Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad - 1. Änderung -

Stadt Ortsteil Bad Fredeburg

Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“

- 1. Änderung - (Verfahren nach § 13a BauGB)

Begründung

Stadt Schmallenberg Amt für Stadtentwicklung März 2018

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 1 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung -

Inhaltsverzeichnis:

1. Planungsanlass/Planungsziel ...... 3

2. Lage- und Beschaffenheit des Plangebietes...... 5

3. Bebauung – Art und Maß der baulichen Nutzung; Bauweise ...... 6

4. Verkehrliche Erschließung ...... 7

5. Natur-, Landschafts- und Umweltschutz; Artenschutz; Öko-Eingriffsausgleich ...... 9

5.1 Natur-, Landschafts- und Umweltschutz ...... 9 5.2 Artenschutz ...... 9 5.3 Ökologischer Eingriffsausgleich ...... 10

6. Ver- und Entsorgung...... 13

6.1 Wasser- / Löschwasserversorgung ...... 13 6.2 Niederschlags- / Abwasserentsorgung ...... 13 6.3 Energieversorgung ...... 13 6.4 Telekommunikation ...... 13 6.5 Abfallentsorgung ...... 14

7. Altlasten und Kampfmittel ...... 14

8. Denkmalschutz ...... 14

9. Bodenordnung ...... 15

Anlagen:

Anlage 1: Artenschutzprüfung (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139) Anlage 2: Umweltbericht (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139) Anlage 3: Unterlagen zum Eingriffsausgleich (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139) Anlage 4: Wasserwirtschaftlicher Erläuterungsbericht (i.d.F. des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139)

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 2 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung -

1. Planungsanlass/Planungsziel

Der Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Ortsteil Bad Fredeburg, trat am 26.09.2013 in Kraft. Bis auf den Ostrand des Plangebietes, der sich im städtischen Eigentum befand, ver- teilte sich die übrige Fläche auf mehrere Privateigentümer. Zur Umsetzung der planerischen Konzeption wurde zwecks entsprechender Neuord- nung der Grundstücke ein Umlegungsverfahren eingeleitet. Dieses scheiterte für die privaten Flächen an dem Umstand, dass die am Nordrand vorgesehene Planstraße („A“), die zwar auch einseitige Erschließungsfunktion für Baugrundstücke im Plange- biet übernehmen sollte, jedoch in der Hauptsache zur Erschließung eines seinerzeit noch angedachten, letztlich aber doch nicht verwirklichten Ferienhausgebietes östlich des Bebauungsplangebietes vorgesehen war, die im Umlegungsverfahren anzuset- zenden Erschließungskosten derart in die Höhe trieb, dass die rechtlichen Vorgaben für dieses Verfahren nicht mehr eingehalten wurden. Im Jahr 2016 erklärte der Umlegungsausschuss daher das Verfahren für „ruhend gestellt“ – allerdings mit dem Hinweis, das eine Planänderung mit Herausnahme der kostentreibenden Planstraße „A“ die rechtlichen Voraussetzungen für eine Wieder- aufnahme / Fortführung des Verfahrens schaffen könnte. Da das Baugebiet ansonsten bislang guten Zuspruch erhielt und eine rege Grund- stücksnachfrage zu verzeichnen war, wurde im Sinne der weiteren Umsetzung eine entsprechende Änderung des ursprünglichen Bebauungsplanes als sinnvoll erachtet und mit Ratsbeschluss vom 06.04.2017 formal eingeleitet.

Einen weiteren Aspekt, der schon für sich genommen eine anpassende Änderung des Bebauungsplanes forderte, stellt die mittlerweile planfestgestellte Planung zur Ortsumgehung (OU) Bad Fredeburg – L776n – dar. Im seinerzeitigen Bebauungsplanaufstellungs- respektive Beteiligungsverfahren war seitens des Straßenbaulastträgers „Straßen.NRW“ angesichts der zu diesem Zeit- punkt noch ungewissen Umsetzung der OU L776n eingeräumt worden, dass im Falle der vorherigen (Komplett-)Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ die Planung der L776n den dann bestehenden Gegebenheiten (gemeint sind hier die Wegeführungen und -anschlüsse im Umfeld der eigentlichen Umgehungsstraße) an- gepasst werde. Da der Bebauungsplan, wie dargelegt, bislang jedoch nicht vollstän- dig umgesetzt werden konnte, ist es nun daran, dessen im Detail nicht mit der zwi- schenzeitlich planfestgestellten Planung zur Umgehungsstraße harmonierende Fest- setzungen, die Rede ist von der westlichen Anbindung des Wohngebietes an die „Altenilper Straße“ (K20), entsprechend anzupassen.

Die neue Straßenführung ab des zukünftigen Endpunktes der „Altenilper Straße“, die abgebunden wird, ist aus dem Änderungsplan zu ersehen. Die daraus resultierend teilweise zurückzubauende und zu renaturierende K20 ist Teil der planfestgestellten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zur L776n. Des Weiteren wurde in diesem Zusammenhang ein Artenschutzaspekt aufgedeckt, dem sowohl im Rahmen der L776n-Planung als auch zukünftig beim Bebauungsplan „Leisterfeld III“ Rechnung zu tragen ist. Explizit handelt es sich dabei um eine festgestellte Fledermaus-Flugroute ausgehend vom sogen. „Rohdauhof“ über die Achse des „Koppenweges“ in nördliche Richtung.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 3 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Die Offenhaltung bzw. Unterstützung dieser Verbindung ist Bestandteil der planfest- gestellten Artenschutzmaßnahmen zur L776n. Die bisherige Erschließungsführung in das Bebauungsplangebiet hinein über einen Teilabschnitt der zur Renaturierung vorgesehenen K20 sowie die deutliche Querung der bisherigen „Koppenweg“-Trasse kollidiert mit den Artenschutz- und Ökoaus- gleichszielsetzungen zur L776n-Planung. Straßen.NRW hat in einem Erörterungsgespräch am 05.02.2018 eine Lösung vorge- stellt, die sowohl mit den Belangen im Zusammenhang mit der L776n als auch denen des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“ im Hinblick auf den Erhalt der Zufahrtsmöglich- keit von der heutigen K20 vereinbar ist. Wie aus der entsprechend ausgearbeiteten Änderungsplanzeichnung zum Bebauungsplan ersichtlich, wird dabei die Zufahrt ins Baugebiet bis auf eine hinzunehmende Kurvenausrundung auf die alte Trasse des nach Norden hin beizubehaltenden „Koppenweges“ verschoben. Die in diesem Zuge freigestellten Flächen der bisher geplanten Zufahrt werden zusammen mit ihren an- grenzenden bisherigen Straßenbegleitgrünflächen im Plangebiet des Bebauungspla- nes belassen, allerdings mit Verweis auf die dezidierten Regelungen im Planfeststel- lungsverfahren zur L776n als „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a Baugesetzbuch (BauGB) festgesetzt. Die vorbeschriebene Änderungslösung wurde seitens Straßen.NRW mit der Unteren Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises sowie der Oberen Naturschutzbe- hörde bei der Bezirksregierung im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit dem gefassten Planfeststellungsbeschluss zur L776n hin abgestimmt.

Zusammenfassend beinhaltet die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 folgen- de wesentliche Änderungen der Planung respektive der Planzeichnung:

- Verzicht auf die nördliche „Planstraße A“ und entsprechende Reduzierung des Ursprungsplangebietes

- Ersatz eines nicht mehr benötigten Fußweges durch 2 kurze Erschließungs- stichwege zwecks möglichst weitgehender Erhaltung des bisherigen Neu- bauflächenumfangs

- Entfall von 4 ursprünglichen Bauplätzen am nordöstlichen Plangebietsrand aufgrund der entfallenden Erschließungswirkung der „Planstraße A“

- Umplanung des Anbindungspunktes „Altenilper Straße“ / “Koppenweg“ / Bau- gebietszufahrt unter Wegfall des im bisherigen Kurvenbereiches gelegenen Baugrundstückes

- Festsetzung einer „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a BauGB im planerischen Überschneidungsbereich mit dem Planfest- stellungsbeschluss zur L776n

Aus den vorstehend beschriebenen Änderungsinhalten ergibt sich folgende Flächen- bilanz:

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 4 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Das ursprüngliche Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 139 weist eine Größe von ca. 2,81 ha auf. In Folge der 1. Änderung wird es flächenmäßig um ca. 0,44 ha auf verbleibende ca. 2,37 ha zurückgeführt. Der von Änderungen in Form von Flächenrücknahme oder konzeptioneller Umgestal- tung betroffene Bereich (in der Planzeichnung rot umrandet) umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 0,96 ha. Die ursprünglich über den Bebauungsplan ausgewiesene öffentliche Verkehrsfläche von ca. 5.800 m² reduziert sich durch die Änderung um ca. 2.000 m² auf verbleiben- de ca. 3.800 m². Die ursprünglich über den Bebauungsplan ausgewiesene Baugrundstücksfläche von ca. 21.100 m² reduziert sich durch die Änderung um ca. 2.600 m² auf verbleibende ca. 18.500 m² (tlw. bereits baulich in Anspruch genommen).

Da die Änderung mit ihren vorbeschriebenen, der Innenentwicklung dienenden Maß- nahmen die Voraussetzungen des § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB erfüllt, ist sie gem. § 13a BauGB als „Bebauungsplan der Innenentwicklung“ im „beschleunigten / verein- fachten Verfahren gem. § 13 BauGB“ durchführbar. Dementsprechend hat der Rat der Stadt Schmallenberg in seiner Sitzung am 06.04.2017 die Durchführung der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ im beschleunigten / verein- fachten Verfahren gem. § 13a BauGB i.V.m. § 13 BauGB beschlossen. In Folge dessen wird von der Option Gebrauch gemacht, von einer frühzeitigen Un- terrichtung und Erörterung nach §§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB abzusehen und nach § 13 Abs. 2 Nr. 2 u. 3 BauGB unmittelbar die Beteiligung der Öffentlichkeit und der berührten Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange im Rahmen einer Offenlage gem. § 3 Abs. 2 i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB durchzuführen.

2. Lage- und Beschaffenheit des Plangebietes

Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 139, ursprünglich ca. 2,81 ha groß, liegt am nordwestlichen Siedlungsrand von Bad Fredeburg, schließt nördlich an das be- stehende Wohngebiet „Leisterfeld II“ an und wird in Folge der 1. Änderung flächen- mäßig auf ca. 2,37 ha zurückgenommen. Derzeit wird das Areal, abgesehen von den bereits baulich in Anspruch genommenen, vormals überwiegend städtischen Flächen nach wie vor intensiv landwirtschaftlich als Grün- und Weideland genutzt. Die von der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ betroffenen Flächen liegen am Nord- und Westrand innerhalb des bisherigen Geltungsbereiches des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“.

Naturräumlich weist das Plangebiet angesichts seiner bisherigen Nutzung keine allzu hohe ökologische Wertigkeit auf. Besonders schützenswerte Landschaftsbestandtei- le finden sich weder im Plangebiet noch in dessen unmittelbarem Umfeld.

Im Rahmen der Artenschutzuntersuchungen zur Planung der L776n wurde allerdings am Westrand des Plangebietes der Bereich des „Koppenweges“ als schützenswerte Fledermaus-Flugroute identifiziert und aus Gründen des Artenschutzes mit entspre- chenden Schutz- respektive Entwicklungsbestimmungen belegt.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 5 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - 3. Bebauung – Art und Maß der baulichen Nutzung; Bauweise

Abgesehen von der räumlichen Anpassung / Reduzierung durch die 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ bleiben dessen Festsetzungen inhaltlich weitgehend unverändert. Die zukünftige Erschließung einiger Baugrundstücke über Erschließungsstichwege bedingt als eine von zwei neuen Festsetzungen die Auswei- sung einer „Fläche für die Abfallentsorgung – Zweckbestimmung: Mülltonnenstell- platz“ (nur zu Leerungszeiten für diejenigen Grundstücke, die ausschließlich über die betreffenden Stichwege ohne LKW-taugliche Wendeanlage erschlossen sind) – sie- he Änderungsplanzeichnung und Legende. Die andere neue Ausweisung betrifft die bereits oben angesprochene Festsetzung einer „Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“.

Nach wie vor bleibt es bei der Ausweisung eines „Allgemeinen Wohngebietes“ nach § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) mit Festsetzung des folgenden Nutzungs- spektrums:

WA Allgemeines Wohngebiet (gem. § 4 BauNVO i.V.m. § 1 Abs. 6 BauNVO) (1) Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen (2) Zulässig sind 1. Wohngebäude, 2. die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe, 3. Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sport- liche Zwecke (3) Ausnahmsweise können zugelassen werden: - Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Die in einem WA-Gebiet ansonsten gem. § 4 Abs. 3 Nr. 2 - 5 BauNVO ebenfalls ausnahmsweise zulassungsfähigen Nutzungen werden wegen der abseitigen Lage und / oder ihres Flächenbedarfes auf Grundlage von § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO ausgeschlossen.

Aufgrund der Ortsrandlage, des begrenzten Planungsraumes und der tatsächlichen Nachfragesituation werden von den ausnahmsweise zulässigen Nutzungen nur die Betriebe des Beherbergungsbetriebes zugelassen. Die gem. BauNVO ansonsten ebenfalls ausnahmsweise zulassungsfähigen „sonstigen nicht störenden Gewerbe- betriebe“, „Anlagen für Verwaltungen“, „Gartenbaubetriebe“ und „Tankstellen“ werden ausgeschlossen.

Die Charakteristik des zukünftigen Wohngebietes soll bedarfs- und nachfragegerecht sowie im Hinblick auf das zu wahrende Erscheinungsbild des Ortes die baulichen Strukturen der bereits vorhandenen Bebauung aufnehmen und ist demgemäß im Wesentlichen auf eine freistehende Ein- und Zweifamilienhausbebauung ausgerich- tet. Im Hinblick auf die Ermöglichung einer flächensparenderen Bauweise sind auch Doppelhäuser zulässig.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 6 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Um einer an dieser Stelle städtebaulich jedoch nicht wünschenswerten Mehrfamili- enhausbebauung vorzubeugen, wird im Plangebiet die zulässige Wohnungsanzahl je Einzelhaus auf max. 3, je Doppelhaushälfte auf max. 2 abgeschlossene Wohneinhei- ten begrenzt.

Die künftigen Gebäude sollen sich harmonisch in das Siedlungsbild des Ortes, spe- ziell die nähere, kleinteilige Umgebungsbebauung, einfügen. Ebenso wie die Art der baulichen Nutzung orientiert sich daher das vorgegebene Maß der baulichen Nutzung mit max. 2 Vollgeschossen bei einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4, sowie die zulässige Bauweise („abweichend“ – nur Einzel- bzw. Dop- pelhäuser bis max. 16 m Gesamtlänge zulässig (Nebenanlagen werden nicht ange- rechnet)) am bestehenden Siedlungsumfeld.

Von wesentlicher Bedeutung für das angestrebte „harmonische Einfügen“ der Neu- bebauung ist angesichts der exponierten Lage des Plangebietes die Begrenzung der Gebäudehöhenentwicklung. Diesem Aspekt wird durch Vorgabe einer maximalen talseitigen Traufhöhe von 6,5 m über dem derzeit vorhandenen Geländeniveau Rechnung getragen.

Die überbaubaren Grundstücksflächen werden im gesamten Plangebiet über Bau- grenzen definiert. Im Hinblick auf eine ausreichende Flexibilität bei der weiteren Bau- grundstücksparzellierung, für die der Bebauungsplan unverbindliche Vorschläge ent- hält, werden die überbaubaren Grundstücksflächen i.d.R. parallel zu den jeweiligen Erschließungsstraßen in Form durchgehender Bauzonen ausgewiesen.

Dem gesamtstädtischen Bestreben, den für das Schmallenberger Sauerland typi- schen äußeren Baugestaltungsmerkmalen auch im Falle von Neubaugebieten Gel- tung zu verschaffen, wird durch die bereits zum Ursprungsbebauungsplan auf Grund- lage von § 86 der Bauordnung für das Land NRW erlassene Gestaltungssatzung Rechnung getragen. Dabei wurde auch der Nutzungsmöglichkeit erneuerbarer Energien im Rahmen der privaten Baumaßnahmen erhöhte Bedeutung beigemessen. Seinen Niederschlag findet dies zum einen in entsprechend ergänzten Bestimmungen der Gestaltungssat- zung, was z.B. die zulässige Dachform oder die Fassadengestaltung anbelangt, und zum anderen in der bauplanungsrechtlichen Vorgabe einer zwingenden Ausrichtung des Hauptdachfirstes in besonnungsgünstige Ost-West-Richtung – den topografi- schen Gegebenheiten geschuldet mit einer Abweichungstoleranz von +/- 30 °. Zusammengenommen sollen die Maßnahmen einen deutlichen Beitrag zum Klima- schutz leisten, zumindest ermöglichen.

4. Verkehrliche Erschließung

Die Erschließung und der Anschluss des Plangebietes an das örtliche und überörtli- che Verkehrsnetz erfolgt in erster Linie über die derzeit noch westlich vorbeiführende, im Zuge der Umsetzung der L776n zukünftig abgebundene (und zur Stadtstraße heruntergestufte) K20 „Altenilper Straße“ respektive den „Koppenweg“.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 7 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Die Hauptzufahrt ins Baugebiet „Leisterfeld III“ befindet sich im Abstand von ca. 100 m nördlich zur bestehenden Einfahrt in das Plangebiet „Leisterfeld II“ (Abzweig „Roh- dauweg“).

Im Zuge der Realisierung der nördlich des Plangebietes „Leisterfeld III“ in einem Ein- schnitt geführten OU L776n wird die „Altenilper Straße“ in etwa auf Höhe der Einfahrt zum „Rohdauhof“ gekappt. Der nördlich von Bad Fredeburg gelegene Ortsteil Altenil- pe wird dann künftig direkt an die L776n angebunden.

Wie bereits unter Punkt 1 ausgeführt, wird die Baugebietseinfahrt bis auf eine klein- flächige Kurvenausrundung auf die alte Trasse des „Koppenweges“ verschoben. Die in diesem Zuge freigestellten Flächen der bisher geplanten Zufahrt auf der K20- Trasse werden zusammen mit ihren angrenzenden bisherigen Straßenbegleitgrünflä- chen im Plangebiet des Bebauungsplanes belassen, allerdings mit Verweis auf die dezidierten Regelungen im Planfeststellungsverfahren zur L776n als „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a BauGB festgesetzt.

Die Plangebietszufahrt wird von der „Koppenweg“-Trasse in das Plangebiet hineinge- führt und geht im Innenbereich in die vormalige „Planstraße B“, heute „Am Kapellen- berg“, über. Die ursprünglich konzipierte Kreuzung mit Anschluss der „Planstraße B“ und des Wirtschaftsweges „Koppenweg“ wird auf Grund des Verzichts auf die „Plan- straße A“ und der besagten Artenschutzbelange nicht mehr in dieser Form benötigt. Der funktional zu erhaltende, zukünftig über den Einschnitt der L776n hinwegführen- de Wirtschaftsweg „Koppenweg“ findet, angepasst an die übergeordnete Straßen- planung der OU Bad Fredeburg, im Bereich dieser Einfahrtkurve seinen Anschluss an das Verkehrswegenetz. Aus dieser „Doppelfunktion“ heraus, Baugebietserschließung und Wirtschaftswegan- schluss, resultiert auch die fahrphysikalische Konzeption der Straße in diesem Ab- schnitt als „normale“ Straßenverkehrsfläche mit südseitig begleitendem Gehweg. Während im Plangebiet die Haupterschließungsstraßen durchgängig eine Parzellen- breite von 6,00 m aufweisen, ist in diesem Anschlussbereich zum einen wegen der zu Grunde zu legenden Schleppkurvengeometrien für Langholzfahrzeuge, aber auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit allgemein, insbesondere im Begegnungsfall LKW/LKW, eine angemessene Aufweitung eingeplant.

Aufgrund des Wegfalls der „Planstraße A“ kann im Innern des verbleibenden Plange- bietes ein zur ursprünglichen „Planstraße A“ führender Fußweg entfallen. Die frei- werdende Fläche, funktionsgerecht auf 4 m verbreitert, fungiert zukünftig als Er- schließungsstichweg, um, zusammen mit einem weiteren kurzen Stichweg, einige wegen der entfallenden „Planstraße A“ sonst mangels Erschließung ebenfalls wegfal- lende Baugrundstücke zu erhalten.

Der Umstand der bereits mehrfach angeklungenen Rücknahme der „Planstraße A“ begründet auch die Verkürzung des im Plangebiet „Leisterfeld III“ zu Erschließungs- zwecken verbleibenden Abschnitts des am Nordostrand gelegenen „Buchhagenwe- ges“. Dessen plangestützte Ausbaulänge wird um ca. 25 m verkürzt. Der aus dem Plangebiet entlassene Abschnitt behält seine bisherige Funktion und Qualität – Wirt- schaftsweg – bei.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 8 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Wie bereits im Ursprungsbebauungsplan festgelegt, bleibt es bei dem Verbot von privaten Grundstückszufahrten an der gemeinsamen Grenze mit dem „Koppenweg“.

5. Natur-, Landschafts- und Umweltschutz; Artenschutz; Ökologi- scher Eingriffsausgleich

5.1 Natur-, Landschafts- und Umweltschutz

Wie im Kapitel 1 der Begründung ausgeführt, wird die 1. Änderung des Bebauungs- planes Nr. 139 „Leisterfeld III“ gem. § 13a BauGB i.V.m. § 13 BauGB im vereinfach- ten / beschleunigten Verfahren durchgeführt und gem. § 13 Abs. 3 BauGB von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB abgesehen. Die Reduzierung des Plangebietes und der versiegelten Flächen legt unter Umwelt- schutzaspekten den Schluss nahe, dass angesichts der Beibehaltung des aktuellen, landwirtschaftlich geprägten status quo keine Verschlechterung der Umweltsituation zu besorgen ist. Auch lässt die Planung nach wie vor keine Vorhaben zu, die nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung einer ebensolchen bedürfen. Vor diesem Hintergrund ist der als Anlage 2 dieser Begründung beigefügte, zum Ur- sprungsplan erstellte Umweltbericht grundsätzlich zwar nur als zusätzliche Hinter- grundinformation zu sehen, dient aber über seine Ausführungen zum Schutzgut „Landschaft“ dennoch dazu, gem. § 13a Abs. 1 Satz 5 BauGB zu belegen, dass kei- ne Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (Natura-2000-Gebiete gem. Bundesnaturschutzge- setz (BNatSchG)) oder dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermei- dung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

5.2 Artenschutz

Im Rahmen der Aufstellung des Ursprungsbebauungsplanes „Leisterfeld III“ wurde gem. § 44 BNatSchG die hier als Anlage 1 beigefügte Artenschutzprüfung (ASP) durchgeführt. Im Ergebnis kam der Gutachter zu dem Schluss, dass unter Beachtung der folgen- den Maßgabe, die im Bebauungsplan festgesetzt wurde, das Eintreten von Verbots- tatbeständen nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG (Verletzung und Tötung) für die pla- nungsrechtlich relevante Feldlerche ausgeschlossen werden kann:

Zur Vermeidung von baubedingten Betroffenheiten im Rahmen der Baufeld- freimachung sollte die Inanspruchnahme von Vegetationsbeständen auf Zei- ten außerhalb der Brutrevierbesetzung (März bis September) erfolgen. Ro- dungs-und Räumungsmaßnahmen sämtlicher Vegetationsflächen sollten dementsprechend nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar durch- geführt werden.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 9 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - Abschließend wurde festgestellt, dass die Aufstellung und Umsetzung des Bebau- ungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ keine Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG auslöst. Wie oben bereits angesprochen, wurde im Rahmen der Artenschutzuntersuchungen zur L776n jedoch eine schützenswerte Fledermausflugroute am äußersten Westrand des Bebauungsplangebietes, zwischen „Rohdauhof“ und dem weiter nördlich liegen- den Naturraum, festgestellt, die zumindest in Teilen über den „Koppenweg“ führt. Zur Unterstützung der daraufhin in der Planfeststellung zur L776n formulierten Arten- schutzmaßnahme erfolgte die oben beschriebene zukünftige Verlagerung der Zu- fahrtsführung ins Baugebiet „Leisterfeld III“. Als weitere Maßnahme in diesem Sinne soll im Rahmen der Umsetzung dieser Zufahrt ferner Wert auf eine entsprechend naturverträgliche Beleuchtung zumindest dieses Straßenabschnitts gelegt werden. Die in diesem Zuge freigestellten Flächen der bisher geplanten Zufahrt auf der K20- Trasse werden zusammen mit ihren angrenzenden bisherigen Straßenbegleitgrünflä- chen im Plangebiet des Bebauungsplanes belassen, allerdings mit Verweis auf die dezidierten Regelungen im Planfeststellungsverfahren zur L776n als „Fläche mit Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 i.V.m. Abs. 1a BauGB festgesetzt.

Neben dem vorstehend beschriebenen Sachverhalt kommt als einzige sonstige Maßnahme im Rahmen der geplanten 1. Bebauungsplanänderung mit etwaigem Auswirkungspotential auf artenschutzrechtliche Belange die bereits angesprochene Reduzierung des Plangebietes in Frage. Die Beschaffenheit und Nutzung dieser zukünftig nicht mehr im Plangebiet gelege- nen Flächen hat sich dabei gegenüber dem Erstellungszeitraum der seinerzeit zum Bebauungsplan Nr. 139 erstellten ASP (s. Anlage 1 zu dieser Begründung) nicht ge- ändert: nach wie vor erfolgt eine intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung in Form von Grün- und Weideland, Vegetationsbestände blieben ebenso unverändert.

Dies rechtfertigt die Schlussfolgerung, dass die 1. Änderung des Bebauungsplanes angesichts der Beibehaltung der bestehenden Offenlandcharakteristik für das aus der Planung entlassene Areal sowie die beschriebene Berücksichtigung der Belange um die Fledermaus den Zielen und Zwecken des Artenschutzes eher zu- als abträg- lich sein sollte und durch die Planung nach wie vor keine Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG ausgelöst werden.

5.3 Ökologischer Eingriffsausgleich

Im Rahmen der Aufstellung des Ursprungsbebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ wurde auf der Basis des Biotop-Typen-Bewertungsrahmens des Hochsauerlandkrei- ses (HSK) im Umweltbericht (siehe Anlage 2 zur Änderungsbegründung) eine Ermitt- lung des ökologischen Ausgleichserfordernisses gem. § 21 Abs. 1 BNatSchG (a.F. - neu: § 18 Abs. 1) i.V.m. § 1a BauGB durchgeführt. Das seinerzeit festgestellte Ausgleichserfordernis wurde durch die Zuordnung exter- ner Ausgleichsmaßnahmen zu 100 % ausgeglichen.

Wie bereits erläutert, wird im Zuge der 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 das Plangebiet reduziert und damit auch der Umfang der Bodenversiegelung, der seinerzeit die rechnerische Grundlage für die Höhe des Ausgleichserfordernisses

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 10 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - darstellte. Die Plangebietsreduzierung respektive die 1. Änderung stellt somit keines- falls einen über das damalige, rechnerisch bereits beglichene Ausgleichserfordernis hinausgehenden, zusätzlich auszugleichenden Eingriff dar, sondern es ist vielmehr von einer entsprechenden Minderung auszugehen.

Da in der Vergangenheit, wie oben angesprochen, auf Basis der Ursprungsplanung bereits eine ganze Reihe von Grundstücken an Bauwillige veräußert und für diese Grundstücke auch der seinerzeit ermittelte Ökoausgleichsbetrag in Ansatz gebracht wurde, soll dieser im Sinne der weitestgehenden Gleichbehandlung der Bauherren auch für die erst zukünftig zu veräußernden Grundstücke beibehalten werden - an- teilsmäßig jedoch reduziert um den Betrag, der sich aus der Plangebietsreduzierung respektive des dadurch verringerten Ausgleichserfordernisses ergibt. Von daher bleibt es auch grundsätzlich bei den aus der Ursprungsplanung über- nommenen Bestimmungen zum Öko-Ausgleich - siehe in der Planlegende unter „Textliche Festsetzung(en) Nr. 4“.

Die exakte Höhe der mit der 1. Änderung einhergehenden Minderung des Ausgleich- serfordernisses ergibt sich aus der nachfolgenden Bilanzierung:

Vorbemerkung:

Im Rahmen der geplanten 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ wird dessen Plangebiet um ca. 4.400 m² reduziert. Im Rahmen der seinerzeitigen Aufstellung des B-Planes Nr. 139 wurde für dessen gesamtes Plangebiet eine Ökoausgleichsbilanzierung erstellt. Das ermittelte Aus- gleichserfordernis wurde zu 100 % durch eingesetzte Maßnahmen aus dem Ökokon- to der Stadt Schmallenberg ausgeglichen. Dies schließt das im Rahmen der vorge- sehenen B-Plan-Änderung zur Rücknahme vorgesehene Areal mit ein. Die für dieses zukünftig nicht mehr überplante Areal seinerzeit in Anrechnung gestellten Ökopunkte sind dem städtischen Ökokonto nach erfolgter Änderung wieder gut zu schreiben.

Ausgleichsbilanzierung für den Rücknahmebereich (Gesamtgröße: 4.400 m²):

Wertigkeit im Ist-Zustand:

Versiegelte Wegefläche „Buchhagenweg“ (Biotoptypenliste (BTL) Nr. 1 / Wertfaktor (WF) 0) 130 m² x 0 = 0 Biotoppunkte (BP)

Grünland in intensiver Nutzung (BTL Nr. 13 / WF 4) 4.100 m² x 4 = 16.400 BP

Wegeseitenflächen „Buchhagenweg“ (BTL Nr. 14 / WF 4) 170 m² x 4 = 680 BP

 Summe „Ist-Wertigkeit“: 17.080 BP

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 11 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung -

Wertigkeit im ursprünglichen Planungs-Zustand:

Versiegelte Straßen- und Wegefläche (BTL Nr. 1 / WF 0) 1.320 m² x 0 = 0 BP

Straßen- und Wegeseitenflächen (BTL Nr. 14 / WF 4) 360 m² x 4 = 1.440 BP

Baugrundstücksfläche (GRZ = 0,4)  2.720 m² x 0,4 (GRZ) = 1.088 m² x (BTL Nr. 1 / WF) 0 = 0 BP  2.720 m² x 0,6 (Rest) = 1.632 m² x (BTL Nr. 16 / WF) 3 = 4.896 BP

 Summe ursprüngliche „Planungs-Wertigkeit“: 6.336 BP

In Anbetracht des im seinerzeitigen Aufstellungsverfahrens erfüllten „100-%- Ausgleichs“ ergibt sich - mit Inkrafttreten der 1. Änderung - insgesamt ein Überaus- gleich von 10.744 Biotoppunkten, der in dieser Höhe der damals eingesetzten Ökoausgleichsmaßnahme „SM.2.01.038“ (siehe Anlage 4) wieder gutzuschreiben ist.

Nach der im Ursprungsplanverfahren in diesem Zusammenhang verfolgten Systema- tik mit der Unterscheidung in das „Ausgleichserfordernis A“ für den Eingriff durch die private Baugrundstücksfläche und das „Ausgleichserfordernis B“ für den Eingriff durch die öffentlichen Grün- und Verkehrsflächen beziffern sich deren Minderungen wie folgt:

- Ausgleichserfordernis „A“:

Prozentualer Flächenanteil am Reduzierungsbereich: 62 % => Überausgleich: 6.661 BP

- Ausgleichserfordernis „B“:

Prozentualer Flächenanteil am Reduzierungsbereich: 38 % => Überausgleich: 4.083 BP

Im Vorfeld des zum Planänderungsverfahren gem. BauGB durchzuführenden Offen- lageverfahrens wurde die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des HSK um Stellung- nahme zum vorbeschriebenen Vorgehen gebeten. Mit Schreiben vom 11.01.2018 wurde von dieser Seite die Korrektheit der durchge- führten Bewertung und das Einverständnis zur Wiedergutschrift der Ökopunkte er- klärt, sobald die 1. Änderung des Bebauungsplanes in Kraft getreten ist.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 12 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - 6. Ver- und Entsorgung

6.1 Wasser- / Löschwasserversorgung

Die Trink- und Brauchwasser Versorgung des Plangebietes erfolgt über das Ver- bundsystem der Stadtwerke Schmallenberg. Die quantitative und qualitative Sicher- stellung der Wasserversorgung ist im Wasserwirtschaftlichen Erläuterungsbericht, erstellt zum ursprünglichen Bebauungsplan Nr. 139 und dieser Änderungsbegrün- dung als Anlage 3 beigefügt, nachgewiesen. Die Löschwasserversorgung des Plangebietes ist über die 550 m³ umfassende Brandreserve der Hochbehälter „Fredeburg“ und „Robbecke“ gesichert.

6.2 Niederschlags- / Abwasserentsorgung

Die ordnungsgemäße Abwasserentsorgung des Plangebietes erfolgt durch die ent- sprechende Erweiterung des bestehenden Trennsystems, auf den Wasserwirtschaft- lichen Erläuterungsbericht, erstellt zum ursprünglichen Bebauungsplan Nr. 139 und dieser Änderungsbegründung als Anlage 3 beigefügt, wird an dieser Stelle verwie- sen. Das anfallende Schmutzwasser wird gesammelt und an den Schmutzwassersammler Bad Fredeburg – Heiminghausen mit Vorflut an der Ruhrverbands-Kläranlage Eslohe / Bremke abgeschlagen. Konform zu den Bestimmungen des § 51a Landeswassergesetz wird das unver- schmutzte Niederschlagswasser über eine Sammelleitung ortsnah einem Gewässer zugeführt, das in die „Leisse“ mündet. In Anbetracht des abfallenden Geländes hält der Bebbauungsplan zur Verbesserung der (privaten) Kanalanschlussmöglichkeiten in einigen Bereichen des Plangebiets Leitungsrechte für die optionale Errichtung privater Abwasserkanäle vor (siehe Plan- zeichnung).

6.3 Energieversorgung

Die Energieversorgung wird durch die zuständigen Versorgungsunternehmen sicher- gestellt. Diese werden in konkrete Erschließungsplanungen frühzeitig eingebunden. Zur Sicherstellung einer technisch wie städtebaulich zeitgemäßen unterirdischen Ver- legung von notwendigen Versorgungsleitungen enthält der Bebauungsplan unter „Textliche Festsetzungen“ eine entsprechende Bestimmung auf Grundlage von § 9 Abs. 13 BauGB.

6.4 Telekommunikation

Die Telekommunikation im Plangebiet wird durch die Deutsche Telekom AG, Dort- mund, sichergestellt. Sie wird in die konkreten Erschließungsplanungen frühzeitig eingebunden.

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 13 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - 6.5 Abfallentsorgung

Aufgrund der abfallrechtlichen Vorschriften wird der in der Stadt Schmallenberg an- fallende Abfall getrennt nach den einzelnen Abfallfraktionen erfasst und im Rahmen des Dualen Systems einer Wiederverwertung zugeführt. Die organischen Abfälle werden eingesammelt und der Kompostieranlage in Brilon (Betreiber: Fa. Städterei- nigung Stratmann, Bestwig) zugeführt. Der anfallende Schrott wird ebenfalls separat eingesammelt und wiederverwertet. Kühlgeräte und Sonderabfälle werden fachge- recht und umweltschonend entsorgt. Die Reststoffe werden von der Stadt Schmal- lenberg über die Umladestation durch den Entsorger zur Abfallbehandlungsanlage R.A.B.E. in Meschede-Enste gebracht. Dort werden die Reststoffe unterschiedlichen Stoffströmen zugeordnet. Boden, der nicht auf genehmigten Flächen eingebaut werden kann, ist vorrangig ei- ner ordnungsgemäßen, schadlosen und genehmigten Verwertung zuzuführen oder auf einer genehmigten Deponie zu entsorgen.

7. Altlasten und Kampfmittel

In dem bei der Unteren Abfallwirtschaftsbehörde des HSK geführten Altlastenkataster sind für das Plangebiet keine Altlastenstandorte vermerkt. Trotzdem ergeht vorsorglich folgender Hinweis: Sind bei der Durchführung von Bauvorhaben beim Erdbau außergewöhnliche Verfär- bungen festzustellen oder werden verdächtige Gegenstände beobachtet, sind die Arbeiten sofort einzustellen und die Stadt Schmallenberg als örtliche Ordnungsbe- hörde (Tel. 02972/980-0) und / oder die Bezirksregierung Arnsberg, Staatlicher Kampfmittelräumdienst (Tel. 02931/82-3880 oder 02331/69270) zu verständigen. Werden bei Tiefbauarbeiten Anzeichen fester, flüssiger oder gasförmiger Kontamina- tion festgestellt, so sind die Stadt Schmallenberg als örtliche Ordnungsbehörde (Tel. 02972/980-0) sowie die Untere Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde des Hochsauerlandkreises in Meschede (Tel. 0291/94-0) umgehend zu informieren.

8. Denkmalschutz

Bei Bodeneingriffen können Bodendenkmäler (kultur- und/oder naturgeschichtliche Bodenfunde, d.h. Mauern, alte Gräben, Einzelfunde aber auch Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen und Spalten, aber auch Zeugnisse tierischen und/oder pflanzlichen Lebens aus erdgeschichtlicher Zeit) entdeckt werden. Die Entdeckung von Bodendenkmälern ist der Stadt Schmallen- berg als Untere Denkmalbehörde und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) – Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe (Tel.: 02761/93750; Fax: 02761/937520), unverzüglich anzuzeigen und die Entdeckungsstätte mind. 3 Werk- tage in unverändertem Zustand zu erhalten (§§ 15 und 16 Denkmalschutzgesetz NRW), falls diese nicht vorher von den Denkmalbehörden freigegeben wird. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist berechtigt, das Bodendenkmal zu bergen, auszuwerten und für wissenschaftliche Erforschung bis zu 6 Monate in Besitz zu nehmen (§ 16 Abs. 4 DSchG).

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 14 Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Bad Fredeburg - 1. Änderung - 9. Bodenordnung

Das ursprünglich zur Neuordnung der Grundstücke herangezogene Umlegungsver- fahren wurde aus vorgenannten Gründen 2016 durch den Umlegungsausschuss für „ruhend gestellt“. Mit dieser 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ und der damit einhergehenden deutlichen Verringerung der Erschließungskosten, bedingt insbesondere durch die Reduzierung der öffentlichen Verkehrsflächen, wird unter anderem das Ziel verfolgt, die rechtlichen Vorraussetzungen zur Wiederauf- nahme des Umlegungsverfahrens zu schaffen.

Schmallenberg, den 13.07.2018

Halbe Bürgermeister

Dipl.-Ing. Markus Schulte, Ö.b.V.I. Alter Bahnhof 15 57392 Bad Fredeburg 15 Anlage 1

Umweltbericht

zum

Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“, Stadtteil Bad Fredeburg

2

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung...... 3

1.1 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte des Bebauungsplanes...... 3 1.2 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen...... 7

2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen...... 9

2.1 Bestandsaufnahme – Erfassung des Umweltzustandes anhand der einschlägigen Umweltbelange sowie Prognose ihrer voraussichtlichen Betroffenheit...... 9 2.1.1 Schutzgut Mensch...... 9 2.1.2 Schutzgut Tiere...... 11 2.1.3 Schutzgut Pflanzen...... 13 2.1.4 Schutzgut Boden...... 14 2.1.5 Schutzgut Wasser...... 16 2.1.6 Schutzgüter Luft und Klima...... 17 2.1.7 Schutzgut Landschaft...... 19 2.1.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter...... 20 2.1.9 Wechselwirkung zwischen den Schutzgütern...... 21

2.2 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes...... 22 2.2.1 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung...... 22 2.2.2 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung... 23

2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheb- lich nachteiliger Umweltauswirkungen...... 23 2.3.1 Schutzgut Mensch...... 23 2.3.2 Schutzgut Tiere...... 24 2.3.3 Schutzgut Pflanzen...... 25 2.3.4 Schutzgut Boden (mit Ausgleichsbilanzierung gem. § 1a Abs. 3 BauGB)...... 26 2.3.5 Schutzgut Wasser...... 29 2.3.6 Schutzgüter Luft und Klima...... 30 2.3.7 Schutzgut Landschaft...... 30 2.3.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter...... 31 2.3.9 Wechselwirkung der Schutzgüter...... 31

2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten...... 31

3. Zusätzliche Angaben...... 32

3.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung...... 32 3.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung - Monitoring...... 32 3.3 Zusammenfassung der Umweltprüfung……...... 33

3

1. Einleitung

Am 20. Juli 2004 ist das „Europarechtsanpassungsgesetzt Bau“ (EAG Bau) in Kraft getre- ten. Mit dem EAG Bau hat die Bundesrepublik Deutschland die Plan-UP-Richtlinie 2001/42/EG in nationales Recht umgesetzt. Nach dieser Richtlinie müssen die Mitgliedstaa- ten der EU gewährleisten, dass ab dem 20. Juli 2004 für „Pläne“ eine Umweltprüfung (UP) durchzuführen ist. Nach dem EAG Bau (hier nachfolgend mit „BauGB“ (für Baugesetzbuch) bezeichnet) ist für alle Bauleitpläne, also den Flächennutzungsplan (FNP), den Bebauungsplan (B-Plan) – so- fern er nicht der Innenentwicklung dient – sowie für planfeststellungsersetzende B-Pläne, eine UP durchzuführen. Dieses ergibt sich aus § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB, der die Gemein- den verpflichtet, für die „Belange des Umweltschutzes“ eine UP durchzuführen. Gegenstand der UP sind nach vg. Bestimmung diejenigen Umweltbelange, auf die der be- treffende Bauleitplan voraussichtlich erhebliche (i.d.R. negative) Auswirkungen haben kann. Umweltbelange in diesem Sinne sind insbs. die in § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB aufgeführten Be- lange des Umweltschutzes sowie die in § 1a BauGB angesprochenen Belange, wie vor al- lem die Eingriffsregelung (Abs. 3) und der Bodenschutz (Abs. 2). Eine Erheblichkeit von Umweltauswirkungen ist nach allgemeiner Auffassung immer dann anzunehmen, wenn bspw. in anderen Regelwerken fixierte Grenz- oder Richtwerte über- schritten, gesetzte Umweltqualitätsziele gefährdet werden, wenn empfindliche Flächen (z.B. ein wertvolles Biotop) beeinträchtigt oder Schutzgüter besonders schwerwiegend geschä- digt werden. Ein Anhaltspunkt ist auch die Notwendigkeit der Einholung von Gutachten. In Bezug auf Natur und Landschaft ist von einer Erheblichkeit auszugehen, wenn größerer Ausgleichsbedarf erkennbar ist. Für die Bestimmung der Prüfungsdichte ist ferner die Vorgabe des § 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB wichtig, wonach sich die UP auf das zu beziehen hat, was nach gegenwärtigem Wissens- stand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplanes angemessenerweise verlangt werden kann. Die UP ist gem. § 2a Nr. 2 BauGB im Rahmen eines „Umweltberichtes“ als gesondertem Bestandteil der Planbegründung zu dokumentieren. In ihm sind die Ergebnisse der UP zu beschreiben und zu bewerten. Das Bewertungsergebnis unterliegt – gleichberechtigt neben allen anderen zu berücksichti- genden Belangen – der gemeindlichen Abwägung.

1.1 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte des Bebauungsplanes

Im Stadtteil Bad Fredeburg, dem zweitgrößten Siedlungsschwerpunkt im Stadtgebiet, konn- te die Wohnbaulandfrage in den letzten 4 bis 5 Jahren im Neubaugebiet „Leisterfeld II“ ge- deckt werden. Der betreffende Bebauungsplan Nr. 106 trat Mitte 2002 in Kraft. Alle darüber verfügbar gemachten Grundstücke sind mittlerweile jedoch veräußert und überwiegend auch bereits bebaut. Die Wohnlage wurde offenkundig gut angenommen.

Um in Bad Fredeburg auch in den nächsten Jahren qualitativ hochwertige, mit relativ gerin- gem baulichen Aufwand erschließbare Wohnbaugrundstücke anbieten zu können, wurde Ende 2007 der Aufstellungsbeschluss für den Anschlussbebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ gefasst. Schon im Rahmen der Aufstellung des B-Planes Nr. 106 wurde diese spätere Erweite- rungsoption in nordwestliche Richtung konzeptionell berücksichtigt. Die in dieser Außenbereichslage am Ortsrand erforderliche Wohnbauflächenreserve hält der städtische Flächennutzungsplan seit 2001 vor. Da Bad Fredeburg – belegt durch die Voruntersuchungsergebnisse im Rahmen der Flä- chennutzungsplan-Neuaufstellung – keine brachgefallenen innerörtlichen Baulandflächen aufzuweisen hatte, die im Hinblick auf die bodenschützenden Bestimmungen des § 1a BauGB einer Wiedernutzung hätten zugeführt werden können, war die Standortsuche für 4 wohnbauliche Ergänzungsflächen unter Inkaufnahme eines Eingriffs in Natur und Land- schaft zwangsläufig in die Siedlungsrandzonen des Ortes zu verlagern.

Insbes. unter den Aspekten topografische Eignung, Besonnungslage, räumliche Nähe zu ortszentralen Versorgungseinrichtungen, eigentumsrechtliche Verfügbarkeit und naturräum- liche Unbedenklichkeit kam letztendlich nur eine nördliche Erweiterung des bestehenden Wohngebietes „Leisterfeld“ in Betracht. Im Verlauf des frühzeitigen Abgleichs dieser Planungsvorstellung mit den übergeordneten Zielen der Raumordnung und Landesplanung sowie den Belangen der Bürger und der Trä- ger öffentlicher Belange auf Ebene des Flächennutzungsplanes haben sich dann auch keine gravierenden Bedenken gegen eine Wohnbauflächenausweisung an dieser Stelle ergeben.

Unter Aufnahme und Fortführung der Erschließungsstrukturen des Baugebietes „Leisterfeld II“ sowie unter Berücksichtigung einer etwaigen Mitbenutzbarkeit von Erschließungsanla- genteilen des neuen Baugebietes für das nordöstlich projektierte Ferienhaus-Sondergebiet („Dorf Sauerland“) lautet die primäre Planungszielsetzung auf Ausweisung eines Allgemei- nen Wohngebietes gem. § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) zur Deckung der vornehm- lich lokalen Wohnbaulandnachfrage. Aufgrund der Ortsrandlage bzw. des begrenzten Flächenangebotes im Plangebiet werden von den ausnahmsweise zulassungsfähigen Nutzungen nur Betriebe des Beherbergungsbe- triebes zugelassen, die übrigen Ausnahmen werden ausgeschlossen. Weitere Zielsetzungen der Planung liegen in der Sicherung und Auslastung der örtlichen Inf- rastruktur und der Förderung der Eigenentwicklung des Ortsteiles durch Bereitstellung at- traktiver Baumöglichkeiten in ruhiger, qualitativ gehobener Wohnlage.

Angesichts des baulich und gestalterisch ansprechenden Escheinungsbildes des Wohnge- bietes „Leisterfeld II“ bietet sich die weitestgehende 1:1-Übernahme der dortigen Festset- zungen sowohl zur Art und zum Maß der baulichen Nutzung als auch grundsätzlich im Hin- blick auf die erlassenen Gestaltungsvorschriften an, die auch aktuell wieder in einer separa- ten Satzung auf Basis des § 86 Landesbauordnung (LBO NW) geregelt werden sollen. Aufgrund der rasanten Entwicklung, welche die Nutzung erneuerbarer Energien auch im Rahmen privater Bauvorhaben in den letzten Jahren genommen hat, nicht zuletzt natürlich auch bedingt durch entsprechende gesetzliche Vorgaben, die sich in Zukunft wohl weiter verschärfen werden, wurde im Zuge der Vorbereitung der Entwurfsfassung diesem Aspekt nochmals erhöhte Bedeutung beigemessen. Seinen Niederschlag findet dies zum einen in entsprechend ergänzten Bestimmungen der Gestaltungssatzung, was z.B. die zulässige Dachform oder die Fassadengestaltung anbelangt, und zum anderen in der bauplanungs- rechtlichen Vorgabe einer zwingenden Ausrichtung des Hauptdachfirstes in besonnungs- günstige Ost-West-Richtung - den topografischen Gegebenheiten und Erschließungsstruk- turen geschuldet mit einer Abweichungstoleranz von +/- 30°. Zusammengenommen sollen die Maßnahmen einen deutlichen Schritt in Richtung eines schon seit längerem in Aussicht genommenen Baugebietes mit verstärkt ökologischer Aus- richtung zur Folge haben und dem Klimaschutz entsprechend zuträglich sein.

Das Plangebiet „Leisterfeld III“ umfasst eine Fläche von insgs. 2,86 ha.

Die Charakteristik des zu planenden Wohngebietes soll bedarfs- und nachfragegerecht so- wie im Hinblick auf das schützenswerte Ortsbild die baulichen Strukturen der umliegenden Bebauung aufnehmen und dem gemäß im Wesentlichen auf eine freistehende Ein- bis Zweifamilienhausbebauung ausgerichtet werden. Im Hinblick auf einen schonenderen Um- gang mit Grund und Boden sollen aber auch Doppelhäuser möglich sein. Je nach Teilung können bis zu 37 Grundstücke in ortsüblicher Dimensionierung (400 bis ca. 850 m²) für eine freistehende Bauweise realisiert werden. Um einer an dieser Stelle städtebaulich nicht wünschenswerten Mehrfamilienhausbebauung vorzubeugen - für die im Übrigen an anderer Stelle im Stadtgebiet geeignetere Lagen vor- 5 gehalten werden -, wird im Plangebiet die zulässige Wohnungsanzahl je Einzelhaus auf max. 3, je Doppelhaushälfte auf max. 2 abgeschlossene Wohneinheiten begrenzt.

Die zukünftigen Gebäude sollen sich möglichst harmonisch in das Gesamtsiedlungsbild des Ortes, speziell die nähere, kleinteilige Umgebungsbebauung einfügen. Ebenso wie die Art der baulichen Nutzung orientiert sich daher das geplante Maß der bauli- chen Nutzung mit 2 zulässigen Vollgeschossen (bei einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4) sowie die zulässige Bauweise („abweichend“ - nur Einzel- bzw. Doppelhäuser bis max. 16 m Gesamtlänge zulässig (Nebenanlagen werden nicht angerechnet)) am bestehenden Sied- lungsumfeld. Das Maß der überbaubaren Grundfläche deckt sich mit der im § 17 Abs. 1 BauNVO ange- geben Obergrenze.

Von wesentlicher Bedeutung für das angestrebte „harmonische Einfügen“ der Neubebauung in das bestehende Siedlungsbild ist angesichts der exponierten Lage die Begrenzung der zulässigen Höhenentwicklung der Gebäude. Diese Regelung erfolgt durch Vorgabe einer maximalen talseitigen Traufhöhe von 6,5 m über dem derzeit vorhandenen Geländeniveau.

Die überbaubaren Grundstücksflächen werden im gesamten Planungsbereich über Bau- grenzen definiert. Im Hinblick auf eine ausreichende Flexibilität bei der späteren Grundstücksaufteilung wer- den diese entlang der Erschließungsstraßen als durchgehende Bauzonen ausgewiesen. Zur späteren Grundstücksparzellierung enthält der Bebauungsplan Aufteilungsvorschläge.

Dem gesamtstädtischen Bestreben, die für das Schmallenberger Sauerland typischen äuße- ren Baugestaltungsmerkmale auch im Zusammenhang mit Neubaugebieten nicht unberück- sichtigt zu lassen, soll auch in diesem Fall durch Erlass einer auf Grundlage des § 86 der Bauordnung für das Land NRW gesondert zu beschließenden Gestaltungssatzung Rech- nung getragen werden. Im Rahmen der Vorgaben zur Dach- und Fassadengestaltung wird besonderer Wert auf die Verwendung von landschaftstypischen Formen und Materialien gelegt, wobei allerdings der o.a. Intention einer verstärkt ökologisch ausgerichteten Bauausführung Rechnung getragen wird. Die wesentlichen Regelungsparagraphen sind in der Legende zur Planzeichnung nachricht- lich aufgeführt und decken sich grundsätzlich mit denen zum Wohngebiet „Leisterfeld II“.

Die Erschließung und der Anschluss des Plangebietes an das örtliche und überörtliche Ver- kehrsnetz erfolgt in erster Linie über die westlich vorbeiführende K 20 „Altenilper Straße“. In einem Abstand von 100 m zum Anbindepunkt des „Leisterfeld II“-Gebietes (Abzweig „Rohdauweg“) ist anstelle eines momentanen Wirtschaftswegabzweiges („Koppenweg“), der in den neuen Abzweig integriert wird, der Hauptanschluss des aktuellen Plangebietes vor- gesehen. Die (derzeit noch) freizuhaltenden Sichtflächen zur Gewährleistung einer hinreichenden An- fahrsicht in die K 20 sind in der Planzeichnung nachrichtlich eingetragen, wobei davon aus- gegangen wird, dass die Ortsdurchfahrtsgrenze um ca. 100 m in Richtung vorge- zogen wird. Bei späterer Realisierung der nördlich des Plangebietes projektierten Ortsumgehung Bad Fredeburg (L 776n) ist vorgesehen, die „Altenilper Straße“ in diesem Bereich zu kappen. Die jetzt als Abzweig konzipierte Plangebietszufahrt wird dann zu einem 90° Winkel, der im wei- teren Verlauf – als „Planstraße A“ – einerseits südseitig Erschließungsfunktion für das Plan- gebiet übernimmt und zum anderen die Zufahrtsoption zum nordöstlich geplanten Ferien- hausgebiet darstellt. Aus dieser „Doppelfunktion“ heraus resultiert auch die Konzeption die- ser Straße als normale Fahrverkehrsfläche mit südseitig begleitendem Gehweg. Im Osten vereinigt sich dann die „Planstraße A“ mit dem „Buchhagenweg“

6

Private Zufahrten zur K 20 sollen nicht erfolgen, darum enthält der Plan hier eine lückenlose Zufahrtsbeschränkung. Aus Verkehrssicherheitsgründen erfolgt ein Hineinführen des neuen Abzweiges von der K 20 aus in das Plangebiet in Form getrennter Verkehrsarten (Fahrbahn mit südseitig beglei- tendem Gehweg). Nach ca. 20 m ergibt sich ein Kreuzungsbereich, in dem von der „Plan- straße A“ nach rechts die Hauptzufahrt („Planstraße B“) in den Innenbereich des Plangebie- tes und nach links der „Koppenweg“ abzweigt. Die verkehrstechnische Innenerschließung des Hauptteils des Plangebietes ist als „Misch- verkehrsfläche / Verkehrsberuhigter Bereich“ konzipiert. Diese ist größtenteils durchgehend in einer Breite von 6 m veranschlagt, um im Rahmen des späteren Endausbaus ggfs. Raum für den Einbau straßenbegleitender (Hoch-)Grünelementen sowie für die Anlage öffentlicher Parkplätze zu bieten. Wintertags kommt diese Konzeption mit ihren Randflächen auch den Erfordernissen der Schneeräumung zu Gute.

Am Plangebietssüdrand, in etwa mittig zwischen der K 20 und dem östlich gelegenen „Buchhagenweg“, weitet sich die Mischverkehrsfläche platzartig auf und wird von öffentli- chen Grünflächen (Zweckbestimmung: „Parkanlage“) gefasst. Diese Konstruktion findet ihr Gegenstück im „Leisterfeld II“-Gebiet. Im Endausbau soll sich dieser zentral, im Schnittpunkt der beiden Haupterschließungsachsen („Rohdauweg“/“Planstraße D“ und „Am Kapellen- berg“/“Planstraße B“) gelegene Bereich als eine im Bedarfsfall auch multifunktional zu nut- zende Platzsituation mit Verweil- und Kommunikationsqualitäten präsentieren. Nördlich und parallel zur „Planstraße D“ verläuft die 3. innergebietliche Erschließungsstraße „Planstraße C“. Beide schließen an den östlich vorbeiführenden „Buchhagenweg“ an. Dieser ist zu Erschließungszwecken in das Plangebiet einbezogen. Sein Ausbau ist mit getrennten Verkehrsarten (mit einseitigem straßenbegleitendem Gehweg) vorgesehen. Die Fahrbahn- breite beträgt 4,75 m. In Einmündungsbereichen erfolgt eine Aufweitung auf 5,50 m (LKW/LKW-Begegnungsmöglichkeit).

Innerhalb des Plangebietes, speziell im Bereich von Einmündungen, sind aus Gründen der Verkehrssicherheit weitere Zufahrtsbeschränkungen festgesetzt.

Zur Verkürzung innergebietlicher fußläufiger Distanzen ist eine Fußwegeverbindung zwi- schen den Planstraßen „A“ und „C“ vorgesehen.

Das Gesamtverkehrsflächenaufkommen im Plangebiet liegt bei ca. 5.100 m² - zzgl. ca. 1.500 m² Verkehrsgrünfläche.

Im Sinne von Natur und Landschaft respektive des erforderlichen Eingriffsausgleichs gem. Bundesnaturschutzgesetz enthält der B-Plan textliche Festsetzungen zur unterirdischen Verlegung von Versorgungsleitungen und zur Verwendung von standortgerechten, heimi- schen Laubgehölzen bei der Ein- und Durchgrünung der privaten Grundstücksflächen.

Aufgrund der begrenzten ökologischen Ausgleichsmöglichkeiten innerhalb des Plangebietes ist eine überwiegend externe Kompensation vorgesehen.

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1.2 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen

Schutzgut Quelle Zielaussage (Berücksichtigung im Rahmen der jeweiligen Schutzgüterbetrachtung)

Mensch Bundesimmissi- Voraussetzung gesunder Lebensverhältnisse der onsschutzgesetz Bevölkerung ist ein ausreichender Schallschutz, + VO dessen Verringerung insbesondere am Entste- hungsort, aber auch durch städtebauliche Maßnah- men in Form von Lärmvorsorge und Lärmminderung bewirkt werden soll.

Technische An- Schutz der Allgemeinheit und Naschbarschaft vor leitung Lärm schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche sowie deren Vorsoge. DIN 18005

Technische An- Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor leitung Luft schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverun- reinigungen sowie deren Vorsorge zur Erzielung ei- Hinweis: nes hohen Schutzniveaus für die gesamte Umwelt. VOs, TAs und DINs sind keine Fachge- setze, sondern be- stimmen technische Prüfverfahren

Baugesetzbuch Sicherstellung gesunder Lebensverhältnisse

Tiere und Bundesnatur- Natur und Landschaft sind aufgrund ihres eigenen Pflanzen schutzgesetz Wertes und als Lebensgrundlage des Menschen auch in Verantwortung für kommende Generationen Landschaftsge- im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu setz schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit er- forderlich, wiederherzustellen, dass - die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Na- turhaushalts - die Regenerations- und nachhaltige Nutzungs- fähigkeit der Naturgüter, - die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume sowie die Viel- falt, Eigenart und Schönheit sowie der Erho- lungswert von Natur und Landschaft

auf Dauer gesichert sind.

Bei der Aufstellung der Bauleitplanung sind insbe- Baugesetzbuch sondere die Belange des Umweltschutzes, ein- schließlich des Naturschutzes und der Landschafts- pflege zu berücksichtigen.

Boden Bodenschutzge- Ziele des Bodenschutzgesetzes sind u.a. der lang- setz + VO fristige Schutz des Bodens hinsichtlich seiner Funk- 8

tionen im Naturhaushalt, insbesondere als Lebens- grundlage und –raum für Menschen, Tiere und Pflanzen, als Bestandteil des Naturhaushalts mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen, als Aus- gleichsmedium für stoffliche Einwirkungen (Grund- wasserschutz) als Archiv der Kultur- und Naturge- schichte sowie für land- und forstwirtschaftliche so- wie siedlungsbezogene und öffentliche Nutzungen.

Weitere Ziele sind der Schutz des Bodens vor schädlichen Bodenveränderungen, Vorsorge gegen- über dem Entstehen schädlicher Bodenveränderun- gen und die Förderung der Sanierung von schädli- chen Bodenveränderungen und Altlasten.

Baugesetzbuch Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und Innenentwicklung zur Verrin- gerung zusätzlicher Inanspruchnahme von Böden.

Wasser Wasserhaus- Sicherung der Gewässer als Bestandteil des Natur- haltsgesetz haushaltes und als Lebensraum für Tiere und Pflan- zen und deren Bewirtschaftung zum Wohl der All- gemeinheit und zur Unterlassung vermeidbarer Be- einträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen.

Landeswasser- Ziel der Wasserwirtschaft ist der Schutz der Gewäs- gesetz ser vor vermeidbaren Beeinträchtigungen und die sparsame Verwendung des Wassers sowie die Be- wirtschaftung von Gewässern zum Wohl der Allge- meinheit.

Luft Bundesimmissi- Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des und Klima onsschutzgesetz Bodens, des Wassers, der Atmosphäre sowie der Kultur- und Sachgüter vor schädlichen Umweltein- wirkungen (Immissionen) sowie Vorbeugung bzgl. des Entstehens von Immissionen (Gefahren, erheb- liche Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Ge- räusche, Erschütterungen, Licht-, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen)

TA Luft Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverun- reinigungen sowie deren Vorsorge zur Erzielung ei- nes hohen Schutzniveaus für die gesamte Umwelt.

Landschaftsge- Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und setz NW Landschaft zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes (und damit auch der klimatischen Verhältnisse) als Lebensgrundlage des Menschen und Grundlage seiner Erholung.

Land- Bundesnatur- Schutz, Pflege, Entwicklung und ggfls. Wiederher- 9

schaft schutzgesetz / stellung der Landschaft aufgrund ihres eigenen Wer- Landschaftsge- tes und als Lebensgrundlage des Menschen auch in setz NW Verantwortung für die künftigen Generationen im be- siedelten und unbesiedelten Bereich zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft.

Baugesetzbuch Baukulturelle Erhaltung und Entwicklung des Orts- und Landschaftsbildes

Kultur- Baugesetzbuch Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind insbe- und sondere die Belange des Umweltschutzes, ein- Sachgüter schließlich des Naturschutzes und der Landschafts- pflege, insbesondere die Auswirkungen auf Kulturgü- ter und sonstige Sachgüter zu berücksichtigen.

Denkmalschutz- Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu gesetz nutzen und wissenschaftlich zu erforschen. Sie sol- len der Öffentlichkeit im Rahmen des Zumutbaren zugänglich gemacht werden.

2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

2.1 Bestandsaufnahme – Erfassung des Umweltzustandes anhand der ein- schlägigen Umweltbelange sowie Prognose ihrer voraussichtlichen Be- troffenheit

Der Umweltzustand und die besonderen Umweltmerkmale im unbeplanten Zustand werden nachfolgend auf das jeweilige Schutzgut bezogen dargestellt, um die besondere Empfind- lichkeit von Umweltmerkmalen gegenüber der Planung herauszustellen und Hinweise auf ih- re Berücksichtigung im Zuge der planerischen Überlegungen zu geben. Die Erfassung und Beschreibung des derzeitigen Umweltzustandes erfolgt auf Grundlage eigener Aufnahmen, vorliegender Kartenwerke sowie der Umweltverträglichkeitsstudie nebst Landschaftspflegerischer Begleitplanung (jeweils auszugsweise respektive soweit vor- liegend) zur geplanten Ortsumgehung Bad Fredeburgs, der L 776n.

2.1.1 Schutzgut Mensch

Für den Menschen im Plangebiet sowie der näheren Umgebung könnten theoretisch Lärm- und Luftschadstoffimmissionen sowie visuelle Beeinträchtigungen und Beeinträchtigungen der übrigen Wohnwertqualität nebst Einschränkungen der Freizeit- und Naherholungsquali- tät von Bedeutung sein.

Zustandsbeschreibung: Die nutzungsmäßige Charakteristik der südlichen Anschlussbebauung (Wohngebiete Leis- terfeld I und II) entspricht nahezu der von „Reinen Wohngebieten“ gem. § 3 BauNVO, ob- wohl die betreffenden Bebauungspläne „Allgemeine Wohngebiete“ gem. § 4 BauNVO aus- weisen. 10

Umgeben ist das Plangebiet von intensiv landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen bzw. nur von Straßen oder Wegen („Altenilper Straße“ und „Buchhagenweg“) davon getrennt. Als dem Plangebiet nächstgelegene potentielle Emissionsquellen sind eine noch betriebene landwirtschaftliche Hofstelle ca. 50 m östlich des Plangebietes sowie eine ehemalige, jetzt anderweitig gewerblich (Sanitär- und Heizungsbau-Firma) genutzt Hofstelle ca. 50 m süd- westlich davon zu nennen. Immissionsprobleme für das geplante „Allgemeine Wohngebiet“ erwachsen weder aus die- sen beiden Nutzungen noch aus der westlich vorbeiführenden Kreisstraße 20. Diese Fest- stellung lässt sich aus dem vorangegangenen Verfahren zum praktisch identisch betroffe- nen Baugebiet „Leisterfeld II“ ableiten, im Rahmen dessen sich diesbzgl. ebenfalls keine Probleme ergaben.

Übermäßig Lärm, Gerüche oder sonstige Schadstoffe emitierende Nutzungs- oder Betriebs- arten finden sich also weder im, noch in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet und werden auch durch die üblichen planerischen Nutzungsfestsetzungen im Rahmen eines „Allgemei- nen Wohngebietes“ nicht ermöglicht. Eine Überschreitung der Lärm-Orientierungswerte der DIN 18005 (für „Allgemeine Wohnge- biete“ tagsüber 55 dB(A), nachts 45 dB(A)) ist nicht anzunehmen.

Erst im Planungsstadium befindet sich die Nord-West-Umgehung Bad Fredeburgs in Gestalt der L 776n. Die auf Grundlage einer UVS mittlerweile sondierte Linienführung verläuft nördlich des Plangebietes (vgl. eingetragenen Böschungsverlauf in der Bebauungsplanzeichnung) in ei- ner Mindestentfernung von 50 m dazu (Abstand zwischen Fahrbahnrand und nächstgelege- nem Baugrundstück). Immissionsseitig von erheblicher Bedeutung ist hier, dass die Trasse aufgrund der Gelän- desituation und der einzuhaltenden Steigungs-/Gefälleverhältnisse über die gesamte Länge entlang des Plangebietes (und auch noch darüber hinausgehend) in einem deutlichen Ge- ländeeinschnitt geführt werden muss. Die darauf abstellenden Immissionsprognosen lassen für das Plangebiet und die vorgesehene Nutzungsfestsetzung keine Überschreitungen der o.a. Orientierungswerte der DIN 18005 erwarten. Zu erwartende Anpflanzungen im Böschungsbereich werden die Trasse und ihren optischen Zerschneidungscharakter kaschieren und auf diesem Weg auch ihre Gegenwart als potenti- elle Lärmquelle nochmals herabsetzen.

Aufgrund dieser gegebenen Nachbarschaften (Landwirtschaft, Gewerbe, Verkehr) sind die zukünftigen Wohnbaugrundstücke dennoch als „vorbelastet“ zu betrachten. Insbs. die Vorbelastung durch landwirtschaftliche Einwirkungen ist jedoch für eine Ortsrand- bebauung in aller Regel immanent. Nutzungstypische Immissionsbeeinträchtigungen sind hier insofern vorhersehbar und angesichts des erfahrungsgemäß zumutbaren, i.A. ohnehin nur temporär auftretenden Umfangs im Rahmen des gegenseitigen Rücksichtnahmegebo- tes hinzunehmen.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Mit Ausnahme der Anliegergrundstücke an der Planstraße „A“ steht für das gesamte übrige Plangebiet ein rein gebietsbezogener, ziel- und quellbedingter Anliegerverkehr zu erwarten. Die mit dieser Konzeption für das Plangebiet zu erwartenden verkehrsbedingten Lärm-, Ge- ruchs- und Schadstoffimmissionen sind somit als „rein gebiets- und nutzungsimmanent“ zu bezeichnen.

Die aus der beschriebenen Situation resultierende Wohnwertqualität entspricht der einer ty- pischen „ruhigen“ Ortsrandlage im Übergangsbereich zu fußläufig angebundenen freien Landschaftsteilen mit den entsprechenden Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten.

Die visuelle naturräumlich/landschaftliche Erlebnisvielfalt im bzw. aus dem Plangebiet her- aus wird aufgrund der überhöhten Lage bestimmt vom hervorragenden Ausblick über das 11 von Wald- und Wiesenflächen umrahmte Bad Fredeburg und vermittelt einen charakteristi- schen Eindruck vom typischen Orts- und Landschaftsbild im Schmallenberger Sauerland. Für die Bewohner südlich des Plangebietes wird insbs. die Erschließung des Plangebietes und die Phase der individuellen privaten Bautätigkeiten ein Mehr an Last- und Fahrzeugver- kehr einschl. der damit und den Baumaßnahmen verbundenen Lärm- und Staubimmissio- nen erbringen. Dieses temporäre „Mehr“ an Immissionen haben diese jetzt Haupt- Betroffenen allerdings in den Vorjahren selbst ebenso den seinerzeit bereits Ortsansässigen im Bereich „Leisterfeld I“ „aufgebürdet“. Günstig ist in diesem Zusammenhang der Umstand zu werten, dass das Plangebiet im Nor- den zur Bestandsbebauung liegt, so dass etwaige Immissionen, insbs. baubedingte, durch die vorherrschende Hauptwindrichtung aus Südwest in ihrer Intensität deutlich abgemildert bzw. kaum in Erscheinung treten werden.

Der durch das Neubaugebiet für die Anlieger der K 20 auf Dauer hinzukommende Anlieger- verkehr wird zwar zu einer weiteren Erhöhung der ohnehin gegebenen Vorbelastung der angrenzenden Grundstücke führen, das Maß des Zumutbaren aber wohl nicht überschreiten und die Wohngebietsqualität damit nicht in Frage stellen – insbs. angesichts des Ausblicks, dass die K 20 mit Realisierung der L 776n durch ihre damit einhergehende Kappung und den Wegfall ihrer Ortsverbindungsfunktion eine entsprechend geringere Frequentierung aufweisen wird.

Vom Plangebiet sind unter Zugrundelegung der gültigen Wärmedämmstandards und mo- derner Heizungsanlagen keine erheblichen Umweltauswirkungen durch emitierte Luftschad- stoffe zu erwarten.

Für die Freizeit- und Naherholungsnutzung war das eigentliche Planungsareal angesichts der flächigen, auch nicht von Wegen durchzogenen landwirtschaftlichen Intensivnutzung ohne Bedeutung. Die flankierenden, die freie Feldflur bzw. die weiter nördlich gelegenen Waldbereiche erschließenden Wegebeziehungen („Koppen-„ und „Buchhagenweg“) bleiben erhalten.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Erhebliche anlage-, bau- oder betriebsbedingte Negativauswirkungen infolge der Planung sind für dieses Schutzgut nicht feststellbar. Eine erhebliche und nachhaltige Positivwirkung wird jedoch im Hinblick auf die Befriedigung örtlicher bzw. ortsbezogener Baulandnachfrage erzielt.

2.1.2 Schutzgut Tiere

Die biologische Vielfalt der örtlichen Tierwelt kann insbs. durch Entzug bzw. Beeinträchti- gung ihrer Lebensräume sowie sonstigen Lebensbedingungen geschädigt werden.

Zustandsbeschreibung: Die Landschaftsinformationssammlung des Landes NRW (LINFOS) benennt für das Unter- suchungsgebiet keine Vorkommen von planungsrelevanten Arten, Vogelschutzgebiete sind im Stadtgebiet Schmallenberg nicht ausgewiesen. Das nächstgelegene FFH-Gebiet wird von der westlichen Teilfläche des Naturschutzgebie- tes (NSG) „Waldkomplex Hunau“ (N 2.1.1) etwa 5 km östlich des Plangebietes gebildet; die nächstgelegenen NSG stellen das „Westernahtal“ (N 2.1.20) 2,5 km östlich und das „Quell- gebiet der Henne“ (N 2.1.22) 2,5 km nordöstlich des Plangebietes dar. An ausgewiesenen Biotopen finden sich im Abstand von mind. 100 m nordöstlich des Plan- gebietes das „Fretteltbachtal“ (BK-4715-016) und im Abstand von mind. 200 m das gesetz- lich geschützte Biotop des „Fließgewässerbereiches“ der „Frettelt“ (GB-4815-653). 12

Um dem faunistischen Umweltaspekt angemessen Rechnung zu tragen, wurde im Dezem- ber 2011 eine Artenschutzprüfung gem. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) durch das Büro für Landschaftsplanung Bertram Mestermann, Warstein, durchgeführt. Der Gesamtbericht zur Untersuchung ist beim Amt für Stadtentwicklung einsehbar.

Im Zusammenhang mit den Planungen zum Bau einer Ortsumgehung Bad Fredeburg (L776n) nördlich des Plangebietes liegen aus einer Umweltverträglichkeitsstudie tierökologi- sche Untersuchungen des Planungsbüros Bühner, Arnsberg, aus 2001 vor, in denen als einzige planungsrelevante Art der Grünlandfläche des Plangebietes bzw. der nördlich an- grenzenden Fläche die Feldlerche benannt wird. Im Rahmen der Untersuchung wurde wäh- rend mehrerer Begehungen im Zeitraum von März bis Juli 2001 der Vogelbestand erfasst. Dabei wurden in der (weiteren) Umgebung des Plangebietes die planungsrelevanten Arten Goldammer, Graureiher, Mäusebussard, Schwarzspecht, Turmfalke, Gartenrotschwanz, Feldlerche, Waldlaubsänger, Rauchschwalbe und Neuntöter nachgewiesen. Für den aktuell beplanten Bereich der Grünlandflächen sind als Nahrungsgäste der Graureiher, der Mäuse- bussard und der Turmfalke dokumentiert. Als Brutvögel werden westlich des Plangebietes der Neuntöter und nördlich des Plangebietes die Feldlerche genannt. Im Zuge einer ergänzenden Ortsbesichtigung im Dezember 2011 (Mestermann) wurden die Strukturen im Untersuchungsgebiet dahingehend untersucht, ob sich diese als Lebensraum für artenschutzrechtlich relevante Tierarten eignen. Dabei wurde auf das Vorkommen von Tierarten aller relevanten Artengruppen geachtet. Dem Plangebiet wird hinsichtlich der vorkommenden Biotopstruktur und -ausstattung eine potenzielle Eignung als Lebensraum für Säugetiere und Vögel, insbes. für die Offenlandar- ten, zugesprochen. Die Gebüschbereiche und Bäume entlang der Straßen sind als Lebens- raum für nestbauende Vogelarten geeignet. Ein am Rand des Plangebietes gelegener Gerä- teunterstand übernimmt lediglich bedingt eine Funktion als Lebensraum für nestbauende Vogelarten. Die nördlich angrenzenden Laubwaldgebiete sind nicht geeignet, um planungs- relevanten Horst- und Höhlenbrütern als Lebensraum zu dienen. Im Zuge der Ortsbegehung konnten keine Nester und Quartiere planungsrelevanter Tierarten nachgewiesen werden.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Zu unterscheiden sind baubedingte und Anlage- bzw. betriebsbedingte Wirkfaktoren. Im Zuge der späteren Umsetzung des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“ werden die im Be- reich der geplanten Wohnbebauung anzutreffenden Lebensraumtypen „Fettwiesen und - weiden“, „Kleingehölze“, „Säume und Hochstaudenfluren“ sowie „Gebäude“ dauerhaft bean- sprucht. Im Zuge der Baumaßnahmen wird es, baubedingt, zu temporären akustischen und opti- schen Störungen von Tierarten kommen (Baustellenlärm, Bewegung der Baumaschinen). Ferner können während der Bauphase u.U. auch Flächen beansprucht werden, die über das geplante Baufeld hinausgehen, bspw. im Zusammenhang mit der Einrichtung oder Nut- zung von Lager- und Abstellflächen oder beim Rangieren von Baufahrzeugen und - maschinen. Anlage- bzw. betriebsbedingt können sich potenzielle Betroffenheiten planungsrelevanter Arten primär aus der mit dem Vorhaben einhergehenden Überbauung von Freiflächen und dem aus dieser Flächeninanspruchnahme resultierenden dauerhaften Verlust bzw. der nachhaltigen Veränderung von naturnahen Lebensraumstrukturen ergeben. Hinzu treten optische Wirkungen, z.B. in Form von Lichtemissionen. Das künstliche Licht hat insbes. Einfluss auf Insekten als Nahrungsquelle - in der Dunkelheit speziell für Fledermäu- se. Die Silhouettenwirkung der zukünftigen Bebauung stellt eine weitere potenzielle optische Wirkung dar. Die hinzutretende Bebauung wird eine Erhöhung der Personenbewegungen und des KFZ- Verkehrs zur Folge haben. Den vg., überwiegend negativ zu wertenden Wirkfaktoren lässt sich folgender positive Wirk- faktor gegenüberstellen: die Umwidmung der monostrukturierten Grünlandfläche in Wohn- baugrundstücke lässt aufgrund der zu erwartenden privaten Anpflanzungen gegenüber dem 13 status quo eine größere Bewuchs- und Artenvielfalt und damit von Lebensräumen für ver- schiedenste Tierarten unterstellen, so auch möglw. für planungsrelevante Arten.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Das Mehr an Personenbewegungen, Verkehr sowie die Silhouettenwirkung ist aufgrund der bestehenden Vorbelastung des Gebiets als unerheblich einzustufen. Die Lichtemissionen werden sich durch die wohngebietsspezifisch geringe Intensität sowie die vg. Vorbelastung nicht negativ auf Fledermäuse auswirken. Die baubedingten Auswirkungen sind allesamt temporärer Natur und werden keine nachhal- tigen Beeinträchtigungen der Tierwelt zur Folge haben. Hinsichtlich der individuellen Lebensraumansprüche in Verbindung mit den dokumentierten Tierarten, den vorhandenen Strukturen im Untersuchungsgebiet sowie den relevanten Wirk- faktoren wurden folgende als „Konfliktarten“ definierten Tierarten herausgearbeitet: Feldler- che und Neuntöter. Für beide wurde eine vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände (Stufe II) durchgeführt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass unter Beachtung einer spezifischen Vermeidungsmaß- nahme für die Feldlerche vorhabenspezifische Betroffenheiten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 (Ver- letzung und Tötung) und 3 (Beeinträchtigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten) BNatSchG ausgeschlossen werden können. Im Falle des Neuntöters wurde festgestellt, dass eine Nutzung der im Plangebiet anstehenden Strukturen als Lebensstätte für ihn nicht zu erwarten ist und von daher eine vorhabenspezifische Betroffenheit gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 u. 3 BNatSchG ausgeschlossen wird. Vorhabenspezifisch sind auch weder im Bereich des Plangebietes noch in der Umgebung Störwirkungen i.S. des § 44 Abs. Nr. 2 (erhebliche Störungen während bestimmter Verhal- tens- und Entwicklungszyklen) BNatSchG zu erwarten. Die Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 139 “Leisterfeld III” löst keine Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG aus.

2.1.3 Schutzgut Pflanzen

Beeinträchtigungen der Flora resultieren vornehmlich aus dem Entzug bzw. der Versiege- lung bisheriger Freiflächen.

Zustandsbeschreibung: Das Plangebiet wird derzeit überwiegend intensiv landwirtschaftlich als Grün- und Weide- land genutzt. Die floristische Artenvielfalt auf vegetationsseitig derart ausgeräumten, mono- strukturierten Flächen fällt i.A. gering aus. Nach der Wertskala des Hochsauerlandkreises ist für diesen Biotop-Typ auch nur die relativ niedrige Wertziffer „4“ in Ansatz zu bringen.

Im Rahmen einer faunistischen Untersuchung im Dezember 2011 durch das Büro für Land- schaftsplanung Bertram Mestermann, Warstein, wurden im unmittelbaren Einwirkungsbe- reich der Planungsmaßnahme folgende Lebensraumtypen festgestellt: - Kleingehölze, Alleen, Bäume, Gebüsche, Hecken - Säume, Hochstaudenfluren - Fettwiesen und -weiden.

Gemäß der Landschaftsinformationssammlung des Landes NRW (LINFOS) finden sich im gesamten Stadtgebiet von Schmallenberg keine besonders geschützten und somit pla- nungsrelevanten Pflanzenarten.

Dementsprechend ergaben sich auch keine besonderen landschaftspflegerischen Beden- ken, als das Areal 2001 im Rahmen der FNP-Neuaufstellung von „Fläche für die Landwirt- schaft“ in „Wohnbaufläche“ umgewandelt wurde.

14

Diese Bauflächen-Darstellung schlägt sich dann auch in dem im Mai 2008 in Kraft getrete- nen Landschaftsplan (LP) nieder, der im hier maßgeblichen Teilplan „Schmallenberg Süd- ost“ das Plangebiet angesichts seiner Vorbestimmung zu Siedlungszwecken von land- schaftsplanerischen Festsetzungen oder Entwicklungsgeboten ausnimmt. Die an das Plangebiet westlich und nördlich praktisch unmittelbar anschließenden Freiland- bereiche fallen unter den flächigen Landschaftsschutzgebietstyp „B“ (Ortsrandlagen, Land- schaftscharakter) – hier namentlich die „Ortsrandlage Bad Fredeburg“ (L 2.3.2.4). Die Entwicklungskarte des LP sieht hier die „Pflege und Entwicklung der Ortsränder“ vor. Hierunter fallen bspw. im öffentlichen Bereich die organische Abgrenzung neuer Baugebiete am Ortsrand, die Höhenstaffelung und Gestaltungsfestsetzungen für die Gebäude nach ortstypischen Vorbildern; im privaten Bereich die Verwendung sauerlandtypischer Konstruk- tionsformen und Materialien sowie standortgerechte Anpflanzungen mit heimischen Laub- gehölzen und generell die Bereicherung der Landschaft durch Anpflanzung von einzelnste- henden, großkronigen Bäumen.

Das nächstgelegene FFH-Gebiet wird von der westlichen Teilfläche des Naturschutzgebie- tes (NSG) „Waldkomplex Hunau“ (N 2.1.1) etwa 5 km östlich des Plangebietes gebildet; die nächstgelegenen NSG stellen das „Westernahtal“ (N 2.1.20) 2,5 km östlich und das „Quell- gebiet der Henne“ (N 2.1.22) 2,5 km nordöstlich des Plangebietes dar. An ausgewiesenen Biotopen finden sich im Abstand von mind. 100 m nordöstlich des Plan- gebietes das „Fretteltbachtal“ (BK-4715-016) und im Abstand von mind. 200 m das gesetz- lich geschützte Biotop des „Fließgewässerbereiches“ der „Frettelt“ (GB-4815-653).

Im Hinblick auf die Umwidmungssperrklausel gem. § 1a Abs. 2 BauGB ist festzustellen, dass das Planungsareal im städtischen FNP bereits als „Baufläche“ dargestellt ist und auch im seinerzeitigen FNP-Aufstellungsverfahren keine Einwände gegen die Umwandlung von landwirtschaftlicher Nutzfläche in Baufläche vorgebracht wurden.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Beeinträchtigungen der Flora resultieren vornehmlich aus dem Entzug bzw. der Versiege- lung bisheriger Freiflächen. Planungsbedingte Auswirkungen können dementsprechend die Entnahme oder Beseitigung von Pflanzen oder die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Standorte sein.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Da besonders geschützte Pflanzenarten im Untersuchungsgebiet nicht vorkommen, ergibt sich keine Relevanz des § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG, wonach es verboten ist, wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

2.1.4 Schutzgut Boden

Mit Grund und Boden soll gem. der in § 1a Abs. 2 BauGB verankerten sogn. Bodenschutz- klausel sparsam (Quantitätsziel) und schonend (Qualitätsziel) umgegangen werden. Die ökologische Funktion umfasst die Bedeutung des Bodens als abiotischer Bestandteil des Ökosystems sowie als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Beeinträchtigungen der natürlichen Bodenfunktionen (Filter-, Biotop-, Nutzungsfunktion) können durch Versiegelung und/oder Schadstoffeintrag erfolgen.

Im Vorfeld der 2001 abgeschlossenen FNP-Neuaufstellung wurde auch Bad Fredeburg im Hinblick auf seine weiteren städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten untersucht. Gem. der o.a. Bodenschutzklausel lag dabei die erste Priorität auf der Lokalisation von etwaigen innerörtlichen (Brach-)Flächen, die einer Wiedernutzbarmachung oder einer Nachverdich- tung hätten zugeführt werden können. Hierzu ergab sich ein durchweg negatives Ergebnis. 15

Eine zukunftsfähige Ortsentwicklung konnte danach nur durch behutsame Ergän- zung/Erweiterung im Ortsrandbereich gewährleistet werden.

Zustandsbeschreibung: In Bezug auf topografische Eignung, Lage im Ortsraum sowie zu erwartende eigentums- rechtliche Verfügbarkeit kam letztlich nur der Bereich im nördlichen Anschluss an das Wohngebiet „Leisterfeld“ in Frage. Aufgrund der bestehenden anthropogenen Überformung durch Intensivlandwirtschaft erga- ben sich im seinerzeitigen FNP-Verfahren gegen diese Umwandlung bisheriger „Fläche für die Landwirtschaft“ keine landschafts- oder bodenschutzrechtlichen Bedenken.

Die ursprüngliche „natürliche“, anthropogen jetzt überformte Bodenstruktur im Plangebiet weist keine bodenkundlichen Besonderheiten auf. Die Geologische Karte NRW beschreibt die Bodenbeschaffenheit – regionstypisch – wie folgt: „Tonstein, geschiefert, z.T. schluffig, gebändert, schwarz bis schwarz-grau, mit Schluff- und Sandsteineinlagen“. Bzgl. der Hydrogeologie wird ausgeführt, dass diese geologische Beschaffenheit als „Fest- gestein“ unter die Kategorie „Kluftgrundwasserleiter“ fällt, wobei es sich um einen Grund- wasserleiter mit geringer bis sehr geringer Trennfugendurchlässigkeit handelt, wodurch das Grundwasservorkommen im Plangebiet nicht ergiebig ausfällt und eine entsprechend gerin- ge Empfindlichkeit aufweist.

Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Flächenqualität weist die Standortkarte des HSK das Plangebiet für die ackerbauliche Nutzung als „A 2 – mittel“ aus, d.h., die periodisch hier auch betriebene Ackerbaunutzung wird durch weniger günstige Standortfaktoren einge- schränkt. Im FNP-Neuaufstellungsverfahren wurden gegen die Umwandlung in „Wohnbaufläche“ von landwirtschaftlicher Seite auch keine Bedenken erhoben.

Aufgrund dieser anthropogenen Überformung des Bodens und dem mit der betriebenen Nutzungen i.d.R. einhergehenden Eutrophierungseintrag können dessen natürliche Funktio- nen im Plangebiet nur eingeschränkte Bedeutung haben, es liegt eine deutliche Vorbelas- tung und dementsprechend geminderte Wertigkeit des Schutzgutes „Boden“ vor.

Über bestehende Altlasten und/oder Altablagerungen im oder im näheren Umfeld des Plan- gebietes ist nichts bekannt.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Die Abwasserentsorgung des Plangebietes ist mittels Trennsystems und Anschluss an das vorhandene Kanalisationsnetz vorgesehen. Konform zu den Bestimmungen des § 51 a Landeswassergesetz wird das unverschmutzte Niederschlagswasser in geeigneter Form ortsnah einem Gewässer zugeführt, das in die „Leisse“ mündet. Das anfallende Schmutzwasser wird gesammelt und an den Schmutzwassersammler Bad Fredeburg – Heiminghausen mit Vorflut an der Ruhrverbands-Kläranlage Eslohe-Bremke abgeschlagen. Näheres ist dem Wasserwirtschaftlichen Erläuterungsbericht zu entnehmen, der als Anlage 5 der Bebauungsplanbegründung beigefügt ist.

Aufgrund der abfallrechtlichen Vorschriften wird der in der Stadt Schmallenberg anfallende Abfall getrennt nach den einzelnen Abfallfraktionen erfasst und im Rahmen des Dualen Sys- tems einer Wiederverwertung zugeführt. Die organischen Abfälle werden eingesammelt und der Kompostieranlage in Brilon (Betreiber: Fa. Städtereinigung Stratmann, Bestwig) zuge- führt. Der anfallende Schrott wird ebenfalls separat eingesammelt und wiederverwertet. Kühlgeräte und Sonderabfälle werden fachgerecht und umweltschonend entsorgt. Die nicht verwertbaren Reststoffe werden von der Stadt Schmallenberg zur Umladestation des Hoch- 16 sauerlandkreises und anschließend durch den zur zentralen Abfallde- ponie bzw. einer verfügbaren Müllverbrennungsanlage gebracht. Bauschutt und Bodenaus- hub werden einer ordnungsgemäßen Bauschutt- und Bodendeponie zugeführt. Soweit mög- lich, werden im Plangebiet anfallende Bodenmassen jedoch zu Profilierung von Bodenflä- chen im Plangebiet selbst benutzt.

Ca. 21.800 m² sollen über die Planung für wohnbauliche Nutzung neu zur Verfügung gestellt werden. Diese Fläche unterliegt bis dato im Rahmen ihrer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung entsprechenden Pflege- und Eutrophierungs- bzw. Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen und ist demgemäß in ihren natürlichen Bodenfunktionen eingeschränkt und vorbelastet. Gleichwohl wird mit dem Bebauungsplanverfahren und der ermöglichten Versiegelung (pla- nerische Vorgabe: GRZ = 0,4, d.h., die maximale Versiegelbarkeit eines Grundstückes be- trägt 40%) ein noch weitergehender Eingriff in den Bodenhaushalt vorbereitet.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Angesichts der ordnungsgemäß projektierten Abwasserentsorgung des Plangebietes sowie der gleichermaßen geordnet konzipierten Abfallentsorgung des gesamten Stadtgebietes sind daherrührende Schadstoffeinträge in das Schutzgut „Boden“ und dementsprechende erhebliche Beeinträchtigungen dieses Schutzgutes auszuschließen – das angemessen ver- antwortungsbewusste Verhalten der zukünftigen Anwohnerschaft des Plangebietes voraus- gesetzt. Gleichwohl, d.h. trotz einer bestehenden Vorbelastung des Bodens durch die bisherige Nut- zung, wird mit dem Bebauungsplanverfahren und der ermöglichten Versiegelung (planeri- sche Vorgabe: GRZ = 0,4, d.h., die maximale Versiegelbarkeit eines Grundstückes beträgt 40%) ein noch weitergehender, als erheblich einzustufender Eingriff in den Bodenhaushalt vorbereitet, der einen adäquaten ökologischen Ausgleich erfordert.

2.1.5 Schutzgut Wasser

Gewässer sind Bestandteil des Naturhaushaltes, Lebensraum für Tiere und Pflanzen und gehören zu den Lebensgrundlagen des Menschen. Bei der Betrachtung dieses Schutzgutes sind somit Einflüsse auf den Grundwasserhaushalt, die Grundwasserqualität sowie der Zu- stand von fließenden und ruhenden Gewässern von Bedeutung.

Zustandsbeschreibung: Wasserleitvermögen, Grundwasseraufkommen und Grundwasserneubildungsrate sind auf- grund der naturräumlichen bzw. geologischen Gegebenheiten im Betrachtungsraum als ge- ring einzustufen. Besondere „Empfindlichkeiten“ bestehen nicht. Das Plangebiet liegt nicht innerhalb einer Wasserschutzgebietszone, eine besondere Bedeutung für die Gewinnung von Trink- und Brauchwasser liegt nicht vor. Still- oder Fließgewässer finden sich weder im Plangebiet selbst noch in dessen unmittelba- rem Umfeld.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Die quantitative wie qualitative Sicherstellung der Wasserversorgung des Plangebietes er- folgt durch die Stadtwerke Schmallenberg über das bestehende Verbundsystem und ist im Wasserwirtschaftlichen Erläuterungsbericht – siehe Anlage 5 zur Bebauungsplanbegrün- dung – nachgewiesen.

Die Abwasserentsorgung des Plangebietes ist mittels Trennsystems und Anschluss an das vorhandene Kanalisationsnetz vorgesehen. 17

Konform zu den Bestimmungen des § 51 a Landeswassergesetz wird das unverschmutzte Niederschlagswasser in geeigneter Form ortsnah einem Gewässer zugeführt, das in die „Leisse“ mündet. Das anfallende Schmutzwasser wird gesammelt und an den Schmutzwassersammler Bad Fredeburg – Heiminghausen mit Vorflut an der Ruhrverbands-Kläranlage Eslohe-Bremke abgeschlagen. Näheres ist dem Wasserwirtschaftlichen Erläuterungsbericht zu entnehmen, der als Anlage 5 der Bebauungsplanbegründung beigefügt ist.

Eine zwingende B-Plan-Vorgabe zur Oberflächenwasserversickerung kommt angesichts der nur sehr bedingt geeigneten Bodenverhältnisse und der bestehenden, satzungsgeregelten Kanalanschlusszwänge nicht in Betracht. Die Detailplanungen zur beabsichtigten Niederschlagswasserableitung erfolgen unter früh- zeitiger Einbindung der Unteren Wasserbehörde des HSK.

Aufgrund der abfallrechtlichen Vorschriften wird der in der Stadt Schmallenberg anfallende Abfall getrennt nach den einzelnen Abfallfraktionen erfasst und im Rahmen des Dualen Sys- tems einer Wiederverwertung zugeführt. Die organischen Abfälle werden eingesammelt und der Kompostieranlage in Brilon (Betreiber: Fa. Städtereinigung Stratmann, Bestwig) zuge- führt. Der anfallende Schrott wird ebenfalls separat eingesammelt und wiederverwertet. Kühlgeräte und Sonderabfälle werden fachgerecht und umweltschonend entsorgt. Die nicht verwertbaren Reststoffe werden von der Stadt Schmallenberg zur Umladestation des Hoch- sauerlandkreises und anschließend durch den Hochsauerlandkreis zur zentralen Abfallde- ponie bzw. einer verfügbaren Müllverbrennungsanlage gebracht. Bauschutt und Bodenaus- hub werden einer ordnungsgemäßen Bauschutt- und Bodendeponie zugeführt. Soweit mög- lich, werden im Plangebiet anfallende Bodenmassen jedoch zu Profilierung von Bodenflä- chen im Plangebiet selbst benutzt.

Über bestehende Altlasten und/oder Altablagerungen im oder im näheren Umfeld des Plan- gebietes ist nichts bekannt.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Angesichts der ordnungsgemäß projektierten Abwasserentsorgung des Plangebietes sowie der gleichermaßen geordnet konzipierten Abfallentsorgung des gesamten Stadtgebietes sind daherrührende Schadstoffeinträge in das Schutzgut „Wasser“ und dementsprechende erhebliche Beeinträchtigungen dieses Schutzgutes auszuschließen – das angemessen ver- antwortungsbewusste Verhalten der zukünftigen Anwohnerschaft des Plangebietes voraus- gesetzt. Die geplanten Bebauungsmöglichkeiten werden durch die zwangsläufige Bodenversiege- lung die ohnehin ungünstigen Grundwasserverhältnisse zwar weiter beeinträchtigen, auf- grund der bestehenden Verhältnisse und Vorbelastungen ist allerdings keine signifikante Verschlechterung der Grundwasserquantität und -qualität zu erwarten – von evtl. temporä- ren Eintrübungen während der Bauphasen abgesehen.

2.1.6 Schutzgüter Luft und Klima

Die herausragende Bedeutung der Luft als Schutzgut steht außer Frage – für Bad Frede- burg als Kurort noch in besonderem Maße. Neben der menschlichen Gesundheit werden Schutzgüter wie Pflanzen, Tiere, Kultur- und Sachgüter durch Luftverunreinigungen beeinträchtigt. Letzterer Begriff umfasst (gem. § 3 Abs. 4 BImSchG) „Veränderungen der natürlichen Zusammensetzung der Luft insbs. durch Rauch, Ruß, Staub, Gase, Aerosole, Dämpfe und Geruchsstoffe“. Auf Luftverunreinigungen bzw. –veränderungen sind Belastungen des Klimas sowohl auf der kleinräumigen als auch kumulativ auf der regionalen bis hin zur globalen Ebene zurückzuführen.

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Im Falle der Bebauung von Stadt- und Landschaftsräumen wie hier sind Umweltauswirkun- gen aus ansteigender verkehrlicher und allgemeiner Erwärmung aufgrund von Überbauung und abnehmender Luftzirkulation zu erwarten.

Zustandsbeschreibung: Die Grünlandfläche im Plangebiet ist hinsichtlich ihrer klimatischen Funktion als Freiflächen- Klimatop einzustufen. Dieses Klimatop ist durch einen starken Tages- und Jahresgang der Temperatur und Luftfeuchte gekennzeichnet und stellt im Zusammenhang mit den umge- benden Freiflächen eine grundsätzlich wichtige (nächtliche) Kaltluftbildungsfläche dar.

Neben der K 20 „Altenilper Straße“ und des wohngebietsimmanenten Verkehrsaufkommens finden sich in der Umgebung des Plangebietes nennenswerte Emittentenquellen gem. § 3 Abs. 4 BImSchG nur in Form des Hausbrandes und einer östlich gelegenen Landwirt- schaftsstelle, die aber ohnehin schon auf bestehende Wohnbebauung Rücksicht zu nehmen hat. Daher rührende Konflikte wurden bislang auch nicht offenkundig und die jetzt geplante Bebauung rückt auch nicht näher an die Betriebsstätte heran als die vorhandene Wohnbe- bauung im „Leisterfeld“.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Die dennoch zu attestierende Vorbelastung der Luft wird durch den Wegfall der intensiv ge- nutzten LW-Fläche einerseits zwar etwas reduziert, andererseits durch die vorbereitete wei- tere Bebauung in anderer Emissionsform zwangsläufig wieder angehoben werden. Die aktuellen technischen Regelwerke und Verordnungen zu den jeweiligen Emissionsquel- len sollten jedoch die Einhaltung der einschlägigen Immissionsgrenzwerte und damit ein ge- sundes Wohnen und Leben sicherstellen.

Obgleich die Nutzung regenerativer Energiequellen für Heizung und Warmwasseraufberei- tung städtischerseits begrüßt wird, erscheint eine dahingehende zwingende Festsetzung gem. § 9 Abs. 1 Nr. 23b BauGB in Anbetracht der diesbzgl. regionsbedingt nicht optimalen klimatischen Verhältnisse nicht vertretbar.

Die klimatische Funktion des Plangebietes ergibt sich aus der Lage am Ortsrand. Das Areal ist Teil der offenen Übergangszone zwischen dem ca. 300 weiter nördlich und höher gelegenen Waldflächen im Bereich „Am Koppen“ einerseits und dem Siedlungsgebiet von Bad Fredeburg im Süden andererseits.

Waldbereichen fällt neben ihrer landschaftsästethischen Bedeutung generell eine wichtige Rolle bei der Luftreinhaltung, dem Temperaturausgleich, der Lufterneuerung und der Venti- lation zu. Die dort entstehende, hangabwärts fließende Kaltluft wird durch Bebauung u. de- ren Erwärmungseffekte in ihrer positiven Wirkung für das örtliche Kleinklima beeinträchtigt. Die in dieser Hinsicht durch die vorhandene Bebauung des Leisterfeldes bereits gegebene Beeinträchtigung wird durch hinzutretende Bebauung zwangsläufig flächenmäßig ausgewei- tet werden. Andererseits wird der anzunehmende zukünftig stärkere Durchsatz des Plange- bietes mit Büschen und Bäumen positiv zur Luftaufbereitung und damit zur Luftqualität bei- tragen – wenn auch nur wohl im kaum messbaren Bereich.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Durch die Überbauung von Freiflächen kann es im Bereich des Plangebiets zu geringfügi- gen Veränderungen der mikroklimatischen Bedingungen kommen. Die versiegelten Flächen sind durch ein hohes Wärmespeichervermögen und geringe Verdunstungsmöglichkeiten gekennzeichnet. Hierdurch können im Bereich des Plangebietes kleinflächige Wärmeinseln entstehen, die jedoch keine signifikanten Belastungen der lokal- oder regionalklimatischen Situation nach sich ziehen werden. Eine vorhabensspezifische Betroffenheit des Schutzgu- tes ergibt sich damit nicht.

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2.1.7 Schutzgut Landschaft

Bei der Betrachtung der Landschaft als Schutzgut stehen das Landschaftsbild bzw. die opti- schen Eindrücke des Betrachtenden im Vordergrund. Von Bedeutung sind alle Elemente des Landschaftsbildes, die dieses unter den Aspekten Vielfalt, Eigenart oder Schönheit mitprägen. Zu den möglichen Beeinträchtigungen im Rahmen der Bauleitplanung gehören der Verlust wertvoller bzw. eigentümlicher Landschaftsbestandteile, die Beeinträchtigungen von Sicht- beziehungen sowie die nachteilige Prägung des Landschaftsbildes durch landschaftsuntypi- sche oder als wesensfremd zu beurteilende bauliche Anlagen oder auch Abgrabungen und Aufschüttungen größeren Ausmaßes. Für Bad Fredeburg als Kurort besitzt das Schutzgut Landschaft wiederum eine nochmals gehobene Bedeutung.

Zustandsbeschreibung: Die Grundlage für die Berücksichtigung der Belange des Schutzgutes Landschaft in der Bauleitplanung bilden die nach § 16 Abs. 1 BNatSchG aufzustellenden Landschaftspläne. Der für den Planungsraum maßgebende Landschaftsplan (LP) „Schmallenberg Südost“, er- stellt durch den Hochsauerlandkreis, trat erst jüngst am 15.05.2008 in Kraft. Aufgrund der vorbereiteten Nutzungsbestimmung für Wohnbauzwecke im FNP nimmt der LP das Plangebiet von Festsetzungen oder sonstigen Entwicklungsaussagen aus, ebenso den östlichen Anschlussbereich, in dem ein Ferienhausgebiet entstehen können soll. Die an das Plangebiet westlich und nördlich anschließenden Freilandbereiche fallen unter den flächigen Landschaftsschutzgebietstyp „B“ (Ortsrandlagen, Landschaftscharakter) – hier namentlich die „Ortsrandlage Bad Fredeburg“ (L 2.3.2.4). Die Entwicklungskarte des LP sieht hier die „Pflege und Entwicklung der Ortsränder“ vor. Hierunter fallen bspw. im öffentlichen Bereich die organische Abgrenzung neuer Baugebiete am Ortsrand, die Höhenstaffelung und Gestaltungsfestsetzungen für die Gebäude nach ortstypischen Vorbildern; im privaten Bereich die Verwendung sauerlandtypischer Konstruk- tionsformen und Materialien sowie standortgerechte Anpflanzungen mit heimischen Laub- gehölzen und generell die Bereicherung der Landschaft durch Anpflanzung von einzelnste- henden, großkronigen Bäumen.

Das nächstgelegene, nach Landschaftsgesetz geschützte 62er-Biotop (GB-4815–653) fin- det sich in ca. 200 m Entfernung östlich des Plangebietes im Bereich des „Frettelt“-Tales. Das nächstgelegene FFH-Gebiet wird von der westlichen Teilfläche des Naturschutzgebie- tes (NSG) „Waldkomplex Hunau“ (N 2.1.1) etwa 5 km östlich des Plangebietes gebildet; die nächstgelegenen NSG stellen das „Westernahtal“ (N 2.1.20) 2,5 km östlich und das „Quell- gebiet der Henne“ (N 2.1.22) 2,5 km nordöstlich des Plangebietes dar.

Topografisch handelt sich bei dem Plangebiet um eine exponierte, von den umliegenden Anhö- hen weithin einsehbare, flach und gleichmäßig abfallende Südhanglage, die sich in etwa zwi- schen den Höhenordinaten 490 m über NN im Norden und 476 m über NN im Süden entwickelt. Die maximale West-Ost-Ausdehnung des Plangebietes beträgt ca. 300 m, die maximale Nord- Süd-Tiefe liegt bei etwa 140 m.

Die biologische Vielfalt der örtlichen Flora fällt entsprechend der landwirtschaftlichen Inten- sivnutzung - und abgesehen von den schmalen Feldgehölzbereichen entlang des „Koppen-„ bzw. „Buchhagenweges“ sowie der unterschiedlich diversifiziert ausgebildeten Hausgärten im Wohngebiet „Leisterfeld“ - gering aus.

Die natürliche Schönheit des Betrachtungsraumes wird insbs. beim Blick von Süden aus bestimmt durch den für die hiesige Region typischen Freilandübergangsbereich – in Form von Wiesen- und Weiden im nördlichen, westlichen und östlichen Anschluss an das Plange- biet –, sowie vom raum- und rahmenbildenden Waldsaum „Am Koppen“ / „Am Buchhagen“ 20 in topografisch bewegter Landschaft im Hintergrund und dem weitestgehend harmonisch ausgebildeten Siedlungsgebiet von Bad Fredeburg im Vordergrund.

Neben dem allgemein als „Landschaft“ verstandenen „Freiraum“ zählt zum Schutzgut „Landschaft“ auch das baulich geprägte „Ortsbild“. In das zuvor beschriebene natürliche Landschaftsbild eingebettet erkennt der äußere Be- trachter eine unter weitestgehender Verwendung von regionstypischen Materialien und Baugestaltungsmerkmalen ortsgerecht, überwiegend kleinteilig ausgebildete Bebauung mit einigen städtebaulichen Dominanten wie dem Klinikbereich am Hallenberg oder der „Andre- as-Hermes-Akademie“ am Fuße des Leisterfeldes. Zurückzuführen ist dieses weitgehend harmonische Siedlungsbild u.a. auf entsprechende Gestaltungsbestimmungen, die im Rahmen einer Ortssatzung und diverser Bebauungsplä- ne z.T. schon vor Jahrzehnten erlassen wurden, um dem Historischen Ortskern von Bad Fredeburg einen angemessenen Rahmen zu bewahren.

Aufgrund der exponierten Lage des Plangebietes kommt einer sich entsprechend einfügen- den Neubebauung in diesem Bereich eine hohe Bedeutung zu.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Die o.g. landschaftsbildprägenden Umgebungsbereiche des Plangebietes sind von den Festsetzungen des B-Planes nicht betroffen. Dessen Ausweisungen stehen den jeweiligen Schutz- und Entwicklungszielen des LP – insbs. der Freihaltung der übrigen Offenlandzone – nicht entgegen. Die planerischen Festsetzungen stellen darauf ab, das Neubaugebiet harmonisch in den Siedlungsrand zu integrieren und orientieren sich von daher von den zugelassenen Bauvo- lumina her an den Maßzahlen der Bestandsbebauung. Auch die landschafts- und regions- gerechte Außengestaltung der Neubebauung wird durch entsprechende Gestaltungsvorga- ben, insbes. was Material- und Farbwahl anbelangt, herbeigeführt, wenngleich im Hinblick auf die beabsichtigte Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien gewisse Kompromisse einzugehen sind. Eine orts- und landschaftstypische Durchgrünung des Neubaugebietes wird Folge der Vor- gabe der ausschließlichen Verwendung von standortgerechten heimischen Laubgehölzen im privaten Bereich sein.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen:

Durch das geplante Vorhaben wird der Charakter des Landschaftsbildes nicht negativ be- einflusst. Dies liegt darin begründet, dass sich das Plangebiet direkt an die bereits beste- hende Bebauung anschließt und somit keine solitäre Wirkung hat. Auch die Art der geplanten Bebauung (relativ kleinmaßstäbliche Einzel- und Doppelhausbe- bauung) gliedert sich in das bestehende Ortsbild ein und hat somit ebenfalls keine negati- ven Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild.

2.1.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

Kulturgüter sind bauliche oder sonstige – auch im Boden verborgene – Anlagen und andere vom Menschen gestaltete Landschaftsteile, die von geschichtlichem, wissenschaftlichem, künstlerischem, archäologischem, städtebaulichem oder die Kulturlandschaft prägendem Wert sind. Sachgüter im Sinne der Betrachtung als Schutzgut im Rahmen des Umweltschutzes sind natürliche oder vom Menschen geschaffene Güter, die für Einzelne, besondere Gruppen oder die Gesellschaft insgesamt von materieller Bedeutung sind – z.B. besonders ertragrei- che landwirtschaftliche Böden. 21

Mit der bauleitplanerischen Siedlungsentwicklung können negative Einflüsse auf Kultur- und Sachgüter durch Überbauung, Immissionen, optische Beeinträchtigung etc. verbunden sein, die es im Rahmen der „gebotenen Rücksichtnahme“ zu vermeiden gilt.

Zustandsbeschreibung: Im Plangebiet selbst sowie dessen näherem Umfeld sind keine Kultur- oder sonstigen, be- sonders schutzwürdigen Sachgüter bekannt. Als einzige Ausnahme in dieser Hinsicht kann das auch in diese Schutzgut-Rubrik hinein- spielende „Ortsbild“ von Bad Fredeburg gesehen werden, welches größtenteils Gestaltungs- regelungen unterliegt und im Historischen Ortskern sein zentrales Element besitzt.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Aufgrund des vorbeschriebenen Fehlens von Kultur- oder sonstigen, besonders schutzwür- digen Sachgütern im Plangebiet und dessen Umfeld kann das Planungsvorhaben auf diese keine Auswirkungen ausüben. Im Hinblick auf die Gestaltqualität der Gesamtortslage, insbes. des historischen Ortskernbe- reichs, unterstützen die getroffenen Festsetzungen zur Bauausführung die Erhaltungs- und Pflegevorstellungen zu diesem Schutzgut-Teilaspekt.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Im Bereich des Plangebietes sind keine Kultur- und sonstigen Sachgüter vorhanden. Eine vorhabensspezifische Betroffenheit des Schutzgutes ergibt sich damit nicht.

2.1.9 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Zwischen den Schutzgütern im Untersuchungsgebiet bestehen komplexe Wechselwirkun- gen, da diese im Naturhaushalt und funktional in einem Wirkungsgefüge miteinander ver- bunden sind. Die schutzgutbezogene Beschreibung und Bewertung des Naturhaushaltes im Untersuchungsgebiet berücksichtigt vielfältige Aspekte der funktionalen Beziehungen zu anderen Schutzgütern. Somit werden über den schutzgutbezogenen Ansatz die ökosyste- maren Wechselwirkungen prinzipiell mit erfasst.

Die nach den Vorgaben des BauGB zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich ge- genseitig in unterschiedlichem Maße. Dabei sind Wechselwirkungen zwischen den Schutz- gütern sowie Wechselwirkungen aus Verlagerungseffekten und komplexe Wirkzusammen- hänge unter den Schutzgütern zu betrachten.

Zustandsbeschreibung: Die jeweiligen Schutzgut-Vorbelastungen im Plangebiet sind vorstehend ausführlich thema- tisiert worden.

Beschreibung der planungsbedingten Auswirkungen: Die voraussichtlich einzige erheblich nachteilige Auswirkung der Planung würde danach die eingriffs-/ausgleichsrelevante Bodenversiegelung (einhergehend mit dem Verlust an Pflan- zen) darstellen – wobei es sich allerdings auch dabei schon um anthropogen vorbelasteten Boden handelt. Die zusätzliche Überbauung von Boden führt zwangsläufig zu weiteren Funktionseinschrän- kungen des Bodens, wozu auch die Speicherungsmöglichkeit von Niederschlagswasser zählt. Hierdurch erhöht sich der Oberflächenabfluss, während die Versickerung unterbunden wird. Wenngleich die Bodenversiegelung mittelbar auch noch eine Vielzahl weiterer negativer Folgewirkungen mit sich bringt – Reduzierung von Lebensraum für Kleinstlebewesen und Pflanzen, Reduzierung von potenzieller Luftregenerationsfläche, etc., Folgen, die selbst wiederum weitere negative Wirkungen hervorrufen –, so erscheint dieser Effekt doch als der „Erheblichste“. 22

Andererseits stehen dieser Negativauswirkung auch Positiveffekte gegenüber: so z.B. die gleichzeitig zu erwartende Diversifizierung der Vegetation und die damit einhergehende Er- weiterung faunistischer Habitate in den zukünftigen Hausgartenbereichen.

Bewertung der planungsbedingten Auswirkungen: Die Aufstellung des Bebauungsplans wird Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen und Boden zur Folge haben, da mit der geplanten Herrichtung von Baugrundstücken die Entfer- nung der vorhandenen Biotopstrukturen sowie die dauerhafte Teilinanspruchnahme von Boden einher geht. Die mit der Teilversiegelung folgende potenzielle Verringerung der Grundwasserneubil- dungsrate sowie die Veränderung der mikroklimatischen Bedingungen aufgrund des Verlus- tes der Freifläche stehen in einer funktionalen Beziehung, besitzen jedoch aufgrund ihrer Geringfügigkeit für die Bewertung der Wechselwirkungen keine Relevanz. Auch wird der Verlust anstehender Biotopstrukturen keine verstärkten Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere nach sich ziehen. Eine Wechselwirkung zwischen dem Teilschutzgut Erholung und dem Schutzgut Landschaft ist ausgeschlossen, da das Plangebiet Erholungssuchenden nicht zur Verfügung steht und die geplante Bebauung keine nachteiligen Auswirkungen auf das Landschaftsbild haben wird. Eine signifikante Verstärkung der erheblichen Umweltauswirkungen durch sich negativ ver- stärkende Wechselwirkungen, bzw. das Entstehen von erheblichen Umweltauswirkungen erst aufgrund von Wechselwirkungen ist nicht erkennbar.

2.2 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes

Gem. Nr. 2b der Anlage des BauGB zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB ist im Umweltbericht ei- ne Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung und bei Nichtdurchführung der Planung zu erstellen.

2.2.1 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung

Mit der Planung sind voraussichtlich die im Kap. 2.1 dargelegten Umweltauswirkungen ver- bunden. Der Umweltzustand im und im näheren Umfeld des Plangebietes wird sich danach insgesamt nicht erheblich verändern.

Dem Schutzgut „Mensch“ werden zusätzliche Möglichkeiten eröffnet, innerhalb weitestge- hend gesunder Lebensbedingungen zu siedeln. Der damit zwangsläufig einhergehende erhöhte Beeinträchtigungsgrad durch Immissionen ist nutzungsimmanent, unvermeidbar und angesichts der minderen Schwere sowie des Ge- genwertes der Wohnqualität tolerierbar. Gleiches gilt für die sonstigen Luftschadstoffe. So sind unter Zugrundelegung der gültigen Wärmedämmstandards und moderner Heizungsanlagen keine erheblichen zusätzlichen Be- lastungen durch die beabsichtigte Neubebauung zu erwarten.

Der Pflanzen- und Tierwelt werden auf den privaten Grundstücken erwartungsgemäß deut- lich mehr Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden, als ihr in der monostrukturierten Grünlandfläche gegeben waren.

Die als erheblich erachtete Beeinträchtigung des Bodens wird im Rahmen des Eingriffsaus- gleiches vollständig kompensiert werden. Und obwohl der Ausgleich in Form einer Aufwer- tung des Landschaftsraumes an anderer Stelle erfolgen soll, ist angesichts der komplexen, weiträumigen Wirkungszusammenhänge der Schutzgüter zu unterstellen, dass die dortigen positiven Effekte letztendlich auch wieder dem Eingriffsort zugute kommen werden.

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Der Wasserhaushalt sowie die kleinklimatischen Verhältnisse werden sich nicht merklich verändern; vorbehaltlich der Einhaltung der entsprechenden technischen Regelwerke auch nicht die lufthygienischen.

Der Siedlungsbereich wird umweltverträglich bedarfsgerecht erweitert, der Übergang zwi- schen Siedlungsfläche und freien Landschaftsteilen aufgrund der zu erwartenden Anpflan- zungen auf den Baugrundstücken harmonisch ausfallen. Ferner wird das Ortsbild, und damit letztendlich auch das Landschaftsbild, durch die plane- rischen Festsetzungen im Sinne der Landschaftsplanzielsetzungen gepflegt und geschützt.

2.2.2 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Pla- nung

Ohne verbindliche Bauleitplanung würde das Grün- und Weideland wohl weiterhin in glei- cher oder ähnlicher Art und Weise intensiv landwirtschaftlich genutzt werden – mit den be- schriebenen, monostrukturbedingten (Negativ-) Auswirkungen auf Fauna und Flora.

Der bauliche Nachfragedruck würde bestehen bleiben, womit das Schutzgut „Mensch“ der- gestalt erheblich (!) negativ beeinträchtigt würde, dass Bauwillige, insbes. wohl junge Fami- lien, sich andernorts um Baumöglichkeiten kümmern und evtl. wegziehen würden, was das allerorten zu thematisierende Überalterungsproblem weiter verschärfen würde. Die Ortsentwicklung würde in Richtung einer reinen Bestandssicherung zurückgesetzt, was die zukünftige Auslastung vorhandener örtlicher Infrastruktureinrichtungen nachhaltig in Frage stellen würde. Dies wiederum könnte durch signifikante Erweiterung des Betroffenenkreises die Beein- trächtigung des Schutzgutes „Mensch“ in Richtung „sehr erheblich“ verschlechtern.

Luft, Klima, Kultur- und Sachgüter würden wahrscheinlich ohne nennenswerte Beeinflus- sungen bleiben.

2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen

Ziel des planerischen Maßnahmenkonzeptes ist – unter Beachtung der eigentlichen Pla- nungsintention (Schaffung von Bauland) – die Reduzierung der Beeinträchtigungsintensität, die bei Realisierung der Planung auf die Schutzgüter einwirkt. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass erheblich nachteilige Umweltauswirkungen nach dem bisherigen Erkenntnisstand originär nur für das Schutzgut „Boden“ zu erwarten sind.

2.3.1 Schutzgut Mensch

Erheblich nachteilige oder gar schädliche Umwelteinwirkungen für den Menschen, die durch die Planung hervorgerufen oder initiiert werden, zeichnen sich nicht ab.

Die Anzahl von langfristig etwa 36 hinzutretenden Baugrundstücken lässt für die Zukunft kein signifikant höheres Verkehrsaufkommen – und damit keine wesentlich erhöhten Beein- trächtigungen – im und außerhalb des Gebietes erwarten, zumal die äußere Erschließung durch die „Altenilper Straße“ einerseits günstig gewährleistet ist und diese andererseits im Hinblick auf die L 776n einen Teil ihres derzeitigen Verkehrsaufkommen noch abgeben wird.

Gleiches gilt für die sonstigen Luftschadstoffe. So sollten unter Zugrundelegung der gültigen Wärmedämmstandards und moderner Heizungsanlagen keine erheblichen zusätzlichen Be- lastungen durch die mögliche Neubebauung zu besorgen sein. 24

Die parallelen B-Plan-Festsetzungen werden die Art der im Umfeld des Plangebietes bereits überwiegend vorhandenen Nutzung (allgemeine Wohnnutzung) aufnehmen und sie unter Berücksichtung der Planungsintentionen und der örtlichen Standortbedingungen hinsichtlich Lage im Orts-/Landschaftsraum, Topografie, verfügbare Flächenpotenziale im Rahmen der Möglichkeiten des BauGB und der BauNVO so fortentwickeln, dass die zu berücksichtigen- den Schutzgüter möglichst wenig beeinträchtigt, evtl. sogar positiv beeinflusst werden. Die B-Plan-Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung (GRZ, Geschossigkeit), zur Bauweise (Traufhöhen, Gebäudelänge) sowie zur äußeren Gebäudegestaltung (im Rahmen der separaten Gestaltungssatzung zum B-Plan) werden dafür Sorge tragen, dass keine ge- bietsfremden Bauwerke entstehen, die visuelle Beeinträchtigungen des Orts- oder Land- schaftsbildes zur Folge haben könnten.

Die für die Innenerschließung des Plangebietes vorgesehenen Straßen sind allesamt als „Mischverkehrsfläche / Verkehrsberuhigter Bereich“ ausgewiesen, was der allgemeinen Wohnqualität ebenso zuträglich sein wird wie den damit verbundenen Umweltschutzgütern im Einzelnen. Im Innenbereich des Neubaugebietes wird ein rein gebietsbezogener, ziel- und quellbedingter Anliegerverkehr erfolgen. Die Verkehrsraumdimensionierung mit ihrem reduziert-angepassten Querschnitt unterstützt diese Wohnwert- und Aufenthaltsqualitäts- zielsetzungen durch angemessene Verlangsamung des motorisierten Verkehrs, da inner- halb der Mischverkehrsfläche im Endausbau an geeigneten Stellen sowohl öffentliche Längsparkstände als auch straßenbegleitende und straßenraumgliedernde Baumpflanzun- gen eingerichtet werden können.

Da das Plangebiet auch bislang nicht der Öffentlichkeit für Freizeit- oder Naherholungszwe- cke zur Verfügung stand bzw. angesichts seiner Beschaffenheit auch nicht unmittelbar dazu beitragen konnte, sollten mit der geplanten baulichen Umnutzung auch keine diesbzgl. Be- einträchtigungen einhergehen, die entgegenwirkenden Maßnahmen bedürften. Die für Freizeitgestaltung und Naherholung wichtigen Wegeverbindungen ins Spazier- und Wandergebiet „Am Koppen“, die hervorragende Ausblicke auf das „Leisse-„ und das „Fret- telt-Tal“, die „Kalte Schlade“, Bad Fredeburg und die umliegenden waldbestandenen Höhen bieten, bleiben erhalten und werden in ihrer Nutzbarkeit bzw. insbs. fußläufigen Erreichbar- keit eher noch verbessert.

Die textlichen Festsetzungen zur unterirdischen Führung von Versorgungsleitungen sowie zur Verwendung standortgerechter, heimischer Laubgehölze bei Anpflanzungen auf den Privatgrundstücken sollen die Zielsetzungen zur Pflege und Entwicklung des Orts- und Landschaftsbildes und der kleinräumigen Wohnquartiersqualität unterstützen.

Die außerhalb des B-Plan-Festsetzungskataloges liegenden städtischen Regelungen zur ordnungsgemäßen Ver- und Entsorgung sollten einen weiteren Beitrag zur Wohnqualität und den gesunden Lebensverhältnissen im Plangebiet leisten.

Mit der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 139 „Leisterfeld III“ gehen keine nachteiligen und erheblichen Schallemissionen oder stoffliche Emissionen einher. Ein Bedarf an weiter- gehenden vermeidungs- oder Minderungsmaßnahmen ergibt sich nicht.

2.3.2 Schutzgut Tiere

Erheblich nachteilige Auswirkungen der Planung auf die Fauna sind nicht erkennbar.

Vorhabenspezifisch sind weder im Bereich des Plangebietes noch in seiner näheren Umge- bung Beeinträchtigungen i.S. des § 44 Abs. 1 Nr. 2 oder 3 BNatSchG zu erwarten. Zur Vermeidung des Eintretens von Verbotstatbeständen gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG (Verletzung und Tötung) für die Feldlerche wird nachfolgende Vermeidungs- maßnahme vorgesehen: 25

• Zur Vermeidung von baubedingten Betroffenheiten im Rahmen der Baufeldfreima- chung sollte die Inanspruchnahme von Vegetationsbeständen auf Zeiten außerhalb der Brutrevierbesetzung (März bis September) beschränkt sein. Rodungs- und Räu- mungsmaßnahmen sämtlicher Vegetationsflächen sollten dementsprechend nur zwi- schen dem 1. Oktober und dem 28. Februar durchgeführt werden.

Die vg. Maßnahme ist ebenfalls geeignet, naturschutzfachlich unerwünschte Wirkungen auf häufige und verbreitete Vogelarten zu verhindern.

Die Planungsintention „Schaffung zusätzlicher Bauflächen“ wird der örtlichen Tierwelt durch die auf den privaten Grundstücken zu erwartenden bzw. auf den öffentlichen Flächen fest- gesetzten Anpflanzungen im Hinblick auf die „biologischen Vielfalt“ voraussichtlich mehr und abwechslungsreichere Lebensräume bieten als das bisherige, monostrukturierte Grün- und Weideland. Diese angenommene Positivauswirkung wird durch die Festsetzung unterstützt, dass nur standortgerechte, heimische Laubgehölze angepflanzt werden dürfen. Zu diesem Zweck sind der Begründung als Anlage 4 entsprechende Merkblätter der Bezirksregierung Arns- berg angefügt, die zu beachten sind. Die Feldgehölze an „Koppenweg“ und „Buchhagenweg“ werden – soweit nicht zu erhalten – insbs. im Neuanbindepunkt „Planstraße A“ / „Altenilper Straße“ durch großzügige Anpflan- zungen auf den dortigen Straßenbegleitgrünflächen ersetzt, die neue Räume für faunisti- sche Aktivitäten und Habitate schaffen, insbes. z.B. für die Zwergfledermaus

Des Weiteren ist zu unterstellen, dass auch die Tierwelt von den ökologischen Aufwer- tungsmaßnahmen (siehe Anlagen 2 und 3 der Begründung) profitieren wird, die im Rahmen des Eingriffsausgleichs gem. BNatSchG durchgeführt werden.

Die Festsetzungen zu Geringhaltung des Immissionsniveaus im Plangebiet sollten ebenso nicht nur dem Schutzgut „Mensch“, sondern auch der örtlichen Tierwelt zugute kommen.

2.3.3 Schutzgut Pflanzen

Erheblich nachteilige Auswirkungen der Planung auf die – im Bestand gem. Biotop-Typen- Bewertungsliste des HSK nicht sehr hochwertige – Flora im Betrachtungsraum zeichnen sich nicht ab. Besonders geschützte und damit planungsrelevante Pflanzenarten sind für den gesamten Hochsauerlandkreis nicht verzeichnet. Von daher ergibt sich keine Relevanz des § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG und in Folge auch keine Erforderlichkeit von dahingehenden Vermei- dungs- oder Minderungsmaßnahmen.

Die Aktivitäten der Baumaßnahmen (Baustelleneinrichtung, Erdarbeiten, Materiallagerung) sollten auf das Plangebiet und die zukünftig befestigten oder überbauten Flächen be- schränkt bleiben. Weiterhin ist die DIN 18920 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen zu beachten. Im Besonderen ist dafür Sorge zu tragen, dass im Bereich von Kronentraufen zzgl. 1,50 m • keine Baufahrzeuge oder -maschinen fahren oder geparkt werden • nichts gelagert wird • keine Abgrabungen oder Verdichtungen vorgenommen werden.

Der unvermeidbare Verlust an Wuchsraum – originär des Schutzgutes „Boden“ – ist hin- sichtlich der Eingriffsregelung gem. § 21 Abs. 1 BNatSchG i.V.m. § 1a Abs. 3 BauGB aller- dings innerhalb des Plangebietes weder quantitativ ausreichend noch ökologisch besonders wertvoll zu kompensieren. 26

Von daher werden dem festgestellten Eingriffstatbestand geeignetere Ausgleichsmaßnah- men an anderer Stelle im Stadtgebiet zugeordnet. Obwohl sich vorrangig das Schutzgut „Boden“ durch die Planung beeinträchtigt zeigt, sollten die betreffenden Ausgleichsmaßnahmen (siehe Anlage 2 und 3 der Begründung) angesichts ihrer Art aber vor allem nachhaltig der heimischen Flora zugute kommen. Der Verlust an potenziellem Wuchsraum wird planerisch durch die Beschränkung der ver- siegelbaren Grundstücksfläche und die Minimierung der Verkehrsflächen auf das konzepti- onell notwendige Mindestmaß begrenzt.

Die Planungsintention „Schaffung zusätzlicher Bauflächen“ wird der örtlichen Pflanzenwelt im Betrachtungsraum durch die auf den privaten Grundstücken zu erwartenden diversifizier- ten Anpflanzungen darüber hinaus voraussichtlich eine weitaus größere Artenvielfalt brin- gen.

Obgleich die Bepflanzung der Privatgrundstücke über den B-Plan nicht explizit vorgeschrieben wird, so wird im Sinne eines orts- und landschaftsgerechten Erscheinungsbildes des zukünftigen Wohngebietes im Falle von freiwilligen Anpflanzungen auf die Verwendung von heimischen, standortgerechten Laubgehölzen hingewirkt. Über eine (textliche) Festsetzung gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB wird vorgegeben, dass „für Anpflanzungen jeglicher Art (Bäume, Sträucher, Hecken) auf den privaten Baugrundstücken ausschließlich standortgerechte, heimische Laubgehölze zugelassen sind. Entsprechende Informationen, welche Gehölzarten hierunter fallen, sind den diesbzgl. Merkblät- tern der Bezirksregierung Arnsberg zu entnehmen, die der Bebauungsplanbegründung als Anla- ge 4 beigefügt sind.“

2.3.4 Schutzgut Boden (mit Ausgleichsbilanzierung gem. § 1a Abs. 3 BauGB)

Als einziges Schutzgut, das durch die Planung erheblich nachteilig beeinflusst werden wird, zeigt sich der Boden, wobei die Beeinträchtigung faktisch aus der Neuversiegelung bisher unversiegelter, allerdings anthropogen bereits vorbelasteter Fläche resultiert. Diese Neuinanspruchnahme muss jedoch angesichts der Planungsintention „Schaffung von Bauland“ grundsätzlich als unvermeidbar angesehen werden.

Anlass der Planungsmaßnahme ist die nach der weitgehenden Ausschöpfung des Vorgän- ger-Baugebietes „Am Leisterfeld II“ bestehende bzw. anwachsende Nachfrage nach qualita- tiv ansprechendem Wohnbauland in Bad Fredeburg. Dementsprechend liegen die Zielsetzungen der Planung in der Bewältigung der vornehmlich lokalen Wohnungsnachfrage, der Sicherung und Auslastung der örtlichen Infrastruktur und der Eigenentwicklung des Ortsteiles durch Bereitstellung weiterer Baumöglichkeiten in quali- tativ anspruchsvoller Wohnlage. Aus den vorstehenden Gründen wird hier der baulichen Neuinanspruchnahme von bislang unversiegelten Flächen - und damit einem Eingriff gem. § 1a BauGB - grundsätzlich ein ge- wisser Vorrang gegenüber den Belangen von Natur und Landschaft eingeräumt.

Für die im Plangebiet anstehende Bodenart kann im Zusammenhang mit dem geplanten Vorhaben keine Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahme formuliert werden. Bei Rea- lisierung des Vorhabens ist ein Verlust bzw. eine nachhaltige Veränderung des anstehen- den Bodentyps nicht zu vermeiden. Eine Beeinträchtigung natürlicher Böden in den Randbereichen außerhalb des Plangebiets wird zuverlässig verhindert, indem im Rahmen der Bautätigkeit die begleitenden Maßnah- men im Umfeld (z. B. Baustelleneinrichtung, Materiallagerung, Materialtransport) auf das Plangebiet und die zukünftig befestigten oder überbauten Flächen beschränkt werden. Es gelten grundsätzlich die DIN 18300 (Erdarbeiten) sowie die DIN 18915 (Bodenarbeiten).

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Um den Erheblichkeitsgrad der Bodenbeeinträchtigung im Sinne des Bodenschutzes / der Bodenschutzklausel so niedrig wie möglich zu halten, wird für den gesamten Planbereich eine Begrenzung der überbaubaren Grundstücksfläche auf max. 40% der jeweiligen Grund- stücksgröße festgesetzt (GRZ 0,4).

Daneben ist davon auszugehen, dass die Festsetzung zur zulässigen Art der baulichen Nutzung die Gefahr von schädlichen Bodeneinträgen nachhaltig verringert, da in einem All- gemeinen Wohngebiet kaum Anlagen zulässig sind, die diesbzgl. großes Emissionspotential aufweisen.

Ergänzt werden diese planerischen Maßnahmen in ihrer bodenschützenden Wirkung durch die außerhalb des eigentlichen Planverfahrens stehenden Bestimmungen zur ordnungsge- mäßen Abwasser- und Abfallentsorgung des Plangebietes.

Der oben angesprochene, im Grundsatz unvermeidliche Bodeneingriff wird in seiner Erheb- lichkeit im Folgenden anhand der Biotop-Typen-Bewertungsliste des Hochsauerlandkreises dezidiert beurteilt. Ziel und Zweck dieser Bewertung ist die Ermittlung des ökologischen Ausgleichserfordernis- ses gem. § 21 Abs. 1 BNatSchG i.V.m § 1a BauGB.

Da das Ausgleichserfordernis für Erschließungsanlagen gem. § 127 Abs. 2 BauGB nach geltendem Recht nicht über die o.g. Satzung, sondern über Erschließungsbeitrag abzurech- nen ist, sind auch die jeweiligen Ausgleichserfordernisse, die einerseits durch die Errichtung von Erschließungsanlagen, andererseits durch die übrigen plangestützten Eingriffstatbe- stände bedingt sind, entsprechend zu differenzieren. Dem gemäß findet sich nachfolgend das durch die „übrigen plangestützten Eingriffstatbe- stände bedingte Ausgleichserfordernis“ im Abschnitt „Bewertung des Planungszustandes“ unter „Ausgleichserfordernis A“ und das durch die „plangestützte Errichtung von Erschlie- ßungsanlagen gem. § 127 Abs. 2 BauGB bedingte Ausgleichserfordernis“ unter „Ausgleich- serfordernis B“.

Den genannten Ausgleichserfordernissen „A“ und „B“ werden die im Anhang 2 und 3 zur Begründung näher konkretisierten Ausgleichsmaßnahmen gem. § 9 Abs. 1 a BauGB explizit zugeordnet (Sammelzuordnung) – dies ist im Bebauungsplan respektive in der zugehörigen Legende zur Planzeichnung unter „Textliche Festsetzungen“ („Eingriffs- / Ausgleichszuord- nung“) entsprechend festgesetzt.

Ausgleichsbilanzierung

Größe des Plangebietes: 2,86 ha

Ist-Zustand

- Versiegelte Straßen-Wegefläche (Gehweg K 20, Koppen- und Buchhagenweg) mit direk- tem Abfluss in Kanal/Vorfluter = Biotoptypenliste (Btl.) Nr. 1; Wertfaktor (WF) 0 => 600 m² x (Btl. Nr. 1) / WF 0 = 0 Biotoppunkte (BP)

- Grünland in intensiver Nutzung = Biotoptypenliste (Btl.) : Nr. 13; Wertfaktor (WF) : 4 => 26.570 m² x (Btl. Nr. 13) / WF 4 = 106.280 BP

- Wegeseitenflächen/-gräben => 1.430 m² x (Btl. Nr. 14) / WF 4 = 5.720 BP

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- Zusätzlich: Gering strukturiertes Feldgehölz (entlang Koppen- und Buchhagenweg) => 370 m² x (Btl. Nr. 26) / WF 6 = 2.220 BP

Gesamtfläche: 2,86 ha Gesamtwertigkeit: 114.220 BP

Planungs-Zustand

Ausgleichserfordernis A:

- Baugrundstücksfläche (GRZ = 0,4) => 21.800 m² x 0,4 (GRZ) x (Btl. Nr. 1) WF 0 = 0 BP => 21.800 m² x 0,6 (Rest) x (Btl. Nr.16) WF 3 = 39.240 BP

Gesamtfläche: 2,18 ha Gesamtwertigkeit: 39.240 BP

Der flächenmäßige Anteil des „Ausgleichserfordernisses A“ an der Gesamteingriffsfläche liegt bei 76%. Damit sind für dieses Ausgleichserfordernis 76% der Plangebiets-Gesamtwertigkeit – mithin ca. 86.800 Biotoppunkte – als Ist-Zustands-Ausgangswert in Ansatz zu bringen. Abzüglich der Wertigkeit von 39.240 Biotoppunkten im Planungszustand verbleibt ein

Ausgleichserfordernis A von 47.560 Biotoppunkten

Dem Ausgleichserfordernis A ist die in der Anlage 2 zur Begründung aufgeführte externe Aufwertungsmaßnahme (anteilig) in Höhe von 47.600 BP zugeordnet, da die Beeinträchti- gung des Schutzgutes „Boden“ innerhalb des Plangebietes – bei Wahrung der Planungsin- tention „Schaffung von Bauland“ – weder quantitativ hinreichend noch ökologisch besonders wertvoll zu kompensieren ist. Von daher werden dem festgestellten Eingriffstatbestand diesbzgl. besser geeignete Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebietes zugeord- net.

Ausgleichserfordernis B:

- (Misch-)Verkehrsfläche (Straßen und Gehwege - versiegelt) => 5.000 m² x (Btl. Nr.1) WF 0 = 0 BP

- Fußweg (wassergebunden) => 100 m² x (Btl. Nr.2) WF 1 = 100 BP

- Wegeseitenflächen/-gräben => 1.500 m² x (Btl. Nr. 14) / WF 4 = 6.000 BP

- Naturnahe Grünanlagen (Neuanlage) => 200 m² x (Btl. Nr. 33) / WF 6 = 1.200 BP

- Zusätzlich: Gering strukturiertes Feldgehölz (entlang Koppen- und Buchhagenweg sowie im Bereich der öffentlichen Grünflächen am Plangebiets-Südrand) => 750 m² x (Btl. Nr. 26) / WF 6 = 4.500 BP

Gesamtfläche: 0,68 ha Gesamtwertigkeit: 7.300 BP

Der flächenmäßige Anteil des „Ausgleichserfordernisses B“ an der Gesamteingriffsfläche beträgt 24%. 29

Damit sind für dieses Ausgleichserfordernis 24% der Plangebiets-Gesamtwertigkeit – mithin ca. 27.400 Biotoppunkte – als Ist-Zustands-Ausgangswert in Ansatz zu bringen. Abzüglich der Wertigkeit von 7.300 Biotoppunkten im Planungszustand verbleibt ein

Ausgleichserfordernis B von 20.100 Biotoppunkten

Diesem Ausgleichserfordernis B ist die in der Anlage 3 zur Begründung aufgeführte externe Aufwertungsmaßnahme (anteilig) in Höhe von 20.100 BP zugeordnet, da die Beeinträchti- gung des Schutzgutes „Boden“ innerhalb des Plangebietes – bei Wahrung der Planungsin- tention „Schaffung von Bauland“ – weder quantitativ hinreichend noch ökologisch besonders wertvoll zu kompensieren ist. Von daher werden dem festgestellten Eingriffstatbestand ge- eignete Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebietes zugeordnet.

Das externe Gesamtausgleichserfordernis (A+B) beträgt 67.660 Biotoppunkte.

Die gem. Anlagen 2 und 3 zur Begründung zugeordneten Aufwertungsmaßnahmen mit ei- ner Gesamtwertigkeit von 67.660 Biotoppunkten ergeben in der Gesamtbilanzierung einen

Eingriffsausgleich von 100%.

2.3.5 Schutzgut Wasser

Erheblich nachteilige Auswirkungen der Planung auf das Schutzgut „Wasser“ sind nicht er- kennbar. Durch das Vorhaben werden weder das Grundwasser noch werden Oberflächengewässer nachhaltig tangiert. Ein Bedarf an weitergehenden Vermeidungs- oder Minderungsmaß- nahmen für das Schutzgut „Wasser“ ergibt sich nicht.

Die Begrenzung der überbaubaren Grundstücksfläche auf max. 40% sowie zurückgenom- mene Verkehrsflächen dienen der Reduzierung der Flächenversiegelung, einem wesentli- chen Ziel des Gewässerschutzes zum Zwecke der Oberflächenwasserrückhaltung und Grundwasserneubildung. Daneben ist davon auszugehen, dass die Festsetzung zur zulässigen Art der baulichen Nutzung die Gefahr von schädlichen Bodeneinträgen nachhaltig verringert, da in einem All- gemeinen Wohngebiet kaum Anlagen zulässig sind, die diesbzgl. großes Emissionspotential besitzen.

Die quantitative wie qualitative Sicherstellung der Wasserversorgung des Plangebietes er- folgt durch die Stadtwerke Schmallenberg und ist im Wasserwirtschaftlichen Erläuterungs- bericht – siehe Anlage 5 zur Bebauungsplanbegründung – nachgewiesen.

Die Abwasserentsorgung des Plangebietes ist mittels Trennsystems und Anschluss an das vorhandene Kanalisationsnetz vorgesehen. Konform zu den Bestimmungen des § 51a Landeswassergesetz wird das unverschmutzte Niederschlagswasser dann zu gegebener Zeit in geeigneter Form ortsnah einem Gewässer- lauf zugeführt, dass in die „Leisse“ mündet. Eine zwingende B-Plan-Vorgabe in Richtung Oberflächenwasserversickerung kommt ange- sichts der nur sehr bedingt geeigneten Bodenverhältnisse und der bestehenden, satzungs- geregelten Kanalanschlusszwänge nicht in Betracht. Die Detailplanungen zur beabsichtigten Niederschlagswasserableitung erfolgen unter früh- zeitiger der Unteren Wasserbehörde des HSK. Das anfallende Schmutzwasser wird gesammelt und der Kläranlage Schmallenberg zuge- führt. Weitere Angaben sind dem Wasserwirtschaftlichen Erläuterungsbericht zu entnehmen. 30

Aufgrund der abfallrechtlichen Vorschriften wird der in der Stadt Schmallenberg anfallende Abfall getrennt nach den einzelnen Abfallfraktionen erfasst und im Rahmen des Dualen Sys- tems einer Wiederverwertung zugeführt. Die organischen Abfälle werden eingesammelt und der Kompostieranlage in Brilon (Betreiber: Fa. Städtereinigung Stratmann, Bestwig) zuge- führt. Der anfallende Schrott wird ebenfalls separat eingesammelt und wiederverwertet. Kühlgeräte und Sonderabfälle werden fachgerecht und umweltschonend entsorgt. Die nicht verwertbaren Reststoffe werden von der Stadt Schmallenberg zur Umladestation des Hoch- sauerlandkreises und anschließend durch den Hochsauerlandkreis zur zentralen Abfallde- ponie bzw. einer verfügbaren Müllverbrennungsanlage gebracht. Bauschutt und Bodenaus- hub werden einer ordnungsgemäßen Bauschutt- und Bodendeponie zugeführt. Soweit mög- lich, werden im Plangebiet anfallende Bodenmassen jedoch zu Profilierung von Bodenflä- chen im Plangebiet selbst benutzt.

2.3.6 Schutzgüter Luft und Klima

Erheblich nachteilige Auswirkungen der Planung auf die Schützgüter „Luft und Klima“ zeich- nen sich nicht ab. Mit dem geplanten Vorhaben sind keine erheblichen lokal- oder regionalklimatischen Verän- derungen verbunden. Ein Bedarf an Vermeidungs- oder Minderungsmaßnahmen ergibt sich nicht.

Die vorgesehene Festsetzung zur zulässigen Art der baulichen Nutzung sollte die Gefahr des Freisetzens luftgefährdender Stoffe weitestgehend ausschließen, da in einem Allgemei- nen Wohngebiet ohnehin kaum Anlagen zulässig sind, die diesbzgl. großes Emissionspo- tential besitzen.

Die wohnnutzungsbedingten Immissionen sind unvermeidlich, sollten durch außerhalb die- ses Planverfahrens stehende Bestimmungen zur Gebäude- und KFZ-Technik jedoch jeder- zeit in einem Rahmen gehalten werden können, der gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnis- se gewährleistet.

Die Festsetzungen zur Begrenzung der Bauwerke im Plangebiet in Länge und Höhe sollten nicht nur dem Orts- und Landschaftsbild zuträglich sein, sondern auch dem größtmöglichen Erhalt von Luftaustauschströmungen dienlich, die wiederum das örtliche Kleinklima und die Luftqualität positiv beeinflussen. Die Festsetzungen zur baulichen Außengestaltung von Gebäuden erleichtern und fördern damit die Vorsehung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im privaten Bereich.

2.3.7 Schutzgut Landschaft

Erheblich nachteilige Auswirkungen der Planung auf das Orts- und Landschaftsbild sind nicht erkennbar.

Dass diesem Schutzgut im tourismusorientierten Schmallenberger Sauerland jedoch auch ohne dies stets besondere Bedeutung beigemessen wird, zeigt sich in der Vielzahl von Festsetzungen, die nachteilige Auswirkungen auch in diesem relativ unkritischen Fall verrin- gern bzw. vermeiden sollen.

Die Festsetzungen zur Beschränkung der Gebäude in Bauweise, Länge und Höhe sollen gleichermaßen dem Orts- wie dem Landschaftsbild zuträglich sein. Im Zusammenwirken mit den orts- bzw. regionstypischen Gestaltungsvorgaben im Rahmen der parallel zum B-Plan separat erlassenen Gestaltungssatzung sollen sie ein harmonisches Einfügen der neuen Gebäude in die örtlichen Strukturen gewährleisten.

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Im Sinne der Pflege und Entwicklung des Orts- und Landschaftsbildes einschließlich der Herbeiführung eines harmonischen Überganges zwischen Siedlungsraum und freier Land- schaft ist ferner die Festsetzung zur ausschließlichen Verwendung von standortgerechten, heimischen Laubgehölzen im Falle von Anpflanzungen auf den Privatgrundstücken sowie die Verpflichtung zur unterirdischen Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen zu se- hen.

Die in Ermangelung geeignet erscheinender interner Möglichkeiten dem Eingriff zugeordne- te externe Ökoausgleichsmaßnahme sollte dem Schutzgut „Landschaft“ an den betreffen- den Stellen ebenfalls nachhaltig zugute kommen, da sie für den planbedingten Eingriff gem. des Biotop-Typen-Bewertungsschemas des Hochsauerlandkreises einen (rechnerischen) Kompensationsgrad von 100% erbringt.

2.3.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

Erheblich nachteilige Auswirkungen auf Kultur- und sonstige Sachgüter zeichnen sich nicht ab.

Dem Schutz und der Pflege des in gewisser Weise als Kulturgut zu betrachtenden, durch mehrere Gestaltungssatzungen bzw. Regelungen in Bebauungsplänen nahezu flächende- ckend geschützten „Ortsbildes“ von Bad Fredeburg wird im Rahmen der Planung dennoch eingehend Rechnung getragen. Und zwar auf gleiche Art und Weise wie dem Schutzgut „Landschaft“, nämlich durch eine an das geltende Ortsrecht angelehnte, parallel zum B-Plan zu erlassende Gestaltungssatzung.

Des weiteren enthält der Bebauungsplan den allgemeinen textlichen Hinweis, anhand wel- cher Merkmale im Falle von Erdbewegungen etwaige bodenkundlich oder bodendenkmal- pflegerisch bedeutsame Vorkommnisse erkannt werden können und wie in diesem Fall wei- ter zu verfahren ist.

2.3.9 Wechselwirkung der Schutzgüter

Eine signifikante Verstärkung der erheblichen Umweltauswirkungen durch sich negativ ver- stärkende Wechselwirkungen, bzw. das Entstehen von erheblichen Umweltauswirkungen erst aufgrund von Wechselwirkungen ist nicht erkennbar. Explizit diesbezügliche Vermeidungs-, Verringerungs- oder Ausgleichsmaßnahmen sind da- her nicht vorgesehen.

2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Im Einleitungskapitel der Begründung ist nachvollziehbar dargelegt, dass es zur vorliegen- den Planung keine Alternative gab – weder zu dem durch die vorangegangene FNP- Untersuchung vorgegebenen Standort, noch zu der durch eigentumsrechtliche Verfügbar- keiten mitbeeinflussten Abgrenzung des Planungsraumes und auch nicht zu ihrer inhaltli- chen Ausgestaltung, die durch die vorhandenen, aufzunehmenden Strukturen ebenfalls in den Grundzügen vorbestimmt war.

Die bedarfsgerechte Siedlungsranderweiterung Bad Fredeburgs entspricht der im wirksa- men Flächennutzungsplan der Stadt dokumentierten langfristigen städtebaulichen Entwick- lungsabsicht für diesen Ort und stellt nurmehr eine konsequente Fortführung der im Bereich „Leisterfeld“ begonnenen Siedlungsentwicklung dar.

32

3. Zusätzliche Angaben

3.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung

Aufbau und Struktur dieses Umweltberichtes erfolgt in Anlehnung an die „Arbeitshilfe zu den Auswirkungen des EAG Bau 2004 auf die Aufstellung von Bauleitplänen“, herausgegeben vom Bundesverband für Wohneigentum und Stadtentwicklung e.V., Niedersächsischer Städtetag.

Die Erfassung und Beschreibung des derzeitigen Umweltzustandes erfolgte auf Grundlage eigener Aufnahmen, vorliegender Kartenwerke der Umweltverträglichkeitsstudie nebst Landschaftspflegerischer Begleitplanung (jeweils auszugsweise respektive soweit vorlie- gend) zur geplanten Ortsumgehung Bad Fredeburgs, der L 776n, sowie einer Artenschutz- prüfung gem. BNatSchG.

Sonstige angewandte technische Verfahren werden grundsätzlich – soweit sie überhaupt zur Anwendung zu bringen waren – in den jeweiligen Schutzgüterbetrachtungen angespro- chen und im Bedarfsfalle näher erläutert. Da nach derzeitigem Kenntnisstand nur eine voraussichtliche erheblich nachteilige Pla- nungsauswirkung auf das Schutzgut „Boden“ zu erwarten ist, beschränkt sich das einzige anzuwendende technische Verfahren auf die diesbzgl. Eingriffsermittlung anhand der Bio- top-Typen-Bewertungsliste des HSK.

Besondere Schwierigkeiten bei der Erhebung der Grundlagendaten haben sich nicht erge- ben. Gleichwohl ist einzuräumen, dass diverse Angaben und Aussagen, wie z.B. zu der durch die Neubebauung zu erwartenden verkehrlichen Zusatzbelastung oder die Beein- trächtigung lokalklimatischer Verhältnisse durch die Bebauung, auf grundsätzlichen oder allgemeinen Annahmen beruhen.

3.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung – Monitoring

Gem. § 4c BauGB hat die Gemeinde erhebliche Umweltauswirkungen, die sich aus der Durchführung der Planung ergeben, zu überwachen. Zielsetzung eines solchen Monitorings ist es, unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen zu können.

Erhebliche Umweltauswirkungen zeichnen sich hier nach dem derzeitigen Erhebungs- und Kenntnisstand nur für das Schutzgut „Boden“ ab. Die Überwachung dieses Aspekts, explizit die Nichtüberschreitung der zulässigen GRZ im Zuge von Baumaßnahmen, ist im Rahmen der bauordnungsrechtlichen Genehmigungen bzw. Zustands- und Abnahmebesichtigungen durch die städtische Bauordnungsbehörde im jeweiligen Verfahren und zum jeweiligen Zeitpunkt der Durchführung des Einzelvorhabens vorgesehen.

Die ordnungsgemäße Umsetzung der zugeordneten Ausgleichsmaßnahme wird der ständi- gen Überwachung des hiesigen Stadtforstbeamten unterliegen, der diese im Zusammenwir- ken mit der Unteren Landschaftsbehörde des Hochsauerlandkreis vornimmt.

Im Hinblick auf etwaige anderweitige, erheblich nachteilige Umweltauswirkungen der Pla- nung, die zum jetzigen Zeitpunkt unvorhersehbar sind, ist vorgesehen, im Zuge der Beteili- gungsverfahren gem. BauGB sämtliche für Umweltbelange zuständige Behörden aufzufor- dern, im Falle von späterer Kenntnisnahme derartiger Vorkommnisse diese informativ an das städtische Amt für Stadtentwicklung weiterzuleiten, um dort unter Einschaltung der be- 33 troffenen Behörden über die Notwendigkeit sowie Art, Umfang und Zeitpunkt etwaiger Ge- gensteuerungsmaßnahmen zu befinden.

3.3 Zusammenfassung der Umweltprüfung

Angesichts eines entsprechenden Nachfragedrucks nach Wohnbaugrundstücken im zweit- größten Ortsteil der Stadt Schmallenberg ist im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 139 „Leisterfeld III“ die Ausweisung von bis zu etwa 37 Bauplätzen zwischen ca. 400 bis 850 m² Größe für vorwiegend freistehende Ein- bis Zweifamilienhäuser im nördlichen Anschluss an das bestehende Wohngebiet „Leisterfeld (II)“ vorgesehen.

Die mit der Planung verbundenen (erheblichen) Umweltauswirkungen sind nach der Geset- zeslage zu prüfen und im vorliegenden Umweltbericht zu dokumentieren.

Der umgebenden Art der Nutzung entsprechend ist die Ausweisung eines „Alllgemeinen Wohngebietes“ vorgesehen. Das harmonisches Einfügen der Neubebauung in das bestehende dörfliche Umfeld sollen die weitergehenden Detailfestsetzungen sowie eine parallel erlassene Gestaltungssatzung gewährleisten.

Die vorgesehene Baugebietsfläche stellt sich derzeit als intensiv landwirtschaftlich als Grün- und Weideland genutztes Areal dar. Gem. dem Biotoptypen-Bewertungsrahmen des Hoch- sauerlandkreises ist die ökologische Wertigkeit des Geländes damit als nicht besonders hoch zu beurteilen.

Als voraussichtlich einzige erheblich nachteilige Umweltauswirkung der Planung stellt sich bislang die durch die Bebauung zwangsläufig erfolgende Bodenversiegelung dar.

Anderweitigen nachteiligen Umweltauswirkungen, die nach derzeitigem Kenntnisstand je- doch in keinem Fall die Schwelle der Erheblichkeit erreichen, soll durch diverse Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen, die über den B-Plan festgesetzt und im vorstehen- den Umweltbericht im Detail dokumentiert werden, weiter entgegengewirkt werden.

Nur im Falle der Bodenversiegelung verbleibt trotz einer den baulichen Erfordernissen und naturräumlichen Gegebenheiten angemessenen Minimierungsfestsetzung ein nicht im Plangebiet selbst ausgleichbarer Eingriff in Natur und Landschaft. Um dennoch einen an- gemessenen Ersatz für diesen Landschaftsverbrauch zu leisten, ist eine adäquate ökologi- sche Kompensationsmaßnahme an anderer Stelle im Stadtgebiet vorgesehen.

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass unter Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich der (er- heblichen) Umweltauswirkungen durch die Planung insgesamt voraus- sichtlich keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen verbleiben werden.

2013 09 12 BPl 139 Leisterfeld III Bad Fredeburg Begründung Anlage 1 Umweltbericht.doc Anlage 2

Artenschutzprüfung

zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg

Auftraggeber: Stadt Schmallenberg Stadtverwaltung Unterm Werth 1 57392 Schmallenberg

Verfasser: Bertram Mestermann Büro für Landschaftsplanung Arnsberger Straße 63 59581 Warstein-Hirschberg

Bearbeiter: Jordis Schulte MSc. Forstwissenschaft

Bertram Mestermann Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt

Proj.-Nr. 1162

Warstein-Hirschberg, Dezember 2011

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1.0 Veranlassung und Aufgabenstellung...... 1 2.0 Rechtlicher Rahmen und Methodik ...... 3 3.0 Vorhabensbeschreibung...... 6 4.0 Planungsrechtliche Vorgaben und Schutzgebiete ...... 7 5.0 Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums ...... 9 5.1 Festlegung des Untersuchungsrahmens ...... 9 5.2 Lebensraumtypen im Untersuchungsgebiet ...... 9 5.3 Wirkfaktoren...... 13 5.3.1 Baubedingte Wirkfaktoren...... 14 5.3.2 Anlage- und betriebsbedingte Wirkfaktoren...... 15 5.3.3 Betroffenheit von Lebensraumtypen...... 16 5.4 Datenbasis der Artnachweise...... 16 5.5 Arten im Untersuchungsgebiet ...... 17 5.6 Ermittlung von Konfliktarten ...... 21 6.0 Stufe II – Vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände ...... 23 6.1 Feldlerche ...... 23 6.2 Neuntöter ...... 24 7.0 Resümee ...... 25

Anhang: Literaturverzeichnis

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg

Veranlassung und Aufgabenstellung 1

1.0 Veranlassung und Aufgabenstellung

Zur Deckung der Wohnbaulandnachfrage und um qualitativ hochwertige, mit relativ geringem bautechnischem Aufwand bebaubare Grundstücke anbieten zu können, plant die Stadt Schmallenberg die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 139 „Leister- feld III“. Das Plangebiet liegt am nördlichen Rand des Ortsteils Bad Fredeburg im Hochsauerlandkreis, Regierungsbezirk Arnsberg.

Das Plangebiet wird im Süden durch die Wohnbauflächen am Rohdauweg und am Kapellenberg, im Osten durch den Buchhagenweg und im Westen durch die Altenil- per Straße begrenzt. Nördlich sind weitere Grünlandflächen vorhanden.

Abb. 1 Lage des Plangebietes (rote Markierung) auf Grundlage der Topografischen Karte 1:25.000.

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg

Veranlassung und Aufgabenstellung 2

Abb. 2 Lage des Plangebietes (rote Strichlinie) auf Grundlage des Luftbilds.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Vorhaben ergibt sich das Erfordernis der Betrachtung der artenschutzrechtlichen Belange gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Die entsprechende Artenschutzprüfung wird hiermit vorgelegt.

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg

Rechtlicher Rahmen und Methodik 3

2.0 Rechtlicher Rahmen und Methodik

Notwendigkeit der Durchführung einer Artenschutzprüfung (Prüfungsveranlassung) „Die Notwendigkeit zur Durchführung einer Artenschutzprüfung im Rahmen der Bau- leitplanung und bei der Genehmigung von Vorhaben ergibt sich aus den unmittelbar geltenden Regelungen des § 44 Abs. 1 BNatSchG i.V.m. §§ 44 Abs. 5 und 6 und 45 Abs. 7 BNatSchG (MWME 2010). Vorhaben in diesem Zusammenhang sind:

1. nach § 15 BNatSchG i.V.m. §§ 4ff LG zulässige Eingriffe in Natur und Land- schaft. Mögliche Trägerverfahren sind in § 6 Abs. 1 LG genannt (z. B. Er- laubnisse, Genehmigungen, Planfeststellungen). 2. nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässige Vorhaben (§§ 30, 33, 34, 35 BauGB).

Bei der ASP handelt es sich um eine eigenständige Prüfung, die nicht durch andere Prüfverfahren ersetzt werden kann (z. B. Umweltverträglichkeitsprüfung, FFH- Verträglichkeitsprüfung, Prüfung nach der Eingriffsregelung, Prüfung nach Umwelt- schadensgesetz)“ (MWME 2010).

Prüfung der artenschutzrechtlichen Tatbestände (Prüfumfang) Gemäß § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten:

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Na- tur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vo- gelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderzeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwick- lungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu be- schädigen oder zu zerstören.

„Nach Maßgabe des § 44 Abs. 5 Satz 5 BNatSchG sind die „nur“ national besonders geschützten Arten von den artenschutzrechtlichen Verboten bei Planungs- und Zu- lassungsvorhaben freigestellt. Demzufolge beschränkt sich der Prüfumfang bei einer ASP auf die europäisch geschützten FFH-Anhang IV-Arten und die europäischen Vogelarten“ (MUNLV 2010).

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg

Rechtlicher Rahmen und Methodik 4

Planungsrelevante Arten „Planungsrelevante Arten sind eine naturschutzfachlich begründete Auswahl derje- nigen geschützten Arten, die bei einer Artenschutzprüfung im Sinne einer Art-für- Art-Betrachtung einzeln zu bearbeiten sind. Das LANUV bestimmt die für Nordrhein- Westfalen planungsrelevanten Arten nach einheitlichen naturschutzfachlichen Krite- rien […].

Die übrigen FFH-Anhang IV-Arten und europäischen Vogelarten sind entweder in Nordrhein-Westfalen ausgestorbene Arten, Irrgäste sowie sporadische Zuwanderer. Solche unsteten Vorkommen können bei der Entscheidung über die Zulässigkeit eines Vorhabens sinnvollerweise keine Rolle spielen. Oder es handelt sich um s. g. „Allerweltsarten“ mit einem landesweit günstigen Erhaltungszustand und einer gro- ßen Anpassungsfähigkeit. Im Regelfall kann bei diesen Arten davon ausgegangen werden, dass nicht gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG verstoßen wird (d. h. keine erhebliche Störung der lokalen Population, keine Beeinträchtigung der ökologischen Funktion ihrer Lebensstätten sowie keine unvermeidbaren Verletzun- gen oder Tötungen und kein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko“ (MUNLV 2010).

Methodik Die Untersuchung der artenschutzrechtlichen Relevanz der Planungen im Zusam- menhang mit dem Vorhaben erfolgt entsprechend der gemeinsamen Handlungs- empfehlung des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW und des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW vom 22.12.2010 (MWME 2010).

Ablauf und Inhalte einer Artenschutzprüfung umfassen die folgenden drei Stufen:

Stufe I: Vorprüfung (Artenspektrum, Wirkfaktoren)

In dieser Stufe wird durch eine überschlägige Prognose geklärt, ob und ggf. bei welchen Arten artenschutzrechtliche Konflikte auftreten können. Um dies beurteilen zu können, sind verfügbare Informationen zum betroffenen Arten- spektrum einzuholen. Vor dem Hintergrund des Vorhabenstyps und der Ört- lichkeit sind alle relevanten Wirkfaktoren des Vorhabens einzubeziehen. Nur wenn artenschutzrechtliche Konflikte möglich sind, ist für die betreffenden Arten eine vertiefende Art-für-Art-Betrachtung in Stufe II erforderlich.

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Rechtlicher Rahmen und Methodik 5

Stufe II: Vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände

Hier werden Vermeidungsmaßnahmen inklusive vorgezogener Ausgleichs- maßnahmen und ggf. ein Risikomanagement konzipiert. Anschließend wird geprüft, bei welchen Arten trotz dieser Maßnahmen gegen die artenschutz- rechtlichen Verbote verstoßen wird.

Stufe III: Ausnahmeverfahren

In dieser Stufe wird geprüft, ob die drei Ausnahmevoraussetzungen (zwin- gende Gründe, Alternativlosigkeit, Erhaltungszustand) vorliegen und insofern eine Ausnahme von den Verboten zugelassen werden kann. (MUNLV 2010)

Im Rahmen der Artenschutzprüfung ist eine ausreichende Ermittlung und Be- standsaufnahme der im Untersuchungsraum vorkommenden Tier- und Pflanzenar- ten erforderlich. Im Regelfall bedarf es einer Gesamtschau, die sich auf eine Aus- wertung vorhandener Erkenntnisse (z. B. Datenbanken) und bei Bedarf auch me- thodisch beanstandungsfreie Erfassungen vor Ort gründet.

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Vorhabensbeschreibung 6

3.0 Vorhabensbeschreibung

Ziel der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 139 „Leisterfeld III“ ist die Ausweisung neuer Wohnbauflächen. Das Baugebiet schließt sich nördlich an das vorhandene Wohngebiet „Leisterfeld II“ an. Diese Bauplätze sind mittlerweile vollständig verkauft und zum größten Teil bereits bebaut. Bei der Planung des Baugebiets „Leisterfeld II“ wurde eine Erweiterung in nördliche Richtung bereits eingeplant und berücksichtigt.

Das geplante Neubaugebiet „Leisterfeld III“ soll als „Allgemeines Wohngebiet“ fest- gesetzt werden. Für die vorgesehene Bebauung mit Einzel- oder Doppelhäusern mit jeweils 2 bis maximal 3 Wohneinheiten je Gebäude können danach bis zu 40 Grundstücke in Größen von 400 bis 750 m² bereitgestellt werden. Das Plangebiet umfasst eine Fläche von ca. 2,9 ha und befindet sich in der Gemarkung Fredeburg, Flur 1 auf den Flurstücken 94, 103, 485 und 486 und auf Teilen der Flurstücke 92, 93, 104 und 483.

Abb. 3 Vorentwurf des Bebauungsplans Nr. 139 „Leisterfeld III“ (QUELLE : STADT SCHMALLENBERG ).

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Planungsrechtliche Vorgaben und Schutzgebiete 7

4.0 Planungsrechtliche Vorgaben und Schutzgebiete

Landschaftsplan Der überwiegende Teil des Plangebiets ist als Siedlungsbereich festgesetzt bzw. ohne Festsetzung. In den nördlichen und westlichen Randbereichen liegt das Land- schaftsschutzgebiet LSG 2.3.2.4 „Ortsrandlage Bad Fredeburg“. Dabei handelt es sich um Grünlandhänge um Bad Fredeburg, die zum Teil nur noch als Rest- Freiflächen gegenüber der vom Wald dominierten Umgebung vorhanden sind. (HOCHSAUERLANDKREIS 2008).

1

Abb. 4 Landschaftsplan Schmallenberg Süd-Ost - Festsetzungskarte. Der Bereich des Bebauungsplans ist mit einer roten Strichlinie markiert.

Legende: 1 = Landschaftsschutzgebiet 2.3.2.4 „Ortsrandlage Bad Fredeburg“

Biotopkatasterflächen Das Biotopkataster Nordrhein-Westfalens ist eine Datensammlung über Lebens- räume für wildlebende Tiere und Pflanzen, die für den Arten- und Biotopschutz eine besondere Wertigkeit besitzen. Die Gebiete werden nach wissenschaftlichen Krite- rien ausgewählt, in Karten erfasst und im Gelände überprüft sowie dokumentiert. Die im näheren Umkreis vorhandenen Biotopkatasterflächen werden in Tabelle 1 aufgeführt.

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Planungsrechtliche Vorgaben und Schutzgebiete 8

Gesetzlich geschützte Biotope Nach § 30 BNatSchG sowie nach § 62 LG NRW werden bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine besondere Bedeutung als Biotope haben, gesetzlich ge- schützt. Handlungen, die zu einer Zerstörung oder sonstigen erheblichen Beein- trächtigung dieser Biotope führen können, sind verboten. Im näheren Umkreis be- finden sich die in Tabelle 1 aufgeführten gesetzlich geschützten Biotope.

Tab. 1 Biotopkatasterflächen und gesetzlich geschützte Biotope in der Umgebung des Plangebiets (vgl. Abb. 5; LANUV 2011 A).

Objektkennung Objektbezeichnung Charakterisierung Lage zur Vorhabensfläche BK-4715-016 Frettelbachtal bei Bad Fre- Grünlandtal des Frettelba- ca. 70 m östlich deburg ches GB-4815-653 Fliessgewässerbereich Bachoberlauf im Mittelge- ca. 200 m östlich bierge, Nass- und Feucht- grünland

1

2

Abb. 5 Lage des Plangebietes (rote Strichlinie) zu der Biotopkatasterfläche und dem geschützten Biotop (QUELLE : LANUV 2011 A)

Legende: 1 = BK-4715-016 „Frettelbachtal bei Bad Fredeburg“ 2 = GB-4815-653 Fliessgewässerbereich

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 9

5.0 Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums

5.1 Festlegung des Untersuchungsrahmens

Das Untersuchungsgebiet umfasst das Plangebiet sowie dessen vorhabensspezi- fisch relevante, nähere Umgebung.

Im Zuge der Auswertung des Fachinformationssystems „Geschützte Arten in Nord- rhein-Westfalen“ (FIS) werden die Informationen über planungsrelevante Arten für alle potenziell betroffenen Lebensräume im gesamten Untersuchungsgebiet erho- ben.

5.2 Lebensraumtypen im Untersuchungsgebiet

Das Plangebiet liegt am nordwestlichen Ortsrand von Bad Fredeburg. Die anste- henden Grünlandflächen sind schwach nach Süden geneigt, und werden intensiv als Mähwiesen genutzt. Südlich grenzt die Wohnbebauung des Baugebiets „Leister- feld II“ an. Westlich, nördlich und östlich erstrecken sich weitere Grünlandflächen.

Am westlichen Rand des Plangebietes und entlang des dort verlaufenden Wirt- schaftsweges findet sich eine Feldhecke mit Überhältern. In diesem Bereich befin- det sich ein landwirtschaftlicher Geräteunterstand. Er wurde vermutlich als Viehun- terstand errichtet, dient allerdings aktuell der Lagerung von landwirtschaftlichen Ma- schinen und landwirtschaftlichem Material. Die Feldhecke ist in weiten Teilen ver- greist und setzt sich aus Holunder, Heckenrose, Schlehe und Weißdorn zusammen. Als Überhälter kommen Bergahorn und Kirsche (Stammdurchmesser ca. 20 cm) vor.

Die Vorhabensfläche umfasst den südlichen Teil der anstehenden Grünlandfläche. Nach Norden an den nicht überplanten, nördlichen Teil der Grünlandfläche schlie- ßen sich von Westen nach Osten an (vgl. Abb. 6): • ein neu angepflanzter Buchenwald (Stammdurchmesser ca. 5 cm) • eine weitere Grünlandfläche mit einem nördlich angrenzenden, durch den Sturm „Kyrill“ geschädigter Fichtenwald (Stammdurchmesser ca. 40 cm) mit ausgeprägtem Schlehensaum als Waldrand • ein junger Eichenbestand (Stammdurchmesser 5 cm) mit eingemischten Kir- schen und Birken • der Ausläufer eines Fichtenbestandes (Stammdurchmesser ca. 30 cm), wel- cher bis an den Buchhagenweg reicht

Den beschriebenen Waldflächen südlich vorgelagert findet sich ein kleines Feldge- hölz aus Eiche, Kirsche und Holunder. Westlich dieses Feldgehölzes stockt eine einzelne Eiche.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 10

Im Osten, entlang des Buchhagenweges, wird das Plangebiet von einer Feldhecke begrenzt. Diese setzt sich aus Weißdorn und Holunder mit Überhältern aus Kirsche und stellenweise Bergahorn (Stammdurchmesser 20–30 cm) zusammen.

5 5

1 6 6 6 2 1 4

1 1 2

3 2

4

Abb. 6 Bestandssituation auf Basis des Luftbildes. Die rote Strichlinie markiert das Plangebiet.

Legende : 1 = Wiese, 2 = Feldgehölze und Gebüsche, 3 = Geräteunterstand, 4 = Wohnbebauung mit Gärten, 5 = Laubwald, 6 = Nadelwald,

Kennziffer 1 Biotoptyp: Wiese Lebensraumtyp: Fettwiesen und -weiden

Abb. 7 Blick von Südwesten auf die Wiesen- Abb. 8 Blick über die Wiesenfläche im Plan- fläche im Plangebiet. gebiet.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 11

Kennziffer 2 Biotoptyp: Feldgehölze und Gebüsche Lebensraumtyp: Kleingehölze, Alleen, Bäume, Gebüsche, Hecken

Abb. 9 Blick auf die Feldhecke am westli- Abb. 10 Feldhecke am östlichen Rand des chen Rand des Plangebietes. Plangebietes.

Kennziffer 3 Biotoptyp: Unterstand Lebensraumtyp: Gebäude

Abb. 11 Geräteunterstand am westlichen Abb. 12 Blick in den Geräteunterstand. Rand des Plangebietes.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 12

Kennziffer 4 Biotoptyp: Wohnbebauung mit Gärten Lebensraumtyp: Gebäude/Gärten, Parkanlagen, Siedlungsbrachen

Abb. 13 Blick von Norden auf die Wohnge- bäude mit Gärten südlich des Plan- gebietes.

Kennziffer 5 Biotoptyp: Buchenwald, Eichenwald Lebensraumtyp: Laubwälder mittlerer Standorte

Abb. 14 Buchenwald nordwestlich des Plan- Abb. 15 Blick in den nordöstlich gelegenen gebiets. Eichenwald.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 13

Kennziffer 6 Biotoptyp: Fichtenwald Lebensraumtyp: Nadelwald

Abb. 16 Blick auf den nördlich gelegenen Abb. 17 Blick in den Fichtenwald. Fichtenwald aus südlicher Richtung.

5.3 Wirkfaktoren

Im Zuge der beabsichtigten Aufstellung des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“ soll das vorhandenen Baugebiet „Leisterfeld II“ um eine Wohnbebauung mit Gebäuden, Gärten und Verkehrsflächen erweitert werden. In diesem Zusammenhang werden die im Bereich der geplanten Wohnbebauung angetroffenen Lebensraumtypen „Fettwiesen und -weiden“, „Kleingehölze“, „Säume und Hochstaudenfluren“ sowie „Gebäude“ dauerhaft beansprucht. Die potenziellen Betroffenheiten planungsrele- vanter Arten können sich primär aus der mit dem Vorhaben einhergehenden Über- bauung von Freiflächen und dem daraus resultierenden Verlust von naturnahen Lebensraumstrukturen ergeben. Im Zuge der Baumaßnahmen wird es zu temporä- ren akustischen und optischen Störungen von Tierarten kommen (Baustellenlärm, Bewegung der Baumaschinen).

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 14

Im Zusammenhang mit dem geplanten Vorhaben ergeben sich die folgenden Wir- kungen:

Tab. 2 Potenzielle Wirkfaktoren im Zusammenhang mit der Änderung des Bebauungsplanes „Leisterfeld III“ in Schmallenberg - Bad Fredeburg. Maßnahme Wirkfaktor Auswirkung Baubedingt Baufeldfreimachung Entfernung vorhandener Lebensraumverlust/-degeneration; Vegetation (Grünlandfläche, Störung der Tierwelt Kleingehölze) Abbruch vorhandener Ge- bäude (Geräteunterstand) Bauphase der Infra- Bodenverdichtungen, Bo- Lebensraumverlust/-degeneration struktur und Wohn- denabtrag und Veränderung gebäude des (natürlichen) Bodenauf- baus. Baumaßnahmen im geologischen Untergrund Baustellenbetrieb Schallemissionen; optische Störung der Tierwelt Wirkungen durch den Bau- stellenbetrieb Anlagebedingt/Betriebsbedingt Flächeninanspruch- Versiegelung und nachhalti- Lebensraumverlust nahme durch Ge- ger Lebensraumverlust bäude und (Ver- kehrs-)Infrastruktur optische Wirkungen, Scheuchwirkung, Störwir- Beunruhigung des Umfeldes, Störung Lichtemissionen kungen durch Lichtquellen der Tierwelt, Lebensraumverlust/ -degeneration Silhouettenwirkung Effektdistanz, Meidungswir- Lebensraumverlust/-degeneration, der geplanten Ge- kung Störung der Tierwelt bäude Personenbewegun- Schallemissionen und Beunruhigung des Umfeldes, Störung gen, Verkehr Scheuchwirkungen durch der Tierwelt Fahrzeugverkehr und Per- sonenbewegungen

5.3.1 Baubedingte Wirkfaktoren

Baubedingte Wirkfaktoren sind Wirkungen, die im Zusammenhang mit den Bauar- beiten auftreten können. Sie sind auf die Zeiten der Baumaßnahme beschränkt.

Baufeldfreimachung/Bauphase Im Rahmen des geplanten Vorhabens sind Hoch- und Tiefbauarbeiten sowie der Abbruch eines Geräteunterstandes notwendig. Mit der Baufeldfreimachung findet eine Flächeninanspruchnahme mit dauerhafter Entfernung der vorhandenen Biotop- strukturen statt. In der Bauphase können Flächen beansprucht werden, die über das geplante Baufeld hinausgehen. Biotopstrukturen können im Zusammenhang mit der Einrichtung oder Nutzung von Lager- und Abstellflächen oder beim Rangieren von Baufahrzeugen und -maschinen beansprucht werden.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 15

Baustellenbetrieb Baumaßnahmen sind durch den Einsatz von Baufahrzeugen und -maschinen sowie das Baustellenpersonal mit akustischen und optischen Störwirkungen verbunden. Diese Wirkungen sind zeitlich auf die Bauphase sowie räumlich auf die nähere Um- gebung der Erweiterungsfläche beschränkt und können zu einer temporären Stö- rung der Tierwelt führen.

5.3.2 Anlage- und betriebsbedingte Wirkfaktoren

Flächeninanspruchnahme Mit der geplanten Baugebietserweiterung werden die anstehenden Biotopstrukturen (Grünland und Feldhecke) dauerhaft beansprucht bzw. nachhaltig verändert. Gleichwohl kann den neu entstehenden Biotopstrukturen (Gebäude, Gärten) eben- falls eine Lebensraumbedeutung für planungsrelevante Tierarten zukommen.

Optische Wirkungen (Lichtemissionen) Von dem künstlichen Licht angezogene Insekten stellen eine reiche Nahrungsquelle für Fledermäuse dar. Jedoch kann dadurch mittelfristig eine Reduzierung des Nah- rungsangebots erfolgen. Künstliche Lichtquellen haben auch negative Auswirkun- gen auf den Lebenszyklus von Fledermausarten. Bei vielen Fledermäusen wird die Aktivitätsphase durch die einbrechende Dunkelheit ausgelöst. Somit ist es möglich, dass die Tiere ihr Quartier später als üblich verlassen. Die Fledermäuse werden demnach abends später aktiv und haben so weniger Zeit zur Nahrungssuche (BU- WAL 2005).

Die Beleuchtung beschränkt sich im vorliegenden Fall ausschließlich auf das Wohn- gebiet und wird sich aufgrund der wohngebietsspezifisch geringen Intensität der Beleuchtung sowie vor dem Hintergrund der bestehenden Vorbelastung durch das vorhandene Wohngebiet nicht negativ auf Fledermäuse auswirken.

Silhouettenwirkung Der Hang steigt in nördliche Richtung an. Die geplante Bebauung schließt sich nörd- lich an die bereits vorhandene Bebauung an und wird das vorhandene Wohngebiet in nördliche Richtung erweitern. Eine artenschutzrechtlich relevante Silhouettenwir- kung ist daher nicht zu erwarten.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 16

Personenbewegungen / Verkehr Aufgrund der Nähe zur vorhandenen Bebauung und der dadurch bestehenden Vor- belastung des Gebiets ist im Zusammenhang mit dem geplanten Wohngebiet eine geringe Erhöhung der Personenbewegungen und des Kfz-Verkehrs als unerheblich einzustufen.

5.3.3 Betroffenheit von Lebensraumtypen

Im Zusammenhang mit dem Vorhaben werden folgende Lebensraumtypen unmittel- bar beansprucht:

• Kleingehölze, Alleen, Bäume, Gebüsche, Hecken • Säume, Hochstaudenfluren • Gebäude • Fettwiesen und -weiden

Weiterhin finden sich die folgenden potenziell vorhabensrelevanten Lebensraumty- pen in der näheren Umgebung. Diese werden hinsichtlich einer potenziellen mittel- baren Beeinträchtigung der näheren Umgebung betrachtet:

• Laubwälder mittlerer Standorte • Nadelwälder • Kleingehölze, Alleen, Bäume, Gebüsche, Hecken • Fettwiesen und -weiden • Säume, Hochstaudenfluren • Gärten • Gebäude

5.4 Datenbasis der Artnachweise

Das Artenspektrum im Untersuchungsgebiet wird über eine lebensraumtypspezifi- sche Artenliste abgegriffen. Es erfolgt eine lebensraumbezogene Datenbankabfrage im Fachinformationssystem „Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen“ (FIS) . Zusätzliche Informationen zum Artenvorkommen im Untersuchungsgebiet werden in der Landschafts- und Informationssammlung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalens ( LINFOS ) abgefragt. Die auf dieser Datenbasis resultierende Artenliste der vorhabensspezifisch betrachtungsrelevanten Tier- und Pflanzenarten wird mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt und ggf. an vorliegende Bestandsdaten angepasst. Zusätzlich werden die Tieröko- logischen Daten der Umweltverträglichkeitsstudie zur L776 Ortsumgehung Bad Fre- deburg vom Planungsbüro Bühner (2001) ausgewertet. Im Rahmen der Ortsbe- gehung findet im Gelände eine Plausibilitätskontrolle statt. Es wird überprüft, ob die Arten der Artenliste am Vorhabensstandort bzw. im Untersuchungsgebiet hinsicht- lich ihrer individuellen Lebensraumansprüche tatsächlich vorkommen bzw. vorkom-

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 17 men können und in welchem Umfang sie von dem geplanten Vorhaben betroffen sein könnten.

5.5 Arten im Untersuchungsgebiet

Fachinformationssystem „Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen“ (FIS) Das Plangebiet befindet sich im Bereich des Messtischblattes 4815 „Schmallen- berg“. Für dieses Messtischblatt wurde im Fachinformationssystem „Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen“ (FIS) eine Abfrage der planungsrelevanten Arten für die im Untersuchungsgebiet anzutreffenden unmittelbar und mittelbar betroffenen Lebensraumtypen durchgeführt (LANUV 2011 B).

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 18

Tab. 3 Planungsrelevante Arten für das Messtischblatt 4815 „Schmallenberg“ (LANUV 2011 B) in den ausgewählten Lebensraumtypen (kontinentale Region): • Laubwälder • Nadelwälder • Kleingehölze, Alleen, Bäume, Gebüsche, Hecken • Säume und Hochstaudenflure • Gärten • Gebäude • Fettwiesen und -weiden Erhaltungszu- stand Fett- Klein- Art Status in NRW Laubwälder Nadelwälder Säume Gärten Gebäude wiesen und gehölze -weiden KON

Vorkommen: P = Plangebiet, U = Umgebung U U P/U U P/U P/U Säugetiere Haselmaus A.v. G XX X (X) Kleine Bartfledermaus A.v. G X (X) XX (X) XX X/WS/WQ Zwergfledermaus A.v. G X X XX XX WS/WQ (X) Vögel Eisvogel s.b. G (X) Feldschwirl s.b. G XX XX X Gartenrotschwanz s.b. U- X X X X Graureiher s.b. G X X X X X Grauspecht s.b. U- XX (X) (X) Habicht s.b. G X X X X (X) Kiebitz s.b. G X Mäusebussard s.b. G X (X) X X (X) Mehlschwalbe s.b. G- X X XX (X) Neuntöter s.b. G XX X (X) Raubwürger s.b. S X (X) XX X (X) Rauchschwalbe s.b. G- X X XX X Raufußkauz s.b. U XX X (X) (X)

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 19

Fortsetzung Tabelle 3 Erhaltungszu- stand Fett- Klein- Art Status in NRW Laubwälder Nadelwälder Säume Gärten Gebäude wiesen und gehölze -weiden KON

Vorkommen: P = Plangebiet, U = Umgebung U U P/U U P/U P/U Vögel Ringdrossel s.b. S X (X) Rotmilan s.b. U X X X (X) (X) Schleiereule s.b. G X XX X X X Schwarzspecht s.b. G XX X X X (X) Schwarzstorch s.b. U+ XX Sperber s.b. G X X X X X (X) Turmfalke s.b. G X X X X X Turteltaube s.b. U- X (X) XX (X) (X) Uhu s.b. U+ X X (X) Wachtel s.b. U XX (X) Waldkauz s.b. G X X X (X) X X (X) Waldohreule s.b. G X X XX (X) X (X) Wiesenpieper s.b. G- XX XX Amphibien Geburtshelferkröte A.v. U X (X) X (X) X

Legende: Status: A.v. = Art vorhanden, s.b. = sicher brütend, b.z.B = beobachtet zur Brutzeit, Dz. = Durchzügler, Wg. = Wintergast Erhaltungszustand: G = günstig, U = ungünstig/unzureichend, S = ungünstig/schlecht, + = sich verbessernd, - = sich verschlechternd XX = Hauptvorkommen, X = Vorkommen, (X) = potenzielles Vorkommen Fledermäuse: WS = Wochenstube, ZQ = Zwischenquartier, WQ = Winterquartier, (X) = potenzielles Vorkommen

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 20

Landschaftsinformationssammlung „LINFOS “ Die Landschaftsinformationssammlung des Landes Nordrhein-Westfalen (Linfos) weist für das Untersuchungsgebiet keine Vorkommen von planungsrelevanten Arten aus (LANUV 2011 A).

Gutachten anderer Projekte (Planungsbüro Bühner) Im Zusammenhang mit den Planungen zum Bau einer Ortsumgehung nördlich des Plangebietes liegen tierökologische Untersuchungen für das Untersuchungsgebiet vor. In dem Tierökologischen Beitrag der Umweltverträglichkeitsstudie benennt BÜHNER (2001) als einzige planungsrelevante Art der Grünlandfläche des Plange- bietes bzw. der nördlich angrenzenden Fläche die Feldlerche. Im Rahmen der Un- tersuchung wurde während mehrerer Begehung im Zeitraum von März bis Juli im Jahr 2001 der Vogelbestand erfasst. Dabei wurden in der Umgebung des Plange- bietes die planungsrelevanten Arten Goldammer, Graureiher, Mäusebussard, Schwarzspecht, Turmfalke, Gartenrotschwanz, Feldlerche, Waldlaubsänger, Rauchschwalbe und Neuntöter nachgewiesen. Für den Bereich der Grünlandflächen sind als Nahrungsgäste der Graureiher, der Mäusebussard und der Turmfalke do- kumentiert. Als Brutvögel werden westlich des Plangebiets der Neuntöter und nörd- lich des Plangebiets die Feldlerche genannt.

Ortsbegehung Im Zuge der Ortsbegehung am 12. Dezember 2011 wurden die Strukturen im Unter- suchungsgebiet dahingehend untersucht, ob sich diese als Lebensraum für arten- schutzrechtlich relevante Tierarten eignen. Dabei wurde auf das Vorkommen von Tierarten aller relevanten Artengruppen geachtet.

Dem Plangebiet wird hinsichtlich der vorkommenden Biotopstruktur und -ausstattung eine potenzielle Eignung als Lebensraum für Säugetiere und Vögel, insbesondere für die Offenlandarten, zugesprochen. Die Gebüschbereiche und Bäume entlang der Straßen sind als Lebensraum für nestbauende Vogelarten ge- eignet. Der Geräteunterstand übernimmt lediglich bedingt eine Funktion als Lebens- raum für nestbauende Vogelarten. Die nördlich angrenzenden Laubwaldgebiete sind nicht geeignet, um planungsrelevanten Horst- oder Höhlenbrütern als Lebensraum zu dienen. Im Zuge der Ortsbegehung konnten keine Nester und Quartiere pla- nungsrelevanter Tierarten nachgewiesen werden.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 21

5.6 Ermittlung von Konfliktarten

Häufige und verbreitete Vogelarten Entsprechend dem geltenden Recht unterliegen alle europäischen Vogelarten den Artenschutzbestimmungen des § 44 Abs. 1 BNatSchG. Damit ist auch die vorha- bensspezifische Erfüllung der Verbotstatbestände gegenüber häufigen und verbrei- teten Vogelarten (s. g. „Allerweltsarten“ wie Amsel, Buchfink und Kohlmeise) zu prü- fen. Bei den häufigen und ungefährdeten Arten kann im Regelfall davon ausgegan- gen werden, dass wegen ihrer Anpassungsfähigkeit und des günstigen Erhaltungs- zustandes bei vorhabensbedingten Beeinträchtigungen nicht gegen die Zugriffsver- bote verstoßen wird. Das Vorhaben entspricht dem Regelfall, so dass von einer ver- tiefenden Betrachtung dieser Arten abgesehen werden kann. Zur Vermeidung des Tötens der häufigen und verbreiteten Vogelarten sollten der Abbruch des Geräteun- terstandes sowie ggf. die Rodung von Gehölzen zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar erfolgen. Ist das nicht möglich, sollten diese Strukturen vor einer Inan- spruchnahme auf bewohnte Nester kontrolliert werden. Falls belegte Nester gefun- den werden ist sollte der jeweilige Bereich geschont werden bis die Jungvögel flüg- ge sind.

Planungsrelevante Arten Im Untersuchungsgebiet gibt es Hinweise auf ein Vorkommen von 3 Säugetierarten, 26 Vogelarten und 1 Amphibienart (FIS). In der Umweltverträglichkeitsstudie des Planungsbüros Bühner wurde für das Untersuchungsgebiet zusätzlich die Feldler- che festgestellt. Hinsichtlich der individuellen Lebensraumansprüche in Verbindung mit den dokumentierten Tierarten, den vorhandenen Strukturen im Untersuchungs- gebiet sowie den relevanten Wirkfaktoren werden in Tab. 4 die als „Konfliktarten“ definierten Tierarten ausgearbeitet. Für diese Tierarten wird im Folgenden eine ver- tiefende Prüfung der Verbotstatbestände (Stufe II) durchgeführt.

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Stufe I – Vorprüfung des Artenspektrums 22

Tab. 4 Im Untersuchungsgebiet nachgewiesene planungsrelevante Tierarten und Darstel- lung der Konfliktarten. Art Erfüllung Verbotstatbestand relevante Wirkfaktoren Konfliktart BNatSchG § 44 Abs. 1 möglich Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Fledermausarten Haselmaus keine Kleine Bartfleder- keine maus Zwergfledermaus keine Vogelarten Eisvogel keine Feldlerche Zerstörung von ● ● Bruthabitaten ● Feldschwirl keine Gartenrotschwanz keine Graureiher keine Grauspecht keine Habicht keine Kiebitz keine Mäusebussard keine Mehlschwalbe keine Neuntöter Zerstörung von ● ● Bruthabitaten ● Raubwürger keine Rauchschwalbe keine Raufußkauz keine Ringdrossel keine Rotmilan keine Schleiereule keine Schwarzspecht keine Schwarzstorch keine Sperber keine Turmfalke keine Turteltaube keine Uhu keine Wachtel keine Waldkauz keine Waldohreule keine Wiesenpieper keine Amphibienart Geburtshelferkröte keine

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Stufe II – Vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände 23

6.0 Stufe II – Vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände

In der Stufe II werden die in der vorangegangenen Tabelle definierten Konfliktarten näher betrachtet.

6.1 Feldlerche

Charakterisierung der Art Die Feldlerche ist ein Brutvogel des offenen Geländes mit weitgehend freiem Hori- zont. Sie brütet auf trockenen bis wechselfeuchten Böden und in niedriger sowie abwechslungsreich strukturierter Gras- und Krautschicht, wobei karge Vegetation mit offenen Stellen bevorzugt wird. Bei Anwesenheit hochragender Einzelstrukturen (Einzelhäuser, -bäume, Gebüsch-, Baumreihen) ist die Siedlungsdichte geringer. Waldrandbereiche werden oft gemieden. Typische Bruthabitate sind Düngewiesen, Ackerland, extensive Weiden, Berg- und nicht zu stark geneigte Hangwiesen (BAU- ER /B EZZEL /F IEDLER 2005). Die Brut beginnt meist Mitte April und endet Mitte Juli.

Vorhabensspezifische Betroffenheit Durch das Planungsbüro Bühner wurde im Jahr 2001 der Nachweis über das Vor- kommen der Feldlerche im Leisterfeld erbracht. Das Bruthabitat befand sich ober- halb des Plangebietes im nördlichen Bereich der Grünlandfläche. Da die Feldlerche aktuell nicht in der Datenbank des LANUV geführt wird, ist es unklar, ob sie seit der Kartierung im Jahr 2001 noch vorkommt oder sich die Strukturen der derzeit anste- henden Grünlandflächen derart verändert haben, dass sich die Population verscho- ben hat. Im Jahr 2001 waren im Plangebiet ebenfalls intensiv genutzte Grünlandflä- chen vorhanden. Aufgrund der vorliegenden Daten ist ein Vorkommen der Feldler- che nicht auszuschließen.

Vermeidungsmaßnahme • Zur Vermeidung von baubedingten Betroffenheiten im Rahmen der Baufeld- freimachung sollte die Inanspruchnahme von Vegetationsbeständen auf Zei- ten außerhalb der Brutrevierbesetzung (März bis September) erfolgen. Ro- dungs- und Räumungsmaßnahmen sämtlicher Vegetationsflächen sollten dementsprechend nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar durch- geführt werden.

Fazit Unter Einhaltung der genannten Vermeidungsmaßnahme ist eine Gefährdung der Feldlerche nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG ausgeschlossen. In der Umgebung sind genügend gleichwertige oder besser geeignete Flächen vorhanden, um die lokale Population der Feldlerche nicht in ihrem Bestand zu gefährden. Eine Beein- trächtigung gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG wird daher ausgeschlossen.

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Stufe II – Vertiefende Prüfung der Verbotstatbestände 24

6.2 Neuntöter

Charakterisierung der Art Der Neuntöter brütet in offenen und halboffenen Landschaften mit aufgelockerten und abwechslungsreichen Gebüschbeständen und Einzelgehölzen. Weitere wichti- ge Habitatbestandteile sind kurzrasige und/oder vegetationsarme Flächen mit insek- tenreichen Ruderal- und Saumstrukturen. Bevorzugt werden vom Neuntöter Stand- orte in thermisch günstiger Lage bzw. Exposition (BAUER /B EZZEL /F IEDLER 2005). Er besiedelt überwiegend extensiv genutzte Kulturlandschaften mit Trockenrasen, jun- ge Sukzessionsflächen, Wiesen und Weiden oder Windwurfflächen. In Ackerland- schaften hat er nur einen geringen Bruterfolg. Sein Nest legt der Neuntöter in dich- ten Gebüschen, Hecken und kleinen Bäumen an. Hierbei bevorzugt er dornreiche Gehölze wie Brombeere, Heckenrose, Schwarzdorn oder Weißdorn.

Vorhabensspezifische Betroffenheit In der Kartierung des Planungsbüros Bühner (2001) wurde in den Feldhecken west- lich des Plangebiets ein Vorkommen festgestellt. Die Feldhecken am westlichen und östlichen Rand des Plangebietes sind aktuell für den Neuntöter eher unattraktiv. Die Sträucher sind überaltert und vergreist und stellen für die Art keine Quartiermöglich- keit dar. Weiterhin beunruhigen die direkt entlang der Feldhecken verlaufenden Wirtschaftswege durch die Nutzung die anstehenden Hecken und verringern daher deren Attraktivität als Brutrevier.

Fazit Da eine Nutzung der im Plangebiet anstehenden Strukturen als Lebensstätte für den Neuntöter nicht zu erwarten ist, wird eine vorhabensspezifische Betroffenheit gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 und 3 BNatSchG ausgeschlossen. Vermeidungsmaßnah- men sind demnach nicht erforderlich.

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Resümee 25

7.0 Resümee

Zur Deckung der Wohnbaulandnachfrage und um qualitativ hochwertige, mit relativ geringem bautechnischem Aufwand bebaubare Grundstücke anbieten zu können, plant die Stadt Schmallenberg die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 139 „Leister- feld III“. Das Plangebiet liegt am nördlichen Rand des Ortsteils Bad Fredeburg im Hochsauerlandkreis, Regierungsbezirk Arnsberg.

Im Zuge des geplanten Vorhabens werden die im Plangebiet angetroffenen Habitat- strukturen und Lebensraumtypen dauerhaft beansprucht.

Zur weitergehenden Bewertung der zu erwartenden vorhabensspezifischen Auswir- kungen wurden das Plangebiet und die nähere Umgebung in die Lebensraumtypen „Laubwald mittlerer Standorte“, „Nadelwald“, „Kleingehölze, Alleen, Bäume, Gebü- sche, Hecken“, „Säume und Hochstaudenfluren“, „Gärten“, „Gebäude“ und „Fettwie- sen und -weiden“ des Fachinformationssystems „Geschützte Arten in Nordrhein- Westfalen“ (FIS) überführt. Es ergibt sich das Erfordernis der Betrachtung der arten- schutzrechtlichen Belange gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG).

Zunächst wurden die Wirkfaktoren des Vorhabens ermittelt. Anschließend sind die Lebensraumtypen im Untersuchungsgebiet erfasst und das Fachinformationssystem „Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen“ (FIS) sowie die Landschafts- und Infor- mationssammlung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LINFOS ) ausgewertet worden. Zur weiteren Erfassung des Vogelbestandes wurde die Umweltverträglichkeitsstudie zur Ortsumgehung der L776 des Planungsbüros Bühner ausgewertet. Es erfolgte am 12. Dezember 2011 eine Begehung des Plangebietes sowie des Umfeldes. Aufbauend auf diesen Da- tenquellen sind im Zuge der Vorprüfung alle relevanten Arten untersucht worden.

Das Eintreten der Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG (Verletzung und Tötung) kann unter Einhaltung der formulierten Vermeidungsmaßnahme für die Feldlerche ausgeschlossen werden.

• Zur Vermeidung von baubedingten Betroffenheiten im Rahmen der Baufeld- freimachung sollte die Inanspruchnahme von Vegetationsbeständen auf Zei- ten außerhalb der Brutrevierbesetzung (März bis September) erfolgen. Ro- dungs- und Räumungsmaßnahmen sämtlicher Vegetationsflächen sollten dementsprechend nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar durch- geführt werden.

Die genannten Maßnahmen sind ebenfalls geeignet, naturschutzfachlich uner- wünschte Wirkungen auf häufige und verbreitete Vogelarten zu verhindern.

Vorhabensspezifisch sind weder im Bereich des Plangebietes noch in der Umge- bung Störwirkungen im Sinne des § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG zu erwarten.

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Resümee 26

Eine artenschutzrechtlich relevante Betroffenheit von Fortpflanzungs- und Ruhestät- ten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG kann vor dem Hintergrund der Biologie der planungsrelevanten Arten im Untersuchungsgebiet und den räumlichen Gegeben- heiten ausgeschlossen werden.

Besonders geschützte Pflanzenarten kommen im Untersuchungsgebiet nicht vor. Dementsprechend ergibt sich keine Relevanz des § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG, wo- nach es verboten ist, wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

Die Ausweisung des Bebauungsplans Nr. 139 „Leisterfeld III“ löst keine Verbotstat- bestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG aus.

Warstein-Hirschberg, Dezember 2011

Bertram Mestermann Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt

Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 139 „Leisterfeld III“ in Schmallenberg – Bad Fredeburg Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

BAUER /B EZZEL /F IEDLER (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas, AULA- Verlag. Wiesbaden.

BUWAL (2005): Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen. Bern.

HOCHSAUERLANDKREIS (2008): Landschaftsplan Schmallenberg SüdOst. Meschede.

LANUV (2011 A): Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. @LINFOS – Landschaftsinformationssammlung, Düsseldorf. (WWW-Seite) http://www.gis.nrw.de/osirisweb/viewer/viewer.htm. Zugriff: 07.12.2011, 16:00 MEZ.

LANUV (2011B): Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen. (WWW-Seite) http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/arten/blatt/liste/4815 Zugriff: 08.12.2011, 14:30 MEZ.

LANUV (2011c): Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Liste der geschützten Arten in NRW. (WWW-Seite) http://www.naturschutzinformationen- nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/saeugetiere/kurzbeschreibung/ Zugriff: 14.12.2011, 10:00 MEZ

PLANUNGSBÜRO BÜHNER (2001): Umweltverträglichkeitsstudie zur L 776 Ortsumge- hung Bad Fredeburg. Arnsberg.

MWME (2010): Artenschutz in der Bauleitplanung und bei der baurechtlichen Zulas- sung von Vorhaben. Gemeinsame Handlungsempfehlung des Ministeriums für Wirt- schaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW und des Ministeriums für Klima- schutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW vom 22.12.2010.

MUNLV (2010): Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Ver- braucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Verwaltungsvorschrift zur An- wendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-RL) und 2009/147/EG (V-RL) zum Artenschutz bei Planungs- oder Zulas- sungsverfahren (VV-Artenschutz), Rd.Erl. d. MUNLV v. 13.04.2010, - III 4 – 616.06.01.17.

Anlage 3

Anlage 4

Stadt Schmallenberg

Wasserwirtschaftlicher Erläuterungsbericht

zur Bauleitplanung

Bebauungsplan Nr.: 139

Bezeichnung: "Leisterfeld III" (incl. "L. II" ( = vorhergehender Bauabschnitt) !!!! )

Der Stadt Schmallenberg, Stadtteil Bad Fredeburg Hochsauerlandkreis

I. Allgemeines

1. Vorhandener Bebauungsumfang, Einwohnerzahl

ca. 150 ha; ca. 4.600 Ew. (Versorgung durch städtisches Verbundsystem)

2. Art der Neuplanung Wohngebiet

2.1 Anzahl der Bauabschnitte: 2

2.2 Flächengröße: ca. 4,5 ha

2.3 Anzahl der Häuser: ca. 70

2.4 Öffentliche Gebäude: ---

2.5 Gewerbebetriebe: ---

2.6 Wohneinheiten: ca. 100

2.7 Einwohner: ca. 170

II. Wasserversorgung

1. Derzeitige Versorgungsverhältnisse

1.1 Jahresverbrauch

a) Einwohnerverbrauch: 960.000 m³/a

b) Großabnehmerverbrauch: 160.000 m³/a

c) 18 % öffentl. Bedarf und Netzverluste: 254.000 m³/a

zusammen: 1.426.000 m³/a

1.11 mittlerer Tagesverbrauch: 3.000 m³/d

1.12 maximaler Tagesverbrauch: 3.900 m³/d 31.05.2013 2

1.2 Wassergewinnung

1.21 Bezeichnung der Anlage(n):

Verbundnetz

1.22 Wurde für die Wasserentnahme eine Erlaubnis gemäß § 7 WHG oder eine Bewilligung gemäß § 8 WHG erteilt? [x ] ja [ ] nein

gem. § 7 WHG für die Anlage(n):

gem. § 8 WHG für die Anlage(n): siehe Beiblatt

1.23 maximale Tagesspende: 8.000 m³/d 1.24 minimale Tagesspende in Trockenzeiten: 5.500 m³/d 1.26 b (Zulieferung): --- m³/d 1.25 verfügbares Wasserdargebot: 5.000 m³/d - 1.12 (maximaler Tagesverbrauch): 3.900 m³/d Überschuss 1.100 m³/d

1.26 Zulieferung: aus der Anlage: Verbundsystem

a) jährliche Menge insgesamt: --- m³/a b) an verbrauchsreichen Tagen --- m³/d

2. Zukünftige Versorgung

2.1 Wasserbedarf des geplanten Baugebietes

170 Einwohner * 180 l/E.d = 31 m³/d --- Gästebetten * --- 1/Bett.d = --- m³/d Großabnehmerbedarf: --- m³/d 15 % öffentlicher Bedarf und Netzverluste: 4 m³/d sonstige Verbraucher: --- m³/d mittlerer Tagesbedarf Qm, zusammen: 35 m³/d

2.11 Tagesspitzenbedarf, Qm * 1,5 = 52 m³/d

zuzüglich 1.12 3.900 m³/d zusammen: 3.952 m³/d abzüglich 5.500 m³/d Überschuss 1.548 m³/d

2.2 Wasserversorgung soll erfolgen aus dem Hochbehälter: HB-Fredeburg + HB-Robbecke

2.21 Inhalt: 1.600 m³ 31.05.2013 3

2.22 davon Brandreserve: 550 m³ 2.23 Höhenlage über NN: rd. 530 m 2.24 Geländeordination der höchsten Bebauung über NN: ca. 495 m niedrigster Versorgungsdruck: ca. 4 - 5 bar

2.3 Länge der Versorgungsleitung Hochbehälter - Baugebiet ca. 1,2 km m Rohrmaterial: PVC DN 100 Nennweite:

2.4 Geplante Versorgungsleitungen im Baugebiet: Rohrmaterial: PVC DN 100 Nennweite:

III. Abwasserbeseitigung

1. Derzeitige Ableitung und Behandlung der gemeindlichen Abwässer

1.1 Ableitung der Abwässer

Es ist ein Kanalisationsnetz vorhanden: [ x] ja [ ] nein [ ] Mischsystem [ x] Trennsystem

1.2 Behandlung der Abwässer

1.21 Die Abwässer werden in einer Zentralkläranlage behandelt: [x] ja [ ] nein

1.22 Bezeichnung der Kläranlage: Bremke 1.23 Betreiber der Kläranlage: RV Arnsberg 1.24 Inbetriebnahme der letzten Erweiterung: 2001 1.25 Auslegungsgröße der Kläranlage: n.b. EW RV z. Zt. angeschlossen: n.b. EW RV zus. aus Plangebiet anzuschließen: 170 E+EGW Bemessung nach derzeitigen Ansätzen: --- EW

1.26 Werden die Überwachungswerte der 1. AbwVwV vom 16.12.1982 eingehalten [x] ja [ ] nein

1.27 Es sind zentrale Regenwasserbehandlungsanlagen vorhanden: [x] ja [ ] nein

1.28 Bezeichnung und Betreiber der Regenwasserbehandlungsanlagen:

RV Arnsberg

1.29 Auslegungsgröße der RW-Behandlung: n.b. ha Ared z. Zt. Angeschlossen: n.b. ha Ared

2. Entwässerung des geplanten Baugebietes

2.1 Es besteht ein Entwässerungsentwurf für das Baugebiet: [ ] ja [ x] nein 2.2 Wenn nein, wann wird ein Entwurf aufgestellt? 2012 2.3 Die Entwässerung soll erfolgen im: [ ] Mischsystem [ x] Trennsystem 31.05.2013 4

2.4 Das Baugebiet ist im Zentralentwässerungsentwurf bereits berücksichtigt: [ x] ja [ ] nein

2.5 Das bestehende Kanalnetz kann die Abwässer des des Baugebietes z.Zt. schon aufnehmen: [ x] ja [ ] nein

3. Zeitplan für die vorgesehenen Erschließungsmaßnahmen: 2013

IV. Wasserläufe

1. Liegt im Bereich des Plangebietes ein Wasserlauf? [ ] ja [x] nein

1.1 Name des Wasserlaufes: 1.2 Wasserlauf Ordnung

2. Der Wasserlauf hat ein

2.1 festgelegtes (gesetzliches) Überschwemmungsgebiet [ ]

2.2 natürliches Überschwemmungsgebiet [ ]

2.3 kein Überschwemmungsgebiet [ ]

3. Welche Maßnahmen sind zur Umgestaltung des Gewässers vorgesehen?

3.1 Ist ein Planfeststellungsverfahren gemäß § 31 WHG eingeleitet? [ ] ja [ ] nein

3.2 Ist eine Genehmigung gemäß § 99 oder § 133 LKW beantragt? [ ] ja [ ] nein

3.3 Festgesetzter Mindestabstand der Bebauung vom Gewässer:

V. Wasserschutzgebiet

1. Liegt das Plangebiet in einem oder grenzt es an ein Wasserschutzgebiet? [ ] ja [x] nein

Bezeichnung des Wasserschutzgebietes:

2. Liegt das Plangebiet im Einzugsgebiet einer Trinkwassergewinnungsanlage? [ ] ja [x] nein

Bezeichnung der Trinkwassergewinnung:

VI. Altlasten, Kontamination

1. Liegen im Plangebiet bzw. in unmittelbarer Nähe Erkenntnisse vor über

1.1 Altablagerungen (§ 28 Abs. 3 LAbfG) [ ] ja [x] nein

31.05.2013 5

Art der Ablagerungen:

1.2 Altstandorte ( § 28 Abs. 4 LAbfG) [ ] ja [x] nein

nähere Erläuterungen:

2. Wie wurde das Plangebiet in der Vergangenheit genutzt (z. B. gewerbliche Tankstelle, Sägewerk ...)?

landwirtschaftliche Nutzfläche

3. Können für das Plangebiet Angaben zur Lagerung bzw. zum Umgang mit was- sergefährdenden Stoffen in der Vergangenheit gemacht werden?

nein

4. Liegen für das Plangebiet Hinweise über Schadensfälle mit wassergefährdenden Stoffen vor?

nein

Aufgestellt: Stadt Schmallenberg Der Bürgermeister Im Auftrag

Beste

Schmallenberg, den 21.05.2013

108WEB.doc