«Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.» Franz Kafka

Jahresbericht 2017

1

Inhalt

Bericht Präsident und Vereinsvorstand 4–6

Bericht Geschäftsleitung 7–20 • Bereich Wohnen 8–11 - Lebenslanges Lernen 10 • Bereich Arbeiten 11–16 - Storz Medical – sozial und nachhaltig 12–13 - Der Arbeitsalltag von Agatha Lukasiewicz 14 • Personal 16–17 • Finanzen 17–19 • Bau und Infrastruktur 19–20 • Öffentlichkeitsarbeit und Dank 20 Organigramm 22 Jubilarinnen und Jubilare 23 Bilanz und Erfolgsrechnung 25–26

3 Bericht des Präsidenten und des Vereinsvorstandes

Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention Bericht aus der Vorstandsarbeit (UN-BRK) in der Schweiz In einer Sitzung der Kerngruppe des Vorstandes mit Unter der Federführung des Dachverbandes Inclusion dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung und in drei Sit- Handicap (IH) wurde ein kritischer Schattenbericht zungen des Vorstandes mit der Geschäftsleitung und über den Umsetzungsstand in der Schweiz verfasst. Die der Personalvertretung wurden die Aufsichtstätigkeit wesentlichen Kritikpunkte am Zwischenbericht des und die strategische Führung wahrgenommen. Er­ Bundes: gänzend erörterte der Vereinspräsident mit dem Vor- • Angaben, was auf Kantonsebene und Gemeinde­ sitzenden der Geschäftsleitung ca. vierzehntäglich die ebene gemacht bzw. nicht gemacht wird, fehlen. wichtig­sten Tagesgeschäfte auf der Basis der Ge- • Die Schweiz habe die tiefgreifenden und umfas- schäftsleitungsprotokolle, der Ziele und Aufträge 2017/ senden Verpflichtungen der BRK sowie die daraus 2018 und der Pendenzenliste Präsident/Vorsitzender folgenden Handlungsforderungen weitgehend der Geschäftsleitung. Wesentliches wurde auf den Weg unterschätzt. gebracht: • Der Schweiz fehle eine umfassende, kohärente • Personalien Strategie (Bund/Kanton/Gemeinden) zur Umset- Sowohl ich als auch der Vizepräsident, Victor zung der BRK. Buffoni, kündigten im Lauf des Jahres den Rücktritt • Die «Behindertenpolitik» beruhe nach wie vor auf auf die Mitgliederversammlung 2018 an. Nachfol- einem defizitären, medizinischen Verständnis von gelösungen werden an der Mitgliederversammlung Behinderung. 2018 präsentiert. Es stehen zwei bestens ausge­ • Das Konzept der Inklusion wird weder auf Ebene wiesene Vorstandsmitglieder zur Verfügung. Zu- des Bundes noch der Kantone und Gemeinden dem werden an der Mitgliederversammlung zwei noch bei den Behindertenorganisationen systema- kompetente Kandidaten zur Wahl in den Vorstand tisch aufgenommen und umgesetzt. vorgeschlagen. Alle Anspruchsgruppen sind gefordert, weitere Um­ • Arbeitsweise des Vorstandes setzungsschritte zu erreichen – auch wir. Auf Verbands­ Wichtige Geschäfte werden neu jeweils durch ebene braucht es weiteres Einwirken auf die Politik, um den Präsidenten, die zuständige interne Aufsichts- voranzukommen. person und den Vorsitzenden der Geschäftsleitung vorbereitet. Damit konnten Doppelspurigkeiten Leistungsvertrag 2017 mit dem Kanton – ausgeräumt und die den Vorstandssitzungen vor- angemessenere Leistungsabgeltungen gelagerten Kerngruppen-Sitzungen abgeschafft Seit 2017 steigen die Leistungsabgeltungen wieder an. werden. Es ist erfreulich, dass die Einstufungen (Betreuungs­ • Vorstandsentschädigungen stufen) durch den Kanton in allen Einrichtungen wei- Neu gibt es eine einfache Spesenregelung. Dem ter überprüft und plausibilisiert wurden. Dies führte zu Vereinspräsidenten wird eine Aufsichtspauschale angemesseneren Leistungsabgeltungen und zur Ab- er­stattet, die auf der Basis von ca. 2 Stunden/ wendung eines drohenden strukturellen Defizits. Monat berechnet wurde. Für Aufträge des Vor- standes an Vorstandsmitglieder wird eine Stunden- Mitgliederversammlung vom 12. Juni 2017 – mit pauschale ausbezahlt. Weichenstellungen • 100 Jahre BS 2019: Stand der Vorbereitung – Die Teilnehmerzahl von 55 Personen war erfreulich. ­Modernisierung des Auftritts • Neuwahl von Angelo Fedi in den Vorstand: 36 Unter der Leitung von Christa Hess-Grögli wird ­Jahre alt, Bischofszeller, Studium an der Uni Zürich, die Organisation des Anlasses zusammen mit der ­seit fünf Jahren bei Raggenbass Rechtsanwälte, Geschäftsleitung vorbereitet. Andreas Oettli wurde ­. Fundierte Kenntnisse im Verwaltungs- beauftragt, die Festschrift und Geschichtsschrei- und ­Sozialrecht sowie in weiteren Fachgebieten. bung zu verfassen. Geplant ist zudem eine Moder- Doziert Verwaltungsrecht im Bildungszentrum nisierung des Auftritts. Weinfelden und instruiert Strafrecht an der Polizei- • Basierend auf dem «75. Jahresbericht 1995/96, schule in Amriswil. dem 75-Jahr-Jubiläum», plante der Vorstand vor- • Remise Holdergarten (Abbruch/Neubau): Der erst die 100-Jahr-Feierlichkeiten auf das Jahr 2021. ­Rah­men­kredit über CHF 2’475’ (TG: 1’360’ / BS: Nach gründlichen Abklärungen des beauftragten 1’115’) ist genehmigt – damit kann das vorhande- Verfassers der Broschüre «100 Jahre Bildungsstätte ne Poten­zial ausgenützt werden. Sommeri», Andreas Oettli, und internen Recherchen 4 Verein Bildungsstätte Sommeri Die Trägerschaft der Bildungsstätte Sommeri ist ein politisch und konfessionell nicht gebundener Verein im Sinne von Art. 60ff. ZGB.

Vorstand

Präsident Jean-Louis Müller, Amriswil Vizepräsident Victor Buffoni, Amriswil Interne Aufsicht Finanzen Beat Schildknecht, Sommeri Interne Aufsicht Personal Christa Hess-Grögli, Amriswil Interne Aufsicht Betreute / Delegierter der Landeskirchen Lukas Weinhold, Wängi Von links: Delegierte des Gemeinderates Jean-Louis Müller, Victor Buffoni, Priska Rechsteiner, Sommeri Beat Schildknecht, Mitglied Christa Hess-Grögli, Lukas Weinhold, Angelo Fedi, Bischofszell Priska Rechsteiner, Angelo Fedi Teilnehmende Vorstandssitzungen (ohne Stimmrecht) Geschäftsleitung Bruno Würth (Vorsitz), Manfred Gschwend, Nicole Gsell • Umnutzung der Remise Holdergarten Delegierte des Personals Auch für dieses Projekt gab es einen Wettbewerb. Martin Huber, Caroline Wenk, Peter Wenk Das Siegerprojekt stammt von Schoch Tavli Archi- Ehrenmitglieder tekten SIA aus Frauenfeld. Geplant ist, dass der Louis Brüschwiler, Bischofszell Bau 2018/2019 realisiert wird. Luzi Gross, Tschierv Margret Gschwend, Ulrich Schmidli, Zihlschlacht Operative Geschäftstätigkeit Revisionsstelle Aus Aufsichtsbesuchen, den Quartalsberichten, den Treuhand Thoma+Graf AG, Bischofszell Zwischenabschlüssen und der Berichterstattung im Rahmen der Vorstandssitzungen entstand ein umfas- sendes Bild der Geschäftstätigkeit. Daraus geht hervor, dass die strategischen Vorgaben eingehalten werden kamen wir zum Entschluss, 1919 als Gründungs- und die operative Geschäftsbesorgung vorgabekon- jahr zu bestimmen. form und einwandfrei erfolgt. Praktisch im Rahmen des Antrags erfolgten die Leis- Strategie tungsabgeltungen des Kantons für das Jahr 2016, wel- Im Berichtsjahr wurde das Leitbild angepasst. Dabei che 2017 überprüft und definitiv abgerechnet wurden. wur­den die infrastrukturelle Entwicklung und die Sanie­ rung der Bildungsstätte konkretisiert. Seelsorge • Leitbild überarbeitet Im Juni fand in der Bildungsstätte das jährliche Seelsor- In einer Extra-Sitzung wurden die aus einer inter- gertreffen statt. Die Seelsorger und die Vertreter der nen Vernehmlassung hervorgegangenen und vor- Bildungsstätte, der Vereinspräsident und der Vorsitzen- geschlagenen Anpassungen erörtert, punktuell er- de der Geschäftsleitung registrierten mit Besorgnis, gänzt und genehmigt. dass die fortschreitende Säkularisierung auch vor der • Grundsanierung der Bildungsstätte mit einer Bildungsstätte nicht haltmacht. Es wurde aber auch zusätz­lichen Wohngruppe für Betagte festgestellt, dass die immer noch recht zahlreichen Got- Eine Jury aus Kantonsvertretern und Vertretern der tesdienstbesucher mit Freude und Offenheit mitma- Bildungsstätte hat im Rahmen eines Wettbewerbs chen, wofür ein grosses Dankeschön an die Seelsorger die Stutz Bolt Partner Architekten AG aus Winter- und das interne Gottesdienstteam ging. thur als Planer ausgewählt. Im Jahr 2018 wird der Sanierungsbedarf konkretisiert und definiert, um Zusammenarbeit mit operativer Führung und Dank dann für die Grobplanung eine erste Bestellung Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung gestal- auszulösen. tete sich wiederum erfreulich und in einer offenen 5 ­Gesprächskultur. In konstruktiven und aufbauend kriti­ In meiner damaligen Antrittsrede erwähnte ich, dass es schen Diskussionen erfolgte der Austausch zielorientiert.­ die grösste Herausforderung sein werde, den Spagat Unter der Leitung des Vorsitzenden der Geschäftslei- zwischen sozialem Handeln und wirtschaftlichem Den- tung verstand es die Geschäftsleitung, die Finanzen ken zu finden. Dies traf denn auch zu. Mein Handeln trotz wiederum schwieriger Vorzeichen auf Kurs zu hal- war stets darauf ausgerichtet, zusammen mit dem Vor- ten. Erfreut war der Vorstand, dass die Geschäftslei- stand und der Geschäftsleitung das Optimum für die tung es unter diesen schwierigen Voraussetzungen ver- betreuten Menschen in der Bildungsstätte herauszu- stand, das gute Betriebsklima zu halten. Ebenfalls holen und die Balance zwischen agogischem und wirt- erwähnenswert ist, dass die agogische Arbeit darunter schaftlichem Handeln zu finden. nicht litt. Im Namen des Vorstandes geht der beste Dank an die Mit der Einführung des IBB (neues Finanzierungsmo- Geschäftsleitung, das Kader und das Personal. Der dell des Kantons) wurde vorerst eine korrekte Finan- Dank geht auch an meine Kolleginnen und Kollegen im zierung im Quervergleich unter den Institutionen im Vereinsvorstand für ihre konstruktive Mitbestimmung. Kanton erschwert. Die Folge war, dass wir gegenüber ähnlich gelagerten Institutionen weniger finanzielle Jubiläen Mittel vom Kanton erhielten und damit auch unsere Der Vorstand durfte im Oktober auf der Ebene Arbeit erschwert wurde. Nach verschiedenen offenen Geschäfts­leitung folgende Jubiläen feiern: Gesprächen und dank der optimalen Zusammenarbeit • 15 Jahre Bildungsstätte: Manfred Gschwend, zwischen der strategischen und operationellen Ebene Geschäftsleiter Arbeiten konnte diese ungleiche und ungerechte Behandlung • 10 Jahre Bildungsstätte: Bruno Würth, Vorsitzender beseitigt werden. Wir hoffen auch, dass sich die Mehr- der Geschäftsleitung arbeit, die sich durch die Einführung des IBB ergibt, loh- Beiden Jubilaren gratuliert der Vorstand herzlich zu nen wird. ­ihrem Jubiläum und dem erfolgreichen Einsatz in der Bildungsstätte. Ich kann Ihnen versichern, dass ich meine Funktion stets mit Herzblut erfüllte. Es freut mich, dass ich mei- Abschlussgedanken zu meinem Abschied als ner Nachfolge ein Team übergebe, das mit Professio- Präsident nalität und Effizienz sowie klaren Aufteilungen der Auf- An der Mitgliederversammlung vom 28. Mai 2018 trete gaben und Rollen im Vorstand seine Arbeit ausführt. ich nach zwölf Jahren als Vereinspräsident der Bil- Meiner Nachfolge wünsche ich in der strategischen dungsstätte Sommeri zurück. Mein Eintritt in den Vor- Führung der Bildungsstätte Sommeri generell und in stand erfolgte am 12. Mai 2005. Mit dem damaligen den aufgegleisten Projekten zusammen mit der Ge- Präsidenten Ueli Schmidli arbeitete ich ein Jahr zusam- schäftsleitung vollen Erfolg. Möge der Vorstand sich men. Da er wünschte, sein Amt vor der Pensionierung weiter in seiner Controlling-Funktion entwickeln und des damaligen Geschäftsleiters Josef Amrein zu über- sich auch seiner Aufgabe als Mitgestalter bewusst sein, geben, stellte ich mich für seine Nachfolge zur Verfü- das heisst zeitgemäss ausgedrückt, die Corporate Go- gung. Am 1. Juni 2006, einen Tag nach meiner Pensi- vernance-Praxis fördern und sich dabei stets seiner onierung als Leiter des Alters- und Pflegezentrums ­sozialen Aufgaben bewusst sein. Amriswil, wählte mich die Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten. Den Zeitpunkt meines Rücktritts Meine Abschlussgedanken beende ich mit einem Zitat habe ich bewusst gewählt, um dem neuen Präsidium aus «Der kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry. die Möglichkeit zur Weichenstellung zu geben für die Er gibt uns in seinem Buch auf eindrückliche Art und Nachfolge des Vorsitzenden der Geschäftsleitung, der in einprägsamen Worten eine verbindende Grundmo- in drei Jahren sein Pensionsalter erreicht. Wenn von ral für den Alltag mit auf den Weg. Zeit zu Zeit auf der Vorstandsebene ein frischer Wind weht, sorgt dies für neue Perspektiven und Ideen – das «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesent­ gilt für jedes Amt und für alle Aufgaben. Zudem ist es liche ist für die Augen unsichtbar.» mir wichtig, rechtzeitig ein neues Vorstandsteam mit bewährten und neuen Kräften meiner Nachfolge zu Jean-Louis Müller, Vereinspräsident übergeben.

6 Bericht der Geschäftsleitung

Die wesentlichen Eckdaten für die Finanzierung sind Geschäftsleitung (von oben): Bruno Würth, Nicole Gsell, geklärt. Die Leistungsabgeltung wurde angepasst und Manfred Gschwend ein strukturelles Defizit ist vom Tisch. Nach einschneidenden Abstrichen in den vergangenen Jahren konnten wir unsere Kerntätigkeiten – die Be- gleitung und Unterstützung – personell wieder etwas verstärken. Im Holdergarten wird ein Neubau die Remise ersetzen und damit das vorhandene Raumpotenzial genutzt. Für das Projekt im Holdergarten und für die Sanierung der Bildungsstätte sind im Rahmen von Wettbewer- ben Architekten ausgewählt worden.

Kanton – Leistungsabgeltung weiter objektiviert Nach weiteren Überprüfungen und Quervergleichen hat der Kanton berechtigte Stufenerhöhungen akzep- tiert, was sich positiv auf das in den Vorjahren sehr enge Finanzkorsett auswirkte. Nach einigen Jahren mit rückläufigen Leistungsabgeltungen hat sich die Situa- tion nun entspannt und wir waren in der Lage, die ­Begleitung und Unterstützung dort zu verstärken, wo es notwendig war. 2017 (2016) leicht mittel schwer Betreute/Betreute 57 (50) 9 (10) – (–) Qualitätsmanagement – Vereinfachungen bei der Betreute/Personal 12 (5) 4 (1) 1 (–) Dokumentation werden angestrebt Betreute/Andere 1 (2) 1 (2) – (–) Nach einem zweitägigen internen Audit im Mai er- Personal/Betreute – (1) – (–) – (–) folgte im September das ISO-Rezertifizierungs-Audit Angehörige/Betreute 1 (1) – (–) – (–) (ISO 9001:2008) im Bereich Arbeiten. Wir wurden er- Sonstige 3 (1) 1 (–) 1 (–) neut darauf hingewiesen, dass unser System bzw. un- sere Dokumentation markant vereinfacht werden Zwei Fälle wurden – eher vorsorglich – der Heimaufsicht sollte. Mit Blick auf die Neuausrichtung von ISO ab gemeldet: In einem Fall handelte es sich um Vorgänge 2018 (ISO 9001:2015) wird dies angestrebt. ausserhalb der Bildungsstätte und im anderen Fall ging es um einen selbstverschuldeten Unfall einer betreuten Sicherheit – kontinuierliche Verbesserungen Person (Selbstgefährdung), der gründlich abgeklärt in kleinen Schritten wurde. Wir verzeichneten keine aussergewöhnlichen Perso­ Abgeschlossen sind die Vorbereitungen für die Umset- nen- und Sachschäden. Das Sicherheitsgremium tagte zung der Gewaltprävention als agogisches Schwer- vierteljährlich und initiierte einige kleinere bauliche und punktthema auf der Ebene Betreute. technische Anpassungen. Die mehrfachen externen In einem ersten Schritt wird 2018 den Bewohnerinnen Überprüfungen (Legionellen-, Badewasser- und Lebens- und Bewohnern und den Mitarbeitenden die seit mittelkontrollen) und die technischen Prüfungen von 2011 bestehende Fachstelle Gewaltprävention – das Installationen und Anlagen ergaben keine nennens- «Büro Halt Gewalt» – vorgestellt. Es wird bekannt ge- werten Beanstandungen. Ein Trend ist, dass technische macht, mit welchen Anliegen sie sich an das Büro wen- Anlagen in immer kürzeren Intervallen ein Update den können und wo überall sie sich sonst noch Hilfe brauchen oder ersetzt werden müssen, weil es keine holen können, wenn sie Grenzverletzungen, egal wel- Ersatzteile mehr gibt. cher Art, erleben. In einem zweiten Schritt werden erneut alle Betreuten Prävention und besondere Vorkommnisse – geschult, was sie dazu beitragen können, damit sie Anlaufstelle «Halt Gewalt» möglichst nicht Opfer von Gewalt werden. In dieser Es gibt markant mehr Meldungen, wobei es sehr viele direkten Gewaltprävention werden wir in der Anfangs- niederschwellige Vorfälle gibt mit rascher Klärung – phase von PräVita, der Fachstelle für Gewaltpräventi- ganz im Sinne der Prävention. on in Frauenfeld, unterstützt. 7 Seelsorge rauf hinaus, dass in solchen Fällen fast notfallmässig Ein Jahreshöhepunkt war der Insieme-Gottesdienst bei ein Wohnplatz gebraucht wird. Hier versuchen wir die uns im Juni mit vielen Akteuren aus der Bildungsstät- Angehörigen frühzeitig zu sensibilisieren – leider nicht te. Die wöchentlichen Gottesdienste in der hauseige- immer mit Erfolg. nen Kapelle werden von den Bewohnerinnen und Be- wohnern sehr geschätzt und mit Freude besucht. Den Aufgabe Unterdorf 7 (Rose) und Bezug der Dach­ Seelsorgern Markus Degen, Markus Keller, Beat Munt- wohnungen im Unterdorf 2 und im Holdergarten wyler, Joachim Schlich und Fritz Wälchli, der Organis­ Im März wurde das Mietobjekt im Unterdorf 7 geräumt tin Dagmar Grigarová und dem Unterstützungsteam und die beiden neu ausgebauten Dachgeschosse aus der Bildungsstätte danken wir herzlich für ihr ­wurden bezogen. Im Rahmen dieser Umzüge wechsel- grosses Engagement. ten sieben Bewohnerinnen und Bewohner ihre Plätze – mit dem erfreulichen Ergebnis, dass es für alle gut oder sogar wieder besser passte als bisher. Der Umzug war gut vorbereitet und zeigte, dass vielseitige Wohn- und Bereich Wohnen Betreuungsformen nützen, um möglichst nahe am je- weiligen Bedarf zu sein. Die Belegung war konstant hoch: Wir haben 121 Be- wohnerinnen und Bewohner und drei intern woh- Ramona Lüthi, geb. 3.1.1975 – verstorben nende Auszubildende begleitet – eine Person mehr als in den Ferien am 24.9.2017 im Vorjahr. Unerwartet hat uns am 24.9.2017 die traurige Nach- Unter dem Jahr gab es verschiedene Rochaden, weil richt von Ramonas Mutter erreicht, dass Ramona zu sich der Unterstützungsbedarf der Bewohnerinnen und Hause an Herzversagen verstorben ist. Ramona Lüthi Bewohner veränderte. Dank der verschiedenen Wohn- war seit August 1993 in der Bildungsstätte. Zuletzt formen gelang es fast immer, gute Lösungen zu finden,­ wohnte sie auf Gruppe Grün und besuchte tagsüber was letztlich zur hohen Zufriedenheit beiträgt. das Atelier. Ramona wird uns allen als eine liebenswerte Weiter zugenommen haben demenzielle und alters­ und humorvolle Persönlichkeit in Erinnerung bleiben. bedingte Entwicklungen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern. Bei den Jüngeren erforderten verhaltens- Angehörigen- und Versorgeranlässe – wertvoller bedingte Auffälligkeiten grosse Aufmerksamkeit. Austausch Die auf nun zum zweiten Mal auf das ganze Jahr ver- Jede Wohngruppe organisierte mindestens einen infor- teilten Ferien haben sich bewährt. Es gab eine zuneh- mellen Anlass, um den Kontakt auch mit jenen Ange- mende Zufriedenheit und die Abläufe sind mittler­ hörigen und Versorgern zu pflegen, die wir unter dem weile gut abgestimmt. Jahr nicht so oft sehen. Neben vielen lobenden und un- Personell konnten punktuell Verstärkungen eingesetzt terstützenden Rückmeldungen bekommen wir dabei werden, womit die Engpässe der Vorjahre weitgehend stets auch hilfreiche Anhaltspunkte, was noch optimiert behoben werden konnten. werden kann oder was gewünscht wird. Dank dieser Hinweise können wir uns kontinuierlich verbessern. Bewohnerinnen und Bewohner – demenzielle und altersbedingte Entwicklungen nehmen zu Freizeitaktivitäten und Kurse – kunterbunte Im Rahmen der Sanierung der Bildungsstätte werden Aktivitäten eine Betagten-Wohngruppe (Verwaltung) und zusätz- Die vielen Angebote und Herausforderungen wurden liche Beschäftigungsplätze (Rohbau UG Atelier) ge­ mit Elan und Motivation genutzt: plant. Es gibt weitere Bewohnerinnen und Bewohner, • Walken, Schwimmen und Fussball: Gut die Hälfte die nicht mehr arbeiten können oder wollen und zu- der Bewohnerinnen und Bewohner nutzte diese nehmend auch tagsüber in der Wohngruppe bleiben «Standard-Angebote», um sich fit zu halten – und dort Begleitung und Unterstützung brauchen. und/oder einfach um den Plausch zu haben. Jüngere Bewohnerinnen und Bewohner brauchen ver- • Schneeschuh-, Velo-, Kanu- und Trekkingtouren: stärkt psychiatrische und psychologische Unterstüt- Die vier jeweils zweitägigen Touren waren etwas zung, um sich im sozialen Gefüge zurechtzufinden. für unsere Abenteuer- und Unternehmungslustigen, Es ist absehbar, dass einige Externe in naher Zukunft die sich mit grosser Begeisterung in der Natur nicht mehr ausreichend betreut werden können von bewegen. ihren älter werdenden Eltern. Leider läuft dies oft da- 8 9 Lebenslanges Lernen «Bildungshunger und Wissensdurst sind keine Dickmacher.» (Lothar Schmidt)

2013 führte die Bildungsstätte bei ihren Mitarbeitern Fragen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: und Mitarbeiterinnen mit Beeinträchtigung eine Um- • Warum hast du dich fürs Lebenslange Lernen frage durch. 40 Prozent der Befragten zeigten Interes- ­angemeldet? se an einem Lernangebot. Dieses Angebot ist für alle • Was gefällt dir am Lebenslangen Lernen? Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Beeinträchti- • Was machst du am liebsten? gung offen. Konzept und Umsetzung liegen in der Ver­ • Was möchtest du noch lernen? antwortung von Géraldine Schär. Verantwortlich für Magdalena Zumbrunnen Ich habe Freude am Lernen. Ich rech- den Lehr­auftrag und das Vermitteln der Lerninhalte ist ne und schreibe gerne. Mit dem Computer schreibe ich über He- Monika Bögli, tatkräftig unterstützt durch Ines Germann. lene Fischer. Ich male gerne Arbeitsblätter aus. Ich möchte ger- ne mehr Wörter schreiben lernen, besser lesen und rechnen lernen Die Lernmodule à 90 Minuten werden für die vier Lern- bis 31. gruppen alle zwei Wochen angeboten. Schon im vierten Jahr besuchen über 40 Teilnehmerinnen und Teilneh- Dominik Reichard Ich möchte das, was ich gelernt habe, nicht vergessen. Mir gefallen die Aufgabenblätter. Ich mache gerne mer mit grosser Leidenschaft die folgenden ­Inhal­te: Aufgaben zu bestimmten Themen, z. B. Flugzeuge oder Planeten. Ich möchte mehr wissen über Motoren und schwarze Löcher.

Kulturtechniken: Rechnen, Lesen und Schreiben je nach Rahel Fust Mir ist es wichtig, dass ich Neues lernen kann. Es ist Wissensstand und beein­träch­tigungsbeding­ten Fähig- für mich eine Abwechslung von der Arbeit. Am liebsten löse ich keiten und Interessen. Rechnungen, die ich nachher ausmalen kann. Ich möchte noch die schriftliche Division rechnen können.

Allgemeinbildung: Inhalte aus der Allgemeinbildung Ursina Eschenmoser Ich freue mich, dass ich noch mehr lernen kann in der Schule. Ich habe mit anderen Leuten zu tun und be- wie Gesellschaft, Aktuelles aus den Medien, Konsum- komme Hausaufgaben. Ich schreibe am liebsten Texte am Com- verhalten, Umgang mit Geld usw. puter. Ich möchte noch besser rechnen und schreiben können.

Sabrina Pantonay Weil ich etwas lernen möchte. Mir gefällt Rech- Neue Medien: Nebst dem Handling von Smartphone, nen, Schreiben, Lesen, Malen und am Computer schreiben. Am Tablet und PC wird besonders Wert auf die «Spielre- liebsten arbeite ich mit dem Tablet, z.B. Spiele mit Tieren. Ich möchte wissen, welche Tiere in Afrika leben. geln» und Gefahren im Internet gelegt. Daniela Brunner Ich bin jetzt 50 Jahre alt und es ist gut für mei- Soziale Kompetenzen lernen und fördern: Zu einer nen Kopf. Ich rechne gerne mit Arbeitsblättern, die ich nachher ausmalen kann. Am liebsten arbeite ich mit dem Computer. Ich Gruppe zusammenwachsen, einander respektieren, möchte lernen, das Wechselgeld richtig herauszugeben. Stärken und Schwächen von sich und bei anderen ak- Saskia Natus Ich will besser schreiben und lesen können. Mir ge- zeptieren. fallen Arbeitsblätter zum Ausmalen. Ich mache gerne Haus­ aufgaben und ich schreibe gerne Geschichten am Computer. Ich möchte noch mehr rechnen lernen «Plus und Minus».

Sabrina Guedes Ich möchte allgemein stärker und besser wer- den. Ich möchte zeigen, was ich kann. Mir gefällt es, mit ande- ren Leuten zu kommunizieren. Ich brauche diesen Kontakt. Ich mache alles gerne. Ich möchte noch schneller werden am Compi.

10 • Selbstsicherheitstraining: Gefahren erkennen, • Susanne Bader (AWG Gunda): Sie blieb in der BS in Grenzen setzen und eigene Stärken erfahren der AWG Gunda. hatten die Teilnehmenden auf ihrer Agenda. An Wir wünschen den drei frischgebackenen FaBe viel den Kursabenden ging es regelrecht zur Sache, Freude im Berufsleben in der neuen Rolle als Fach- auch körperlich. frauen. • Schlagerplausch und Disco: Beliebt und Dauer­ Ein grosses Dankeschön geht an die Berufsbildnerinnen brenner sind die insgesamt vier unterhaltsamen und den Berufsbildner (Christine Herzig, Andrea Kel- und ­aktionsgeladenen Tanzveranstaltungen ler, Jürg Schoop), welche die Lernzeit kompetent be- für ältere und jüngere Semester. gleitet und unterstützt haben. • Mittagstisch und Stammtisch für Pensionierte: Einmal monatlich haben sich die Pensionierten zu einem feinen Mittagessen und zu anschliessenden gemeinsamen Aktivitäten getroffen. Sehr erfreulich Bereich Arbeiten ist die konstante Anzahl an Teilnehmenden, die diese Gelegenheit für den Austausch über Themen Mit 155 Mitarbeitenden war die Grundauslastung nutzen, die sich im Pensionsalter ergeben. gleich wie im Vorjahr. Zusammen mit den Auszubil- denden waren es im Durchschnitt 3 Personen mehr als Ferien – Entspannung und Erholung zu im Vorjahr. Weil allen Lernenden das 2. Lehrjahr zu- verschiedenen Jahreszeiten gestanden wurde, stieg die Anzahl der Auszubilden- 90 Bewohnerinnen und Bewohner haben ihre wohlver- den auf 11 an. dienten Ferien zu verschiedenen Jahreszeiten genos- Das Auftragsvolumen konnte auf Vorjahresniveau sen: Im Sommer ging es nach Mallorca, Follonica, ins ­gehalten werden, wobei es anspruchsvoll war, weg­ Südtirol, ins Tessin und in die Slowakei, im Herbst dann fallende Aufträge mit neuen zu kompensieren. Sehr nach Lungern und nochmals ins Südtirol. Interessant: zufrieden sind wir mit der Auftragsvielfalt, die eine Insgesamt gingen die Fernreisen etwas zurück. Gerne abwechslungsreiche Tätigkeit zulässt. bleibt man auch in der Schweiz oder in der näheren Umgebung. Neu wurden von den Wohngruppen ver- Mitarbeitende sind sehr zufrieden – nur wenige schiedene Angebote für die Daheimgebliebenen orga- wechseln den internen Arbeitsplatz nisiert und durchgeführt. Die Rückmeldungen waren Nur ca. 6 Prozent der Mitarbeitenden haben nach den durchwegs positiv – alle Teilnehmenden konnten ihren Schnupperzeiten entschieden, dass sie einmal die Ar- Möglichkeiten und Fähigkeiten entsprechend die An- beitsgruppe bzw. das Arbeitsteam wechseln wollen. Es gebote geniessen, so zum Beispiel Wandern mit Über- hat uns gefreut, dass diese Mitarbeitenden ihren neu- nachtung in einer Berghütte, Pedalo- und Schifffahrten, en Wunscharbeitsplatz belegen konnten. Die Treue von Badibesuche, Wellnessparty, Open Air Kino oder einen ca. 94 Prozent der Mitarbeitenden deutet auf eine hohe 1.-August-Brunch. Arbeits- und Platzierungszufriedenheit hin. Eine Auswertung zu den letzten beiden Jahren hat Für die Mitarbeitenden von extern und deren Ange­ ­ergeben: hörige haben wir zwei Samstag-Brunches in einem • Über 70 Prozent wünschen sich weiterhin Ange­ ­jeweils vollen Cafi durchgeführt. Im Frühjahr wurde bote im Sommer und Herbst (wird beibehalten). unserer «Schönheitsklinik» (interner Unterhalt und • Über 70 Prozent wünschen sich weiterhin Reini­gung) vorgestellt. Im Herbst lag der Schwerpunkt gruppen­übergreifende Ferien (wird beibehalten). bei der Mitsprache / der leichten Sprache / der Teilhabe. Die Informationen und der Austausch wurden durch- Lehrabschlüsse 2017 – drei neue Fachfrauen wegs als gut, praxisbezogen und nutzbringend be­ Betreuung – wir gratulieren herzlich urteilt. Im Juli fand die Übergabe der Fähigkeitszeugnisse im Brüggli statt. Wir gratulieren herzlich, speziell zu den Lebenslanges Lernen – Eigeninitiative durchwegs guten Abschlussnoten: und Motivation sind hoch • Nicola Fischer (WG Rot): Sie blieb in der BS und Das Angebot – jede zweite Woche eine Lerneinheit von wechselte nach den Sommerferien auf Gruppe 1,5 Stunden – wurde ab den Sommerferien von 47 Teil- Orange. nehmenden genutzt. Mit grosser Eigeninitiative wurden • Shana Freund (WG Lila): Sie blieb in der BS und individuelle Lern- und Interessenschwerpunkte bear- wechselte nach den Sommerferien auf Gruppe Grün. beitet, um sich gezielt zu entwickeln. 11 Unternehmen zeigen sich heute auch sozial und nachhaltig

Trends in der Wirtschaftswelt haben Einfluss auf die Seit wann arbeiten Sie mit der BS zusammen? Rahmenbedingungen in der Politik und Gesellschaft. Der Kontakt kam im Jahr 2008 zustande – also seit gut Gerade das Sozialverhalten, das Miteinander mit zehn Jahren. Die fruchtbare Zusammenarbeit hat so- ­Menschen mit Beeinträchtigung und den Anspruch auf mit Tradition und wurde kontinuierlich ausgebaut. Nachhaltigkeit setzen immer mehr Unternehmungen ­Interessanterweise feiern wir in diesem Jahr unser konsequent um. Wir befragten dazu Stefan Laicher, 30-Jahr-Geschäftsjubiläum. ­Director Production von STORZ MEDICAL AG aus ­Tägerwilen. Das Gespräch zeichnete unser Kundenbe- rater Amadeo Romanelli auf. «In Anbetracht der grossen Stückzahlen entlastet uns die Was ist Ihre Motivation, mit einer geschützten » Werkstatt wie der Bildungsstätte Sommeri ‹ausgelagerte Fertigung› stark. zusammenzuarbeiten? Getreu unserem Motto «Humane Technologie – Tech- Gibt es für Sie Unterschiede zwischen Lieferanten nik für den Menschen» stehen wir zu unserer gesell- aus der Privatwirtschaft und der BS? schaftlichen Verantwortung und nehmen diese auf viel- Was die Qualität der Produkte betrifft, kann die BS pro- fältige Weise wahr. Bei der Auslagerung von einzelnen blemlos mit anderen Dienstleistungsbetrieben konkur- Fertigungsschritten und Baugruppen berücksichtigen rieren. Der Gesamtaufwand gestaltet sich für uns in- wir sofern möglich auch soziale Einrichtungen in der tern geringfügig höher und wir berücksichtigen die Nähe unseres Standortes. etwas längere Vorlaufzeit.

Wie bedeutsam sind diese Arbeiten in der Haben Sie die Werkstätten der Bildungsstätte Sommeri Wertschöpfungskette in Ihrem Unternehmen? auch schon besucht und was für Eindrücke hat es bei In aller Regel beziehen sich die fremdvergebenen Auf- Ihnen hinterlassen? gaben auf Zubehörteile und Optionsbaugruppen, die Wir konnten die Produktionsstätten der Bildungsstätte jedoch für das Gesamtsystem eine wichtige Rolle spie- Sommeri bereits mehrfach besuchen und waren dabei len. In Anbetracht der grossen Stückzahlen im Zube- von der Vielfältigkeit der geleisteten Aufgaben beein- hörgeschäft entlastet uns die «ausgelagerte Fertigung» druckt. stark. Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit uns kurz Was sind vornehmlich Arbeiten, die Sie in zusammenfassen? die Bildungsstätte Sommeri auslagern? Die Bildungsstätte Sommeri ist für uns eine vorbildliche Einfachere Montage- und Komplettierarbeiten sowie Partnerin: schnell, flexibel, mit sehr kurzen Reaktions- Kommissionier-, Beschriftungs- und Verpackungsauf- zeiten und gleichbleibend guter Qualität. Wir schätzen gaben mit höheren Stückzahlen. Im Jahr 2017 waren die unkomplizierte und kompetente Zusammenarbeit es ca. 50’000 Stück verteilt auf rund 57 verschiedene und hoffen, dass das weiterhin so bleibt. STORZ-MEDICAL-Artikel. Stefan Laicher, vielen Dank für das Gespräch Was sind Ihrer Meinung nach die Herausforderungen und ­den herzlichen Empfang in Ihrem Unternehmen und Voraussetzungen, um mit geschützten Werkstät- in Tägerwilen! ten eine erfolgreiche Partnerschaft einzugehen? Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass für eine er- folgreiche Vergabe an eine soziale Einrichtung eine be- sonders sorgfältige Vorbereitung sowie ein intensiver Informationsaustausch und Dialog notwendig sind.

Wie sieht es mit der Fertigungsqualität aus? STORZ MEDICAL pflegt einen sehr hohen Qualitäts- anspruch. Daher ist jeder Auftrag eine Herausforde- rung, diesem Qualitätsniveau konsequent gerecht zu werden. Insgesamt meistert die Bildungsstätte Sommeri diese Aufgaben mit Bravour. 12 Foto: Stephan Biehler

Amadeo Romanelli im Gespräch mit Stefan Laicher, Director Production STORZ MEDICAL

ZAHLEN UND FAKTEN Mitarbeiter 180 Ländervertretungen 172 STORZ MEDICAL AG Stosswellentherapiegeräte weltweit 30’000 Die 1987 gegründete STORZ MEDICAL AG ist ein Patente 187 unabhängiges Partner­unternehmen der KARL STORZ Designpreise 6 Gruppe mit Sitz in Tägerwilen, am Schweizer Boden- seeufer. Das Ziel unserer Physiker und Ingenieure ist die Weiterentwicklung der Stosswellentechnologie, die Entwicklung neuer Gerätekonzepte und die Er- schliessung neuer Indikationen in enger Zusam­ menarbeit mit führenden medizinischen Instituten. Unsere Produkte haben sich weltweit in der Urolo- gie, Orthopädie, Sportmedizin, Rehabilitation, Gastro­ enterologie, Kardiologie, Dermatologie und Veteri- närmedizin bewährt.

13 Der Arbeitsalltag von Agatha Lukasiewicz erfordert viel Selbstständigkeit und Flexibilität

Agatha Lukasiewicz und ihr Weg zur Bildungsstätte Im Rahmen der Berufswahl in der 8. Klasse der Pesta- lozzischule in Sulgen kam ich durch Magdalena Engeli, unsere Hauswirtschaftslehrerin, zum ersten Mal auf die Bildungsstätte Sommeri. Ich schnupperte dort im Be- reich Hauswirtschaft, was mir sehr gefiel. Nach der Schule besuchte ich ein Brückenjahr im Gasthof Land- haus und in der Gärtnerei von der St. Michaelsvereini- gung in . Ziel dieses Brückenjahrs war es, den sozialen Umgang mit anderen Menschen zu erlernen. In dieser Zeit habe ich mich weiter mit meiner Berufs- wahl auseinandergesetzt und schnupperte nochmals in fühle, dann läuft es nicht so gut – im Grossen und der Hauswirtschaft der Bildungsstätte Sommeri. Wei- Ganzen geht es aber gut. ter schnupperte ich noch im Brüggli Romanshorn in der Hauswirtschaft und im KV. Der Bereich KV gefiel mir Was denkst du, welche Fähigkeiten braucht es, nicht, da ich mich überfordert fühlte. Mir war es wich- wenn man ausserhalb der Bildungsstätte nahe dem tig, dass ich einen Beruf erlerne, bei dem ich mit den 1. Arbeitsmarkt arbeiten möchte? Händen zupacken konnte. Ebenfalls war mir die Orga- Ich denke, da braucht es besonders vier Dinge: Selbst- nisation als Ganzes zu gross. Meine Entscheidung fiel ständigkeit, Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Team- anschliessend auf die Bildungsstätte, da die Organi­ fähigkeit. Bringt eine Person diese vier Fähigkeiten mit, sation kleiner und kompakter war. Mit 19 Jahren habe dann wird sie im freien Arbeitsmarkt bestehen können. ich dort meine Ausbildung zur Hauswirtschafts­prak­ tikerin EBA als externe Lernende angetreten. Ich be- Wo siehst du dich in Bezug zur Arbeit suchte wöchentlich an einem Tag die Berufsschule in in zehn Jahren? Weinfelden und durfte verschiedene überbetriebliche Ich will vor allem Abenteuerbücher schreiben. Verschie- Kurse in verschiedenen Fachbereichen der Praxis dene Abenteuer finde ich einfach sehr spannend und ­besuchen. toll. Ich selbst bin im Alltag ebenfalls an Abenteuer in- teressiert und eine Kämpfernatur. Deshalb kann sich Wie sieht dein Arbeitsalltag heute aus? meine Natur beim Schreiben total austoben. Zudem ist Zurzeit bin ich 22 Jahre alt und arbeite einen Tag pro es mir schon immer leichter gefallen, zu schreiben, als Woche in der Bildungsstätte. Die restlichen vier Tage zu sprechen. Ich mag es, in Bücher und die eigene Un- arbeite ich bei Magdalena auf dem Hof in Engishofen. terhaltung einzutauchen. Zu einem späteren Zeitpunkt In der Anstellung eines Leiharbeitsvertrags bin ich bald könnte ich mir vorstellen, die Arbeit mit dem Schreiben drei Jahre lang. Meine Aufgabe bei der Familie Engeli zu verbinden, jedoch bin ich für eine konkrete Idee und ist es, einerseits im Hausdienst zu reinigen und zu Umsetzung noch offen. ­waschen, andererseits auch manchmal zu kochen. Für den Hofladen backe ich verschiedene Brote, Kuchen Verfasst von Agatha Lukasiewicz und Gebäcke, mache Sirup und Konfitüre oder dörre und Géraldine Schär verschiedene einheimische Früchte. Weiter verpacke und etikettiere ich verschiedene Beeren, Käse und Fleisch zum Tiefkühlen ab. Das Fleisch stammt vom ­eigenen Hof aus einer Mutterkuhhaltung. In der Bildungsstätte Sommeri bin ich in der Raum­ pflege tätig und besonders in den Aussenwohngrup- pen im Konsumhof Romanshorn oder dem Holder­ garten in Sommeri anzutreffen. Mir gefällt die Arbeit dort besonders gut, weil ich da immer eine schöne Aus- sicht in den Garten habe. Der Arbeitsalltag bei der Fa- milie Engeli und in der Raumpflege gefällt mir gleich gut. Es gibt einfach Tage, an denen ich mich müde

14 15 IV: Berufliche Massnahmen – Zunahme der • Géraldine Schär hat die Fachstelle Ausbildung/ Lernenden – Anschlusslösungen im Arbeitsmarkt Agogik übernommen. fehlen • Martin Huber, Leiter Avor/Logistik, hat zusätzlich Zwei Jahre Ausbildung sind wieder die Regel. Acht Ler- die Teamleitung für die Industriegruppen Sommeri nende nahmen das 2. Lehrjahr in Angriff, 3 stiegen übernommen. nach den Sommerferien in das 1. Lehrjahr ein. Damit • Mit einem gemeinsamen Projekt der Bereiche befanden sich 11 Lernende in Ausbildung, was dem Wohnen und Arbeiten verstärkten wir die Tages- aktuell bei uns möglichen Rahmen entspricht. Obwohl struktur mit einer 60-Prozent-Stelle, die je zur das Verständnis für die Anliegen und Bedürfnisse von ­Hälfte dem Arbeits- und dem Wohnbereich ­ Menschen mit Beeinträchtigung im Gewerbe und in zur Verfügung steht. Somit können diverse Betreu- der Wirtschaft zunimmt, ist es weiterhin sehr schwie- ungsaufträge, Arztbesuche, krankheitsbedingte rig, geeignete Anschlusslösungen zu finden ausserhalb Engpässe usw. ohne grossen Aufwand und ohne geschützter Einrichtungen. zusätzliche Personalaufbietung rasch aufgefangen werden. Auszubildende – ein Übergangsjahr ohne Abschlüsse Aus- und Weiterbildungen Wegen der Rückkehr zur zweijährigen PrA (Praktische Im Februar konnte André Gätzi nach zweijähriger Aus- Ausbildung) gab es vor den Sommerferien 2017 keine bildungszeit das Diplom als Arbeitsagoge IfA entge- Ausbildungsabsolventen. Im Rahmen eines Besuchs- gennehmen. Wir gratulierten herzlich und wünschten tags konnten sich Angehörige und Eltern überzeugen, weiterhin viel Freude am Arbeitsplatz in der Gastrono- dass die Auszubildenden mit grosser Begeisterung ihrer­ mie/Küche. praktischen und schulischen Arbeit nachgehen. In der Vergangenheit wohnten praktisch alle Auszu­ Auftragslage – gut, aber man muss dranbleiben bildenden intern. Dies hat sich seit dem letzten Jahr Der Auftragsbestand konnte gehalten werden, was ­total verändert: Aktuell wird das interne Wohnen nur trotz guter Wirtschaftslage nicht einfach war. Es braucht noch bewilligt von der IV, wenn es zu Hause nicht mehr Flexibilität und die Bereitschaft, immer wieder Neues möglich ist. Dies führte dazu, dass nur noch ein Drit- anzupacken, speziell bei Arbeiten für die Industrie und tel der Auszubildenden während ihrer Ausbildungszeit das Gewerbe. Erwähnenswert ist hier der Auftrag von bei uns wohnt. der Firma Baergfeuer AG. Für dieses Unternehmen aus Auch dieses Jahr haben wir unseren Betrieb und die dem Fürstentum Liechtenstein durften wir letztes Jahr Ausbildungsmöglichkeiten bei internen und externen ca. 200’000 Fläschchen Chilisauce abfüllen. Erfreulich Anspruchsgruppen, speziell an Heilpädagogischen ist, dass es weiterhin eine solide Grundauslastung von Schulen, vorgestellt. Deutlich ist, dass es immer weni- ca. 70 Prozent gibt. Das erleichtert die Einsatzplanung ger Ausserkantonale gibt, weil die Kantone eine Art und eine intern ausgewogene Arbeitsverteilung. «meine kantonalen Angebote zuerst» praktizieren. Wir stellen fest, dass geschützte Arbeit zunehmende Wertschätzung erfährt. Die Mitarbeitenden und wir Organisatorisches – Personelles freuen uns sehr, dass unsere Kunden weitestgehend Claudia Rüegg, Teamleiterin Garten, haben wir vor den positive Rückmeldungen zu unseren Leistungen machen. Sommerferien nach zwölfjährigem Engagement in der Bildungsstätte mit einem grossen Dankeschön verab- schiedet. Auch von Philipp Merkofer, der die Stellver- tretung des Geschäftsleiters Arbeiten (Manfred Personal Gschwend) innehatte, mussten wir uns verabschieden, mit einem herzlichen Dank für die sehr gute Arbeit bei Der Personalbestand wurde um ca. 3 Prozent erhöht. uns – und einer dicken Gratulation zur Übernahme der Die Engpässe der vergangenen Jahre sind damit weit- Leitung des Heim- und Werkbetriebs in der Kartause gehend beseitigt. Die Rekrutierung von passendem Ittingen. Diese Austritte und einige weitere Abgänge Personal war anspruchsvoll, aber weitgehend erfolg- in der Betreuung waren mit verschiedenen Funktions- reich. Qualifizierte sind begehrt. Der Trend zur Teil- anpassungen verbunden. Bewährte Führungspersonen, zeitarbeit hält an. Männliche Bewerber sind rar. Fachleute und Fachkräfte sind nachgerückt: Der Austausch und die Information im Personalbereich • Franziska Koller wurde neu Teamleiterin und hat waren sehr gut. Das Thema Altersvorsorge beschäftigt das Team Gärtnerei übernommen. speziell die etwas Älteren. 16 Die externe Anlaufstelle für Personal wurde in nur drei lei Hinweise gab, wonach Arbeitsrecht oder -normen Fällen konsultiert. nicht eingehalten würden.

Personalrekrutierung – anspruchsvoll, aber ASGA Pensionskasse – gut gehalten in anspruchs- erfolgreich vollem Umfeld Gutes Personal zu finden war nicht durchwegs leicht. Mit 2,5 Prozent wurde das Sparkapital der Versicher- Letztlich sind wir aber zufrieden, dass wir vakante Stel- ten über dem obligatorischen Satz von 1 Prozent ver- len mit entsprechend qualifizierten Personen besetzen zinst. Ende 2017 lag der Deckungsgrad bei immer noch konnten. Seitens der Arbeitnehmenden sehen wir kla- guten 112,9 Prozent (Vorjahr 109,3 Prozent). re Trends: Mehr als 80 Prozent wollen nur noch weni- Die Lage der Pensionskassen ist bekannt: Die Immobi- ge arbeiten. Geeignete männliche Bewerber für die Be- lienanlagen werfen eine zufriedenstellende bis gute gleitung und Unterstützung sind sehr rar – oder haben Rendite ab. Am Finanzmarkt ist es schwierig, wenn die Lohnvorstellungen, die wir nicht bedienen können. Sicherheit im Vordergrund steht. Gefreut hat uns, dass wir die eine oder andere Stelle mit Personen besetzen konnten, die bei uns die Aus- Gertrud Bühler – verstorben am 15.2.2017 bildung gemacht haben und nun nach Lehr- und Wan- Traurig und betroffen haben wir von Gertrud Bühlers derjahren wieder bei uns eingestiegen sind. Hinschied vernommen. Sie war seit 1998 als Betreue- rin an der Egelmoosstrasse tätig und hat trotz schwe- Regelmässiger Austausch – umfassende rer Erkrankung bis Oktober 2016 gearbeitet. Wir ha- Information ben in Gertrud eine stets positiv denkende Kollegin Die Personalvertretung traf sich zweimal mit der Ge- verloren, die in ihrer Arbeit aufging. Über all die Jahre schäftsleitung. Aufgrund der umfassenden Informa­ war sie eine konstante und verlässliche Bezugsperson tionslage (Quartalsberichte) und der jederzeit offenen für die Bewohnerinnen und Bewohner in der AWG Im Kommunikation gab es wenig zusätzlichen Informa­ Moos. Wir behalten sie in bester Erinnerung. tionsbedarf. Die Transparenz und die gegenseitige ­Offenheit werden geschätzt. Erleichtert haben alle Be- teiligten zur Kenntnis nehmen können, dass es beim Personal wieder etwas Spielraum gibt nach einigen Finanzen ­Jahren des Personalabbaus. Nachdem es nach Jahren mit rückläufigen Mitteln Altersvorsorge – macht allen etwas Bauchweh ­wieder etwas Spielraum gab, war die finanzielle Steue­ Im Dezember besuchte Beat Schildknecht, Vorstands- rung etwas einfacher als in den Vorjahren. Das solide mitglied Interne Aufsicht Finanzen, eine Personalver- und vorsichtige Steuern führte dazu, dass wir einen sammlung und informierte über die Entwicklung in der ­etwas besseren Abschluss präsentieren können als Altersvorsorge. Demografie und schwache Renditen ­erwartet. verlangen nach Lösungen. Der Ruf nach Rentenkür- Einige Vorarbeit war notwendig mit Blick auf die zungen macht wohl allen etwas Bauchweh. Die fun- ­Umstellung auf pauschalierte Direktfakturierungen ab dierten Hinweise auf laufende und kommende Ent- 2018. wicklungen sind gut angekommen und haben für mehr Klarheit gesorgt. Die Diskussion, ob es in der Bildungs- Betriebsrechnung – positiver Abschluss stätte bei der 2. Säule Verbesserungen geben soll, auch Die Leistungsabgeltungen und damit der Personal­ mit Beteiligung der Arbeitnehmenden, wurde lanciert. bestand sind wieder etwas angestiegen nach der ­Bereinigung der Einstufungen der Betreuten. Das erfreu- MOVIS – neutrale Anlaufstelle für das Personal ­li­che und positive Jahresergebnis entspricht den Er­ hat sich bewährt wartungen, wobei sich die definitive Abrechnung der Nur noch drei Personen haben die Beratung in An- Leistungsabgeltung für 2016 speziell niederschlägt im spruch genommen, wobei wir annehmen, dass die a.o. und periodenfremden Ergebnis. ­Beratungen auch mit unseren Hinweisen zusammen- hängen – nämlich, unsere Einschätzungen durch eine neutrale Stelle überprüfen zu lassen. Es spricht für unsere offene und lösungsorientierte Be- arbeitung von schwierigen Situationen, dass es keiner- 17

Bilanz – längerfristige Verbindlichkeiten sinken Holdergarten – Abbruch Remise und Neubau weiter Wohngebäude mit ca. 10 bis 12 Plätzen Die längerfristigen Verbindlichkeiten konnten um Die Jury mit Kantons-, Bildungsstätten-Vertretern und ­weitere CHF 500’000 auf CHF 2’100’000 reduziert externen Experten hat aus sechs Eingaben die Arbeit werden. Die Bilanz ist «gesund» und in sehr guter Ord- von Schoch und Tavli Architekten SIA ausgewählt. Das nung. Projekt wurde im Juli der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither erfolgten Präzisierungen und Klärungen, was Ausblick – Monatspauschalen ab 2018 genau realisiert werden soll. Ende Jahr lagen ein über- Einige Vorarbeit war notwendig für das Folgejahr. Der arbeitetes Projekt und eine erste Kostenschätzung vor, Kanton hat die Zahlenwerke der Einrichtungen weiter welche im Frühjahr 2018 mit dem Kanton bereinigt und plausibilisiert und querverglichen und hat per 2018 anschliessend dem Vorstand und der Mitgliederver- erstmals Monatspauschalen festgelegt für die Leis- sammlung zur Ausführung vorgeschlagen wird. Vo- tungsabgeltung. Diese Pauschalen müssen monatlich rausgesetzt, dass dem zugestimmt wird, erfolgt der den Herkunftskantonen in Rechnung gestellt werden. Baustart im Lauf des Jahres 2018. Damit entfallen die jährlichen Direktbeiträge. Wir hof- fen, dass es bei einmaligen Extraaufwendungen bleibt Gesamtsanierung Bildungsstätte – Planer für diese Umstellung. ­ausgewählt Nach der Ausschreibung des Planerwettbewerbs haben Ausführliche Berichterstattung sich 30 Architektur- und Planungsbüros beworben. In Das ausführliche Zahlenwerk kann auf unserer Web- einer ersten Phase (Präqualifikation) wurden sechs Ein- site abgerufen werden. gaben ausgewählt. Die Jury (vergleichbar mit dem Pro- jekt Holdergarten) hat sich gegen Ende Jahr für die Spenden, Vereins- und Gönnerbeiträge – herzlichen Stutz Bolt Partner Architekten AG aus Winterthur ent- Dank schieden. In der ersten Hälfte 2018 werden die Sanie- Für die vielen Spenden und Unterstützungsbeiträge, rungsanforderungen und -wünsche durch die Bildungs- welche wir auch 2017 erhalten haben, danken wir herz- stätte präzisiert. Nach einer Überprüfung durch das lich, speziell im Namen der Bewohnerinnen und Be- Hochbauamt und das Sozialamt soll ein erster Auftrag wohner und der Mitarbeitenden in den Werkstätten. an die Architekten erfolgen mit dem Ziel, eine verläss- liche Studie über die Machbarkeit und die Kosten zu erstellen. Das wird die Entscheidungsgrundlage sein, um die Sanierung definitiv in Angriff zu nehmen. Wir Bau und Infrastruktur hoffen weiterhin, dass es ca. ab 2020 losgehen kann.

Die Dachausbauten im Kellerhaus und im Holdergarten Der Fussweg von Sommeri nach ist da wurden abgeschlossen und abgerechnet. Für das Wie seit Langem geplant, wurde im Lauf des Jahres die Neubauprojekt im Holdergarten und für die Sanierung Strasse von Sommeri nach Hefenhofen saniert. Wir sind der Bildungsstätte wurden im Rahmen von zwei froh, dass der Fussgängerweg nun realisiert ist. Auch Wettbewerben Planer gesucht und gefunden. Der wenn wir uns noch für einen Fussgängerstreifen beim Fussweg nach Hefenhofen wurde realisiert. Strassenübergang in Hefenhofen einsetzen werden: Das Werk hat unsere Erwartungen eher etwas über- Dachausbauten Kellerhaus (Palme) und troffen. Wir haben den Verantwortlichen aus den Ge- Holdergarten und weitere Projekte abgeschlossen meinden und beim Kanton herzlich gedankt. Die per Ende 2016 weitgehend fertigen Ausbauten wurden Anfang Jahr abgeschlossen. Die insgesamt fünf Gasanschluss in Hefenhofen – Ersatz Ölheizung Plätze wurden bis zu den Sommerferien bezogen im vorbereitet Rahmen von einigen Rochaden im Bereich Wohnen. Im Rahmen der Strassensanierung haben wir einen Im Laufe des Jahres wurden die erwähnten Projekte Gasanschluss realisiert. 2018 werden wir die Ölheizung zusammen mit den 2016 abgeschlossenen Treppen­ aus dem Jahr 1992 ersetzen und damit der Umwelt bes- hausausbauten (Brandschutz) und der Fassadenreno- ser Sorge tragen. vation im Holdergarten definitiv abgerechnet. Der Ge- samtkredit für diese vier Projekte über CHF 860’ wurde um CHF 142’ unterschritten. 19 Dachkonstruktion der Halle in Hefenhofen – Maskenball, Herbstfest und Adventszauber das Dach ist in einem sehr guten Zustand Die drei grossen Anlässe waren sehr gut besucht. Mit Im Juni hat H. Bösiger, dipl. Bauingenieur ETH und dem eintägigen Adventszauber haben wir Neuland be- langjähriger Inhaber einer Baufirma, welche die spezi- treten. Der Anlass rund um die Gärtnerei fand in die- elle Dachkonstruktion weiterbaute, nachdem der Erfin- ser Form Anklang, wobei sich viele Besucherinnen und der (Isler) seine Geschäftstätigkeit aufgab, das Dach Besucher wünschten, dass speziell das Cafi und der Vor- ­inspiziert. Er hat einen sehr guten Zustand der ausser­ platz mit dem schönen Weihnachtsbaum wieder ein- gewöhnlichen Dachkonstruktion bestätigt. bezogen werden sollten. Wir nehmen dies für den An- lass 2018 gerne auf. Kleinere Projekte Abgeschlossen sind die notwendigen Vorarbeiten für Jahresausklang mit Weihnachtsfeier die Digitalisierung der Telefonanschlüsse. Wie bereits Rund 300 Teilnehmende erlebten einen feierlichen, beim erfolgten IT-Anschluss (Glasfaser) sollte auch die aber auch bunten und frohen Nachmittag zum Jahres- Umstellung der Telefonie mit der Firma Leucom AG re- ende im Thurgauerhof am 22.12.2017. Mit Gesang, alisiert werden. Geplant ist das auf Februar 2018. Rück- und Ausblicken der Geschäftsleitenden und einem fröhlichen Weihnachtsspiel klang das Jahr aus.

Austausch auf vielen Ebenen Öffentlichkeitsarbeit Ob die Sekundarschüler von der Grenzstrasse, die und Grossanlässe Handballer von den Lakers Stäfa, der Lions Club Oberthurgau und Weinfelden, die GV der Polierverei- Über 3’000 Personen sind bei uns ein- und ausgegan- nigung der Stutz AG, der Personalabend der Spitex Am- gen. Insgesamt haben wir ca. 60 Anlässe und Veran- riswil/Bischofszell, die Feuerwehr, der Musikverein oder staltungen selbst oder für Dritte organisiert. Der CO- die Gemeindeversammlung mit Adventsfensteröffnung MEDYexpress hat intern und extern auf uns aufmerksam im Vorprogramm: Wir pflegten auch in diesem Jahr ei- gemacht. Neben den Jahreshöhepunkten Maskenball, nen offenen und bunten Austausch mit vielen Men- Herbstfest und Adventszauber gab es einen breiten schen und Anspruchsgruppen. Wir freuen uns immer, fachlichen, kulturellen und sozialen Austausch mit den wenn ein guter Eindruck mitgenommen wird – und da- ver­schiedensten Anspruchsgruppen und mit der rüber gesprochen wird. Öffent­lich­keit. Neue Website COMEDYexpress – mit neuer Produktion Seit dem Herbst ist unsere neue Website online. Ob- «Hotel GÄX on the BEACH» auf Tour wohl die alte schon beinahe Kultstatus – weil so alt – Nahezu 500 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschau- erreicht hatte, freuen wir uns, dass jetzt alles übersicht- er feierten im März im Cafi Sommeri die neue Eigen- licher und aktueller ist. produktion. Viel Applaus erhielt auch Mario Müller, der neue Impro-Profi aus Konstanz, der gezeigt hat, dass er die Balance zwischen seinem virtuosen Spiel und der zurückhaltenden Unterstützung des Ensembles be- Herzlichen Dank herrscht. Nie zuvor wurde dem COMEDYexpress ein so hohes Mass an Homogenität attestiert. 2017 war das Jahr der Wende. Nach einigen Jahren der Im Herbst folgten acht weitere Aufführungen in der Unsicherheit bei den Leistungsabgeltungen und mit Region und darüber hinaus. Die Nachfrage war sehr Engpässen beim Personal konnten wir wieder bedarfs- unterschiedlich, die Begeisterung des Publikums jedoch gerechter planen und arbeiten. überall gross. Ein Highlight war die Einladung zum 20- Wir danken herzlich allen Unterstützerinnen und Un- Jahr-Jubiläum von CURAVIVA Thurgau in Frauenfeld. terstützern, die uns auch 2017 mit Rat und Tat gehol- Nach einer leichten Baisse im Anschluss an Ollis Ab- fen haben. gang ist der COMEDYexpress wieder mit Vollgas ­unterwegs. Bruno Würth, Vorsitzender der Geschäftsleitung Manfred Gschwend, Geschäftsleiter Arbeiten, Stv. VGL Nicole Gsell, Geschäftsleiterin Wohnen

20

t n

e

T )

s

I

t S t e F t + ) a ( S) w

uppo r S) S F s ( he i F F S ks t / ( r ti ( e ss e he r Rösc h l i u - o i c w en k z a r eu t hnun g t r P e r W c t t

Nu t a S t+ S r l

e a e ä o d t l t e in B l i

r e . a + R a P Ca r Th e s . K te m r Q u d g Leop o e A P

r a t eau f t b

he r i s

A t c VP ) he i

( AS G )

on S i L

SD)

he r T L ) (

io n c T L i ona l ( s

T

s s

s r pe r s i t t e k P ha l t a eb s r

m t e o n tr i t n BeSibe ung

t he r i : U ge k t e c K o B e r r Gastronomie t o Anya Tröder ( r Hättenschwile r s he i e r Géraldine Schär (FS) o V Marco Kirchmeier on S i Ausbildung/Agogik/SD

V

he r Ruth PAS = S ibe = S ibe Wohnen: Benjamin Meier c

S i K o B e B e

pe r s

t

) k A L a t

G n (

d

:

n t K o e GL we n Sommeri Logistik V he i /

be i t n rie tv . r t Gsc h S A s he r Wäscherei PAS = c ed pp e Martin Huber (FS) AV O R Martin Huber (TL) f r nd u S i K o

I n a M

pe n p ohng r u

r u

g g

) en w

n L r s T h lu n e ( s

o l ü

A u

m W n

: M

a e . t n = = s r r L e

e .

PA S

BeSibe v J

G a G

o : t oh n G GL K W

n ) Peter Krüsi (TL) L ede r W W A Kundenberatung l i Franziska Koller G id e g Amadeo Romanelli (FS) V Industrie Hefenhofen s i t

( ä

ende r

r M z t h t r P i i

r ü s e r W o

o V and , t n m u s o r r S B o

V

S

) B ) L in

ion ) L en

T e

t L T in r ( e e l en t

r ga r v V f e nd a e W r

ä L V r G G u P nö p ld e

/

o G tv. n H G Im Moos S da K W un g r G t ll e W A i ap ie n r c a A e Andrea Keller ( T t e W l R i s A Rachel Hartmann ( h Susanne Fotheringham

Th e

c

ea m Geschäftsleitung T F a en :

n

o

i ) ) = =

r t = ) L

e k

W L T

l i

L n

T

e Rot

( t G S L / ( e

A T F F u G L

l e de l t

hne n t t ä o ange Gs e ä t S

s W ) le O r y

s L n c o e T G

N i s ( W Co n a Anja Cremonese ( Ta g m

t o ie ns t

h h d t i c h s c f

na T i a u

) A N L

t ha r T a ne (

r K

h

) Stv.GLW e Blau t / ung : n t (T L Lila i

ha l c

c e ün l G gog i k

S s A G r e W

f t l uppe I e ä G b h a W ng r c s r Christine Herzig (TL) I s e e K Ricarda Knöpfel

Strategie: G Organigramm 22 Jubilarinnen und Jubilare

5 Jahre: Eicher Fabian, Hangartner Bruno, Hinder Manuel, Imhof Claudia, Keller Andrea, Koller Thomas, Mlaker Erika, Natus Saskia, Oberholzer Regula, Scherrer Franziska, Schmid Marlise, Schmidhauser Martin, Schoop Jürg, Traber Silas, Zellweger Jan 10 Jahre: Ackermann Andy, Bielli Velia, Braun Eva*, Bruggisser Fanny, Büsser Silvan, Christen Hans-Peter, De Sousa Vaz Sandro, Egloff Ramona, Giger Philipp, Graf Hedwig, Klein Doris, Politi Carola, Ramani Vahide*, Reich Sonja, Schönholzer Brigitte*, Spinatsch Claudia, Stucki Simon, Stutz Beerli Sandra*, Witzig Saskia, Würth Bruno 15 Jahre: Edelmann Magdalena*, Cremonese Anja*, Gschwend Manfred, Haltiner Sandra*, Herzig Christine, Kämpf Michelle, Kugler Kenji*, Panic Azra, Roth Alexandra*, Staub Prisca*, Stienen Michael, Thomas Katharina, Vetterli Rony 20 Jahre: Egger Ernst*, Indergand Marina, Schiltknecht Margrit*, Streuli Anita 25 Jahre: Gasser Esra*, Heinzer Jacqueline*, Hinrichs Cornelia, Lippuner Rahel, Riederer Beatrice, Strasser Yvette* 30 Jahre: Näf Ruth, Rief Hans 35 Jahre: Bütler Rosmarie, Friedrich Bruno*, Holzer Susanne, Kaufmann Claudia, Kobler Cornelia 40 Jahre: Bäbler Gertrud, Hollenstein Klara, Hungerbühler Helga

Nicht auf dem Bild sind die Personen mit 5 Jahr-Jubiläum. * nicht auf dem Foto

23 24 Bilanz

31.12.2017 31.12.2016 CHF CHF

Aktiven Flüssige Mittel 253’704 460’137 Forderungen 771’147 727’030 Warenvorräte 75’200 85’400 Aktive Rechnungsabgrenzung 1’282’647 663’662 Umlaufvermögen 2’382’698 1’936’229 Immobilien 9’428’147 10’074’182 Betriebseinrichtungen 143’227 258’905 Fahrzeuge 83’991 127’900 Informatik/Kommunikationssysteme 42’999 63’947 Wertschriften 200 200 Anlagevermögen 9’698’564 10’525’134 Total Aktiven 12’081’262 12’461’363

Passiven Verbindlichkeiten aus L+L gegenüber Dritten 612’981 671’069 Passive Rechnungsabgrenzung 211’909 187’084 Kurzfristiges Fremdkapital 824’890 858’153 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2’100’000 2’600’000 Verbindlichkeiten gegenüber der öffentlichen Hand 3’962’717 4’316’752 Rückstellungen/Fondskapital 1’042’921 809’732 Langfristiges Fremdkapital 7’105’638 7’726’484

Vereinskapital 3’838’428 3’868’113 Schwankungsfonds aus Erfolgsbeiträgen 117’779 0 Jahresergebnis 194’527 8’613 Eigenkapital 4’150’734 3’876’726 Total Passiven 12’081’262 12’461’363

25 Betriebsrechnung

2017 2016 CHF CHF

Ertrag Selbstzahler Wohnheime 5’923’208 5’912’620 Berufliche Massnahmen IV 505’393 343’669 Produktion 1’465’610 1’458’385 Kost/Logis Angestellte 29’205 24’746 Nettoerlöse aus Leistungen/Lieferungen 7’923’416 7’739’420 Betriebsbeiträge 6’520’000 6’150’000 Mitglieder-/Gönnerbeiträge 19’720 18’250 Beiträge 6’539’720 6’168’250 Betriebsertrag 14’463’136 13’907’670

Aufwand Materialaufwand -360’997 -367’921 Personalaufwand -10’658’671 -10’326’767 Übriger betrieblicher Aufwand -2’595’977 -2’486’572 Abschreibungen auf Sachanlagen -844’875 -855’865 Betriebsaufwand -14’460’520 -14’037’125

Betriebsergebnis 2’616 -129’455 Finanzertrag 179 176 Finanzaufwand -29’576 -77’626 Finanzergebnis -29’397 -77’450

Ordentliches Ergebnis -26’781 -206’905 Spenden/Fonds-Erträge 90’179 57’519 Spendenverwendungen/Rückstellungen -109’899 -75’769 Spendenergebnis -19’720 -18’250 A.o./perioden-/betriebsfremder Ertrag 590’632 234’411 A.o./perioden-/betriebsfremder Aufwand -349’604 -643 A.o./perioden-/betriebsfremdes Ergebnis 241’028 233’768 Jahresergebnis 194’527 8’613

Die ausführliche Jahresrechnung mit Lagebericht kann unter www.bs-sommeri.ch eingesehen bzw. heruntergeladen werden.

26 27 Vorschau Veranstaltungen

Adventszauber Freitag, 30. November 2018, 17.00 bis 21.00 Uhr

Bildungsstätte Sommeri Unterdorf 6 8580 Sommeri Telefon 071 414 43 43 Knanz Krznn Fax 071 414 43 44 [email protected] 7 nn www.bs-sommeri.ch n IBAN CH71 0900 0000 8500 0686 1 mmeri anrn Franf nfn r rn

nrr 1 fz ra

an a Öffnungszeiten Cafi Sommeri: Mo 9.00 bis 11.00 Uhr, 14.00 bis 23.00 Uhr Di, Do, Fr 9.00 bis 11.00 Uhr, 14.00 bis 17.00 Uhr Mi, Sa, So geschlossen

Mitglied von 28