Schatten über Glen? Aufstieg, Glanz und Krise der schottischen High-Tech-Region

MARKUS HILPERT

Tech-Standorte teilweise in peripheren, Schottland bislang wenig bekannten Regionen, wie Das Silicon Glen etwa den schottischen Lowlands, zu fin- den sind. Dort ist bereits seit einigen Jahren ein enormes Wachstum im Be- reich der Hoch- und Spitzentechnologie Na H-Eileanan zu beobachten. Der Großteil der schotti- An Iar schen High-Tech-Entwicklung findet im Grunde aber in einem schmalen Band im Süden des Landes statt, im sogenannten Moray Silicon Glen, einem etwa 120 Kilometer Highlands langen und rund 50 Kilometer breiten Gürtel zwischen und Glas- SCHOTT- Aberdeenshire 1 gow (vgl. Karte 1). Dieses Gebiet, in dem rund 80 Prozent der schottischen Ge- samtbevölkerung leben und arbeiten, er- Angus hielt seinen Namen in Anlehnung an das Perth and Kinross kalifornische . Glen ist der schottische Ausdruck für Tal. 1 Aberdeen City Argyll and 2 2 City Bute LAND Mit Blick auf die aktuellen Diskussio- 3 Clackmannanshire nen über neue regionale Wachstums- und 4 West Dunbartonshire 5 East Dunbartonshire 3 Entwicklungstheorien und die new eco- 6 7 Renfrewshire 4 12 Edinburgh nomy geography können am Beispiel des 6 5 East 8 City 10 Glasgow 8 9 13 Lothian Silicon Glens insbesondere folgende Fra- 9 North Lanarkshire 7 14 10 Edinburgh City 11 genstellungen thematisiert werden: Wie 11 East Renfrewshire South 12 North Ayrshire Lanarkshire konnte sich ein solch peripherer Ort zu 13 West Lothian East 14 Midlothian Ayrshire einer der innovativsten Regionen Euro- pas entwickeln? Welche Voraussetzun- Randzone des Silicon Glen South gen und welche Strategien waren dafür Ayrshire Kernzone des Silicon Glen Dumfries and Galloway ENGLAND nötig? Und vor allem: Warum scheint in jüngster Vergangenheit dieser leuchten-

IfL 2002 025 5075 100 km de Stern im Norden wieder an Glanz zu Entwurf: M.Hilpert Kartografie: J.Bohn, P.Mund Kartegrundlage: Ordnance Survey Maßstab 1: 3250000 verlieren?

Aufstieg Karte 1: Das Silicon Glen Quelle: eigener Entwurf Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Kartengrundlage: Ordnance Survey gerieten die traditionellen Industriezwei- ge der schottischen Lowlands, wie etwa High-Tech am Rande Europas fällig ist, dass solche Technologieclus- Kohle, Stahl und Schiffbau, in eine tiefe Spätestens seit dem massenmedial doku- ter, was ihre Lokation, ihre Entwicklung Krise. Zu dieser Zeit wurde bereits der mentierten Boom des kalifornischen Si- und ihre Organisation betrifft, häufig erste Grundstein (vgl. Tab. 1) für die licon Valley nahm das Interesse der regi- gänzlich anderen Mustern folgen, wie sie High-Tech-Entwicklung im Silicon Glen onalökonomischen und wirtschaftsgeo- etwa aus den klassischen Standorttheori- gelegt. Als Initialimpuls gilt dabei die graphischen Fachöffentlichkeit an den en bekannt sind. Mehr noch: Standort- eher zufällige Ansiedlung von IBM (das Voraussetzungen, Entwicklungen und faktorenanalysen bringen sogar in ihrer Unternehmen soll das von Bomben zer- Konsequenzen solcher Technologiestand- Gesamtschau sowohl für Technologiere- störte London gemieden haben). Die ers- orte zu. Bis heute ist es allerdings nicht gionen als auch für einzelne High-Tech- ten Fabrikationsanlagen wurden im Jahr gelungen, aus der Vielzahl der weltweit Industrien nicht selten widersprüchliche 1954 in Grennock von der Regierung unterschiedlichen High-Tech-Regionen Resultate hervor (STERNBERG 1995). So erschlossen und errichtet und 1960 von notwendige oder hinreichende Erfolgs- wundert es wenig, dass die neuen, erfolg- IBM gekauft. In den Folgejahren siedel- kriterien zu isolieren (HILPERT 2001). Auf- reichen und rasch aufstrebenden High- ten sich weitere internationale Elektro-

21 • Historische Zufälle wurden etwa im Jahr 1991 die staatliche mehr als in anderen Ländern mit Aufträ- • Dezidierte IT-Orientierung Wirtschaftsförderungsagentur Scottish gen aus der Wirtschaft finanzieren. Die • Offensive Technologie- und Enterprise und die Ansiedlungsagentur Universität in Edinburgh liegt, was die Akquisitionspolitik Locate in (LiS) gegründet. Fer- Einnahmen aus Forschungsaufträgen der • Marktorientierte Bildungspolitik ner wurden regionale Beschäftigungs- Industrie betrifft, auf Platz drei aller Hoch- • Clusterbasierte foreward- und agenturen aktiv, etwa die Lothian and schulen Großbritanniens. Bei den Ein- Edinburgh Enterprise Limited (LEEL), nahmen durch Vertragsforschung sind backward-linkages die Langzeitarbeitslosen in die Selbstän- die Universitäten in Glasgow und Edin- • Globalisierung und Internationalisierung digkeit hilft, Industriebrachen reaktiviert burgh sogar führend. Auch Großbritanni- • Keine Sprachbarrieren für US-Firmen oder Weiterbildungskurse anbietet. Die ens erster Science Park wurde an der • Unternehmerfreundliches Arbeitsrecht regionale Entwicklung des Silicon Glen schottischen Heriot-Watt University in • Niedrige Lohn- und Arbeitskosten wird nicht zuletzt durch die im Mai 1997 Edinburgh (einer weltweit führenden Ein- Tab. 1: Entwicklungsfaktoren des Silicon gewählte New-Labour-Regierung unter- richtung in der Informatikforschung) ge- Glen stützt. Während die konservative Regie- gründet. Er verzeichnete in den letzten rung seit 1979 die Regionalförderung für Jahren im Bereich der Informatik eine nikfirmen in der Clyde-Forth-Senke an. Schottland massiv beschnitt (WEHLING Vielzahl von Firmenneugründungen aus Ihnen folgten Halbleiterproduzenten, 1991), nimmt das Thema der regionalen der Universität heraus. Mittlerweile un- Softwareentwickler, Dienstleister und Entwicklung und der Dezentralisierung terhalten acht schottische Hochschulen Zulieferer. Bereits drei Jahre nach der im Programm der neuen Regierung eine über solche Science Parks enge Kontakte Patentierung des ersten Silikonchips im zentrale Stellung ein (GREEN 1998). So zur Wirtschaft (HILPERT und HUBER 2001; Jahre 1961 wurden diese schon im Sili- hat sie sich u. a. für die Schaffung von Locate in Scotland 2000). con Glen kommerziell produziert (MC- Regional Development Agencies und die CANN 1997). Errichtung eines Parlaments mit einer Stabilisierungsprozesse In den 80er Jahren waren die Beschäf- Regierung in Schottland eingesetzt. Unter Verwendung statistischer Kenn- tigungseinbrüche in Schottland im Ver- Im Silicon Glen wird darüber hinaus ziffern ist die schottische High-Tech- gleich zum Durchschnitt Großbritanni- mit verschiedenen Qualifizierungskon- Region bereits heute einer der prosperie- ens überdurchschnittlich hoch. Der enor- zepten die regionale High-Tech-Entwick- rendsten Standorte Europas. Gerade die me Abbau von Arbeitsplätzen, vor allem lung unterstützt. Dazu zählt etwa der Analyse dynamischer Indikatoren zeigt, in den südschottischen Regionen Lothi- gezielte Ausbau der (Aus)Bildungs- dass es sich beim Silicon Glen um eine an, Central und Fife, ging zwar fast aus- infrastruktur durch 55 Ingenieurschulen, Wachstumsregion handelt (KINDER 2000). schließlich zu Lasten des Bergbaus. Der acht Wissenschaftsparks, 13 Universitä- Die Frage nach ihrer technologischen seit Mitte der 80er Jahre zunehmende ten und Technische Hochschulen sowie Wettbewerbsfähigkeit im internationa- Ausbau des Dienstleistungssektor, vor 54 Colleges. Fast ein Drittel der derzeit len Vergleich ist dennoch nicht einfach allem in den Regionen Lothian und Edin- rund 580000 Studierenden an Universi- zu beantworten. Zur Identifizierung und burgh entfiel aber im Wesentlichen auf täten und Colleges strebt einen Abschluss Einordnung von High-Tech-Regionen das öffentliche Bildungs- und Gesund- im IT-Bereich an. Neben Norwegen gibt liegen verschiedene Klassifikationen vor. heitswesen. Die gewerblichen Dienstleis- es in Schottland pro Kopf der Bevölke- Auf europäischer Ebene wird hierzu oft tungen wie auch das Kredit- und Versi- rung mehr Hochschulabsolventen als in der NACE-Code, eine statistische Syste- cherungswesen blieben hingegen um rund jedem anderen europäischen Staat und matik der Wirtschaftszweige, verwendet 20 Prozent hinter dem nationalen Durch- den USA. Gleichwohl in Schottland (BELLMANN, HILPERT und KISTLER 1999). schnitt (WEHLING 1991). Die schwere lediglich acht Prozent der Gesamtbevöl- Betrachtet man mit einer zweistelligen Rezession entfachte die politische Dis- kerung des Vereinigten Königreiches le- Genauigkeit des NACE-Codes die regio- kussion um die Bedeutung, Entstehung ben, werden dort 20 Prozent aller Akade- nale Verteilung des Beschäftigtenanteils und Förderung neuer High-Tech-Indus- miker Großbritanniens ausgebildet. Im in Technologiebranchen, nimmt das Sili- trien in Großbritannien. Gefordert wur- Silicon Glen wurde ferner das weltweit con Glen eine führende Position in Eur- den staatliche Konzepte zur Unterstüt- erste Technical College gegründet, und opa ein (vgl. Tab. 2). Mit dem höchsten zung des Dienstleistungssektors und der es wurden einzigartige Studiengänge wie Anteil der High-Tech-Industriebranchen Informationstechnologie. Zwar stiegen etwa System Level Integration einge- an der Gesamtbeschäftigung nahm im in den 80er Jahren vor allem auf Grund führt (GERTZ 2001; HILPERT 2000a; WEH- Jahr 1997 der westliche Teil des Silicon der Ansiedlung internationaler Elektro- LING 1995). Bemerkenswert ist auch die Glens um Glasgow (Dumfr. & Galloway, nikfirmen die Beschäftigtenzahlen in den Förderung der berufsbegleitenden Quali- Strathclyde) mit einem Anteil von 3,9 High-Tech-Branchen im Silicon Glen fizierung, wie etwa die 50%ige Co-Fi- Prozent den Platz eins, der östliche Teil stetig an. Die landesweite Rezession zu nanzierung von Weiterqualifizierungen um Edinburgh (Borders-Cent-Fife-Lothi- Beginn der 90er Jahre führte aber wieder und von speziellen Mitarbeitertrainings an-Tay) mit 2,3 Prozent den Platz neun zu einem enormen Rückgang der High- durch den Staat. Bei Unternehmensgrün- unter den insgesamt 211 NUTS 2-Regio- Tech-Beschäftigten. dungen trägt die öffentliche Hand sogar nen Europas (EU 15) ein. Werden die In den folgenden Jahren konnte das die vollen Kosten einer allgemeinen Schu- High-Tech-Branchen des verarbeitenden Silicon Glen dann aber wieder eine be- lung von Arbeitskräften. Hinzu kommt Gewerbes gemeinsam mit den High- sondere Dynamik entfalten. Maßgebli- eine explizit auf die Wirtschaft orientier- Tech-Branchen des Dienstleistungssek- chen Anteil an dieser Entwicklung hatte te Bildungs- und Forschungsinfrastruk- tors betrachtet, liegt das Silicon Glen die schottische Wirtschaftspolitik. So tur. So müssen sich die Universitäten immerhin mit 5,8 bzw. 5,9 Prozent noch

22 EUROPA REGIONAL 10(2002)1 Die 15 NUTS 2-Regionen mit dem höchsten Anteil der...... Industriebranchen mit besonders hoher Technologie- ...Industriebranchen mit besonders hoher Technologiein- intensität* an der Gesamtbeschäftigung (in %) tensität* und der Hochtechnologie-Dienstleistungsbranchen** an der gesamten Beschäftigung (in %)

1. Dumfr. & Galloway, Strathclyde (UK) 3,9 Stockholm (S) 9,4 2. Noord-Brabant (NL) 2,8 Berk-, Bucks, Oxfordshire (UK) 8,8 3. Gwent, Mid-SW Glamorgan (UK) 2,7 Bedford-, Hertfordshire (UK) 8,1 4. Pohjois-Suomi (FIN) 2,7 Île de France (F) 6,9 5. Stockholm (S) 2,6 Hampshire, Isle of Wight (UK) 6,6 6. Hampshire, Isle of Wight (UK) 2,4 Uusimaa (FIN) 6,6 7. Stuttgart (D) 2,3 Östra Mellansverige (S) 6,5 8. Östra Mellansverige (S) 2,3 Pohjois-Suomi (FIN) 6,4 9. Borders-Cent-Fife-Lothian-Tay (UK) 2,3 Avon, Gloucester-, Wiltshire (UK) 6,4 10. Berk-, Bucks, Oxfordshire (UK) 2,1 Vlaams Brabant (B) 6,3 11. Ireland (IRL) 2,0 Surrey, East-West Sussex (UK) 6,3 12. Bedford-, Hertfordshire (UK) 2,0 Dumfr. & Galloway, Strathclyde (UK) 5,9 13. Mittelfranken (D) 1,9 Borders-Cent-Fife-Lothian-Tay (UK) 5,8 14. Karlsruhe (D) 1,8 Greater London (UK) 5,7 15. Limburg (NL) 1,8 Oberbayern (D) 5,6 Tab. 2: Industriebrachen in den 15 NUTS 2-Regionen * Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen (NACE 30), Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (NACE 32) ** Nachrichtenübermittlung (NACE 64), Datenverarbeitung und Datenbanken (NACE 72), Forschung und Entwicklung (NACE 73) Quelle: LAAFIA 1999 auf Platz 12 (Dumfr. & Galloway, Strath- dukte (19 Prozent). Allein im Jahr 1997 Crescent bekannten High-Tech-Konzen- clyde) bzw. Platz 13 (Borders-Cent-Fife- wurden Erzeugnisse im Wert von umge- tration um die Hauptstadt London stellt Lothian-Tay) (LAAFIA 1999). Dabei muss rechnet 54,7 Mrd. DM exportiert, was das Silicon Glen damit die bedeutendste allerdings beachtet werden, dass die einem Exportanteil am BIP von 34 Pro- britische Technologieregion fernab des NUTS 2-Regionen sehr viel größer di- zent (Durchschnitt Großbritannien 20 Pro- prosperierenden Südens dar (HALL et al. mensioniert sind als das Silicon Glen zent) entspricht. Im Silicon Glen haben 1987; KINDER 2000). Heute werden im selbst. Bei einer kleinräumigen Betrach- sich rund 180 Call-Center (mit mehr als Silicon Glen mehr Computer pro Kopf tung zeigt sich, dass die eigentlichen 25 000 Arbeitsplätzen) und über 500 Un- produziert als irgendwo anders auf der High-Tech-Zentren Edinburgh und Glas- ternehmen der Elektronik- und Informa- Welt. Zwar am Rande Europas gelegen, gow sehr viel höhere Technologieinten- tionstechnologieindustrie – darunter welt- führte die Produktion von elektronischen sitäten aufweisen als die zwischen Lothi- weit führenden wie etwa Adobe, Com- Gütern mit hohem Wert und geringem an und Strathclyde gelegenen Standorte, paq, IBM, Mitsubishi, , Oracle, (Transport)Gewicht zu einer für periphe- die deutlich geringere High-Tech-Kon- Panasonic, Siemens, Sun oder – re Standorte beachtlichen Entwicklung. zentrationen zeigen. Die meisten High- angesiedelt und stellen dort rund 56 000 Um diese Entwicklung zu unterstützen Tech-Beschäftigten Schottlands finden Arbeitsplätze. Allein der Sektor Infor- wurden im Silicon Glen u. a. die welt- sich daher auch in und um die beiden mationssysteme erwirtschaftet 40 Pro- weit erste virtuelle Börse für Halbleiter- Städte Glasgow und Edinburgh. Der oft zent des gesamten Bruttoproduktionswer- komponenten oder das international be- zitierte Technologiekorridor zwischen tes Großbritanniens in diesem Segment. kannte Alba-Centre zur schnelleren Ent- den beiden High-Tech-Akkumulationen Neben der in der Literatur als Western wicklung und Vermarktung von High- Glasgow und – dem kleinräumig betrach- Tech-Komponenten gegründet (GERTZ tet weitaus bedeutsameren – Edinburgh • Anteil von rund 50 % an den 2001; CONDIE und MACDONALD 1983). (KINDER 2000) erweist sich demzufolge europäischen Produktionskapazitäten Die Internationalisierung ökonomi- eher noch als „High-Tech-Hängebrücke“. im Halbleiterbereich scher Aktivitäten, etwa im Bereich der Schottland produziert heute 32 Pro- • Anteil an der europäischen Produktion globalen Markterschließung, weltweiter zent der Marken-PCs, 51 Prozent der Unternehmenskooperationen oder des von rund einem Drittel der PC’s, rund Notebooks, fast 80 Prozent der Worksta- internationalen Techologietransfers, wird der Hälfte der Notebooks und Bank- tions und über 50 Prozent der Bankauto- für Technologieregionen als ein entschei- maten, die in Europa hergestellt werden. automaten und fast 80 % der dender Erfolgsgarant gewertet, um Wett- 51 Prozent der europäischen Halbleiter- bewerbsvorteile und Innovationsvor- produkte stammen ebenfalls aus Schott- • Fertigungsstätten von weltweit sprünge gegenüber Schwellenländern mit land (vgl. Tab. 3). All diese Artikel wer- führenden Computerherstellern günstigeren Produktionsbedingungen im den fast ausschließlich für externe Märk- • Über 500 teilweise führende konventionellen Bereich zu sichern. Auch te produziert. Die beiden wichtigsten Elektronik- und Softwareunternehmen das Silicon Glen ist in sehr hohem Maße Exportgüter Schottlands sind Büroma- Tab. 3: High-Tech im Silicon Glen globalisiert. Zum einen zeigt sich dies in schinen (34 Prozent) und Elektronikpro- Quelle: Locate in Scotland 2000 der Ansiedlung einer Vielzahl ausländi-

23 scher Investoren, nicht zuletzt zurückzu- arbeitern noch gesetzliche Regelungen führen auf die Aktivitäten der Akquisiti- der wöchentlichen Arbeitszeit oder für Schottland Anzahl und Stammsitz aus- onsagentur Locate in Scotland, die mit Überstunden. Auch Sonntags- und Nacht- ländischer Firmen 1999 einem weltweiten Netz von Büros und arbeit gehören oft zum betrieblichen All- rund 300 Mitarbeitern aktiv um die An- tag, die Bildung von Betriebsräten ist USA siedlung von Niederlassungen internati- nicht vorgeschrieben und die Schwächung F onaler Unternehmen wirbt. Im Geschäfts- der Gewerkschaften während der That- jahr 1998/99 sollen dadurch rund 11 000 cher-Regierung erbrachte insgesamt ein J

Arbeitsplätze nach Schottland gebracht besonders unternehmerfreundliches Ar- D worden sein. Zum anderen dokumentie- beitsrecht. Bei einer Wochenarbeitszeit ren auch Kooperationen rund um den von durchschnittlich 40 Stunden und 20 Can Erdball die internationalen Verflechtun- bis 25 Urlaubstagen besteht Kündigungs- NL gen, wie etwa der im Jahre 1999 unter- schutz erst nach zwei Jahren. Im Schnitt zeichnete Kooperationsvertrag zwischen arbeitet ein Beschäftigter 1774 Stunden N Silicon Glen und Silicon Valley. Über pro Jahr (in West-Deutschland 1573 Stun- S 700 ausländische Investoren, davon etwa den). Die Lohn- und Arbeitskosten lie- CH ein Drittel aus den USA, sind im Silicon gen durchschnittlich um ein Drittel unter Glen ansässig. Die Bundesrepublik dem deutschen Niveau, die Lohnneben- DK Deutschland stellt mit rund 50 Betrieben kosten mit durchschnittlich rund 4,5 € IfL 2002 sonstige Entwurf: M.Hilpert nach Frankreich und Japan das viert größte pro Stunde bei nur 40 Prozent. Im Ver- Grafik: R.Richter Kontingent. Vor allem für europäische gleich kostet ein schottischer Ingenieur 0 50 100 150 200 250 300 Unternehmen wird der schottische Pro- seinen Arbeitgeber bis zu 25 Prozent duktionsstandort zunehmend interessan- weniger als sein deutscher Kollege. Wäh- Abb. 1: Anzahl und Stammsitz ter. Der Geldstrom ins schottische High- rend in Deutschland im Jahr 1995 ein ausländischer Firmen in Schottland Quelle: Locate in Scotland 2000 Tech-Tal aus dem europäischen Ausland Arbeitgeber für eine Fertigungsstunde stieg allein von 1996 bis 1997 um 95 eines Arbeiters rund 58 DM zahlte, lag Prozent. Das Wachstum des Silicon Glen, der Vergleichspreis im Silicon Glen bei Minderheit (HILPERT und HUBER 2001). das in hohem Maße von Zweigbetrieben umgerechnet 25 DM. Die Körperschafts- Die Mehrheit stellen Niederlassungen ausländischer Unternehmen getragen steuer gilt als die niedrigste in der gesam- internationaler Konzerne. Deren Unter- wird, profitierte zum einen von der star- ten Europäischen Union und auch bei den nehmensstrategien bedingen nicht sel- ken Nachfrage nach elektronischen Ge- sonstigen steuerlichen Regelungen ist ten, dass bei Rezessionen im Stammland räten und Bauteilen, zum anderen von Schottland recht unternehmerfreundlich häufig zuerst Produktionsanlagen an an- den gesammelten Erfahrungen der Ar- (HILPERT und HUBER 2001; Locate in Scot- deren Standorten – wie etwa in Schott- beitskräfte in der Elektronikindustrie. land 2000). land – von Maßnahmen der Kostenein- Ausländische Unternehmen wie etwa sparung betroffen sind (CONDIE und MAC- IBM in , Motorola in East Krisenphänomene DONALD 1983). Die starke internationale Kilbride oder Nippon Electric in Living- Nur selten ist die Umsetzung einer regi- Vernetzung des Silicon Glen wird daher ston konnten und können auf ausgebilde- onalen Technologiepolitik auch mit der zunehmend zum beschäftigungspoliti- te Fachkräfte und eine langjährige Tradi- Einlösung aller positiven Erwartungen schen Risikofaktor. Der außerordentlich tion in diesem Bereich zurückgreifen. Da für den Arbeitsmarkt verbunden. Die hohe Grad internationaler Vernetzung für viele Unternehmen mit standardisier- gezielte Förderung von Innovationen führt macht das Silicon Glen wie kaum eine ten Massenprodukten auch die ausrei- häufig auch zu ernsten Problemen für die andere Wirtschaftsregion in Europa von chende Verfügbarkeit von gering qualifi- Beschäftigung (HILPERT 2000b). Die in weltweiten Konjunkturschwankungen zierten Arbeitskräften notwendig war, jüngster Vergangenheit im Silicon Glen abhängig. Hier zeigen sich die gefährli- konnte die Gründung von Zweigbetrie- aufgetretenen massiven Beschäftigungs- chen Begleiterscheinungen regionaler ben zur Fertigung von Standardteilen – einbrüche waren aber weniger auf Quali- Globalisierung, da jede Rezession ir- vorwiegend für den Export – rasch reali- fikationsengpässe („Mismatch“) oder auf gendwo auf der Erde zeitgleich auch siert werden. Zudem gelang eine Diver- Rationalisierungserfolge durch techno- negative Effekte vor Ort zeigt, die regio- sifizierung auf unterschiedliche High- logischen Fortschritt zurückzuführen als nal kaum steuerbar sind. Tech-Branchen und eine Differenzierung vielmehr auf die weltweite Vernetzung Mitte der 90er Jahren hat sich bereits der Betriebsgrößen zugunsten von Klein- der ansässigen Betriebe bzw. auf die Tat- die Asienkrise massiv auf die Beschäf- betrieben und Spin-Offs (CONDIE und sache, dass im Silicon Glen sehr viele tigtenzahl im Silicon Glen ausgewirkt. MACDONALD 1983; KINDER 2000). Tochter- und Zweigbetriebe internatio- Die sechs größten asiatischen Elektro- Dass es im Silicon Glen bis zur Mitte naler Unternehmen angesiedelt sind. Im nikunternehmen, die im Silicon Glen der 90er Jahre zu einer verhältnismäßig Jahr 1999 waren in Schottland 704 aus- angesiedelt sind, haben zwischen 1995/ positiven Beschäftigungsentwicklung ländische Firmen ansässig (vgl. Abb. 1). 96 und 1997/98 ihre Beschäftigtenzahl kam, wird nicht zuletzt auch durch das Allein in der Elektronikindustrie stellten von 4 466 auf 531 reduziert (Locate in schottische Arbeitsrecht erklärt, das aus diese nicht-britischen Firmen rund 58 Scotland 2000). Der Abbau von rund Unternehmersicht als eines der fortschritt- Prozent der Arbeitsplätze. Britische Elek- 4 000 Arbeitsplätzen ging auch einher lichsten Europas gilt. So gibt es weder tronikfirmen wie etwa oder Mar- mit Betriebsschließungen (JAMES 1998b), Einschränkungen beim Einsatz von Zeit- coni gehören heute im Silicon Glen zur denn der Niedergang der Preise in der

24 EUROPA REGIONAL 10(2002)1 180 Schottland-Silicon Glen Alps Electric Entlassungen bei IT-Firmen im 1. Halbjahr 2001 (Auswahl) 30 APW

Anzahl der entlassenen Arbeitskräfte 3300

1000 500 250 150 50 30 1 mm² =^ 20 Entlassungen

0 12,5 25 km

Maßstab ca. 1: 790000 589 Selectron 175

235 JDS Uniphase Polaroid Edinburgh Entranet 50 34 70 3300 Bluesky 860 50 Technology Work24.com Motorola Kymata 50 Glasgow Compaq Iomart Livingston Nec 100 Panasonic 600 85 Pressac 36 DuPont

160 USI

IfL 2002 Entwurf: M.Hilpert Signum Circuits Kartografie: J.Bohn, P.Mund Kartegrundlage: Ordnance Survey 38

Karte 2: Entlassungen bei IT-Unternehmen im 1. Halbjahr 2001 (Auswahl) Quelle: eigener Entwurf Kartengrundlage: Ordnance Survey

Halbleiterindustrie traf auch einen Groß- können auch durch die in den vergange- schärft sich der Standortwettbewerb um teil der Zulieferer zwischen Glasgow und nen Jahren erfolgten Unternehmensneu- das ohnehin knappe mobile Kapital, um Edinburgh. Zudem musste die Abwande- gründungen und Spin-off-Firmen nicht nur einige Phänomene zu nennen. Eine rung von Betrieben hingenommen wer- aufgefangen werden. Denn wie eine ak- Entschärfung der internationalen Kon- den (JAMES 1998a). tuelle Studie dokumentiert, zeigen schot- kurrenzsituation ist nicht in Sicht. Im Zur Zeit zeigen die ungünstige Ent- tische Existenzgründungen nach drei Jah- Gegenteil: Gerade das Aufkommen neu- wicklung der US-amerikanischen Wirt- ren die geringsten Überlebensraten im er, bisher durch Fertigung und Produkti- schaft, die globale Krise der IT-Bran- gesamten Königreich, obwohl die öffent- on geprägter Technologiestandorte ge- chen und des Neuen Marktes sowie die liche Hand ein Viertel der Kosten bei staltet den Kampf um Weltmarktanteile weltweit abkühlende Konjunktur drasti- Unternehmensneugründungen trägt. im technologischen Sektor immer härter. sche Folgen in der schottischen High- Insbesondere in Glasgow überlebt nicht Die sich räumlich ungleichgewichtig Tech-Region. Motorola, der weltweit einmal jede zweite Neugründung die ers- abzeichnende Evolution von Technolo- zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefo- ten drei Jahre. Technologieorientierte giestandorten ruft einen post-industriel- nen und der PC-Produzent Compaq kün- Unternehmensgründungen (TOU) schnei- len Regionaldarwinismus (HILPERT 2001) digten im Jahr 2001 zusammen über 4000 den dabei am schlechtesten ab. Mittler- hervor. Unterhalb der nationalstaatlichen Mitarbeitern in Schottland. Allein im weile werden Stimmen laut, die die Ursa- Ebene etablieren sich zahlreiche neue ersten Halbjahr 2001 entließen die größ- che dafür in einer zu optimistischen Un- Technologieregionen. Der technologi- ten Elektronikfirmen im Silicon Glen terstützung nahezu aller TOU in den ver- sche Wettlauf entwickelt sich dadurch zusammen über 6 600 Arbeitskräfte (DON- gangenen Jahren sehen (DORSEY 2001). immer stärker von einem Wettbewerb NELLY 2001) – ein enormer Rückschlag der Volkswirtschaften zu einem Wettbe- für die Region (vgl. Karte 2). Fazit und Ausblick werb der Regionen. Die aktuelle Krise der regionalen IT- Im Zeitalter der Globalisierung werden Mit Recht wird immer wieder darauf Branche und insbesondere die massiven viele Standortfaktoren ubiquitär (global verwiesen, dass die (Basis)Innovationen Entlassungen bei den ortsansässigen sourcing), entstehen transnationale Tech- des fünften Kondratieffs völlig neue räum- Tochterfirmen ausländischer Konzerne nologiekonzerne (global player) und ver- liche Muster begünstigen und von den

25 Ballungszentren deutlich abgegrenzte gen zum Verständnis regionaltechnolo- land. Geographical Studies. Slough. Kompetenzstandorte hervorbringen. Si- gischer Prosperität herangezogen wer- DONNELLY, B. (2001): Shadows over Silicon licon Glen und andere Beispiele aus Nord- den. Da technologisches Wissen zudem Glen. Jobs losses this year in the electronic amerika und Europa verweisen tatsäch- immer häufiger aus Erfahrungswissen industry. In: The Herald vom 01.08.2001, S. 5. lich auf Entwicklungsabläufe, in denen (tacit knowledge) besteht und immer sel- DORSEY, K. (2001): Big faillure rate for small einst periphere Regionen einen erstaunli- tener in konventioneller Form (Schrift, firms. In: The Herald vom 30.07.2001, S. chen Aufholprozess vollzogen haben. Wort, Bild etc.) transferierbar ist, gewin- 15. Über die Geographie solcher High-Tech- nen demzufolge auch Konzepte an Be- DOSTAL, W., M. HILPERT u. E. KISTLER (1999): Standorte weiß die räumliche Forschung deutung, die das regionale Milieu (Inter- Modelle mit zu vielen Unbekannten – Zum aber noch recht wenig. Gebräuchliche aktionen, Kommunikation, Vertrauen Forschungsstand und den Grenzen von Ansätze (punkt-achsiale Modelle, Zen- etc.) in den Mittelpunkt der Innovations- Untersuchungen über die Beschäftigungs- effekte moderner Technik. In: IAB, IfS, trum-Peripherie-Ansätze, zentrale Orte politik stellen. INIFES, ISF, SOFI (Hrsg.): Jahrbuch So- etc.) wie auch die klassischen industriel- Die Notwendigkeit einer funktionsfä- zialwissenschaftliche Technikberichter- len Standortfaktoren (Arbeitskräfte, Ver- higen ‚regional technology community‘ stattung 1998/99. Schwerpunkt: Arbeits- kehrsinfrastruktur, Agglomerationseffek- wurde mittlerweile auch im Silicon Glen markt. Berlin, S. 19-63. te, F&E-Einrichtungen etc.) versagen oft erkannt. Deshalb gewinnt zunehmend GERTZ, W. (2001): Silicon Glen – Das High- bei der Erklärung technologischer Loka- auch die Pflege des ansässigen Milieus Tech-Hoch im Norden. In: Regionen. lisationsmuster. Viele dieser Faktoren an Bedeutung. So soll etwa ein Cluster- www.jobuniverse.de. sind mittlerweile ubiquitär, die Auswahl plan stärker als bisher die Netzwerkakti- GREEN, A. E. (1998): Sozioökonomischer und sozialgeographischer Überblick. In: KAS- ist meist fragmentiert, begrenzt, unge- vitäten innerhalb der Region entwickeln TENDIEK, H., K. ROHE u. A. VOLLE (Hrsg.): wichtet und deterministisch, das unter- und koordinieren und das Silicon Glen Länderbericht Großbritannien. Frankfurt nehmerische Verhalten folgt ohnehin weltweit als Forschungs-, Design- und a.M., S. 89-115. keinem homo oeconomicus und schließ- Fertigungszentrum für Halbleiterproduk- HALL, P., M. BREHENY, R. MCQUAID u. D. lich ist die empirische Operationalisie- te im Verbund etablieren. Es ist geplant, HART (1987): Western Sunrise. The Gene- rung nach wie vor umstritten. durch den gezielten Ausbau des Bran- sis and Growth of Britain’s Major High Auch die räumlichen Wirkungen neu- chenclusters die Zahl der Arbeitsplätze Tech Corridor. London. HILPERT, M. (2000a): High-Tech-Regionen. er Technologien sind bisher nur unzurei- in der Halbleiterindustrie bis zum Jahr Tragfähigkeit, Lebenszyklen und Arbeits- chend theoretisch reflektiert und kaum 2004 auf 14500 zu steigern (Locate in märkte. In: SCHAFFER, F. u. K. THIEME (Hrsg): empirisch erforscht worden. Dieser Man- Scotland 2000). Für die Zukunft sieht die Innovative Regionen. Umsetzung in die gel wird nicht nur datenseitig (z. B. Zu- technologiepolitische Strategie des Sili- Praxis. Augsburg, S. 105-124. ordnungsprobleme bei Querschnittstech- con Glen eine weitere branchenspezifi- HILPERT, M. (2000b): Innovationsregionen – nologien oder Combi-Tech) und metho- sche, aber stärker regional verankerte Vorboten zukünftiger Arbeitsmärkte? In: disch (z. B. Quantifizierungsdifferenzen High-Tech-Entwicklung vor. Ein eng IAB, IfS, INIFES, ISF, SOFI (Hrsg.): Jahr- zentraler Strukturgrößen zwischen der kooperierendes Netzwerk von Zuliefer- buch Sozialwissenschaftliche Technikbe- richterstattung 2000. Schwerpunkt: Inno- amtlichen Statistik und wissenschaftli- ern auf allen Stufen des Produktionspro- vation und Arbeit. Berlin, S. 193-252. chen Schätzungen) begründet (DOSTAL, zesses und von modernen Forschungska- HILPERT, M. (2001): Regionaldarwinismus – HILPERT und KISTLER, 1999). Auch im pazitäten im IT-Bereich soll die Voraus- Evolution von High-Tech-Regionen. In: theoretischen Bereich zeigt sich, dass in setzungen für weiteres Wachstum schaf- Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie. Heft fast allen regionalen Entwicklungs- und fen. Ob dies gelingt, hängt aber nicht nur 2/2001, S. 73-84. Wachstumstheorien der technologische von regional steuerbaren Faktoren (Netz- HILPERT, M. u. W. HUBER (2001): Silicon Glen Fortschritt lediglich als Restgröße auf- werkmanagement, Technologietransfer – Schottlands High-Tech-Region. In: Geo- graphie und Schule. Heft 134/2001, S. 43- tritt. Dieses black-box-Phänomen in der etc.) ab, sondern im Falle der globalisier- 46. Modellbildung gestaltet sowohl Status- ten High-Tech-Region Silicon Glen in JAMES, S. (1998a): Asian crisis blasts through beschreibungen als auch Prognosen äu- hohem Maße auch von der zukünftigen Scotland’s Silicon Glen. In: World Socia- ßerst schwierig, da weder Messungen weltweiten Entwicklung der IT-Branche list Web Site. http://www.wsws.org/news/ noch Gewichtungen bislang in der Praxis bzw. von der Performanz lokaler Märkte 1998/oct1998/sco-o13.shtml. kaum reliabel und valide testbar sind. und Standorte rund um den Globus. JAMES, S. (1998b): Rationalisation in high- Einfache endogene, exportbasiert oder tech. More job losses in Scotland’s Silicon neoklassische Modelle versagen ohnehin Glen. In: World Socialist Web Site. http:/ /www.wsws.org/news/1998/july1998/sco- bei der Erklärung regionaler Innovati- 08.shtml. onsdisparitäten. In den polarisationsthe- KINDER, S. (2000): Hightech-Regionen in oretischen Ansätzen sind technologische Großbritannien. Entwicklungsmerkmale Innovationen hingegen der zentrale Fak- und Konzentrationen. In: Geographische tor für fortschrittliche Regionen, um Rundschau. Heft 52, S. 50-56. Literatur: Kostenvorteile von Schwellenländern im LAAFIA, I. (1999): Beschäftigung im Hoch- Bereich standardisierter Produktionsver- BELLMANN, L., M. HILPERT u. E. KISTLER (1999): technologiebereich. In: EUROSTAT fahren auszugleichen. Voraussetzung Technik und Beschäftigung. In: IAB, IfS, (Hrsg.): Statistik kurzgefaßt. Forschung INIFES, ISF, SOFI (Hrsg.): Jahrbuch So- und Entwicklung. Heft 1/1999. dafür ist aber der Rohstoff Wissen. Die- zialwissenschaftliche Technikberichter- Locate in Scotland (2000): Jahresbericht ses ist immer an Menschen gebunden, stattung 1998/99. Schwerpunkt: Arbeits- 1998/99. München. weshalb zunehmend humankapitaltheo- markt. Berlin, S. 215-254. MCCANN, P. (1997): How deeply embedded retische und regionalkulturelle Erklärun- CONDIE, I. u. D. MACDONALD (1983): Scot- is Silicon Glen? A cautionary note. In:

26 EUROPA REGIONAL 10(2002)1 Regional Studies 31, S. 695-703. PEL, G. (Hrsg.): Britische Inseln. Dort- STERNBERG, R. (1995): Technologiepolitik und mund, S. 427-520. Dr. MARKUS HILPERT High-Tech Regionen – ein internationaler Universität Augsburg Vergleich. Münster, Hamburg. Institut für Geographie WEHLING, H.-W. (1991): Jüngere Tendenzen Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsge- in der wirtschaftlichen Entwicklung Schott- ographie lands. In: Geographische Rundschau. Heft Universitätsstraße 10 1, S. 34-43. 86135 Augsburg WEHLING, H.-W. (1995): Schottland. In: VOP-

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