3.9.2021

»AUFERSTEHN, JA AUFERSTEHN«

1 Beethoven Orchester & Dirk Kaftan Beethoven Orchester

BF 2019_Programmheft_Inhalt_S1.indd 1 12.08.21 14:12 2 Das Bonn 2021 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet.

Freitag, 3.9.2021, 20 Uhr World Conference Center Bonn

Cameron Carpenter Orgel Pauli Jämsä Klavier Beethoven Orchester Bonn Dirk Kaftan Dirigent

Deutsche Welle Festivalkonzert Grußwort

Das Beethoven-Jubiläumsjahr stand im Zeichen der Corona-Pandemie. Konzerte zur Feier des Bonner Genies mussten abgesagt werden. Mit einer multime­ dialen Hommage hat die Deutsche Welle den 250. Ge­- burtstag Ludwig van Beethovens gefeiert: Mit Filmen wie A World Without Beethoven mit der Hornistin Sarah Willis und Musikdokumentationen wie Inspired By Nature. 249 Millionen regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer hatte die DW im Jubiläumsjahr – nie zuvor haben mehr Menschen auf die journalistischen Angebote des deutschen Auslandssenders zugegriffen. Beethoven und seine Musik stehen für den Austausch der Kulturen ebenso wie für den universellen Freiheitswillen der Menschen. Bei- des vermittelt auch die DW. Als unabhängiges, internationales Medienunternehmen aus Deutschland informiert sie Menschen weltweit, damit sie sich frei entscheiden können. Dem Beethovenfest, zu dem jedes Jahr erstklassige Musikerinnen und Musiker und weltberühmte Orchester nach Bonn kommen, ist die DW eng verbunden. Seit über 20 Jahren begleiten wir das Festival als Medienpartner und Mitgesellschafter und lassen so Musikfans auf allen Kontinenten an ihm teilhaben. Musik ist unsere 33. und sinn- lichste »Sendesprache«, verständlich unabhängig von Herkunft, Kul- tur und Sprache. Auch ihre eigene internationale Ausrichtung und Vernetzung bringt die DW in das Beethovenfest ein: Etwa beim Campus-Projekt, zu dem DW und Beethovenfest jedes Jahr junge musikalische Talente aus Zielregionen der DW einladen. Erleben auch Sie, liebe Gäste des Beethovenfestes, die Ergebnisse dieses musika­ lischen Dialogs bei der Aufführung der DW-Auftragskomposition. Das Beethovenfest mit seinem vielfältigen, attraktiven Programm wird auch in diesem Jahr den Dialog der Kulturen bereichern, in Bonn und weltweit. Ich wünsche Ihnen einen anregenden Musikabend!

Ihr Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle

4 Programm

Cameron Carpenter (*1981) The Scandal für Orgel und Orchester op. 3 (2010)

Franz Liszt (1811–1886) Les préludes. Symphonische Dichtung Nr. 3 S. 97 (1850–55) Andante – Andante maestoso – Allegro ma non troppo – Allegro tempestoso – Un poco più moderato – Allegretto pastorale – Allegro marziale animato – Vivace – Andante maestoso

Pause

Alexander Skrjabin (1872–1915) Prométhée. Le poème du feu für Klavier, Orgel und Orchester op. 60 (1910) Lento. Brumeux – Contemplatif – Très animé, étincelant – Avec émotion et ravissement – Avec un éclat éblouissant – Prestissimo

Das Konzert findet im Rahmen der Kulturpartnerschaft mit dem Westdeutschen Rundfunk statt und wird vom WDR aufgezeichnet. Der WDR überträgt das Konzert am Dienstag, den 2. November 2021 um 20.05 Uhr im WDR 3. Das Kon- zert ist darüber hinaus via DW.com in zahlreichen Sende­sprachen zu sehen und zu hören sein: über TV, Radio und Internet (dw.com/kultur und dw.com/culture).

5 Symphonisches mit Orgel Von und mit Cameron Carpenter

Cameron Carpenter: The Scandal

Er gilt ein wenig als der bunte Vogel unter den Organisten, der US-Amerikaner Cameron Carpenter. Auf der Kirchenorgel musi- ziert er ebenso wie auf seiner elektronischen »International Touring Organ«. Seine Auftritte und seine Outfits sind extrava- gant, so kommt auch der Showeffekt nicht zu kurz. In seinen Arran- gements verschmelzen die Kunst und seine Person oft völlig mitei- nander. Carpenter wird zum Gesamtkunstwerk. Etablierte Formate des Klassikbetriebs kritisiert er hingegen und äußerte in einem Interview: »Es ist schädlich und destruktiv, wenn der Konzertbesu- cher zu wissen meint, was ihn bei einem Konzert erwartet.«

Heute erklingt dennoch eine Note für Note fixierte Komposition von ihm, sein erstes großes Werk für Orgel und Orchester. Es trägt den provokanten Titel The Scandal op. 3 und ist ein Auftragswerk für die Kölner Philharmonie. Dort erlebte es seine Premiere im Neujahrskonzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen am 1. Januar 2011. Alexander Shelley war der Dirigent und Carpenter saß bei dieser Aufführung natürlich am Orgel-Spieltisch. Der Kom- ponist bezeichnet sein bewusst plakatives Werk als »pseudo-sinfo- nische Dichtung mit Orgel«. Inhalt ist in diesem Fall »eine musika- lische Illustration des Phänomens Skandal«, erklärte Carpenter, denn »im schnelllebigen Medienzeitalter des 21. Jahrhunderts stellt der Skandal eine Art kollektiven Zeitvertreibs dar. Gerade in meiner Heimat Amerika hat der Skandal eine lange und gut gepflegte Tradition: der Basketballspieler Kobe Bryant, der Golfer Tiger Woods und natürlich Bill Clinton. Ohne einen amtlichen Skandal bist du nichts. Für mich als Komponisten ist dabei beson- ders interessant, dass Skandale nach klar erkennbaren, sich wie- derholenden Schemen und in typischen Erregungskurven verlau- fen – genau wie Musik. The Scandal zeichnet diese Phasen nach, wobei die Orgel überwiegend den Protagonisten des Skandals darstellt und das Orchester die hysterische Öffentlichkeit.«

6 Die Skandalbombe platzt gleich zu Beginn des Stücks, man hört fast die Spekulationen, Schlagzeilen und Gerüchte im gesamten Orchester hochkochen. Cameron schwebt als Thema seiner Musik der Ehebruchskandal einer prominenten Persönlichkeit vor. Schließlich mischen sich auch sympathisierende Stimmen für den Protagonisten mit ein. Am Ende kommt es zum öffentlichen Geständnis in Form einer Orgel-Solokadenz. Dazu Carpenter: »Der Mann fällt in aller Öffentlichkeit auf die Knie und gesteht: Ja, ich habe mit dieser Frau geschlafen. Ich bin in den Schlamm gefallen, seht, ich habe Schlamm am ganzen Körper. Werdet Ihr mir verge- ben? – Und natürlich liebt Amerika nichts mehr als diesen reu­ mütigen Mann im Schlamm und vergibt ihm sofort.« Carpenter ironisiert in seiner Werkbeschreibung natürlich auch die Moralvor- stellungen der USA. Dazu passt ganz gut, dass er seiner Partitur die ersten Textzeilen des Bob-Dylan-Songs Idiot Wind (1974) voran- stellt: »Someone’s got it in for me, they’re planting stories in the press / Whoever it is I wish they’d cut it out / But when they will I can only guess.«

Franz Liszt: Les Préludes

In einigen Passagen nicht weniger plakativ als Cameron Carpen- ters eben gehörtes Stück ist Franz Liszts Symphonische Dichtung Les Préludes. Viele verbinden das Werk allerdings auch mit dem Dritten Reich, denn die Nazi-Propaganda verwendete eine Pas- sage daraus als martialische Erkennungsmelodie ihrer Rundfunk- Siegesmeldungen. Bis heute ist es für lebende Zeitzeugen daher schwer, das Werk unabhängig von Kriegserinnerungen zu hören. Allerdings hätte der europäisch denkende, französisch kultivierte Komponist vermutlich keineswegs mit der radikal rechten Ideolo- gie sympathisiert. Gleichwohl findet sich in seinen Werken oft hel- disches Pathos, das er sicher auch seinem Idol Ludwig van Beet­ hoven ablauschte. Gerade die plakativen Passagen bei Liszt ließen schon dem Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus »bei den trium- phalen Schlüssen Unbehagen empfinden«. Doch die kompositori- sche Qualität bleibt davon unangetastet: »Wer sich durch die Apo- theosen erhoben fühlt, geht an den Labyrinthen der Lisztschen Kompositionstechnik achtlos vorbei«, erklärt Dahlhaus weiter. Das trifft auch auf die Symphonische Dichtung Les Préludes zu, die am 23. Februar 1854 im Hoftheater Weimar uraufgeführt wurde.

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Ursprünglich konzipierte Liszt diese Musik 1848 als Vorspiel zum Chorstück Les quatre Eléments (Die vier Elemente). Dieses um kos- mologische Gedanken kreisende Werk wurde jedoch nie veröf- fentlicht. Hingegen entdeckte Liszt in einer Ode aus den 1849 in erweiterter Auflage erschienenen Méditations poétiques des fran- zösischen Dichters Alphonse de Lamartine einen passenden Text zu seiner Komposition. Im Partitur-Vorwort fragt Liszt, ob unser Leben nichts anderes sei »als eine Reihenfolge von Präludien zu jenem unbekannten Gesang, dessen erste und feierliche Note der Tod anstimmt«. Danach umreißt er die vier Abschnitte des Werks mit den Themenfeldern »Liebesglück«, »Lebensstürme«, »Idyll des Landlebens« und »Kampf und Sieg«. In der Tondichtung sind diese Episoden deutlich erkennbar. Eingerahmt wird die Musik von einem Prolog und einem Epilog. Der Protagonist – für Liszt immer ein Künstler – wird zum heldischen Streiter, der sich in Wett­ kämpfen behauptet. Intellektuelle Diskurse und keine militä­ rischen Taten sind demnach mit den martialischen Abschnitten gemeint. Durch den »Kampf« soll der Künstler »zum ganzen Bewusstsein seiner selbst und in den vollen Besitz seiner Kraft« gelangen, sagt Liszt. Der Weg zur Ästhetik Alexander Skrjabins ist von hier aus nicht weit.

Alexander Skrjabin: Prométhée – Le poème du feu

Der Ur-Rebell Prometheus, Sohn des Titanen Lapetos, raubte Gott- vater Zeus das Feuer und brachte es den Menschen. Zur Strafe wurde er an einen Felsen geschmiedet, wo ihm ein Adler die stets nachwachsende Leber auspickte, bis ihn Herakles befreite. In der Literatur und bildenden Kunst gilt die antike Gestalt Prometheus als Kämpfer für die Menschen, sein Name bedeutet »der Voraus- denkende«. Weit über seine Zeit hinaus blickte auch der russische Komponist Alexander Skrjabin. In seinem 1910 vollendeten letzten Orchesterwerk Prométhée – Le poème du feu lässt er die Musik aus einem dissonanten Quartenakkord heraus entstehen. »Die Melo- die ist eine auseinander gefaltete Harmonie, die Harmonie eine zusammengezogene Melodie«, erklärt Skrjabin selbst dieses archi- tektonische Spiel mit den Parametern vertikal und horizontal. Damit entbindet er seine Komposition von bekannten Traditionen und begründet bereits vor Arnold Schönberg ein eigenes Ton­ system, das sich frei im Raum entfaltet.

9 Als Protagonist der Neuen Musik in Russland wurde Skrjabin in jener Zeit längst verehrt. Seine messianische Besessenheit zum kul- tischen Gesamtkunstwerk zeigt sich darin, dass er in der Original- fassung des Prométhée neben einem großen Orchester auch noch ein Klavier, eine Orgel sowie nach Belieben einen Chor und ein Farbenklavier notiert. Letzteres Instrument setzt den Notentext in optische Farbwerte um und steigert das Licht mit der Intensität der Musik. Zur Uraufführung am 15. März 1911 in Moskau unter Sergej Kussewitzky wurde das vom Engländer Alexander Wallace Rimington erfundene optische Instrument allerdings noch nicht fertig. Erst vier Jahre später kam es erstmals bei einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall zum Einsatz. Im heutigen Konzert erklingt das Werk ohne Chor und Farbenklavier.

Der eigenwillige Klang zu Beginn, aufgebaut aus geschichteten Quarten, ist von Liszts Symphonischer Dichtung Prometheus inspi- riert. Dort wurde er bereits als Symbol des Schöpferischen verstan- den. Mystische Gedanken spielten bei dieser Musik eine Rolle. In ihr erhebe sich die Menschheit zu einem höheren Dasein, gespie- gelt in einem zur Apotheose anschwellenden Spannungsbogen. Dabei steht das solistisch eingesetzte Klavier für den mensch­ lichen Mikrokosmos, der vom kosmischen Makrokosmos des Orchesters umrahmt wird. Eine von Skrjabin autorisierte Erklärung in einem zeitgenössischen Programmheft lautet: Die vom »Funken des Prometheus« noch nicht erleuchteten Menschen seien »phy- sisch unvollkommen«. Doch »aus diesem Zustand werden sie befreit durch die Gabe des Prometheus, das Feuer, das des Men- schen bewusste schöpferische Kraft erweckt«.

Matthias Corvin

10 Biographien

Mit seiner überbordenden Musikalität, seinem technischen Können und seinem Pioniergeist ist der außergewöhnliche Organist Cameron Carpenter bereits in die Musikgeschichte eingegangen. Seit der Fertigstellung seines eigenen Instru- ments, der International Touring Organ (ITO) im Jahr 2014, trotzt Cameron der anfänglichen Skepsis gegenüber diesem digitalen Instrument und etablierte das ITO auf den renommiertesten Bühnen der Welt. Inzwischen tritt er fast aus- schließlich am ITO auf, sei es solistisch oder mit Orchester. Das maßgeschneiderte, von Carpenter selber konzipierte Instrument ermöglicht es ihm, an fast jedem Ort der Welt aufzutreten. Bislang hat er es auf Tourneen nach Australien, Neuseeland, Russland und Asien mitgenommen, ebenso wie bei zahlreichen Auftritten in Europa und den USA.

Carpenter wurde 1981 in Pennsylvania, USA, geboren, spielte Bachs Wohltemperiertes Klavier zum ersten Mal mit elf Jahren und wurde 1992 Mitglied der American Boy Choir School. An der North Caro- lina School of Arts studierte er Komposition und Orgel bei John E. Mitchener. Carpenter transkribierte mehr als 100 Werke für Orgel, darunter Mahlers Symphonie Nr. 5. Seine ersten eigenen Werke komponierte er während seines Studiums an der Juilliard School in New York zwischen 2000 und 2006, wo er gleichzeitig auch Klavier- unterricht bei Miles Fusco erhielt. Im Jahr 2011 wurde sein Konzert für Orgel und Orchester The Scandal von der Deutschen Kammer- philharmonie Bremen in der Philharmonie Köln uraufgeführt.

Im Jahr 2012 erhielt Cameron Carpenter den Leonard Bernstein- Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals und war in der Saison 2017/18 »Artist in Residence« des Konzerthauses Berlin.

11 PIANO RUMLER Bonn-Beuel

Meisterbetrieb

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http://www.piano-rumler.de [email protected] Der finnische Pianist Pauli Jämsä studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er ist mehrfa- cher Gewinner internationaler Klavier- und Kammermusikwettbewerbe. Seine vielfältige Konzerttätigkeit führte ihn als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter auf Bühnen in ganz Europa, Japan, Tai- wan, Argentinien, Palästina, Israel und in den USA. So gastierte er u. a. im Wiener Musikverein, im Gulben- kian Center (Lissabon), im Teatro Colón (Buenos Aires) und in der Izumi Hall (Osaka).

Ein weiteres großes Interesse hat Jämsä an zeitgenössischer Musik. Dieses führte ihn u.a. zum Foco Boulez-Festival in Argentinien sowie zur Zusammenarbeit mit dem Klangforum Wien und als Coach und Korrepetitor zu zahlreichen Opernproduktionen. Als Pianist mit einem breitgefächerten Repertoire umfassten seine solistischen Auftritte in letzter Zeit Werke von Bach über Rachma- ninow bis Beat Furrer.

Vor seiner Anstellung als Studienleiter in Bonn war Pauli Jämsä an der Oper Graz als Solorepetitor tätig.

13 Gemeinsam mit dem Publikum entdecken das Beethoven Orches- ter Bonn und sein Dirigent Dirk Kaftan auf höchstem Niveau mu­sikalische Welten aus allen Epochen und Kulturkreisen. Das Orchester versteht sich dabei als leidenschaftlicher Botschafter Beethovens – sowohl in die Stadt hinein, als auch in die Welt hin- aus. Neben der Arbeit mit internationalen Solist*innen richtet sich der Fokus der Arbeit auf die Erarbeitung historischen Repertoires in der Reihe Hofkapelle, auf interkulturelle Projekte sowie partizi- pative und pädagogische Konzerte (OpenPhil, b+ u. a.). Dabei erproben Orchester und Dirigent ungewöhnliche Konzertformate und suchen mit Kooperationpartnern nach zeitgemäßen Wegen für die Vermittlung künstlerischer Inhalte.

Exemplarisch für die Arbeit des Orchesters standen in der Vergan- genheit außergewöhnliche Konzertprojekte und verschiedene mit Preisen ausgezeichnete Aufnahmen, wie Maurice Ravels Daphnis et Chloé und die Oper Irrelohe von Franz Schreker. Die erste gemeinsame Produktion mit Dirk Kaftan, Beethovens Egmont, wurde von der Kritik hoch gelobt und 2020 mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet.

Die Geschichte des Orchesters reicht bis ins Jahr 1907 zurück, in dem die Beethovenstadt nach der Auflösung der Hofkapelle im Jahr 1794 wieder ein eigenes Orchester bekam. Dirigenten wie , , , Marc Soustrot, Roman Kofman und etablierten den Klangkörper in der Spitzenklasse der Orchester in Deutschland. Seit Beginn der Saison 2017/2018 steht das Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Dirk Kaftan, davor lenkten der Schweizer Stefan Blunier (2008–2016) und Christof Prick (2016–2017) die Geschicke des Orchesters.

Erfolgreiche Konzerte und Gastspiele weit über die Grenzen Deutschlands hinaus trugen zum guten Ruf des Orchesters bei.

Anfang 2021 wurde das Beethoven Orchester vom UN-Klimasekre- tariat (UNFCCC) zum »United Nations Climate Change Goodwill Ambassador« ernannt. Dies ermöglicht es dem Orchester gemein- sam mit dem Klimasekretariat neue Formen nachhaltiger Kultur­ arbeit im Sinne der 2017 formulierten 17 Nachhaltigkeitsziele der UN zu entwickeln.

14 Seit Sommer 2017 ist Dirk Kaftan Generalmusikdirek- tor des Beethoven Orchester Bonn und der Oper Bonn. In der Spielzeit 2021 / 2022 dirigiert er neben zahlreichen Konzerten Richard Strauss‘ Oper Arabella und Giacomo Meyerbeers selten aufgeführte Oper Feldlager in Schlesien. Im Konzertbereich führt er erfolgreiche Reihen, die ihn mit Künstlern wie Mat- thias Brandt und Rafik Schami zusammenführten, fort und freut sich u. a. auf die musikalischen Gäste Came- ron Carpenter und Lucienne Renaudin Vary. Für das Beethoven-Jubiläumsjahr war er Initiator und Motor für eine ganze Reihe von Projekten wie den »Beethoven Lounges«, »Hofkapelle« und »Beethoven Moves!« die sich mit dem großen Bonner Sohn beschäftigten. Während der COVID-19 Pandemie entwickelte er neue Konzertformate, in denen die Symphonien Beethovens in kammermusikalischer Besetzung aufgeführt werden konnten.

Dirk Kaftans Repertoire ist breit und reicht von stürmisch gefeier- ten Beethoven-Sinfonien bis zu Nonos Intolleranza 1960, von der Lustigen Witwe bis zu interkulturellen Projekten. Dirk Kaftan ist an großen Häusern gern gesehener Gast, zuletzt u. a. beim Bruck- ner-Orchester Linz, beim Ensemble Modern und mit einem vielbe- achteten Tristan an der Staatsoper Hannover. Er brachte Produk­ tionen an der Volksoper in Wien und an der Königlichen Oper in Kopenhagen heraus und dirigierte Vorstellungs-Serien in Berlin und Dresden. 2016 leitete er bei den Bregenzer Festspielen Miros- lav Srnkas Make No Noise. Bei aller Freude an der Gastiertätigkeit steht für Dirk Kaftan immer die Arbeit im eigenen Haus im Mittel- punkt, in der Ensemblepflege, aber auch in der Auseinanderset- zung mit Chor und Orchester. Diese aus der Kapellmeistertradition erwachsende Berufsauffassung hat ihn seit seinen ersten Stellen begleitet, aber auch bei seiner Tätigkeit als Generalmusikdirektor in Augsburg und Graz. Seine Arbeit wird von Publikum und Kritik gleichermaßen geschätzt, hochgelobte CDs liegen vor.

»Auf Menschen zugehen«, »Kräfte bündeln«: Das ist wichtig für den Bonner Generalmusikdirektor, und das spiegelt sich in seiner Arbeit wider. Ob im Umgang mit Musiker*innen oder im Kontakt mit dem Publikum: Dirk Kaftan wünscht sich, dass Musik immer als wesentlicher Teil des Lebens wahrgenommen wird: Sie ist eine Ein- ladung zum Mitdenken und Mittun.

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WER SAGT, DASS JUBILÄEN EINE NULL BRAUCHEN? Beethoven hat musikalisch mit vielen Regeln gebrochen. Wahrscheinlich hätte es ihm gut gefallen, nicht klassisch den 250sten, sondern seinen 251sten Geburtstag zu feiern.

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Die Internationale Beethovenfeste Bonn gGmbH behält sich notwen- dige Programm- oder Bestzungsänderungen vor. Bitte beachten Sie: Um akustische Störungen zu vermeiden, schalten Sie bitte elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, vor der Veranstaltung aus. Wir weisen Sie höflich darauf hin, dass jegliche Bild- und Tonaufnah- men, auch zu privaten Zwecken, aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Sollten Sie einmal zu spät zum Konzert kommen, bitten wir Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre gebuchten Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Es besteht jedoch in diesen Fällen kein Anspruch auf Rück- erstattung des Eintrittspreises.

Wir danken dem Internationalen Förderverein Beethovenfest Bonn e.V. für die Unterstützung bei der Durchführung der Corona-bedingten Hygienemaßnahmen während des Festivalbe- triebs.

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Impressum

Verantwortlich für den Inhalt: Nike Wagner, Intendantin Redaktion: Annette Semrau, Vanessa Hartmann

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Text: Der Text von Matthias Corvin ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft.

Bildnachweise: S. 2 Magdalena Spinn | S. 8 Universal Edition | S. 11 Gregor Hohenberg | S. 15 Irene Zandel Wir danken den Künstlern für die freundliche Überlassung der Fotos.

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