinkt — ihn in die Lage ver• und stellvertretender SPD-Vorsitzender setzt, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Das alles ist an jenem Novembernach• Ich weigere mich anzuerkennen, daß es Hitler mittag in unserem Gespräch auf dem Ham• vermocht hat, den deutschen Konservatismus auf burger Flugplatz noch einmal angeklungen. Jahrzehnte hinaus zu kompromitieren. Als wir uns dann knapp eine Woche später Klaus Harpprecht bei der Ostpreußischen Landesvertretung in Hamburg trafen, sagte er mir: „Das werden „Es hat keine einzige Situation gegeben, in heute die letzten Ausführungen sein, die welcher der Bundeskanzler über mich hinweg ich machen kann. Sozusagen mein Ver• außenpolitische Schritte unternommen hätte." mächtnis. Vielleicht sollten Sie es deshalb , Bundesaußenminister unseren Landsleuten im Ostpreußenblatt zur Kenntnis bringen." Dieses letzte Ge• „Genossen, wir wollen nicht nur die Verhält• spräch ist nicht konstruiert; die Kollegen nisse verändern — wir müssen außerdem noch dieser Redaktion bezeugen, daß ich ihnen Wahlen gewinnen." am Abend des Tages diese seltsame Bemer• , auf dem SPD-Parteitag kung weitergegeben habe.

Das, was Reinhold Rehs uns zu sagen Unsere Jugend liebt den Luxus, hat schlechte hatte, haben wir dann in der letzten Folge Manieren, mißachtet die Autorität und hat kei• des Ostpreußenblattes wiedergegeben. Er nen Respekt vor dem Alter. Die heutigen Kinder hat darin noch einmal unseren Standort klar sind Tyrannen. Sie widersprechen den Eltern, umrissen und uns alle beschworen, unsere schlürfen beim Essen und wollen alles besser Einheit zu wahren, Ostpreußen und seinen wissen als ihre Lehrer. Menschen und damit unserem deutschen Sokrates, 470—399 v. Chr. Vaterland zu dienen. Diese Verpflichtung steht jetzt im „Was die wollen, ist ja 'ne ganz andere Republik." Raum! aus „Rheinischen Merkur" .Ziehet fest an!" Karl Schiller, Bundeswirtschaftsminister über die Delegierten des Bonner SPD- Dr. MijB: Parteitages

Demokratie ist auch so ein Kaugummiwort. Ein paar hundert Kilometer weiter weg, da meint man etwas ganz anderes damit. Die politischen Ziele des Ostblocks Oskar Kokoschka

Der Westen braucht ein gemeinsames Konzept für die europäische Sicherheitskonferenz Frauen können nur ein einziges Geheimnis zuverlässig wahren: ihr Alter. Voltaire Bei den Verlautbarungen und den politischen Daten der europäischen Staaten gestützten ge• dies eine schrittweise Verengung des Einflusses Gesprächen rückte die Sowjetunion in den letz• meinsamen Umweltschutz vor. Es möchte noch der NATO in Europa und damit eine Erschütte• ten Wochen die militärischen Fragen für die zwei nach Frelek entscheidende Ziele erreichen: rung jener Sicherheit und jener politischen gesamteuropäische Sicherheitskonferenz in den Auf dieser Sicherheitskonferenz sollen die Grundlagen darstellen würde, auf die sich der Polnische Prolemik Vordergrund. Neuerdings werden auch die Fra• Lage und die Grenzen in Europa, wie sie die freie Teil Europas bisher verlassen konnte. gen der technologischen und wirtschaftlichen Sowjetunion im Sinne der Beschlüsse von Jalta gegen Geschichtswerk Vor kurzem haben in Ost-Berlin 60 führende Zusammenarbeit einschließlich der gemeinsamen haben möchte, im Sinne des Moskauer und Völkerrechtler von 18 Ostblockstaaten Beratun• Es geht um die Ostgebiete Auswertung aller für den Umweltschutz maß• Warschauer Vertrages mit der Bundesrepublik gen über die juristischen Probleme der gebenden Daten in Europa hervorgehoben. Deutschland von allen europäischen Staaten an• gesamteuropäischen Organe abgehalten. Dem Warschau (hvp) Gegen das von dem britischen Dagegen betonen die übrigen Staaten des erkannt und gegengezeichnet werden. Das heißt Historiker R. D. Cornwell verfaßte Geschichts• also, daß die Friedensvertragsvorbehalte, die Budapester Memorandum folgend wird im Krim• Ostblocks ebenso wie Jugoslawien, vor allem werk: „Weltgeschichte im 20. Jahrhundert"'pole• noch für die Siegermächte im Zusammenhang kommunique übrigens von einer gesamteuropäi• aber Polen die politischen Zielsetzungen des misierte die in Stettin erscheinende polnische mit den Ostverträgen der Bundesrepublik schen Konferenz über Fragen der Sicherheit und Ostblocks für die gesamte europäische Sicher• Zeitung „Glos Szczecinski", weil der angesehene Deutschland aufrechterhalten wurden, möglichst Zusammenarbeit gesprochen. heitskonferenz. In Polen und in anderen Staa• englische Wissenschaftler unter Berücksichtigung beseitigt werden sollen. ten des Ostblocks sind große Komitees zur Die politischen Zielsetzungen für diese Kon• des Wortlauts des Potsdamer Protokolls und der Als das bedeutendste Ziel der gesamteuropäi• Propagierung der Ziele der europäischen Sicher• ferenz, die im Budapester Memorandum 1970 unstrittigen Tatsache, daß Warschau die ihm schen Sicherheitskonferenz bezeichnet jedoch vorgezeichnet und derzeit in Arbeitsteilung von heitskonferenz gebildet worden, die sich aus allein zur Verwaltung übergebenen Oder-Neiße- Frelek die Schaffung einer gesamteuropäischen den Satellitenstaaten besonders behandelt wer• Vertretern der Wissenschaft, Kunst, des kultu• Gebiete einseitig annektiert hat, in seiner Dar• Kontrollkommission. Dieser soll nach Berichten rellen Schaffens, der Gewerkschaften, der Kir• den, dürfen in ihrer Tragweite für die Freiheit der Ostblockpresse von Ende Juni 1970 je ein stellung der politischen Veränderungen in Eu• chen und der politischen Kräfte zusammensetzen. und Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, Vertreter der interessierten Mächte angehören. ropa der Nachkriegszeit einen Unterschied Man verspricht sich von der Verwirklichung aber auch des freien Teiles Europas nicht unter• Das bedeutet, daß bereits zahlenmäßig das schätzt werden. Auch in diesen Fragen wäre eine macht zwischen Polen und den — so wörtlich — der politischen Zielsetzungen vielleicht eine westliche Bündnis in dieser gesamteuropäischen gemeinsame Konzeption des westlichen Bünd• „von Polen annektierten Gebieten": Dies sei gewisse Aufwertung der politischen Bedeutung Sicherheits- und Kontrollkommission in der nisses dringend notwendig! Das wichtigste Ziel nicht nur im Text, sondern auch auf einer Karte der Satellitenstaaten. Damit kann jedoch nach Minderheit bleiben soll. Nach Frelek soll diese des Westens müßte es sein, für eine schritt• zum Ausdruck gebracht worden. allen bisherigen Erfahrungen nicht gerechnet gesamteuropäische Sicherheits- und Kontroll• weise Wiederherstellung der Menschenrechte werden. Was übrig bleiben würde, wäre der kommission nicht nur beraten, sondern über die und Grundfreiheiten, der Selbstbestimmung und Der polnische Kritiker hält dem britischen Versuch, die Bundesrepublik Deutschland auch Sicherheitsfragen und die damit zusammenhän• der Ablösung der völkerrechtswidrigen An• Verfasser vor, daß dieser weder das „Görlitzer politisch auf einer solchen Sicherheitskonferenz genden gesamteuropäischen politischen, gesell• nexionen durch einen für alle beteiligten Völker Abkommen" des Jahres 1950 zwischen Ost- zu isolieren und damit sie noch stärker in das schaftlichen und wirtschaftlichen Fragen auch tragbaren Ausgleich in friedensvertraglichen Berlin und Warschau über die Anerkennung Kraftfeld des Ostblocks hineinzuführen, sie für politisch entscheiden. Es liegt auf der Hand, daß Regelungen einzutreten. der Oder-Neiße-Linie noch den von Bundeskanz• eine weitgehende Zusammenarbeit mit dem ler Willy Brandt im Dezember 1970 unterzeich• Ostblock gefügig zu machen. neten „Warschauer Vertrag" entsprechenden Sonderbarerweise werden die in den Satelli• Inhalts herangezogen habe. Des weiteren wird tenstaaten breit propagierten politischen Ziel• gerügt, daß in der „Weltgeschichte des 20. Jahr• setzungen der Sicherheitskonferenz bei uns Nixons Reisetermin steht jetzt fest hunderts" vornehmlich der Leiden der verfolg• kaum registriert. Sie sind im Budapester Memo• ten Europäer jüdischer Herkunft gedacht wor• randum der Ostblockstaaten vom Jahre 1970 Vor dem Besuch Pekings Konsultation der Verbündeten den ist. Es wird behauptet, daß das britische festgehalten. Der Direktor des polnischen In• Geschichtswerk aus dem Geiste des „Kalten Der Sprecher des Weißen Hauses bestätigte, stituts für internationale Angelegenheiten und kanischen Wählern zu imponieren. Und auch Krieges" erwachsen sei. jetzige Leiter der Auslandsabteilung im Zentral• was Henry Kissingers zehnjähriger Filius schon von Mutmaßungen, die Ankündigung einer komitee der polnischen kommunistischen Arbei• Tage zuvor aufmerkenden Reportern verraten Moskau-Reise des amerikanischen Präsidenten terpartei, Richard Frelek, hat sich freimütig in hatte. Präsident Nixon reist Ende Februar/An• müsse in engem Zusammenhang mit der ge• den deutschsprachigen „Polnischen Perspekti• fang März nach Peking. Der 21. Februar 1972 planten Peking-Reise gesehen werden und weise ven", erschienen in Warschau im April 1971. ist ein Datum von weltgeschichtlicher Bedeu• auf ein mögliches Zusammenspiel zwischen den darüber ausgelassen. tung. Wie lange sich der amerikanische Präsi• USA und der Sowjetunion bei der unvermeid• Duo OliDnufmiuhiii Frelek bezeichnet das Budapester Memoran• dent in der Volksrepublik China aufhalten lichen Neuordnung der Interessensphären der dum 1970 als das „realste und umfassendste wird, wie seine Reise im einzelnen ausschaut, Großmächte, der Neuverteilung der Großen im Herausgeber: Programm" für die gesamte europäische Sicher• ist von zweitrangiger Bedeutung gegenüber der internationalen Konzert hin. Tatsache, daß diese Reise nunmehr unumstöß• Landsmannschaft Ostpreußen e. V. heitskonferenz. Es sieht nicht nur die wirtschaft• In die sowjetische Hauptstadt wird Nixon, lich feststeht und daß sie durch den Termin Chefredakteur: liche Zusammenarbeit zwischen Ost und West, dem Vernehmen nach, erst etwa drei Monate deutlich abgesetzt wird von allen Spekulatio• den wissenschaftlichen, technischen, kulturellen nach seinem Besuch in der Volksrepublik China Hugo Wellems nen, Nixon besuche Peking nur, um den ameri- und juristischen Austausch sowie einen auf alle reisen. Vor seiner Peking-Reise hat er jedoch Verantwortlich für den politischen Teil — und das ist bedeutsam — Kontakt zu den Stellvertr. Chefredakteur: Wie andere es sehen : führenden Staatsmännern der westlichen Ver• Ruth Maria Wagner bündeten der USA. Sicher gibt es bei den Be• gegnungen mit Pompidou, Brandt, Heath und Kultur. Unterhaltung, Frauenseite Trudeau eine Reihe anderer aktueller und höchst Geschichte, Landeskunde und Aktuelles: unbequemer Themen — man denke nur an die Hans-Ulrich Stamm fortdauernde Währungskrise —, doch dürfte der Soziales, Jugend, Heimatkreise, Gruppen amerikanische Präsident diese Treffen auch nutzen, um seine neue China- und Asienpolitik Horst Zander zu erläutern und den Partnern der USA zu ver• Bonner Redaktion: sichern, daß es keinerlei Arrangements der Su• Clemens J. Neumann permächte auf ihre Kosten geben wird. Anzeigen: Ob es überhaupt schon zu irgendwelchen Heinz Passarge konkreten Fortschritten in Peking kommt, ist Oas OstpreuBenblatt ist das Organ der Lands ohnehin fraglich. Die Begleitumstände der UNO- mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises Aufnahme der VR China, das Auftreten der der Landsmannschaft Ostpreußen Diplomaten aus Peking dort, stimmen nicht sehr Bezugspreis Inland 3,20 DM monatlich - hoffnungsvoll und lassen erkennen, daß Nixons Ausland 4.- DM monatlich Postscheckkonto für den Vertrieb: Mission recht schwierig sein wird. Er kann Postscheckamt Hamburg 84 26 nur darauf vertrauen, daß auch die führen• Verlag, Redaktion, Anzeigenabteilung- den Politiker der Volksrepublik China trotz 2 Hamburg 13, Parkallee 84. Telefon 45 25 41 i 42 ihres ideologisch-dogmatischen Vokabulars sich Bankkonto Landesbank Hamburg (BLZ 200 500 00) als Realisten und Pragmatiker dort erweisen, Konto-Nr 192 344 wo es darum geht, die Rolle des Riesenreiches ^ur unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet auf der weltpolitischen Bühne zu definieren. Postscheckkonto für Anzeigen 907 oo Postscheckamt Hamburg Die Rolle nicht nur als selbsternannter Schutz• Hucksendung nur, wenn Porto beillegi herr der kleinen Nationen und der Dritten Welt, Druck Gerhard Rautenberg, 296 Leer eine geradezu freundschaftliche Verhandlungs-Atmosphäre!" sondern auch als Partner und Kontrahent der NorcJorstraße 29/31, Ruf 04 91 / 42 88 Zeichnung: Hicks in ,Die Welt' beiden anderen Großmächte. Christian Decius Für Anzeigen gilt Preististe Nr. 17. • Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 3 IMS IMiprru^mbfmr Politik

Reinhold Rehs: Unsere Parole: Ein Leben OSTPREUSSEN! Worte von Reinhold Rehs

ie ostdeutschen Heimatvertriebenen haben für nach den furchtbaren Erlebnissen der D Kriegs jähre und der Austreibhngen bis auf unbelehrbare und verbohrte Kopie, die es unter ihnen auch natürlich ebenso gibt wie in England und Amerika und Frankreich, ehrlich Ostpreußen einen neuen Anlang gesucht; aus der Erkennt• nis, daß mit Menschenwürde, Recht und Ord• nung, wie im innerstaatlichen Leben, so auch im Verhältnis der Staaten zueinander endlich nser Sprecher hat das Vertrauen der Ost• einmal angefangen werden muß, wenn die bis• U preußen wahrhaft gerechtfertigt. Ihnen herige verhängnisvolle Kausalkette von Ge• und dem ganzen Lande hat er seine walt und Unrecht zwischen den Völkern ge• sprengt werden soll. Kraft bis zur Selbstaufgabe gewidmet. Er ist Sie haben beharrlich und besonnen auch zu der belebende Motor unserer heimischen Ge• ihren Nachbarn im Osten einen neuen Anlang meinschaft und stellte Anforderungen, denen er gesucht; zu Nachbarlichkeit und Verständigung selbst sich nicht entzog. Der rechte Dank an — einer Verständigung, die mit Recht begin• Reinhold Rehs kann also nur darin bestehen nen und mit Wiedergutmachung und Versöh• nung enden muß, wenn sie Bestand haben soll. daß seine Hingabe uns allen zum Ansporn wird. Es geht eben um unser Ostpreußen! * icht wir, sondern die Sowjetunion und Diese Worte schrieb der Stellvertreter des Warschau erheben territoriale Ansprü• Sprechers. Joachim Freiherr von Braun, zum N che, wenn sie die deutschen Ostprovin• siebriosten Geburtstag von Reinhold Rehs am zen, völkerrechtlich unbestreitbares deutsches 12. Oktober Es scheint unfaßbar, daß dieser Staatsgebiet, als ihr Staatsgebiet behandeln. Wir tätliche Tag, an dem so viele Persönlichkeiten können demgegenüber nur immer wieder test• des öffentlichen Lebens und so viele unbekannte stellen, daß die deutsch-polnisch-litauische Gren• Landsleute dem Sprecher der Landsmannschaft ze seit dem Jahre 1422 — also siebzig Jahre be• ihre Glückwünsche darbrachten, erst wenige vor Kolumbus Amerika entdeckte — unver• Wochen zurückliegt. Wir haben noch die Worte ändert bestanden hat und daß in den elf ost• des Sprechers im Ohr, der in seiner Dankes• preußischen Abstimmungskreisen im Jahre 1920 ansprache die gesamte Landsmannschaft Ost• ganze 2,08 Prozent der Bevölkerung iür Polen preußen in die Ehrung zu seinem Geburtstag gestimmt haben. Wenn Warschauer Chauvini• mit einbezogen wissen wollte. Er sagte damals sten uns trotz dieser historischen Tatsachen als unter anderem: „wölfische Imperialisten" beschimpfen, so kenn• zeichnen sie sich damit selbst. „Die gegenwärtige Welt ist nicht so beschaf• fen, daß sie vornehme Selbstbescheidung, er Anspruch auf das Recht aut die Heimat Zurückhaltung des einzelnen wie einer Gemein• ist Treue zu Gottes erhaltender Ordnung schaft, einer Volksgruppe, einer Nation würdigt D Wenn wir kapitulieren, kapituliert auch und vergilt... Wer in einer Volksgruppe wie das Weltgewissen vor der uneingeschränkten Maclitpolitik, wird die Gewalt über das Recht unserer Landsmannschaft Verantwortung über• und die Freiheit triumphieren. nimmt, hat daher immer schon abwägen müssen, (Auf dem Königsberger Pfingsttreffen in Hamburg wo Zurückhaltung nicht mehr erlaubt ist, wenn Einer der Höhepunkte landsmannschaftlicher Arbeit: Bundestreffen 1969 der Landsmannschaft 1961). die Selbstbehauptung des Ganzen auf dem Spiel Ostpreußen in Essen Foto Strauch steht... eute stehen wir Deutschen in der schwer• sten Selbstbehauptungskrise, die uns seit Gemeinschaften leben aus den Menschen, die in H dem Untergang des Mittelalters auicr In dieser Stunde, da die Nachricht vom Tode trag zu entbinden. Ich stehe manchmal verwun• legt worden ist. Heute ist Berlin das Schlüssel• ihnen wirken und in denen sie sich verkörpern. des Sprechers uns allen unfaßbar erscheint, er• dert und ein wenig fassungslos vor der Kurz• problem aller Politik sowohl hinsichtlich der Deshalb hat eine solche Ehrung, wie sie die innern wir uns auch der Worte, die er auf dem sichtigkeit, mit der manche sonst intelligenten Wiedervereinigung mit der Mittelzone als auch Landsmannschaft mir hat zuteil werden lassen, letzten großen Bundestreffen in Essen Zehn• tausenden seiner Landsleute zurief: Leute diese Fragen sehen. Wer kann denn die hinsichtlich des unter fremder Verwaliumi Bedeutung als ein Bekenntnis zu sich selbst, als geschichtlichen, staatspolitischen Aufgabe, die stehenden deutschen Ostens. Berlin ist deshalb nicht nur generell die derzeitig vorherrschende eine Bestätigung ihrer Aufgabe, ihrer Idee und ihnen aus der Vertreibung erwachsen ist? Wer „Wir werden wachsam sein und sein müssen deutsche Aufgabe, es ist insbesondere auch eine des Willens, denen Ausdruck zu geben jeweils möchte das wirklich wagen, wenn er bedenkt, gegenüber allen Bestrebungen, die darauf ge• Verpflichtung aller Heimatvertriebenen. zu einer Zeit der Spredier berufen ist. welches moralische und politische Vakuum ent• richtet sind, unser Volk im Willen zur Selbst• Wir werden allen Versuchungen der Beguem- stehen würde, wenn die Betroffenen horrendes Ich bin dankbar, darin ein nachträgliches behauptung zu irritieren, die Vertriebenen zu lichkeit und Verzagtheit, den Einflüsterungen, Unrecht auf sich beruhen lassen würden, und der Schwäche nicht erliegen, mögen sie sich auch Tauglichkeitszeugnis sehen zu dürfen, ein Zeug- entmutigen und sie von ihrem historischen Auf- zwar nicht nur bei den Vertriebenen, sondern in das Gewand der Scheinklugheit hüllen, und wir werden den Tendenzen der Selbstauflösung auch in ihrem Volk und schlechthin bei allen Widerstand leisten in unserem Verantworlungs Völkern ..." bewußtsein. (Auf der Kundgebung während des Königsbeiger Reinhold Rehs war ein Mann, der sich nicht Treffens in Duisburg am 16. 9. 62). scheute, das rechte Wort zur rechten Stunde zu * sagen, in aller gebotenen Deutlichkeit, ob es eine Gewalt kann auf die Dauer ein Volk nun um politische Fragen ging oder um kultu• getrennt und von seinem Heimatboden relle Probleme, um den Lastenausgleich oder E iernhalten, wenn sein Wille stark genug ist. Nur dem Volk aber, dessen politischer Wille um die Alterssicherung für unsere ehemaligen und moralische Kraft größer sind als ein Un• Bauern, um die Vertiefung der Patenschafts• glück, reicht die Geschichte den Lohn" verhältnisse oder um die Zucht des Trakehner (40 Jahre nach der Volksabstimmung, 1960). Pferdes. Er ließ sich nie von seinem klaren Kur s * abbringen und ließ nichts unversucht, auch seine ir wollen noch fester beieinanderstehen Schicksalsgefährten immer wieder aufzurufen, W im Bewußtsein der Verpflichtung, die für das Recht auf die Heimat, für die Idee der das Erbe unserer ostpreußischen Heimat Freiheit, für die Verwirklichung der Menschen• als geschichtlichen Auitrag überantwortet hat. rechte einzutreten. Wir wollen wahr machen, was unsere Natio• nalhymne von uns fordert: Einigkeit und Recht und Freiheit. Das Leben des Reinhold Rehs war ein Leben Die Parole unserer Arbeit heißt weiter: für seine Heimat und ihre Menschen, ein Leben Ostpreußische Landesvertretung in Hamburg: Intensive Arbeit für Ostpreußen OSTPREUSSEN! Foto Zander für Ostpreußen. (Düsseldorfer Bundestreffen 1966). nis für alle Landsleute, die, ob im Bundesvor• stand, in den Ländern, Städten, Kreisen in den vielen Jahren nicht nur das Panier hochgehal• ten, sondern gearbeitet und das Fundament ge• sichert haben. Ihnen allen danken zu können, gehört für mich zu dem Erlebnis dieser Stunde.'

Nicht nur das Panier hochgehalten, sondern ge• arbeitet und dasFundament gesichert —das kann man wohl vor allem von dem Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen sagen, der in den vergangenen Jahrzehnten mit beispielloser Hin• gabe, unter Hintansetzung aller privaten Wünsche, se.ne Zeit, seine Kraft und seine Gesundheit opferte im Dienst am Ganzen.

Reinhold Rehs verlangte viel von seinen Landsleuten, aber er verlangte nichts, was er nicht auch sich selbst abforderte. So war es auch am letzten Wochenende im November, als er seinen beschwörenden Appell an die Delegierten der Ostpreußischen Landesvertretung richtete auch heute fest zusammenzustehen i^KamPt um die Sache des Rechts und der Gerechügkeit und sich durch nichts und niemanden beirren Reinhold Rehs (in der Mitte Freiherr von Braun) bei Papst Paul VI: Anwalt der Vertriebenen Foto Felici zu lassen. 11. Dezember 1971/ Folge 50 / Seite 4 Politik 2MB Dfipmi&mblan

Selbstvertrauen und Selbstbehauptung Aus den Reden Reinhold Rehs

Wenn Später einmal die Geschichte Deutsch• lands nach dem Zusammenbruch des Hitler- Regimes und nach der größten deutschen Kata• strophe seit dem Dreißigjährigen Krieg geschrieben werden wird — aus einem zeitlichen Abstand, der die einzelnen politischen Phasen seit 1945 klarer übersehen läßt —, wird das Schicksal der Heimatvertriebenen und die Rolle, die sie und ihre Organisationen und Verbände in der Bundesrepublik gespielt haben, zu den markantesten und erregendsten Kapiteln ge• hören. Möglicherweise werden dann die Jahre von 1967 bis 1970 als die entscheidenden Jahre für die organisatorische Vertriebenenbewegung, Landesverbände, Landsmannschaften und den Gesamtverband und damit auch als die entschei• denden Jahre für den politischen Kampf der Heimatvertriebenen angesehen werden. Wer Kritik an der Leistung des Verbandes übt, sollte stets zuerst seinen eigenen Beitrag Bundestreffen der Ostpreußen in Essen 1969: Bekenntnis zu Heimat und Recht Foto Strauch zu dieser Leistung prüfen. Denn die Leistung des Verbandes und auch die Leistung der Ver• bandsführung kann nur so groß sein, wie die noch moralischen Wert und verpflichtende Be• Aber kein Volk, das sich selbst achtet, würde liehen und staatlichen Zusammenlebens aufge• Summe aller Beiträge zusammen. deutung haben. es verstehen, wenn wir uns stillschweigend zu löst wird, fallen die Menschen in Nichts. Die Heimatvertriebenen und ihre Organisa• Ich bin für die freimütige Partnerschaft des Prügelknaben machen ließen, um den sowjeti• Die Heimatvertriebenen haben hiervor immer tionen haben in den letzten zwanzig Jahren guten Willens mit allen demokratischen Par• schen Imperialismus, die Annexionen im deut• gewarnt. Weil sie selbst das Schicksal der Ver• Großartiges geleistet. Wir sollten das immer teien, deren Führung uns gegenüber und in schen Osten, das Besatzungsregime in Mittel• treibung erlebt haben, weil sie selbst Opfer wieder sichtbar werden lassen, um die Selbst• unseren Fragen eine ungebrochene Sprache deutschland rechtfertigen zu lassen. der Gewaltpolitik sind. Sie haben bei diesen achtung unserer Landsleute zu stärken. spricht. Natürlich ist mit der Berufung auf das Recht Warnungen nicht nur an sich gedacht, sie wol• Unsere Organisationen gaben den durch Ver• Und ich bin für eine offene und freimütige allein noch nichts entschieden. Aber das Recht len sich nicht mitschuldig machen, wenn anderen treibung und Flucht in alle Winde zerstreuten Partnerschaft des guten Willens mit der Bundes• ist die Grundlage und die Basis für den politi• ähnliches Schicksal droht. Menschen den seelischen Halt. regierung, eine Partnerschaft, in der das recht• schen Kampf, soweit er nicht mit den Mitteln der Wer soll reden, wenn die Zeugen der Gewalt Sie haben das Gesetzgebungswerk für Ein• zeitige informative Gespräch an die Stelle nach• Gewalt und Gewaltdrohung geführt wird und schweigen? Wie will die Welt den Teufelskreis gliederung und Lastenausgleich entscheidend träglicher Befragungen tritt und die damit das geführt werden soll. Nur das Recht ist neben von Unrecht und Gewalt je durchbrechen, wenn angeregt und mitgestaltet. In den örtlichen Be• gute Wort „Nichts hinter dem Rücken der Ver• anderen menschlichen Grundwerten das Prinzip, sie Geschehenes nicht mehr beim Namen nen• treuungsstellen haben sie ungezählten Rat• triebenen" auf eine neue Stufe hebt. das wie im innerstaatlichen Bereich, so auch in nen darf! Weil wir nicht allein an uns denken, suchenden Hilfe gegeben. Lassen Sie uns also unverzagt an die Arbeit den Beziehungen der Völker und Staaten eine gehört unsere Anteilnahme und unsere Solida• Sie haben das kulturelle Heimaterbe in ihre der nächsten Zeit herangehen. Wir wollen alle friedliche und beständige Ordnung sichert. rität allen Vertrieb- i und Flüchtlingen, und Obhut genommen und staatliche Einsicht und Tugenden und alle Energien in unseren Reihen Ohne Leidenschaft — sagte Ferdinand Lassalle zwar ohne Rücksicht auf ihre staatliche Zuge• Unterstützung dafür gewonnen. mobilisieren, um die Anforderungen der Stunde — wäre in der Geschichte kein Stein auf den hörigkeit. Sie haben durch ihre Arbeit, ihren Fleiß, ihre zu bestehen. Das Herz muß uns hierzu den Wil• anderen gebracht worden. Ohne diese tief im Wir sind überzeugt, daß es Grundtatbestände Sparsamkeit, durch ihre wirtschaftliche Gesamt• len und die Kraft geben, der Kopf und der kühle Herzen glühende Leidenschaft hätte Polen die gibt, die — ungeachtet aller derzeitig scheinen• leistung mit Kenntnissen, Erfahrungen und Verstand sollen uns hierzu den richtigen Weg 130 Jahre fremder Herrschaft nicht überstanden, den Ausweglosigkeit — nicht preisgegeben wer• Ideen zum wirtschaftlichen und finanziellen Auf• zeigen. hätte Frankreich nicht Elsaß-Lothringen zurück• den können, wenn ein Volk sich nicht selbst bau der Bundesrepublik in hohem Maße bei• (Aus der Ansprache auf der Bundesversammlung geholt, wird die Einheit und Freiheit des deut• verlieren will. getragen. des BdV am 12. März 1967) schen Vaterlandes und Volkes nicht zu erreichen Voraussetzung hierfür ist der Selbstbehaup• Sie sind durch ihr diszipliniertes Verhalten, Wir wehren uns nicht gegen Kritik, aber wir sein. tungswillen eines Volkes, der Mut, sich zu ihre Geduld und ihre politische Besonnenheit lassen uns auch das Recht zur eigenen Kritik Deshalb gilt es für uns, in der kommenden seinem ungeschmälerten staatlichen Recht, «ü zu einem Faktor der demokratischen Stabilität nicht nehmen, und wir wollen sie am selben Zeit alle Energien und alle Tugenden zu ent• seiner nationalen Einheit zu bekennen. in der Bundesrepublik geworden. Ort und im selben Maßstab äußern können, wo wickeln. Nur der Beharrlichkeit und der Stand- Dazu gehört für uns der Mut, für die Voll• Die Heimat vertriebenen haben sich, gefeit und wie man sie gegen uns vorbringt. haftigkeit gibt die Geschichte ihren Lohn. Las• endung der Einheit Deutschlands einzutretetf. v durch ihre Erfahrungen mit dem Kommunismus, Die Heimatvertriebenen sind nicht nur mün• sen Sie uns vor der Geschichte bestehen. Lassen Deutschland, das ist nicht nur die Bundes• allen Anfechtungen gegenüber als ein verläß• dig. Ihr Blick ist durch die bitteren Erfahrungen, Sie uns weiterhin Leuchtturmwärter sein für republik, das ist nicht nur Mitteldeutschland, licher Kern nationalen Selbstbehauptungswil• die sie hinter sich haben, geschärft und vielfach Freiheit und Gerechtigkeit! Aber lassen Sie uns dazu gehört auch Ostdeutschland. lens im Kampf um die Wiederherstellung kritischer als bei manchen westdeutschen Mit• auch weiter bei der Schiffsbesatzung bleiben, Deutschland, das ist auch Königsberg, das ist Deutschlands erwiesen. bürgern. die das deutsche Schiff in eine Zukunft fährt, auch Stettin, das ist auch Breslau. Das Recht, Ich meine daher, wir sollten mehr Selbst• Ich bin deshalb immer der Auffassung ge• über der Einheit und Frieden auch für unser unbedrängt in der angestammten, rechtmäßig vertrauen entwickeln und mehr Selbstsicherheit wesen, daß unsere Schicksalsgefährten nicht nur ganzes Volk steht. erworbenen Heimat zu leben, haben nicht nur zeigen. Wir sind ein staatspolitischer Faktor, die Wahrheit vertragen, sondern auch in allen (Aus einer Rede in Alfeld am 22. April 1967) die Franzosen, Engländer, die Holländer, die an dem keine Entwicklung vorbeikommt. ihren Dingen die Wahrheit wollen, und daß wir, Schweizer und alle anderen Völker, sondern Wir wollen weder als ängstliche Petenten die ihr Vertrauen zu besonderer Verantwortung Uberall auf dieser Erde — da besteht kein genauso die Danziger und die Sudetendeutschen noch als mißmutige Nörgler, weder als Schreier berufen hat, ihnen auch die Wahrheit schuldig Unterschied zwischen großen Weltmächten und wie die SUdtiroler. noch als Duckmäuser wirken. Wir lassen uns sind. kleinen Völkern — trachten die Staaten danach, Wir sind überzeugt, wenn die Forderung nach auch nicht zum Fußballplatz der Politik machen. Wir können den schweren, dornenvollen und Wir sind Frauen und Männer der patriotischen noch nicht absehbaren Kampf um eine gerechte Mitte, wie Jaksch es einmal formuliert hat, die Lösung unserer Heimatfragen nur durchstehen, für das Recht eintreten, bei uns und überall. Man wenn wir alle Tugenden und alle Energien in kann ernstlich nicht versuchen, uns zu überfah• unseren Reihen mobilisieren. Das wird uns nur ren und in die Ecke zu schieben. Denn so wie gelingen, wenn unsere Menschen den Ernst der die Heimatvertriebenen nicht ohne oder gegen Lage kennen und wissen, daß die eigentliche die Bundesregierung und die staatstragenden große Bewährungsprobe der Heimatvertriebenen politischen Kräfte ihre Vorstellungen durchset• und ihrer Verbände wahrscheinlich erst jetzt zen können, ist auch nicht denkbar, daß man begonnen hat. ohne oder gegen den Willen von 10,5 Millionen Auch wir Heimatvertriebenen wissen, daß es Heimatvertriebenen das deutsche Ostproblem keine Lösung der Deutschlandfrage und des bewältigen kann. deutschen Ostproblems ohne Moskau gibt. Wir Mißtrauen entbindet, Vertrauen verpflichtet. würden jede Möglichkeit begrüßen, wenigstens Ich bin deshalb für eine offene und freimütige erste Anbahnungen zur Gesprächsbereitschaft Partnerschaft des guten Willens mit allen poli• herbeizuführen. Wir werden uns auch nicht tischen Kräften der Bundesrepublik, für die Volk durch das Trommelfeuer der sowjetischen Pro• und Staat, Heimat und Nation kein Objekt für paganda gegen uns und die systematischen Be• opportunistische Sandkastenspiele sind, sondern schimpfungen hiervon abbringen lassen.

Reinhold Rehs mit Dr. Alfred Gille: Nur neun Monate überlebte der Sprecher der Landsmann• schaft Ostpreußen seinen Vorgänger Foto Stamm

daß ihr nationaler Lebensbestand nicht ange• Gerechtigkeit auch zwischen den Völkern ab• tastet wird. Die europäische Idee geht deshalb geschrieben wird, weil den Managern der Macht im Schneckengang, weil selbst im Westen un• der augenblickliche Ausweg bequemer ist, dann seres Kontinents der nationale Egoismus stärker wird die Bedrohung der Zukunft wachsen. ist als die Sorge um die gemeinsame Bedrohung. Wir sind Uberzeugt, wenn die Vertreibung Es gibt unter uns immer noch Leute, die von Menschen- und Volksgruppen als zulässiges behaupten, daß es nie wieder eine deutsche Mittel der Politik hingenommen wird, wird der Nation geben wird. Wir müßten zur Schuld- Strom der Elenden kein Ende finden und wer• abbüßung oder als Dienst am Weltethos — um den Hoffnungslosigkeit, Unglaube und Nihilis• des Friedens willen oder was sonst auch immer mus die Ordnungen dieser Erde unterspülen. — die Forderung nach einer nationalen deut• Wir deutschen Heimatvertriebenen ringen um schen einheitlichen Existenz fallenlassen. Wir unser Recht. Aber mit diesem Ringen stehen müßten hinnehmen, was fremde Willkür und wir ein für das Recht aller Völker, Volksgrup• Gewalt uns als endgültig aufzwingen wollen. pen und Menschen, für die Voraussetzungen Diese Neumalklugen scheinen nicht zu sehen, ihres Lebens in nationaler Selbstbestimmung was sie mit solchen Theorien anrichten, nicht und Freiheit, für das Recht auf ihren Glauben nur bei der jungen Generation. und auf ihre Heimat, für die Erhaltung der Wo es keinen Halt und keine Bindungen mehr menschlichen Würde und des Friedens. Aus der Arbeit des BdV-Präsidiums: Reinhold Rehs bei Bundesinnenminister Genscher gibt, keine Autorität, keinen Respekt, keine Ver• (Aus der Ansprache zur Eröffnung des Schlesier- Foto Archiv pflichtung, wo alles organische Gefüge mensch- treffens in Mündjen am 25. Juni 1967.) Ausdem Zeitgeschehen 2Ms Cfipmifimblfln 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 5

ieser Außenminister scheint ein Tausend• Joachim von Ribbentrop, empfing. Damals führte sassa. Gerade eben erst hat er einen D Molotow nur nominell die Verhandlungen, so• kleinen Indianerjungen adoptiert, da zusagen nach dem Protokoll; der eigentliche schlendert er schon mit Frau Mildred durch Leningrad, besichtigt die Eremitage und reist Gesprächspartner aber war Josef Stalin, der weiter nadi Moskau, wo er in den letzten Ta• auch dabei stand, als man den deutsch-sowjeti• gen des November nicht nur seinen Kollegen schen Freundschafts- und Nichtangriffspakt Gromyko und Ministerpräsident Kossyqin zu unterzeichnete, dessen „Geheimes Zusatzproto- ?eS1^e^k?m' sondern au* vom Pafteichef koll" erst nach dem Kriege bekannt wurde. der KPdSU, Leonid Breschnew, von dem es heu• Dabei war dieses „Geheime Zusatzprotokoll" te heißt, daß er dabei sei, der eigentliche star• von einer eminenten Bedeutung: hier verein• ke Mann der Sowjetunion zu werden, empfan• barten sich Hitler und Stalin über die Teilung gen wurde. Es ist an sich ungewöhnlich, Polens und ganz zweifelsfrei ist Hitler durch daß der Parteichef den Außenminister eines diesen Pakt, von dem er glaubte, daß er ihm anderen Staates empfängt; nach dem Protokoll einen Zweifrontenkrieg ersparen werde, in sei• wäre Gromyko der Gesprächspartner für den ner Absicht bestärkt worden, das Problem Dan- Bonner Besuch gewesen, vielleicht noch Kossy- zig „so oder so" zu lösen. Es ist heute keines• gin — aber bei Breschnew stellt sich die be• wegs erwiesen, daß Hitler von vornherein Po• rechtigte Frage, was denn wohl den Parteichef len restlos vernichten wollte. Zunächst dürfte bewogen haben kann, Walter Scheel selbst ihm der Plan, die Bereinigung der Korridor• sprechen zu wollen. frage vorgeschwebt haben in der Hoffnung, daß er diese Frage ohne ein Eingreifen der West• Wenn sich der Chef der kommunistischen Par• mächte lösen könnte. Es sind auch Anzeichen tei selbst einschaltet, dann handelt es sich kei• dafür vorhanden, daß er zunächst daran inter• neswegs um Themen zweitrangiger Art. So essiert war, einen Pufferstaat zwischen Deutsch• darf man auch annehmen, daß bei dem Besuch, land und der Sowjetunion existent zu lassen. den Willy Brandt dem sowjetischen Parteichef auf der Krim abstattete, entscheidende Probleme Der unerwartet zügige Fortgang der militäri• des deutsch-russischen und aber auch das Ver• schen Operationen in Polen dürfte jedoch we• hältnis der Sowjetunion zum übrigen Europa sentlich zu Stalins weiteren Entscheidungen bei• behandelt wurden. Und nun bei Scheel dürfte getragen haben. Mit wie wenig Skrupeln dann es nicht anders gewesen sein. Josef Stalin behaftet war, als er der Roten Ar• mee den Befehl zum Einmarsch in Ostpolen gab Es ist verständlich, daß nun Betrachtungen und damit ein Zusammenwirken mit Hitlers angestellt werden, welchen Inhalts die Ge• Wehrmacht herbeiführte, vermag nur zu ermes• spräche zwischen Breschnew und Scheel gewe• sen, wer sich daran erinnert, wie noch knapp sen sein mögen. Sicherlich ist inzwischen eini• acht Monate vorher der Generalsekretär der ges über Presse und Rundfunk bekanntgewor• Komintern über Hitler geurteilt hat. In seinem den, jedoch erscheint es uns notwendig, den Buch „Probleme der Einheitsfront und Volks• Ribbentrop und Stalin in Moskau (1939): Gemeinsame Sache gegen Polen eigentlichen Hintergrund dieses deutsch-sowje• front" schrieb Dimitroff: tischen Dialogs auszuleuchten. Wer die Dinge „Die faschistische Bestie muß gebändigt wer• Denn Josef Stalin interessierte sich nicht für reichisch-ungarischen Grenze. Und schließlich nur an der Oberfläche betrachtet, wird mit „Ge• den. Ihr muß man die mächtige Faust der orga• eine Beute, die er erst den Briten abjagen — bedeutete es eine russische Kontrolle der Darda• waltverzicht" und „Normalisierung" der Be• nisierten Volksfront entgegenhalten. Ihr muß und dafür denn einen Krieg mit England hätte nellen durch eben dort zu errichtende Stütz• ziehungen abgespeist; erst eine genaue Be• man einen stählernen Maulkorb anlegen, damit punkte. Zweck des Programms war es nicht obachtung kann aufzeigen, welche Absichten die sie nicht beißen kann. Sie muß man schlagen riskieren müssen. In Berlin hatte man mit Un• allein, Rußlands militärische Stärke zu vergrö• Sowjets mit diesen Gesprächen verbinden. und vollends totschlagen, um die demokratischen mut die Besetzung der baltischen Staaten durch ßern; der Zweck war vielmehr zugleich, in Mit• Schließlich hat es mehr als 26 Jahre nach Kriegs• Errungenschaften der Völker zu retten und den die Sowjetunion beobachtet und in den folgen• tel- und Osteuropa die Entstehung irgendeiner ende gedauert, bis sich die Sowjetunion dazu Frieden zu erhalten." den Monaten wurde deutlich, daß die sowjeti• Macht oder Mächtekoalition zu verhindern, die bereitfindet, diese „Normalisierung" eintreten zu sche Politik ganz eindeutig auf eine territoriale Nun aber war „die faschistische Bestie" von Rußlands Sicherheit bedrohen könnte . . ." lassen. Verständlicherweise fragt der Bundes- der Kette gelassen und an der zwischen Hitler und politische Expansion in Europa abzielte. Dadurch, daß' Hitler einen Krieg ausgelöst hatte, in dem er auf das Wohlverhalten der Sowjetunion angewiesen war, ist es Stalin ge• lungen, sich eine Position zu schaffen, die für die Entwicklung der folgenden Jahrzehnte ent• scheidend war. Stalin war sich darüber klar, daß er von Hitler aus Europa abgedrängt wer• den sollte. Der Krieg mit Polen und mit den Westmächten jedoch holte die Russen stärker in Europa hinein. Stalin sah gerade in der durch den Krieg ausgelösten Entwicklung die Möglich• keit, die Politik der Zaren fortzusetzen und In den Stiefeln Rußlands Grenzen weiter nach Westen vorzu• schieben. Die Beherrschung der Ostsee und des Balkans und damit die Einflußnahme auf das Mittelmeer, das waren für Stalin erstrebens• Peter des Großen werte Ziele. Polen war geschlagen — der Staat war aul• geteilt. Stalin war nicht bereit, Hitler nun Europa Den Russen geht es um die Vormacht in Europa zu überlassen. Er meldete ebenfalls Forderun• gen an und am 11. November 1940 rollte der komfortable Salonwagen mit dem Volkskom• missar für die Auswärtigen Angelegenheiten, W. M. Molotow, aus dem Weißrussischen Bahn• hof in Moskau, um anderntags in Berlin ein• zutreffen, wo Stalins Abgesandter mit allen zutreffen. Scneei und cromyko: Europa morgen? In den Gesprächen, die Molotow vom 12. bis 14. November in der Reichskanzlei mit Hitler, bürger, weshalb es wohl früheren Bundesregie• und Stalin vereinbarten Demarkationslinie tra• Das sowjetische Programm hieß — so hat es Ribbentrop und anderen Führern des Dritten rungen nicht gelungen ist, die Beziehungen zur fen sich deutsche und sowjetische Offiziere. der amerikanische Historiker und Diplomat Ge• Reiches, wie Göring und Heß, führte, erwies Sowjetunion auf eine vernünftige Grundlage Die Tatsache, daß Hitler sich entschloß, Polen orge F. Kennan einmal umrissen— „die Wieder• sich der Volkskommissar als ein zäher Ver- zu stellen. Was Adenauer im Westen gelun• anzugreifen — eben mit der Rückendeckung der aufrichtung der sowjetischen Macht in Finnland handler, der sich auch durch Ribbentrops weit• gen ist — weshalb blieb ihm dieser Erfolg im Sowjetunion — das war der eigentliche ver• und im Baltikum, in Ostpolen, in der nörd• schweifige Andeutungen nicht beeindrucken ließ. Osten versagt? Und wird Willy Brandt tatsäch• hängnisvolle Schritt, der die folgende Entwick• lichen Bukowina und in Bessarabien. Es bedeu• Während Ribbentrop mit dem angebotenen „na• lung in Europa auslöste. Im Grunde nämlich tete ein Protektorat über Westpolen und einen lich „der Adenauer des Ostens" werden? türlichen und für Rußland so wichtigem Zugang trauten sich Hitler und Stalin gegenseitig nicht. Zugang zur See für das russische Reich irgend• So einfach liegen die Dinge nicht: auch Ade• zum Meer" das Interesse der Sowjetunion in Hitlers utopische Ansicht, er vermöge Stalins wo in Ostpreußen. Es bedeutete Kampf um den nauer und seinen Nachfolgern Erhard und Kiesin• südlichere Gefilde lenken wollte, machte Molo• Interesse etwa auf Indien zu lenken, um damit dominierenden Einfluß bei allen Slawen Mittel• ger war an einer Normalisierung der Beziehun• tow deutlich, daß die Sowjetunion keineswegs selbst freie Hand in Europa zu haben, muß bei europas und des Balkans und möglichst auch gen zur Sowjetunion und zu den Völkern des mit leeren Vertröstungen abgespeist zu wer• dem Realisten Stalin nur ein Schmunzeln her• die Herstellung einer Verbindung zwischen Ostblocks sehr gelegen. Sie haben diese Absicht den wünschte. Vielmehr sei es ihre Absicht, vorgerufen haben. West- und Südslawen etwa entlang der öster- immer wieder bekundet. Adenauer hat, wie be• über die Forderungen zu sprechen, die Moskau kannt, die erste Reise in die Sowjetunion unter• anmeldete: sie bezogen sich auf Finnland, auf nommen und die Freilassung der Kriegsgefan• den Balkan und auf die Ostsee. Hiervon war genen mit der Aufnahme diplomatischer Be• Molotow nicht abzubringen. Er erklärte ein• ziehungen gekoppelt. deutig, Stalin habe ihm vor seiner Abreise ganz Gewiß, die Beziehungen, die die Regierung klare Weisungen gegeben. Somit stehe Stalin Brandt/Scheel angeknüpft hat, beruhen auf einer hinter jedem in Berlin gesprochenen Wort. neuen Grundlage: sie wurden aufgenommen Hitler erkannte in diesen Gesprächen sehr unter Anerkennung der Forderung der Sowjet• bald, daß es keineswegs die vordringliche Ab• union, „die Realitäten" des 2. Weltkrieges zur sicht der Sowjets war, ihm bei der Niederwer• Grundlage künftiger Geschäftsbeziehungen zu fung der Engländer zu helfen; er selbst war machen. Während frühere Regierungen unter nicht bereit, den Sowjets in Finnland freie Hand den CDU-Kanzlern die Lösung aller durch den zu lassen. 2 Weltkrieg ausgelösten Fragen, darunter auch Auch hinsichtlich der Balkaninteressen wurden die endgültige Festlegung der deutschen Gren• die Gegensätze ganz offenkundig. Hitlers Be• zen und die Frage der deutschen Ostgebiete schwerde über das sowjetische Vorgehen in einer Friedenskonferenz vorbehalten wollten der Bukowina wurde durch Molotows süffisante und überdies Recht und Selbstbestimmung auch Bemerkung, das Reich habe doch zugestimmt, für die Deutschen zur Grundlage eines wirk• gekontert. Dabei wußte Molotow genau, daß lichen Friedens machen wollten, hat die jetzige Hitler hier in einer Zwangssituation, die die Bundesregierung sich bereitgefunden auf diese Sowjets zu nutzen wußten, nachgeben mußte. Gebiete jenseits der Oder und Neiße zu ver• Molotow forderte die deutsche Zustimmung zu zichten und sie hat mit Warschau und mit Mos• einer sowjetischen Garantie an Bulgarien und kau Verträge 'geschlossen, in denen die durch er handelte sich dafür Hitlers Unnachgiebigkeit den Krieg entstandene Lage nunmehr als end• ein. Der Diktator in Berlin war nicht bereit, gültig und unabänderlich anerkannt werden soll dem Diktator in Moskau etwa Rumänien, Bul• Das ist der Unterschied: wahrend frühere> Regie• garien oder gar Stützpunkte an den Meerenger, rungen diese territorialen Fragen bis zu einer zuzubilligen. Für das von Hitler gereichte Zuk- Friedenskonferenz offenhalten wollten, will die kerbrot, den Wink mit der Konkursmasse des von SPD und FDP gestellte Bundesregierung britischen Weltreiches, zeigte Molotow keinen endgültige Entscheidungen treffen die au* „ich Appetit. Für beide Partner wurde vielmehi durch sogenannte „Absichtserklärungen ka deutlich, daß sie in den entscheidenden Fragen schiert werden können. unterschiedlicher Auffassung waren. Es konnte Es sei in diesem Zusammenhang m dem Be kein Zweifel mehr daran bestehen, daß Stalin such Scheels bei Breschnew daran erinnert flau in die Stiefel Peter des Großen geschlüpft wa und Hitler sich anschickte, Napoleons Fehle; def Generalsekretär der KPdSL1 immer dann zu wiederholen. Zwar sprach man in der so• persönlich in Erscheinung tritt, wenn «um*nt wjetischen Presse noch von einer „Atmosphäre Scheidungen geht, an denen der Sowjetunion gegenseitigen Vertrauens und von dem beider• besonders viel gelegen ist. icm als seitigen Verständnis in wichtigen Fragen", flbch Das war so In ToLSrnis- wußten Hitler und Stalin zum Jahresende 1940 der Vorsitzende des Rates cier v . daß in Wirklichkeit die Würfel gefallen waren. sare und Kommissar für die wältigen A gelegenheiten, Molotow, »".^^S, Berlin (1940): Erkundung und Forderung Fotos Ullstein (2), dpa (1) (Fortsetzung folgt) minister des nationalsozialistischen Deutschiana, Molotow in lt. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 6 Politik ixis Dfijnra&niülai!

SPD: Geht die Ära Brandt bereits zu Ende ? Jedenfalls sinkt das Stimmungsbarometer weiter ab — Dafür drängen die Radikalen nach vorn

Obwohl Parteichef und Bundeskanzler Willy Brandt durch die Verleihung des Friedensnobel• Prozent im Jahre 1969 haben heute 30 Prozent preises zweifelsohne eine persönliche Aufwertung erfährt und diese sicherlich auch ihre Aus• der Befragten keine gute Meinung mehr von wirkungen auf seine Stellung innerhalb der SPD haben wird, drängt sich aufmerksamen Be• Schiller. Besonders offensichtlich wird die ne• obachtern in immer stärkerem Maße die Frage auf, ob nicht die Ära Brandt bereits ihrem En• gative Beurteilung bei , dessen de entgegengeht. Dieser Eindruck wird insbesondere nach dem letzten außerordentlichen Mißfallenskurve von 34 Prozent 1969 auf 51 Parteitag der SPD gewonnen; es ist keinesfalls ausgeschlossen, daß die radikalere Partei Par• Prozent zur Halbzeit der Regierung Brandt an• teilinke ein neues Parteiidol auf den Schild hebt. gestiegen ist. In Bonn hat es große Überra• schung und Befremden zugleich ausgelöst, daß • Zwar sieht man selbst in diesen Kreisen der tung, wen die Bezirke entsenden. So soll denn Doppelminister Schiller kurz vor Toreschluß Parteilinken heute klar, daß die SPD in Schles• die Wahl „rechter" Sozialdemokraten zu Par- 1971 dem Haushaltausschuß des Bundestages wig-Holstein mit Jochen Steffen wenig gut be• teitagsgelegierten nach Möglichkeit verhindert rückwirkend vom November dieses Jahres mehr dient war, und deshalb richtet man sich für Ba• werden. Der SPD-Links-Kader ist zum Beispiel als 300 neue Stellen in seinem Doppelministe• den-Württemberg darauf hin, daß sich ein sol• mit einigen Genossen, die heute im Kabinett rium abverlangt. cher Fehler nicht noch einmal wiederholt. Die sitzen oder sonstwie führende Stellungen im Zur gleichen Zeit, da Schiller seinen Apparat Jungsozialisten vertreten die Meinung, es wäre Staat bekleiden, keinesfalls einverstanden. Auf weiter aufbläht und neben den Neustellen richtiger, einen Mann aufzubauen, der zunächst der Abschußliste stehen sowohl Verkehrsmini• durch fast 200 weitere Anhebungen weitere nicht gleich als Bürgerschreck abgestempelt ster , dem die Genossen in Hessen Mittel aus dem Steuersäckel verlangt, hört der werden kann. Auf dem Parteitag wurde bereits seinen Wahlkreis Frankfurt nicht mehr geben Normalverbraucher, daß er weitere Teuerun• deutlich, daß man eine solche Figur in dem der• wollen; auch Hermann Schmitt-Vockenhausen, gen zu erwarten hat, die vor allem den kleinen zeitigen Entwicklungsminister des Kabinetts Vizepräsident des Bundestages und Vorsitzen• Mann treffen. Brandt gefunden zu haben glaubt. Minister Epp- der des Innenausschusses, wird, wenn es nach Von den Steuersenkungen, die die Regierung ler st praktizierender Protestant, er erweckt den den Vorstellungen z. B. der hessischen SPD- Brandt versprochen hat, ist längst keine Rede Eindruck, als gehöre er zum Establishment. Kreise geht, ebenfalls nicht mehr auf seinen mehr. Ganz im Gegenteil, auch der ärmere Bür• Eppler gehört seit 1956 der SPD an, nachdem Posten zurückkehren. ger soll jetzt noch stärker zur Kasse gebeten er sich vorher zusammen mit Gustav Heine• Noch hat Willy Brandt im Hinblick auf die werden. Eine solche Entwicklung, deren Ende mann in der „Gesamtdeutschen Volkspartei" radikalen Forderungen erklärt, die Beschlüsse keineswegs abzusehen ist, kann im Jahre 1973 versucht hatte, zu deren Programm die An• des Parteitages seien für die Parteiführung und der SPD erhebliche Stimmen kosten. Gerade näherung an den Osten ebenso gehörte wie die damit für die Regierung nicht bindend, jedoch nach dem Parteitag in Godesberg haben die Neutralisierung Deutschlands. muß befürchtet werden, daß bei einer entspre• mittelständischen Wähler den Eindruck gewon• Zwar ist es der Parteiführung noch einmal chenden Mehrheit und ohne jede Rücksicht• nen, daß sich Kräfte regen, die der Ära Brandt gelungen, einen entscheidenden Vorstoß der nahme auf einen Partner eine SPD-Regierung ein Ende setzen und die in Politik und Wirt• New Look linksaußen stehenden Kräfte abzuwehren, doch im Jahre 1973 auch solche Beschlüsse verwirk• schaft die radikalen marxistischen Grundsätze Zeichnung Hanel in „Christ und Welt' es hat hierzu der ganzen Beredsamkeit Brandts lichen müßte, die heute wegen der realpoliti• zum Durchbruch bringen wollen. und Wehners bedurft. Der Parteiführung blieb schen Situation und aus Gründen der Optik E. Marchner nicht unverborgen, daß der „harte Kern" der noch nicht realisiert werden. Linken, der die „Volkspartei" wieder auf einen Die Rücksichtnahme auf den Koalitionspart• marxistisch-sozialistischen Kurs bringen will, ner, die einmal von der Parteiführung mehr• sein Auftreten auf dem Parteitag generalstabs- fach betont, andererseits aber auch von der DKP: mäßig vorbereitet hatte. Diese Vorbereitung FDP-Spitze nicht ungeschickt genutzt, hat eben• ermöglichte es, daß der militante Linkskader falls Verärgerung bei der Parteilinken gefun• der Partei, der zur Zeit rund 70 der 344 Dele• den. Äußerungen des Generalsekretärs der FDP, gierten umfaßt, mit zahlreichen Anträgen Mehr• Flach, der Parteitag und seine Anträge hätten Und Minister Genscher schweigt ... heiten fand. Gerade nach diesem Erfolg auf dem gezeigt, wohin die SPD maschiere, wenn die Parteitag ist die Kader-Gruppe in der SPD FDP nicht als „Bremser" fungiere, wird in dem „DDR"-Funktionär kam im Salonwagen zum DKP-Kongreß („Frankfurter Kreis") entschlossen, ihre syste• Sinne gewertet, daß die FDP sich für bürger• matische Infiltrationsarbeit mit aller Energie liche Wähler empfehle, die von der SPD abge• Der Parteitag der Deutschen Kommunistischen Partei in Düsseldorf wird, wie wir hören, fortzusetzen und alles daranzusetzen, um auf schreckt werden sollten. ein parlamentarisches Nachspiel im Bundestag haben. Die Opposition wird eine Anfrage ein• späteren Parteitagen eine breitere Mehrheit Tatsächlich breitet sich in der Bevölkerung bringen, welche disziplinarischen Maßnahmen der Verteidigungsminister gegen die 15 bis für ihre marxistisch-sozialistische Politik zu ge• immer größere Sorge aus. Das Mißtrauen ge• 25 Soldaten vorsieht, die das parteipolitische Neutralitätsgebot verletzt haben. winnen. genüber der Wirtschaftspolitik nimmt ständig Die Teilnahme an Parteitagen ist Militär in Uniform grundsätzlich nur dann gestattet, In allen Bezirken der SPD versuchen die zu. So kann es auch nicht wundern, wenn nach wenn sie vom Minister als Ehrengäste dazu abgeordnet werden. Im Falle der DKP, wo die• Jungsozialisten und andere Linksgruppen ihren einer Umfrage, die das Allensbacher Institut im ses sicherlich nicht geschehen ist, kommt grundsätzlich die Frage auf, wie es der Verteidi• Einfluß zu verstärken. Dabei haben sie ihr Auftrage des Zweiten Deutschen Fernsehens gungsminister mit der Frage der Unvereinbarkeit von öffentlichem Dienst mit der Mitglied• Augenmerk besonders auf die Wahl der Dele• durchführte, das Ansehen Karl Schillers, der im schaft in KP-Organisationen hält. gierten gerichtet, denn es ist bei künftigen Wahlkampf 1969 noch der populärste Politiker Parteitagen von ganz entscheidender Bedeu• war, stark gesunken ist. Im Gegensatz zu 13 Neben der Teilnahme von Angehörigen der „Sturmtrupp im Ruhrgebiet heiße herzliche Bundeswehr in Uniform an den Veranstaltun• Grüße" des Generalsekretärs der KPdSU, Leo- gen des Parteitages der deutschen Kommuni• nid Breschnew und wünschte vollen Erfolg für sten in Düsseldorf haben aber auch noch andere die Verwandlung der Ruhr in eine Hochburg Veranlassungen von höchster Stelle Besorg• des friedlichen Kampfes und des Schöpfertums. Wo uns der Schuh drückt... nis hervorgerufen und Fragen nach der Haltung Pelsche nahm denn auch ferner Gelegenheit, der Bundesregierung aufgeworfen. So zum Bei• die deutschen Genossen an die Kampftraditio• spiel die Tatsache, daß Bundesverkehrsminister nen der Revolution von 1918, an die Aufstände Die Rentner leiden am meisten unter dem Preisanstieg Leber (SPD) einen Sonderwagen der ostzonalen der Roten Armeen im Ruhrgebiet, in Mittel• „Reichsbahn" für den SED-Chefpropagandisten deutschland und in Hamburg am Anfang der Die Opposition hatte im Bundestag, wie be• sichtigen, obgleich feststeht, daß der beträcht• Norden zum Besuch des DKP-Kongresses von zwanziger Jahre zu erinnern. kannt, beantragt, daß die am 1. Januar 1973 liche Preisanstieg auf über sechs Prozent auf der Zonengrenze bis nach Düsseldorf durch die Altkommunist Pelsche (72), der die DKP als fällige Rentenanpassung bereits am 1. Juli des eine verfehlte Wirtschaftspolitik zurückzufüh• Bundesrepublik befördern ließ. einen „wichtigen Faktor" in der Bundesrepu• kommenden Jahres erfolgen sollte und dies ren ist, und der gleitenden Altersgrenze den Die Bevölkerung will sich keineswegs mit der blik bezeichnete, hat bei der Bolschewisierung eingehend begründet, wozu aber die Regie• Vorzug gibt, setzt sich unwillkürlich dem Ver• Antwort zufriedengeben, die der Parlamentari• Lettlands im Jahre 1941 im Schutze des Hitler- rungskoalition, also auch die Freien Demokra• dacht aus, auf Stimmenfang für die nächsten sche Staatssekretär in der Fragestunde des Bun• Stalin-Paktes eine bedeutende Rolle gespielt. ten, ihre Zustimmung versagten. In der Begrün• Wahlen auszugehen. destages gegeben hatte: „Es handelte sich um Wenngleich die KP-Führung in Moskau sich dung des Antrags der Unionsparteien wurde einen Routinevorgang bei der Bundesbahn." Wenn letzten Endes auch die Rentner die eigentlich darüber klar sein müßte, daß die klargestellt, daß die Rentner durch den Preis• Die Abgeordneten (CDU) hatte DKP im Verhältnis zu den anderen Parteien in anstieg in diesem Jahr gegenüber den Arbeit• Lasten der Inflation in vollem Umfange mit• daraufhin die berechtigte Frage gestellt, ob es tragen sollen, obgleich man weiß, daß sie dazu der Bundesrepublik nur von geringer Bedeu• nehmern eindeutig benachteiligt seien und die zum Beispiel auch ihr möglich sei, in einem tung ist, hält man es im Politbüro dennoch für wegen des Preisanstiegs nicht imstande sind, vorhandenen Uberschüsse in der Rentenver• Bundesbahn-Sonderwagen nach Leipzig zu rei• wichtig, auf die Kader der orthodoxen Kommu• dann ist es schlecht um unseren Staat bestellt, sicherung auf diese Weise Not lindern helfen sen. Verständlicherweise wich Staatssekretär nisten in Westdeutschland zu setzen. Man geht in dem soziales Handeln den Vorrang haben würden. Die Regierung hat aber der gleitenden Börner (SPD) dieser Frage aus. davon aus, daß DKP nach Ratifizierung des soll, besonders im Hinblick auf die Rentner. Altersgrenze für den Rentenfall auf 63 Jahre Neben Albert Norden war mit Arwid Pelsche deutsch-sowjetischen Vertrages eine wesentlich Ohne Zweifel ist das der Schuh, der einen an• den Vorzug gegeben und sich damit gegen die ein hoher sowjetischer Spitzenfunktionär nach stärkere Anziehungskraft besitzen werde und sehnlichen Teil unserer Bevölkerung heute Rentner und deren Existenzsorgen ausgespro• Düsseldorf gekommen. Dieser Veteran der vor allem hofft man auf eine Aktionsgemein• drückt. Neue Winterschuhe, die heute nicht unter chen. Damit wurden die Rentner abgetan, durch zwanziger Jahre war an den geheimen Kontak• schaft mit den Sozialdemokraten. Die von der deren Arbeit, als sie noch im Verdienstalter 50 Mark zu erhalten sind, können sich Rentner ten beteiligt, die zwischen Reichswehr und Ro• SPD heute noch betonte Abgrenzung zur DKP standen, das sogenannte Wirtschaftswunder gewiß nicht leisten. Sie müssen die alten Schuhe ter Armee bestanden, und er kennt die deut• werde man auf die Dauer nicht aufrechterhalten überhaupt erst ermöglicht wurde. weiter tragen, selbst wenn sie zunehmend drük- schen Kommunisten sehr genau. In Düsseldorf können und namentlich nach dem letzten außer• ken, ja sogar leck werden. (ig) nahm Pelsche das Wort und übermittelte dem ordentlichen Parteitag der SPD in Bad Godes• Durch das Sachverständigengutachten der Fünf berg setzt man auf die radikale Linke, von der Weisen haben nunmehr die Unionsparteien mit man ein Zusammengehen für die Zukunft er• ihrem abgelehnten Antrag der schnelleren An• wartet. Sowjetische Deutschlandexperten sehen passung der Renten Schützenhilfe erhalten. In in den radikalen Ideen der SPD-Mitglieder in diesem Gutachten nämlich, das nunmehr der der Steuerfrage und in der Forderung nach der Regierung vorliegt, wird von einem Nachhol• Kontrolle der Massenmedien zukunftsträchtige bedarf der Rentner gesprochen und damit zwi• Möglichkeiten. schen den Zeilen festgestellt, daß diese Be• Inzwischen sind in der Bundesrepublik — völkerungsschicht nicht zum Leidtragenden der auch unter den Parlamentariern — ernsthafte inflationären Entwicklung werden dürfe. Die Bedenken über die Haltung der Bundesregie• Fünf Weisen gehen soweit und argumentieren, rung gegenüber der DKP laut geworden. So es müsse geprüft werden, ob nicht den Rentnern wertet der Vorsitzende des Innenausschusses ein Ausgleich für den besonders für sie bedenk• des Bundestages, Professor Friedrich Schäfer lichen Kaufkraftverlust zugestanden werden (SPD) die Tatsache, daß bisher nichts gegen sollte. die Deutsche Kommunistische Partei unternom• men wurde, als Zeichen dafür, daß Bundesin• Gewiß werden die Renten, wenn auch nach• nenminister Genscher „nicht zu der Uberzeu• träglich und damit verspätet, der Lohnentwick• gung gekommen ist, bei der DKP handele es lung angepaßt. Die für die Festlegung der Ren• sich um eine Nachfolgeorganisation der ver• ten zuständige Formel geht aber von einem botenen KPD". In einem Gespräch hatte Prof stabilen Niveau aus, ohne daß aber derartige Schäfer festgestellt, daß der Minister „handeln inflatorische Tendenzen,- wie sie heute an der muß", wenn er bei der Prüfung dieses Frage• Tagesordnung sind, rechtzeitig berücksichtigt komplexes zu einer anderen Auffassung kom• werden. Nach Aussage der Fünf Weisen haben me. sich die Uberschüsse in der Rentenversicherung In Bonner politischen Kreisen wird befürch• in den ersten sieben Monaten dieses Jahres tet, daß Bundeskanzler Brandt keine Veranlas- durch die gestiegenen Arbeitnehmereinkommen lung gegen die DPK treffen lasse, weil er be• und die dadurch höheren Sozialleistungen ver• fürchte, hierdurch den deutsch-sowjetischen Di• doppelt, so daß es unverständlich ist, daß eine alog zu stören, zumal Breschnew aus den Aus• Erhöhung der Renten auf die lange Bank ge• fuhrungen des Kanzlers bei der Krimbegegnung schoben wird. den Schluß ziehen konnte, daß die Bundesre• gierung die DKP als eine „legale" Parted an• Wer nur an die zukünftigen Rentner denkt und sieht. Der für die Erhaltung unserer freiheitli• Vorsorge für ein früheres Rentenalter treffen chen Gesellschaftsordnung vor allem verant• will, was wohl richtig ist, aber doch nicht vor• wortliche Innenminister wird der Antwort auf dringlich, als zunächst erst den derzeitigen Rent• die gestellte Frage auf die Dauer nicht auszu• nern zu helfen, der kann kein Vertrauen mehr weichen vermögen, wenn unsere Demokratie erlangen. Eine Regierung, die die Notlage der keinen ernsthaften Srhadon nehmen soll. Rentner zwar erkennt, ohne diese zu berück• .Nur noch eine Schalteröffnung — Rationalisierung, verstehst du?' aus „Bayernki. Klaus Möhring • Dezember 1971 / Folge / Seite 7 Xxis iDjiprcu&cnüian Politik

Verteidigung: ^Anzeige Die Sowjetflotte und das Mittelmeer Kontrolle durch westliche Schritte geht langsam verloren JH yOeihmchtetu Bollwerk im südlichen Teil Europas. Die Kon• sehe. Das Ziel der Sowjetunion ist augenschein• frontation beider Flotten ist hier keine her- lich, ihren Einfluß im Mittleren Osten und an Oer Beitrag Der sowjetische Admiral Sergei Gorshkow den Küsten des Mittelmeeres weit auszudeh• Ostpreußens Ihre Außenminister Scheel rechnet iür die erste erklärte am diesjährigen „Tag der Roten Flotte": nen. Auf diese Weise soll Europa eingekreist 1 Spuren Haltte des Jahres 1972 mit der Ratilizierung der Der Westen möge gewarnt sein, die sowjeti• werden. iur Kultur des t Ostverträge und erwartet eine breite Mehrheit sche Flotte besitzt heute Schiffe und Untersee• Der Aufenthalt der sowjetischen „Escadra" Abendlandes ist E verwehen E im Bundestag. _ Der Ministerpräsident von boote, die in der Lage seien, mittels ihrer ist keinesfalls in jedem Fall als Ziel einer Aus• weitaus umfangrei• | nie Rheinland-Pialz, Helmut Kohl, erklärte, daß die nuklearen Waffen jeden Punkt der Erde zu „er• einandersetzung mit der US-Flotte zu deuten. cher als die mei• * reichen". Keine Strategie würde einen Gegner sten Menschen wis• 1 CDU/CSU die Verträge geschlossen ablehnen Eher sollen die sowjetischen Einheiten amphibi• Yu9f-1 retten, wenn er versuchen sollte, einen Krieg sche Aktionen durchführen. Man denke nur an sen. Gerade heute werde. — Der Deutsche Journalistenverband hat mit der Sowjetunion zu riskieren. Der Admiral die sog. sowjetischen „Berater" in den arabi• gilt es, ihn sicht• 1 die ersatzlose Streichung des § 353 c des Straf• betonte besonders die Rolle der U-Boote. Diese, schen Ländern. Von Syrien bis Algerien werden bar zu machen, ' $ denn eine gezielte gesetzbuches, der die Veröffentlichung geheim• so meinte er, würden die Hauptwaffe der Ab• Techniker und Fachleute der UdSSR ständig Propaganda ist dar• haltungsbedürftiger Schriften unter Strafe stellt schreckung darstellen. eingeschleust. Sowjetische Flugzeuge starten auf auf aus, das Wis• und zahlreiche Ermittlungsverfahren gegen Jour• Heute haben die Sowjets das Problem der allen möglichen Flughäfen der arabischen Welt, sen um den deut• „Polaris-Poseidon-Raketen" weitgehend gelöst. nalisten begründete, gefordert. — Bei Übergabe und die Errichtung von Raketenabschußbasen schen Charakter unserer Ostprovinz aus Somit sind sie in der Lage, das Bauprogramm des Beglaubigungsschreibens durch den neuen in Ägypten läßt erkennen, in welchem Maße dem Bewußtsein der Menschen zu ver• solcher U-Boote, mit Raketen bestückt, ständig Vatikan-Botschafter Alexander Boeker erklärte die Sowjetunion sich im Mittelmeer und in den drängen. zu steigern. Wenn auch noch nicht die Leistun• Randstaaten engagiert. Papst Paul VI., das deutsche Volk leistet „schon gen der US-Raketen erreicht wurden, so wird Die UdSSR vermeidet konsequent eine direkte Aus der Fülle des Stoffes lassen Ruth- seit Jahren einen würdigen Beitrag zur Befrie• es doch weniger als zwei Jahre dauern, bis Konfrontation mit der US-Flotte. Gerne aber Maria Wagner und Hans-Ulrich Stamm dung der Welt". — Aul dem deutschen Soldaten- auch diese „Lücke" geschlossen sein wird. würde sie sehen, daß die amerikanischen Sena• mehr als ein halbes Jahrtausend ostpreu• iriedhof in Cassino m Italien fand eine Feier• Der Kommandeur der Sechsten US-Flotte im toren den Rückzug der Schiffseinheiten durch• ßischer Kulturgeschichte lebendig werden In knappgefaßten, jedermann verständ• lichkeit zum Andenken an die Gefallenen des Mittelmeer erklärte vor kurzem, daß die Kon• setzen würden. Dann wäre allerdings der Weg lichen Beiträgen schildern sie das Wirken trolle des Mittelmeers durch westliche Schiffs• für eine politische Erpressung frei. Sollte zum Zweiten Weltkrieges statt, an der auch Bot• großer Ostpreußen auf den Gebieten der einheiten langsam verlorenginge. Am meisten schafter Roll Lahr teilnahm. — Der SPD-Bundes• Beispiel in Italien oder auch in Frankreich eine Geisteswissenschaften, der Kunst und Li• machten ihm die sowjetischen „Polaris-U-Boote" tagsabgeordnete Günther Müller hat ein Verbot kommunistische Volksfront an das Ruder ge• teratur, der Forschung und Technik Sie Kummer. Allein mit diesen Fühlung zu behal• langen, würde man die UdSSR sogleich um der Deutschen Kommunistischen Partei (DKPf schufen damit ein handliches Nachschla• ten sei recht schwierig geworden. Obwohl das Unterstützung bitten. Solange die „Sechste gefordert. — Bundespräsident Heinemann emp• gewerk insbesondere auch für junge Mittelmeer keinesfalls ein ideales Operations• Flotte" im Mittelmeer stationiert sein wird, wer• Menschen, denen häufig die notwendigen fing in Bonn den griechischen Exil Journalisten gebiet für U-Boote überhaupt ist, sind die den sich die Sowjets solche Schritte allerdings Quellen fehlen Basis Mathiopoulos zu einer längeren Unter• Schwierigkeiten für eine Überwasserflotte den• überlegen. Wie schnell jedoch kann die NATO redung. — Der Sprecher der Landsmannschaft noch erheblich, wenn man im Ernstfall den Ein• reagieren und wie stark sind die Einheiten und Der Sprecher der Landsmannschaft Ost• Schlesien hat in Stuttgart die Verträge von Mos• fluß sowjetischer U-Boote berechnet. Es gibt so• die Einflüsse der Sowjets auszugleichen? Es ist preußen, Reinhold Rehs, zugleich Präsi• kau und Warschau als mit dem Stempel des gar Äußerungen hoher NATO-Offiziere, die schade, daß Spanien, das doch eine enorm wich• aussagen, daß schließlich das Mittelmeer im tige strategische Stellung im Mittelmeer besitzt, dent des Nordostdeutschen Kulturwerks Nationalismus kommunistischer Prägung ver• Falle eines Krieges wohl kaum zu halten wäre. kein Mitglied der NATO ist. Sollten die Senato• und Vizepräsident des Ostdeutschen Kul• sehen bezeichnet. — Die Bevollmächtigten der Die Sechste V otte untersteht nicht der ren in Washington die Oberhand gewinnen, turrates, schreibt in seiner Einleitung zu Bundesländer in Bonn beklagen die mangelnde NATO. Sie bedeu-St jedoch für den Westen das welche für einen Abzug der Sechsten Flotte diesem Buch: Information durch die Bundesregierung. kömmliche, sondern besser gesagt eine politi- stimmen, wird Admiral Gorshkow seine Worte „Zwar ist von staatlichen Stellen viel in Taten umsetzen können — das Mittelmeer von Pflege und Förderung der ostdeut• wird ein „sowjetischer See" werden. Die sowje• schen Kultur gesprochen worden — was Jugend: tischen U-Boote besitzen außerdem Raketen, jedoch in dieser Richtung geschehen ist, welche unter Wasser gestartet werden, um das ist völlig unzureichend. Ich begrüße, Schiffseinheiten auf weite Entfernung hin anzu• daß die Staats- und Wirtschaftspolitische Polen stöhnt unter Rowdy-Unwesen greifen. Admiral Kidd, der Kommandeur der Gesellschaft sich dieser Aufgabe annimmt „Sechsten Flotte", hat mit seinen Äußerungen und das Wissen um das geistige Ost• Starke Zunahme im Alkoholismus und Verbrechen zu verzeichnen über die Gefahren sowjetischer Einheiten im preußen verbreiten hilft. Dabei kann es Mittelmeer sicher nicht übertrieben. W sich hier nur um den Anfang einer we• sentlich weiter zu spannenden Reihe han• Immer mehr häufen sich die Klagen der pol• Breslau und Lodz aus. Die „Hooligans", wie deln. nischen Presse über den steigenden Alkohol• man die Rowdys dort nennt, ermordeten sogar Barzel wird Einblick in verbrauch und vor allem das Rowdytum. In schon polnische Polizisten. Die Vertiefung und Verbreitung des kulturellen Erbes unserer ostpreußischen vielen Zeitungen nehmen sie bereits den er• Einige Städte setzten bereits eine Polizeiak• Vertragsprotokolle verweigert sten Platz ein. Erst kürzlich brachte das War• tion unter der Parole „Ordnung" an. Doch daß Heimat ist nicht nur eine selbstverständ• schauer Nachrichtenmagazin „Perspektywy" so etwas auch schiefgehen kann, zeigt der Fall Wie der Fraktionsvorsitzende der lich ostpreußische, sondern eine gesamt• eine Reportage „Die Gastronomie auf der An• Graudenz. Dort wurden außer Prostituierten CDU/CSU im Bundestag, , deutsche, ja wahrhaft europäische Auf• klagebank", in der von betrunkenen Kellnern alle langhaarigen Männer, darunter versehent• in einem Interview mit der „Welt am gabe." die Rede war, die ihre Gäste verprügelten und lich einige Reisende, Intellektuelle und Aus• Sonntag" mitteilte, hat Bundeskanzler beraubten. Der Warschauer „Express Wieczor- länder, willkürlich von der Straße geholt, ge• ny" (Abendexpress) wiederum entrüstete sich schoren und auf Läuse und Geschlechtskrank• Brandt den ihm unterbreiteten Vor• Besonders über die täglichen Überfälle von Rowdy-Ban• heiten untersucht. Was 52 ehrbare Bürger der schlag, noch vor Barzels Moskaureise den. Als Beispiel nannte er die Wojewod• Stadt veranlaßte, einen Protestbrief an die ein Gespräch zu führen, nicht an• die Ostpreußen schaftsmetropole Grünberg, wo sich die Zahl Warschauer „Polityka" zu verfassen, die darauf• sind an den ent• der Uberfälle, Schlägereien und Einbrüche in• genommen. Außerdem weigerte sich hin den Polizeiarzt bissig fragte: „Was haben scheidenden Fragen nerhalb eines Jahres um 50 Prozent erhöhte. Brandt, dem Oppositionsführer Einblick venerologische Untersuchungen eigentlich mit der Zeit lebhaft „Die Tatsache, daß 75 Prozent dieser Verbre• der Haarlänge zu tun?" in die Moskauer Verhandlungsproto• interessiert. Zeitun• chen von Jungendlichen bis zu 21 Jahren be• Franz Endler kolle zu geben. gen und Rundfunk gangen wurden, verdient besonders unterstri• sind für den Tag chen von Jugendlichen bis zu 21 Jahren be- das die Probleme die Zahl der Überfälle um 40 Prozent zu, die aber laufen über Zahl der Vergewaltigungen — darunter der eine lange Zeit. Da besonders bestialischen, nämlich der Gruppen• hat mancher den vergewaltigungen — um über zehn Prozent, Die Zeichen stehen auf „Sturm" Wunsch nachzule• die Zahl der Schlägereien um 20 Prozent", ent• sen, wie aus muti• hüllte das Blatt. Etwa zur gleichen Zeit wußte Was wird, wenn Sadat den Suez wirklich überschreitet? ger nationaler Sicht und aus europäischer eine andere Zeitung zu berichten, daß sich in Verbundenheit Stellung bezogen ist. Wir größeren Städten kaum noch eine Frau oder gesamte Welt steht allerdings bei einer erneu• folgen mit der Herausgabe einer An• ein Mädchen nach Einbruch der Dunkelheit auf „Die Zeichen stehen auf ,Sturm'." Das sind ten Auseinandersetzung am Suez zur Debatte. regung aus Leserkreisen vor allem des die Straße wage und daß in der Hauptstadt die Worte des ägyptischen Präsidenten, als er Betrachtet man die Lage in der Welt, möchte Ostpreußenblattes und bringen interes• Warschau am hellichten Tage einige Burschen vor wenigen Tagen seinen Truppen erklärte, man angesichts der SALT-Gespräche von einer sante publizistische Beiträge aus der in der Nähe einer Straßenbahnhaltestelle ein er habe sich zur Offensive entschlossen. Man bitteren Ironie sprechen. Indien erhält Waffen Feder von Chefredakteur Hugo Wellems Mädchen vergewaltigten, während die „Mit• möchte den Orakelspruch aus der römischen von den Sowjets. Es ist damit zu rechnen, daß der es Woche für Woche immer wieder bürger" tatenlos zusahen. Geschichte abwandeln „wenn du den Suez die UdSSR dafür einmal Stützpunkte für ihre unternimmt, mit klarem Blick, journalisti• überschreitest, wirst du ein großes Reich zer• „Express Wieczorny" meldete zudem, in Kra• Marinestreitkräfte am Indischen Ozean erhal• schem Temperament und Fingerspitzen• stören". Sadat schiebt den Amerikanern die kau und der Wojewodschaft Warschau seien ten wird. Dagegen werden die Amerikaner gefühl die Probleme unserer Zeit und „bereits 218 Ordnungshüter empfindlich ver• Schuld zu, da sie, so behauptet er, nicht in der Stützpunkte verlieren, wenn sie weiterhin die darunter auch die heißen Eisen anzu• prügelt" worden, als sie bei Gewalttaten ein• Lage gewesen seien, die Israelis zu einer fried• Auslandshilfe verkürzen. Südamerika gerät fassen. Gerade die Fragen, die für die greifen wollten. Ähnlich sieht es in Danzig, lichen Lösung zu zwingen. Das Risiko für die immer mehr in kommunistischen Einfluß. Der Ostpreußen über der Tagespolitik stehen Besuch Castros in Chile hat gezeigt, daß die und auch die nächsten Monate beherr• Isolierung Cubas zu Ende geht. Zeichen dafür schen werden, werden hier klar ange• sind auch die Beziehungen, die Mexico als wei• sprochen. Ein Buch, zu dem der politisch terer Staat Südamerikas zu Cuba pflegte. Man interessierte Ostpreuße gerne greifen spricht bereits davon, daß Chile und andere wird. südamerikanische Nationen die OAS verlassen werden, um zusammen mit Cuba eine eigene Organisation zu gründen. Der dritte Jahrgang von „Jane's Weapon Bestellschein 50 Systems", ein Nachschlagewerk über die Waf• An die fensysteme der verschiedenen Mächte, erklärt, Staats- und Wirtschaftspolitische daß die Sowjetunion das einzige Land der Erde Gesellschaft ist, das ein voll operatives Raketenabwehr• 5 Köln 1, Händelstraße 53 system besitzt. Großbritannien verstärkt seine Heerestrup• pen, es gibt heute genügend Freiwillige, die Ich bestelle Luftwaffe erhielt bedeutende Verstärkung und Exemplar(e) die Marine wurde durch Lenkwaffenzerstörer .Ihre Spuren verwehen nie" und andere Schiffe verstärkt. Hier wurde die „Realistische Abschreckung", die moderne Stra• Exemplar (e) tegie des Westens wirksam. Bekanntlich sol• „Die Probleme unserei Zeit" len die NATO-Staaten mehr zur Verteidigung beitragen. Die USA haben ihre Truppen in Eu• Olm Preis von 8,40 DM je Stück zuzüg ropa verstärkt. Sie haben heute eine Sollstärke heb 0,80 DM Porto und Versandkosfen von 92 Prozent. Hier geht es offensichtlich um eine gute Ausgangsposition bei zukünftigen Verhandlungen um beiderseitige Truppenredu• Manie zierung. Man kann nicht von vorne herein sich schon Beschränkungen als „Vorleistung" aufer• Wohnort legen. Japan fühlt sich, nach der neuesten Ent• wicklung nicht mehr sicher. Es greift nach dem Straße Atom. Indien möchte, schon auf Grund seiner Nachbarschaft mit der Atommacht China, eben• i )diuiii falls atomar rüsten. Wenn Sadat den Suez überschreiten wird — Unterschritt welches „Reich" wird dann der Vernichtung .., der Mode war unser Alter zu seiner Zeit doch echt progrwlv!^ ^ ^ Welt-Theater" anheimfallen? 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 8 SDB Cftpnufartrfort

Edwin Radtke lOettHaui au<ß dem vateistan

s ist schon an die fünfundsiebzig Jahre und Mut hatten wir für zehn. Aber — wenn E her, da las mein Vater eines Morgens einer im Laufen zu Fall kam, dann brach er un• am Kaffeetisch in seinem Lieblingsblatt, weigerlich ein. Und dann? Hunderte von Me• dem „Memeler Dampfboot". Wie immer überflog tern zum anderen Ufer ... Uns fielen die häufi• er zunächst die Lokalnachrichten. Plötzlich gen Unglücksfälle beim Eislaufen ein; kam stutzte er: jemand unter die Eisdecke, war er rettungslos „Nun hört mal, was da steht: Einige waghal• verloren. sige Jungens boten gestern auf der dünnen Eis• Mit gekünstelter Courage machten wir uns decke des Haffes einen haarsträubenden An• gegenseitig über unser bleiches Aussehen lustig. blick, über die dünne, durch das unruhige Was• Nun, es half nichts, zurück mußten wir. Die ser in Wellenbewegung geratene Eisdecke gleiche Marschordnung. Brach einer ein, sollten liefen, die Gefahr nicht ahnend, sechs oder sie• alle anderen weiterlaufen, bis auf Bruder Carl ben Bengels zum anderen Ufer und wieder und mich. Einen langen Strick hatte Carl um• zurück, den ob dieses Leichtsinns aufgebrach• hängen, ich hatte eine lange Holzlatte in der ten Reporter unserer Zeitung, der das beobach• Hand. Auf dem Bauche liegend, wollten wir tet hatte und seine Empörung zum Ausdruck dann das Rettungswerk versuchen. gebracht, noch verhöhnend . . ." Kinder, es ging gut, sogar so gut, daß wir, Am großen Familientisch saßen, neben Vater nach Abschütteln der übersiandenen Ängste, am und Mutter, wir zehn Kinder. Die „waghalsigen ,Festlandufer', wo die Eisdecke stärker war, Jungens", das waren mein Bruder Carl (14) und hin und her liefen. ich (I2V2). Als der Vater dazu bemerkte: „Man An der Kaimauer des benachbarten Winter• soll nicht nur die Lümmels bestrafen, wie der hafens, dem Liege- und Entladungsplatz für Reporter verlangt, sondern auch die Eltern, die Segelschiffe und Dampfer, entdeckten wir ein so etwas zuließen", da hätten wir uns beinahe Männlein, das heftig gestikulierte und uns durch unsere roten Köpfe verraten, hielten aber irgend etwas zurief. Wir liefen daraufhin etwas dicht, weil wir — mit Recht — die Strafe fürch• näher zu ihm hin. O weh! Der Kleine brüllte teten. Wir machten uns unter dem Tisch zu uns die gröbsten Schimpfwörter zu: Galgen• schaffen, um unser Rotwerden nicht sehen zu stricke, Gottversucher und so fort. Na, das paßte lassen, und hauten in Eile mit unseren Schul• uns gerade, nun erst recht! büchern, das Butterbrot vergessend, zur Schule ab. Da hatte ich das Pech, mit einem Fuß in eine Was war geschehen? Es war Anfang Dezem• offene Stelle der Eisdecke (die anscheinend von ber, die schöne Schneelandschaft hatte sich einer warmen Quelle herrührte) zu kommen. durch Einwirkung eines warmen Westwindes Dank früherer Erfahrungen — schnell, als wäre in Matsch verwandelt. Die Eisdecke des Kuri• nichts geschehen — zog ich das eingesunkene schen Haffes war verschwunden; nur auf dem Bein heraus und lief weiter. Wie tobte der angrenzenden .Wassergarten' des Holzsäge• Mann aber jetzt! Das wurde uns doch zuviel. werkes der Firma H. W. Plaw, deren Außen• Wir glaubten auch, genug „geleistet" zu haben beamter und Leiter mein Vater war, hatte sich und zogen uns auf das festere Eis des Wasser• die dicke Eisdecke erhalten, war aber von gartens zurück. Wasser überspült. Ja, als wir nun am anderen Tage von unserem In der Nacht klingender Frost, das Thermo• Abenteuer vernahmen, von unserem Vater vor• meter zeigte am anderen Morgen minus 20 Grad. gelesen, da waren wir nicht wenig stolz darauf Vor dem Gang zur Schule liefen wir noch (in aller Heimlichkeit natürlich), daß wir sogar schnell zum Ufer... Eis! Eis sogar auf dem in der Zeitung (wenn auch ohne Namen) ge• Wie im Winterschlaf liegen die Fischerkähne am Ufer des Kurischen Haffes bei Memel fest. Im Haffl Es war „zu", wie wir sagten. standen hatten. Hintergrund die Süderspitze der Kurischen Nehrung Foto Hallensleben Wir konnten das Schul-Ende kaum abwarten. Im Laufschritt nach Hause. Unsere Eile beim Mittagessen machte uns fast verdächtig. Aber Elsa Werner Vater und Mutter legten sich ahnungslos zum gewohnten Mittagsschläfchen nieder. Nun los: Schlittschuhe schon im Haus ange• schnallt. Der kurze Weg bis zum Ufer wurde <^-an$ duzcft 2as ivlntetHiche J^oni$$bei# springend und gleitend über den hart gefrore• nen Schnee zurückgelegt. Bald war der Wasser• n dichten, aber trockenen Flocken schneit Herrchen ist inzwischen mit Sonja weiter• Immer richteten wir unseren Spaziergang garten überquert, wir standen am ,Schlagbaum', es unaufhörlich. Der Abend ist da; der gegangen und verweilt nach einem Blick ins so ein, daß wir diese wundersame Weise, ge• der den Wassergarten vom Haff abtrennt. I Steindamm liegt nach Geschäftsschluß Cafe Bauer vor den Fenstern von Teichert. Er blasen vom Schloßturm, hören kopnten. Unser Ein Schlag mit dem hinteren Teil des Schlitt• wie ausgestorben da. Sonja, unsere gute alte ist ja immer auf der Suche nach Überraschun• Tempo wurde immer schneller; es ging Rich• schuhes auf das Haff eis: „Donnerwetter, es Boxerhündin wird munter, macht unentwegt gen für mich und versteht es, sie vor mir bis tung Steindamm, durch die Prinzessinstmße, hält!" Allerdings — beim nächsten, kräftigeren .Schönchen' und leckt unsere Hände. Ihre Augen zum Heiligen Abend zu verstecken. Vor der Poststraße, um die Ecke am Berliner Hof'V*oi> Versuch sprang Wasser hoch! Sollten wir es betteln: Herrchen und Frauchen, macht euch Musikalienhandlung Jüterbock verweile ich et• bei bis zur Steindammer Kirche. Noch ein kur• wagen? Inzwischen war, wie verabredet, noch doch endlich fertig zum Spaziergang. Auch was länger. Herrliche Konzerte sind für den zer Auslauf für Sonja, die mit uns müde ge• ein halbes Dutzend unserer Schulkameraden er• uns lockt der Zauber der Adventsstimmung. Winter angezeigt. Mein Mann trampelt schon worden war. schienen. Wir beruhigen Sonja, schlüpfen in unsere Pel• ungeduldig mit den Füßen; es ist doch unange• Immer noch schneite es; Füße und Hände Wir beratschlagten. „Also los!" sagte Bruder ze und in warmes, derbes Schuhwerk. Schnell nehm kalt. Wir schlagen ein schnelleres Tem• wurden klamm. Also rasch die letzten Meter Carl. „Du, Edwin, vorne, die Bande nehmen noch die Mützen auf den Kopf und dicke po ein. Am Miramar-Kino gehen wir die Trep• bis zum .Kurfürsten". Dort blieben wir drei wie wir in die Mitte, ich komme als letzter." Handschuhe an die Hände. Herrchen blickt pe hinunter zur Schloßteichpromenade. Sonja angewurzelt stehen. „So ein steifer Grog könn• kurz auf das Thermometer und meint: „Es geht kann wieder sausen und Streiche machen. Pas• Den Zweck der Anordnung kannte ich. Die te uns jetzt guttun", meinte Herrchen. Und so wohl nicht ohne Ohrenklappen." sierte es doch an einem Abend, daß sie, ver• nächtliche schwere Dünung im Haff hatte in taumelten wir in das uns so liebe, kleine, ver• lockt durch den Schnee, in das Becken vor den größeren Abständen Risse in die frische Eis• traute Lokal, genossen die Wärme, den Grog Draußen ist es ganz schön kalt, so um die Kaskaden sprang, auf der Eisdecke einbrach decke gezogen, die aber durch den starken, an• und die freundlichen Blicke guter Bekannter. zehn bis fünfzehn Grad minus. Sonja ist au• und wir Not hatten, die Pitschnasse herauszu• Ein Pfiff des alten Obers genügte, um Sonja haltenden Frost verharscht und deshalb etwas ßer sich vor Freude, sie liebt den Schnee über ziehen. Wir mußten mit ihr um die Wette ren• zur Theke zu locken, wo sie gut verpackt ihren dicker waren als die andere glatte Eisfläche. alles. Wir machen unsere übliche Runde. Durch nen, um so schnell wie möglich in ein warmes Kalbshaxenknochen erhielt, den sie brav, trotz Diese quer über das Haff in Schlangenlinien die Wallsche Gasse, die unserm Haus genau Lokal zu kommen, wo sie ihr Fell am Ofen größten Jankers, ihrem Herrchen brachte . . . laufenden Streifen benutzten wir für unseren gegenüber liegt, gehen wir weiter durch die trocknen durfte. Lauf. Einige Ängstliche machten nicht mit. Krugstraße bin zum Paradeplatz. Höher und Diesmal ging es weiter bis zum Münzplatz, Nun, es ging gut, wir kamen glücklich — und Höher türmt sich der Schnee. Sonja wird von wo der große Weihnachtsbaum strahlte. Die nicht wenig stolz — .drüben' an. Das Haffufer der Leine gelassen, sieht uns groß an und spickt Cafes Schweriner und Imperial lockten mit lei• der Kurischen Nehrung hatten wir erreicht. ab. Endlose Runden rennt sie wie besessen um ser Musik Gäste heran. Dann ging es rasch Mit Aber wir mußten ja auch wieder zurück! Das das Reiterstandbild vor unserer schönen Uni• den Schloßberg hinunter bis zur Altstädtischen JUiebe schenken Wasser unter der dünnen Eisdecke war in Be• versität, kommt schnaufend und prustend zu• Langgasse, wo die großen, hellerleuchteten Lä• s ist eigentlich in jedem Jahr das gleiche: wegung geraten. Das Eis hob und senkte sich. rück zu uns, wälzt sich vor Wonne im Schnee, den die sönsten Auslagen boten. Das ewige E •wir meinen, alles im voraus bedacht und Die Nachmittagssone spiegelte sich auf der blan• die Zunge weit raushängend, und lacht mit Stehenbleiben vor den Schaufenstern mochte geplant zu haben, und auf einmal lallt ken Eisfläche. Der Frost hatte bedeutend nach• ihren schönen bernsteinfarbenen Augen. Wir Herrchen bei all seiner Geduld nicht allzu gern, uns ein: in unserer Geschenkliste haben wir den gelassen. wandern weiter bis zum Stadttheater. Der Thea• er zog mich fort. Uber den Kaiser-Wilhelm- oder jenen vergessen. Da ist eine alte Bekannte Wenn ich jetzt daran zurückdenke, fällt mir terplan wird studiert, dann über die Straße Platz ging es zum Gesecusplatz. Da verweilten aus der Heimat, wir haben zusammen auf der das Gedicht: ,Der Reiter über dem Bodensee' noch zurück zu Gräfe und Unzer. Für meinen wir ein wenig, denn es war inzwischen neun Schulbank gesessen, und von ihr kommt Jahr ein. Doch der hatte es hinter sich — wir hatten Mann, dem Pferdenarren, entdeckte ich eine Uhr geworden und vom Turm erklang die Wei• lür Jahr ein Päckchen mit Selbstgebackenem. es noch vor uns! Wir waren alle gute Eisläufer, Neuerscheinung. se: Nun ruhen alle Wälder . . . Was sollen wir schenken? Eine Schachtel Kon• fekt? Nein, das wäre zu allgemein, das wäre lieblos. Ein paar Taschentücher in einer Ge- Ein Buch? Ja, das wäre etwas, sie liest gern schenkpackung? Sie hat bestimmt genug davon, und kann sich von ihrer kleinen Rente selbst nicht viel leisten. Aber welches aus dem riesi• gen Angebot? Unser Ostpreußen steht im Mittelpunkt zweier Romane, die von Mitarbeitern des Ostpreußen• blattes geschrieben wurden und inzwischen weife Verbreitung landen: ,Der leichte Stein' von Hans Lücke und ,Dina und die Pferde' von Ernst von Kuenhefm. Der .leichte Stein' ist nichts anderes als der Bernslein, das oslpreußische Gold. Hans Lücke hat die Geschichte der Bern• steingewinnung aus eigener Sachkenntnis ge• schildert und mit einer spannenden Romanhand• lung verknüpft, in der es um die Liebe zweier Menschen geht. Ein Stückchen Kulturgeschichte unserer Heimat, das jeden Ostpreußen fesseln wird. Der zweite Band führt den Leser von einem ostpreußischen Gut an viele Schauplätze der weiten Welt, im Rahmen der Liebesgeschichte zweier ungewöhnlicher Menschen. Der Vorab• druck einer kürzeren Fassung im Ostpreulien- blatt tand ein ungewöhnlich starkes Echo in unserem Leserkreis. Beide Bände sind erschie• nen im Verlag Gerhard Rautenberg, 295 Leer (Ostfriesland), sie kosten je 16,80 DM Ruth Maria Wagner

Das Tilsiter Rathaus, im Hintergrund die Deut• sche Ordenskirche. Das Foto wurde mit freund• licher Genehmigung des Verlages Gerhard Rau• tenberg entnommen dem Kalender .Ostpreußen im Bild 1972'. 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 9 Jahrgang 22

39. Fortsetzung Hause finden. Sie stehen auf der Straße in Grup• sa en :NUIN' K° !6BT WOH1"' 3 -laßt es euch pen beieinander, reden hin und her: „So etwas gut ergehen«, und sie küssen sich und weinen gibt es nicht", reden sie — „so ein Gesetz hat .Wie wird es uns ergehen", heulen die Frauen es nie gegeben." riU ,Z™^11^1 hierlas^n, alles bleibt zu• rück, und ihr Lieben, ihr bleibt zurück Werden Der Strom fließt — „Wartet nur" — sagt der alte Eroms, „es wir uns wiedersehen?" »wwa Ein Roman aus der Memelniederung, — Von Paul Brock wird noch anders kommen, sie werden euch auf «Das weiß allein Gott!" offenem Markt ausziehen und prügeln, wenn „Und verkommen werden wir,- was können ihr nicht wollt, wenn ihr euch ihnen nicht fügen wir da drüben tun, ohne Geld, ohne Kapital wollt. Sie werden euch allen die Seele aus dem Sie gehen hin und fragen das Hochzeitspaar. Eine Wut springt in den Männern hoch. Sie Leibe prügeln." Die Manner werden in die Fabriken gehen und Martche lacht: „Was wollt ihr: Gefällt es euch sind plötzlich alle nüchtern geworden. arbeiten - ja, sie werden das notwendigste nicht bei uns? Ist nicht genug zu essen und zu Die Frauen sitzen indessen zu Hause in ihren Geld verdienen, hungern brauchen wir Dicht Die Frauen flüchten schreiend in die äußerste trinken da?" Stuben, zittern und weinen. Aber immer so zwischen Mauern leben und Ecke. «Ja, ja, Martche, das ist es nicht, aber es wäre keine Erde haben, und keinen Platz, von dem „So seid ihr", schreien die Männer, — „ihr Martche hat sich in ihren Brautwinkel gesetzt. letzt so schön, durch das Dorf zu gehen und zu man sagen kann: hier bist du zu Hause " Henkersknechte! — So seht ihr aus? Das ist Das Festtagskleid hat sie abgelegt; sie sitzt nun singen. Sie sollen es weithin hören, daß wir So ist der Abschied. euer Gesicht?" da und hat Tränen in den Augen feiern; die Deutschländer sollen es hören, daß Männer gehen daneben, und die Frauen und die Ein großes Getümmel entsteht. Vom Schenk• bei dir Hochzeit ist." Kinder laufen heulend hinterher. tisch her fliegen Gläser nach vorne; man hört Karl hat sie nach Hause gebracht; er ist die „Nun gut, geht durch das Dorf!" splitterndes Glas und Geschrei. Die vordersten ganze Zeit nicht von ihrer Seite gewichen. Nun Am Strom werden alle Sachen auf die Fähre „Nein, nein, — du mußt mitkommen", reden Männer stehen Schulter an Schulter und drän• geht er in der Stube auf und ab und weiß kein geladen, und die Wagen fahren leer zurück ein sie ihr zu. gen langsam nach vorne — drängen die Beam• Wort des Trostes zu sagen. Es ist in der Stube Knecht bringt sie wieder nach Hause. Alle drängen hinaus; der Hof ist voller Lärm, ten zur Tür hinaus. so bedrückend still, als hätte man einen Toten So ist es nun: Allmählich kommen sie alle zur und auf allen Gehöften fangen die Hunde an „So", sagen die Bauern und die Schiffer — hinausgetragen. Ruhe, die Bauern und die Schiffer, in dem Ort zu bellen. nimmt seinen gewohnten Lauf Die Musikanten stellen sich in Reih und mit dem neuen, fremden Namen. Das Leben Glied und marschieren spielend voran. Die In• Es ist wieder einmal Winter. Die Felder lie• strumente frieren ihnen am Munde fest, so hart gen unter der Schneedecke begraben, der Fluß ist der Frost, aber sie hören nicht auf zu spielen. ist erstarrt; wenn nicht zu beiden Seiten an den Sie kommen am Friedhof vorbei, und da läßt Ufern die Weidensträucher wären, dann wüßte Martche halten; sie bittet die Musikanten, einen man kaum, wo die Wiesen aufhören und an Choral zu spielen. „Vielleicht hören es unsere welchen Stellen das Strombett beginnt; es ist Lieben", sagt sie — „daß wir heute froh sind, alles eben und weiß. daß wir einen gesegneten Tag haben", und die Karl und Martche leben gemeinsam auf dem Musik spielt das Lob- und Danklied. Alle knien Hof; in Martches Haus hat der alte Eroms Woh• auf der Erde und sind ganz still geworden. nung genommen. Am zweiten Weihnachtstag halten sie Hoch• Um so lauter lärmen sie dann wieder im Krug. zeit. Es wird eine große Feier; das ganze Dorf Es wird Schnaps getrunken; der Wirt kann kaum ist dazu eingeladen. geraten, die Gläser zu füllen. Schließlich bringt Martche fährt in ihrem eigenen Schlitten, mit er die große Kanne voll Schnaps und stellt sie auf den Tisch. ihren eigenen Pferden zum Standesamt, und dann am Nachmittag zur Kirche. Dreißig Schlit• Die Schiffer machen den größten Lärm und ten folgen ihr auf der Kirchfahrt nach. tranken die meisten Gläser. „Wir bezahlen al• Das ist eine andere Hochzeit als die vor Jah• les", sagen sie zu den Bauern; „das lassen wir ren, als Martche Ottos Frau wurde. uns nicht nehmen; es ist unsere Hochzeit, es ist eine Schafferhochzeat! Seht, so können nur Schif• „Nun ist das endlich da, was wir damals schon fer feiern." wollten", sagt Karl. Sie haben schon alle rote Köpfe. Martche errötet und lacht: „Ach, Karl!" — Da kommt um Mitternacht die fremde Polizei; und dann küßt sie ihn. „Es ist doch eigentlich zwei Beamte kommen her und sagen: „Es ist alles nur ein Spiel, was wir da tun; das reine genug, geht jetzt nach Hause. Es ist genug ge• Kinderspiel." feiert und gelärmt." Am Nachmittag wird in allen Stuben des Hau• ses getanzt, bis zum Abend. Aus der Stadt ist Die Beamten bleiben zuerst vor der Tür ste• eine Musikkapelle gekommen. Die spielt zum hen und versuchen, einen und den andern nach Tanz. Die ältesten Leute können sich nicht be• Hause zu schicken, aber die Männer lachen, und sinnen, ein so großes Fest gefeiert zu haben. niemand hört auf sie. Als es Abend ist, wird den Gästen das Haus Dann dringen sie in den Krug ein und wollen Zeichnung Erich Behrendt zu eng. Dieser und jener geht hinaus und kommt dem Fest mit Gewalt ein Ende bereiten. wieder hinein. „Seht nur, was das für ein Abend Am Anfang entsteht ein großes Gelächter dar• „jetzt wollen wir weiter feiern — jetzt fängt es „Wie ist das nuT möglich gewesen — wie ist ist", sagen sie, „was das für eine großartige über. „Kommt", sagen die Schiffer — „trinkt erst an." Aber plötzlich steht Martche mitten das nur gekommen?" sagt Martche endlich, Nacht wird. Der Himmel ist so hoch und groß einen Schnaps mit uns, wir bezahlen alles." unter ihnen: „Nein, jetzt fängt es nicht an, jetzt „Sie sind alle betrunken gewesen, Martche, wie noch nie und voller Sterne." Aber nun merken die Hochzeitsgäste, daß es ist das Fest aus!" Sie ist bleich, und ihre Augen ich hätte aufpassen sollen — vielleicht hätte „Laßt uns hinausziehen und dann in den Krug Ernst wird. Die Beamte ziehen die Waffen und smd dunkel; niemand wagt ein Wort dagegen man das verhüten können." gehen", meinen sie, — „wir ziehen mit Musik schlagen damit auf die Nächststehenden ein; zu sagen. durch das Dorf." hier und dort fließt Blut. Es dauert aber noch lange, ehe sie alle nach Fortsetzung folgt

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j-üz den bunten (^eßäet Allerlei Kleingebäck — Nüsse und salzige Knabbereien iner meiner fünfzehn Enkel schreibt mir Nehmen wir gleich einmal die Butterbrezeln, E heute: „Großmutti, ich habe zur Ent• die sich wie alles heute besprochene Kleingebäck spannung zwischen den Abiturarbeiten gut frisch halten. 25 Gramm Hefe, '/* Liter sau- Deine Butterbrezeln gebacken. Sie sind prima Braune Pfeffernüsse: Davon können wir gai geworden, und es tut gut, zwischen Gleichungen nicht genug machen! 450 Gramm brauner Kan• und lateinischen Kriegsberichten solche prakti• dis, 800 Gramm Honig oder Sirup, 65 Gramm sche Chemie zu betreiben. Schenk mir doch zu Butter, 2 Päckchen pulverisierter Zimt, 1 Päck• Weihnachten ein Kochbuch!" Er kriegt eins, chen Kardamom, 1 Messerspitze Kreidnelken solche männlichen Tugenden soll man unter• (Nelkenpfeffer), 125 Gramm gehackte Mandeln, stützen! 2 Tropfen Bittermandelessenz, 40 Gramm Pott• Diese Tugenden melden sich schon früh, wenn asche, 125 Gramm Orangeade oder Pomeranzen• die Kleinen bei der Weihnachtsbäckerei ihr marmelade, 1250 Gramm Mehl. Kandis fein sto• eigenes Stück Teig bekommen und mit Rollhol/ ßen (man kann auch braunen Zucker nehmen) und Ausstechformen aus der Puppenküche „bak- mit Honig oder Sirup aufkochen, Butter dazuge• ken helfen". Nichts schmeckt so gut wie eigene ben, Gewürze und Mandeln. Wir geben das Honigkuchenherzen und „Trauermarzipan" (Sie Mehl in eine tiefe Schüssel, gießen den heißen wissen sicher, was ich meine). Honig dazu, zuletzt die in wenig Wasser ge• Und wenn die Großen nachmittags nach Hause löste Pottasche, kneten den Teig sehr gut durch kommen, wird geschnuppert und Kurs auf die und stellen ihn über Nacht kalt. Die Backbleche Küdie genommen. „Mutti hat gebacken!" Da gut einfetten! Von dem Teig nehmen wir ein jetzt als frühestes Unternehmen kleines Knab• Stück, walken es noch einmal durch, formen berzeug an der Reihe ist, das in gut schließen• eine Rolle, von der wir die Nüsse abschneiden. den Dosen auf das Fest wartet, muß man doch Sie werden — wie aller Honigkuchen — bei schnell erst mal prüfen, was es da zu erben, milder Hitze gebacken. Wir können mit 15 Ble• sprich zu schmecken, gibt. chen rechnen: das sind 2 Kilogramm! Weiße Pieiiernüsse: 5 Eigelb, 250 Gramm Zucker, 250 Gramm Mehl, etwas Zimt und Kar• damom, 1 abgeriebene Zitronenschale, 1 Messer• spitze Hirschhornsalz (das wir unter das Mehl mischen). Eigelb und Zucker schaumig rühren, Zutaten dazugeben. Kleine Kugeln formen, aut ein gefettetes Backblech setzen und bei schwa• cher Hitze in etwa 30 Minuten hellgelb backen.

Plätzchen, die wir nicht auszustechen brau• chen, sind als arbeitsparend beliebt, als da sind: Ingwerplätzchen, Schokoladenmakronen, Heide• sand, Sandkuchenplätzchen, Schokoladenkuch- chen. Ingwerplätzchen: 150 Gramm Butter, 180 Gramm Zucker, 2 Eigelb, 1 Ei, 300 Gramm An einer alten Stoffpuppe hängt ein kleines Mädchen oft mit ganzem Herzen. Die teure, neue Mehl und 100 Gramm kandierter, kleingeschnit• Baby-Puppe, die ,Mama' sagen kann, sitzt dagegen unbeachtet in der Ecke. Wir sollten daran tener Ingwer. Schokoladenmakronen: 6 bis 7 Ei• denken, wenn wir ein Kind beschenken und versuchen, seinen geheimen Wünschen auf die Spur weiß, 250 Gramm geriebene Mandeln, 125 zu kommen, statt etwas zu kaufen, was nur uns Erwachsenen gefällt. Foto np Gramm Zucker, 125 Gramm geriebene Schoko• lade, je 1 Messerspitze Zimt und Nelken, 75 Zucker, 1 feingehackte Stange Vanille und 1 Tee• Kartoffelmehl, 8 ganze Eier, Zitrone oder Va• Gramm sehr fein geschnittenes Zitronat. Hier• löffel Backpulver dazugeben. Kleine abgepflückte nille. Auch hier kleine Häufchen auf das ge• bei werden die Eiweiß sehr steif geschlagen Häufchen auf das Blech setzen und bei scharfer fettete Blech setzen, hellbraun backen und so• und mit den übrigen Zutaten vermischt. Bei Hitze backen. Oder über Nacht kalt stellen, Rol• fort vom Blech schneiden. schwacher Hitze mehr trocknen als backen. len vorher formen, von denen man Scheiben Schokoladenkuchchen: 4 Eiweiß sehr steif abschneidet. schlagen und mit 150 Gramm Zucker vermischen, Heidesand: 500 Gramm Butter (nicht Marga• auf den Herd geben und im Wasserbad dick Sandkuchenplätzchen: 500 Gramm Butter, 500 rine, die nicht bräunt) hellbraun werden lassen, schlagen, dazu 150 Gramm geriebene erweichte Gramm Zucker, 500 Gramm Mehl, 250 Gramm abkühlen lassen, 750 Gramm Mehl, 375 Gramm Schokolade und 100 Gramm gestiftelte Mandeln. Entweder auf Oblaten oder das mit gefetteter Alufolie belegte Blech recht kleine Häufchen setzen, auf jedes eine halbe Mandel drücken JÖeiknachtäichez 73äcfiettl$ck und bei sehr mäßiger Hitze backen. Die Kuchen gehen sehr auf! n diesen bewegten Wochen vor dem Fest der-Buch ,Ein Wunsch geht in Erfüllung'. Es ist für Der gute alte Mürbeteig ist aber ebenso wenig erreichen uns in der Redaktion des Ostpreu• Mädchen zwischen 8 und 10 Jahren bestimmt und zu entbehren. Auch hier können wir uns Arbeit I ßenblattes immer wieder Anfragen mit der spielt um die Weihnachtszeit (3,95 DM), über die sparen, wenn wir ihn aus der Tiefkühltruhe — Bitte, Bücher zu nennen, die man dem und jenem Schriftstellerin Eva Sirowatka werden wir in Kürze wie auch Blätterteig — fertig kaufen. Ausrollen, im Ostpreußenblatt eingehend berichten. Heute wol• schenken kann. Oft sind es Briefe von Großmüttern, große Vierecke (8x8) schneiden, in die Mitte len wir nur noch auf ihr Gediehtbändchen ,Zeit der die ihren Enkeln eine Freude machen wollen. Wir — geben Ihnen heute, liebe Leserinnen und Leser, einige Kontraste' (Henn Verlag, Ratingen. 3, DM) hin• einen Klecks Marmelade geben, über Eck zu• Hinweise — suchen Sie sich aus der Fülle der Titel weisen. sammenklappen, festdrücken, mit verquirltem Ei Mit etwas Liebe und Phantasie können wir das das aus, was in Ihre Gabenliste paßt. Beginnen wir Auf die Bücher aus dem Erika Klopp Verlag Berlin, bestreichen, hellbraun backen. dessen Inhaberin aus Königsberg stammt, haben wir Selbstgebackene so hübsch verzieren, daß der mit den Kleinsten. Für herzhafte Abwechslung muß auch gesorgt unsere Leser schon oft hingewiesen. In der Kinder- werden. Dafür eignen sich gut haltbare Käse- bunte Teller zu einer Augenfreude wird. Im Scholz Mainz Verlag ist eine neue Reihe von Europa-Reihe dieses Verlages erschien jetzt das Bänd• Fotos Margarine-Union Bilder-Sachbüchern für Kinder im Vorschulalter er• chen .Pieter und Anka leben in Belgien' (7,90 DM). stangen. Wer ein tiefkühlendes Fach im Kühl• schienen, die wir Ihnen besonders ans Herz legen Ein Büchlein mit vielen ausgezeichneten Fotos und schrank oder ein Tiefkühlgerät hat, macht die möchten. Jedes dieser Bücher hat ein besonderes einem inhaltsreichen Text — beides zusammen gibt doppelte Menge Käseteig und legt die Hälfte Thema, das durch Bilder und einfache, aber einpräg• rer Schmand, Vi Eigelb, 250 Gramm Mehl, 250 einen guten Überblick über das Leben in unserem fest verpackt ins Frostige, um kurz vor Ge• same Texte erläutert wird. Erschi>enen sind bis jetzt Gramm Butter, 100 bis 125 Gramm Hagelzucker, westlichen Nachbarland. Auch die anderen Bände brauch gefüllte Käsekekse zu zaubern: 125 die Titel: Sonne — Schnee — Schlaf — Häuser — dieser Reihe sind sehr zu empfehlen. 2 Eigelb oder 1 verklopftes Ei. Hefe, Sahne, Ei• Kleider — Zeiten — Bäume — Frösche — Eisenbahn Gramm Butter oder Margarine, 125 Gramm gelb miteinander verrühren, Butter und Mehl und Saurier. Jeder dieser farbig illustrierten Bände Ein christlicher Verlag mit einem breit gestreuten Schweizer oder Chesterkäse, 125 Gramm Parme• dazu kneten, den Teig 24 Stunden kühl ruhen kostet 3,95 DM. Programm ist der Johannes Kiefel Verlag ;n Wupper- tal-Barmen. So wird in dem Band ,Der reisende Poet' sankäse, 1 Ei, 125 Gramm Mehl. Festen Knet• lassen. Dann kleine Brezeln formen, mit Ei be• Eine Mitarbeiterin des Ostpreußenblattes, Eva teig machen, der sich gut ausrollen läßt, even• Sirowatka-Wiesemann, hat im Engelbert Dessart Ver• von Lieselotte Hoffmann vom Leben und Schaffen des pinseln, in Hagelzucker tauchen und im Back• sächsischen Barockdichters Paul Fleming lebendig be• tuell noch Mehl dazugeben. Ausrollen und fin• ofen bei starker Hitze etwa 20 Minuten gold• lag, Mainz, ein reizendes Bilderbuch über die Jahres• richtet (Großdruckbändchen, 5,50 DM). — In dem Büch• gerlange, 1 cm breite Streifen schneiden, auf gelb backen. feste herausgebracht, das mit vielen schwarz-weißen und farbigen Illustrationen von Herta Müller-Schön• lein .Maresi und ihr bester Freund' von Edith Bie- dem Blech — sie gehen sehr auf — möglichst brunn zu einer wahren Fundgrube für vorlesende wend (5,50 DM) wird mit viel Humor von der kleinen Auf dem Blech ausgestrichen wird Blitzgebäck, Salzburgerin Maria-Theresia erzählt. — über .Weih• schnell zu bräunlicher Farbe backen. das wenig Mühe macht. Mandeln können wir Mütter und Großmütter werden kann: ,Ein Jahr hat Käsecreme zur Füllung von Keksen- Teig aus• viele Feste'. Die Verse prägen sich schnell ein und nachten im Hause Bonhoeffer' berichtet Sabine Leib- gehackt, geraspelt oder blättrig geschnitten fer• werden den Kindern viel Freude machen. Das Büch• hoIz-Bonhoeffer, die Zwillingsschwester des bekann• rollen, rund ausstechen oder zu gleichmäßigen tig kaufen, wir ersparen dadurch manche Mühe. lein kostet 5,50 DM. — Für größere Kinder ist das ten Theologen und Widerstandskämpfers im Dritten Stücken schneiden, abhacken. Je 2 zusammen• Reich (10,80 DM). — .Kannst du lesen, Masuru?' heißt 100 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker, 100 zweite Buch von Eva Sriowatka bestimmt, das Schnei• setzen mit einer Füllung aus 60 Gramm Butter ein weiteres Bändchen des Verlages aus der Feder Gramm Mehl, 1 Päckchen Vanillezucker, 2 Ei• von Carl Heinz Kurz (4,50 DM), in dem Erlebnisse und 3 Löffel Reibkäse. Oder man spritzt Füllung weiß, zum Bestreuen 125 Gramm Mandeln und aus Japan im Mittelpunkt stehen. — Von Lise Gast auf die Kekse und setzt auf jedes eine Hasel• etwas Zucker. Butter und Zucker schaumig rüh• stammt das Großdruckbändchen .Wenn das Haus nuß. Margarete Haslinger ren, die übrigen Zutaten dazugeben, zuletzt den steht' (5,50 DM). Briefe an die Schwester zeigen den Eischnee unterheben. Den Teig auf dem Back• Lebensweg einer modernen Frau. — Und schließlich aus dem gleichen Verlag die ,Krischan-Geschichte' blech ausbreiten, mit etwas Butter bepinseln, von Eva Recht in (9,80 DM), Erlebnisse der Autorin den Sie mit auf den Weihnachtstisch legen oder im mit Zucker und den blättrig geschnittenen Man• mit ihrem kleinen Sohn, für Kinder interessant und Brief versenden können. Der Band wird dann Ende deln bestreuen. Bei starker Hitze hell abhacken kurzweilig zu lesen. Januar/Anfang Februar nächsten Jahres an die be• und sofort in Streifen schneiden. Das sollten Sie nicht übersehen: Das erfolgreiche treffende Anschrift ausgeliefert. Ähnliches gilt von Mandelschnittchen: 500 Jugendbuch ,Fips klärt alles auf von Joachim Pie- Nun viel Freude bei der Auswahl! RVfW chowski (früher Redakteur beim Ostpreußenblatt) wird Gramm Butter, 275 Gramm Zucker, 500 Gramm jetzt vom Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, als Mehl, 1 P. Backpulver, 8 Eier, 125 Gramm Man• Sonderangebot zum Preis von 3,90 DM versandt. Rezepte aus unserem Leserkreis deln — zum Bestreuen: 125 Gramm süße Man• .Kunterbunte Jahresreise' nennt sich ein Kinder• deln, 3 Stück bittere, 125 Gramm Zucker. Butter kalender mit vielen Bastelvorschlägen, Beschäfti- Vattelkonfekt sahnig rühren, Zutaten dazu, auf zwei gefetteten gungsspielen und bunten Klebeblättchen, das im Blechen dünn ausstreichen, mit Zucker und ge• Matari Verlag herausgekommen ist. Sie können den Das ist ein leckeres Konfekt für den Weih• hackten Mandeln bestreuen, bei mäßiger Hitze Kalender entweder beim Matari Verlag, 2 Ham• nachtsteller, das man in keinem Geschäft zu burg 13, Isestraße 123, oder bei der Rautenbergschen kaufen bekommt. backen und noch heiß in schräge Streifen schnei• Buchhandlung in Leer bestellen. Datteln entsteinen — falls man keine ent• den. Eine Schulgeschichte mit vielen lustigen Zwischen• steinten bekommen kann. Anstelle des entfern• Statt der bitteren Mandeln lieber 3 Tropfen fällen und einem weitgereisten Kapitän als Lehrer ist ten länglichen Steines legt man eine abgezogene Mandelessenz mit dem Streugut mischen. Sind eine Schelmengeschichte, die den Kindern viel Freude machen wird: .Käp'ten Snieders groß in Fahrt' von ganze süße Mandel hinein oder den Kern einer Kinder im Hause, sollte man bittere Mandeln Werner Schräder (Verlag Herder, Freiburg, 12,80 DM), halben Walnuß, oder eine Haselnuß, oder ein ihrer Giftigkeit wegen lieber nicht verwenden; — 316 Rätselreime für junge Tüftler und alte Hasen Stuckchen Suckade (Zitronat). Man kann auch gebacken haben sie ihre Blausäure verloren, von Bengt A. Turau bringt ein Band aus dem Pfeiffer gewürfelte Suckade hineinlegen. Dann rollt man nur roh sind sie gefährlich. Verlag München unter dem Titel .Unbeschwertes Kopfzerbrechen' (12,80 DM). Kinder und Erwachsene ein Stück Marzipanmasse (man sagt auch Man• Besonders wenn es weihnachtet, riecht es bei werden viel Freude an dem Band haben delmasse), die man schon vorher zubereitet oder .Ostpreußens' nach Kardamom, eine Würzfreude, Hier eins der beliebten Bastelbücher: Komm, wir fertig kauft, mit einem Rollholz dünn aus und die man eigentlich nur bei uns kennt. Daher basteln, von Peter GrUger. 130 Vorschläge für Baste• radelt mit dem Kuchenrädchen kleine recht• leien, die mit wenig Geld, aber viel Phantasie auszu• soll hier der Kardamomkuchen folgen: 7 Eier, eckige Stückchen etwa in der Größe der Dattel 500 Gramm Zucker, 500 Gramm Mehl, 1 Päckchen führen sind. Zeichnungen und Fotos helfen bei der Arbeit. aus, packt die gefüllte Dattel in dieses Marzi• Backpulver, Kardamom nach Geschmack. Die Ganz zum Schluß ein Hinweis, der viele ostpreußi• panrechteck ein und drückt die beiden Enden ganzen Eier werden mit dem Zucker sehr schau• sche Hausfrauen interessieren wird: Ende Januar 1972 gut zu. Nun überzieht man dieses Dattel-Nuß- mig gerührt, die andern Zutaten dazugegeben erscheint im Verlag Gerhard Rautenberg in Leer das Marzipanröllchen dick mit bitterer Schokolade Mit dem Teelöffel werden kleine Häufchen auf neue ostpreußische Kochbuch ,Von Beetenbartsch bis oder Couverture. Will man die Mandelmasse Schmandschinken' — Rezepte aus der guten ostpreußi• ein vorbereitetes Blech gesetzt und bei mäßiger selbst herstellen, dann nimmt man Mandeln schen Küche, zusammengestellt von Margarete Has• Hitze gebacken. Die Masse ergibt 100 bis 120 linger und Ruth Maria Wagner. Der Band wird und Puderzucker zu gleichen Teilen, also Pfund Stück. Ich erinnere bei all diesen Plätzchen an '8,60 DM kosten. Sie können jetzt schon beim Verlag auf Pfund, und sechs bis acht bittere Mandeln gefettete Alufolie, die das Backen sehr erleich• Gerhard Rautenberg (295 Leer/Ostfriesl., Postfach 909) oder Mandelöl und etwa zwei Eßlöffel Rosen- tert. einen Geschenkqutschein für dieses Buch anfordern, was&er E. Kloster 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 11 Aus der Heimat Anny Pasternak

^4n einem *Sonnta# Im ^Adaent

er Advent hatte angeklopft und läutete diesem Tag hielt ich mich mucksmäuschenstill; die Vorweihnachtszeit ein. Wald und „Erbarmung, und unser Tantchen! Trautchen, D es war ja ein besonderer Feiertag, der 2. Ad• nimm die Peitsch' und fahr zu!" Im Galopp Feld lagen i Winterschlaf, eingehüllt m vent, und alle freuten sich auf den lang ersehn• gings schnell noch um die Ecke — und wer von tiefem Schnee. So heimelig und verträumt ten Besuch von Tantchen. stand da? Unsere Tante Lenchen! Sie winkte lag das kleine Heimatdörfchen Zollernhöhe vor „Annuschche, horch man, der Vatche räuspert mit beiden Armen vor Freude. Nach lautem nur, als ich von unserem Kirchdorf Aweyden sich all", sagte mein Omchen und buggste mich Begrüßungsgezeter und heftigen Umarmungen zurückkam. Ich hatte die Sonntagspost vom ans Knie. Dann hielt er seine Red, von wegen steckten wir das Tantchen in die warme Pelz• PosUmt geholt. Es war ein beschwerlicher Weq Arbeit und Besuch. Ich lungerte doch man bloß decke, und das Geschabbere ging nun erst rich- durch den tiefen Schnee, der strenge Frost tat auf das Wort für mich . . . Ach, Herrje, da tiq los. Zur Rückfahrt nahmen wir den kürzeren Gesicht und Händen weh und kniff ganz tüchtig kam's: „Weil unser Nesthäcken heut so weit Weg. Wir fuhren an Gutzeit und Czycholl vor• mit dem Nord-Ost um die Wette, der mir um gelaufen ist, darf es zur Belohnung schlittchen- bei, es ging auch ganz zügig, denn die dünen• die Ohren blies. Ich trotzte Frost und Wind fahren; Punktum." Dankeschön und hinein in artigen Schneewehen waren schon etwas ausge• und bot ihnen die Stirn. Ich mußte es schaffen die Winterpracht! Sogar der Fritz Mettendorf fahren. Wir waren die Schneehürden schon ge• denn mein Vater war ein gestrenger .Herr Leh• griente ob meiner großen Freude. Dieser Krät wohnt, doch Tante Lenchen schrie erbärmlich rer". Da gab es kein Pardon. hätt ja mitkommen können, er gefiel mir ja um ihr Leben, wenn wir doch mal in die wei• auch meist. Trautchen kutschierte ja, und er so chen Schneeberge purzelten. Ich liebte diese Sonntags-Spaziergänge. Die zwischenmang uns beiden, so dicht beieinander Post lag dicht neben der Kirche. So klang mir in der dicken warmen Pelzdecke, na? Aber er Wir hatten den halben Weg geschafft, die der letzte Choral nach dem Gottesdienst auf sagte rein garnuscht. Sicher ging der Lachodder Pferde stampften den Berg am Plaschke hoch dem Weg, vom Glockengeläut begleitet. War mit einer Dorfschönen zum Mückersee aufs Da hörten wir schon wieder dieses schreckliche ich dann an der Windmühle vom Müller Eis zum Schliddern. Hundegebell, vor dem wir uns seit Jahr und Tag fürchteten. Das Tantchen zitterte noch mehr Schwark vorbei und der Hohlweg mit dem Die Kufen knirschten im hohen Schnee. Rechts vor Angst und schimpfte und zeterte: „Ach tiefen Schnee am Dopatka geschafft, dann stand und links säumten hohe Kiefern den Weg, de• Gottchen, nei, diese vermaledeiten Köter, diese ich auf dem Berg, um — wenn auch außer Atem ren Äste von weißer Last tief zur Erde ge• verflixten Biester mißt' man vergiften!" Aber — das schöne Winterbild zu genießen. drückt wurden. Löste sich aus der höchsten es half alles nichts, sie saßen uns auf den Fer• Baumkrone eine dicke Schneehaube, so wehten Der steil aufsteigende Rauch der Schornsteine sen, bellten und felschten die Zähne uns zum glitzernde Flockenschleier durch die Luft. in der glasklaren Luft, ab und zu ein Hundege• Geleit. bell verrieten, daß Leben im Ort war. Dicke Die .Dirlatke' mit dem Labenteksee blieben Schneehaufen lagen auf den Dächern der klei• rechts liegen. Wir fuhren am .abgebauten Zim• Vom kleinen Berg an Tiskas Feld sah man nen Häuser, eingerahmt von langen, gläsernen mermann' vorbei. Das Gehöft glich einem Mär• die Lichter vom Dorf. Es war ein schönes Bild, Eiszapfen. Der gefrorene Schnee glitzerte wie chenbild. Es war auf der Anhöhe, tief einge• das uns in der Abenddämmerung entgegen• Kristall in der Sonne. bettet im Schnee, eine kleine Burg für sich, die sah. Die Pferde bogen an Sdrinkas Ecke ins mit ihren Schneetürmen ganz verträumt dalag. Dorf ein und sausten der Dorfmitte zu. Sie »Du hast dich aber ganz schön gesputet, liebes Die Sonnenstrahlen brachen ihr Licht mit letz• spürten die Futterkrippe, wieherten und pruste• Annuschchen, wir wollen gleich Mittag essen, tem, mattem Schein in den kleinen Fenstern. ten mit erhobenen Köpfen. Ein paar ganz kie• und ich glaube, für dich gibt's 'ne Überraschung. Nichts regte sich dahinter. Der Sonntag war ein wige Lorbasse warfen uns Schneebälle hinter• Du darfst wohl mit der Trautche zur Bahn, das feierlicher, besinnlicher Ruhetag. Nun war noch her. Tantche abholen, ich hab' so was läuten gehört der Hohlweg an der Lichtung gegenüber dem aus der Stub'. Ach Gottchen, Erbarmung, du Hof von Hering durchzustehen. Der Schlitten Das Glöckchen kündete unsere Heimkehr an. bist ja ganz blau vor Kalt' und pischnaße Fieß kam in eine bedenkliche Kippe, ein Ruck, und Mit Laternenlicht und viel Gewesens um das hast all auch, o nei, o neu" schon ging's im gleichen Tempo weiter. Tantchen und die Kälte wurden wir gebührend empfangen. „Idchen, mein liebes Idchen, was „Ach nein, liebes Omchen, ist ja nicht so Die Fahrt durch den Wald war zu Ende. Aber war das bloßig für'ne feine Schlitten-Partie. So schlimm, ich bin ja man bloß am Dopatka bis dafür ging's jetzt in Windeseile voran, daß die ein schönen Sonntag hätt ich noch nie nicht zum Hals im Schnee rumgekrochen — bloß gut, Schlittenkufen stoben, denn wir hatten die mein Lebtag gehabt, ach, nei, ach, nei ..." daß ich mit dem „Königsberger Tageblatt" und glatte Chaussee erreicht und flogen nur so da• hin, an Gutenwalde vorbei in Richtung Peit• Wir fühlten uns wohl in der molligen Wärme dem Brief vom Schulrat nicht versunken bin!" schendorf. des Zimmers. Bohnenkaffee und Pfefferkuchen Könnt ihr mir sagen, ob es hier zum Weihnachts• „Hast alles all wieder unter die Mutz' ge• Bei der Einfahrt ins Dorf sehen wir im Säge• luden zur Kaffeerunde ein und ließen das mann geht? Foto V. Passarge steckt. Du weißt ja, Erbarmung, er wird ja werk Fritz Brust die vielen Bretterstapel mit Weihnachtsfest ahnen. Der Tisch war festlich gleich so bös, der Vatche. Jetzt sput dich man, ihren dicken Schneebalken, die in Reih' und gedeckt. Der Schein der Adventskerzen tauchte der Tisch ist all gedeckt. Hoffentlich kommt er Glied standen. Ich schielte auch wieder ganz den Raum in eine feierlich-gemütliche Atmo• Adventszug ab. Es war sehr feierlich. Wir nicht mit einem Donnerwetter von seinem Rund• luchtern aus dem Pelzkragen. Nun waren wir sphäre. In die Stille von Kerzenlicht und Be• hörten dem Gesang zu, in den wir schließlich gang zurück, wenn er die Schafe von der jungen schon am Steppke hinter den Eisenbahnschie• haglichkeit klang von weit her Chorgesang an alle vor der Schule mit einstimmten. Dies S^at^ jagen muß. Immer finden sie ein paar nen. Da pfiff all der Zug und ruckte und stampf• unser Ohr: Macht hoch die Tür, das Tor macht Adventsingen war ein schöner alter Brauch, grüne Stellen, die der Wind frei fegt." te schon wieder vom Bahnhof ab, eingehüllt in weit . . . Wir stellten uns vor das„Haus, mein auch im tiefen Schnee, bei klirrendem Frost und große, helle Dampfwolken. Vater mit der Lampe voran, und warteten den eisigem Wind zogen die Sänger durch das Dort. Haste was kannste war ich in den trockenen warmen Sachen. Jetzt glühten meine Backen nicht nur von Frost und Wind, sondern auch vom heißen Backofen, wo ich so ein bißchen von der Mittagsente abplieserte. War ja bloß Gertrude Gosse-Simons die Flocht' und das Schönste zum Knuspern. Was anderes kriegte ich sowieso nie als Jüngste! So beruhigte ich mein Gewissen. Wenn ich es recht bedenke, war es eine statt• ^y4äs ick J^lnd ivat und &u KzJüausa liche Runde, die ich da vor mir an der Tafel sah; sie ließ in mir immer ein großes Gefühl der Geborgenheit aufkommen. Die Eltern thron• er Lebensweg eines Menschen ist keine Aber wie es die Zugvögel wieder zurückzieht zuweilen im Winter an verlassenen Gegenden ten würdevoll auf dem grünen Plüschsofa. Zu gerade Linie, sondern ähnelt mehr den in den Norden, in die Einsamkeit, so zieht es der Adria. Aber immer sind sie mir nur eine oberst der Tafel der junge Lehrer, von meinem D knorrigen verwachsenen und verdreh• mich in die Stille der weiten Landschaft meiner Andeutung. Vater etwas respektvoll abgerückt — versteht ten Ästen alter Eichen. Der Herbstwind bläst Heimat. Weihnachten in Ostpreußen. Idi war ein Kind. sich! Zu der ,Obrigkeit' gehörte noch unser ein buntes Blatt, das sich wiegend von ihm Hausfaktotuni Tante Hannchen, die immer das Vieles und Genaues weiß ich nicht. Kinder Und Kinder erleben überall, wo Weihnachten tragen läßt. Der Mensch wird, wie das bunte leben in einer eigenen Welt. In den ersten gefeiert wird, dieses Fest intensiver als Erwach• größte Stück Fleisch erwischte, auf das ich nur Blatt vom Winde, von den Umständen getrie• schielen durfte. Dazwischen peräsentierten sich Klassen der Volksschule lernte ich die alten sene. Weihnachten im Süden ist immer etwas ben und glaubt trotzdem, daß er es war, der Klägliches. Es regnet oder es scheint die Sonne. die drei Geschwister und reckten die Hälse. Sagen und Geschichten und die Heimatkunde diesen Weg wählte. Dieser Glaube ist seine An manchen Bäumen hängen noch die letzten Ergründen konnte ich es nicht, und zu bemerken mit der üblichen Langeweile. Auf den Reisen Stärke und seine Schwäche zugleich. guckte ich nicht aus dem Fenster, um die Bil• Herbstblätter und man weiß schon wieder vom war auch nichts, ob nach den Schüsseln oder Mein Weg war weit. Von Königsberg schau• der der Landschaft deutlich und für immer in Frühling, auch wenn es schneien sollte. Die gar nach dem jungen Lehrer, der ja noch zu kelte mich der ,Wind' über Umwegen nach mein Bewußtsein zu ziehen, sondern spielte in Weihnachtsbäume tragen bunte Laternchen, die haben war, wie Ohmchen zu bemerken pflegte. Italien. Nachträglich bin ich mit dem Gang der den Abteilen wie die anderen Kinder. In den wie die Ampeln in allen Farben blinken und Sie schloß die Reihe in ihrer vorbildlichen Art Dinge zufrieden. Immer war es die Sehnsucht Ferien waren die Spiele und Abenteuer das an- und ausgehen. Nach dem großen Festessen, an Haltung und Würde. des Menschen aus dem Norden, wie die Zug• Wichtigste. Und doch hat Ostpreußen seine an dem alle Verwandten teilnehmen, gibt es Der letzte und unterste Platz gehörte mir, vögel nach dem Süden zu ziehen. In der Sonne Wurzein tief in meine Seele geschlagen. Es den schäumenden Spumante zu trinken. Und wo aber mit der Zeit gefiel er mir immer besser. unter Oliven und Zypressen zu liegen und sich ist wie eine Melodie, eine Stimmung, die ich am lautesten gelacht wird, da ist das Fest am Die Obrigkeit hatte mich nicht so auf dem Kie• unter das bunte Gewirr von Farben und Lau• in mir herumtrage und die ich überall wieder• besten gelußgen. ker, und ich bekam nicht gleich einen Mutz• ten der südlichen Märkte zu mischen und teilzu• suche. Ich finde sie in mancher weiten gelasse• Ich trage noch von Ostpreußen her die Stille kopp, wenn ich mal Schabernack machte. An nehmen an der Leichtigkeit seiner Menschen. nen Landschaft Oberbayerns und ich spüre sie der großen Wälder in mir, das lautlose Rieseln des Schnees von den Zweigen der großen Tan• nenbäume, das endlose Schweigen unter dem frisch gefallenen Schnee. In dieses große Schweigen, in den weißverhüllten Schlaf der Natur, kam das Licht der ersten Adventskerze wie der winzige Keim neuen Lebens. Die frü• hen Abende erhellten das flackernde Licht der Kerzen und versammelte die Menschen um sich, die auf Weihnachten warteten, auf den hellen Glanz der vielen Lichter. Das Schweigen der Natur, die langen Nächte ließen auch die Seele des Menschen ruhig und still werden und in ihr das große Hoffen auf das neue Licht aufgehen.

Das frühe Dunkelwerden ließ die Kinder zei• tig vom Rodeln und Schlittschuhlaufen nach Hause kommen und mit den Vorbereitungen für Weihnachten beginnen. Die beschneiten Zäune, Büsche und Häuser, die in der Sonne glitzern• den Eiszapfen, die phantastisch wuchernden Eis• landschaften an den Fensterscheiben und die kleine sternige Schneeflocke auf der Hand lie• ßen die Gedanken in die Märchenwelt wandern — in den wunderbaren Märchenwald, wo das Pfefferkuchenhaus der Hexe aus .Hansel und Gretel' stand. Es duftete nach Weihnachtsge• bäck. Papier raschelte. Türen wurden eilig ver• schlossen und Schlüssellöcher verstopft. Das Christkind schwebte im Sternenlicht, Nikolaus rutschte mit seinem Eselchen einen Mondstrahl herunter und der Weihnachtsmann war auf dem Weg. Auch die Heiligen Drei Könige waren in fernen Ländern zu ihrer langen Reise aufge• brochen. An sie erinnerten die vielen Gewürze in kleinen Tütchen, die vom Drogisten für den Pfefferkuchenteig geholt wurden . . . Foto Hallensleben Eisernte an der Memel Winterliches Ostpreußen: 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 12 Stimme der Jugend £xi5 Cfipmißmbloit

Gemeinschaft Junges Ostpreußen:

Es geht um die Freiheit aller Menschen

Bundesgruppentag 1971 der GJO: Rückblick und Ausblick Aufgabe für das Jahr 1972: Jugendliche

Taten sind wichtiger als Worte. wurde. Die „Alten" waren dankbar Nach dieser Maxime handelte die und erfreut zugleich, als jedem zum Bundesgruppenführung der Gemein• Abschied noch ein kleines Geschenk schaft Junges Ostpreußen bei ihrem für die vorweihnachtliche Zeit über• Massen — „Ich habe nicht die Ab• fentlichkeit merke, daß nicht nur die Es kam zu einer sehr kritischen Be• Bundesgruppentag in Massen. Sie er• reicht wurde. sicht, hier ein politisches Referat zu Gegner die kommunistischen Voka• trachtung, ob sich die GJO zu eng in klärte das Jahr 1972 als das Jahr der Ihnen allen, ob jung ob alt, wird halten, denn unser politisches Ziel ist beln und Denkweisen übernommen ihrem Rahmen bewege bei dem viel• Betreuung der Spätaussiedler und be• und muß sich die GJO im nächsten klar, und es ist auch fest umrissen hätten. Man halte den Vertriebenen fältigen Angebot, das von allen Sei• gann bereits im alten Jahr in diesem Jahr widmen, denn nur persönliche in der Satzung der Landsmannschaft vor, ihre Auffassung von Recht und ten an die Jugendlichen herange• Sinne wirksam zu werden. Kontakte ermöglichen das Eingewöh• Ostpreußen und in den abgeleiteten Moral sei antiquiert. schwemmt wird. Bedauert wurde, daß Es wurde in dem „Party-Keller" des nen in unsere freie Demokratie, aber Arbeitsrichtlinien, die diese Gemein• Im Zeichen dieser politischen Ent• der Druck der Auseinandersetzungen „Hauses für alle" ein Beisammensein manchmal zu inhumane Gesellschaft schaft verbindet. Deshalb sollte es für wicklung, einer ständigen Diffamie• in der Öffentlichkeit sehr hart ge• von GJÖlern und jungen Spätaussied• uns auch keinen Zweifel geben, daß rung der Vertriebenen und einer stän• worden sei. Erforderlich sei, den jun• lern arrangiert. Die anfängliche Scheu Ein dankbares Publikum wir an diesem politischen Ziel der dig wachsenden Unterdrückung der gen Menschen Lebenshilfen zu geben, war schnell verschwunden. Bei Ker• Landsmannschaft festhalten müssen Vertriebenen spreche man bereits in die wissensmäßige Aussage müsse zenschein, Cola und Gebäck gab es Höhepunkt des Bundesgruppentages und auch festhalten werden." gewissen Kreisen davon, die Vertrie- verstärkt werden und es wurde emp• bald mehrere Grüppchen, die sich leb• war der bunte Abend, den die GJO Mit diesen Worten eröffnete der benenorqanisationen zu verbieten. In fohlen, einen Rahmenplan für die haft unterhielten. Für die jungen für die Spätaussiedler im Durchgangs• Bundesjugendwart der Landsmann• Deutschen, die vor kurzem jrst aus wohnheim Massen gestaltete. Dieser schaft Ostpreußen (LMO) und Bundes• Ostpreußen, Danzig und Oberschle• Abend wurde gleichzeitig zu einem vorsitzende der Gemeinschaft Junges sien in die Bundesrepublik gekommen Bombenerfolg der neugegründeten Ostpreußen (GJO), Hans Linke, Ka• sind, war es mitunter schwer, den Jugendgruppe „Kant" der GJO, die men, den Bundesgruppentag der GJO Gesprächen zu folgen. Denn obwohl wieder von Hans Linke in Kamen in Massen. Als Tagungsort war be• sie im Elternhaus deutsch gelernt und geleitet wird. Sie war erst vor acht wußt das Durchgangswohnheim des auch gesprochen hatten, lernten sie Wochen gegründet worden und hatte Landes Nordrhein-Westfalen gewählt in der Schule polnisch. Diese Entwick• an diesem Abend ihren ersten Auf• worden, um die Verbundenheit der lung war so intensiv, daß sie im Laufe tritt. Ihr gehören bereits 20 Mitglie• Mitglieder der GJO mit den Spätaus• der Zeit ihre Muttersprache verlern• der an, von denen Annegret, Heike siedlern aus den deutschen Ostgebie• ten, die sie nun erst wieder mühsam und Roswitha mit 9 Jahren die Jüng• ten zu dokumentieren. erlernen müssen. sten sind. Gemeinsam mit der Bundes• Um ein besseres Verständnis füi Die Problematik der jungen Spät• spielschar tanzte die Gruppe Kant den die gesamte Jahresarbeit der GJO zu aussiedler, die innerhalb dieses Be• „Jägerneuner". Sie vollbrachte damit wecken, ^ab Linke zunächst eine richtes nur skizziert werden kann eine hervorragende Leistung. knappe schlaglichtartige Beurteilung liegt jedoch viel tiefer. Sie haben in Die Bundesspielschar ließ es sich der politischen Lage. Er zog ein Resü• der Heimat ihre Altersgenossen und nicht nehmen, an diesem Abend nach mee der bisherigen Ostpolitik der ge• ihre Freunde zurückgelassen. Und das Massen zu fahren und dafür eine an- genwärtigen Bundesregierung und wies auf die Auswirkung auf das westliche Ausland hin. Linke zeigte beängstigende Tendenzen in der Be• völkerung der Bundesrepublik auf die die Gefahr des Kommunismus, der bereits einen Fuß in der bundesdeut• schen Wohnzimmertür habe, nicht mehr erkenne. Er warnte davor, die und alte Spätaussiedler: Von der GJO betreut Amerikaner als den „Buhmann der Welt" anzusehen, deren Präsenz in diesem Zusammenhang müsse man die Freizeitgestaltung zu entwickeln. Die Europa immer mehr abgebaut werde. Bemühungen des Deutschen Gewerk• heimatpolitischen Lehrgänge müßten schaftsbundes sehen, die Deutsche Ju• aufgrund der politischen Situation je• Bundesjugendwart Linke gab seiner gend des Ostens, der auch die GJO desmal neu konzipiert werden. Besorgnis Ausdruck, daß die Vertrie• korporativ angehört, aus allen Ju• benen in die Defensive gedrängt wor• gendringen zu eliminieren. Linke Abschließend stellte Hans Linke den seien und mit dem Rücken zur wandte sich scharf gegen alle politi• fest, daß die Gemeinschaft Junges Wand stehen. Es sei nicht verwunder• schen Bestrebungen auf inner- und Ostpreußen nicht nur vorhanden sei, lich, wenn einige nicht mehr den Mut außerparlamentarischen Ebenen, die sondern auch Leistungen vollbringe hätten, weiter zu kämpfen, denn sie deutschen Heimatvertriebenen mund• Es sei eine Arbeit, auf die die ältere würden ja in ihrer Gesamtheit zu tot zu machen, sie zu unterdrücken Generation der Ostpreußen stolz sein Ewig-Gestrigen gestempelt, gelten als und vor einer Verschärfung des Mei• könne. In diesem Zusammenhang wies „die Revanchisten", ohne daß die Öf• nungsterrors. er darauf hin, daß die Landsmann• schaft mehr denn je an Nachwuchs denken müsse. An die Delegierten Persönliches Engagement des einzelnen nötig gewandt, sagte der Bundesjugendwart, es müsse sich jetzt zeigen, wer sich Deshalb sei es jetzt wichtiger denn GJO hofft, diese Zusammenarbeit im klar zu Deutschland bekenne und nicht je, die Gemeinschaft Junges Ostpreu• kommenden Jahr weiter auszubauen. die Segel streiche. ßen zu stärken. Der Bundesvorsitzen• Verstärkt werden soll außerdem die Die Herzen der Zuschauer erobert: Bundesspielschar der GJO de forderte ein stärkeres persönliches Tätigkeit auf Landesebene der einzel• Engagement des einzelnen für die nen Bundesländer. will erst überwunden sein. Ein Bei• dere Veranstaltung abzusagen. Sie Sache und wandte sich gegen ein Mit- spiel mag diese Situation kennzeich• verstand es innerhalb kurzer Zeit, die läufertum. „Ich bin davon überzeugt", nen: Im Gespräch sagte mir ein Jun• Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. rief Hans Linke den Delegierten zu, ge, der aus Oberschlesien stammt, daß Schwungvoll und leicht waren die Be• „daß die Stunde der persönlichen Be• Umfangsreiches er begeisterter Fußballspieler sei, in wegungen, gelöst die Tänzerinnen und währung nicht erst kommt, sondern Trainingsprogramm der Heimat auch aktiv im Verband ge• Tänzer. Glücklicherweise ist diese daß wir bereits mitten in ihr stehen. spielt habe und alle polnischen Spie• Schar nicht perfektioniert und erstarrt In dieser Situation brauchen wir eine ler, die bei dem Spiel Deutschland wie viele Folkloregruppen, die nur Gemeinschaft, die in sich gefestigt ist, Der Bundesspielschar der GJO ist gegen Polen im vergangenen Monat noch reine Schautruppen sind. Nein, die Ruhe und Zuversicht ausstrahlt der große Durchbruch gelungen. Das in Hamburg waren, persönlich kenne. man spürt, daß Freude am Tanz der und die andererseits auch verläßlich ging aus dem informativen Tätigkeits• Und hier kennt er keinen deutschen Antrieb ist und hier Volkstum wirk• ist, auf die man sich verlassen kann. bericht ihres Leiters, Willy Siebert. Fußballspieler persönlich . . . lich gelebt wird. Heiterkeitserfolge Denn es ist ein Kampf, bei dem es Hagen, hervor. Danach hat die Spiel• Zunächst kommt hier noch einmal waren der Tanz „Hahn im Korb", ein um Sein oder Nichtsein geht. Es ist schar auf unzähligen Veranstaltungen bei LMO-Gruppen auf örtlicher und für alle jugendlichen Spätaussiedler Junge und sechs Mädchen, und der ein Kampf, bei dem es nicht mehr nur regionaler Ebene mitgewirkt und viele die Schule, dann der Beruf. Nach Mög• Rüpeltanz mit dem langen Jürgen um Deutschland geht — es geht um Treffen der ostpreußischen Heimat• lichkeit möchten alle wieder dieselbe Ruwwe und dem kleinen Jörg Sie• viel mehr: es geht um die Freiheit kreise mitgestaltet. Durch ihr Auftre• Tätigkeit ausüben wie daheim. Ger• bert. Bei den gemeinsamen Volks! P- aller freiheitliebenden Menschen." ten, ihre Trachten und ihre Darbie• trud aus Allenstein z. B. möchte wie• dern der Bundesspielschar und det Aus dem folgenden Tätigkeitsbe• tungen in Tanz und Lied konnte sie der ins Büro, ihre Schwester Brigitte Gruppe Kant sangen auch die Gäste richt ging hervor, daß das zu Ende ge• sich in diesem Jahr viele neue Freun• ist noch Schülerin, Michalina aus mit. Auf ihren Gesichter zeigten sich hende Jahr das Jahr der Werbung in de gewinnen. Das Ostpreußenblatt Grünberg möchte wieder in die Tex- Freude und Wehmut zugleich. den örtlichen LMO-Gruppen und bei wird die Tätigkeit der Bundespiel- tilbranche und der Junge, den ich oben erwähnte, möchte Fernsehtechniker Die Jugendlichen hatten ein dank• den ostpreußischen Heimatkreisge• schar der GJÖ Anfang kommenden bares Publikum. Immer wieder gab es meinschaften war. Es könnte zwar Jahres noch ausführlich darstellen. werden, sein Freund wieder als Schlosser arbeiten. Hoffentlich schaf• Zwischenapplaus, was bei Volkstanz- noch keine nennenswerten Er• darbietung nicht sehr häufig zu beob• In dem Bericht des GJO-Pressere- fen sie es. folge verzeichnet werden, aber die achten ist. Und bei der Ankündigung ferenten Bernd Hinz, Köln, wurde der Ansätze seien als gut zu bezeichnen. Die Begegnungen mit Spätaussied- von Lortzings Holzschuhtanz gab es Wunsch geäußert, die Jugendseite des Linke lobte das hohe Niveau des lern wurden am nächsten Tag fortge• sogar Vorapplaus. Besonders " beein• Ostpreußenblattes zum Sprachrohr der Pfingstlehrganges für Führungskräfte. setzt. Die GJO hatte die ältesten Be• druckt waren alle vom „Krützkönig" Gemeinschaft werden zu lassen, um Auf den guten Ergebnissen der Ar• wohner des Durchgangswohnheims zu mit den fliegenden Mädchen. Der Clou die Arbeit transparenter zu machen einem Adventskaffee eingeladen. Es beitskreise baue sich die weitere Ar• des Abends war jedoch die fünfjährige Um das zu erreichen, sollen künftig waren rund vierzig Gäste, die von den beit im Bundesgebiet auf. Dazu ge• Anke, die sich bei einem Tanzpotpourri mehr Berichte als bisher über die Ak• Mädchen und Jungen bewirtet und be• höre künftig auch eine intensivere hervorragend in den Kreis einfügte. tionen der GJO an die Redaktion zur treut wurden. Der älteste unter ihnen Schulung der Lagerleiter und Lager• Ohne Zugabe wurden die Mädchen Veröffentlichung geschickt werden. war ein 85jähriqer Landsmann aus helfer. und Jungen nicht von der Tanzfläche Orteisburg. gelassen. Bei der Bestandsaufnahme der Or- Bei den Berichten der Landesjugend- Zaghaft kamen die ersten Gespräche Zu diesem Erfolg kann man der ganisation wurde die oft fehlende warte zeigte sich eine erfreuliche Ak- zustande, die mit der Länge der Kaf• Bundesspielschar und ihrem Leiter Unterstützung durch die Vorsitzenden tivität, die nicht immer in Schlagzei- feetafel intensiver wurden. Willy Siebert, sowie seiner Frau Mar- der örtlichen landsmannschaftlichen len zum Ausdruck kommt. Es wurde „Mannchen, sind Sie aber spenda• Gruppen kritisiert. Der Jugendarbeit festgestellt, daß die Zusammenarbeit qarete, einer Westfälin, die einfühl• bel", rief eine Spätaussiedlerin aus. sam dir Akkordeonbegleitung gibt, aufgeschlossen seien nur wenige. Er- mit der DJO durchweg gut ist, wäh- als zur inneren Erwärmung für die folgreich gewesen sei die Mitwirkung rend sie mit manchen LMO-Landes- Auch die Kleinsten sind dabei nur qratulieren. Denn dir Stärke dei Damen noch ein Likör und für die Gruppe ist Harmonir und Disziplin. bei den Treffen der Heimatkreise. Die gruppen besser sein könnte. Fotos (4) Pawelzik Herren ein Weinbrand ausgeschenkt Horst Zander 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 13 £*5 SOpmtfmMott Landeskunde „... wird von uns als unrechtmäßig empfunden" Ein wiederentdecktes Wort von Bischof Maximilian Kaller

ür alle, die sich in diesen Monaten inten• Polen so, als ob bereits Oder und westliche siv mit dem Inhalt der Ostverträge be• F Neiße als endgültige Grenze festgelegt sind. faßt haben, bleibt neben vielen anderen Einer solchen Handlungsweise gegenüber kön• otlenen Fragen, wie z. B. die nicht aufgenomme• nen wir uns nicht des Urteils enthalten, daß sie nen humanitären Forderungen, als wesentlicher von unseren Diözesanen und uns als unrecht• Einwand den auch der Vatikan stets in seinen mäßig empiunden wird. Dabei stützen wir uns Verhandlungen betont hat, die Tatsache be• auf die Tatsache, daß dadurch auch Gebiete stehen, daß nach dem Wortlaut des Potsdamer von Deutschland abgetrennt werden, die seit Abkommens von 1945 erst ein Friedensvertrag Jahrhunderten unter deutscher Hoheit stehen aller am Krieg beteiligten Mächte mit Deutsch• und von rein deutscher Bevölkerung besiedelt land die Grenzen festlegen kann. sind. Wir Ostpreußen sollten deshalb nicht über• Nochmals schildern die beiden Bischöfe das sehen, daß in diesen Tagen zum erstenmal ein Herausdrängen der deutschen Bevölkerung durch Dokument bekannt wurde, welches Bischof die polnischen Behörden und durch den Hunger, Maximilian Kaller schon 1945 verfaßte. In ihm „denn die deutsche Bevölkerung erhält viel ge• trug er den obengenannten Standpunkt den alli• ringere Lebensmittelrationen als die polnische ierten Mächten vor. Zusammen mit dem Bischof oder auch gar keine." (Walter Adolph, Kardinal von Berlin, Preysing, schrieb Kaller, der letzte Preysing und zwei Diktaturen. Sein Widerstand Bischof von Ostpreußen, am 3. September 1945 gegen die totalitären Mächte, Berlin 1971, S. 207 dem Alliierten Kontrollrat in Berlin: bis 210.) „Wir . . . erlauben uns, das folgende Schrei• Abschließend bitten Kaller und Preysing um ben an den Hohen Alliierten Kontrollrat zu eine Entscheidung nach den Grundsätzen der richten und darin die Frage der Westgrenze Gerechtigkeit und Humanität. Polens und die damit zusammenhängende Wir müssen dem bisherigen Berliner General• Zwangsevakuierung der deutschen Bevölkerung vikar Prälat Walter Adolph dankbar sein, daß zu behandeln, insoweit das religiös-sittliche Le• er jetzt in seiner vorzüglichen lebensnahen, zu• hen unserer Diözesanen berührt wird ..." gleich historisch einwandfreien Dokumentation Es wird darauf hingewiesen, daß sie sich we• über Kardinal Preysing dieses Schriftstück Kal• gen des Todes des Breslauer Erzbischofs und lers zum erstenmal der Öffentlichkeit zugäng• Das Haus der Technik am Königsberger Messegelände. (Aus dem beliebten Postkartenkalender fehlender Nachrichten von den anderen kirch• lich macht. Gerhard Reifferscheid „Ostpreußen im Bild 1972" des Verlags Rautenberg, Leer, Preis 4 80 DM) lichen Oberen der deutschen Ostgebiete zum Anwalt der religiös-sittlichen Güter der katho• lischen Bevölkerung Ostdeutschlands machen müßten. Ihr Schreiben ist von Sorge diktiert, daß die Ordnung der irdischen Verhältnisse ihrer Diözesanen von den sittlichen Grund• sätzen des Christentums bestimmt werde. Die Krügersche von Eichmedien „Wir erlauben uns den Hinweis, daß wir unter dem Nationalsozialismus wiederholt öffentlich und in Eingaben an die zuständigen Aus dem Sagengut des südlichen Bartengaus (2) — Zusammengestellt von Fritz K. Wischnewski Reichsbehörden die unantastbaren Rechte der unterdrückten Völker verteidigt haben. Die Ursachen für die großen Schäden an dem Auch der flache Kirchturm von Drengfurt hat• Kehren wir noch zu der finsteren und von Schwarzstein. Den forderte er barsch auf, das religiös-sittlichen Leben unserer Diözesanen te seine eigene Entstehungsgeschichte. Als die unseren Vorfahren sehr gefürchteten imaginä• Tier flugs zu beschlagen. Als der Meister sich sehen wir vor allem in zwei Tatsachen: ärmliche Gemeinde sich gezwungen sah, ein ren Gestalt des Teufel zurück. Dieser hatte frü• ans Werk machte, begann das Pferd plötzlich neues Kirchengebäude zu errichten, beschloß her seine böse Hand sehr oft im Spiel. So ver• und wiederholt zu sprechen: „Ich bin die Krü• 1. Es werden via tacti die Flüsse Oder und man aus Sparsamkeitsgründen, in seinem Turm legte die Sage sogar biblisches Geschehen in gersche von Eichmedien!" westliche Neiße von den Polen als West• die Glocke des kurz zuvor aufgelösten Kirch• den Raum unseres Kreises. Hatte der Teufel Der Schmied und seine Gesellen erschraken grenze ihres Gebietes testgelegt. spiels Marienthal aufzuhängen. Diese diente den Heiland doch nirgendwo anders als auf dem sehr und liefen vor Furcht und Grausen in ihr dem alten Dorfe lediglich noch als Toten- und immer noch so benannten Teufelsberg bei Für• Haus. Der Teufel jedoch zwang sie, ihre Ar• 2. Das Flüchtlingsproblem wird unbetriedigend Feuerglocke. In der Nacht vor der Ausführung stenau versucht. Bei Matthäus endet die Ge• beit fortzusetzen. Durch die Verzögerujig,0war behandelt. des Vorhabens erschien dem Baumeister im schichte mit Jesu Worten: „Hebe dich weg von es inzwischen aber früher Morgen gewoideji. Wir möchten aber betonen, daß auch von uns Traume eine weißgekleidete Jungfrau. Sie kam mir, Satan!" Nicht so bei uns: Hier bat Luzifer Als ein Hahn krähte, verlor der Gehörnte auch unter Berücksichtigung aller Umstände eine Er• von Marienthal her, erhob warnend die Hand den Herrn trotz der Verweisung, ihm wenig• hier seine Macht. Vor Wut darüber, schlug er weiterung des polnischen Hoheitsgebietes nach und rief: „Niemals soll die Glocke in Drengfurt stens das Städtchen Drengfurt zu eigen zu las• der Krügerschen, die sich beim ersten Hahnen• Westen auf Kosten deutschen Gebietes in Rech• bleiben. Wer sie dort einzumauern versucht, sen, zumal dessen Bürger ohnehin dem Teu• schrei wieder in ihre menschliche Gestalt zu• nung gestellt wird . . Wir glauben aber auch, der ist des Todes!" Darüber erschrocken, ver• felstranke, dem Alkohol also, verfallen seien. rückverwandelt hatte, mit seinen Klauen derart nicht verhehlen zu dürien, daß die von der weigerte der Meister am nächsten Tage die Doch der Heiland wies dieses Ansinnen von ins Gesicht, daß sie hiervon tiefe Narben zu• Ausführung des Auftrages. Sein Polier aber sich und die Drengfurter mußten folglich von provisorisch-polnischen Regierung durchgeführte rückbehielt. Die Frau soll dann bald gestorben ging für ihn beherzt ans Werk und vollendete ihrer Trunksucht lassen. Festsetzung der beiden Flüsse Oder und west• sein. Die Hufeinsen, die der Schmied ihr hatte es rasch. Am Morgen darauf fand man den anlegen sollen, wurden jedoch in der Kirche liche Neiße als Westgrenze Polens und das da• Was den personifizierten Gott-sei-bei-Uns an• Kirchturm zertrümmert, die Glocke selbst hing aufbewahrt. mit zusammenhängende Flüchtlingselend der betraf, so war wohl jene Sage von der Krüger- wieder an ihrer alten Stelle, der Maurerpolier schen in Eichmedien am meisten bekannt. Diese Mit dem Teufel ging es auch um die Insel deutschen Bevölkerung das Maß der Leiden und jedoch lag im Sterben. Nach einem Fürbittege• Frau besaß keineswegs das, was man unter Tautenburg (auch Doben oder — früher — Schäden unserer Diözesanen unbillig erhöhl . . . bet in der Kirche wurde die Glocke nach Dreng• „persönlicher Zuverlässigkeit" versteht, die Gilm genannt) zu, im Grenzgebiet also zum be• Hunderttausende unserer Diözesanen müssen furt zurückgeholt. Diesmal verrichtete einer der heute für die Erteilung einer Schankkonzession nachbarten Gau Sudauen. Hier führte Luzifer unter dem Druck der Polen oder unter dem Maurer die Arbeit. Kaum hatte er den Turm Voraussetzung ist. Sie betrog vielmehr ihre Gä• des Nachts, wenn Sturm und Wellen um das Druck des Hungers sofort ihre Heimat ver• geschlossen, als er vom Gerüst fiel und mit ge• ste, sei es beim Einschenken oder bei der Be• Eiland tobten, mit den Seelen der im See Er• fassen." brochenem Genick tot liegen blieb. Des Nachts rechnung der Zeche. Da geschah es eines trunkenen hektische Tänze auf. Auch sonst üb• Zur Milderung der Leiden und Abwendung wiederholte sich das Geschehen vom Vortage: Abends, daß die in der Krugstube anwesenden te er im Gebiet um die Insel mitunter sein un• der Gefahren von ihren Diözesanen schlagen Der Kirchturm ging in Trümmer, die Glocke fand Bauern sie deshalb zur Rede stellten. Die Frau heimliches Handwerk. So berichtete ein Fischer, Kaller und Preysing vor: sich in Marienthal wieder. Jetzt ließen die aber schwor, stets ehrlich gehandelt zu haben daß sein Netz einmal besonders schwer gewe• „Gemäß dem Ubereinkommen von Potsdam, Drengfurter endlich von ihrem Vorhaben ab und rief hierfür gar den Teufel als ihren Zeu• sen sei und er schon gehofft habe, einen rei• IX b, soll die westliche Grenze des späteren Der Turm ihrer Kirche blieb nun ohne spitzen gen an. Prompt erschien dieser, verwandelte chen Fang zu machen. Als er das Garn jedoch polnischen Gebietes erst im Friedensvertrag Helm, denn es wagte niemand mehr, dort oben die Schuldige in ein Pferd und ritt damit durch über Wasser holte, mußte er zu seiner großen weitere Arbeit zu verrichten. testgelegt werden. Demgegenüber handeln die Nacht und Nebel eilends zum Schmied von Enttäuschung feststellen, daß es völlig leer war. Hierzu sei aus allernächster Nähe ein gar teuf• lisches Gelächter zu hören gewesen Um die Insel woben sich noch weitere Sagen. Da war die Erscheinunq der weißgekleideten Jungfrau, die in manchen Nächten, ein Licht vor sich her tragend, traurig am Ufer umherwandel• te. Vielleicht handelte es sich hierbei um die Seele einer Tochter des Schloßherrn von Do• ben, des Freiherrn von Schenk zu Tautenburg, die mit ihrem Vater während einer Fahrt über den See bei einem plötzlich auftretenden Wir• belsturm ertrank. Damals soll sich die Insel noch wesentlich weiter im östlichen Teil des Sees befunden haben. Als die Mutter und Gat• tin der beiden Ertrunkenen bald darauf trau• ernd am Ufer stand, erblickte sie im seichten Wasser die Halskette, die ihr Töchterlein an je• nem Unglückstage angelegt gehabt hatte. Ei• lends ergriff sie den Schmuck, um ihn heraus• zuziehen. Doch während sie sich darum mühte bemerkte sie, daß sie damit die Insel nähet und näher zum Festland zoq. Vor Schrecken warf sie die Kette in weitem Bogen in den See worauf die Insel an ihrer heutigen Stelle zum Stillstand kam. Wie überall, bildeten auch in unserer Heimat gewisse eigentümliche Landschaftsformen den Anlaß zur Entstehung von Sagen. Wir haben das bereits am Beispiel der großen Steine, der Findlinge, gesehen. Das war aber auch bei dem Kutschkeberg der Fall, einem zwischen Salzbach und Stettenbruch liegenden Kiesberg Auf diesem soll in grauer Vorzeit ein Schloß gestanden haben, in dem drei Jungfrauen leb• ten. Durch den Zauberspruch eines Mißgünsti• gen wurden die drei verwünscht und versänke:; mitsamt dem Schloß in das Innere des Berges Zu manchen Zeiten war es ihnen aber vergönnt, ihr Gefängnis zu mitternächtlicher Stunde zu verlassen. Es gab Bewohner der Umgebung, die ihnen schon bei Nacht und Graus begegnet sein wollten, wenn die Verwünschten in einer von vier Rappen gezogenen Kutsche dahe> HPT Name des Berges, zwischen diesem und Sam• bach hin- und herfuhren. Foto Archiv Schluß folgt Alt-Tilsit um die Jahrhundertwende 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 14 Heimatkreise t)os Dfipttufimbluit

Hannover. Eine spätere Bestellung dieses Buches ist nicht möglich. Besonderer Augenmerk ist auf eine vollständige und gut leserliche Adresse des Ab• Aus den ostpreußischen Heimatkreisen... senders und damit des Bestellers zu legen. Dieser letzte Band in der Reihe „Der Kreis Ortelsburg" Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb laden Wohnungs• rundet das Gesamtbild über unsere engere Heimat Bundestreffen ab und ist zum Verständnis der Zusammenhange in wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. der Entwicklung unseres Heimatkreises bis 1945 unentbehrlich. Pr.-Eylau der Gerdauen die Landsleute herzlich und übermittelte Grüße von Kreisvertreter: Gerhard üoepner. 2* Lübeck-Mois• Insterburgern, die leider nicht am Treffen teil• ling Knusperhäuschen 5 Telefon 04 51 / 80 18 07 Kreisvertreter: Georg Wokulat, 24 Lübeck-Moisling. nehmen konnten. Besonders begrüßte er einige Knusperhäuschen 9. Telefon 04 51 / 6 52 32 prominente Gäste: den Ehren vors, der LMO-Gruppe. Pr.-Eylauer Kreisblatt — Mitte dieses Monats Biber, Köln; den Vors. der LMO-Kreisgruppe, Klein. kommt an alle bisherigen Bezieher die Folge 12 Mitglied des Ältestenrates Felix Dirichlet 75 Jahre Köln; die Leiterin der Ostpreußischen Frauengruppe. unseres 48 Seiten starken Kreisblattes zum Versand, Ostpreußen alt — Am 16. Dezember vollendet Lm. Felix Dirichlet, Rosemann, Köln; den Stadtverordneten Hellmich, das Lm. Horst Schulz, 5 Köln, Brüsseler Straße 102, jetzt 2418 Ratzeburg, Memelstraße 8, vormals Admini• Köln; sowie den Geschäftsführer der Kreisgemein• wiederum mit Beiträgen aller Art sehr interessant strator auf Gut Henriettenfeld, Kreis Gerdauen, sein schaft, Willy Bermig, Krefeld, der wieder mit Inster• ausgestaltet hat. Damit die Zusendung ordnungs• 75. Lebensjahr. Diesen denkwürdigen Tag nimmt die burgern aus der Patenstadt an dem Treffen teilnahm. gemäß erfolgen kann, bitte ich alle diejenigen, die Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen zum Anlaß, dem Nach der Begrüßung sprach der Chefredakteur unser Kreisblatt neu bestellen möchten — was ich Altersjubilar zu seinem Ehrentag die herzlichsten der größten Vertriebenenzeitung, Das Ostpreußen• nur sehr empfehlen kann —, sowie alle bisherigen 1973 Glückwünsche auszusprechen und ihm noch viele blatt, Wellems der den Landsleuten die Aufgaben Bezieher, die in den letzten Monaten verzogen sind, Lebensjahre in guter Gesundheit und Sorgenfreiheit unserer Heimatzeitung darstellte und sie aufforderte, ihre jetzige Anschrift Lm. Alfred Wölk, 309 Verden zu wünschen und ihm für seine selbstlose und den politischen Kampf der Landsmannschaft zu (Aller). Buschbültenweg 25, aufzugeben, der den Ver• gemeinnützige Tätigkeit in der Heimat und nach der unterstützen. Lm. Harry Kühnast zeigte einen Film sand vornimmt. Ich weise darauf hin, daß der letzte Vertreibung für seinen treuen Dienst und Einsatz „Wanderung durch Insterburg". Schlachtermeister Termin für die Einsendung von Veröffentlichunger im Kreistag der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen, Hugo Theis lieferte Grütz- und Leberwurst, die guten jeder Art in unserem Kreisblatt, das jährlich zwei• 19 Kapiteln beschrieben, so daß jeder hieraus etwas dem er seit der Begründung im Jahre 1948 bis Absatz fanden. Die Tombola mit über 100 Preisen mal erscheint, stets der 10. März bzw. der 10. Oktober über den Ursprung seines Heimatortes entnehmen August 1971 angehört hat, zu danken. Auf Grund erfreute viele Herzen. Der ältesten Teilnehmerin des ist. Mitteilungen, die später eingehen, müssen für kann. Daher möchte ich dieses geschichtliche 250 Sei• seiner besonderen Verdienste für unsere Heimat und Abends. Frau Obe, 84 Jahre, wurde ein Ehrenpreis die nächste Folge, also um ein halbes Jahr, zurück• ten starke Handbuch, das sich übrigens auch als seine Bewohner vor und nach der Vertreibung wurde überreicht. Besonders lobend hervorzuheben wäre gestellt werden. Weihnachtsgeschenk gut eignet, jeder Pr.-Eylauer er 1971 in den Ältestenrat unserer Gemeinschaft die Musik. Ein Hammondorgelspieler und ein Kreisgegeschichte I. Teil — Noch einmal möchte Familie empfehlen und darf die Bitte aussprechen, berufen. Schlagzeuger haben zur Unterhaltung und Stimmung ich auf das von Lm. Horst Schulz, früher Topprienen. auch Ihren Bekanntenkreis dafür zu interessieren. des Abends beigetragen. Orgelhaus Josef Anthe, herausgegebene Buch „Der Natanger Kreis Pr.- Da Schulz noch einen zweiten und dritten Band her• Gummersbach, stellte kostenlos die neueste auf dem Eylau", I. Teil, aufmerksam machen. Es behandelt ausgeben will, ist es sehr empfehlenswert, sich jetzt (Uim binnen den ersten Band zu sichern, zumal eine weitere Auf• Markt befindliche Hammondorgel zur Verfügung. die Vorgeschichte insbesondere unseres Kreises, aber lage nicht mehr vorgenommen wird. Dieses Buch Kreis Vertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck. auch die der Nachbarkreise Bartenstein und wird zu dem sehr geringen Preis von 5,70 DM ein• 4812 Brackwede Winterberger Straße 14. Heiligenbeil, seit der Zeit des Deutschen Ritter• schließlich der Versandkosten abgegeben und kann Königsberg-Stadt ordens bis 1525. Der Verfasser hat an Hand vieler sofort bei Horst Schulz, 5 Köln 1, Brüsseler Straße Das neue Buch über Stadt und Kreis Gumbinnen — Erster Stadtvertreter: Prof. Dr. Fritz Gause, Essen. mühsam beschaffter Dokumente und Urkunden die Nr 102, Postscheckkonto Köln 1318 21, bestellt wer• Am 15. November war die Frist für die verbilligte Geschäftsstelle: Günter Boretlus, 4 Düsseldorf, Bis- Gründung der Dörfer. Gemeinden und Güter in den, der es Ihnen sofort zusenden wird. Vorbestellung abgelaufen. Wir haben leider fest• marckstr. 90. Telefon 02 11/ 35 03 80. übersichtlicher und sehr anschaulicher Form in stellen müssen, daß viele Landsleute, auch nach die• sem Termin noch Bestellungen aufgegeben haben Vereinigung ehemaliger Ponarther Mittelschüler — in der Meinung, daß in ihrem Fall noch eine Aus• Nach zweijähriger Pause findet Sonntag, 12. Dezem• nahme von der Regelung gemacht werden könnte ber, 15 Uhr, in Hamburg im Lübschen Baum, Eingang und daß auch sie das Buch zum verbilligten Preis Kupferkanne (U-Bahn, Station Wartenau), eine Vor• erhalten würden. Das ist leider nicht möglich. Wir weihnachtsfeier statt. Die Mitglieder sind herzlich haben uns nach verbindlichen Beschlüssen und auf für die Kaffeetafel eingeladen. Gäste willkommen. Grund vertraglicher Festlegung auch mit unserer Zu dieser Veranstaltung lädt die neu ernannte Be• Druckerei verpflichtet, die verbilligte Bestellung der treuerin für den „Norddeutschen Raum". Frau Hilde• Bücher am 15. November zu beenden, um die Ge• samtfinanzierung nicht zu gefährden. Bis zu diesem gard Tolksdorf. 2 Hamburg 70, Straßburger Str. 35 B. Tag waren schon rund 300 Bücher mehr bestellt, als ein. Die Vereinigung ehemaliger Ponarther Mittel• wir im günstigsten Fall angenommen hatten. Würden schüler hat sich zum Ziel gesetzt, auch die ehemali• wir auch weiterhin Bücher zu 29,50 DM abgeben, gen Ponarther Bürger vereinsmäßig zu betreuen dann könnten wir von dem zu geringen Erlös für die (siehe Ostpreußenblatt vom 13. November, Folge 46). Restauflage die Darlehen nicht zurückzahlen, die uns Der interessierte Personenkreis möge sich beim Vors. der Vereinigung Gottfried Joachim, Schwein• zur Bezahlung der Druckerei gewährt wurden. Wir sien, Wessel, Königsberg, und Knuth. Posen, reift in bitten also alle Besteller der letzten Zeit auf ihrer furt, Niederwerrnerstraße 10, melden. Als „Kavalier der Straße" erwies sich der ost• Einzahlungsquittung nachzusehen, ob ein späterer preußische Fußballspieler Manfred Brozulat (31) von Guido Kretschmar (18), der für den VfB Stettin Tag als der 15. November gestempelt ist. Wenn das München 1860. als er in der Nähe von Würzburg eine startet ein neues Talent heran. Als deutscher Jugend• zutrifft, muß der bereits eingezahlte Betrag durch Mohrungen mit Autopanne liegengebliebene Familie mit drei meister im Fünf- und Zehnkampf nimmt er in den eine Nachzahlung von 12,50 auf 42,— DM aufgestockt Kreisvertreter: Otto Freiherr v. d Goltz, 2057 Rein• Kindern nach Hause nach Essen fuhr und unterwegs Bestenlisten der Jugend mit ausgezeichneten werden, denn Bestellungen, die nach dem 15. Novem• bek. Schillerstraße 30. Telefon 04 11 / 7 22 56 85 die Familie, der auch das Geld auf der Heimreise Leistungen Plätze an der Spitze ein, und zwar über ber aufgegeben und auf die Zahlungen geleistet ausgegangen war, auf seine Kosten verpflegen ließ. 100 m = 10,6, 100 m Hürden 14.0, Hochsprung wurden, werden aus den geschilderten zwingenden Patenstadt Gießen — Der schon lange geplante und Der erfolgreichste Ruderer aller Zeiten „Moritz" gleich 1,95, Stabhochsprung = 4,00, Weitsprung Gründen nur zu 42,— DM ausgeführt. Ebenso können aus Termingründen wiederholt verschobene Besuch von Groddek (35) aus Osterode erwies sich nicht mehr gleich 7,27 und Kugelstoßen = 16.04 m. mehrere Dandsleute das Buch trotz rechtzeitiger Vor• einer aus Kreisausschußmitgliedern bestehenden Ab• als seetüchtig. Als Berichterstatter begleitete er die bestellung nicht zum verbilligten Preise erhalten, ordnung der Kreisgemeinschaft hat am 26. Oktober Delegation des Olympischen Organisationskomitees weil sie z. T. selbst nach zweimaliger Erinnerung den in der Patenstadt Gießen stattgefunden. In einer nach Athen. In Malta schiffte sich die Reisegruppe Geldbetrag nicht bis zum Termin eingezahlt haben. längeren Aussprache mit Oberbürgermeister auf der „Hamburg" ein, die in der Nacht bei Wind• Trotz dieser auch uns als Herausgeber nicht sehr an• Schneider und dessen Referenten wurden anstehende stärke 7 über das Mittelmeer schaukelte. Erstes Opfer genehmen Mitteilung freuen wir uns, daß die Vor• Fragen, insbesondere die Verbesserung des 17 Jahre der Olympiacrew war der ehemalige Ruderer• bestellungsfrist von einer so überaus großen Zahl alten Patenschaftsverhältnisses, erörtert. An Stelle champion, der seekrank seine Kabine ansteuern Ohne Investitionen keine von Gumbinnern aus Stadt und Land genutzt wurde. einer vorerst nicht möglichen weiteren finanziellen mußte. Damit konnte die Finanzierung zunächst gesichert Unterstützung wird die Patenstadt künftig den Post• Beim ersten Start der Afrikareise gewann Heide Rationalisierung im Bergbau werden. Die Druckerei ist seit kurzer Zeit bereits versand eines Teils unserer bekannten „Mohrunger Rosendahl, Tilsit, den Weitsprung in Kapstadt mit beim Druck der Bücher, die Versandkartons liegen Heimatkreis-Nachrichten" übernehmen. Außerdem 6.36 m, unterlag aber über 100 m der schnellsten bereit und die Paketkarten sind ausgeschrieben, es konnte erwirkt werden, daß die Patenstadt uns für Viele von uns kennen die Schwierigkeiten, wird Tag für Tag fleißig gearbeitet. Wir hoffen, daß ein Heimatkreistreffen in Gießen an einem Sonn• Afrikanerin. Den Herbstgeländelauf in Essen mit Has Gumbinner Buch überall zu Weihnachten auf abendnachmittag und Sonntag die große Kongreß• 350 Teilnehmern am Start gewann in der Haupt• denen sich der Steinkohlenbergbau an der Ruhr klasse der Ostpreuße Wolfgang Hill (26) auf der seit einer Reihe von Jahren gegenübergestellt rlem Tisch liegen und wegen seines reichhaltigen halle einschließlich zwei bis drei Nebenräumen und 8000 m langen Strecke für den OSC Dortmund in Inhaltes eine schöne Gabe für die ganze Familie sein., technischen Einrichtungen zur Verfügung stellen sieht..Z,u.den strukturellen Schwierigkeiten, 4ie wird. Auch weiterhin können natürlich Bestellungen wird. Während eines anschließenden gemeinsamen •25:35 Min. ü .. >.. iii •• •.->,., ,. . f aufgegeben werden, allerdings zum regulären Preis Mittagessens, bei dem die Abordnung Gast der Der ostpreußische Bundestrainer der Kunstturner mti dem Ubergang von unserem traditionellen von 42',— DM. Es sind nur noch rund 600 Exemplare Eduard Friedrich mußte erkennen, daß man mit nur Energieträger, der Kohle, zu neuen Energic- Patenstadt war, wurde auch die Mohrunger Stube sechs Spitzenturnern international nicht bestehen vorhanden, Bestellungen bitte richten an Karl besichtigt, in der man vielen alten Erinnerungs• cmellen zusammenhänqen, kommen in wachsen• Olivier, 48 Bielefeld, Hauptstraße 3 a. Einzahlungen stücken begegnet. kann, da immer mal mit einem Ausfall zu rechnen auf Konto der Kreisgemeinschaft Gumbinnen, Biele• ist. So verlor Deutschland in Saarbrücken den Drei• dem Maße auch Probleme, die auf die gesamt• feld, Sonderkonto Heimatbuch, bei Stadtsparkasse länderkampf mit zwei nicht vollwertigen Ersatz• wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen Bielefeld, Girokonto Nr. 1 598 705 (Postscheckkonto Neidenburg turnern gegen Rumänien und die Schweiz. In der der Stadtsparkasse Bielefeld: Hannover 39 00). Einzelwertung kam der beste Deutsche auf einen sind. Den Bergbauunternehmen erwachsen dar• Kreisvertreter: Paul Wagner. 83 Landshut II. Post• 4. Platz. aus doppelte Aufgaben. Bestmögliche Lösungen fach 502. Telefon 08 71 / 52 11. Nur viermal Bronze gab es bei den internationalen skandinavischen Tischtennismeisterschaften in Göte• zu erarbeiten, hat sich die vor zwei Jahren ge• Der Weihnachtsheimatbrief Nr. 54 ist zum Versand Heiligenbeil borg. In den Einzeln der Herren wurde der Vize• gründete Ruhrkohle AG zur Aufgabe gesetzt. gekommen. Sollte infolge postalischen oder büro• weltmeister von 1969, Eberhard Schöler (32), Flatow Durch ein umfassendes Rationalisierungspro• Kreisvertreter Georg Vögerl, 1 Berlin 41 (Steglitz), mäßigen Versehens eine Belieferung nicht eintreten, Düsseldorf, Dritter und auch im Damendoppel konn• ttuggestraße 6. Telefon 03 11 / 8 21 20 96. erfolgt Nachlieferung auf Antrag durch die Ge• ten Diane Schöler mit Agnes Simon. Kaiserberg. nur gramm glaubt sie, diesem Ziel näher zu kom• schäftsstelle des Kreises Neidenburg, 463 Bochum- einen dritten Rang belegen. men. Daß dabei das Hauptgewicht der Rationa• Hauptkreistreffen 1972 — Auf der letzten Sitzung Riemke, Neidenburger Straße 15. des Kreisausschusses der Kreisgemeinschaft Heiligen• Der deutsche Vizeeuropameister im Schwergewicht lisierungsanstrengungen der überbetrieblichen beil wurde der Termin für das Hauptkreistreffen der Amateurboxer. Peter Hussing, will sich mangels Rationalisierung liegt, und hier besonders bei der geeigneter Trainingspartner für die Olympischen 1972 festgelegt: 10. und 11. Juni in der Patenstadt Ortelsburg Konzentration der Kohleförderung auf die Burgdorf. Wir geben den Termin bereits heute be• Spiele mit Profis vorbereiten. Der Deutsche Halb• kannt, damit sich alle Landsleute darauf einrichten Kreisvertreter: Max Brenk, 328 Bad Pyrmont. Post• schwergewichtsmeister der Profis Rüdiger Schmidtke besten Anlagen, erscheint als vordringlichste können. Auf dieser Sitzung erfolgte auch die not• fach 1147. Telefon 0 52 81 / 47 92. (28), Gumbinnen/Frankfurt, hat sich bereiterklärt, Aufgabe. Zu diesem Zweck haben die Bergbau• im Proficamp in Kelkheim mit dem Amateurboxer wendig gewordene Neuwahl des geschäftsführenden Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg — Er• unternehmen mittel- und langfristige Anpas• Vorstandes, die folgendes Ergebnis hatte: Kreis• zu trainieren. gänzungsband, von Dr. Max Meyhöfer. — Endlich ist sungsprogramme ausgearbeitet. Es handelt sich vertreter Georg Vögerl, Berlin; Stellvertretender es uns mit sehr dankenswerter Unterstützung unserer Die als einzige deutsche Fußballmannschaft im Kreisvertreter Siegfried Pelz, Braak bei Hamburg; Patenstadt gelungen, die finanziellen Voraus• UEFA-Europapokal verbliebene Elf von Eintracht dabei um außerordentliche Aufgaben, sowohl Kreisgeschäftsführer Emil Kuhn. Hamburg; Kreis• setzungen für den Druck des dritten Bandes über Braunschweig mit dem Lycker Nationalspieler auf technischem, organisatorischem, kaufmänni• kassenwart Dietrich Korsch, Empelde. Gleichzeitig Gerwien wird es sehr schwer haben, das Viertel• den Kreis Ortelsburg zu schaffen. Er enthält u. a. schem wie auf finanziellem und vor allem auch wurden die Aufgabenbereiche der übrigen Kreis• die ältesten zugänglich gewesenen Flurkarten des finale zu erreichen, da die Braunschweiger auf ausschußmitglieder — Paul Birth, Richard Graw. Ortelsburger Kreisgebietes, die die Strukturentwick• eigenem Platz gegen die Ungarn von Ferencvars auf sozialem Gebiet. Sie bilden den Schwer• Emil Joh. Guttzeit, Siegfried Knorr, Regina Reiß lung der ländlichen Flurformen im Kreise erkennen Budapest nur unentschieden 1:1 spielten. punkt der unternehmerischen Tätigkeit der und Otto Schemmerling — neu geregelt. Der Kreis• lassen. Weiterhin finden wir in diesem Band für Weitschwerer als erwartet war die Operation des Gesamtgesellschaft. ausschuß begrüßte den vielfach geäußerten Wunsch, jede Landgemeinde einen Meßtischblattausschnitt, HSV-Verteidigers Jürgen Kurbjuhn (31). Tilsit'Ham• daß sich die ehemaligen Mitarbeiter der Kreisspar• der außer der Grenze der Gemeinde die durch die burg, der nach beinahe 500 Punktspielen aussetzen Ein solcher umfassender Rationalisierungs• kasse Heiligenbeil, anläßlich des 130jährigen Be• Separation eingeleitete Besiedlung der Gemarkung muß. Beide Menisken, einer angerissen, der zweite stehens- auf einem Sondertreffen in Burgdorf 1972 durch Ausbauhöfe zeigt. Zahlen innerhalb der regelrecht verschlissen, mußten entfernt werden. prozeß stellt freilich ebenso umfassende Finan• beim Hauptkreistreffen wiedersehen wollen. — Auch Gemeindegrenzen bezeichnen die einzelnen Ausbau• Der Ostpreuße, der nun zum populärsten „Nord• zierungsaufgaben. Voraussetzung für die In• das 650jährige Bestehen des Dorfes Rehfeld dürfte höfe. Auch sind die letzten Besitzer dieser Höfe vor derby" gegen Werder Bremen (2:1 für HSV) mit dem für diese Landsleute ein freudiger Anlaß sein, sich der Vertreibung, soweit diese festzustellen waren, oberschlesischen Nationalspieler Jos. Piontek (31) als angriffnahme und Durchführung der entspre• in Burgdorf zu treffen und schon rechtzeitig Verein• für jede Gemeinde besonders aufgeführt. Aus Platz• Trainer nicht antreten konnte, ist Optimist und hofft chenden Maßnahmen sind hohe Investitionen. barungen untereinander vorzunehmen. E. K. gründen ist es leider nicht möglich, alle Einzelheiten bis zum Beginn der Rückrunde Ende Januar wieder Da die Ertragslage der Bergbauunternehmen aus diesem bemerkenswerten Band aufzuzählen. Für fit zu sein. für so weitreichende Investitionen nur geringen Insterburg Stadt und Land alle früheren Bewohner unseres Kreises ist dies ein Am 16. Bundesligaspieltag der Herbstrunde fehlten wichtiges Nachschlage- und Erinnerungswerk. Dieser wegen Verletzungen schon vier der ostdeutsche Spie• Spielraum gewährt, sind Investitionshilfen, wie Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried dritte Band umfaßt 236 Seiten. Der Einband ist ler und. zwar Kurrat (Ostpreußen) von Borussia die der Bund wie auch die Bergbauländer dem Schmidt; Kreisvertreter Land: Fritz Naujoks. Ganzleinen mit Goldprägung auf Deckel und Rücken. Dortmund. Kurbjuhn (Ostpreußen) vom Hamburger Steinkohlenbergbau bereits seit einigen Jahren Geschäftsstelle: Willv Bermig, 4150 Krefeld-Fischeln, Nicht vergessen werden darf, daß er am Sehlull SV, Dietrich, Danzig, von Werder Bremen und Kölner Straße 517, Telefon 0 21 51 / 63 26 55. Berichtigungen und Ergänzungen zu Band II. ent• Weber, Pommern, vom 1. FC Köln. Der Tilsiter gewähren, eine der wichtigsten Voraussetzun• hält und den Abschluß der wissenschaftlichen Sieloff vom Deutschen Meister mußte mit einer gen für das Gelingen des Rationalisierungspro• Heimatgruppe Köln — Der Einladung zum Treffen Arbeiten von Dr. Meyhöfer über unseren Heimat• schmerzhaften Schulterprellung im Spiel gegen der heimattreuen Insterburger im November waren kreis bedeutet. Der ermäßigte Bezugspreis je Exem• Oberhausen ausscheiden, wurde aber mit viel Üfihc zesses Daß dabei auch schmerzliche Eingriffe viele Landsleute gefolgt. Der festlich geschmückte plar beträgt 15.— DM (fünfzehn). Er gilt nur unter der Ärzte und Masseure zum wichtigen Spiel im wie die Verminderung der Belegschaften un• Vereinssaal — an den Wänden waren Transparente folgenden Voraussetzungen: Der Betrag muß bis Europapokal gegen Inter Mailand in Berlin wieder• vermeidbar sind, bedauert niemand mehr als mit den Kirchspielen des Kreises Insterburg an• zum 10. Januar an die Stadtsparkasse in 328 Bad Pyr• hergestellt. gebracht, auf den Tischen standen kleine Fahnen mit mont zur Gutschrift auf das Konto Nr. 31 021, Land• Zu den fünf an der Spilze in Deutschland stehen• die Leitung der Ruhrkohle AG, wie es beson• den Farben Insterburgs — war bis auf den letzten gemeinden des Kreises Ortelsburg. eingezahlt sein. den ostdeutschen Zehnkämpfern Bendlin-Thorn ders eindrucksvoll erst vor kurzem der „Stein• Platz gefüllt. Der 1. Vors.. Horst Stamm, begrüßte Die Stadtsparkasse hat das Postscheekkonto 57 44. (Europarekordhaltern). Demmig und Walde (Sehlc- kohlentag 1971" in Essen wieder gezeigt hat.

Bestellschein Vorbestellung Oftpteitfjen Zum Aufkleben auf eine Postkarte Im Frühjahr 1972 erscheint endlich der große Routenbergsche Buchhandlung • 295 Leer

Dokumentar-Bildband Ostpreußen Zum Vorzugspreis von 79,- DM (Ladenpreis Dieser einmalige Band zeigt einen Querschnitt durch Geschichte, Land und Menschen aus der Zeit nach dem 15. Febr. beträgt 92,- DM) bestelle ich vor 1945. Die Betrachtung der Aufnahmen ist ein Gang der Erinnerung durch die Heimat. Ober 700 Seiten Buchgroßformat, mehr als 1440 Abbildungen, Kunstdruckpapier, Ganzleineneinband, Schutzumschlag und Schuber, mehrfarbige Farbtafeln und Texte in großer, gut lesbarer Schrift. Exemplar „Ostpreußen in 1440 Bildern" Begrenzte Auflage! Auslieferung erfolgt in der Reihenfolge der Vorbestellungen.

Sie sparen 13 DM, wenn Sie gleich bestellen. Name und Vorname Preis jetzt für Sie 79 DM. Ab 15. Februar beträgt der Ladenpreis 92 DM. Postleitzahl und Wohnort Original nur aus Ihrem Heimatverlag Gerhard RAUTENBERG l440Büöern Straße ' früher Königsberg Pr. Nicht zu verwechseln mit anderen Bildbänden I Bitte Blockschrift 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite £ü5 Onpnunmbluii Soziales und Lastenausgleich

Sozialrecht c Bestätigungen

ArKoT fr\Undsleule geweht, die über das Arbeitsverhältnis der Hertha Arendt (qeb 909 aus Kdrkel Krei Kriegsopfer können hoffen ^V, *' ». * Elchniede- rung, zweckdienliche Angaben machen können.

V n 1923 bis 1925 in Karkeln im halE!#^t tatigE .° Haus• Anpassung der Versorgungsbezüge wird mit anderen Leistungsverbesserungen verbunden Wer kann die nachstehend aufgeführten Ar• Frankfurt/M — Die gut zweieinhalb Millio• beitsverhältnisse des Albert Brozinski, aus erhöht, der Ehegattenzuschlag für den Schwer• Ausgleichsrente hat, soll 255 DM im Monat be• nen Kriegsversehrten, Kriegerwitwen, Waisen Allenstein, Trauzigerstraße 51, bestätigen? 1. beschädigten auf 39 DM angehoben. Für die kommen. Als Kostenersatz für den außerge• und Kriegereltern, die Anspruch aus Leistungen Apr, 1926 bis 31. März 1929 als Krankenpfleger- Pflegezulagen sind Beträge zwischen 149 DM wöhnlichen Verschleiß an Kleidung und Wäsche nach dem Bundesversorgungsgesetz haben, Lehrling im Marienhospital Allenstein, War• und 589 DM vorgesehen. Die Witwengrund• dürfen dem Beschädigten nach der Rentenan• können zum 1. Januar nächsten Jahres nicht schauer Straße 10; Februar 1930 bis 31. Dezem• rente soll 210 DM betragen, der Höchstbetrag passung 10 DM bis 65 DM monatlich gewährt nur auf eine Rentenerhöhung rechnen. Das ber 1931 Fischhandlung Gustav Barzewski, Al• des Schadensausgleiches wird für sie auf 325 werden. Und noch eines wird Zustimmung bei „Dritte Gesetz über Anpassung der Leistungen lenstein, als Arbeiter; 5. Februar 1932 bis 10. DM angehoben. Für den Berufsschadensaus• den Betroffenen finden: Ehegatten und Eltern des Bundesversorgungsgesetzes", das im Bun• Januar 1935 Straßenbau Geiß u. Co., Allenstein- gleich der Beschädigten ist übrigens künftig von pflegebedürftigen Schwerbeschädigten kön• destag beraten wird, sieht neben der vorge• eine Obergrenze von 650 DM monatlich vorge• nen auf Kosten der Versorgungsämter sich in 25 Februar 1935 bis 17. Juli 1939 Baufirma schriebenen Anhebung der Renten, Schwerstbe• sehen. einer Badekur erholen, wenn sie den Beschei• Klein, früher Artur Pfeiffer, Allenstein, Rohn- schädigtenzulagen, der Höchstbeträge des Be• Entsprechend steigt auch die Waisen- und die digten mindestens zwei Jahre lang dauernd straße. rufsschadens- und Gefahrensausgleichs sowie Elternrente; um nur ein Beispiel zu nennen: pflegten und dabei ihre eigene Gesundheit stra• Wer kann bestätigen, daß Erwin Fiedler der Pflegezulagen und der Leistungen für Blin• ein Vollwaise, der Anspruch auf Grund- und pazierten ... C. v. R. aus Bartenstein, Gaswerkstraße 4, von Januar de auch eine Reihe weiterer Verbesserungen 1940 bis November 1943 beim Heereszeugamt der Kriegsopferversorgung vor. Königsberg, Waffenwerkstatt Königsberg-Rot• henstein, Abteilung Handwaffen, tätig gewe• So sollen künftig Schwerbeschädigten, Wit• sen ist? In erster Linie werden gesucht: Helmut wen, Waisen, versorgungsberechtigten Eltern Langhans, aus Borken und Fritz Walter, und auch den Angehörigen eines Schwerbeschä• aus Bartenstein. WOHIN FLIESST DAS GELD DER SPARKASSEN? digten, sofern sie von ihm unterhalten werden, I Wer kann bestätigen, daß Ruth G r o n w a 1 d, die Leistungen der Mutterschaftshilfe und zur aus Königsberg, Auf den Hufen, von 1945 bis Früherkennung von Krankheiten, wie sie in• 1947 in der Gärtnerei Gehlhaar, Königsberg- zwischen von der gesetzlichen Krankenversi• Ausleihungen der Sparkassen Juditten, gearbeitet hat? Die Gärtnerei wurde cherung eingeführt wurden, zustehen. Während KASSE 1 AUSZAHLUNGEN KASSE 2 1945 in eine Bettenfabrik und Möbelabteilung einer Kur werden die Ärzte künftig nicht nur umgebaut. In erster Linie werden folgende Per• das Kriegsleiden des Beschädigten behandeln, 4 Li • • sonen gesucht: Willi Abt, etwa 65 Jahre alt; sondern eine Ganzheitsbehandlung auf Kosten Inge Fritz, aus Königsberg,- Lotte Dreier und der Kriegsopferversorgung durchführen können. Frau Zachrau. Die Versorgungsämter wollen sich anschließend Mrd.DM Mitte 1971 insgesamt 123 Mrd.Mark Wer kann bestätigen, daß Frieda Heidt bei Krankenkassen oder anderen Zahlungs• davon an (geb. 1909), aus Rothenen, Kreis Fischhausen, pflichtigen für jene Leistungen, für die sie nor• von 1923 bis 1932 auf dem Gutshof Niemann, malerweise nicht aufzukommen haben, schadlos Rothenen, Kreis Fischhausen, gearbeitet hat? halten. Nicht unwichtig ist ferner, daß einer Wer kann die nachstehend aufgeführten Ar• Kriegerwitwe die Ausgleichsrente zugebilligt beitsverhältnisse des Heinz K ü 11 n e r (geb. werden kann, auch wenn sie nicht durch Krank• 30. September 1912 in Lippau, Kreis Neiden• heit erwerbsunfähig ist, das 45 Lebensjahr voll• -. Sonstige burg), bestätigen? 1. Oktober 1930 bis 30. Sep• endet hat oder für ein Kind sorgen muß. Eine =I%] Kredit- tember 1931 bei Besitzer Siegfried, Gut Skand- neu einzufügende Kann-Vorschrift in den Para• Land-u. nehmer lack, Kreis Rastenburg; 1. Oktober 1931 bis graphen 41 des Bundesversorgungsgesetzes Forstwirtschaft 30. September 1932 bei Besitzer Raetgen, Klein wird hier Großzügigkeit im Einzelfalle gestat• 1=35% Wolfsdorf, Kreis Rastenburg; 1. Oktober 1932 ten. bis 30. März 1933 bei Besitzer Kositzki, Gut Wohnungsbau Arbeitnehmer Lippau, Kreis Neidenburg; 1. April 1933 bis Finanzielle Belastung mindern =15%] 30. September 1934 bei Besitzer Hennings, Gut HandeLVerkehr Deimehöh, Kreis Labiau. Wichtig für alle Beschädigten dürfte sein, gewerbliche Wer kann die nachstehend aufgeführten Tä• daß die Maßstäbe für die Beurteilung, in wel• Wirtschaft öSÜSSe Istleistungen tigkeiten des Ulrich Szczesny, geboren in chem Umfang die Erwerbsfähigkeit gemindert Haushalte Wartendorf, Kreis Sensburg, bestätigen? Okto• wurde, klarer präzisiert werden. Die Minde• ber 1935 bis Ende September 1937 Freiwilliger rung der Erwerbsfähigkeit soll nach der kör• (bndor Arbeitsdienst 3/20 in Willenberg, Kreis Ortels• perlichen und geistigen Beeinträtigung im all• burg, und Hohenstein; Ende April 1938 bis Okto• gemeinen Erwerbsleben beurteilt werden, wo• ber 1938 Bahnmeisterei 5, Bauzug 5, Königsberg, bei seelische Begleiterscheinungen und Schmer• alter Ostbahnhof; Oktober 1938 Heeres-Art.- zen zu berücksichtigen sind. Präziser noch wird Ein Viertel aller Kredite ausgeliehen •AbV.l'li,- •A.R.--47, •• 4'.-'Batterie -Lotzen. Ge• jedoch festgestellt, daß für die Beurteilung sucht werden: Oberleutnant Kallweit;' Haupt- maßgeblich sein soll, um wieviel die Befähigung Düsseldorf — Uber 123 Milliarden Mark haben die Sparkassen der Bundesrepublik zur Zeil w .ulitmi'ister Zimbel; Wachtmeister Rochna und zur „üblichen, auf Erwerb gerichteten Arbeit an die sogenannten „Nichtbanken" ausgeliehen. Damit stammt rund ein Viertel aller Kredit? Uffz/Baginski. und deren Ausnutzung im wirtschaftlichen Le• in der Bundesrepublik von den Sparkassen. Die in mehr als 52 Millionen Sparkassenbüchern und auf 18 Millionen Girokonten ruhenden Einlagen kommen in erster Linie dem Wohnungs• Wer kann bestätigen, daß Klara T e t e r r a, ben" durch die Folgen der Schädigung beein• bau, der mittelständischen Wirtschaft und der kommunalen Infrastruktur zugute. Jeder zweite geb. Ziganki, aus Schöneberg, Kreis Rößel, von trächtigt sind. Anders ausgedrückt: Es muß be• Neubau z. B. wird heute von den Sparkassen und ihren öffentlichen Bausparkassen mitfinan• 1942 bis 1945 bei der Bauleitung Dommelkeim, rücksichtigt werden, ein wieviel höheres Ein• ziert. Auch öffentliche Investitionen (Straßen, Brücken, Schulen etc.) werden rund zur Hälfte Kreis Samland, als Küchenhilfe gearbeitet hat? kommen der Kriegs- oder Wehrdienstgeschädig• te ohne durch die im Krieg oder während des mit Sparkassen-Geld finanziert. Ihrer Aufgabenstellung gemäß vergeben die Sparkassen ihre Wer kann bestätigen, daß Arthur Tümm- Dienstes erlittene Gesundheitsstörung hätte ha• Kredite in erster Linie dorthin, wo sie im Interesse der Allgemeinheit beso-r'ers benötigt wer• 1 e r (geb. 3. August 1905 in Nautzken, Kreis ben können, und daran der Grad der Minde• den. Schaubild CÖNDOR Labiau) aus Königsberg vom 1. Oktober 1920 rung abgelesen werden kann. Für erhebliche bis 1923 bei der Firma L. Neumann, Königsberg, äußere Körperschäden, zum Beispiel den Ver• Eisenkonstruktion und Geldschrankfabrik, als lust von Gliedmaßen, können Mindestsätze Schlosserlehrling und anschließend noch etwa festgesetzt werden. Nicht berücksichtigt werden Landwirtschaftliche Eingliederung: ein Jahr als Geselle tätig gewesen ist? weiterhin vorübergehende Gesundheitsstörun• Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der gen, doch der Zeitraum ist jetzt genau definiert Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung Suchdienst, (vorübergehend bedeutet: nicht länger als sechs 2 Hamburg 13, Postfach 8047. Monate). Mehr Siedlerstellen für 1972 gefordert Für gutverdienende Beschädigte ist von Be• deutung, daß sie nicht mehr zu befürchten Immer noch fehlen Mittel für 20000 vertriebene Landwirte brauchen, in ernsthafte Schwierigkeiten dann zu Auskunft wird erbeten über geraten, wenn sie sich wegen ihres Kriegs• c oder Wehrdienstleidens in eine länger dauern• Bonn — Um ein noch weiteres Abgleiten des 4000 Stellen. Wenn es nicht erreichbar sein soll• de ärztliche Behandlung begeben müssen. Bis• Siedlungsergebnisses abzuwenden, hat Bundes• te, daß das Siedlungsergebnis 1972, 1973 und ernährungsminister Ertl genehmigt, daß die 1974 auf je 4000 Stellen heraufgehoben wird, . . . Anna Hill, verw. Förster, geb. Poch (geb. her konnten sie in diesen Fällen eine Beihilfe Deutsche Siedlungs- und Landesrentenbank zu müssen die fehlenden etwa 4000 bis 5000 Stel• 1893), aus Stradaunen, Kreis Lyck, und über oder einen Einkommensausgleich, jedoch nur bis zum Höchstbetrag von 1425 DM beanspru• Lasten des sogenannten Zweckvermögens wei• len im Jahre 1975 und notfalls im Jahre 1976 deren Schwester Marie Krause, geb. Poch tere 25 Millionen DM Anleihemittel für die erstellt werden. Die Vertriebenenverbände wer• (geb. 1901), aus Lyck, Yorckstraße 4; ferner über chen. Für manche war dieser Betrag keines• wegs ausreichend, um die mit einem gehobenen Eingliederung der vertriebenen Landwirte zur den jedenfalls die Bundesregierung keinesfalls deren Bruder Johann Poch (geb. 1905) und Verfügung stellt. Zu diesem Schritt war der aus der Verpflichtung entlassen, insgesamt für Frau Lotte, geb. Matschkowski, aus Rotbach, Lebensstandard verbundenen Verpflichtungen zu bestreiten. Wer zum Beispiel, was heute ja Bundesernährungsminister nicht nur von den 20 000 Nebenerwerbsstellen die Finanzierung Kreis Lyck. keine Seltenheit mehr ist, 1000 oder gar 1200 Vertriebenenverbänden, sondern auch von al• zur Verfügung zu stellen. . . . Rudolf Krüger, geb. 26. Juni 1878, der DM Miete bezahlen muß, wer beträchtliche len Fraktionen des Bundestages und vom Bun• von 1935 bis zur Vertreibung in Allenstein, Schulden für ein Eigenheim abzutragen hat, desinnenminister aufgefordert worden. Mauerstraße 5, mit seiner Frau und sieben Kin• wer die Hausgehilfin nicht von heute auf mor• dern wohnhaft gewesen ist. Seine letzte Tätig• gen entlassen kann, wer mehrere im Studium 25 Millionen DM sind selbstverständlich nicht keit in Allenstein war die eines Aufsichtsbe• befindliche Kinder mit einem Monatswechsel aus• viel. Sie bedeuten nur eine Aufstockung der Gute Ertragslage in Aussicht amten auf dem Bahnhof Allenstein für den statten muß, geriete bei einem monatlichen Bundesmittel um rund 10 Prozent. Vom Bund Personenzugverkehr. Er wollte mit seinen An• Einkommen von 1425 DM rasch in Schwierig• der Vertriebenen und vom Bauernverband der Ratenkäufer wittern Morgenluft gehörigen nach Westdeutschland, hatte aber keiten. Die geplante Neufassung des Paragra• Vertriebenen waren zusätzlich 50 Millionen DM noch dienstliche Belange zu erledigen. Er muß phen 17a des Bundesversorgungsgesetzes sieht gefordert worden. Die 25 Millionen DM werden Köln — Seit Wochen ist die Lektüre des täg• zurückgehalten worden sein, da er im Septem• daher vor, daß die tägliche Beihilfe von bis zu ausreichen, um wenigstens diejenigen Anträge lichen Kurszettels für Aktienbesitzer wenig ei- ber 1945 in einem Krankenhaus als Helfer ge- 70 DM auch über die bisher geltende Grenze auf Nebenerwebsstellen noch im Jahre 1971 freulich. Und vorerst gibt es auch kaum An• <-hen wurde, wahrscheinlich russischer Zwangs- des Einkommensausgleichs von 1425 DM hinaus bewilligen zu können, für die alle übrigen Fi• zeichen für einen baldigen Tendenzumschwung dann zugebilligt werden kann, wenn die Ein• nanzierungsbeiträge vorhanden sind. d'enst. Danach fehlt jedes Lebenszeichen von Konjunkturabschwächung, sinkende Gewinne: künfte und der Einkommensausgleich angesichts Wartungen und Dividendenkürzungen - das alles hm unabweisbarer finanzieller Verpflichtungen ' 'den Rechtsanwalt aus Allenstein, bei dem Der 5. Bundestag hatte kurz vor seinem drückt auf die Stimmung am Aktienmarkt. nicht ausreichen, um den notwendigen Lebens• im Jahre 1942 oder 1943 Helmuth Mokhardt, Auseinandergehen im Juni 1969 in einer Ent• unterhalt zu bestreiten. Allerdings, Leichtfü• neb 26. Juli 1008 in Zoppot, früher wohnhaft schließung einstimmig die Bundesregierung auf• ße und Bohemiens werden auf solchem Zuschuß Fast umgekehrt ist die Situation am Renten in Zichenau, Warschauer Straße 16 sein Testa• gefordert, dafür Sorge zu tragen, das jährlich nicht bauen dürfen. Die finanziellen Belastungen markt. Hier herrscht Optimismus. Denn allge: ment gemacht und hinterlegt hat Helmuth Mok• 4000 Nebenerwerbsstellen für vertriebene und dürfen nämlich, sollen sie Berücksichtigung fin• mein wird mit einer weiteren Lockerung de: hardt verstarb am 18. Januar 194b in Bentwisch, geflüchtete Landwirte errichtet werden. Dieses den, nicht auf Verpflichtungen beruhen, „durch Kreditpolitik gerechnet. Zinssenkung im De Programm hat die Regierung im vergangenen zember oder Januar, flüstert die Kulisse. Nach K eiS R Ck die die Grundsätze wirtschaftlicher Lebensfüh• !, h m^ .rbittet die Geschäftsführung der Jahr nur zu rund drei Viertel erfüllt und im rung verletzt worden sind". gebende Zinsen aber stellen handfeste Chancen JSSSSS^SSS^ Suchdienst, Jahre 1971 droht das Siedlungsergebnis sogar 2 Hamburg 13. Postfach 804 auf Kursgewinne in Aussicht. unter 3000 zu sinken. Mit den zusätzlichen 25 Leistungen werden angepaßt Millionen DM kann hoffentlich erreicht werden, Kein Wunder also, daß sich private Anleget daß 1971 etwa gleich viel Nebenerwerbsstellen Neben diese und noch andere Verbesserun• verstärkt dem Rentenmarkt zuwenden. Immer• entstehen wie 1970. Der Bund der Vertriebenen gen des Gesetzes tritt dann die im Paragra• hin haben Pfandbriefe und Kommunalobligatio• forderte, daß sichergestellt werden muß, daß Für Todes-Erklärung phen 56 vorgeschriebene alljährliche Anpassung nen heute Renditen um acht Prozent. Und wer für 1972 nicht nur 25 Millionen DM sondern 50 der Leistungen in Anlehnung an die dynami• jetzt einsteigt, kan sich diesen hohen Ertrag c Millionen DM zusätzlich bereitgestellt werden; sierten Renten der gesetzlichen Rentenversiche• auf Jahre hinaus sichern — bis zum Ende der denn nur so ist angesichts der Teuerung im Läufzeit seines Papiers. Dadurch unterscheiden ni • • nt und Ehefrau Berta, geb. rung. Auf dieser Grundlage müssen die Beträge Hermann Pirags uuu . « Krpis Til- kommenden Jahre das Entstehen von mehr als sich Festverzinsliche auch vom Kontensparen der Renten und anderen finanziellen Zuwen• 3000 Stellen gewährleistet. und anderen Anlageformen, deren Verzinsung dungen aus dem Bundesversorgungsgesetz zum laufend den Veränderungen des Kapitalzinses 1 Januar 1972 um durchschnittlich 6,3 Prozent Der Bundestagsbeschluß vom Juni 1969 for• angepaßt wird. Gerade in Zeiten sinkender angehoben werden. Die Grundrenten für Be• Zinserwartungen erweist sich daher die Zins• schäftigte werden im nächsten Jahr zwischen derte die Eingliederung von insgesamt 20 000 können. ost- und mitteldeutschen Landwirten, also die stabilität bei den Festverzinslichen als beson• 64 DM und 330 DM betragen. Die Schwerbe- ders gut. A.K. srhädigtenzulage wird auf 41 DM bis 249 DM Bereitstellung von Mitteln für fünf Jahre zu je 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 16 Landsmannschaftliche Arbeit £XB £flrjTni§rnblmr

Bochum — Sonntag, 12. Dezember, 15.30 Uhr im Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Königsallee 40, Weih• nachtsfeier für alle Gruppen. Mitwirkende: Ost• Alle Kreisgemeinschaften preußenchor unter der Leitung von A. Kalender, Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in... • H. Demnick (Tenor), Kinder- und Spielgruppe, Lei• werden gebeten, die noch vor• tung Frau Rimkus, eine Flötengruppe, Mitglieder der LMO, Festansprache Pastor Butkewitsch. 110 Aus• handenen früheren Bestell- und siedlerkinder, die in diesem Jahr mit ihren Eltern aus Ostpreußen gekommen sind, hat der Weihnachts• Werbekarten für das Ostpreußen• mann eingeladen. Mit Liedern, Gedichten und einem blatt nicht mehr zu verwenden. Frauengruppen Weihnachtsspiel wollen wir ihnen ein wenig Freude Fuhlsbüttel — Dienstag, 21. Dezember, 19 Uhr, bereiten. Möge dieser alle Landsleute zu einer gro• Bitte, fordern Sie neue Werbe• BERLIN Weihnachtsfeier der Frauen- und Bezirksgruppe im ßen Familie vereinen, er soll auch eine Mahnung zu karten und neue Bestellkarten mit Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter Landstraße 41 ernster Besinnung und weiterer Sammlung sein. Der Vorsltzendei dei Landesgruppe Berlin: Kart Jur- (U-Bahn Langenhorn-Markt). besondere Dank gilt allen, die durch eine Spende den seit dem 1. April gültigen Memellandkreise — Sonnabend, 11. Dezember, oder fleißige Mitarbeit dazu beigetragen haben, diese kowski, 1 Berlin 61, Stresemannstr. 90—102 (Europa• Feierstunde vorzubereiten. Die Veranstaltung wird haus). Telefon 03 11 / 2 51 07 u 16 Uhr, Weihnachtsfeier der Frauen im Feldeck, Preisen an. Auf Wunsch erfolgt Feldstraße 60. Päckchen im Werte von 3.— DM bitte umrahmt durch den Engelsburger Posaunenchor. mitbringen. Düren — Sonnabend, 18. Dezember, 19.30 Uhr, im Eindruck des jeweiligen Kreis• 11. Dez., Sbd., 16 Uhr, Heimatkreis Heiligenbeil, Lokal Zur Altstadt. Steinweg 8, Vorweihnachtsfeier. Lotzen, Pr.-Eylau: Adventsfeier mit gemein• Düsseldorf — Dienstag. 14. Dezember, 20 Uhr im namens. samer Kaffeetafel im Haus der ostdeutschen Ostpreußischer Gottesdienst — Sonntag, 2. Januar, 10 Uhr, Ostpreußischer Gottesdienst mit heiligem Haus des Deutschen Ostens (HDO) große Bild• Das Ostpreußenblatt Heimat, Stresemannstraße 90, Raum 110. Abendmahl in der Erlöserkirche, HH-Borgfelde, reportage „Himalaya". Eintritt frei. — Donnerstag, 19. Dez., So., 15 Uhr, Heimatkreis Stallupönen: Die Nähe Berliner Tor. Die Predigt hält Pastor Weigelt. 16. Dezember, 16 bis 18 Uhr im HDO, Altenclub. — Abt. Werbung und Vertrieb Weihnachtsfeier findet nicht am 17., sondern am Hü Sonnabend. 18. Dezember, 15 Uhr im Franz- 19. Dezember gemeinsam mit dem Heimatkreis Freundeskreis Filmkunst e.V. — Hamburg — Sonn• Schweizer-Haus, Bilker Straße, Nähe Schwanen- 2 Hamburg 13, Postfach 80 47 Pillkallen im Gesellschaftshaus Heumann, tag, 16. Januar, läuft im CINEMA-Theater, HH 1, spiegel, vorweihnachtliche Veranstaltung. Rentner Berlin 65, Nordufer 15 (U-Bahn Amrumer Straße, Steindamm 45, der Film „Die Geierwally". Eintritts• und Spätaussiedler sind Gäste der Kreisgruppe. Busse 16 und 70), statt. preis 3,— DM. Bundeswehrangehörige, Schwer• Familie Heincke und Frau Gusovius üben mit je beschädigte, Schüler und Studenten 2,— DM. Beginn einer Jugendgruppe ein kleines Stück ein, das allen 19. Dez., So., 16 Uhr, Heimatkreis Bartenstein: Weih• 10.45 Uhr, Kassenöffnung 10,15 Uhr. Freude bereiten wird. Bringen Sie bitte Freunde, nachtsfeier bei Lm. Druschke, Berlin 10, Hebbel• Bekannte und ihre Kinder mit. — Dienstag, Wicklung des Luftverkehrs bis zum Zweiten Welt• straße 20. • . 21. Dezember, Zusammenkunft der Frauen im HDO. kriegs als Beteiligter miterlebt. Er schilderte den — Donnerstag. 23. Dezember, und Donnerstag, Zuhörern die Anfänge mit primitivsten Mitteln, den 19. Dez., So., 16 Uhr, Heimatkreis Lyck: Weihnachts• SCHLESWIG-HOLSTEIN 30. Dezember, jeweils von 16 bis 18 Uhr im HDO, Bau der ersten Verkehrsflugzeuge, deren Verbesse• feier im Zoopavillon, Eingang Budapester Straße, Altenclub. rung und Vergrößerung bis hin zu viermotorigen neben dem Aquarium. Einlaß ab 15.45 Uhr. Holzwickede — Sonntag, 19. Dezember, 17 Uhr, im Großflugzeugen für 80 bis 100 Fluggäste zu Beginn Vorsltzendei dei Landesgruppe Schleswig-Holstein: Lokal Altes Dorf, Weihnachtsfeier. — Auf der des Zweiten Weltkrieges. In den Vortrag wurden 20. Dez., Mo., 15 Uhr, Heimatkreis Goldap: Weih• Günter Petersdorf, 23 Kiel. Professor-Anschütz- Dias von den jeweils besprochenen Flugzeugen ein• nachtsfeier im Gesellschaftshaus Heumann, Ber• Jahreshauptversammlung fand nach der Entlastung Straße 69. Geschäftsstelle: Kiel Wilhelminen- des bisherigen Vorstandes die Neuwahl statt. Hier geblendet. Den Unterschied zwischen dem damaligen lin 65, Nordufer 15 (U-Bahn Amrumer Straße, Straße 47/49. Telefon 04 31 /4 02 Ii. und dem heutigen Luftverkehr verdeutlichte der Busse 16 und 70). das Ergebnis: 1. Vors. Paul Karlisch, 2. Vors. A. Hoff• mann, Schriftführer B. Hoffmann (Wiederwahl), neue Lufthansafarbfilm „Der fliegende Riese". In Pinneberg — Mittwoch, 15. Dezember, 16 Uhr, im Kassenwart H. Apelt (Wiederwahl). Kulturwart 30 Minuten erlebten die beeindruckten Zuschauer Remter bei Lm. Chmiel, Damm 39, Adventsfeier für H. Olschewski (Wiederwahl). Die Kassiererinnen Entstehung, Montage, Erprobung, Wartung und ältere Mitglieder. Frau Skopnik und Frau Böhnke werden auch im Liniendienst des Jumbo Jet. — Interessierte Gruppen HAMBURG Plön — Sonnabend, 11. Dezember, 19.30 Uhr, Hotel kommenden Jahr die Beiträge einziehen. Der Dank können das Programm anfordern bei Flugkapitän Drei Kronen, Vorweihnachtsfeier mit einem belieb• der Gruppe gilt besonders dem bisherigen 1. Vors. a D. Behrendt, 6740 Landau, Waffenstraße 9 a, ten Kinderchor und einer Instrumentalgruppe. — Felix Bannaschewski, der sich bereit erklärte, den Telefon 0 63 41 / 64 95. Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Eberhard Sonntag, 12. Dezember, 16 Uhr, Hotel Drei Kronen, Wiehe, 2 Hamburg 62, Am Ohlmoorgraben 14, Tele• weihnachtlicher Nachmittag für Eltern mit Kindern. Vorstand in seiner Arbeit auch weiterhin zu unter• fon 04 11 / 5 20 77 67. Geschäftsstelle: 2 Hamburg 13, Auch die Großeltern sind herzlich eingeladen. stützen. Parkallee 86, Telefon 0411 / 45 25 42. Postscheckkonto Köln — Sonntag. 12. Dezember, 15 Uhr, im Kolping- Hamburg 96 05. haus, St.-Apern-Straße/Ecke Helenenstraße, vorweih• nachtliche Feierstunde mit Kaffeetafel. Fest• BADEN-WÜRTTEMBERG BREMEN ansprache Lm. Gerhard Wippich, Mitglied des Bezirksgruppen Bundesvorstandes. Es wirkt mit das Akkordeon• Altona — Sonnabend, 18. Dezember, 19.30 Uhr, orchester Vingst. Der Weihnachtsmann bringt bunte Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg: Weihnachtsfeier im Vereinslokal Restaurant Kegel• Vorsltzendei de Landesgruppe Bremen: Land• Tüten. Alle Landsleute sind herzlich eingeladen. Max Voss, 68 Mannhelm. Zeppelinstraße 42. Telefon sporthalle, HH 50 Waterloohain 9, gemeinsam mit gerichtsrat Gerhard Prengel, 2871 Varrel II. Alter Lage/Lippe — Sonnabend, 11. Dezember, 14.30 Uhr Nr. 06 21 / 3 17 54 Postweg, Telefon 0 42 21 / 48 08. der Heimatkreisgruppe Osterode. Die Weihnachts• in Hardts Bierstuben, Zusammenkunft der Kinder• — andacht hält Heimatpfarrer Pastor Kollhoff. Bitte — gruppe. — Sonntag, 12. Dezember, 15 Uhr im Ev.- Aalen Wie in den vergangenen Jahren gedachte die Julklapp-Päckchen im Werte von etwa 3,— DM Bremen Donnerstag, 16. Dezember, 16 Uhr, Deut• luth. Jugendheim, Sedanplatz, vorweihnachtliche die Kreisgruppe in einer besonderen Feier auf dem nicht vergessen. sches Haus, Adventsfeier der Frauengruppe. — Das Feierstunde mit Familienangehörigen. — Donnerstag, Waldfriedhof am Gedenkkreuz der Vertriebenen 23. Stiftungsfest der Gruppe fand unter großer Be• Bergedorf und Umgebung — Sonntag, 19. Dezem• Adventsstunde für alleinstehende über 65jährige. — ihrer in der Heimat und in der Fremde verstorbenen teiligung statt. Vors. Willi Losch brachte in seiner An dem Farbdiavortrag von W. Giering über Landsleute. Selbst das stürmisch-naßkalte Wetter ber, 15 Uhr, Vorweihnachtsfeier im Holsteinischen Begrüßungsansprache zum Ausdruck, warum es in Hof. Am Anfang ein Krippenspiel, damit die mit- 16. Dezember. 15.30 Uhr in Hardts Bierstuben, hatte Vorstand und Mitglieder nicht zurückhalten dieser Zeit besonders wichtig sei, den Heimat• Marokko, zu dem die Frauengruppe eingeladen können. Mit der Kranzniederlegung wurde die Feier gedanken nicht aufzugeben. Der Vors. der Landes• hatte, nahmen auch einige Herren teil, um sich den beendet. gruppe, Gerhard Prengel, konnte einige langjährige wie immer humorvollen Vortrag Gierings nicht ent• — Mitarbeiter auszeichnen. Frau Lore Gedat, Düssel• gehen zu lassen. Heidelberg Sonntag, 12. Dezember, 15.30 Uhr, dorf, trug Ernstes und Heiteres aus der Heimat vor. Gaststätte Alte Krone, Brückenkopfstraße 1 (Straßen• dtafcn Sie stfion Jftren Kalender? bahnhaltestelle Ladenburger Straße), Adventsfeier. Andacht Pfarrer Bergatt. Kinder der Mitglieder füh• CV. 10STPBEUSSEN IM ren das Weihnachtsspiel „Die Sterntaler" vor. Zur HESSEN gemeinsamen Kaffeetafel wird ostpreußischer c^rmiiidie WBKBBSHBKBM NIEDERSACHSEN Pfefferkuchen gereicht. Spätaussiedler aus der Vorsitzender der Landesgruppe Hessen: Konrad Heimat werden als Gäste erwartet. Alle Landsleute Ofteuße Vorsitzender: Friedrich-Wilhelm Raddatz, Nieder• Opitz, 63 Gießen, An der Liebigshöhe 20. Telefon sind herzlich willkommen. sachsen-Nord: F.-W. Raddatz, 318 Wolfsburg, Am Nr. 06 41 /3 27 27 Reutlingen — Mittwoch, 15. Dezember, Zusammen• Stemmelteich 24, Telefon 0 53 61 / 4 93 45. Niedersach• — sen-West: Fredi Jost, 457 Quakenbrück, Hasestr. 60, Frankfurt (Main) — Montag, 13. Dezember, 15 Uhr, kunft des Frauenkreises am gewohnten Ort. Im Telefon 0 54 31/5 17. Niedersachsen-Süd: Ernst ftohde, Haus der Heimat, Wappensaal, Adventsfeier der Volksbildungshaus war das Rosenau-Trio zu Gast. 338 Goslar, Hubertusweg 45, Telefon 0 53 21 / 2 39 50. Damen. Bitte ein Päckchen im Wert von 3 DM mit• In Lied und Wort wurden alle ostdeutschen und bringen. — Montag, 20. Dezember, 18.30 Uhr, Haus mitteldeutschen Gebiete den aufmerksamen Zu• Goslar — Sonntag, 19. Dezember, 15 Uhr, im Hotel der Heimat, Hessensaal, Spieiabend. — Mittwoch, hörern dargeboten. Der Angerburger Willy Rosenau Schwarzer Adler, Adventsfeier. 22. Dezember, 16 Uhr, Haus der Heimat. Wappen• (Gesang), Helga Becker (Klavier) und Martin Hannover — Sonntag, 12. Dezember, 15.30 Uhr, in saal, Kinderweihnachtsfeier. Winkler (Texte) ernteten reichen Beifall. den Casino-Festsälen, Adventsfeier mit Kaffeetafel. Gießen *H Montag, 15. Dezember, 15 Uhr, Kongreß- Stuttgart —- Kreisgruppa:. Sonnabend,,11. .Deaem-< Pastor Marburg hält eine Ansprache. Ein Orchester halle, Mohrunger Stube, Adventsfeier der Frauen• ber, 16 Uhr, Hotel Schwabenbräu, Bad Cannstatt, umrahmt die Feierstunde musikalisch. Auch die gruppe. — Sonntag, 19. Dezember, 14 Uhr im Stadt• Bahnhofstraße 18, Adventsfeier mit Ansprache von Kleinen werden nicht zu kurz kommen. theater, Vorstellung des Weihnachtsmärchens für die Pfarrer Dr. Kowalewski. Für die Kinderbescherung Wunstorf — Das 75. Lebensjahr vollendete am Kinder der Kreisgruppe. Anmeldungen an Lm. Anmeldung bei Frau Kraus, Augustenstraße 12, 7. Dezember Lm. Rektor Otto Reimann, Düendorfer Achenbach, Marienbader Straße 11, Tel. 3 45 12, oder Telefon 62 56 84, oder bei Frau Brettschneider, Tele• Weg 40. Seit 16 Jahren ist er der 1. Vors. der Gruppe an Lm. Jensen, Telefon 30 63 28 oder 3 33 23. fon 27 54 28, erforderlich. — Frauengruppe: Mittwoch, der Ostpreußen, Westpreußen und Danziger. Stets — hilfsbereit steht er allen Schicksalsgefährten mit Rat Kassel Sonntag, 12. Dezember, 15 Uhr, Gaststätte 15. Dezember, 15 Uhr, ebenfalls im Schwabenbräu, Der redliche Ostpreuße 1972 und Tat zur Seite. Bis vor zehn Jahren war er Rek• Hahn, Spiekershäuser Straße 5 (Linie 6 bis Schule I. Stock, Adventsfeier. Bitte Päckchen für den Ein Haus- und Jahrbuch für Ostpreußen . . 4,80 DM tor der größten Volksschule im Kreis Neustadt Wolfsanger), Weihnachtsfeier mit Oberlandes• Grabbelsack mitbringen. Gäste willkommen. a. Rbge. Selbst nach seiner Pensionierung wirkte er kirchenrat Frindte und Herbert Monike. Tübingen — Sonnabend, 11. Dezember, 15.30 Uhr, Ostpreußen im Bild 1972 weiter an jener Stätte, um später zur Sonderschule Marburg — Dienstag, 14. Dezember, 19.30 Uhr, im kath. Gemeindezentrum, Backgasse, vorweih• Bildpostkartenkalender mit Text .... 4,80 DM zu gehen, weil er Mitleid mit diesen Kindern hatte. Waldecker Hof, Vorweihnachtsfeier. — Die Monats• nachtliche Feier mit den alten Landsleuten. Aus• Selbst heute unterrichtet er noch mit seinen 75 Jah• versammlung im November war außerordentlich gut gestaltung durch Frau Senger, Reutlingen, mit ihrer Haben Sie schon unseren großen ren an der Sonderschule. Er ist ein ostpreußischer besucht. Lm. v. Schwichow, der 1. Vors. der Kreis• Sing- und Spielgruppe. Schulmeister von echtem Schrot und Korn. gruppe, konnte u. a. sehr viele Gäste begrüßen. Für WEIHNACHTSKATALOG? alle Besucher war der Film „Der Zauberer Gottes" Wenn nicht, fordern Sie ihn bitte so• nach dem gleichnamigen Buch des Elbingers Paul gleich kostenlos an bei Fechter ein großartiges Erlebnis. NORDRHEIN-WESTFALEN BAYERN

Rautenbergsche Buchhandlung Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-West• RHEINLAND-PFALZ vorsltzendei dei Landesgruppe Bayern. Walter falen: Harry Poley, 41 Duisburg, Duissernstraße 109 Baasner, 8 München 23. Clemensstraße 48/IV Ii- Stellvertreter: Erich Grimonl, 493 Detmold, Post• Telefon 08 U / 30 46 86. 295 LEER • Postfach 909 - Ruf (0491) 4288 fach 296. Geschäftsstelle: 4 Düsseldorf. Duisburger Komm. Vorsitzender der Landesgruppe: Albert Bro- Straße 71. Telefon 02 11 / 48 26 72 watzki, 6501 Stadtecken, Sandstraße 9. — Landes- Ansbach — Sonntag, 12. Dezember, 15 Uhr im jugendwart: Horst Jucknat, 5427 Bad Ems, Winters• Frühlingsgarten. Advents- und Weihnachtsfeier. wirkenden Kinder danach in aller Ruhe an der Aachen — Sonntag, 19. Dezember, 16 Uhr, im Haus bergstraße 1. Kaffeetafel teilnehmen und auch noch vor Einbruch des Deutschen Ostens, Franzstraße, Weihnachtsfeier Augsburg — Sonnabend, 11. Dezember, 19.30 Uhr, der Dunkelheit nach Hause gehen können. Der der Kreisgruppe unter Mitwirkung des Ostdeutschen Koblenz — Sonntag, 12. Dezember, 15.30 Uhr bei Frundsbergkeller. Gögginger Straße 39, Kegelabend. Kuchen wird von der Frauengruppe gestiftet. Pastor Chors. Weihnachtsspiel der Kindergruppe, Be• Scheer, Weißer Straße 45, vorweihnachtliche Feier. Gundelfingen — Sonnabend, 11. Dezember, 16 Uhr, Weigelt hält die Festansprache. Anschließend Jul- scherung der Kinder und allgemeine Verlosung von Landau — Bei der Novemberversammlung war der Gasthaus Zum Schützen, Adventsfeier. Gäste herz• klapp. Bitte Päckchen im Werte von 3,— DM mit• selbst gearbeiteten Sachspenden der Frauengruppe. Saal im Augustiner bis auf den letzten Platz besetzt. lich willkommen. — Wegen der Faschingsfeste fällt bringen. Weitere Mitteilungen im Rundschreiben. — Mittwoch 29. Dezember, 16 Uhr, ebenfalls im Haus Nach der Totenehrung durch den Vors., Lm. Saat, der Heimatabend im Januar aus. — Sonnabend, Fuhlsbüttel — Dienstag, 21. Dezember, 19 Uhr, des Deutschen Ostens, Weihnachtsnachfeier für alle sprach Lm. Warzas über aktuelle Tagesfragen. Flug• 12. Februar, Faschingsabend der Gruppe im Gast• Weihnachtsfeier der Bezirks- und Frauengruppe im über 70 Jahre alten Ost- und Westpreußen, ohne kapitän Lm. Behrendt hielt ein Referat über die haus Zum Schützen. — Zu Beginn der November• Bürgerhaus, HH 62, Tangstedter Landstraße 41 Rücksicht auf die Mitgliedschaft in der Kreisgruppe, „Pionierzeit des deutschen Luftverkehrs". Als Flug• versammlung gedachten die Landsleute des ver• im Rahmen der Altenbetreuung. zeugführer des Ersten Weltkrieges hat er die Ent- storbenen Mitgliedes Frau Dublinski. Vors. Ranglack (U-Bahn Langenhorn-Markt). Beginn pünktlich. Nach gab bekannt, daß künftig alle Zusammenkünfte im der Feier eröffnet die Frauengruppe ihren Weih• Gasthaus Zum Schützen stattfinden werden. Deshalb nachtsbasar. Anschließend gemütliches Beisammen• mußte auch die Adventsfeier vom 19. auf den 11. De• sein mit Kaffeetafel und verschiedenen Uber- zember vorverlegt werden. Ranglack teilte außerdem raschungen. Alle Landsleute mit ihren Angehörigen mit, daß die Wappen der ostdeutschen Provinzen sowie Gäste, sind herzlich eingeladen. im Rathaus nun probeweise angebracht worden sind. Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 11. Dezem• Einem Dankschreiben an die Stadtverwaltung wurde ber, 17 Uhr, Adventsfeier nach heimatlicher Art in zugestimmt. der Fernsicht. ALLE JAHRE WIEDER . .. Memmingen — Sonntag, 19. Dezember, 15 Uhr, im überall in Stadt und Land kommen unsere Landsleute wieder im ganzen Bundesgebiet kleinen Burgsaal Weihnachtsfeier. Kinder unter Heimatkreisgruppen 14 Jahren erhalten eine bunte Tüte, die ältesten Mit• Gumbinnen — Sonntag, 12. Dezember, 16 Uhr, zusammen, um die adventliche und vorweihnachtliche Zeit festlich zu begehen. Bei den glieder eine Flasche Wein. Weihnachtsfeier im Feldeck, Feldstraße 60. Gemein• vielen Berichten, die uns über die heimatlichen Feiern erreichen, ist es uns auch in diesem München — Gruppe Ost-West: Sonntag, 12. Dezem• same Kaffeetafel. Zur Verlosung Gebrauchsartikel Jahr nicht möglich, entgegen unserer sonstigen Gepflogenheit, alle Beiträge zu veröffent• mitbringen. Starke Beteiligung sehr erwünscht. ber, 16 Uhr. Gaststätte Gärtnertheater Ecke Klenz- lichen. Wir bitten unsere Mitarbeiter und unsere Leser dafür um Verständnis. straße/Frauenhofer Straße, Zusammenkunft. Neben Heiligenbeil — Sonntag, 12. Dezember, 15.30 Uhr, Aus der Fülle der Einsendungen geht hervor, daß unser ostpreußisches Brauchtum bei dem Ostpreußischen Sängerkreis wird der Nikolaus heimatliche Weihnachtsfeier im Restaurant Feldeck, für Adventsstimmung sorgen. — Im Haus des Deut• Feldstraße 60. Ansprache Pastor Vontheim, Heiligen• allen Feiern nach wie vor gepflegt wird. In den Gedanken, die in diesen Stunden nach schen Ostens veranstaltete die Ost-West-Gruppe beil/Königsberg. Kinderbescherung durch den Weih• Hause wandern, tauchen Sternsinger, Schimmelreiter und Umzüge mit dem Brummtopf einen Erinnerungsabend an Agnes Miegel. Frau nachtsmann. Bitte Austauschpäckchen mitbringen. Judjahn, Frau Polixa und Lm. Saborowski inter• Alle Landsleute mit Kindern sind herzlich ein• auf. Gemeinsam gesungene Advents- und Weichnachtslieder, Lesungen und Gedichte pretierten Gedichte und Balladen und gaben eine geladen. Gäste willkommen. ostpreußischer Dichter und Schriftsteller bringen heimatliche Atmosphäre in die von den Lebens- und Schaffensübersicht. Vor der Ehrung Osterode — Sonnabend, 18. Dezember, 19.30 Uhr, Frauen der Gruppen festtich geschmückten Räume und Säle. Im Schein der Kerzen sitzen langjähriger und verdienter Mitglieder führte Vors. Weihnachtsfeier im Vereinslokal Restaurant Kegel• Lm. Klotz Landsleute und Gäste in das neu eröffnete sporthalle, HH 50, Waterloohain 9, gemeinsam mit unsere Landsleute bei Kaffee und Mohnstritzel oder Fladen, Pfeffernüssen und selbst• Ostpreußenzimmer, in dem ein riesiger Wandteppich der Bezirksgruppe Altona. Die Weihnachtsandacht gebackenem Marzipan beisammen, tauschen dem Chorgesang oder zarter Flötenmusik mit 82 Wappen ost- und westplmßischer Städte hält Heimatpfarrer Pastor Kollhoff. Bitte die Jul• und erfreuen sich an Weihnachtsspielen, die von Jugendlichen und Jugendgruppen glei• hangt Er wurde von den Frauen der Gruppen ge• klapp-Päckchen im Werte von etwa 3,— DM nicht fertigt und war vor kurzem dem HDO übergeben vergessen. chermaßen dargeboten werden. Häufig kommt auch Knecht Ruprecht oder der Nikolaus worden. In der Abendschau des Bayerischen Fern- en ur e der herr Sensburg — Freitag, 10. Dezember, 16 Uhr, Zu• und bedenkt die Kinder mit bunten Tüten voller Gebäck und Süßigkeiten. ^ f,.^, ^ »che Teppich der breiten sammenkunft im Haus des Sports (U-Bahn Schlump, In diesen Stunden der Besinnung spüren alle die innere Verbundenheit, sie spüren, daß Öffentlichkeit vorgestellt. S-Bahn Sternschanze, Straßenbahnlinie 3, Busse 34, wir Ostpreußen, auch fern der Heimat, eine große Familie bilden. H. Z. Weilheim — Sonntag, 19. Dezember, 15 Uhr im Ver• 55, 181). Um 18 Uhr Adventsfeier; Julklapp-Päckchen einslokal Oberbräu, Weihnachtsfeier. bis 3,—- DM mitbringen. — Die Zusammenkunft im Würzburg — Sonntag, 19. Dezember, 15 Uhr, Januar fällt aus. Russischer Hof, großer Saal, Vorweihnachtsfeier.

sssssä- Treuespende für Ostpreußen Landsmannscb. Ostpreußen e. V. • - ' * w Landsmannsdi. Ostpreußen e.V. 11- Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 17 Aktuelles

Die Kriminalpolizei rät Jetzt hat Alfred wieder eine Familie Sicherheit schenken! Dezember — Weihnachtsmonat — die Zeit Sdndcsal eines „Namenlosen" durch Veröffentlichung seines Fotos im „Ostpreußenblatt" geklärt des Schenkens. Wollen Sie nicht auch Ihrem Heim etwas schenken? Sicherheit!

U Die Wohnung ist unverletzlich, sagt das l ° r Fl Ja,hr 1971 ~ mehr al* ein Der ostpreußische Dialekt, den Alfred als Vierteljahrhundert P t nach dem schreckli- griff auf dem Haff wurden wir auch von unserer Grundgesetz. Daran halten sich alle. Nur Ver• A Kind gesprochen haben sollte, gab Anlaß, außer Schwester Maria getrennt. Mutter, mein Bru• brecher nicht! w*r Hör vn ^ de des Zweit«n Weltkrieges - anderen Schritten sein Bild im Ostpreußenblatt e SUdldienSt beim der Alfred und ich, Christa, sind dann auf der Einbrecher nutzen jede Gelegenheit aus, die Sam^ .g a KilaSSi DRK-Sudidienst zu veröffentlichen. b6mÜht weiter weiteren Flucht in einen Bunker gekommen. Unverletzlichkeit der fremden Wohnung und dem Z tT l % ' nach Kin• Kurz nachdem das Bild unter „Angehörige dern zu forschen, die bis zum heutigen Taqe Im Bunker hörten wir dann, daß draußen Milch fremden Eigentums zu brechen. Man muß ihnen gesucht" erschienen war, fragte eine Frau bei ausgegeben wurde. Meine Mutter nahm mich beizeiten einen Riegel vorschieben. Es gibt viele der Redaktion nach der Anschrift des auf dem mit und ließ den fünfjährigen Bruder zurück. Möglichkeiten, sein Heim und sein Eigentum JwL \ de[' die damals ihre EUe™ und Bild gezeigten jungen Mannes, weil dieser Als wir wieder rurückkamen, standen Soldaten vor solchen ungebetenen Gästen zu schützen. verloren Sri r haben, die Familie wie• Alfred der Bruder sein könnte, der ihrem Vater Was für die Wohnung oder für Geschäfts• derzufinden, in die sie hineingehören. vor dem Bunker und keiner durfte wieder hin• und ihr selbst sehr ähnelte. Auch ließen die ein. Wir schlössen uns dann einer riesigen Men• räume je nach den Umständen richtig ist, sagt Wenn die Öffentlichkeit heute zweifelt, ob Angaben zum Bild vermuten, daß es der damals schenschlange an. Ihnen die Beratungsstelle der Kriminalpolizei. nach so langem Zeitraum solche Arbeit noch verlorengegangene Bruder sein könne, der am Seitdem haben wir unseren Bruder nicht wie• Es hängt ganz von den Verhältnisse ab, ob sinnvoll sein könnte, der Kindersuchdienst be• 9. September 1939 geboren wäre. einfache und billige Sicherungsmaßnahmen dem lehrt jeden, der sich Einblick in seine Tätig• der gesehen. Den genauen Ort und Zeitpunkt Die Zuschrift kam von einer bei Hildesheim dieses Geschehens kann ich nicht sagen, es muß Zweck genügen oder ob komplizierte, teure keit verschafft, wie segensreich bis in unsere Einrichtungen angebracht sind. Der in diesen verheirateten Frau Maria E., die aus Konnegen, wohl im Frühjahr bei Danzig gewesen sein. Gegenwart hinein gerade auf diesem speziellen Dingen minder erfahrene Bürger läßt sich dabei Kreis Heilsberg, stammt und jetzt 35 Jahre alt Meine Mutter ist dann wenig später in einer Nachforschungsgebiet der Suchdienst wirkt am besten beraten. Von der Kriminalpolizei. ist, demnach 10 Jahre zählte, als die Familie aus• Scheune gestorben." Von der Mithilfe der breiten Öffentlichkeit einandergerissen worden war. Dem Kindersuch• Das kostet nichts und schafft, wenn man den war und ist auch heute in hohem Umfanq der Den beiden sich ergänzenden Schilderungen Ratschlägen folgt, beruhigende Sicherheit. dienst gab dann Frau Maria einen Bericht: Erfolg abhängig. der Schwestern sind Familienfotos beigefügt, Sicherheit, die Sie Ihrem Heim schenken kön• Das „Ostpreußenblatt" hat sich seit eh und auf denen auch der kleine Bruder Alfred zu nen — und nicht zuletzt sich selbst und Ihrem je aktiv an dieser Arbeit beteiligt, indem es Alles ging durcheinander sehen ist. Hab und Gut. laufend Bilder von jungen Menschen veröffent• Die Bauern, auf deren ostpreußischem Hof lichte, deren Herkunft im dunkeln liegt, und die „Meine Eltern haben auf einem größeren die Eltern gelebt und gearbeitet hatten, und ihre Angehörigen bis jetzt nicht gefunden haben. Bauernhof gearbeitet. Ich stehe mit den Leuten die auf das Bild im „Ostpreußenblatt" aufmerk• Das Kino von Mohrungen Inzwischen sind sie um die dreißig Jahre alt noch in Verbindung und bekam auch von ihnen sam gemacht hatten, haben den entscheidenden geworden und haben teilweise schon selbst eine die Suchanzeige. Sie meinten, es könnte mein Anteil bei der Identifizierung des verlorenen ist ein „Rattensaal" Familie gegründet. Nichtsdestoweniger wün• Bruder sein, weil er meinem Vater sehr ähn• Bruders geleistet: sie haben auf dem Foto aus schen sich auch diese inzwischen Herange• lich ist. Der Name der Leute ist L. Ich kann dem Kinderheim-Album sofort Alfred wieder• Schmutzige Leinwand wachsenen, daß für sie die Familie, zu der sie mich noch sehr gut erinnern an ein Moor, wo erkannt, denn er ist auf diesem Bild nur vier und schlechter Ton gehören, ermittelt wird. mein Vater Torf gestochen hat. Wir lagen ganz Jahre älter als 1945 auf dem Bauernhof. Auch allein und viel Wald war da, wir haben immer Schwester Maria hat, als sie das Gruppenfoto Allenstein — Eine vernichtende Kritik über Im Oktober 1970 brachte das Ostpreußenblatt viele Maiglöckchen und Beeren geholt. Zwei in die Hand nahm, sofort auf den Jungen ge• das einzige Kino in Mohrungen, einem Kreis• den Suchfall 05531 mit dem Bild eines jungen Teiche waren da. Vor unserem Haus lag ein tippt, der als Alfred seine Angehörigen sucht. städtchen des polnisch verwalteten Ostpreußens, Mannes mit den nur dürftigen Angaben: Vor• Hügel, da sind wir im Winter immer Schlitten „Es ist so, als wenn er mich in der Heimat so veröffentlicht das Allensteiner Parteiorgan name Alfred, Familienname unbekannt, gebo• gefahren, vom Hügel bis auf den Teich. Ich anschaut, genauso habe ich ihn in Erinnerung", „Gazeta Olsztynska". „Auf der schmutzigen ren etwa 1940. Dazu zwei kurze Sätze, die das kann mich auch erinnern, daß mein Bruder im• schrieb sie. Leinwand flimmert etwas Undeutliches. Der Ton enthielten, was der Suchdienst noch als kleinen mer allein gespielt hat. Meine Schwester und widerhallt von allen Wänden so vorzüglich, daß Hinweis weitergeben konnte: Wahrscheinlich ich sind immer zusammen gewesen, meistens dabei eine entsetzliche Kakophonie entsteht und aus Ostpreußen stammend; eine Frau und zwei bei den Kühen und Pferden. Mein Bruder spielte Gutachten die Dialogwörter in der Muttersprache nicht Mädchen hätten sich seiner angenommen, als immer mit einem Stückchen Holz vor der Haus• Nachdem auch die einem Universitätsinstitut zu verstehen sind. Die menschliche Ausdauer der Junge im April 1945 von seiner Mutter in tür. Auch einen Garten und eine Kuh hatten eingereichten Bilder der Eltern und Geschwister wird von den umherspringenden Ratten, die Danzig getrennt worden war. wir. Sie stand bei uns im Stall. dort einen wissenschaftlichen Bildvergleich er• den geplagten Kinofreunden dreist über die Beine hüpfen, überfordert. Schreckensschreie der Wir haben gern Funsen (Puffer) gegessen. möglichten und das Ergebnis auch positiv aus• fiel, konnte der Kindersuchdienst den „Fall psychisch labileren Filmenthusiasten, verbunden Der erste Brief Ich weiß noch von einem Ereignis, Mutter backte — mit dem üblen Geknirsche des kaputten Ge• wieder Funsen, als der jüngste Sohn des Land• Nr. 05531 Alfred, Familienname unbekannt" als gelöst aus der Hand legen. stühls und der verheerenden Akustik, machen Uber das Internationale Rote Kreuz in Genf wirts als Knecht Ruprecht in das Zimmer kam "die Filmvorstellungen zu einer gänzlich unver• hatte der Kindersuchdienst im November 1969 und wir Angst hatten. Noch eins, wir hatten In einem seiner Briefe, die er mit den ge• ständlichen Angelegenheit. Eine weitere Attrak• einen polnisch geschriebenen Brief erhalten mit einen Kachelofen, von der Seite konnte man fundenen Schwestern wechselte, lesen wir die tion in diesem Kino bilden die allzu häufigen der Bitte, ob die Möglichkeit bestünde, nach hinter den Ofen kriechen. Das Bett von meinem Worte, die uns nur zu verständlich sind, wenn Stromunterbrechungen." Bruder stand in der Nähe des Ofens. Meine wir uns in sein Glück hineindenken: Eltern, Geschwistern oder sonstigen Verwandten Vor einigen Jahren sei das Kino „Adria" Schwester und ich schliefen in der Küche. Wir „Ich wollte schon gestern schreiben, aber vor zu forschen. Von sich selbst wußte der Schrei• wegen „Einsturzgefahr" abgerissen worden. hatten noch einen kleinen Bruder, der fünf Mo• ber noch, daß sein richtiger Vorname Alfred Freude ging es nicht. Die ganze Nacht dachte Seit dieser Zeit „ist das vom Pech verfolgte nate alt war und auf der Flucht gestorben ist. sei, und daß er als Kind deutsch gesprochen ich an Euch Lieben. Ich kann es gar nicht ab• Mohrungen" ohne Kino, denn jener einen Auf der Flucht ging alles durcheinander. Am habe. Er kann sich an ein Kinderheim erinnern, warten, bis wir uns wiedersehen. Ich möchte „Schauder hervorrufende Rattensaal" könne „in schlimmsten war es auf dem Haff, als die Tief• in dem er dann aufwuchs, wo man ihm einen zu Fuß zu Euch kommen!" der Stadt Herders" nicht ernsthaft als Kino flieger kamen und auf uns schössen. Die Flieger neuen Vor- und Zunamen gab und sein Alter Nach zwei Seiten richtet Alfred heute seinen bezeichnet werden. jon auf das Geburtsjahr 'KMO-sehätzte:-Nun jhe*ßt-ei konnte-man bald anfassen, so tief kamen sie. Dank in besonderem Maße: an seinen Freund Andrzey und hat einen polnischen Familien• Ich habe noch ein Bild in Erinnerung, wie drüben, der ihm so tatkräftig geholfen hat, und namen. Der junge Mann fügt seiner Bitte ein ein Wagen am Rand des Haffs einbrach und an das „Ostpreußenblatt". Gruppenbild bei, das ihn als etwa zehnjährigen die Pferde den Wagen nicht mehr rausbekamen. Nun läuft beim DRK-Suchdienst Hamburg, Polnisches Gymnasium Jungen im Kreis anderer Kinder des Heims Es war alles zu schrecklich. Bei diesem Angriff nachdem die Schwestern über die Schritte be• in Nordrhein-Westfalen zeigt. bin ich dann von meiner Mutter und den Ge• raten wurden, wie sie die Familienzusammen• In der Korrespondenz zwischen Alfred und schwistern sowie von den Landwirtsleuten ge• führung in die Wege zu leiten haben, Alfreds Standort noch nicht bekannt dem DRK-Suchdienst stellt sich heraus, daß trennt worden. Soldaten haben mich dann mit• Antrag auf Genehmigung der Ausreise. Die Alfred, der ohne Elternhaus aufwachsen mußte, genommen bis nach Danzig." Schwestern können sein Erscheinen schon nicht Düsseldorf (hvp) — Wie aus gut unterrich• einen guten Freund hat, der schon drüben alles Gleichzeitig fügt Frau E. einen Bericht der mehr erwarten. teter Quelle verlautete, wird der „Polnische versucht hat, um Alfreds Herkunft aufzuklären Schwester Christa bei, mit der sie über die Der Kindersuchdienst fügt die Bitte an, daß Schulverein" in Düsseldorf in Bälde mit der Er• und auch jetzt mit dem Suchdienst die Korre• Großmutter nach dem Krieg wieder zusammen• alle Leser die Kinderfotos, die in dieser Zeitung richtung eines „Polnischen Gymnasiums" be• spondenz in deutscher Sprache weiterführt. Wört• kam. Er lautet in seinen wenigen Sätzen er• wiedergegeben werden, stets beachten und je• ginnen können, da die finanziellen Mittel für das Vorhaben so gut wie völlig sichergestellt lich schrieb er: „Habe dann nachgeforscht, schütternd: den Hinweis weitergeben mögen, um noch für sind. Die Schüler dieses Gymnasiums sollen — erstens bei den Leuten, wo er zuerst war. Es „Zuerst ist unser kleiner Bruder Gerhart auf recht viele junge Menschen die Angehörigen abgesehen von den Fremdsprachenfächern wie sind Danziger und glücklicherweise wohnen sie der Flucht gestorben. Bei einem Tieffliegeran• ermitteln zu können. Dr. Troschke Deutsch — allein in polnischer Sprache unter• noch hier. Das Gruppenbild stammt aus dem richtet werden. Das „Polnische Gymnasium" soll Kinderheim-Album. Von Anfang an dachte ich in einer Stadt des Landes Nordrhein-Westfalen immer, daß Alfred von hier in der Nähe stammt, eingerichtet werden. doch die ältere Frau von über 70 Jahren sagte Tilsiter Käse in der Schweiz beliebt Im Zusammenhange mit diesem Projekt, ge• mir, daß Alfred einen Ostpreußendialekt hatte. gen das von keiner Seite irgendwelche Ein• Später haben die Leute, wo Alfred war, nicht wendungen erhoben worden sind, wurde darauf darauf Obacht gegeben. Da nichts zu essen da Er wird in Ermatingen in größeren Mengen hergestellt hingewiesen, daß es weder in den Oder-Neiße- war, befand sich Alfred zuerst im Kinderheim Gebieten noch in Polen irgendeine Höhere in Lapin bei Danzig. Es ist traurig, daß sich In der Schweiz, bekannt durch viele Sorten Der stattliche Rest von 922 633 Litern Milch, Schule mit deutscher Unterrichtssprache gibt, keiner eher fand, Alfreds Herkunft zu klären. guten Käses, z. B. des Emmenthalers, wächst d. h. weit über zwei Drittel des gesamten Milch• wie dort auch keine deutschen Grundschulen Ich habe ihn kennengelernt vor drei Jahren die Beliebtheit des „Tilsiter Käses" in den letz• anfalls, wurde ausschließlich zu „Tilsiter Käse" vorhanden sind. durch meine Schwägerin, die mit ihm zur Schule ten Jahren zusehends. verarbeitet! ging. Von da an war er und ist er oft Gast Die Käserei Ermatingen ist somit heute die bei uns. Zu meiner Frau sagt er immer, du bist Wie der schweizerische „Bote vom Untersee" größte „Tilsiter Fabrikationsstelle" im über• meine Schwester!" in seiner Folge vom 2. November 1971 aus wiegend landwirtschaftlich tendierenden Thur- KULTURNOTIZEN Gefunden hatte man Alfred in Loblau bei Ermatingen, unweit Konstanz, meldet, hat dieKä- gaui wie stolz festgestellt wird. Auch die Danzig. Die Frau mit den zwei kleinen Mäd• serei Ermatingen, die Eigentum des Thurgaui- Qualität wird, in erster Linie dank des tüchtigen chen, acht und zehn Jahre alt, in deren Beglei• schen Milchproduzentenverbandes ist, im Jahre Betriebsleiters, als „ausgezeichnet" bewertet. In• Prof. Heinz Tiessen ist am 29. November in Berlin im Alter von 84 Jahren plötzlich ver• tung sich Alfred befunden hatte, als sie in Lob• 1970/71 von ihren Genossenschaften Ermatingen folgedessen hat die Verbandsbehörde einer Neuinstallierung der sog. „Tilsiter Keller" aus• storben. Der Komponist, Kapellmeister und lau eintrafen, war seine Mutter und, wie sich und Triboltingen 1 306 000 Kilo Verkehrsmilch drücklich zugestimmt. Hochschullehrer wurde am 10. April 1887 in später herausstellen sollte, gleich nach der An• (1 308 519 Liter im Vorjahre) angeliefert erhal• Möge der auch bei den Konstanzern, zum Königsberg geboren, er studierte in Berlin, wo kunft gestorben. ten. Hiervon gingen 244 125 Liter an die Mol• kerei in Kreuzungen, der schweizerischen Nach• guten Teil durch die ost- und westpreußischen er sich später auch niederließ. Prof. Tiessen Im Jahre 1970 bemühte sich nun der Kinder• barstadt der alten deutschen Reichsstadt Kon• Heimatvertriebenen, zunehmend in Kurs ge• wurde 1965 mit dem Johann-Wenzel-Stamitz- suchdienst, Alfreds Angehörige zu finden. Bei stanz. In Ermatingen verkaufte die dortige kommene „Tilsiter" Schweizer Herstellung von Preis der Künstlergilde und 1969 mit dem den spärlichen Hinweisen schien die Suche nicht Käserei an offener Konsummilch 129 259 Liter dem alten Spitzenerzeugnis der ostpreußischen Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen sehr aussichtsvoll zu sein. Ein Suchantrag nach und an pasteurisierter Milch 37 603 Liter. Milchwirtschaft noch lange künden! gn ausgezeichnet. ihm selbst lag nicht vor.

Im Spätsommer 1972 erscheint dieser Bildband Bitte keine Vorauszahlung leisten, Zahlung erst BESTELLSCHEIN Einladung zur Vorbestellung nach Erscheinen - selbstverständlich ist Raten• im Großformat, in bester Ausstattung und in Zum Aufkleben auf eine Postkarte einem Umfang, wie ihn bisher noch keine deut• zahlung auch zum Vorbestellpreis möglich. DVG Paul Rosenberg sche Landschaft aufzuweisen hat. Mit Bildern aus Bestellen Sie bitte sofort oder in Bälde, denn ganz Ostpreußen, eine großartige Schau, ein bei diesem Umfang ist die Auflage begrenzt, 2301 Klausdorf Land unter der repräsentatives, ein einmaliges Werk mit dokumen• sie richtet sich auch nach dem Eingang der Vor• Zum Vorzugspreis von 90,- DM (nach Erscheinen nur 112,- DM) bestelle ich tarischer Aussagekraft. Dieses Werk wird niemals bestellungen, und ein weiterer Nachdruck findet dann nicht mehr statt. Elchschaufel seinen Wert verlieren. Exemplar „Land unter der Elchschaufel" Eine ostpreußische Bilderchronik mit 2600 Abbildungen. eine Dieses ist keine Sammlung bereits Ladenpreis nach Erscheinen nur DM 112,- ostpreußische Bilderchronik veröffentlichter Bilder — es gibt Name und Vorname 22,- DM sparen Sie, wenn Sie Ihre Bestellung keine Wiederholungen —. Der Weg Postleitzahl und Wohnort 2600 Abbildungen vor dem Erscheinungstermin aufgeben, Sie er• führt durch ganz Ostpreußen. halten es zum Straße Bitte Blockschrift aus Ostpreußen VorbesteUpreis von nur DM 90,- 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 18 Glückwünsche txjs £fipKußmbfait

Woköck Aucjuste, geb. Kosemund, aus Großheide- 101 Jahre alt krug, Kreis Fischhausen, jetzt 316 Lehrte. Germam,.- fflit gcaiuüccen, . • straße 19a, am 28. Novembei Am 12 Dezember begeht Frau Hedwig Bre• /.um 75 Geburtstaq land geb. Rimek, in körperlicher und geistiger Frische im Altersheim des DRK m Horrem bei Chmielewski, Fritz, aus Wittenwalde, jetzt 741 Reut• lingen, Graudenzer Straße 14, am 8. Dezember Köln ihren 101. Geburtstag. zum 97. Geburtstag Westphal, Selma, geb. Tiedemann, aus Pr.-Holland, Jahns, Lina, geb. Schober, aus Gumbinnen, Damm- Bis zu ihrer Eheschließung mit Georg Bre- straße 1, jetzt 8 München, am 15. Dezember Kornatz, Rudolf, aus Milken, Kreis Lotzen, jetzt bei jetzt 2341 Kronsgaard, am 27. November land lebte die Jubilarin in ihrem Geburtsort Wilk, Hermann, aus Lyck, jetzt 4 Düsseldorf, Kronen• Kompa. Ida, a

zum 89 Geburtstag tum 82. Geburtstag Herrmann, Gertrud, aus Pillau II, Soldauer Straße, Fricke, Gustav, aus Lyck, jetzt 7014 Kornwestheim, jetzt 2 Wedel, Akazienweg 5, aon 17. Dezember Höpfner, Hermann, aus Königsberg, Domnauer Str. 13, Lerchenstraße 16, am 13. Dezember jetzt 355 Marburg, Schüekingstraße 32, Altersheim Frisch, Dorothea, geb. Lengies, aus Thalheim, Kreis Gombert, am 14. Dezember Angerburg, jetzt 2213 Wüster, Neue Burger Str. 4, am 13. Dezember zum 88. Geburtstag Krieger, Max, aus Königsberg, Melanchthonstr. 5, jetzt 24 Lübeck-Groß Grönau, Falkenweg 54. am Nickel, Walter, aus Danzig, Langgarten 52, jetzt 205 17. Dezember Hamburg 80, Pflegeheim Bornbrook, am 15. De• Petersdorf, Marie, aus Pillau I, Breite Straße, jetzt zember 338 Goslar, Liegnitzer Straße 8, am 14. Dezember Schöler, Fritz, aus Pillau-Camstigall, jetzt 2351 Ein• Quintern, Lina, aus Ortelsburg, jetzt 7993 Kreßbronn, feld, Böklerallee 27, am 14. Dezember Schulz, Anna, geb. Kampowski, aus Königsberg, Altenheim St. Konrad, am 16. Dezember jetzt 5038 Immendorf, Euskirchener Straße 15, am Schmadalla, Anna, aus Stradaunen, Kreis Lyck, jetzt 12. Dezember 7925 Dischingen, Buchmühle, am 10. Dezember Schulb>Berndt, Fritz, Bankdirektor i. R., aus Tilsit, zum 87. Geburtstag jetzt 24 Lübeck, Knud-Rasmussen-Straße 44, am Frisch, Lena von, geb. Oloff, aus Königsberg, Wil• 17. Dezember helmstraße 12, jetzt 699 Bad Mergentheim, Herren• tum 81. Geburtstaq mühlstraße 7, Haus Sonneck Hantel, Auguste, geb. Hinzer, aus Schirten, Kreis Dilba, Anna, aus Pillau II, Gr. Stiehlestraße 2, jetzt Heiligenbeil, jetzt 2083 Halstenbek, Friedrichhul- 23 Kiel-Holtenau, Geheimrat-Schulz-Weg 25, am Heute bringen wir ein neues Bild aus unserer Serie „Kennen Sie die Heimat der Weg 72, am 17. Dezember 13. Dezember Fischer, Paula, geb. Block, aus Ragnit und Königs• wirklich?" Dazu stellen wir wieder die fünf Fragen: berg, jetzt 44 Münster, Fliednerstraße 19. Martin- Luther-Haus, am 22. Dezember 1. Was stellt dieses Bild dar? Klohde, Marie, geb. Stockhaus, aus Angerburg, jetzt 2 Wann ungefähr ist das Bild entstanden? 3011 Laatzen-Grasdorf, Altersheim, Haus 6, Zim• Der berühmte mer 7, am 14. Dezember 3. Welche bemerkenswerten Einzelheiten erkennen Sie auf dem Bild? Penski, Emilie, aus Klaußen, Kreis Lyck, jetzt 43 4. Was wissen Sie darüber? Magenfreundliche Essen-Haarzopf, Auf 'm Dörnchen 26, am 11. Dezem• ber 5. Welche persönlichen Erinnerungen verbinden sich für Sie mit diesem Bild? Raszat, Otti, aus Königsberg, Schönstraße, jetzt 69 Heidelberg, Habichtsweg 10, am 14. Dezember Die aufschlußreichste Antwort wird wieder mit 20,— DM honoriert. Betrach• Thiel, Wilhelmine, aus Ortelsburg, jetzt 586 Iserlohn, ten Sie das Bild genau und schicken Sie Ihre Antworten auf die Fragen mit der Michalowski, Johanna, geb. Zander, aus Gut Hessen• Am Schürenbusch 42, am 18. Dezember höh, Kreis Lotzen, jetzt 4 Düsseldorf, Brehmstr. 3, Kennziffer P 68 spätestens in 10 Tagen, also bis Dienstag, 21. Dezember 1971, an am 18. Dezember Wolff, Mieze, aus Mohrungen, Karl-Freyburger-Str. 3, Sbrezesny, Ida, aus Kreuzfeld, Kreis Lyck, jetzt 2406 jetzt 33 Braunschweig, Neustadtring 47, am 7. De• Stockelsdorf, Lohstraße 164a, am 12. Dezember zember Seefeld, Auguste, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt 48 Zimmat, Franz, aus Wensen, Kreis Angerburg, jetzt £>0$ OriiirtUfJtnblait 2 Hamburg 13, Parkallee 84 Bielefeld, Hartlager Weg 73, am 16. Dezember 2174 Hechthausen, Posten 38, am 14, Dezember Werner, Adolf, aus Schippenbeil, Weverstraße 12, jetzt 612 Weilheim, Steinlestraße 7b, am 14. De• zum 86. Geburtstag zember Breuhammer, Elfriede, aus Wehlau, Rippkeimer Str., jetzt 24 Lübeck-Schlutup, Schusterbreite 17, am zum 86. Geburtstag 13. Dezember Heyer, Friedrich, aus Gr. Guja, Kreis Angerburg, Decker, Martha, aus Schirwindt, bei Kaufmann Wils• jetzt 5974 Herdscheid, Müggenbrucher Weg 48, am berger, jetzt 2179 Osterbruch 51, am 18. Dezember Bestellung 2>o$ £ffprm)toWait 14. Dezember Erzmoneit, Robert, aus Gr. Preußenbruch, Kreis Gum• Kirrinnis, Erna, geb. Block, aus Ragnit und Gum• binnen, jetzt 244 Oldenburg, Rentnerwohnheim Die Zeitung erscheint wöchentlich binnen, jetzt 3091 Dörverden, öwelgönne 14, am Mühlenkamp, am 18. Dezember Neuer 17. Dezember Gers, Helene, aus Martinsdorf, Kreis Goldap, jetzt Bezieher:. 2447 Heüigenhafen, Feldstraße 50, am 9. Dezember zum 85. Geburtstag Genaue Holzmann, Anna, geb. Weidmann, aus Königsberg Albrecht, Auguste, aus Kallenau, Kreis Ortelsburg, und Pillau, jetzt 468 Wanne-Eickel, Rathausstr. 10, Anschrift: jetzt 2050 Bullendorf 44 über Lauenburg, am 16. De• am 8. Dezember zember Letzte Heimatanschrift Amnion, Emil, aius Schulen, Kreis Tilsit, jetzt 3167 Klein, Gustav, aus Kehlen, Kreis Angerburg, jetzt (für die Kreisksfrtei) Burgdorf, am 11. Dezember 6365 Ober-Rosbach, Baidergasse IIa, am 17. De• Dombrowski, Sophie, Niederhorst, Kreis Lyck, jetzt zember Werber (oder Spender bei Paten- 6 Frankfurt, Rohrbachstraße 56, am 12. Dezember Kramer, Ferdinand, jetzt 5781 Niedersfeld, am 20. No• schaftsabon.) Name und Anschrift:. Fehler, Meta, geb. Tombach, aus Georgenburg, jetzt vember 31 Celle, Mauernstraße 39, am 17. Dezember Kuliga, Amalie, geb. Schudewitz, aus Hirschwalde, Gewünschte Hackus, Johann, aus Birkfelde, Kreis Lözten, jetzt Kreis Johannisburg, jetzt 233 Eckernförde, Schles• Werbeprämie: ——_ 5501 Bannatal, Pilgerbachweg 6, am 21. Dezember wiger Straße 34, am 14. Dezember i Joneleit, Martha, aus Lyck, jetzt 311 Uelzen, Hahen- Radoch, Johanna, aus Lyck, jetzt 2371 Erfte, am Die Bestellung gilt ab sofort / ab 8, Dezember bis auf Widerruf. riede 89, am 14. Dezember Bezugsgebühr monatlich DM 3,20. Zahlung soll im voraus erfolgen für Klein, Hedwig, geb. Woldach, aus Ofen, Kreis Star- Rosin, Elisabeth, geb. Sand, aus Königsberg, Hoch• gard, jetzt 53 Bonn-Bad Godesberg, An der Nessel- meisterstraße 14, jetzt 3251 Hastenbeck 78, bei • '/4Jahr DM 9.60 • '/«Jahr DM 19,20 • 1 Jahr DM 38,40 durch burg 85, am 11. Dezember ihrer Tochter Waltraud Paulusch, am 17. Dezember • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das Postscheckkonto 84 26 in Hambura oder Knopke, Lena, aus Grauden, Kreis Wehlau, jetzt 232 Schack, August, aus Angerburg, jetzt 2427 Malente, auf Konto 192 344 bei der Hamburgischen Landesbank. Plön, Schiliener Straße 2, am 16. Dezember Ringstraße 52, am 17. Dezember Scharnowski, Wilhelm, aus Willenberg, Kreis Ortels• • gebührenfreien Einzug vom Konto des Q Beziehers • Spenders burg, jetzt 288 Brake, Stedinger Landstraße 131, Schönbeck, Ottilie, aus Königsberg-Juditten, Kirschen• straße 33, jetzt 469 Herne, Marienstraße 19, am am 4. Dezember Nr. bei: Schütz, Pauline, geb. Warthun, aus Königsberg, Caub- 12. Dezember straße 10, jetzt 7 Stuttgart 40, Gundelsheimer Str. 4 Spannenkrebs, Hubert, aus Blumenau, Kreis Heils• • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Post berg, jetzt 8671 Köditz, Parkstraße 5, am 18. De- Segatz, Henriette, aus Neuendorf, Kreis Lyck, letzt 2 325 Hameln, Reherweg 19, am 10. Dezember zember Bitte ausschneiden und als offene Briefdrucksache < 5pf) senden an- Vertriebsabteflung Spell, Gustav, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg Wisch, Hedwig, geb. Sdiarfschwerdt, aus Königsberg- jetzt 4701 Rhynern. Ostendorf 34. am 15. De• Gartenstadt, Schönfließ 31, jetzt 43 Essen 1. Kleine 2 Hamburg 13 - Postfach 8047 zember Steinstraße 3, am 9. Dezember Weiß, Emil, aus Pillau 1, Wesselallee 1«, jetzt 23 Witt, Ludwig, aus Blumenfeld, Kreis Schloßberg, jetzt Parkallee 84 • Telefon (0411) 452541/42 Kiel, Damperhofstraße 23, am 18. Dezember 73 Eßlingen, Weilstraße 39, am 13. Dezember 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 19 txxs DfipnufimblQH Unterhaltung Heinke Frevert pelweg' dem Taschentuch und dar damit deko• rierten Tanne zu, die wir — es jährte sich mal wieder — natürlich nicht fanden. Wieder zu Hause, gelang es mir, meinen Weihnachtsbaum• sucher mit einem steifen Grogchen nach ost• Ol preußischer Art und dem flackernden Kamin• feuer wieder in einen ansprechbaren Zustand zu versetzen. Es wurde, wie immer, eine der braven Fichten, die das Forstamt für die Ge• meinde geschlagen hatte, genommen. Ich war nicht traurig drum, denn ich fand und finde eine gutgewachsene dichte Fichte schöner als eine lichte Tanne. Und dann ging es am Abend vor dem Christ• fest ans Baumaufstellen. Mein Mann wollte nicht, daß die Kinder dabei halfen. Sie sollten est „wie früher" erst den brennenden Baum in all seinem Glanz am Heiligabend gegenübertre• ten. Die fünf „lieben Kleinen" die inzwischen älter wurden, fügten sich gerne diesem „alt• ehr oder weniger befohlen hockten unse• modischen" Wunsch, denn auch dieser letzte re fünf Kinder, zwei Mädels von sieb• Akt vor dem Fest — das wußten sie — konn• M zehn und vierzehn und die drei Buben, te unter Umständen, wie sie's respektlos nann• zwölf, zehn und vier Jahre alt, um den Ad• ten, „in den Eimer gehen". ventskranz und stukerten sich mühsam durch die zweite und dritte Stropht der bekannten „Sag mal, warum muß ich mich eigentlich Weihnachtslieder. Die Älteste am Klavier stell• alle Jahre wieder mit diesem mickerigen Baum• te hohe Ansprüche an die Luftreserven des kreuz rumschlagen? Das sieht doch'n Blinder, Chors. Sie verweilte lange vor schweren No• daß der Stamm da nicht reinpaßt! Halt gerade, tenhürden, die heißen Finger klebten an den nein, nicht nach vorne, nach links! Na )&, wind• Tasten. schief wie immer." In dem schönen Bewußtsein, daß dies wohl einer der letzten Weihnachts• über diesem zweifelhaften musikalischen Ge• krisen sein würde, tat ich willig, wie mir ge• nuß lag nicht etwa der Duft frischen Tannen• heißen. Das Schmücken des Baumes aber be• gruns, sondern es stank penetrant nach Bal- sorgte ich allein. Mein Mann saß im gemüt• listol. Mein Mann liebte das gemeinsame Be• lichen Ohrensessel und probierte mit Andacht gehen des Ersten Advent, was ihn aber durch• den für den nächsten Tag bestimmten Herings• aus nicht daran hinderte, währenddessen seine salat: „Köstlich, Liebes; Himmel, schmeckt der Waffen einmal wieder gründlich zu reinigen. gut." Als der Klavierspielerin ein ölverschmier- Als ich, hoch oben auf der Leiter balancie• ter Lappen auf die Tastatur flog, hatten wir uns rend, Kerzen, Lametta und rotbackige Äpfel zum Lieblingslied meines Mannes „Leise rieselt verteilte, schien meinem Ehegespons der Au• der Schnee . . . freue Dich, 's Christkind kommt genblick günstig, mich mit der nächsten Über• bald" durchgerungen. Unser Familienvorstand raschung zu konfrontieren. „Eckmanns haben summte falsch, aber stetig die Melodie mit, und mich gebeten, Egon über Weihnachten zu neh• nur ich wußte, daß er sich dabei weniger aufs men. Ich werde ihn morgen gleich früh holen Christkindchen als auf die erste „Neue" und und auf der Rückfahrt zu Merbels Fütterung die Sauen freute. gucken, er hat da 'nen Zwölfer gesehen, der Die Schweißhündin Hella streckte sich von der lahmgeht." Sauschwarte herunter und gab wedelnd durch, Weg durch den Märchenwald — winterliche Rominter Heide Foto Gotischalk Ein Bündel Lametta flog an die höchste Stelle sie müsse mal. Als der Rutenwedler um ein des Baumes, sonst war Schweigen. Haar das auf dem niedrigen Rauchtischchen stehende ölfläschchen umfegte, pustete ich die „Du kannst ganz beruhigt sein, ich bin be• irritiert flackernde Adventskerze aus, erklärte In dem dringenden Wunsch, den vorwurfs• Sturm, Kälte, Eis und Schnee, entließ ich mei• stimmt rechtzeitig zur Christvesper wieder zu• laut „Schluß mit Advent" und überhörte ge• vollen Augen von Frau und Töchtern zu ent• nen Jägersmann zu neuen Freuden. rück." rinnen, stürmte mein Saujäger die Treppe rauf, flissentlich die allseitigen Seufzer der Erleichte• Bei diesem harmonischen Wechsel von Jagd- Egon war ein riesiger Vorstehhund, den un• um sich geräuschvoll in seine Jagdkluft zu rung. und Nichtjagdtagen wuchs in mir die zarte sere .Hella' nicht leiden konnte, Eckmanns wa• werfen. Juliane sprang befreit vom Klavierschemel Hoffnung, es könne vielleicht doch noch einmal ren unsere Freunde, die uns bisher nur im Som• auf und nahm sich der drängenden Hündin an. Ich fing derweil an zu telefonieren: zu einem ballistol-losen Adventssingen kom• mer als Handepension einkalkulierten, jetzt Tochter Nummer zwei nutzte die halbwegs wei• men. Meine Vorbereitungen waren abgeschlos• also wünschten sie ohne Hund Ski zu laufen hevolle Stimmung aus, um Vater an das ver• „Du, hör mal, wir haben eine tolle Karte für sen, die vielen Pakete an die Lieben auswärts ... na gut. .Lohengrin', hättest du Lust?" oder: „Haben Sie reisten in alle Richtungen, es überkam mich so sprochene Weihnachtsgeld zu erinnern. Als Mächtig dröhnte uns die Orgelmusik aus wenig später die Haustür temperamentvoll zu• Zeit heute Abend? Sie könnten mit den Mädels etwas wie Feiertagsstimmung, aber nur für und mir in .Lohengrin' gehen." Keiner der eine kurze Zeit; Dann wurde mir ein halbes, dem weitgeöffneten Kirchenportal entgegen. Ein geschlagen wurde, fragte ich mich im stillen, wenig müde, mit nassen Füßen — wir mußten auf welche Weise der — zugegeben süße — glücklichen Autobesitzer hatte Zeit, keiner Lust. zerwirktes Stück Rotwild auf den Küchentisch geknallt mit der Bitte, die Stücke versand• durch den tiefen Schnee zur Kirche stapfen — Backfisch wohl das Weihnachtsgeld mit dem Von unserem Auto plus Waidmann sahen fertig zu machen, die lieben Jagdfreunde in schoben wir uns nebeneinander in die Bänke. Schwärm seiner Verehrer verprassen würde. wir wenig später nur noch die Schlußlicher. So Westfalen sollten doch wie alljährlich jeder Wir, das waren die Kinder und ich, die va• Thomas, der Kleinste"; "Kälte"schon ISKcfsl-" brachten wir .Lohengrin' der .Neuen' und den terlose Familie Frevertl darin herumwuselnden Sauen zum Opfer. Die seinen „Rotwildgruß" haben. Uff! Wie immer angefangen, mit Feuereifer und Putzlumpen die Gegen Ende der Feier, als der Pfarrer, mit enttäuschten Töchter schickte ich zum Trost in staksten aus den Keulen die Laufknochen her• Schäfte von Büchsen und Flinten zu wienern, der Gemeinde in einem langen Weihnachts• einen Film, der weder weihnachtlich noch für aus, wie immer war der Rücken viel zu lang als mein Mann seinem Ältesten den gelösten gebet versunken war, knarrte die Kirchentür ihr Alter passend war. für irgendwelche Verpackung ausgelöst, wie Schweißriemen mit der Weisung: „Einfetten und immer stieg ich also mit einem Hackbeil be• vernehmlich. Einzelne Gemeindeglieder schau• aufdocken" zuwarf. Der Riemen war lang, die Als das Schulkrippenspiel der Buben nahte, waffnet in den Keller zum Hackklotz und be• ten verwundert um. Wir nicht. Umständ• Bubenarme noch kurz, die Geschicklichkeit und ich überlegte, daß ich nicht rechtzeitig mit arbeitete die einzelnen Stücke mit meinen lich, und daher nicht eben leise, schoben sich ebenso gering wie die Begeisterung, kurz, es einem Bus in die Stadt käme, war mir der schwachen Kräften solange, bis sie zwar gräß• gleich darauf dicke Jagdtiefel, ein dampfender flössen sehr schnell Tränen, die väterliche Stim• Zufall hold. Mein Mann, wieder einmal im lich zerstückelt und holzspanpaniert, aber in Pelz und eine leichte Alkoholfahne neben mich me grollte: Morgengrauen von einer Jagd heimgekehrt, der richtigen Größe vor mir lagen. ins Gestühl: „Wie oft soll ich's dir denn noch zeigen?" murmelte, bevor er nicht eben zielsicher seine „Ich habe den Zwölfer im Tageseinstand Mein Mann bekam dieses Hackfleisch niemals Der Elfjährige zog es vor, mit einem gemur• Bettlade anpeilte: abpassen können — saß schwerkrank auf dem zu sehen, drum gab es wenigstens auf diesem melten: „Muß noch Englisch machen" zu ent• Wechsel — ganz abgekommen — mußte ihn „Morg'n kannste das Auto ha'm, die Jagd Sektor keine Krise, er fuhr die bleischweren schwinden. schießen — dumm so am Heiligabend — nicht beim Grafen fällt aus, is krank geworden." Verpackungen sogar am Nachmittag zur Post. Die erste Weihnachtskrise ward geboren! Es zu ändern — Sehnenverletzung —" Auch die Empfänger waren immer wieder so folgte schnell eine weitere. Es lebe die gräfliche Krankheit! So konnte gütig, sich nicht für zerpliesertes Wildbret, son• „Amen", sprachen Pfarrer und Gemeinde in Mein Mann und ich fuhren gen Großstadt, um ich mich am Vormittag beim Friseur verschönen dern für die „köstlichen Festtagsbraten" zu be• das Geflüster. Weihnachtsbesorgungen für die Familie zu ma• lassen und am Nachmittag meine Söhne als danken. chen. Für gewöhnlich pflegte dies ein zwar an• talentierte Hirten zur himmlischen Krippe eilen Die kurze Heimfahrt wurde ä Conto des strengendes, aber freudiges Beginnen zu sein. sehen. Als ich abends heimkam, schien aller• Als ich schwitzend und schweißverschmiert stinkenden Egon reichlich geguetscht, aber Unser alljährliches Unternehmen aber stand dings die Atmosphäre leicht explosiv: nach dieser Prozedur auf einen Küchenschemel dann standen wir wirklich, glücklich und zu• immer wieder unter dem Motto: »Also los, bald sinken wollte, riß es mich bei dem Gedanken frieden, mit unseren Fünfen um den festlich „Wo bleibst du denn so ewig, kannst doch fangen die Jagden an, dann habe ich keine Haben wir überhaupt einen Baum? wieder auf leuchtenden Baum. nicht den ganzen Tag rumkrajolen! Mal muß ich Zeit mehr dafür, wir müssen heute möglichst die Läufe. Mein Mann nahm mich in den Arm und sagte: ja schließlich auch aufs Büro und was tun." alles schaffen." „Na, nun hätten wir ja wohl mal wieder alles Beleidigt meinte mein Mann: „Natürlich! Hab' Mein Vorschlag, er hätte ja vielleicht zu überstanden, was, mein Liebes?" Ich aber wollte nichts „schaffen", ich wollte doch in der Brunft eine herrlich gewachsene Fuß die Blechschmiede erreichen können, wurde einen gemütlichen Weihnachtsbummel. Es kam Tanne ausgesucht, gleich am .Tippelweg', da• Ich überlegte, ob er die Zeitläufe von Weih• empört abgewiesen: „Zu Fuß tippele ich auf den nie dazu. Wir hetzten mit einer langen Liste mit wir sie auch bei Schnee holen können, hab' nacht zu Weihnacht, seine Jagden und meine Jagden genug!" von Laden zu Laden und mein Mann strich mein grünkarriertes Taschentuch um den Stamm Krisen oder — als nicht eben kirchlicher Mensch hocherfreut ab, wenn wir irgendwo das Ge• Einige Morgen später stand ich dann wieder, gebunden, damit . . ." — die just durchlebte Christvesper meinte; wünschte ergattert hatten. Auch ein zwischen• wie gehabt, gut dressiert mit dem Rucksack eines wurde mir und uns auf jeden Fall klar: Wir sahen uns nach unserem eben noch vor• geschobenes Essen in einem kleinen Schlem• voll Stullen, Äpfeln und Eiern, dem kleinen Er hatte sich geirrt, es war noch nicht alles handenen Nachwuchs um — kein Zweifel, wir merlokal, welches mein „Schaffer" seinen stumm Schnapsbuddelchen und dem gefüllten Zigar• überstandenl waren plötzlich kinderlos geworden. Sie alle dahintrottenden Weib spendierte, konnte deren renetui, um meinem Mann .Waidmannsheil' kannten die .Aktion Weihnachtsbaum' aus den Unser Nesthäkchen ließ, von uns unbemerkt, Enttäuschung über das Gehetze kaum mildern. zu wünschen. Sitzstock, Flinte, Jagdtasche, Vorjahren, wußten um den Verlauf und die da• die beiden Hunde ins Weihnachtszimmer und Auf der Heimfahrt fing es an zu schneien. Handschuhe und Jagdmuff wurden auf den mit verbundene Laune ihres alten Herrn. beschenkte jeden von ihnen mit einem leckeren Mein Mann hatte allerhand zu tun, um mir Hintersitz gelegt, die — für Niederjagden nicht Lebkuchen. Im Nu war die schönste Beißerei seine Freude darüber zu verbergen. Gottlob zuständige — Schweißhündin im Zwinger mit Also gut, Muttern kannte sie zwar auch, im Gange. Die von mir liebevoll aufgestellten blieb der Schnee vorerst noch nicht liegen. Als ein paar guten Worten getröstet und winke- aber ich zog mir dicke Socken und Gummistiefel tönernen Krippenfiguren wurden die Haupt• ich abends pflastermüde in den Pfühlen lag, winke, bei Regen und Nebel, winke-winke bei an und miteinander strebten wir auf dem ,Tip- leidtragenden. Maria und Josef kullerten in die bat ich den Himmel, er möge sich größere und dunkle Zimmerecke, das Jesuskindlein, eben bleibende Schneemassen noch etwas verkneifen, geboren, hauchte sein kleines Leben unter Egon ich wußte warum. „Lohengrin" stand für den Pratze wieder aus. Hella verteidigte zähne• zweiten Adventssonntag auf dem Programm, fletschend den Mohrenkönig, in der Annahme und die beiden Mädels durften mit in die Oper. er sei ein Knochen, das Goldlamegewand des Es schneite weiter und blieb, wie wir aus dem TAMARA EHLERT Weihnachtsengels zeigte blutige Tupfer. Mein Wetterbericht erfuhren, in höheren Lagen iie- Mann warf sich zwischen die Bestien und die älteste Tochter goß aus der Zimmergießkanne 9eSonntag vormittag. Ich gab mir redliche Mühe reichliche Wassermengen auf Hunde- und Men• in der Küche, den Meinen einen leckeren Ha• Wie jetzt tu Kzfdause die ^-Hocken faMen schenköpfe. senbraten zu fabrizieren. Die Töchter standen Schließlich gelang es, die Hunde zu trennen. mir gekonnt im Wege, weil sie unbedingt bis Die großen Buben zerrten Egon hinaus in den zum Mittagessen den Inhalt von Lohengrin Zwinger, die Mädels wischten, mit Wasserei• begreifen wollten, da klingelte das Telefon Es schneit, mein Kind, und es ist nicht von Eis bedeckt. Und über der Tiefe mer und Wischkodder bewaffnet, die gräu• Wenig später stürmte mein Mann herein: schwer, verlorener Vogelruf und Schnee lichen, ganz und gar unweihnachtlichen Spu• „Liebes, eben hat Eckmann angerufen, sie ha- am Fenster hockend, sich auszumalen, ren des Kampfes fort, Hella leckte sich die Biß• wie jetzt zu Hause die Flocken fallen, wunde am Vorderlauf und Söhnlein klein hielt 1 — die Tannen mit ihrer Silberlast, "T^Tührte schweigend in . der Bratentunke sich flimmernd drehen, und wie sie sehr sich heulend die geohrfeigte Backe: „Ich wollt' und versuchte dabei, mit Krise Nummer drei die ächzend sich und mit krummen Rücken doch den Hunden bloß 'ne Weihnachtsfreude wie alte Weiblein im Winde bücken, machen, huh, hu!" irgendwie fertig zu werden die Tochter aber behutsam dann, mit kristallnem Mund da fauchend ihr weißes Haar erfaßt. Ich gruppierte die ramponierte heilige Fami• kreischten: „Und Lohengrin? die Erde küssen, und wie sie leise Ich glaube, in solch einem Augenblick bringt lie neu, allerdings konnten die Eltern nur noch es wohl jeder Jägersmann fertig. Schauspieler - und müde von der langen Reise, auf den Torso ihres Himmelssohnes herab• sehe Talente zu entwickeln, so auch der Memi- sich niederlassen auf dunklem Grund Du sollst im Traum zu den Tannen gehen blicken. und ihnen zur Christnacht Lieder singen War es vermessen, daß ich den Meinen und 9eDu lieber Gott, das habe ich Ja völlig ver• sich auszumalen, wie nun der See und ihnen Kerzen zur Christnacht bringen, mir allmählich inbrünstig ein .Friede auf Erden gessen! Was nun?" Die Frage hing im Kuchen- grünäugig blinzelt, als ob er schliefe, damit sie nicht so verlassen stehn. und den Menschen ein Wohlgefallen' wünschte? dunst, beantworten tat sie keiner. Jahrgang 22 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 20 Das niDnuntnblaii

Vor 130 Jahren Von Beetenbartsch Es stand in der Zeitung ... Tilsit, 18. Dezember 1841 Die am 3. Dezember nach Rußland abgegan• bis Schmandschinken Vor 70 Jahren mentation zugehen, mit der nachgewiesen gene Post ist nach Angaben der russischen Post• von Margarete Haslinger und ^u^Maria Berlin, 2. Dezember 1901 wurde, daß der Getreidehandel Danzigs durch verwaltung zwischen Riga und St. Petersburg W a g e W Da die Umtriebe russischer Anarchisten die die Zollpolitik Schaden erleidet. — Auch die mitsamt dem Felleisen verlorengegangen. g abenaus"-eFne m 5J Raiten Kochbuch. Ruhe in allen europäischen Staaten gefährden, Handelskammer Grünberg verbleibt bei der ne• Ein Stück Kulturgeschichte. haben Deutschland und Rußland gemeinsam zu gativen Beurteilung der Bismarckschen Zoll• Vor 120 Jahren Format 18,5 x 18,5 cm, Umfang ca. 1»» Reiten, politik. illustriert einer internationalen Konferenz über die Anar• Königsberg, 19. Dezember 1851_ chisten eingeladen, auf der diese Problematik Bestellen Sie schon jetzt! Auslieferung Ende Januar! Die Geschenkidee im letzten Moment. erörtert werden soll. Vor 70 Jahren Die Wogen der Revolution von 1848 vereb• Wien, 9. Dezember 1901 ben. Die früher aktiven demokratischen Vereine RAUTENBERGSCHE BUCHHANDLUNG verlieren von Woche zu Woche mehr an Be• Königsberg, 6. Dezember 1901 295 Leer, Postfach 909, Telefon 04 91 / 42 88 In Wien und Lemberg veranstalteten die Po• deutung. Einige existieren nur noch dem Namen 47 Professoren der Königsberger Universi• len antipreußische Demonstrationen. tät richteten an Prof. Theodor Mommsen eine nach. Zustimmungsadresse zu seiner Rede, die er Vor 70 Jahren kürzlich über die Freiheit der Wissenschaft ge• Königsberg, 13. Dezember 1901 Vor 25 Jahren halten hat. Vom 1. Januar 1902 an werden alle Renten Berlin, 14. Dezember 1901 Friedland, 18. Dezember 1946 auf dem Lande den Berechtigten durch die Land• Polnische Studenten störten systematisch die Vertriebene berichten, daß zahlreiche Ost• Vor 60 Jahren briefträger zugestellt werden, um den betagten Vorlesungen Professor Schiemanns über die deutsche damit rechnen, zu Weihnachten aus• Königsberg, 6. Dezember 1911 oder körperbehinderten Empfängern den Weg polnische Frage im 19. Jahrhundert. Als der gewiesen zu werden. Die Taxifahrer streiken, weil sie sich durch zur Zahlstelle zu ersparen. Gelehrte gestern über die polnische Revolution die neuen Verkehrsvorschriften in ihrem Ge• von 1831 sprechen wollte, veranstalteten die werbe stark behindert fühlen. Vor 50 Jahren Polen einen derartigen Lärm, daß sie aus dem Denkmalschutz durch Tafel Berlin, 10. Dezember 1921 Hörsaal gedrängt werden mußten. Die deut• Vor 50 Jahren schen Studenten applaudierten hingegen minu• Osterode — Der Plan eines Wiederaufbaus des Osteroder Ordensschlosses für das Copper- Warschau, 4. Dezember 1921 Deutschland muß Polen infolge der neuen tenlang den sachlichen Ausführungen des Pro• Grenzziehung 50 000 Güterwaggons ausliefern. fessors, die sich durch eine unbestechliche Ob• nicus-Jahr 1973 wird nicht verwirklicht werden, Ministerpräsident Ponikowski bestritt, daß Diese Zahl wurde anhand der Länge der Eisen• jektivität auszeichneten. geht aus einem Bericht der „Gazeta Olsztynska" die deutsche Volksgruppe „irgendwelche Rechte bahnstrecke und der Verkehrsdichte ermittelt. hervor. „Der Streit um den Wiederaufbau des gegenüber Polen" habe. Polen sei „Herr im Alle z. Z. in Polen befindlichen deutschen Gü• Osteroder Schlosses hält schon mehrere Jahre Hause" und wolle es bleiben. Breslau, 17. Dezember 1901 terwaggons gehen automatisch in polnischen an und im Grunde ist bisher nichts getan wor• Besitz über. Die Gründerin der Mutterschutzbewegung, den", schreibt die Zeitung. Vor 90 Jahren Ruth Bre, ist gestorben. Ihre Lebensarbeit galt Die einzige denkmalpflegerische Aktion an Berlin, 16. Dezember 1881 dem Schutz der berufstätigen werdenden Mut• Vor 40 Jahren dem im Januar 1945 ausgebrannten Schloß im ter und der Verbesserung der sozialen Lage des Die Danziger Kaufmannschaft hatte in einer Zentrum der Stadt bestand bisher in der An• Riga, 11. Dezember 1931 unehelichen Kindes. Ruth Bre, die nie mit Denkschrift ihre ablehnende Haltung zu der bringung einer Tafel mit der Angabe, daß das Entgegen dem Ergebnis eines Volksentschei• Glücksgütern gesegnet war, opferte ihre gesam• Bismarckschen Politik der Getreidezölle darge• Schloß dem Denkmalsschutz unterliege. Die legt. Bismarck forderte sie nunmehr zu einer des wurde der im Besitz deu deutschen Gemein• ten Einkünfte ihrem Ziel. Sie starb in Hirsch- städtischen Behörden haben aber nichts getan, eingehenderen Begründung ihrer Absichten de befindliche Rigaer Dom vom lettischen Staat berg/Schles., wo man der Vorkämpferin für den um die Mauern und unteren Geschosse vor auf. Die Kaufmannschaft willfahrte dem Wun• enteignet und von einer Regierungskommission Mutterschutz einen Freiplatz in einem Alters• sche und ließ dem Reichskanzler eine Doku• übernommen. heim gewährt hatte. Witterungseinflüssen zu schützen. hvp

Am 23. November 1971 ent• Urtaub/Reisen Bekanntschaften schlief unerwartet unsere liebe Hiermit erfülle ich die traurige Schwester Pflicht, allen Bekannten mit• Weihnachtswunsch: Sekretärin, 28/ Zur GOLDENEN HOCHZEIT Maria Wildt zuteilen, daß unser lieber Vater Staatl. konz. | 1,72, reise- u. unternehmungs• am 14. Dezember 1971 gratu• Jahre wird am 13. Dezember 1971 lustig, viels. interessiert, mö. auf lieren ihren Eltern geb. Klein ] dies. Wege ehtspr. Partner, mögl. Fritz Growe im 79. Lebensjahre. Karl Brandt Naturheilanstalt | aus dem norddeutschen Raum, Johann Brosda Leitung: Heilpr. Graffenberg kennenlernen. Bildzuschr. (zur.) aus Gr.-Ottenhagen, Viehhändler und Gastwirt Kreis Königsberg In stiller Trauer früher Tilsit u. Nr. 14 280 an Das Ostpreußen• und Frau Marie aus blatt. 2 Hamburg 13. geb. Hartroth Berta Ludwig, geb. Klein 3252 Bad Münder a. Deister aus Gr.-Schöndamerau. Es gratulieren herzlich und Konstanz Walterkehmen. Kr. Gumbinnen Angerstr. 60 Tel. 0 50 42—33 53 Kreis Ortelsburg wünschen für die kommenden Emma Morr. geb. Klein Spezialbehandlung bei chron. Welcher alleinstehende, einsame, Jahre beste Gesundheit und Margarete Klein » herzlichst im Alter von 86 Jahren ver• Leiden, Muskel- und Gelenk• nette Landsmann b. 60 J. wü. mit Gertrud Bethlehem. alles Gute rheuma. Ischias. Bandscheiben, netter Eisenbahnerin gemeins. seine Frau Hedwig 232 Plön. Tirpitzstraße 1 storben ist. Herzleiden. Asthma. Magen- u. Haushaltsführung od. hat Inter• geb. Brosda Tochter Ursula Darmerkrankungen, Venen• esse am gemeins. Eigentum? Bild• Karl Bethlehem Schwiegersohn Friedel entzündungen, Beinleiden. zuschr. u. Nr. 14 240 an Das Ost• und Enkeltochter Claudia und die Enkelkinder in stiller Trauer preußenblatt. 2 Hamburg 13. 577 Arnsberg. Birkenpfad 4 Brigitte und Reinhard Homöopathie Biochemie, Roh• Für die vielen Beweise herz• Gertrud Hilger, geb. Brandt kost Heilfastenkuren, med. Bä• licher Anteilnahme beim Heim• Toni Hartmann, geb. Brandt der, Wagra-Packungen gegen Ostpreuße, alleinst., ev., 69/1,78, mit 403 Ratingen, Schwarzbach 90 gang unserer geliebten Tochter Hans Hartmann schmerzhafte Entzündungen Eigenheim su. aufriebt., gebild. V J Enkel und Urenkel Lebenskameradin zw. Heirat. Zu- Am 14. Dezember 1971 feiern Christel Pauluhn sehr. u. Nr. 14 244 an Das Ost• unsere Eltern ^ ^ Bad Salzuflen/Teutoburger Wald preußenblatt. 2 Hamburg 13. f sagen wir hiermit unseren herz• Kurheim Haus RENATE lichen Dank. Moltkestraße 2 a, Tel. (0 52 22) 27 24, Karl Schwulera 587 Hemer, Birkenweg 51, 2 Min. v. Kurpark u. Badehäusern Weihnachten mö. ich nicht allein Hermann Pauluhn den 21. November 1971 entfernt. Ganzjährig geöffnet. sein. Darum su. ich alleinst., gesu. und Frau Emma Rentnerin b. 65 J., o. Anh., zw. Ida Pauluhn, geb. Drewello Die Beisetzung fand am 26. No• gemeins. Haushaltsführung, mögl. geb. Reinhold Meine liebe Mutter, Frau vember 1971 auf dem ev. Fried• m. eig. Wohnung. Bin Ostpreuße, aus 3 Hannover, im Dezember 1971 hof statt. Franckestraße 4 70 J.. gesund u. rüstig. Zuschr., Oberrechenberg, Kr. Sensburg Hedwig Wisch Heimof-Dios aus Ostpreußen mögl. m. Bild (zur.) u. Nr. 14 281 Benkheim, Kreis Angerburg, jetzt 3351 Deitersen Nr. 48 geb. Scharfschwerdt (farbig und schwarz-weiß) an Das Ostpreußenblatt, 2 Hbg. 13. Ostpreußen und jetzt auch die schönsten aus Königsberg Pr .-Gartenstadt, ihre Eiserne Hochzeit Schönfließ 31 Farbdias aus aller Welt Witwer, 70/1,70, ev., schlank, gute (65 Jahre) In der Gedenkanzeige aus liefert H. Heinemann, unserer Folge 47 vom 20. No• 2111 Nindorf am Walde Erscheinung, m. Haus, mö. liebe, vollendet am 9. Dezember 1971 natürl. Frau zw. Wohngemein• ihr 8 0. Lebensjahr. vember 1971 auf Seite 22, Frau schaft kennenlernen. Zuschr. u. Nr. 14 317 an Das Ostpreußenblatt, In Liebe und Dankbarkeit gra• DAS OSTPREUSSENBLATT Ida Hoffmann Rheumakranke 2 Hamburg 13. tuliere ich ihr herzlich und geb. Tadra wurden schmerzfrei durch An• wünsche weiterhin Gesundheit auch füi und Gottes Segen. fehlt für Neumünster die wendung von Dr. B o n s e s Alleinstehender Ostpreuße, Rent• IHRE FAMILIENANZEIGE Pferde-Fluid 88. Toni Gransow, geb. Wisch Straßenangabe. Diese lautet: ner, ev., 58 J., m. Eigenheim, su. Am 16. Dezember 1971 feiert, so Beethovenstraße 57. Verlangen Sie Gratisprospekt. alleinst. Rentnerin, 50—60 J.. zw. BB. Minck. 237 Rendsburg, Postf. Gott will, unsere liebe Mutter, 43 Essen 1, Kleine Steinstraße 3 gemeins. Haushaltsführung. Zu• Schwiegermutter, Oml, Schwe• schr. u. Nr. 14 322 an Das Ost- ster und Schwägerin, Frau preußenblatt, 2 Hamburg 13. Nur noch 2 Wochen Martha Gunia bis Weihnachten Ihr Weihnachtswunsch geht in Er• geb. Kulessa Am 17. Dezember 1971 vollendet Katalog kostenlos! füllung, wenn Sie einen aufrich• aus Altkirchen, Kr. Ortelsburg, unser lieber Vater und Opa Auswahlsendungen tigen u. treuen Ehemann suchen. Ostpreußen In deine Hände befehle ich meinen Geist, 33 Jahre, ev., Landwirt. Schreiben ihren 6 5. Geburtstag. Karl Köpping du hast mich erlöst. Herr du treuer Gott. Sie bitte an Alfred Ernst, 6451 Es gratulieren, wünschen noch feine Hammersbach, Marköbeler Str. 11. recht viele gesunde Jahre und aus Palmnicken, Kr. Samland BERNSTEIN• alles Gute jetzt ARBEITEN U alle Kinder 5353 Mechernich, Johannesweg 38 Lehrerwitwe OStpr. Jedes Abonnement ist und Enkelkinder Ktnlgsbtrg/Pr. sein 8 3. Lebensjahr. Meister eine Stimme für Ostpreußen Gleichzeitig gedenken wir ihres Es gratulieren und wünschen Marie Radau 8011 Müntfun-VtTEKTETTEN verstorbenen Mannes weiterhin beste Gesundheit Erich Gunia Töchter Ingrid und Erika geb. Hildebrandt und ihres Sohnes mit Familie Oskar Gunia geb. 17. 2. 1881 gest. 27. 11. 1971 445 Lingen, Gauerbach. Birkenhain 15 Wir nehmen Abschied von meiner geliebten Mutter Schwieger. mutter. Groß- und Urgroßmutter, Schwester. Schwägerin und Tante, die im Vertrauen auf Gott den Herrn in Frieden heim• gegangen ist.

t In großer Liebe und Dankbarkeit Am 16. Dezember 1971 wird Fern seiner geliebten Heimat im Namen der Angehörigen Wir freuen uns mit Sabine unsere liebe Mutter. Frau nahm Gott der Herr nach lan• über das Brüderchen Anna Becker gem, schwerem Leiden meinen Magdalene Goerke, geb. Radau geb. Puschkewitz lieben Mann, unseren guten aus Vater, Schwiegervater, Groß- Mertinshagen, Kr. Gumbinnen Barbara und Ekkehard Anders 7 0 J a h r e alt. und Urgroßvater, Bruder, Es gratulieren Schwager und Onkel 29 Oldenburg (Oldb), Bismarckstraße 25, den 27. November 1*71 Richard Becker Gerhard, Siegmund, Erika und Dieter Franz Butschies Hamburg 13, Werderstraße 59 a er£ei r 285 Bremerhaven-Sp.. * 1. 12. 1902 t 18. 11. 1971 a^? n l ZUF Einäsche™£ ^nd statt am Donnerstag, Alter Postweg 24 aus Schloßberg, Ostpreußen, dem 2. Dezember 1971, 11.30 Uhr in der Friedhofskapelle au Ebenroder Straße 20 dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg.

Am 16. Dezember 1971 begehen zu sich in den ewigen Frieden. 5 unsere lieben Eltern und Groß• eltern C 0 *U0 In stiller Trauer Friedrich Augustin Unserer lieben Mutti Am 17. Dezember 1971 haben Emma Butschies, geb. Gallinat unsere lieben Eltern und Frau Helene Marie Nischk Gerda Butschies geb. Stanczek aus Anna Gomm Albert und Gertrude aus Lyck. Ostpreußen, Burdungen. Kreis Neidenburg Dora Beasley. geb. Butschies Braun Blücherstraße 20 zum 7 7. Geburtstag am Jeams Beasley ,„ „ . , aus Königsberg Pr. jetzt 3 Hannover-Badenstedt, 13. Dezember 1971 herzliche Enkel, Urenkel geb. Herrmann Glückwünsche, weiterhin Ge• Burgundische Straße 1 und Anverwandte 17. September 1887 * l! Dezember 1971 aus Königsberg Pr., das Fest der Goldenen Hochzeit. sundheit und Gottes Segen. In stiller Trauer Ihre Kinder Heilsberger Straße 53 Es gratulieren und wünschen Familie Kurt Sablotzki jetzt Gustav und Familie noch viele gemeinsame Jahre Johannes und Familie Familie Heinz Riemer bei bester Gesundheit und 4041 Holzbüttgen. Ahornstraße 1 33 Braunschweig, Rudolfplatz 4 Anny und Familie 314 Lüneburg, Brandheider Weg 10 Gottes Segen Elfrlede und Familie Die Beisetzung fand am 22. No• GOLDENE HOCHZEIT die Kinder Walter und Familie vember 1971 auf dem Friedhof Wir haben sie auf dem Waldf rierihof i«, T «„„^ Es gratulieren herzlich 3141 Westergellersen 100. Ruhe gebettet. waiameahof in Lüneburg zur letzten Schwiegerkinder Büttgen statt. ihre dankbaren Kinder und Enkelkinder Kreis Lünebure V J Tahrgang 22 Sas £iiprru&inblaii 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 21

Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden entschlief Seima? hSt a,be^reichen Leben, fern der am 19. November 1971 mein lieber, treusorgender Mann sorsende ol s hlj» He£Lm5lne liebe Muttl- treu- Wir haben die traurige Pflicht, den Tod des Präsidenten der Freundin Schwester. Schwägerin und Tante, unsere liebe Ost-Akademie und des Nordostdeutschen Kulturwerks. Erich Weißschnur Lina Redetzki aus Pr.-Eylau, Landsberger Straße 33 Reinhold Rehs . . geb. Nagel geb. 9. 9. 1896 gest. lt. 11. 1971 im Alter von 64 Jahren. Tapiau. Königsberg Pr. und Preetz anzuzeigen. Er hat beide Ämter im Jahre 1964 trotz seines In stiller Trauer starken Engagements im öffentlichen Leben übernommen, weil zu sich genommen. er sich der kulturpolitischen Mitverantwortung für die Deutsch• Amalie Weißschnur, geb. Schmidtke land und den Osten betreffende Arbeit unserer Institute nicht Im Namen der Angehörigen entziehen wollte Ursula Angst, geb. Redetzki 4797 Schlangen 1, Am Rennekamp 4 und Tochter Cornelia Seinen Beruf als Politiker hat er als ständige Forderung an sich und andere aufgefaßt den Begriff Vaterland verantwort• lich zu denken und danach zu handeln. Der leidenschaft• 78 Freiburg i. Br.. Schützenallee 10 lichen Konsequenz in seinen polltischen Forderungen nach Freiheit und Gerechtigkeit im staatlichen Leben entsprach Mein lieber Lebenskamerad In schönen und schweren Stunden eine ausgeprägte Sensibilität für die ethischen Werte und geistigen Gehalte des persönlichen Lebens, in deren Schutz Erhaltung und Förderung er das Ziel politischen Handelns Franz Neumann sah. Nach einem von sorgender Liebe für ihre Angehörigen er• geb. 5 . 8. 1899 gest. 27. 11. 1971 Er war eine Persönlichkeit von preußischer Erziehung und füllten Leben nahm Gott der Herr meine geliebte Mutter, humaner Bildung. Wir nehmen Abschied von ihm, in Trauer meine gute Schwiegermutter, unsere liebe Omi, Schwägerin, Schmiedemeister Tante und Anverwandte aus Skuldeinen. Elchniederung. Ostpreußen und Respekt.

In stiller Trauer Ost-Akademie Johanna Kukowski Helene Neumann Nordostdeutsches Kulturwerk aus Insterburg, Ostpreußen Dr. Karl Heinz Gehrmann Er folgte unserem einzigen Sohn kurz nach Vollendung ihre*. 80. Lebensjahres zu sich in sein Reich Leo-Rudi der 1944 gefallen ist. In stiller Trauer Dr. med. Alfred Kukowski Ingeborg Kukowski. geb. Apel Borries und Tania 4816 Sennestadt. Goetheweg 10 Der Ostdeutsche Kulturrat trauert um den Tod seines und Anverwandte

Vizepräsidenten 29 Oldenburg i. O., Widukindstraße 17 46 Dortmund. Kronenburgallee 14. den 19. November 1971 Reinhold Rehs Plötzlich und unerwartet nahm Gott der Herr am 22. Novem• ber 1971 meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwieger• vater und Opa Er hat neben seinen vielen politischen und landsmann• Wie war so reich Dein ganzes Leben Udo Reinhold schaftlichen Verpflichtungen auch der Sicherung und an Arbeit, Sorgen, Müh' und Last, Investition des Kulturerbes Kraft und Fähigkeiten mit Wer Dich gekannt, muß Zeugnis geben, Erfolg zur Verfügung gestellt. wie treulich Du gewirket hast. aus Kastaunen, Kreis Insterburg Gott zahl den Lohn für Deine Müh', in unseren Herzen stirbst Du nie. im 64. Lebensjahre zu sich. Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief am 23. Novem• Der Präsident ber 1971 meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, In stiller Trauer des Ostdeutschen Kulturrats Schwiegermutter, gute Oma, Schwester, Schwägerin und Tante Elise Reinhold Werner Teschendorf und Frau Ingrid Professor Hans Joachim von Merkatz Sabine und Udo Anna Losch sowie alle Angehörigen geb. Pietrzyk Bonn, den 7. Dezember 1971 aus Wilkenhof, Kreis Johannisburg, Ostpreußen im Alter von 76 Jahren. 2061 Sülfeld, Lohkoppel 8 In stiller Trauer Die Trauerfeier fand am Freitag, dem 26. November 1971, 13.30 Uhr in der Kirche zu Sülfeld statt. im Namen aller Angehörigen Otto Losch Christ, der ist mein Leben. 32m Hary Nr. 51 über Hildesheim Sterben ist mein Gewinn. Die Beerdigung hat am Sonnabend, dem 27. November 1971, Nach kurzer, schwerer Krankheit schlief ein in Frieden mein stattgefunden. lieber Mann, mein lieber Vater, unser Groß- und Urgroßvater Am 1. Dezember 1971 entschlief sanft nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 77 Jahren mein innig geliebter Mann, Gustav Fedderau unser lieber Schwager und Onkel im 86. Lebensjahre. August Adlofff In stiller Trauer Ottilie Fedderau, geb. Preuß aus Deutschendorf, Grünhagen, Ostpreußen Nach langem Leiden erlöste Gott der Herr meine Erna Steinau, geb. Fedderau liebe Mutter, Schwiegermutter und gute Oma, Enkel und Urenkel Im Namen aller Angehörigen Schwester, Schwägerin und Tante Emilie Adloff, geb. Trespe 33 Braunschweig, Luftstraße 3, den 21. November 1971 Elly Reikischke Die Beerdigung fand am 26. November 1971 statt. geb. Raudies 2407 Sereetz. Berliner Straße 6. den 11. Dezember 1971 aus Nausseden, Kreis Tilsit-Ragnit

im Alter von 78 Jahren. Gott der Herr nahm heute plötzlich und unerwartet meinen herzensguten Vater, meinen lieben Schwiegervater, unseren guten Opa, meinen lieben Lebenskameraden, unseren lieben In stiller Trauer Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, den Helmut Reikischke und Frau Ruth, Polizeimeister i. R. Gott der Herr nahm heute nach langer, schwerer Krankheit geb. Brandtstaedter meinen lieben Mann, meinen guten Vater. Schwiegervater. Ulrike und Hubert als Enkelkinder Großvater, Schwager und Onkel und alle Angehörigen Gustav Kaszemek geb. 25. 7. 1887 gest. 26. 11. 1971 aus Laugszargen, Memelland zu sich in sein ewiges Reich. Erich Huhmann 2833 Horstedter Sand. Bez. Bremen In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen aus Groß-Stürlack. Kreis Lotzen. Ostpreußen Die Beerdigung fand am 29. November 1971 auf dem Friedhof Dorothea Beinert, geb. Kaszemek in Harpstedt statt. Max Beinert Hans-Joachim und Gundula wohlvorbereitet im 86. Lebensjahre zu sich in sein Reich. Martha Gawehn 3014 Misburg, Julius-Brecht-Straße 15 In stiller Trauer Agatba Huhmann. geb. Grunenberg 4401 Everswinkel, Vitusstraße 24, den 26. November 1971 Alfons Huhmann und Familie Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 6. November 1971 Die Beerdigung fand in Everswinkel am Mittwoch, dem meine Lebenskameradin, unsere Mutter, Schwiegermutter, 1. Dezember 1971. statt. Großmutter und Urgroßmutter 56 Wuppertal-Vohwinkel, den 16. November 1971 Marie Nolte Eichendorffstraße 6 geb Kelbg Statt Karten! BW 97 Tolksdorf und BW 113 Rastenburg-Krausendorf In stillem Gedenken Der Ist in tiefster Seele treu, Hermann Nolte der die Heimat geliebt wie Du. Christine Cziukuweit, geb. Nolte Ein Leben voller Arbeit und Pflichterfüllung endete jäh durch Am 12. November 1971 ist unsere liebe Mutter. Groß- und Heinz Nolte Urgroßmutter, Frau Hans Cziukuweit den Tod meines Mannes Carola Nolte, geb. Ambroß Ursula Hinsch, geb. Nolte Helmut Hinsch Friederike Schettler Erwin Trzaska geb. Kiy Kathrin und Anja als Urenkel Bankdirektor a. D. Ortelsburg, Allenstein. Rastenburg aus Johannisburg, Ostpreußen Wuppertal, Am Waldschlößchen 9. im November 1971 geb. 29. 1. 1897 gest. 20. 11. 1971 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren sanft entschlafen. Sie war uns ein Vorbild. Vach Gottes heiligem Willen verschied heute nacht unsere Hebe Schwägerin. Tante und Großtante. Frau In stetem Angedenken Helene Trzaska, geb. Sack In stiller Trauer Luise Samel und seine Söhne Elfriede Beitzinger. geb. Scheffler. und Familie geb. Paape Klaus-Michael. Volkmar und Reinhard Gertrud Papies, geb. scheffler, aus Eydtkuhnen Kreis Ebenrode und Kinder nach kurzer Krankheit im 83. Lebensjahre. In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen Käthe Stangel. geb. Samel 355 Marburg (Lahn), Zeppelinstraße 34 53 Bonn, Lahnweg 26 Die Beisetzung fand auf dem Südfriedhof in Bonn statt. 7968 MüliÄ^Ruppertsberger Straße IL Die Beisetzung fand am 24. November 1971 statt. Oie Se^ÄTflmFrelUig. dem 5 November 1971 auf dem Wa.dfriedhö'f ,n Bad Waldsee stattgefunden Jahrgang 2 II De/embei 197! I H>ige 50 / Seil«? 22

In den frühen Morgenstunden des 4 Dezember 1971 starb unerwartet mein geliebter Mann, unser Vater, Schwiegervater und Opa

Rechtsanwalt

Reinhold Rehs

geb. am 12 Oktober 1901 in Klinthenen, Kreis Gerdauen, Ostpreußen

Seme Lebensarbeit galt seiner ostpreußischen Heimat und ihren Menschen.

Zugleich im Namen aller Angehörigen

Karin Rehs, geb von Rummski Dr. Michael Rehs und Familie

23 Kiel Sternwartenweg 41 7 Stuttgart, Stafflenbergstraße 8

Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 10 Dezember 1971. um 14.15 Uhr im Krematorium Kiel statt.

Reinhold Reh 1 nun« m lUmhum rat« t«i »1 ta da* V4fitQenkiuhdf>r ta KM fawatW« i«t am 4 IV9| |« K*i aM a* fteal Jaai» lata» da* VOIMI: rtn st«

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Wir totfftiMW) dt« Tod Reinhold Rehs Remhold Rehs Reinhold Rehs

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Voll tiefer Erschütterung geben wir Nachricht davon, daß der

Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen

Reinhold Rehs Träger des Preußenschildes Inhaber des Großen Verdienstkreuzes zum Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

am 4. Dezember 1971 von uns gegangen ist.

Er hat sich im Dienst für seine Heimat und sein Vaterland verzehrt.

Der Mann unseres Vertrauens verließ uns in schwerer Zeit, in der wir ihn nötiger gebraucht hätten denn je.

Für sein Land und seine Mitbürger hat er ein Opfer gebracht, das uns Verpflichtung ist.

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen Gerhard Prengel Joachim Freiherr von Braun

Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 10. Dezember 1971, um 14.15 Uhr in der großen Halle des Krematoriums Kiel, EichhofStraße, statt. Bestattungsinstitut: Heinrich Flenker, Kiel, Eckernförder Allee 6.

Der Unser verehrter

Spree her der Landsmannschaft Ostpreußen Sprecher

Reinhold Rehs Reinhold Rehs

ist am 4. Dezember 1971 in Kiel verstorben. hat uns für immer verlassen.

In der Zeit seines politischen Wirkens hat er über viele Mitten in der Arbeit für unser geliebtes Ostpreußen

Jahre den Weg unserer Heimatzeitung mit seinem wert• und seine Menschen ging ein Leben zu Ende.

vollen Rat begleitet. Sein Vorbild wird uns stets Mahnung und Auftrag

sein.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Bundesgeschäftsführung

Friedrich-Karl M i 11 h a 1 e r Wellems Passarge

Chefredakteur Anzeigen und Vertrieb 11. Dezember 1971 / Folge 50 / Seite 24 Scheinwerfer £>o$ SfiDrcußrnb.ffl,

enn YV/ der Leser diese Ausgabe des „Ost- die immerhin noch nicht den Rang einer Wis• preußenblattes" auf dem Tisch liegen senschaft hat, sehr stark eingesetzt hat. hat, wird er gleichzeitig im Rundfunk Gleichzeitig aber wurde bekannt, daß seine die Meldung gehört haben oder noch hören, Taten als Politiker keineswegs friedlicher und daß Willy Brandt am 10. Dezember in der Aula humaner Natur waren. Es handelte sich um der Osloer Universität in Gegenwart des norwe• seine Mitverantwortung als schwedischer Mini• gischen Königs den ihm verliehenen Friedens• ster für die Auslieferung von rund 3000 in nobelpreis 1971 entgegengenommen hat. Schweden internierten deutschen Soldaten nach Kriegsende an die Sowjetunion. Unter ihnen Gleichzeitig aber möge sich der Leser daran waren viele Angehörige der 121. Ostpreußi• erinnern, daß in einem großen Staat, dessen schen Infanterie-Division. Es war ein völker• Außenpolitik in einem direkten und unlösbaren rechtswidriger, unmenschlicher Akt, den 1945 Zusammenhang mit der diesjährigen Auswahl die schwedische Regierung beging, in der Gun- für den Friedensnobelpreis steht, ein Mann lebt, nar Myrdal als Minister saß und nicht nur von der seinen Nobelpreis seit der Verleihung vor der Auslieferung wußte, sondern ihr ausdrück• einem Jahr nicht in Empfang nehmen kann. Der lich zustimmte. Myrdal hatte sich in der Zeit Staat, von dem hier geredet wird, ist die So• um die Verleihung des Friedenspreises als un• wjetunion. Der Mann, der hier gemeint ist, heißt beteiligt daran ausgegeben und erst in diesem Alexander Solschenizyn. Er wurde im Jahre Jahre, als die inzwischen zutage geförderten 1970 mit dem Nobelpreis für Literatur ausge• Fakten nicht mehr zu vertuschen waren, sich zeichnet, welcher ihm aber bis heute nicht aus• dazu bekennen müssen, daß er als Minister für gehändigt werden konnte. Alexander Solscheni• die Auslieferung gestimmt hatte. zyn hat das Verbrechen begangen, seine Feder nicht in den Dienst der vorgeschriebenen so• Um was ging es damals? In mehreren Lagern wjetischen Denknorm zu stellen. Dieser Autor in Schweden waren deutsche Soldaten, darunter wurde nun mundtot gemacht, er darf nicht mehr sehr viele Balten, die sich der Gefangennahme publizieren, aus dem Schriftstellerverband durch die Sowjets durch eine Flucht über die wurde er ausgeschlossen, was in der Sowjet• Ostsee entzogen hatten, interniert worden. Nach union dem Existenzverlust gleich kommt. Es der Kapitulation forderten die Sowjets die gäbe zwar einen Weg, dem russischen Schrift• Auslieferung dieser Soldaten an die UdSSR. steller den Preis dennoch zu überreichen. Ein Die Verhandlungen darüber begannen am 2. solcher Akt könnte auf dem exterritorialen Bo• Juni 1945. Es ist klar, daß diese Forderung bei den der königlich schwedischen Botschaft in vielen gerecht und menschlich denkenden Schwe• Moskau zelebriert werden. Aber die schwedi• den auf Widerstand stieß und als unvereinbar schen Diplomaten sind diesen Weg nicht ge• mit der Ehre des schwedischen Volkes ange• gangen, um sich nicht den Zorn der Sowjet• sehen wurde. Als würdiges Beispiel möge eine gewaltigen zuzuziehen. Eingabe der schwedischen Offiziere und Unter• Königliche Pflichten: Verleihung des Ehrendoktors an Myrdal in Anwesenheit des schwedi• offiziere des Lagers Ränneslätt an den König schen Königs in der Stockholmer Stadthalle. Jede Medaille hat zwei Seiten. Und der Ver• von Schweden hier angeführt werden. Darin heißt es: gleich Brandt und Solschenizyn zeigt die eine ihre Zustimmung in gesonderten Abstimmungen deutschen Lagertührer, Hauptmann Keller, kurz und die andere Seite. Die Verleihung des Frie• erteilt." mit, daß die Auslieferung jetzt sofort zu er• densnobelpreises an Brandt hat neben verständ• „Offiziere und Unteroffiziere von ,Ing 2' und folgen habe. Keller beriet sich kurz mit seinen lichem offiziellem Jubel auch Kritik in den ver• ,1 12' möchten hiermit aus Anlaß der bevor• Diese Intervention beim König konnte den Offizieren und erwiderte, daß die Deutschen schiedensten Tonarten gefunden. Für den Be• stehenden Auslieferung der in Ränneslätt inter• schwedischen Soldaten, die sich in einem echten sich weigerten, freiwillig zu gehen. griff Frieden wird international die lateinische nierten baltischen und deutschen Flüchtlinge Befehlsnotstand befanden, auch nicht helfen. Das Daraufhin stürmte die Militärpolizei das La• Bezeichnung Pax verwandt. Das hat den Vor• Eurer Majestät zur Kenntnis bringen: Unsere letzte Wort hatte die schwedische Regierung, teil, daß damit auch der Friede ein Zusatzetikett Loyalität gegenüber König und Regierung ist ger. in der eben jener Gunnar Myrdal als Minister Der Schwede Per Olov Enquist hat über diese erhalten kann. Das, was die Sowjets unter Frie• unerschütterlich, und wir werden gegebenen Be• saß. den verstehen, nennt man Pax Sovjetica. Die iehlen unbedingten Gehorsam leisten. Unser Ge- Vorgänge jahrelang recherchiert und brachte in Und diese Regierung beschloß — ob einstim• diesem Jahre seinen Bericht unter dem Titel mig oder nur mit einfacher Mehrheit, ist nicht „Die Ausgelieferten" heraus. Enquist stellt den genau bekannt —, der sowjetischen Forderung weiteren Verlauf so dar: nachzukommen und die Internierten auszulie• „Es begann in Baracke 30. Zwei Offiziere tra• fern. Gunnar Myrdal stimmte für die Ausliefe• ten mit durchschnittenen Handgelenken ins rung, wie er selbst inzwischen zugegeben hat. Freie; aus ihren Wunden strömte das Blut. Sie

Ein Hauch von Lorbeer Friedenspreis: Medaille mit zwei Seiten

Diese Absicht, die natürlich auch im schwedi• hielten ihre Hände hoch erhoben, standen im schen Volk die Gemüter erhitzte, konnte auch Morgenlicht und sahen zu den Polizisten hin, Die Vater reden vom Frieden . . . Gunnar Myrdal bei der Verleihung des Friedenspreises des den Betroffenen nicht verborgen bleiben. Dar• die noch nicht an ihre Baracke herangekommen deutschen Buchhandels 1970. Ob der neben ihm sitzende Bundespräsident, , aufhin begann ein Teil der Internierten, unter waren. Es folgte ein Augenblick des Zögerns, Spezialist in Vergangenheitsdeutung, auch Myrdals schreckliche Beihilfe zur Unmenschlichkeit denen sich vorwiegend Balten befanden, in den sie sahen last scheu aus, dann taumelten die kennt? Hungerstreik zu treten. Das Lager wurde so• beiden Deutschen, fielen hin. fort isoliert. Jedoch erfuhren die Deutschen in Im Inneren des Lagers gruppierten sich die den anderen Lagern durch Zeitung und Rund• Baracken um ein offenes Viereck, eine Art funk davon und traten ebenfalls in den Hunger• Platz, und alle Deutschen, denen es gelungen streik. Keiner schloß sich davon aus. Nobelpreisverleihung an Brandt, obwohl das, wissen und unsere Ehre als Soldaten gebieten war, aus den Baracken zu fliehen, ohne den wofür er ausgezeichnet wurde, noch gar nicht uns aber, unserer Scham über die Mitwirkung Polizisten in die Hände zu fallen, versammelten vollendet ist, könnte durchaus der Pax Sovjetica an der bevorstehenden Auslieferung auf das Am Freitag, dem 30. November 1945, begann die Evakuierung der Lager Ränneslätt, Grunebo, sich dort. In ihrer Mitte stand ihr Lagerchef, entsprechen — der Nobelpreis für Solschenizyn, nachdrückfichste Ausdruck zu geben. Offiziere Hauptmann Keller, und sie drückten sich enger der für ein bereits vollendetes Werk verliehen und Unteroffiziere sind sich in ihrem Abscheu Rinkaby und Backamo. Im Hafen von Trelle- borg lag der sowjetische Transporter „Cuban" an ihn, wurden immer verzweifelter. Schließlich wurde, widerspricht der Pax Sovjetica. gegen das nazistische Regime in Deutschland zur Einschiffung bereit. bildeten sie eine dichte Traube von mehr als immer einig gewesen, daher ist das oben Er• zweihundert Mann. Sie zogen ihre Gürtel aus Es muß zugegeben werden, daß die Verleihung wähnte von politischen Erwägungen völlig frei. Kurz vor acht Uhr morgens betrat der schwe• des Friedensnobelpreises immer eine recht pro• den Hosen, zurrten sich aneinander fest, mit Die einmütige Annahme dieser Erklärung ist dische Hauptmann Rosenberg das Lager Rän• Leibriemen und Schnüren, dicht, dicht. Sie stan• blematische Angelegenheit war, denn seit der ohne Anwendung von Druck in geheimen Ab• neslätt, das in den ersten Morgenstunden von Vertreibung der ersten Menschen aus dem Para• den still, unbeweglich, und sahen die Polizisten stimmungen zustande gekommen; ,Ing 2' und mit Pistolen und Gummiknüppeln bewaffneten an. Nichts geschah. diese gab es keine so rechte Übereinstimmung ,1 12' sowie Offiziere und Unteroffiziere haben Militärpolizisten umstellt war, und teilte dem in der Frage, was eigentlich Frieden sei. So ist In diesem Augenblick entschlossen sich die dieser Preis immer in die verdächtige Nähe schwedischen Polizisten zum Angriff. Sie bilde• eines Gesinnungspreises oder eines politischen ten einen Kreis um die Deutschen, und gerade Preises gerückt. Nicht umsonst wurden ganze als es losgehen sollte, zog Hauptmann Keller Organisationen wie das „Rote Kreuz", insge• einen Dolch hervor und stach ihn in seine Brust. samt dreimal, oder 1969 die „Internationale Ar• Die ganze Traube schien seinem Beispiel fol• beitsorganisation" ILO in Genf als neunte gen zu wollen. Die Männer zerschnitten Ge• Organisation genobelt. Bei Einzelpersönlichkei• lenke und Brust mit Rasierklingen, sie schluck• ten ist die Beurteilung der Preiswürdigkeit ten Rasierklingen, stachen mit Dolchen in Hals wesentlich schwieriger und fragwürdiger. Sol• und Bauch, schluckten abgebrocfxene Löffel und len hier Gesinnungen, Worte, Vorsätze oder Pfeifenstieie. Taten gelten? Bei dem Gründer des Roten Kreu• zes, Jean Henri Dunant, oder dem Humanisten Einige derjenigen, die die Auslieferung am heftigsten bekämpit hatten, waren Zeugen die• und Arzt Dr. Albert Schweitzer, um nur zwei ses Abtransports. Unter ihnen ein Offizier hervorstechende Beispiele zu nennen, standen Reserve, der zur schwedischen Lagerleitung ge• echte Taten im Dienste für die Menschlichkeit hört hatte. Er stand lange vor dieser schreien und den Frieden vor aller Augen. Es wird den und wogenden Masse aus Deutschen. Lan$ schwerlich möglich sein, Willy Brandt mit ihnen Zeit stand er still da und sah zu. Dann nah• in eine Reihe zu stellen. er seinen Stahlhelm ab und warf ihn auf die Nichts aber kann die Fragwürdigkeit solcher Erde.' Auszeichnungen, bei denen politische — sehr Ähnlich war es in den anderen Lagern zuge• aktuelle zumal — Motive mitbestimmend sind, gangen. In Backamo hatten die Insassen in aller besser illustrieren als ein Friedenspreis, der Eile eine Vorrichtung zum Zertrümmern ihröl in der Bundesrepublik verliehen wird. Es han• Beine konstruiert. Dort hatten sich aus Ver• delt sich um den Friedenspreis des deutschen zweiflung 105 Mann selbst verstümmelt. Dj€ ^jchhandels, der jeweils bei der Frankfurter Gesamtzahl der Selbstverstümmelung an die• Cuchmesse in einem Festakt übergeben wird. sem barbarischen Freitag wird auf 193 beziL- Diese Preisvergabe ist immer wieder auf heftige fert. Am Ende siegte doch die Polizei. Die Inter• Kritik auf der einen oder auf der anderen Seite nierten wurden den Sowjets ausgeliefert, über gestoßen, weil er nicht den Verdienstinhalt er• ihr weiteres Schicksal gibt es auch Berichte füllte. Auch hier tauchte immer wieder die Frage Viele wurden gehängt, erschossen oder ver• auf, ob Worte oder Taten geehrt werden sollten. schwanden in Konzentrationslagern. Friedenspreise sind fragwürdig geworden, Augenfällig wurde das beim Friedenspreis wenn der also Ausgezeichnete mit solchen Taten des deutschen Buchhandels 1970, der dem schwe• behaftet ist. Gewiß, er war nicht persönlich b* dischen Sozialisten, Politiker und Wissenschaft• teiligt war nur an oberster Stelle und hat nur ler, Gunnar Myrdal, und seiner Gattin Alva uu zugestimmt. Phantasie genug wird für Verdienste um die Friedensforschung zuer• er gehabt haben, um sich die Folgen vorzustel- kannt wurde. Es ist richtig, daß Myrdal sich . . . die Söhne demonstrieren Gewalt! Sohn Jan Myrdal, als radikaler Schreiber und Demon• en. Das wird heute schon von Kleineren ver* mit Wort und Schrift für die Friedensforschung, strant in Schweden mindestens so bekannt wie sein Vater. Fotos (3) dpa Idn l 9 - R. Dorn