Deutscher Bundestag Drucksache 14/943 14. Wahlperiode 04. 05. 99
Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Rita Süssmuth, Volker Beck (Köln), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Gila Altmann (Aurich), Eckhardt Barthel (Berlin), Marieluise Beck (Bremen), Angelika Beer, Matthias Berninger, Hans-Werner Bertl, Lothar Binding (Heidelberg), Dr. Eberhard Brecht, Annelie Buntenbach, Ekin Deligöz, Andrea Fischer (Berlin), Winfried Hermann, Michaele Hustedt, Ilse Janz, Dr. Angelika Köster-Loßack, Steffi Lemke, Dr. Helmut Lippelt, Lothar Mark, Klaus Wolfgang Müller (Kiel), Winfried Nachtwei, Volker Neumann (Bramsche), Christa Nickels, Claudia Roth (Augsburg), Christine Scheel, Irmingard Schewe-Gerigk, Dagmar Schmidt (Meschede), Ernst Schwanhold, Bodo Seidenthal, Christian Simmert, Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Christian Sterzing, Hans-Christian Ströbele, Jörg Tauss, Jürgen Trittin, Heino Wiese (Hannover), Helmut Wilhelm (Amberg)
Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas
Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesrepublik Deutschland errichtet ein Denkmal für die ermor- deten Juden Europas in der Mitte Berlins zwischen dem Brandenburger Tor und der Topographie des Terrors am vorgesehenen Ort. 2. Mit dem Denkmal ehren wir die ermordeten Juden. Das Denkmal mahnt, nie wieder die Würde des Menschen anzutasten und die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz zu gewährleisten. Es fordert dazu auf, jeder Diktatur zu widerstehen. Es ruft auf zur Wach- samkeit gegen Verletzungen der Menschenrechte. 3. Das Denkmal kann ergänzt werden von einem Raum der Stille und der Information mit Verweisen auf Orte des Erinnerns in und außerhalb Ber - lins, z. B. – die in der unmittelbaren Nähe des Denkmals gelegene Ausstellung der Stiftung „Topographie des Terrors“, – das Haus der Wannsee-Konferenz, – die KZ-Gedenkstätten, – die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, – das Jüdische Museum Berlin. 4. Die Ermordung der europäischen Juden ist in ihrer Ungeheuerlichkeit singulär. Aber auch der anderen Opfer des Nationalsozialismus muß würdig gedacht werden. Hierfür muß ein Konzept entwickelt werden. Drucksache 14/943 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
5. Eine bundesrechtliche Stiftung wird ge gründet. Sie soll die Planung und den Bau des Denkmals übernehmen und später seine laufende Betreu- ung. 6. Die Fraktionen des Deutschen Bundestages, die Bundesregierung, der Senat von Berlin, der „Förderkreis zur Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas e. V.“ und Vertreter der Erinnerungs- und Gedenkstätten arbeiten in der Stiftung zusammen. 7. Mit den Bauarbeiten soll möglichst bald, spätestens jedoch im Jahr 2001, begonnen werden.
Bonn, den 4. Mai 1999
Gert Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Helmut Lippelt Dr. Rita Süssmuth Lothar Mark Volker Beck (Köln) Klaus Wolfgang Müller (Kiel) Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Winfried Nachtwei Gila Altmann (Aurich) Volker Neumann (Bramsche) Eckhardt Barthel (Berlin) Christa Nickels Marieluise Beck (Bremen) Claudia Roth (Augsburg) Angelika Beer Christine Scheel Matthias Berninger Irmingard Schewe-Gerigk Hans-Werner Bertl Dagmar Schmidt (Meschede) Lothar Binding (Heidelberg) Ernst Schwanhold Dr. Eberhard Brecht Bodo Seidenthal Annelie Buntenbach Christian Simmert Ekin Deligöz Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast Andrea Fischer (Berlin) Christian Sterzing Winfried Hermann Hans-Christian Ströbele Michaele Hustedt Jörg Tauss Ilse Janz Jürgen Trittin Dr. Angelika Köster-Loßack Heino Wiese (Hannover) Steffi Lemke Helmut Wilhelm (Amberg)