Neues Waldbrandwarnsystem im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Die fachliche Ausweisung von Waldbrandgefahrenklassen beruht auf langjährig statistisch erfassten Waldbränden, deren Brandflächen und Häufigkeit. Berücksichtigung finden ebenso die Zünd- und Brennbereitschaft vorhandener Waldstrukturen sowie überregionale Standorts- und Klimaverhältnisse. Mit Beginn der Waldbrandsaison 2014 wird in allen Bundesländern ein neuer Waldbrand- Gefahrenindex eingeführt. Der Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge, ist der Waldbrandgefahrenklasse C (Gebiete mit geringer Waldbrandgefahr ) zugeordnet! Die amtliche Ermittlung und Bekanntgabe der aktuellen regionalen Waldbrandgefahrenstufen, der Niederschlagsmessungen und der örtlichen Waldbrandgefahrenstufen, erfolgt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD), Abteilung Agrarmeteorologie in der besonders waldbrandgefährdeten Zeit vom 15.02. bis zum 15.10. Bei Fortbestand der Waldbrandgefahr ist eine zeitliche Verlängerung möglich. Auf Grund des starken Nord- Süd -Gefälles zwischen den Kamm- und Tieflagen sowie einzelner Mikroklimate im Bereich des Nationalparks, erfolgte entsprechend der Höhengradienten für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die Ausweisung von drei Waldbrandvorhersageregionen.
Nationalparkregionen Sächsische Schweiz
Bezugsstation: Lichtenhain – Mittelndorf
Gemeinden: Bad Schandau, Dürröhrsdorf-Dittersbach, Gohrisch, Hohnstein, Königstein, Lohmen, Neustadt, Rathen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf-Schöna, Sebnitz, Stadt Wehlen, Stolpen, Struppen.
Hügelland LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Bezugsstation: Dippoldiswalde-Reinberg
Gemeinden: Bad Gottleuba-Berggießhübel, Bahratal, Bannewitz, Dippoldiswalde, Dohma, Dohna, Dorfhain, Freital, Glashütte, Heidenau, Klingenberg, Kreischa, Liebstadt, Müglitztal, Pirna, Rabenau, Rosenthal-Bielatal, Tharandt, Wilsdruff.
Hochlagen Osterzgebirge
Bezugsstation: Zinnwald-Georgenfeld
Gemeinden: Altenberg, Hartmannsdorf-Reichenau, Hermsdorf/Erzgeb., Dippoldiswalde obere Lagen.
Waldbrandgefahrenstufen im LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
1 sehr niedrige Gefährdung 2 niedrige Gefährdung 3 mittlere Gefährdung 4 hohe Gefährdung 5 sehr hohe Gefährdung Tägliche Waldbrandgefahrenstufeninformation durch den DWD
07:15 Uhr Waldbrandgefahrenstufen für die Städte und Gemeinden im Landkreis SOE Waldbrandgefahrenstufen für die Vorhersageregionen im Landkreis SOE
08:15 Uhr Gemessene Niederschlagshöhen für die Waldbrandgefahreneinschätzung von 06-06 Uhr
14:15 Uhr Gemessene Niederschlagssummen für die Waldbrandgefahreneinschätzung von 06-12 Uhr
Information der Öffentlichkeit
Für den Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge steht diese Information im Internet des Landkreises unter www.landratsamt-pirna.de / Bürgerservice / Bau & Umwelt / Forst / Schutz des Waldes / Waldbrandvorhersageregionen zur Verfügung.
Bearbeitung von Waldbrandmeldungen
Die Anzeige von Waldbränden bei der unteren Forstbehörde erfolgt bei ausgerufenen Waldbrandgefahrenstufen während der Öffnungszeiten des Landratsamtes
Montag: 8:00 – 12.00 Uhr Dienstag, Donnerstag 8:00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 18.00 Uhr Freitag 8:00 – 12.00 Uhr unter den Rufnummern 03501 5153501 bzw. 03501 5153513 oder Mobilfunk: 0173 3737308 .
Meldungen von Waldbränden mit Notruf 112!
Die Meldung von Waldbränden hat vom Meldenden unverzüglich an die integrierte Rettungsleitstelle mit folgendem Inhalt zu erfolgen:
Wer meldet den Schadensfall? Melden Sie sich deutlich mit Ihrem Namen, nennen Sie Ihren derzeitigen Aufenthaltsort und Ihre Telefonnummer für evtl. Rückfragen.
Was genau ist passiert? Schildern Sie kurz was passiert ist, z.B. Waldbrand / Umfang
Wo ist der Schadensort / Unfallort? Geben Sie möglichst genau den Ort an.
Warten auf Rückfragen des Notrufempfängers! Das Gespräch wird immer von der Notrufzentrale beendet, vorher nicht auflegen!
Handlungsempfehlungen bei ausgelöster Waldbrandgefahrenstufe
Waldbesitzer sind berechtigt, an Schwerpunkten der Waldbrandgefährdung mit Hinweistafeln eigenständig auf Gefahren hinzuweisen. Die Maßnahmen der höheren Waldbrandgefahrenstufen schließen die Maßnahmen der niedrigeren Gefahrenstufen jeweils ein.
Waldbrandgefahrenstufe 1
Sehr niedrige Gefährdung Generelles Rauchverbot im Wald bleibt bestehen. Ausnahmeregelungen nur nach § 15 SächsWaldG.
Waldbrandgefahrenstufe 2
Niedrige Gefährdung Vorsicht bei allen Arbeiten, die sich als Zündquelle entwickeln könnten. Das Verbrennen von Schlagabraum, Reisig mit Borkenkäferbefall, die Ausbringung von leicht entzündlichen Pflanzenschutzmitteln, Funkenflug erzeugende Arbeitsverfahren (Schweißen, Trennen, Sprengen) sind nur unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen gestattet.
Waldbrandgefahrenstufe 3
Mittlere Gefährdung Vorsicht beim Befahren des Waldes und Arbeiten mit der Motorsäge, Brandgefahr besteht durch heiße Auspuffanlagen. Brandauslösende Arbeiten im Wald sind zu unterlassen. Öffentliche Feuerstellen und Grillplätze im Wald oder unmittelbarer Nähe zu diesem sind nicht mehr zu betreiben. Waldbesitzer, deren Beschäftigte und Jagdausübungsberechtigte sollten die ihnen gem. § 15 SächsWaldG zuerkannte Privilegierung aussetzen! Gleiches gilt für Grundstücksbesitzer, deren Grundstücke an Waldflächen angrenzen. Feuerwerke, Traditionsfeuer und andere Feuerstellen in Waldnähe sind nicht mehr genehmigungsfähig!
Waldbrandgefahrenstufe 4
Hohe Gefährdung Aktiver Brandschutz im Wald durch äußerste Vorsicht und Aufmerksamkeit. Beschränktes Betretungsrecht. In Waldgebieten sind öffentliche Straßen und Wege aller Art nicht zu verlassen. Die untere Forstbehörde prüft die eventuelle Sperrung ausgewiesener Parkplätze und touristischer Einrichtungen in und am Wald! Erteilte Sondergenehmigungen zum Befahren von Waldwegen und – straßen können außer Kraft gesetzt werden! Entsprechend dem SächsWaldG § 13 besteht die Möglichkeit der zeitweiligen Sperrung besonders gefährdeter Waldteile! Die Privilegierung der Waldbesitzer nach § 15 SächsWaldG und der Grundstücksbesitzer in Waldnähe ist aufgehoben. Das Boofen ist generell untersagt.
Waldbrandgefahrenstufe 5
Sehr hohe Gefährdung Sperrung des Waldes! Die untere Forstbehörde und der Waldeigentümer können Wald und Waldteile zeitweise sperren und jegliches Betreten und Befahren untersagen! Ausnahmen gelten für Waldbesitzer und deren Beauftragte zu Kontrolltätigkeiten, von Forstbehörden speziell genehmigte Arbeiten sowie Einsatzkräfte des Brandschutzes, Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes! Weitere Maßnahmen können im Einzelfall durch den Landrat verfügt werden!
§ 15 Waldgefährdung durch Feuer nach Sächsischem Waldgesetz
(1) Im Wald oder einem Abstand von weniger als 100 Meter vom Wald darf außerhalb einer von der Forstbehörde errichteten oder genehmigten Feuerstelle nur mit Genehmigung der Forstbehörde Feuer angezündet, unterhalten oder offenes Licht gebraucht werden.
(2) Absatz 1 gilt nicht für 1. Den Waldbesitzer und die Personen, die im Wald beschäftigt werden, 2. zur Jagdausübung Berechtigte, 3. Personen bei der Ausführung behördlich angeordneter oder genehmigter Arbeiten, 4. Besitzer auf ihrem Grundstück, sofern der Abstand des Feuers zum Wald mindestens 30m beträgt, 5. das Anzünden oder Unterhalten von Feuer in einer Anlage, die bau- oder gewerberechtlich genehmigt wurde.
(3) Im Wald darf nicht geraucht werden. Dies gilt nicht für die im Absatz 2 Nr. 1 und 2 genannten Personen.
(4) Brennende oder glimmende Gegenstände dürfen im Wald sowie im Abstand von weniger als 100 Meter vom Wald nicht weggeworfen oder sonst unvorsichtig gehandhabt werden.
Zusätzliche Überwachungsmaßnahmen Bei besonderen Gefahrenlagen entscheidet die untere Forstbehörde des Landkreises im Rahmen der Forstaufsicht über weitere notwendige Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung und Gefahrenabwehr (z.B. Waldsperrungen nach § 13 Abs. 2 SächsWaldG, die Anlage und Pflege von Waldbrandschutzstreifen oder –wundstreifen, Wasserentnahmestellen § 28 SächsWaldG).
Referat Schutz des Waldes Rainer Helbig Dippoldiswalde, den 30.06.2014
Tel.:03501 515 3515 Fax: 03501 515 3509 Mail: [email protected]