CDU-Informationsdienst Union in Deutschland Bonn, den 28. Mai 1997 17/1997 Generalsekretär : Der Spielraum für weitere Einsparungen ist begrenzt er FDP-Parteitag hat die Freien Demokra- en selbstbewußt, zugleich aber auch koaliti- HEUTE AKTUELL s ^ treu gezeigt. Die Führung der FDP ist ein- • Aufbau Ost JjUcksvoll in ihrem Amt bestätigt worden. Gemeinsame Initiative für mehr ,r p,.. sehen in den Beratungen und den Arbeitsplätze in Ostdeutschland. unrungsentscheidungen eine gute Grundla- Seite 4 Bund und Länder fördern L?' die Koalition mit den Liberalen nicht nur 15.000 betriebliche Lehrstellen in bis,s zur Wahl 1998, sondern auch in der Legis- Ostdeutschland. Seite 11 'atiilr periode 1998 bis 2002 fortzusetzen. • Bundeshaushalt ^ot2dem ist uns klar, daß schwierige Gespräche in Wir brauchen eine schnelle Um- u n Haushalts- und Finanzfragen bevorstehen. Die setzung der Reformen. Seite 12 °a'ition besteht jetzt 15 Jahre, und wir haben gute • Steuerpolitik Die SPD springt nicht über ihren ideologischen Schatten. Seite 15 Generalsekretär Peter Hintze auf • Sicherheit einer Pressekonferenz im Konrad- NATO-Rußland-Akte feierlich Adenauer-Haus nach der Sitzung unterzeichnet. Seite 16 des Bundesvorstands am 26. Mai. • CDA-Bundestagung Wolfgang Schäuble: Sozial ist, was Beschäftigung schafft. Seite 18 Ehrungen auch mit schwierigen Situationen. >r Werden deshalb unserer gemeinsamen Verant- : Uns geht es rtUn§ erecn um den richtigen Weg zur rne § * werden. Parteitagsbeschlüsse neh- Vollbeschäftigung. Seite 22 n wir ernst. Parteitagsbeschlüsse sind wichtig, fc er fUr die Zukunft Deutschlands kann nicht der • UiD Extra e Laudatio von Lord Weidenfeld denn einer einzi8en Koalitionspartei entschei- sein anläßlich der Verleihung des K0 ,. - Hier kommt es darauf an, was wir in der Leo-Baeck-Preises an Helmut ll,°n gerneinsam beraten und vereinbaren. Kohl und die Dankadresse des Bundeskanzlers. Innenteil Fortsetzung auf Seite 2 Seite 2- UiD 17/1997 BUNDESWEITER AKTIONSTAg

Anläßlich des Be- zirksparteitages der Ostfriesland- CDU in Aurich mit gleich drei Spitzenrednern, mit Ministerpräsident Bernhard Vogel, mit dem stell- vertretenden Vorsit- zenden der CDU/CSU-Bundes- tagsfraktion und dem niedersächsischen Landesvorsitzenden Christian Wulff, hat- te der CDU-Kreis- verband Aurich zum bundesweiten Akti- onstag einen Wer- bestand in der Auri- cher Fußgängerzo- ne aufgebaut, der zum besonderen Anziehungspunkt vieler Menschen wurde, als die CDU-SP zenpolitiker in Begleitung der örtlichen Abgeordneten und Funktionsträger an den Stand kam ^ und mit den Bürgern das direkte Gespräch aufnahmen. Die Auricher „Schnäppchen-Tage" n y ten viele Menschen angelockt, deren Interesse über den günstigen Einkauf hinaus auf die C gerichtet war. Auf dem Foto (von links): Landes- und Fraktionsvorsitzender Christian Wu (MdL), Kreisvorsitzender Wolfgang Ontijd (MdL), Hermann Dinkla (MdL), Anna Backa (Städte1 fraktion Aurich), Theo Frerichs (Ortsvorsitzender), Ministerpräsident Bernhard Vogel.

Fortsetzung von Seite 1 wieder zu lösen. Die Aufgaben in der Finanzpolitik lassen sich nur dann bewäW' Was den Beschluß der Freien gen, wenn man die Optionen nicht schon von vorneherein künstlich begrenzt und n Demokraten zur Mitglieder- durch eine Lösung der Probleme verbaut- umfrage in Sachen Allgemeine Wehrpflicht angeht: Zur Frage des Bundeshaushalts: 11 Für die CDU steht die Allgemeine Wehr- Angesichts zurückgehender Steuereinna pflicht nicht zur Disposition. Wir sind des- men stehen wir vor zwei Aufgaben: halb auch nicht bereit, in politische Bera- Erstens: Konsolidierung des Haushalte8 tungen über die Wehrpflicht einzutreten. 1997. Hierzu haben wir uns in unseren Die Welt ist zwar in einem ständigen Wan- Beratungen ausdrücklich die Aufstellung del, aber wir wären schlecht beraten, wenn eines Nachtragshaushaltes vorbehalten- wir auf die Allgemeine Wehrpflicht ver- Koalitionsberatungen wollen wir festste zichten würden. len, ob es zu diesem Schritt kommen u1 In der Finanzpolitik zeigt die FDP eine z. B. um neue Kreditermächtigungen Neigung zur Selbstfesselung. Wir werden durch den Deutschen zu ern uns deshalb bemühen, in Koalitionsge- ten. Die Entscheidung darüber muß blS sprächen den einen oder anderen Strick spätestens Ende Juni fallen. ÜÜNDESVORSTAND UiD 17/1997-Seite 3

VVeitens geht es um die Aufstellung eines Zum 9. Parteitag vom 12. bis .^geglichenen und wachstumfördernden 15. Oktober in Leipzig: ^ushaltes für 1998. Der Bundeskanzler at bekanntgegeben, daß der Haushalts- Dieser Parteitag markiert den Auftakt zum entwurf am 2. Juli vom Kabinett verab- Wahljahr. Der Bundesvorstand hat der redet werden soll. Auch damit stehen Einsetzung einer Vorbereitungskommissi- lr vor einer wichtigen Aufgabe: wir müs- on unter meinem Vorsitz zugestimmt. |jen mit dem Haushalt '98 wie schon mit ern Wir wollen uns auf diesem Parteitag sowohl Haushalt '97 die Neuverschuldung mit den aktuellen, aber auch mit langfristi- J^ksam begrenzen. Denn 1997 ist das gen Fragestellungen beschäftigen. Heute ^ferenzjahr für den Eintritt in die Eu- schon zeichnen sich drei Themenblöcke ab: °Paische Währungsunion, und wir wol- n' daß diese Europäische Währungsuni- • Das zentrale Thema ist das Thema JJ1 termingerecht startet. Arbeit. Wir werden die Frage nach der WiJ 1" müssen bei der Aufstellung des Haus- Zukunft der Arbeit, aber auch nach der . a|tes sorgfältig auf die Bestimmungen der Arbeit der Zukunft stellen und dabei die Fassung achten, also auf den Artikel 115 Themen Forschung, Technologie, Innova- es Grundgesetzes, der das Verhältnis von tion, neue Arbeitsfelder und neue Chancen ^Verschuldung und Investitionen regelt. auf dem Arbeitsmarkt ansprechen. lr Werden nicht darum herumkommen, Uc • Der Parteitag in Leipzig wird sich s h die Möglichkeiten weiterer Ein- außerdem mit einer Bilanz nach sieben Parungen zu prüfen. Dabei ist allerdings Jahren deutscher Einheit beschäftigen und as Einsparpotential im Bundeshaushalt rst Perspektiven für die vor uns liegenden v^ begrenzt, wenn es darum geht, Jahre formulieren. ^ achstumsimpulse zu geben. Ebenso dür- n w t- ir natürlich auch beim Thema Priva- • Schließlich wollen wir auf diesem Par- pierung nicht die zur Verfügung stehende teitag unsere Vorstellung vom Zusammen- . anzmasse überschätzen. So wird z. B. leben im 21. Jahrhundert diskutieren. Der u . Löwenanteil des Privatisierungserlöses Parteitag gehört damit in die Reihe von l der Telekom-Privatisierung die Pen- Parteitagen, Kongressen und Zukunftsfo- - nslasten der alten Post zu tragen haben, ren, bei denen es um die Aufstellung einer e Wir übernommen haben. Tagesordnung für das 21. Jahrhundert geht.

Helmut Kohl: Ich teile die Freude der Spieler und Fans Bundeskanzler hat Spieler und der Fans über diesen |*n den Präsidenten des FC Schal- größten Erfolg in der Geschichte *? 04, Gerhard Rehberg, Gelsen- ihres traditionsreichen Vereins und k'rchen, folgendes Glückwunsch- gratuliere den Spielern, dem Trainer Schreiben gesandt: und allen, die zu dieser herausra- 7*it einer großartigen Leistung hat genden Leistung beigetragen haben, dle Mannschaft des FC Schalke 04 sehr herzlich. Für die kommenden 'n einem bis zum Schluß spannen- Aufgaben wünsche ich dem FC den Wettbewerb den UEFA-Pokal Schalke 04 alles Gute und viel gewonnen. Ich teile die Freude der Erfolg. Seite 4- UiD 17/1997 AUFBAU OSj Gemeinsame Initiative für mehr Arbeitsplätze in Ostdeutschland Bundesregierung, Wirtschaft und Wirtschaft; aber sie zeigen auch Ansatz- Gewerkschaften haben sich auf eine punkte für die Stärkung der Wettbe- gemeinsame Initiative verständigt, um werbsfähigkeit. Eine gemeinsame Initia- dem Aufbau Ost zusätzliche Schub- tive muß zugleich den Produktivitäts- kraft zu geben und insbesondere die rückstand abbauen helfen und Lohnko- Beschäftigungslage in den neuen Län- stennachteile reduzieren. Neben hohen dern zu verbessern. Kosten spielen hier auch Schwierigkei- In den neuen Bundesländern sind seit der ten beim Marktzugang und in Verbin- dung damit eine unzureichende Kapa- Vereinigung große wirtschaftliche und zitätsauslastung eine mindestens ebenso soziale Fortschritte erzielt worden. Den- große Rolle. Mit den Rahmenbedingun- noch ist die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland noch nicht selbsttra- gend. Die Bauwirtschaft hat inzwischen Initiative der Bundes- ihre Funktion als Wachstumsmotor verlo- regierung, des Deutschen ren - eine Rolle, die Industrie und Dienstleistungen erst schrittweise über- Gewerkschaftsbundes, der nehmen können. Es bleibt weiterhin Deutschen Angestelltenge- vordringliche Aufgabe, alles für die Si- werkschaft, der Bundes- cherung der vorhandenen Arbeitsplätze vereinigung der Deutschen und für die Gewinnung neuer Arbeitgeberverbände, des Arbeitsplätze zu tun. Dies kann nur gelingen, wenn die Wettbewerbsfähigkeit Bundesverbandes der Deut- des Unternehmenssektors nachhaltig ge- schen Industrie, des Deutschen stärkt wird und die unternehmerische Ba- Industrie- und Handelstages, sis durch Neugründungen auch auswärti- des Zentralverbandes des ger Investoren weiter verbreitert wird. Alle müssen ihren eigenständigen Beitrag Deutschen Handwerks und des zum Aufbau leisten: Wirtschaft und Un- Kreditgewerbes ternehmen insbesondere aus Industrie, Handel und Kreditwirtschaft, die Tarif- parteien und der Staat. gen, die der Staat setzt - von der Ge- nehmigungspraxis bis zu den Förderk0 Derzeit erreicht die ostdeutsche Wirt- ditionen -, werden ebenfalls die Entfa schaft im Durchschnitt erst knapp 57 tungsmöglichkeiten der ostdeutschen Prozent des Produktivitätsniveaus der Unternehmen wesentlich mitbestimmt- westdeutschen Wirtschaft, die Lohnko- a stenbelastung der Wertschöpfung liegt in Eine gemeinsame Initiative muß sich d Ostdeutschland um fast 30 Prozent her an folgenden Leitlinien orientieren- höher als in Westdeutschland - bei al- • Ziel des Aufbaus Ost ist der Aufbau lerdings großen Unterschieden zwischen einer Wirtschaft, die Einkommen und 1 verschiedenen Branchen und Unterneh- vestitionen zunehmend aus eigener Kra men. Diese Eckdaten markieren den erwirtschaftet und sich im internationa Wettbewerbsrückstand der ostdeutschen Wettbewerb behaupten kann. AUFBAU OST UiD 17/1997 ■ Seite 5

* Die Tarifpolitik muß neben ihren zen- deutsche Unternehmen - insbesondere tralen Aufgaben ihren Beitrag zur Verbes- in der Industrie - auf ihrem Weg in die Serung der Wettbewerbsfähigkeit erbrin- Wettbewerbsfähigkeit. Daneben bestehen j=en, indem sich die Lohnentwicklung an auch bei der Infrastruktur - trotz be- er Leistungskraft der Unternehmen ori- achtlicher Fortschritte - erhebliche ^tiert, also beschäftigungsgefährdende Defizite. s ^° tenimpulse vermeidet. Vorrangiges Ziel der gemein- * Die Wirtschaft muß dazu beitragen, aß sich die Chancen der Unternehmen samen Bemühungen ist es, ^f nationalen und internationalen Märk- • die Wachstumsdynamik der ostdeut- en verbessern. Hierfür sollen insbesonde- schen Wirtschaft weiter zu stärken, *,e von den größeren Unternehmen in In- • die Beschäftigung in den neuen Län- austrie und Handel zusätzliche Initiativen dern im Jahr 1997 mindestens auf dem lugunsten der ostdeutschen Wirtschaft er- Niveau von 1996 (rund 6,4 Millionen) zu Wen werden. stabilisieren. Der Staat bleibt beim Aufbauprozeß • in den darauffolgenden Jahren an die 'n Ostdeutschland in der Pflicht. Dazu positive Beschäftigungsentwicklung der Chören Wachstums- und beschäftigungs- Jahre 1994 und 1995 anzuknüpfen, d.h. ei- ^rdernde Rahmenbedingungen ebenso nen jahresdurchschnittlichen Zuwachs von le gezielte Fördermaßnahmen für ost- rund 100.000 Beschäftigten zu erreichen.

100.000 neue Arbeitsplätze sind möglich

2um Beschäftigungspakt Ost- an den Beschäftigungszielen werden deutschland erklärte der wirtschafts- schnell positive Effekte zeigen. Nicht politische Sprecher der CDU/CSU- gering zu bewerten ist auch die Zusa- ßundestagsfraktion : ge, verstärkt Produkte aus Ostdeutsch- land zu beziehen. In den vergangenen ^it der „Gemeinsamen Initiative" er Jahren haben sich die Qualität vieler halten die Bemühungen um eine Produkte und der Servicegrad zahlrei- Verbesserung des Arbeitsmarktes neue Ir cher Unternehmen deutlich verbessert. npulse. Eine Steigerung der Beschäf- Das wird sich jetzt in erhöhten Absatz- %enzahlen um 100.000 in 1998 kann zahlen niederschlagen. durchaus erreicht werden. Diese Stei- gerung der Arbeitsplätze entspricht der Die Entwicklung der letzten Tage ver- Entwicklung in 1994 und 1995. Chan- stärkt die Hoffnung, daß die großen cen für neue Einstellungen liegen vor Reformvorhaben, wie z. B. die Steuer- aUem bei Klein- und Mittelbetrieben reform, jetzt schnell vorankommen. lrr* Gewerbe- und Dienstleistungs- Die Phase, in der schon im Ansatz al- sektor. les zerredet wurde, muß nun zu Ende ^ie Anhebung der Investitionszulage sein. Gemeinsam wird es möglich auf 20 Prozent für diese Unternehmen sein, Deutschland den Anschluß an die sowie die Orientierung der Tarifpolitik weltweite Entwicklung zu verschaffen. Seite6-UiD 17/1997 AUFBAU Q§J Neuer Schwung für den Aufbau Ost Zum Aufbau Ost erklärten General- Für die CDU ist die Ausgestaltung der iO" sekretär Peter Hintze, der Stellvertre- neren Einheit Deutschlands die nationale tende Parteivorsitzende Christoph Aufgabe Nummer eins. In einem Krafta*1 Bergner, das Präsidiumsmitglied, ohne Beispiel haben die Deutschen in den Bundesministerin , der zurückliegenden sieben Jahren über eine Chef des Bundeskanzleramtes, Bundes- Billion DM aufgebracht, um die Schäden minister , und der Beauf- des Sozialismus zu beseitigen. tragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Staatssekretär Rudi Die CDU hat den Aufbau Ost immer als Geil: Gemeinschaftswerk betrachtet. Alle Maß' nahmen der zurückliegenden sieben Jahfe Wir stehen jetzt im siebten Jahr der deut- wurden in enger Abstimmung mit den schen Einheit. Die CDU Deutschlands ist Verantwortlichen in den neuen Bundes- nicht nur die Partei der staatlichen Einheit, sondern auch die politische Kraft, die ent- scheidend die innere Einheit unseres Va- Auf einer gemeinsamen terlandes prägt. Es ist unübersehbar: Seit Pressekonferenz am 27. Mai dem Zusammenbruch der ehemaligen im Konrad-Adenauer-Haus DDR ist in den neuen Bundesländern sehr viel erreicht worden. Durch das große En- haben Peter Hintze, Christop" gagement der Menschen und die konse- Bergner, Claudia Nolte, quente Politik der CDU-geführten Bun- Friedrich Bohl und Rudi Geil desregierung waren diese Erfolge mög- die sechs wichtigsten Punkte lich. Die Deutschen in Ost und West ha- ben die Chance der Einheit genutzt. der „Gemeinsamen Initiative Der Prozeß der inneren Einheit ist auch erläutert. ein Lernprozeß. Manche optimistischen Erwartungen des Jahres 1990 haben sich ländern vorbereitet und durchgeführt. L> noch nicht erfüllt. Entwicklungen wie der Vorsitzende der CDU, Bundeskanzler Zusammenbruch der osteuropäischen Ab- Helmut Kohl, trifft regelmäßig mit den satzmärkte waren nicht vorhersehbar. CDU-Ministerpräsidenten sowie den l>a Heute wissen wir: Die tiefgreifenden des- und Fraktionsvorsitzenden und den Schäden, die der Sozialismus hinterlassen Bundestagsabgeordneten der neuen hat, sind nicht kurzfristig zu beheben; der Bundesländer zusammen, um die jewe'1 Aufbau Ost wird mehr Zeit in Anspruch nächsten Etappen des Aufbaus Ost zu nehmen als ursprünglich angenommen. beraten. Wir müssen uns immer wieder vergegen- wärtigen, von welcher Ausgangslage im 1. Gemeinsame Initiative Jahr 1990 die neuen Bundesländer ihren Weg in die Ökologische und Soziale für mehr Arbeitsplätze in Marktwirtschaft nahmen. Ostdeutschland Die Wiederherstellung der vollen inneren Die am 22. Mai 1997 vom Bundeskanz'^ Einheit Deutschlands ist eine Generatio- in vorgestellte „Gemeinsame In» nenaufgabe - wirtschaftlich ebenso wie tive für mehr Arbeitsplätze in Ostdeutsc mental. land" führt alle für den wirtschaftlichen AUFBAU OST UiD 17/1997-Seite 7

^uft>auprozeß in Ostdeutschland Verant- ne Erfolgskontrolle im Rahmen eines wortlichen in einer gemeinsamen Anstren- halbjährlichen „Wirtschaftstages Ost" ist ^Ung zusammen, um Wachstum und Be- ausdrücklich vorgesehen. Das bedeutet: kräftigung neuen Schwung zu verleihen. Niemand kann sich aus der Verantwortung ^ie Schaffung von zusätzlich 100.000 Ar- stehlen. Gleichzeitig kann auf veränderte be;tsplätzen jährlich ab 1998 ist ein ehr- Situationen und Probleme rasch reagiert geiziges 2iel, aber erreichbar. Wichtig ist werden. Mit der Gemeinsamen Initiative Jetzt, daß alle Beteiligten die übernomme- und dem Beschluß der Bundesregierung nei Verpflichtungen konsequent umset- zum Förderkonzept für die Jahre 1999 bis en- Zusammen mit dem von der Bundes- 2004 wird für Investoren und Beschäftigte regierung in der vergangenen Woche ver- in den neuen Ländern ein klares Zeichen abschiedeten neuen mittelfristigen Förder- gesetzt, daß der Aufbau Ost auch in den °nzept sind jetzt die Voraussetzungen ge- kommenden Jahren wirtschaftspolitisch ^haffen, daß der Aufbau Ost dauerhaft an höchste Priorität besitzt. Dies ist gleich- Tamile gewinnt. Die Weichen sind auf zeitig ein Zeichen für die Solidarität der Jeden Fall richtig gestellt. Menschen im vereinten Deutschland. Undesregierung, Gewerkschaften, Ar- eitgeber, Industrie sowie Handel und 2. Zukunft der Bundesanstalt für anken haben sich in der Gemeinsamen vereinigungsbedingte Sonder- nitiative auf abgestimmte zusätzliche aufgaben (BVS) c hritte verständigt, um Die Bundesanstalt für vereinigungsbe- die Wachstumsdynamik der ostdeut- dingte Sonderaufgaben (BVS) wird ihre c hen Wirtschaft weiter zu stärken, Aufgaben bis zum Ende des nächsten Jah- di d e Zahl der Beschäftigten in Ost- res weitestgehend erledigt haben. Ein be- eu zumindest sonderer Erfolg ist dabei, daß die von den n tschland in diesem Jahr zumindes 'cht weiter absinken zu lassen und Investoren gemachten Arbeitsplatz- und . ln den darauffolgenden Jahren die Zahl Investitionszusagen in aller Regel überer- ^er Arbeitsplätze jeweils um rd. 100.000 füllt werden. Die CDU legt größten Wert £ tigern darauf, daß die nach 1998 noch verblei- le benden Aufgaben ebenfalls sachgerecht zu von allen Beteiligten in ihrem jeweili- Ende geführt werden können. gen Verantwortungsbereich zu erbringen- eJ Beiträge ergänzen sich im Hinblick Die CDU wird dafür sorgen, daß die BVS die gemeinsam gesetzten Ziele: mit einem personellen Kern über 1998 D hinaus erhalten bleibt. Die so verschlankte v »e Tarifpolitik orientiert sich künftig BVS soll insbesondere die Betreuung der erstärkt an der Leistungskraft der Unter- ne Privatisierungsverträge - etwa durch Kon- hmen. trolle von Arbeitsplatz- und Investitions- Seh Wirtschaft eröffnet den ostdeut- zusagen - abschließen. Die Unterstützung be p1 unternehmen zusätzliche Chancen in Schwierigkeiten geratener, bereits pri- 1 Produktion und Absatz. vatisierter Unternehmen im Rahmen sog. „konzertierter Aktionen" soll dabei ent- inv ^taat sorgt ^ür ^ie erforderlichen estitionsfreundlichen Rahmenbedin- sprechend den mit den neuen Bundeslän- sungen. dern vereinbarten Grundsätzen fortgeführt werden. neu 8 für die dauerhafte Wirkung der \^.tn Initiative ist, daß die Absichtser- Vor der Verabschiedung endgültiger Be- rungen nicht unverbindlich bleiben. Ei- schlüsse werden die Vorstellungen zur Zu- Seite 8- UiD 17/1997 AUFBAU QSj kunft der BVS mit allen Beteiligten aus- stiert. Beschleunigte Fertigstellungen tra- führlich erörtert. Eine wichtige Gelegen- gen vielfach zu Kosteneinsparungen bei- heit hierfür ist u. a. die Sitzung des BVS- Hinzu kommen die gesamtwirtschaftli- Verwaltungsrats am 10. Juli. In diesem chen Vorteile einer forciert bereitgestellt611 Gremium sind auch die Ministerpräsiden- Verkehrsinfrastruktur für das notwendige ten der neuen Bundesländer vertreten. Ansiedeln weiterer Betriebe und Arbeits- plätze in der jeweiligen Region. Deshalb 3. Ausbau der Verkehrswege in hat der Bundesminister für Verkehr auch e 1 den neuen Bundesländern Maßnahmen in den neuen Bundesländer! als private Betreibermodelle für eine Der Bund hat vom 2. Halbjahr 1990 bis Überprüfung der wirtschaftlichen Mach- Ende 1996 in die Verkehrsinfrastruktur der barkeit vorgeschlagen. neuen Bundesländer rund 68 Mrd. DM in- vestiert. Das sind rund 44 % aller Ver- Die CDU hält es für vordringlich, daß kehrsinfrastrukturinvestitionen des Bun- jetzt trotz aller Haushaltsprobleme alle des und - gemessen an Bevölkerungszahl Möglichkeiten genutzt werden, um auch und Fläche der neuen Länder - ein weit mit neuen Formen der Finanzierung zu ra- überproportionaler Anteil. schen Fortschritten für die neuen Bundes- länder zu kommen. Möglichkeiten der Bisher wurden - neben den notwendigen Vorfinanzierung müssen trotz bestehende Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen - haushaltsrechtlicher und verfassungsrech etwa 5.000 km Schienenwege einschließ- licher Bedenken vorurteilsfrei unter dem lich der Fahrleitungen sowie insgesamt Gesichtspunkt gesamtwirtschaftlicher Et' rund 11.000 km Straßen um-, neu- oder fekte geprüft werden. ausgebaut. Nie zuvor wurde in Europa in so kurzer Zeit die Infrastruktur einer Regi- Vor diesem Hintergrund bekräftigt die on in einem solchen Umfang modernisiert. CDU noch einmal die große Bedeutung des Transrapid-Projektes Hamburg-Ben1 Auch in diesem Jahr werden über 21 Mrd. al DM in die Verkehrsinfrastruktur in ganz für die neuen Länder. Mit der am 21. M 1997 im Bundeskabinett beschlossenen Deutschland investiert. Davon erhalten die Magnetschwebebahnverordnung hat der neuen Bundesländer 9 Mrd. DM. Dies ent- Bund alle notwendigen Gesetzgebungs- spricht einem Anteil von 43 %. Damit wird die bisherige Prioritätensetzung für die neu- vorhaben auf den Weg gebracht. en Länder beibehalten, um möglichst zügig eine weitgehende Angleichung der Ver- 4. Sanierung der Braunkohle f kehrsinfrastruktur der neuen an den Stan- Die Sanierung der Braunkohlegebiete is dard der alten Bundesländer zu erreichen. für die weitere wirtschaftliche Entwick- Vorrang genießen weiterhin die Verkehrs- lung in den Braunkohleregionen der neu projekte Deutsche Einheit. Mit einem Ge- Länder von entscheidender Bedeutung- samtvolumen von rund 70 Mrd. DM ma- Tausende von Bergleuten haben hier ein chen sie einen entscheidenden Teil der Beschäftigung gefunden. Mit ihrer Arbe' Verkehrsinvestitionen aus. Bereits 3 von verwandeln sie stillgelegte Reviere wief 17 Projekten, alles Schienenprojekte, sind in attraktive Landschaften. Damit schaff sie die Voraussetzungen für die Neuan- fertiggestellt. Bei den Verkehrsprojekten r Deutsche Einheit Straße werden bereits siedlung von Unternehmen und neue A ' 60 % der jährlich insgesamt für Neu- und beitsplätze. Ausbau zur Verfügung stehenden Mittel Bund und Länder haben von 1993 bis zugunsten der neuen Bundesländer inve- 1997 jährlich bis zu 1,5 Mrd. DM für di« AUFBAU OST UiD 17/1997 Seite 9

anierung der Braunkohleregionen zur rung, Wirtschaft und Gewerkschaften ver- JerfugUrig gestellt. Der Bundeskanzler hat einbart wurde. Die Beteiligten haben zu- aen Bergleuten anläßlich der Barbara-Fei- gesagt, die Rahmenbedingungen für die er am 4. Dezember 1996 in Leipzig zuge- berufliche Bildung weiter zügig zu verbes- bt, daß auch für den Zeitraum 1998 bis sern. Neue Ausbildungsberufe und mehr ^002 rechtzeitig ein bedarfsgerechter Fi- Stufenausbildungen sollen betriebsspezifi- nanzrahmen festgelegt wird. sche Ausgestaltungen erleichtern und neue ür>d und Länder führen zur Zeit Ge- Ausbildungschancen für praktisch Begab- Prache für eine Finanzierungsregelung te erschließen. Die Tarifvertragsparteien . y98 bis 2002. Angesichts vorhandener werden Möglichkeiten zur Steigerung des J/aushaltszwänge geht es um eine Lösung, Lehrstellenangebotes in die Tarifverhand- le möglichst viele Arbeitsplätze erhält. lungen einbeziehen und dabei auch die 16 CDU geht davon aus, daß eine trag- Höhe der Ausbildungskosten prüfen. Die ,ähige Lösung mit allen Beteiligten sehr Bundesregierung flankiert diesen Prozeß, äld erreicht werden kann. Bergleute wie indem sie weiterhin „Lehrstellenentwick- Jjnierungsunternehmen brauchen schnell ler" fördert, die u. a. die Betriebe beim ^arheit wie Planungssicherheit für die Einstieg in die Ausbildung beraten sowie ^«nach 1997. Ausbildungsverbünde initiieren. Zentrales Ziel ist die Bereitstellung eines • Ausbildungssituation in den ausreichenden betrieblichen Lehrstellen- **euen Bundesländern angebots durch Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen. Dabei gilt auch künftig jj den zurückliegenden Jahren hat die der Grundsatz, daß Ausbildung vor Über- undesregierung außerordentliche An- r n nahme geht. s ^ gungen unternommen, um sicherzu- ' e'len, daß ein ausreichendes Angebot an Wir brauchen in den neuen Ländern in ^stellen bereitsteht. Dem liegt die diesem Jahr rund 140.000 Ausbildungs- Erzeugung zugrunde, daß Jugendliche plätze. Die aktuellen Zahlen der Bundes- cht vor verschlossenen Türen stehen anstalt für Arbeit (BA) signalisieren: Die • ^en, wenn sie die Schule verlassen und Lage am Lehrstellenmarkt ist angespannt. das Berufsleben eintreten. Deshalb müssen alle Beteiligten in den kommenden Wochen zusätzliche Anstren- Uch in diesem Jahr wird die Bundesre- gungen unternehmen. jpning jig neuen Länder durch ein Son- ^programm unterstützen, um einen Aus- Bei der konzentrierten Betriebsbesuch- J^h zwischen Angebot und Nachfrage Aktion der BA vom 14. April bis 9. Mai, b ^ehrstellenmarkt zu gewährleisten. der sog. „Maikäfer-Aktion", wurden allein I907 Und neue Länder haben am 16. Mai in den neuen Ländern 49.200 Betriebe be- tin ^e Vereinbarung über das neue „Ak- sucht und dabei 10.000 Ausbildungsstellen ^nsprogramm Lehrstellen Ost 1997" un- noch für dieses Jahr gewonnen. Dies ist j lehnet. Mit diesem Programm, an ein hoffnungsvolles Signal. Am 18. Juni ^.m sich der Bund mit insgesamt 200 findet bundesweit der „Tag des Ausbil- dungsplatzes" statt. 15'^ ^M beteiligt, werden in diesem Jahr •UOO zusätzliche Lehrstellen gefördert. Die CDU appelliert an alle Verantwortli- die 8et)ettet 'st dieses Sonderprogramm in chen in Wirtschaft und Verwaltung: Unter- beh" Üme'nsame Initiative für mehr Ar- stützen Sie diese Aktion, indem sämtliche Sp ätze Reserven für zusätzliche Ausbildungs- Ver ' in Ostdeutschland", die in der §angenen Woche von Bundesregie- möglichkeiten mobilisiert werden. Seite 10- UiD 17/1997 AUFBAU QSj 6. Abschaffung der Gewerbe- setzung in den neuen Bundesländern gle1' chermaßen beitragen. Dabei bedarf die kapitalsteuer Haltung der SPD in ihrem am 26. Mai Die CDU will die investitionsfeindliche 1997 vorgestellten Steuerkonzept im Ver- und arbeitsplatzvernichtende Gewerbeka- mittlungsverfahren noch der Präzisierung- pitalsteuer zum 1. Januar 1998 abschaffen Die Zeit drängt. Potentielle Investoren er- und die Erhebung in den neuen Ländern warten für ihre Investitionsplanung im auch in 1997 weiter aussetzen. Insbeson- kommenden Jahr bereits in der ersten Jah- dere Unternehmen in den neuen Ländern reshälfte 1997 ein eindeutiges steuerpolit1' wären wegen ihrer häufig geringen Kapi- sches Signal. Um weitere arbeitsplatzge- taldecke von der Einführung der Gewerbe- fährdende Verzögerungen zu vermeiden, kapitalsteuer besonders negativ betroffen. sollte die SPD unverzüglich ihre Mitglieder Alle erwarten, daß nun auch die SPD im für die Arbeitsgruppe des Vermittlungsaus- laufenden Vermittlungsverfahren zum Ge- schusses benennen sowie an der Festlegt setz zur Fortsetzung der Unternehmen- eines Zeit- und Arbeitsplans mitwirken. steuerreform endlich ihre Verantwortung Nachdem mit der Vorstellung des SPD- für die Schaffung von neuen Arbeitsplät- Steuerkonzeptes am 26. Mai 1997 Bewe- zen wahrnimmt und der Abschaffung der gung in die bisherige Blockadehaltung ge' Gewerbekapitalsteuer zustimmt. Die Bun- kommen ist, haben sich die Chancen für desregierung ist zu Kompromissen im ein erfolgreiches Vermittlungsverfahren Vermittlungsverfahren bereit. verbessert. Die CDU appelliert an die Bund und Länder müssen zur Kompensa- SPD, nunmehr konstruktiv an den steuer- tion der Kommunen wegen des Wegfalls politischen Voraussetzungen zur Schaf- der Gewerbekapitalsteuer bzw. ihrer Aus- fung neuer Arbeitsplätze mitzuwirken.

Firmen künftig wieder stärker auf ältere Mitarbeiter angewiesen Unternehmen werden nach Ansicht dachverbandes mit Blick auf die ver- der Bundesvereinigung der Deut- änderte Altersstruktur der Bevölke- schen Arbeitgeberverbände (BDA) rung. künftig wieder stärker auf die älte- Es seien Konzepte zu überlegen, wie ren Mitarbeiter angewiesen sein. die Fähigkeiten der Älteren stärker in Auf die Gruppe der jüngeren Lei- die betriebliche Personalpolitik einge- stungsträger in einem Unternehmen bunden würden. Vor allem in neueren könne man nach dem Jahre 2010 nicht Strukturen wie der Gruppenarbeit hät- in gleichem Maße rechnen wie bisher, ten Ältere eine stärkere Funktion als in sagte der BDA-Experte für Personal- den früheren arbeitsteiligen Konzep- politik, Fritz-Jürgen Kador, im Saar- ten. ländischen Rundfunk. Auch seien ältere Mitarbeiter moder- Das Konzept, notwendigen Perso- nen Anforderungen sehr wohl gewach- nalabbau durch Vorruhestand zu errei- sen. „Die Älteren von morgen werden chen, werde auf Dauer nicht tragen, also andere Ältere sein als die von betonte der Experte des Arbeitgeber- heute", unterstrich Kador. AUFBAU OST UiD 17/1997 Seite 11 Bund und Länder fördern 15.000 betriebliche Lehrstellen in Ostdeutschland

öu«desbildungsminister Jürgen Rütt- In den neuen Ländern unterstützt die Bun- §ers und Bundeswirtschaftsminister desregierung das Lehrstellenangebot be- ^Ünter Rexrodt erklärten anläßlich der reits nachhaltig: ^"Stellung des Aktionsprogramms • Das Bundesbildungsministerium setzt Lehrstellen Ost 1997: 160 Lehrstellenentwickler ein, die seit ih- f*und und Länder haben am 16. Mai die rer Tätigkeit bereits rund 20.000 betriebli- ereinbarung Aktionsprogramm Lehrstel- che Ausbildungsplätze mobilisiert haben. e.n Ost unterzeichnet. Die Vereinbarung • Das Bundeswirtschaftsministerium wird ^'«sofort in Kraft. Damit werden 15.000 sein ERP-Investitionsprogramm für zu- etriebliche Ausbildungsplätze in den neu- sätzliche Lehrstellen in kleinen und mittle- ^n Ländern gefördert. Der Bund stellt ren Betrieben sowie die Programme für ^jerfür rund 200 Mio. DM bis zum Jahr Ausbildungsberater und Ausbildungsplatz- ÜOo bereit. Auf die Länder verteilt sich werber fortsetzen. Allein 1996 konnten as Platzkontingent wie folgt: durch sie 10.000 Lehrstellen gewonnen ?erHn: 1.616 Plätze werden. ^ecklenburg-Vorpommern: 3.116 Plätze J^ndenburg: 3.116 Plätze Es geht um die Zukunfts- i^hsen-Anhalt: 2.116 Plätze h chancen der Jugendlichen * üringen: 1.616 Plätze achsen: 3.416 Plätze • Die Bundesanstalt für Arbeit finanziert ""■ diesem Jahr suchen in Deutschland ,ber 630.000 Jugendliche einen Ausbil- 1997 Vollausbildungen nach dem Arbeits- förderungsgesetz für rund 10.000 Jugend- Ungsplatz' §ut 490.000 im Westen und ,40-000 im Osten. Das sind gegenüber liche. ei* Vorjahr rund 13.000 Nachfrager • Die Bundesanstalt für Arbeit setzt auch . enr- Im Osten fehlen die meisten der 1997 ihre Werbeaktionen für Ausbildungs- Nötigten Stellen noch. Die Berufsbera- stellen fort und fördert außerdem Ausbil- n w §sstatistik der Bundesanstalt für Arbeit dungspersonal mit ABM-Mitteln. eist dort gegenwärtig lediglich rund Jetzt ist die Wirtschaft am Zug. Die Be- •000 offene Lehrstellen aus. triebe müssen wissen, daß weiteres Ab- ^Gesamtdeutschland besteht nach der warten die gemeinsamen Bemühungen um k lschenbilanz der Bundesanstalt für Ar- eine bedarfsgerechte und systemadäquate it gegenüber dem Vorjahr ein Defizit Weiterentwicklung der dualen Ausbildung n du 57.000 Lehrstellen. Diese Ausbil- gefährdet. Es geht um die Zukunftschan- s c, § plätze müssen in den nächsten Wo- cen der Jugendlichen, es geht um den Zu- en noch geschaffen werden. kunftsstandort Deutschland. ■ Seite 12- UiD 17/1997 BUNDESHAUSHALT Wir brauchen eine schnelle Umsetzung der Reformen

Folgen für die öffentlichen Betrifft: Bundeshaushalt Haushalte Die konjunkturelle Entwicklung Nach der neuen Steuerschätzung ist für dieses Jahr mit weniger Steuereinnahmen ist positiv. Wichtige Wirtschafts- zu rechnen als ursprünglich angenommen- indikatoren entwickeln sich gün- Gegenüber den ursprünglichen Prognosen stig: fallen sie um 18 Milliarden DM, davon • Wir haben praktisch Preisstabilität er- rund 9 Milliarden DM beim Bund, gerin- reicht. ger aus. # Die Auftragseingänge steigen. Was tut der Bund? • Die Kapazitätsauslastung der Industrie und die realen Ausrüstungsinvestitionen # Weitere Teilprivatisierung der zeigen nach oben. Telekom ab 1997 • Die Lohnstückkosten sinken. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung be1 # Auch für 1997 sind moderate Lohnstei- der Telekom rechtfertigt eine beschleunig' gerungen zu erwarten. te Verminderung des Bundesanteils. Die Entscheidungen werden nur in enger Ab- # Die Industrieproduktion legt zu. stimmung mit dem Telekom-Vorstand ge' • Für das laufende Jahr kann mit einem troffen. Die Interessen der Kleinaktionäre Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent werden umfassend berücksichtigt. gerechnet werden. • Neubewertung der Reservenjjg£ Deutschland befindet sich in Bundesbank einem tiefgreifenden Struktur- Mit Eintritt in die Dritte Stufe der Eu- wandel ropäischen Währungsunion wird die Den sehe Bundesbank Teil des Europäischen • Laut Einschätzung des Internationalen Zentralbanksystems. Sie erhält damit ei- Währungsfonds (IWF) sind 80 Prozent nen neuen Aufgabenzuschnitt. Die der der Arbeitslosigkeit in Deutschland Bundesbank zur Verfügung stehenden R^' strukturell bedingt. serven sind an den ihr verbleibenden Ai»' # Die Konjunktur wirkt kaum entlastend gaben auszurichten. Selbst nach Übertra- für die öffentlichen Haushalte. Unser gung von Reservemitteln an die Europa1' exportgetragenes Wachstum ist wenig sehe Zentralbank (EZB) übersteigen die steuerergiebig. Finanzreserven der Bundesbank weit den # Durch die Arbeitslosigkeit entstehen für die Erfüllung ihrer notenbankpoliti- hohe Kosten für den Staat: 100.000 schen Aufgaben im Europäischen Zentral Arbeitslose belasten die öffentlichen banksystem (ESZB) erforderlichen Um- Haushalte mit drei Milliarden DM. fang. ARBEITSPLÄTZE UiD 17/1997-Seite 13

Bernhard Jagoda: Zwei Millionen neue Stellen in Deutschland möglich Nach Ansicht des Präsidenten der zwei Prozentpunkte sinken (Basis Bundesanstalt für Arbeit, Bern- 1996) und müßten die Investitionen hard Jagoda, könnten in Deutsch- steigen. land innerhalb von fünf Jahren zwei Millionen neue Stellen Fortbildung als Chance entstehen. begreifen Die angestrebte Halbierung der Jagoda ermunterte Jugendliche mit Arbeitslosenzahlen sei keine Glau- Abitur, einem Studium gegenüber ei- bensfrage. Voraussetzungen für einen ner Lehrausbildung den Vorzug zu ge- Anstieg der Erwerbstätigkeit seien ben. Eine hohe Qualifikation sei der allerdings an der Inflationsrate und der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Der Produktivität orientierte Lohnab- Zwang, sich ständig fortbilden zu schlüsse, eine Umwandlung von müssen, sollte nicht als Last, sondern 40 Prozent der zuschlagpflichtigen als Chance begriffen werden. „Im Ver- Überstunden in Beschäftigung und gleich zu allen anderen Gruppen ha- mehr Teilzeitangebote. Außerdem ben Akademiker die besten Chancen müßten die Lohnnebenkosten um auf dem Arbeitsmarkt", sagte Jagoda.

Di.le Finanzreserven der Bundesbank beru- gung der Erblasten der DDR im Erblasten- - auf den Leistungen der deutschen tilgungsfonds zu verwenden und stehen . °lkswirtschaft in den vergangenen 50 nicht für die Finanzierung von Haushalts- ahren. In sie ist ein guter Teil der volks- aufgaben zur Verfügung. wirtschaftlichen Ersparnis eingegangen, le Deutschland gegenüber dem Ausland Reformen für die Zukunft n J £esammelt hat. Sie müssen Deutschland Die Ergebnisse der Steuerschätzung zei- °H zugute kommen. gen: Wir brauchen die schnelle Umset- n Vorbereitung auf die Währungsunion ist zung der Reformen in der Steuerpolitik , aher das Rechnungswesen der Bundes- und der sozialen Sicherung sowie die Aus- j.ank auf eine neue Grundlage zu stellen. schöpfung aller Spar- und Konsolidie- .'e Währungsreserven der Bundesbank rungsanstrengungen. M entsprechend den für das Europäische entralbanksystem vorgesehenen ^rundsätzen marktnah zu bewerten. Die Generalsekretär Peter Hintze: ^Ordnung des Rechnungswesens der „Die Große Steuerreform ist der ent- Un s. desbank wird mit der gebotenen Vor- scheidende Schlüssel für mehr Wachs- ^Cnt angegangen. Die finanzielle Solidität tum und Beschäftigung. Die Steuer- r Bundesbank wird gewahrt. reform wird die Steuerlast für Bürger . Je Mittel, die nicht zur Finanzierung der und Unternehmen senken und durch eubewertungsrücklage und der gesetzli- Belebung des Wirtschafswachstums die . en Rücklage benötigt werden, sind an Steuereinnahmen stärken." n Bund abzuführen. Sie sind zur Til- Seite 14- UiD 17/1997 VERKEHß Bau des Transrapid ist seriös und verantwortbar

Der verkehrspolitische Sprecher der und Vergabe auf ihren Erfahrungen von CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fi- den Neu- und Ausbaustrecken fußen; scher (Hamburg), und der Berichter- durch die Integration des Transrapid in das statter für den Transrapid, Werner DB-Angebot wird eine gute Verknüpfung Kuhn, erklärten zum optimierten Kon- gewährleistet. Bahnchef Dürr hatte ja be- zept des Transrapid: reits am 23. April im Verkehrsausschuß Das am 13. Mai in der Bundestagsfraktion keinen Zweifel daran gelassen, daß die der CDU/CSU und am 14. Mai im Ver- DB AG den Transrapid dann in ihr Ge- kehrsausschuß des Deutschen Bundesta- samtangebot einbeziehen wird. ges von Bundesverkehrsminister Matthias Dieses optimierte Konzept, bei dem der Wissmann vorgestellte optimierte Finan- Bund erstmals seine Infrastrukturinvesti- zierungs- und Managementkonzept für tionen langfristig voll zurückerhält - im den Transrapid stellt den Bau und den Be- Unterschied zu sonstigen Straßen- oder trieb auf eine solide Basis. Trotz aller Un- Bahnprojekten - geht also nicht, wie die kenrufe seitens der SPD-Bundestagsfrak- SPD ständig zu behaupten versucht, zu tion ist damit klar: der Transrapid kann auf Lasten des Steuerzahlers, sondern ist eine einer seriösen und verantwortbaren optimale Lösung zu seinen Gunsten. EslS Grundlage realisiert werden. somit eine verantwortungsbewußte Ent- Das optimierte Konzept beruht unverän- scheidung der Bundesregierung, der Indu- dert auf der vereinbarten public-private- strie und der DB AG. partnership. Der Bund zahlt den Fahrweg Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion be- mit 6,1 Mrd DM, die Industrie trägt die grüßt diese Entscheidung als positives Verantwortung für die technische Mach- Signal für den Standort Deutschland und barkeit und die zeitliche Verfügbarkeit des seinen Arbeitsmarkt: Das Ansehen als Systems mit Kosten für das Betriebssy- Technologiestandort wird damit gefestig1- stem in Höhe von 3,7 Mrd DM. Die DB Denn entscheidend ist, daß über innovati' übernimmt eine zentrale Rolle bei der ve Technologien nicht nur geredet wird, Realisierung: sie baut, betreibt und ver- wie die SPD es tut, sondern daß zukunfts' marktet das System. Dies eröffnet große weisende Entwicklungen im Hersteller- Vorteile: Als Auftraggeber für den Bau land auch verwirklicht werden. Nur so r$' kann die DB AG bei der Ausschreibung ben sie auch Chancen im Weltmarkt. Deutlicher Anstieg der Patent-Anmeldungen Beim Deutschen Patentamt sind nach Angaben von Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers im vergangenen Jahr 64.894 Erfindungen und neue Produktionsver- fahren angemeldet worden. Das sind fast 25.000 nmehr als 1990. Beim Europäischen Patentamt (EPA) stieg in diesem Zeitraum die Zahl der Anmeldungen von 60.754 auf 64.033. Jürgen Rüttgers: Dies ist ein echter Innovationsschub und eine überaus erfreuliche Entwicklung. Gleichwohl müsse die deutsche Forschung noch zulegen. HEUERPOLITIK UiD 17/1997-Seite 15 Die SPD springt nicht über ihren ideologischen Schatten Zum Steuerkonzept der SPD erklär- bei der Bereitstellung von Ausbil- te der mittelstandspolitische Spre- dungsplätzen leisten. cher der CDU/CSU-Bundestags- Die Erkenntnis, daß die Streichung der fraktion, Hansjürgen Doss: Gewerbekapitalsteuer für mehr Investi- Die SPD kann offenbar nicht über ihren tionen und damit auch mehr Arbeitsplät- ideologischen Schatten springen. Statt ze dringend notwendig ist, kommt bei sich den Realitäten zu stellen, stricken die Sozialdemokraten mit ihrer Argu- DIE WELT: Kein großer Wurf; mentation beim Spitzensteuersatz wei- ter an einer Neidkampagne. Die SPD BERLINER MORGENPOST: kann oder will nicht erkennen, daß ge- Kein mutiger Schritt nach vorn, rade mit Blick auf die gewerblichen „Fummeleien" an einzelnen Mittelständler und Freiberufler eine Steuerparagraphen; Senkung des Spitzensteuersatzes bei STUTTGARTER NACHRICH- der Einkommensteuer unausweichlich TEN: Die SPD bleibt sich treu. kommen muß. Ansonsten würden diese Gruppen gegenüber Kapitalgesellschaf- ten erheblich benachteiligt. den Sozialdemokraten jedoch reichlich Grundsätzlich zu begrüßen ist die Be- spät. Dieser Schritt hätte längst erfolgen reitschaft der SPD, einer Streichung können, wenn er von der SPD bisher der Gewerbekapitalsteuer zuzustim- nicht ständig blockiert worden wäre. men. Die Gewerbekapitalsteuer ge- Mit ihrer Blockadepolitik bei Steuern fährdet die Existenz der oft eigenkapi- und anderen Reformwerken trägt die talschwachen kleinen und mittleren SPD ein gerüttelt Maß Schuld am ho- betriebe, die einen wesentlichen Bei- hen Stand der Arbeitslosigkeit in trag zum Arbeitsmarkt und vor allem Deutschland.

Auch Staatsanwaltschaft entlastet Rita Süssmuth ausnahmslos alle Flüge von Bundes- . Bundeswehrflugzeuge für private tagspräsidentin Rita Süssmuth mit Zwecke benutzt worden sind. Die Maschinen der Bundeswehr waren Staatsanwaltschaft Bonn hat den Be- dienstlich begründet. Daran gibt es, richt von Bundestagsvizepräsident Ul- wie jetzt auch die Bonner Staatsan- rich Klose für den Altestenrat sowie waltschaft mitteilte, keinen Zweifel, weitere Unterlagen ausgewertet und bereits im Januar hatte der Ältestenrat den Sachverhalt unter verfassungs- des Deutschen Bundestages einstim- und strafrechtlichen Gesichtspunkten mig festgestellt, daß in keinem Fall geprüft. Seite 16- UiD 17/1997 SICHERHEi! NATO-Rußland-Akte feierlich unterzeichnet

Am 27. Mai wurde in Paris die „Grün- ordination und Konsultation zu gewähr- dungsakte über gegenseitige Beziehun- leisten, wird der „Ständige Gemeinsame gen, Zusammenarbeit und Sicherheit Rat NATO-Rußland" ins Leben gerufen, zwischen der NATO und der Russischen der auch für eventuelle Entscheidungen Föderation" durch die Staats- und Re- und Aktionen in bezug auf gemeinsame gierungschefs Rußlands und der NA- Sicherheitsfragen zuständig sein wird. TO-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Den Vorsitz des Rates wird nach deut- schem Vorschlag eine Troika, bestehend Für kommende Generationen kann dieser aus dem NATO-Generalsekretär, einem Tag zu einem wahrhaft historischen Da- Vertreter Rußlands und rotierend dem tum werden, denn die sogenannte NATO- Vertreter eines NATO-Mitgliedstaates Rußland-Akte bildet eine wesentliche übernehmen. Grundlage für die Osterweiterung der NA- TO und wird ein zentrales Element der neuen kooperativen euro-atlantischen Si- In keinem Punkt Vetorecht cherheitsordnung sein. Zugleich ist mit der Unterzeichnung der Im weiteren führt die Akte die Bereiche Akte der deutschen Bundesregierung und der umfangreichen Konsultation und Zu- mit ihr der CDU ein wichtiger außen- und sammenarbeit auf: Konfliktverhütung all' sicherheitspolitischer Erfolg beschieden gemein und gemeinsame Operationen einschließlich Friedenseinsätze, Fragen worden. Seit langem haben wir immer wieder darauf hingewiesen, daß es Sicher- der Abrüstung und des gesamten Spek- trums der atomaren Sicherheit, Verhütung heit in und für Europa nur mit und nicht der Verbreitung von nuklearen, biologi- gegen Rußland geben kann. Die NATO- schen und chemischen Massenvernich- Rußland-Akte ist nicht nur das Ergebnis tungswaffen, Konversion der RüstungsiU' einer zu großen Teilen deutschen Initiati- dustrie, Informationsaustausch und Kon- ve, sie trägt auch in ihren Inhalten deutlich sultation über die jeweiligen Strategien eine deutsche Handschrift. und Verteidigungspolitiken, aber auch d'e Bekämpfung des Terrorismus und des Im gegenseitigen Vertrauen Drogenschmuggels. Von entscheidender Bedeutung für die Er' Schon die ersten Sätze zeigen klar auf, Weiterung der NATO ist die Festlegung, welche sicherheitspolitische Dimension wonach weder der NATO noch Rußland der Akte zukommt: NATO und Rußland an irgendeinem Punkt ein Vetorecht über betrachten sich nicht als Feinde und set- die Handlungen des anderen zusteht. Zu- zen sich vielmehr zum Ziel, die Konfron- gleich stellen die Mitglieder der NATO tation und den Wettbewerb von früher zu fest, daß sie keine Absicht, keinen Plan überwinden und das gegenseitige Ver- und keinen Grund haben, Nuklearwaffe11 trauen sowie die Zusammenarbeit zu stär- auf dem Gebiet von neuen Mitgliedern z ken. Um in Zukunft eine dauerhafte Ko- stationieren. EAMILIENPOLITIK UiD 17/1997-Seite 17 Partizipation von Kindern ernster nehmen r^r Antwort der Bundesregierung auf Eine besondere Verantwortung kommt 'e Kleine Anfrage „Kinder sind unsere hierbei der kommunalen Ebene zu. Gerade f ukunft - Beteiligungsmöglichkeiten vor Ort müssen die Bedürfnisse von Kin- Junger Menschen in unserer Gesell- dern und Jugendlichen, sich einzumi- schaft" erklärten die familienpolitische schen, ernster genommen werden. Wir be- ^Precherin der CDU/CSU-Bundestags- grüßen ausdrücklich, daß das Bundesfami- •jäktion, Maria Eichhorn, und das Mit- lienministerium eine Studie in Auftrag ge- glied der Kinderkommission des Bun- geben hat, um Informationen über die In- estages, : teressen von Kindern und ihre Partizipati- ^•nder sollen zu eigenverantwortlichen onsmöglichkeiten zu erhalten. nd gemeinschaftsfähigen Persönlichkei- Notwendig und sinnvoll ist die Beteili- en erzogen werden. Diese Aufgabe liegt gung junger Menschen vor allem dort, wo 0,Tangig und maßgeblich in der Verant- ihre Belange betroffen sind. Das kann so °rtung der Eltern. Gleichzeitig ist es not- aussehen, daß Kindern bei städtischen Pla- endig, daß Kinder und Jugendliche am nungen - z. B. von Fahrradwegen, bei der rSeHschaftlichen Leben stärker als bisher Gestaltung von Spielplätzen oder ver- heiligt werden. Sie sind Träger eigener kehrsberuhigten Wohnstraßen - die Gele- echte; dies wurde in der UN-Kinderkon- genheit gegeben wird, Wünsche anzumel- , ention verankert. Die Bundesregierung den. Die Akzeptanz der Beteiligungsfor- at sich mit der Unterzeichnung verpflich- men hängt davon ab, ob die Erfolge des jN' die Konvention national umzusetzen. Engagements für Kinder und Jugendliche azu gehört, daß Kinderpolitik einen klar und schnell erkennbar sind. Und: die |rößeren Stellenwert braucht. Kinder dür- Partizipationsmöglichkeiten müssen al- 1 angesichts des demographischen Wan- tersgerecht sein. So entspricht die parla- s nicht zur gesellschaftlichen Rand- mentarische Form der Kinder- und Ju- uPpe werden; sie sind in Entscheidungs- gendparlamente eher der Art und Weise, 2esse einzubeziehen, damit sie selbst wie sich Jugendliche mit einer Thematik arker mitgestalten können. auseinandersetzen. Stoppt die Verunsicherung älterer Mieter! Nach einem Spitzengespräch ihrer Wohngeldempfänger sind Rentner. Ep- Bereinigungen in Königswinter for- pelmann und Worms appellierten des- derte Bernhard Worms, Bundesvor- halb an Bund und Länder, ihrer ge- s>tzender der Senioren-Union, und meinsamen Pflicht nachzukommen Rainer Eppelmann, Bundesvorsit- und das Wohngeld auch in Zukunft der zender der Christlich-Demokra- Mietentwicklung anzupassen. Auch "schen Arbeitnehmerschaft: bei der Novellierung des Mietrechtes Wenn es um Miete und Wohnen geht, müssen die Bedürfnisse der Älteren reagiert die ältere Generation beson- berücksichtigt werden. Wer das Miet- ders sensibel. Ältere Menschen sind recht mit der Abrißbirne bearbeiten arri Wohnungsmarkt weniger mobil will, wird auf den entschiedenen Und darum in Mietfragen schneller zu Widerstand von Senioren-Union und Verunsichem. Über zwei Drittel der CDA treffen. Seite 18- UiD 17/1997 CDA-BUNDESTAGUNg Wolf gang Schäuble: Sozial ist, was Beschäftigung schafft Jobs, Jobs, Jobs - darum geht es, an würden wir diesen Vorsprung leichtfertig diesem Ziel müssen wir unser Denken aus der Hand geben. und Handeln ausrichten, in der Wirt- • Bürokratie abbauen - denn Regulie- schafts-, Finanz- und Sozialpolitik, rungseifer, Verwaltungsperfektionismus nicht nur in der Bundespolitik, genauso und aufgeblähte Apparate treiben Kosten in den Ländern und Gemeinden, in den und lähmen Innovation und Fortschritt. Gewerkschaften, den Unternehmen, # Mehr Existenzgründungen und meljr den Verbänden. Selbständigkeit - denn Selbständigkeit >s Der Streit um Haushaltsdefizite und ver- und bleibt die entscheidende Antriebsfeder änderte Steuerschätzungen darf uns von für eine sich dynamisch entwickelnde unserem Hauptproblem nicht ablenken: Volkswirtschaft. Wie können wir für mehr Wachstum und Wie wird der Arbeitsmarkt der Zukunft Beschäftigung in unserem Land sorgen? aussehen, welche Chancen bietet er? Fest Wir brauchen mehr wirtschaftliche Dyna- steht: Die Arbeitswelt unserer Kinder win4 mik, neue Chancen am Arbeitsmarkt, mit der Arbeitswelt unserer Eltern nur darum geht es, das ist das Primäre, alles noch wenig gemein haben. Nicht mehr andere ist vergleichsweise sekundär. Wir dürfen auch nicht nur lamentieren, Aus der Rede des Vorsitzenden sondern wir müssen die Probleme beherzt der CDU/CSU-Bundestags- anpacken. Wir müssen Lähmungen über- fraktion am 23. Mai winden, wir müssen Verkrustungen auf- brechen, die uns einschnüren. auf der CDA-Bundestagung in Magdeburg Wie ist die Lage am Arbeitsmarkt? Wir haben im vergangenen Jahr einen Verlust von rund einer halben Million Arbeitsplät- Großunternehmen mit Zigtausenden von zen hinnehmen müssen. Entsprechend ist Beschäftigten werden bestimmend sein, die Zahl der Arbeitslosen gestiegen, so sondern immer mehr kleinere und mittler daß für dieses Jahr mit 4,3 Millionen zu Unternehmen, viele Neugründungen fflrt rechnen ist. Diesen Trend müssen wir wenigen Beschäftigten, die in der Lage stoppen und wieder umkehren. sind, sich flexibel einem Markt anzupaS' sen, der mehr und mehr von Dienstieist11 Gelingen kann uns das, wenn wir uns auf gen aller Art, zum Teil hochspezialisiert, alles das konzentrieren, was den Standort geprägt sein wird. Deutschland im Wettbewerb um Investi- Das bedeutet, daß uns die optimale Qua11 tionen und Arbeitsplätze bessern hilft: fikation und Ausbildung der jungen Gen • Auf neue Technologien setzen - des- ration ein besonderes Anliegen sein mü"' halb haben wir die Signale für den Trans- Jedermann weiß, daß in dieser Hinsicht rapid auf Grün gestellt, denn bei dieser manches im argen liegt, von der AusbU' hochmodernen, zukunftsträchtigen Ver- dungsreife unserer Schulabsolventen üP kehrstechnologie haben wir weltweit die die Hochschulreife unserer Abiturienten Nase vorn, und es wäre unverzeihlich. bis zur Qualität unserer universitären A £BA-BUNDESTAGUNG UiD 17/1997-Seite 19 pi. n§- Die Bundesländer sind in der agenturen in privater Trägerschaft zu initi- llcht, hier überzeugend Abhilfe zu ieren, die Arbeitslose und Geringqualifi- chaffen, weil wir nicht zulassen dürfen, zierte in Serviceleistungen für Hotels und a» die Zukunftschancen unserer jungen Gaststätten, aber auch in private Haushalte deration weiter beeinträchtigt werden. für Haushalts- und Einkaufshilfen, Repa- ^lr brauchen mehr Anreize und Chancen raturarbeiten, Gartenarbeiten und derglei- Ur die junge Generation, sich selbständig chen vermitteln sollen. Genau so unter- u machen, eigene Existenzen, eigene Be- stützenswert im übrigen wie der Versuch . Ierje und Firmen zu gründen. Wenn sich von Städten wie Hamburg, Offenbach, |J unserem Land lediglich 7 Prozent der Frankfurt oder München, durch das darauf ^°chschulabgänger selbständig machen spezialisierte niederländische „Bureau pUen, in den USA aber 17 Prozent, dann Maatwerk" bei den örtlichen Unterneh- 'e§t hier eine der strukturellen Ursachen men Einfacharbeitsplätze für arbeitslose j" unsere Probleme. Nicht weniger beun- Sozialhilfeempfänger akquirieren zu las- higend ist, daß nach Angaben des Zen- sen, mit bemerkenswertem Erfolg. Dies a,verbands des Deutschen Handwerks in zeigt, daß die Auflockerung des Vermitt- ei) nächsten Jahren Hunderttausende lungsmonopols der Bundesanstalt für Ar- ^ständiger Handwerksbetriebe wegzu- beit richtig gewesen ist und jetzt sogar von d"en drohen, weil die Kinder nicht bereit sozialdemokratisch geführten Stadtver- J*nd» den elterlichen Betrieb zu überneh- waltungen genutzt wird. en- An den nötigen Fähigkeiten und dem °twendigen Selbstvertrauen der jungen Steuerreform eute liegt es ja wohl nicht - aber ermuti- elementar wichtig n j, und unterstützen Elternhaus, Schulen, Weil wir die Rahmenbedingungen so set- 0c ^ hschulen, Ämter und Behörden (von zen müssen, daß sich dieser Arbeitsmarkt n s , Kreditinstituten ganz zu schweigen) der Zukunft optimal entfalten kann, darum in H Überlegungen oder raten sie nicht d ist auch die Reform unseres Steuersystems er Regel eher ab? so elementar wichtig - von der Gewerbe- b le kapitalsteuer, die als letzte Substanzsteuer nstleistungsberufe fördern in Deutschland endlich beseitigt werden ^nu Wenn den Dienstleistungsberufen die muß und wo sich die SPD nicht länger v*unft gehört, den industrienahen ebenso verweigern darf, bis hin zu einer durch- ^.le den privaten, dann müssen wir helfen, greifenden Reform unserer Einkommen- ese ad s Feld auch von den gesetzlichen und und Körperschaftsteuer, wo wir zu erheb- ^inistrativen Rahmenbedingungen her lich niedrigeren Steuersätzen mit erheb- Ser U|A zu erschließen. Dann war es richtig lich weniger Steuerausnahmen kommen . notwendig, die Beschäftigung von müssen. Wenn es für die Notwendigkeit §est u ellten in Privathaushalten steuerlich der Großen Steuerreform eines Beweises a durch die Einführung des „Dienstlei- bedurft hätte, dann hat ihn die jüngste . §sschecks" zu fördern und zu erleich- Steuerschätzung erbracht: Die Steuerein- n; n' Ur,d dann ist und bleibt die Diskrimi- nahmen gehen gegenwärtig auch in abso- mn u g dieser Förderung durch die SPD luten Beträgen stärker zurück als das no- erant b0L wort lieh. Dann sind Initiativen in minale Bruttoinlandsprodukt! Das gibt ei- ^a v>m ^a^e unterstützenswert und zur nen Eindruck davon, in welch exorbitan- sPiel Un§ empfohlen, wie sie bei- tem Umfang unsere übergroße Zahl von auf JSWeise der Kreis Aachen betreibt, um steuerlichen Sonderregelungen zum k°mrnunaler Ebene Dienstleistunes- Zwecke der Steuervermeidung gebraucht Seite 20- UiD 17/1997 CDA-BUNDESTAGUNß oder mißbraucht werden. Wenn wir hier westdeutschen Tarifbereichen zwischen 1< nicht gemeinsam zu einer wirklichen Prozent und 2,0 Prozent, nach durch- Strukturreform kommen, dann werden wir schnittlich gut 3,4 Prozent im Vorjahr. DaS auch bei noch so viel Wachstum weiter ist nicht zuletzt ein Ergebnis unserer Ge- rückläufige Steuereinnahmen haben. Das setzgebung, mit der das tarifliche Arbeits- kann niemand wollen. recht in vielfältiger Weise flexibilisiert worden ist, so daß zahlreiche „Bündnisse Ausgabendynamik bremsen für Arbeit" auf tarifvertraglicher Ebene möglich wurden, auch abgesenkte Ein- Wenn wir die Weichen auf mehr Wachs- stiegstarife für neu eingestellte Arbeitneh- tum und Beschäftigung stellen wollen, mer oder Regelungen zur Umsetzung des dann muß ein weiterer Anstieg der Lohn- geänderten Entgeltfortzahlungsgesetzes. nebenkosten verhindert werden. Wer die- ses Problem nur über das Erschließen an- Wir verdanken die moderate Lohnent- wicklung aber auch einer insgesamt ver- derer Finanzierungsquellen lösen will, der e springt zu kurz. Wir müssen zuerst die antwortungsbewußten, mit Augenmaß b ' triebenen Politik der Gewerkschaften. Es Ausgabendynamik bremsen, daran führt 11 kein Weg vorbei. Daher ist die dritte Stufe liegen eben Welten zwischen einem Man der Gesundheitsreform, die kurz vor dem wie dem DGB-Vorsitzenden und dem amtierenden Parteivorsi'' Abschluß steht, ebenso notwendig wie die d Reform der gesetzlichen Rentenversiche- zenden der SPD. Die Gewerkschaften sin rung, zu der noch vor der Sommerpause im Grunde genommen viel weiter als der das Gesetzgebungsverfahren eingeleitet alter Tanker SPD - ob es darum geht, die wird. Die demographische Entwicklung notwendigen Konsequenzen aus der de- mographischen Entwicklung für die Ren' zwingt uns, den weiteren Anstieg der Ren- tenversicherung zu ziehen, oder um die ten zu verlangsamen - das ist der Kern der 2, anteilige Besteuerung hoher Altersbezüg vorgeschlagenen Reform, nicht mehr, aber ob es um tarifvertragliche Modelle zur Be auch nicht weniger, und daß das notwen- schäftigungssicherung geht oder um eine dig ist, wenn die Beitragsätze nicht ins Verkürzung betrieblicher Ausbildungszei' Uferlose steigen sollen, darüber sind sich ten, ob es um die Flexibilisierung des die Experten einig. Wer sich aber hinstellt, Flächentarifvertrages geht oder um die wie der niedersächsische Ministerpräsi- fehlende Beschäftigungswirksamkeit be- dent, und erklärt, man könne über eine stimmter Umfinanzierungsmodelle - der Absenkung des Rentenniveaus reden, aber DGB zeigt sich offen, gesprächsbereit,ef' erst für die, die neu ins Erwerbsleben ein- wartet konkrete Vorschläge. Das stellt de treten, der betreibt populistische Effektha- Verweigerungspolitik der SPD-Führung scherei und streut den Menschen Sand in das Zeugnis aus, das sie verdient. die Augen. Denn das entlastet die Renten- versicherung frühestens in 40 Jahren, und Beispiel Ausbau Ost dann wäre die Rente längst unbezahlbar geworden. Wir machen konkrete Vorschläge, und ^" setzen sie auch um. Der Aufbau Ost ist Während andere nur von Innovation und nicht das schlechteste Beispiel. Die Bun- Erneuerung reden, läßt die Koalition ihren desregierung hat dieser Tage zusammen Worten auch Taten folgen. Und die Maß- mit Gewerkschaften, Arbeitgebern und p nahmen greifen. Das beweist nicht zuletzt neuen Ländern eine gemeinsame Initial die Tarifentwicklung des vergangenen Jah- für mehr Arbeitsplätze in Ostdeutschland res: Die Abschlüsse lagen in den meisten verabschiedet und als ihren Beitrag zu d VERANSTALTUNG UiD 17/1997-Seite 21

Kongreß der Senioren-Union: „In welcher Gesellschaft wollen wir künftig leben?"

Am Montag, dem 23. Juni 1997, Rheinland-Pfalz; Weihbischof Dr. im Kurhaus Wiesbaden, veran- Klaus Dick, Köln, sowie Oliver staltet die Bundesvereinigung der Nölken, RCDS-Bundesvorsitzender. Senioren-Union einen bundesweiten Moderiert wird die Podiumsdiskus- Kongreß zum Thema „In welcher sion von Martin Lohmann, Rheini- Gesellschaft wollen wir künftig scher Merkur. leben?". Im Vordergrund des Kon- gresses steht der Dialog der Gene- rationen und die Frage nach gemein- Senioren samen Grundwerten. Die Grundsatz- referate werden gehalten von Frau p Unionise rof. Dr. (Generationen- CDU solidarität - eine Illusion?) und Roland Koch, hessischer CDU- Informationen zu dieser Tagung Fraktionsvorsitzender (Aktive Bürger können Interessierte bei der kennen kein Alter). Auf dem Podium Bundesgeschäftsteile der 2um Kongreßthema werden diskutie- Senioren-Union, ren: Roswitha Verhülsdonk, Bundes- Friedrich-Ebert-Allee 73-53, vorsitzende der BAGSO; Christoph in 53113 Bonn, oder Bohr, CDU-Landesvorsitzender per Fax: 02 28/54 43 67 abrufen.

^ Ir)itiative ein Konzept zur Fortsetzung zu beitragen, dem Aufbau Ost neuen r Ostförderung bis zum Jahr 2004 im Schwung zu verleihen. , aoinett beschlossen. Danach werden die te Das zeigt: Zu Pessimismus und . jj henden Sonderabschreibungen durch Kleingläubigkeit besteht kein Anlaß, im Sül °der zwanz'gProzentige Investitions- a Gegenteil. Die Öffnung der Märkte, ein ^ §en für kleine und mittlere Unterneh- dichter werdendes Netz weltweiter ^jjv ersetzt, die Programme für Eigenkapi- ,lf Kommunikation und Information, auch . en und Kredite werden ebenso fort- ein härter werdender Wettbewerb bergen uhrt wie die Programme für die indu- für uns Deutsche noch immer mehr te j^nahe Forschung. Die „Verkehrsprojek- Chancen und Vorteile als Risiken und eut ste ^che Einheit" sollen Anfang näch- Nachteile. Wir müssen es nur verstehen, n Jahres fertiggestellt werden. Zusam- mit unserem Pfund zu wuchern. Und wir (je ^'t dem Aktionsprogramm der Bun- müssen bereit sein, uns bei so viel '5 0n§lerUng ZUr Schaftun§ von zusätzncn Veränderungen auch selbst zu verändern. Un? neuen Lehrstellen in den neuen Daß wir das können, davon bin ich dern wird diese Initiative erheblich da- überzeugt. I Seite 22- UiD 17/1997 CDA-BUNDESTAGUNß Rainer Eppelmann: Uns geht es um den richtigen Weg zur Vollbeschäftigung Auf der Magdeburger Bundestagung In seinem politischen Bericht ging Rainer der Christlich-Demokratischen Arbeit- Eppelmann auf die Kampagne einiger nehmerschaft (CDA) vom 23. bis 25. christlich-sozialen Verbände, wie KAB, Mai sorgte ein provokantes Thesenpa- Kolping, CGB, CDA und CSA „Investiv- pier des Bundesvorstandes für einen en- lohn jetzt" ein. Unter großem Beifall der gagierten Dialog. Die zu lösende Aufga- Delegierten mahnte er die Umsetzung des be: Wie kann eine Vollbeschäfti- Versprechens in der Koalitionsvereinbarung gungstherapie aussehen? Die Diagnose: nach einer Weiterentwicklung der VermÖ- bürokratisches und erstarrtes Denken, genspolitik energisch an. Dieses „Herzstück zu geringe Technikakzeptanz und phan- der CDA" sei notwendig, um ein Zeichen tasielose Manager. für die Erneuerung der Sozialen Marktwn1' Zu Beginn dominierte die politische Aus- schaft zu setzen. Mit 84,3 Prozent wurde sprache mit dem Fraktionsvorsitzenden Rainer Eppelmann zum Bundes Vorsitzen- der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, den wiedergewählt. Auch sein Erster Stell' Wolfgang Schäuble. Die Delegierten rie- Vertreter, Hermann-Josef Arentz, und der ben sich an den pointiert vorgetragenen CDA-Schatzmeister, Claus Hackemesser, Ausführungen. Vor allem wurde kritisiert, wurden in ihrem Amt bestätigt. daß die Politik zu oft auf leere Verspre- chungen der Wirtschaft hereingefallen Den Samstag prägte die sei. Auseinandersetzung um das Man habe schweren Herzens einer Dere- Diskussionspapier: gulierung des Kündigungsschutzes zuge- stimmt und auf die Aussage des Hand- Abschnitt für Abschnitt erarbeitete der Ve' werks vertraut, daß hierdurch 300.000 legiertenkongreß Positionen zur Tarif-- neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wirtschafts-, Umwelt-, Finanz- und Steü' Tatsache jedoch sei, daß kurz nach der erpolitik. Klare Voten gab es für eine be- Verabschiedung des Programms für mehr schäftigungsorientierte Tarifpolitik, die Wachstum und Beschäftigung das Hand- sich vor allem auf investive Lohnbestand' werk den Verlust von weiteren 50.000 Ar- teile stützen solle. Eine Teilzeitarbeit-O*' beitsplätzen prognostizierte und Bundes- fensive und eine sozial ausgewogene Ste wirtschaftsminister Günter Rexrodt eine erreform sollen als Elemente der Vollbe' weitere Deregulierung des Kündigungs- schäftigungstherapie umgesetzt werden- schutzes einforderte. Dabei sei auch zu berücksichtigen, daß z Wolfgang Schäuble und die etwa 400 mindest ein erster Schritt zur Umfinanz' CDA-Delegierten waren darin einig, daß es rung gesamtstaatlicher Aufgaben von de nach vielfältigen Reformen und Vorleistun- Sozialversicherung zum Steuerrecht vol» gen der Arbeitnehmer eine „Bringschuld zogen werde. Kernelement sei jedoch di der Wirtschaft" gebe, endlich genügend Ar- Ausweitung des vereinbarten Bündnisse ^ beits- und Ausbildungsplästze zu schaffen. für Arbeit in Ostdeutschland zu einem g6 SßA-BUNDESTAGUNG UiD 17/1997 Seite 23

^altdeutschen Gesellschaftsvertrag für tei, die den Menschen und nicht den Profit ^llbeschäftigung. in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt. Wir **ln rhetorisches Feuerwerk prägte den wollen verhindern, daß Helmut Kohl die j/°schlußtag der Konferenz. Bundesar- Erfahrung von Bob Dole und John Major eitsminister Norbert Blüm nahm sich viel machen muß. Sie sind am Wähler geschei- e'U um in einer launigen Ansprache mit tert, weil sie die soziale Gerechtigkeit aus Schließender Diskussion Rede und Ant- dem Auge verloren haben. Eine Politik des °rt zu stehen. Klare Signale sandte er Gebens und Nehmens muß die verschiede- um parallel laufenden Bundesparteitag nen Interessen zusammenführen. Nicht po- pr FDP in Wiesbaden. Eine Arbeitstei- larisieren, nicht radikalisieren, sondern ^ng. wonach die Union für schmerzhaftes aufeinander zugehen, ist die Voraussetzung Pären zuständig sei, während die FDP ih- für eine Politik der Vollbeschäftigung. Da- ^ Klientel pflege, könne es nicht geben. her sind wir froh, daß Helmut Kohl mit le Delegierten forderte er auf, in der Uni- den Gewerkschaften und den Arbeitgeber- ?Jund in den Gewerkschaften müsse die verbänden zunächst für Ostdeutschland ein V^A „das Salz in der Suppe" sein. Von den neues Bündnis für Arbeit geschlossen hat. nternehmern verlangte Norbert Blüm, daß Dieses Bündnis für Arbeit muß gesamt- Ie nicht permanent den Eindruck er- deutsch ausgeweitet werden: als Kern- J^ecken, als seien Entlaßzahlen „Erfolgs- element ein Investivlohn-Gesetz, das auch ^eldungen". Originalton: „Ein Unterneh- langfristige Tarifverträge ermöglicht. 1 JJ ^ ist keine Kapitalsammelstelle, Unter- Dies war eine Bundestagung von selbstbe- ^hrner haben die Hände und Köpfe der wußten Delegierten, ein Zeichen lebendiger er . »schen zu pflegen." Mit stehenden Ova- Demokratie. Wir wollten in der Vorberei- °nen feierte die Konferenz ihren Vorarbei- tung dieser Bundestagung eine spannende errj eim Umbau des Sozialen. Debatte, und wir haben sie gehabt. Dazu gehört auch die Bereitschaft, Positionen, die Es war Rainer Eppelmann, der formuliert wurden, zu überdenken und zu ^ seiner Schlußansprache das ändern. Das, was wir hier erlebt haben, war Resümee der Magdeburger eine klassische Schule der Demokratie. Wir *»undestagung zog: mußten spontan umschalten, haben aber am Ende produktive Ergebnisse, die für die • le schwierigen und von uns teilweise weitere Arbeit, auch der CDU/CSU-Arbeit- r widerwillig mitgetragenen Beschlüsse nehmergruppe in Bonn, wichtig sind. Das h s atzten Jahres prägten auch unsere ZDF begann die Heute-Berichterstattung y ndestagung. Dies vor allem, weil die über unseren Bundeskongreß am Samstag ers li prechungen der Wirtschaft, Arbeits- mit den Worten: ,Die CDA geht auf Kon- fe Ausbildungsplätze verstärkt zu schaf- frontationskurs zur Bundesregierung.' Uns daR n'Cht ein8enalten wurden- wir wissen, geht es nicht um Konfrontation, uns geht es reK e cnristlich-sozialen Verbände unse- um den richtigen Weg zur Vollbeschäfti- j^ Kampagne zum Investivlohn auch zur gung. Nur wer ihn glaubhaft vermittelt, e w § lprobe machen: Wo stehen wir, und wird die zukünftigen Wahlen gewinnen as n. halten andere von uns? Wie ernst können. Nicht, wer mir schmeichelt, son- (j^rnt uns die Union, wie ernst nimmt die dern wer mir die Wahrheit sagt, auch wenn ^n,°n die christliche Soziallehre? sie weh tut, ist mein Freund. Nach dieser ty . ^P ^r mmagag ssich,icn? wenn ssieie wwill,[\\t auchaucn Erkenntnis von Lao-tse wird die CDA ihren ren er.a's Steuersenkungspartei profilie- unverrückbaren Beitrag zum politischen ' wir profilieren die Union als eine Par- Wettbewerb auch weiterhin leisten." ■ Seite 24- UiD 17/1997 ANTI-DROGENPOLITI^ Die Kieler Haschisch-Pläne sind vom Tisch

Vernunft setzt sich doch durch. Die vor öffnen. Der Mißbrauch von Alkohol, kurzem ergangene Entscheidung des Nikotin und Medikamenten bringt schon Bundesinstituts für Arzneimittel und genug Leid in unsere Familien. Ziel muß Medizinprodukte in Berlin verbannt vielmehr sein, Probierbereitschaft und das schleswig-holsteinische Projekt da- Nachfrage zu senken, statt sie durch du- hin, wohin Konzepte für falsche und ge- biose „Modellversuche" zu fördern. fährliche Experimente gehören: in den Zudem sprechen rechtliche Bedenken ge' Papierkorb. gen den Versuch. Das Betäubungsmittel- Über zwei Jahre verfolgte Ministerin Mo- gesetz und die von Deutschland unter- ser ihr Prestigeprojekt „Haschisch in zeichneten internationalen Suchtabkom- c Apotheken". Gegen den erklärten Willen men, so das von 1961, lassen eine De-fa ' der Bevölkerung, gegen alle wissen- to-Legalisierung von Cannabisprodukten schaftlichen und drogenpolitischen Be- nicht zu. Nicht umsonst hat der Internat^' denken wollte sie ihren Haschisch-Ak- nale Drogenkontrollrat in seinem Jahres- zeptanzkurs durchsetzen. Das falsche ge- sellschaftspolitische Signal und die ge- sundheitsgefährdenden Auswirkungen Von Roland Sauer, des Haschisch-Konsums interessierten sie Leiter des Gesprächskreises nicht. Drogen der CDU/CSU- Als „wissenschaftlicher Modellversuch" Bundestagsfraktion getarnt, verfolgte die schleswig-holstei- nische Gesundheitsministerin das Ziel, Haschisch freizugeben. Diese Legalisie- bericht 1996 den Kieler Haschisch-Vor- rung durch die Hintertür wurde nun ver- schlag unter Hinweis auf die Gesetzeslag hindert. Jedoch hatte schon die Kieler klar abgelehnt. Ankündigung, Cannabis abgeben zu wol- Der Versuch, die Märkte für sogenannte len, erhebliche negative Konsequenzen für „weiche" und „harte" Drogen zu trenne^ die Suchtprävention. Die Verharmlosungs- ist in den Niederlanden mit den „coffie- diskussion führt zudem dazu, daß immer shops" gescheitert. In deren unmittelbare mehr Haschisch auf den Markt gelangt. Nähe entstanden Umschlagplätze für „ha Dies zeigen die deutlich angestiegenen te" Drogen. Erfreulicherweise bleiben ufl Sicherstellungsmengen. ähnliche Entwicklungen in Deutschland Wir können nicht einerseits vor Gefahren nun erspart. des Mißbrauchs warnen, andererseits aber Absurd der Vorschlag, ausgerechnet in das Angebot an illegalen Drogen erhöhen. Apotheken Haschisch abgeben zu wolle11, Die Abgabe von Haschisch würde die Apotheken wollen Kranken helfen; sie Hemmschwelle zum Konsum herabsetzen, verkaufen Arznei- und Heilmittel, die de die Verfügbarkeit gefährlich erhöhen und Gesundheit dienen, und keine gesund- so den Markt für Jugendliche noch weiter heitsschädigenden Drogen. 4NTI-DR0GENP0LITIK UiD 17/1997 ■ Seite 25

™lt ihrem verantwortungslosen Projekt teilnehmer führen. Schon jetzt haben wir rug Kiel auch dazu bei, die von Hä- jährlich 400 Tote und 4.000 Verletzte misch ausgehenden Gefahren für die Ge- durch Unfälle unter Rauschgifteinfluß. u ndheit zu verharmlosen. Dabei sind die In ihrer überwiegenden Mehrheit verwei- egativen Auswirkungen auf Körper und gern die Deutschen dem Apothekenmodell syche allgemein bekannt: ihre Zustimmung. 76 Prozent der Deut- hronchitische Beschwerden schen sind gegen eine Legalisierung „wei- cher" Drogen, rund 65 Prozent der Schles- Verengung der Luftwege wig-Holsteiner lehnten das Kielern Mo- deutliche Erhöhung des Krebsrisikos im dell ab. Der Nationale Drogenrat, die Bun- Lungen- und Hals-Nasen-Rachenraum desverbände der Apotheker und Kriminal- Steigerung des Infarktrisikos beamten sowie zahlreiche Suchtverbände Hirnschädigungen und andere und Drogenexperten warnten vor dem Schäden am Zentralen Nervensystem Modellversuch. Die Drogenpolitik Frau Mosers geht somit völlig am Willen von Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächt- Bevölkerung und Fachleuten vorbei. nisses Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Abbau der Konzentrations- und begrüßt es, daß der Kieler Antrag nun ab- Leistungsfähigkeit. gelehnt worden ist und damit ein Schluß- lcht zu vernachlässigen sind die schädli- strich unter den mehrjährigen Presserum- nen Auswirkungen für die Verkehrssi- mel und Aktionismus gezogen wurde. Kiel ^rheit auf Deutschlands Straßen. Es wä- kann sich jetzt auf die weitaus wichtigeren doch gerade zu grotesk, die Zahl der Al- Inhalte einer verantwortungsbewußten An- j^olfahrten zu reduzieren, gleichzeitig ti-Drogenpolitik konzentrieren: auf die Er- er Haschisch am Steuer zuzulassen. Ei- weiterung präventiver Maßnahmen, den Haschisch-Abgabe würde zu einer dra- Ausbau der Entzugs-,Therapie- und Nach- t tischen Verkehrsgefährdung durch un- sorgeplätze und auf den entschlossenen Haschisch stehende Straßenverkehrs- Einsatz gegen die Dealer. ■

27. Deutscher Evangelischer Kirchentag • Leipzig Der 27. Deutsche Evangelische Merkel, Claudia Nolte, Wolfgang Kirchentag findet vom 18. bis 22. Schäuble, Rita Süssmuth, Arnold Juni in Leipzig statt. Die diesjährige Vaatz, Horst Waffenschmidt. Losung lautet: „Auf dem Weg der Ge- Auf dem „Markt der Möglichkeiten" rechtigkeit ist Leben". Es ist der erste finden Sie den Evangelischen Zentrale Kirchentag, der nach der Arbeitskreis der CDU/CSU in Halle Wende in Ostdeutschland stattfindet. 5 (N 5 T 04) der Neuen Messe mit Zahlreiche Politiker aus CDU und einem Diskussionsstand unter dem C SU sind im Programm vertreten, Stichwort „Entwicklung der Demo- u -a-: , Jochen Bor- kratie". Jjert, Rainer Eppelmann, Heiner Qeißier, Michaela Geiger, Hermann Weitere Informationen beim jj.r°he, Friederike de Haas, Peter Evangelischen Arbeitskreis unter H'ntze, , Angela Tel.: 02 28/5 44-3 02. Seite 26- UiD 17/1997 NORDRHEIN-WESTFALJÜ Herbert Reul: Wir brauchen die humane Leistungsschule

In der nordrhein-westfälischen Bil- Voraussetzung dafür ist aber, daß die dungspolitik setzen sich immer mehr Grundlagen in unseren Schulen und die Grünen mit ihren Vorstellungen Hochschulen sowie durch ein zukunftsO' durch, und in NRW gibt es mittlerweile rientiertes Berufsbildungssystem und e1" eine neue unheilige bildungspolitische gutes Weiterbildungsangebot geschafft11 Allianz: einerseits die linken Roten in werden. Was wir also brauchen, ist ein der SPD und andererseits die grünen leistungsfähiges, differenziertes, die un- Weltverbesserer mit ihren abstrusen terschiedlichen Begabungen förderndes Ideen. Diese Koalition hat sich zum Ziel innovatives Schul- und Bildungswesen, gesetzt, den Leistungsgedanken aus der nicht aber das rot-grüne Schulkonzept, Schule zu verbannen. das Spaßmachen zum obersten Prinzip Traurig ist, daß zu allem, was diese rot- für Schule erhebt. grüne Bildungsfront treibt, der Wirt- Die CDU NRW erwartet vom Wirtschaft*' schaftsminister des Landes Wolfgang Cle- minister unseres Landes, daß er sich hinte ment schweigt. Mit seinem Schweigen to- unser Konzept der humanen Leistungs- leriert bzw. unterstützt er diese leistungs- schule stellt und nicht, um des rot-grünen feindliche Politik. Aber wie so oft fallen Koalitionsfriedens willen, die SchulpoÜ11 bei ihm wieder einmal Handeln und Re- in NRW den grünen Bildungschaoten den auseinander. Bei seinen abendlichen überläßt. Denn was zur Zeit unter Rot- Veranstaltungen vor Wirtschaftsverbänden Grün in der Bildungspolitik passiert, ge* und Industrie- und Handelskammern sagt fährdet die Zukunftschancen unserer Kin' er, daß eine wichtige Voraussetzung für der und damit die Zukunft unseres Lande ■ die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirt- Die CDU NRW wird sich deshalb mit al- schaft ein gutes und qualifiziertes Fach- ler Kraft gegen diese fatale Schulpolitik personal sei. stemmen.

Aktion „Stoppt die notenfreie Grundschule!" Um die Abschaffung der Noten in durch Aufklärungs- und Über- der dritten Klasse zu verhindern, hat zeugungsarbeit zu verhindern, daß die CDU NRW ihre im vergangenen die Noten in den dritten Klassen der Jahr mit zwei Info-Briefen begonne- nordrhein-westfälischen Grund- nen Kampagne gegen diese gravie- schulen abgeschafft werden. Für das renden Veränderungen in der notenfreie dritte Schuljahr ist Grundschule mit dem Start der Akti- nämlich ein Beschluß der Schul- on „Stoppt die notenfreie Grund- konferenz notwendig. Faßt diese bis schule!" fortgesetzt. Ziel ist es, der zum Sommer keinen solchen CDU nahestehende Mitglieder in Beschluß, bleibt es weiter bei einem den Schulkonferenzen aufzufordern, Notenzeugnis. ^ORDRHEIN-WESTFALEN UiD 17/1997-Seite 27 ch werde keinem Streit mit Frau Behler Bundesbildungsminister Us dem Wege gehen, wenn es darum <=eht, die bildungspolitischen Interessen Jürgen Rüttgers: nserer Kinder und ihrer Eltern zu wah- en. Wir lassen es nicht zu, daß das geglie- erte Schulsystem und die humane Lei- Bildung muß Mega- Slungsschule Stück für Stück von experi- ^entierwütigen und ideologisch verblen- Thema werden deten rot-grünen Bildungspolitikern in NRW kaputtggemacht wird. Bundesbildungsminister Jürgen Rütt- gers hat eine umfassende Bildungsre- form angemahnt. „Bildung muß das Mega-Thema unserer Gesellschaft werden. Wir brauchen einen neuen Aufbruch in der Bildungspolitik, um in der kommenden Wissensgesellschaft bestehen zu können", sagte er bei einer Feierstunde anläßlich des 40jährigen Bestehens der Politischen Akademie Eichholz der Konrad-Adenauer-Stif- tung. Hier liege eine „riesige" Aufgabe, auf die auch die Union noch nicht hinreichend vor- bereitet sei, räumte der CDU-Politiker ein. Als Beispiel nannte Rüttgers die Auswir- kungen der multimedialen Revolution auf

40 Jahre Politische Akademie Eichholz

das Bildungssystem. Ihr begegnete man in Schulen und Hörsälen nur zögerlich.

*»» schafft 400 zusätzliche Mit Blick auf den Veranstaltungsort hob Erstellen bis zum Jahr 2000 Rüttgers die Bedeutung politischer Bildung er hervor. Durch zunehmende Individua- Autohersteller BMW richtet bis lisierung sei Sozialität mehr und mehr eine ^ Jahr 2000 400 zusätzliche Lehr- Folge bewußter Entscheidungen. Zu diesen el|en ein. Damit steige die Zahl der u müßten die Menschen auch durch die poli- ^ sbildungsplätze in der BMW AG tische Bildung befähigt werden. j°" gegenwärtig 2600 auf 3000 in drei ren c? > teilte das Unternehmen in Mün- Der neue Generalsekretär der Konrad- ne v i mit. BMW will nach Angaben Adenauer-Stiftung, Ottfried Hennig, nann- ^°n Vorstandchef Bernd Pischetsrieder te den europäischen Integrationsprozeß als lter ar a,? n Prinzip festhalten, möglichst wesentliche Aufgabe der Bildungsarbeit in e Auszubildenden in ein Arbeitsver- Eichholz. Die Politische Akademie werde aitnis zu übernehmen. sich um die Ausprägung eines europäi- schen Bewußtseins bemühen. ■ Seite 28- UiD 17/1997 PARTEI AKTIV Familienfest lockte wieder Tausende Zum siebten Mal in Jahresfolge veran- Seit sieben Jahren schon macht die CDU staltete die CDU Suhl am 1. Mai ein Fa- Suhl am 1. Mai auf diese Weise auf sich milienfest. Die Veranstaltung im Haus aufmerksam. Kam im Jahre 1991 nochei' „Philharmonie" und in dessen Umfeld ne gemeinsame Veranstaltung mit dem zog erneut Tausende Besucher an. Un- DGB zustande, so sind seitdem die Seite" strittiger Höhepunkt war dabei eine Ge- des Hauses im Suhler Stadtzentrum nach sprächsrunde mit Bundesgesundheits- den verschiedenen politischen Richtunge° minister und Bundesfa- voneinander getrennt. Im HaupteingangS' milienministerin Claudia Nolte, die im bereich die Christdemokraten, auf der benachbarten zu Hause ist. Nebeneingangsseite Sozialdemokraten, DGB und PDS. Zahlreiche Stände und vielfältige Angebo- te für die ganze Familie prägten schon am Die Besucher immerhin nehmen auch das Morgen des 1. Mai das Bild rund um das seit Jahren gelassen: nicht nur die politi- Haus „Philharmonie". Nicht nur Stadträte der CDU, auch die Frauen-Union und die Junge Union waren vertreten und kamen Partei aktiv mit Besuchern ins Gespräch. Autohäuser offerierten ihre Angebote, Kinder konnten sehen Angebote, auch die Bierpreise und per Elektro-Mobil Fahrkünste erproben, kulturellen Offerten entscheiden über den ihre Kräfte beim Torwandschießen mes- Zuschlag. Die CDU immerhin kam auf sen, auf einer Hüpfburg tollen, dem Pup- mehr als 2000 Besucher in diesem Jahr pentheater „Manuart" folgen oder in ei- und hatte das Gros der Interessenten wie* nem Streichelzoo Freundschaft mit Hau- derum auf ihrer Seite. stieren knüpfen. Die CDU-Frauen hatten selbstgebackenen Kuchen mitgebracht. Der Erlös des Kuchenbasars kam dann dem Streichelzoo zugute. Während auf der einen Seite des Hauses Diskotheker Ali Fröhlich für Stimmung sorg- te, unterhielt auf der anderen Seite das „Haselgrund-Duo" die Gäste im Festzelt. Im Haus zeigten Porzellan- und Seidenmaler Proben ihres Könnens. Der Fremdenver- kehrsverband war präsent. Den Jüngsten standen erst- mals auch Computer zur Ver- fügung, um sich spielerisch der Technik von morgen zu nähern. Neben dem Puppentheater fand ... 5ARTEI AKTIV UiD 17/1997-Seite 29

Horst Seehofer machte dann auch vor nahezu 400 Gästen klar, was christlich-soziale Politik unter Gesundheitsre- form versteht und was an we- sentlichen Details bislang hartnäckig in den Medien verschwiegen wird. Es gehe gerade darum, eine Zweiklas- sen-Behandlung zu verhin- dern und allen Bürgern den Zugang zum weitbesten me- dizinischen Versorgungssy- stem zu gewährleisten. Ein Bürger bedankte sich denn auch ausdrücklich für die Möglichkeiten, die sich ihm jetzt bieten und die vor 1990 d für ihn unerreichbar waren. ''" as Autorennen ganz besonderen Anklang, Andere wiederum hinterfrag- xt^u trugen vor allem auch die Gäste der ten Auslegungspraktiken der Gesundheits- achrnittags-Gesprächsrunde bei: neben reform, wie die Kurvergabe. Ein PDS- g n Suhlern, Oberbürgermeister Dr. Mar- Bürgermeister aus der Region allerdings, Kummer, Landtagsabgeordneter Wer- der den Minister des Scheiterns bezichtig- r g ^lbrich und Kreisvorsitzender Wolf- te und zum Rücktritt aufforderte, fand bei ing Wehner, die Politiker aus Bonn: den Zuhörern wenig Gegenliebe. ndesgesundheitsminister und Bundesfa- Der Erlös einer Tombola - die Sachpreise len n' rninisterin. Claudia Nolte, Abgeord- hatten einheimische Unternehmen gespon- e im Suhler Wahlkreis, war es gelun- sert - ging zu gleichen Teilen (je 300 * n' ihren „Kollegen" Seehofer nach Suhl DM) an die Friedberger Sportgemein- nz Sl üladen. „Wirtschaft stärken - Sozial- schaft, den Dombergverein und die Allge- ^ at sichern" - unter dieses Motto hatte meine soziale Beratung der Caritas. Ein e fe Suhler CDU schließlich ihr Familien- Bürger nahm aus den Händen von Claudia st aii gestellt und damit Bezug genommen Nolte zudem einen Reisegutschein für Quelle Problemstellungen im Land. zwei Personen nach Berlin entgegen.

^amilienkonferenz als Forum für Erziehungsfragen "ündesfamilienministerin Claudia Jahre tagen und in der Zwischenzeit in N°lte hat am 15. Mai in Bonn die er- Arbeitsgruppen über Fragen zur Erzie- s*e «Ständige Familienkonferenz" hung in Familie und Schule beraten. ^öffnet. Zur Eröffnung betonte Claudia Nolte, XJe Konferenz, der Vertreter von über die Konferenz solle „ein Bündnis für Fa- ö0 Verbänden und Organisationen an- milien" sein, das den Sachverstand der gehören, soll nach Angaben des Bun- vertretenen Experten bündelt und die esfamilienministeriums alle zwei Familien bei ihren Aufgaben unterstützt. Seite 30-UiD 17/1997 VERANSTALTUNG

Aus der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung Es geht bei dieser Zusammen- ► Dr. Thomas Vajna, Köln (Gesamt- kunft um rechtsstaatliche Demo- verband der metallindustriellen Ar- kratie, um den Begriff „Epochenwan- beitgeberverbände) del". Das anzusprechende Dilemma, • Freiheit oder Gleichheit? - Demo- Werner Weidenfeld zufolge: „Die Ra- tio der alten Ordnung gilt nicht mehr, kratieverständnis in den neuen Bun- doch das Baumuster der neuen Zeit desländern steht noch aus." ► Ministerin Christine Lieberknecht, Für Dr. Günther Rüther, Mitglied der Erfurt Geschäftsleitung der KAS, bedeutet • Machen Medien Politik? - Die Rol- das: „Gesucht sind effiziente Antwor- le der Medien im Prozeß der demo- ten auf die Grundfragen des gesell- kratischen Willensbildung und Ent- schaftlichen Zusammenlebens." scheidungsfindung Das Ereignis, zu dem Interessierte in ganz Deutschland eingeladen sind: ► Dr. Christian Henkelmann, Düs- seldorf (Büro des Vorsitzenden Veranstaltung Nr. 106 der CDU-Fraktion im Landtag NRW) Bewährungsprobe für die Demokratie - steht der ► Thilo Boss, Hamburg (Welt am freiheitliche Rechtsstaat an Sontag) einem Wendepunkt? • Der optimale Handlungsspielraum Eichholzer Forum für Demokratie im Zeitalter der Eu- 8. bis 10. Juni 1997 ropäisierung Einige der Themen/Referenten: ► Prof. Dr. Wolfgang Wessels, Köln (Universität zu Köln, Forschungs- • Vor welchen Herausforderungen institut für Politische Wissenschaft steht der liberale Rechtsstaat? und Europäische Fragen) ► Prof. Dr. Hans Hugo Klein, Göttin- Weitere Informationen/ gen (ehem. Richter am Bundes- Anmeldungen: verfassungsgericht) Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Bildungszentrum • Wieviel Konflikt verträgt die Kon- Schloß Eichholz sensdemokratie? Postfach 13 31 ► Dr. Wolfang Schroeder, Frankfurt 50387 Wesseling (IG Metall) Fax-Nr. (02236)707-230

• INTERNET • T-ONLINE X400 http://www. *CDU# c= de; a = dbp; cdu.de p = cdu; s = bund tÜNDESWEITER AKTIONSTAG UiD 17/1997- Seite 31 öer erste Preis ging an den Kreisverband Gotha 111 Zusammenhang mit dem bundeswei- en Aktionstag am 26. April, zu dem Ge- JJeralsekretär Peter Hintze aufgerufen hatte, hatte die CDU-Bundesgeschäfts- te"e auch einen Fotowettbewerb ausge- trieben. ^wischen ist eine solche Fülle von Fotos ei uns eingetroffen, daß es uns nicht leicht *el die schönsten darunter zu ermitteln. en ersten Preis und damit einen Canvassing- tand mit Sonnenschirm hat der Kreisver- Dand Gotha gewonnen. Er wartete gleich mit KamPf um die Preise beim Maibaumklettern y!?er ganzen Mappe von Fotos auf. i" haben deshalb daraus eine Aus- ahl getroffen, die den bunten Tag in otha eindrucksvoll veranschaulicht.

S&e Kreisgeschäftsführerin Rosel Nach erfolgreichem Maibaumsetzen überreicht der Kreis- inbrück in Aktion und „noch allein" vorsitzende Dr. Reichholz eine Flasche „Leichtlauföl" Das Sommerzelt als zwei- ten Preis hat der Kreisver- band Waren-Müritz erhal- ten, das Canvassing-Paket als dritten Preis der Kreis- verband Bochum. Den 4. bis 10. Preis erhielten: die Frauen-Union des KV Wittenberg, der KV Gör- litz, der Stadtbezirksver- band Dudweiler/Saar, der KV Tuttlingen, der KV Steinburg, der Ortsverband r6n ,,: HPSere Jüngsten interessie- Arnsberg und der ortsver- ren schon für Politik Siegerehrung band Salzgitter-Bad. ■ Seite 32- UiD 17/1997

UNION BETRIEBS GMBH POSTFACH 2449 53014 BONN

CDU-Ledergeldbörse Wie abgebildet besteht die Börse aus einem Kleingeld- fach auf der Außensei- te sowie aus dem Scheinfach, 8 Karten- fächern und zwei Steckfächern im In- nenteil. Die hochwerti- ge Verarbeitung dieser Börse aus der nam- haften „Brown-Collec- tion" zeichnet sich un- ter anderem durch rundgenähte Ecken, doppelte Nähte sowie die Stoff-Kaschierung an den Innenseiten aus. Durch ihr hand- liches Format (ca. ▲ Bestell-Nr.: 9243 Bestellungen an: IS-Versandzentrum 11x9cm) ist diese Verpackungseinheit: Börse sowohl als Postfach 1164 1 Expl. Damen- als auch als Alle Preise zzgl. 33759 Versmold Herren-Geldbörse Preis je Expl.: MwSt. und Versand Fa* (0 54 23) 415 * verwendbar. 22,90 DM

UNION IN DEUTSCHLAND — Informationsdienst Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Für den ^ halt verantwortlich: Axel König, Redaktion: Ernst-J ^ Neuper, Konrad-Adenauer-Haus, 53113 Bonn, Tel . (0228) 5440, e-mail: [email protected], ^„^3 Union Betriebs GmbH, Friedrich-Ebert-Allee 73-75, 5j> g Bonn, Tel. (02 28) 5307-0, Telefax (0228) 5307-11»'^ Vertrieb: Tel. (02 28) 53 07-1 89. Verlagsleitung: Bernd r^ fittlich. Bankverbindung: Sparkasse Bonn, Konto ^ 7 510183 (BLZ 380 500 00), Postbank Köln Nr. 1937 9ö'^y 56 (BLZ 370 100 50). Abonnementspreis jährlich ;',agS' Einzelpreis 1,50 DM. Herstellung: WA Vereinigte ven 17/1997 anstalten GmbH, Düsseldorf. A