Kontextanalyse Wahlkreis

Kirchen Variable Werte Indikatoren Werte Kommentare Deutsch- schweiz 31.12.15 Einwohnerzahl 45’912 5'884’898 Kirchen VFG/SEA, Ebnat-Kappel (2): SPM 628 Es sind einige Kirchen VFG/SEA in die- nach Ausrichtung und 140; Chrischona 46 sem Gebiet vorhanden. Jedoch gibt es an Gottesdienstbesucher verschiedenen Orten das Potential für (1): Chrischona (wo vorhanden) Gemeindegründung. Z.B. in Kirchberg 32 (SG), in einer Ortschaft mit fast 9'000 Neckertal: Chrischona Einwohnern ist «nur» eine kleinere Kirche 24 vorhanden. Oder in Bütschwil- (2): Heilsarmee mit fast 5'000 Einwohnern 36; Chrischona 88 gibt es keine Kirche VFG/SEA. Wenn man die umliegenden Dörfer noch dazu Kirchberg (SG) (1): GfC rechnet, dann sind dies fast 12'000 Men- Bazenheid <20 schen ohne einen lokalen Bezug zu einer Freikirche. Einwohner pro Kirche 6’559 9371 Die Anzahl Freikirchen ist im Vergleich und Vergleich CH zum Deutschschweizer-Schnitt höher. Anzahl Gottesdienstbe- 386 61’826 sucher VFG Gottesdienstbesucher 84 105 Jedoch ist die Zahl der Gottesdienstbesu- pro 10'000 Einwohner, cher im Schnitt gringer als der Durch- und Vergleich CH schnitt. Weitere christliche Kir- Ev.ref. Kirchgemeinden: Die Evangelisch-reformierte Kirche ist an chen im Bezirk Ebnat-Kappel, Nesslau verschiedenen Orten präsent. (Ennetbühl), Neckertal, Bütschwil-Ganterschwil

Umfeld

Variable Indikatoren -> 2015 Werte Umfeld Werte CH (Ende Kommentare nehmen, wo nicht Werte 2015), zum Vergleich CH anders Alter a) % Bevölkerung zwischen a) 22,7 % a) 20,1 % a) Es gibt im 0 und 19 Jahren Schnitt etwas mehr b) 18,1 % b) 18,0 % jüngere Menschen. b) % Bevölkerung ab 65 Jahren

Religions- % Röm. Katholisch K: 43,8 % (2000) K: 37,7 % (alle Der Anteil der zugehörig- Kanton 2000: 53,3% 2013-15) Katholiken und keit Kanton 2015: 45,6% Reformierten ist in % Reformiert etwa gleich. Vor R: 41,0 % (2000) R: 25,5 % allem die Anzahl Kanton 2000: 28,3 % der Reformierten Kanton 2015: 21,3% ist um einiges hö- C: 6,3% (Kanton her als im Kanton. % And. Christliche (Frei- C: 5,9 % (3 %; 0,6 kirchlich; Christkath/Anglikan.; 2015) %; 2,3%) Jedoch sind inner- halb des Bezirks Orthod./Altorient) grosse Unterschie- % Jüdisch J: 0,02 % (2000) J: 0,2 % de festzumachen Kanton 2000: 0,05% (z.B. Kanton 2015: 0,06% 82.9% Katholiken % Islam I: 5,1 % I: 4,8% (2000) und Hemberg

Kanton 2000: 6,1% 16.5%). Wenn eine Kanton 2015: 7,3% Arbeit in dieser Region geplant ist, % Andere Religionen A: Kanton 2015: A: 1,3 % dann muss man die 1,2% einzelnen Ort- K/U: 4,7% (2000) K/U: 24,4% schaftszahlen be- % Konfessionslos oder Kanton 2000: 6,4% rücksichtigen. Was unbekannt Kanton 2015: 17,2% auffällt – und dies gilt grundsätzlich für den ganzen Bezirk – ist, dass der Anteil von konfessionslos oder unbekannt im Vergleich zu Kan- ton und Schweiz deutlich geringer ist. Ausländer- a) % Ausländer a) 13,2 % a) 24,6 % (Dt CH: - ) a) Der Ausländer- anteil anteil ist um eini-

ges geringer als der Deutschschweizer- Schnitt.

b) % Migrationshinter- b) 32,6 % (78,8% 1. b) 35,9 % (80,5 % grund; Anteile 1./2. Generation Gen; 21,2% 2. Gen.) 1. Gen.; 19,5% 2.G.)

-> nur nach Kanton möglich = Indiz

c) 29,3 % / 16,1% / c) 27,6 %/ 28,3%/ c) Bei der Auftei- c) % Region 42,3% / 12,3% 24,6%/ 19,4% -> lung nach Region, (Nord&Westeuropa/ Südwesteu- Dt CH mehr sticht die Zahl der ropa/ Ost&Südosteuropa/ Sonsti- Ost&Südost-europa, ge) weniger Süd-westeuropa Ost- und Südosteu- & Sonstige) ropäer hervor. -> nur nach Kanton möglich = Indiz

Schichten a) Sozialhilfequote a) 1,9% (Kanton: a) 3,2% (Dt CH: - ) a) Die Sozialhil- 2,2% fequote ist eher

tief.

b) Millionärsdichte (Kanto- b) 2014 (Kanton): b) 2014 (CH): b) Im Kanton St. ne und andere Indizien, 13,5% 0; 24,8% 0; Gallen ist die Zahl siehe Quellen) der Personen, wel- 72,3% 0-0,5Mio; 62,9% 0-0,5Mio; che ein Vermögen 12,0% 0,5 - 2 Mio; 10,0% 0,5 - 2 Mio; von 0-0,5 Mio 2,0 % >2 - 10 Mio; 2,0 % >2 - 10 Mio; besitzen, über- durchschnittlich 0,2 % >10 Mio 0,3 % >10 Mio vertreten.

c) Durchschnittliches Rein- c) 2014: 63’298 c) Jahr 2014 CH: einkommen (Kanton: 72’284) 84’186 c) Das Einkommen der Menschen im Bezirk ist im Ver- gleich zu Kanton und Schweiz deut- lich geringer. Bildung Anteil ab 25 J mit Bei der Bildung 2016-2018 -> nur Bezirke fällt auf, dass die Abschlüsse in der a) Oblig. Schule a) 23,2% a) 20,1 % obligatorischen b) Sekunderstufe II b) 54,7% b) 45,4 % Schule und Sekun- c) 34,5 % darstufe um einiges c) Tertiärstufe c) 22,0% höher als im Schweizer- Durchschnitt lie- gen. Politische a) Parteien in %, Wahlen a) Bezirk / Kanton: Die politische Aus- SVP: 29,4 % (Dt CH: +) Ausrichtung 2015 SVP: 40,5 % (35,8 % Kanton) EDU: 1,2 % (Dt CH: +) richtung des Be- And. kl rechts: 2,1 % (1,2% And. kl rechts: 0,3 % (Dt Kanton) CH +) zirks ist eher

Rechtskonservativ FDP 14,6 % (14,3% Kanton) FDP 16,4 % (Dt CH - ) GLP 3,2 % (4,9% Kanton) GLP 4,6 % (Dt CH + ) mit einer etwas stärkeren Mitte als CVP 18,2 % (16,6% Kanton) CVP 11,6 % (Dt CH: +) BDP 3,3 % (3,6% Kanton) BDP 4,1 % (Dt CH + ) im Kanton.

SP 9,2 % (14,2% Kanton) SP 18,9 % Zudem ist der Mit- GPS 4,9 % (5,8% Kanton) GPS 7,1 % (Dt CH - )

And. kl linkslib 0,8% (DtCH te/ linkskonverva- +) tive Bereich etwas PdA/Sol 0,0 % (0,0% Kanton) PdA/Sol 0,8 % (Dt CH - ) EVP/CSP 2,0 % (1,8% Kanton) EVP 1,9 % (Dt CH + ) mehr vertreten als

CSP 0,6% (Dt CH +) im Kanton.

b) Bezirk / Kanton b): Schweiz: Rechtskonservativ: 30,9% b) Konservativ/Liberal vs Rechtskonservativ: 42,6% Rechtsliberal 21,0% Links/rechts: (37,9%Kt) Zentrum 15,7% Rechtsliberal 17,8% (19,2% Kt) Linksliberal: 26,8% -> Rechtskonservativ: SVP, Rechte Zentrum 21,5% (19,9% Kt.) Mitte/linkskonserv.: 3,3% Kleinparteien (inkl. EDU) Linksliberal: 14,1% (20,0% Kt.) Mitte/linkskonserv.: 2,0% -> Rechtsliberal: FDP, GLP (1,8%Kt) -> Zentrum: CVP, BDP -> Linksliberal: SP, Grüne; Wo städtisch: PdA/sol -> Mitte/linkskonservativ: EVP, CSP, wo ländlich oder industriell auch PdA/Sol

Wachstums- a) Leerwohnungsbest. in % a) 1,9% (1,8 % Kan- a) 1,47 % (1.6.2017) a) Der Leerwoh- dynamik ton) nungsbestand ist

um einiges höher als der Schweizer- durchschnitt aber

in etwas so hoch

wie der Kanton. b) 17,4% (Kanton) b) Das prognosti- b) Bevölkerungswachstum b) 22,0 % zierte Wachstum 2015-45 (Kanton) ist niedriger ange- setzt, als das Mit- tel. Spezielle Zum Beispiel: a) Beschäftigte in Sekto- a) Beschäftige in a) Die Leute sind um Beobach- ren (2015) Sektoren CH: einiges mehr im pri- - Beschäftigte in Sektoren - Primär: 13,2% (3,9% - Primär: 8,3% mären und sekundären tungen - Pendlerströme Kanton) Sektor beschäftigt als - Sekundär: 35,6% - Sekundär: 14,3% im Kanton und in der - Stadt/Land (29,3% Kanton) Schweiz allgemein. - Kultur - Tertiär: 51,2% (66,8 % - Tertiär: 77,5% Kanton - Generation (Alteingesessene vs. Zuzüger)

- Lokale Spezifizitäten b) Pendlerbilanz 2000: b) CH: 3,0 b) Die Pendlerbilanz ist -15,7% zweistellig negativ. Die Leute arbeiten vielfach ausserhalb ihres Woh- norts. Nur Wattwil hat einen positiven Wert.

c) Wanderungssaldo 2015 c) CH: 8,7 c) Der Wanderungssal- (Differenz von Zu- und do der Region tendiert Wegzügen pro 1'000 praktisch gegen Null. EW): 0,8% (3,3% Kan- Das heisst die Region ton) als solches wächst kaum. Jedoch sind auch hier grössere Unter- schiede zu beobachten. In den kleineren Dör- fern ist der Wert nega- tiv, in den grösseren Ortschaften positiv (zwischen 5-27%)

d) Geburtenüberschuss d) CH: 2,3 d) Der Geburtenüber- 2015 (Differenz Geburten schuss bewegt sich minus Todesfälle): 2,4% etwa im kantonalen und (2,9% Kanton) schweizerischen Mittel.

e) Heiraten pro 1'000 EW e) CH: 5,0 2015: 4,4% (5,2% Kan- e) Die Heiratsquote ist ton) etwas tiefer als im Kanton oder der Schweiz. f) Scheidungen pro 1'000 f) CH: 2,0 EW 2015: 1,8% (1,9% f) Die Scheidungsquote bewegt sich im Mittel. Kanton)

g) Arbeitslosigkeit 2011: g) CH im 2011: 3,1% 1,5% (2,4% Kanton) CH im 2015: 3,3% g) Die Arbeitslosigkeit Im 2015 nur Kanton: ist eher tiefer als im 2,4% Kanton und in der Schweiz.

Fazit : Aktueller Stand kirchliche Abdeckung Es sind einige VFG/SEA Kirchen in der Region vorhanden. Jedoch besuchen eher weni- ger den Gottesdienst und es gibt Gebiete, in welchen viele Menschen ohne einen Bezug zu einer Freikirche leben. In den grösseren Ortschaften ist Bevölkerungswachstum vor- handen und somit die Notwendigkeit von neuen Gemeinden angebracht. Die Herausfor- derung besteht darin, wie man die kleineren Dörfer mit dem gemeindlichen Zeugnis er- reicht.

Potentiale Folgende Potentiale wurden sichtbar: • In der Region sind eher weniger Migranten zuhause. Sie ist demzufolge schweize- risch geprägt. • Betreffend der kirchlichen Abdeckung, kann man davon ausgehen, dass die Leute einen volkskirchlichen Hintergrund haben. Ein gewisses Verständnis der bibli- schen Aussagen sollte vorhanden sein. Wie sich die Aufteilung nach Konfession ergibt, muss man genauer vor Ort hinschauen, da es grosse Unterschiede gibt. • Die meisten Leute sind in den Arbeitsprozess integriert. Im Vergleich zu Kanton und Schweiz, verdienen viele ihr Geld in der Landwirtschaft und im Hand- werk/Industrie. Es ist mit weniger Akademiker zu rechnen. Jedoch sind es wenig Leute, welche von der Sozialhilfe Gebrauch machen müssen. Bei vielen Menschen befindet sich der Arbeitsort nicht am Wohnort. Somit verbringen sie viel Zeit ausserhalb ihres Zuhauses. • Das Einkommen der meisten Bewohner ist geringer als im Durchschnitt. Es steht weniger Geld für verschiedene Auslagen zur Verfügung. • Die politische Ausrichtung ist grundsätzlich rechtskonservativ. Jedoch gibt es stabilisierende Kräfte aus der Mitte und auch der linkskonservative Bereich ist vorhanden. • Die grösseren Ortschaften der Region zeigen Wachstumspotential und wachsen. Die kleineren Dörfer hingegen verlieren an Einwohner.

Für welche Ausrichtung geeignet Gemeinden, welche einen guten Zugang zu Handwerken und der Arbeiterschicht haben und dabei an konservative Werte anknüpfen und sie mit dem Evangelium verbinden können, könnten für diese Region geeignet sein. Dabei müssen sie von der biblischen Botschaft her nicht von Null anfangen, sondern können allgemein bekannte Inhalte vo- raussetzen.

Simon Gisin, November 2020