Arbeitshandbuch Integration

Stand: 16. Juli 2018

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Inhalt ARBEITSHANDBUCH INTEGRATION ...... 1

ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 4

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ...... 5

PRÄAMBEL ...... 6

1 INTEGRATION IM LANDKREIS - GRUßWORT ...... 7

2 INTEGRATION IST VIELSEITIG...... 9

3 HANDLUNGSFELDER DER INTEGRATION ...... 11

3.1 INTEGRATIONSSTRUKTUR IM LANDKREIS ...... 11

3.1.1 Verwaltungsstruktur ...... 11

3.1.2 Kommunale Integrationsstruktur ...... 12

3.1.3 Regionale, dezentrale Struktur ...... 14

3.2 INTEGRATION DURCH UNTERBRINGUNG UND BETREUUNG ...... 17

3.2.1 Situation ...... 17

3.2.2 Handlungsfelder ...... 18

3.2.3 Aktivitäten ...... 19

3.3 INTEGRATION DURCH SPRACHE ...... 24

3.3.1 Situation ...... 24

3.3.2 Handlungsfelder ...... 24

3.3.3 Aktivitäten ...... 25

3.4 INTEGRATION DURCH BILDUNG ...... 26

3.4.1 Situation ...... 26

3.4.2 Handlungsfelder ...... 26

3.4.3 Aktivitäten ...... 32

3.4.4 Aktivitäten im Übergang Schule-Beruf ...... 32

3.5 INTEGRATION DURCH ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG ...... 42

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3.5.1 Situation ...... 42

3.5.2 Handlungsfelder ...... 44

3.5.3 Aktivitäten ...... 45

3.6 INTEGRATION DURCH GESELLSCHAFTLICHE TEILHABE ...... 46

3.6.1 Situation ...... 46

3.6.2 Handlungsfelder ...... 47

3.6.3 Aktivitäten ...... 50

3.7 ZUSAMMENFASSUNG EINER GESELLSCHAFTLICHEN INTEGRATION ...... 51

3.8 INTEGRATION ERFOLGREICH? – ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK ...... 52

ANLAGE ...... 54

1 GEMEINSCHAFTSUNTERKÜNFTE UND DEREN ANSPRECHPERSONEN IM LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN ...... 55

2 BETREUUNGSSTUNDENSCHLÜSSEL FÜR DIE ZENTRALE UND DEZENTRALE BETREUUNG VON ASYLBEWERBERN ...... 56

3 ANSPRECHPERSONEN IM FACHDIENST AUSLÄNDER- UND ASYLRECHT ...... 57

4 EINRICHTUNGEN UND ANSPRECHPERSONEN FÜR UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE AUSLÄNDER (UMA) ...... 58

5 ANSPRECHPERSONEN IM EIGENBETRIEB JOBCENTER ...... 59

6 AUSLÄNDER MIT AUFENTHALTSTITEL MIT LEISTUNGSBEZUG SGB II - TOP 10 DES WOHNSITZES NACH KOMMUNEN AM 31.07.2017 (ANZAHL PERSONEN) ...... 60

7 AUFGABEN DER SOZIALEN BETREUUNG IN EINER GEMEINSCHAFTSUNTERKUNFT (GU):61

8 AUFGABEN DER SOZIALEN BETREUUNG BEI DEZENTRALER UNTERBRINGUNG IN WOHNUNGEN ...... 62

9 BEISPIEL FÜR EINE MAßNAHMEBESCHREIBUNG ...... 63

10 BERUFSBEZOGENE SPRACHFÖRDERUNG IN DEUTSCHLAND (STAND 25. JULI 2016) ... 64

11 ENTWICKLUNG DAZ –SCHÜLERZAHL VORPOMMERN-RÜGEN ...... 66

12 BILDUNGSWEGE MIT UND OHNE BERUFSREIFE ...... 67

13 BILDUNGSWEGE MIT MITTLERER REIFE ...... 67

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14 AUSBILDUNGSWEGE FÜR FLÜCHTLINGE IM LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN ...... 68

15 PROJEKTPHASEN DER PRODUKTIONSSCHULE PLUS ...... 70

16 DIE BERUFLICHE BERATUNG DES INTEGRATIONSFACHDIENSTES MIGRATION IN DER REGION MITTLERES MECKLENBURG UND VORPOMMERN-RÜGEN IM LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN ...... 71

17 AUFSTIEGSMÖGLICHKEITEN IM HANDWERK ...... 75

18 DEUTSCHER QUALIFIKATIONSRAHMEN (DQR) ...... 76

19 HÖHERE BERUFSBILDUNG ...... 77

20 IQ SERVICESTELLE „ANERKENNUNGS- UND QUALIFIZIERUNGBERATUNG“ IM MITTLEREN MECKLENBURG UND VORPOMMERN-RÜGEN ...... 78

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Übersicht Schnittstellen Integration Kreisverwaltung ...... 11 Abbildung 2: Struktur Integrationsgipfel ...... 12 Abbildung 3 Statistik Zu-/Abgänge Integrationskurse ...... 25 Abbildung 4 Schulsystem im Überblick ...... 29 Abbildung 5 Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern und Flüchtlingen ...... 43 Abbildung 6 Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern und Flüchtlingen ...... 43

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Abkürzungsverzeichnis

AsylbLG Asylbewerberleistungsgesetz

AufenthG Aufenthaltsgesetz

Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein als Maßnahme bei einem Trä- AVGS-MAT ger nach § 16 Abs.1 SGB II i. V. m. § 45 SGB III

BAMF Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

BVJA Berufsvorbereitungsjahr für Ausländer

DaZ Deutsch als Zweitsprache

DeuFöV Deutschförderungsverordnung

DTZ Deutsch Test für Zuwanderer

Einstiegsqualifizierung nach § 54a Sozialgesetzbuch (SGB) Drittes Buch EQ (III) - Arbeitsförderung

ESF-BAMF-Kurs Europäischer Sozialfonds geförderte Kurse, angeboten durch BAMF

FD Fachdienst

FlAG Flüchtlingsaufnahmegesetz

GU Gemeinschaftsunterkunft

IntK Integrationskurs

LiD Leben in Deutschland Test

Sozialgesetzbuch (SGB) Zweites Buch (II) – Grundsicherung für Arbeitsu- SGB II chende

SGB III Sozialgesetzbuch (SGB) Drittes Buch (III) - Arbeitsförderung

SGB VIII Sozialgesetzbuch (SGB) Achtes Buch (VIII) – Kinder- und Jugendhilfe

SGB XII Sozialgesetzbuch (SGB) Zwölftes Buch (XII) – Sozialhilfe)

UE Unterrichtseinheiten

UMA Unbegleitete Minderjährige Ausländer

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Präambel Dies Initiative, dieses Arbeitshandbuch Integration zu erstellen, ist im Zuge der Migrationsbe- wegungen seit 2015 entstanden, welche den Landkreis hinsichtlich Interkulturalität, Vielsei- tigkeit und Internationalität verändern. Öffentliche und gesellschaftliche Kommunikations- und Handlungsstrukturen wurden neu geschaffen, verändert, angepasst. Im Rahmen des ers- ten Integrationsgipfels des Landkreises Vorpommern-Rügen wurden im November 2015 mit Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung, der Zivilgesellschaft und Politik die damals aktuelle Situation analysiert, Informationen ausgetauscht, die akuten und mittelfristig absehbaren Herausforderungen diskutiert und erste Lösungswege aufgezeigt. Unmittelbar entstanden fünf Facharbeitsgruppen aus Verwaltungen, freien Trägern und Dienstleistern, die sich seitdem den spezifischen Herausforderungen von Unterbringung und Betreuung, Spracherwerb, schuli- scher und beruflicher Bildung bis Arbeitsmarktintegration und gesellschaftlicher Integration stellen. Fachspezifisch und fachübergreifend wurden und werden in diesen Arbeitsgruppen praxisorientiert die wesentlichen Herausforderungen und Probleme identifiziert, beschrieben und ressort- bzw. strukturübergreifende Lösungswege aufgezeigt bzw. angeregt. Leitgedanke war und ist die Unterstützung der Akteure in der Integrationsarbeit – der hauptberuflichen wie der unzähligen ehrenamtlich Tätigen. Dafür mussten auch verlässliche Schnittstellen zwi- schen den manchmal sehr unterschiedlichen Kompetenz- und Handlungsbereichen definiert auch neu geschaffen werden. Koordiniert wird dieser Aufgabe von einer Steuerungsgrup- pe im Auftrag des Landrates. Dieser im unruhigen Herbst 2015 begonnene Prozess wurde auf dem 2. und 3. Integrationsgip- fel in seiner Richtung und seinem Auftrag jeweils geschärft. Im November 2016 erging der Auftrag an die Steuerungsgruppe und ihre Arbeitsgruppen, bis Herbst 2017 ein Arbeitshand- buch Integration für den Landkreis zu erarbeiten. Das nun in der Startversion vorliegende Arbeitshandbuch Integration, das praxisnah und als lernendes online-Handbuchgestaltet wurde, soll Transparenz ermöglichen und die komplexen Herausforderungen, Aufgaben und Antworten einer erfolgreichen Integration auf kommunaler Ebene darstellen. Dieses Handbuch soll und wird sich mit Ihrer aller aktiven Unterstützung stetig weiter entwickeln, ebenso wie die An- und Herausforderungen, die es nötig machten, einem stetigen Wandel unterliegen. Um den Kontext möglichst konzentriert zu gestalten, aber auch die Freiheit und Vielseitigkeit der Beschreibung der kommunalen Integration zuzulassen, sind die Textpassagen, welche aus den einzelnen Arbeitsgruppen entstanden sind, in deren Sprache und Perspektive formuliert. Dies verhält sich ebenso mit dem Definieren der Zielgruppe und ist den Arbeitsgruppen be- wusst überlassen worden. Dieses Handbuch bildet somit bewusst die Vielfalt der fachlichen und institutionellen Perspektiven, Deutungen und Ziele im Kontext „kommunalen Integration“ ab. Entsprechend vielfältig gestalten sich bereits die zu Beginn des Handbuches gesammelten Beschreibungen „Gelungener Integration“.

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Integration im Landkreis - Grußwort

Gemeinsames Grußwort von Landrat Ralf Drescher und Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow

Integration braucht Offenheit, mit den Augen eines anderen zu sehen, mit den Ohren eines anderen zu hören und mit dem Herzen eines anderen zu fühlen.

Integration – was heißt das eigentlich? Dieses Wort lateinischen Ursprungs bedeutet ‚Wie- derherstellung eines Ganzen‘. In Deutschland kennen wir es vor allem im Zusammenhang mit der Einwanderung von Menschen aus dem Ausland. Einwanderung, die von den Gastarbeitern der 1950er Jahre bis zu den Flüchtlingen der Gegenwart reicht.

Die Frage, ob wir eine vielfältige Gesellschaft wollen, stellt sich nicht. Denn sie ist längst Realität. Vielmehr geht es darum, diese Vielfalt zu gestalten, ein großes Ganzes daraus zu kreieren. Ein starkes Wir, das uns zusammenbringt, statt auseinandertreibt.

Im Sommer 2015 blieb kaum Raum fürs Gestalten, da hieß es erstmal nur Verwalten: Unter- bringung, Versorgung und grundlegende Wohlfahrt mussten von jetzt auf gleich sichergestellt werden. Das haben wir mit vereinten Kräften geschafft. 2016 reduzierte sich dann die Zahl der Neuzugänge erheblich und das Integrationsgesetz trat in Kraft. Es setzt auf Fördern und Fordern. Das heißt, die Angebote an Integrationskursen, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkei- ten nahmen und nehmen die Asylsuchenden in die Pflicht, diese auch wahrzunehmen.

Heute geht es um mehr: die soziale Integration. Es geht um das Erlernen der Sprache und die Vermittlung von Wissen, es geht um die Unterstützung bei Ämtergängen und auf dem Ar- beitsmarkt. Es geht um unser Zusammenleben im Alltag und den Abbau von Vorbehalten, es geht um die Anerkennung von Werten und den respektvollen Umgang miteinander. Es geht um so viel. Es geht um alles.

Dabei gilt es folgende Fragen zu klären: Wie viel Konsens braucht es, damit unser Zusammen- leben gelingt? Und wie viel Dissens halten wir aus?

Das Ziel einer gelungenen und gelingenden Integration hier in und dem Landkreis Vorpommern-Rügen ist es, verschiedene Personen und Gruppen zu einer funktionierenden gesellschaftlichen und kulturellen Einheit zu verbinden. Der nun vorliegende Arbeitsleitfaden ist dafür eine große Hilfe.

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Die Idee, diesen Leitfaden zu erstellen, entstand im November 2015 im Rahmen des ersten Integrationsgipfels. Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Politik tauschten Informationen aus, diskutierten Herausforderungen und Lösungswege. Es bildeten sich vier Arbeitsgruppen, deren Mitglieder und Experten sich mit folgenden Hand- lungsfeldern befassten: Unterbringung und Betreuung, Sprache und Bildung, Arbeitsmarkt und Beschäftigung sowie Gesellschaftliche Integration.

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen sind in dem nun vorliegenden Leitfaden zusammenge- fasst und bieten das praktische Werkzeug, um erfolgreiche Integration auf kommunaler Ebene zu erreichen. Und damit eine vielfältige und bunte Gesellschaft, in der jede und jeder eine Chance hat. Wir danken Ihnen, dass Sie daran mitwirken!

Ralf Drescher Dr.-Ing. Alexander Badrow Landrat Vorpommern-Rügen Oberbürgermeister Hansestadt Stralsund

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Integration ist vielseitig Anstelle von wissenschaftlichen Definitionen der Integration hier darzustellen, waren sich die Akteure in den Arbeitsgruppen Integration einig, dass die Integration so vielfältig ist, wie der einzelne Mensch oder die einzelne Handlung. Aus diesem Grund wurde es für notwendig emp- funden, die Integration entsprechend der relevanten Themen und Handlungsfelder zu erklä- ren.

Landrat Ralf Drescher beschrieb im Jahr 2015 die Integration in folgenden Worten: „Integration heißt, eine Vielzahl von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftli- chen und kulturellen Einheit zu verbinden[…]“. In den Folgejahren und im Laufe der kommu- nalen Strukturierung und der gezielten Beschäftigung mit den unterschiedlichsten priorisier- ten Themenfelder entstanden nebeneinander differenzierte, sich ergänzende Definitionen:

Integration durch Unterbringung und Betreuung Die Sicherung der Unterbringung und eine zielgerichtete Betreuung sind wesentliche Baustei- ne für die Integration von Ausländern in die Gemeinschaft. Eine angemessene Wohnung in einem ansprechenden Wohnumfeld mit Möglichkeiten sozialer Kontakte hat eine zentrale Bedeutung für die Lebenssituation der ausländischen Familien. Durch eine dem jeweiligen Abschnitt der Integration angepasste Betreuung werden die aus- ländischen Familien beim Kennenlernen der Normen, Regeln, Gepflogenheiten und Traditio- nen unterstützt.

Integration durch Sprache und Bildung bedeutet: Die Integration durch Bildung ist erfolgreich, wenn der Geflüchtete oder Asylbewerber ein Verständnis für den Stellenwert von Bildung und ein Verständnis für das Schul- und Ausbil- dungssystem in Deutschland entwickelt. Alle Unterstützersysteme dienen der sozialen Begleitung sowie der individuellen und fachli- chen Förderung verschiedener Kompetenzen als Vorbereitung auf die Arbeitswelt. Bei erfolgreicher Integration besitzt der/die Geflüchtete oder Asylbewerber/in die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und eigene Ziele in sprachlicher und beruflicher Hinsicht zu formulieren.

Integration durch Arbeit und Beschäftigung bedeutet in der Regel zunächst die Notwendigkeit einer individuellen Vorbereitung (u.a. Spracherwerb, berufliche Qualifizierung) als Voraussetzung. Der Weg zu einer erfolgreichen Integration in Arbeit umfasst dabei ein sehr breites Spektrum an verschiedensten Tätigkeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, insbesondere auch notwen- dige Qualifizierungen, im gesamten gesellschaftlichen Rahmen. Grundsätzlich kann eine Integration in Arbeit dann als erfolgreich betrachtet werden, wenn die Aufnahme einer nachhaltigen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erfolgt ist. Un- ter nachhaltig in diesem Sinne ist vor allem zu verstehen, dass das sozialversicherungspflich-

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tige Beschäftigungsverhältnis auf Dauer angelegt und ein weiterer Transfer von Sozialleistun- gen nicht (mehr) notwendig ist. Eine erfolgreiche, sich selbst tragende Existenzgründung ist ebenfalls Ausdruck für eine er- folgreiche Integration in Arbeit.

Integration durch gesellschaftliche Teilhabe bedeutet: Gelungene gesellschaftliche Integration ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Handlungsfel- der: Beratung, Information/Aufklärung, Begegnung und Ehrenamt. Alle Handlungsfelder sind sowohl von institutionalisierten Angeboten als auch von individuellen Motiven der Zugewan- derten Menschen abhängig sowie der Öffnung der einheimischen Bevölkerung.

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. Handlungsfelder der Integration  Integrationsstruktur im Landkreis . Verwaltungsstruktur Die Aufgabe Integration ist seit dem August 2017 im Fachdienst Wirtschaftsförderung und Re- gionalentwicklung angesiedelt. Im Jahr 2017/2018 stehen zwei Integrationslotsen zur Verfü- gung, welche den Schutzsuchenden sowie den Unterstützern der Schutzsuchenden in allen sozialen Belangen Hilfestellung anbieten. Neben der täglichen Beratung vernetzen sie die In- tegrationsakteure und kooperieren mit Institutionen und Integrationsakteuren. Innerhalb der Kreisverwaltung ergeben sich bezüglich Integration einige Schnittstellen zu an- deren Fachdiensten, wie in Abbildung 1 dargestellt. Bei fachspezifischen Fragen zur Integration sind die entsprechenden Fachdienste zu konsultieren. Wie die Fachdienste in der Kreisverwal- tung des Landkreises Vorpommern-Rügen eingebettet sind, ist dem Organigramm1 zu entneh- men. Abbildung 1 Übersicht Schnittstellen Integration Kreisverwaltung

Gleichstellungs- beauftragte Katrin Schmuhl

Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen

1 www.lk-vr.de | Organigramm

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. Kommunale Integrationsstruktur Im Jahr 2015 wurde in Erwartung auf die prognostizierte erhöhte Zuwanderung von Schutzsu- chenden der erste Integrationsgipfel ins Leben gerufen, um aktuelle Herausforderungen und Entwicklungspotentiale zu erörtern und zu diskutieren. Als Ergebnis des dieses Integrations- gipfels begannen fünf homogen aufgestellte Arbeitsgruppen aus Teilnehmern mit der entspre- chenden Expertise an den drängendsten Fragen zu arbeiten: Unterbringung und Betreuung, Sprache und Bildung, Anerkennung und Ausbildung, Arbeitsmarkt und Beschäftigung und Ge- sellschaftliche Integration. Mit der Aufnahme der thematischen Fragestellungen kristallisier- ten sich verschiedene Schnittstellen heraus, welche mit Hilfe einer Steuerungsgruppe kanali- siert wurden. Die Steuerungsgruppe wurde aus den Arbeitsgruppen-Leitungen gebildet. Als Ergebnis der Schnittstellendefinition fusionierten z.B. AG ‚Ausbildung und Anerkennung‘ und AG ‚Bildung‘, während ‚Sprache‘ eigenständig im Sinne einer Kursträgergemeinschaft behan- delt wurde. Eine weitere Aufgabe wurde dieses Arbeitshandbuch Integration. Der Kreis schließt sich mit dem Integrationsgipfel (siehe Abbildung 2), welche neue Impulse und Potentia- le in die Arbeit einfließen lässt. Abbildung 2: Struktur Integrationsgipfel

Integr ations - gipfel

Steuerungs- gruppe Arbeits- gruppen

Quelle: Eigene Darstellung

In den Arbeitsgruppen und folglich an der Erstellung des Arbeitshandbuches Integration wirken Vertreter aus folgenden Institutionen mit.

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AG UNTERBRINGUNG UND BETREUUNG Die Arbeitsgruppe leitet Frau Kerstin Frank, Fachgebietsleiterin im Eigenbetrieb Jobcenter. Als Mitglieder sind vertreten die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft mbH, das Kreisdiakoni- sche Werk Stralsund e.V., die DEKRA Akademie GmbH, die Malteser Werke gGmbH, der Arbei- ter-Samariter-Bund Regionalverband NORD-OST e.V., die European Homecare GmbH, der BBV - Bildung Bedeutet Verstehen e.V., die rügen-assistenz GmbH, der Landkreis Vorpommern- Rügen mit den Fachdiensten Ausländer- und Asylrecht und Ordnung sowie mit dem Eigenbe- trieb Jobcenter

AG SPRACHE UND BILDUNG (AUSBILDUNG) Die Arbeitsgruppe leitet Frau Antje Schuldt, Bildungskoordinatorin des Eigenbetriebes Jobcen- ters. Mitglieder sind: Migra e.V. (IFDM Beratung), Hochschule Stralsund, Regionales Berufliches Bil- dungszentrum (BVJA Koordination), Schulamt Hansestadt (Schulrat Migration, Flüchtlinge), Fachdienst Jugend (Frühförderung), Produktionsschule Vorpommern-Rügen, In- dustrie- und Handelskammer zu (Willkommenslotse), Handwerkskammer Ostmecklen- burg-Vorpommern (Integrationsbeauftragte)

AG ARBEITSMARKT UND BESCHÄFTIGUNG Die Arbeitsgruppe leitet Frau Andrea Neutsch, Kommunales Jobcenter. Mitglieder sind Vertreter des Eigenbetriebes Jobcenter, der Arbeitsagentur Stralsund, des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Rostock, der Kreishandwerkerschaft V-R, der Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH, des DRK und Arbeitgeber (DeHoga).

AG GESELLSCHAFTLICHE INTEGRATION Die Arbeitsgruppe wird geleitet von Frauke Schüler, Studienleiterin und Beraterin beim Regio- nalzentrum für demokratische Kultur Vorpommern-Rügen in Trägerschaft der Evangelischen Akademie der Nordkirche. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe: Landkreis Vorpommern-Rügen, Willkommen in Barth e.V., Landkreis Vorpommern-Rügen (Eigenbetrieb Jobcenter), Kreisdiakonisches Werk Stralsund e.V., SOS-Familienzentrum , Malteser dezentrale Betreuung/ MW Malteser Werke gGmbH, Stralsunder Innovation Consult GmbH (SIC), JAM GmbH, Christliches Jugenddorfwerk Deutschland e.V. (CJD) Nord, Gemeinsame Heimat Stralsund in Trägerschaft des Kreisdiakoni- schen Werks e.V., Jugendring Rügen e.V., Haus der Wirtschaft Bildungszentrum gGmbH Stralsund, Wobau Barth, Polizeiinspektion Stralsund, Hansestadt Stralsund, AG Flüchtlingshilfe Stralsund e.V, Jurte der Kulturen e.V.

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STEUERUNGSGRUPPE Die Steuerungsgruppe besteht aus den AG-Leitungen und wird geleitet von der Integrationsbe- vollmächtigten des Landkreises Vorpommern-Rügen, Frau Dr. Christine Braun, Fachdienstlei- terin Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung.

. Regionale, dezentrale Struktur

REGIONALE EHRENAMTSKOORDINATION INTEGRATION Das bürgerschaftliche Engagement für und mit Flüchtlingen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Im ganzen Landkreis Vorpommern-Rügen arbeiten ehrenamtlich Aktive für und mit den Menschen, die im Landkreis angekommen sind und hier eine neue Hei- mat finden möchten. Um diese gesellschaftliche Integrationsarbeit besser zu koordinieren wurden fünf regiona- le/dezentrale Stellen geschaffen, die die ehrenamtliche Tätigkeit steuern. An diese Koordi- nierungsstellen2 können sich Bürgerinnen und Bürger wenden, die sich ehrenamtlich im Be- reich der Flüchtlingshilfe engagieren möchten. Aber auch Vereine, Verbände oder andere Ini- tiativen können sich dort melden, wenn sie zur Bewältigung ihrer ehrenamtlichen Arbeit auf Unterstützung angewiesen sind. Ziele im Überblick:

Förderung der gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen Förderung der Teilhabe von Flüchtlingen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes Verminderung der Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen Verminderung möglicher Konfliktpotentiale Koordinierung ehrenamtlicher Initiativen Diese Ziele werden mit folgendem Aufgabenportfolio umgesetzt:

Aktivitäten zur Förderung der ge- Organisation verschiedener Veranstaltungen, die Begeg- sellschaftlichen Integration und nungs- und Kommunikationsmöglichkeiten ermögli- Teilhabe: chen (zum Beispiel Interkulturelle Woche, Sommer- fest der Kulturen, gemeinsame Sport- und Kulturver- anstaltungen) Aufbau erster Kontakte zwischen Flüchtlingen und Ver- einen, Vermittlung in Vereine, Beratung der Vereine zu spezifischen Fragen der Mitgliedschaft von Flücht- lingen Mediation / Hilfe bei interkulturellen Konflikten

2 www.lk-vr.de | Ehrenamtskoordination Integration

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Aktivitäten zur Aufklärung und Organisation von Seminaren für ehrenamtliche Helfer Verbesserung des gesellschaftli- (z.B. zur Stärkung der interkulturellen Kompeten- chen Klimas: zen, zu rechtlichen Grundlagen im Bereich Asyl- und Ausländerrecht) Organisation von Veranstaltungen für Migranten zur Vermittlung humanistischer und demokratischer Werte unserer Gesellschaft sowie zur Aufklärung über erwartetes Alltagsverhalten (Umgang mit Nach- barn, Mülltrennung) Öffentlichkeitsarbeit zur Information und Aufklärung der Bürger

Individuelle Hilfestellung für an- Unterstützung hilfebedürftiger Migranten beim Umgang erkannte Flüchtlinge: mit Institutionen (z.B. Schulanmeldung, Anmeldung eines Kitaplatzes) Vermittlung an Integrations- und Sprachkursträger bei Bedarf Vermittlung zu professionellen Beratungsstel- len

Koordination und Netzwerkarbeit: Koordination der ehrenamtlich Engagierten in der Flüchtlingsarbeit Beratung ehrenamtlicher Helferkreise Unterstützung und Beratung der Vereine und Initiativen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind oder Geflüch- tete aufnehmen wollen Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Gesellschaftliche Integration Regelmäßiger Informationsaustausch zwischen den Akt- euren im Bereich (Runder Tisch Integration)

REGIONALER RUNDER TISCH INTEGRATION Aufgrund der Größe des Landkreises, der dezentralen Struktur und der daraus folgende Land- kreisweite Verteilung der Unterbringung von Geflüchteten entstanden 2016 regionale Netz- werke „Runder Tisch Flüchtlingshilfe“, welche die aktuellen Herausforderungen bündelten mit dem Ziel gemeinsame Lösungen zu suchen. Teilnehmer sind regional tätige Integrations- akteure aus heterogenen haupt- und ehrenamtlichen Bereichen. Mit sinkendem Neuzugängen und fortgeschrittenen Integrationsbemühungen und -schritte entwickelten sich diese Gremien zu „Runde Tische Integration“ mit gezielten Inhalten: Austausch von Haupt- und Ehrenamtlichen Informationsfluss Diskussion Herausforderungen Vorstellung aktueller Projekte/Initiativen

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Themenreferate/Gastreferenten Transparenz Angebotslandschaft/Bedarfsermittlung Vernetzung

Die Runden Tische Integration werden für anliegende Gebiete rund um der Hansestadt Stralsund, der Stadt Grimmen, der Stadt Ribnitz-Damgarten, der Stadt Barth und der Insel Rügen in einem zwei- bis dreimonatigem Turnus veranstaltet. Es ist eine gemeinsame Veran- staltung der Integrationsbeauftragten und der EhrenamtskoordinatorInnen und wird in Zu- sammenarbeit mit Netzwerkpartnern realisiert.

MIGRATIONS- UND INTEGRATIONSBEAUFTRAGTE DER HANSESTADT STRALSUND Seit Januar 2017 ist Frau Anja-Isabelle Schmuck die Migrations- und Integrationsbeauftragte der Hansestadt Stralsund. Zu ihren Aufgaben-Schwerpunkten gehören: Ansprechperson und Interessenvertretung für Angelegenheiten von Migrantinnen und Migran- ten zu sein und natürlich auch für Stralsunder mit migrationsrelevanten Anliegen Entwicklung und Förderung von Konzepten und Initiativen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Kooperation mit anderen Integrationsakteuren der Stadt und des Landkreises zur Erleichte- rung der Integration Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die Integration zu fördern Als Hanse- und Welterbestadt möchte Stralsund auch Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten vielfältige Hilfen bieten und damit - zusammen mit Vereinen, Organisationen, Betrieben, Kirchen und unzähligen ehrenamtlichen Helfern - eine Willkommenskultur in der Stadt wei- terentwickeln und leben. Kontaktdaten: für Schule und Sport Hafenstraße 20 Telefon: 03831 252 763 E-Mail: [email protected]

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 Integration durch Unterbringung und Betreuung . Situation  Asylbewerber Asylbewerber und ehemalige Asylbewerber mit Duldung erhalten Leistungen nach dem Asyl- bewerberleistungsgesetz (Asylbewerber im Sinne dieses Leitfadens). Ausländer, die einen Asylantrag gestellt haben und nicht verpflichtet sind, in einer Aufnah- meeinrichtung des Landes zu wohnen, werden in der Regel in Gemeinschaftsunterkünften (GU) untergebracht. Diese Reglung gilt auch für Ausländer, deren Asylantrag abgelehnt und deren weiterer Aufenthalt im Bundesgebiet vorübergehend geduldet ist (§ 53 AsylVfG). Der Landkreis hält für die regelmäßige Aufnahme von Asylbewerbern Plätze in Gemeinschafts- unterkünften in ausreichendem Umfang vor (§ 4 FlAG) (Anlage 1). Die Betreibung und Bewa- chung, die Aufgaben des Betreuungspersonals und deren fachliche Voraussetzungen sowie die Mindestanforderungen für die Größe, Ausstattung der GU usw. wurden durch das Land MV ge- regelt und werden entsprechend sichergestellt3.Der Betreuungsschlüssel umfasst werktags eine Betreuungsstunde am Tag für 7 Asylbewerber (Anlage 2). Im begründeten Einzelfall kann ein Asylbewerber bereits vor Abschluss seines Asylverfahrens dezentralen Wohnraum beziehen. Bei Bedarf kann die Unterbringung von kurzfristig zugewie- senen Asylbewerbern ggf. auch in einer Notunterkunft gewährleistet werden. Im Landkreis wurden am 31. Juli 2017 insgesamt 1.102 Plätze in 7 Gemeinschaftsunterkünften vorgehalten (Anlage 1). Zu diesem Zeitpunkt wohnten 778 Asylbewerber in Gemeinschaftsun- terkünften. Sie werden durch Mitarbeiter mit 20 Vollzeitstellen betreut. Am 31. Juli 2017 leb- ten insgesamt 1.152 Asylbewerber mit Anspruch auf Asylbewerberleistungen im Landkreis. Zuständig für die Unterbringung, Betreuung und die Gewährung von Asylbewerberleistungen ist der Fachdienst Ausländer- und Asylrecht. Die Ansprechperson sind der Anlage 3 zu ent- nehmen.

 Unbegleitete Minderjährige Ausländer (UMA) Minderjährige Ausländer, die nicht durch einen Elternteil begleitet werden, werden durch den sozialpädagogischen Dienst des Fachdienstes Jugend nach den Vorgaben des SGB VIII betreut. Die Kinder und Jugendlichen werden, soweit sie nicht bei Verwandten wohnen können, in Ju- gendhilfeeinrichtungen untergebracht. Am 31. Juli 2017 betreute der FD Jugend 128 unbeglei- tete minderjährige Ausländer. Davon wohnten 89 in einer Jugendhilfeeinrichtung. Einrichtungen und Ansprechperson sind in der Anlage 4 dargestellt.

3 Verordnung über Mindestanforderungen an Art, Größe und Ausstattung von Gemeinschaftsunterkünften (Gemeinschaftsunterkunftsverordnung – GUVO M-V) vom 06. Juli 2001 und Richtlinie für den Betrieb von Gemeinschaftsunterkünften und die soziale Betreuung der Bewohner vom 25. September 2000

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 Ausländer mit Aufenthaltstitel Erwerbsfähige Ausländer mit einem Aufenthaltstitel und ihre Familienangehörigen (Ausländer im Sinne dieses Leitfadens) haben Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunter- halts und auf Leistungen zur Eingliederung in Arbeit nach dem SGB II, soweit die übrigen Vo- raussetzungen vorliegen. Soweit der Titel nach dem 01. Januar 2016 erteilt wurde, sind sie grundsätzlich für den Zeitraum von drei Jahren ab Anerkennung verpflichtet, in dem Bundes- land ihren Wohnsitz zu nehmen, in das sie zur Durchführung des Asylverfahrens oder im Rah- men ihres Aufnahmeverfahrens zugewiesen worden sind (§ 12a AufenthG). Zuständig für die Leistungen nach dem SGB II ist der Eigenbetrieb Jobcenter. Das Jobcenter arbeitet an vier Standorten. Die jeweilige Zuständigkeit des Jobcenters richtet sich nach dem gegenwärtigen Wohnort des Ausländers (Anlage 5). Das Jobcenter gewährt auf Antrag neben den Regelbedarfen zur Sicherung des Lebensunter- haltes auch die Leistungen für Unterkunft und Heizung sowie die Beiträge zur Krankenversi- cherung. Mit Erteilung des Aufenthaltstitels ist der Ausländer grundsätzlich verpflichtet, eige- nen Wohnraum zu beziehen. Solange Leistungsbezug nach dem SGB II erforderlich ist, muss der Wohnraum angemessen4 sein. Am 14.05.2018 erhielten 1.903 Ausländer mit Aufenthaltstitel nach § 25 (2) AufenthG in 932 Bedarfsgemeinschaften Leistungen nach dem SGB II, darunter 1.349 erwerbsfähige Leis- tungsberechtigte. 522 Personen bilden eine 1-Personen- Bedarfsgemeinschaft (BG). Die Lage der Wohnorte innerhalb des Landkreises ist in der Anlage 6 ersichtlich. Soweit die Ausländer erwerbsunfähig sind oder die Altersgrenze erreicht haben, können sie einen Anspruch auf Leistungen nach dem SGB XII haben. Zuständig ist der Fachdienst Soziales (Anlage 5).

. Handlungsfelder  Wohnen Sowohl für Asylbewerber als auch für Ausländer mit Aufenthaltstitel ist das Wohnen in dem für sie fremden Land mit erheblichen Veränderungen verbunden. Unterschiede der Kulturen, Mentalitäten, Regeln, Gepflogenheiten und Alltagsgestaltung sind deutlich. Ziel ist ein har- monisches Zusammenleben und die Kenntnis der wesentlichen Regelungen.

Ausländer mit Aufenthaltstitel sollen die GU kurzfristig verlassen und eigenen Wohnraum be- ziehen. Die Konzentration von vielen ausländischen Familien soll bei der Wohnungsvergabe vermieden werden, um die Integration in die Gesellschaft zu unterstützen.

Der Nachzug von Familien erfolgt überwiegend mit sehr kurzfristiger Ankündigung. Für eine möglichst zeitnahe Unterbringung in angemessenem Wohnraum sind vor allem große Familien intensiv zu unterstützen. Überbelegungen von Wohnungen sollen vermieden werden.

4 im Sinne der Verwaltungsvorschrift des Landkreises Vorpommern-Rügen zur Angemessenheit der Bedarfe für Unterkunft und Heizung nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) sowie dem Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB XII) (siehe Quelle)

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Die Nachfrage nach Wohnungen in Stralsund kann nicht mehr vollständig gedeckt werden. Gleichzeitig stehen im ländlichen Raum Wohnungsangebote zur Verfügung.

 Betreuung Eine kompetente Betreuung sowohl der Asylbewerber als auch der Ausländer mit Aufenthalts- titel ist Grundlage für eine Integration in die Gesellschaft und spätere Integration in Arbeit. Hierzu gehören Vermittlung von Kontakten zu Behörden, zu ärztlicher Versorgung und Erläute- rung von Rechtsgrundlagen und Abläufen sowie die Vermittlung zu Ehrenamtsstrukturen und Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum und allen damit im Zusammenhang stehenden Aufgaben. Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist dabei entsprechend den Regelungen des SGB II als durchgängiges Prinzip zu verfolgen.

 Spezifische Themen Der Umgang der Eltern mit ihren Kindern unterscheidet sich auf Grund der Traditionen in den Herkunftsländern von den in Deutschland üblichen Gepflogenheiten, so dass Betreuer, aber auch Erzieher und Lehrer in Kindertagesstätten und Schulen sich auf neue Situationen einstel- len müssen. Das deutsche Gesundheitssystem und die Abläufe eines Arztbesuches sind für Ausländer wei- testgehend fremd. Informationen über das Gesundheitssystem, die Krankenversicherung, Facharztstrukturen und den Ablauf eines Arztbesuches können die Ausländer unterstützen, das System der ärztlichen Versorgung zu verstehen und entsprechend in Anspruch zu nehmen.

. Aktivitäten  Asylbewerber Solange die Asylbewerber in der GU wohnen, werden sie durch das Personal der GU hauptamt- lich betreut. Die Betreiber berücksichtigen die besondere sprachliche, kulturelle und psychi- sche Verfassung der zu Betreuenden bei der Wahrnehmung ihrer Obliegenheitspflichten (Anla- ge 7). Die kompetente Betreuung trägt dazu bei, dass die Betroffenen allmählich ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit entwickeln.

Heimordnungen regeln das Zusammenleben aller Bewohner der GU. Sie wurden unter Beach- tung der örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten erarbeitet und in die gängigsten Spra- chen übersetzt. Die Heimordnungen schaffen Verbindlichkeiten für alle Bewohner, auch unter Beachtung ethnischer und kultureller Unterschiede. Rechte und Pflichten werden festgelegt. Die Einhaltung der Heimordnungen wird durch die Betreiber der GU sichergestellt.

Die schulpflichtigen Kinder werden in der örtlich zuständigen Schule angemeldet. Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind, können die Kindertagesstätte besuchen. Die Selbständigkeit der Asylbewerber und Kontakte zu den Einheimischen werden gefördert, indem sie eigenständig einkaufen, kochen und ihren Tagesablauf organisieren.

Auch während des Asylverfahrens oder ohne Anerkennung eines Aufenthaltstitels werden den Asylbewerbern Angebote, wie Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen, gemeinnützige Tätigkeit für Asylbewerber sowie Sprachkurse nach §§ 5ff AsylbLG, unterbereitet, die ihnen sinnvolle und gemeinwohlorientierte Beschäftigung bieten und erste Sprachkenntnisse vermitteln.

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Die Bewohner erhalten Informationen über umweltfreundliches Verhalten im Umgang mit Strom, Heizung und Wasser sowie zur angemessenen Benutzung der Waschmaschinen und der Trockner. Auch die Vermittlung von Kenntnissen zur Müllvermeidung und Mülltrennung sowie zu richtigem Lüften erfolgt durch Verdeutlichung der Zusammenhänge.

Für Bewohner in GU, die keine Aussicht auf einen Aufenthaltstitel haben, bedeutet der Lang- zeitaufenthalt häufig Perspektivlosigkeit. Es treten vermehrt psychische Erkrankungen (De- pressionen) sowie Spannungen auch innerhalb von Familien (ggf. häusliche Gewalt) auf. Die Konfliktberatung sowie die Vermittlung von psychologischer Betreuung durch das Betreuungs- personal ist deshalb eine Facette in der ganzheitlichen Begleitung.

Auch bei dezentraler Unterbringung werden die Asylbewerber durch geeignetes Personal eines Trägers betreut. Die Aufgaben und Betreuungsschwerpunkte sind den besonderen Bedarfen bei dezentraler Unterbringung angepasst (Anlage ).

 Ausländer mit Aufenthaltstitel

BETREUUNG Mit dem Übergang in die Zuständigkeit des Jobcenters sind zunächst die Grundlagen zu schaf- fen, um spätere berufliche Integrationsmaßnahmen durchführen zu können. Verschiedene Bildungsträger haben bedarfsgerechte Maßnahmen konzipiert, die vom Jobcen- ter durch Bewilligung eines Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheines (AVGS) als Maßnahme bei einem Träger (AVGS-MAT) gewährt werden können. Durch individuelle Methoden werden die einzelnen Teilnehmer in ihrer konkreten Ausgangssituation abgeholt, begleitet, gefördert und gebildet. Basis der Arbeit ist das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“, d.h. die Teilnehmer werden durch unterschiedliche methodische Ansätze in die Lage versetzt, möglichst eigen- ständig zu handeln und ihre diesbezüglichen Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern (Bei- spiel in Anlage ). Sowohl das Jobcenter als auch die beauftragten Träger sind Anlaufpunkte zur Klärung von Fragen und Vermittlung von Hilfsangeboten. Die Beratungsangebote der Integrationslotsen (Punkt ) werden den Bedarfen auch in den ländlichen Regionen angepasst. Da zwischenzeit- lich in Barth sehr viele Ausländer wohnen, wurde auch an diesem Standort eine regelmäßige Sprechstunde eines Integrationslotsen eingerichtet. Erst wenn die Grundlagen geschaffen wurden, sind weitergehende Integrationsmaßnahmen angezeigt. In allen Beratungsangeboten wird darauf hingewirkt, die Frauen in die Aktivitäten nach dem hier üblichen gesellschaftlichen Standard sowie entsprechend den Regelungen des SGB II ein- zubinden und eine Gleichstellung von Mann und Frau in der Gesellschaft vorzuleben. Ermuti- gende und problematische Entwicklungen in diesem Bereich werden auch in der AG Gesell- schaftliche Integration (Punkt ) regelmäßig berichtet und diskutiert.

WOHNEN Unterstützung bei der Suche nach geeignetem Wohnraum erhalten Bewohner von GU von den Betreuern der GU. Bewohner von dezentralem Wohnraum können vom Jobcenter einen AVGS- MAT erhalten und mit diesem einen Träger beauftragen, der sie bei der Wohnraumsuche un- terstützt.

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Die Integration in die Gesellschaft wird durch viele Kontakte zu Einheimischen gefördert. Deshalb wird beim Wohnen möglichst darauf geachtet, dass Ausländer und Einheimische als Nachbarn wohnen. In den Orten haben sich teilweise sehr leistungsstarke Ehrenamtsstruktu- ren entwickelt. In einigen Wohngebieten in Stralsund wurden gesonderte Projekte (siehe Punkt ) aufgebaut, um Kontakte zwischen Ausländern und einheimischen Bewohnern zu for- cieren und das Verständnis der unterschiedlichen Kulturen füreinander zu fördern. Mit dem Umzug in eigenen Wohnraum ist es erforderlich, verstärkt zu Lebensbereichen wie Mietrecht, Hausordnung, Ruhezeiten, Mülltrennung, Verbrauchsverhalten hinsichtlich Strom, Wasser und Heizung sowie zu richtigem Lüften zu informieren. Hierzu wurden wichtige Doku- mente teilweise in mehrere Sprachen übersetzt. Der Verband Norddeutscher Wohnungsunter- nehmen hat dazu Hinweisblätter in mehreren Sprachen zur Verfügung gestellt5. Überwiegend besteht der Wunsch, in Stralsund zu wohnen (Anlage 6). Die meisten Ausländer konzentrieren sich lieber auf große Orte, weil in den ländlichen Bereichen die Mobilität (ÖPNV), fachärztliche Versorgung, Entfernungen zu Lebensmittelmärkten, Schulen und Kin- dereinrichtungen sowie auch das Angebot an Arbeitsplätzen als nachteilig empfunden werden. Das Wohnraumangebot in Stralsund ist auf Grund der großen Nachfrage jedoch begrenzt. Vor allem ist es schwierig, für Ein-Personen-Haushalte und für große Familien Wohnraum in Stralsund zur Verfügung zu stellen. Demgegenüber bieten jedoch viele der kreisangehörigen Gemeinden ebenfalls eine interessante Infrastruktur und angemessenen Wohnraum. In den ländlichen Regionen wird die Integration durch sehr engagierte Vereine und ehrenamtlich Tätige unterstützt. Die beteiligten Träger und Behörden beraten hier regelmäßig und orientie- ren auf eine Wohnsitznahme im ländlichen Bereich. Soweit die GU verlassen werden muss, aber Gründe einem Umzug direkt in eine eigene Woh- nung entgegen stehen, können in Einzelfällen Übergangswohnungen in Barth und Stralsund vorübergehend genutzt werden.

PROJEKT HAUSHALTSBERATUNG Um eine intensive und hilfreiche Beratung der Ausländer zu den Themen rund um das Wohnen in der eigenen Wohnung und das Verbrauchsverhalten anzubieten, wurde das Projekt „Haus- haltsberatung für Flüchtlinge“ durch den Caritasverband für das Erzbistum Berlin - Region Vorpommern in Kooperation mit dem Kommunalen Jobcenter entwickelt. Hier sollen ab Herbst 2017 den Flüchtlingen lebensnah die notwendigen Kenntnisse vermittelt werden. Darüber hinaus werden die Themen auch in den Integrationskursen und vielfältigen Bera- tungsangeboten erörtert. Des Weiteren ist eine engere Verzahnung mit ehrenamtlich Tätigen im Rahmen der nachbarschaftlichen Kontakte hilfreich, um die Kultur, Gepflogenheiten und Regeln des Zusammenlebens zu vermitteln, Unterstützung im Alltag zu organisieren und ge- genseitiges Verständnis zu entwickeln.

5 Siehe: LK Vorpommern-Rügen Web / Hilfsmittel

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 Asylbewerber sowie Ausländer mit Aufenthaltstitel

GESUNDHEITSSYSTEM Auf der Homepage des Landkreises wurden bereits zahlreiche Informationen zusammenge- stellt. In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten wird zudem ein Merkblatt entwickelt, welches wichtige Information vermittelt zur Frage, „wie sieht ein deutscher Arztbesuch aus“. Dieser wird in mehrere Sprachen übersetzt. Des Weiteren wird eine Ärzteversammlung zum Thema „kulturelle Unterschiede während des Arztbesuches“ in Kooperation mit dem Träger IQ-Netzwerk M-V vorbereitet. Zudem hat die Kreisvolkshochschule das Angebot „Englisch für Ärzte“ in ihr Programm aufgenommen.

HEIMKEHRER-BERATUNGSANGEBOTE Die Beratung zur freiwilligen Rückkehr wird verstärkt, da einige Asylbewerber und Ausländer mit Aufenthaltstitel die Rückkehr in das Heimatland in Erwägung ziehen. Das Rückkehrförder- und Starthilfe-Programm REAG/GARP ist ein humanitäres Hilfsprogramm. Es fördert die frei- willige Rückkehr bzw. Weiterwanderung, bietet Starthilfe und dient der Steuerung von Migra- tionsbewegungen. Dieses Programm unterstützt die geordnete Vorbereitung und Durchführung der Rückkehr oder Weiterwanderung und wird von der Internationalen Organisation für Migra- tion (IOM) im Auftrag des Bundes und der Länder organisiert und durchgeführt. IOM und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben ein Onlineportal6 zur freiwilligen Rückkehr mit vielen Informationen in mehreren Sprachen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen einer gemeinsamen Rückkehrinitiative werden weitere Informationen für alle Rückkehrinteressierten zielgerichtet auf der in allen Landessprachen gestalteten Internet- plattform7 angeboten. Zuständig für die Rückkehrberatung im Landkreis ist das FG Asylbewerberleistungen beim FD Ausländer- und Asylrecht (Anlage 3). Alle in der Betreuung von Ausländern tätigen hauptamt- lichen Akteure werden im Herbst 2017 durch den FD Ausländer- und Asylrecht über die we- sentlichen Regelungen unterrichtet. Diese können somit die an einer Rückkehr interessierten Asylbewerber und Ausländer verstärkt über die Rückkehrangebote informieren und die kon- kreten Ansprechperson benennen.

GLEICHBERECHTIGUNG Das Jobcenter achtet einerseits darauf, dass Frauen an allgemeinen Maßnahmen teilnehmen und schafft andererseits auch Projekte und Angebote speziell für arabische Frauen. Durch diese auch im SGB II übliche Einbindung von Frauen wird die Gleichbehandlung forciert. Gleichzeitig sind alle in der Betreuungsarbeit tätigen hauptamtlichen Akteure gefordert, di- rekte oder indirekte Aufklärungsarbeit zu leisten. Ein Schulungsangebot für hauptamtliche Betreuungskräfte zum sensiblen Umgang mit der Geschlechterrolle ist in Vorbereitung.

6 https://www.returningfromgermany.de/ 7 http://www.build-your-future.net/

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STELLUNG VON KINDERN IN FAMILIEN – KULTURSENSITIVE PÄDAGOGIK Betreuungskräften, Lehrern, Erziehern und Dozenten von Bildungsträgern wird die Teilnahme an spezifischen Seminaren empfohlen zum Thema Kultursensitive Pädagogik. Hier können sie Leitbilder kennen lernen, an denen sich Migrantenfamilien verschiedener sozialer und kultu- reller Herkunft orientieren und nach denen in ihren Familien gelebt wird. Sie sollen auch be- fähigt werden, die unterschiedlichen Betreuungslagen und/oder die Gefährdungen zu erken- nen und entsprechend zu handeln.

Für hauptamtliche Betreuungskräfte von GU und Trägern von Maßnahmen nach dem SGB II findet im Herbst 2017 ein Seminar zu dem Thema statt.

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 Integration durch Sprache . Situation Für die Integration, sowohl gesellschaftlich als auch im Wohnumfeld oder in den Arbeitsmarkt ist die Sprache unabdingbar. MigrantInnen werden durch diverse Integrationsmaßnahmen so- wie im ehrenamtlichen Umfeld mit Sprachkursen gefördert. Es gibt unterschiedliche Angebote für die vielfältigen Zielgruppen. Diese Angebote sind abgestimmt auf den Status8 der Migran- tInnen, wonach sich das Ziel und die Intensität der Integrationsarbeit ausrichten.

. Handlungsfelder

INTEGRATIONSKURSE Im Landkreis bieten bis zu 11 Träger Deutschkurse unterschiedlichster Art an. Unterschiede gibt es in den Inhalten und der Dauer bzw. in den Unterrichtseinheiten, der Zielgruppe und dem Fördermittelgeber. Seit 2017 hat das Fachgebiet Asylbewerberleistungen die Möglichkeit Asylbewerber mit hoher Bleibeperspektive zum Integrationskurs zu verpflichten. Das Land Mecklenburg-Vorpommern finanziert Sprachkurse für Menschen im Asylverfahren, die keinen Zugang zu den BAMF-Integrationskursen haben. Das Kommunale Jobcenter hat die Aufgabe die Zielgruppe mit Aufenthaltserlaubnis zu einem Integrationskurs (IntK) zu verpflichten und stellt die Berechtigungen dafür aus. Die Teilnahme ist in der Regel für jeden Ausländer Pflicht und wird in der Eingliederungsvereinbarung festgehalten (Teilnahme siehe Abbildung 3). Der Integrationskurs umfasst 600 Unterrichtseinheiten mit dem Ziel des Erreichens des B1 Ni- veaus, welches mit dem DTZ-Test geprüft wird. Anschließend erfolgt der Orientierungskurs mit 100 UE, welcher die Vermittlung von politischem Wissen und Grundwissen zum Leben in Deutschland beinhaltet. Dieser endet mit dem LiD-Test. Bei Nichtbestehen der Prüfung und Erfüllung der Voraussetzungen (80 % Teilnahme am Integrationskurs) besteht die Möglichkeit der Beantragung einer Verlängerung um 300 UE, welche durch das BAMF geprüft wird. Die Durchführung und die Finanzierung der Integrationskurse erfolgt durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Darüber hinaus erfolgt eine enge Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsvermittlung im Eigenbetrieb Kommunales Jobcenter und den Integrationskursträ- gern. Anwesenheitslisten werden geprüft. Auffälligkeiten bei der Zuverlässigkeit oder unent- schuldigte Fehlzeiten werden kurzfristig mit den Teilnehmern besprochen und ggf. sanktio- niert. Ziel ist eine erfolgreich abgeschlossene B1 Prüfung, um im Anschluss die Arbeits- marktintegration (siehe Punkt ) zu erreichen.

8 z.B. Asylgestattung, Duldung, Aufenthaltstitel

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Abbildung 3 Statistik Zu-/Abgänge Integrationskurse

Aufnahme Ende

117 108

93 89 85 87 79 78 77 72 71 73 66 61 60 61 52 50 47 47 48 44 45 45 41 43 35 35 35 3435 34 29 31 28 26 21 21 21 18 17 19 8 1 3 1 1 3

Quelle: Kommunales Jobcenter, Stand 14. Mai 2018

DEUTSCHFÖRDERUNG BAMF/B2 In Abstimmung mit dem BAMF konnten B2-Kurse stattfinden. Auch ein C1-Kurs wird im Juli 2018 starten, hier ist der Bedarf bisher nicht sehr hoch. Die Verordnung ermöglicht in § 11 DeuFöV Kurse in Vollzeit oder Teilzeit durchzuführen. Den- noch ist auf einen schnellen Abschluss des Kurses hinzuwirken, um eine zügige Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Eine zügige Integration in den Arbeitsmarkt ist auch immer das Ziel der Leistungsträger. Daher werden Teilzeitkurse nur im Rahmen gesonderter Abspra- chen durchgeführt. Eine Übersicht über diese Kurse ist in Anlage 8 ersichtlich.

. Aktivitäten Im Landkreis bieten derzeit bis zu 11 zertifizierte Integrationskursträger aktiv Integrations- maßnahmen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) an. Die Integrationskursträger verpflichten sich im Rahmen der Integrationskursträgergemein- schaft zur Kooperation und Koordination der Kurse in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Jobcenter. Die Träger planen, koordinieren und realisieren in gemeinsamer Abstimmung und mit gegenseitiger Unterstützung verschiedene Aufgabengebiete und Maßnahmen.

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 Integration durch Bildung . Situation Aus der Perspektive des Landkreises Vorpommern-Rügen beginnt die gleichberechtigte Teilha- be am Bildungssystem bereits im Kindesalter, angefangen mit der frühkindlichen Förderung in den Kindertagesstätten, der Einschulung bis zum 15. Lebensjahr in Allgemeinbildenden Schu- len, die Einschulung am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Vorpommern-Rügen vom 16. – 18. Lebensjahr, Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbildung sowie die Qualifizierung in den jeweiligen Berufssparten. Die aufbauenden Bildungswege sind für MigrantInnen iden- tisch mit denen der Einheimischen und werden mit Zielgruppenspezifischen Förderungen er- gänzt. Im Folgenden werden die einzelnen Handlungsfelder näher erläutert. Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration durch Bildung ist die Sprache (Punkt ), wel- che in den einzelnen Handlungsfeldern ab Schule intensiv gefördert wird. Die Integration durch Bildung ist erfolgreich, wenn der Geflüchtete oder Asylbewerber ein Verständnis für den Stellenwert von Bildung und ein Verständnis für das Schul- und Ausbildungssystem in Deutschland entwickelt. Alle Unterstützersysteme dienen der sozialen Begleitung sowie indi- viduellen und fachlichen Förderung verschiedener Kompetenzen als Vorbereitung auf die Ar- beitswelt. Bei erfolgreicher Integration besitzt der Geflüchtete oder Asylbewerber die Fähig- keit, Verantwortung zu übernehmen und eigene Ziele in sprachlicher und beruflicher Hinsicht zu formulieren. Im Folgenden werden anhand des aufbauenden Bildungssystems die Hand- lungsfelder beschrieben.

. Handlungsfelder  Integration durch Frühförderung im Kindergarten

KINDERTAGESEINRICHTUNGEN/KINDERTAGESPFLEGEGARTEN Kindertagesförderung im Landkreis Vorpommern-Rügen erfolgt überwiegend in Kindertages- einrichtungen. Für Kinder unter drei Jahren besteht zusätzlich das Angebot der Kindertages- pflege. Das Kindertagesförderungsgesetz M-V benennt dafür folgende Betreuungsformen:  Kindertagespflege – für die Altersgruppe 0,3 bis 3 Jahre  Kindertagesseinrichtungen sind: o Krippen – für die Altersgruppe 0,3 bis 3 Jahre o Kindergärten – für die Altersgruppe 3 bis 6/7 Jahre o Horte – für die Altersgruppe 6/7 bis 10/ 11 Jahre Kindertageseinrichtungen werden in der Mehrheit durch anerkannte freie Träger bzw. Eltern- vereine durchgeführt. 10 % der Kindertageseinrichtungen befinden sich in kommunaler Trä- gerschaft, eine Kita wird privat betrieben. Insgesamt sind 64 Träger in der Kindertagesförderung tätig, die Mehrzahl (65 %) von ihnen (i. d. R. Elterninitiativen und Vereine) betreibt nur eine Kindertageseinrichtung. Einzelne Träger – i. d. R. große, in vielen Bereichen der Jugendhilfe tätige Träger - betreiben bis zu 13 Kindertageseinrichtungen – über den gesamten Landkreis verteilt.

KINDERTAGESPFLEGE In der Kindertagespflege werden maximal bis zu fünf Kinder im Alter von 0,3 bis 3 Jahre von einer Kindertagespflegeperson betreut. Die Kindertagespflegepersonen betreuen die Kinder in ihrem Haushalt oder in extra dafür angemieteten Räumen.

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Das Jugendamt prüft die Tagespflegestellen und erteilt den Kindertagespflegepersonen eine Pflegerlaubnis. Die Kindertagespflege ist ein, den Krippen gleichgestelltes Angebot der Kin- dertagesförderung. Eine Eingewöhnungszeit mit einer vertrauten Bezugsperson ist für ca. 14 Tage zu empfehlen.

KRIPPEN In Krippen werden die 0,3 bis 3 Jahre alten Kinder in Gruppen von jeweils 6 oder 12 Kindern gefördert. Seltener sind es 18 Kinder. Eine Eingewöhnungszeit mit einer festen Bezugsperson ist für ca. 14 Tage zu empfehlen.

KINDERGÄRTEN Kindergärten stehen allen Kindern ab 3 Jahren offen. In den Gruppen werden 15 Kinder mit und ohne Behinderung oder von Behinderung bedrohten Kindern oder auch Kinder mit Migrati- onshintergrund gefördert. Die Entscheidung, ob eine Integration behinderter Kinder möglich ist, hängt von den Rahmenbedingungen der jeweiligen Einrichtung ab und bedarf einer geson- derten Erlaubnis durch das Jugendamt. Integrative Kindergärten benötigen besondere räumliche und personelle Voraussetzungen, um den verschiedenen Behinderungsarten gerecht werden zu können. Es wird neben der erforder- lichen staatlich anerkannten Erzieherin für jede Gruppe eine Fachkraft der Heilerziehungs- pflege oder Heilpädagogik eingesetzt. Kinder mit Migrationshintergrund können in jeder Kindertageseinrichtung aufgenommen wer- den. Dies bedarf keiner besonderen Erlaubnis. Das Land hat keine Voraussetzungen für die Betreuung und Förderung für Kinder mit Migrationshintergrund gesetzlich festgelegt. Die Integration ist eine besondere Förderleistung. Sie ist beim Fachdienst Soziales oder dem Fachdienst Jugend des Landkreises Vorpommern- Rügen zu beantragen. Fachärztliche Gutach- ten, Diagnosen bzw. auch ein psychiatrisches Gutachten sind notwendig.

HORTE Die Hortbetreuung findet für Kinder ab der 1. Klasse entweder im Hort an der Grundschule oder in Kindertageseinrichtungen statt. Horte öffnen oft morgens vor Unterrichtsbeginn und setzen ihre Betreuung nach Unterrichtsschluss der jeweiligen Klassenstufe fort. Einen Rechts- anspruch auf einen Platz gibt es nicht. Plätze werden bedarfsgerecht vergeben. Grundschulen und Horte sollen kooperieren.

ANSPRUCH AUF BETREUUNG UND FÖRDERUNG Für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres und für Kinder ab 3 Jahren gibt es den Rechtsanspruch auf Förderung und sozialer Gemeinschaft für 30 Stunden in der Woche. Dar- über hinaus ist der Bedarf im Einzelfall auf Weiterbetreuung in der Kindertageseinrichtung durch das Jugendamt zu prüfen. Maximal können Kinder bis 50 Wochenstunden (täglich bis 10 Stunden) betreut werden. Hortplätze werden nur bedarfsgerecht auf Antrag und nach Bedarfsprüfung durch das Jugend- amt gewährt. Hier werden Teilzeitplätze mit 20 Wochenstunden Betreuungszeit und Ganz- tagsplätze nach Ende der Unterrichtszeit mit 30 Wochenstunden vergeben. Das Angebot einer Frühhortbetreuung (vor Unterrichtsbeginn) liegt im Ermessen des Trägers des Hortes und wird nach einem Bedarf von mehreren Kindern in Abstimmung mit der jeweili- gen Grundschule geöffnet.

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Alle Kinder sind vor dem Gesetz gleich. Niemand wird bevorzugt in einer Einrichtung aufge- nommen.

PLATZVERGABE Im Landkreis Vorpommern-Rügen vergeben die Kindertageseinrichtungen ihre Plätze selbst. Die Eltern gehen in ihre Wunscheinrichtung oder nehmen Kontakt auf. Die Leitung setzt das Kind auf eine Vormerkliste oder die Eltern bekommen sofort eine Zu- sage. Haben die Eltern eine Platzzusage, müssen sie im Jugendamt einen Bedarfsnachweis mit- tels Formular beantragen. Gleichzeitig können die Eltern auf Antrag prüfen lassen, ob ihnen der Elternbeitrag und damit auch die Verpflegungskosten zuzumuten sind. Für einen Ganztagsplatz müssen die Eltern berufstätig, Schüler, Student oder in Ausbildung sein oder es müssen Gründe vorliegen, die den Eltern eine längere Betreuung ihres Kindes nicht zumuten oder Hilfen zur Erziehung eine ganztägige Betreuung erforderlich machen.

ZUSTÄNDIGKEITEN FÜR BEDARFSNACHWEISE: Durch die Organisationseinheit Jugend des Landkreises Vorpommern-Rügen bzw. durch die Ämter und Wohnsitzgemeinden in der Region ist zwingend eine Bedarfsprü- fung vorzunehmen, es ist ein Bedarfsnachweis auszustellen. Mit diesem Bedarfsnachweis kann durch die/den personensorgeberechtigte/n Eltern/teil der Betreuungsvertrag abgeschlossen werden. Der Bedarfsnachweis wird aufgrund der maßgeblichen Unterlagen befristet.

FACHAUFSICHT/BERATUNG KINDERTAGESEINRICHTUNGEN Landkreis Vorpommern- Rügen Fachdienst Jugend Fachgebiet Verträge Frau Waldow (Büro Bergen, Störtebekerstr.30) Carl-Heydemann-Ring 67 18435 Stralsund Telefon: 03831 357 2011 E-Mail: [email protected]

FACHAUFSICHT/ BERATUNG KINDERTAGESPFLEGE Landkreis Vorpommern- Rügen Fachdienst Jugend Fachgebiet Verträge Frau Schumacher-Lentering / Frau Schwuchow (Büro Lindenallee 61 in Stralsund) Carl- Heydemann- Ring 67 18435 Stralsund Telefon: 03831 357 2010 E-Mail: [email protected]; [email protected]

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 Integration durch Schulbildung Das Schulsystem in Mecklenburg-Vorpommern (siehe

Abbildung 4) ist zweigliedrig und durchlässig. Je nach Talent und Förderbedarf können die Schülerinnen und Schüler zwischen den Schularten wechseln. Abbildung 4 Schulsystem im Überblick

Quelle: Schulsystem im Überblick - Regierungsportal M-V

Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache sollen so schnell wie möglich in die Gesellschaft integriert werden. Dazu gehört auch die schulische Bildung. Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahre werden in der Grundschule unterrichtet. DaZ-Standortschulen (DaZ= Deutsch als Zweitsprache) gewähren diesen Kindern wöchentlich 10 Stunden DaZ-Intensivförderung. Paral- lel dazu werden die Kinder in ihren Klassen unterrichtet. Diese Intensivförderung wird maxi- mal 15 Monate gewährt. Danach erhalten diese Kinder eine begleitende Sprachförderung über 12 Monate. Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren werden in einer Regionalen Schule, In- tegrativen Gesamtschule oder Kooperativen Gesamtschule beschult. Unter bestimmten Vo- raussetzungen ist auch die Beschulung in einem Gymnasium möglich. An dem DaZ-Standort, der für die Dauer des Intensivkurses auch die zuständige Schule ist, erhalten die Schüler und Schülerinnen in der Regel 20 Stunden Intensivförderung. Auch hier werden maximal 15 Monate Intensivförderung gewährt. Parallel werden diese Schüler in die entsprechenden Klassen inte- griert. Zunächst erfolgt eine Beschulung in nichtsprachintensiven Fächern. Nach der Intensiv- förderung haben die Schüler ein Anrecht auf maximal 12 Monate begleitende Förderung. Die DaZ- Stunden erteilen zumeist DaZ-ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen.

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Alle 6 Monate wird für jedes Kind und jeden Jugendlichen der Sprachstand überprüft und so der Leistungszuwachs festgestellt. Ab der 8.Klassenstufe haben diese Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, über eine Feststellungsprüfung die Amtssprache ihres Heimatlandes als erste Fremdsprache anerkennen zu lassen. Das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft hat eine ausführliche Broschüre über die Wege in die Schule herausgegeben9. Die DaZ-Standorte und Schülerzahlen sind in Anlage illustriert.

ANSPRECHPERSON Staatliches Schulamt Greifswald Herr Axel Thiede Schulrat Flüchtlinge und Migration Martin-Andersen-Nexö-Platz 1 17489 Greifswald Tel.:03834 595 819 Fax.:03834 595 858 E-Mail: [email protected]

 Integration durch Ausbildung Berufliche Teilhabe ist ein Schlüssel für eine nachhaltige Integration. Für Geflüchtete ist, ebenso wie für inländische Jugendliche, eine abgeschlossene Berufsausbildung eine wichtige Basis, um dieses Ziel zu erreichen. Zu unterscheiden ist zwischen einer schulischen sowie ei- ner dualen Ausbildung, die gleichermaßen in einem Betrieb und einer Berufsschule stattfin- det. Der Zugang von Geflüchteten zu einer Ausbildung hängt vom Aufenthaltsstatus ab. Für Perso- nen mit einer Aufenthaltserlaubnis besteht ein uneingeschränkter Zugang zu einer Berufsbil- dung beziehungsweise Beschäftigung. Einen eingeschränkten Zugang haben Personen mit einer Aufenthaltsgestattung (Asylbewerber) sowie Personen mit einer Duldung. In beiden Fällen ist immer die Zustimmung der Ausländerbehörde erforderlich. Keinen Zugang haben dagegen Personen aus sicheren Herkunftsstaaten.10 Die duale Ausbildung hat, abhängig vom Ausbildungsberuf, eine Dauer von 2 bis 3,5 Jahren. Ein Ausbildungsbetrieb entscheidet jeweils darüber, welche Voraussetzungen Auszubildende besitzen müssen. In der Regel ist ein erster Schulabschluss, also die Berufsreife, die Grundla- ge, um einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Neben dem Schulabschluss sind sprachliche Vo- raussetzungen gleichermaßen von Bedeutung. Auch in diesem Punkt entscheiden Unterneh- men über die Eignung der Bewerber. Die Agentur für Arbeit, das Jobcenter sowie die Kam- mern empfehlen allerdings das Sprachniveau B2, insbesondere auch im Hinblick auf den Be- rufsschulunterricht.

9 Broschüre Wege in die Schule in M-V, Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft M-V 10 Zu den sicheren Herkunftsländern gehören Albanien, Bosnien und Herzegowina, Ghana, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Senegal und Serbien. Menschen, die aus diesen Ländern kommen und ihren Asylantrag nach dem 31.08.2015 gestellt haben, unterliegen einem Beschäftigungsverbot.

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Sofern es Geflüchteten noch nicht möglich ist, direkt ein Ausbildungsverhältnis aufzunehmen, eignet sich besonders die Einstiegsqualifizierung (EQ) als Brücke in die Ausbildung. Während einer EQ besteht in Absprache mit dem Unternehmen die Möglichkeit, bereits die Berufsschu- le zu besuchen. Für Personen ohne Schulabschluss ist eine Ausbildung grundsätzlich möglich. Besonders in die- sem Fall empfiehlt sich eine Einstiegsqualifizierung in Vorbereitung auf eine Ausbildung. Mit einem erfolgreichen Berufsabschluss und bei entsprechenden Leistungen kann sogar nach- träglich die Berufsreife erworben werden. Ebenfalls ist unter den genannten Voraussetzungen der nachträgliche Erwerb der Mittleren Reife für Auszubildende möglich, die bereits über eine Berufsreife verfügen. Einen kompakten Überblick über den Zugang in Ausbildung finden Sie in der Anlage , Anlage und Anlage .

STUDIENVORBEREITENDE DEUTSCHKURSE FÜR GEFLÜCHTETE AN DER HOCHSCHULE STRALSUND An der Hochschule Stralsund (HOST) können seit dem Sommersemester 2016 je Semester ei- nen Studienvorbereitende Deutschkurse für Geflüchtete angeboten werden. Die Finanzierung erfolgt über Mittel des Deutschen Akademischen Austauschdiensts speziell über das Projekt INTEGRA sowie die Bereitstellung von Mitteln des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Die Kurse sind als Vollzeitkurse im Gasthörerstatus (Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotech- nik und Informatik) konzipiert und setzen Sprachkenntnisse B1 mit Ziel B2 oder Sprachkennt- nisse B2 mit Ziel C1 voraus. Es findet eine enge Kooperation mit der Universität Greifswald statt.

WELCOME PROJEKT AN DER HOCHSCHULE STRALSUND Begleitend zu dem Studienvorbereitenden Deutschkurs für Geflüchtete kann die HOST mit Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdiensts speziell über das Projekt Welcome Studentische Hilfskräfte beschäftigen, um speziell die Betreuung von Geflüchteten zu gewähr- leisten. Die Betreuung und Unterstützung erfolgt über die Integration in den Studienalltag auf dem Campus sowie über Exkursionen um die Teilhabe in das Kultur- und Freizeitangebot der Region zu erleichtern.

ANSPRECHPERSON ZUSTÄNDIGKEITEN HOCHSCHULE STRALSUND Frau Kathleen Hohenstein Dezernentin Dezernat Studien-und Prüfungsangelegenheiten und Internationales Zur Schwedenschanze 15 18435 Stralsund Büro: Haus 1, Raum 106 Tel: +49 3831 457 064 E-Mail: [email protected]

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. Aktivitäten . Aktivitäten im Übergang Schule-Beruf  Schulwerkstatt Grimmen Die Schulwerkstatt Grimmen ist ein alternatives Bildungs- und Erziehungsangebot für Schüler mit schulaversivem Verhalten. Durch die sozialpädagogische Arbeit an der Persönlichkeit der benachteiligten Schüler werden Sozialkompetenzen und Gruppenfähigkeit entwickelt und da- mit die schulische und soziale Integration gefördert. Es werden Kommunikations- und Hand- lungsstrategien für die Schüler erarbeitet. Ziel der schulnahen Unterrichtsgestaltung ist die Reintegration der Schüler in eine Regelschule oder Teilnahme am Projekt Produktives Lernen und somit das Erreichen eines Schulabschlusses.

Zielgruppe sind Schüler mit sozialen Benachteiligungen oder individuellen Beeinträchtigungen, die in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, die für ihre Entwicklung geeignet und notwendig ist. Der Hilfebedarf resultiert aus schulaversivem Verhalten und emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen. Vorrangig ist die Maßnahme konzipiert für Schüler der Klassenstufe 5 bis 7.

ANSPRECHPERSON: Landkreis Vorpommern Rügen Fachdienst Sozialpädagogischer Dienst Tel.: 03831 357 1840 E-Mail: [email protected]

Jugendfreizeit e.V. Erich-Weinert-Straße 23a 18507 Grimmen Telefon: 038326/ 53163

 Sprungbrett Sprungbrett ist eine arbeitspädagogische Trainingsmaßnahme mit folgenden Zielen:  Intrapersonale Stabilisierung  Aufbau und Training einer angemessenen Tagesstruktur  Entdeckung und Förderung eigener Ressourcen in einem beruflichen Kontext  Entwicklung von Eigenmotivation und eines realistischen beruflichen Selbstkonzeptes  Stärkung der physischen und psychischen Belastbarkeit  Aufbau und Training sozialer Kompetenzen sowie von Strategien zur Krisen- und Kon- fliktbewältigung  Hinführung zur Ausbildungs- oder Berufsreife bzw. einer anderen angemessenen beruf- lichen  Perspektive

Aufgrund der engen Kooperation mit dem BerufsBildungsWerk Greifswald sind vielfältige be- rufliche Einsatzfelder möglich. Des Weiteren erfolgt die Anbindung an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Bei Reha-Fähigkeit findet die Überleitung in die berufliche Rehabilitation durch die Agentur für Arbeit unter Wahrung vertrauter Strukturen statt.

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Zielgruppe sind junge Menschen, die aufgrund biografischer Vorerfahrungen oder einer (dro- henden) seelischen Behinderung derzeit den Anforderungen des freien Arbeitsmarktes, bzw. berufsorientierenden und –fördernden Maßnahmen des Arbeitsmarktes nicht gewachsen sind.

ANSPRECHPERSON: Landkreis Vorpommern Rügen Fachdienst Sozialpädagogischer Dienst Tel.: 03831 357 1840 E-Mail: [email protected]

Norddeutsche Gesellschaft für Bildung und Soziales gGmbH Kastanienweg 29 18437 Stralsund Tel: 03831 445 498-0 Wolgaster Str. 146 17489 Greifswald Tel.: 03834 8357-25

 Ernst von Haselberg Schule “Baumhaus” Ziel des Aufenthaltes der Kinder und Jugendlichen in der Schulwerkstatt „Das Baumhaus“ ist das Erfahren und Erlernen geeigneter sozialer und schulischer Kompetenzen zur weiteren Ge- staltung ihres schulischen und beruflichen Lebensweges. Pädagogische Leitziele sind die schu- lische und soziale Integration der SchülerInnen. Problembelastete Entwicklungen sollen durch geeignete, flexible sonder- und sozialpädagogische Hilfen korrigiert und möglichst überwun- den werden. Zielgruppe sind Schüler und Schülerinnen mit erheblichen Störungen des Schul- und Sozialverhaltens, bei denen ein erfolgreicher Abschluss in der Regelschule nicht möglich ist bzw. Schüler und Schülerinnen, die aus unterschiedlichsten Problemlagen der Schule fern- bleiben. Die Maßnahme ist geeignet für maximal 14 Schüler und Schülerinnen ab Sekundarstufe I, bei:  Gefährdung der Vollzeitschulpflicht  Langanhaltenden schulabsentem und/oder schulaversivem Verhalten  Resignativem, sozial-auffälligem bzw. aggressivem und/oder delinquentem Verhalten  Erheblichen Störungen des Schul- und Sozialverhaltens  Nicht altersgerechter emotionaler und sozialer Entwicklung und resultierendem  Schulversagen  Schülern mit neurologisch-psychiatrischen Krankheitsbildern, die im Rahmen der Schulwerkstatt beschulbar sind und einen erheblichen personellen Aufwand bedeuten.

ANSPRECHPERSON: Dr. Selma-Maria Behrndt (Schulleiterin) Mühlengrabenstraße 6 18437 Stralsund Tel: 03831-391 405 E-Mail: [email protected] Frau Musall (Leiterin der KJST ) Tel: 038322-513 15

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E-Mail: [email protected]

Landkreis Vorpommern Rügen Fachdienst Sozialpädagogischer Dienst Tel.: 03831 357 1840 E-Mail: [email protected]

 Jugend stärken im Quartier Schwer erreichbare junge Menschen bis 18 Jahre mit besonderem individuellem Unterstüt- zungsbedarf werden auf die (Wieder-)Aufnahme von schulischer und beruflicher Bildung, be- rufsvorbereitenden Maßnahmen bzw. Arbeit vorbereitet. Ziel ist es eine Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung, Ausbildung, Bildung für Benach- teiligte zu erreichen, auch für bildungs- und arbeitsmarktferne Jugendliche und junge Er- wachsene. Junge Menschen sollen durch sozialpädagogische Hilfen erreicht und soweit stabili- siert und gestärkt werden, dass sie in der Lage sind, notwendige Schritte zur schulischen und beruflichen Integration zu meistern.

ANSPRECHPERSON: Landkreis Vorpommern-Rügen Fachdienst Jugend Kathrin Radde Tel: 03831 357 1862 E-Mail: [email protected]

 Jugendsozialarbeit Die pädagogische Arbeit beschränkt sich nicht darauf, berufliche Kenntnisse und Qualifikatio- nen zu vermitteln, sondern auch die Persönlichkeit der Jugendlichen sowie ihr Umfeld zu stärken. Mit den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt, Migration und Integration sowie Soziales und Wohnen, erweitert durch Querschnittsthemen, wie etwa Gender Mainstreaming und Par- tizipation.

Handlungsfelder sind:  Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit/Jugendberufshilfe  Jugendsozialarbeit und Schule  Jugendwohnen  Aufsuchende Jugendsozialarbeit

Aufgabenschwerpunkte der Jugendsozialarbeit sind u.a.:  Die Verbesserung des Arbeitsmarktzuganges und der sozialen Integration der Kinder und Jugendlichen  gezielte Einzelfallbegleitung oder ausgewählte Methoden der Jugendberufshilfe und der arbeitsweltbezogenen Jugendarbeit  Beratung bei individuellen oder sozialen Problemlagen als einzelfallbezogene Hilfe bzw. Vermittlung weiterführender Hilfen  Schlichterberatung und Konfliktbearbeitung  Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erziehungsberechtigte  Beratungsangebote beim Übergang Schule und Beruf

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 Praktikumsbegleitung, Lehrstellensuche, schulpflichterfüllende Werkstattangebote sowie berufliche Lebenswegplanung  Planung und Erarbeitung von bedarfsgerechten Präventionsangeboten  Initiierung und Koordinierung von Freizeit-, Kultur-, Bildungs- und sportlichen Angebo- ten  Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern  Kinder- und Jugendschutz bei möglicher Kindeswohlgefährdung

Ziele der Jugendsozialarbeit sind:  Förderung der sozialen Integration sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher  Förderung ihrer Persönlichkeitsentwicklung  Förderung der Integration in den Berufs,- Ausbildungs- und Arbeitsmarkt  Vermeidung und Abbau von Schul- und Ausbildungsabbrüchen, fehlender Berufsreife, gestörtem Sozialverhalten sowie individuelle Beeinträchtigungen oder ausgrenzende Verhaltensweisen

ANSPRECHPERSON: Landkreis Vorpommern-Rügen Fachdienst Jugend Frau Petra Borchert SB Jugend- und Jugendsozialarbeit Störtebekerstraße 30 18528 Bergen auf Rügen Telefon:03831 357 1851 E-Mail: [email protected]

 Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit ist ein eigenständiges Angebot der Jugendhilfe. Sie wirkt vorrangig in Schu- len aller Schularten und deren sozialem Umfeld und soll flächendeckend angeboten werden.

Aufgaben sind u.a.: • Beratung von Schülerinnen und Schülern; Lehrerinnen und Lehrern, Erziehungsberech- tigten • Schlichterberatung und Konfliktbearbeitung • Planung und Erarbeitung von bedarfsgerechten Präventionsangeboten • Orientierungs- und Beratungsangebote im Übergang Schule-Beruf • Mitwirkung an der Berufsorientierung der Schule • Praktikumsbegleitung • Verbesserung der Zusammenarbeit der Schule mit den Unternehmen • Unterstützung der Arbeitskreise Schule/Wirtschaft

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• Begleitung von Schülerfirmen • Integrationsarbeit mit Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache • Intervention bei möglicher Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGBVIII

Ziele: • Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen • Förderung von Eigeninitiative und Partizipation • Vermeidung und Abbau von Benachteiligungen und Beeinträchtigungen • Unterstützung zum Gelingen der Schulzeit • Beratung von Lehrkräften und Eltern bzw. Erziehungsberechtigten • Erhaltung und Schaffung von positiven Lebensbedingungen • Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz • Hilfe bei der beruflichen Orientierung

ANSPRECHPERSON: Landkreis Vorpommern-Rügen Fachdienst Jugend Frau Steffi Kruse SB Schulsozialarbeit Störtebekerstraße 30 18528 Bergen auf Rügen Telefon:03831 357 1857 E-Mail: [email protected]

BERUFSVORBEREITUNGSJAHR FÜR AUSLÄNDER – ERLANGUNG DER BERUFSREIFE Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJA) ist ein Vollzeitausbildung für Jugendliche nichtdeutscher Herkunft im Alter von 15 bis zum vollendetem 17. Lebensjahr. Da es eine Vollzeitschulmaß- nahme ist, ist der Abschluss mit vollendetem 18. Lebensjahr möglich11. Die Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre. Im ersten Ausbildungsjahr werden die Berufs- schüler in intensivem Deutschtraining beschult von insgesamt 25 Stunden Deutsch pro Woche. Der anvisierte Abschluss ist die Sprachprüfung auf Niveau B1. Das zweite Berufsschuljahr um- fasst die Berufsvorbereitung in Vollzeitausbildung.

11 Siehe Verordnung über die Berufsschule in Mecklenburg-Vorpommern (Berufsschulverordnung - BSVO M-V)

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Es gibt verschiedene Fächer. Die Allgemeinen Unterrichtsfächer (Deutsch, Sozialkun- de/Landeskunde, Philosophie o. Religion Sport) sowie ein Fachtheoretischer Lernbereich (Technologie, Mathematik) und einen Fachpraktischen Teil mit verschiedenen Angeboten und Wahlmöglichkeiten ( Gartenbau/Agrarwirtschaft, Ernährung/Hauswirtschaft, Datenverarbei- tung, Wirtschaft/Verwaltung). Der anvisierte Abschluss ist die Berufsreife (Hauptschulab- schluss). Der Schulbesuch ist prinzipiell kostenlos und wird vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur finanziert. Es entstehen Kosten in Höhe von 30,00 EUR (Elterngrenzbetrag laut Schulgesetz des Landes Mecklenburg/Vorpommern). Die Kosten für die Schülerbeförderung trägt der Landkreis.

ZUSTÄNDIGKEIT Regionales Berufliches Bildungszentrum des Landkreises Vorpommern-Rügen Frau Dörte Schulze Ansprechpersonin BVJA Außenstellenleiterin Neubaustraße 7 18469 Velgast Tel.: 038324 6450 E-Mail: [email protected]

PROJEKT PRODUKTIONSSCHULE PLUS – ERLANGEN EINES SCHULABSCHLUSSES/BERUFSREIFE Das Projekt „Produktionsschule Plus“ bietet jungen Asylbewerber/innen und Migranten/innen die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben. Durch zielgerich- tete individuelle Förderung mithilfe von beruflichen, sozialen und sprachlichen Bildungs- und Qualifizierungsangeboten werden die jungen Menschen auf Ausbildung und Beschäftigung vor- bereitet und haben am Ende des Projektes eine klare berufliche und soziale Perspektive (sie- he Anlage ). Die Schwerpunkte der Beratung sind Vermittlung in vierwöchige Praktika, d.h. Unterstüt- zung bei der Suche von Betrieben, sowie bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Prak- tika wurden z.B. in folgenden Bereichen absolviert: Sicherheitsdienst, Altenpflege, Installati- on Heizung und Sanitär, Einzelhandel, Polsterei, Kfz, Anwaltskanzlei, Lebensmittelproduktion. Weitere Ziele sind das Erlangen eines Hauptschulabschlusses sowie die Sprachförderung mit dem Ziel für alle Teilnehmer das B1 Zertifikat zu erlangen.

ANSPRECHPERSON Produktionsschule Plus Frau Catrin Gäde Projektleitung CJD - Die Chancengeber, CJD Nord Siegfried-Marcus-Str. 45 17192 Waren/Müritz Tel: 03991 6329-190 E-Mail: [email protected]

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BERATUNGS- / UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE BEI DEN KAMMERN (IHK UND HWK) ZUM THEMA INTEGRATION VON FLÜCHTLINGEN IN AUSBILDUNG 1. Informationsveranstaltungen (Vorstellung des Systems der dualen Ausbildung, Überblick über Ausbildungsberufe, Voraussetzungen für Ausbildung) in allgemeinbildenden Schulen (DaZ-Klassen) und Beruflichen Schulen (BVJA) 2. Gemeinsame Veranstaltungen mit den Agenturen für Arbeit / Jobcenter, bei Kursträgern, mit Jugendmigrationsdienst Organisation von Betriebsbesichtigungen / Tage der offenen Tür Beratung auf Berufsmessen und weitere Veranstaltungen Beratung von Unternehmen: - Erläuterung rechtlicher Rahmenbedingungen vom Praktikum bis Abschluss eines Aus- bildungsvertrages - interkulturelle Aspekte Individuelle Beratungen von Flüchtlingen nach vorheriger Terminvereinbarung: - In der Hauptgeschäftsstelle der IHK zu Rostock, Ernst-Barlach Str. 1-3, 18055 Rostock und in der Geschäftsstelle Stralsund, Mönchstr. 8a, 18439 Stralsund - Im Hauptverwaltungssitz Rostock der Handwerkskammer Ostmecklenburg- Vorpommern, Schwaaner Landstr. 8, 18055 Rostock - Sprechtage für BVJA-Schüler - Beratungen beim Jugendmigrationsdienst (JMD) in Bergen auf Rügen

Zu den Unterstützungsleistungen gehören: - Beratung zur Berufswahl und zu beruflichen Alternativen - Unterstützung bei der Vermittlung in Praktika, EQ und Ausbildung (einschließlich Un- terstützung von Betreuern in Gemeinschafsunterkünften und Wohngruppen und ehren- amtlichen Begleitern) - Bewerbungsmappen-Checks und Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche - Gerne stehen Ihnen die Ansprechpersonen der Kammern (Industrie- und Handelskam- mer zu Rostock und Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern) sowie weitere berufsständische Vereinigungen für Beratungen zur Verfügung ANSPRECHPERSONEN IHK zu Rostock Frau Isabell Wresch Fachbereichsleiterin „Fachkräftesicherung und Integration“ Tel.: 0381 338 510 E-Mail: [email protected] Herr Roman Michaels Mitarbeiter im Projekt „Willkommenslotsen“ Tel.: 0381 338 514 E-Mail: [email protected]

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HWK zu Rostock Frau Silvia Füsting Integration Flüchtlinge Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern Hauptverwaltungssitz Rostock Schwaaner Landstraße 8 18055 Rostock Tel: 0381 4549 198 E-Mail: [email protected]

QUALIFIZIERUNGSBERATUNG UND -MAßNAHMEN Neben der Arbeitsvermittlung, welche die Integration in den Arbeitsmarkt befördert (siehe ), gibt es das Angebot der beruflichen Beratung im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV12 wie in Anlage 0 ausführlich dargestellt. Mit unterschiedlicher Fre- quenz werden die Angebote in Stralsund, Bergen auf Rügen, Ribnitz-Damgarten und Grimmen in den Räumlichkeiten der Kommunalen Jobcenter sowie in der Stadt Barth und Saßnitz vor- gehalten. Die Beratungszeiten werden einerseits mit Zuweisungen der Kommunalen Jobcenter belegt und sind in einem weiteren Zeitfenster für die freie Beratung offen13.

ANSPRECHPERSON IFDM MM Landkreis Vorpommern-Rügen Michael Hugo Projektleiter Waldemarstr. 32 18057 Rostock Tel: 0381 444 311 60 E-Mail: [email protected]

FÖRDERUNG DER BETRIEBLICHEN AUS-UND WEITERBILDUNG Eine berufliche Ausbildung und aktuelle Kenntnisse im erlernten Beruf sind eine wichtige Vo- raussetzung, um erfolgreich in den Arbeitsmarkt vermittelt werden zu können. Für arbeitslose Menschen gibt es die Möglichkeit der Förderung der Aus- und Weiterbildung über die Jobcen- ter und die Agenturen für Arbeit. Zur Feststellung, ob eine Aus- oder Weiterbildung notwendig und förderfähig ist, ist es unbe- dingt erforderlich, dass möglichst frühzeitig eine Beratung durch den Arbeitsvermittler er- folgt. Liegen die Voraussetzungen für eine Förderung vor, können Bildungsgutscheine bzw. Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine ausgestellt werden, welche bei einem regionalen Bildungsträger der Wahl eingelöst werden können. Während der Teilnahme an einer Maßnah-

12 Gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds 13 siehe http://www.migra-mv.de/projekte/ifdm-integrationsfachdienst-migration.html

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me werden die unmittelbar mit der Maßnahme entstehenden Kosten erstattet. Dazu gehören die Lehrgangskosten, die Fahrkosten, die Kinderbetreuungskosten sowie ggf. notwendige Un- terkunftskosten. Zur Information über aktuelle Bildungsangebote kann die Interaktive Karte14 oder die Planung der Qualifizierungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Aktivierung und berufli- chen Eingliederung 2017 des Eigenbetriebes Kommunales Jobcenter Vorpommern-Rügen15 ge- nutzt werden.

ANSPRECHPERSON Eigenbetrieb Kommunales Jobcenter Bildungskoordinatorin Frau Antje Schuldt Landkreis Vorpommern-Rügen Gingster Chaussee 5a 18528 Bergen Tel.: 03831 357 3302 E-Mail: [email protected]

Bundesagentur für Arbeit Frau Anne-Kathrin Martens Agentur für Arbeit Bergen auf Rügen Bahnhofstr. 33 18528 Bergen auf Rügen Tel.: 03838 829 600 E-Mail: [email protected]

14 Siehe Wegweiser für Migranten 15 Siehe http://lk-vr.de/Eigenbetrieb-Jobcenter/Informationen-für-Träger-Partner

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EIN Weg der Integration am Praxisbeispiel:

Das Strandhotel Fischland (sowie das Strandhotel Dünenmeer) im Ostseebad möchte im Hinblick auf eine erfolgreiche Fachkräftesicherung auch Bewerber aus dem Kreis der Flüchtlinge integrieren. Das Unternehmen sieht es als wichtig an, jungen Menschen eine berufliche Heimat zu bieten, die durch die Flucht ihr zu Hause verloren haben. Erst mit einer beruflichen Perspektive ist eine Integration in die Gesellschaft langfristig möglich. Gleichzeitig bedeu- tet es einen Mehrwert, auf die Potenziale im Kreis der Flüchtlinge zurückzu- greifen. Die Strandhotels Fischland und Dünenmeer wurden im April 2017 durch den Willkommenslotsen der IHK zu Rostock bezüglich der Zielgruppe beraten. Dabei ging es insbesondere um die Frage des Zugangs zu entsprechenden Be- werbern.

Auf der anderen Seite wusste die IHK zu Rostock durch ihre Aktivitäten in den Beruflichen Schulen, dass dort ein sehr großer Bedarf besteht, geeignete Prak- tikumsplätze für die Schüler der BVJA-Klassen zu organisieren. Das betrifft auch die BVJA-Schüler am Standort Ribnitz-Damgarten des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums des Landkreises Vorpommern-Rügen. Auf Initiative der IHK zu Rostock entstand eine Kooperation zwischen dem Strandhotel Fischland und der Schule. Der Auftakt war ein „Tag der offenen Tür“ für zehn interessierte Schü- ler im Mai 2017. Da Mobilität und die Fahrtkostenerstattung Hürden darstellen, hat das Unternehmen die Kosten für die Exkursion übernommen. Der Tag war ein voller Erfolg. Drei Schüler haben im Juni ihr Schulpraktikum im Hotel absol- viert. Daraus ist bereits ein Ausbildungsverhältnis hervorgegangen. Durch das Strandhotel wurden auch die Fahrtkosten für die Praktikanten übernommen. Das Unternehmen bietet auch zusätzlich einen Anreiz, indem Auszubildenden Wohnraum vor Ort zur Verfügung gestellt wird.

Dieses Beispiel beschreibt eine Möglichkeit, wie Integration in Ausbildung gelin- gen und zudem einen nachhaltigen Nutzen haben kann – für beide Seiten. Das Unternehmen hat auch zukünftig potenzielle Bewerber. Die Schulsozialarbeiter an der Beruflichen Schule, die für die Organisation der Praktika zuständig sind, haben langfristig einen Partner für den Aufbau eines Praktikumspools.

(Quelle: IHK zu HRO).

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 Integration durch Arbeit und Beschäftigung . Situation Im Landkreis Vorpommern-Rügen leben 1.349 Schutzsuchende (Stand 14. Mai 2018) mit Leis- tungsbezug nach dem SGB II, die grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Daneben werden durch die Agentur für Arbeit Stralsund etwa 150 Bewerberinnen und Bewer- ber betreut, die zurzeit das Asylverfahren durchlaufen oder eine Duldung besitzen. Schutzsuchende sind im Regelfall hoch motiviert, schnell eine bezahlte Tätigkeit aufzuneh- men. Die Chancen für die Aufnahme einer bedarfsdeckenden Beschäftigung oder einer Ausbildung sind individuell allerdings sehr unterschiedlich. Häufig entsprechen die in der Heimat erwor- benen Schul- und Berufsabschlüsse nicht den aktuellen Anforderungen der Wirtschaft. Hinzu kommen Sprachprobleme, die eine Verständigung erschweren und zwar selbst dann, wenn die vorgeschriebenen Integrationskurse erfolgreich absolviert wurden. Kulturelle Besonderheiten vermindern die Eingliederungsaussichten bei Tätigkeiten etwa im Tourismussektor ebenfalls im Einzelfall. Hier stehen Erwartungshaltungen von Arbeitgebern und Hotelgästen gelegentlich im Konflikt mit religiösen und kulturellen Haltungen auf Seiten der Schutzsuchenden. Die nachhaltige berufliche Integration ist ohne Sprache, Bildung und kulturelle Integration als Vorbedingung in den meisten Fällen schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Darauf aufbauend gelingt Integration oft nur dann, wenn neben Ausbildung, Weiterbildung und Vermittlung eine individuelle Betreuung auch nach Aufnahme einer Tätigkeit garantiert ist. Der Prozess der beruflichen Integration von Schutzsuchenden kann nicht in kurzer Zeit erfolg- reich beendet werden. Hier ist ein langer Atem aller Beteiligten notwendig. Mit den Regelinstrumenten nach dem SGB II bzw. SGB III allein ist oft eine nachhaltige Ar- beitsmarktintegration nicht zu erreichen. Flankierende Unterstützungsangebote durch Aner- kennungsberatung, Migrationsberatungsstellen oder Integrationsfachdienste sind unverzicht- bar für die langfristig erfolgreiche Eingliederung. Der Arbeitsmarktzugang für Schutzsuchende nach Personenkreisen lässt sich vereinfacht schematisch folgendermaßen in Abbildung 5 darstellen:

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Abbildung 5 Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern und Flüchtlingen

Quelle: Agentur für Arbeit

Die Integration von Schutzsuchenden obliegt der Agentur für Arbeit und dem kommunalen Jobcenter (Träger der Grundsicherung nach dem SGB II) je nach ausländerrechtlichem Status, siehe Abbildung 6:

Abbildung 6 Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern und Flüchtlingen

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Quelle: Agentur für Arbeit

. Handlungsfelder Die Integration in Beschäftigung kann nicht nach starren Regeln und Zeitschienen geplant werden, da die individuellen Eingliederungsvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Allerdings lassen sich zumindest einige Erfolgsfaktoren für die Integration in Beschäftigung benennen.

 Qualifizieren Der Zugang zu Integrationskursen für die in Deutschland lebenden Nichtdeutschen ist verein- facht worden. Neben den geflüchteten Menschen mit Aufenthaltsstatus oder Nichtdeutschen mit subsidiärem Schutz, können nun vor allem auch Personen im Asylverfahren mit einer ho- hen Bleibeperspektive am Integrationskurs teilnehmen. Dies ermöglicht dem Jobcenter beim Übergang in das SGB II schon früher mit der eigentlichen Integrationsarbeit zu beginnen. Spätestens nach erfolgreichem Abschluss der Integrationskurse (Sprachniveau B1), wie unter Punkt erläutert, ist die Vermittlung von beruflichen Teilqualifikationen in Theorie und Pra- xis möglich. Hierzu ist das bereits vorhandene gute Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen und Praktika kontinuierlich auszubauen und den Gegebenheiten in Bezug auf den Arbeits- markt fortlaufend anzupassen.

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Während der Laufzeit der Sprachkurse ab einem Sprachniveau von A2 sind im Einzelfall be- reits Maßnahmen der Eingliederung nach § 45 SGB III erfolgversprechend. Hier stehen Maß- nahmen mit individuellem Coaching und Praktikumsanteilen im Vordergrund. Erste Integrati- onserfolge wurden in diesem Zusammenhang bereits erzielt.

 Integration in Beschäftigung und Ausbildung oder Studium Zu den Aufgaben des Jobcenters gehört die Integration in bedarfsdeckende Beschäftigung. Vorrang hat hier eine nachhaltige Integration gegenüber einer schnellen Einmündung in prekä- re Beschäftigungsverhältnisse. Die Agentur für Arbeit berät die Personen die sich noch im Asylverfahren befinden oder den Duldungsstatus besitzen zu Fragen der Arbeitsmarktintegration. Die Integration in Arbeit oder die Aufnahme einer Ausbildung ist für diesen Personenkreis nur nach vorheriger Zustimmung der Ausländerbehörde möglich. Nach dem Erwerb von Teilqualifikationen steht die Aufnahme bzw. Fortführung eines sozial- versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses oder die Aufnahme einer Ausbildung ver- bunden mit weiteren Qualifikationen und berufsbezogenen Sprachförderungen des BAMF im Vordergrund der Bemühungen. Flankiert werden die Integrationsbemühungen des Jobcenters und der Agentur für Arbeit durch die Nutzung verschiedenster externer Angebote. Um einen Ausbildungsplatz zu finden, müssen bestimmte Voraussetzungen vorhanden sein. Hierzu gehören vor allem ausreichende Sprachkenntnisse, rechtliche Rahmenbedingungen aber auch formale Qualifikationen. Die Entscheidung, wer einen Ausbildungsplatz erhält, trifft zwar grundsätzlich das Unternehmen - Zugangsvoraussetzung ist allerdings oftmals ein be- stimmter Schulabschluss. Für Schutzsuchende ist es daher wichtig, entweder den Schulab- schluss zu machen oder einen bereits vorhandenen Abschluss anerkennen zu lassen. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration in Ausbildung ist allerdings die Sprache. Ohne aus- reichende Kenntnisse ist es praktisch unmöglich einen Ausbildungsplatz zu finden. Auch hier helfen die Vermittlungsfachkräfte des Jobcenters gern weiter. Viele geflüchtete Menschen haben im Herkunftsland bereits ein Studium begonnen. Inwieweit Studienleistungen in Deutschland anerkannt werden können, entscheidet die jeweilige Hoch- schule selbst. Hier muss regelmäßig Kontakt, teilweise auch über die Anerkennungsberatung zu verschiedenen Hochschulen und Universitäten zur Klärung des Einzelfalles aufgenommen werden. Auch sind hier die Integrationslotsinnen und -lotsen des Landkreises ein wichtiges Bindeglied.

. Aktivitäten  Arbeits- und Ausbildungsstellenvermittlung Im Jobcenter erfolgt die Integration von Schutzsuchenden durch geschulte Fachkräfte an al- len Standorten. Durch besondere Joblotsinnen und – lotsen erfolgt eine individuelle Unter- stützung von Betrieben und Schutzsuchenden sowohl bei der Anbahnung von Beschäftigungs- verhältnissen als auch nach Arbeitsaufnahme. Eine Übersicht zu den Verantwortlichkeiten ist beigefügt. Außerdem unterstützt der Personalservicebereich des Jobcenters die Integration in Arbeit und Ausbildung.

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 Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung Im Jobcenter VR werden seit Mitte 2016 Anerkennungs-und Qualifizierungsberatungen durch den Integrationsfachdienst Migration (IFDM) organisiert, die von der IQ Servicestelle Rostock durchgeführt werden. Hier geht es um die Anerkennung im Ausland erworbener Berufsab- schlüsse und Qualifizierungen im Kontext des Anerkennungsgesetzes. Diese Beratungen wer- den nach Bedarf in Ribnitz-Damgarten und Stralsund für den Landkreis VR angeboten.

ANSPRECHPERSON: IFDM MM & VR/ IQ Netzwerk Herr Michael Hugo Projektleiter Waldemarstr. 32 18057 Rostock Tel: 0381 444 311 60 E-Mail: [email protected]

Frau Heidi Karsten Projektleiterin IQ Anerkennungs-und Qualifizierungsberatung Waldemarstr. 32 18057 Rostock Tel: 0381 444 311 62 E-Mail: [email protected]

 Finanzielle Förderung bei Eingliederung in Arbeit Zur Förderung der Integration stehen dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit eine Vielzahl von Förderinstrumenten nach dem Zweiten und Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II, SGB III) zur Verfügung. Hierzu gehören neben Lohnkostenzuschüssen an Arbeitgeber auch Leistungen aus dem sogenannten Vermittlungsbudget nach § 44 SGB III. Hier wurde eine flexible, bedarfsgerechte und unbürokratische Fördermöglichkeit zur Anbah- nung und Aufnahme von Arbeitsverhältnissen geschaffen. Lediglich beispielhaft sei hier die Übernahme von Kosten für Bewerbungen, Vorstellungsgespräche oder Arbeitskleidung ge- nannt. Für Schutzsuchende können überdies Aufwendungen für die Übersetzung von Ausbil- dungsnachweisen, Zeugnisse usw. übernommen werden, wenn dies im Einzelfall für die Erlan- gung eines Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes oder zur Anerkennung von Berufsabschlüssen er- forderlich ist.

 Integration durch gesellschaftliche Teilhabe . Situation Die Arbeitsgruppe „Gesellschaftliche Integration“ (AG GI) des Landkreises Vorpommern- Rügen, unter Leitung des Regionalzentrums für demokratische Kultur Vorpommern-Rügen, hat vier Handlungsfelder für gelungene Integration identifiziert. Demnach wird gesellschaftliche Integration getragen von Beratung, Information/Aufklärung, Begegnung und dem Ehrenamt. Die Anforderungen an die einzelnen Handlungsfelder werden im Folgenden beschrieben. Für die AG GI ergibt sich gelungene gesellschaftliche Integration aus dem Zusammenspiel der identifizierten Handlungsfelder. Diese sind immer von weiteren Faktoren beeinflusst, insbe-

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sondere von institutionalisierten Angeboten seitens der Kommune, dem Landkreis, dem Bun- desland und darüber hinaus der Bundesrepublik Deutschland. Zu beachten ist, dass die Handlungsfelder immer abhängig von den Gründen der Zuwanderung sind. Hinzu kommt, dass die eigene Motivation der zugewanderten Menschen sich zu integrie- ren auf einem individuellen und hoch emotionalen Prozess beruht. Die Angebote und Hand- lungsfelder, auf denen sich gesellschaftliche Integration bewegt, brauchen die Öffnung der einheimischen Bevölkerung ebenso wie die der zugewanderten Menschen. Grundsätzlich ist gesellschaftliche Integration von zugewanderten Menschen abhängig von vielen, vor allem „weichen“ Faktoren. Dabei handelt es sich um nicht messbare, hauptsäch- lich subjektive Kriterien, die die benannten Handlungsfelder beeinflussen. Dabei werden so- wohl die Bedarfe der Einheimischen als auch die der zugewanderten Menschen in Betracht gezogen. Besonders auffällig in der Betrachtung der Situation ist, dass das Ehrenamt sowohl in der Be- ratung, der Information und Aufklärung als auch in der Begegnung eine Unterstützung zu insti- tutionell gebundenen Angeboten darstellt. Ausgrenzungserfahrungen, insbesondere im gesellschaftlichen Bereich und im Bereich der Teilhabe, stören den Integrationsprozess und verhindern eine Identifikation mit dem Werte- kanon der Bundesrepublik Deutschland16.

. Handlungsfelder Die folgenden Ausführungen beschreiben die Erfahrungen der mitwirkenden Akteure sowohl im IST- als auch im SOLL-Zustand. Die zustande kommenden Diskrepanzen werden im Absatz 3.6.3. „Aktivitäten“ deutlich.

 Beratung Zur gelungenen gesellschaftlichen Integration bedarf es eines Angebotes zur individuellen und sozialpädagogischen Beratung und Betreuung. Sind diese Angebote vorhanden, ist es von zent- raler Bedeutung, dass sie angenommen werden. Begünstigt wird dies durch individuell am Bedarf zugeschnittene Beratungsteams17. Ein Migrationsdienst für Erwachsene und ein Ju- gendmigrationsdienst fördern die individuelle Beratung und Betreuung. Wie in der Situationsbeschreibung bereits erwähnt, bedarf es eines Zusammenspiels zwischen allen am Integrationsprozess beteiligten Behörden sowie von haupt- und ehrenamtlichen Strukturen, beispielsweise durch regionale Runde Tische (siehe ), die durch die kommunale Struktur koordiniert werden.

16 Siehe auch: Integration gelungen? Die fünf größten Zuwanderergruppen in Baden - Württemberg im Generationenvergleich; Hrsg.: Universität Konstanz; Konstanz 2014.

17 Faktoren dafür sind u.a.: gemischter kultureller Hintergrund, gemischte Geschlechter, Sozialpädagogische Ausbildung, Beratungsausbildung etc.

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Diese Strukturen sind auf Beratungsstellen zu extremistischen Tendenzen, unabhängig ob poli- tisch-, religiös- oder gesellschaftlich motiviert, angewiesen18.

 Information/Aufklärung Das Handlungsfeld der Information und Aufklärung als Element der gesellschaftlichen Integra- tion bezieht sich in erster Linie auf die nicht institutionalisierten Formen der Bildung. Das heißt, es werden explizit die Inhalte in den Blick genommen, die als „Mittel zur Alltagsbewäl- tigung“ angesehen werden können. Darüber hinaus nimmt dieses Handlungsfeld Einheimische ebenso in den Blick wie zugezogene Menschen. Es bedarf der gemeinsamen und gegenseitigen Information und Aufklärung zur gelungenen Integration und einem wertschätzenden Miteinan- der. Konkret heißt das, einheimische Menschen beispielsweise zu den Fluchtgründen zu sensibili- sieren und über die ausländerrechtlichen Aspekte aufzuklären. Insbesondere „Neiddebatten“ haben in der Vergangenheit verschiedene Diskurse geprägt. Die tatsächlichen Flucht-, Lebens- und Rechtshintergründe sind jedoch nicht immer im Bewusstsein der Menschen angekommen. Durch gemeinsame Veranstaltungen und die Förderung der interkulturellen Kompetenz mit Hilfe ausgebildeter Trainerinnen und Trainer19 kann diesem Zustand entgegengewirkt werden. Insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Behörden, Ämtern, Bildungseinrichtun- gen und weiteren offiziellen Stellen müssen durch Veranstaltungen zur interkulturellen Kom- petenz für die Thematik sensibilisiert werden. Ihnen kommt eine besondere Aufgabe zu, da sie in ihrer Funktion die Rolle der Aufklärung und Information natürlicher Weise innehaben – sie begegnen den Zugewanderten häufig als Erstkontakt und bleiben dauerhafte Ansprechper- son20. Darüber hinaus ist die Aufklärung und Sensibilisierung der zugewanderten Menschen von gro- ßer Bedeutung, insbesondere über die Möglichkeiten der Alltagsbewältigung. Sie ist der zent- rale Aspekt um die Einbindung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Inhalte der Alltagsbewälti- gung sind dabei: das Bildungswesen (inkl. Weiterbildungsangebote), die Infrastruktur der Be- hörden, das Gesundheitswesen, die notwendigen Versicherungen, das Wohnverhalten, die Straßenverkehrsordnung, das Grundgesetz und vieles „Alltägliche“ mehr. Die Inhalte sind als Ergänzung zu den staatlichen Integrations- und Sprachkursen anzusehen. Um diese Schnitt- stellen optimal zu nutzen, bedarf es einer Vernetzung der Träger der Integrationskurse und derer, die Aufklärung und Sensibilisierung darüber hinaus betreiben (beispielsweise Helfer- und Helferinnenkreise, Begegnungszentren etc.). Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass es grundsätzlich einer Förderung der interkul- turellen Kompetenz aller Beteiligten bedarf, die das Kennenlernen der Werte, Normen, Tra- ditionen und Einstellungen erleichtern.

18 Die Beratung im Bereich des politisch motivierten Extremismus bietet das Regionalzentrum Vorpommern-Rügen in Trägerschaft der Evangelischen Akademie der Nordkirche an. 19 Gemäß den Standards der „Deutschen Gesellschaft für interkulturelle Trainingsqualität e.V. (digkt)“; siehe: http://www.dgikt.de/ (Stand: 22.05.2017) 20 Verweis auf . Stichwort „Hinderung von Integration“

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 Begegnung „Begegnung“ ist das zentrale Handlungsfeld auf dem Weg zur gelungenen gesellschaftlichen Integration von zugewanderten Menschen. Die individuellen Kontakte und das zwischen- menschliche Miteinander gestalten den Weg und den Willen zur gesellschaftlichen Integration. Dabei ist zu beachten, dass Ausgrenzungserfahrungen weitere Integrationsbemühungen sowie die Bindung an die Bundesrepublik Deutschland behindern21. Orte der Begegnung, gemeinsame Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten und individuelle Kon- takte – unabhängig vom Thema – bringen mit sich, dass eine Auseinandersetzung mit den ei- genen und den fremden Normen, Werten, Kulturen, Ansichten usw. stattfindet. Durch die Einbindung von Zugewanderten in ehrenamtliche Strukturen wird dies gefördert. Um diese Funktion von „Begegnung“ zu unterstützen, bedarf es (offener) Orte der Begegnung (Begegnungszentren, Sportgruppen, Musikgruppen, Stadtteilfeste, Vereine etc.) sowie organi- sierte Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen. Diese können nur dann integrativ sein, wenn sie freiwillig, offen und niedrigschwellig gestaltet sind sowie eine tatsächliche Durchmischung (in Abhängigkeit von der Größe und dem Ziel der Veranstal- tung) in Vorbereitung und Durchführung stattfindet. Die Dominanz einer homogenen Gruppe verhindert in der Regel den integrativen Charakter. Darüber hinaus bedarf es der Aufklärung und Sensibilisierung der Vereine und ehrenamtlichen Initiativen unter anderem zu den Themen: Versicherung, Mitgliederbeiträge und Sprachkom- petenzen sowie der Motivation von Zugewanderten, sich ehrenamtlich zu engagieren22. Bildungseinrichtungen nehmen als Ort der Begegnung eine besondere Rolle ein, da sie keinen grundsätzlich freiwilligen Charakter haben. Sie bieten dennoch – gerade durch ihren Zwangs- kontext – den meisten Raum für Begegnung. So ist es grundlegend wichtig, dass in Bildungs- einrichtungen dafür Sorge getragen wird, dass der Alltag (Essen, Lernen, Projekte) gemeinsam gestaltet wird.

 Ehrenamt Im Bereich der Integration von zugewanderten Menschen ist das Ehrenamt als Unterstützung für das Hauptamt elementar. Das heißt, die Nutzung vorhandener Strukturen von Haupt- und Ehrenamtlichen zur erfolgreichen Unterstützung, Förderung und Begleitung bei der Integrati- on in den Sozialraum sowie den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist grundlegend. Damit das Ehrenamt diese Funktion konstruktiv ausfüllen kann, bedarf es wesentlicher Rahmenbedin- gungen. Es ist freiwillig, gemeinwohlorientiert und unbezahlt, übernimmt eine definierte Auf- gabe oder ist einem Einsatzbereich zugeordnet und wird organisiert. Personen die sich teil- weise außerhalb dieser Aspekte bewegen, werden als Helferinnen und Helfer bezeichnet. Der Aspekt der Organisation bei der Ausübung des Ehrenamtes ist bei Helfenden in Bezug auf Integration nicht automatisch gegeben. Auch im Landkreis Vorpommern-Rügen wurden auf- grund der besonderen Situation viele Menschen ausgehend von berührenden Einzelschicksalen

21 Siehe auch: Integration gelungen? Die fünf größten Zuwanderergruppen in Baden - Württemberg im Generationenvergleich; Hrsg.: Universität Konstanz; Konstanz 2014. 22 Ansprechperson Kati Bischoff, Ehrenamtskoordinatorin des Landkreises

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motiviert, im Interesse des Einzelnen/der Einzelnen tätig zu werden. Häufig waren und sind diese Personen nur punktuell mit einer Organisation verbunden und agieren nach bestem Wis- sen und Gewissen unabhängig vom Hauptamt. Um den Helferinnen und Helfern sinnhafte Auf- gaben zu vermitteln und den Kontakt zu aktuellen Bedarfen aus der vielfältigen Trägerland- schaft herzustellen, ist hauptamtliche Koordinierung unerlässlich. Durch den Überblick der Koordinierungsstellen werden zum Einen Doppelstrukturen vermieden und zum Anderen die zielgenaue Vermittlung von Engagement-Willigen in Strukturen erleichtert. Sie dienen der Ermittlung offener Bedarfe aus den Handlungsfeldern Information/Aufklärung sowie Begeg- nung und können darauf aufbauend bedarfsgerechte Angebote schaffen23. Darüber hinaus braucht es Möglichkeiten des regelmäßigen Austausches zwischen allen haupt- und ehrenamt- lich aktiven Strukturen24. Ein Ziel des Handlungsfeldes Ehrenamt ist es, dass Zugewanderte selbst ehrenamtlich aktiv werden. Dazu gehört der Aufbau bzw. die Stärkung von Migrantenselbstorganisationen. Diese wirken als Interessenvertretung, um die eigenen Wünsche und Bedarfe in Bezug auf Integrati- on zu formulieren und als Multiplikator zu agieren. Sie verfügen durch die Gemeinschaft über Zugang zu den Migrantinnen und Migranten. Ein besonderer Aspekt sind hierbei speziell auf Frauen ausgerichtete Projekte innerhalb der Gemeinschaft der Zugewanderten. Die ehrenamtliche Arbeit mit und für Zugewanderte stellt oft eine sehr emotionale Heraus- forderung für die Engagierten dar. Um damit umgehen zu können, ist eine regelmäßig Super- vision sinnvoll. Durch Weiterbildungsangebote zu allen Themen des Ehrenamtes, Supervisio- nen und Anerkennung wird das Ehrenamt gestärkt und kann zu einer dauerhaften Unterstüt- zung werden, die vor allem folgende Wirkungen entfaltet: Die Alltagspolitische Wirkung, die durch HelferInnenkreise und Angebote der Interkulturellen Bildung dafür Sorge trägt, dass ein positiver Bezug zu den zugewanderten Menschen entsteht. Der Faktor des „Sozialneides“ wird schwächer und Vorurteile werden abgebaut. Die engagier- ten Einheimischen werden zu Multiplikatoren und unterstützen diesen Prozess. Durch die ehrenamtlichen Angebote kommt es zu einer „Vorintegration“ und die Geflüchteten lernen durch die Kontakte mit Ehrenamtlichen Sprache, Verhalten, Normen, Werte und Er- wartungen der aufnehmenden Gesellschaft kennen (siehe: Handlungsfeld Aufklä- rung/Information). Von zentraler Bedeutung ist die Übernahme sogenannter „Patenschaften“ durch Einzelperso- nen, dies trägt zur seelisch-emotionalen Stabilisierung von geflüchteten Menschen bei. Abschließend lässt sich sagen, dass das Ehrenamt einen unersetzlichen Beitrag für das Gelin- gen von Integrationsbemühungen leistet.

. Aktivitäten Die Aktivitäten im Bereich der gesellschaftlichen Integration sind vielfältig und erstrecken sich auf den ehrenamtlichen Bereich ebenso wie auf den Institutionalisierten. Um dieser Viel-

23 Siehe Punkt „Aufgaben und Profil der Ehrenamtskoordination Integration“ 24 Siehe Aktivitäten „Runde Tische Integration im LK“ unter Punkt

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falt gerecht zu werden, ist unter dem nachstehenden Link25 die Auflistung der Aktivitäten im Landkreis Vorpommern-Rügen zu finden.

 Zusammenfassung einer gesellschaftlichen Integration Die Handlungsfelder sowie die Aktivitäten im Bereich der gesellschaftlichen Integration von zugewanderten Menschen sind vielfältig. Es lässt sich daraus gut ableiten wie wichtig die Un- terstützung der Institutionalisierten Angebote durch ehrenamtliche Strukturen ist und wie gut sich beide ergänzen. Die Kommunikation und vertrauensvolle Zusammenarbeit beider Unter- stützungssysteme ist grundlegend für eine gelungene Basis zur gesellschaftlichen Integration. Die benannten Handlungsfelder werden im besten Fall von den Aktivitäten abgedeckt. Abschließend ist zu bemerken, dass Integration von der Bereitschaft der zugewanderten Men- schen abhängt. Insbesondere die gesellschaftliche Integration braucht auch geschützte Räu- me, um sich ausprobieren zu können und die „neue“ Kultur kennenzulernen. Die Herausforde- rung, die dieser Prozess mit sich bringt, bestehen auf allen Seiten.

25 Link siehe: LK Vorpommern-Rügen Web / Ehrenamt Integration

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 Integration erfolgreich? – Zusammenfassung und Ausblick Durch die Arbeit der vier Arbeitsgruppen und der Steuerungsgruppe ist es gelungen, die In- tegration im Landkreis praxisnah und transparent darzustellen, zu erläutern und zu erklären. Es wurde deutlich, dass es DIE Integration schwer zu greifen ist und kommunale Integration ein fachübergreifender, in sich verwobener Prozess ist. Im Ergebnis der einzelnen Arbeits- gruppen haben sich thematische Schwerpunkte herauskristallisiert, welche die stetig sich ver- änderten Herausforderungen der Integration im Landkreis in den kommenden Jahren darstel- len. Gemeinsam gefundene Lösungswege führen zurück zu einer gelungenen Integration wie eingangs erklärt und definiert.

Schwerpunkte der AG Unterbringung Auch für besondere Zielgruppen soll geeigneter Wohnraum zeitnah angeboten werden.

Orientiert an den aktuellen Bedarfen werden den hauptamtlichen Betreuungskräften Weiter- bildungsangebote unterbreitet.

Die Qualitätsstandards der Gemeinschaftsunterkünfte sollen durch die Umsetzung der Min- deststandards des Gewaltschutzkonzeptes des Landes erhöht werden.

Durch fachkundige Haushaltsberatung wird allen Asylbewerbern und Flüchtlingen der sparsa- me Umgang mit Betriebskosten ermöglicht.

Schwerpunkte der AG Bildung Die Umsetzung von Maßnahmen zur sprachlichen und beruflichen Bildung gelingt überwiegend erfolgreich. Das soll durch weitere Zusammenarbeit aller Akteure fortgesetzt werden. Die Übergänge in berufliche Ausbildung oder in weiterführende Schulen stellen jedoch weiterhin eine Herausforderung für alle kommunalen Beteiligten und die Geflüchteten selbst dar. Hier möchte die Arbeitsgruppe zu mehr erfolgreichen und nachhaltigen Übergängen beitragen.

Schwerpunkte der AG Arbeitsmarkt Weiterentwicklung von maßgeschneiderten individuellen Instrumenten Beratung und Unterstützung von Unternehmen zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs Integration in bedarfsdeckende Beschäftigungen

Schwerunkte der AG Gesellschaftliche Integration Der Umgang mit sogenannten „Integrationsverweigerern“, die Stärkung der regionalen und sozialen Infrastruktur sowie die stärkerer Perspektivbeachtung der Menschen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrung. Die Betrachtung und der Umgang mit „Integrationsverweigerern“ stellt eine besondere Her- ausforderung dar, da die Hintergründe des Rückzugs aus der Gesellschaft vielschichtig sind

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und selten als aktive Verweigerung gewertet werden können. Traumatisierungen und Diskri- minierungserfahrungen können ebenfalls zum Rückzug führen. Daher ist eine Analyse der Gründe für eine Verweigerungshaltung unabdingbar. Zur Stärkung der regionalen und sozialen Infrastruktur lässt sich ausführen, dass die gewach- senen Strukturen der vergangenen Jahre zu erhalten sein sollten. Die Angebote und gewach- senen Strukturen sind von „innen heraus“ am Bedarf orientiert entstanden – eine Überlage- rung durch Angebote von „Außen“, die nicht am individuellen Bedarf angepasst sind, könnten der Infrastruktur schaden.

Aus diesen Schwerpunkten lassen sich perspektivisch Indikatoren und Zielgrößen entwickeln, welche teilweise die zukünftigen inhaltlich Arbeit der Arbeitsgruppen ausfüllt.

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Anlagen

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1 Gemeinschaftsunterkünfte und deren Ansprechpersonen im Landkreis Vorpommern-Rügen

Betreuung Unterkunft Straße PLZ Ort Vorwahl Telefon Plätze Heimleiter Stralsund Vilmer Weg 3 18439 Stralsund Malteser Werke Dänholm Frau Birgit Mielke (0 38 31) 6676961 199

[email protected] (01 51) 10 26 10 39 Stralsund Lindenallee 61 18437 Stralsund Malteser Werke Lindenallee Herr Losch (03831) 3055903 179

[email protected] Barth Bertold-Brecht-Straße 8 18356 Barth Malteser Werke Frau Fink (03 82 31) 45 00 94 336

[email protected] Tribsees Willy-Braun-Str. 17 18465 Tribsees BBV Bildung Bedeutet Verstehen e.V. (038320) 60108 Herr Weise (0157) 58473202 108

[email protected] Straße der Jugend 14 18546 Sassnitz ASB RV Nord-Ost e.V. Herr Discher (0172) 1072046 51

[email protected] Ribnitz- An der Bäderstraße 22 18311 Körkwitz European Homecare GmbH Damgarten Frau Mayzels (0151) 54740724 79

Körkwitz [email protected] Bergen Markt 27 18528 Bergen Malteser Werke 150 Frau Hübner (0151) 16911642 [email protected] Gesamt 1102

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2 Betreuungsstundenschlüssel für die zentrale und dezentrale Betreuung von Asylbewerbern

Anzahl der zu betreuenden Betreuungs- stunden Personen

1 bis 7 1

8 bis 14 2

15 bis 21 3

22 bis 28 4

29 bis 35 5

36 bis 42 6

43 bis 49 7

50 bis 56 8

57 bis 63 9

64 bis 70 10

usw.

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3 Ansprechpersonen im Fachdienst Ausländer- und Asylrecht

Fachdienstleiterin: Frau Manila Gleisberg 03831 3571650 [email protected]

Fachgebietsleiterin Asyl: Frau Antje Jaster 03831 357 1793 [email protected]

Fachgebietsleiterin Frau Regina Juchheim Ausländerbehörde: 03831 357 2140 [email protected] allgemeine Mailadresse: [email protected]

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4 Einrichtungen und Ansprechpersonen für unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) Ansprechperson: Herr Jens Donner Im FD Jugend Fachgebietsleiter im Fachdienst 24 Tel.: 03831 3571970 [email protected]

Einrichtung Kontaktdaten Platzkapazität

An der Promenade 4a WG Pangaea Chamä- 18461 Tel.: 038322 580631 11 leon e.V. Ansprechperson: Frau Mobil: 0176 22254098 Theodor

Ringstraße 9b Tel.: 038323 253673 WG 18445 Prohn Mobil: 0162 5432343 8 Storchennest e.V. Ansprechperson: Mirko wg-prohn@jugendhaus- Wetzel storchennest.de Tel.: 03831 663110 Langestraße 23 Mobil: 0152 38553199 18442 Buschenhagen WG Buschenhagen wg- Ansprechperson: z.Zt. 8 Storchennest e.V. buschenha- Marc Hudy (Mitarbeiter gen@jugendhaus- der WG Parow) storchennest.de bis 10 für alle Tel.: 03831-308258 Friedrich-Naumann- Kinder, auch KJND Mobil: 0172-3132220 Straße 25-27 UMA IB Stralsund kjnd-stralsund 18435 Stralsund zusätzlich 4 @internationaler-bund.de UMA Putbusser Str. 28 WG UMA 18574 Tel.: 038304 684048 8 + 2 Verselb- KJFH Rügen e.V Ansprechperson: Herr Mobil : 012 05378438 ständigung Wackwitz Kosegartenweg 13 Tel.: 03831 308 05 83 WG Bonhoefferhaus 18435 Stralsund Mobil: 0173 388 05 27 7 KDW Stralsund e. V. Ansprechperson: Herr [email protected] Banakjewitz Weißer Steg 13 Tel.: 038303 87515 WG Buma 18586 Mobil: 0152 04175827 10 ASB Nord-Ost e.V. Ansprechperson: Herr [email protected] Kirchberg Dorfstraße 22 Tel.: 03831-3083006 für Krisen: 18455 OT Mobil: 0174-5854092 4 durch Über- WG Parow Parow marc.hudy@jugendhaus- belegung Storchennest e.V. Ansprechperson: z.Zt. storchennest.de Marc Hudy

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5 Ansprechpersonen im Eigenbetrieb Jobcenter

Zentrale Kontaktdaten: Telefon: +49 (3831) 357-3000 Fax: +49 (3831) 357-444030 E-Mail: [email protected]

Standort Teamleitung Zuständigkeit

Standort Stralsund Herr Günther Postleitzahlenbereich 184** Carl-Heydemann-Ring 98 und 185** (einschließlich zu

18437 Stralsund betreuende Flüchtlinge aus dem Zuständigkeitsbereich

Grimmen)

Standort Bergen Frau Maibauer Insel Rügen Gingster Chaussee 5a Herr Thieme 18528 Bergen auf Rügen

Standort Ribnitz-Damgarten Frau Möller Postleitzahlenbereich 183** Scheunenweg 10

18311 Ribnitz-Damgarten

Ansprechperson im Fachdienst Soziales Frau Frauke Kunzemann E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (3831) 357-1782

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6 Ausländer mit Aufenthaltstitel mit Leistungsbezug SGB II - TOP 10 des Wohnsitzes nach Kommunen am 14.05.2018 (Anzahl Personen)

1.600 1.360 1.400

1.200

1.000

800

600

400

200 139 123 72 52 46 18 13 10 10 0

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7 Aufgaben der sozialen Betreuung in einer Gemeinschaftsunterkunft (GU): Quellen: 1. Richtlinie für den Betrieb von Gemeinschaftsunterkünften und die soziale Betreuung der Bewohner (Betreuungsrichtlinie) in der jeweils gültigen Fassung (derzeitiger Stand: 25.09.2000; Amtsblatt M-V Nr. 46 / 2000, Seite 1.359 ff) 2. Verordnung über Mindestanforderungen an Art, Größe und Ausstattung von Gemein- schaftsunterkünften (GUVO M – V) in der jeweils gültigen Fassung (derzeitiger Stand: 06.07.2001; GVOBl M-V Nr. 9 / 2001, Seite 296 f)

Der Betreiber der GU übernimmt die für das Zusammenleben in einer Gemeinschaftsun- terkunft erforderliche Beratung und Betreuung der Heimbewohner. Des Weiteren über- nimmt der Betreiber der GU auch organisatorische Aufgaben. Die soziale Betreuung soll die notwendigen individuellen Hilfestellungen für die in der Gemeinschaftsunterkunft aufhältigen Personen beinhalten. Insbesondere sollen von den Betreuern folgende Aufgaben wahrgenommen werden:  Anbieten von Orientierungshilfen als erste Maßnahme, um Schutzsuchende mit der nä- heren Umgebung bekannt zu machen  Vermittlung von Informationen über das Leben in der Bundesrepublik Deutschland, die Gesetzgebung, die Volksvertretung, den administrativen Aufbau u. Ä.  Gewährung von Hilfen beim Umgang mit Behörden  Vermittlung von Informationen über Rechte und Pflichten der Flüchtlinge nach den einschlägigen Rechtsvorschriften, insbesondere dem Asylbewerberleistungsgesetz, dem Ausländerrecht und dem Sozialhilferecht  Vermittlung von elementaren Grundkenntnissen in der deutschen Sprache  Allgemeine Beratung in Fragen der Gesundheitsvorsorge (insbesondere die Beratung in den Bereichen Hygiene und Ernährung)  Allgemeine Beratung in Fragen der ärztlichen Versorgung (ggf. Begleitung bei Arzt- und Krankenhausbesuchen)  Hilfestellung bei der Regelung des Zusammenlebens von Menschen verschiedener Kul- turkreise  Durchführung von präventiven Maßnahmen zur Konfliktbewältigung unter den Heim- bewohnern  Hilfestellung bei der Familienberatung  Beteiligung der Heimbewohner am Wohnheimbetrieb (z. B. Reinigungsdienst, interner Hausordnungsdienst, Dolmetschertätigkeiten etc.)  Anbieten und Durchführen von Maßnahmen der Freizeitgestaltung  Durchführung einer regelmäßigen Kinder- und Hausaufgabenbetreuung  Beratung der Flüchtlinge über Möglichkeiten der freiwilligen Rück- bzw. Weiterwande- rung, insbesondere Verweisung auf das REAG-Programm  Vermittlung der Heimordnung und Informationen über die Postzustellung in der Unter- kunft  Hilfestellung bei der Beschaffung von Kleidung aus der Kleiderkammer  Informationen über die Verpflichtung der Anwesenheit sowie der Nachweis der Anwe- senheit durch Unterschriftsleistung in der Unterkunft und Darstellung der organisatori- schen Umsetzung in der Unterkunft

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. Aufgaben der sozialen Betreuung bei dezentraler Unterbringung in Wohnungen Quelle: Arbeitshinweis des Ministeriums für Inneres und Sport M-V vom 29.10.2015

 soziale Betreuung von Asylbewerbern erfolgt ab Zuweisung in den Landkreis bis zu 2 Jahre  die dezentrale soziale Betreuung erfolgt durch externe Leistungserbringer:  JAM GmbH Bad Sülze für die Bereiche Ribnitz-Damgarten, Marlow, Bad Sülze  ASB RV Nord-Ost e.V. Stralsund für die Bereiche Nord-Rügen, West-Rügen und Teile von Nordvorpommern  Stadt Grimmen für den Bereich der Stadt Grimmen  Amt Bergen für den Bereich des Amtes Bergen  BBV e.V. Tribsees für den Bereich Tribsees  Amt Franzburg-Richtenberg für die Bereiche Franzburg und Richtenberg Über die allgemeinen Ziele der sozialen Betreuung hinaus, obliegen dem Auftragnehmer unter Berücksichtigung des jeweiligen Einzelfalls folgende Betreuungsschwerpunkte, die inhaltlich auszugestalten sind:  Vermittlung und Beratung in Behördenangelegenheiten und ggf. Begleitung zu den Behörden (z.B. Sozialamt, Ausländerbehörde, Jugendamt, Arbeitsamt usw.)  Erläuterung von Rechten und Pflichten in den verschiedensten Rechtsgebieten, insbe- sondere nach dem Asylverfahrens- und Aufenthaltsrecht sowie dem jeweiligen sozia- len Leistungsrecht  Beratung bei der Führung des Haushalts, vor allem unter ökonomischen Aspekten  Orientierungshilfen im neuen Wohnumfeld (z.B. Information über die Hausordnung, den öffentlichen Nahverkehr und die Versorgungsstrukturen)  Schaffung der Voraussetzungen zur eigenverantwortlichen Führung einer Mietwoh- nung  Vermittlung von sozialen Kontakten zu Angehörigen, Lebenspartnern und anderen Personen aus dem unmittelbaren Umfeld  Unterstützung bei der schulischen Eingliederung  Beratung und Hilfestellung in Alltagsfragen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe  Konfliktberatung jeglicher Art (z.B. Vermittlung bei Nachbarschaftskonflikten)  Begleitung bei Arztbesuchen, falls erforderlich  Vermittlung von Beratungsangeboten anderer Institutionen und Vereine (z.B. Sucht- beratung, Ehe- und Familienkonfliktberatung, Schuldnerberatung usw.)  Vermittlung von Freizeitangeboten  Unterstützung bei der Suche nach legalen Arbeitsmöglichkeiten (z.B. auch Unterstüt- zung beim Verfassen von Bewerbungsschreiben und bei der Vorbereitung von Bewer- bungsgesprächen)

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. Beispiel für eine Maßnahmebeschreibung Hier: Kreisdiakonisches Werk Stralsund e.V. Begleitung und Bildung (B&B) Einsatzstellenleitung Gerald Hehl Lion-Feuchtwanger-Straße 16 18435 Stralsund Tel.: 03831/3749746; 0173/3880552 Email: [email protected]

1. Ziele, Zielgruppen und Zugangsvoraussetzungen - Berufliche und soziale Integration von Ausländer-/innen mit Aufenthaltstiteln inklusive der Integration der dazugehörigen minderjährigen Kinder (z.B. Kita, Schule, Freizeit) - Zugangsvoraussetzung ist der positive Bescheid des BAMF über Anerkennung der Flücht- lingseigenschaft - Bewilligung eines Aktivierungsgutscheins (AVGS) durch das Jobcenter

2. Soziale Integration - Schaffung der sozialen Basisbedingungen für ein eigenständiges Leben - Überwindung von bürokratischen Hindernissen - Begleitung zum Erstkontakt im Jobcenter - Anmeldung bei einer Krankenkasse - Hilfestellung bei der Wohnungssuche oder Umzug - Unterstützung bei den Anträgen auf Kaution und Erstausstattung - Unterstützung bei der Kontoeröffnung - Vermittlung in den vorgeschriebenen Integrationskurs oder weiterführende Sprachkurse - Beantragung von Kindergeld, Unterhaltsvorschuss und Elterngeld - Vermittlung von Kita-, Schul- und Berufsschulplätzen - Konfliktmanagement

3. Berufliche Integration - Voraussetzung ist ein abgeschlossener Integrationskurs - Umfassende individuelle, berufsbezogene Beratung - Berufsbezogene Kompetenz- und Potenzialanalyse - Individuelle Bewerbungstrainings - Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche oder Ausbildungssuche - Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen - Hilfestellung bei der Anerkennung von Zeugnissen und Schulabschlüssen - Vermittlung und Begleitung von Praktika - Studienberatung - Begleitung von Vorstellungsgesprächen - Maßnahmen des Empowerments - Exkursionen zu verschiedenen Arbeitsfeldern

4. Maßnahmedauer - 4 bis 6 Monate - Ca. 20 Stunden im Monat

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8 Berufsbezogene Sprachförderung in Deutschland (Stand 25. Juli 2016) ESF-BAMF-Programm Berufsbezogene Deutsch- sprachförderung

Ziel Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Menschen mit Migrations- hintergrund durch berufsbezogene Deutschsprachförderung Gesetzliche ESF-Richtlinie; § 45a Aufenthaltsgesetz; Grundlage Umsetzung durch das BAMF Umsetzung vorerst bis Ende 2017 durch das BAMF Finanzierung Europäischer Sozialfonds Bundesmittel

Laufzeit läuft noch bis zum 31.12.2017 Regelförderung seit dem 01.07.2016; wird das ESF-BAMF- Programm Ende 2017 ablösen Ausgangssprach- Mündlich oder schriftlich A 1 aktuell mind. B1 niveau (in 2017 Einstieg mit A1 mög- lich) Zielsprachniveau A1  A2 Basismodule : A2  B1 B1  B2 (verfügbar) B1  B2 B2  C1 (ab 09/2016) B2  C1 C1  C2 (in Planung) C1  C2 Spezialmodule für 2017 ge- plant:  Module unter B1 Niveau (A1  A2; A2  B1)  Module mit fachlicher Aus- richtung  Module im Kontext der Be- rufsanerkennung und des Berufszugangs Inhalte & Aubau Besteht aus folgenden Komponenten:  Module im Regelfall á 300 a) Berufsbezogener Deutschunter- Unterrichtseinheiten (UE), richt Spezialmodule bis zu 600 UE b) Qualifizierung inkl. Fachunter-  In den Basismodulen wird richt, Betriebsbesichtigungen berufsbezogenes Deutsch und Praktikum ohne fachliche Ausrichtung  Jeder Kurs hat eine (über-)fach- gelehrt liche Ausrichtung z.B. kaufmän-  In Voll- und Teilzeit möglich nisch, gewerblich-technisch,  Mit Maßnahmen der Arbeits- berufsorientierend verwaltung kombinierbar  max. 730 Unterrichtseinheiten  Abschluss mit Zertifikatsprü- (UE) fung nach dem Gemeinsa-  in Voll- und Teilzeit möglich men Europäischen Referenz-  Mit Maßnahmen der Arbeitsver- rahmen für Sprachen waltung kombinierbar

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Zielgruppe  Personen mit Migrationshinter-  Personen, die bei der grund, die im SGB II oder III Agentur für Arbeit ausbil- gemeldet sind dungsuchend, arbeitsu-  Asylbewerber und Flüchtlinge chend oder arbeitslos ge- mit mind. nachrangigem Zugang meldet sind zum Arbeitsmarkt  Leistungsbezieher nach  Auszubildende dem SGB II  Integrationskursanspruch muss  Personen, die eine sprach- ausgeschöpft sein liche Qualifizierung im  Schulpflicht muss erfüllt sein Rahmen der Berufsaner-  Teilnehmer werden durch Job- kennung bzw. des Berufs- center (JC) / Agentur für Arbeit zugangs benötigen (AA) oder die Bleiberechtsnetz-  Auszubildende werke via Meldebogen zugewie-  Geduldete nach § 60a Ab- sen satz 2 Satz 3 des Aufent- haltsgesetzes z.B. aus dringenden humanitären oder persönlichen Gründen  Asylbewerber/innen mit einer guten Bleibeperspek- tive  Die Teilnahmeberechti- gung erteilt im Regelfall JC / AA, in Einzelfällen das BAMF auf Antrag Kosten Für die o.g. Zielgruppe kostenfrei; Für o.g. Zielgruppe kostenfrei; Beschäftigte können als Selbstzahler Beschäftigte können als Selbst- teilnehmen (3,20€ pro UE) zahler teilnehmen (2,07€ pro UE) Träger In jedem Fördergebiet gibt es einen Derzeit ESF-BAMF-Träger, so- zugelassenen Bildungsträger mit ei- fern sie Ihre Zustimmung gege- ner entsprechenden Kooperation ben haben. Aktuell läuft ein Zulassungsverfahren, für das sich auch andere interessierte Bildungsträger bewerben kön- nen. http://www.bamf.de/DE/Willkommen/DeutschLernen/DeutschBeruf/d Weiterführende eutschberuf-node.html Informationen http://www.bamf.de/DE/Infothek/BerufsbezogeneFoerderung/berufsb ezogenefoerderung-node.html

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. Entwicklung DaZ –Schülerzahl Vorpommern-Rügen 1 2/ 6/ 9/ 2/ 4/ 2/ Schule 1 1 1 1 1 1 6 6 6 7 7 6 Arndt-Gy. Bergen 1 1 1 1 1 1 GS Altstadt Bergen 13 18 13 15 16 18 GS Andershof HST 15 14 14 16 19 17 GS Bad Sülze 7 12 9 9 9 9 GS Barth 9 15 16 25 22 21 GS Bauermeister RDG 6 14 9 7 7 11 GS Burmeister HST 4 13 11 14 16 16 GS Gagarin HST 13 14 16 18 14 18 GS Hauptmann HST 12 12 13 12 12 12 GS Montessori HST - - - - 1 8 GS Neubauer GMN 15 16 16 18 19 19 GS Ostseeblick Sassnitz 21 16 18 16 12 12 GS Rugard Bergen 12 14 19 21 22 21 GS 14 13 13 7 7 5 GS Sarnow HST 12 12 27 31 30 30 GS Schill HST 18 22 32 34 34 31 GS Sellin 1 16 7 9 8 5 GS Wander GMN 7 10 3 7 7 5 GS Wieck - 11 3 3 1 1 Gy Grimmen 3 3 - - 2 2 IGS HST 5 15 18 21 24 31 KGS Barth 15 18 8 6 5 10 KGS HST 15 13 15 16 17 12 RegS Bergen 15 11 12 14 13 13 RegS 18 5 3 6 6 6 RegS Burmeister HST - 16 18 18 18 18 RegS Curie HST 12 15 23 35 33 27 RegS Diesterweg HST 15 15 16 14 13 12 RegS Harbig RDG - 11 6 4 4 4 RegS Koch GMN 8 10 4 5 5 4 RegS Prohn - 1 7 5 5 6 RegS Rugard Bergen 16 10 15 14 14 14 RegS Sassnitz 19 13 14 16 15 14 RegS Tribsees 16 5 1 1 1 3 RegS/GS Franzburg - 7 6 8 8 6 RegS/GS Garz 21 16 12 8 8 8 RegS/GS RDG 19 25 25 26 25 24 29 45 44 48 47 47 gesamt: 8 4 3 0 3 5 Quelle: Staatliches Schulamt Greifswald, Stand 19.04.2017

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. Bildungswege mit und ohne Berufsreife

Quelle: Kommunales Jobcenter, Agentur für Arbeit

. Bildungswege mit Mittlerer Reife

Quelle: Kommunales Jobcenter, Agentur für Arbeit

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. Ausbildungswege für Flüchtlinge im Landkreis Vorpommern-Rügen Quelle: IHK zu HRO, HWK

BVJA (Dauer 2 Jahre) Durch den Besuch des BVJA und durch eine sonstige allgemeinbildende Schulen erfolgreiche Teilnahme an zusätzlichem über 18-jährige Flüchtlinge die nicht Unterricht ist es möglich, dass ein Schulabschluss mehr schulpflichtig sind erworben werden kann, der der Berufsreife gleichwertig ist. (incl. eines 6-wöchigen Praktikums)

Für alle drei Gruppen ist der direkte Weg in die Ausbildung in die Ausbildung möglich!

Für Personen, für die eine Ausbildung noch nicht möglich ist, können - vor Beginn der Berufsausbildung - verschiedene Maßnahmen vorgeschaltet werden. Abschluss eines Ausbildungsvertrages

sonstige Berufsvorbereitende Maßnahmen Der Ausbildung Dauer: 2 bis 3,5 Jahre direkt vorgeschaltete Maßnahmen Möglichkeiten der Unterstützung durch: 4) 2) 3) EQ PerjuF-H BOF abH: (ausbildungsbegleitende Hilfen) 5) - Sprachförderung (Persektive für (Berufsorien- EQ-Plus junge tierung für (EQ+abH) - fachliche Nachhilfe Flüchtlinge im Flüchtlinge) - Integration in den Alltag 1) BvB Handwerk) Dauer: - Sozialpädagogische Betreuung (berufsvor- PerjuF Dauer: mindestens bereitende (Perspektive für 13 Wochen 6 Monate, AsA: (Assistierte Ausbildung) Maßnahme) junge höchstens - Sprachförderung Flüchtlinge) 12 Monate - Unterstützung bei administra- Dauer: tiven und organisatorischen 12 Monate Dauer: Aufgaben 4-6 Monate - fachliche Nachhilfe - Integration in die Berufswelt - Sozialpädagogische Betreuung

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Erläuterungen der Ausbildungswege für Flüchtlinge 1) Maßnahmen bei Bildungsträgern – gefördert durch: Agentur für Arbeit - Sprachförderung - fachliche Nachhilfe - Integration in die Berufswelt - Integration in den Alltag 2) Maßnahmen bei Bildungsträgern – gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und For- schung (BMBF) PerjuF-H - Sammeln erster Erfahrungen in den Berufsfeldern des Handwerks - Sprachförderung - Integration in den Alltag - Integration in die Berufswelt PerjuF - Sammeln erster Erfahrungen in den Berufen der Industrie- und Handelskammer - Sprachförderung - Integration in den Alltag - Integration in die Berufswelt 3) Maßnahme bei Bildungsträgern im Anschluss an PerjuF oder PerjuF-H - gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - Sprachförderung - Integration in die Berufswelt 4) EQ / EQ-Plus – gefördert durch: Agentur für Arbeit und Jobcenter Die Einstiegsqualifizierung wird zwischen Betrieb und Jugendlichen vertraglich geregelt. Die Inhalte und Tätigkeiten sind eng an die staatlichen Ausbildungsberufe geknüpft. EQ – incl. – Sprachförderung EQ-Plus = EQ + abH (ausbildungsbegleitende Hilfen), incl. - Sprachförderung - fachliche Nachhilfe - Integration in den Alltag - Sozialpädagogische Betreuung

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. Projektphasen der Produktionsschule Plus

Projektphasen der Produktionsschule Plus

Einstiegsphase Kompetenzfeststellung 4 bis 6 Wochen jederzeit möglich Potenzialanalyse Zielvereinbarung

Qualifizierungs- und Integrati- Berufliche Qualifizie- 40 bis 60 Wochen onsphase rungsmodule, Sprach- werkstatt, Soziale Integration

Ausschleusphase Betriebspraktika 12 Wochen Bewerbungsphase

Nachbetreuungsphase Begleitung im Unter- individuell vereinbar bis zu 5 nehmen Monate

Evaluations- und 4 Wochen Abschlussphase

Quelle: CJD Nord Produktionsschule Vorpommern-Rügen

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. Die Berufliche Beratung des IntegrationsFachDienstes Migration in der Region Mittleres Mecklenburg und Vorpommern-Rügen im Landkreis Vorpommern-Rügen

Der IntegrationsFachDienst Migration (IFDM) ist seit 2008 beim Verein migra e.V. in Rostock angesiedelt und mit dem 1. Juli 2016 an sieben Orten - vier davon im Landkreis Vorpom- mern-Rügen - mit seiner beruflichen Beratung im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV26 präsent. Mit unterschiedlicher Frequenz werden die Angebote in Stralsund, Bergen auf Rügen, Ribnitz-Damgarten und Grimmen in den Räumlichkeiten der Kommunalen Jobcenter vorgehalten. Die Beratungszeiten werden einerseits mit Zuweisun- gen der Kommunalen Jobcenter belegt und sind in einem weiteren Zeitfenster für die freie Beratung offen (siehe http://www.migra-mv.de/projekte/ifdm-integrationsfachdienst-migration.html). Ab 1.Juli 2017 erweitern wir unser Angebot auf die Orte Barth und Sassnitz auf Rügen.

ZIELSTELLUNG

Eingliederung von MigrantInnen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung der strukturellen Gegebenheiten in Mecklenburg-Vorpommern Verbesserung der beruflichen und deutschsprachlichen Kompetenzen

BERATUNGSLEISTUNGEN Berufliche Orientierung Berufswegeplanung Beratung und Vermittlung zur Teilnahme an Sprachkursen Vermittlung zu Bildungsdienstleistern in Zusammenarbeit mit den Jobcentern Unterstützung beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen Vermittlung an die Anerkennungsberatung bei Fragen zur Anerkennung im Ausland erworbener Bildungsabschlüsse Vermittlung an regionale Integrationsangebote Hilfe bei der Vermittlung von Praktika und Arbeitgeberkontakten Beratung von potenziellen Arbeitgebern in Hinblick auf die Einstellung von MigrantInnen

26 Gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds

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ZIELGRUPPE

MigrantInnen im Alter von 25 bis 65 Jahren27.

ERGEBNISSE DER BERATUNGEN

Nach neun Monaten Beratung an den Außenstandorten lässt sich ein positives Fazit ziehen. Die Beratungszeiten sind sehr gut frequentiert und werden halbjährlich dem Bedarf angepasst. Es ist ein stabiles Netzwerk aus Akteuren der Integrationsarbeit entstanden. Die Zusammenarbeit mit den vier kommunalen Jobcentern im Landkreis Vorpommern-Rügen verläuft sehr gut und kooperativ, die KundInnen profitieren von kurzen Wegen und gemeinsamer Kompetenz bei der Entwicklung und Verwirklichung beruflicher Perspektiven.

Mehr als 100 MigrantInnen wurden in diesem Zeitraum vom IFDM MM an die IQ Servicestelle „Anerkennungs-und Qualifizierungsberatung“ vermittelt und an den Außenstandorten beraten. Nach dem Absolvieren der Integrationskurse sind die Möglichkeiten weiterer sprachlicher Qua- lifizierungen von Bedeutung. Hier konnte migras IFDM auf unterschiedliche Sprachkursträger, die Hochschule Stralsund und die Bildungsberatung des Jugendmigrationsdienstes (Antrag Ot- to-Benecke-Stiftung) verweisen. Wir waren beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen behilf- lich, haben Praktika vermittelt und bei der Anbahnung von Ausbildungs-und Arbeitsverhältnis- sen mitgewirkt. Ebenso haben wir im Rahmen unserer individuellen Perspektivenberatung die Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung aufgezeigt und die damit verbundenen Schritte erläutert. In diesem Zusammenhang gab es auch Vermittlungen an die Studienberatungen von Fachhochschulen, Hochschulen und Universitäten. Ebenso erfreulich ist die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern in der Region, sie unterstützen die KundInnen und uns mit unter- schiedlichen Hilfestellungen vor Ort.

27 Details vgl. http://www.migra-mv.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Projekte/IFDM/Zielgruppen_IFDM_MM- 2017_Ende_0329.pdf

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STATISTISCHE ERHEBUNG ZU DEN BERATUNGEN IM LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN DURCH DEN IFDM MM Zeitraum: 1.7.2016 – 31.3.2017 Anzahl Anteil Klienten insgesamt28 245 Anzahl der Beratun- gen/Beratungsort 375 Bergen 52 13,9% Grimmen 32 8,5% Ribnitz-Damgarten 55 14,7% Stralsund 236 62,9% Geschlecht Männer 183 74,7% Frauen 62 25,3% Staatsangehörigkeit Syrien 191 78,0% staatenlos 9 3,7% Russland 7 2,9% Ukraine 6 2,4% Ägypten 5 2,0% Afghanistan 4 1,6% Ghana 4 1,6% Iran 4 1,6% Deutschland 2 0,8% Eritrea 2 0,8% Polen 2 0,8% Rumänien 2 0,8% weitere29 7 2,9% Alter unter 25 Jahre 57 23,3% 25 bis unter 35 Jahre 126 51,4% 35 bis unter 50 Jahre 50 20,4% älter als 50 Jahre 12 4,9%

28 einmalige Zählung der Teilnehmer 29 u.a. Griechenland, Indien, Irak, Lettland

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BERATUNGSSTANDORTE DES IFDM/ IQ SERVICESTELLE MITTLERES MECKLENBURG UND LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN

BERATUNGSFREQUENZ NACH STANDORT (ab 1.7.2017)30 Stralsund: 3 Montage im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr / 13:00 - 16:00 Uhr Bergen auf Rügen: 1 Montag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr Sassnitz auf Rügen: 1 Montag im Monat von 13:00 - 16:00 Uhr Ribnitz-Damgarten: 1 Dienstag im Monat von 13:00 - 16:00 Uhr Grimmen: 1 Dienstag im Monat von 13:00 - 16:00 Uhr Barth: 1 Dienstag im Monat von 13:00 - 16:00 Uhr

30 Alle detaillierten Termine unter http://www.migra-mv.de/projekte/ifdm-integrationsfachdienst-migration.html

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. Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk

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. Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR)

Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Stand: 04/2016

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. Höhere Berufsbildung

Quelle: Deutsche Industrie und Handelskammer

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. IQ SERVICESTELLE „ANERKENNUNGS- UND QUALIFIZIERUNGBERATUNG“ im Mittleren Mecklenburg und VORPOMMERN-RÜGEN

BERATUNGSLEISTUNGEN

Anerkennungs-und Qualifizierungsberatung

. Erstberatung  Klärung der Ziele und Motive der Kontaktaufnahme  Möglichkeiten der und Erfordernisse für die Anerkennung klären  Verfahrensabläufe erklären  Rücksprachen mit den Beratenden in Jobcentern und Agenturen für Arbeit . Verweisberatung  nach Klärung des Referenzberufes Verweisung an die zuständigen Stellen . Verfahrensbegleitung  Antragstellung  Arbeit mit den Bescheiden . Qualifizierungsberatung  Aufzeigen von Qualifizierungsoptionen zur Erlangung der beruflichen Anerken- nung  Aufzeigen von Qualifizierungsoptionen zur qualifikationsadäquaten Integration in den Arbeitsmarkt . Beratung zur Anerkennung im Ausland erworbener Schulabschlüsse

Die Anerkennungs-und Qualifizierungsberatungen sind neutrale, unabhängige und indivi- duelle Fachberatungen.

BERATUNGSKUNDEN

Das Angebot ist für alle Erwachsenen, die im Ausland einen Berufsabschluss erworben haben und Beratung zur beruflichen Anerkennung und Qualifizierung im Kontext des Themas Aner- kennung wünschen, offen. Herkunft und Aufenthaltsstatus spielen für die Inanspruchnahme des Angebots keine Rolle.

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