Z 8398 CX •nformationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 16. März 1978

| BUNDESPARTEI Die Lage Der Bundesvorstand hat den Entwurf des Grundsatz- programms inhaltlich abge- stimmt. Die Terminierung bis der Nation zum Bundesparteitag: Seite 2 Lassen wir die Frage nach dem gemeinsamen [LAGE DER NATION Schicksal unseres Volkes nicht zum bloßen Die SPD steht hilflos der Waffenarsenal parteipolitischer Auseinander- inneren Situation in der DDR setzungen werden. Erfolge für die Menschen gegenüber, stellte im fest. in ganz Deutschland müssen uns alle, alle Seite 5 demokratischen politischen Parteien, mit Die CDU/CSU-Fraktion Befriedigung erfüllen. Mißerfolge müssen uns verabschiedete in der gleichen Sitzung einen Ent- alle betroffen machen. schließungsantrag. Wortlaut: Seite 7 D 'es stellte Helmut Kohl in der Bundestags-De- FINANZEN batte über die Lage der Nation fest. Wir stehen aLJch als Opposition in der Lage des geteilten Statt hohe Steuern und Va Schulden Sparsamkeit und terlanaes nicht mit Schadenfreude am Weges- Leistung Seite 11 rand, wenn die Dinge nicht gedeihen. Wir wollen Wt unserer Kritik, mit unserem Beitrag, mit unse DOKUMENTATION re n bohrenden Fragen und mit unserem Nach Stellungnahmen der CDU stoßen unserer Perspektive unseren Beitrag zur und CSU zu dem Bericht der tr'üllung des gemeinsamen Grundgesetzauftra- Bundesregierung über struk- e turelle Probleme des födera- 9 s leisten. Wenn wir nicht über die Appelle an tiven Bildungssystems ^'e Gemeinsamkeit in der politischen Tat kom- grüner Teil men, dann werden sich - diese Gefahr besteht unsere Mitbürger die Antwort auf die Frage nach der deutschen Nation vielleicht irgendwann An unsere Leser °ei anderen holen, möglicherweise bei solchen, Infolge des Tarifkonfliktes hat fur die die Freiheit nicht die Voraussetzung der sich die technische Herstellung 6| und der Versand dieser UiD- nen Nation ist. Ausgabe verzögert. Weiter Seite 5 Wir bitten um Verständnis. UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 2 Fahrplan Grundsatzprogramm

Der Bundesvorstand der CDU hat am 10. 11. März 1978 bei einer Klausurtagung i"1 Mayschoß (Ahr) den Entwurf des Grundsatzprogramms der CDU inhaltlich abge- stimmt. Nach über 20stündiger intensiver Beratung des Führungsorgans unserer Partei konnte Generalsekretär Heiner Geißler feststellen: Die Diskussion über den Programmentwurf hat einen breiten Konsens ergeben. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß es innerhalb der CDU keine zerstrittenen Flügel gibt. In den prin- zipiellen Fragen herrscht im Bundesvorstand Einmütigkeit.

Termine 21. April 1978 Abschließende Lesung des Programmentwurts im Bun- desvorstand Anfang Mai 1978 Veröffentlichung der Vorstandsvorlage und Versand an die Gliederungen der Partei 25. September 1978 Ende der Antragsfrist für Änderungsanträge an den Bundesparteitag. Die Anträge sind schriftlich an die CDU-Bundesgeschäftsstelle zu richten. (Nach dem 25- 9. 1978 können nur noch auf dem Bundesparteitag Anträge gestellt werden, die von mindestens 30 stimm- berechtigten Delegierten unterzeichnet sein müssen.) 23. bis 26. Oktober 1978 Bundesparteitag in Ludwigshafen

Antragsberechtigung Neben dem Bundesvorstand und dem Bundesausschuß der CDU sind folgende Organe antragsberechtigt: • Vorstände der Bundesvereinigungen (Junge Union, Frauenvereinigung, Sozial* ausschüsse, Kommunalpolitische Vereinigung, Mittelstandsvereinigung, Union der Vertriebenen und Flüchtlinge). • Vorstände der CDU-Landesverbände und der Exil-CDU • Vorstände der CDU-Kreisverbände. Alle Gliederungen der Partei sind aufgerufen, den Programmentwurt zu diskutie- ren. Die nichtantragsberechtigten Gliederungen müssen sich mit ihren Änderungs- vorschlägen an die antragsberechtigten Organe richten. Damit über Änderungsanträge auf dem Bundesparteitag beraten und abgestimm1 werden kann, sollten sie sich möglichst ziffernmäßig auf die Programmvorlage des Bundesvorstandes beziehen. Es empfiehlt sich, auf schriftliche Begründungen zu verzichten, da sie in die Antragsbroschüre nicht aulgenommen werden können. UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 3

in Stammheim rasch zur Hand. Bis jetzt • INFORMATION hat die deutsche Öffentlichkeit von ihm über die erschreckenden Fehler bei der Fahndung nur seine „tiefe Betroffen- Arbeitsmarktabgabe für heit" vernommen. Dies reicht nicht aus. Selbständige Als Leiter des Krisenstabes bei der Ent- Verfassungswidrig führung von Hanns-Martin Schleyer steht er in einer besonderen Verantwortung. ^u den aus SPD-Kreisen geäußerten Seine Aufgabe als Regierungschef ist p 'änen zur Einführung einer Arbeits- es jetzt, alle Vorfälle ohne Ansehen von ^arktabgabe für Selbständige und Be- Person so rasch wie möglich klären und ar nte erklärte der Vorsitzende des Dis- ali

Endergebnis Kommunalwahl Bayern Kommunal- Kommunal- Landtag Bundestag wahl 1978 wähl 1972 1974 1976 CSU 53,0 45,6 62,1 60,0 SPD 30,3 36,8 30,2 32,8 FDP 2,9 1,9 5,2 6,2 Freie Gruppierungen 10,4 10,6 UiD11 - 16. März 1978 • Seite 5

DIE LAGE DER NATION Die SPD steht hilflos der inneren Situation in der DDR gegenüber

Das Ziel der Verständigung mit und darf. Wir dürfen darüber hinaus daran der Normalisierung der Beziehungen erinnern, daß der damalige Bundesmini- zu unseren östlichen Nachbarn liegt ster einer der ersten war 'm Interesse aller Bürger der — das war im Frühjahr 1963 —, der die Bundesrepublik Deutschland, ist ein menschenmöglichen Wege, und zwar Ziel von uns allen und muß zwischen die damals möglichen, aufzeigte und allen Deutschen unbestreitbar beschritt, um politische Häftlinge aus bleiben, stellte Helmut Kohl in der der DDR freizubekommen. Das ist doch Debatte in dem Bericht zur Lage nun wahrlich kein parteipolitisches Pro- der Nation im Deutschen Bundestag gramm. Das ist ein Programm selbst- fest. verständlicher Menschlichkeit, und das sollten wir uns nicht gegenseitig als Das gleiche gilt für eine Politik der Verdienst anrechnen . . . schrittweisen menschlichen Erleich- Ich stelle fest, daß wir die völkerrecht- terungen. Der Bundeskanzler tut heute liche Anerkennung der DDR ablehnen, so, als sei das seine Erfindung. Es war daß die Frage der Staatsangehörigkeit ja zum Teil abenteuerlich, was wir hö- kein Verhandlungsgegenstand mit der ren mußten. Er hat es als Leistung- sei- DDR sein kann. Der Bundeskanzler soll ner Regierung dargestellt, daß die Men- dafür sorgen, daß in Zukunft nicht Mit- schen im anderen Teil Deutschlands un- glieder des eigenen Kabinetts durch un- sere Fernsehprogramme sehen können. gewöhnlich törichte Äußerungen in der Wir können dieses Thema, angefangen deutschen Öffentlichkeit einen völlig an- von technischen Umsetzern entlang der deren Eindruck erwecken. Zonengrenze bis zu vielen anderen Din- Die DDR ist rechtlich für die Bundesre- Qen, sehr detailliert diskutieren. Bloß, publik Deutschland nicht Ausland. Die damit hat der Kanzler in der Tat gar innerdeutsche Grenze bleibt für uns nichts zu tun, daß das Fernsehen in der eine staatsrechtliche Grenze besonderer Lage ist, sein Programm auch in weite Art. Wir werden jedes Abkommen und Teile der DDR auszustrahlen. jeden Vertrag mit der DDR ablehnen, Konrad Adenauer hat doch demon- das bzw. der diese Rechtsposition in striert, daß es allen Demokraten in Zweifel zieht. Deutschland darum geht, menschliche Wir sind nicht bereit — das ist offen- Erleichterungen zu erreichen. Er hat sichtlich ein elementarer Dissens zwi- nicht nur davon gesprochen, sondern schen uns und der Regierung —, dem das auch in die Tat umgesetzt, wenn ich kommunistischen Regime in Ost- an die Heimführung von Tausenden in seiner schwierigen Lage zur Hilfe zu deutscher Kriegsgefangener erinnern eilen, eine Hilfe, die die doch ganz ge- UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 6

wiß unverdächtige „Neue Züricher Zei- Ich stimme dem Bundeskanzler zu, tung" als Stabilitätshilfe der Bundesre- wenn er sagt, wir müssen den Willen gierung bezeichnet hat. haben, die deutsche Nation zu repräsen- Dabei muß die Frage gestellt werden, tieren, und zwar deutlich, nachdrücklich ob es nicht gerade durch eine solche und unmißverständlich. Aber ich spüre Stabilitätshilfe zu einer Allianz mit dem es nicht an der Politik seiner Regierung. SED-Regime gegen unsere Mitbürger in hat einmal gesagt, Nation der DDR kommt. Wir sollten diesen sei, wenn man sich wiedersehe. |Ch Punkt ohne Vorurteil und frei von Emo- halte diesen Satz nicht für falsch. Aber tionen diskutieren. Eine sachliche Ana- er ist eben nur ein Teil der Wahrheit. lyse der Situation in der DDR und ihrer Die Einheit der deutschen Nation darf Entwicklungsperspektiven bleibt die nicht eine Sache der Privatinitiative Grundvoraussetzung für die Entschei- werden. Gewiß gehört auch privates En- dung darüber, welche Politik wir, die gagement der Bürger dazu, aber für sich Bundesrepublik Deutschland, gegen allein ist das viel zu wenig. Sie muß Ost-Berlin verfolgen wollen . . . sich als Wille aller in staatlicher Wil- lensbildung und in staatlichem Handeln Die SPD war angetreten mit der Politik darstellen. aes „Wandels durch Annäherung". Heute vollzieht sich ein Wandlungspro- Dazu gehört: Die Einforderung der Men- zeß in der DDR. Aber die SPD ist hilf- schenrechte bleibt unverzichtbar. Im ge- los, weil sich dieser Wandel in der DDR teilten Deutschland befindet sich die an den Machthabern des Staates dort Wertordnung unserer Politik mehr als vorbei entwickelt. Damit dies nicht her- anderswo auf dem Prüfstand. Deswe- umgedreht werden kann, muß deutlich gen kommt unserem klaren Eintreten für gesagt werden: Ich rede überhaupt nicht die Menschenrechte eine solche signal- einer leichtfertigen Einflußnahme auf hafte Bedeutung zu. Wer soll eigent- die innere Entwicklung der DDR das lich für Menschenrechte in Ost und West Wort. Wir wissen sehr genau, wohin überzeugter eintreten als die Deutschen dort Entwicklungen zielen können, wel- in einem geteilten Land, in einem Land, che Reaktionen bei den kommunisti- das die Heimsuchungen des Alltags an schen Machthabern in Ost-Berlin und in der Absperrung, an Mauer und Stachel- anderen Teilen der Welt möglich sind. draht mitten in Deutschland erfahren Aber das kann doch nicht heißen, daß muß! wir diese Entwicklung in der DDR nicht Die Forderung nach Freiheit kann nicht zur Kenntnis nehmen oder gar gegen an Grenzen haltmachen, wo immer die sie arbeiten, indem wir das gegenwär- Grenzen liegen mögen. Ob die Diktato- tige Regime abstützen. ren faschistischer oder kommunistischer Unsere Aufgabe muß es doch sein, über Art sind, - Diktatur bleibt Diktatur! Ge- unsere politischen Ziele in der Deutsch- genüber einer DDR-Regierung, die ihre landpolitik nicht nur zu sprechen, son- Absichten so offensiv vertritt, ist prin- dern geistig Einfluß zu nehmen und Zu- zipiell jeder grundsätzlich unterlegen, sammengehörigkeit überall dort zu do- der diskret verschweigt, beschönigt, her- kumentieren, wo die Chance gegeben unterspielt. Wer Grundsätzliches regeln ist, daß die Entwicklung in beiden Tei- will, muß Klarheit im Grundsätzlichen len Deutschlands eines Tages in eine vermitteln. Sonst wird Entspannung zur gemeinsame Entwicklung mündet. Einbahnstraße UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 7

Der Entschließungsantrag der CDU/CSU Der Deutsche Bundestag bedauert, daß die Ergebnisse des Grundlagenvertrages mit der DDR vom 21. Dezember 1972 nicht den von der Bundesregierung selbst gesetzten politischen Maßstäben und Erwartungen entsprechen. Der Zustand der innerdeutschen Beziehungen ist unbefriedigend. Die Verhältnisse an der Innerdeutschen Demarkationslinie haben sich keineswegs verbessert, vielmehr verschlechtert. Trotz aller Versicherungen, durch die Entspannungspolitik werde das Verhältnis zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR positiv verändert, haben viel- fache Rückschläge, Willkür, Schikanen und die verkrampfte Haltung der SED-Führung diese Politik in eine Sackgasse geführt. Auch in der DDR selbst hat sie nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt. Enttäuschung ist in weiten Teilen der Bevölkerung festzustellen. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, alles zu tun, um den ganz und gar unbefriedigenden Zustand der innerdeutschen Beziehungen neu zu über- denken und endlich eine Politik ausgewogener Leistung und Gegenleistung zu ent- wickeln. Zielsetzung aller Deutschlandpolitik muß bleiben: • die Einheit der gesamten deutschen Nation zu wahren, • mehr Freizügigkeit für Menschen, Informationen und Meinungen in ganz Deutsch- land zu schaffen und • die Einheit Deutschlands in Freiheit zu vollenden. Daher bleibt die Bundesregierung aufgefordert, in ihrer konkreten Politik und getreu dem Auftrag der Verfassung auf einen Zustand des Friedens in Europa hinzuwirken, in dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die innerdeutschen Beziehungen als einheit- liches Ganzes zu sehen und der DDR unmißverständlich deutlich zu machen, daß Be- einträchtigung auf Teilgebieten generelle Folgen haben; bei künftigen Verhandlungen und eventuellen Vertragsabschlüssen durch eindeutige Texte keinen Raum für unterschiedliche Auslegungen zu öffnen; die Einhaltung von Zusagen durch geeignete Klauseln abzusichern und die Gewährung wirtschaftlicher Vorteile an die Erfüllung humanitärer Verpflichtungen zu binden; weitere Verstöße der DDR gegen ,,Buchstabe oder Geist" von Verträgen und Verein- barungen nicht länger hinzunehmen, sondern — statt wirkungslose Proteste zu er- heben — ein geeignetes Instrumentarium zu ihrer Abwehr zu entwickeln und anzu- wenden. Die Bundesregierung wird insbesondere aufgefordert, die uneingeschränkte Gewähr- leistung der Menschenrechte, auch für die Deutschen jenseits der Demarkationslinie immer erneut zu fordern und dabei auf jene Verpflichtungen der DDR hinzuweisen, die diese u. a. eingegangen ist: • in Artikel 2 des Grundlagenvertrages, • in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948, • in den internationalen Pakten über bürgerliche und politische sowie über wirt- schaftliche, soziale und kulturelle Rechte vom 16. Dezember 1966 und • im Prinzip VII und im Korb III der KSZE-Schlußakte von Helsinki. Die Bundesregierung wird ferner aufgefordert, die gegen den Status sowie gegen die Bindungen zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland gerichteten Kampagnen des Ostblocks mit allem Nachdruck und bei jeder Gelegen- heit, durch rechtliche, politische und praktische Maßnahmen und gemeinsam mit allen befreundeten und verbündeten Staaten zurückzuweisen. Die Lage Berlins muß durch eine bewußte, das Viermächte-Abkommen voll ausschöpfende Integrationspolitik sta- bilisiert werden. UiD11 • 16. März 1978 • Seite 8

einzufordern, sondern auch die Selbst- UNO bestimmung für das deutsche Volk zu verlangen. Wir klagen andere Regime an, politische Gefangene zu haben. Aber wir haben noch nie die Anklage Über deutsche Frage gehört, daß in der DDR 5 000 politische nicht länger schweigen Gefangene festgehalten werden und ihre Zahl nicht kleiner wird, obwohl jähr- Die CDU/CSU-Fraktion hat sich im lich etwa 1 500 gegen hohe Gegenlei- Bundestag erneut dafür eingesetzt, stungen freigelassen werden. Die deut- die deutsche Frage als ein Problem sche Frage ist in erster Linie eine Frage der Menschenrechte für alle der Menschenrechte für alle Deutschen. Deutschen vor die Vereinten Deswegen gehört sie auch vor die Ver- Nationen zu bringen. Bei der Debatte einten Nationen. über die Regierungsverantwortung Ebenso wichtig ist die unzweideutige auf eine Große Anfrage der Koali- Vertretung Berlins in den Vereinten Na- tionsfraktionen SPD und FDP über tionen. Bisher ist es nicht gelungen, die die Rolle der Bundesrepublik in Sowjetunion zur Anerkennung des Sat- den Vereinten Nationen warf der zes zu bringen, den Bundeskanzler CDU-Bundestagsabgeordnete Franz Amrehn der Bundesregierung vor, Brandt am 3. 9. 1971 über alle Sender andere Regime wegen ihrer verkündet hat: „Die Zugehörigkeit Ber- politischen Gefangenen anzuklagen. lins zu unserer Bundesrepublik wird Die DDR würde dagegen nicht ver- nicht mehr umstritten sein." Hier sind urteilt, obwohl es bei ihr 5 000 die Bedenken nicht beseitigt, die beim politische Gefangene gebe. Eintritt in die Vereinten Nationen zur Frage der einwandfreien Vertretung Franz Amrehn erklärte u. a.: Die Bin- senwahrheit kann nicht oft genug Berlins durch die Bundesrepublik wiederholt werden, da überzeugende Deutschland geäußert worden sind. Sol- und dauerhafte Abrüstung nur durch che Probleme dürfen nicht verschwiegen den Abbau der Spannungsursachen werden. möglich ist. Erfolge sind durchaus denk- Ob es sich um die Vertretung Berlins, bar, wenn sich die Beteiligten bereiter- um Selbstbestimmung oder um Men- klären, sich einer glasklaren Kontrolle schenrechte handelt: Eine Politik, die zu unterwerfen. solche Rechte für andere fordert, aber Die Bundesregierung hat erklärt, sie die eigenen Interessen lieber nicht In habe in den Vereinten Nationen ein der Weltöffentlichkeit der Vereinten Na- Forum, in dem wir der Weltöffentlichkeit klarmachen können, daß die deutsche tionen behandeln lassen will, sondern Frage noch nicht gelöst ist. Wir vermis- nur im stillen Kämmerlein, gerät in die sen in dem Bericht Mitteilungen dar- Gefahr, daß die Welt den falschen Ein- über, wie die Bundesregierung von die- druck gewinnt, die Sache sei erledigt, ser Möglichkeit Gebrauch gemacht hat. die Deutschen hätten sich abgefunden, Unsere Verantwortung in den Vereinten es gäbe diese vitalen Interessen nicht Nationen sollte sich nicht nur darin wi- mehr. Dem gilt es künftig sichtbarer und derspiegeln. Menschenrechte für andere hörbarer entgegenzuwirken. UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 9

FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Gertrud KOALITION Rädicker warf ihren Bonner Parteifreun- den vor: „Die Bundes-FDP tanzt auf al- len Hochzeiten. Sie stößt mit der rech- Basis hinter Coppik ten Hand um. was sie mit der linken Der SPD-Bundestagsabgeordnete Man- aufbaut. Die Bundesoberen vergessen ned Coppik ist mit großer Mehrheit auf schon in der Tür beim Verlassen eines dem Unterbezirksparteitag der Offen- Parteitages, was sie auf dem Parteitag bacher SPD als Vorsitzender wiederge- beschlossen haben." wählt worden. Dazu CDU-Sprecher Gün- ter Henrich: Manfred Coppik, der An- Spannungen auch bei der führer der Rebellengruppe in der SPD- FDP Berlins Dundestagsfraktion, holte sich an der Die Führung des Berliner Landesver- heimischen Basis in Offenbach Rückhalt u bandes der Freien Demokraten gerät rid Bestätigung für seinen linkssozia- immer mehr unter den Druck der linken ''stischen Kurs und strafte damit alle Basis. Jüngstes Indiz ist die einstimmig d 'e Lügen, die ihn und seine Gesin- verabschiedete Erklärung der Jahres- nungsfreunde Hansen, Thüsing, Meini- hauptversammlung des Bezirksverban- ^e und Co. als isolierte Einzelgänger des Tiergarten der Berliner FDP, der abtun wollten. Coppik sicherte sich auf sich „zur Zeit außerstande sieht", sich d em Unterbezirksparteitag 80 von 112 an den Wahlen zum Berliner Abgeord- Stimmen und bleibt so Vorsitzender der netenhaus im März 1979 zu beteiligen. °ffenbacher SPD. Das ist mehr als ein Auch in anderen mehrheitlich linken Be- '°kales Ereignis. zirksverbänden wird diese Drohung mit Die Coppik-Gruppe, die innerhalb der dem Hinweis auf die angebliche Mit- SPD-Fraktion schon längst eine eigen- verantwortung der Freien Demokraten ständige Opposition darstellt, weiß um beim „Abbau der demokratischen den Beifall, den sie in der Partei fin- Grundrechte" verbunden. det. Er wiederum zeigt, wie sehr die SPD unter Willy Brandt nach links ge- Elf SPD-MdB's driftet ist. Unwidersprochen konnte lassen Schmidt im Stich C°ppik im Deutschen Fernsehen sagen, daß mindestens 30 bis 40 Prozent der Die SPD-Bundestagsfraktion hat die SPD-Mitglieder die von ihm vertretenen Äußerungen des Abgeordneten Hansen lr|haltlichen politischen Auffassungen ausdrücklich mißbilligt, die Bundesre- teilen. gierung wolle ehemalige Nazis decken. Die Fraktion wies solche Unterstellun- Harte Hamburger Kritik gen mit Schärfe zurück. Bundeskanzler Schmidt erklärte, er fühle sich persön- an der Bundes-FDP lich beleidigt und in seiner Regierungs- Dei seinem Auftritt vor dem Landespar- fähigkeit beeinträchtigt. Trotzdem teitag der Hamburger FDP mußte Hans- schlossen sich elf Abgeordnete der Rü- Dietrich Genscher heftige Kritik einstek- ge für Hansen nicht an, was in Bonn ken. Landesvorsitzende Helga Schu- Aufsehen erregte und in der SPD-Füh- °hardt forderte ihn auf, dafür zu sor- rung Unruhe auslöste. Hansen hatte sei- 9en, daß das Kontaktsperregesetz wie- ne Äußerungen im britischen Fernsehen der rückgängig gemacht werde. Die gemacht. UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 10

Juso-Chef spricht von rer Reife und Abitur liegt höher als in „notwendigem Klassenkampf" der Gesamtbevölkerung; ca. zwei Drit- tel der Mitglieder haben einen Volks- Den Widerstand der Jungsozialisten ge- schulabschluß. gen eine Nichterhebung der Berufsbil- Die Untersuchungen haben ergeben, dungsabgabe hat deren neuer Bundes- daß die SPD-Arbeitsgemeinschaften vorsitzender Schröder angekündigt. Vor nicht den Grad von Aktiven erreichen, der Landeskonferenz der rheinland- für die sie vorgeben zu sprechen. So pfälzischen Jungsozialisten in Mainz sind z.B. 300 000 SPD-Mitglieder in1 forderte Schröder Bundeskanzler Juso-Alter (also 35 Jahre und jünger), Schmidt und Bundessozialminister Eh- aber nur 80 000 (= 26,67%) bezeichnen renberg auf, den „getürkten Zahlen" sich als Jungsozialisten, wovon wieder- der Arbeitgeber keinen Glauben zu um nur 35 000 ( 11,67%) sich als ak- schenken. Die Landeskonferenz ver- tive Jusos ausgeben. Bei der Arbeits- langte unter anderem eine Verankerung gemeinschaft für Arbeitnehmerfragen des „Rechts auf Arbeit" im Grundge- (AfA) und der Arbeitsgemeinschaft so- setz, die Schaffung von Arbeitsplätzen zialdemokratischer Frauen (AsF) sehen durch Arbeitszeitverkürzungen — sechs- die Zahlen ähnlich aus. wöchiger Mindesturlaub und Bildungs- urlaub — sowie ein Beschäftigungspro- DGB-Auftrag nach Dänemark gramm für Frauen. 40 Prozent der neuen Als einen schweren Schlag gegen die privaten und öffentlichen Arbeitsplätze Lüneburger Baubetriebe und ihre Ar- sollten Frauen vorbehalten werden. Be- beitnehmer bezeichnete der Landesvor- schäftigungspolitische Maßnahmen se- sitzende der niedersächsischen Mittel- hen die Jungsozialisten allerdings nicht standsvereinigung und Lüneburgei" als ausreichend an. Es müsse vielmehr CDU-MdB Horst Schröder die Entschei- das Wirtschaftssystem geändert werden. dung der „Neuen Heimat", ein geplan- Juso-Chef Schröder sprach von „not- tes Bauobjekt am Ebensberg an ein wendigem Klassenkampf". dänisches Bauunternehmen zu verge- SPD-Mitgliederstruktur ben. Die DGB-eigene „Neue Heimat" flüchtet ganz offensichtlich vor den Fol- Die SPD hat eine Strukturanalyse der gen der Tariflohnpolitik des DGB, die SPD-Mitgliedschaft vorgelegt. Für diese deutsche Betriebe immer weniger kon- Studie wurden 5000 SPD-Mitglieder und kurrenzfähig macht. Auf ausdrückliche Funktionäre befragt. Einige Zahlen aus Nachfrage der Kreishandwerkerschaft, der offiziellen Verlautbarung: daß diese schwierigere Wettbewerbs- 70% der SPD-Mitglieder rechnen sich lage der deutschen Unternehmen auf selbst zur Mittelschicht und höher. Das hohe Lohnkosten im Baugewerbe zu- Durchschnittseinkommen liegt bei 2 250 rückzuführen sei, hat die „Neue Hei- DM um ca. 100 DM über dem Bevölke- mat" nicht widersprochen. Den Lüne- rungsdurchschnitt. burger DGB forderte Horst Schröder 22% aller SPD-Mitglieder sind Arbeiter; auf, über den DGB-Bundesvorstand die 13% sind Beamte und etwa ein Drittel „Neue Heimat" zu einer Rücknahme des sind Angestellte. Im Vergleich zur Ge- Baufauftrags nach Dänemark zu veran- samtbevölkerung sind die Selbständi- lassen und die entsprechenden Aufträ- gen in der SPD unterrepräsentiert. ge zur Sicherung hiesiger Arbeitsplätze Die Zahl der SPD-Mitglieder mit Mittle- nach Lüneburg zu vergeben. UiD11 • 16. März 1978 • Seiten

BUNDESFINANZEN Statt hohe Steuern und Schulden Sparsamkeit und Leistung

°er Wechsel an der Spitze des Reform der Haushaltsstruktur mit Sen- Bundesfinanzministeriums ändert kung der konsumtiven und Erhöhung n'chts an der tiefen Krise der Finanz- der investiven Ausgaben. Sparen wurde Politik. Der scheidende Finanz- immer mehr zum ungeliebten Fremd- Minister hat dem neuen wort, obwohl das Zuviel an Staat eine Finanzminister Hans Matthöfer einen wesentliche Ursache für unsere wirt- abenteuerlichen Problemberg hinter- schaftliche Fehlentwicklung ist. 'assen. Für viele Bürger wird dieser 0 Unter Hans Apel erreichte die Steuer- Berg erst recht sichtbar werden, Quote 1977 mit über 25% ihren Nach- Wenn Apel mit seiner Verantwort- kriegsrekord. Dabei wäre es geblieben, Üchkeit für die böse Entwicklung wenn nicht die Union im Vorjahr die Po- der Finanzen nichts mehr zu tun litik der ständigen Steuererhöhungen haben will. gestoppt und sogar eine Steuerentla- stung für 1978 durchgesetzt hätte, und Diese Erbschaft ist das finanzpoliti- zwar zunächst gegen Hans Apel. Jedoch sche Ergebnis von acht Jahren SPD p wird eine grundlegende Beseitigung der DP-Regierung, stellt Hansjörg Häfele. von der Regierung herbeigeführten versitzender des Arbeitskreises Haus- Überbesteuerung durch eine Reform halt, Steuern, Geld und Kredit der Bun- des Einkommensteuertarifs und der er- destagsfraktion, fest. Der traurige Zu- tiagsunabhängigen Steuern von der Re- stand der öffentlichen Finanzen wider- gierung nicht beabsichtigt. spiegelt die fehlerhafte Politik der letz- Q Die Regierung ist nach dem Einkom- ten Jahre. Die Hauptverantwortung hier- mensteuergesetz gehalten, einen neuen für trägt . Die Minus- Einkommensteuertarif vorzulegen. Die Punkte der Bilanz lauten: günstige Chance, dies im Vorjahr zu • Noch nie hat der Bund so auf Pump tun, hat Apel jedoch bewußt verstrei- 9elebt wie heute. Unter der Führung chen lassen. Die Progression wird des- von Hans Apel wurden die anstehenden wegen bald wieder ihre alte Schärfe zu- Probleme mit Hilfe des Schuldenma- rückgewinnen. Die heimlichen Steuerer- chens „gelöst". Die Bundesfinanzen höhungen werden wieder drücken. leisen nicht bloß den höchsten Schul- © Die Unverstehbarkeit der heutigen denstand der Nachkriegszeit auf. viel- Sieuergesetze ist eine Quelle wachsen- mehr die rasanteste Zunahme der der Staatsverdrossenheit. So kompliziert Schulden in der gegenwärtigen zivili- wie jetzt war das Steuerrecht noch nie sierten Welt. Trotzdem wurde nicht eine Spur der Ö Nichts Entscheidendes geschah zur versprochenen Vereinfachungen ver- Sanierung der Bundesfinanzen und zur wirklicht. Dies ist ein besonders trauri- UiD 11-16. März 1978 • Seite 12

ges Kapitel sozialdemokratischer Un- dende Voraussetzung für Vertrauen und tätigkeit zu Lasten der Steuerzahler. dauerhaftes Wachstum. Nicht einmal das Formular-Unwesen 2. Trotz der hohen Verschuldung ist ein wurde überzeugend durchforstet oder weitere Abbau der Überbesteuerung durchschlagend vereinfacht. unabdingbar. Nur auf diesem Wege ist O Von weiteren notwendigen Reformen Leistungsfähigkeit und Investitionsnei- des Steuerrechts ist weit und breit gung wieder zu stärken. Durch die Po- nichts zu sehen. Eine überfällige Kraft- litik der Überbelastung und Umvertei- fahrzeugsteuerreform, die diesen Na- lung hat beides stark gelitten. men verdient, ist nicht in Sicht. Die Ab- Vorrangig ist daher die stufenweise Ein- schaffung der Lohnsummensteuer, der führung eines neuen Einkommensteuer- Abbau der Gewerbesteuer usw. sind auf tarifs ab 1979. Progression und heimli- den Sankt-Nimmerleins-Tag vertagt. che Steuererhöhungen werden sonst im- Heute stehen wir vor einem Scherben- mer mehr Steuerzahler mit aller Schärfe haufen: Die Bundesfinanzen sind sa- treffen. nierungsreif, die Steuerbelastung ist Die Treue zum Grundgesetz gebietet, leistungs- und investitionsfeindlich, das daß die verfassungsrechtlichen Proble- Steuerdickicht ist undurchdringbar und me des Familienlastenausgleichs eben- die Regierung zeigt ein mangelhaftes falls vordringlich gelöst werden. Verfassungsbewußtsein. Hans Matthöfer 3 Wachstum kann nur durch eine die ist nicht zu beneiden. Kann der Steuer- privaten Kräfte stärkende Wirtschafts- zahler die Wende von ihm erwarten? und Finanzpolitik herbeigeführt werden. Hat er die Kraft dazu und will er sie Damit sich Investitionen wieder lohnen, überhaupt? Wir sind skeptisch. müssen vor allem die ertragsunabhängi- Trotzdem erklärt sich die CDU/CSU be- gen Steuern gesenkt werden. reit, um des Ganzen willen Mitverant- Zur Stärkung der Investitionsfähigkeit wortung zu tragen, falls die Bundesre- und zur Sicherung der Beschäftigung ist gierung endlich das Ruder herumwirft die Lohnsummensteuer als eine Anti- und den Weg der soliden Sparsamkeit arbeitsplatzsteuer 1980 zu beseitigen. beschreitet. Zum Weitermogeln kann die In den folgenden Jahren ist die Gewer- CDU/CSU-Opposition die Hand jedoch besteuer in Stufen zu senken und die nicht reichen. Doppelbelastung der Vermögensteuer In Fortführung der Reform der Körper- Die finanzpolitische Alternative der schaftsteuer zu beseitigen. Die Gemein- Union: Sparsamkeit und Leistung. den als Hauptträger öffentlicher Inve- 1. Der Staat darf nicht weiter die Zu- stitionen müssen einen Ausgleich erhal- kunft mit Konsumausgaben verfrühstük- ten, auch durch Erhöhung ihres Anteils ken. Seit 1970 sind Staatsausgaben, an der Einkommensteuer. Staatsschulden sowie Steuern und Ab- 4. Mehr Staat durch immer neue Ausga- gaben wesentlich schneller gewachsen benprogramme führt dagegen nur noch als die Volkswirtschaft. Dieser falsche tiefer in die Sackgasse. Die Finanzpoli- Weg muß verlassen werden. Nur durch tik darf nicht zum Büttel für eine „an- eiserne Sparsamkeit über mehrere Jah- dere" Wirtschaftspolitik mißbraucht re hinweg können die kranken Staats- werden, die mehr Sicherheit sagt, aber finanzen wieder gesunden. Geordnete mehr Steuern, Schulden, Bürokratie und öffentliche Finanzen sind eine entschei- liehe Lenkung meint. UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 13

PARTEIARBEIT Ideen - Taten - Aktionen

Aussiedler-Aktion mit Film, Tonbildschau. Vortrag und Diskussion dauert 2Va bis 3 Stunden. Ihre neue Heimat will die CDU-Bad Anmeldungen RWE 6843 Biblis Kreuznach den Aussiedlern vorstellen und damit die Eingewöhnung erleich- tern. Im Rahmen von Fahrten durch das Bürgerinformation Kreisgebiet werden auch Gespräche „Klönabend'- nennt die CDU-Rhüden die geführt, wobei die CDU die vielschichti- monatlichen Zusammenkünfte zwischen gen Probleme der Aussiedler mit Rat Bürgern und Mitgliedern des Orts- und und Tat zu lösen versucht. Stadtrates sowie der CDU-Kreistags- CDU-Bad Kreuznach fraktion. Der Bürger soll auch außer- halb der Wahlzeit seine Wünsche Salinenstraße 50 a äußern und seine Anregungen an der 6550 Bad Kreuznach richtigen Stelle anbringen können. CDU-Ortsverband Altenbetreuung Rhüden/Goslar Alljährlich veranstaltet die CDU-Alfeld Carlsfund 1 im Altenheim einen „bunten Nachmit- 3373 Rhüden tag". Der ausführliche und bebilderte Zeitungsbericht schreibt über Auftritte CDU-Turnier in Siegburg eines Tanzpaares, von Akkordeon-Or- Wie heißt die beste „Thekenmann- chester, Kinderchor, Sängersolisten schaft" in Siegburg? Die CDU will ein usw. Ein reichhaltiges Programm, das Turnier für nicht vereinsgebundene sich großer Beliebtheit erfreut und auch Fußballmannschaften durchführen. der CDU manche Pluspunkte ein- Zwölf „Thekenmannschaften" sind in bringt .. . den vergangenen Jahren in Siegburg CDU-Alfeld entstanden. Die Einladungen für das Bahnhofstraße 4 Turnier im Frühjahr 1978 sind bereits ausgesprochen. 3220 Alfeld CDU-Siegburg Besuch im Kernkraftwerk Kastanienstraße 5 5200 Siegburg Die Frauenvereinigungen in Rheinland- Pfalz veranstalten Informationsfahrten Hilfe für Terroropfer zu den Kernkraftwerken Neupotz, Mül- Auf Initiative der CDU-Frauen von Ger- heim-Kärlich und Biblis. Ein von Emo- mersheim wurde eine Bürgerinitiative tionen, Ängsten und Vorurteilen besetz- tes Thema soll sachlich und informativ für Terroropfer gegründet. Im Pro- gramm heißt es u. a.: Diese Aktionsge- diskutiert werden. Die Veranstaltung UiD 11 • 16. März 1978 • Seite 14

meinschaft ist aus dem Wunsche her- sich nicht auf Weihnachtslieder be- aus entstanden, den Opfern der Terror- schränken. szene ohne Unterschied ideelle, huma- nitäre und finanzielle Hilfe zukommen CDU-Ortsverband zu lassen. Seestücken 2073 Lüthjensee CDU-Germersheim Zeppelinstraße 31 6740 Landau CDU-Ratgeber CDU-Ratgeber sind immer beliebter1 Wein und Politik Eine Veröffentlichung der CDU-Groß- Umstadt informiert über Wissenswertes Die jährlich wiederkehrende Großver- am Ort; von A — Apotheken — bis Z anstaltung der CDU in Worms unter —Zoologische Handlungen. Der Ratge- dem Titel „Wein und Politik-' hatte dies- ber aus Modautal bringt auch die Na- mal 600 Teilnehmer. Politische Gesprä- men der CDU-Vorstandsmitglieder, Bei- che wurden mit einer Weinprobe ver- sitzer, Gemeindevertreter und Ortsbei- bunden. Die Weine werden abwechselnd räte sowie eine CDU-Beitrittsanmel- von einem der Wormser Winzervororte dung. gestellt. Der Leitfaden ,,Rat und Hilfe" der JU- CDU-Worms Roetgen konzentriert sich auf Hilfelei- Wilhelm-Leuschner-Straße 2 stungen bei Krankheit, Unfall, soziale 6520 Worms 1 Probleme, Verbraucherfragen, Ausbil- dung, Aussiedler, Suchtgefahren usw. Mitgliederwerbung mit Frauen Ihre Informationen über besondere Ak- Die Mitgliederwerbung wird immer tivitäten in CDU-Verbänden senden Sie mehr Domäne der Frauen in der CDU. bitte weiterhin an die Ihre Begabung zum Argumentieren und CDU-Bundesgeschäftsstelle Überzeugen bringt überdurchschnittli- Abteilung Öffentlichkeitsarbeit che Erfolge auf diesem Gebiet. Im „Ideen — Taten — Aktionen" Kreisverband Odenwald ist sowohl der Konrad-Adenauer-Haus Aktionsleiter als auch jeder zweite Kon- 5300 Bonn takter eine Frau. CDU-Kreisverband Rentenfrage als Bestandteil Odenwaldkreis der Lokalpolitik Erbacher Straße 49 6120 Michelstadt Die CDU in Leverkusen führt eine Aktion unter dem Aspekt „Auswirkungen der Lieder von der CDU geplanten Rentengesetzgebung auf Le- verkusen" durch. ,,Unsere Weihnachtslieder' heißt eine Ein entsprechendes Flugblatt wurde vor hübsche Veröffentlichung der CDU- den Werkstoren der Bayer AG verteilt Seestücken. In Form einer Loseblatt- eine ausführliche Pressemitteilung fand sammlung — in einer illustrierten Map- in der Presse das nötige Echo. pe — werden beliebte und bekannte Albert Hasinger, MdB Weihnachtslieder abgedruckt. Die Aus- Bundeshaus wirkungen dieser Anregung müssen 5300 Bonn Uiü 11 • 16. März 1978 Saite 1b Zur Sache: Ehrenberq will die Rentner für dumm verkaufen.

Minister Ehrenberg will die Rentner auf kaltem Weg wie bei dem Vorschlag der täuschen. Ein Blendwerk unredlicher Zahlen- SPD/FDP-Regierung um 7 weniger erhöht spiegeleien soll die Rentner vergessen lassen, wurden, als ihnen bei der bruttolohnbezogenen was diese Regierung ihnen zumutet. Anpassung zusteht Dennoch würden bei die- sem Vorschlag des Sozialbeirats die Renten- • Die CDU/CSU schlägt vor, was den Rent- kassen erheblich entlastet, nämlich nach den Berechnungen des Sozialbeirats um 26 Milliar- nern zusteht- 1979 Rentenerhöhung den DM bis 1982. 1980 Rentenerhöhung I 1981 Rentenerhöhung 6.' • Die Hauptentlastung findet bei den Klein rentnern statt • Dagegen SPD/FDP: 1979 - 4 Beispiel: 1980 - 4.0 Nach den Regierungsplanen wird der Bezieher 1981 - 4.0 b einer Rente von DM 600- mit DM 1 728.- allein bis 1982 zur Kasse gebeten Der Kleinrentner • SPD/FDP schlagt also folgende Renten- aber braucht jede Mark. Wir wollen nicht, daß er seinen Lebensunterhalt künftig vom Sozialamt kürzung vor. 1979 - 27 beziehen muß Die CDU/CSU nimmt Kleinrentnern keinen 1980 - 2 1981 - 2 1 Rennig von ihrer Rente. Summe 7,0 % • Die Regierung will die Rentner bis 1982 mit 33 Milliarden DM belasten. Die CDU/CSU ist Die SPD/FDP-Regierung will also dauer- der Meinung, daß 26 Milliarden DM bereits eine haft 7,0 % weniger Rente geben, als den Rent- zu hohe Belastung darstellen Die Wirtschaft nern zusteht, und diese Rentenkürzung soll muß wieder in Schwung gebracht werden, nach den Plänen der SPD/FDP nie wieder dann braucht den Rentnern auch nicht soviel aufgeholt werden. zugemutet zu werden, wie nach dem SPD/FDP-Modell. Die CDU/CSU findet sich • Die CDU/CSU schlagt einen sozial gestat- nicht wie die SPD/FDP mit einer Dauerarbeits- felten Krankenversicherungsbeitrag vor. Der losigkeit von 1 Million ab. Sozialbeirat hat ein konkretes Modell berech- net. Er hat u a vorgeschlagen, die Bruttolohn- Die CDU/CSU wird verhindern, daß Mini- Rente zu erhalten und dafür einen Krankenver- ster Ehrenberg jetzt die älteren Bürger nach sicherungsbeitrag von 2°(, ab 1979, 4% ab Wortbruch und Täuschung noch für dumm 1980 und 5,5 ab 1981 zu erheben. Selbst das ist verkauft. für alle Rentner günstiger, als wenn die Renten

sicher t sozial. % und frei UiD11 • 16. März 1978 • Seite 16

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ernder wirtschafilicner Flaute der Un- ZITAT ternehmer-Druck auf die um Lohn Pro- zente und sichere Arbeitsplätze kämp- fenden Gewerkschaften zunimmt. „Dan.i Das Ende ist nahe müssen wir uns äußern', verlangte in Parteirat Ex-Bildungsminister Helmut Nach dem gerade noch über die Hürde Rohde. gebrachten Antiterrorgesetz versucht Der Schwabe Eppler hat in seiner streik- die SPD mit aller Macht, wieder Tritt zu bedrohten Heimat von Metallern die fa- fassen. Doch die nächste Belastungs- tale Einschätzung mitgebracht: , Die probe steht schon bevor: Kommt es bei Gewerkschaftler fühlen sich von der Renten und Tarifkonflikten zum offenen Partei im Stich gelassen. Sie haben das Streit mit den Gewerkschaften, dann, Gefühl, daß die Philosophie der Regie- so fürchten Spitzengenossen, ist die rung und der Unternehmer überein- Koalition nicht mehr zu retten. stimmt." Der Streit mit dem DGB ist bedrohlich Was Wunder, daß bei so viel Bonner nahegerückt- bei Renten, Löhnen und Düsternis auch wieder die Stimme je- Arbeitsplätzen. Im Parteirat blockte der ner Polit-Kassandra zu vernehmen ist, Kanzler noch einmal alle Änderungs- die schon früher bewiesen hat, daß sie wünsche am Rentenkonzept der Regie- über die Gabe der Prophetie verfügt rung ab. „Es gibt keine in der Koalition Einen Besucher erschreckte SPD-Frak- durchsetzbare Alternative.'' tionschef Wehner mit der dürren Pro- gnose: „Das Erde ist ganz nahe." Es gibt aber auch - trotz aller be- Bitter kommentierte SPD-Programmati- schwichtigenden Darstellungen aus dem ker nach der Sitzung des Kanzleramt - bislang kein Einverständ- Parteirats: „Die Leute wissen nicht mehi nis des DGB zur Preisgabe der brutto- so recht, warum sie für die Sozialdemo- lohnbezogenen Rentensteigerungen. kraten arbeiten sollen. Hochgestochen Noch stärker kommen die Sozialdemo- nennt man das „Identitätskrise". kraten ins Gedränge, wenn bei andau- Der Spiegel, 13. März 1978

Union in Deutschland — Informationsdienst der Christlich Demo- kratischen Union Deutschlands. Für den Inhalt verantwortlich- Heinz Winkler, 5300 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus, Telefon (0 22 21) 54 41. Verlag: Union Betriebs GmbH, 5300 Bonn Aroe- anderstraße 173, Telefon (0 22 21) 2180 40. Verlagsleitung: Peter Mullenbach, Gerhard Braun. Bankverbindung: Sparkasse Bonn 0 t0 Nr K " - ' 7504 152, BLZ 380 500 00. Postscheckkonto Köln Nr' ?T»i 2- °2, BLZ 37010050 Abonnementspreis vierteljährlich 9 — UiD DM. Einzelpreis 0,75 DM. Druck: WA-Druck, Düsseldorf