REPORTAGE • DEUTSCHLAND • BAYERISCH-SCHWABEN n n Weite Landschaft, rauer Belag: Bayrisch- Schwaben bietet ein Panorama mit Grip.

Eine Erlebnisreise der eher deftigen Art Im Fuggerreich Im Dreieck zwischen Ulm, und Nördlingen entdeckt man das Beste aus zwei Welten: auf der Straße und in den geschichtsträchtigen Städten. Dazu einen echten Knall-Effekt zwischen Spätzle und Knödeln, Bier und Gin.

Autor und Fotos: Thomas Krämer

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Zuerst entstand eine Burg, angsam verschwindet schon nach wenigen Minuten. das Ulmer Münster dann der Markt und erst Ein Grafengeschlecht baute im Rückspiegel. In später folgte die Stadt. die Anlage vor knapp neun der Stadt mit dem Jahrhunderten für die Prä­ höchsten Kirchturm monstratenser, den größten Lder Welt, dessen Spitze genau 161,53 Meter über römisch-katholische Orden regulierter Chorherren. den Münsterplatz ragt, hatte ich einen ganzen Tag Dieser exportierte seinen Glauben bis hinein in die verbracht. Natürlich schaute ich mir den welt­ Schweiz, gründete dort weitere Klöster und baute berühmten Kirchenbau an, flanierte durch das hier später die eigene Anlage im Barockstil aus. Fischerviertel mit seinen kleinen Kanälen, besich­ Wer kein Faible hat für alte Architektur, der kann tigte das interessante Brotmuseum und ruhte mich auch nur kühle Getränke und auch Speisen ordern. schließlich am Donau-Ufer ein wenig aus. Seit ein paar Minuten rolle ich auf meiner V-Strom über bayerischen Boden, mit der Donau hatte ich u meinem zweiten Fixpunkt, dem Ort Krum­ auch die Landesgrenze von Baden-Württemberg in Zbach, würde eine breite Bundesstraße führen. das Land der weiß-blauen Rauten überquert und Die ist mir jedoch deutlich zu langweilig, zumal die Maschine vor dem Rathaus von Weißenhorn ich auf der Landkarte ein paar kleine Sträßchen abgestellt. „Hier gab es zuerst eine Burg, dann den ausgekundschaftet hatte. Die führen mich durch Markt und erst später entstand die Stadt“, erzählt kleine Dörfer, an Feldern vorbei und mitten durch Matthias Kunz, der das Stadtmuseum leitet. Bis den Wald – auch einmal auf Schotter. Irgendwann 1507 gehörte die Stadt zu Vorderösterreich. passiere ich das Ortsschild von Krumbach und gebe im Navi die Adresse von Gasthof Diem mitten im Zentrum des hübschen Ortes ein. ann jedoch hatte ein gewisser Jakob Fugger, Juniorchef Johannes Diem, der zusammen mit auch genannt „der Reiche“ das Sagen, weil Kai­ seinen Eltern in neunter Generation das Haus führt, D In Weißenhorn herrschte der Fugger-Clan (oben). ser Maximilian von dem reichen Handelsmann leitet mich in den Biergarten und stellt mir eine Kloster Roggenburg (rechts) ist ein Fixpunkt in der Geld geliehen hatte, das er nicht mehr zurückzahlen Apfelschorle auf den Tisch – denn das, um was es weiten Landschaft zwischen Iller und Lech. Der Gast- wollte oder konnte. „50 000 Euro waren das umge­ jetzt vor allem geht, würde mich an einem Tag mit hof Diem serviert Gänseblümchen-Gin (unten v.l.). rechnet“, erzählt Matthias. Ganz problematisch war mehr als 30 Grad Celsius sicherlich aus den Motor­ das Verhältnis zwischen den Bürgern von Weißen­ radstiefeln hauen. horn und ihren reichen Herren nicht. Die Normal­ „Als vor ein paar Jahren der große Hype um Gin sterblichen brachten ihnen zwar Wohlstand – nicht begann, kamen wir auf die Idee, das Getränk selbst zuletzt durch die Leinen- und Barchentweberei herzustellen“, erzählt er. Die Prämisse war, dass –, aber das Bier aus dem Fugger-Brauhaus durfte die Zutaten aus der Region kommen sollten. So nicht in der Stadt verkauft werden. „Das stand unter bekommt man heute den Gänseblümchen-Gin in Strafe“, erzählt der Stadtführer. einer Steinzeugflasche. Eine interessante Kreation, In Weißenhorn hatte der Fugger-Clan geherrscht, wie ich nach meiner Rückkehr feststellen sollte. gehandelt und gewohnt haben sie jedoch in einer Für eine größere Runde reicht mir nun die Zeit anderen Stadt: Augsburg. Die ist mein Ziel am nicht mehr. In das Navi gebe ich die Maximilian­ Abend. Vorher jedoch will ich das Waldgebiet zwi­ straße in Augsburg ein, allerdings mit der Option schen Iller und Lech erfah­ kleiner Straßen. Ein schönes ren. Und das mit nur zwei Auf und Ab durch das hüge­ Fixpunkten. Hier gibt es Gänseblümchen- lige Waldgebiet, bis ich auf Den ersten, das Kloster die B 17 einbiege. Im dichten Roggenburg, erreiche ich Gin in einer Steinzeugflasche – Feierabendverkehr geht es zäh eine interessante Kreation.

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Schöner wohnen lässt Der Herkulesbrunnen es sich in der Fuggerei in Richtung Norden und hinein ins Zentrum von umzubenennen. Es firmiert nun unter dem Namen sollte. Immerhin hat es die Stadt wegen ihres Was­ „Ab dem 16. Jahrhundert konnten sich reiche ist Augsburgs „Manne- von Augsburg, der Augsburg zum Hotel. Maximilian's. sermanagements auf die Liste des Weltkulturerbes Augsburger auch einen Wasseranschluss kaufen ken Pis“. Im „Drei Moh- ältesten Sozialsied- Hatte ich mir in Krumbach den Gin lediglich in In der Bar gesellt sich Ute zu mir. Mit ihr werde gebracht. „Auch dieser Brunnen gehört dazu“, sagt und bekamen das Wasser bis ins Haus geliefert, Tag ren“ wird Gin noch lung der Welt (oben). die Motorradkoffer stecken können, darf ich nun ich das abendliche Augsburg erkunden. Zielsicher Elisabeth, als wir über die von prächtigen Gebäu­ und Nacht. Eine ganz tolle Geschichte, dafür musste zelebriert (oben v.l.). Augsburg gleich einen kosten. Und so viel sei vorab führt sie mich durch die Gassen ihrer Heimatstadt den aus Gotik, Renaissance und Neoklassizismus man einmalig 200 Gulden bezahlen oder pro Jahr verraten: Der Gin, den Radu Saracin für mich zau­ zum Restaurant Bauerntanz. Hier ergattern wir gesäumten Maximilianstraße – der einstigen Via zehn Gulden. Damals gab es für 60 Gulden in der bert, gehört zum Besten, was ich jemals an Hoch­ noch einen Tisch im Freien. Meine erste Frage – Claudia der Römer – spazieren und vor dem üppig Altstadt ein Häuschen“, erzählt die Stadtführerin. prozentigem getrunken habe. Der Barkeeper verrät nachdem ich einen Rostbraten mit Spätzle bestellt verzierten Herkulesbrunnen stoppen. ein paar Zutaten: Zimt, Zitronenschale, Koriander, habe – lässt ein Lächeln in ihrem Gesicht entste­ „Der Brunnen wurde zusammen mit dem Mer­ Kardamom, Angelikawurzeln hen. Ob man sich hier eher kurbrunnen und dem Augustusbrunnen vor rund om großen und kleinen Wasserturm folgen wir und Honig von Bienen vom bayerisch oder schwäbisch 400 Jahren gebaut“, erzählt sie. Augsburg sei damals Vdem Schwallech, einem der vielen Kanäle, die Hoteldach. Den gerösteten Schon Hesse, Dylan, Mozart, fühlt, will ich von der netten eine sehr reiche Stadt gewesen, weltoffen und tole­ auf einer Gesamtlänge von 77 Kilometern durch Rosmarinzweig erkenne ich Augsburgerin wissen. „Wir rant. „Man wollte zeigen, was man hat, nahm sich Augsburg rauschen und in Richtung Donau dabei selbst. Ein herrlich kühlender Casanova und Gorbatschow sind sowohl vom Dialekt her, berühmte Bildhauer, die diese drei Prachtbrunnen beeindruckende 26 Meter Höhe verlieren. Wir fla­ Schluck an einem heißen Tag. haben hier genächtigt. als auch von der Lebensart mit ihren fast unbekleideten Renaissancefiguren nieren entlang des Wassers durch das Ulrichs- und Das „Drei Mohren“ mit irgendwo dazwischen“, sagt entworfen haben.“ Ungewöhnlich für diese Zeit. Lechviertel mit herzallerliebsten Cafés und Läden, seiner bekannten Bar ist das sie, und was die Küche angeht, die mit dem Mainstream der üblichen Ketten über­ Vorzeigehotel in Augsburg. Schon Hermann Hesse, bekomme man hier sowohl Spätzle als auch Knödel. haupt nichts gemein haben. „Handwerker haben Bob Dylan, Mozart, Casanova und Gorbatschow „Nur eines gibt es hier nicht“ meint sie schmunzelnd: as südliche Ende des Prachtboulevards bilden früher die Kanäle als Energiequelle genutzt und sich haben hier, wo auch ich später mein Haupt betten „Kehrwoche“. Dzwei imposante, trotz unterschiedlichen Glau­ angesiedelt“ erzählt Elisabeth. Auch heute noch gibt würde, genächtigt. Doch wer seit diesem Jahr in Am nächsten Tag bin ich mit Elisabeth Retsch bens einträchtig nebeneinanderstehende Kirchen. es hier 40 Wasserkraftwerke, die ein Drittel aller dem markanten Gebäude mit den drei Mohren- unterwegs, die als Stadtführerin arbeitet. Augs­ Von dort geht es abwärts zum Großen und Kleinen Privathaushalte in Augsburg mit Strom versorgen. Köpfen an der Fassade übernachten möchte, muss burg kannte ich bisher nur von den Schildern an Wasserturm. Die sind rund ein halbes Jahrtausend Und sogar 120 Biber leben im Stadtgebiet. sich wohl an einen neuen Namen gewöhnen. Nach der Autobahn Richtung München und den Fern­ alt und hatten die Aufgabe, die zwölf Meter höher Wer an Augsburg denkt, hat zweifellos die Fugger der Diskussion über Rassismus haben die Chefs sehsendungen mit der Puppenkiste. Ein großer liegende Stadt mit frischem Wasser zu versorgen, im Sinn. Wieder begegnet mir Jakob Fugger „der entschieden, das Hotel nach fünf Jahrhunderten Fehler, wie sich im Laufe des Tages herausstellen auch die Prachtbrunnen. Reiche“. Als Händler hatte er viel Geld verdient

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Der Asphalt flirrt bei über 30 und gab diesen Reichtum Luft steht. Der Blick hinauf zumindest teilweise zurück. Grad Celsius – und mir rinnt zum Himmel verspricht bal­ So baute er 1521 mit der Fug­ der Schweiß in die Klamotten. dige Abkühlung. Es bauen gerei eine Sozialsiedlung. Sie sich dunkle Wolken auf, aus gilt heute als älteste der Welt. denen die Blitze zucken. „Er wollte, dass die Wohnungen immer günstig ver­ Ich gewinne den Slalom durch die Gewitter­ mietet werden, weshalb er zusätzlich eine Stiftung wolken und erreiche nach einer kurzen Fahrt den ins Leben rief, deren Erlös auf immer und ewig dem kleinen Ort Harburg, der mit einer großen Sehens­ Unterhalt der Häuser dient“, erläutert die Stadtfüh­ würdigkeit punktet: der oberhalb des Flüsschens rerin. Alles, was er damals im Stiftungsbrief notiert Wörnitz gelegenen gleichnamigen Burg. Rund neun hatte, gilt unverändert bis heute. „Wer hier einziehen Jahrhunderte haben die ältesten Teile des Gemäuers will, muss Augsburger und in Not geraten sein.“ auf dem Buckel. Die Aussicht ist so prächtig wie Für eine Wohnung mit durchschnittlich 60 das Schloss alt. Quadratmetern bezahle man damals wie heute eine Kaltmiete von umgerechnet 88 Cent im Jahr, muss außerdem einmal am Tag beten. 140 nahezu arburg nennt sich auch das Tor zum Ries. identisch aussehende Wohnungen gibt es, 155 Men­ Auffallend ist auf den letzten, eher langweili­ H Die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum ist barocke schen leben hier und verwechseln auch im Dunkeln gen Kilometern auf der B 25 nach Nördlingen das Pracht. Nördlingens Stadtmauer ist ein Ort der Ruhe ihr Heim nicht, da die Griffe der Klingelzüge alle Gefühl, eine überdimensionale Bratpfanne zu que­ (oben v.l.) und überaus sehenswert (rechts). Krater unterschiedlich gestaltet sind. Daher kommt auch ren. Die Erklärung dafür sollte ich am nächsten Tag Noster ist noch ein Gin aus der Region (unten). die Redensart: Man hat es im Griff. bekommen. In meiner Unterkunft, dem Gasthaus zur Sonne, erfahre ich, wer in dem 1350 erbauten Gebäude direkt im Zentrum schon übernachtet hat: erne würde ich noch ein Weilchen in der Stadt Es waren Fürsten, Goethe – und erstaunlicherweise Gbleiben. Zumal schon jetzt der Asphalt bei über die Astronauten aus dem Apollo Programm. 30 Grad Celsius flirrt und mir beim Blick auf die Erst einmal treffe ich mich aber mit Michael Motorradklamotten der Schweiß läuft. Dem Zeit­ Eßmann, der mir seine Heimatstadt näher brin­ plan ist es geschuldet, dass ich wieder auf mein in gen möchte. Die schönsten Ecken sind rund – so der Tiefgarage des Hotels stehendes Motorrad steige wirbt Nördlingen. Warum das so ist, erläutert der und Augsburg in Richtung Osten verlasse. Ich hatte Michael. „Die geschlossene Stadtmauer umgibt mir eine Route geplant, die durch dünn besiedeltes das historische Zentrum“ erklärt er. Mit stram­ Bauernland führt, erst einmal zur Wallfahrtskirche men Schritt wäre man eine halbe Stunde unter­ Maria Birnbaum. Die entstand im 17. Jahrhundert wegs, schließlich ist sie rund 2,7 Kilometer lang. als einer der ersten Zentralbauten des Barock und Die Mauer sollten wir aber erst später erreichen. bildet mit ihren Kuppeln und Türmen einen unge­ Ein erster Stopp am Rathaus. „34 Frauen und ein wöhnlichen Anblick. Mann wurden hier gefoltert, später vor den Toren In überquerte ich die Donau und folge der Stadt hingerichtet“, berichtet Michael aus der den kleinen Straßen durch den nördlichen Zipfel dunklen Zeit der Hexenverfolgung. Auch einen von Bayerisch-Schwaben. Durchquere dabei kleine zuletzt 1803 genutzten Pranger gibt es. „Wer hier Orte, in denen die Hitze dieses Sommertages die mit Händen und Kopf fixiert wurde, verlor seine Menschen von den Straßen Ehre damit meistens auch gefegt zu haben scheint. Die seine Existenz“, ergänzt er. Passagen durch die Wälder Aus der dunklen Zeit der Wenige Schritte weiter errei­ bringen ein wenig Schatten, chen wir einen der Plätze, auf während auf den Feldern die Hexenverfolgung stammt ein den früher Markt abgehalten zuletzt 1803 genutzter Pranger.

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Vor rund 14 Millionen Jahren wurden, Tiere, Töpfe und vie­ beeinträchtigen, in einem TOURDAUER dem preisgekrönten „Krater Noster-Gin“. Berlin les mehr einen neuen Besitzer schlug hier ein Asteroid mit Radius von 100 Kilometern ca. 8 Stunden (reine Fahrtzeit) kraterspirits.de fanden. alles Leben vernichten und 3 Tage (mit Besichtigungen) massiver Wucht ein. SCHAUEN & STAUNEN „Die Nördlinger Messe im sogar noch an der Nordsee STRECKENLÄNGE Weißenhorn ist ein kleines, pitto- 14. und 15. Jahrhundert war Häuser einstürzen lassen“, ca. 380 Kilometer reskes Städtchen mit Fugger-Vergan- nach Frankfurt die größte Messe weit und breit“, vermittelt er mir die Dimension dieses Einschlags. genheit (GPS 48.304631, 10.160048). erzählt Michael. Rund 2 000 Händler waren es, „Lange Zeit hat man geglaubt, dass ein Vulkan­ ROADBOOK weissenhorn.de die von weit her in die damals 7 000 Einwohner ausbruch für diesen einst 500 Meter tiefen und zeit­ Ulm, Weißenhorn, Krumbach, Augsburg, Marxheim, zählende Stadt strömten. Ein gutes Geschäft für weise mit Wasser gefüllten Krater verantwortlich Harburg, Nördlingen, Nördlinger Ries, Ulm Augsburg (GPS 48.366804,10.898697) begeistert die Wirtshäuser, von denen es im 17. Jahrhundert sei“ erzählt der ehemalige Lehrer auf dem Weg zu nicht nur durch seine Kanäle, Brunnen und Was- insgesamt 70 gab. „Jedes vierte Haus war damals ein einem Steinbruch. Erst 1960 habe ein amerikani­ INFO sertürme, sondern auch mit prachtvollen Bauten Gasthaus“ sagt er schmunzelnd. Im Gerberviertel scher Geologe bewiesen, dass es ein kosmischer bayerisch-schwaben.de im Zentrum. Dazu kommt die lauschige Atmosphäre Nördlingen (GPS 48.851658,10.488587) lohnt zum entlang der Wasserläufe. Einen Tag sollte man in einen wegen der hübschen, von der geschlossenen kühle ich mir in einem Kanal die Füße, bevor wir Gesteinseinschlag war. Eine Schlüsselrolle für diese der sehenswerten Fuggerstadt mindestens einpla- Stadtmauer umgebenen Altstadt, zum anderen auf der Stadtmauer zu einem der gut erhaltenen Erkenntnis habe der „Schwabenstein“, der Suevit SCHLAFEN & TRÄUMEN nen. augsburg.de wegen des Rieskraters (GPS 48.854001,10.486875) Türme kommen, die seit jeher den Eingang in die gespielt, der sich unter hohem Druck und extremer Mitten im Zentrum von Ausgburg liegt der nach einem Asteroideneinschlag entstand. Am Stadt bewachen. Temperatur beim Einschlag des Asteroiden bildete an der Maximilianstraße das Hotel Burg Harburg (GPS 48.784816,10.686915) liegt ober- besten bucht man dafür eine Führung. Idealer Ein- Doch das wäre fast einmal schief gegangen. Der und aus dem die Kirche in Nördlingen mitsamt Maximilian’s (GPS 48.365543, 10.899247), das bis halb des gleichnamigen Ortes. Aussicht und Archi- stieg ist das Rieskrater-Museum. von Oettingen wollte 1440 die freie Reichsstadt dem bereits erwähnten Daniel-Turm gebaut wurde. 2020 unter dem Namen „Drei Mohren“ firmierte tektur sind beeindruckend. burg-harburg.de noerdlingen.de, rieskrater-museum.de Nördlingen einnehmen und bestach die Wachen und schon früher Promis und Politiker beherbergte. am Löpsinger Tor. „Doch weil Schweine sich an das Unbedingt den hauseigenen Gin mit Honig probie- unverschlossene Stadttor lehnten und dieses sich reuz und quer verlaufen die Gesteinsschichten in ren. hotelmaximilians.com (Jagst) B 2 D öffnete, fiel der Coup auf“, erzählt der Stadtführer. der Steinbruchwand, sie sind höchst unterschied­ Oettingen in Bayern K Im Kaiserhof Hotel Sonne mitten in Nördlingen Seitdem achtet man in Nördlingen die Schweine. lich gefärbt und begeistern jeden Gesteinskundler, (GPS 48.851417, 10.488736) betteten schon Herrscher Der informative Tag endet mit einem leckeren zumal man selbst bereitgelegte Steine klopfen kann. ihre hochwohlgeborenen Häupter, es ist aber auch Wallerstein Essen im Restaurant Daniels und einem Eis auf „Direkt in der Nachbarschaft übten die Astronau­ bestens für ganz normale Biker geeignet. kaiser- Nördlingen B 13 dem Marktplatz mit Blick auf den Daniel genannten ten der Apollo-14-Mission, welche Steine man am hof-hotel-sonne.de Turm der Georgskirche. besten einsammelt und zur Erde zurückbringt. Sie fanden später auf unserem Trabanten genau diesen SCHLEMMEN & SCHLÜRFEN Neresheim Harburg Marxheim zu Suevit und bewiesen damit, dass die Mondkrater Nicht nur, aber auch wegen des Gänse- olken vertreiben am nächsten Tag die Hitze. durch Meteoriteneinschläge zustande gekommen blümchen-Gins lohnt ein Stop im Gast- hof Diem (GPS 48.243797, 10.362738), der gerne Ich will dem Rätsel des Ries-Kraters auf den sind,“ so der Experte. W auch Bikern Zimmer anbietet. gasthof-diem.de Grund gehen. Es muss ein ohrenbetäubender Knall Ernst hat es geschafft, mich für die Geologie des B 492 DLG 41 Pöttmes gewesen sein, als vor rund 14 Millionen Jahren Nördlinger Ries zu begeistern. Die einzigartige Im ältesten Gasthaus von Augsburg, dem Restau- hier ein einen Kilometer großer Asteroid mit einer Natur macht sich auch Karl Scheible in rant Bauerntanz (GPS 48.367888, 10.900901), ver- Geschwindigkeit von 72 000 Stundenkilometern zunutze. Der destilliert aus den an den trockenen einen sich Bayern und Schwaben – auf dem Teller. Langenau B 300 einschlug und die Landschaft in Sekundenbruch­ Kraterwänden wachsenden Wacholderbeeren den bauerntanz-augsburg.de Aichach teilen völlig veränderte. Zu sehen ist das an ver­ Krater Noster, einen weiteren Gin der Region. Günzburg schiedenen Stellen in dem überdimensionalen und Der sollte jedoch in den Koffer gesteckt werden So historisch die Stadt Nördlingen, so modern und Ulm einer Bratpfanne ähnelnden Krater. und nicht in den Magen fließen, wenn man noch mit trotzdem gemütlich ist das Restaurant Kleibls Neusäß am Daniel (GPS 48.850304, 10.487500). Lokale und Erklären kann das am besten jemand wie Ernst dem Motorrad unterwegs ist – so wie ich. Denn bis Weißenhorn Augsburg internationale Gerichte. kleibls-am-daniel.de Senden Hopf, den ich am ein paar Ulm, dem Endpunkt meiner Königsbrunn Kilometer südlich von Nörd­ Rundreise durch Bayerisch- Krumbach Der Geschmack des Geoparks Nördlinger Ries Nordholz Mickhausen lingen am Kraterrand treffe. Wacholderbeeren von den Schwaben, sind es doch noch wird bei Krater Spirit in Alerheim (GPS 48.846655, „Diese Katastrophe würde etliche Kilometer auf kur­ Hasberg Kraterwänden werden zum 10.616731) in Flaschen gefüllt, unter anderem mit Mittelneufnach heute ein Drittel der Welt vigen Straßen. ◀ B 471 Gin „Krater Noster“ destilliert. Ochsenhausen Landsberg am Lech

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