Kooperation

Auswertungsbericht Onlinekonsultation Frauenkappelen

©GFS.BERN | OKTOBER 2 02 0 KOOPERATION BERN - AUSWERTUNGSBERICHT ONLINEKONSULTATION FRAUENKAPPELEN

Projektteam

Urs Bieri: Co-Leiter

Edward Weber: Projektleiter

Alexander Frind: Projektleiter

Marco Bürgi: Junior Projektleiter

Lucian Seebacher: Praktikant Datenanalyse

Bern, 29. Oktober 2020

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1 Mandat und Fragestellung

Im Rahmen der Strategie Kommunikation, Information und Partizipation (KIP) im Pro- jekt Kooperation Bern wird die im vorliegenden Bericht diskutierte Onlinekonsultation durchgeführt. Die Onlinekonsultation für alle Gemeinden, die an der Machbarkeitsstudie beteiligt sind, ist als niederschwelliges Gefäss zum Sammeln von Meinungen aus der Be- völkerung und von interessierten organisierten Akteuren konzipiert. Die Bewerbung der Online-Mitmachumfrage geschah in erster Linie durch die beteiligten Gemeinden und innerhalb der zweckdienlichen KIP-Gefässen.

Der Fragebogen der Konsultation richtet sich sowohl an Privatpersonen wie auch an Or- ganisationen. Inhaltlich werden beiden Gruppen die gleichen Fragen gestellt, zur Aus- wertung sind sie jedoch im Fragebogen als jeweils einzelne Frageblöcke strukturiert. Thematisch ist der Fragebogen in 4 Teile gegliedert. Im ersten Teil wird die Beurteilung der zur Verfügung stehenden Informationen abgefragt, anschliessend sollen die Befrag- ten angeben, ob und welche Vor- beziehungsweise Nachteile im Falle einer Fusion er- wartet werden, einerseits allgemein und andererseits auch in 15 ausgewählten Berei- chen. Zusätzlich werden die Teilnehmenden aufgefordert, die Wichtigkeit der Selbst- ständigkeit der Stadtteile in der fusionierten Stadt Bern zu beurteilen, wiederum auch für ausgewählte Aspekte und allgemein. Zum Schluss werden die Teilnehmer*innen an- gehalten anzugeben, ob und mit welchen Gemeinden die Fusionsverhandlungen weiter- geführt werden sollen.

Die Corona-Pandemie hat auch das Projekt «Kooperation Bern» getroffen. Verschiedene Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Die sechs teilnehmenden Gemeinden schliessen die Onlinekonsultation sowie die dazugehörende Berichterstat- tung individuell ab. So werden im vorliegenden Bericht die Resultate der Konsultation der Gemeinde Frauenkappelen zusammengefasst, die Berichte der anderen Gemeinden wurden separat verfasst.

DIESE ONLINEKONSULTATION UND DIE DARAUF BASIERENDEN AUSWERTUNGEN SIND AUFGRUND DER SELBSTSELEKTION BEI DER TEILNAHME NICHT REPRÄSENTATIV UND KÖNNEN DESHALB NICHT AUF DIE GE- SAMTE BEVÖLKERUNG DER TEILNEHMENDEN GEMEINDEN EXTRAPOLIERT WERDEN.

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2 Befunde

2.1 Zusammensetzung der Stichprobe

Von den total 679 Privatpersonen, die an der Onlinekonsultation teilgenommen haben, wohnen 5 Prozent in der Gemeinde Frauenkappelen:

Grafik 1

Wohngemeinde

Ostermundigen Bern 20 17

"In welcher Gemeinde wohnen Sie?"

Kehrsatz 5

Bolligen Frauenkappelen in % Teilnehmende Privatpersonen 19 5 Konsultationstool

Bremgarten b. Bern 34

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar - Oktober 2020 (N = 679)

Das Onlinekonsultationstool zum Projekt Fusion Bern wurde von insgesamt 45 Teilneh- menden aus der Gemeinde Frauenkappelen ausgefüllt. Darunter waren keine Organisa- tionen. Damit machen sie zusammen mit den Bewohner*innen von die kleinste Gruppe der sechs teilenehmenden Gemeinden aus. Bremgarten b. Bern stellt mit 34 Pro- zent die meisten Teilnehmer*innen der Befragungen. Danach folgen , und die Stadt Bern.

2.2 Beurteilung verfügbarer Informationen zur Meinungsbildung

Die grosse Mehrheit der Frauenkappeler*innen, die an der Onlinekonsultation teilge- nommen haben, empfindet die zur Verfügung gestellten Informationen zur Machbar- keitsstudie als hilfreich. 78 Prozent gaben nämlich an, dass ihnen die Informationen hel- fen, um sich eine Meinung für oder gegen weitere Fusionsverhandlungen zu bilden:

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Grafik 2

Nein, helfen mir nicht Nutzen Information 2

Machbarkeitsstudie keine Antwort 20

"Ganz generell: Helfen Ihnen die Informationen zur Machbarkeitsstudie, um sich eine Meinung für oder gegen weitere Fusionsverhandlungen zu bilden?"

in % Teilnehmende Privatpersonen Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen

Ja, helfen mir 78

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar - Oktober 2020 (N = 41)

Hingegen geben nur zwei Prozent der teilnehmenden Privatpersonen an, dass die Infor- mationen ihnen nicht helfen. Die Gruppe der Personen, die diese Frage nicht beantwor- ten wollte oder konnte, umfasst 20 Prozent der Befragten.

Die Frage, welche Informationen den Teilnehmer*innen konkret fehlen, wurde nur von einer Person beantwortet. Dabei wurden Erfahrungen von Bürger*innen aus früheren Gemeindefusionen vermisst.

2.3 Beurteilung Fusion

Die Bewohner*innen der Gemeinde Frauenkappelen, die an der Onlinekonsultation teil- genommen haben, erwarten, dass die Fusion in den sechs Gemeinden eher zu Nachteilen führen würde. Der Vorsprung des fusionsskeptischen Lagers ist mit insgesamt 54 Pro- zent, die eher oder auf jeden Fall mit Nachteilen im Falle einer Fusion rechnen, jedoch nicht uneinholbar gross:

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Grafik 3

Beurteilung Fusion Weiss nicht/keine Antwort 3 Auf jeden Fall Vorteile 12

"Jetzt, wo die Machbarkeitsstudie vorliegt: Was denken Sie, hätte eine Fusion zwischen Auf jeden Fall Nachteile Bern, Bolligen, Bremgarten b. Bern, 32 Frauenkappelen, Kehrsatz und Ostermundigen für Ihre Gemeinde mit Blick auf die nächsten 20 Jahre eher Vorteile oder eher Nachteile?" Eher Vorteile in % Teilnehmende Privatpersonen 24 Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen

Weder noch Eher Nachteile 7 22

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar - Oktober 2020 (N = 41)

Unter den teilnehmenden Frauenkappelerer*innen machen die dezidiert Fusionsskep- tischen mit 32 Prozent die grösste Gruppe aus. Auf der anderen Seite erwarten mit ins- gesamt 36 Prozent etwas mehr als ein Drittel zumindest eher Vorteile im Falle der Fusion der sechs Gemeinden. Hier ist der Anteil mit einer dezidiert positiven Meinung mit 12 Prozent allerdings kleiner als auf der Nachteilsseite. Dazu kommen noch weitere sieben Prozent der Teilnehmer*innen die erwarten, dass die Fusion weder zu Vor- noch zu Nachteilen führen würde und drei Prozent, die diese Frage nicht beantwortet haben.

Ein kritischeres Bild zeigt die Frage nach der Beurteilung einer Fusion der eigenen Ge- meinde, also Frauenkappelen mit Bern:

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Grafik 4

Beurteilung Fusion Weiss nicht/keine Antwort 2 der eigenen Auf jeden Fall Vorteile Gemeinde 15

"Und was denken Sie, hätte ganz konkret Auf jeden Fall Nachteile eine Fusion zwischen Ihrer Wohngemeinde 40 und Bern für Ihre Wohngemeinde mit Blick auf die nächsten 20 Jahre eher Vorteile oder eher Nachteile?" Eher Vorteile 15

in % Teilnehmende Privatpersonen Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen

Weder noch 8

Eher Nachteile 20

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar - Oktober 2020 (N = 40)

Wird die Frage so formuliert, macht die Gruppe, die eher oder auf jeden Fall Vorteile sieht, nur noch 30 Prozent der teilnehmenden Privatpersonen aus. Die Nachteilssicht der Teilnehmer*innen legt hingegen zu und ist mit 60 Prozent doppelt so stark ausgeprägt. Während auf der Pro-Seite in erster Linie die Gruppe mit einer eher positiven Sicht auf die Fusion schrumpft, nimmt auf der Contra-Seite vor allem die dezidiert negative Ein- stellung zur Fusion zu und macht neu 40 Prozent aus. Die neutrale Position, die weder Vor- noch Nachteile erwartet, verschwindet in dieser Frageformulierung, dazu beant- worten zwei Prozent die Frage nicht.

Konkret nach Vorteilen einer Fusion gefragt, wurde durch die teilnehmenden Privatper- sonen ein breites Spektrum an Themen erwähnt. Häufig handelt es sich um finanzielle und politische Aspekte:

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Grafik 5

Beurteilung Vorteile – Synergien / (langfristige) Kosteneinsparungen 3 Privatpersonen Verwaltungskosten 3

Frauenkappelen Mitbestimmung in Stadt Bern 3

"Welche Vorteile sehen Sie besonders?" Abschaffung Gemeindeversammlungen / 3 Milizparlamente

Raumentwicklung und Verkehr 3 Basis: Inhaltliche Nennungen der Teilnehmenden am Konsultationstool der Personal 3 Gemeinde Frauenkappelen, die «auf jeden Fall/eher Vorteile sehen» Andere Sachbereiche 3 Anzahl Nennungen

Digitalisierung/IT 3

Finanzierung grösserer Projekte 2

Steuern 2

Anderes 3

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (n = 12)

Unter den politischen Elementen, die als Vorteile bei einer Fusion wahrgenommen wer- den, befinden sich insbesondere die Abschaffung der Gemeindeversammlung und Miliz- parlamente sowie die mögliche Mitbestimmung in der Stadt Bern im Falle einer Fusion. Die wesentlichen Vorteile im Finanzbereich erwarten die Teilnehmenden bei den mög- lichen Synergien und den Verwaltungskosten allgemein. Weitere Vorteile versprechen sich die Teilnehmer*innen aus Frauenkappelen auch im Bereich Raumentwicklung und Verkehr, bezüglich Digitalisierung sowie für das Gemeindepersonal.

Die teilnehmenden Privatpersonen aus Frauenkappelen, die in der Fusion eher oder auf jeden Fall Nachteile sehen, nennen in erster Linie den Autonomieverlust als Nachteil ei- ner möglichen Fusion:

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Grafik 6

Beurteilung Nachteile Schwächung Demokratie / 12 – Privatpersonen Autonomieverlust Frauenkappelen Anderes zu Finanzen 7

"Welche Nachteile sehen Sie besonders?" Politische Ausrichtung 6

Basis: Inhaltliche Nennungen der Identitätsverlust / Anonymität 3 Teilnehmenden am Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen, die «auf jeden Fall/eher Nachteile sehen» Bürgernähe der Verwaltung 2

Anzahl Nennungen Anderes zu Politische Strukturen 1

Privater Verkehr 1

Anderes 4

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (n = 17)

Ausserdem werden häufig finanzielle Nachteile erwartet und die politische Ausrichtung der Stadt (Rot-Grün vs. Bürgerliche) wird von vielen Teilnehmer*innen als potentieller Nachteil genannt. Ebenfalls erwähnt wurde der Identitätsverlust, die Bürgernähe der Verwaltung, die aufgrund der Fusion zurückgehen würde sowie eine Nennung zu weite- ren politischen Strukturen und eine bezüglich Verkehr.

2.4 Auswirkung der Fusion auf ausgewählte Bereiche

Ob eine Fusion in ausgewählten Bereichen zu Vor- oder Nachteilen führt, wurde durch die Frauenkappelener Teilnehmer*innen in der Onlinekonsultation für die verschiede- nen abgefragten Bereiche sehr unterschiedlich beurteilt. Jedoch erreicht die Vorteilssicht nur in zwei der abgefragten Bereiche eine absolute Mehrheit unter den Teilnehmenden:

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Grafik 7

Beurteilung Verkehr/ÖV 25 36 17 3 14 5 Auswirkung Fusion –

Privatpersonen IT- und E-Government 25 31 19 6 8 11 Frauenkappelen 1/2 Bedeutung des Raums Bern im "Eine Fusion kann verschiedene 11 33 22 3 20 11 Kanton und in der Schweiz Auswirkungen auf eine Gemeinde haben. Wo würde eine Fusion aus Ihrer Sicht für Ihre Gemeinde zu Vorteilen führen, wo zu Werkhof/Strassenunterhalt/ 14 30 28 17 11 Nachteilen? Wie ist das bei…." Abfallentsorgung

Steuern und Finanzen 14 25 22 17 19 3 in % Teilnehmende Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen in der Gemeinde anstehende 14 25 14 17 28 2 Investitionen

wirtschaftliche Entwicklung 19 19 25 17 17 3

führt auf jeden Fall zu Vorteilen führt eher zu Vorteilen weder noch führt eher zu Nachteilen führt auf jeden Fall zu Nachteilen weiss nicht / keine Angabe

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (N = 36)

Am häufigsten werden von den Teilnehmer*innen Vorteile für den (öffentlichen) Ver- kehr erwartet. Insgesamt erwarten mit 61 Prozent eine deutliche Mehrheit Vorteile für den Bereich Verkehr und nur 17 Prozent rechnen hier mit Nachteilen. Ebenfalls positiv beurteilt wird das Thema IT- und E-Government. Für den IT-Bereich geben nämlich 56 Prozent an, dass eine Fusion eher oder auf jeden Fall zu Vorteilen führen würde und le- diglich 14 Prozent rechnen damit, dass eine Fusion eher oder auf jeden Fall zu Nachteilen in diesem Bereich führt. In den Bereichen Bedeutung des Raums Bern im Kanton und in der Schweiz, Werkhof/Strassenunterhalt/Abfallentsorgung, Steuern und Finanzen so- wie bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung erreicht die Vorteilssicht zwar keine ab- solute Mehrheit unter den Teilnehmenden mehr, bildet jedoch immer noch eine grössere Gruppe als diejenigen, die eher oder auf jeden Fall mit Nachteilen einer Fusion in diesen Bereichen rechnen. Bezüglich in der Gemeinde anstehenden Investitionen erwarten 39 Prozent eher oder auf jeden Fall Vorteile, jedoch ist die Nachteilssicht mit 45 Prozent noch etwas weiter verbreitet.

In der zweiten Gruppe von Bereichen, für die die Auswirkungen der Fusion beurteilt wurde, sind die Frauenkappeler*innen kritischer und die Nachteilssicht überwiegt im- mer. Jedoch immer noch mit grossen Unterschieden in der Einschätzung des Ausmasses der Vor- und Nachteile:

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Grafik 8

Beurteilung Raumplanung 19 14 11 14 42 Auswirkung Fusion – Privatpersonen Sozialwesen und Integration 19 8 20 14 36 3 Frauenkappelen 2/2 Schulwesen 11 11 39 17 22 "Eine Fusion kann verschiedene Auswirkungen auf eine Gemeinde haben. Wo würde eine Fusion aus Ihrer Sicht für Ihre Gemeindeverwaltung/ 11 3 19 36 31 Gemeinde zu Vorteilen führen, wo zu Schalterdienste Nachteilen? Wie ist das bei…."

öffentliche Sicherheit 8 5 56 11 17 3

in % Teilnehmende Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen Politische Mitbestimmung 8 3 8 8 73

Freizeit/Vereine/Dorf- und 3 3 47 22 25 Quartierleben

Bürgernähe 3 3 16 17 58 3

führt auf jeden Fall zu Vorteilen führt eher zu Vorteilen weder noch führt eher zu Nachteilen führt auf jeden Fall zu Nachteilen weiss nicht / keine Angabe  gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (N = 36)

In der Raumplanung erwartet immerhin noch ein Drittel der Teilnehmenden zumindest eher Vorteile einer möglichen Fusion, bezüglich Sozialwesen und Integration etwas über einem Viertel und für das Schulwesen macht die Vorteilssicht noch knapp über 20 Pro- zent aus. In diesem Bereich ist die neutrale weder Vor- noch Nachteilsicht mit 39 Prozent besonders gross. In den restlichen Bereichen ist die Gruppe derjenigen, die eher oder auf jeden Fall mit Vorteilen rechnen, sehr klein und macht jeweils weniger als 15 Prozent aus. Insbesondere im Bereich Freizeit/Vereine/Dorf- und Quartierleben sowie bezüglich Bür- gernähe fällt die Beurteilung sehr kritisch aus. Hier erwarten jeweils nur gerade einmal je drei Prozent eher und auf jeden Fall Vorteile. Die Nachteilssicht ist am stärksten aus- geprägt in den Bereichen Gemeindeverwaltung/Schalterdienste (67 Prozent eher oder auf jeden Fall Nachteile im Falle einer Fusion), Bürgernähe (75 Prozent) und bezüglich politischer Mitbestimmung (81 Prozent). In den Themen öffentliche Sicherheit und Frei- zeit/Vereine/Dorf- und Quartierleben ist es jeweils die neutrale Beurteilung, die weder Vor- noch Nachteile im Falle einer Fusion erwartet, am stärksten ausgeprägt.

Um ein tieferes Verständnis der Wirkung der Vor- oder Nachteilssicht auf die Meinung zur Fusion zu erhalten, kommt die REGRESSIONSANALYSE zum Einsatz. Dieses Verfahren er- klärt, welche wahrgenommene Auswirkung auf einen bestimmten Bereich (z.B. Steuern und Finanzen) die Befürwortung oder Ablehnung einer Fusion fördert.

Die Methode der LINEAREN REGRESSION beschreibt die Grösse des Einflusses von unabhän- gigen Variablen (hier die wahrgenommene Auswirkung der Fusion auf einen bestimmten Bereich) auf eine spezifische abhängige Variable (hier die Befürwortung oder Ablehnung einer Fusion).

Die folgende Regressionsanalyse für die teilnehmenden Einwohner*innen der Gemeinde Frauenkappelen listet die Bereiche auf, in denen eine positiv wahrgenommene Auswir- kung der Fusion auf einen bestimmten Bereich auch zu einer verstärkten Vorteilssicht der Fusion als Ganzes führt:

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Grafik 9

Regression Vorteile Fusion nach Beurteilung Sachbereiche – Privatpersonen

Frauenkappelen Wirtschaftliche Entwicklung

Teilnehmende Privatpersonen am Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen

Schulwesen

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (N = 36), Erklärungsgrad R2 = 73%

Den stärksten Einfluss auf die Einstellung zu einer möglichen Fusion hat die wahrge- nommene Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung. Das heisst, wer erwartet, dass die Fusion die wirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflussen würde, der erwartet eher Vorteile einer Fusion allgemein. Das gleiche gilt, wenn auch leicht schwächer aus- geprägt, für das Schulwesen.

Im Prinzip geht dieser Zusammenhang auch in die andere Richtung. Das würde bedeu- ten, dass Personen, die in diesen Bereichen Nachteile aufgrund der Fusion erwarten, auch eher eine Nachteilssicht auf die Fusion haben. Im Bereich wirtschaftliche Entwick- lung bedeutet dies zum Beispiel, dass wenn Personen erwarten, dass die Fusion die wirt- schaftliche Entwicklung der Gemeinde verschlechtern würde, sie eine negativere Sicht auf die Fusion als Ganzes haben.

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2.5 Beurteilung Selbstständigkeit und Mitsprache

Einer Mehrheit von über 80 Prozent der teilnehmenden Privatpersonen ist die Selbst- ständigkeit der neuen Stadtteile in einer fusionierten Gemeinde wichtig:

Grafik 10

weiss nicht/keine Antwort Wichtigkeit 2 gar nicht wichtig 6 Selbstständigkeit eher nicht wichtig 11

"Wie wichtig ist Ihnen, dass alle betroffenen Gemeinden neu als Stadtteil in einer eher wichtig fusionierten Stadt Bern eine gewisse 3 Selbstständigkeit haben?"

in % Teilnehmende Privatpersonen Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen

sehr wichtig 78

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar - Oktober 2020 (N = 36)

Fast allen davon, nämlich 78 Prozent der Teilnehmer*innen, gaben an, dass es ihnen sogar sehr wichtig ist, dass die neuen Stadtteile eine gewisse Selbstständigkeit haben sollen. Elf Prozent der Teilnehmenden gibt an, dass ihnen die Selbstständigkeit der neuen Stadtteile eher nicht wichtig ist und weiteren sechs Prozent ist diese Selbständig- keit gar nicht wichtig.

Für die Teilnehmer*innen der Onlinekonsultation aus Frauenkappelen ist eine gewisse Selbständigkeit der neuen Stadtteile also sehr zentral. Dazu passt, dass in allen sieben abgefragten Bereiche jeweils mindestens drei Viertel der Teilnehmer*innen angibt, dass ihnen die Selbständigkeit mindestens eher wichtig ist:

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Grafik 11

Mitsprachemöglichkeiten der Bevölkerung Beurteilung 78 17 5 im eigenen Stadtteil (Stadtteilpartizipation) Selbstständigkeit

Bereiche– Mitsprache bei Raumplanungsfragen 74 20 6 Privatpersonen Frauenkappelen Mitsprache bei Mobilitätsfragen 71 20 3 6

"Und wie wichtig ist Ihnen, dass alle betroffenen Gemeinden neu als Stadtteil in Schulwesen 53 33 8 6 einer fusionierten Stadt Bern innerhalb den folgenden ausgewählten Aspekte eine gewisse Selbständigkeit haben?" Förderung des Quartierlebens 58 25 11 6

in % Teilnehmende Konsultationstool Gemeindeverwaltung/ 51 29 11 3 6 der Gemeinde Frauenkappelen Schalterdienste

Unterstützung von Vereinen 56 22 14 3 5

sehr wichtig eher wichtig eher nicht wichtig gar nicht wichtig weiss nicht / keine Angabe

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (N = 36)

Insgesamt sind den Teilnehmenden die Mitsprachemöglichkeiten im eigenen Stadtteil am wichtigsten. In diesem Bereich ist die Selbstständigkeit 78 Prozent der Teilneh- mer*innen sehr wichtig und weiteren 17 Prozent eher wichtig. Ähnlich sieht es bei der Mitsprache bei Raumplanungsfragen aus. Total 94 Prozent der teilnehmenden Personen empfinden die Mitsprache in der Raumplanung als sehr oder eher wichtig. Ebenfalls über 90 Prozent der Privatpersonen, welche die Onlinebefragung beantwortet haben, beur- teilen die Mitsprache bei Mobilitätsfragen als wichtig.

Auch in den übrigen vier Bereichen ist die Selbständigkeit über der Hälfte der Teilneh- mer*innen aus Frauenkappelen sehr wichtig und werden noch diejenigen Personen da- zugezählt, denen die Selbständigkeit eher wichtig ist, ergeben sich zwischen 77 und 86 Prozent denen diese Autonomie wichtig ist. Der Anteil, denen die Selbständigkeit nicht wichtig ist, variiert in diesen Bereichen zwischen 14 und 17 Prozent der Teilnehmenden.

Vorschläge und weitere wichtige Punkte rund um die Selbstständigkeit und Mitsprache machten die Frauenkappelener*innen zu unterschiedlichen Aspekten. Am häufigsten wurden dabei politische Strukturen genannt:

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Grafik 12

Selbstständigkeit und Politische Strukturen 5 Mitsprache –

Privatpersonen Schwächung Demokratie / Autonomieverlust 3 Frauenkappelen

"Sind Ihnen noch andere Vorschläge oder Raumentwicklung und Verkehr 3 Punkte rund um die Selbständigkeit und Mitsprache wichtig? "

Basis: Inhaltliche Nennungen Teilnehmender Identitätsverlust / Anonymität 2 am Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen

Anzahl Nennungen Recht 1

Bildung/Schule 1

Nein/Nichts/Keine 1

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (n = 8)

Neben den politischen Aspekten wurden auch einige Anmerkungen im Bereich Raum- entwicklung und Verkehr sowie zum möglichen Identitätsverlust gemacht. Die übrigen Bereiche wurden nur noch vereinzelt angesprochen.

2.6 Beurteilung weiterer Fusionsverhandlungen

Zum Schluss der Onlinekonsultation wurden die Teilnehmer*innen nach ihrer Meinung zu weiteren Fusionsverhandlungen befragt. Eine hauchdünne Mehrheit der Bewoh- ner*innen der Gemeinde Frauenkappelen, die an der Onlinekonsultation teilgenommen haben, gibt an, dass die Fusionsverhandlungen nicht weitergeführt werden sollen:

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Grafik 137

weiss nicht/keine Beurteilung weitere Antwort 6 Fusionsverhandlungen Ja, ich befürworte Fusionsverhandlungen zwischen allen sechs Gemeinden "Ganz generell: Befürworten Sie, dass die 34 sechs Gemeinden Bern, Bolligen, Bremgarten b. Bern, Frauenkappelen, Kehrsatz und Ostermundigen weitere Fusionsverhandlungen für eine Gemeindefusion aufnehmen? Sie können dabei nach dem Abschluss der Fusionsverhandlungen in einer Gemeindeversammlung oder Volksabstimmung noch offiziell Stellung zu Nein, ich lehne weitere einer allfälligen Fusion nehmen?" Fusionsverhandlungen ab 51

in % Teilnehmende Privatpersonen Konsultationstool der Gemeinde Ich befürworte Fusionsverhandlungen, Frauenkappelen allerdings ausschliesslich zwischen meiner Wohngemeinde und folgender Gemeinde/folgenden Gemeinden 9

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar - Oktober 2020 (N = 35)

Mit 51 Prozent lehnen etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden Privatpersonen die Weiterführung der Fusionsverhandlungen ab. Mit 43 Prozent sind die Befürworter*in- nen von weiteren Fusionsverhandlungen zwar in der Minderheit, machen aber dennoch eine gewichtige Gruppe unter den Teilnehmer*innen aus. Dabei wünschen sich 34 Pro- zent eine Weiterführung der Verhandlungen zwischen allen sechs bisherigen Fusions- partnern und neun Prozent befürworten zwar die weiteren Fusionsverhandlungen, je- doch nicht mehr mit allen sechs ursprünglichen Gemeinden.

2.7 Erhalt lokaler Eigenheiten im Falle einer Fusion

Die Frage nach lokalen Eigenheiten, die im Falle einer Fusion unbedingt erhalten bleiben sollten, beantworteten die Teilnehmer*innen aus Frauenkappelen am häufigsten mit Bedenken zum Identitätsverlust. Des Weiteren wurden Aspekte bezüglich des Vereins- wesens, der Raumentwicklung und des Schulwesens genannt:

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Grafik 14

Erhalt lokaler Identitätsverlust / Anonymität 8

Eigenheiten – Vereinswesen 6 Privatpersonen Raumentwicklung und Verkehr 6 Frauenkappelen Bildung / Schule 4 "Falls es in Ihrer Gemeinde zu einer Fusion käme: Welche lokalen Eigenheiten Ihrer Politische Strukturen 3 Gemeinden sollten unbedingt erhalten bleiben? " Bürgernähe der Verwaltung 3

Basis: Inhaltliche Nennungen Teilnehmender Kultur und Freizeit 3 am Konsultationstool der Gemeinde Frauenkappelen Allgemeines 3

Anzahl Nennungen Anderes zu Sachbereiche 2

Anderes 1

Nein/Nichts/Keine 3

 gfs.bern, Kooperation Bern, Februar – Oktober (n = 23)

Weiter wurden die politischen Strukturen, das Freizeit- und Kulturangebot und die Bür- gernähe der Verwaltung als besonders erhaltenswerte Eigenheiten von Frauenkappelen erwähnt.

2.8 Weitere Anmerkungen

Zum Abschluss der Konsultation konnten die Teilnehmer*innen weitere wichtige Fragen oder Anmerkungen festhalten: Hier wurden die ungleichen Grössen der Fusionspartner und die Anstellungsbedingungen des Gemeindepersonals angesprochen.

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3 Datenbasis

3.1 Befragung und Stichprobe

Tabelle 1: Methodische Details

Auftraggeber Forschungsgemeinschaft Kooperation Bern

Grundgesamtheit Einwohner*innen der Gemeinden Bern, Ostermundigen, Bremgar- ten b. Bern, Frauenkappelen, Bolligen und Kehrsatz

Datenerhebung Online

Art der Stichprobenziehung Selbstpartizipatives Verfahren

Befragungszeitraum Februar bis August 2020

Stichprobengrösse Total Befragte alle Gemeinden N = 679 Frauenkappelen N = 45

Stichprobenfehler ±14.5 Prozent bei 50/50 und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit

©gfs.bern, Kooperation Bern

Bei einer Stichprobe entscheiden zwei Faktoren über die Qualität der später gewonnenen Aussagen massgeblich mit: Auf der einen Seite definiert sich die Datenqualität über die Grösse des STICHPROBENFEHLERS. Dieser Index weist die Irrtumswahrscheinlichkeit und Irrtumsgrösse einer getroffenen statistischen Aussage aus. Einerseits setzt man bei der Umfrageforschung zumeist ein Sicherheitsmass von 95 Prozent; das heisst, man akzep- tiert eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent, dass der nachgewiesene statistische Zusammenhang so in der Bevölkerung nicht vorhanden ist. Andererseits unterliegen statistische Aussagen einem Stichprobenfehler, der von der Grösse der Stichprobe und der Basisverteilung der Variable in der Bevölkerung abhängt, wobei der Fehler kleiner wird, je grösser die Stichprobe ist. Die statistischen Fehler bei der Stichprobengrösse für die jeweiligen befragten Gruppen betragen:

Tabelle 2: Stichprobenfehler

Ausgewählte statistische Stichprobenfehler nach Stichprobengrösse und Basisverteilung

Fehlerquote Basisverteilung Stichprobengrösse 50% zu 50% 20% zu 80% N = 1'200 ±2.9 Prozentpunkte ±2.3 Prozentpunkte N = 1'000 ±3.2 Prozentpunkte ±2.5 Prozentpunkte N = 600 ±4.1 Prozentpunkte ±3.3 Prozentpunkte N = 100 ±10.0 Prozentpunkte ±8.1 Prozentpunkte N = 50 ±14.0 Prozentpunkte ±11.5 Prozentpunkte N = 45 ±14.5 Prozentpunkte ±11.6 Prozentpunkte Lesebeispiel: Bei rund 1'200 Befragten und einem ausgewiesen Wert von 50 Prozent liegt der effektive Wert zwi- schen 50 Prozent ±2.9 Prozentpunkte, bei einem Basiswert von 20 Prozent zwischen 20 Prozent ±2.3 Prozent- punkte. Dabei setzt man in der Umfrageforschung zumeist ein Sicherheitsmass von 95 Prozent, das heisst man akzeptiert eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent, dass der nachgewiesene statistische Zusammenhang so in der Bevölkerung nicht vorhanden ist. ©gfs.bern, Kooperation Bern

Das andere Element einer qualitativ hochstehenden Analyse ist die Gewährleistung von REPRÄSENTATIVITÄT. Repräsentativität bedeutet nichts anderes, als dass jede Person aus der

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Grundgesamtheit genau die gleiche Chance haben muss, an der Befragung teilnehmen zu können. Werden bei der Stichprobenziehung systematisch Gruppen ausgeschlossen, ist eine Befragung nicht repräsentativ.

Genau dies ist aufgrund der selbstpartizipativen Stichprobenziehung der Umfrage, das heisst, die Teilnehmer*innen der Onlinekonsultation haben sich selber dazu entschie- den an der Umfrage teilzunehmen, nicht gewährleistet. Eine Interpretation der Ergeb- nisse für die gesamte Bevölkerung der Gemeinde ist darum nicht möglich.

3.2 Datenanalyse

Die neu generierten Daten werden wie folgt analysiert: Zuerst leisten wir die beschrei- bende Analyse. Dabei wurden vor allem Häufigkeiten in Form von Prozentwerten be- schrieben.

Die Erklärung von Zusammenhängen zwischen mehreren unabhängigen Variablen und einer abhängigen Variable leistet die MULTIVARIATE REGRESSIONSANALYSE. Diese basiert ana- log zu Korrelationen auf Koeffizienten, welche die Stärke des Zusammenhangs bestim- men. Der Unterschied zur Korrelationsrechnung besteht allerdings darin, dass die Re- gressionsanalyse nicht nur eine unabhängige Variable ausmisst, sondern eine beliebige Zahl von Variablen mit einbeziehen kann. Dies kommt komplexen Realitäten deutlich näher. Die Regressionsanalyse bestimmt auf diese Weise, welche unabhängige Variable wie stark auf die abhängige Variable wirkt, wenn man die Effekte der anderen unabhän- gigen Variablen mitberücksichtigt. Dabei zielt man auf den Beta-Koeffizienten ab. Wie bei der Korrelationsrechnung gibt es Sicherheitsmasse, die angeben, mit welcher Wahr- scheinlichkeit ein in der Stichprobe gefundener Zusammenhang ebenso in der Grundge- samtheit gilt. Konkret handelt es sich um den Signifikanztest, der analog zur obigen Be- schreibung funktioniert.

Eingesetzt wird dieses Verfahren vor allem dort, wo es gilt, die Zusammenhänge zwi- schen der Beurteilung verschiedener Botschaften einerseits und einer Einstellung oder Handlungsbereitschaft anderseits zu bestimmen. Dies kann an sich auch mit der Korre- lationsrechnung geleistet werden, doch hat diese Form der Analyse den Nachteil, dass man die gleiche Beziehung mit verschiedenen Argumenten immer wieder nachweist. Dies schliesst die Regressionsrechnung aus, denn sie sagt, welches Argument am besten die untersuchte Einstellung erklärt, welches an zweiter Stelle steht und so weiter.

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4 Anhang

4.1 gfs.bern-Team

URS BIERI

Co-Leiter und Mitglied des Verwaltungsrats gfs.bern, Politik- und Medienwissenschafter, Executive MBA FH in strategischem Ma- nagement, Dozent an der Kalaidos und der ZHAW

[email protected]

Schwerpunkte: Themen- und Issue-Monitoring, Image- und Reputationsanalysen, Risikotechnologien, Abstimmungsanalysen, Kampagnenvorberei- tung und -begleitung, Integrierte Kommunikationsanalysen, quali- tative Methoden

Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tagespresse und im Internet

ALEXANDER FRIND

Projektleiter, Politikwissenschafter

[email protected]

Schwerpunkte: Analyse politischer Themen und Issues, Abstimmungen und Wah- len, Gesellschaftsthemen, Medieninhaltsanalysen, qualitative Me- thoden

EDWARD WEBER

Projektleiter, Politikwissenschafter, Dr. des.

[email protected]

Schwerpunkte: politische Einstellungen, Populismus, Abstimmungsforschung, Methoden der empirischen Sozialforschung, Ad hoc-Studien

©gfs.bern | Menschen.Meinungen.Märkte. | Oktober 2020 | 20 KOOPERATION BERN - AUSWERTUNGSBERICHT ONLINEKONSULTATION FRAUENKAPPELEN

MARCO BÜRGI Junior Projektleiter, Politikwissenschafter  [email protected]

Schwerpunkte: Abstimmungen, Wahlen, Issue Monitoring, politische Einstellungen

LUCIAN SEEBACHER

Praktikant Data Science und Politikforschung

[email protected]

Schwerpunkte: Datenanalyse, Programmierungen, qualitative Methoden, Visuali- sierungen

©gfs.bern | Menschen.Meinungen.Märkte. | Oktober 2020 | 21 gfs.bern ag Effingerstrasse 14 CH – 3011 Bern +41 31 311 08 06 [email protected] www.gfsbern.ch

Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs- oder Bestellabsichten durchgeführt werden.

Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch