Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Jahrgang 20 / Folge 28 2 Hamburg 13, Parkallee 86 / 12. Juli 1969 3 J 5524 C

Die Visionäre Anerkennung für Windelen auf dem Bildschirm

H. W. — Ich hätte dem Bundesvertriebe• Reinhold Rehs MdB zur Fernsehsendung „Politik mit den Vertriebenen" nenminister ein besseres Gegenüber ge• wünscht. Denn Dieter Gütt, als Fernseh• kommentator nun einmal gestellt, versagte Bonn — Die Stellungnahme der Herren kläglich. Selbst seine Mitkommentatoren, Bundesvertriebenenminister Windelen, Dr Dr. Groß und Theo Sommer, vermochten Manfred Woerner MdB und Dr Wolfgang ihn nicht herauszupauken. Er ging, wie es an anderer Stelle dieser Ausgabe treffend Bretholz in der Fernsehdiskussion mit dem heißt, „moralisch k.o." Und technisdi oben• Kommentator Gütt und seinen Partnern (Sen drein dung „Politik mit den Vertriebenen" am 3. Juli 1969) hat in FUhrungskreisen des Bundes Doch lassen wir den Gütt einmal beiseite. der Vertriebenen einen starken und positiven Etwas ganz anderes wurde — und diesmal Eindruck hinterlassen. Das kommt in den Dank durch Di Johannes Groß — offensiditlich. Um die deutsche Sache scheint es mir schlecht telegrammen zum Ausdruck, die Präsident Rehs bestellt, wenn in den großen Massenmedien an die beteiligten Herren richtete Publizisten sitzen, die selbst nicht daran glauben, daß das Recht einmal doch wie• An den Bundesminister für Vertriebene der an die Stelle der Gewalt treten wird, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Herrn wenn es in Europa überhaupt zu einem ge• richtete Präsident Rehs rechten Frieden kommen soll. folgendes Telegramm: Erst vor wenigen Tagen hieß es in dem Kommentar eines Bonner Dienstes, die deut• Sehr geehrter schen Rundfunkanstalten seien aus dem Dik• Herr Bundesminister Windelen! tat der Besatzungsmächte entstanden und mit dem von ihnen ausgewählten Peisonal Für Ihre Initiative in der Auseinander• instituiert worden. Man könne sich des Ein• setzung mit dem Fernsehkommentator, drucks nicht erwehren, daß Vergangenheits• Herrn Gütt, für die Auswahl des Themas bewältigung, Zerstörung der natürlich ge• und Ihre persönliche Beteiligung an der wachsenen Kulturen des deutschen Volkes Sendung „Politik mit den Vertriebenen" und planmäßige Vernichtung aller in für Ihre klare und feste Haltung in der Deutschland noch bestehenden Autoritäten die Hauptrichtlinien gewesen seien, nach Sache, für die fundierte und überzeugende denen sich die „neuen geistigen Machthaber Argumentation sage ich Ihnen, zugleich der Bundesrepublik" zu richten hatten. namens des Präsidiums des BDV herzlich namens des Präsidiums des BDV herzlichen Diese Formulierungen mögen auch über• Dank. spitzt — das Wort ist bei Herrn Gütt ent• Sie haben damit den Vertriebenen und liehen — sein und sicherlich mag manches generalisierend und deshalb nicht zutreffend ihren Sprechern einen großen Dienst er• sein. Diese Fernsehdiskussion um Hütts wiesen. Ihr vorbildlicher Einsatz wird in bösartigen Pfingstkommentar zeigte eindeu• hohem Maße zur Festigung der Solidarität tig, daß es Kommentatoren gibt, die vor der von Einheimischen und Vertriebenen und brutalen Gewalt kapitulieren. Dort, wo bei der gerechten Beurteilung ihrer Ziele in anderen Völkern immer wieder der Versuch der Öffentlichkeit und damit zum inneren unternommen wird, die eigenen Lebens• „Preußen - Geschichte und Gegenwart" rechte und selbstverständliche Rechtspositio• Frieden beitragen. nen zu verdeutlichen, gibt es in unserem Zu diesem Thema sprach am letzten Wochenende auf Burg Hohenzollern in Hechingen Prot. Falle nur müde Resignation. Denn für Mit vorzüglicher Hochachtung Hans Joachim Schoeps, der, wie wir berichteten, mit dem Adenauer-Preis 1969 ausgezeichnet gez. Reinhold Rehs MdB Deutschland gibt es keine Hoffnung — je• wurde. Bei dieser Gelegenheit tiaien sich dort auch der Chef' des Hauses Hohenzollern, Prinz denfalls nicht nach der Auffassung jener Präsident des Bundes der Vertriebenen Louis Ferdinand von. Preußen und Ostpreußensprecher und BdV-Präsident Reinhold Rehs MdB. bildschirmgewohnten Herrchen, denen es dazu auch noch jener Phantasie ermangelt, ohne die man einfach die Dinge des politi• schen Lebens nicht betrachten kann.

Es heißt keineswegs einem Staatsrund• Für angemessene Vertretung im funk das Wort reden, wenn man sagt, daß auch der Staat die Möglichkeit haben BdV-Präsidium zu den Bundestagswahlen, Fernsehkritik und zum Fall Schütz müßte, die vitalen Interessen des Volkes über die Massenmedien sichtbar werden zu lassen. Davon kann bei uns wirklich keine Bonn — Bundestagswahlen, Fernsehkritik Aus ungezählten Glückwünschen von Seiten und sowohl den Präsidenten wie die gesamte Rede sein. Bei uns wird es sogar als ein und der Fall Schütz waren die Hauptthemen, der Vertriebenen geht hervor, daß diese es zu Führung des BdV in der Parteipresse und in Einbruch in die Meinungsfreiheit bezeich• mit denen sich das Präsidium des Bundes der würdigen wissen, daß die CDU Wert darauf Flugblättern beschimpft und verleumdet, ihnen net, wenn man nur feststellt, daß das Fern• Vertriebenen in seiner letzten Sitzung vor den legt, daß der Präsident des BdV die Sache der Verrat an der Sache und Komplizenschaft mit sehen gemäß Urteil des Bundesverfassungs• Sommerferien in Bonn beschäftigte. Zuvor hatte Vertriebenen auch im nächsten Bundestag ver• den anderen Parteien vorwirft. gerichtes vom 28. Februar 1961 zur Objekti• Vizepräsident Gossing „im Zeichen der Verbun• tritt. Die Aufstellung von Rehs war von den Was den Fall Schütz betrifft, so stellte sich vität allen Staatsbürgern gegenüber ver• denheit und in Würdigung des von hohem Ver• Bundes- und regionalen Gremien der CDU nach• das Präsidium des BdV vollinhaltlich hinter die pflichtet ist. Auffallend ist, daß diejenigen, antwortungsbewußtsein getragenen Einsatzes drücklich befürwortet worden. auch im „Ostpreußenblatt" veröffentlichten Er• die so sehr die Meinungsfreiheit verteidi• gen, dann nicht auf den Barrikaden zu fin• für die Sache" namens des Präsidiums Reinhold Die Frage der angemessenen und würdigen klärungen von Präsident Rehs und des ständi• den sind, wenn es sich darum handelt, etwa Rehs die goldene Ehrennadel des Verbandes Vertretung der 10,5 Millionen Vertriebenen gen Rates der Ostdeutschen Landesvertretun• den Heimatvertriebenen gerechten Schutz überreicht. Diese Ehrennadel wurde vor rund im nächsten Bundestag war Gegenstand ein• gen. Mit Befremden wurde festgestellt, daß sich vor den Auswüchsen einer mißverstandenen einem Jahr gestiftet und bisher auf Grund von gehender Beratung des Präsidiums. Es ist, so die SPD von der Empfehlung des Regierenden Meinungsfreiheit zu gewähren. Vorschlägen aus regionalen Gliederungen des stellte Rehs fest, das gute Recht und die Pflicht Bürgermeisters von West-Berlin, unter Verzicht BdV rund 20 verdienten Persönlichkeiten des des BdV, als Vertretung der Vertriebenen im auf eine friedensvertragliche Regelung die Verbandes überreicht. Mit Genugtuung wurde parlamentarischen Raum mit allen demokrati• Oder-Neiße-Linie in einem zweiseitigen Akt Wie im Falle Gütt erkannte man die Ab• zur Kenntnis genommen, daß Präsident Rehs schen Mitteln dafür zu sorgen, daß die Ver• anzuerkennen, nicht distanziert habe, obwohl sicht auch bei der Ausstrahlung des von ein als sicher geltendes Mandat für den CDU- triebenen ihr Votum zu den sie besonders an• Schütz, der dem Parteirat angehört, mit dieser der Filmstelle der Sudetendeutschen Lands• Wahlkreis 29 erhalten hat. gehenden Angelegenheiten durch eigene Ver• Stellungnahme eklatant von den Nürnberger mannschaft vertriebenen Films „Wallfahrt trauensleute im Bundestag abgeben können. und Godesberger Beschlüssen der Partei abge• ins Sudetenland", den man wohl ausgerech• Das sei um so wichtiger, als starke außer- und wichen sei. In Bonner Pressekreisen wurde be• net am 17. Juni über den Bildschirm schickte, innerdeutsche Tendenzen dahin zielen, die kannt, daß es in dieser Sache auch auf der um ihn anschließend von jugendlichen Dis• durch den Gewaltakt der Vertreibung ge• kürzlich in Bonn abgehaltenen Tagung des Ver- kussionsteilnehmern in APO-Aufmachung BdV-Präsident dankt schaffenen Probleme durch bedingungslose triebenenausschusses der SPD harte Auseinan• im Studio zerreißen zu lassen. MdB Woerner und Dr. Bretholz Unterwerfung unter das Diktat der kommunisti• dersetzungen gegeben habe und daß auch die schen Machthaber des Ostens „zu lösen", d. h. Ansichten von Brandt und Wehner, die beide Gerade die Diskussion mit Dieter Gütt Bonn — Der Präsident des Bundes der dir Spannungen zu verewigen. Mit einer ledig• an dieser Sitzung teilnahmen, nicht unbe• hat gezeigt, welches Ausmaß ein solches lich nominellen Repräsentanz der Vertriebenen trächtlich voneinander abgewichen seien. In Übel annehmen kann. Nämlich dann, wenn Vertriebenen hat an Dr. Manfred Woerner mangelnde Objektivität, gepaart mit ver• MdB und an Dr Wolfgang Bretholz, die sei es nicht getan. Entscheidendes Kriterium für der offiziellen Parteipresse stand allerdings nur den vertriebenen Wähler sei, ob die Bundes• zu lesen, Wehner habe Schütz verteidigt. bohrter Voreingenommenheit, die im Falle ebenfalls in der Fernsehsendung „Politik Gütt anscheinend doch Ausdruck eines be• tagskandidaten in Sachen der Vertriebenen eine Im Zusammenhang mit der Erörterung von mit den Vertriebenen" teilgenommen ha• klare Haltung gezeiqt haben und weiterhin zu stimmten Komplexes ist, gepaart, über den ben, Danktelegramme gerichtet rundfunkpolitischen Fragen wurde beanstandet, Bildschirm qeschickt werden kann. zeigen bereit seien. daß sich weder SPD noch FDP von den un- In dem Telegramm an MdB Dr. Woerner qualifizierbaren Kommentar von Dieter Gütt Nach Maßgabe dieses Kriteriums will der Wir haben in einer unserer letzten Aus• dankt Rehs für die von Woerner bewiesene distanziert hätten, im Gegensatz zur CDU, die BdV seinen Mitgliedern geeignete Orientie• gaben einen Beitrag veröffentlicht, der die noble Haltung, für die sachliche und klare in mehrfachen Stellungnahmen von ihm abge• rungshilfe leisten und entsprechende Maßnah• Frage ansprach, ob neben Regierung, Parla• Argumentation und stellt fest daß Dr men treffen. Ein von der Frankfurter Rund• rückt sei. Mit Genugtuung wurde dagegen zur ment und Gerichtsbarkeit sich in der Bun• Kenntnis genommen, daß Bundesvertriebenen• Woerner „der Wahrheit und dem Recht schau veröffentlichtes verbandsinternes Rund• desrepublik nicht noch eine „Vierte Gewalt" minister Windelen mit Erfolg eine Initiative ein überzeugender Anwalt gewesen sei. schreiben der Bundesgeschäftsführung bzw. des etabliert habe, die nun in den Massenmedien ergriffen habe, den Vertriebenen durch eine In dem Telegramm an Dr. Bretholz gibt einschlägigen Ausschusses des BdV in dieser immer deutlicher spürbar werde. Diese Frage Sache wurde von dieser Zeitung ungeprüft Gegendarstellung im Fernsehen zu ihrem Recht Rehs der Hoffnunq Ausdruck, daß dessen zu verhelfen. interessiert — und das zeigen die Zuschrif• erneutes Eintreten für eine wahrheitsge• auch an anderen Orten unter böswilliger Verfäl• ten — unsere Leser brennend. Sie soll hier schung des Sachverhaltes so ausgelegt, als Der Fall Gütt ist mit Sicherheit nicht der nicht weiter ausdiskutiert werden. Aber es mäße Berichterstattung und laire Beurte. wolle der Verband empfehlen, nicht etwa nur letzte dieser Art. Um so mehr wurden mit Inter• lung der Vertriebenen dazu beitragen Kandidaten zu befragen, sondern alle Parteien esse und Zustimmung Anregungen des Vor• sollte doch festgehalten werden, daß ver• möge, „dem hohen demokratischen Auftrag außer der NPD abzulehnen. Dazu wurde von standsmitgliedes der Landsmannschaft Ostpreu• mutlich zum ersten — und voraussichtlich der' Presse Respekt zu verschaffen und das Seiten des BdV erklärt: Es sei mehr als töricht, ßen Dr. Burneleit aufgenommen, der als Gast zum letzten — Male im Herbst dieses Jah• Gewissen der Verantwortlichen auch hin anzunehmen, der BdV-Präsident und CDU-Kan• des Präsidiums Vorschläge zur Wahrung der res den Bundesdeutschen eine echte Chance sichtlich der Darstellung und Beurte.lunn didat Rehs wolle empfehlen, ihn nicht zu wäh• Rechte der Bürger gegen Mißbrauch der Presse• gegeben sein wird, eine miserable und un• len, sondern an seiner Stelle beispielsweise freiheit in den Massenmedien zur Diskussion populäre „Diktatur der Ätherwellen" in der Probleme der Vertriebenen zu schar Dr. , der für die NPD kandidiert fen." stellte. Ne. Fernsehen und Rundfunk zu brechen. Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite2 IM5 5Minmir,fnblai»

Unser Keiner widersprach den polnischen Fälschungen KOMMENTAR Eine anerkennungspolitische Aktion des ARD-Fernsehens zum „Tag der deutschen Einheit weisen" daß die Vorbereitung dar Rückerobe• wurde die — historisch doch nur marginale — Als das ARD-Fernsehen ankündigte, es rung der Oder-Neiße-Gebiete auf vollen Touren Rolle polnischer Verbände beim Vordringen werde — ausgerechnet — am „Tag der deut• laufe und es wurde der Alarmruf ausgestoßen: über die Oder nach Berlin hin im Jahre 1945 Nachbetrachtung schen Einheit" einen polnischen Film über „Die Sie wollen wieder zurückkehren!", woraufhin übermäßig verherrlicht: Der Sowjetarmeen Grenze" an Oder und Neiße zeigen und an• naturgemäß die „Erzbereitschaft" der pol• wurde nur beiläufig Erwähnung getan, und von Wenngleich auch nach einem Gespräch, schließend eine „Diskussion" darüber veran• nischen Streitkräfte zur Abwehr der „Revan• Kampfhandlungen der westlichen Alliierten das der Bundeskanzler mit Berlins Bür• stalten, stand von vornherein zu erwarten, daß chisten" dröhnend und drohend in Ton und war überhaupt nicht die Rede, was alles darauf germeister Schütz inzwischen geführt hat, es sich wiederum um nichts anderes handeln Bild demonstriert wurde. Kurzum: Das war angelegt war, der polnischen Öffentlichkeit die würde als um eine Verbreitung anerkennungs• nichts als eine einzige Zurschaustellung des die strittigen Äußerungen geklärt sein Auffassung zu vermitteln, daß vor allem Polen politischer Insinuationen. Genau so wickelte polnischen Chauvinismus und Militarismus und sollen und auch die CDU/CSU-Fraktion das „Großdeutsche Reich" Hitlers vernichtet sich denn auch diese Mattscheiben-Veranstal• zugleich eine einzige Hetze gegen die Opfer sich mit dieser Klarstellung zufrieden ge• und die „Westgrenze" der Volksrepublik an tung ab: Sie endete in einer öden Wieder• der Massenaustreibungen. ben will, so wird, wenn nicht alles holung törichter Versicherungen linksradikaler Oder und Neiße herbeigeführt habe. täuscht, diese Reise nach Polen dennoch oder völlig unbedarfter Gesprächsteilnehmer, Entsprechend wurden die üblichen unwahren Dies alles blieb, wie gesagt, in der abschlie• ßend übertragenen „Diskussion" unwider• eine gewisse Weile im Räume stehen. daß eine Anerkennungspolitik der politischen Behauptungen der polnischen Annexionspropa• sprochen — höchstens ließ sich der eine oder Während in Zusammen• Weisheit allerletzter Schluß sei. Ein Heimat• ganda auch in diesem Streifen wiederholt und vertriebener oder ein Sachverständiger in bildlich „untermalt": Da wurde im Hinblick auf andere dazu herbei, beide Filme, den pol• hang mit diesen Äußerungen sich die Sachen polnischer Annexionspropaganda war Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und nischen und den sudetendeutschen, gleicher• Frage stellte, ob Klaus Schütz bei seinen natürlich in der „Gesprächsrunde" nicht vor• Schlesien davon gesprochen, daß das polnische maßen abzulehnen —, vor allem aber wurde Äußerungen zu dieser Frage gut beraten handen, und so trat denn auch niemand den Volk „in die Gebiete seiner Väter zurückge• das überhaupt nicht erörtert, was doch den ein• war, denn „es kann nicht seine Sache Fälschungen entgegen, von denen das pol• kehrt" sei, wobei man zum Zwecke der „Be• zigen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den sein, deutsche Außenpolitik unlegilimiert nische Elaborat nur so strotzte. Um so härter weisführung" Grabsteine ostdeutscher Fried• dargebotenen Filmen darstellte: Das Problem der Massenaustreibungen an sich. Niemand zu führen", erklärte , war die Kritik an einem von sudetendeutscher höfe mit slawisch klingenden Namen jener Fa• wies darauf hin, daß es sich dabei um einen Gesamtdeutscher Minister und Partei• Seite hergestellten Film über den Verfall der milien zeigte, die doch eben deshalb aus der Gnadenstätten im Sudetenlande, den man an• Verstoß gegen das Völkerrecht und gegen alle freund des Berliner Bürgermeisters, Heimat vertrieben wurden, weil es sich bei schließend an den polnischen Streifen hat lau• ihnen um Deutsche handelte. Sodann wurde Menschenrechte gehandelt hat, und niemand Schütz sei „befugt und legitimiert wie fen lassen, um auf jeden Fall eine eingehendere entgegen den Angaben der eigenen polnischen trat den „sozialistischen" Tiraden des SDS-Mit- jeder andere Deutsche, seine Meinung Erörterung des Machwerks der Warschauer Statistik behauptet, in Schlesien lebten gegen• glieds auch nur mit dem Hinweis darauf ent• zu schreiben und zu sagen". So stehen annexionistischer Agitation zu verhindern. wärtig doppelt so viele Einwohner wie früher, gegen, daß selbst Chruschtschew die Deporta• tion ganzer Volksgruppen einschließlich der sich hier die Meinungen gegenüber. Nicht ein einziges Mitglied der offensichtlich und schließlich wurde auch die bekannte These Frauen, Kinder und Greise, einschließlich der sorgfältig im verzichtpolitischen Sinne ausge• erneut verkündet, daß die Oder-Neiße-Gebiete Bleiben wir aber bei Herbert Wehners Kommunisten, Sozialisten und Antifaschisten wählten Diskussionsteilnehmer — an der Spitze in total zerstörtem Zustand übernommen wor• Ansicht, daß das Gespräch des Berliner als rechtswidrige Gewaltmaßnahme und sogar ein bärtiger SDS-Ideologe und ein „Jung• den seien, so daß der „Wiederaufbau" gewis• als Verstoß gegen die kommunistische Ideo• Bürgermeisters mit dem polnischen Au• pastor" ähnlicher politischer Observanz — wies sermaßen am Nullpunkt begonnen habe. Man logie und gegen die Lehren Lenins bezeichnet ßenminister nicht nur legitim, sondern denn auch nur darauf hin, daß der Sudetenfilm sah polnische Landarbeiter am Werk, ohne daß hat. Peter Rutkowski sogar höchst wichtig sei „für das Zu• nichts, aber auch gar nichts mit der Oder-Neiße- dessen Erwähnung getan wurde, daß die Volks• standekommen des Dialogs auch zwi• Frage zu tun hatte und daß er sich überdies republik Polen immer noch einen riesigen Im• schen Deutschen und Polen". in seiner ganzen Anlage fundamental von dem portbedarf an Getreide hat, obwohl sie über die polnischen Haßgesang unterschied, dessen Be• einst hochentwickelten agrarischen Überschuß• Dieses Gespräch ist zweifelsohne wich• gleitmusik Maschinengewehrfeuer, das Rollen gebiete Ostdeutschlands verfügen kann, und Klage über Passivität tig und es ist Herrn Wehner auch beizu• von Panzern und die Explosionen von Bomben dann wurde die Oder als „polnische Wasser• pflichten, wenn er feststellt, daß die Po• und Granaten waren. straße" im Bilde gezeigt, wobei wiederum kein Kritik an der polnischen Volksarmee len und die Deutschen „ebensowenig Wort darüber verloren wurde, daß die Klagen Die Reihe der Geschichtsfälschungen in dem Vor Kürze fand eine Sitzung der Parteikon• der polnischen Presse über die äußerst mangel• Erbfeinde sind wie die Deutschen und polnischen Film begann sogleich damit, daß trollkommission der polnischen Volksarmee hafte Nutzung und den bedenklichen Zustand Franzosen es waren". durch Wiedergabe alter deutscher Wochen• statt, auf welcher der Chef der „Politischen dieses Binnenschiffahrtsweges immer noch Nach dem Kriege von 1870/71 hat schauaufnahmen vom Vorgehen der ehemaligen Hauptverwaltung, Divisionsgeneral Urbanowicz, Wehrmacht im sogenannten „Polen-Feldzug" nicht verstummt sind. Frankreich nie aufgehört, Elsaß-Lothrin• zugab, daß im Vorjahr „eine Reihe von Diszi• des Jahres 1939 der irrige Eindruck erweckt Die Darstellung der deutschen Ostvertrie• plinarmaßnahmen durchgeführt werden mußten". gen für sich zu beanspruchen. Nach dem wurde, als habe allein Hitler Polen überfallen. benen wies direkte Bildfälschungen auf. Da Es mangelte am „engen Zusammenhang der Ersten Weltkrieg konnte dann in Straß• Mit keinem Wort wurde der Ribbentrop-Molo- wurden Aufnahmen von Umzügen westdeut• ideologischen Problematik mit der militärischen burg wieder die Trikolore gehißt werden. tow-Pakt und die Beteiligung sowjetischer scher Schützenvereine unter Heraushebung Ausbildung und der Festigung der Kampfbe• Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand Streitkräfte an der Okkupation Polens zu Be• martialisch aussehender Fahnenbegleiter und reitschaft". Urbanowicz und der Chef der Par• die Gefahr einer erneuten Konfrontation ginn des Zweiten Weltkrieges erwähnt. Sodann biederer Schützenkönige gebracht, um zu „be- teikontrollkommission beim ZK der Polnischen zwischen Deutschland und Frankreich Vereinigten Arbeiterpartei, Zenon Nowak, muß• wegen des Saargebiets. Die französische ten zugeben, daß die studentischen Märzunruhen Regierung hat jedoch hier dem berech• des Vorjahres und der Einmarsch in die CSSR nicht ohne Einfluß auf die Verfassung der tigten Anspruch des deutschen Volkes Truppe blieben. auf das Selbstbestimmungsrecht stattge• Vor Beginn der Parlamentsferien Urbanowicz, der gleichzeitig stellvertretender geben und, nachdem sich das Saarland Verteidigungsminister und russischer Herkunft für den Anschluß an die Bundesrepublik Wie wird sich der nächste Bundestag zusammensetzen? ist, stellte fest: „Politische und ideologische Deutschland entschied, diese Wiederver• Passivität zeigte sich in der Zeit, als wir den Es kann sein, daß der Präsident die Abge• einigung korrekt vollziehen lassen. Sicherheit nicht stellen. Sie dürfte unter den tschechischen Genossen brüderliche Hilfe zuteil ordneten des Deutschen Bundestages während 5 Prozent bleiben. werden ließen." Er gab bekannt, daß im Vor• Gewiß, heute liegen die Verhältnisse der großen Sommerpause noch einmal zu einer Die demoskopischen Prognosen sind sehr jahr 8000 Offiziere, Unteroffiziere und Mann• in den Gebieten jenseits der Oder und Sondersitzung nach Bonn rufen wird. Aber zurückhaltend und das mag gut sein. Dennoch schaften aus der Partei ausgestoßen wurden und Neiße anders. An der Tatsache aber, daß hiervon abgesehen, wird am Rhein sommer• will man wissen, daß nach neuestem Meinungs• gegen andere „schärfere disziplinarische Maß• gemäß dem Willen der Siegermächte des liche Ruhe einkehren. Herr von Hassel hat nach test-Ergebnis die CDU etwas vor den Sozial• nahmen" ergriffen werden mußten. Trotzdem Zweiten Weltkrieges sich diese Gebiete der letzten Sitzung des Bundestages jene Ab• demokraten liegt. Dieses Stimmungsbarometer halte in verschiedenen Truppenteilen das „Un• geordneten verabschiedet, die nicht mehr in ist zweifelsohne für die FDP von besonderem lediglich unter polnischer Verwaltung verständnis gegenüber der Parteipolitik" an. den Bundestag zurückkehren. Interesse. Auch innerhalb der Wählerschaft „Die Gleichgültigkeit gegenüber der ideologi• befinden, hat sich nichts geändert. Die Die Abgeordneten selbst begeben sich zurück der Freidemokraten soll getestet und dabei neuesten Vorschläge sowohl Gomulkas schen Schulung und der Vertiefung der militäri• an ihren Wohnsitz und machen sich Gedanken festgestellt worden sein, daß die Befürwortung schen Ausbildung sei permanent." Man unter• wie auch Cyrankiewcz laufen darauf hin• darüber, wie sie wohl in ihrem Wahlkreis zum einer Zusammenarbeit mit der SPD von 49 auf schätze auch die militärische Ausrüstung, die aus, durch einen Vertrag mit der Bundes• Erfolg kommen, damit sie im Herbst wieder 40 Prozent (also um neun Punkte) zurückge• man aus der UdSSR bekomme. Es existiere ein republik Deutschland die Anerkennung dabei sind, wenn in Bonn der neue Bundestag gangen ist, während sich gleichzeitig 25 Pro• Mangel an Vertrauen in die Qualität und die der polnischen Westgrenze zu erreichen. zusammentritt. Sicherlich ist es schwer, heute zent (gegenüber bisher nur 16) für ein Zusam• Wirksamkeit der „sowjetischen Kriegsausrü• bereits zu analysieren, wie es um diesen Bun• mengehen mit den Christdemokraten ausge• stung". Das würde jedoch heißen, daß ei• destag bestellt sein wird beziehungsweise sprochen haben. ner Anerkennung der Oder-Neiße-Linie welche Parteien dort vertreten sein werden. Der Nürnberger Parteitag der FDP war zwei• zugestimmt wird. Vorgriffe und Vorlei• Zwar haben die „Meinungsforscher" beschlos• felsohne ein Kompromißergebnis. Man mußte stungen vor Friedensverhandlungen er• sen, vor der Wahl keine Prognosen mehr be• sicherstellen, daß die nationalliberalen und scheinen uns wenig geeignet, das Ver• kanntzugeben und es bleibt nur, was die „Ver• linksliberalen Seiten sich nicht zerstritten und traulichen Mitteilungen" des MdB Mißbach auf hältnis zwischen den Deutschen und den es ist auch halbwegs gelungen, die gegensätz• Wim DUprmSrnbfoll Grund der Kommunalwahlen in Rheinland- Polen zu verbessern. Das deutsch-franzö• lichen Kräfte — wenigstens bis zur Bundestags• Pfalz errechnete. Danach würde die CDU/ wahl — auf Tuchfühlung zu halten. Sicherlich Herausgeber: sische Verhältnis hat gezeigt, daß es eine CSU 45,5, die SPD 38,5 Prozent der Stimmen mag im „Unterbewußtsein" auch die Furcht vor iandsmannschaft Ostpreußen e. V. Erbfeindschaft nicht gibt. erhalten. Für die FDP wurden 7,5 Prozent er• dem in letzter Zeit wieder ins Gespräch ge• Chefredakteur: Es wäre an den Polen zu zeigen, daß rechnet. Die große Frage, ob den Nationaldemo• kommenen Mehrheitswahlrecht mitgeklungen kraten ein Einzug möglich sein wird, wird noch Hugo Wellems es ihnen nicht um die Aufrechterhaltung haben. Jedenfalls dürfte man in der Führung unterschiedlich beantwortet. Während auf der Verantwortlich für den politischen Teil des mit Gewalt geschaffenen Zustandes der FDP erkannt haben, daß der bisherige einen Seite angenommen wird, daß die NPD Linksruck nicht zu Buche geschlagen ist. Von Stellv. Chefredakteur: geht, sondern darum, ein dauerhaftes im Bonner Parlament Platz nehmen wird, glaubt dem erwarteten Schritt nach vorwärts ist zu• Ruth Maria Wagner Verhältnis der Freundschaft und guten man gerade in letzter Zeit Grund für die An• nächst die Hoffnung auf eine „Behauptung" Kultur, Unterhaltung, nrauenseite Nachbarschaft auf der Grundlage des nahme eines schwindenden Wählerinteresses geblieben. Die Frage, mit wem eventuell die Rechts zu gestalten. zu haben. Der DKP wird sich diese Frage mit Freien Demokraten koalieren könnten, ist Geschichte, Landeskunde und Aktuelles: ebensowenig müßig wie schwierig. Hans-Ulrich Stamm Wenn der Trend, den die Demoskopen rund drei Monate vor der Wahl aufzeigen, richtig Soziales, Jugend, Heimatkreise, Gruppen: ist, dann wird es so sein, daß sowohl die Union Horst Zander als auch die SPD über bzw. an der 40-Prozent- Marke liegen. Dieser Fall würde bedeuten, daß Bonner Redaktion: beide Parteien wieder aufeinander angewiesen Clemens J. Neumann sind, und es gibt Stimmen, die — trotz aller Anzeigen: Schwierigkeiten — eine derartige Lösung dem Heinz Passarge „Zünglein an der Waage", nämlich der Koa• lition mit der FDP, vorziehen. Käme es zu die• Oos Osfpneußenblatt ist das Organ der Lands- ser Lösung, könnte man sich zum Beispiel für mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich einen befristeten Zeitraum engagieren. Wäh• zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Lcjndsmannschaft Ostpreußen. rend dieser Zeit wäre dann ein mehrheitsbil• Anmeldungen bei federn Postamt und bei der dendes Wahlgesetz fertigzustellen und diese Landsmannschaft Ostpreußen. Einführung des Mehrheitswahlrechtes, die von Bezugspreis monatlich 2,40 DM. der CDU/CSU als eine Bedingung für die Fort• Postscheckkonto für den Verlrieb: setzung der derzeitigen Koalition gefordert Postscheckamt Hamburg 84 26. wird, soll jetzt auch bei der SPD eine wach• V*r'2fl.',Redalt'f'on' Anzeigenabteilung: sende Bereitschaft finden. 2 Hamburg 13, Parkallee 8o. Telefon 45 25 41 / 42. Diese Wahlrechtsänderung würde sicherlich Bankkonto: Homburgische Londesbank, Girozentrale, auf ein differenzierteres Mehrheitswahlrecht Konto-Nr. 192 344. För unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet. hinauslaufen müssen. Bisher haben rund 90 Pro• Für Rucksendung wird Porto erbeten. zent der bundesdeutschen Bevölkerung das Zu• Postscheckkonto für Anzeigen: sammengehen der beiden großen Parteien und 907 00 Postscheckamt Homburg.

den politisdien Burgfrieden, der dadurch ent• uck: erh rd KI °j; 9 ü Routenberg. 295 Leer stand, geschätzt. Eine Fortsetzung der Koalition Norderstroße 29/31. Ruf Leer 04 91/42 88. etwa über zwei Jahre würde dann den Wende• punkt einleiten. Zunächst aber werden alle Par- 'i'ien die nächsten Monate nutzen, um lieb bestens zu empfehlen, dabei auf die mensch• liche Natur hoffend, der Zukunft mehr Chancen A Für Anzeigen g.lt Fr«,ilut« Nr. »6 Vorhergehende Vorhaltung vom Süden NP-Zeidinung zu geben als der Vergangenheit. LTaKrgang 20 / Folge 28 tHKÖflnmißmaraff 12. Juli 1969 / Seite 3

Unser Kurzinterview Diesmal mit Olaf Baron von Wrangel MdB

a b r9 Wenn Das h" ™ " - " Ostpreußen• blatt in der Reihe seiner Kurzinterviews heute dem Bundestagsabgeordneten Olaf Baron von Wrangel das Wort gibt, so nicht zu• letzt deshalb, weil dieser Chefredakteur und stelly Programmdirektor des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg war und seine Auf• fassung gerade im Zusammenhang mit der hier besprochenen Fernseh-Diskussion von Interesse sein dürfte.

.Baron v. Wrangel. der Regierende Bürger• meister von Bertin, Klaus Schütz, sprach sich er• neut iur die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie aus. Was meinen Sie dazu?" v. Wrangel: Es ist bedauerlich, daß der Re• gierende Bürgermeister von Berlin in seiner exponierten Lage Äußerungen macht, die letzten Endes der Situation West-Berlins abträglich sein müssen. Es ist natürlich andererseits ganz klar, daß die polnische Seite eine Belebung des Han• dels braucht und es ihr dabei nicht um eine politische Annäherung im Sinne der Befriedung des deutsch-polnischen Verhältnisses geht. Weil das so ist, sollte sich die deutsche Politik nicht in einer Wolke der Geschwätzig• keit ergehen, sondern ihre politischen Bemühun• gen auf konkrete Dinge beschränken. „Was verstehen Sie unter konkret?" v. Wrangel: „Wir sollten da anknüpfen, wo man 196G begann. Ich meine die deutsche Frie• densnote, die an alle Mächte geschickt wurde, wo man sehr präzise über Gewaltverzicht ge• sprochen hat. Ich hätte auch nichts dagegen, jeden Tag mit der polnischen Regierung z. B. über eine Definition des Heimatrechts in Eu• ropa zu sprechen. Das wäre doch eine ver Umstrittener Kommentator Gütt gestellt: .Tatsachen, die keine sind, das ist nicht redlich, Herr Gütt!" Minister Windelen. nünftige Sache und Polen hätte da gar nichts zu fürchten." „Man wirlt Ihrer Partei in letzter Zeit Na• tionalismus vor. Was halten Sie von diesem Vorwuri? Z. B., daß die CDU/CSU die NPD rechts überholen wolle?" v. Wrangel: Ich halte Gütt verlor durch moralischen K. o. diesen Vorwurf als sehr dümmlich. Ich sage es deshalb, weil Kommentator und Kommentar waren am Schluß der Sendung disqualifiziert es eine Methode ist, die CDU/CSU in eine Ecke zu drängen, in ur wer weiß, in welchem Umfang eine und Groß mußten Herrn Gütt bei diesem Vor• ordnung, als die Revidierung von Unrecht, da % ^">r •:.(• - <• nie gehört hat gewisse Lob- und Preisgemeinschaft im wurf allein lassen . . . sonst das Faustrecht die Norm des Völker• N Blätterwald und in den Massenmedien rechts werde. Die Revision einer Unwahrheit ' unci m die sje nje sich gegenseitig Hilfestellung leistet, vermag aus dem Munde des Fernsehpublizisten war es, JL. ^iilkt 'M'licn wurde. Es war zu erkennen, was es bedeutet, wenn eine be• „In die Ecke gedrängt" was Windelen erreichte." ^*^^*|^kw unsere Unionspd! toi kannt linksliberale Tageszeitung zu der Fern• Da versuchte denn Herr Gütt zu Beginn der Hs. £ gewesen, die mit dem sehdiskussion um den umstrittenen Kommentar Sendung mit einem Zeitungsblatt herumzufuch• Jak yl nationalistisdien Den- Und Gütt selbst? Der „Kölner Stadt-Anzei• des Dieter Gütt, mit dem dieser unter dem ger", der sich unter der Überschrift „Da wurde teln und er sprach von einem Transparent: Titel „Die nationale Pfingsttour" die Treffen Gütt in die Enge getrieben" mit dieser Sendung „Schießt die Verzichtpolitiker auf den Mond." der Heimatvertriebenen in einer unerhörten beschäftigte, sdirieb „Dieter Gütt sah schlecht Was können die Verantwortlichen dieser Tref• ihre europäische und Weise verunglimpft hatte, schrieb: aus. Vielleicht hatten ihn die schriftlichen Be• fen dafür, wenn der Zorn bei dem einzelnen atlantisdie Politik, die von denen deshalb von schimpfungen, denen er seit seinem Fernseh• einmal überkocht und ein solches Schild sicht• den selben angefeindet wurde, die uns heute „Gütt hatte einen schwachen Punkt. Seine kommentar „Die nationale Pfingsttour" ausge• bar wird? Und wo das Bild nicht überzeugend Nationalismus vorwerfen. Formulierungen („Wörterbuch des Unmen• setzt war, zermürbt. Am Donnerstagabend zog, da sollte das Wort herhalten müssen. Herr Ich möchte außerdem sagen: wir sind eine schen", „geifernde Kamerilla von Volksver• mußte er sich im Fernsehen verteidigen und Gütt versuchte zu zitieren, brachte Sätze aus nationale Partei — wer aber national ist, darf führern", „Totengräber", „Fünfte Kolonne der seine Kontrahenten — Bundesvertriebenenmi- der Rede des Ostpreußensprechers und BdV- Bolschewisten") waren offensichtlich den dies• Präsidenten Rehs und mußte sich jedesmal nach• nicht nationalistisch sein, weil der Nationalis• nister Windelen, der CDU-Abgeordnete Woer• jährigen Pfingstreden, die er im Kommentar weisen lassen, daß diese Ausführungen die mus der nationalen Sache schadet. ner und der Journalist Bretholz — drängten kritisierte, nicht adäguat. Obgleich er schon am ihn in die Ecke." „geifernde Kamerilla" ebensowenig rechtferti• Herr von Wrangel, jahrelang waren Sie ja Anfang der Wessel-Runde zugab, daß er seine gen wie „das frivole Fest". Sie standen viel• stellvertretender Programmdirektor einer gro• Sätze überspitzt formuliert habe, nahmen sie mehr unangreifbar für das Motto dieser Pfingst- ßen Rundtunkanstalt gewesen. Sind Sie nicht seine Gegner dankbar auf und genossen auf• treffen: Unbeirrt für gerechten Frieden. Doch der Meinung, daß in den Rundiunkanstalten gebracht, daß sich der Kommentator verbal Wenig überzeugend davon hatte Herr Gütt weniger Kenntnis neh• die politischen Ansichten einseitig repräsentiert ins Unrecht gesetzt hatte." men wollen. Da, wo Herr Gütt klare Beweise werden?" Herr Gütt aber ist nicht gewohnt, in der antreten sollte, da mußte er passen. Minister v. Wrangel: „Ich bin der Meinung, daß man Ecke zu stehen. Ihm gehört sonst die ganze Windelen konterte „Das ist nicht gesagt wor• generalisierende Urteile nicht fällen darf. Ich Fläche des Bildschirms und hier vermag er den", als Gütt ihm vorhalten wollte, er, der sage das aus einer langjährigen Erfahrung als Mitternachtsrunde sich auszubreiten. Dort, wo es dann keinen Wi• Bundesvertriebenenminister selbst, habe von Chefredakteur und stellv. Programmdirektor derspruch gibt, ist der Kommentator die Selbst• „Rückgliederung" und „Rückführung" gespro• des NDR — und ich stehe wohl kaum im Ver• sicherheit in Person. Doch an diesem Abend: chen. „Die Art ihres Vorgehens ist nicht zu dacht, ein Linker zu sein. Ich möchte einmal Wenn wir heute auf diese Fernsehsendung bei Gott, das war peinlich. Herr Gütt machte qualifizieren", erklärte MdB Dr. Woerner, selbst folgende Reaktion wiedergeben: Das eine nega• nochmals ausführlich eingehen, so zunächst des• keinen überzeugenden Eindruck. Ganz im Ge• kein Vertriebener, aber ein Mann, der sich mit tive Sendung eine Fülle von Emotionen er• halb, weil dieses Streitgespräch erst nach 23 genteil. Ob er zermürbt war? Das ist schwer Leidenschaft gegen die Diffamierung dieser weckt und daß drei positive Sendungen, auch Uhr, also zu einer Zeit ausgestrahlt wurde, anzunehmen. Man wird es an seinen nächsten Volksgruppe einsetzte. Wären wir beim Fuß• von den Vertriebenen, nicht registriert werden. da mit Sicherheit ein großer Teil der Hörer Kommentaren wieder merken. Es mögen viel• ball, könnten wir sagen, daß Dieter Gütt eine Ich bin bereit, für den Bereich, für den ich ein• aus Vertriebenenkreisen — schon im Hinblick mehr ganz andere Gründe sein, die Herrn Gütt Unmenge Eigentore schoß. mal verantwortlich war, den Nachweis zu er• auf die am Morgen anstehenden beruflichen etwas von seiner Selbstherrlichkeit verlieren bringen, daß wir sogar mehr positive als nega• Verpflichtungen — nicht in der Lage war, diese ließen. Hatte doch der „Bayern-Kurier" ihm tive Sendungen brachten. Das kann sich inzwi• Diskussion noch unmittelbar mitzuerleben. Wir aufgezeigt, weshalb es gerade ihm wenig an• schen verschieben. Das verschiebt sich auch von hatten mit Befriedigung davon Kenntnis ge• steht, in diesen forschen Tönen sich des „Wör• Die Gefahr Zeit zu Zeit mal. nommen, daß Intendant von Bismarck dem „Ost• terbuches des Unmenschen" zu bedienen. der vierten Gewalt bestätigt Die generalisierende Feststellung, daß hier preußenblatt" diese Sendung, die von unseren Als die Sendung anberaumt wurde, hörte Lesern gefordert worden war, angezeigt hatte. so etwas wie eine Domäne der Linken sei, man Kritik daran, daß der Bundesvertriebenen- Er kam auf die Strafbank und selbst die möchte ich auch für viele Berufskollegen nidit Es wäre der Sache noch dienlicher gewesen, minister sich hierauf eingelassen, beziehungs• wenn eine solche Sendung zu einem früheren intellektuelle Argumentation seiner Kollegen akzeptieren. Ich selber bin hart vom Deutschen weise die Initiative hierzu ergriffen habe. Diese konnte ihm nicht mehr auf die Sprünge helfen. Fernsehen und von Rundfunkanstalten wieder• Zeitpunkt über den Bildschirm gegangen wäre. Kritik basierte auf der Meinung, Herr Gütt Denn schließlich hat Herr Gütt seine Angriffe Kommentator und Kommentar — so stellte der holt angegriffen worden und idi lasse mir das werde auf diese Weise lediglich aufgewertet Vorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, gefallen weil ich weiß, daß dies ein Bestand• nicht zu mitternächtlicher Stunde, sondern und der Intendant enthebe sich damit der Not• vielmehr zu einer Uhrzeit gefahren, da er mit Dr. Hupka (SPD) fest, waren am Schluß der teil unserer freiheitlichen Verfassung ist. Ich wendigkeit, Gütt dafür zu tadeln, daß er sich größerem Publikum rechnen konnte. Diskussion disqualifiziert. Die Gegenposition weiß audi, daß es viele Kollegen gibt, die ganz in diesem Kommentar nicht an die dem Kom• gegen die Vertriebenen bezog am schärfsten andere Ansichten vertreten und bedaure, daß mentator aufgegebene Verpflichtung der unbe• Dr. Johannes Groß, der Chefredakteur der dies zu selten registriert wird. dingten Wahrheitsliebe gehalten habe. Doch Deutschen Welle in Köln. Er erhob die Publi• Einen Grundsatz des Journalismus möchte ich die Sendung selbst zeigte, daß es richtig war, zistik zu einer eigenen politisch entscheidenden abor dennoch festhalten, der leider oft verletzt Die Sekundanten diesen Herrn Gütt vor den Bildschirm zu for• Partei, (wir erinnern in diesem Zusammenhang wird: hier wird manchmal Information und dern. Wer geglaubt hatte, Gütt besitze soviel an den letzten Beitrag im „Ostpreußenblatt": Meinungskommentar vermischt. Die Rundfunk• Takt, nun zuzugestehen, daß dieser Kommen• „Die Gefahr der vierten Gewalt") für die als Am 3. Juli jedenfalls mußte Kommentator tar in Form und Inhalt ungehörig war, wurde anstalten sollten alle miteinander sorgfältig angeblich sicher gilt, daß für Deutschland keine Dieter Gütt endlich Rede und Antwort stehen. enttäuscht. Sein ungualifiziertes Urteil, über• beides voneinander trennen. Hoffnung mehr besteht. Die Forderungen von Es saßen sich gegenüber Dieter Gütt, assistiert spitzt und voreilig über den Bildschirm ge• Moskau, Warschau und Prag sind zu erfüllen. Man würde dann sehr viel besser einen Über• von Dr. Johannes Groß, dem Chefredakteur der schickt, gab dem Bundesvertriebenenminister Der Visionär Groß wußte auch gleich bis in blick über die Meinungsverteilung in den Rund• Deutschen Welle und aus der „Zeit"-Redaktion Gelegenheit, darzulegen, wie es um Gütts Pole• die ferne Zukunft Bescheid. Sich selbst gegen funkanstalten bekommen. Ich würde mich war Dr. Theo Sommer gekommen. Wenn sie mik über den angeblich sträflich von den Ver- Mini-Fakten wehrend, operierte er mit Mini- freuen, wenn bei künftigen Fernsehketten auch den Versuch machen wollten, Gütt zu recht• triebenenverbänden gepredigten „Revisionis• Deutschland und pfiff auf Recht und Un• sich der Bund und Staat besser und starker fertigen, so muß gesagt werden, daß es hier mus" wirklich steht. recht. Von Woerner und Bretholz wurde ihm artikulieren könnte, als es in der heutigen Ver• immer nur bei einem Versuch bleiben konnte. gewaltig zugesetzt, denn wie könne eine neue fassungsituation der Fall ist, wobei ich n.rtit Und zwar bei einem kläglichen Versuch. Die Ordnung auf dem Unrecht basieren, wie dürfe dem Staatsrundfunk das Wort rede sondern „Sekundanten" waren aber auch in einer pein• über die Köpfe der Betroffenen hinweg Ver• lichen Lage: Gütt war immerhin in seinem Nur widerwillig . . . ich glaube, daß sich ein Staat nur sichtbar und zicht ausgesprochen werden." transparent machen kann, wenn er die Mog Kommentar von Tatsachen ausgegangen, die Dieses Kontra, das Gütt bekam, waren keine lichkeit hat. in den Massenmedien entsprechend keine waren und folglich konnten auch die So wurde der Kommentator zur Selbstkritik „Rosen für den Staatsanwalt", pardon Gütt, aufzutreten. Folgerungen nicht stimmen, die er daraus be• gezwungen, die ihm, wie „DIE WELT" schreibt, zogen hatte. Immer wieder versuchten Dr. zwar widerwillig doch frühere Schärfen berichti• sondern „Ohrfeigen für den Staatsanwalt". Ich bin der Überzeugung, daß alle Trager Groß und Theo Sommer für den angeschlage• gend, von den Lippen kam. Seine unqualifi• Aber es bleibt die Frage, ob Gütt überhaupt der öffentlichen Meinung in zunehmendem nen Dieter Terrain zu gewinnen. Was sollten zierten Angriffe auf die Landsmannschaften begriffen hat, daß es bei dieser Sendung um Maße eine große Verantwortung haben und sie dagegen halten, als Minister Windelen dem konnte er nicht belegen. Windelen konstatierte, seine Ehre ging? Es gibt nämlich nur eine daß sie verfcssunqskonform bleiben müssen Kommentator vorwarf, daß er nicht sorgsam daß es sehr wohl einen Revisionismus gebe, Möglichkeit für einen Journalisten, seinem Be• Wenn sie die Grenzen dei Verfassung verln recherchiert habe. Der Minister zieh den Kom• der er allerdings im Gegensatz zu Gütt nicht ruf zu dienen: In Redlichkeit. Und genau das 7er würden, dann allerdings würde£ivm|J mentator der Unredlichkeit. Das war hart, aber mit Revanchismus und Chauvinismus interpre• sagte ihm der Bundesvertriebenenminister. Demokratie in Deutschland sehr schlecht bestellt gerecht. Und die Mitkommentatoren Sommer tierte, sondern als das Element jeder Rechts• Kurt Hesser sein." Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite 4 £os ^ipnubniDlail

In Kürze Neue Phase in der US-Außenpolitik Gegen Anerkennung Präsident Nixon will Ceaucescu in Bukarest besuchen Fast jeder zweite Bundesbürger lehnt die Auffassung ab, daß die Bundesregierung die In unserer an Überraschungen sicherlich nicht zwischen den USA und Moskau nehmen. Die den Präsidenten zweifelsohne ein schweres Oder-Neiße-Linie als neue Ostgrenze aner• armen Zeit verdient die Meldung, daß der Frage, weshalb Nixon — nach seinem Amts• Stück Arbeit zu: ob in Vietnam, ob im Nahen kennen sollte. Nach der jüngsten Umfrage eines Präsident der Vereinigten Staaten, Richard antritt — nicht die Sowjetunion als erstes Land Osten oder etwa in Europa. Natürlich ist man Meinungsforschungsinstitutes sind 47 Prozent Nixon, Anfang August die rumänische Haupt• des Ostblocks besuchen wird, ist sicherlich nur sich in Washington darüber klar, daß bezüglich der Befragten gegen eine solche Anerkennung, stadt besuchen wird, eine besondere Beachtung. der Osteuropapolitik nur ein begrenzter Spiel• spekulativ zu beantworten. Vielleicht deutet 29 Prozent sind dafür. Die Mehrzahl der Bun• Sicherlich kommt dieser Besuch nicht von un• der Besuch in Bukarest auf die Position hin. raum vorhanden ist. Die Amerikaner werden desbürger lehnt nach wie vor eine Anerkennung gefähr: schon zur Wahl und später zur Amts• die Rumänien zwischen Moskau und Peking sich an die Zeit erinnern, da die Bundesrepublik der DDR ab: 56 Prozent der Befragten sind da• einführung Nixons hatte er die Glückwünsche einnimmt. Richtiger aber dürfte sein, daß eben bemüht war, das Verhältnis zu den östlichen des rumänischen Regierungs- und Parteichefs die letzte Aufklärung der Gesprächsthemen Nachbarn sichtbar zu verbessern. Die Reaktion gegen, nur 29 Prozent sind für eine An• Ceaucescu erhalten. Der amerikanische Präsi• zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml des Kreml ist bekannt. erkennung. dent seinerseits hatte sich ebenfalls an einer noch nicht erfolgt ist. Ein Gespräch zwischen Mit einer Reaktion des Kreml wird auch in Verstärkung der Beziehungen interessiert ge• den Vertretern von West und Ost auf höchster diesem Fall zu rechnen sein. Keineswegs, wie zeigt und auf dieser Grundlage werden über Ebene aber hat nur dann einen Sinn, wenn sich im Falle der CSSR, obwohl selbst die USA diplomatische Kanäle die Festlegungen hin• die Grundlage für eine Gemeinsamkeit ab• nicht militärisch eingreifen könnten, wenn sichtlich des Besuches getroffen worden sein. zeichnet. Moskau das Prager Lehrstück morgen in Ru• Judenhetze in Polen Richard Nixon sind kommunistische Länder Es wäre irreal anzunehmen, Nixon wollte mänien ablaufen ließe. Vieles in der weltpoli• nicht unbekannt. In der Erinnerung steht noch den Versuch machen, die Rumänen aus ihrer tischen Entwicklung spricht dafür, daß Moskau Warnung vor Kollaboration mit sein früherer Besuch in der Sowjetunion und Bindung zur Sowjetunion zu lösen. Alle Ver• nicht zu einer derartigen Maßnahme greifen seine handfeste Diskussion mit dem tempera• suche der Rumänen, hier in noch erkenn• kann: die Reise allein bietet hierzu auch keinen polnischen Antisemiten mentvollen Chruschtschew. Dennoch verdient barerem Maße eigene Wege zu gehen, müß• Anlaß. dieser Besuch in Bukarest eine besondere Auf• Der vom Zentralrat der Juden in Deutschland ten um so mehr zu einer Versteifung in der Die Vereinigten Staaten haben in der Welt merksamkeit. Ist doch Rumänien das Land, das herausgegebene Informations- und Pressedienst Haltung der Sowjetunion führen, als dort, wie ein unvergleichlich stärkeres Gewicht als west• innerhalb des kommunistischen Blocks eine warnte nachdrücklich vor den polnischen Anti• man weiß, namentlich in jüngster Zeit wieder europäische Nationen, die den Weg nach Osten weitgehende eigenständige Politik zu steuern semiten, die sich in Warschau .in Schlüssel• jene Kräfte an Boden gewonnen haben, die suchen. Trotzdem werden sie die Grenzen ihrer versucht. Deshalb dürfte die Ankündigung die• positionen der Verwaltung und Politik" befän• für einen härteren Kurs eintreten. Möglichkeit kennen. Der tiefere Sinn einer der• ses Besuches in der rumänischen Hauptstadt in den. Unter Bezugnahme auf die von Simon Wie• Richard Nixon hat — was das Verhältnis zum artigen Reise Nixons dürfte darin liegen, eben Moskau besondere Beachtung gefunden haben. senthal zusammengestellte Dokumentation „Ju• Osten angeht — von seinem Vorgänger John• aufzuzeigen, daß auch der Weg der bilateralen Einmal gilt es daran zu erinnern, daß die Ru• denhetze in Polen", die nun auch für die Bun• son keine besonders glückliche Konstellation Gespräche beschritten werden soll, um Bewe• mänen bei dem Moskauer Treffen der Kommu• desrepublik herausgegeben worden ist, wird auf übernommen. gung in die erstarrten Lager zu bringen. nisten sehr eindeutig erkennen ließen, daß sie Er muß versuchen, zu korrigieren, um wieder die einleitenden Bemerkungen des Bonner der vom Kreml gedachten Bevormundung nicht eine Balance herzustellen. Dabei kommt auf — H. Schm. — Journalisten Rolf Vogel hingewiesen, in denen unbedingt zustimmen. Nicht zuletzt aber auch es u. a. heißt: „Hoffen wir, daß diese Dokumen• deshalb, weil die nach der Invasion der CSSR tation dazu beiträgt, Menschen in aller Welt verkündete Breschnew-Doktrin den Sowjets er• auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die möglichen soll, einen Kordon um ihren Herr• von den alten (polnischen) Kollaborateuren ei• schaftsbereich in Osteuropa zu ziehen. ner antisemitischen Propaganda in Polen aus Die USA haben zwar mehrfach in jüngster Vertriebene fühlen sich brüskiert der Zeit des Nationalsozialismus wiederum ent• Zeit zu verstehen gegeben, daß sie eine Ein• wickelt werden . . . Diese Zitate und Karikatu• schränkung der Souveränität der osteuro• Almar Reitzner wird von SPD schlecht placiert ren (der Dokumentation) runden das Bild ab, päischen Staaten — so wie sie die Breschnew- das Simon Wiesenthal von den Männern gibt, Doktrin praktisch vorschreibt — nicht anerken• Erbitterung hat in sudetendeutschen Kreisen Er war deshalb ständiges Angriffsziel des lin• die zur Zeit des Nationalsozialismus gegen das nen. Der Besuch Nixons zeigt, daß Washington die Tatsache hervorgerufen, daß die Landes• ken Parteiflügels und der mit ihm kollabo• jüdische Bevölkerungselement in Polen auftraten auch in der Praxis bereit ist, mit den Ländern konferenz der bayerischen SPD am vergange• rierenden Publizisten in Presse, Funk und Fern• und die heute wieder führende Stellungen im Osteuropas Beziehungen zu pflegen, wie sie nen Wochenende in Ingolstadt den sudeten• sehen. Reitzner wurde im März zum Direkt• Kampf gegen Israel in der polnisdren Propa• zwischen selbständigen Nationen üblich sind. deutschen Politiker Almar Reitzner auf den kandidaten der SPD im Wahlkreis 200 (Was• ganda und Verwaltung einnehmen." hvp Rumänien ist nicht die Tschechoslowakei und 37. Platz der Landesliste, d. h. an eine völlig serburg, Mühldorf, Altötting) gewählt, wo man die Einladung an Nixon enthält keineswegs aussichtslose Stelle gesetzt hat. Reitzner, der ihm allerdings keine Chance gibt, gegen den jenen Zündstoff, den die Sowjets in dem Ver• dem Bundesvorstand der Sudetendeutschen CSU-Kandidaten (Valentin Dasch) durchzu• such der Prager Reformer glaubten sehen zu Landsmannschaft und dem Präsidium des Su• kommen. Aus diesem Grunde erschien es not• müssen. So dürfte auch eine unmittelbare Re• detendeutschen Rates angehört, sollte laut Zu• wendig, ihn auf der Landesliste abzusichern. aktion der Moskauer Führung auf diese An• sage Bonner SPD-Stellen ein Bundestagsmandat Ursprünglich war vom Vorstand des SPD-Be• kündigung nicht zu erwarten sein. Gerade nach erhalten, da sich ein prominenter sudetendeut• zirks Südbayern der 28. Platz für Reitzner vor• SPD in Bayern Stimmverluste bei den Ver• dem Echo auf die Besetzung der CSSR wird man scher SPD-Politiker, der Bundestagsabgeord• gesehen. Uber Intervention des stark nach links triebenen eintragen wird. Nach dem Ubertritt im Kreml weniger diese Reise Nixons nach nete , nicht mehr zur Wahl stellt. tendierenden SPD-Unterbezirks München wurde des BdV-Präsidenten Reinhold Rehs und des Bukarest, als vielmehr die grundsätzliche Be• Reitzner gehört, wie einst , zum er auf die 36. Stelle zurückgestuft, und auf der Regierungsdirektors Dr. Josef Domabyl, der handlung der Probleme durch Washington zum rechten SPD-Flügel und widersetzte sich viel• Landeskonferenz erhielt er schließlich nur den eine hohe Funktion in der Sudetendeutschen Maßstab für die Beurteilung des Verhältnisses fach den ostpolitischen Ansichten seiner Partei. 37. Platz. Landsmannschaft ausübt, von der SPD zur CDU, bedeutet der Fall Reitzner ein weiteres Krite• In sudetendeutschen Kreisen ist man davon rium für einen Stimmverlust der SPD bei den überzeugt, daß die Behandlung Reitzners der Vertriebenen. Heftige Pressefehde in Polen Der Schatten des Staatsanwalts Wyschynski) geht um

Eine erneute heftige Pressefehde ist zwischen nem Individuum und der Gesellschaft, so er• der Warschauer „Polityka" und der juridischen klärte es, stehe die „sozialistische Klassenrai- Zeitschrift „Prawo i Zycie" ausgebrochen, deren son" im Vordergrund, das Individuum hingegen Chefredakteur Kakol als naher Vertrauter Gene• brauche nicht verteidigt zu werden. ral Moczars gilt. Für die „Polityka" waren damit die Schatten Die „Polityka" und ihr Chefredakteur Rakow- des berüchtigten sowjetisdien Terror-Anklägers ski, der stellvertretendes ZK-Mitglied ist, wa• Wyschynskij und seine gesetzwidrigen Prakti• ren von der genannten Zeitschrift und der von ken wiederauferstanden. Was „Prawo i Zycie" Moczar beherrschten linkskatholischen „PAX"- in dem, übrigens nur mit den Initialen des ano• Presse bereits des öfteren angegriffen und be• nym bleibenden Verfassers gezeichneten Arti• schuldigt worden, einseitig die Interessen der kel gesagt habe, so befand sie, erinnere an „Industriemanager und Technokraten" zu ver• „unrühmliche Prozesse und einen Staatsanwalt, treten, Belange der Arbeiterschaft zu vernach• der bereits alles über Schuld und Ausmaß der lässigen und „patriotische Themen" hintanzu• Strafe gewußt hatte, bevor der Angeklagte setzen. Diesmal wurde der „Polityka" vorge• überhaupt noch verhaftet worden war". Im Klar• worfen, ungesunde Ansichten zur Pressebericht• text bedeutete diese Feststellung mit dem Hin• erstattung über Gerichtspro/esse zu vertreten weis auf den anonymen Autor eine Anschuldi• und einseitig die Rechte eines Angeklagten her• gung der Moczar-Gruppe, stalinistischen Ge• auszustellen. richts- und Prozeßführungspraktiken das Wort Bei diesem neuerlichen Angriff entschlüpfte zu reden. dem Juristenblatt allerdings ein Satz, der der Ansonsten befand es die „Polityka" für „unter „Polityka" Gelegenheit zu einer massiven Kon• der Würde", auf die erhobenen Vorwürfe im „Ob ich's mal um die Ecke versuche?" Zeichnung: NP terattacke gab: Bei einer Kollision zwischen ei• einzelnen zu antworten.

Kommentar zu Kommentaren Spiegel der landsmannschaftlichen Presse In Folge 25 brachte das Ostpreußenblatt die Wiedergabe einer Karikatur. Stellung nimmt Eine Lanze für die Heimatvertriebenen sichten bewußt geleugnet werden. Schon jetzt Deutschland'. Mit den Sätzen: .Auch die Millio• hierzu auch versuchen gewissenlose Demagogen den ver• nen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge haben bricht Dr. Otto von Habsburg. Er schreibt u. a.: ständlichen Mißmut auszubeuten. Sollte das ge• diese ausharrende Geduld und den Willen zu lingen, könnte dies unabsehbare Folgen haben. einer friedlichen Lösung in den vergangenen DERSCHLESIER Noch ist es nicht soweit. Aber es wäre falsch, zwei Jahrzehnten bewiesen. Sie verdienen es Recklinghausen, 3. Juli 1969 auf die Gutmütigkeit der Heimatvertriebenen wahrhattig, von uns gegen leichtfertige und In der m München erscheinenden .Abend• München, 4. Juli 1969 hin dauernd zu sündigen. Eine aulbauende Poli• ungerechtfertigte Schmähungen in Schutz ge• zeitung am Sonntag', die jetzt übrigens man• tik sollte vielmehr ihre großen Leistungen in nommen zu werden', nahm der Kanzler auch gels solider Absatzmöglichkeiten ihr Lebens• Wie jedes Jahr gab der Sudetendeutsche Tag, den letzten zwanzig Jahren anerkennen und zu unseren Problemen Stellung. Wir begrüßen licht auslöschen wird, wurde eine Karikatur in der Bundesrepublik Deutschland durchge- ihr Ziel einer wirklichen Versöhnung der Völ• dies, doch meinen wir, daß sie etwas mager veröffentlicht. Sie zeigt ein verräuchertes Bräu lührt, den Zeitungen der kommunistischen Staa• ker in Mitteleuropa unterstützen. ausfiel. mit ostdeutschen Emblemen, das als .Großes ten und auch vielen anderen Organen die Ge• Vertriehenentreften' plakatiert ist, und vor legenheiten, die Heimatvertriebenen als ewig- Bundesaußenminister Brandt, der Vorsitzende dessen Tür die aus dem Paradies vertriebenen gestrige, böse Nazis und Revanchisten abzu- Recht als Basis der Ordnung der SPD Bundrstagslraklion Adam und Eva Einlaß begehren. Um die Ten tun, ohne Beweise tür diese Behauptung zu und natürlich auch der Vorsitzende der TDP dem dick zu unterstreichen, wird die rhetori• Mit der Debatte im Bundestag über den Be• bringen. Schwerlich lassen sich Leute unter verschwiegen, wie nicht anders sche Frage gestellt: .Ihre Vertreibung ist wohl richt der Bundesregierung zur Lage der Nation dreißig heute noch als Nazis oder Ewig-Gestrige erwartet, total die Tatsache, daß Millionen ihrer auch schon eine ganze Weile her?" beschäftigt sich kritisch die Zeitung abtun. Gerade beim Sudetendeutschen Tag war Mitbürger Heimatvertriebene sind und daß in Zu deutsch soll das heißen: Vertreibung hin aber ein hoher Prozentsatz von jüngeren Jahr• den deutschen Ostgebieten mehr als eine — Vertreibung her. ablinden. Maul halten, viel• gangen. In den Reden wiederum sprach, wie Million ihrer Landsleute, davon allein in Ober brrTrhlcficn leicht gerade noch lawohl sagen, das ist die schon seit Jahren, der Geist der Versöhnlich• Schlesien weit mehr als eine halbe Million, Fmptehlung. nein das ist das Gebot der Stunde. keit, des Verständnisses, des Willens, mit den noch heute. 24 Jahre nach dem Kriege, unter be• Bonn, 3. Juli 1969 Vertreibung als ein leqitimes Mittel der Poli• Völkern Mitteleuropas zusammenzuarbeiten. drückendsten Umständen leben muß. Man sollte tik, bravissimo! Da bleibt nur die Frage Übrig, Das gerade aber wurde bewußt verschwiegen. Bundestag und Bundesregierung gingen mit diese drei Herren einmal tragen, ob wir und mit wieviel Verantwortungslosigkeit und Un• Die Verteufelung der Heimatvertriebenen ist gutem Beispiel voran. Der von einigen Mit• unsere Angehörigen in Oberschlesien nicht zur verstand mancher Deutscher, nlehe .Abendtei- auf die Dauer gefährlich. Auch der Mildeste bürgern zum zweiten Vatertag degradierte 17 Nation zählen. Verdienen die heule noch unter tung am Sonntag', nlaubt, mitmischen und mit wird schließlich wild, wenn ihm ständig seine Juni war in Bonn ein normaler Arbeitstag. Dos dem Kommunismus in den von Polen besetzten 'eden zu können Tiefer hängen und mit dem Worte im Munde herumgedreht werden, wenn Parlament debattierte den von Bundeskanzler Gebieten lebenden Landsleute. na

Paul Fechter Das seltsame Leben des Zacharias Werner Der dritte große deutsche Dichter neben Goethe und Schiller

Zacharias Werner, „der Gesprenkelte", wie reits mit 16 Jahren bezieht er die Universität, sein Zeitgenosse und einstiger Freund Ernst wird dann wie Hoffmann Kammersekretär bei Theodor Amadeus Hoffmann ihn später nannte, der preußischen Verwaltung in Warschau. Bald gehört immer noch zu den unentdeckten nach 1800 — er ist 1768 geboren — beginnt die Ostpreußen, obwohl er einer der begabtesten Reihe seiner dramatischen Erfolge; die „Söhne und interessantesten unter ihnen war. Kein Ge• des Tals" erscheinen, die „Weihe der Kraft", das ringerer als Grillparzer stellte ihm das Zeugnis Lutherdrama, dessen Hauptrolle Iffland spielt, aus, daß er der Anlage nach bestimmt war, der und der Einakter „Der 24. Februar", der selt• dritte große deutsche Dichter (neben Goethe und samerweise fast allein das Bild des Dichters in Schiller) zu sein und schrieb dem Toten das der Vorstellung der Nachwelt bestimmt hat. Es seltsam tiefsinnige Nachrufgedicht; Iftland, der eröffnete, nach Schillers „Braut von Messina", doch wirklich von Theater etwas verstand, ruft die Reihe der Schicksalsdramen: so blieb Zacha• ihm in einem Brief ermunternd zu: „Stellen Sie rias Werner für das 19. Jahrhundert der Dichter die Charactere mit den treuen festen Umrissen des Schicksaldramas, obwohl sein wesentliches auf, wie Sie es so herrlidi vermögen" — und Thema von ganz anderer Art, viel moderner und Groteske Goethe madite Werners Art, mit dem Publikum aktueller war und geblieben ist. umzugehen, so viel Spaß, daß er seinem Ver• Dieses eigentliche Thema Werners steht im Gestalten halten, wie er selber sagt, „bestens Vorschub Titel seines Lutherdramas, und heißt Kraft. Im tat, um einen so vorzüglichen Mann zu fördern Grunde geht es ihm immer um die Kraft, zuwei• E. T. A. Hoffmann, und die Menschen dabei glücklich zu machen". len sogar um den Willen zur Kraft, die ihm als Er hat sich zuweilen „schwer über ihn geärgert"; das Entscheidende des menschlichen Daseins er• Zeitgenosse das hat ihn nicht einen Augenblick gehindert, scheint. Die Tempelherren, die versinkenden und Freund Werners großartige Begabung jederzeit anzu• Helden der „Söhne des Tals", gehen unter, weil erkennen. sie nicht stark genug waren, das Gefäß ihres Zacharias Werners, Zacharias Werner, Königsberger wie Hoff• Ordens mit reinem Inhalt, reiner Kraft zu erfül• schuf die .Grotesken mann, ist eine der kompliziertesten und seltsam• len: nur die ganz Wissenden, die deren harten sten Gestalten der östlichen Welt. Seine Mutter Sinn erkannt haben, überdauern den Tod und Gestalten' etwa 1807. war wahnsinnig, bildete sich ein, in ihrem Sohn werden die eigentlich Führenden. Hier der Dr. Bartholo den Heiland geboren zu haben; so bekam von Luther siegt in Worms, weil über ihm die Anbeginn das Religiöse neben der dichterischen Weihe der Kraft ist: er ist der innerlich stärkste aus dem Singspiel Anlage ein Gewicht, das infolge der völlig irre• Mann, wie Katharina von Bora, die darum die ,Figaros Hochzeit'. alen Erziehung durch die Mutter jede Einordnung Seine wird, eigentlich von Anbeginn die Seine Werners in das normale Leben verhinderte. Be• ist, die stärkste der Frauen.

Unvollendetes Drama: Ostpreußen-Sammlung Lindemann Wagner- Das Kreuz an der Ostsee foto

Um das Geheimnis der Kraft geht es auch in mit dem mensdilichen Prinzip, in dem die Bilder dem preußischsten der großen Dramenwerke der Götter am Ende stärker als ihr Bildner wer• Werners, dem „Kreuz an der Ostsee", von dem den; es beginnt das eigentliche Mysterium, das er nur den ersten Teil „Die Brautnacht" voll• vielleicht letzte Geheimnis der Kraft. endete, während den Inhalt des zweiten, des ent• scheidenden, Hoffmann in den „Serapionsbrü- Nur ein wirklich großer Dichter konnte diese dem" aufbewahrt hat. Der erste Teil bringt die „kolossale Idee" haben: Werner verzichtete auf Ankunft des deutschen Ordens in Preußen, den ihre Ausführung, vielleicht weil er fühlte, daß die Gestaltung über seine — am Ende überhaupt Konrad von Masovien, der Polenherzog, gegen bruchstücke hinausgeführt; er gab die Gestaltung über Menschenkraft — ging. Audi Hebbel, der ses fanatische Predigten; ei dichtete weiter, die Pruzzen zu Hilfe gerufen hat. Im zweiten im „Moloch" die Idee Werners aufnahm, sie aus und den Kampf um sie schon zu Beginn des „Kaiserin Kunigunde" und andere Jitamen^ Teil — der, vollendet, Werners großartigste dem Preußischen ins Karthagische übertrug, ließ Werkes auf. Vielleicht ließ ihm sein Leben auch schließlich wurde er Novize bei den Kedemp- Dichtung geworden wäre —, geht es, wie Hoff• vor dem Ende die Hände sinken — zumal er nicht mehr den Zugang zur Welt der Dichtung toristen, um zwei Jahre später, im Januar.vj823,< mann sich ausdrück, um die „kolossale Idee" fünfundfünfzigjährig das Zeitliche zu segnen Die nicht, wie der Dichter der Brautnacht, den Sieg offen. Nach drei vergeblichen Ehen, die alle drei des Kampfes zwischen der Kraft des Schöpfers letzte Gesamtausgabe seiner Werke erschien des „Kreuzes an der Ostsee" als Ausweg und geschieden wurden, trat er zum Katholizismus und der seiner Geschöpfe, die sich zuletzt als die Abschluß nutzen konnte. 1837; der „dritte große deutsche Dichter" wie Stärkeren erweisen. Held des Dramas ist der über, studierte katholische Theologie und emp• Grillparzer ihn nannte, ist ein Vergessener Die greise Preußenkönig Waidewuthis (dessen Christ Zacharias Werner hat jedenfalls diese seine fing mit päpstlichem Dispens die Priesterweihen. Zukunft wird auch an ihm einiges gut zu machen gewordener Sohn im ersten Teil die tragische größte Dichtung nicht über ein paar kurze Vers- Er ging nach Wien, hielt während des Kongres• haben. Brautnacht erlebt). Waidewuthis hat seinem heidnischen Volk die erste Kultur gebracht, hat es den Ackerbau gelehrt, hat ihm seine drei Götter gegeben, indem er selbst ihre Bilder schnitzte: Er wurde aus seiner Kraft zum Schöp• fer der Gottheit, bis seine Geschöpfe zum eige• nen Leben erwachten und die Waffen, mit denen Von dem Zauber des Märchens er sie ausgestattet hatte, gegen ihn selber keh• ren. Es beginnt der Kampf des übermenschlichen Schluß der Betrachtung aus Folge 27, Seite 20

Was von der Leven zu diesem Komplex bei• Varianten leisten will (es sind genau 718), be• steuert ist verblüffend. In seinen Kommentaren zahlt weniger als 12 Pfennige — also nicht ist von anregenden Mitteln die Rede, wie wir einmal den Gegenwert zweier Zigaretten — sie heute etwa als Nikotin und Koffein kennen. für jede Erzählung. Ohne Verteuerung kann Doch die Spekulationen über solche Stimulan- man die sechs Bände natürlich auch einzeln kaufen. tien gehen sogar noch weiter. Rauschgifte — Haschisch z. B. ist genannt (vdL 157) — wer• In der Reihe ,Die Märchen der Weltliteratur' den dabei in Betrachtung einbezogen, die im Eugen-Diederichs-Verlag sind die besproche• den Phantasiereichtum jener Zeiten in ganz nen drei Bände .Dänische Volksmärchen', Pol• neuem Licht erscheinen lassen. Unwillkürlich nische Volksmärchen' und Japanische Volks• Zacharias iühlt man sich dem LSD und verwandten Dro• märchen' erschienen. Diese hervorragend aus• gen der Gegenwart konfrontiert. gestattete Märchensammlung umfaßt alle fünl Werner Erdteile. Die bisher erschienenen 44 Ausgaben sind eine Fundgrube nicht nur für den Fach• Schließlich und endlich ist das wohl allen wissenschaftler, sondern auch für den inter• Von E. T. A. Hoffmann Ostpreußen ans Herz gewachsene „Muusemar- essierten Laien. Jeder Band kostet in Halblei• jellke" zu erwähnen. Welcher östlich der Weich• stammt auch diese Zeich• nen 17,50 DM, in Leder '32,— DM. In Stichwor• sel geborene Deutsche empfände nicht gerade ten hat Friedrich v. d. Leyen die Märchen nung, die seinen Freund dieses Märchen als urostpreußisch! analysiert in dem Band ,Das deutsche Märchen'. in grüblerischer Pose Damit muß aufgeräumt werden — wohl oder übel. Es hilft nichts. zeigt. ,Deutsche Lande an der Ostsee — Nieder• Unter den japanischen Märchen finden wir deutsche Sagen' von H. Karstens ist erschienen gleich zwei Versionen dieser reizenden Erzäh• in der Schlüterschen Verlagsbuchhandlung in lung. Der Unterschied zur ostpreußischen Maus Hannover, der Band kostet 9,80 DM. Schließ• ist nur der, daß in Japan ein Maulwurfsfräu• lich erwähnen wir noch das prächtige Bändchen lein für diesen Schwank herhalten muß. Einmal „Erzählgut der Kurischen Nehrung" von Wanda (J 89) entspricht die Schilderung fast haarge• Nimtz-Wendlandt, ein Buch der Erinnerung, er• nau der ostpreußischen Diktion. Zum andern ist schienen in der Schriftenreihe des Volkskunde• das gleiche Thema in die Form eines lockeren archivs Marburg, Band 9, N. G. Elwert Verlag, Gedichtes gekleidet (J 104). Marburg 1961, broschiert 8,— DM. In diesem Band hat die Verfasserin die ursprünglichen Wenn damit auch eine liebgewordene Vor• plattdeutschen Märchen und Geschichten der stellung ausgeträumt sein mag — ich meine, Kurischen Nehrung, die sie in ihrer Kindheit Ostpreußen sollte es mit Fassung tragen. Trost Die Zeichnung wurde ent• aufgenommen hat, in vollendeter Weise wie• erwächst vielleicht aus der Erkenntnis, daß die dergegeben. nommen dem Band Deutschen jenseits der Weichsel einer der ur• .Deutsche Literatur alten Hochkulturen des fernen Ostens auf die• sem Gebiet nicht nachgestanden haben. Wir können unseren Lesern alle diese Bände in Bildern', mit bestem Gewissen empfehlen. Sie enthalten Alfred Kröner Verlag, * so viel volkstümliche und ursprüngliche Weis• heit, daß wir auch im hektischen Leben unse• Stuttgart. Zum Schluß ein Scherz, ein Zahlenspiel: Wer rer Tage einen Gewinn aus der Lektüre ziehen sich den Genuß dieser M»--**— in all ihren können. JLaMenamvileidi und Soziales 12. Juli 19(59 / Seite 6 Jdhrgdiig 20 / Folge 28

werden könne. Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, daß er solche oder ähnliche Wege zusätzlich in Betracht zieht. Aufbaudarlehen werden verlängert Interessant sind einige Einzelheiten des Gut- aditens der Agrarsozialen Gesellschaft. Von Die 22. Novelle zum Lastenausgleichsgesetz — Finanzierungsplan für landwirtschaftliche denen, die bei der Befragung angaben, keine Nebenerwerbstelle mehr haben zu wollen, Nebenerwerbsstellen vorgesehen — Von unserem Bonner LAG-Mitarbeiter gaben 24 Prozent als Grund „Alter" an, 10 Pro• zent .Krankheit", 7 Prozent „keine Erben" und nur 7 Prozent „zu hohe finanzielle Belastung". In einer seiner letzten Sitzungen beschäftigte sich der Bundestag wurde von allen Parteien befürwortet. Schon daraus geht hervor, Die an einer Nebenerwerbstelle Interessierten mit den Fragen der Eingliederung. Das 22. Änderungsgesetz zum daß diese Verlängerung allgemein für notwendig gehalten wurde. verteilten sidi mit 43 Prozent auf ehemalige Lastenausgleichsgesetz wurde, wie wir bereits kurz berichteten, an- Zustimmung des Bundesrates ist sicher, denn er war es. der auf Die Betriebsinhaber. 40 Prozent Hoferben von noch genommen. Durch diese Novelle werden die Aufbaudarlehen, die am . . . . „ . . «, , , ¥ nicht geförderten ehemaligen Betriebsinhabern. 31. Dezember dieses Jahres auslaufen, um weitere zwei Jahre ver- Anre9un9 des Lastenausgleichsausschusses des Bundes der Vertrie- 8 Prozent ehemalige landwirtschaftliche Aroeit- längert. Wie bisher können je Jahr 100 Millionen D-Mark für die- benen den Bundestag angeregt hatte, eine Verlängerung der Auf- nehmei, 4 Prozent nachgeborene Kinder von sen Zweck bereitgestellt werden. Der Antrag zu dieser Änderung baudarlehen zu beschließen. Betriebsinhabern und 6 Prozent Hoterben von bereits geförderten ehemaligen Betriehs- In der gleichen Sitzung stimmte der Bundes• heißen: Wie viele ostdeutsche Landwirte war• desvertnebenenminister die Kraft, das Rad zu• inhabern. tag einem Entschließungsantrag der Abgeord• ten noch auf eine Nebenerwerbstelle? rückzudrehen? neten Leukert (CSU), Lisa Korspeter (SPD) und Von den an einer Nebenerwerbstelie Inter• Gegenwärtige Pächter, die nach Ablauf ihrei Die Entschließung des Bundestages läßt im Storm (CDU) sowie der Koalitionsfraktionen essierten waren zur Zeit der Erhebung 6 Pro• Pacht einen Eigenbetrieb wünschen, sind in der übrigen freien Spielraum für die Möglichkeit, zu. In diesem Antrag wurde die Bundes• zent landwirtschaftliche Arbeitnehmer. 3 Pro• Bedarfszahl nicht ausreichend mitgerechnet. Die außerhalb des Siedlungsprogramms weiteren regierung ersucht, im Rahmen der mehrjähri• zent nichtlandwirtschaftliche Selbständige, Zahl der Pächter beläuft sich in Nordrhein- ostdeutschen Landwirten zu einem Eigenheim gen Finanzplanung des Bundes für die Jahre 5 Prozent Beamte und Angestellte des öflcnt- Westfalen auf einige Tausend. Für die Pächter mit größerem Garten zu verhelfen. Gewiß ist 1970 bis 1974 einen lesten Finanzierungsplan lichen Dienstes, 20 Prozent Angestellte und und die Siedlungswilligen, die keinen Siedler• im Rahmen dieser Aktionen die Zinsbelastung für die Schaffung und Übernahme von jährlich Facharbeiter in der gewerblichen Wirtschaft, eignungsschein besitzen, sind zusammen 20v. H. höher, das Wohnen wird teurer. Ein großer Teil 4000 landwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen 3e Prozent Arbeiter in der gewerblichen Wirt• der Gesamtzahl in Ansatz gestellt worden. Das der Vertriebenen ist jedodi wohngeldberech- aufzustellen. Wie es in der Entschließung heißt, schaft. 11 Prozent Hausfrauen und 15 Prozent ist zu wenig. Man muß bedenken, daß viele tigt; diesen Mensdien ist es deshalb gleich, ob soll auf diese Weise die Eingliederung der aus Rentner. Von den in der Siedlereignungssdiein- Siedlungswillige einen Siedlereignungsschein sie eine lastengünstige Nebenerwerbsiedlung Ost- und Mitteldeutschland vertriebenen und kartei eingetragenen Interessierten haben ?9 gar nicht beantragt haben. Abgesehen von den oder eine stärker belastete wohnungsbaurecht• geflüchteten Landwirte bis zum Jahr 1974 einen Prozent bereits ein Grundstück gekauft oder Vertriebenen mit höheren Einkünften sind es liche Kleinsiedlung erhalten. Das Gutachten der geregelten Abschluß finden. In der Ent• an der Hand. 21 Prozent der Interessierten vor allem solche ehemaligen Landwirte, die Agrarsozialen Gesellschaft wies aus, daß eine schließung heißt es weiter, die Bundesregierung wünschten eine Nebenerwerbsiedlung ohne sich nicht dorthin schieben lassen wollen, wo erhebliche Anzahl von Berechtigten sich in der werde ersucht, im Rahmen der landwirtschaft• Einliegerwohnung, nur 13 Prozent wollten lediglidi Nebenerwerbstellen angeboten wer• gleichen Zeit ein mit Wohnungsbaumitteln ge• lichen Strukturverbesserung alle Maßnahmen keinen Neubau. Bei 39 Prozent der Interessier• den —, das heißt in verkehrsungünstigen Ge• fördertes Eigenheim selbst besorgt haben. So zu ergreifen, die für die auf Vollerwerbsstellen ten besteht keine Bereitschaft zum Wohnsitz• bieten. kann es auch in Zukunft sein, wenn durch be• angesetzten vertriebenen und geflüchteten wechsel; 63 Prozent der zum Wohnsitzwedisel sondere Mittel das Errichten wohnungsbaurecht• Bauern für die Erhaltung der Höfe und die An• Aus allen diesen Gründen muß die Zahl der Bereiten sind auch zum Wechsel des Arbeits• licher Eigenheime mit großem Garten intensiv passung an die Erfordernisse der EWG not• siedlungswilligen und siedlungsfähigen ost- platzes bereit. Die Betroffenen erwarten aller• gefördert wird. wendig sind. und mitteldeutschen Landwirte nicht mit 18 000, dings, daß der neue Arbeitsplatz dem alten in sondern mit annähernd 30 000 angenommen Durch die Verlängerung der Aulbaudarlehen etwa entspricht. Zwar ist durch diesen Entschließungsantrag werden. Für den Bundesvertriebenenminister ist hier ein wichtiger Schritt getan. Wenn man noch nicht gewährleistet, daß in fünf Jahren ist das Gutachten der Agrarsozialen Gesell• die Sätze der Aufbaudarlehen für den Woh• Da für einige Tausend Wediselwilligei etwa« die Eingliederung der vertriebenen Landwirte schaft allerdings ein arges Hemmnis. nungsbau iür ehemalige Landwirte erhöht und Angemessenes nicht zu finden sein wird, wer• wirklich zu einem Abschluß kommt; aber die den manche von ihnen aus dem Nebenerwerb• Entschließung bedeutet ein Fundament für wei• Minister Windelen will jährlich 4000 ost- und ihnen bei der Darlehensbewilligung ein Vor- stellenprogramm aussdieiden. Für s:e kämen tere Maßnahmen zur Erreichung des gesteckten mitteldeutsche Landwirte eingliedern. Nach rangrecht einräumt, könnte von den 10 000 im möglicherweise jedoch städtische Eigenheim- Zieles. dem zweiten Fünfjahresplan sollten es jährlich Gutachten der Agrarsozialen Gesellschaft außer 8000 Seßhaftmadiungen sein. Vor allem durch acht gelassenen früheren Landwirten ein großer programme in Betracht Rund ein Dritte! der In• Teil bis 1974 ebenfalls angesetzt werden. teressierten verfügt über Ersparnisse von Nodi unter Minister v. Hassel war die die bei Bildung der großen Koalition vor• Minister Windelen hat mehrfach angedeutet, 10 000 bis 20 000 DM, die für den Erwerb der Agrarsoziale Gesellschaft damit beauftragt genommene Streichung von § 46 Abs. 1 des daß er Überlegungen anstellt, wie mit Hilfe des Nebenerwerb: alle eingesetzt werden sollen. worden, zu untersuchen, wie viele heimatver• Bundesvertriebenengesetzes (Finanzierungs• Nur 2 Prozent der Inhaber von Siedlereignungs• triebene und geflüchtete Landwirte noch mit paragraph für die ländliche Siedlung) trat ein Lastenausgleichs das Problem der Versorgung scheinen hatte noch Interesse an einer Voll- einer Förderung nach dem Bundesvertriebenen• Rückgang auf 4400 Stellen im Jahre 1968 und des ostdeutschen Landvolks mit eigenem Grund erwerbslelle. gesetz rechnen. Die Agrarsoziale Gesellschaft auf unter 4000 im Jahre 1969 ein. Hat der Bun- und Boden und eigenem Haus ergänzend gelöst untersudite auf Grund der Siedlereignungs- schein-Kartei des Landes Nordrhein-Westfalen, inwieweit bei den in der Kartei Verzeichneten noch der Wunsch nach einer Voll- bzw. Neben• erwerbsstelle besteht. Sie kam zu dem Ergeb• nis, daß in diesem größten Bundesland mit dem am stärksten aufgestauten Bedarf noch rund 9000 Stellen, und zwar fast ausnahmslos Seit 1950 über 580000 Aussiedler Nebenerwerbsstellen, benötigt werden. Füi alle übrigen Länder der Bundesrepublik zu• Vielfältige Hilfen für die Jugend — Bundesregierung um Familienzusammenführung bemüht sammen nahm die Agrarsoziale Gesellschaft noch einmal die gleiche Anzahl erforderlicher Stellen an, so daß sie zu einem westdeutschen Die Bundesregierung setzt mit Unterstützung ansuchen in Rumänien weiterhin völlig unbe• 70 Heimfördersdiulen sowie eine dem jeweili• Gesamtbedarf von 18 000 Nebenerwerbsied• des Deutschen Roten Kreuzes ihre Bemühungen friedigend bleibt. Audi aus der UdSSR trafen gen Bedarf angepaßte Zahl von offenen Förder• lungen kam. fort, die aussiedlungswilligen Deutschen in den beträchtlich weniger Deutsche ein: 1968 waren schulen und Förderklassen — insbesondere in Vertreibungsgebieten mit ihren Familien im es 598 gegenüber 1092 im Vorjahr. Durchgangslagern und in Großstädten — zur Verfügung. Mehrere von den Kultusverwal- Diese Zahlen müssen aus mehreren Gründen Bundesgebiet zusammenzuführen. Im letzten Insgesamt kamen von 1950 bis 31. 12. 1968 'ungen der Länder eingerichtete einjährige Er• als zu niedrig angesehen werden. In Nord• Jahr trafen 23 201 Deutsche aus den zur Zeit aus diesen Gebieten 581 839 Deutsdie in die gänzungslehrgänge bieten den zugewanderten rhein-Westfalen wohnt noch nicht einmal ein unter fremder Verwaltung stehenden deut• Bundesrepublik. Aus dem freien Ausland sind Abiturienten Gelegenheit, sich auf die Ergän- Drittel der früheren ost- und mitteldeutschen schen Ostgebieten und aus den ost- und Rud• im gleichen Zeitraum 49 352 Vertriebene auf• /ungsprüfung zum Hochsrhulzugungszeugnis Landwirte. Die Annahme, daß der Bundes• olf europäischen Staaten im Bundesgebiet ein. genommen worden (zusammen also 631 191). vorzubereiten. Die im Juni 1967 von der Otto- bedarf lediglich beim Doppelten des nordrhein- Die Zahl ist gegenüber den Vorjahren wiederum Benecke-Stiftung — Sozialamt des deutschen westfälischen Bedarfs liege, muß daher als irrig zurückgegangen (1966: 27 813 Personen; 1967: Eine wesentliche Starthille der Bundes• Bundesstudentenringes — mit Hilfe von Bun• angesehen werden, auch wenn man berücksich• 26 227 Personen. regierung für diese Deutschen stellt die Er• desmitteln in Gießen-Krofdorf eingerichtete tigt, daß in den anderen Ländern die landwirt• stattung der ihnen aus Anlaß der Ubersiedlung Bildungsstätte hat bisher in 13 modern gestal• schaftliche Eingliederung wesentlich weiter fort• Besonders auffällig blieb der Rückgang bei erwachsenen Kosten (Reise- und Transport• teten vierwöchigen Seminaren über 400 zu• geschritten ist. den Aussiedlern aus den zur Zeit unter polni• gewanderten Absolventen von Hochschulen und scher Verwaltung stehenden deutschen Ost• kosten, Paß- und sonstige Gebühren usw.) dar. Da sich die in mehreren Herkunftsländern vor• höheren Fachschulen, Studenten und Ab• In der Zahl von 18 000 sind nur diejenigen gebieten, aus Polen und der Freien Stadt Dan- itunenten die für die Fortsetzung oder den Ab- zig mit 8435 Personen gegenüber 10 856 im genommene erhebliche Erhöhung der Pab- Vertriebenen berücksichtigt, die nach den so• sdiluß des Studiums erforderliche Beratung er• Jahre 1967. Die Zahl der Deutschen aus der gebühren erst im letzten Jahr bei der Er• genannten Prioritätsrichtlinien zum Zuge kom• teilt, Ausbildungs- und Studienplätze ver• Tschechoslowakei ist etwa gleidi geblieben. Mit stattung voll ausgewirkt hat, ist der Gesamt• men können. Vertriebene mit Einkünften von mittelt und Hilfen bei der wirtschaftlidien insgesamt 11 854 Personen (1967: 11 628) be• aufwand für die Rückführungskosten trotz des mehr als rund 18 000 DM im Jahr können nach Sif^prstellung der Ausbildung gegeben. hvp trug der Monatsdurchschnitt rund 1000. Das An• Rüdegangs der Aussiedlerzahl auf rund 20 Mil• dem Vorrangkatalog nicht gefördert werden. steigen der Zahl von Deutschen aus Rumänien, lionen DM — gegenüber 14,4 Millionen DM im Hier kann nur eine Betrachtungsweise inter• 614 gegenüber 440 Personen im Jahre 1967, Jahre 1967 und rund 8.7 Millionen DM im Jahre essieren, die auch diejenigen einschließt, die darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese 1966 — gestiegen. höhere Einkünfte beziehen. Die Frage muß Zahl in Anbetradit der vielen Ausreise• Deutsche aus den Vertreibungsgebieten und aus der Sowjetzone erhielten zur Befriedigung Stiftung für Härtefälle des dringenden Erstbedarfs nach ihrem Ein• treffen im Bundesgebiet einmalige Beihilfen Verwirklichung aus Haushaltsmitteln des Ministeriums. Zu• in der näc-hsten Legislaturperiode? sätzliche Hilfen gewährte die .Friedlandhilfe e. V." Für diesen Zweck sind dem Verein audi Für die Vertriebenen, Flüchtlinge und Kriegs• 1968 aus allen Kreisen der Bevölkerung Geld- sachgeschädigten wird eine Stiftung für Härte• Die Leistungen wurden verbessert und Sachspenden zugegangen. In besonderen fälle in dieser Legislaturperiode nidit mehr er• Notfällen konnte die .Konrad-Adenauer- richtet werden. Für die ehemaligen Kriegs• Novelle zum Bundessozialhilfegesetz Stiftung für Flüchtlinge und Vertriebene" ein• gefangenen und die nach dem Häftlingshilfe• malige Zuwendungen aus ihren Mitteln geben gesetz Berechtigten hat der Gesetzgeber in• Die aus den Ostblockstaaten in das Bundes• zwischen die maßgeblichen Gesetze verabschie• Der Bundestag hat am 28. Juni in zweiter und hilfegesetz das Einkommen der Familien stär• gebiet übergesiedelten Kinder und Jugend• det. Es ist dabei geblieben, daß den Verbänden dritter Lesung mit Zustimmung aller Frak-' ker geschützt wird als bisher. lichen bis zu den jungen Erwachsenen der Ge• der betroffenen Geschädigtengruppen die tionen eine 2. Novelle zum Bundessozialhilfe• burtsjahrgänge nach 1940 konnten in den Her• Hälfte der Mitgliedssitze im Stiftungsrat zu• gesetz verabschiedet. Im Mittelpunkt dieser Von erheblicher Bedeutung sind die ver• kunftsländern nur fremdsprachige Schulen be• steht. Novelle stehen unbedingt notwendige Lei• besserten Maßnahmen zur Sicherung der Ein• suchen. Sie verfügen bei ihrem Eintreffen im stungsverbesserungen zugunsten der auf gliederung geistig, körperlich und seelisch Be• Bundesgebiet vielfach nicht über die notwendi• öffentliche Hilfe angewiesenen Menschen, die hinderter in das berufliche und gesellschaft• gen deutschen Sprachkenntnisse. Die anders• Es besteht im Bundestag starke Neigung, sich jedoch nach der erklärten Meinung des liche Leben. Zu begrüßen ist die neue Bestim• artigen Schul- und Ausbildungssysteme in den eine ähnliche Stiftung für Vertriebene, Flücht• federführenden Bundestagsausschusses nur auf mung über die Freistellung der Eltern behin• Ostblockländern erschweren darüber hinaus linge und Kriegssachgeschddigte in der ersten das Allernötigste beschränken. derter Kinder von den Kosten der Schul- die berufliche Eingliederung und mindern die Hälfte der kommenden Legislaturperiode zu er• Dies sind unter anderem eine Erhöhung der bildungsinaßnahmen, wenn diese Kosten von Aufstiegschancen. richten; die CDU hatte auf ihrem Vertriebenen- monatlichen Blindenhilfe von 240 auf 275 DM der Schulverwaltung nicht übernommen wer• kongreß in Wiesbaden diese Forderung zu und des Pflegegeldes für die häusliche Pflege den. Die in der Novelle enthaltene Meldepflicht Im Benehmen mit dem für den Bundes- einem Programmpunkt erhoben. Es wird jedoch von 100 DM auf 150 DM monatlich. Die beson• für alle körperlich und geistig Behinderten ist jugendplan zuständigen Bundesminister für darauf acht zu geben sein, daß für diese Stif• dere Einkommensgrenze wurde von bisher eine Kompromißlösung, bei der sich mehr die Familie und Jugend und den LandesHüchtling«.- 500 DM auf 600 DM angehoben. Bei der all• Vorstellung bestimmter Ärzte als die Vor• Verwaltungen wird diesen Problemen beson• tung nur insoweit Lastenausgleichsmitte! ein• gemeinen Einkommensgrenze für die Hilfe in stellungen der Behinderten und ihrer Ver• dere Aufmerksamkeit gewidmet. Für die gesetzt werden, als es sich um Vermögens- besonderen Lebenslagen steigen die Familien- bände durchgesetzt' haben. Die Novelle zum sprachliche Förderung bestehen seit Jahren be• geschädigte im Sinne des Lastenausgleidis- zuschläge um 20 DM auf 110 DM. Die Vei- Bundessozialhilfegesetz tritt, wenn der Bundes• sondere Förderschulen, die zum deutschen gesetzes handelt. Soweit aus der Stiftung reine besserung bei der Einkommensgrenzen- rat keine Schwierigkeiten im zweiten Durch• Volksschulabschluß oder zum Anschluß an ent• Mtialt Härtefälle berücksiditigt werden sollen Regelung soll sicherstellen, daß bei Inanspruch• gang macht, am 1 Oktober dieses Jahres in sprechende Klassen weiterführender Schulen mußten der Stiftung Mittel aus dem Bundes• Kraft HP nahme von Leistungen nach dem Bundessozial führen Zur Zeit stehen im Bundesgebiet rund haushalt zugeführt werden N. H. Jahrgang 20 / Folge 28 £hb £fipmifirnblim 12. Juli 1969 / Seite 7

Lydia Knop-Kath Kleine Textilkunde ^2>ie ^ladiole Wolle ist ein

Große Dame unter den Sommerblumen ganz besonderer jtoff Wie eine leuchtende Standarte ließ die erste Gladiole ihre scharlachroten Rispen aufleuchten Seit Urzeiten haben die Menschen einen zwischen dem Blaugrün der Gräser und dem Kampf zu führen gegen zwei Plagen: Hunger Silbergrau der Blätter. Das Erlebnis der er• und Kälte. Schutz dagegen bieten Essen und blühenden Gladiole gehörte zu den Tagen des Wärme. Da keiner das Feuer mit sich herum• Hochsommers in unserem Johannisburger Gar• tragen kann, haben schon unsere Vorfahren er• ten. Ihre Farben waren von großer Leuchtkraft kannt, daß wollene Kleidung den besten Schutz Ihre schmalen Rispen strebten der Sonne zu. gegen die Kälte bietet. Wer kann sagen, was Die schwertartige Form der Blätter verweist früher als Wärmespender erkannt wurde: das die Gladiole in die Familie der Schwertlilien- Feuer oder die Wolle der Tiere? Moorfunde gewachse. Galdiolus heißt soviel wie .kleines förderten jedenfalls Jahrtausende alte Spinn Schwert'. In manchen Gegenden wird die Blume wirtel und Reste von gewebten Wollstoffen zu• deshalb heute noch .Schwertel' genannt. tage. Fast alle unsere schönsten Gartenblumen sind Bei keinem der lebenswiditigen Güter wird aus der Ferne zu uns hergewandert. So fand der Mensch heute so getäuscht wie bei der auch die große Gladiole ihren Weg aus den Wolle. Wer ahnt zum Beispiel, daß die Be• Gräsersteppen Südafrikas über Länder und zeichnung Wolle' nicht besagt, ob es sich um Meere zu uns. Erst am Ende des 17. Jahrhun• minderwertige Reißwolle oder um edle Schur• derts kam sie nach Europa. Blumenzüchter ver• wolle handelt; daß der Begriff .wollhaltig' nur mählten sie dann bald mit den alten, viel kleine• ren Mittelmeergladiolen, die auch ,Rote zu bedeuten braucht, daß 15 Prozent Wolle in Schwertlilien' oder .Gemeiner Siegwurz' hießen. dem betreffenden Stoff enthalten sind. Selbst Der Franzose Lemoine aus Nancy wurde einer bei der Bezeichnung ,Reißwolle' ist vielen Ver• der bekanntesten und erfolgreichsten Gladiolen• brauchern nicht klar, daß es sich hier um mehr• züchter. 1878 zeigte er auf einer Ausstellung fach getragene Stoffe handelt, die zerr.ssen und zum erstenmal eine Gladiole, deren Blüten die neu verarbeitet wurden. ItaLen ist der größte uns heute geläufige aufstrebende Form hatten. Importeur alter Wollsachen, die dort zu Reiß• Mehr als hundert verschiedene Sorten waren wolle verarbeitet werden. Damit erklärt sich schon damals bekannt; heute sind es mehr als auch der oft bestechend niedrige Preis mancher dreihundert. Pullover. Gerissene Händler machen sich die Unkenntnis der Käufer zunutzen und machen Kaum eine andere Blume weist eine solche mit minderwertiger Ware ein glänzendes Ge• Farbenskala auf wie die Edelgladiole, die schäft. Die Kundin merkt erst nach der Wäsche, ,große Dame' unter den vielen bunten Sommer• was sie sich da eingehandelt hat . . . blumen. Alle Leuchtkraft und Wärme des Som• mers scheinen in ihren Namen und ihren Far• Um sich gegen diesen Mißbrauch zu schützen, ben vereint. Goldfarben strahlt ,Goldener Staub', haben sich wollverarbeitende Betriebe in von leuchtendem Orangerot ist .Hochsommer', weltweitem Rahmen zum .Internationalen lachsfarben die prächtige .Rosenpolka' schar• Wollsekretariat' vereinigt. Strenge Vorschrif• lachrot die aparte .Sanssouci' und von zartem ten für die Verarbeitung dieses kostbaren Ma• Rosa die ,Lovely Melody', die liebliche Melo• terials wurden bindend für die beteiligten Fir• die. Purpurrot, schwefelgelb, in zartem Weiß men; eine intensive Kontrolle bis zum letzten und in dunklem oder hellem Violett wetteifern Verkaufstisch wurde eingeführt. Die Waren andere Sorten mit den um diese Zeit erblü• werden seitdem mit dem international gelten• henden Dahlien und Georginen. Auch Phlox, den Wollsiegel gekennzeichnet. Eisenhut und Malve stehen gern in ihrer Nach• Dieses Wollsiegel ist das eingetragene Güte• barschaft, und die anmutigen Wicken wiegen zeichen für .reine Schurwolle'. Nur Erzeugnisse sich in ihrer verspielten Grazie sommerselig am dürfen es führen, die den vom Internationalen nahen Zaun Wollsekretariat einheitlich festgelegten Quali• Schmuck bei Hochzeitsfeiern waren einst die tätsrichtlinien entsprechen. Reine Schurwolle roten Schwertel der Mittelmeerländer. Schön• ist frisdi vom Vlies des Schafes gewonnene ster Schmuck bei allen Festen in der südafri• Wolle, die keinem Spinn- oder Filzprozeß und kanischen Kap-Provinz ist noch heute die rote keinem faserschädigenden Verfahren bei ihrer .Kalkoentjie' oder .Gladiolus Alatus*. Ihr bren• Gewinnung unterworfen wurde Seit einem nendes, weithin sichtbares Rot verwandelt im Jahr werden auch Beimischungen anderer feiner August und September die grünen Hügel und in den letzten Jahren kultivierten Primulinus- und Altar. So sahen wir in einer kleinen ober- Tierhaare bis zu 20 Prozent zugelassen, die der Ebenen Südafrikas in wahre Flammenmeere. Gladiolen. Sie unterscheiden sich von ihren bayerischen Kirche die Menschen andächtig vor Schafwolle vergleichbar sind (Kamelhaar, Mo• Die schöne .Kalkoentjie' ist eine Wildblume, großen, eleganten, immer ein wenig steifen einer mit weißen und zarllila Primulinus- här, Angorakaninchen, Vikunja, Alpacca oder die zuerst in die Gärten der Farmer wanderte Schwestern durch eine Menge schön geformter Gladiolen gefüllten Silberschale verharren. So Lama). Blüten in langer Rispe. Um ihrer zarten Farben still und versunken, als wäre ihnen hier aus und von dort auch zu uns herüberkam. Wolle ist trotz ihres Bindungsvermögens für und ihrer anmutigen Formen willen werden sie einer unbekannten Ferne ein leiser Gruß ge• Feuchtigkeit an der Oberfläche der Faser Zierlicher, doch nicht weniger schön sind die mehr und mehr ein beliebter Schmuck für Tisch sandt worden. wasserabstoßend. Keine Hausfrau würde zum Beispiel auf den Gedanken kommen, mit einem wollenen Lappen ihr Abwaschbecken trocken zu reiben. Andererseits erklärt das, weshalb ^Miez geht es nocfi eititnat um die J^ö

Toni Schawaller VOM &tammelsditnotbmten den der %utkuik beschtie

s ist eine ganz einfache, alltägliche Ge- schichte, die ich hier erzählen will, abei sie ist wahr, nichts ist dazugemacht. auch nichts fortgelassen. Es war damals, als ich noch eine junge Frau war und der Jasminstrauch am Gartenzaun blühte, auf den Brunnenrand weiße Blüten• blättchen flielen, die Finken noch spät am Abend im Birnbaum schlugen und die Poggen in allen Teichen guarrten. An einem solchen Abend taßen mein Alter und ich unter dem Jasmin• strauch am Brunnen auf der schmalen Bank. Als wir uns so am Finkenschlag, Froschgeguarr und an den Blüten freuten, fragte ich: „Af de Kuckuck dit Joahr stomm ös? Eck hebb em noch nich eenmoal schriee höre, on eck hadd mi doch tom Klappere extra e Dittke önne Fupp ge• stockt." Na, auch den Kuckuck könnte ja mal die Katze holen, meinte mein Mann. Ich ver• sprach etwas auszugeben, wenn der Krät heute abend noch schreien würde: dann könne er sich sein Leibgericht zum Namenstag wünschen. Ehe mein Alter noch antworten konnte, schrie wirklich und wahrhaftig der Kuckuck in der ur• alten Dorflinde, die in der Nähe unseres Hauses stand. Mein Mann sprang auf und klapperte mit den Dittchen in seiner Jackentasche. Ja, proste Mahlzeit, ich hatte natürlich keine Ditt• chen in der Fupp, aber ich nahm einen Knüppel und schlug auf die Gießkanne, denn die Haupt• sache war ja doch das Klappern. Der Kuckuck schrie und schrie, nein, er brüllte rein, mein Mann klapperte mit Geld, ich auf der Gieß• kanne. Da hörte ich, wie mein Mann bei Kuk- leichter Brandgeruch in die Nase. Ich ging im ich auf der Schwelle stehen. Schwarzer Rauch denken. Ja, wenn man die Männer schon mal kucksschrei und Geklapper „Hammelschmor- Galopp, daß rein die Milch aus dem Eimer mein füllte die ganze Küche. Glührote Herdringe, allein läßt! broade, Hammelschmorbroade" schrie, so ähnlich sonntägliches Kattunkleid beschwadderte, dachte eine glührote Herdplatte und ein offenes Feuer• Als wir uns noch so unterhielten, kam ein wie die Königsberger Fischfrauen „Botterzand, aber, was kann schon bei einem halben Brikett loch konnte ich gewahren. Wo war der schöne Wagen, vollgepackt mit Gästen: Die Trakehner! Botterzand" ausriefen. passieren. Leipziger Ausstellungstopf? Ich beugte mich Voran mein Schwager aus Hamburg (der aus über das Herdloch, da, wo er samt Hammel• Trakehnen stammte) mit seinen Geschwistern. Als der Kuckuck endlich schwieg und mein An der Schule begegnete mir Brandießens schmorbraten gestanden hatte. Da lag der schöne „Hädd bi ju gebrennt?", war die erste Frage. Fried. „Doa hädd eener oawer dem Sinndags- Mann auch, denn beide hatten sich heise ge• Topf auf der roten Glut, zu einem verknitterten „Nei", sagte ich, „oawer onsen Hammelschmor- sopp angesengt", sagte er und murmelte vor schrien, da konnte ich Jen Wunsch meines Al• Häuflein zusammengeschmolzen. Die Flammen brode hädd de Kuckuck gehoalt!" Die beiden sich hin: „De Herr ös goot, de Fru ös goot, de ten entgegenehmen: A'^o „Hammelbroade öm leckten gierig an dem Saft, der aus ihm guoll, Henkel vom Topf wurden bewundert und es Sopp ös angesengt." eegene Saft mött Zippel geschmorrt", sagte er, an unserem guten Hammelbraten. wurde viel gelacht. Da wir in das Innere des „on e kleen Peterzölljestrutzke dran", und Da kam eben die Brombachsche aus ihrem „De Kuckuck hädd dem Broade gehoalt", ging Hauses nicht hinein konnten — alles stand unter leckte sich schon die Lippen. Ich war gleich Häuschen: „Kiek moal durt nenn", sagte sie, „et es mir durch den Kopf. Aber dann, so traurig Rauch und die Gardinen sahen wir Topflappen Feuer und Flamme und meinte, es stünde ja der ös rein, als wenn e oarmer Mann Brod backe es war, fing ich doch an zu lachen. Ich sah, aus — wurde ein Tisch unter den Jasmin ge• Alluminium-Ausstellungstopf von Leipzig noch deit." daß die beiden schönen, schwarzen Griffe vom stellt und der Rauch aus der Küche notdürftig immer unbenutzt da (meine Sdiwester hatte ihn weggeschichert. auf der Messe preiswert gekauft und mir als Acheu, acheu, ich hätte beinahe den Milch• Topf heil geblieben waren, und zu dem Leip• eimer fallen lassen! Aus unserem Schornstein ziger Ausstellungstopf sagte ich: „Du Krät Reisegeschenk mitgebracht), also dieser Leip• Schließlich kam doch noch ein echter ost• kam es wie aus einem Pelzärmel: Schwarzer, warscht mi nich mehr anblänkere." ziger Topf sollte die Ehre haben, unseren Ham• preußischer Schmandschinken mit viel Pries• melschmorbraten zur Vollendung zu bringen. dicker Rauch, und immer mehr Rauchwolken stiegen hoch. Nur war kein Halten mehr. Ich Dann suchte ich meinen Mann. Der war auf lauch auf den Tisch. Mein Hamburger Schwager Am Sonntagmorgen stand er mit dem Ham• der Bank unter dem Jasmin und hatte einen meinte, dieser Schmandschinken schmecke tau• melbraten auf dem Herd, der Messetopf. Er lief im Galopp. Meyersch Roole schlich an mir fürchterlichen Hustenanfall. Als er sich erholt sendmal besser als ein Hammelbraten, und die blänkerte mich irgendwie schadenfroh an. Ich vorbei. Ehe ich ihn etwas fragen konnte, war hatte, erzählte er: Meyersch Roole war gekom• Hamburger Küche wäre wohl sehr gut, aber sagte lachend zu meinem Alten: „Wenn bloßig er fort, nur sein schadenfrohes Grinsen sah men, sie hatten sich beide unterhalten. Dann solch einen Schmandschinken bekäme dort kei• de Kuckuck di nich dem Broade beschriee wäre, ich. hatte mein Alter gesagt: „Eck mott moal noam ner fertig, auch keine Königsberger Fleck. Die hergeschreeje het he em. Kann sönd, dat he em „Mi schient, bi enne brennt", sagte die alte Hammelbroade sehne." „Ach Mönsch", hatte Mannsleute stießen mit ihren Gläsern an, in hoald." Weinreichsche, und dann stand ich vor unserer der Roole gesagt, „hau man dree, veer Schöf• denen der grüne Waldmeister leuchtete. Der Braten fing an zu duften, mein Mann Haustür. Dicke, schwarze Rauchwolken wälzten feis Steenkoahle ropp, denn brukst äwerhaupt Und da schrie doch wahrhaftig der Kuckuck schnupperte schon genießerisch. Ich legte noch sich mir entgegen, ich hielt mir Augen und Nase nich mehr noahm Broade kieke, de wart ganz wieder von der alten Linde, und es klang rich• ein halbes Brikett an und ging, um unsere zu und biesterte nach der Küche. Entsetzt blieb von sölwst gar." Na, und alles weitere läßt sich tig schadenfroh. Schwarzbunte zu melken. Meinen Mann bat ich, auf den Braten aufzupassen und wenn nötig noch ein halbes Brikett zuzulegen. Als ich zur Kuhweide ging, sah ich den Roole Meyer nach unserem Hause zugehen und dachte: Na, wenn die beiden sich festplachandern, gibts heute sicher um drei erst Mittag. Frieda Jung Als ich vom Melken zurückkam und am Spei• fof £'nl^HSttldc cher vorbei zur Schule einbog, stieg mir ein

enn ich noch so an Milkats Fanne denke! das äußertes Winkelchen ausfüllte — völlig Milkats Fanne hieß eigentlich Franz. Er angeKieidet, einen wollenen gestrickten Schal war ein Mann, der in seinem dritten um den Hals, die Mütze mit Ohrenklappen auf Lebensjahre stand, aber von jedermann für dem Kopf. Nur an heißesten Sommertagen fie• einen Vierjährigen gehalten wurde und genau len die beiden letzten Kleidungsstücke fort. wußte, was er wollte. Er wußte es so gut, daß sein Gebrüll oft durch das halbe Dorf klang, „Na los! Weege!" kommandierte er mit sanf• was sich wirklich sehr machtvoll anhörte. Mein ter Festigkeit höchstes Entzücken aber war es, wenn er mit• ten im fürchterlichsten Schreien auf einmal ab• Die Ole nahm sofort auf dem Holzstuhl neben brach und mit ganz nüchterner Alltagsstimme der Wiege Platz, ergriff den Zipfel des Bandes, irgend eine sachliche Frage tat. Etwa: mit dem das Deckbett festgeschnürt war, und setzte die Wiege mit Hand und Fuß in sausende „Ole, wat gewt hüt to Meddag?" Bewegung.

Seine Großmutter, die .Ole', mit ihrem klei• „Ok singe'" herrschte Fanne. nen verwelkten Gesichtchen, stürzte dann sofort beflissen herbei. „Süße Grutschche, mein „Schusche, patrusche, wat ruschelt em Stroh", Sohnche!" Sie wollte es gern durchdrücken, mit sang die Alte, wie aus einem hohlen Topf her• ihrem kleinen Liebing hochdeutsch zu sprechen, aus. Aber sie hatte es nicht richtig getroffen. scheiterte aber immer wieder an der Verständ- „Dem nich'" schrie Fanne sie an. nislosigkeit ihrer Umgebung und des Lieblings selbst. „Dat wöll eck nich", sagte Fanne fest. Und nun war es schlimm für das alte Weib• Und es war zehn gegen eins zu wetten, daß chen, daß es so viele Lieder singen konnte; erst die Ole nicht „süße Grutschche" kochte. das letzte war immer das richtige. Fanne wurde überhaupt gut ernährt. Seine Mutter hatte sich noch immer nicht entschließen Einmal — der kleine Bursche war nun wohj können, ihm die allererste, natürlichste Säug• schon fünf Jahre alt — geschah es, daß seine lingsnahrung zu entziehen— Fanne wünschte es Mutter mit ihm die Geduld verlor, ich weiß nicht. Eines Tages hatte Mutterchen mit der Mil• nicht mehr, aus welchem Grunde. Ihre Gebärden katsche eine geheime Unterredung, von der verstellten sich sie borgte sich von Meister diese mit umflorten Augen und einer Kanne Tuleweits, die nebenan wohnten, einen Stock frischer Milch von dannen ging. Als ich eine und schrie mit weithin ins Dorf gellender Stim• Stunde später auf den Nachbarhof kam, um me, daß sie Fanne, der dicht vor ihr auf den Hermann Wise zu besuchen, kam Fanne mir Treppensteinen saß, „niederträchtig betonnen" mit den denkwürdigen Worten entgegen- (durchprügeln) wollte

„Du — dat ward morge e gode Spektoakel „Wacht, du Gnos, wacht du man! Eck wai di bi uns wäre". schon lehre!" „Na, wieso denn, Fanne?" „Donnerwetter!" sagte Fanne voll ehrlicher Anerkennuno — und blieb sitzen. „Se wolle mi afgewänne!" Da brach der Milkatsche der Mut. Herrlich wai auch das Bild, wenn Fanne Mit• tagsschlaf hielt. Seine Mutter und die Ole wett• „On du leppst ok nich emal?" schluchzte sie. eiferten miteinander, ihn immer hübsch warm zu halten, damit er sich um Gotteswillen nicht .Ole, Ole — he leppt ok nich emal!" erkälte. Und da ei nidit zu bewegen wai, mit der Milditasse audi eine andere Lagerstatt zu Im ganzen Dorf hieß es: „Die Weiber erziehen übernehmen, lag er dann in seiner ganzen sich einen Galgenstrick!" Aber es muß nicht in Fischerjungen am Strand von Groß-Kuhren Foto Mauritius Pracht nach wie vor in der Wiege, die er bis in Fanne gelegen haben, er ist keiner geworden. Jahrgang 20 / Folge 28 £05 Sfljmuf müfaff TZ. Juli 1969 / Sefte 9

Z)io (Bofdsucfier aus dor Jliederung Eine Geschichte aus der Heimat von Elsbeth Christelen

Fortsetzung und Schluß Die beiden Erben betitelten die Tante, die tückische T^nte und an die große Enttäuschung zum erstenmal dazu still sein mußte, mit bösen ihres Lebens. Zaghaft traten beide näher — womöglich er• Worten. Nun tobten die beiden getäuschten, wachte sie wieder, wenn man sie aufhob? Aber durch die jahrelange Unterdrückung gereizten Da schlug die Karohne eines Tages in die nein, die Tante schlief den Schlaf, aus dem es Menschen, überschrien sich und ließen ihre Wand der Stube einen Nagel. Klirr, klirr rollte kein Erwachen gibt. Erleichetrt atmeten Michel Wut an der still lächelnden Tante, die ihr Ge• etwas kullernd über die Dielen. War es ein und Karoline auf. heimnis mit ins Grab genommen hatte, wenig• Blendwerk? Sie traute ihren Augen nicht, fuhr stens in Worten aus. Und wie sah der .staat- mit der Hand darüber hin — das war wahr• Nun waren Müdigkeit und Schwere in den sche' Michel aus? Der Anzug war zerdrückt, der haftig ein Goldstück, das da in der Stube her• Gliedern wie weggewischt. Zuerst mußte die rauhe Stoff voller Abfälle von Holzwolle und um sprang und hüpfte und sich nach froher Tante besorgt werden. Als sie dann in ihrer gan• Stroh. Bei Karoline hatte sich das Ratten• Fahrt in einer Ecke niederlegte! Die Karoline zen Pracht, einer großen Besitzerfrau gleich, schwänzchen vom Kopf gelöst, das traurige dachte gleich an Teufelsspuk, denn die Seelen auf ihrem Prunklager ruhte, wurde Michel und Restchen einstiger Pracht zitterte hilflos bei der bösen Verstorbenen finden bekanntlich im Karoline erst klar, was der Tod der Tante für jeder Bewegung. Jenseits keine Ruhe. Das war der Tante recht, sie bedeutete. In den Torf und auf Tagelohn nun mußte sie zur Strafe für ihre Missetaten würden sie nun nicht mehr gehenl Denn Geld Aber selbst die wildesten Wogen verebben unruhvoll als Goldstück herumspuken! hatten sie nun selbst, und Kirschenmus und und die erregtesten Gemüter beruhigen sich. Die Kornus konnten sie nun selbst bezahlen. Gleich Mittagsstunde war schon längst überschritten, Aber das Goldstück lag ganz ruhig in der am nächsten Morgen wollten sie zum Zarm ein• und die Natur verlangte gebieterisch ihr Recht. Ecke und gab die Sonnenstrahlen, die es streif• kaufen, den Herrn Pfarrer zum Besingen, zur ten, mit Blitzen und Funkeln wieder. Vorsich• Leichenrede bestellen und aus dem Kirchdorf Vollständig erschöpft sanken die beiden auf tig ging die Karoline Schritt für Schritt näher, einen schönen Perlenkranz mit der Inschrift „Du die Bank in der Küche, kauten trockenes streckte mit ängstlichen Augen und zurückgebo• starbst zu früh" oder „In Liebe dein" mit• Schwarzbrot, tranken das schwarze Cichorien- genem Oberkörper den in einem Holzpantoffel bringen. wasser, stierten voi sich hin und konnten ihre steckenden Fuß vor und berührte mit der Spitze veränderte Lebenslage nicht begreifen. Michel das Metall. Aber es verschwand nicht, wie er• Nachdem sie alles besprochen hatten, verzog zog seinen verdrückten, verstaubten Sonntags• wartet, mit Gestank und Rauch. sich Michel in die Küche und Karoline streckte staat aus und ging zum Amtsvorsteher, um den nach langer Zeit wieder allein die Glieder in Tod der Tante anzumelden. Nach zwei Tagen Nun nahm die Karoline ihren ganzen Mut zu• dem großen Himmelbett aus und lag des Mor• wurde das, was von der Tante irdisch war. auf sammen und trat mit voller Wucht auf das un• gens doch, aus alter Gewohnheit, verschüchtert einem ganz versteckten Friedhofsplatz der Erde heimliche Ding. Jetzt hatte die böse Tante ihr dicht an der Wand. übergeben. Es gab keinen Zarm, kein Gefolge. Teil abbekommen! Mit diesem Fußtritt hatte Statt des Herrn Pfarrer besang der Herr Lehrer sie sich wenigstens für deren Untaten gerächt! Zeichnungen Bärbel Müller Mit welcher Erleichterung begann man das die Tante, und die Nachbarn, die sie zu Grabe Vorsichtig hob Karoline den Fuß, aber — Tagewerk! Michel zog sich zu seinem Gang trugen, bekamen von Michel als Gegenleistung o Wunder — der Teufelsspuk war nicht ver• nach dem Kirchdorf seinen gewebten grauen das Versprechen, an ihrer eigenen Beerdigung schwunden. Es war also nicht die Seele der zitternden Händen hielt, das war Gold, richti• Sonntagsstaat an, denn man mußte doch als auf ihn als Träger rechnen zu können. Tante aus dem Fegefeuer. Was war es aber ges, blankes Gold. reicher Erbe etwas hermachen. Karoline wollte sonst? Nun klopfte es in dem Häuschen Tag und in der Zeit den Geldbeutel suchen. Sie sah zu• Nun lebten Karoline und Michel ihr an• Nacht, als wenn die Geister ihr unheimliches erst den Kleidervorrat durch, ganz besonders spruchsloses Leben weiter, gingen auf Tagelohn Zaghaft hob die Karoline das Ding mit den Wesen trieben. Michel teilte mit einem großen genau den weiten Faltenrock, denn die Tante in den Torf, aßen zu Hause trockenes Brot und spitzen der Finger auf und legte es von einer Zimmermannsbleistift die Wände des Hauses in war so mißtrauisch gewesen, daß sie ihn zu tranken Cichorienbrühe. Nach und nach verblaß• Hand auf die andere. Ihre Augen bekamen einen Felder ein und suchte rastlos Feld für Feld ab. deren Lebzeiten nur ganz verstohlen hatte be• ten die Erinnerungen an die listige, heim• unwirklichen Glanz — denn was sie in den Aber es war, als wenn das Goldstück ihnen noch tasten können. Michel war mittlerweile mit einmal den Verlust vor Augen führen sollte seinem Anzug fertig geworden. Er sah sehr und die Tante ihnen selbst noch aus dem Grabe .staatsch" aus und beteiligte sich nun auch an keine Ruhe gönnte: Das Gold war tief in die der Goldsuche. Wand gesteckt, in der Rohrbekleidung ver• schwunden. Es half kein Klopfen und Hämmern, Das Bett wurde vorgenommen. Es fand sich, die Wände gaben das ihnen Anvertraute nicht mit einer rostigen Haarnadel festgesteckt, der wieder heraus, und beide stellten nach Tagen leere Beutel in den Falten der rotbunten Vor• voller Arbeit und Hoffnungen mutlos ihr hänge. Aber wo war der Inhalt? Es blieb nichts Suchen ein. Ein Einreißen der Wände hätte anderes übrig, als das ganze Stroh des Bettes keinen Zweck gehabt, denn bei dem baufälligen herauszunehmen und zu durchsuchen. Bald sah Zustand der Hütte wäre sie ihnen samt dem dann auch die Stube wie ein strohgeschütteter Goldschatz zusammengefallen. Michel nahm das Pferdestall aus, der nur darauf wartete, daß teuer erkaufte Goldstück, das fein säuberlich seine vierbeinigen Bewohner mit Wiehern ein• in Seidenpapier gewickelt in dem leeren Geld• ziehen sollten. Aber auch in dem zerpflückten beutel ruhte, ging damit zum nächsten Markt• Stroh war kein Goldstück zu entdecken. In fie• ort und tauschte Tantens unfreiwilligen Gruß berhafter Ungeduld wurden nun Stube und aus dem Jenseits in ein rosiges, rundliches Küche Stelle für Stelle durchsucht. Es blieb nur Schweinchen ein. In reiner Schadenfreude stell• noch die Kammer übrig — doch die war, bis auf ten beide fest, daß sie die Alte wenigstens um die tote Tante in ihrem glänzend schwarzen ein Goldstück betrogen hatten. Sie besaßen ihr Häuschen, leer. Schweinchen und würden sicher Freude tfwaw haben — dafür wollte Karoline durch liebevolle Karoline und Michel sahen sich an. Jetzt ging Pflege schon sorgen. ilwien ein Licht auf: Die Tante hatte ihnen das Bei diesem Trost schlief auch allmählich die Geld nicht gegönnt. Sie hatte es mit ins Grab Erinnerung an die enttäuschten Hoffnungen ein. nehmen wollen, sie hatte es, während die beiden Nur ein ganz bescheidenes Hoffen blieb zurück: nicht zu Hause waren, in der Holzwolle ver• Man wohnte nun mal in einem mit Gold ge• steckt! Also mußte die Tante ihre prachtvolle spickten Häuschen. Vielleicht, vielleicht, wenn Lagerstatt mit dem ungedielten Boden der man wieder mal klopfte, würde es eine neue Kammer vertauschen, ihre Erben durchsuchten Überraschung geben? fieberhaft Kissen und Decken, zerpflückten die gesamten Hobelspäne, suchten und fanden — Unter dem grünen Rasen ihrer Heimaterde nichts! Die Erblasserin wurde, nicht gerade ruhen fern von Gut und Böse schon viele Jahre sanft, zum zweitenmal den Kissen anvertraut. die Karoline und ihre Mannsperson, der Michel.

Liefere wieder wie in der Heimat naturreinen •• a\ ItSt | m 1 Volles Haar Bienen- •» V " * 5 Pfd. Lindenblütenhonig DM 16.— 0 verjüngt 9 9 Pfd. Lindenblütenhonis DM28.— 5 Pfd. Blütenhonig DM 15.—I Haarausfall! Ihre Schuld! 9 Pfd. Blütenhonig DM 25.— 5 er- und 6 er- TREFFER » LOTTO 5 Pfd. Wald-(Tannen)Honig DM 21,— Ihr Haar verkümmert immer mehr. :9 Pfd. Wald-(Tannen)Honig DM 37.— Für jedes Mitglied unserer Tippgemeinschaft Gewinne von 2000,- bis 20000,-DM. Im Lottol Im Toto! In der 12er-Wette! Schuppen. Ausfall, brüchlp und Porto und Verpackung frei glanzlos gewordenes Haar sind Großimkerei Arnold Hansell In allen 3 Wettarten zusammen bis zu 35 000,— DM Gewinn möglich. Für einen Teilnehmer! An einem Wettsonntag! Warnzeichen dafür, daß eine rich• 6589 Abentheuer b. Birkenfeld/Nahe tige Haarpflege einsetzen muß. Die Interessierte Wettfreunde verlangen die Informationssd-inft „Lotto - und Toto - Spiel als Hobby" von Vitamine und Wirkstoffe des Ge• treidekeims haben sich als äußerst einflußreich auf den Haarwuchs CLAUS SCHULZ, 85 NURNBERG-2, POSTFACH 2263 erwiesen. Zahlreiche Dankschreiben SCHNELLKREDITE bestätigen es. Mein „Vitamin-Haar• Urlaubs- u. Weihnachtsmonat keine wasser" auf Weizenkeimölbasis Raten; Laufzeit bis 48 Monate, für fettet nicht. Flasche DM 7,20 u. Pto. Beamte bis 84 Monate, ohne Lebens Heute bestellen, in 30 Tagen be• Versicherung. zahlen! Postkarte genügt. ! Leistenbruch-Leidende Otto Blocherer. Hausf. SO HO. Frhr. v. Rosenberg Schmuck- und fzl kaufen!! finden endlich Erlösung. — Gratis• 89 Augsburg 2. p. A. Versteegen KG Watutbetnstein * prospekt durch Geschenkartikel Preise stark herabgesetzt! Böhm-Versand. 6331 Königsberg 71 527 Gummersbach Koralle, Elfenbein, Granat iür Schreibmaschinen aas • Amerik. Spitzen Hybriden • Kaiserstr. 3 finden Sie in unübertroffener Auswahl in den Vorführung und Retouren, in Weiß, Rot u. Schwarz, 1 Tag trotzdem Garantie u. Umtausch- 1^ Stellenangebote ^ 1,30 DM, 4 Wo. 2,50 DM, 6 Wo. 3,— Spezialgeschäften recht. Kleinste Raten, Fordern | Sie Groaskatalog 85 K DM 6 Wo. 4,— DM, 10 Wo. 4,50 DM, M. Theilen .Der Bernsteinladen" 12 Wo. 5,— DM, 14 Wo. 5,50 DM, Privatwohnheim Deutschlands greBl ,Rüst. Rentnerehepaar zur Hilfe bei fast legereif 6,50 DM, legereif 3 Hannover 32 Hildesheim Buron »haus Unterhaltsarbeiten in Haus und 8,— DM, am Legen 10,— DM. Ver- HAUS DERNBURC | Hof gesucht. Neue kl. Wohnung Marienstraße 3 (am AegO Schuhstr. 32, Haus Hut-Hölscher 34 GOTTINGEN, Postfach <50l| pack'frei. Masthähnchen, schwer, am See Telefon 05 11/2 30 03 Telefon 0 51 21'3 61 64 mit Bad und Balkon vorh. Raum 4 Wo. 0,80 DM, 6 Wo. 1,20 DM. bietet älteren Damen und Her• Han., Waldnähe, schö. Umge• 10 Tg. Rückgaberecht. Geflügelhof ren angenehmen Daueraufent• bung. Zuschr. u. Nr. 93 073 an Das Kleinemass, 4835 Rietberg 69. halt. Terrassen, erholsamer, Ostpreußenblatt, 2 Hamburg 13. Ruf 0 52 41 - 81 27. naturschöner Park mit See• Einen selbständig arbeitenden promenade am Halensee. Unterricht Wir suchen für unser Haus im Tau• Nur Einzelzimmer, räuml. auch Kraftfahrzeug-Handwerker nus älteres Ehepaar, auch Rent• für Ehepaare geeignet. Voll• G ner, z. stundenweisen Mithilfe im pension — 4 Mahlzeiten —, Kom• dringend gesucht. Ostpreuße Haushalt und Garten. Eine ab• Zitsiter %üse billiger!fort, Fahrstuhl, ärztlich e Be• In der Krankenpflegeschule bevorzugt. geschlossene Wohnung mit Küche 45 Prozent Fett, In rund. u. «iereck. treuung. Kfz.-Meister Günther Rudzinski und Bad wird als Entgelt gebo• Form, mild u. abgel. per kg 5.40 l Berlin 33 (Grunewald), Er• Krankenpflegehelferinnenschule der Städtischen Krankenanstalten ten. Wenn Sie Interesse haben, D-Mark zuzüglich Porto. Vers. o. bacher Straße 1/3, Tel. 8 87 43 43 Tankstelle Aral schreiben Sie über Ihren Beruf, Nachn. in ganzen Broten. 4—4,5 Kg. und 8 86 16 05. Wuppertal-Barmen sind für den 1.10.1969 noch einige Plätze frei. 705 Waiblingen über Stuttgart Alter usw. an Frau Gisela Gilow, Käseversand E Steffen. 2361 Bock• geb von Kuenheim, 6243 Falken• Junge Mädchen mit guter Schulbildung für die halb- Fronackerstr. 66, Telefon 5 91 61 stein (Ts), Kronberger Weg 17. horn (Holst) und einjährige hauswirtschaftliche Ausbildung kön• nen sich noch bewerben. Zwecks Einführung der 5-Tage-Woche nehmen wir noch Meldungen von exam. Schwestern und Pfle• \ Liebes altes Königsberg gerinnen entgegen. Landwirtschaftlicher Arbeiter — . ., »J, .i. m einem außergewöhnlichen Spazier- Zuschriften mit Lebenslauf usw. an: f . .„J...... inom auBenrewöhnlichen Spazier- mit Kenntnissen für Gartenarbeit bei gutem Gehalt gesucht. w.in.-im Matull ladt ein zu einem »u» * s«.it*n_ r«lch ORK-Schwesternschaft, 56 Wuppertal-Barmen, Sanderstr. 188 Für die Frau Möglichkeit im Haushalt oder Betrieb. 4 bis 5 i uane durch die 700 Jahr* alte Krönungsstadt. 251 selten, reich stunden Arbeit. Moderne Drei-Zimmer-Wohnung mit Ölhei• { KShSTw Vorsatz das Staatbild von Köni^rg (Merlan zung vorhanden. i 1652), Leinen 14,80 DM. Chiffre-Nr. oder Kennziffer Bewerbungen mit Angabe der bisherigen Tätigkeit an Fritz (. im h. 29 Oldenburg. Spittweg 25, Telefon (04 41) 8 10 42 i Rautenbergsche Buchhandlung, 295 Leer (Ostlriesl), Postfach 909 bitte auf den Umschlag schreiben Jahrgang 20 / Folge 28 12, Juli 1969 / Seite 10 £*E £ftynu|}(nMatt

Paul Brock Rund um Insterburg Vom Wesen und Werden einer ostpreußischen Stadt

in Blick auf die Landkarte zwingt immer da der Prager Fenstersturz den Dreißigjährigen wieder dazu, die Namensgebung der Krieg einleitete. Fast dreihundert Jahre waren E Stadt mit der Tatsache zu konfrontieren, damals vergangen, seit der Deutsche Orden das daß Insterburg nicht an der Inster liegt; der feste Haus Insterburg schuf, das der litauische Fluß, der auf Bildern nicht selten fälschlich als Großfürst Kynstut sofort nach seiner Errichtung Inster bezeichnet wird, ist die Angerapp, die belagerte. 1457 wurde die Burg von den Polen sich erst mit der Inster vereinigt, nachdem sie erobert und ausgebrannt und dreiundvierzig das Weichbild der Stadt längst hinter sich hat Jahre danach wieder zur Verteidigung gegen und sich als Pregel in ein reizvolles, weites Wie• die Polen neu ausgebaut. sental, im Hintergrund mit Hügeln, Wäldern Die „Sparge", eine seit 1400 nachweisbare und Mooren ergießt. Und wiederum wirft sich Siedlung in der Gegend des späteren Inster• die Frage auf, wieso es in Insterburg eine Pre- burger Alten Marktes wurde 1541 zum „Stetlein gelstraße und eine Pregelbrürke gibt. Inster" erhoben; 1583 erfoltge die Verlei• überhaupt hatten die Insterburger, insonder• hung der Stadtrechte durch Markgraf Georg heit betraf es die Kaufmannschaft, reichlich Kum• Friedrich. Um 1632 residierte Kurfürst Georg mer mit ihren Flüssen; ihr Traum war immer Wilhelm in Insterburg und fünf Jahre lang, von eine florierende Schiffahrt gewesen, mit ihrer 1643 bis 1648, wohnte Marie-Eleonore, die Witwe Gustav Adolfs von Schweden, in der Heimatstadt als Hafen, als Anker- und Umschlag• Burg, was die Schweden nicht davon abhielt, platz; es ist niemals so recht gelungen und die 1679 Insterburg zu besetzen. vielen Investitionen dürften sich kaum bezahlt gemacht haben. Um die Jahrhundertwende war Zehn Jahre danach starb Ännchen von Tha- der kärgliche Schiffahrtsverkehr mit kleinen rau im Hause Pregelstraße 17, zu der Zeit, als Fahrzeugen von geringem Tiefgang völlig zum König August der Starke in Krakau regierte. Erliegen gekommen, weil der Pregel oberhalb Nach der großen Pest kamen Schweizer, Pfäl• Wehlau sb wenig Wasser führte, daß er selbst zer und Franzosen ins Land, der alte Dessauer für die flachgehenden Kähne nicht ausreichte. erwarb auf Anregung Friedrich Wilhelm I. die Man plante und suchte sich zu helfen: von Gait- verödeten Güter Norkitten und Waldhausen zuhnen wurde, an Althof vorbei, von der Ange• und ließ die Ländereien zu neuer Blüte erste• rapp ein Seitenkanal ausgebaggert, der in hen. Die Stadt Insterburg wurde mit der Burg• einem neugeschaffenen Hafenbecken bei der freiheit und der Vorstadt zu einem Gemeinwe• Stadt endete. Ein Stau in der Angerapp sorgte sen vereinigt und 1732 kamen die Salzburger für regelmäßigen Zufluß von Wasser. 1927 ins Land. feierte man den Tag der Eröffnung. Man hörte die Leute von Insterburg hinter Bürgermeister Korn vorgehaltener Hand und augenzwinkernd rau• nen: „Es liegt ein Schiff im Insterburger Ha• Von ansehnlichen Höfen, von Gütern und fen!" blühenden Dörfern umgeben, stieg Insterburgs Neben den Spöttern und Zweiflern gab es ohnehin positive Entwicklungskurve steil an, auch einige Mutige in der Stadt, die von hier als es Kreuzpunkt zweier Eisenbahnlinien wur• aus zu Schiff bis ins Mittelmeer fuhren, wie der de, die Ostpreußen mit der deutschen Haupt• eigenwillige Staatsanwalt Bercio, der ein welt• stadt verbanden. Die von Berlin kommende bekannter Käfersammler war. Ostbahn nach Königsberg wurde den Pregel aufwärts bis Eydtkuhnen weitergeführt; die an• Immerhin kamen jetzt zunehmend Motor- und dere Linie begann in Memel und kam über Til• Dampfschiffe (en miniature) den Pregel herauf sit nach Insterburg, um dann südwärts über Al• und führten Düngemittel und Kohlen heran. Man ienstein und Thorn nach Berlin zu fahren. hatte auch nicht versäumt, durch eine Hafen• Die Insterburger Bürger wußten fortan ihre bahn den Anschluß an die Schienenwege zu Möglichkeiten zu nützen', ihr Fleiß und ihre sichern. Zur Ausfuhr gelangten Getreide, Käse Umsicht strahlten weit in die Umgebung hinein. und allerlei Stückgüter; manches davon wurde Sie bauten feste Chausseen; eine Kleinbahn in Königsberg auf Seeschiffe umgeladen. fuhr über das schöne, an der Inster gelegene Den Kanal und die angestaute Angerapp nutz• Kraupischken bis nach Ragnit hinauf. ten die Sportruderer zum Training und zu ihrem Aber die beste Grundlage ist nicht viel wert, Vergnügen, während die Paddler daneben die wenn Menschen nicht die Initiative ergreifen. Inster und Rominte bevölkerten. In Insterburg kam ein solcher Mann zur rechten Wie der Pregel aus seinen Quellflüssen ent• Zeit: Bürgermeister Korn trat 1868 sein Amt In der Insterburger Altstadt: Die Bergstraße stand, so ist auch die Bevölkerung aus verschie• an und hat es bis 1891 mit Umsicht und Weit-, i*f iii prtd denartigen Quellen hervorgegangen. In den blick geführt. Gegen den Widerstand kurzsich• ältesten Listen der Zinser zur Ordenszeit feh• tiger Stadtväter erwarb er für seine Stadt das bei bis zur Angerapp. Hier begann die „Schluch• Stellung chemischer Erzeugnisse, Belttedern, len, neben den deutschen Familiennamen auch sogenannte Bothsche Feld, auf dem sich die ten". Alte, breitkornige, unter Denkmalschutz Zuckerwaren, Drahtwaren und Ofenkacheln. Sä• die preußischen nicht. Namen wie Teyko, Gir• schönen, breiten Straßen zum Bahnhof anlegen stehende Bäume zeichneten schattige Kreise in gewerke und Ziegeleien dienten der Holz- und rach und Gettkant tauchen auf, Wessele, Sur• ließen, mit Kirche, Schulen und Banken, und die weiträumigen Sportanlagen, die auch zu Bauwirtschaft. Auch die Brauerei hatte keinen kau, Glande und Gawehn; später, bei zuneh• später erwarb die Stadt das Gut Lenkeningken. Schulfesten und Tagungen ausgenützt wurden. geringen Umsatz. mender Bevölkerung, bilden Deutsche den Es war nicht vorauszusehen, daß der Boden ein• Hinter den Luxenburger Brücken weitete sich Die Landesfrauenklinik verdankte ihre Ver• Grundstock der Ratsherren- und Bürgerge- mal dazu dienen würde, umfangreiche Kasernen• das Tal zum Turnierplatz, den die Insterburger legung nach Insterburg ebenfalls den guten schiechter. Doch auch hier wachsen Preußen hin• bauten darauf anzulegen; es war auch nicht das gern und mit Stolz herzeigten. Der Turnierplatz Bahnverbindungen. Sie wurde nach vielfachen ein, oder von fern her wandern Neulinge zu, wichtigste; viel wichtiger für die Lebenden wie gehörte zu Insterburg wie der Hafen zu Ham• Erweiterungen und verbesserten Möglichkeiten wie der Krämer Olephant aus Schottland oder für die Kommenden waren die schönen Grün• burg, das Münster zu Straßburg und der Louvre ihrer Funktion, neben der Königsberger Univer• die aus Thüringen stammende Pfarrsippe Sper• anlagen rings um Georgenhorst, die den jungen zu Paris. sitätsklinik die größte und bevorzugte Frauen• ber. Die junge Stadt erfährt ein rasches Aufblü• und alten und nicht zuletzt den Besuchern der klinik der Provinz, die dank ihrer vorzüglichen hen unter ihren ersten Bürgermeistern Berge• Stadt viel Freude bereiteten. Mit dem Schät• Die günstige Verkehrslage Insterburgs hat Leitung Vertrauen erweckte; mit dem Landes• dorf, Rückerling, Schimmerpfennig, Bulbeck, Löl• zental wurde 1870 begonnen und die Sieges• trotz des Fehlens von Bodenschätzen die An- säuglingsheim und der Hebammenlehranstalt höffel und Broschwitz. Die Wohlhabenheit die• germania hineingestellt. Zuletzt aber konnte siedlung, größerer industrieller Betriebe zur war sie die einzige Aus- und Fortbildungsan• ser ersten Stadtfamilien fand, wie Dr. Grunert man vom Stadtwald weit im Süden der Stadt Folge gehabt, die hauptsächlich der Verarbei• stalt der Provinzialverwaltung für Hebammen berichtet, in der reichen Ausstattung der Luther• auf Promenandenwegen, an neuen Wohnvier• tung landwirtschaftlicher Erzeugnisse dienten. in Ost- und Westpreußen. kirche am Markt ihren Niederschlag. teln und dem Flugplatz vorbei neben dem Da waren die Mühlenwerke und Molkereien, Im Volksmund hieß sie das Storchenheim, und Die Lutherkirche wurde 1610 bis 1612 an• Strauchmühlenteich her stadtwärts wandern. unter denen die Molkereigenossenschaft allein lächelnd nahm man Kenntnis davon, wenn auf stelle des ersten Fachwerk-Gotteshauses (1530) Man kam zum Gawehnschen Teich mit den 15 Prozent des in Deutschland erzeugten Milch• dem hohen Dach im Frühjahr ein Storchenpaar als Massivbau errichtet, im gleichen Jahrzehnt, Schwänen, am Schloß und der Lutherkirche vor- zuckers lieferte. Da gab es Werke für die Her- von seinem Nest Besitz nahm und zu brüten begann, übrigens war der Landkreis, so sagt man, der storchenreichste in ganz Ostpreußen, wo man auch das Beringen der Störche ernst• haft und in vorbildlicher Weise betrieb. Um auf den „Volksmund" zurückzukommen: die Insterburger hatten Humor, der besonders darin zum Ausdruck kam, daß sie sich selbst — wie man zu sagen pflegt — auf „die Schippe" nahmen. Wer kennt nicht den Spruch, den man zuweilen zu hören bekam im heiteren Kreise: „überall dringt Bildung durch — nur nicht nach Insterburch'" Wie es mit den Möglichkeiten auf diesem Ge• biet wirklich bestellt war, davon konnte man sich leicht, auch als Fremder in Insterburg, selbst überzeugen, wenn man zum Beispiel durch die Reitbahnstraße schlenderte, etwa vom Kleinen Markt her: an das Wohngebäude des Direktors schloß sich der geräumige Ziegelbau des Staat• lichen Gymnasiums und Realgymnasiums mH dem gepflegten Vorgarten nebst Einganqsh.i"" an. Und die schöne und stilvoll eingerichtet Aula mit den großen Wandgemälden aus de' Odyssee, eindrucksvoll wie das Auditorium maximum in irgend einer Universität. Auch eine Rednerkanzel fehlte nicht. Da fanden die Mpr- genandacht mit Harmoniumbegleitung statt auch Vorträge aus Kunst und Wissenschaft, die ein großes, aufgeschlossenes Publikum anzogen Für musikalische Darbietungen stand ein Flü• gel bereit An den Gebäudekomplex des Gymnasiums schloß sich, nach der Wilhelmstraße zu, das Oberlyzeum an. Am Markgrafenplatz lag der stattliche Bau der Mittelschule. Künstler von hohem Rang, die auf der Durch• reise waren, machten auf Einladung gern für einen Abend in Insterburg Rast, um im König• lichen Hof oder im Schützenhaus ein Konzert zu geben, Edwin Fischer oder Elli Ney, um nur einige Namen zu nennen. Alles in allem: Insterburg war nicht nur schön, \jn Schloßteich in Insterburg Fotos: Archiv es war auch eine Stadt von Bedeutung. Jahrgang 20 / Folge 28 £XB tfirjmißmblaii 12. Juli 1969 / Seite 11

Denkmäler des Preußenlandes (10) Märtyrerkreuze und Gedenksteine Erinnerungen an historisches Geschehen

Als Historische Denkmäler sind hier nicht die haiu angelegt, der von den Umwohnern Kreuz• verstanden, die selbst historisch, also ein Stüde wald genannt wurde. Geschichte geworden sind, sondern diejenigen, Nicht Denkmäler im engeren Sinne, aber ein• die an ein bestimmtes Ereignis an einen be• dringliche Mahnmale waren die Denksteine und stimmten Ort erinnern sollen. Errichtet sind sie Kreuze auf den zahlreichen Heldenfriedhöfen oft erst viele Jahre später, nachdem das Ereignis unserer Heimat, besonders auf dem Schlachtfeld stattgefunden hat. Vorgestellt werden sollen von Tannenberg und in Masuren. Sie waren sie hier aber nicht in der zeitlichen Abfolge der auch von großer landschaftlicher Schönheit. Wer Aufsteltungen, sondern der der geschichtlichen denkt nicht an das Kreuz in Jägerhöhe über Ereignisse. dem Mauersee, an die Bunelka bei Lyck, an In das Licht der Geschichte ist das Preußen- Bartossen und Talussen oder an Darethen bei land erst eingetreten, als es mit dem christ• Alienstein mit dem Gedenkkreuz auf der Höhe lichen Abendland in Berührung kam und die 127 Diese Gedächtnisstätten können hier nicht katholische Christenheit die heidnischen Prußen alle besprochen werden, doch muß noch ein zu bekehren unternahm. Diese Bekehrung hatte politisches Mahnmal erwähnt werden, das ein• einen politischen Beigeschmack, da sie von zige, das an den unheilvollen Vertrag von Ver• Polen ausging, die christlichen Missionare als sailles erinnerte, an der Dreiländerecke bei Sendboten der polnischen Könige ins Land Weißenberg, wo die Zerrissenheit des Preußen• kamen und deshalb der Widerstand der Prußen landes besonders deutlich wurde, weil hier die gegen sie nicht allein ein Kampf um die Be• Grenzen von Deutschland, Polen und dem Frei• wahrung des alten Glaubens gewesen ist, son• staat Danzig aneinanderstießen. Auf der Höhe dern auch ein Kampf um ihre politische Freiheit über der Nogat stand ein schlichter Stein mit Die beiden ersten von Polen aus nach Preußen der knappen, aber gerade deshalb anklagenden gekommenen Missionare, Adalbert von Prag Inschrift in französischer Sprache „Traite de und Bruno von Querfurt, haben den Märtyrer• Versailles. 28. Juin 1919." tod erlitten, und beiden hat man an der Stätte Unweit dieser stummen Anklage stand das ihres Todes Denkmäler errichtet. Daß sie die Bekenntnis zur Heimat, das 1930 anläßlich der Form eines Kreuzes hatten, entsprach dem An• 10. Wiederkehr der Abstimmung errichtete laß. Die Stätten ihres Todes sind freilich nicht Westpreußenkreuz auf dem 59 Meter hohen genau zu bestimmen, aber man einigte sich auf Weißen Berg. Tenkitten und Lotzen. Welche Bedeutung die Abstimmung in Süd• Westlich der Stadt Lotzen wurde auf dem ostpreußen und in einem Teil Westpreußens Tafelberg am Ufer des Löwentinsees im Jahre Das Adalbertskreuz bei Tenkitten Foto: Archiv rechts der Weichsel gehabt hat, nicht nur für die 1910 das Brunokreuz errichtet, 901 Jahre nach Geschichte Ostpreußens und Deutschlands, son• dem Tode des Missionars und seiner achtzehn dern als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts Begleiter, ein hohes durchbrochenes Kreuz aus der Völker und als Instrument einer inter• Gußeisen. Der Sockel mit der Inschrift steht noch Denksteine gesetzt wurden, die an diesen herr• hannes Krüger, den Erbauern des Tannenberg- nationalen Friedensordnung vielleicht auch für heute da. Das Kreuz ist verschwunden. lichen Tag, den 11. Juli 1920, erinnerten. Sie Nationaldenkmals bei Hohenstein. die Zukunft, kann hier nicht dargelegt werden. waren schlicht, kein Triumphgesang, sondern Das Marienburger Denkmal vor dem Schloß, Aus Gußeisen war auch das fast neun Meter Damals waren sie ein Lichtblick in der Düster• hohe Adalbertskreuz bei Tenkitten an der Dank für die Treue und Mahnung für die Zu• die Figur eines Ordensritters auf einer schlan• nis der Zeit, ein Beweis, daß das deutsche Volk ken Säule, war ein Werk des schon genannten westlichen Samlandküste, wo der heilige Adal• kunft. Nur wenige dieser Maler können hier auch nach vier Jahren eines aussichtslosen genannt werden, etwa die drei Steine am B?un Bildhauers Victor Seifert Mögen die Polen bert im Jahre 997 mit seinen Gefährten von den Krieges den Willen zur Selbstbehauptung nicht hof in Lyck, die Abstimmungseiche in Lotzen diese Zeugnisse des Deutschtums der Bevölke• heidnischen Prußen erschlagen worden sein soll. verloren hatte und das Denkmal der elf südostpreußischen rung und ihres Bekenntnisses zui Heimat ent• An dieser Stelle soll schon der samländische Kreise im Stadtpark Jakobsberg in Alienstein, fernt haben, vor der Geschichte bleiben sie be• Bischof Johannes Cläre eine Kapelle erbaut Es war deshalb mehr als Lokalpatriotismus, 1928 errichtet, ein Werk von Walter und Jo- stehen. Dr. Gause haben, doch ist eine solche erst 1422 bezeugt, daß in fast allen Orten der Abstimmungsgebiete und zwar als Stiftung des Obersten Marschalls und Komturs von Königsberg, Ludwig von Land• see. Sie ist im November 1669 bei schwerem Weststurm eingestürzt. Als die polnische Gräfin Elisabeth Wielopolski sich als politischer Flucht ling in Fischhausen aufhielt, stiftete sie 1831 das Kreuz, das bis 1945 gestanden hat. Der Graf zu Von Korklack bis Schwenten Dohna-Wundlacken stiftete dazu ein Eisen• gerank aus Wein- und Eichenblättern, das ein Die Ordensarchive geben Auskunft über das kultische Leben der alten Prußen Schlossermeister Bartlau anfertigte. Weitergehende Pläne Friedrich Wilhelms IV., Die Ausführungen von Dr. Grenz über den auf „elkas" (altlitauisch) zurück, was nach Gerul• Kuglacken, Kreis Wehlau, alte Form Kauke- dort eine Kirche oder eine Gedächtnisstätte zu heiligen Bezirk um Kattenau, Kreis Ebenrode, lis „heiliger Hain" bedeutet. Auch ein 1423 be• lawke (1394) = Teufelsacker (Cawx oder Kuke erriditen, kamen nicht zur Ausführung. Das von aus der Sicht des Archäologen werden von urkundetes Gewässer Alkana-soythe bei Lau- = Teufel); ebenso: Caucumelauken (1419) im dem in Königsberg geborenen Bildhauer Rudolf allen an der Vorgeschichte unserer Heimat kisdiken, Kreis Labiau, kann danach eine ähn• Kammeramtsbezirk Domnau; Kaukenynen (um Siemering gefertigte, für diese Gedenkhalle be• Interessierten ebenso begrüßt worden sein wie liche Bedeutung gehabt haben (alkayne = heili• 1400) Kamemramt Pr.-Mark, Kreis Mohrungen, stimmte Standbild Adalberts wurde 1864 am sein Bericht über den Pfarrer Prätorius und die ger Hain und soythe = tiefe Stelle im Fluß). Kawiclowkin (1332) bei Elditten, Kreis Heils• Portal der Kirche zu Fischhausen aufgestellt, wo Romowe-Kultstätten. In diesem Zusammenhang Ferner wird 1357 ein anderer heiliger Wald berg, Kavken (1349) im Kammeramt Pr.-Holland; auch auf einem Glasfenster der Märtyrertod sind vielleicht einige Ergänzungen über das Wissekint (1418 Wiskint) im Samland urkund• Kawkowayen (1314) = Teufelswiesen im Kam• Adalberts dargestellt war damalige kultische Leben angebracht, wie sie lich genannt. Da von Wiskiauten, Kreis Fisch• meramt Liebstadt; Kuke (1251), Chucunbrasth, hausen, die älteste Schreibweise aus 1383 mit Furt in der Passarge bei Borchertsdorf; hierzu Als im April 1897 eine Gedächtnisfeier am uns aus den Urkunden des Ordensarchivs über• „Wissekawten" überliefert ist, kann das viel• bemerkt sogar das Bischöfliche Archiv in Frauen• Kreuz abgehalten wurde, neunhundert Jahre liefert worden sind. leicht einen Hinweis auf die Lage jenes heili• burg 1611: „Kuke oder Chucumbrasth, of Deutsch nach Adalberts Tode, erhielt das Denkmal einen So führen z. B. die Orte Alkehnen im Kreise Fischhausen wie im Kreis Pr.-Eylau ihren Namen gen Waldes Wissekint geben. Auch das 1377 desz Teufels durchfahrt"; Cukemedie (1419) = eisernen Zaun und wurde um es der Adalberts- beurkundete Zetyn war bei Schippenbeil in ei• Teufelswald — im Kammeramt Rastenburg- nem heiligen Walde gelegen, wie ausdrücklich bemerkt wird. Weiter wird im Jahre 1388 ein An einer einzigen Stelle im Preußischen wird Dewslauks" im Samland erwähnt, was in der auch die sonst nur im Litauischen vorkommende Übersetzung „Acker Gottes" bedeutet, der wohl Laume, eine Fee, bezeugt, und zwar in dem auch im Kult eine Rolle gespielt hat. Landschaftsnamen Laumygarbis (1339) = Feen• berg im Natangischen. Als weitere heilige Stätten sind auf Grund der von Gerullis zusammengestellten Urkunden• angaben des Ordensarchivs zu nennen: Swentegarben (1351), ein heiliger Berg (gar- bis) im Kammeramtsbezirk Rößelj ein See Familientag der Behrends Swentgriff (1447) im Samland; See und Ort Schwenten im Kreis Marienwerder (Swentyn Zu ihrem ersten Familientag versammelten 1297); Fluß Swent im Großen Werder; Nattern- sich kürzlich über 50 Angehörige des aus dem See, Kreis Allenstein (1340 Swyntheynen, 1418 Weichsel-Nogat-Delta stammenden Geschlech• Swyntayen); Schwentain-See und Flüßchen, tes Behrend im „Waldschlößchen" in Hamburg- Kreis Alienstein (1364 Swintingen, Swyntayn) Harburg. Sie kamen aus der ganzen Bundes• und Schwenzait-See bei Angerburg (um 1340 republik. Ahnherr des Geschlechts, dessen Swinteseyte, 1478 Schwentze). In diesem Zu• Stammfolge im ersten Westpreußenband des sammenhang steht auch das bei Lukas David I, Deutschen Geschlechterbuches zu finden st, ist 83 erwähnte Swento-mest für Heiligenbeil. Andreas Behrend, Eigengärtner „zu Schleusen• damm im Elbingschen", Gemeinde Krebsfelde, An den altpreußischen „Gott des Zorns" Kirchspiel Fürstenau. Nach der Familienüber• Perkunos, den Donnerer, wie er in der Preußi• lieferung stammt das Geschlecht aus Friesland, schen Chronik von Lukas David genannt wird, war dort aber nicht alteingesessen, sondern erinnern der Name eines Sees Perkune (1374) aus England eingewandert. In Ostpreußen bei Schwadtken, Kreis Pr.-Eylau, dem hier viel• waren Angehörige des Geschlechts ansässig in leicht einmal Opfer dargebracht wurden, und Luisenhof, Gemeinde Drausenhof, Osterau, ein Ort Perkunen (1423) im Kammeramtsbezirk Gemeinde Gaffken (Kreis Fischhausen), und in Bartenstein. Königsberg. Durch Töchternachkommen war es Der Name des preußischen Gottes Potrimpos auch vertreten in Werfen (Kreis Gumbinnen), soll vermutlich in dem Ortsnamen Trömpau Neufelde (Kreis Pr.-Holland) und Groß-Hans- (Kreis Königsberg) erhalten geblieben sein, der walde (Kreis Mohrungen). Besonderer Anlaß 1387 Trympauwe (Trimpow) lautete. An Kurcho, des Treffens war die vor hundert Jahren er• den preußischen Erntegott, erinnern neben Kur• folgte Stiftung des Familienwappens durch ken (Kreis Osterode), dessen ursprüngliche Na• den Urenkel des Ahnherrn, Johann Daniel mensform Kurksadel schon in dem genannten Behrend, Hofbesitzer und Schulze zu Horn• Aufsatz erwähnt wurde, noch Korklack, Kreis kampe im Kirchspiel Tiegenort. Gerdauen, Kurkau, Kreis Neidenburg, der Cork- See im Kreis Rößel (1365 Kurken) u. a. Den Helmut Behrend aus Bad Homburg, der zu Namen des preußischen „Gottes des Todes" dem Familientag eingeladen hatte, gab nach Patollos gab eine Landschaftsbezeichnung Potol- einer Morgenfeier einen überblick über die Ge• len (1351/82) im Kammeramtsbezirk Domnau schichte der Familie und des Wappens. Viele wieder. Verwandte sahen sich zum erstenmal, für an• Daß unsere Vorfahren auch recht abergläu• dere gab es ein freudiges Wiedersehen, zum bisch gewesen sein müssen, wie es bei Natur- Teil nach Jahrzehnten. Einige Behrends, die eligionen meist der Fall ist, geht aus verschie• heute im Ausland leben und am Erscheinen denen mit der Bezeichnung „Teufel" zusam• verhindert waren, hatten Telegramme ge• mengesetzten Landschaftsnamen im ganzen schickt. In zwei Jahren soll das nächste Treffen Foto: Schöning prußischen Siedlungsgebiet hervor: stattfinden. Das Abstimmungsdenkmal in Johannisburg Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite 12 £>as Cjiprtuljmblfiii

die Namen Ihrer Kinder usw. melden, falls Sie es nicht schriftlich tun wollen. Ilm den oftpteu|5ifrf>en tfjeimatftcifen• ? # Beachten Sie die Verbilligung für Familien-Wo• chenendfahrten bei der Bundesbahn. Otto Skikowski, Kreisvertreter DIE KARTEI DES HEIMATKREISES BRAUCHT DEINE ANSCHRIFT 357 Kirchhain, Postfach 113 MELDE AUCH JEDEN WOHNUNGSWECHSEL Ottelsburg IV'i allen Schreiben an die Landsmannschaft immer die letzte Heimatstadt angeben Unsere Ortsvertreter Der Vertrauensmann für den Ortsteil Freythen der Stadt Passenheim, Paul Lumma, jetzt 4712 Werne Elchniederung a. d. Lippe, Varnhövel 30, begeht am 16. Juli seinen 70. Geburtstag. Kreisausschuß und Kreisgemein• Heimatburh schaft Orteisburg gratulieren hierzu herzlich. Durch eine bedauerliche Verzögerung in der Fer• Für den Kreisausschuß: tigung unseres zweiten Heimatbuches kann die Aus• Max Brenk, Kreisvertreter lieferung erst Ende Juli erfolgen. Wir bitten alle 328 Bad Pyrmont, Postfach 120 I.andsleute, die bereits seit Monaten auf das Buch warten, um Entschuldigung. Pr.-Eylau Bestellungen für Band I 19,50 DM und Band II 23.50 DM zuzüglich Porto und Versandkosten an un• Kreisblatt sere Karteistelle, Frau Margarete Frischmuth, 3 Han• Das von Herrn Horst Schulz bearbeitete Pr.-Eylauer nover, Sonnenweg 28, erbeten. Kreisblatt Nr. 7 hat wieder großen Anklang ge• funden, worauf die überwiesenen hohen Spenden Frischmuth, stellvertr. Kreisvertreter schließen lassen. Allen Spendern hierfür herzlichen Heimattreffen 3 Hannover 1, Wederstraße 5 Dankl Mi. i: Juli. Lyck; Jahreshaupttreffen in Hagen. Allerdings haben Landsleute bereits das siebente Vloth &tät$e frei 2.—5. August. Fischhausen: Haupttreffen der Fischhausen Kreisblatt erhalten, ohne von der beigelegten Zahl• Seestadt Pillau in Eckernförde. karte Gebrauch zu machen. Damit die Finanzierung . sind im Sommerlager der GEMEIN• Seestadt Pillau des Blattes weiterhin gesichert ist, appelliere ich an 17. August. Osterode: Hauptkreistreffen in diese Landsleute, im Interesse der Allgemeinheit SCHAFT JUNGES OSTPREUSSEN in Hannover. Kurhaus Limmerbrunnen. Unser Haupttreffen in Eckeinförde vom 2. bis 5. August sieht vor am Samstag, dem 2. 8., um 16 zu prüfen, ob das Kreisblatt als Bindeglied zu Bosau am Großen Plöner See für 12- bis TS.ru. August. Angerburg: Angerburger Tage unserer lieben Heimat nicht eine kleine Spende oder 18jährige Mädchen und Jungen vom Uhr Tagung der Gemeinschaftsvertreter, danach um der wenigen Mühe des Ausfüllens der Zahlkarte in Rotenburg (Han). 18 Uhr Diavortrag von E. F. Kaffke „Unsere Hei• 24. Juli bis 8. August. matstadt" und um 20 Uhr Begrüßungsabend mit wert ist. Sollte einigen Beziehern des Blattes auch 23. Z24. August. Lotzen: Jahreshaupttreffen in die Zahlung eines kleineren Betrages schwerfallen, Teilnehmerbeitrag für GJO-Mitglieder Neumünster, Reichshalle, Altonaer Straße. Tanz im Festzelt auf dem „Exer". so bitte ich dieses der Versandkartei unseres Kreis• Z3./24. August. Schloßberg/Pillkallen: Haupt- Am Sonntag, dem 3. 8., finden von 10 bis 11 Uhr blattes mitzuteilen, damit es kostenlos weiterhin zu• HO — DM, für Nichtmitglieder 120,— DM. krelstrefien In Winsen/Luhe. Gottesdienste in der evangelischen und katholischen gestellt wird. 50 Prozent der Fahrtkosten 2. Kl. DB wer• 24. August. Gerdauen: Hauptkreistreffen in Kirche statt. Den evangelischen Gottesdienst hält Pfarrer Badt, Hannover-Pillau. Für die Feierstunde Desgleichen bitte ich unbedingt jeden Umzug der den erstattet. Bremen-Arbergen, Grothens Gasthaus. Bezieher der Versandkartei zu melden, da beim 30./31. August. Heiligenbeil: Hauptkreistref• von 11 bis 12 Uhr am Kurfürstendenkmal ist als Anmeldungen und Anfragen sind zu fen in Burgdorf (Han). Festredner Hugo Wellems, Chrefredakteur des Ost• letzten Versand 43 Kreisblätter nicht durch die Post preußenblattes, gewonnen worden. zustellbar waren. Von Frau Christa Berger, Lübeck, richten an die 30./3L August. Pr.-Eylau: Kreistreffen in hat jetzt Herr Alfred Wölk, 309 Verden (Aller), Karl• Verden, Parkhotel Grüner Jäger und Ab 14 Uhr Heimattreffen im Festzelt mit Tanz. straße 47, die Versandkartei des Kreisblattes über• GEMEINSCHAFT Bürgerpark. Vorher ab 12.30 Uhr kommen dort die ehemaligen nommen. Daher bitte ich, an ihn ihre diesbezüg• 30. /31. August. Wehlau: Haupttreffen in Ham• Marinenangehörigen mit der Marinekameradschaft JUNGES OSTPREUSSEN burg, Haus des Sports, am U-Bahnhof Eckernförde zusammen. Von 14 bis 18 Uhr wird die lichen Schreiben, auch alle Neubestellungen, evtl. Schlump. erweiterte Fotoausstellung in der Willers-Jessen- auch frühere Kreisblätter, soweit noch vorhanden, 2 Hamburg 13, Parkallee 86 31. August. Angerapp: Kreistreffen in Ham• Schule gezeigt. zu richten. burg 36, Remter, Neue Rabenstraße 27. Am Montag, 4. August, Fahrt in See mit zollfreien Gerhard Doeoner, Kreisvertreter Telefon 04 11 / 45 25 41 31. August Ebenrode/Stallupönen: Kreis• Waren an Bord. Lübeck-Moisling, Knusperhäuschen 5 treffen in Ahrensburg/Holst., Hotel Lin• Am Dienstag, 5. August, um 20 Uhr festlicher Aus• denhof. klang mit Tanz. Pr.-Holland 31. August. Johannisburg: Kreistreffen in Mit diesem Treffen ist eine Zusammenkunft der Dortmund, Reinoldi-Gaststätten. ehemaligen Schüler der Oberschule verbunden. Der Gesucht wird 31. August Rastenburg: Hauptkreistreffen in besondere Anlaß: Vor 40 Jahren wurde das 1. Abi• die Anschrift der Familie Karl und Anna Will, so• DJO überprüft Form und Inhalt Wesel. tur in Pillau erteilt, vor 25 Jahren das letzte. In wie deren Sohn Fritz aus Gr.-Thierbach, Kreis 31. August Sensburg: Kreistreffen für den einer Feierstunde am Sonntag, 3. August, um 14.30 Pr.-Holland. bzw. Auskunft über deren Schicksal. des Verbandes südlichen Teil der Bundesrepublik in Uhr in der Willers-Jessen-Schule spricht E. F. Für jeden Hinweis wäre ich dankbar. Remscheid. Kaffke über die „Geschichte der Oberschule für G. Amling, stellvertr. Kreisvertreter Der Bundesbeirat der Deutschen Jugend des ii. 7. September. Gumbinnen: Hauptkreis• Jungen in Pillau, und Dr. Klaus Riemann hält einen 2241 Hohenlockstedt, Drosselweg 5 treffen in Bielefeld. Haus des Handwerks. Diavortrag: „Werner Rieman und sein Werk". Ostens (DJO) hat sich auf einer Tagung in Papenmarkt. Waldkraiburg mit der politischen Bildung den 6. /7. September. Insterburg Stadt und Land: Ausführliche Festprogramme werden während des Rastenburg Jahreshaupttreffen in Krefeld. Treffens verteilt. Ostkontakten, der Organisationsstruktur, den 6./7. September. Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, E. F. Kaffke Treffen in Wesel Bundesspielen der DJO (einem Wettbewerb für Elchniederung: Jahreshaupttreffen in 2057 Reinbek, Kampstr 45 Am 31. August ist unser Hauptkreistreffen in un• Wanne-Eickel, Volkshaus Röhlinghausen. Fritz Göll serer Patenstadt Wesel. Die Rastenburger Schüler ihre Mitglieder) sowie der Überprüfung der 7. September. Bartenstein: Kreistreffen in 233 Eckernförde, Diestelkamp 17 werden am Vortage, dem 30. August, ihre Rhein• Formen und des Inhaltes der Jugendverbands• Nienburg (Weser). Hotel Parkhaus. fahrt machen. Die Soldaten unserer Regimenter ha• arbeit in Gegenwart und Zukunft beschäftigt. 7. September. Johannisburg: Kreistreffen in ben einen Sondertisch, der mit Stander bezeichnet Hannover, Limmerbrunnen. ist. Wir hoffen auf regen Zuspruch, nachdem unser 13./14. September. Memel Stadt und Land, Gerdauen Ehrenmal am 3. Mai entfallen ist. Wer bereits am Heydekrug, Pogegen: Treffen der Memel- Unser Haupttreffen 30. August in Wesel ist, kommt um 20 Uhr in kreise in Mannheim. Stadt. Rosengarten. Das Hauptkreistreffen der Heimatkreisgemein• die Niederrheinhalle. Genaues Programm folgt! Kapitulation vor der sowjetischen 13. /14. September. Schloßberg/Pillkallen: Kreis• schaft Gerdauen im Jahre 1969 findet am 24. Au• H. Hilgendorff, Kreisvertreter treffen in Stuttgart-Bad Canstatt, gemein• gust in Grothens Gasthaus in Rendsburg statt. Ich Expansionspolitik sam mit der Kreisgemeinschaft Ebenrode. bitte alle Landsleute, sich diesen Termin heute schon Sensburg 14. September. Angerapp: Kreistreffen in zu merken und ihr Erscheinen sicherzustellen. Zwei Treffen Auf der Vorstandssitzung des Berliner Lan• Stuttgart-N. Doggenburg, Heerweg 117. Über die weitere Durchführung wird an dieser Wie bereits an dieser Stelle bekannt gegeben, desverbandes der Vertriebenen e. V. am 14. September. Fischhausen: Kreistreffen in Stelle in Kürze berichtet werden. Pinneberg, Hotel Cap-Polonio. wollen wir in diesem Jahr ein Treffen in Remscheid Georg Wokulat, Kreisvertreter und eins in Hannover durchführen. An alle, die 30. Juni wurde nachstehende Erklärung ein• 14. September. Labiau: Hauptkreistreffen in in unserer Kartei geführt werden, ergeht eine Ein• stimmig beschlossen: Wingst-Dobrock. Waldschlößchen Möller. 24 Lübeck-Moisling, Knusperhäuschen 9 ladung. Das Treffen in Remscheid wird am Sonn• „Der Berliner Landesverband der Vertrie• 14. September. Neidenburg: Bezirksheimat• tag, dem 31. August, stattfinden, das in Hannover treffen in Hannover. Kurhaus Limmer• nicht am 21. September, sondern am Sonntag, 7. Sep• benen bedauert, daß der Regierende Bürger• brunnen. Gumbinnen tember, wieder in den Wülfeler Brauereigaststätten, meister von Berlin, Klaus Schütz, die Zu• Hildesheimer Straße 380. 21. September. Pr.-Holland: Jahreshaupt• Aufruf an alle Einwohner des Bezirks Branden sicherung des SPD-Parteivorstandes, daß in der treffen in Itzehoe. Zur Aktion Erfassung aller Einwohner des Kreises Herr Hans Krause, Paulienenhof, jetzt 5603 Hückes• wagen, Weierbachstraße 152, bittet mich hier be• .nichts hinter dem Rücken der Ver• 21. September. Sensburg: Kreistreffen für Gumbinnen mit Familienlisten bitte ich alle Ein• wohner des Bezirks Branden unverzüglich ihre heu• kanntzugeben daß sich die noch lebenden Reiter• triebenen' geschehen wird, gebrochen hat. Mit den nördlichen Teil der Bundesrepublik kameraden der Reitervereine Sehesten und Sens• und die Berliner Gruppe in Hannover. tige Anschrift den Ortsvertretern mitteilen zu wol• der empfohlenen bedingungslosen Anerken• len. Viele Einwohner haben inzwischen ihren Wohn• burg am 31. August in Remscheid treffen wollen. 4. /5. Oktober. Allenstein-Stadt: Allensteiner ort gewechselt und die Ortsvertreter sind kaum in Herr Pfarrer Albert Kossmann, früher Ukta, Kreis nung der Oder-Neiße-Linie erkennt Herr Treffen in Gelsenkirchen. der Lage, die Familienlisten an alle Einwohner zu Sensburg, teilt seinen Bekannten und Freunden mit, Schütz zugleich als .Gegebenheit' die Anerken• 5. Oktober. Johannisburg: Kreistreffen in versenden. Ich gebe die Namen der Ortsvertreter daß er im August zu seinem Schwiegersohn Pfarrer Hamburg, Mensa. der Gemeinden des Bezirks Branden und ihre heu• Burzeia in 2244 Wesselburen (Holst) zieht. nung der ,DDR' und den Status des geteilten 5. Oktober. Treuburg: Kreistreffen in Han• tige Anschrift bekannt: E. v. Redecker, Kreisvertreter Berlin an. Herr Schütz steht damit im krassen nover, Wülfeler Brauereigaststätten, Hil• Bezirksvertreter: Fritz Nikiaus. 2321 Rantzau Gegensatz zur Regierungserklärung der Bun• Ortsvertreter: Altlinden: Fritz Nikiaus, 2115 Holm- desheimer Straße 380. desregierung vom 13. Dezember 1966 und zu 12. Oktober. Orteisburg: Kreistreffen in Lü• Seppensen, Weg zum Badeteich 126. neburg. Schützenhaus. Branden: Karl Perlbach, 239 Flensburg, Rüde 32. Schloßberg (Pillkallen) der von der Bundesregierung vertretenen Auf• Florhof: Arthur Petri, 314 Lüneburg, Am Hang 16. Jugendlager 1969 fassung, daß eine Grenzregelung im Osten von Großgauden: Kurt Ganguin, 3001 Bleeden (Han). Die Einladungen mit den Teilnehmerlisten sind der Zustimmung beider Völker abhängig sein Heubude. Ernst Riegel. 3579 Linsingen/Treysa. Ende Juni hinausgegangen. Sprötze ist mit 80 Plät• Hohenwerder: Wilhelm Janke, 403 Ratingen, An• zen voll belegt und für Pyrmont haben sich 41 Teil• soll. Mit dem Verzicht auf Abschluß eines Frie• Allenstein-Stadt germünder Weg 9. nehmer gemeldet. Nun kommt auch noch Ebenrode densvertrages wird der deutschen Ostpolitik Kaimelau: Leo Karschuk, 6571 Berschweiler/Kirn. nach Bad Pyrmont, so daß auch dieses Haus voll Gesucht wird Kleingauden: Lothar Gudat, 6321 Brauerschwend, besetzt wird. Die jungen Damen sind in großer die Grundlage für eine europäische Friedens• in einer dringenden Rentenangelegenheit Gertrud bei Alsfeld. Uberzahl vertreten, und wir würden uns freuen, ordnung entzogen, die Massenaustreibung lega• Krausenbrück: Gertrud Schäfer, 24 Lübeck, Ziegel• Hoffmann aus Alienstein, jetzt verheiratet mit einem noch einige Anmeldungen von jungen Herren zu lisiert, die Obhutspflicht über die 1,3 Millionen Malermeister, dessen Name nicht bekannt ist und straße 181 a. erhalten (17 bis 25 Jahre). der in Allenstein in der Kurzen Straße gewohnt Kubbein: Kurt Thies, 213 Hastedt/Rotenburg. Bei den Einladungen für „Sprötze" ist vergessen, deutscher Bürger in den deutschen Ostgebieten hat. Gertrud Hoffmann wohnte in der Jommen- Mittenfelde: Hans Schlösser, 2131 Otterstedt 141. daran zu erinnern, daß Teilnehmer, die ein In• verneint und einer gefährlichen Radikalisierung dorfer Straße und war in der Lungenheilstätte bei Rotenburg. strument spielen, dieses bitte mitbringen (Mund• der Heimatvertriebenen Vorschub geleistet. Frauenwohl tätig. Das Ehepaar soll heute in Essen Moorhof: Paul Weiss, 75 Karlsruhe, Jockgrimer- harmonika, Blockflöte, Akkordeon, Gitarre oder oder in Gelsenkirchen wohnen. straße 5. Herr Schütz, der weder legitimiert noch be• Norbuden: Fritz Schattkowski, 503 Hermühlheim, dergleichen.) fugt ist, als Regierender Bürgermeister von Zieselmaarstraße 1. Heimatstube Gesucht werden außerdem Pendershof: Gustav Dedeleit, 5678 Wermelskirchen, Berlin deutsche Außenpolitik zu machen, hat 1. Erich Diskowski, Postanwärter, Bismarckstraße Im Berg 9. Unsere Heimatstube hat eine wertvolle Bereiche• Nr. 7. 2. Hermann Wehran, Wiesenwärter, Prov.- Ringflies: Fritz Schanz, 4181 Nierswalde, Weststr. 7. rung erhalten. Landsmann Ernst Gassner, geb. in zugleich erhebliche Zweifel in die Glauowürdig- Heil- und Pflegeanstalt Kortau, Parkhaus. 3. Ilse Vierhufen: Franz Meyhöfer. 3201 Hömersum'Hil• Schirwindt, bis zur Vertreibung Lehrer in Cäsars• keit sozialdemokratischer Aussagen gesetzt, in lügen, Cambrai-Kaserne. 4. Emil Niebert, Gärtnerei, desheim. ruhe, hat der Kreisgemeinschaft einen Geschichts• band und zwar Bildbände über die Stadt Schirwindt einem künftigen Friedensvertrag .soviel von Prinzenstraße, oder dessen Angehörige. 5. Alexan• Hans Kuntze Fritz Nikiaus der und Michael Falkowski, Trautziger Straße 1, gestiftet. Lm. Gassner, hier in Fintel, Kreis Roten• Deutschland für Deutschland zu retten wie 2 Hamburg 74 2115 Holm-Seppensen burg (Han), noch im Amt bis zu seiner Pensionie• oder deren Angehörige. 6. Robert Schimanski, zu• Schiffbeker Weg 168 Weg zum Badeteich 126 möglich'. letzt Stablack-Wehrmacht, oder dessen Angehörige. rung, hat in jahrelanger mühevoller Arbeit Doku• 7. Lehrer Scharwies, Lemke, Spalding und Hornick, mente, Zeitungsoriginale und Berichte bekannter Die HeLmatvertriebenen vertrauen auf die Gend.-Schule, Gendarmeriemajor Soffner, Regierung Johannisburg Persönlichkeiten in dem Geschichtsband zusam• immer wiederholten Zusicherungen der Bundes• Allenstein? 8. Maria Latza, geb. Baranowski, Ver• mengefaßt. Die Geschichte Sehirwindts beginnt mit käuferin bei Rehahn, Richtstraße. 9. Walter Pörschke, Gustav Blasey t prähistorischen Funden aus dem Jahre 2500 v. Chri• regierung, daß die endgültige Festlegung der sti Geburt. Es berichtet dann ausführlich durch Ostgrenzen einem Friedensvertrag vorbehalten Schuhmacher, und Ehefrau Margarete, Hermann- Die Kreisgemeinschaft bedauert das Ableben eines die Jahrhunderte bis zur Vertreibung 1944. Dei bei• Göring-Straße 52. 10. Frau Westemiek, etwa Jahr• ihrer treuesten Mitarbeiter, unseres Landsmannes bleibt, der die Zustimmung beider Völker fin• gang 1920, Hohensteiner Straße. 11. Maria und Max Gustav Blasey, Kurwien, Kreis Johannisburg, zu• den Bildbände umfassen 373 Fotos unserer Stadt Schirwindt aus der Zeit vor 1914, die völlige Zer• det. Die von Herrn Schütz empfohlene bedin• Kensbock, Hohensteiner Straße 63, 2. Eingang. 12. letzt 3152 Gr.-Bülten, bei Gr.-Ilsede, Gemeindevor- störung 1914 durch die Russen und den Wiederauf• Fräulein Martha Masuch, Kronenstraße ? ster in der Heimat, ein unermüdlicher Betreuer sei• bau bis zur neuerlichen totalen Auslöschung 1944/45. gungslose Anerkennung der Oder-Neiße-Linie Zuschriften erbitten wir an die Geschäftsstelle ner Landsleute in der Fremde. Wir alle bewahren Von allen Bildern, Stadtplänen und Karten sind ist eine Kapitulation vor der sowjetischen dem Entschlafenen ein ehrendes Andenken. der Stadt Allenstein, 4650 Gelsenkirchen, Dickamp- uns auch die Negative übereignet worden, so daß Expasionspolitik und kein Weg zu o-rier dauer• straße 13. Fr.-W, Kautz, Kreisvertreter jederzeit auf Wunsch Abzüge hergestellt werden 5351 Kommern-Süd, Am Bruch 10, Tel. (0 24 43) 27 88 können. haften europäischen Friedensordnung." Drei Berichte liegen auch aus den Jahren 1948 und Angerburg 1957 vor. Aus dem Geschichtsband hat Lm. Gassner Lyck in 13 Abschnitten Abzüge zur Verfügung gestellt. Unsere festlichen Tage in Rotenburg Jahrestreffen in der Patenstadt Hagen Matrizen sind mit dabei, so daß weitere Abzüge ge• pertal uns nicht mehr tragbare Auflagen und Be• dingungen gestellt hatte. Die Angerburger Tage 1969 vom 23. bis zum 24. Das Jahrestreffen der Heimatkreisgemeinschaft fertigt werden können. August stehen im Zeichen des 20jährigen Bestehens Lyck findet am 26./27. Julin in der Patenstadt Hagen Anläßlich der nächsten Treffen in Winsen (Luhe) So ist es mir gelungen, unser alljährliches Treffen der Kreisgemeinschaft und der 15jährigen Paten• statt. Quartieranforderungen sind direkt an das und Stuttgart werden wir die Bildbände und die in diesem Raum in die verkehrstechnisch bequem schaft Angerburg-Rotenburg. Aus diesem festlichen 13 Abzüge aus dem Geschichtsband zum ersten Male erreichbaren Park-Gaststätten Volkshaus Röhling• Verkehrsamt 58 Hagen, Rathaus, zu richten. Das hausen in Wanne-Eickel, Am alten Hof 28, zum Anlaß wird Bundesvertriebenenminister Windelen Quartierbüro am 26. Juli befindet sich im Kiosk zur Besichtigung auslegen und Bestellungen an• am Sonnabendabend die Festrede halten. nehmen. gleichen Termin wie alljährlich am 1. Sonntag im am Hauptbahnhof (über der Rolltreppe). Das Fest• September noch zu verlegen. Bei diesen 15. Angerburger Tagen wird auch wieder zelt wird errichtet „Auf der Springe" (Markt), an Das Schirwindter Wappen in einer farbigen Ori• der Angerburger Literaturpreis des Landkreises der Johanniskirche. ginalausführung, 40 x 50 cm, verdanken wir eben• Wir bitten daher unverzüglich, die bereits an• Rotenburg vergeben. In einer musikalischen Feier• Unser Festprogramm falls Lm. Gassner, und dieses Wappen wird unsere gesagten und auch geplanten Schul- und Sportler- Heimatstube schmücken. Treffen für Sonnabend, den 6. September, in das stunde wird die Angerburgerin Lucia Schäfer, die Sonnabend, 26. Juli: 14.30 Uhr Kreistag im Rat• Volkshaus Röhlinghausen nach Wanne-Eickel gleich Leiterin der von ihr vor 20 Jahren aufgebauten haus, Sitzungszimmer 1 (öffentlich). Tagesordnung: Er hat in Jahren mühevoller Arbeit mit viel Liebe u. finanziellen Opfern diesen wertvollen Beitrag zur falls umzulegen Für diese Treffen tagszuvor, am Konzertgemeinde Rotenburg, am Sonntagvormittag Jahresbericht, Kassenbericht, Voranschlag 1969/70, Sonnabend, sind die dafür erforderlichen Räume besonders geehrt. Anträge, Entschließungen. 16 Uhr Arbeitstagung der Geschichte der Stadt Schierwindt und somit für un• seren Heimatkreis geleistet. ebenfalls dort fest reserviert. Ich wäre sehr dank• Für die jungen Angerburger sind Sonnabend und Gemeinschaft Junger Lycker im Kolpinghaus (Ecke bar, wenn mir kurz Mitteilung gemacht wird, welche Sonntag Sonderveranstaltungen gemeinsam mit dem Marktstraße/Hochstraße). 18 Uhr Kranzniederlegung An dieser Stelle danken wir Lm. Gassner im Schul- und Sportler-Treffen stattfinden sollen. am Ehrenmal im Stadtgarten. 20 Uhr Heimatabend Namen aller Landsleute sehr herzlich. Kreisjugendring Rotenburg vorgesehen. Eine Fahrt Die Bilddokumentation über die Kreisstadt und Zur genauen Information: das Volkshaus Röh• durch die blühende Heide können Sonnabendnach• im Festzelt. linghausen mit der modernsten Ausstattung, Saal Sonntag, 27. Juli: 10 Uhr Gottesdienst in der Jo• Kreis Schloßberg, von Lm. Gustav Böttcher ge• mittag alle die Angerburger unternehmen, die bis stiftet ist allen bekannt. Nun reiht sich, würdig mit Klimaanlage und den schönen Gaststätten-Räu• dahin schon eingetroffen sind. Dafür ist jedoch vor• hanniskirch (am Markt). 11 Uhr Turmblasen vom vertreten. Schirwindt ein. Möge unsere Anregung men mit Terrasse. Gartenrestaurant, sowie guter herige Anmeldung bis zum 16. August an den Land• Rathausturm. 11.30 Uhr Feierstunde im Rathaus, an alle Kirchspiele, diesen Beispielen zu folgen, Küche^ ist die ideale Stätte für unsere Heimattref• kreis Rotenburg, 213 Rotenburg, Schulabteilung, er• Festrede Joachim Freiherr v. Braun, Göttingen, auf fruchtbaren Boden fallen. fen. Hier sind wir wieder heimatlich unter uns. forderlich. Stellvertr. Sprecher der LMO. 13.30 Uhr Ortsvertre• Großer Parkplatz vor dem Hause ebenso direkte Die Termine der Veranstaltungen: Sonnabend, ter- und Bauernversammlung bei Eicker am Markt. Für den Vorstand Busverbindung mit dem Hauptbahnhof. Der 6./7. 23. August, 9 Uhr, öffentliche Sitzung des Kreista• Es spricht der Vizepräsident des Bauernverbandes F. Schmidt, Kreisvertreter September Ist das Wochenende unserer Landsleuto ges der Kreisgemeinschaft. 14 bis 18 Uhr, Heide• der Vertriebenen, Franz Weiss, Lippstadt. 14 Uhr mit verbiHigter Familienfahrkarte! Nehmen auch fahrt. 20.15 Uhr Rotenburg-Angerburg Abend mit Veranstaltung der Gemeinschaft Junger Lycker im Sie diese Gelegenheit wahr, verbilligt nach Wanne- Ubergabe des Literaturpreises. Es sprechen Bundes• Kolpinghaus. 15.30 Ühr Kundgebung im Festzell. Tilsit-Stadt, Tilsit-R icmit. Elchniederunn Eickel 2um Heimattreffen zu kommen. So laden minister Windelen und der Sprecher unserer Lands• 16 Uhr Volksfest auf dem Fertplatz. Hauptkreistreffen am 7. September wir alle Heimatfreunde — jung und alt — wieder zu unserem gemeinsamen Treffen herzlich ein. mannschaft, Reinhold Rehs MdB. Sonntag, 24. Au• Unser Jahres-Haupttreffen am Sonntag, 7. Sep• gust. 10.30 Uhr, Musikalische Feierstunde. — Wei• Die Heimatkreis-Kartei tember, waren wir gezwungen nach Wanne-Eickel tere Angaben folgen. Für die drei Tilsiter NachbarkreiM- wird vollzählig beim Jahrestreffen im Festzelt in die wunderschönen städtischen Park-Gaststätten Alfred Walter. 2. Vorsitzomlii Friedrich-Karl Milthaler, Kreisvertreter ausgelegt sein. Sie können dort Adressen suchen. Volkshaus Röhlinghausen zu verlegen, da die neue der Stadtgemeinschaft Tilsit e. V. 2 Hamburg 13, Postfach 8047 Ihre Adressenänderungen bekanntgeben und auch Ökonomie in dem bisherigen Trefflokal in Wup- 2 Hamburg 62, Schwenweg 20 Jahrgang 20 / Folge 28 iie juiuje Cjenezation 12. Juli 1969 / Seite 13 ... die nüchternste Jugend, die es je gab? Junge Deutsche und der Begriff des Vaterlandes - Lehren aus der Geschichte - Vergangenheit und Kultur höchste Werte Bei der Jugend unserer Zeit ist das Vaterland in Verruf geraten. Man wirft uns Alteren vo. in unserer Ära wären im Namen des Vatei- landes zu viele Verbrechen begangen Da muß etwas in der Vorstellung unsere, jungen Generation zurechtgerückt werden- sie verwechselt anscheinend das Vaterland ' mit dem Staat. Der Staat wird regiert — nicht immer zum Wohle des Vaterlandes und nicht immer im Sinne derer, die zwar in ihrer Viel• zahl das Vaterland darstellen, aber nicht un• bedingt zugleich den Staat repräsentieren Wohl war Hitler, auf den ja vor allem der Vorwurf verbrecherischer Handlungen zielt, von einer solchen Vielzahl deutscher Menschen gewählt, weil sie sich täuschen ließen. Sie merkte es frühestens, als er „die Macht" über• nahm. Sie wählte ihn, weil das Vaterland in Gefahr war und weil er es zu retten versprach Was Hitler in Wirklichkeit tat? Aus einer Anzahl Vaterländer, die er sich durch einen politischen Zaubertrick unterwarf (er nannte sie Gaue) bildete er das „Dritte" oder auch das „Großdeutsche Reich", das nach seiner Vor• stellung die halbe Erde umfassen sollte. Doch blieben die Vaterländer davon in ihrer Sub• stanz unberührt. Sie wurden wieder zu dem. was sie vorher waren, als dos „Reich" ausein• ander fiel. Einige davon wurden von den öst• lichen „siegreichen" Nachbarn annektiert und einem ebenso durch Macht und Willkür er• schaffenen Staatsgebilde einverleibt. Man sehe sich daraufhin einmal den Sowjet• staat an. ein Gebilde aus Ländern und Stäm• men, die jedes für sich ein volkhaft gewach• senes Territorium darstellen, als Staatsgebildo zusammengehalten durch Terror und auf Grund

Die Diskussionen über Heimat und Vater• land reißen nicht ab. Das ist gut so. Was jahrelang herabgewürdigt wurde, wird all• Jugend von heute: Schließt Heimatbewußtsein . mählich wieder anerkannt. Auch über Ost• kommen vermag. Sie ist sich teils vage, teils der gegen den Begrilf Vaterland' in den Be• renden Wertes sind die durch das Wirtschafts• deutschland und seine Grenzen gehen die deutlich bewußt, daß es ein Vakuum auszufül• wußtseinsgründen der Jugend schwelt. Gesucht wunder ermöglichten Segnungen getreten. Den Meinungen nach wie vor auseinander. Da len gilt. Das geht aus der Vielfalt der einge• ist stattdessen eine Hinorientierung zu klar hohen materiellen Lebensstandard, den der gerade die junge Generation sich um eine reichten Arbeiten hervor. Sehr viel Einsicht in faßbaren Werten, zum Beispiel zu den exakten junge Mensch heute in der Bundesrepublik ge• Klärung der Begriffe bemüht, veröffentlichen die Situation verraten die Ausführungen der Erkenntnissen der Naturwissenschaften, aber nießt, nimmt er als Selbstverständlichkeit hin wir auf dieser Seite zwei Beiträge, die uns neunzehnjährigen Claudia Pongratz aus Passau, auch zu den Erscheinungen der Wirtschafts• oder führt ihn zumindest auf die eigene Lei• zugeschickt wurden und mit denen das Ost- die für ihren Aufsatz den zweiten Preis erhielt. wundergesellschaft. An die Stelle des Vater• stung zurück. Ihm kommt erst sekundär in den preußenblatt in erster Linie seine jungen Sie schrieb: „ ... in dieser Welt der Rekorde, landes als eines haltgebenden und die Bevöl• Sinn, daß Staat und Gemeinschaft einen großen Leser zur Diskussion anregen möchte. des überdimensionalen, in dieser Welt der Be• kerung in gemeinsamer Zielsetzung integrie• Teil daran haben. drohung und Furcht stehen wir, die Jugend, mit der Last und der Schuld der Vergangenheit und Sie haben Verständnis für Wiedervereinigung erzwungener Verträge. Dennoch: fragt man die der Gegenwart. Man erwartet von uns, den Menschen in der Ukraine, was ihr Vaterland Schuldenberg nicht mehr größer zu machen. Gütern einer Nation gehören. Sieht man das sei, gibt es nur eine Antwort: die Ukraine! Und So skeptisch und verstandesbetont sich die Unsere Welt ist nicht mehr ein einheitlich Jugendlichen aber auch geben mögen — im Vaterland unter diesem kulturell-ethischen die Letten und Esten werden sich hüten, die So• Ganzes, sie ist brüchig geworden. Altes hat wjetunion als ihr Vaterland zu betrachten. Grunde spricht aus dem allen eine gewisse Un• Blicktpunkt an, so versteht man, daß sie eine seinen Wert verloren, Worte haben ihre sicherheit und im Hintergrund fügt sich ein Wiedervereinigung fordern. Denn das, was sie Angesichts solcher Tatsachen, die sich nach Glaubwürdigkeit eingebüßt. Begriffe, mit denen ganz anderes Bild: daß sie die gefühlsmäßigen an ihre Nation bindet, was in Jahrhunderten Belieben erweitern ließen, wäre es abwegig, man früher ein Volk begeistern konnte, haben Bindungen an ihr Vaterland gar nicht abstreifen wollte man sagen, die Sünden eines Hitlers gewachsen ist, kann nicht durch zwanzig Jarire keinen Glanz mehr. Es gab eine Zeit, in der können und ganz eigentlich auch nicht entbeh• oder eines Stalin wären ein Grund, den Begriff Trennung zerstört werden. Damit verliert d«s Schlagworte wie .Freiheit' und .Vaterland' gar ren wollen. So suchen sie — angeblich ge• „Vaterland" abzuwerten oder gaT sich von ihm Vaterland auch seinen ihm angedichteten poli• nicht mehr ausgesprochen wurden." schockt von den Katastrophen der Vergangen• zu distanzieren. Im Gegenteil, das Vaterland, tischen Charakter und verwandelt sich zu dem Und an anderer Stelle heißt es: „. . . vater• heit — nach einem Vaterlandsvorbild, das der dasjenige, dem wir auf Grund unserer Her• Begriff dessen, was uns .Heimat' ist. ländische Begeisterung liegt uns nicht. Wir Problematik unserer Zeit entspricht und sie tun kunft angehören, ob wir es wollen oder nicht, Und hier folgt etwas sehr Positives. „Wir sind, glaube ich, die nüchternste Jugend, die es es in verschiedenen Richtungen, wie die erste wird noch lange unserer ganzen Hingabe be• jungen Menschen", schreibt die Abiturientin, je gab. Wir wollen nicht Emotionen erliegen, Preisträgerin, eine Abiturentin aus Hof, her• dürfen, um wieder intakt zu erscheinen, und „halten nichts von nationalen Begeisterungs• die so viel Unglück brachten." ausgefunden zu haben glaubt. Dabei kommt sie wir bedürfen des Vaterlandes, weil wir — wie stürmen. Wir haben aus der Geschichte gelernt, zu einem Schluß, der bei weitem nicht hoff• niemand jemals zuvor — Geborgenheit brau• Hinweise und Wendungen wie die eben ge• daß sie zu nichts führen. Aber wir leugnen nungslos klingt: „ ... im Gegensatz zur ratio• chen, um uns wieder entfalten zu können: als nannten finden sich in ähnlichen Formulierun• nicht, daß uns unser Vaterland nicht gleich• nalistischen Denkweise steht das rein idealisti• Einzelwesen, als Familie, als Voik. gen auch in anderen Arbeiten. Die jungen Men• gültig ist. Wir möchten auch nach vielen Ent• schen wollen keinen romantischen, mit nationa• sche Vaterlandsbild." Am stärksten sind jene Gruppen unserer heu• täuschungen wieder daran glauben dürfen." len Emotionen aufgeladenen Vaterlandsbegriff; tigen Jugend davon betroffen, deren Eltern Diese Meinung kommt der Idealvorstellung Damit dürfte sich der Kreis der Unter• sie lehnen ihn ab. Er scheint ihnen zu gefähr• durch die Vertreibung im Osten diese Gebor• einer Nation am nächsten. Dabei werden aller• suchungen schließen, zu dem, was uns, die genheit aufgeben mußten. lich, weil er seiner Natur nach zu leicht zu miß• dings gefühlsbetonte Werte, wie die persön• Heimatvertriebenen, am stärksten bewegt: daß brauchen ist. liche Bindung ans Vaterland, in den Vorder• auch unsere Ostpreußische Jugend den Weg zu Den Anlaß zu solcher Zurückhaltung glaubt grund gerückt. Die Vergangenheit Deutsch• Heimat und Vaterland, aus der Verwirrung der Last der Vergangenheit? ein neuzehnjähriger kaufmännischer Angestell• lands, seine Kultur, sind für diese Gruppe jun• Zeit, in der Tiefe des Herzens zurückfinden ter in Folgendem gefunden zu haben: „ . . . ger Menschen Werte, die mit zu den höchsten möge. Peter Navalis Wie stellen sich nun die jungen Menschen wenn heute in den Kreisen der Jugend bei von heute wirklich zum Vaterland? Diese Frage Nennung des Begriffs .Vaterland' oft nur mit• versuchte die Deutschland-Stiftung durch einen leidig gelächelt wird, sind es Gründe, die aus Aufsatz-Wettbewerb zu klären, an dem sich der Vergangenheit resultieren, aber auch Schüler und Soldaten bis zum Alter von zwan• solche, die der gegenwärtigen Situation ent• zig Jahren aus allen Ländern der Bundesrepu• stammen. Der Skeptizismus der Jugend der „Verzicht realitäts^blind" blik beteiligten. Fünfzehn Preise wurden dafür fünfziger Jahre gegenüber Ideologien und ausgesetzt; die drei besten Arbeiten wurden nationalen Phrasen ist noch immer vorhanden. Gedanken einer Berliner Primanerin zu Deutschlands Grenzen in einer Broschüre zusammengefaßt und damit Reserviertheit, Distanz gegenüber nationalen einem interessierten Publikum zugänglich ge• Tönen und vaterländischem Ansinnen, die an Unseren Kontinent nach Osten hin genau ab• sich aufgenommen, der Ostblock dagegen hat macht. Lassen wir sie als Ergebnis des Ganzen die Jugend gestellt werden, sind allzu verständ• zugrenzen ist eine schwierige Aufgabe, da Eu• begonnen, einige kapitalistische Formen in seine Wirtschaft einzubauen. Ein Streben nach der gelten, läge uns ein solches vor. lich in Anbetracht des Mißbrauchs, der mit der ropa im Grunde genommen nichts anderes ist oben genannten Synthese war in der CSSR vor Es ist auf den ersten Blick irritierend, zu• nationalen Begeisterung der Bevölkerung des als eine Halbinsel der riesigen asiatischen Land• der Intervention deutlich zu spüren. Sicher war gleich aber aufschlußreich für die Tatsache, daß Dritten Reiches getrieben wurde." masse. Geographisch ist der Ural als Grenze die Jugend zwar kritisch, aber ernsthaft der gesetzt; doch schon ethnologisch lassen sich die Zeit noch nicht reif für diesen Vorstoß: die Frage auf den Grund zu kommen sucht und sich Ein anderes Hindernis ist der Rationalismus Europäer und Asiaten nicht mehr voneinander beiden Blöcke waren überrumpelt; doch ich selber prüft, zu welchen Ergebnissen sie zu der heutigen Jugend. Er fördert die Antipathie, trennen, denn die indogermanische Völkerfa• glaube, eines Tages wird es in ganz Europa milie schließt selbst die Inder noch mit ein. zu diesem Phänomen kommen, wie es uns von Politische Grenzen jedoch werden willkürlich der CSSR vorexerziert wurde. gezogen, wir sehen dies an dem derzeitigen Meiner Meinung nach sieht ein großer Teil Staatengewirr auf der Landkarte. der Jugend den einzigen Weg zur „Wiederver• Ich glaube, daß die einzigen politisch schwer• einigung" in diesem Sich-Angleichen. An einen wiegenden Probleme in völlig voneinander ab• plötzlich verschwindenden Besitzanspruch und weichenden Mentalitäten der Menschen liegen an den damit auftretenden Verzicht einer Seite dürften, wie wir sie in den Rassenfragen fin• auf umstrittene Gebiete zu glauben, wäre wohl den; sicher gibt es auch hier Lösungen auf recht realitätsblind. Wir sehen ein, daß viele humaner Basis. Betrachten wir nun den Ost- Menschen ihr Recht auf Heimat verwirklicht West-Konflikt: er entspringt nicht unterschied• sehen möchten, wir sehen ein, daß Schlesien, lichen Mentalitäten, sondern verschiedenen daß Ostpreußen deutsche Gebiete sind; doch Weltanschauungen, Ansichten also, die von für mich persönlich sind es noch sehr viel mehr Menschen entwickelt wurden und nicht durch europäische Gebiete; ob ich mich in Madrid, Tradition, Kultur und Natur geprägt sind. An• Paris, Berlin, Prag oder Königsberg befinde: ich bin in Europa. fangs stehen sich zwei Fronten starr gegenüber; solange es die Menschen nun nicht zu einem Beide Seiten sollten endlich ihr engstirniges Krieg kommen lassen, um die eine Seite in ihrer Kleinstaatendenken aufgeben, sollten einsehen, Macht zu bestätigen und eine Entwicklung zu daß wir vor allem eine geistige Wiederver• verhindern, kann folgendes geschehen: die Sei• einigung nötig haben; das ist möglich, indem ten gleichen sich im Laufe von Jahrzehnten an jeder Block die für eine menschliche Gesell• und suchen gemeinsam einen besseren Weg. schaft positiven Seiten des „Gegners" aner• Ich weiß, dieser Gedanke ist dialektisch: kennt, sie übernimmt und so in der Entwick• lung eine bessere Staatsform anstrebt. Wenn These: Kapitalismus dieser Schritt erst einmal vollzogen ist, wird Antithese: Kommunismus auch Ostpreußen europäisch sein, es wird Teil Synthese: demokratischer Sozialismus eines Bundesstaates sein, der von Engländern, Doch ist dies nicht an Hand der Praxis zu be• Italienern, Franzosen, Ungarn, Deutschen, Nie• stätigen? Unsere Gesellschaft hat im Laufe des derländern, Russen und vielen anderen mehr gebildet wird. LinaReisch Fotos (2) Zander letzten Jahrhunderts viele soziale Elemente in Weltoffenheit aus? Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite 14 £U5 OfiprnirimtJlaii

Überlingen — Zu einem Aussprachenachmittag traf sivh die Gruppe bei Lm. Schmadtke im „Schäpfle". Auch ostpreußische Kurgäste aus Hessen Das RÄTSEL för Sie... 2tu$öec InnÖ^mannfrfinftarffen Arbeit in• •• und Osnabrück nahmen daran teil. 2. Landesvor• LZ sitzender Erwin Seefeldt gab einen Überblick Uber die organisatorischen Aufgaben der Landesgruppe Verschmelzungsrütsel Kreisgruppe Franz Hennemann, und das Gründungs• und berichtetet dann vom Bundestreffen in Essen. Durch Verschmelzung der beiden links ange- Mit allgemeiner Empörung wurde der von ihm ver• mitglied Emil Siebert. Mit gemeinsam gesungenen qebenen Wörter bilde man jeweils die Begriffe Liedern fand der Abend seinen Abschluß. lese Gütt-Kommentar „Die nationale Pfingsttour" ALLE aufgenommen. rechts stehender Bedeutung. Die Anfangsbuch• staben der richtig gefundenen Wörter ergebe» NORDRHEIN-WESTFALEN RHEINLAND-PFALZ dann den Namen eines ostpreußischen Kompo• Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-West• nisten. falen: Harry Poiey, 41 Duisburg. Dulssernstraßr i Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz Ostpreußen Nr. 24, Telefon (0 21 31) 33 92 41. Stellvertreter: Erich Werner Henne, 675 Kaiserslautern Barbarossa• 1, Ei Alter = Künstlerwerkstatt Grimoni. 493 Detmold, Postfach 296, Geschäfts- ring l. Telefon-Nr 22 08 2 Rudi Takt — unumschränkte Gewaltherr• stelle, 4 Düsseldorf Duisburger Straße 71. Tele• Mainz — Die Kreisgruppe der Ost- und Westpreu• fon (02 11) 48 26 72 ßen lädt alle Landsleute mit ihren Kindern, Freun• schaft am 7. September 1969 den und Bekannten zu dem am Sonnabend, 12. Juli, 3_ i e — Not = Morgenland Altenkirchen — Am Sonntag, 13. Juli, 16 Uhr, Mit• 15.30 Uhr, stattfindenden Sommerfest mit Kaffee• r in der gliederversammlung lm Kleinen Saal der Stadthalle. tafel und Tanz, in der Gartenkolonie Gebirgsfreunde. 4. Orel — Noe = Mädchenname Alle Mitglieder sind eingeladen. — Anmeldungen ein. Zu erreichen mit Straßenbahnlinie 11 bis Halte• 5^ Rjf _ Goa = Opernfigur für den Ausflug nach Heidelberg (19./20. Juli) noch stelle Rodelberg, an der Berliner Siedlung. Es wird 6. Dorn — ja = Fluß im Vorderen Orient BERLINER WALDBÜHNE bis 10. Juli. gebeten, für die Kaffeetafel Tasse, Kuchenteller und Kaffeelöffel mitzubringen. Für Kaffee. Kuchen, Ge• 7. Kees — Tor = Geleit Dusiburg — Die Frauen der Gruppe Mitte trafen tränke und sonstige leibliche Genüsse ist gesorgt. 8. Neid — Roman = Französische Landschaft sich recht zahlreich in der Gaststätte Kaiserberg. Sie werden zu Preisen, die dem kleinsten Geld• * si g _ Ratte = Kriegskunst Bei schönem Wetter konnten sie im Garten des Lo• beutel angepaßt sind, abgegeben. Landsmännin Frau 9 e kals sitzen. — Das nächste Frauentreffen wird in• Anneli Freiheit wird die kleinen Gäste betreuen 10. Ambe — Galle = Verpackung HAMBURG folge der Urlaubszeit erst im August stattfinden. und mit ihnen Spiele und Tänze unternehmen. 11. Kain — Saga = japanische Stadt Vorsitzender der Landesgruppe Hamburg: Eber• Frau Staffensky wird alle rechtzeitig benachrich• hard Wiehe. 2 Hamburg «2. Am Ohlmoorgraben tigen. Nr 14, Telefon 5 20 71 67 Geschäftsstelle: Ham• SAARLAND ... und die LOSUNG aus Foljjc 26 burg 13, Parkallee 86. Telefon 45 25 42 Potscheck- BADEN-WÜRTTEMBERG l. Vorsitzender der Landesgruppe: Willi Zlebuhr. Konto 'tu 05 66 Saarbrücken 2. Neunkirchener Straße 63. — Ge• Beitragszahlung i Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württem• schäftsstelle: 662 Völklingen (Saar), Moltkestr. 61. Wat kickst met de Näs, hast keine Ooge. Alle Landsleute, die in den Sommermonaten nicht berg: Max Voss. 68 Mannheim Zeppelinstraße Telefon 34 71 (Hohlwein). Gelegenheit haben, bei Ihren Bezii ksgruppen die Nr 42. Telefon 3 17 54 Hermann-Löns-Veranstaltung Beiträge zu entrichten, weiden gebeten, diese auf Markdorf — Zum Gruppenabend im „Walser" wa• Im Rahmen unserer ostdeutschen Kulturarbeit das Potsscheckkonto Hamburg 9605 der Landsmann• ren neben dem 2. Landesvorsitzenden Erwin See- veranstalten wir am Sonntag, 13. Juli, 16 Uhr, im schaft Ostpreußen. Landesgruppe Hamburg e. V.. feldt auch zwei Vertreter der Donauschwaben er• Gustav-Adolf-Haus, Saarbrücken 1, Gärtnerstraße, Besätigungen unter Angabe der Bezlrksgruppe oder in bar bei schienen. Besonders herzlich begrüßte Vorsitzender einen festlichen Nachmittag mit ernsten und hei• Wer kann bestätigen, daß Fritz Kalkstein der Geschäftsstelle Hamburg 13. Parkallee 8fi, ein• Stattaus drei Landsleute, die erst küzlich aus Ost• teren Liedern und Gedichten unseres Heimatdich• zuzahlen. von 1923 bis 1930 in Dösen, Kreis Heilgenbeil, in der preußen in die Bundesrepublik gekommen sind. Lm. ters Hermann Löns mit Peter Wetzler, Tenor; Gün• Landwirtschaft gearbeitet hat? Seefeldt berichtete vom Bundestreffen in Essen und ter Leistenschneider, Pianist; und Lothar Flick, Re• trug den Gütt-Kommentar „Die nationale Pfingst• zitationen. Für alle Landsleute und Anhänger Wer kann die nachstehend aufgeführten Arbeits• SCHLESWIG-HOLSTEIN tour" vor, der große Entrüstung auslöste. Löns'scher Lieder und Gedichte verspricht dieser verhältnisse der Marta P e t r a t, geb. Engeleit, aus Nachmittag ein seltener Genuß zu weiden. Tragen Marunen, Kreis Tilsit-Ragnit, bestätigen? 1. Okto• Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig Holstein: Frauengruppe zum gemütlichen Beisammensein in auch Sie durch Ihr Erscheinen zum Gelingen die• ber 1919 bis 31. August 1930 Gutsbetrieb Kurt Erz- Günter Pfersdorf. 23 . Nlebuhrstraße 26. der Diätgaststätte des Deutschen Roten Kreuzes, ser Veranstaltung bei. (Das Gustav-Adolf-Haus ist berger, Kleln-Medunischken, Kreis Angerapp; 1. Geschäftsstelle: Klei. Wilhelmlnenstraße 47/49. Bebelstraße 18 a zusammen. Es erfolgt die Ausgabe mit dem Omnibus ab Bahnhof Saarbrücken bis zur Oktober 1930 bis 30 Juni 1932 Gutshof Sellnat, War• Telefon 4 02 tl der bestellten Waren, die unbedingt abgeholt wer• Heuduckstraße zu erreichen.) nen, Kreis Ragnit; 1. Oktober 1932 bis 30. März 1936 Schleswig — Die Studienfahrt der Kreisgruppe zur den müssen. Der Landesvorstand Gutsbetrieb in Marunen, Kreis Ragnit. Demarkationslinie nach Ratzeburg fand sehr reges Interesse. In der Unterkunft des Bundesgrenzschut• zes in Ratzeburg erfolgte zunächst die theoretische Einweisung durch Beamte des BGS. Das reichliche und übersichtliche Anschauungsmaterial unter• stützte die Vorträge wesentlich. Manche der Teil• nehmer standen zum erstenmal vor der Demarka• ff tionslinie und zeigten sich tief beeindruckt von Stacheldraht, Todesstreifen, Sperrgebiet, Wachtür• „Stiefel, mußt sterben, bist noch so jung men und Scheinwerfern. Sie spürten unwillkürlich • • • etwas von dem Unterschied zw. hüben und drüben. Diese Studienfahrt vermittelte manchen Teilneh• Der ostpreußische Ursprung eines alten Studentenliedes mern erst die richtige Vorstellung von den Auswir• kungen dieser Unrechtgrenze, die Deutschland teilt. Sie gewannen auch die verpflichtende Erkenntnis, die Beziehungen mit Angehörigen jenseits der 1926. Im Säulengang der Albertus-Universität Luther als den von Gott gesandten Engel be• allgemeinen Gleichungsregeln, die Binomial- Grenze noch mehr als bisher zu pflegen. Nach Be• stehen Gruppen von Kommilitonen. In der zeichnet, von dem Daniel spricht. In der 3. Auf• koeffizienten und die „Stifel'schen Reihen" endigung der Fahrt war Gelegenheit, das reizvolle Gruppe neben mir wird über einen Kameraden lage dieser Schrift verkündet er das Heran• (Logarithmen zur Basis 2) enthält, ferner sehr Ratzeburg mit seinem Dom zu besichtigen. Die Stadt bot an diesem Tag ein buntes Gepräge. Auf gesprochen, der nicht zur Vorlesung erschienen nahen des Jüngsten Tages. umfangreich seine Wortrechnung. Dieser letzte dem Küchensee fanden internationale Ruderwett• war. Er hatte am Abend vorher im Kreise seiner Nach seiner Flucht aus dem Kloster, von Teil, in dem er bekennt, daß er sich 1532 in kämpfe unter deutscher, italienischer und tschecho• Bundesbrüder zu sehr angegeben, worauf ihm seiner Rechnung geirrt habe, läßt es als wahr• slowakischer Beteiligung statt, die den Teilnehmern Luther und dessen Freunden betreut, amtiert er der Fahrt eine zusätzliche Abwechslung boten. der Stiefel kredenzt wurde, den er beim Klage• ab 1528 als evangelischer Pfarrer in Lochau in scheinlich erscheinen, daß das Lied vom Stiefel gesang des Stiefel-Liedes leerte. Bald danach der Nähe von Wittenberg. Selbst Luther konnte 1553 entstanden sein muß, also in seiner Haff• NIEDERSACHSEN ging für ihn die Welt unter. Als einige der ihn nicht davon abhalten, 1532 in Wittenberg stromer Zeit. In seiner Vorrede zum Druck gibt Gruppe diesen Komment für teuflisch erklärten, „Ein Rechenbüchlein vom End Christ. Apokalyp- er an, daß seine sächsischen Pfarrkinder seiner Landesgruppe Niedersachsen e. V meinte einer der Älteren, wer so viel im Ton der sis in Apokalypsin." drucken zu lassen. Darin begehrten, die ihn dann sicherlich nicht mit die• Gruppe Nord: Friedrich Wilhelm Raddatz. 318 Wolfs• Überzeugung herumphantasiere wie Stifel, für sem Spottlied empfangen hätten. burg, Am Stemmeltelch 24. Telefon 40 45; Ge• errechnete Stifel den Weltuntergang für den den müsse auch die Welt untergehen. . . . Fra• schäftsstelle: 318 Wolfsburg. Am Stemmeltetch 24. 19. Oktober 1533, früh 8 Uhr! Diese ominöse 1557 ist Stifel dann Pfarrer in Brück bei Konto Nr 160 019 Kreissparkasse Gifhorn Haupt• gende Stille Stifel, der Mathematiker?" . .. Prophezeiung wurde ernst genommen und ver• Treuenbrietzen. 1559 ist er in der Matrikel der zweigstelle Gifhorn Ich spitzte die Ohren und vernahm ein lustiges breitete sich schnell. Er selbst verschenkte Haus• Universität Jena eingetragen, dort hat er seine Gruppe Süd: Alfred Hein MdL. 332 Salzgltter-Leben- Histörchen, das ich mit eigenen Worten wieder• stedt, Hint Ostertal 44, Telefon (0 53 41) 4 44 26. Ge• geräte und seine Bücher, Bauern verkauften Haus acht letzten Lebensjahre zugebracht. Wir Ost• geben will. schäftsstelle: 3 Hannover, Königsworther Straße 2. und Feld und verpraßten den Ertrag, „bis aus preußen haben Grund genug seiner zu gedenken, Telefon (05 11) 71 46 51. Bankkonto Volksbank Helm• Mit dem Stiefel des Liedertextes ist nicht die Schlesien und der Mark kamen Leute, die in stedt. Konto Nr 197 91 nicht nur des Stifel-Liedes wegen. Ich danke Fußbekleidung oder das gläserne Trinkgefäß Lochau untergehen, vorher noch einmal durch Gruppe West: Fredl Jost. 457 Quakenbrück. Hase• Herrn Professor Grunwald und Herrn v. Wieg• straße 60. Telefon 5 17; Geschäftsstelle: 457 Qua• gemeint, sondern der Theologe und Mathema• den Propheten erbaut sein wollten". stein von der Staats- und Universitätsbibliothek kenbrück Hasestraße 60. Bankkonto Landesspar• tiker Michael Stifel (1487—1567). Er war von Am 19. Oktober ließ er in den frühesten Göttingen, für die Xerokopie aus der All• kasse zu Oldenburg. Zweigstelle Cloppenburg. 1550 bis 1556 in Haffstrom (damals Haberstro), Konto Nr 80 — 12 62 04 Morgenstunden „durch das Horn des Kuhhirten gemeinen Deutschen Biographie über Stifels dicht am Frischen Haff, etwa eine Meile (7,5 km) — von manchen für die Posaune des Jüngsten Leben, geschrieben von dem Mathematik• Schwarmstedt — Die Gruppe unternahm unter Lei• südwestlich von Königsberg als Pfarrer tätig. tung ihres Vors. Ewald Preugschat eine Tagesfahrt Gerichtes gehalten — die Schlafenden wecken" historiker Cantor. Emil Goebel nach Cuxhaven, die über Walsrode, Verden, Bre• Während dieser Zeit hat er zum zweitenmal den und hielt stundenlang Gottesdienst bis 9 Uhr. merhaven führte. In Cuxhaven wurde sie durch den Weltuntergang „errechnet" (1533 für den 19. Ok• Statt des Weltgerichtes erschienen Abgesandte 1. Vors. der dortigen Gruppe, Pichler, herzlich be• tober, früh 8 Uhr), diesmal für den letzten Tag grüßt. Nach einem Rundgang im Hafen wurde ge• des Kurfürsten und brachten ihn nach Witten• meinsam das Mittagessen eingenommen. Danach er• wahrscheinlich des Jahres 155?. berg, wo er, vom Amte entfernt, das Urteil des folgte eine gemeinsame Dampferfahrt auf dem MS An jenem Silvestertage zog vom Meer her Wiking, vorbei am Feuerschiff Elbe 3 zum Vogel• Fürsten erwarten mußte. Durch Luthers und Jugendliche aus Ostpreußen, sand, wo zwei große Schüfe 1962 durch die Flut• über die Frische Nehrung und das Haff ein Un• Melanchthons Eintreten zu seinen Gunsten katastrophe gekentert waren. Nach Beendigung der wetter mit Wintergewitter herauf, die Welt ver• wurde er 1535 wieder als Pfarrer in Holzdorf die ihre Angehörigen suchen „Seereise" wurde die Gruppe von Lm. Ploch empfan• dunkelte sich, die Apokalypsi schien sich er• gen, der sie über Duhnen nach Döse führte und bei Wittenberg angestellt, aber in den folgenden 1. Für eine Unbekannte, die etwa 1938 geboren dabei ausführliche Erläuterungen gab. Anschlie• füllen zu wollen. In seiner Kirche in Haffstrom zehn Jahren zähmte er seine Lust an mystischen sein könnte werden Eltern oder Angehörige ge• ßend wurde noch der Fischereihafen besichtigt. erwartete Stifel inmitten seiner Gemeinde die Zahlenübungen. sucht. 1945 kam sie mit einem Aussiedlertransport Landsmann Preugschat dankte für die freundliche vermeintlich letzte Stunde der Erde. aus Ostpreußen nach Frankfurt (Oder), um kurze Aufnahme und Führung und lud die Gruppe Cux• Aus dem Zahlengrübler wurde der scharf• Zeit darauf wieder in die UdSSR zurückgebracht haven zu einem Gegenbesuch in die Heide ein. Die Studenten in Königsberg dagegen, soweit zu werden. Die Unbekannte erinnert sich, in Ost• Dank des schönen Wetters war dieser Ausflug für sinnige Zahlentheoretiker, der mit dem Alther• preußen mit vielen anderen Kindern in einem Kin• alle ein herrliches Erlebnis. sie nicht auch von dem bevorstehenden Welt• gebrachten gründlichst aufräumte. 1544 erschien derheim aufgezogen worden zu sein, das sich in untergang überzeugt waren, verlebten die letz• seine „Arithmetica integra", „ein Werk, wie es einem Wald befand. Sie erwähnt Viktor Lobanow, ten Stunden des Jahres in ihrer Art und er• von dem sie annimmt, daß er der Sohn des Nachbarn Uelzen — Die letzte Monatsversammlung vor der in Deutschland mindestens seit drei Jahr• aus dem Heimatort ist. Auch ist sie eine kurze Zeit Sommerpause wurde vom Chor der Frauengruppe freuten sich in feuchtfröhlicher Stimmung ihres hunderten . . . nicht geschrieben worden war". bei der Familie Schmidt in Pflege gewesen, die in unter der Leitung von Frau Kamrad mit Studen• Lebens. 1545 erschien seine „Deutsche Arithmetica . . .", derselben Stadt lebte, in der das Kinderheim war. ten- und Wanderliedern musikalisch gestaltet. Vor• Pflegevater Willi Schmidt arbeitete als Chauffeur sitzender Hopp begrüßte als Gast Dr. Dörry, der Die Nacht verging, das Unwetter hatte sich womit er in die Reihe der Verbesserer unserer und die Pflegemutter Anna Schmidt war Reinmache• nach Aufzeichnungen seiner Vorfahren humorvoll Muttersprache tritt. Mit diesen Werken hatte er frau. über das Studentenleben vor 150 Jahren berichtete. ausgetobt, und die verschneite Welt strahlte im Lichte des neuen Tages. Was lag den frohen, sich, wie jeder Mathematiker weiß, unsterblich In der anschließenden Aussprache, die sich insbe• 2. Aus Ostpreußen werden Angehörige gesucht für sondere mit der Unruhe der Jugend beschäftigte, jungen Zechern in ihrem Ubermut näher, als in der Geschichte der Mathematik gemacht. einen unbekannten Jugendlichen, dessen Vorname kamen vor allem Oberstudienrat Allies und Dr. festzustellen, wie Stifel den erwarteten Welt• Da traf ihn das Kriegsschicksal hart, der wahrscheinlich Heinz ist. Heinz kam lm Mär* 1945 Frank Schepke zu Wort. Danach berichtete Vorsitzen• mit einem Kindertransport, bei dem sich Kinder aus der Hopp über das Bundestreffen in Essen und über untergang überstanden hatte. Der Weg bis Haff• Pendelschlag der Weltgeschichte verschlug ihn den Heimen Angeiburg und Frauenburg befanden, die Eröffnung des Erweiterungsbaues für das Ost• strom war ja nicht allzu weit. nach dem Osten. Spanische Scharen des Fürsten nach Hannover. Sein Alter wurde damals auf 3 Jahre preußische Jagdmuseum in Lüneburg. Für langjäh• geschätzt. Er hat graugrüne Augen und dunkelbrau• rige treue Mitarbeit ehrte er anschließend die Lei• Während dieses Katerbummels soll das Moritz von Sachsen, der mit seinem Sieg auf der nes Haar. terin der Frauengruppe, Frau Allies. Vorstandsmit• Sterbelied für Stifel entstanden sein. Wenn man Lochauer Heide den Schmalkaldischen Krieg am glied Günther Kübel, den Leiter der Treuburger die Beschwingtheit der Melodie beachtet, kann 24. April 1547 beendete, vertrieben ihn und 3. Gesucht werden Eltern oder Angehörige für Herta-Ingeborg W i e g e 1 i s, geb. 31. Mai 1943 in man sich lebhaft vorstellen, mit welcher Heiter• seine Gemeinde. Er fand freundliche Aufnahme Perwißau. Kreis Samland. Das Mädchen kam lm De• keit sie Stifel begrüßen wollten in einer neuen bei Herzog Albrecht in Preußen und wurde zember 1944 mit einem Kindertransport angeblich Pfarrer in Memel. In dieser Notzeit über• aus Braunsberg nach Küstrin'Brandenburg. Es Oll DIE GEMEINSCHAFT Welt ohne Menetekel. auß Perwißau. Kreis Samland, stammen. wältigte ihn wieder die alte Neigung zur Wort• JUNGES OSTPREUSSEN Der gläserne Stiefel war das Trinkgeläß der Au s st rechnung, die ihn dann nie mehr verließ. In . » „ ° P'"eußen. vermutlich Allenstein oder damals in hohem Ansehen stehenden Schuh• Kreis Allenstein, werden Angehörige gesucht für führt in der Zelt vom 3. bis 10. August im dieser setzte er die Budistaben a bis z unter einen Jugendlichen, der etwa 1941 geboren sein macherzunft, das bei deren Tagungen reihum 1 jT nat blaue Ostheim, 3280 Bad Pyrmont, Parkstraße 14, ging. Um die ominöse Verspottung des schon Ausschluß von u den Zahlen 1 bis 24 gleich und SSEf*^. I Augen und blondes Haar. einen Jugend-Lehrgang durch. Hierzu laden errechnete für die Worte „Vae tibi Papa, vae Mitte Februar 1945 wurde er von sowjetischen Sol• berühmt gewordenen Mathematikers abzu• daten einer Frau in Allenstein übergeben. Er war wir alle jungen Menschen im Alter von 16 tibi", „die er damals fortwahrend im Munde in eine Decke gehüllt. Vermutlich ist sein Vater schwächen, wurde Stifel durch Stiefel ersetzt, s ler >d er Lar bis 25 Jahren recht herzlich ein. führte", den Zahlenwert 1260, eine Zahl- die \"u, . J „ »dwirt gewesen, denn der Junge er• der dann beim Singen des Liedes auch gegen• zählte, daß sein Vater eine grüne Uniform getragen Unter dem Leitthema .Jugend und Gesell• zweimal in der Offenbarung des Johannes ge• wärtigwar. So wurde ein Zunftzeichen kommers• hätte und oft mit einem Gewehr und einem Hund schaft" werden wir während des Lehrgangs nannt ist (XI, 3 und XII, 6). weggegangen sei. Er sprach auch von einem Onkel würdig, das Lied gehört seit jener Zeit zum folgende Einzelthemen behandeln: 1. Der Max. festen Bestand der Kommerslieder. Wer sich un• Platz der Jugend in der Gesellschaft, 2. worin Das überwältigte ihn. Wie sehr, das läßt ein würdig oder lächerlich in der Gesellschaft Rrief (in lateinischer Sprache) des Hofpredigers 5 Aus Allenstein wird Bernhard G e r i ft, Ge• fordert die Jugend die Gesellschaft?, 3. Ju• burtsdatum unbekannt, gesucht von seinem Sohn machte, wurde mit Hilfe des Stiefels zu seinem gend und staatliches Gemeinwesen, 4. Jugend Herzog Albrrchts und Professor der Albertina, Rudolf Oerig, geb. im März 1941. Herr Bernhard Gc- rig sol 1945 in Lübeck gewohnt haben. lür und mit der Politik gegen die gesellschaft• /oifltchen „Weltuntergang" gebracht. Osiander, vom 19. 2. 1549 erkennen, in drin rs liche Ordnung, 5. Jugend und Rechtsbewußt• Wils ist an diesem Histörchen wähl > hrißl, daß Stifel „es mit seinen Ausrechnungen 6. Arm Insterburg oder Umgebung werden Elfern tolltl als je treibe so daß man sich erbrechen und weitere Angchöricr ersucht für Ursula K i i sein, 6. Jugend und Verantwortung. Nach Mystik und Logik vereinen sich einmalig in s I o k a t, geb. 6. September .941, In Insterburg. jedem Vortrag erfolgt eine Diskussion. Stifels Wesen. Als junger Augustinermönch in mochte" Danach kam Stifel 1550 nach Eichholz l-rsula Krlstokat wurde 1947 von Ihren Pflecoeltern (/wischen Mehlsack und Lichterfelde) und bald Teilnehmerbeitrag 40,— DM. Unterkunft seiner Vaterstadt Eßlingen wurde er von der aus dem Kinderhelm Zeltwitz bei Rochlit/. (Sachsen) darauf nach Haffstrom als Pfarrer. in Pflege genommen. Höchstwahrscheinlich kam - und Verpflegung sind frei. Fahrtkosten II. Kl. Mystik des Buches Daniel und der Offenbarung 2? L,..nem Klndertransport von Insterburg nach Bundesbahn werden gegen Vorlage der Rück• des Johannes (Apokalypse) für sein ganzes Inzwischen war seine Arithmetica integra Rochlltz. fahrkarte erstattet. Leben gefesselt. Tief beeindruckt wurde er weltweit bekannt geworden, auch bei den 7. Vermutlich aus dem Raum um Königsberg wer• Wir bitten die Eltern und Großeltern, ihren auch im klösterlichen Unterricht durch die phan• Mathematikern der Albertina. Von Haffstrom den Angehörige eines jungen Mannes, der eventuell Kindern und Enkeln die Teilnahme zu er• tastisch wirkende „Lehre über die Dreiecks• aus überwachte er auch den 1553 in Königsberg Gerhard Wen dt heißt und zwischen 1941'43 gebo• zahlen" aus den Schriften des Boethius. ren wurde, gesucht. Gerhard Wendt ist sehr wahr• möglichen. Der Termin liegt sehr günstig, da sich vollziehenden Druck seines letzten mathema• scheinlich 1945 in das Waisenhaus Könlgsberg-Po der Lehrgang während der Sommerferien Die phantastischen Zahlengrübeleien und tischen Werkes. Es ist sein umfassendste«; narth gekommen. Er will eme Schwester Rennt-- stattfindet. Wortrechnungen in Verbindung mit den im Werk, dal aUI der Neubearbeitung der Cofl (Itai gehabt haben, die aber im Walsenhnus vcrtaii- GEMEINSCHAFT JUNGES OSTPREUSSEN Budie Daniel vorkommenden Zahlen bewogen COta unbekannte Sache also Algebra) \->n Zuschriften rrblitri die Geseh.'lftsHHu mm i«l Landsmannschaft OstprcuHrn. 2 Hnmburi; 11 P:irk- 2 Hamburg 13, Parkallee 86 ihn als Mönch 1522 KU einer Schrift, in der er Christoll Rudolff entstand und Im Anhang seine nllee Rfi. Hntef Kinrl.TMi. lulirnM

an Wie bei Insterburg ein Moorbad entstand

Auf Erdenbreiten, wo in den Adern der Men• können, hätte sie nicht ein Gefühl in ihren Her• schen noch dds Blut einstiger Kolonisten fließt zen getragen, das sie nicht ruhen ließ, auch an• wo sich Erdverbundenheit mit Verantwortung dere Menschen an dem Wunder und dem Segen im Sinne des Menschlichen paart, zieht das der Erde, die mehr denn je ihre Erde war, teil• Wesen des Ursprungs, das Schöpferische, ohne nehmen zu lassen. Da war der kranke Nachbar viel Aufhebens selbst in den grauen, eintönig und Tante Malchen mit ihren Schmerzen und der anmutenden Alltag ein, um sich wunderbar Postbote bekam einen ganzen Sack voll Moor darin zu manifestieren. für seine gichtige Mutter mit; auch der Ein Beispiel dafür ist das längst verklungene, Chausseeaufseher kam eines Tages zu ihr und einst unscheinbar und in dürftiger Einfachheit steckte seine geschwollenen Füße in das von hinfließende Leben der Bäuerin und Ehefrau Frau Krüger bereitete Bad. Immer mehr Men• Krüger in Gerlauken bei Insterbmg, die mi4 schen suchten Hilfe bei ihr, die sie allen zuteil ihrem Mann einen kleinen, einsamen Hof be• werden ließ, ohne über die zusätzliche Arbeil wirtschaftete, zu dessen Äckern und Weideland zu murren oder gar an eine Gegenleistung zu ein gar nicht so kleines Stück Moorboden ge• denken. Weit und breit sprach man von Frau hörte, der noch darauf wartete, für Saat und Krüger und von dem Wunder im Moor. Ernte mühevoll hergerichtet zu werden. Vor• Alle die Obliegenheiten, die Frau Krüger da• läufig begnügte man sich damit, Torf zu stechen durch erwuchsen, fügte sie in ihr Leben e;n, als und die getrockneten Soden zum Heizen des ob sie für alle diese Menschen eine Verantwor• Ofens in Ermangelung anderen Brennmaterials tung trug, deren Erfüllung ihr Frieden und Glück zu benützen. bereitete, als hätte sie schon immer danach ge• Ausgelöst wurde das Außergewöhnliche in sucht, auch wenn ihr Mann murrte in dem Ge• ihrem Dasein, als ihr Mann unversehens unter fühl, er käme zu kurz dabei. großen rheumatischen Schmerzen zu leiden Doch wollte es scheinen, als wäre dem Aut• hatte, nach einem kalten Nebeltag, wie man trag, den sie zu erfüllen hatte, damit nicht Ge• sagt. Da es nach Tagen nicht besser wurde, legte nüge getan Eines Tages ergab es sich, daß ein er sich ins Bett in dem Glauben, es gebe keine Fremder vorüberkam und ihr zusah, wie sie Hilfe für ihn und er sei zu nichts mehr nütze. einen Eimer voll Moorschlamm aus der Tiefe Danach vergingen Wochen und es war weder hob, um ihn nach Hause zu tragen; er wollte Linderung und schon gar keine Besserung des wissen, wozu sie das tat, und sie erzählte ihm So fing es an: Waldfrieden um 1924 . . Übels abzusehen. Was für die Frau dabei von die ganze Geschichte. Bedeutung war . . . natürlich tat er ihr leid — Er bat sie: „Würden Sie mir eine Probe davon aber was sie für sich persönlich empfand war mitgeben?" Das zu erfüllen war nicht schwer. das Bewußtsein, daß sie über kurz oder lang Er erklärte ihr, er sei Arzt, lebe in Hamburg Plötzlich stand in dieser weltabgeschiedenen die Mitarbeit der Urheberin nicht verzichten. einen schwerwiegenden Entschluß fassen mußte, und möchte der Sache gern auf den Grund kom• Gegend ein stattlicher Bau, mit Fumpanlagen Sie führte — immer noch die einfache ßauenn, wenn sie nicht selbst unter der Last der Arbeit men, was so besonderes daran wäre, das diese und hübschen Fremdenzimmern und mit allem, die Aufsicht über die Bäder, nur mit den Hilfs• zusammenbrechen sollte, denn die beiden Sohne Erfolge rechtfertigen könnte. Nach einigen was dazu gehört. In dem neu angelegten Gar• kräften umzugehen verstand sie nicht; sie nahm waren noch nicht so weit, ihr fühlbare Hilfe zu Wochen traf die Antwort ein, daß das Moor in ten wirtschaftete Vater Krüger, dem die Sache ungeschickten Mädchen die Arbeit aus der Hand leisten. Wenn es so weiterging, würde sie das hohem Grade radiumhaltig sei, woraus sich die selbst Spaß machte. und machte sie lieber selbst. Man schrieb das Jahr 1912. Es ging den Men• Anwesen verkaufen müssen, um sich eine Ar• hohe Wirkung erklären ließ. Eines Abends fühlte sie sich sehr erschöoft. schen der damaligen Zeit zu Herzen, daß eine beit zu suchen, die sie zu leisten vermochte und Es lockte sie, zum ersten Male, selbst so ein Frau solchen Glauben und soviel Fürsorge aus• die doch soviel einbrachte, die Familie vor Not * Moorbad zu nehmen. Sie legte sich in der strahlen konnte, ohne für sich selbst etwas zu zu schützen. Wanne wohlig zurecht und begann zu träumen, Fast über Nacht faßte Frau Krüger einen beanspruchen. Und sie spendeten Geld, damit Aber durfte man dafür Eigentum aufgeben, sah einen großen Omnibus kommen mit vielen kühnen Entschluß; sie führte einen Gedanken das Unternehmen weiterhin wachsen konnte. an dem man mit allen Fasern des Herzens hing? Gästen, die sagten, so gute Bäder gäbe es in aus, den sie schon eine Weile in sich getragen O nein! Das andere war wichtig! Er mußte ge• Es gab Schwierigkeiten und es gab Rück• ganz Deutschland nicht. Am Kurhaus war ein hatte. Nun war er ausgereift und erblickte das heilt werden; es lag bei ihr, ihn wieder gesund schläge. Der Erste Weltkrieg legte zwangs• Seitenflügel angebaut, und durch den Wald Licht der Welt. läufig eine Pause ein. Vorübergehend wurde zu machen. Sie spürte es in ihrem Gemüt wie führten schöne Promenadenwege. Trotz des Aufbegehrens ihrer Familie, der „Waldfrieden" ein Soldatenerholungsheim. einen Auftrag. Es mußte zumindest der Versuch die Sache unheimlich erschien, abgesehen von Danach stellte sich ein Arzt an die Spitze des Dann legte sie sich auf ein Ruhebett und gemacht wreden, und die Erleuchtung kam ihr den Mühen, die man davon haben würde, ließ Unternehmens, doch wollte und konnte er auf schlief ein — für immer. an einem Abend, als sie am See stand und über sie auf einer Lichtung im Wald neben dem das Moor hinblickte. Moor einen Holzschuppen bauen und stellte Das Moor. Dunkel hatte sie in Erinnerung, zwei Badewannen hinein; den ganzen Leib der einmal gelesen zu haben, daß begüterte Leute Kranken wollte sie darin versenken, um die in solchem Falle in dafür eigens eingerichtete heilenden Kräfte noch stärker wirken zu lassen. Moorbäder reisten, um Linderung ihrer Schmer• Von weit und breit kamen die Menschen zu zen zu empfangen. Kurz entschlossen packte den heilsamen Bädern. Frau Krüger hatte scharf ^Z&ie JZJlaatBändet Frau Krüger einige Stücke Torf in die Schi'rze kalkuliert: fünfzig Pfennig Eintritt mußten d:e und eilte nach Hause, ohne sich vorerst über Hilfsbedürftigen zahlen, um die Unkosten zu Eine Reminiszenz an die Befreiungskriege BlH rf.t» die mögliche Anwendung Gedanken zu machen, decken; ihre eigene Arbeit berechnete sie nicht; nur soviel hatte sie im Gefühl: Warm müßte mit ihrem jüngsten Sohn schleppte sie Eimer In einem Artikel im Ostpreußenblatt war am an das Oberpräsidium in Königsberg, bald als so ein Bad sein. Sie legte den Torf in einen um Eimer der heilsamen Moorerae heran und 3. Februar 1968 in anderem Zusammenhang auf Geheimer Regierungsrat tituliert. Bereits im Kessel mit heißem Wasser, drückte ihn zu B-ei. klares Wasser für das nachträglich reinigende jene ostpreußischen Vivatbänder hingewiesen September 1918 schied er aus dem Staatsdienst den sie kochen ließ. Bad; auch Ärzte aus der Umgebung schickten worden, die im Jahre 19913, anläßlich des 25jäh- und starb am 6. Februar 1937 in Marburg an der „So", sagte sie zu ihrem Mann. „Nun ihre Patienten. rigen Regierungsjubiläums des letzten deut• Lahn. jammere nicht mehr und sieh zu, ob du den Da faßte Frau Krüger einen großen Entschluß: schen Kaisers, in buntbedruckter Seide auf Rock- Zufall und Erinnerungskraft eines Zeit• Arm da hineinlegen kannst." Etwas von dem Sie sprach beim Kreisbaumeister vor und be• aufschlägen und Blusen mit Bildern und Versen genossen von damals nun zauberten jene Verse braunen Schlamm packte sie in Handtücher ein stellte den Plan für ein Kurhaus mit Bädern; aus der Zeit der Befreiungskriege um 1813 wieder hervor, die unter der Überschrift „Vivat* und legte die Packungen auf die Schulter und dann ging sie zum Landrat. Der lenkte das In• prangten. Ihr Erfinder bzw. Wiederentdecker jene Bänder zu einer heute je nach Einstellung wo es sonst noch weh tat. teresse des Vaterländischen Frauenvereins auf eines ähnlichen Brauches aus der Zeit der wehmütigen oder belächelten Rarität machen In dieser Nacht konnte der Mann zum ersten das Unternehmen. Auch an Kindern, durch preußischen Erhebung war Gustav Gotthilf würden, wenn noch Exemplare davon vor• Male wieder schlafen. Tag für Tag setzte sie Tuberkulose gefährdet, sollte die Wirkung er• Winkel, damals 56 Jahre alt. Dieser Mann, zeit• handen wären. Hier aber erhebt sich die Frage, ihre Versuche fort. probt werden. Frau Krüger räumte ihnen die lebens ein Sammler von Merkwürdigkeiten, die von wem wohl diese Worte damals „getextet" Hälfte ihres Wohnhauses ein. Die Familie mußte mit dem Zirkelschlag von alten Zeitungen und wurden, die so lauten: zusammenrücken. Ein Gönner ließ eine Glas• Festabzeichen über türkische Maueranschläge Eine Woche verging mit solchen Bemühungen, veranda anbauen, und ein anderer spendete bis hin zu einer Speisekarte des russischen Ostpreußen schien vor hundert Jahren ehe sich das Wunder vollendete. Da schritt der fünftausend Mark, um das werdende Heim mit Marineklubs zu Reval nur ganz unvollkommen zuerst der Freiheit Morgenrot, Bauer wieder hinter dem Pflug her und hatte einer Pflegerin und hygienischer Ausstattung umfaßt werden, stammte, geboren am 18. August als Yorck mit seinen tapfren Scharen alles Ungemach fast schon vergessen und be• zu versehen. 1857, aus dem brandenburgischen Pritzwalk, war dem Feind die Eisenstirne bot. griff sich selber nicht, daß er darüber verzweifelt Der Ruf Dohnas dringt ins Weite, Schon wurden die ersten Prospekte für das Schüler am Greifenberger Gymnasium in und ohne Hoffnung gewesen war. in Scharen rückt die Landwehr an, neu zu erstehende Haus gedruckt. Waldfrieden Pommern, studierte u. a. in Würzburg, war spä• Auch für die Frau hätte dieser kurze Lebens• getreulich stehet ihm zur Seite hieß nun das Moorbad, nicht mehr Gerlauken. ter Regierungsrat in Köslin und kam nach 1910 abschnitt voll Sorge und Angst vergessen sein der Königsberger Heidemann. Drei Namen wurden da genannt: Der später erst so geehrte Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (1759—1830) war durch seine Tat vom 30. Dezember 1812 in der Mühle von Poscheruny bei Tauroggen im Vivatbänderjahr 1913 in der Vorstellung der Ostpreußen längst zu einer legendären Figur geworden, an seine Gegnerschaft zu den Steinschen Reformen und reaktionären Eigenarten dachte kaum jemand, nachdem man erkannt hatte, daß er durch seinen Aufruf der ostpreußischen Stände zur Landes• verteidigung und zur Bildung der Landwehr am 5. Februar 1813 den Anlaß zu den Befreiungs• kriegen gegeben hatte, in denen er sich aus• zeichnen sollte. Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten (1771—1831), vordem Minister und seit 1813 Generallandschafts• direktor, hatte sich, ein Freund der Reform• ideen, nachhaltig für die Bewaffnung der Pro• vinz eingesetzt als Mitverfasser der Landwehr• ordnung für Ostpreußen. Er war Vorsitzender der Generalkommission für die Landwehr und ihr Organisator. In breiten Kreisen 1913 unbekannt geworden war „der Königsberger Heidemann" aus Pom• mern. August Wilhelm Heidemann (1773 bis 1813), seit 1802 Regierungsrat und Professor an der Albertina, 1805 auch Mitglied des Kriminal• senats, hatte sich als Förderer der Universität Achtung und Liebe der Studenten gesichert. Als er aber 1810 zum Oberbürgermeister gewählt wurde, verzichtete er auf Professur und Richter• amt und wuchs in den schweren Jahren 1812/13 an seiner Aufgabe als unermüdlicher Mitarbeiter Dohnas im Ausschuß zur Landwehr• ordnung und in der Generalkommission Sein Grab auf dem alten Löbenichtschen Kirchhof am Königstor mit dem Landwehrkreuz wurde bis in die letzten Königsberger Tage gepflegt. Dr. Hans Lippotd und zwölf Jahre später nach dem Ausbau Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite 16 tHß ^ipmißfnWflff

Lange, Sabine (Oberlandw.rtschaftsrat Werner Lange zur Goldenen Hochzeit und Frau Ruth, geb. Bubigke.t. letzt 671 Franken- Wk jjcaiuhecen. • • Broska, Karl und Frau Emma, geb. Oswald, aus thal Fichtestraße 15, Stablarkin-Burrhardsbruck), Ulleschen, Kreis Neidenburg, jetzt 3419 Bollensen am Staatlichen Gymnasium Frankenthal über Uslar, am 17. Juli Neuber, Barbara (Hans Neuber. Schulleiter, und Frau Fischer, Johann und Frau Lina, geb. Schöttke, aui Ilse, geb. Riedel, aus Seepothen, Kreis Pr.-Hol• zum 94. Geburtstag Schuster, Gustav, aus Montwrtz, Kreis Ortelsburg, Nautzwinkel Kreis Samland, jetzt 2 Hamburg 62, land und Heiligenbeil, jetzt 3001 Lüdersen 110 über jetzt 4551 Achmer-Wackum, am 5 Juli Rick, Amalie, qeb Heermeier, aus Königsberg, Un- Moorreye 84, am 12. Juli Hannover), am Hauswirtschaftlichen Gymnasium tcrhaberberg 26, jetzt 326 Rinteln, Landgrafen• Skotz, Marie, aus Mingten, Kreis Ortelsburg, jetzt Jakobeit, Gustav und Frau Therese, geb. Lessau, 3 1 straße 7, am 10. Juli 6711 Beindersheim über Frankenthal, Röntgen- Landwirt, aus Weißensee, Kreis Wehlau, jetzt 234 Przygodda , Dagmar (Karlheinz Przygodda Bankkauf• straße 8. am 16. Juli Mehlby/Kappeln, Grüner Weg 15, am 4. Juli mann, aus Königsberg und Tapinu. jetzt 46 Dort• /.um 93. Geburtstag Manns, Hermann und Frau Ottilie, geb. Joeski, aus mund-Wickede, Kortschstraße 20) • zum 80. Geburtstag Thiel Reinhard (Erich Thiel und Frau Christel, geb. Kinder, Karl, ans Schönborn, Kreis Pr.-Holland, jetzt Neidenburg, jetzt 3184 Ehmen, Ostlandring 30, am Reimer aus Hoheneiche, Kreis Elchniederung, letzt 4443 Schiittorf, Gänsterweg I, am 9. Juli Bredies, Anna, aus Anuschen, Post Pogegen, jetzt 16. Juli 7461 Binsdorf, Kreis Balingen, am 11. Juli Motejus, Fritz und Frau Maria, qeb. Schakat, aus 741 Reutlingen, Heilbronner Straße 222), am Jo- hannes-Kepler-Gymnasium in Reutlingen Bikowski, Martha, geb. Zuch, aus Allenstein, König• Krakischken, Memelland, Jetzt 3006 Großburgwe• tum 90. Geburtstag del, Pestalozzistraße 36, am 12. Juli Wittler, Gabriele (Ernst Wittler, Architekt, und Frau straße 48, jetzt 325 Hameln, Königstraße 62, am Rosenfeld, Eugen und Frau Frida, geb. Quednau, Erika geb Bannasch, aus Mohrungen, Hohenstein Dannapfel, Ida, geb. Gehrmann, aus Wehlau, Markt 15. Juli Nr. 12, jetzt 1 Berlin 44, Schudomastraße 13'14, aus Allenstein, jetzt 655 Bad Kreuznach, Salinen• und Zinten, jetzt 61 Dannstadt, Bleichstraße 28|, Kirrenberg, Iramo, Lehrer aus Insterburg und Schul• Altersheim St. Richard, am 15. Juli straße 55a, am 14. Juli am Eleonoren-Gymnasium in Darmstadt rat in Darkehmen und Osterode, jetzt 491 Lage' Fischer, Wilhclmine, aus Zimmerbuch, Kreis Sam• Schaefer, Ewald und Frau Marta, geb. Scheller, aus Zastrau, Gerlinde (Willi Zastrau, Ingenieur, und Frau Lippe. Beethovenstraße 7. am 14. Juli land, jetzt 23 Kiel, Muhliusstraße 57, am 14 Juli Marderfelde, Kreis Schloßberg, jetzt 2802 Baden, Else geb. Wehran, aus Wiese und Willnau, Kreis Gindler, Franz, aus Pillau, jetzt 2427 Malente-Grems• 'senden an: Lentz, Emil, aus Angerburg, jetzt 242 Eutin, Plöner Zgaga, Ottilie, geb. Schulz, aus Willenberg, Kreis Straße 174, am 14. Juli DAS OSTPREUSSENBLATT Ortelsburg, jetzt 24 Lübeck-Kücknitz, Schlesien• von Lojewski, Rudolf, aus Lyck, jetzt 402 Mettmann, Vertriebsabteilung ring 14, am 19. Juli Datum Unterschrift Nordstraße 81, am 15. Juli 2 Hamburg 13, Parkallee 86 Jahrgang 20 / Folge 28 Dtt5 IMipaufiinbluit 12. Juli 1969 / Seite 17

Europameister über 1500 m Bodo Tümmler (25), Thorn/West-Berlin, steigerte seine bisher nicht gute Landrat a. D. Hundrieser Form, besiegte in Eschweiler den Weltrekordler über 1000 m, Jürgen May-Hanau, in 1:49,9 Min. für die 800 m und wurde im schwedischen „Laufpara• wird 88 Jahre alt dies" Vaesteras Sieger in einem internationalen sehr starken Feld über 1500 m in 3:45,5 Min. In Constanza In Rinteln an der Weser, Unter der Frankenburg am Schwarzen Meer traf die deutsche Frauenmann• Nr. 16, vollendet am 26. Juli Landrat a. D. Paul schaft auf Rumänien und gewann den Länderkampf Hundrieser sein 80. Lebensjahr. Als Sohn einer mit 76 zu 59 Punkten. Heide Rosendahl gewann die alteingesessenen Familie 1881 in Rastenburg ge• 100 m Hürden in 13, 7 Sek., sprang aber nur 5,84 m boren, studierte er in Freiburg, Berlin und Königs• Vor 55 fahren bei den Baltischen Spielen in Malmö als Vierte weit. (7.-9- Juli 1914) gewann der damalige deutsche Doppelsieger bei der westdeutschen Kanuregatta berg Rechtswissenschaften, heiratete 1910 und ließ kordmann im Dreisprung (14,87 m) Kai Baaske auf dem Baldeneysee in Essen wurde der junge Ost• sich dann als Rechtsanwalt und Notar in Arendsee deutsche Hans-Georg Suchotzki (20) für Rheintreue Bei den Ausscheidungen der Sportschützen für die & amnf Sam annd «ö^^berg/Neu^tef^den in der Altmark nieder. Im Ersten Weltkrieg war er Fünfkampfk %. Voir 40 JahreT n am 28 Juli 1929 beim Düsseldorf in beiden Einer-Kanadiern über 10 000 Europameisterschaften in Pilsen verbesserte sich und 1000 m. Im Rennmannschaftskanadier war Welt• Ex-Europameister Klaus Zähringer (29), Osterode vier Jahre Soldat an der Ostfront. Die Sehnsucht rVL^we&weAjn ^tZen' Stellte Herbert9 M^luTs meister und Olympiazweiter Detlev Lewe (30), Bres• Stuttgart, im Stehend-Anschlag mit dem Kleinka• trieb ihn dann wieder in die ostpreußische Heimat (t im Zweiten Weltkrieg) von VfB Königsberg einen neuen deutschen Rekord im Speerwerfen mit 64 91 m lau, nochmals dabei und siegte mit seinen Kame• libergewehr auf 383 von 400 möglichen Ringen. zurück. 1923 wurde er Leiter des Finanzamtes in auf. raden vom KV Schwerte. Sensburg, war lange Jahre Vorstand des Kreisaus• schusses und stellvertretender Landrat. 1934 über• Sehr erfreulich der Kunstturnsieg (Kürsechskampf) nahm er kommissarisch, 1935 endgültig die Ge• Mit 20,40 m im Kugelstoßen verbesserte der ost• DIE KRIMINALPOLIZEI RÄT deutsche Rekordmann (20,10) Dieter Hoffmann (26), über die in Mexiko besser plazierten Mannschaften schäfte des Landrats. In diesen Sensburger Jahren Danzag/Potsdam, seinen eigenen Rekord in Buda- der CSSR (4.) und Jugoslawien (6.) beim Dreilän• hat er sich um den Kreis besondere Verdienste er• Ungarnt Begegnung Mitteldeutschland gegen derkampf in Gießen mit 279,80 : 277,10 und 276,35 Im Urlaub bitte beachten! worben, so bei der Aufforstung von Ödland, bei Punkten. Erstmals nach der schweren Achillesseh• Straßenbau und Meliorationen, vor allem aber bei nenverletzung in Mexiko turnte der deutsche Zwölf• Zur Urlaubsplanung ein guter Rat: kampfmeister Wlli Jaschek (28), Sudetenland/Heu• der Ausschöpfung der Staatsmittel zur Tilgung der Die beiden 22jährigen Emder Ruderer Manfred senstamm, zum 27. Male in der Nationalriege. In Bitte achten Sie auf Ihre Sachen. auf den verarmten Höfen lastenden Sdiulden. Weinreich (aus dem Kreis Braunsberg stammend) der Einzelwertung war Jaschek der zweitbeste Denn: Ehrenamtlich wirkte er als Vorsitzender des von und Th. Hitzblek die schon 1967/68 als Renngemein- Deutsche und Dritter in der Gesamtwertung mit schaft mit Bremen zusammen Deutsche Meister in 1. Autoknacker ihm gegründeten Verkehrs- und Verschönerungsver• 56,25 Punkten. Der ostpreußische Bundestrainer eins und als Elternbeiratsvorsitzender des Sensbur• beiden Vierern waren und jetzt im Zweier mit Eduard Friedrich hofft nun wieder den Anschluß erbeuten jährlich Millionenwerte! Steuermann in Duisburg Deutscher Meister werden an die Weltklasse zu finden. ger Gymnasiums. Wesentlich trug er zum Bau des wollten, wurden von Regensburg ganz knapp ge• 2. Gepäckmarder neuen Schulgebäudes bei und aktivierte auch die schlagen. Nun wollen beide sich für den neuen verursachen Schaden und noch mehr Ärger! Fremdenverkehrswerbung in Masuren. Mit Wehmut Deutschiandachter zur Verfügung stellen. Der Deutsche Meister im Superweitergewicht der 3. Diebe schied er von Sensburg, als er 1937 als Landrat nach Berufsboxer, Gerhard Piakowsky, Ostpreußen/West- lauern am Badestrand und auf Camping• Heilsberg berufen wurde. Dort hat er in gleicher Die diesjährige Kieler Woche mit den Segelre• Berlin, wird gegen den italienischen Meister Golfa- Pflichttreue und Unbestechlichkeit bis 1945 gewirkt. gatten auf der Förde war im Hinblick auf Olym• rini in Rom um den Europameistertitel kämpfen. plätzen! Seit 1948 lebt Paul Hundrieser jetzt in Rinteln. pia 1972 ein sportliches Ereignis. In der Flying- Der ostdeutsche Olympiaboxer Ruzicka-Hildesheim Dutchmann-Klasse mit 64 Booten siegte wie schon lieferte einen seiner besten Kämpfe gegen Vesely- Deshalb: in Mexiko der Engländer Pattisson, während der Prag und wurde Abbruchsieger. 1. Zündschlüssel abziehen, Lenkradschloß ein• schleslsche Silbermedaillengewinner Ulrich Libor- rasten. Fenster, Türen, Schiebedach ver• Hamburg (29) wieder Zweiter wurde. Der beste deutsche Segler dieser Klasse wird jedoch nicht in Deutscher Hochschulmeister über 5000 m wurde schließen! Älteste Eiche steht bei Allenstein Neapel zur Weltmeisterschaft gemeldet, da er für in Heidelberg der Deutsche Waldlaufmeister Lutz 2. Auf Reisegepäck achten. Vor allem im Ge• Philipp, Königsberg/Darmstadt, in 14:10,8 Min. Bei Allenstein — An der Hauptstraße bei Stabi- die Deutschen Meisterschaften auf dem Chiemsee dränge, in Bahnhöfen, auf Rastplätzen, in nicht abkömmlich war. den württembergischen Jugendmeisterschaften wurde gotten, Kreis Allenstein, wachse eine 27 Meter der 17jährige Konrad Feihle, SV Lötzen/Ulm, je• Zügen! hohe Eiche, deren Alter auf 450 Jahre geschätzt weils Zweiter über 100 und 200 m in 10,9 bzw. 22,6 3. Auf Kleider, Bargeld, Fotos, Radios, Aufo- Beim 33. Internationalen Reitturnier in Aachen Sek. Beim Internationalen Wettkampf in Eßlingen wird, meldete die Zeitung „Glos Olsztynski". Die gewann Weltmeist. Neckermann auf „Cantate II" den gewann der Königsberger Karl-Peter Schmidtke (22) schlüssel und Papiere achten. Garderoben „älteste Eiche von Polen" stehe unter Natur• St.-Georgs-Dressurpreis vor dem Franzosen Kirsch die 100 m in 10,4; Jutta Schachler-Lötzen wurde über benützen! schutz und werde im Volksmund „Napoleon- (654 Pkt.) und Harry Boldt (39), Insterburg/Iserlohe 100 m in 12, 1 Zweite und Brigitte Geyer-Kuker- (649 Pkt.) neese gewann den Weitsprung mit 5,70 m. Wir wünschen Ihnen einen sorglosen Urlaub. Baum" genannt. jon

Unseren lieben Landsleuten, Am 10. Juli 1969 feierte unsere Bekanntschaften Verwandten und Bekannten liebe Tante, Frau die uns zu unserem Ehrentage Anna Steiner In Niedersachsen ist auf dem Lande der eisernen Hochzeit Glück• Pens. Ostpreuße, alleinst., sucht geb. Blumenau Berufst, junge Dame, 24 J., ev., höh. J Königsberger Witwe, 70 J., ev., mö in gepflegtem Anwesen mit gr. wünsche übersandten danken Schulbildung, musik., wü. die gebild. Herrn kennenlernen, um glaub., alleinst. Frau zw. Wirt• Garten kl. 2-Zi.-Wohnung mit aus Königsberg Pr. Bekanntsch. eines netten Herrn die Einsamkeit zu überwinden. schaftsführung im Raum Nord• Küche, Brausebad, WC, Ölhei• wir herzlich. zw. spät. Heirat. Zuschr. u. Nr. Zuschr. u. Nr. 93 012 an Das Ost• rhein. Zuschr. u. Nr. 93 045 an zung und fl. w. u. k. Wasser zu jetzt 449 Papenburg, 93 044 an Das Ostpreußenblatt, preußenblatt, 2 Hamburg 13. Das Ostpreußenblatt, 2 Hbg. 13. vermieten. Für Frührentner- Carl Regel Hermann-Lange-Straße 28 2 Hamburg 13. Ehepaar würde sich Zuverdienst- möglichkeit durch Arbeit in Haus und Frau Anna ihren 7 3. Geburtstag. Baden: Welcher charaktervolle Er, 1,80/29, ev., su. treues Mädel und Garten gegen Stundenlohn Welcher Herr mit gutem Charakter Herr wünscht Briefwechsel? Bin zw. Ehe aus dem nordd. Raum. bieten. Anfragen an Dr. v. Bar• 3401 Ebergötzen, im Juli 1969 m. mit netter, symp. Ostpreußin, gesund, ledig, geistig aufgeschl., Zuschr. u. Nr. 92 945 an Das gen, 2161 Wischhafen ü. Stade. V J Es gratulieren herzlich 45/1,70, ev., mit Hausbesitz (nicht viels. interess., berufstät., ev., Ostpreußenblatt, 2 Hamburg 13. ortsgebunden) die Einsamkeit Anf. 40. Wohng. u. Grundbesitz ihr Neffe Gerhard Blumenau teilen. Zuschr. u. Nr. 93 015 an vorhanden. Zuschr. u. Nr. 92 95fi Suche Rentner, freie Vollpens., für Für die so zahlreichen und Frau Marcelle und Kinder Das Ostpreußenblatt, 2 Hbg. 13. an Das Ostpreußenblatt, 2 Hbg. 13. Ostpr. Landwirt, 39 J., ev., mit lOj. Zeit nach eig. Wahl, der gern Sohn, schuldl. gesch., 95 Morgen einmal Landluft atmen mö., da• herzlichen Glück- und Segens• im Landkr. Celle, wü. die Be• mit er unseren fünf Jungen eine wünsche zu unserer goldenen Ostpreußin, Raum Hamburg, 52/|weIches aufgeschl. liebe Mädel, 28 kanntschaft einer Dame vom Handwerkskammer einrichtet und Hochzeit danken wir allen auf 1,58, ev., wü. sich einen lieben,; bis 32 J., mö. Beamten, ev., zw. Lande, mögl. nicht unter 28 J. selbst auf dem Hof etw. repa• diesem Wege herzlichst, da es guten Ehekameraden. Haus und Heirat kennenlernen? Bildzuschr. zw. spät. Heirat. Zuschr. u. Nr. riert. Auch mit Frau angen. Hein• Garten vorh. Zuschr. u. Nr. 93 014 u. Nr 93 043 an Das Ostpreußen- 93 026 an Das Ostpreußenblatt, rich Röttger, 2401 Lübeck-Bei• uns nicht möglich ist, Ihnen an Das Ostpreußenblatt, 2 Hbg. 13.i blatt, 2 Hamburg 13. 2 Hamburg 13. dendorf. allen persönlich zu schreiben. Am 17. Juli 1969 feiert Frau Kurt Koppetsch Helene Magnus Suchanzeigen r m m o b i I i e n aus Ortelsburg C j J und Frau Charlotte jetzt Brasilien Meine Eltern, Maurer Franz Neu• geb. Behrenz ihren 7 5. Geburtstag, mann und Frau Berta, geb. Röh• Wolfgang Georg Blank, geb. risch, aus Herzogskirch, Kr. Gum• Nach langwierigen Vorarbeiten ist es gelungen, ein 24. 8. 1920, Ostpreußen; Werner aus Miguschen, Kr. Wehlau Gesundheit und noch viele binnen, sollen im Januar 1945 auf Alten wolinheim jetzt 2427 Malente, Olandsweg 11 : dem Bahnhof in Liebemühl, Kr. Emil Blank, geb. 13. 4. 1922, Ost• schöne Jahre wünschen in Liebe Osterode, umgekommen sein. Wer preußen, werden von ihren in schöner Lage in Bad Grund im Harz und Dankbarkeit war mit ihnen zusammen? Um Eltern gesucht. Letzte Woh• zur Unterbringung von älteren Landsleuten in Einzelzimmern die Geschwister und Nachricht bittet Tochter Gertrud nung: Goldap, Ostpr., und mit voller Verpflegung zu schaffen. Über die vielen Glückwünsche alle Verwandten Gause, geb. Neumann, Wwe., Balga, Kreis Heiligenbeil. Interessenten wollen sich bitte melden mit Beantwortung zu meinem 75. Geburtstage 6733 Haßloch (Pfalz), Martin-Lu• nachstehender Fragen: Sao Paulo 20 ther-Straße 16. Wer kann Nachricht über ihren habe ich mich sehr gefreut und (Tremembe da Cantareira) Verbleib oder jetzigen Aufent• 1. Name mit Anschrift, Beruf, Geburtsdatum und danke recht herzlich dafür. Caixa Postal 17090 Ich suche Frauen aus Friedland die halt geben? E. Blank, 244 Ol• Heimatwohnort in den Jahren 1931 und 1932 im denburg (Holst), Ostlandstr. 43. 2. Welcher Betrag steht monatlich zum Lebensun• Stadtwald von Friedland beim terhalt zur Verfügung? Pflanzen beschäftigt waren. Ins• 3. Sollen Möbel mitgebracht werden, ggf. welche? Karl Wieczorrek besondere Frau Grömke, Frau Schmiedemeister aus Siewen Maria Lau und Frau Schröder, Zuschriften an: Elisabeth Bröde. 3 Hannover-Her• Horst Frischmuth renhausen, Ortmannweg 19. (früher: Rokitten, Kreis Elchniederung) 509 Leverkusen-Schlebusch Am 16. Juli 1969 feiert Frau 3000 Hannover 1, Hildesheimer Straße 107 Am Junkernkamp 7 Ruf (05 11) 80 03 53 — Telex 09 23 211 Elise Schikorr geb. Neumann aus Canditten, Kr. Pr.-Eylau, Ostpreußen ihren 7 5. Geburtstag. ijaÄaaiiOQCJ-aiaasaicöLiKi Am 15. Juli 1969 feiert meine Es gratulieren herzlich und liebe Frau wünschen weiterhin beste Ge• sundheit und Wohlergehen Lena Grützner ihr Gatte Heidelbeeren Unser Glücksgriff: geb. Frenzel aus Gr.-Lindenau, die Kinder und Enk?. (Blaubeeren) ab bayerische Sta• Bern sie in-Insektenstücke tionen, waldfrisch, direkt an Kreis Königsberg Pr. 72 Tuttlingen, Wolfsbühl 28 den Verbraucher. Ia trocken, Katalop kostenlos 1 jetzt 2241 Neuenkirchen ü. Heide V . / 02111 sauber, zuckers. Beeren, 18 Pfd. ihren 6 0. Geburtstag. Name: unbekannt einschl. EIMER DM 19,80. feine TANNENHONIG, netto 5-Pfd.- Vorname: Erika BERNSTEIN• Beste Gesundheit sowie noch geb.: etwa 1942 Eimer DM 18,50, 10 Pfund viele schöne, ruhige Lebens• Augenfarbe: graugrün DM 36,50. Bitte genaue Bahn• ARBEITEN jahre wünschen von ganzem Haarfarbe: rotblond station angeben. BRUNO KOCH. ostpr. Herzen unbekannt 8475 Wernberg/Bay. Am 5. Juli 1969 feierte meine Name: Meister ihr lieber Mann Fritz liebe Mutter, Schwiegermutter Vorname: unbekannt Erika kam Ende 1947 oder An• S011 München-VATERSTETTEN geb.: etwa 1944 fang 1948 mit einem Kinder• und alle Angehörigen und Omi Augen: blau transport angeblich aus Kö• V . blond nigsberg, Ostpr. oder Umge• Auguste Schaefer Haar: bung nach Sachsen. Bei ihrer i ^ Am 16. Juli 1969 feiert unser geb. Klunkat Das Mädchen fand im Februar Ankunft erzählte sie, daß sie Die Verlobung unserer Meine Verlobung mit Fräulein aus Sammelhofen, 1945 im Kinderheim Göhren auf immer Erika gerufen wurde, Tochter Ursula mit Herrn Ursula Bistrick, Tochter lieber Vater Kreis Tilsit-Ragnit Rügen Unterkunft und kam und daß sie eine Schwester Dipl.-Ing. Klaus Korn des Herrn Dipl.-Oec. Arnold Bi• ihren 8 0. Geburtstag. angeblich mit dem Schiff „War- „Ute" hatte. Die Mutter soll geben wir bekannt strick und seiner Frau Gemah• Gustav Gerwien theland" aus Pillau, Ostpreußen. verstorben sein. lin Anne-Ilse, geb. Quassowski, Ks gratulieren in Dankbarkelt Zuschr. u. Nr. 93 063 an Das Zuschr. u. Nr. 93 062 an Das beehre ich mich anzuzeigen aus Heiligenbeil-Rosenberg Sohn Erich Ostpreußenblatt, 2 Hamburg 13. Arnold Bistrick Ostpreußenbatt. 2 Hamburg 13. jetzt 21 Hamburg 90, Schwiegertochter Irma und Frau Anne-Ilse Klaus Korn Zum Licht empor 56 geb. Barsties geb. Quassowski und Enkelin Astrid seinen 7 0. Geburtstag. 4052 Dülken Urlaub / Reisen BOil München-Vaterstetten 8 München 23 Boisheimer Straße 146 Anton-Bruckner-Straße 19 Germaniastraße 23 c Vaterstetten, im Juni 1969 Es gratulieren herzlich Ferienaufenthalt: Clara und Horst mit Familie Staat! konz Schöne, sonn. Zimmer mit fl. k. u. w W. Preis 3,50—5.50 DM. Früh• stück 2.30 DM (keine Proz., keine Naturheilanstalt Mehrwertsteuer). Herrl. Blick auf Am 15. Juli 1969 feiert Frau Leitung: Hellpr. Graffenbert; See und Berge. Haus Gebhart, 8113 Am 4. Juli 1969 feierte unsere früher Tilsit Kochel am See — Rückporto er• Frida Neumann liebe Mutter, Frau 3252 Bad Münder a. Deister wünscht. geb. Schikorr Angerstr 60. Tel 0 50 42—33 53 Am 13. Juli 1969 feiern unsere Das Fest der goldenen Hoch• aus Angerapp, Anna Demant spezlalbehandlune bei chron Am Chiemsee treffen sich alle Ost• lieben Eltern, Schwiegereltern zeit feiern am 12. Juli 1969 geb. Klaus Leiden. Muskel- und Gelenk• preußen zwischen 15. 5. u. 15. 10. Gudweiler Straße und Großeltern jetzt 2 Hamburg 26. aus Insterburg, rheuma Ischias. Bandscheiben in Lambach Pension u. Gasthaus Johann Fischer Immelmannstraße 10 Herzleiden. Asthma. Magen- u 8221 Seebruck. Tel. 0 86 67 ' 1 82 Emil Urban Rückersweg 15 Darmerkrankungen. Venen• und Frau Lina ihren 8 2. Geburtstag. entzündungen. Beinletden Spessart: Ab 11. 8. 1969 Zi. frei. Pens. ihren 7 0. Geburtstag. Spessartblick, 6461 Lanzingen, und Frau Herta geb. Schöttke Homöopathie Biochemie Roh Nähe Bad Orb, ruh. Lage, 5 Min. geb. Dittkrist aus Nautzwinkel, Kr. Samland Es gratulieren herzlich und Es gratulieren herzlich .tost Hellfastenkuren med Ba v Wald, Tannenumgebg., Liege• aus Neukirch, Elchniederung wünschen noch viele gesunde alle ihre Kindei der wagra-Packungen gegen wiese, Zi. k. u. w. W., Terrasse, jetzt 407 Rheydt, Flioderweg 20 Bs gratulieren herzlich und Jahre schmerzhafte Entzündungen Tagespreis 4 Mahlz. 13,50 DM, ohne und Enkelkinder ihren 3 5. Hochzeitstag. wünschen noch viele gesunde ihr Mann Nebenk., Telefon (0 60 58) 2 64. Jahre Tochter, Schwiegersohn 41» Kleve, Haagsche Straße Bad salzuflen'Teutoburger Wald Wir wünschen ihnen noch viele die Kinder und drei Enkel Ev. Stiftung In Malente/Holst.-Schwelz 1 DZ. m. V / Kinheim Haus RENATE Bad u. Balkon und 1 Ez. ab sofort gemeinsame und frohe Lebens• und Enkelkind Elke Moltkestraße 2 a Tel 0 52 22 27 24 frei. Freundl. Anfr. erb. H. Gun- jahre 2 Min. v. Kurpark u Badehäusern 2 Hamburg 62, Moorreye 84 entfernt. Ganzjährig geöffnet. delach, 2427 Malente, Harrings- die Kinder und Enkelkinder Anzeigentexte bitte deutlich schreiben! Auch Aufnahme von Dauergasten.. redder 47. Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite 18 £os £>MprrubmblüH

Es ist ein großer Gewinn, Nach Gottes heiligem Willen verschied nach lan- I 90 Nachruf wer gottselig ist und lasset sich genügen. ger. schwerer Krankheit unsere liebe Schwester. Schwägerin und Tante Am 7. Juli 1969 jährte sich der t (1. Tim. 6, 6) Am 15. Juli 1969 ist es unserer Todestag meiner lieben Frau, Nach Gottes heiligem Willen wurde unsere liebe Schwester Schwester lieben Mutter, Schwiegermut• ter, Omi und Urgroßmutter unserer lieben Mutter, Groß• vergönnt ihren 9 0. Geburts• mutter und Urgroßmutter Marie Maletz Anna Schilling tag zu begehen, Frau Diakonisse geboren am 8. Juli 1898 aus Königsberg Pr.. Steindamm 146 Paula Hopp zum Diakonissenamt eingesegnet am 23. 4. 1926 Ida Dannapfel am 4. Juli 1969 im Urlaub nach kurzer, schwerer Krankheit geb. Gehrman aus Drengfurt, Kr. Rastenburg, unerwartet schnell aus diesem irdischen Leben abberufen. im 77. Lebensjahre. Sie gab wohlvorbereitet ihr Kaufmannswitwe Magisterstraße 50 Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Bethanien (Lotzen) Leben in Gottes Hände zurück. aus Wehlau, Ostpr., Markt 12 Diakonisse Elisabeth Gräning, Oberin Pastor Paul Reinhard, Vorsteher jetzt 1 Berlin 44, 457 Quakenbrück, den 4. Juli 1969 Schudomastraße 13/14, Die Beerdigung war am Dienstg, dem 8. Juli 1969, um 14 Uhr Alt. H. St. Richard August Hopp auf dem evangelischen Friedhof in Quakenbrück. In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Es gratulieren in Dankbarkeit. Die Geschwister Schilling Liebe und Verehrung 42 Oberhausen-Osterfeld ihre Söhne Zieglerstraße 11 Nach langem, schwerem Leiden entschlief unsere geliebte, Gerhard und Heinz gute Mutter. Schwiegermutter, Großmutter. Schwester und Tante mit Familienangehörigen 7991 Eriskirch. Fliedertraße 4, den 25. Juni 1969 Erna Friedriszik Die Beerdigung hat am 28. Juni 1969 in Eriskirch stattge• Herr, dein Wille geschehe. funden. geb. Wiemer Am 15. Juni 1969 entschlief nach Am 20. Juni 1969 ist meine liebe kurzer, schwerer Krankheit geb. 2. 6. 1899 gest. 12. 6. 1969 Schwester und Kusine, Fräulein mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn. Bruder. Schwager aus Johannisburg, Ostpreußen Ida Weidmann und Onkel Horst Kums'e In tiefer Trauer und Dankbarkeit Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief nach einem Inge Cecio, geb. Friedriszik arbeitsreichen Leben plötzlich und unerwartet unsere Uebe aus Saalfeld. Ostpreußen Mutter. Schwiegermutter. Großmutter. Schwester und Tante aus Grünhagen, Kr. Pr.-Holland Rose-Marie Friedrichs-Friedriszik

ruhig eingeschlafen. im Alter von 46 Jahren. Trauerhaus: 239 Flensburg. Eiderstraße 33 Meta Pösche geb Walter In stiller Trauer Elisabeth Weidmann aus Tawellenbruch. Kreis Elchniederung, Ostpreußen 46 Dortmund-Eichlinghofen, Erika Kumstel, geb. Tietz Altenheim Dieter und Bärbel 435 Recklinghausen, Gott, der Herr über Leben und Tod, nahm heute nach langei Charlotte Behring Adalbertstraße 18 schwerer Krankheit unsere liebe Mutter. Schwiegermutter. im Alter von 76 Jahren. Paul Kumstel und Frau x 2404 Kirchdori'/Poel 2331 Ascheffel, Oma, Uroma. Schwester. Schwägerin und Tante Kreis Eckernförde

Die Beerdigung fand am 19. Emilie Bong Juni 1969 auf dem Waldfried• In tiefer Trauer hof in Hochlarmark statt. geb. Hase Arueigentexte bitte deutlich schreiben Otto Plachta und Frau Frida, geb. Pösche aus Tilsit, Ostpreußen, Grabenstiaße 10 Eva Pösche Otto Pösche und Frau Magdalene In einer Klinik in Oberstaufen verstarb am 29. Juni 1969 nach Margarete Kleschies, geb. Pösche schwerer Krankheit, Frau im Alter von 76 Jahren zu sich In die Ewigkeit. Otto Schneider und Großkinder Dr. med. Frieda Rost geb. Venohr wohnhaft in 43 Essen, Heinickestraße 87 3001 Isernhagen H. B., im Juni 1969 im 57. Lebensjahre. In stiller Trauer ihre Kinder und Enkelkinder In tiefer Trauer und bleibender Liebe nahmen Abschied: Arno Rost nebst Kinder und Enkelkinder Irmgard Liese, geb. Venohr, nebst Harro der von tiefstem Leid mitbetroffene Vater Leopold Venohr jetzt Heidelberg, Frühlingsweg 9 Am 24. Juni 1969 entschlief nach schwerer Krank• früher Königsberg Pr., Lawsker Allee 17 a heit meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwie• 2241 Nordhastedt, Schulweg 4. den 23. Juni 1989 sowie alle Verwandten. Freunde und Bekannte germutter. Großmutter. Schwester Schwägerin und Tante Vereint mit ihrer Mutter, Meta Venohr, geb. Böhnke, lm Nischengrab, ist ihre Urne auf dem Bergfriedhof Heidelberg beigesetzt. Von evtl. Blumen- oder Kranzspenden, bitte daher abzusehen. Martha Vogelsang Nach jahrzehntelangem, qualvollem Leiden entschlief am 5. Juni 1969 fern der unvergeßlichen, schönen Heimat unsere geb. Friedrich geliebte Schwester. Frau Unsere geliebte Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Olga Tarrach im Alter von 61 Jahren. Minna Podszuweit aus Rotwalde Kreis Lotzen geb. Laser • 3. 6. 1883 t 20. 5. 1969 aus Trappönen, Ostpreußen im 77. Lebensjahre. Ihre Tapferkeit im Ertragen von Schmer• In tiefem Schmerz: jetzt Wiesbaden-Kostheim zen und Herzeleid, ihr lebhafter Geist, ihr guter Charakter verstarb nach jahrelangem Leiden im festen Glauben an un• sichern ihr unser liebendes Gedenken. Max Vogelsang seren Herrn und Erlöser Jesus Christus. Walter Vogelsang u. Frau Annette, geb. Boomgaard- Josef schuh und Frau Herta, geb. Vogelsang In stiller Trauer sowie Enkelkinder und Anverwandte Familie Wiechert und alle Angehörigen Im Namen aller Angehörigen 6502 Wiesbaden-Kostheim, An der Taunusbahn 43 581 Witten, Ruhrstraße 10 Emma Tarrach Maria Wittke. geb. Tarrach

Nach einem längeren, schweren Leiden ist unsere liebe Tochter, Schwester, Tante, Großtante, Nichte und Kusine, Fräulein Herr, dein Wille geschehe! Verwaltungsangestellte 28 Bremen, Hohentors-Heerstraße 8—10 Am 10. Juni 1969 verschied plötzlich und unerwartet unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Anna Kowalski aus Königsberg Pr., Korinthendamm 10 Albert Schade

drei Tage vor ihrem 58. Geburtstag in den ewigen Frieden im Alter von 61 Jahren. heimgegangen. Maria Kolbe — geb. Klein In stiller Trauer: mmm • 14. 5. 1897 t 7. 6. 1969 ' Ignatz Kowalski und Frau Martha, Eltern In stiller Trauer Hildetrud Voll, geb. Kowalski und Kinder Kurt Schreiber und Frau Emma, geb. Schade im Namen der Anverwandten beerdigt am 12. Juni 1969 in 2371 Sehestedt Willi Schade und Frau Elfriede, geb. Höppner bei Rendsburg Liesbeth Schade, geb. Heinrich 873 Bad Kissingen, Hartmannstraße 15, den 31. Mai 1969 Werner Kischel und Frau Erika, geb. Schreiber Ramona Schade Ines Kischel In tiefe» Trauer Unsere Uebe Mutter und Großmutter, unsere gute Schwester. °aul Kolbe, Lehrer a. D. Schwägerin und Tante aus Talskeim, Kreis Bartenstein. Ostpreußen 4506 Oesede. Waldstraße 63. im Juni 1969 jetzt 2216 Schenefeld. Altenheim Emilie Bogumil geb. KIvi i aus Peitschendorf, Kreis Sensburg Tiefbetrübt teilen wir allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, daß unsere liebe Mutter. Schwie• germutter, Oma. Schwägerin und Tante ist im 86. Lebensjahre nach längerer, schwerer Krankheit sanft entschlafen. Helene Taube Wie bitter war für uns Dein Scheiden geb. Rad mann wie schmerzlich Dein zu früher Tod, Du bist befreit von allen Leiden, aus Nordenburg. Kreis Gerdauen, Ostpreußen befreit von aller Erden Not. Nach langer, schwerer Krankheit erlöste Gott der Herr mei• In tiefer Trauer fern ihrer geliebten Heimat nach kurzer, schwerer Krankheit nen geliebten Mann, herzensguten Vater und Schwiegervater im Namen aller Angehörigen unerwartet rasch im 72. Lebensjahre in die ewige Heimat ab• berufen wurde. Helene Schmidt, geb. Bogumil Johann Michalzik Landwirt In tiefer Trauer: aus Seebrlicken, Kreis Lyck Die Tochter: Else steck, geb. Taube im Alter von 66 Jahren. mit Familie In stiller Trauer: 2 Hamburg-Wandsbek, Kedenburgstraße 32, den 2. Juli 1969 Frieda Michalzik, geb. Laßka 7342 Gerstetten (Württ), Hermann-Löns-Straße 8 Die Beerdigung hat auf dem Blankeneser Friedhof in Süll• Gerth Michalzik und Frau Christa, geb. Walter Wie haben sie am Freitag, dem 2. Mai 1969, auf dem Wald• 3101 Wietze, Nienburger Straße 46. den 7. Juli 1969 dorf stattgefunden. friedhof in Gerstetten zur letzten Ruhe gebettet. Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 10 Juli 1969 auf dem Waldfriedhof in Wietze statt. " Jahrgang 2U / Folge 28 Das Oflpmtfimblatt 12. Juli 19b9 / Seite 19

Befiehl dem Herrn deine Wege Nach langer, schwerer Krankheit entschlief am 29. Juni 1969 und hoffe auf Ihn. er wlrds wohl machen Arn 30. Juni 1969 nahm Gott meinen geliebten Mann Vater. Schwiegervater und Großvater der Plötzlich und unerwartet verschied heute abend un Schiffseigner sere Hebe. gute, treusorgende unvergeßliche Mut ter. Schwiegermutter Oma Uroma. Schwester. Schwägerin und Tante Karl Schillack Georg Rosfeld Mittelschulrektor a. D. im Alter von 73 Jahren. Hauerin aus Treuburg. Ostpreußen In stiller Trauer Amalie Lubitzki im Namen aller Angehörigen geb Matheuszik nach kurzer, schwerer Krankheit im 86. Lebens• aus Ebenfelde Kreis Lyck. Ostpreußen jahre zu sich in seinen Frieden. Emma Rosfeld, geb. Mussin

41 Duisburg-Ruhrort, Eisenbahnstraße 29 lm Alter von 78 Jahren.

In süller Trauer

In stiller Trauer Elisabeth Schillak, geb. Dziembowski Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb plötzlich und uner• Karlheinz Schillak und Frau Christa wartet mein lieber Mann, unser guter Vater. Schwiegervater, im Namen aller Angehörigen: geb. Besser Großvater, Bruder Schwager und Onkel Elfriede Chlench, geb. Lubitzki Liselotte Schillak, geb. Breustedt und 4 Enkelkinder Karl Schirmacher

49 Herford, Wiesestraße 79, den 30. Juni 1969 aus Bladiau, Kreis Heiligenbeil Wir haben unsere liebe Entschlafene In aller Stille am Frei• tag, dem 4. Juli 1969, auf dem Friedhof in Herford-Diebrock 3307 Schöppenstedt. Schlesischer Platz 11, den 30. Juni 1969 zur letzten Ruhe gebettet. kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres.

In stiller Trauer: Fern ihrer gellebten Heimat verstarb plötzlich und unerwartet am 24. Juni 1969 meine liebe Schwester. Schwägerin. Tante und Heute ist mein geliebter Mann, mein lieber Bruder und Onkel. Elsbeth Schirmacher, geb. Behrendt Großtante der Martin Schirmacher und Frau Ingrid, geb. Weil Landwirt Gerhard Peter Schirmacher Lina Braukmüller Enkelkind Petra geb. Ruddigkeit Hans Brüggemann und Anverwandte aus Tilsit, Ostpreußen. Ragniter Straße 1 aus Annenhorst. Kreis Osterode

nach schwerem Leiden im Alter von 62 Jahren von uns ge• 46 Dortmund-Eichlinghofen, Tölckestraße 13. den 24. Juni 1969 nach kurzer, schwerer Krankheit im 72. Lebensjahre. gangen.

Im Namen aller Angehörigen In stillem Gedenken Dora Brüggemann, geb. Westphal Fritz Ruddigkeit als Bruder Am 29. März 1969 entschlief nach langem Leiden mein lieber Elma Ruddigkeit, geb. Rautenberg Liselotte Wippermann, geb. Brüggemann Mann, unser guter Vater, Großvater. Bruder. Schwager und nebst allen Angehörigen Onkel 3341 Remlingen, den 22. Juni 1969 Emil Schneidereit 3011 Pattensen (Leine), Jeinser Straße II b Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 26. Juni 1969. um aus Neuwiese, Kreis Labiau, Ostpreußen 14 Uhr von der Friedhofskapelle in Pattensen aus statt. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb heute mein lieber Mann, unser Vater. Sohn und Bruder im 78. Lebensjahre. Eberhard Lehwald In stiller Trauer Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Lehrer Hulda Schneidereit, geb. Idel mein Wort hört und glaubt dem, der mich und Angehörige gesandt hat. der hat das ewige Leben aus Palmburg/Lauth und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchge• geb. 13. November 1925 gest. 1. Juli 1969 drungen. Joh. 5. 24 31 Celle, St.-Georg-Straße 47

Gott der Herr rief heute vormittag nach kurzer In stiller Trauer schwerer Krankheit unseren lieben Vater, Schwie• Elfriede Lehwald, geb. Schneider gervater, Großvater Urgroßvater. Schwager und mit Kindern Peter, Vera und Sonja Onkel Ernst Lehwald und Frau Gertrud Ernst Lehwald jr. und Frau Rosemarie Mein lieber Mann, unser guter, immer um uns besorgter August Kaiweit Vater, Schwiegervater und Opa hat uns nach schwerer Krank• 695 Mosbach, Alte Bergsteige 102, den 1. Juli 1969 heit für immer verlassen aus Tapiau 405 Mönchengladbach Reyerhütterstraße 42 Molkereib esitzer im Alter von fast 86 Jahren zu sich. Hans Schmidt Du hast gearbeitet, bis 1945 Molkerei Goyden und Altchristburg, hast geschafft, In stiller Trauer: bis Dir brach die Lebenskraft. Kreis Mohrungen, Ospreußen Paul Kaiweit und Frau Anni, geb. Pinsch Nach einem arbeitsreichen Leben fern seiner ge• Gertrud Kaiweit liebten Heimat, entschlief in den Morgenstunden Walter Huenerbein und Frau Erna, geb. Kaiweit plötzlich und unerwartet mein treusorgender Vater, Charlotte Kaiweit unser guter Groß- und Urgroßvater, Schwager und Georg Müller und Frau Anni, geb. Kaiweit Onkel Hans Fiedler und Frau Hüde, geb. Kaiweit In stiller Trauer: Heinz Kaiweit und Frau Anni, geb. Scheffermann 20 Enkelkinder Hermann Witt Ella Schmidt, geb. öhlrich 12 Urenkel Erhard und Gisela Ebermann aus Gr.-Engelau, Kr. Wehlau Martin und Inge-Lore Beyer Heinz und Ursula von der Geest Hugo und Ilse Hammerich 4 Düsseldorf. Gather Weg 103. den 3. Juli 1969 im 82. Lebensjahre. Jürgen, Frank, Jörg, Axel und Sven

In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen Nach kurzer Krankheit entschlief am 2. Juni 1969 mein lie• 285 Bremerhaven, Zeppelinstraße 5, den 30. Juni 1969 ber Mann, unser guter Vater Schwieger-. Groß- und Ur• Herta Fischer, geb. Witt großvater Die Beerdigung fand am 3. Juli 1969 in Bremerhaven statt. Franz Kühr 3091 Etelsen. Berkelsstraße 331. den 24. Juni 1969

aus Georgenhöhe, Kreis Heydekrug. Ostpreußen DAS OSTPREUSSENBLATT auch für Ihre Müh' und Arbeit war Dein Leben, im gesegneten Alter von 79 Jahren. 'fuinitienan geigen Ruhe hat Dir Gott gegeben.

In stiller Trauer Landwirt Martha Kühr und Kinder

Nach einem erfüllten Leben entschlief sanft mein lieber Paul Schubert 435 Recklinghausen. Castroper Straße 326 Mann, unser guter Vater. aus Wolfsee, Kreis Lotzen, Ostpreußen Schwiegervater und Opa, der * 29. 4. 1899 | 25. 5. 1969 Landwirt Ruhe sanft! Fritz Spieshöfer Nach langer, schwerer Krankheit entschlief fern seiner geliebten Heimat mein Am Dienstag, dem l. Juli 1969, entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber Mann. Vater. Schwie• aus Labonen, Kreit, Angerapp lieber Mann, mein guter Bruder, unser Schwager und Onkel gervater, Groß- und Urgroßvater Karl Wiepel aus Königsberg Pr., Alter Graben 31/33 In stiller Trauer Es gedenken seiner in Liebe Charlotte Spieshöfer im 90. Lebensjahre. Werner Spieshöfer mit Familie Gudrun Schubert, geb. Brozio und Angehörige in tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen Ernestine Wiepel, geb. Stolzke 841» Ziethen bei Ratzeburg 439 Gladbeck, Voßstraße 187 1 Berlin 21, Bugenhagenstraße 15 Die Trauerfeier fand am 25. Juni 1969 in Ziethen statt. Die Beerdigung fand am 30. Mai 1969 statt. Jahrgang 20 / Folge 28 12. Juli 1969 / Seite 20 £os £>flpmt|imbfoit

ie Eskalation der Feindschaft zwischen Moskau und Peking zeigt immer deut• D licher die wahre Natur des Konflikts zwischen den roten Riesen: Er hat weniger mit dem Schisma der kommunistischen Ideologie als mit einem uralten Territorialstaat zu tun. der schon zwischen den monarchischen Vor• Die Feindschaft der roten Kiesen gängern der heutigen Regime beider Länder schwelte. Nicht also eigentlich gegensätzliche Deutungen des leninistischen Dogmas, sondern traditionelle Gegensätze trennen die zwei Strategische Aspekte des russisch-chinesischen Konflikts Nachbarn voneinander, die einst scheinbar in Freundschaft miteinander verbunden waren. Peking, das die Verträge zwischen den Zaren und den Mandsrhu-Kaisern nie wirklich ak• zeptierte, fordert von Moskau ein riesiges Stück Land. Vor Jahren bereits ließ das Mar• schall Tschen Ji mit der Bemerkung wissen, daß die Russen den Cinesen 1,5 Millionen Quadrat• kilometer Boden gestohlen hätten. Zur gleichen Zeit sprach Mao Tse-tung von sowjetischen Übergriffen in Ostsibirien, wobei er drohend hinzufügte: „Noch haben wir die Rechnung da• für nicht präsentiert!" überdies nannte er die Pesiedlung gewaltiger Landflächen mit einer geringen Zahl von Menschen „unmoralisch".

Das traditionelle Konzept

In den Modifikationen, wie sie die Wand• lungen vom absolutistischen zum totalitären Herrschaftssystem und von der agrarischen zur industriellen Gesellschaft diktieren, scheint Moskau, das seine fernöstlichen Provinzen durch Peking mehr und mehr bedroht und be• drängt sieht, das traditionelle Konzept wieder verwirklichen zu wollen. Denn das forcierte, fast hektische Bemühen der Sowjetunion, Ströme von Menschen in jene Territorien zu leiten, die China immer offener begehrt, ver• rät vornehmlich strategische und nicht wirt• schaftliche Motive. Wie anders als so — durch optimale Erschließung und Besiedlung — wäre der Raum, der eine riesige Fläche von drei Millionen Quadratkilometern zwischen den Sowjets auf Wache am Ussuri Foto: dpa bitterkalten Zonen aus Nadelholzwäldern und Flüssen am Rande der Mandschurei bis zu den staubdurchwehten Wüsten Turkestans umfaßt, aber nur etwa sechs Millionen Einwohner birgt, 4000 Kilometer) des russischen Modells Tu 4 auf die Dauer vor einem Nachbarn zu retten, servisten zählt, so sehr in Anspruch nehmen, Faktoren als Maßstab dienen — höchstens zu einem Zehntel als modern anzusprechen. sind. Lücken klaffen auf dem Gebiet der der bis zur Jahrtausendwende eine Milliarde daß der europäische Bereich nicht länger ge• halten werden könnte. Elektronik. Bürger haben wird und mithin einen explo• • Das Heer, dem die Wehrpflichtigen vier, in Tatsächlich ist eine Offensive Chinas in siven Bevölkerungsdruck spürt? Spezialeinheiten sogar fünf Jahre zur Ver• • Die Marine, die ihren Wehrpflichtigen eine klassischer Manier von der Sowjetunion auch fügung stehen, verteilt seine ungefähr Ein reines militärisches Dispositiv der De• Dienstzeit von sechs Jahren vorschreibt, hält nicht zu befürchten, weil Pekings Armee für 2,5 Millionen aktiven Soldaten auf 120 Divi• fensive ist kaum tauglich. Im Jahre 1965 hat mit ungefähr 136 000 Leuten rund 200 eine solche Operation zur Eroberung der Land• sionen mit jeweils etwa 12 000 Mann, von der französische Experte Ferdinand Otto Kriegsschiffe im Einsatz, vornehmlich kleine schaften, die es Moskau nicht lassen will, keine denen nur die vier Panzerdivisionen und Miksche ausgerechnet, daß die Front von 7200 Einheiten, darunter etliche ehemals sowje• Eignung besitzt. Sie hat zwar ihre Fähigkeit die zwei Luftlandedivisionen als hinreichend Kilometern Länge zwischen Wladiwostok und tische Zerstörer, aber auch etwa 30 Unter• zu Angriffen mit begrenztem Ziel in Korea, in beweglich gelten. Es mangelt an schwerer der Pamir-Hochebene, die sich in drei geo• seeboote des russischen Typs, die mit Tibet und in Indien bewiesen, liegt jedoch in Artillerie. graphisch unterschiedliche Abschnitte gliedert, ihrer technischen Ausstattung weit zurück. Dieselantrieb auf Reichweiten bis zu 15 000 im Kriegsfalle etwa 150 sowjetische Kampf- • Die Luftwaffe, die ihre Dienstpflichtigen Kilometern kommen dürften. Viele Jahre dürften noch vergehen, ehe die fünf Jahre lang im Training hat, betreibt divisionen sowie 12 000 Flugzeuge nebst einem Trotz der Unzulänglichkeiten seiner Streit• „Volksbefreiungsarmee" gegen die Streitkräfte mit etwa 100 000 Soldaten rund 2500 Flug• beträchtlichen Nachschub-Apparat mit zusam• macht wäre Peking wahrscheinlich im Vorteil, der Sowjetunion in einer Aggression konven• zeuge, von denen die meisten noch Düsen• men fünf bis sechs Millionen Soldaten erfordern wenn sich Moskau entschlösse, eine Präventiv• tionellen Stils antreten könnten. Mit einer jäger mit Unterschallgeschwindigkeit, einige würde. Das müßte das Potential der UdSSR, aktion — vielleicht zur Okkupation des man• Quantität von rund 2,7 Millionen Mann sowie allerdings chinesische Nachbauten sowje• v deren Streitmacht 3,8 Millionen Mann in den dschurischen Indus riezentrums — zu starten. etwa sechs Millionen ausgebildeten Reservisten tischer MIG 21 und wenige veraltete Lang• aktiven Verbänden, den Grenz- und Siche• Die Strategie der Chinesen, die aus einem Re• ist sie in ihrer Qualität — soweit materielle streckenbomber (Aktionsradius 3000 bis rungstruppen sowie ungefähr 20 Millionen Re- servoir von 90 Millionen Männern im wehr• pflichtigen Alter zu schöpfen vermögen, würde dann wohl darin bestehen, die Sowjets in ihrem Menschenmeer zu ervränken. Wenn sich mithin erweist, daß keine der Friedrich Eberts Beispiel als Vorbild beiden kommunistischen Großmächte die an• dere in offener FeldschLicht schlagen kann, so Zur Amtseinführung des neuen Bundespräsidenten liegt die Frage nahe, ob sich die Sowjetunion verführt fühlen könnte, ihre Kernwaffen zu verwenden, ehe der Gegner in der Lage ist, gesteuert, im Westen gerne aufgenommen, ver• wünscht. Es mag sein, daß sich während seiner Der imponierende Zapfenstreich, mit dem die das mit gleicher Münze heimzuzahlen. Moskau dient der Hamburger Bürgermeister Prof. Amtszeit der Stil wandelt und wir in des Wor• Bundeswehr ihn am Vorabend der Amtstiber• hat die Behauptung, daß es derlei überlege, Dr. Weichmann besondere Anerkennung dafür, gabe auf Schloß Augustusburg bei Brühl ehrte, tes wahrer Bedeutung einen Bürgerpräsidenten energisch, ja, wütend dementiert. Und Peking daß er bei der Ansprache, die er als derzeitig war Ausdruck des Dankes für die Arbeit, die erleben werden. Aber auch er wird, und das hat die Atombombe erneut als „Papiertiger" amtierender Präsident des Bundesrates wäh• das scheidende Staatsoberhaupt in seinen zwei weiß auch Dr. Heinemann, nicht ohne die bezeichnet. Daß beide Seiten — jede auf ihre Amtsperioden geleistet hat. Heinrich Lübke, rend der Feierstunde im Deutscheu Bundestag Würde des Amtes und die ihm innewohnende Weise — die praktische Möglichkeit einer zehn Jahre lang Hausherr in der Bonner Villa hielt, die Bürde dieses Amtes ausgebreitet und Autorität auskommen können. „nuklearen Entladung" leugnen, zeigt immer• Hammerschmidt, hat sein Amt in die Hände dem scheidenden Präsidenten seinen Dank ge• Der Bundespräsident kommt aus der aktiven hin deutlich, daß sie im thermonuklearen Denk• Gustav Heinemanns gegeben. sagt hat für die Redlichkeit, mit der er zehn Politik; er ist ihr sicherlich auch heute noch modell durchaus nicht außer acht bleiben darf. Seit Jahren ist Heinrich Lübke Sport und An• Jahre lang dieses nicht leichte Amt wahr• verbunden. Er war in der Vergangenheit kein griffe einer gewissen Presse gewohnt. Den genommen hat. Heinrich Lübke hat sich, wie bequemer Mann und in verschiedenen Inter• Eine Prognose für den weiteren Verlauf des Bundespräsidenten „anzuschießen" — das war Bundestagspräsident von Hassel für das Hohe views hat er bereits erkennen lassen, daß er chinesisch-russischen Konflikts sei gewaqt: Mit fast eine Art Gütemarke und Beweis dafür, daß Haus feststellte, tatsächlich um das Vaterland auch in seinem neuen Amt seinem Gewissen dem Aufbau seiner Vergeltungskapazität ist man dazu gehört. Dabei war keineswegs immer verdient gemacht. die letzte Entscheidung geben will. Peking bestrebt, die Risiken seiner Ausein• andersetzung mit Moskau zu mindern. In dem• nur auf den Träger des Amtes, sondern nicht Sein Nachfolger Dr. Dr. Der Bundespräsident ist der Präsident aller selben Maß und Tempo, in dem ihm das ge• zuletzt auch auf jene Staatsautorität gezielt, die hat in seiner ersten Ansprache, die er nach Deutschen, er ist nicht der Repräsentant einer lingt, dürfte es seine Chancen, seine terri• der Bundespräsident verkörperte. seiner Vereidigung vor dem Bundestag hielt, Partei. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, daß torialen Forderungen mit auf dem Wege eines ei kennen lassen, welche Akzente er zu setzen die Administration, die dem neuen Präsiden• Gerade wegen dieser Angriffe, vom Osten „Volkskrieges" durchzusetzen, wachsen sehen ten zur Verfügung steht, eben das Bundes• und nutzen. Es kann daher sein, daß die Chi• präsidialamt, in Zukunft in stärkerem Maße als nesen letztlich darauf hinauswollen, den Russen bisher mit Vertrauensleuten der Couleur in Ost-Sibirien ein gigantisches „Vietnam" zu Dr. Heinemanns besetzt sein wird. bereiten, einen „schmutzigen Krieg", der Jahr• Gustav Heinemann ist kein Anhänger des zehnte dauert. Obrigkeitsstaates; er will sein Amt so sehen, daß vor allem die Freiheit und die Rechte des Einzelnen, der soziale Fortschritt und eben die Doppeltes Gesicht Demokratie in ihm ihren besten Fürsprecher besitzen. Was ihm aber insbesondere am Her• Wie aus alledem erkennbar wird, hat Mos• zen liegt, ist die Erhaltung des Friedens. Seine kaus Politik mithin ein doppeltes Antlitz: Ansprache, die nicht als Regierungsprogramm Während es sich gegenüber Peking zu defen• gedacht war, appellierte an die Staatsmänner sivem Handeln im Sinne der imperialen Selbst• der Welt, das Wettrüsten einzustellen und erhaltung gezwungen sieht, äußert es gegen• Wege zum Frieden zu suchen. über Washington weiterhin offensive Ambi• Zum zweitenmal in der jüngeren Geschichte tionen mit dem Ziel, seinen Einflußbereich stellen die Sozialdemokraten das Staatsober• direkt und indirekt auszudehnen. Das bezeugt haupt. Friedrich Ebert, der nach dem Zusammen• es zumal mit dem forcierten Ausbau seines bruch 1918 dieses schwere Amt übernahm, hat nuklearen Potentials und der kräftigen Ent• wenig Dank geerntet. Erst die nachfolgenden faltung seiner maritimen Macht. Ob Rußlands Generationen vermochten zu erkennen, welche Stärke genügt, seine Verteidigungsposition gegen China zu festigen und auf der Angriffs• entscheidende Aufgabe dieser Mann geleistet linie gegen Amerika und Europa in der bis• hat: er verhinderte in den turbulenten Nach• herigen Form fortzuschreiten, muß die Zukunft kriegsjahren, daß Deutschland in ernei kom• erweisen. Wenn sich der Westen fähirr fühlt, munistischen Diktatur versank. Die Gefahren die Chancen zu verstehen und zu nutzen, die sind auch heute nicht gebannt. Das Ziel, sich aus der Konfrontation im „Lacrer" des Deutschland „umzufunktionieren", wird heule Ostens ergeben, brächte er es vielleicht fertig, auf andere Weise angestrebt. Es ist nicht aus• seine Risiken zu mindern. Wer jedoch konsta• geschlossen, daß auch an unsere Regierung und tiert, daß die Erosion des Nordatlantikpaktes, auch an das Staatsoberhaupt der Bundes• die gestoppt zu sein schien, wieder beqonnen republik schwerwiegende Entscheidungen her• hat und die Einigung des europäischen Kon• angetragen werden. Friedrich Ebert stand vor tinents eher gebremst als beschleunigt ist, wird solchen Entscheidungen. Er hat sich dann stets fürchten müssen, daß der „Mantelsaum der Ge• nur für Deutschland entschieden. Sein Beispiel schichte vorüberstreift", ohne beachtet zu wer• Bundestags Präsident v. Hassel vereidigt den Bundespräsidenten. Foto: dpa gilt für jeden Präsidenten als nachahmenswert. den.