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„Es ist der Stock, der manchem fehlt!“ 175 Jahre Stockmacher in von Josef Keppler Auch wenn es heute nicht mehr üblich ist, auf Ortswechsel hatte allerdings wohl recht pri- Spaziergängen oder beim Promenieren durch vate Gründe, die das Kirchenbuch in Eddige- Großstadtstraßen einen „Gehstock“ mitzu- hausen nach Eintrag der Geburt eines Sohnes führen, wie das noch vor einigen Jahrzehn- der Charlotte Ahlborn im November 1836 mit ten selbstverständlich war, als der Stock als einem Randvermerk des Pfarrers preisgibt: Prestige- und Zierobjekt, Statussymbol und „Als Vater zu diesem Kind hat sich bekannt Stütze für den „rechten“ Mann galt, genießt Wilhelm Wagner, Sohn des hiesigen Stock- das kleine Eichsfelddorf Lindewerra noch im- fabrikanten Wagner, nachdem die Sache ge- mer einen ungewöhnlichen Bekanntheitsgrad, richtlich ausgeklagt worden.“2 der vor allem aus dem selten gewordenen Handwerkszweig der Stockmacher resultiert. Dass Wagner Lindewerra als neuen Wohnsitz Mit dem Titel „Lindewerra, das Stockmacher- auserkor, war aber vor allem auf sehr materiel- dorf Deutschlands“ werben Heimatverein und le Beweggründe zurückzuführen: In den Wal- Gemeinde, Stockmacher und Gastronomen dungen in Lindewerras unmittelbarer Umge- erfolgreich für einen Besuch des Ortes im bung entdeckte Wagner das Rohmaterial, das eichsfeldisch-hessischen Werraland, obwohl er für die Stockherstellung benötigte, denn an gegenwärtig nur noch in drei Werkstätten Stö- den Berghängen wuchsen fast ausschließlich cke und Schirmgriffe produziert werden. Eichen, deren Rinde nach dem „Loheschä- len“ in den Gerbereien Verwendung fand. Die Wilhelm Ludwig Wagner unerwünschten neuen Eichentriebe, die den Vor exakt 175 Jahren begann die Geschichte Baumstümpfen entsprossen und etwa alle vier der Stockherstellung in dem Dörfchen 300 Jahre entfernt und verbrannt wurden, über- Meter unterhalb der Teufelskanzel, als im ließ man dem Neuankömmling gern. Gewiss frühen Sommer 1836 der knapp 30-jährige sah man ihm zunächst skeptisch bei seinem Wilhelm Ludwig Wagner (1809-1864) nach neuartigen Tun zu, bis man zuerst mit ihm ge- Lindewerra kam. Er hatte in der väterlichen meinsam und später auf eigene Faust selbst Werkstatt in Eddigehausen nahe Göttingen „Stöcke machte“. die Kunst der Stockherstel- lung erlernt und sich darin so fleißig geübt, dass er über ausreichende handwerkliche Fertigkeiten und geschäftliche Kenntnisse verfügte, um allein tätig zu werden. Abrupt verließ er seinen Heimatort und wech- selte vom Königreich Hanno- ver ins benachbarte preußi- sche Eichsfeld. Sein plötzliches Erscheinen in Lindewerra brachte zahlrei- che Gerüchte in Umlauf, von denen die kuriosesten noch heute gern erzählt werden. Man sagte Wagner Wilderei und Gotteslästerung in sei- Abb. 1: Die Stockmacher Karl Nebeling und Karl Söder 1936 nem Heimatdorf nach.1 Sein beim Richten der Stöcke. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 245 wie das Richten des Stockes, das Scheuern, deutsche Wandersmann stützt sich auf einen Schleifen, Trocknen u. a. mittels historischer Wanderstock aus Lindewerra.“9 Arbeitsgeräte und Werkzeuge, aber auch Zum 175-jährigen Stockmacherjubiläum in die Präsentation alter und besonderer sowie Lindewerra gibt es im Juli ein „Backofenfest“ neuer gewöhnlicher oder exquisiter Stöcke im Stockmachermuseum, bei dem der tra- gewähren einen Einblick in das Allgemeine ditionelle Stockmacherbackofen nicht zum und Besondere des Stockmacherhandwerks. Stöcketrocknen, sondern zum Backen und Eine Volksweisheit, die eine Wand der Ar- Garen von Schmand- und Zwiebelkuchen, beitsstube ziert, lässt jedem Besucher die Bauernbrot sowie diversen köstlichen Braten freie Wahl einer persönlichen Interpretation: genutzt wird. „Es ist der Stock, der manchem fehlt!“ Seit Gründung des Heimatvereins des Stockma- Anmerkungen cherdorfes Lindewerra im Jahr 1995 wurden lt. 1 Vgl. Gresky, Wolfgang: Das Stockmacherhandwerk Stand vom 31.12.2010 von dessen Mitgliedern von Lindewerra - von einem Eddigehäuser begrün- 77.625 Gäste durch das Stockmachermuse- det. In: Göttinger Monatsblätter, Juli 1980, S. 12. 2 um geführt. Kirchenbuch von Eddigehausen: Einträge des Pas- tors G. Laubinger für den 21. November 1836 und Die 160-jährige Existenz des Stockmacher- vom 1. April 1838. handwerks in Lindewerra wurde im Septem- 3 Vgl. auch Keppler, Josef: Schnurren aus Schelmen- ber des Jahres 1996 nicht nur mit einem Mu- rode. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift 53 (2009), Hefte 3, 5, 7/8 und 10. seumsfest gefeiert, sondern am Hirtenrasen 4 Wussow, Alexander von: Statistische und sonstige mit der Enthüllung eines Gedenksteines auch Verhältnisse des Heiligenstädter Kreises. Heiligen- ehrend des Begründers des Stockmacher- stadt 1860, S. 55. handwerks, Wilhelm Ludwig Wagner, gedacht, 5 Vgl. Pieper, Kurt; Rühe Adolf: Die Stockmacherei dem es immerhin zu verdanken ist, dass die als Hausgewerbe im -Leine-Gebiet. Göttingen wirtschaftliche Entwicklung des kleinen Wer- 1935. radörfchens etwas anders, vielleicht ein wenig 6 Vgl. Schröder, Edward: Die Stockmacher von Lin- günstiger verlief, als es in anderen Eichsfeld- dewerra. In: Unser Eichsfeld 32 (1937), S. 18. dörfern der Fall war. 7 Für diese und zahlreiche andere Daten und Fakten danke ich Stockmachermeister Heinz Sippel herzlich. Eine große deutsche Illustrierte veröffentlichte 8 Adreßbuch des Landkreises Worbis (Eichsfeld). 1993 mit Blick auf das seltene Handwerk ein Ausgabe 1948, Weimar 1948, S. 485 ff. doppelseitiges Foto von Stockmachern aus 9 Die Stockmacher. In: Stern, Ausgabe 29/1993, S. Lindewerra und kommentierte werbend: „Der 50/51.

Ein Kleinod der Natur und menschlichen Fleißes Der Dingelstädter Riethpark wird 100 Jahre von Ewald Holbein

Es gibt wohl kein Fleckchen in der Dingel- Sauerbrunnen im Rieth ablegt, ihnen bald zu städter Flur, welches von den Einwohnern einer kleinen Schwester oder einem Brüder- des Städtchens öfter aufgesucht wird als der chen verhelfen kann, fehlt der Zuckerstein Riethpark. Das beginnt schon in frühester wohl bei keinem Sonntagsspaziergang ins Kindheit. Kaum haben die Kleinen die Frage Rieth. So war es jedenfalls noch in meiner gestellt, wo sie eigentlich herkommen, er- Kindheit! zählen ihnen die Eltern oder Großeltern die War man dann etwas größer, gab es wohl Geschichte vom Klapperstorch, der die Ba- keinen schöneren Abenteuerspielplatz als bys aus dem Rieth holt. Wenn sie dann noch das Rieth mit dem angrenzenden Kerbschen erfahren, dass ein Zuckerstein, den man am Berg und dem Eschengraben, um die Natur Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 249 Bernshausen präsentiert Dorfgeschichte zur 1175-Jahrfeier

Am Pfingstsonntag präsentierte die See- gemeinde Bernshau- sen weit mehr als 5000 Besuchern aus der Region und den Nachbarkreisen eine echte Dorfidylle aus restaurierten Fach- werkhäusern, histori- schen Ausstellungen, Handwerkskunst, gastlichen Hofschän- ken und Cafés mit dem Flair der guten, alten Zeit.

Fotos: Hans-Jürgen Kasulke und Jürgen Bach Vorbereitungen zum Fest: Einkleiden mit der alten Tracht.

Der Hochzeitszug. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 251 775 Jahre Kleinste Gemeinde Thüringens feiert Jubiläum von Torsten W. Müller Die flächenmäßig kleinste Gemeinde des verbunden. Die Herren von Hanstein verfügten Freistaates Thüringen ist Eichstruth im Eichs- nicht nur über die Zins- und Lehnsgerechtsa- feld. Auf 1,3 Quadratkilometern leben hier 90 me, sondern auch über die Gerichtsbarkeit und Menschen. In diesem Jahr wird das Dorf sei- den Blutbann. Außerdem waren sie Inhaber ne urkundliche Ersterwähnung vor 775 Jah- des kirchlichen Patronats, hatten also bei zu ren zusammen mit dem Kirchweihfest der besetzenden Pfarrstellen das Recht der Prä- Gemeinde festlich begehen. sentation eines neuen Geistlichen (Vorschlags- 4 Der Ort entstand wahrscheinlich in der Zeit recht). In den Stürmen der Reformation waren ab 1000 in der dritten Siedlungsperiode des die Dorfbewohner deshalb etwa 75 Jahre lang Eichsfeldes. Der Ortsname leitet sich von protestantisch geworden, aber von 1623 an einem Flurnamen ab, da das Dorf vermutlich gehören die Eichstruther wieder zur römisch- in einem mit Eichen bestandenen sumpfigen katholischen Kirche. Der Katholikenanteil der Gelände angelegt wurde.1 Einwohner beträgt noch heute 96 %. Seine Ersterwähnung führt Eichstruth auf Die Allerheiligen-Kirche im Zentrum des eine Urkunde zurück, die im Hessischen Dorfes wurde 1811 bis 1812 aus Sandstein- Staatsarchiv Marburg aufbewahrt wird. Darin quadern erbaut. Das Innere schmücken ein übertrug der Mainzer Erzbischof Siegfried III. Barockaltar von 1770, eine Kanzel aus dem am 1. Januar 1236 dem Zisterzienserkloster 16. Jahrhundert und die Aposteldarstellungen Marienfeld im Münsterland den Zehnten zu der Kassettendecke von 1928. In der Nacht und Karmannshausen, mit zum 25. Juli 1991 zerstörte ein Brand Teile denen bisher die Brüder Dietrich Vitztum von der Inneneinrichtung. An religiösen Darstel- Rusteberg und Heidenreich von Hanstein be- lungen befinden sich im äußeren Bereich der lehnt waren. Als „Entschädigung“ belehnte er Gemeinde: eine Lourdesgrotte (1914 erbaut), die Brüder dafür mit dem Dorf Eichstruth, dem ein Friedhofskreuz (1803 geschaffen), zwei Zehnten zu Mackenrode sowie Zinsfrüchten Bildstöcke (um 1890), eine Bonifatius-Stele zu Nesselröden und Langenhagen.2 (wohl um 1750) und ein Flurkreuz (1955). Bis 1799 war Eichstruth eine Filiale der Pfarrei 1323 verkaufte Vitztum Heinrich von Hanstein Wüstheuterode, wurde aber in jenem Jahr der auf Rusteberg dem Erzbistum Mainz seine neu gegründeten Pfarrei Mackenrode zuge- Hälfte des Dorfes Eichstruth mit der Hälfte des ordnet. Seit 2005 gehört der Ort in kirchlicher Zehnten. Jedoch müssen die Hansteiner diese Hinsicht wieder zu Wüstheuterode.5 Hälfte bald zurückerworben haben, da das Dorf in Folge stets zum Gericht Hanstein gehörte.3 Eine eigene Schule besaßen die Eichstruther lange Zeit nicht, im Pfarrdorf Wüstheuterode Von 1236 an war Eichstruth also über 600 unterrichtete der Küster auch die Kinder aus Jahre mit dem Adelsgeschlecht von Hanstein den Filialorten. 1771 stellte die Kirche Mittel zur Verfügung, um einen Lehrer einzuset- zen, jedoch verzichteten die Eichstruther und wollten ihre Kinder lieber nach Mackenrode in die dort errichtete einklassige Volksschule schicken. Bis 1835 besuchten die Kinder aus Eichstruth die Mackenröder Schule; schließ- lich wurde 1835 eine eigene Volksschule im 90-Seelen-Dorf eingerichtet.6 Im Herbst 1947 Abb. 1: Schriftzug aus der Urkunde vom kam es zu einer Zusammenlegung der ein- 1.1.1236. Erstmals wird Eichstruth hier als „vil- klassigen Schulen der Nachbardörfer Ma- lam Ecstrod“ erwähnt. Foto: StA Marburg: Urk. ckenrode und Eichstruth; in beiden Orten 35, 1236 Jan. 1 (Ausschnitt). wurde bis 1975 unterrichtet. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 253 100 Jahre Kindergarten Hüpstedt von Edgar Rademacher Im Mai dieses Jahres feierte der katholische drei Schulschwestern einziehen konnten. Er- Kindergarten in Hüpstedt sein hundertjähri- ste Oberin war Sr. Leontine (Johanna Konradi ges Bestehen. Aus diesem Anlass soll hier ein aus Westhausen), die hier von 1910 bis 1920 Blick in die Geschichte dieser segensreichen und nochmals von 1921 bis 1936 tätig war. Einrichtung geworfen werden. Zunächst sei Mit ihr kamen Sr. Hildegundis (aus Westfalen vorangestellt, dass der Kindergarten damals gebürtig) und Sr. Amanda (Anna Backhaus nicht als eigenständige Einrichtung, sondern aus Marth). Diese leitete über Jahrzehnte als eine von drei Säulen der 1910 hier einge- den Kindergarten in Hüpstedt, war sehr be- richteten Niederlassung der Schwestern der liebt und konnte hier am 10. August 1957 ihr christlichen Schulen von der Barmherzigkeit, goldenes Ordensjubiläum feiern. kurz Heiligenstädter Schulschwestern, zu Schon am 10. August 1910 wurde die soge- verstehen ist. nannte Kleinkinderverwahranstalt eröffnet. Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Da Pfarrer Schwanstecher schwer erkrankt an bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges war, konnte das neue Schwesternhaus zu- ist im Eichsfeld die Gründung von zahlreichen nächst nicht gebührend eingeweiht werden. Schwestern-Niederlassungen verschiedener Das erfolgte im darauffolgenden Frühjahr Kongregationen zu beobachten. Rund zwei durch Schwanstechers Nachfolger, Pfarrer Dutzend Kongregationen (Heiligenstädter Ignaz Vocke. Pfarrer Schwanstecher war am Schulschwestern, Graue Schwestern von der 19. Dezember 1910 verstorben. hl. Elisabeth, Franziskanerinnen und Vinzenti- Am Josefstage (19. März) 1911 begab sich eine nerinnen verschiedener Mutterhäuser und an- Prozession mit Gesang von der Kirche zum dere) entwickelten in rund 90 Niederlassungen Schwesternhause, wo die neue Einrichtung im Eichsfeld ein reges karitatives Wirken. Sie unter dem Namen „St. Josephshaus“ feierlich widmeten sich hauptsächlich der Kranken- und eingeweiht wurde. Anschließend ging die Pro- Altenpflege, der Kinderbetreuung (Kindergär- zession zurück zur Kirche, wo der Pfarrer eine ten und -heime) sowie der hauswirtschaft- Festandacht mit Ansprache folgen ließ. Den hl. lichen Unterweisung junger Mädchen. Josef als Schutzpatron hatten sich mehr als 20 Auch in Hüpstedt wurde um die Jahrhundert- Schwesternhäuser der verschiedensten Kon- wende der Wunsch nach einer solchen Nie- gregationen im Eichsfeld auserkoren. derlassung laut. Es ergab sich hier, dass der Neben dem Kindergarten wurde die ambu- alleinstehende Bauer Josef Ifland bereit war, lante Krankenpflege (Gemeindeschwester) sein Gerechtigkeitshaus Nr. 42a im Oberdorf von den Bewohnerinnen des Schwestern- mit zugehörigem Ackerland für einen solchen hauses bis zum 1. Juni 1986 wahrgenom- Zweck zur Verfügung zu stellen. Mit einem men. Tag und Nacht fanden hier Hilfesu- Vertrag vom 17. Oktober 1908 und seinem chende eine offene Tür. Die Anleitung junger Letzten Willen vom 7. Juli 1909 übertrug Mädchen in hauswirtschaftlichen Tätigkeiten Ifland sein Haus und Land der Kirchenge- wurde anfangs ebenfalls mit großem Eifer meinde. Allerdings war diese Stiftung nicht betrieben, doch der Bedarf ging im Laufe der ganz selbstlos. Ifland ließ sich bis zu seinem Zeit zurück. Lebensende von den Schwestern versorgen und pflegen. Er starb am 1. März 1921 als Nach 88 Jahren segensreichen Wirkens ältester Mann der Gemeinde mit 87 Jahren. schloss das St.-Josephshaus im Dezember 1998 seine Pforten, Grund dafür waren vor Ortspfarrer Augustin Schwanstecher ließ das allem Nachwuchssorgen im Orden. Haus vom örtlichen Maurermeister Kaltwas- ser renovieren und kümmerte sich um die Der Kindergarten wurde darüber hinaus noch innere Ausstattung für den künftigen Zweck. vier weitere Jahre von der Ordensschwester Ende Juli 1910 war es so weit, dass die ersten Regina Maria geleitet. Zu diesem Zwecke 256 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Aus den Lebenserinnerungen der Freifrau Gertrud von Minnigerode (3. Teil) mitgeteilt von Gerhard Rexhausen In ihren umfangreichen Lebenserinnerungen ten viel feine Handarbeit und lasen die be- übermittelt Gertrud von Minnigerode unter kannten Klassiker oder jährlich erscheinende anderem ein anschauliches Bild des Hauses feinere Kalender oder die englischen und „Auf dem Wall“ und die damaligen Lebens- amerikanischen Romane von Walter Scott umstände in Gieboldehausen (Fortsetzung und Bulver und Cooper. Ganz einzeln be- aus Heft 6/2011): sprach man bessere, neue deutsche prosa- ische Werke. Tante Minna konnte ihrer Augen „Für spätere Leser, wegen abends nicht lesen und bei Tage hatte die nach uns vielleicht oder nahm sie sich nicht die Zeit dazu. In Ge- die Schrift zur Hand sellschaften mit Damen (Kaffee, Tee), wur- nehmen und manches de oft Boston (Karten) gespielt oder „Bester nicht begreiflich finden Bube“. Dabei gab es nur selbstgebackenes würden, füge ich noch Gebäck oder Kuchen. folgendes hinzu: Exklusiv waren die Großeltern gar nicht, in Auf die Frage, wie war Nachmittags-Kaffee-Gesellschaften sah es möglich in den 30er ich auch ab und an bäuerlichen Staat. Die bis Mitte der 40er Jah- Freifrau Gertrud von Moden der Damen waren noch einfach: 2 re des 19. Jahrhun- seidene Kleider – eins schwarz, eins braun Minnigerode (1879- derts mit so wenigem 1970). oder grau, gemacht vom Nähmädchen aus anständig zu leben, dem Ort oder der Umgegend, die Essen bemerke ich, dass es allerdings einer festen, und täglich 25 Pf. erhielten. Die später viel tätigen Hand bedurfte, die alles im Haushalt verlangte Frau Schlosser Conradi hatte als leitete, und die war in Tante Minna vorhan- Kindermädchen bei Anna und Luise hier in den. Dann waren alle für einfache Sitten Gieboldehausen bei Onkel August gedient, eingenommen und von dem festen Willen konnte etwas weißnähen, das Schneidern beseelt, dass man allein durch Sparsamkeit lernte sie vom Zusehen und arbeitete nach- wieder zu besserer Lebenslage kommen kön- her gut; nach Muster schneidern konnte sie ne. Das Leben auf dem Lande machte dies freilich nicht, sie arbeitete nach Anpassen, natürlich leichter, als anderwärts es gewe- bis es gut saß. sen wäre, wo sogenannte gesellschaftliche Pflichten herangetreten wären, und diesen Häkeln taten die Damen viel, Spitzen, fei- hielt man sich möglichst fern und tat nur das ne Kragen, Handschuhe ohne Finger, auf Allernotwendigste. Außerdem war auswär- die die Großmutter sehr hielt. Wechselnde tiger Verkehr erschwert, Eisenbahnen noch Moden in Mänteln gab es nicht, man hatte der Zukunft vorbehalten, die Post noch nicht einen Mantel zum Ausgehen, der wurde ge- einmal täglich gehend. Zeitungen und das tragen, solange er hielt. Für ganz „extra“ war Duderstädter Wochenblatt brachten wenige noch ein seidener da, der aber nie geändert und magere Nachrichten, es passierte nichts wurde, höchstens gewendet. Das Schuhwerk und lockte auch nichts nach der Außenwelt. wurde in Duderstadt oder Northeim gemacht, Schuster Huch im letzteren Orte war weithin Die Hauptstadt des Landes Hannover, er- als Damenschuster bekannt. Die Ballkleider schien als Bild der Größe. Nötige Einkäufe der jungen Damen waren nur aus weißem, wurden in Duderstadt oder Göttingen be- waschechten Stoff, und vorkommende Än- sorgt, wohin man zu Fuß oder mit Geschirr derungen bestanden höchstens mal in einem (Fuhrwerk) gelangte, welches letztere erst neuen Bande oder einer Schärpe, das Kleid gemietet werden musste. Die Damen mach- an sich blieb, wie es war. Die Ärmel waren Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 259 Zur Heiligenstädter Münzgeschichte von Heino Richard Im Mittelalter gab es in Deutschland viele nachzuweisen. Erst 1399 finden wir wieder Münzstätten, die mit Genehmigung und im eindeutige Nachrichten über die Münzstädte Auftrag ihres Landesherrn betrieben wurden. Heiligenstadt.5 Aus Urkunden und durch Münzfunde belegt sind uns heute die Prägestätten Gerode In einer alten umfangreichen Handschrift fand (Münzstätte des Klosters Gerode), Heiligen- ich den folgenden Aufsatz zur Münzgeschich- stadt (Münzstätte der Erzbischöfe von Mainz, te von Heiligenstadt. Dieser ist in deutscher Worbis (Münzstätte der Grafen von Beichlin- Handschrift von mindestens zwei Personen gen) und wohl auch Beuren (Münzstätte der verfasst worden. Dieses Werk basiert im Grafen von Beichlingen)1 bekannt. Nach 1300 Wesentlichen auf Johann Wolfs „Politischer existierte nur noch die Münzstätte der Main- Geschichte des Eichsfeldes“ und seiner „Ge- zer Erzbischöfe in Heiligenstadt. schichte der Stadt Heiligenstadt“. Unterstri- chene Worte sind im Originaltext auch unter- Ab 1200 gibt es Brakteaten, lateinisch für: strichen. Die Nummerierung der Anmerkun- dünnes Blech, Münzen des Mittelalters, die gen wurde von mir vorgenommen. Im Original aus sehr dünnen Blechen mit nur einseitiger wurden nur Anführungszeichen gesetzt. Die Prägung geschlagen wurden. Seit dem 14. Anmerkungen sind teilweise unvollständig. Jahrhundert bezeichnete man diese Blech- So wurden nicht alle Verweise auf gedruckte münzen auch als Hohlpfennige2, die aus der Urkundenbücher mit den detaillierten Anga- Münzstätte Heiligenstadt hervorgingen. Man lehnte sich an die Münzbilder der benachbar- ben gebracht. Die zitierte Literatur wurde zur ten Territorien an. So entstanden die Heiligen- Verdeutlichung bibliografisch ergänzt. städter Reiterbrakteaten. Reiterbrakteaten wurden zuerst von den Thüringer Landgrafen Münzwesen um die Mitte des 12. Jahrhunderts in Eisen- „In Ansehung das beim Handel und bei an- ach und dann in Gotha geprägt. Sie wurden deren Geschäften üblichen Geldes kommen von vielen Münzberechtigten in Thüringen nun verschiedene neue Ausdrücke vor. Man und Hessen, so auch von der Reichsmün- liest häufig in den hiesigen Urkunden: Pon- ze in Mühlhausen, nachgeahmt.3 Es ist kein deris, valoris et warandia Heiligenstadiensis, Wunder, dass sich auch die Münzstätte Heili- Heiligenstädter Gewichtes Wisse, Witte und genstadt diesem Typ anschloss. Ihre Münzen Währung,6 um dadurch den eigentlichen Wert zeigen einen Reiter, der durch eine Mitra als des Geldes zu bestimmen, womit man gezahlt Geistlicher kenntlich gemacht ist, und ver- hatte oder zahlen wollte, ob nämlich die Mark schiedene Beizeichen. Die Darstellung des 15, 14 oder 12 löthig sei, und wie viel Schillin- Heiligenstädter ge dafür gerechnet werden. Denn hierin wich Stadtsiegels aus nicht nur eine Münzstätte von der anderen dem 13. Jahrhun- ab, sondern eben dieselbe blieb sich nicht dert ähnelt dem immer gleich. Den Zeitgenossen war die je- Bild dieser Mün- desmalige Markwährung hinlänglich bekannt, zen.4 uns aber, die wir die alten Münzverordnun- Brakteaten dieser gen nicht mehr haben, ist sie dunkel. Eine Art wurden in Hei- einzige Nachricht von den Heiligenstädter ligenstadt bis etwa Marken steht noch in einem alten Stadtbuche Abb. 1: Altes Stadtwappen 1250/60 geprägt. so verzeichnet: Anno1372 was da vor Mark von Heiligenstadt, Kupfer- Danach ist für eine verschrieben sind, das sind alte Marke, und stich aus dem 17. Jh. längere Zeit kei- was sieder uf Markzahl verschrieben ist, nach Archiv Heino Richard. ne Münztätigkeit dato dieser Schrift, das redet man von neue 262 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder anstelle dessen den vereinbarten Pacht. Aus 18 Joachim.I.Fr, Neueröffnetes Groschenkabinett, der Heiligenstädtischen Münze empfingen die Leipzig 1749-1753. von Bülzingslöwen jährlich eine Mark, womit 19 S. 163 u 164. sie belehnt waren.36 20 S. 70. 21 S. 76. Anmerkungen 22 S. 77. 1 Lauerwald, Paul: Zur Münz und Geldgeschichte des 23 Urkb. N. Eichsfeldes, Sonderausgabe der Eichsfelder Hei- 24 von Praun S.91-92. mathefte 1976 sowie weitere Arbeiten von ihm zur 25 ebenda S. 112. eichsfeldischen Münzgeschichte. Besonderer Dank gilt Paul Lauerwald, der mir mit seiner Fachkompe- 26 Anno 1446 galt der Gulden drittehalb Schock alten tenz beratend zu Seite stand. Groschen. Aus einem alten Stadtbuche. 2 http://www.muenztreff.de/lexikon/b/brakteaten.php 27 II. B. polit. Gesch. des Eichsf. S.167. 3 Suhle, Artur: Deutsche Münz und Geldgeschichte 28 Urkb. zum II.B.N LXVI. von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert. Berlin 29 Art. 93 94 108 160. 1964, S.113. 30 Urkb. N. 4 Lauerwald: Anmerkung 1, S.70. 31 ebenda. N 5 Ebd. S. 70 f. 32 Reuter: Albansgulden oder Geschichte … S. 148 6 Urkb. (Johann Georg Reuter, Albansgulden oder Ge- 7 auch den 45 Art. des Einworts. schichte … Mainz 1790). 8 II B. polit. Gesch. des Eichsf., S. 165. 33 Döderlin de Numis germanes mediae p.243 (Do- ederlini Comment. De nummis Germaniae mediae 9 Ohne Angabe. Nürnberg 1792). 10 Würdtwein: Diplomat Mogunt. T.II.p.240. 34 ebenda S.149. 11 Ibid. p.339. (ibid. Abkürzung für „Ibidum“ ist iden- 35 Eine Mark hält 16 Loth, ein Loth 4 Que, ein Quent- tisch mit „ebenda“ , p Abkürzung für „pagina“ Seite). chen 4 Sz, ein Sechtzenteil 16 Es. (Esgen), ein 12 Ohne Angabe. Merksatz aus dem Rechenheft meines damals 13 Urkb. zum II.B.N.LV. 17-jährigen Ururgroßvaters Deuna 1804 14 Scheid God. Diplom p.703. 36 Wolf/Löffler: Politische Geschichte des Eichsfeldes. 15 II. B. pol. Gesch. des Eichsf., S.165. Duderstadt 1921, S 232. 16 v. Praun S. 91 (vermutl. v. Praun, Nachrichten von * Anmerkungen 6 bis 35 entsprechen den Anmer- dem Münzwesen insgemein, Göttingen 1739). kungen im Originaltext mit Berichtigungen (kursiv), 17 Würdtwein c.c. ergänzt von Paul Lauerwald.

Wie die Eichsfelder Straßen zu ihren Namen kommen von Heribert Reinhardt Erste Folge: Straßennamen in Niedersachsen Im Untereichsfeld gibt es Hunderte von Stra- faches Geschäft der laufenden Verwaltung“. ßen. Die Grundwörter sind vielfältig. Sie rei- Es muss die Zustimmung des jeweiligen chen von Straße über Gasse, Weg, Platz, Gemeinderates oder eines beschließenden Allee und Ring bis zur Stätte. Ausschusses vorliegen. Wer bestimmt eigentlich, wie eine Straße hei- Die Bewohner einer Straße haben keinen ßen soll? Darüber gibt es in Niedersachsen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Stra- kein eigenes Gesetz. Die Entscheidung liegt ßennamen. Sie haben jedoch einen Anspruch bei den Gemeinden. Das Recht, eine Straße auf fehlerfreie Ermessensausübung der jewei- oder einen Platz zu benennen, ist kein „ein- ligen Gemeinde. An erster Stelle dient eine Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 263

Straßenbezeichnung dazu, das Auffinden der Natürlich gehen auch die eichsfeldischen anliegenden Gebäude und Einrichtungen zu Straßennamen weit über das nur Verwal- ermöglichen für Feuerwehr, Polizei und Ret- tungsmäßige hinaus. Sie können Geschich- tungsdienste ebenso wie für Besucher. Auch te erzählen, aber auch Geschichten. Sie er- für das Pass- und Meldewesen ist es wich- innern an Persönlichkeiten der Region und tig, dass Straßen einen Namen und Häuser ehemals deutsche Städte (Königsberger Hausnummern haben. Die Umsetzung erfolgt Straße in Duderstadt). Sie weisen aber auch durch den Fachbereich 4 Bauen und Wohnen auf Städte und Dörfer des Eichsfelds hin der Gemeinden, allgemein eher als Bauamt (Heiligenstädter Straße). Straßennamen, die bekannt. Liegen alle Voraussetzungen für die mit großgeschriebenen Präpositionen (Am, Benennung einer Straße vor, stellt der Bauhof Bei, Über, Zum) beginnen, erinnern oft an der jeweiligen Gemeinde die neuen Straßen- Flurbezeichnungen oder historische Stätten, schilder auf. wie„Am Sulberg“ oder „Auf der Heerstätte“.

Aus vergilbten Briefen: Eine gute Sense eingesandt von Hubert Gunkel Am 29. Mai 1959 schrieb Vater Hey aus Heu- sensen mir zugelegt hatte, wie eine Solinger then den folgenden Brief an seinen Sohn Kle- Schneidstahl, eine Deutsche Reichssense mens: und eine Storchsense. Letztgenannte Sense war ja auch eine sehr gute Qualität. Und nun „… Ich hatte dir ja gestern erst geschrieben, kam wieder ein Händler und wollte mir eine aber wenn man so eine gute Sense erhält, Sense verkaufen. Ich sagte zu ihm: Mein lb. dann muß man den Empfang auch sofort be- Mann, ich besitze eine Storchsense, die ist so stätigen. Heute mittag 12 Uhr kam das Pracht- gut im Schnitt, dass Sie mir wohl kaum eine stück an. Über die Verpackung muß ich dir ein bessere Sense verkaufen können. Und jetzt 100-prozentiges Lob aussprechen. Und was kommt die Hauptsache; er machte die Storch- nun kommt, darüber wirst du vielleicht lachen. sense nicht schlecht, im Gegenteil, er sagte Als ich die Sense ausgepackt hatte und den zu mir, wenn sie eine Storchsense besitzen, Namen Julius Kronenberg gelesen hatte, da so können sie von Glück reden, denn diese traten mir vor Freude die Tränen in die Augen, Werke sind aufgelöst worden und bestehen denn dieser Name bürgt wirklich für Qualität. nicht mehr, aber, fügte er hinzu, ich will Ihnen Ich habe sie heute Nachmittag gleich geden- heute eine Julius Kronenberg verkaufen, die gelt, habe eine ganze Stunde dazu gebraucht. bestimmt mit Ihrer Storchsense antreten kann. Wenn erstmal eine richtige Bahn vorhanden Und er fügte noch den schönen Satz hinzu: ist, dauert es dann keine Stunde mehr. Ich „Je höher die Sonn am Himmel steht, je bes- habe dann gegen Abend gleich ein Fuder ser meine Sense geht.“ Grünfutter aus dem Bach geholt. Trotzdem daß es sehr trocken war, Junge ich sage Und in der Tat, der Händler hatte nicht zuviel dir, es ist die alte Firma noch, diese Sense versprochen. Die Julius Kronenberg hat da- braucht nur das Gras zu riechen. mals die Storchsense noch bei weitem über- troffen und in den Schatten gestellt. Selbst Mein lieber Klemens, du als Handwerker heute dient meine alte Julius Kronenberg kannst es nicht ermessen, was du mir mit die- noch täglich beim Stroh schneiden. Den Wert ser Sense ein Wertstück geschickt hast. Ich einer guten Sense kann ja auch nur ein alter will dir auch heute mal schreiben, wie es kam, Mäher ermessen. Nun lieber Junge, du hast daß ich so auf diese Sensenmarke versessen nun weder eine 80er noch eine 90er genom- bin. Es war einige Jahre vor dem Kriege, da- men, sondern du hast eine 85er genommen, mals kamen jedes Jahr Sensenhändler aus und das ist richtig so. Also man kann von einer dem Sauerland nach hier; nachdem ich zuvor guten Sense einen ganzen Brief voll schreiben innerhalb einiger Jahre folgende gute Marken- …“ 266 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Beschreibung der landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Landkreis Duderstadt 1972 von Dieter Wagner Der ehemalige Landkreis Duderstadt erstreckt 29,00 ha sowie der hauptberuflich bewirt- sich auf einer Gesamtfläche von 22,5 Quad- schafteten Betriebe auf 23,00 ha. ratkilometern. 16 km² dieser Fläche werden Betriebsstruktur der hauptberuflich be- landwirtschaftlich genutzt (70 %), davon 12,84 wirtschafteten Betriebe km² als Ackerland und 3,52 km² als Grünland. Insgesamt 3,74 km² sind nicht mehr landwirt- 270 Betriebe mit einer Betriebsfläche über schaftlich genutzte Flächen. Dabei handelt es 20 ha sich vorwiegend um frühere Schafweiden, ver- 200 Betriebe mit einer Betriebsfläche zwi- sumpfte Wiesentäler und Flächen in Hanglage, schen 10 und 20 ha, 30 Betriebe unter 10 ha. deren Aufforstung angestrebt wird. Seit 1955 Seit 1956 wurden 54 landwirtschaftliche Be- wurden 154 ha aufgeforstet. triebe im Kreise ausgesiedelt, 225 Betriebe 11 % (2,5 km²) der Gesamtfläche ist mit Wald erneuerten ihre Wirtschaftsgebäude grund- besetzt. legend. Von den hauptberuflich bewirtschafteten Be- Boden- und Wasserverhältnisse sowie trieben sind 5 % reine Hackfruchtbetriebe, Klima 40 % Hackfrucht- und Getreideanbaubetrie- Die besten Böden mit Bodenzahlen zwischen be, 50 % Getreide- und Hackfruchtbetriebe 60 und 80 liegen vor allem in der Goldenen und 5 % reine Getreidebaubetriebe. Mark westlich von Hahle und Rhume. Die landwirtschaftlich schwierigen Produktions- Viehbestand-Schlepper-Mähdrescher bedingungen mit Hanglagen finden sich Jahr Rind- Schweine Pferde Schlepper Mäh- hauptsächlich im südöstlichen Kreisgebiet vieh drescher im Bereich der „buckligen Welt“, also in den 1938 11.027 31.903 2.362 14 -- städtischen Bergdörfern. Die Bodenzahlen 1948 9.980 19.147 2.449 81 -- im Kreis schwanken zwischen 47 (Fuhrbach) 1961 13.148 36.403 1.137 920 -- und 71 (Bernshausen), der Hektarsatz zwi- schen 700 und 1900 DM. 1970 13.753 36.247 185 1.625 328 1971 13.558 32.485 190 1.625 338 Die Höhenlage schwankt zwischen 150 und 300 Meter (Bundsenberg bei Fuhrbach). Vermarktungsmöglichkeiten Die mittleren Jahresniederschläge liegen Vieh: zwischen 620 und 670 mm. Es bestehen 22 Viehverwertungsgenossenschaft und Direkt- Wasser- und Bodenverbände, die sich auf verkauf an Schlachtereien eine Fläche von 1.300 ha erstrecken. Milch: Betriebsgrößen 1971 Molkereigenossenschaft Westerode und Mol- Betriebs- Anzahl Betriebs- in % kereigenossenschaft Gieboldehausen größe der Betriebe fläche in ha Teilweise auch an Molkereien in Landolfshau- 0,5 - 10 ha 1.659 3.990 24,9 LN sen, Gillersheim, Katlenburg und Hattorf 10 - 20 ha 314 4.609 28,9 LN Getreide 20 - 30 ha 181 4.378 27,4 LN Hauptsächlich Kornhaus Duderstadt mit La- 30 - 50 ha 60 2.153 13,5 LN gern in Duderstadt, Gieboldehausen, Bilshau- über 50 ha 11 852 5,3 LN sen und Hilkerode Die Durchschnittsgröße aller Betriebe beläuft Spar- und Darlehnskassen in Nesselröden, sich auf 7 ha. Die Durchschnittsgröße der Seulingen, Bodensee, Rollshausen und Rü- Betriebe mit einer Fläche über 20 ha beträgt dershausen Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 269 wir hätten gern einmal einen lebenden „Grau- Die Mühle wurde im Jahr 1900 durch Brand- schimmel“ gesehen. Wir bestaunten jetzt nur stiftung zerstört. – 1912 bekam die Mühle eine noch ein wenig die großen Flügel. Sonst war Nachfolgerin. Es richtete nämlich in jenem da aber nun wirklich nichts weiter zu sehen, Jahre der Einwohner August Günther mitten und so zogen wir denn mit unseren kindlichen im Dorf einen Mühlenbetrieb mit zwei Mahl- Interessen weiter, nach Küllstedt hinein. gängen und einem Schrotgang ein. Die Kraft Mühle und Müllerhaus ließ 1860 Wilhelm dazu lieferte anfänglich eine Windturbine, die Blume aus Jerxheim erbauen. Mühlenbesit- auf einem 30 m hohen Holzturm eingebaut zer nach ihm war Theodor Panier, danach war. Das Flügelrad hatte einen Durchmesser Otto Eckelmann. Die Namen lassen vermu- von 10 m. 1922 wurde die Turbine, da das ten, dass keiner ihrer Träger vom Eichsfeld Holzgerüst durch Fäulnis schadhaft geworden stammte. Der letzte Windmüller war Karl war, abgebrochen. Die Dorfbewohner waren Waldmann aus Kefferhausen. Die Müllerei darüber hocherfreut, insbesondere deshalb, war wenig erträglich, das bezeugt schon der weil die Turbine immerfort ein lärmendes häufige Besitzwechsel. 1903 wurde die Mühle Getöse erzeugt und das Dorfbild so sehr stillgelegt und 1911 abgebrochen. Sie hatte verschandelt hatte. Der Mühlenbetrieb geht etliche Mal durch Blitzschlag Schaden erlitten. aber weiter; statt des Windes liefern jetzt ein Diesel- und Elektromotor die nötige Energie. Die Büttstedter Windmühle (Der 2. Teil folgt in Heft 9-2011) Auch beim Nachbarort Büttstedt stand ehe- mals eine Windmühle. Sie war 1875 auf der Aus: Franz Huhnstock: Noch ein Päckchen Humor. sogenannten „Kindsburg“ errichtet worden. Es Hg. vom Dingelstädter Verein für Heimatpflege e. V., war eine Bockmühle. Der Müller hieß Schröter. Duderstadt 2002, S. 109-111.

Weinanbau - auch auf dem Eichsfeld von Josef Bodmann Die Geschichte des Weinbaus begann unge- sonders gefördert. Wein gilt bis heute als ein fähr vor 8.000 Jahren, so soll er seit dem 6. religiöses Symbol der Erlösung. Jahrtausend vor Chr. vor allem in Vorderasien In den nachfolgenden Jahrhunderten gewann betrieben worden sein. Die ersten Weinreben Wein immer mehr Zuspruch als Getränk für sollen allerdings im antiken Persien und im jeden gesellschaftlichen Anlass und war un- heutigen Georgien gezogen worden sein. verzichtbar bei allen Festen. Wein wurde wegen seiner Rauschwirkung Die erste historische Erwähnung des Wein- auch von jeher für rituelle Praktiken genutzt. anbaus im Eichsfeld geht auf das Jahr 1244 Im antiken Griechenland galt der Wein der re- zurück. Der Beginn des Weinanbaus fand ligiösen Verehrung und dem kulturellen Sinn- zunächst hauptsächlich in den Klöstern statt. bild. Der griechische Gott Dionysos wurde mit Mönche holten aus süddeutschen Weinan- wilden Weinfesten verehrt. Die Ägypter und baugebieten Jungreben, die sie im Eichsfeld Römer spritzen auch auf die darzubringen- an Südhängen anpflanzten. Nachfolgend in- den Opfer Wein, so wurde Wein auf die Erde teressierte sich auch die Stadt Duderstadt für oder ins Feuer geträufelt. den Weinanbau und ließ als eines der ersten Bei den Römern wurde Bacchus als Gott des Gebiete den Scherenberg in Werxhausen mit Weines verehrt. Hier lag der ganze Weinan- Reben bepflanzen. Weiterhin gibt es Nachwei- bau in priesterlicher Hand, da er als religiöser se dafür, dass im 13. Jahrhundert südlich des Akt verstanden worden ist. Den Erntebeginn Schalksberges, westlich von Wintzingerode durften nur Priester festsetzen, die Rebstöcke Weinbau betrieben worden ist. Bis heute sind wurden selbst von den Priestern gestutzt. die dafür angelegten Terrassen noch sichtbar Vom Christentum wurde der Wein vor allem Der Weinanbau im Eichsfeld begnügte sich durch die Bedeutung des Abendmahls be- nicht nur auf Liebhaberei und Eigenbedarf, 270 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder sondern diente auch dem Verkauf mit zu- stand im Vordergrund, sodass die meisten nehmendem Absatz. So entstanden selbst vormaligen Weinbauflächen in Ackerland im Eichsfeld Weingaststätten, da Wein neben umgewandelt worden sind. den festlichen Angelegenheiten auch von In der Gegenwart wäre der Weinanbau im Bauern und Arbeitern getrunken wurde, da Eichsfeld nicht mehr mit anderen Weinge- er zeitweise weit billiger als Bier war. Trotz genden konkurrenzfähig, da die klimatischen der niedrigen Preise von Wein stellte sich der Bedingungen die Trauben nicht ausreichend Weinverkauf auch im Eichsfeld als lohnende reifen lassen können. Einnahmequelle dar. Das dem Eichsfeld nächste, noch aktiv betrie- Der Dreißigjährige Krieg veränderte im Eichs- bene Weinbaugebiet befindet sich in Thürin- feld den Weinanbau drastisch. Der Bedarf an gen im Saale-Unstrut-Gebiet in und um Bad Nahrungsmitteln für die leidende Bevölkerung Sulza, nordöstlich von Weimar. Brot und Hering für die Ärmsten Sie sind heute in aller Munde und scheinen Geist“, das bis 1632 an der Worbiser Straße angesichts der leeren öffentlichen Kassen ein vor dem Steintor lag und später am Neutor erfolgversprechendes Modell für die Lösung wieder aufgebaut wurde. Aus dem Zinsertrag vielfältiger kultureller und sozialer Aufgaben: von zwei Stiftungen der Gebrüder Lidemann die Stiftungen. Zugleich sind sie uralt - seit - des Priesters Johann und des Ratsherrn dem Frühmittelalter beruht vor allem das Balthasar - die um 1550 errichtet wurden, er- kirchliche Leben auf Stiftungen reicher und hielten sie einmal im Jahr je ein Schwein, das vornehmer Familien. Aber auch im kommu- im Spital oder im Haus des Spitalverwalters nalen Bereich sind bürgerliche Stiftungen be- gesotten oder gebraten werden sollte. Das zeugt, seit es die kommunale Selbstverwal- Stiftungskapital betrug 150 Silbertaler und 70 tung, privaten Reichtum und die Schriftlichkeit Goldgulden. Balthasar Lidemann setzte auch gibt. Der tiefste Grund dieser Stiftungen war eine Kleiderspende aus grauem und weißem die Sorge um das eigene Seelenheil und das Mühlhäuser Tuch für arme Bürgerkinder ein. Fortleben im Jenseits, der unmittelbare Stif- Bei der Verteilung der Markusspende gab es tungszweck war oft karitativ und sozial. um 1757 ein dramatisches Unglück, als ein „un- In Duderstadt sind mehrere große Stiftungen gehuerer Schwarm fremder Bettler, aus weit- seit dem Mittelalter und der frühen Neuzeit be- entfernten Orten“, so der Chronist Johann Wolf, kannt. Die Markusspende, unbestimmbaren im tumultartigen Kampf um die Nahrungsmittel Alters, wurde von der Kämmerei verwaltet. zwei Mädchen zu Tode erdrückte. Der Magis- Im Rechnungsbuch von 1466, das noch heu- trat beschloss daraufhin, die Stiftungserträge te im Stadtarchiv verwahrt wird, wurden die künftig in regelmäßige Bargeldzahlungen an Ausgaben für ein Festmahl für die Armen der die Armen der Stadt umzuwandeln - die städti- Stadt aufgezeichnet: es gab Brot und Kuchen, schen Armenkassen (es gab vier) entstanden. Bier, Äpfel, Käse, Senf, Essig, frische Fische und getrockneten Stockfisch, Honigkuchen, Die allmähliche Geldentwertung über Jahr- Petersilie und Eier. hunderte und die galoppierende Inflation von 1923 haben die meisten mittelalterlichen Stif- Meist wurde eine bestimmte Menge Roggen tungen zum Erlöschen gebracht, als Instituti- zu Brot verbacken und an die Armen verteilt onen erinnern heute nur noch das Kranken- - so auch in der Spende aus der Stiftung des haus und die Kapelle St. Martini sowie das Hans von Sothen, die am Sonntag Laetare Gebäude des Spitals „Zum Heiligen Geist“ verteilt wurde: jeder Arme erhielt ein Brot und daran. Der Grundgedanke bürgerlicher und einen Hering. institutioneller Stiftungen zum Nutzen des Üppiger lebten die Hospitalinsassen von „St. Gemeinwohls, heute vom Steuerrecht be- Martini“, dem Vorläufer des heutigen Kran- günstigt, lebt aber fort. kenhauses, und dem Hospital „Zum Heiligen Stadt Duderstadt Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 271

Das historische Eichsfeldfoto

Eisenbahnbrücke in Rhumspringe, um 1922. Sammlung Heino Kühn, Heiligenstadt.

Postkarte aus Großbodungen, um 1915. Sammlung Heino Kühn, Heiligenstadt. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 273

Wir gedenken Vor 50 Jahren starb Pfarrer Nikolaus Demme Am 9. Juli jährt sich der Todestag von Pfarrer Nikolaus Demme zum 50. Mal. Der Priester erblickte das Licht der Welt am 5. Dezember 1906 in Hüpstedt. Er absolvierte das Gymna- sium in Duderstadt, studierte in Paderborn und Fulda Theologie und wurde am 23. De- zember 1933 im Hohen Dom zu Fulda zum Priester geweiht. Nach priesterlichem Wirken in Hanau, Gelnhausen, Geisa, Oberndorf, Leinefelde, Wilbich und wurde er ab 7. Juli 1948 zum Pfarrer in beru- fen. Hier vollendete sich 13 Jahre später sein Lebensweg. In seinem Sterbeandenken heißt es: „Ich habe eure Ehen geknüpft. Entheiligt sie nicht. Ich Primiz von Nikolaus Demme (vorn links) 1933. habe eure Kinder lieb gehabt. Verzieht sie nicht. Ich habe eure Toten zu Grabe gebet- Gebiet hat Pfarrer Demme zahlreiche Spuren tet. Vergesst sie nicht. Ich liege nun selbst im hinterlassen. Mit Hilfe der Gemeinde wurden Grabe. Vergesst auch mich nicht.“ Unterrichtsräume auf dem Pfarrhof gebaut, die ab 1950 nutzbar waren. Im selben Jahr Eine riesige Menge Arbeit war zu bewältigen, wurden die Kirchenbänke von den fünf Tisch- als Demme nach Niederorschel kam, beson- lern in Niederoschel fertiggestellt, die bereits ders in der Seelsorge. Seine Vorgänger hat- unter seinem Vorgänger Paul Weyer (1938- ten stets einen Kaplan an ihrer Seite. Pfarrer 1948) in Angriff genommen worden waren. Demme hatte nur Geistliche, die schon im Ru- Acht farbige Bleiglasfenster verschönern seit hestand waren, als Hilfe. So Pfarrer Breczin- diesem Jahr das Kirchenschiff. 1952 wurden ka, danach Pfarrer Muttke, welcher bis Mai drei Stahlglocken als Ersatz für die 1942 be- 1957 in Leinefelde tätig gewesen war. schlagnahmten Bronzeglocken angeschafft. Nach 1945 wurde in Rüdigershagen eine 1960 wurde mit dem Bau der Sakristei be- Seelsorgestelle eingerichtet, die von Nieder- gonnen, deren Fertigstellung Pfarrer Demme orschel aus zu betreuen war. Die Seelsorge- nicht mehr erleben durfte. Die Fronleichnams- stunden für 600 Schulkinder waren abzusi- prozession hat er 1961 noch geführt. Weni- chern, hinzu kamen abends noch Gruppen- ge Wochen später starb er im Krankenhaus stunden der Pfarrjugend. Auch auf baulichem Heiligenstadt. Otto Gorsler

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Berichte aus dem Eichsfeld aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine, Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) zusammengestellt von Edgar Rademacher

Beberstedt. Bischof Joachim Wanke spendete am beiden Weihbischöfe Reinhard Hauke und Hans- 19. Mai in der St.-Martin-Kirche 25 Jugendlichen Reinhard Koch (em.) begrüßen. aus den Ortschaften Beberstedt, Helmsdorf, Hüps- Anlässlich des hundertjährigen Bestehens hatte tedt und Zella das Sakrament der Firmung. der Riethpark-Förderverein Anfang Juni zu einem Bickenriede. Zum kommenden neuen Schul- behaglichen Wochenende in das Naherholungs- jahr schließt die Regelschule im Ort. Sie sollte gebiet eingeladen. eigentlich im Spätsommer eine Außenstelle der Duderstadt. Der Hildesheimer Bischof Norbert Regelschule in Ammern für die 5. und 6. Klassen Trelle will zu Fuß zur Marianischen Vesper mit werden. Die Mehrzahl der Eltern der künftigen 5. Papst Benedikt XVI. ins Obereichsfeld pilgern. Wie Klasse haben aber ihre Kinder gleich in Ammern es hieß, werde sich der Bischof am 23. September oder Küllstedt angemeldet. Trotz Umzugs der mit einer möglichst großen Gruppe aus seinem Bis- Grundschule in das Regelschulgebäude ist dieses tum von Duderstadt aus auf den 13 Kilometer lan- bei weitem nicht ausgelastet. gen Weg zur Wallfahrtskapelle Etzelsbach machen. Bodenstein. Nach gründlicher Restaurierung Die niedersächsische Wissenschaftsministerin Jo- ist das historische Epitaph Ende Mai an seinen hanna Wanka stattete im Mai dem Duderstädter Stammplatz in der Bodensteiner Kapelle zurück- Unternehmen Otto Bock einen Besuch ab. Nach gekehrt. dem Rundgang in Ausstellungsraum und Werk- . Am Pfingstmontag pilgerten wieder stätten diskutierten Unternehmensvertreter mit der zahlreiche Gläubige zur Kapelle auf dem Brink, wo Ministerin über die Umsetzung von Forschung in die Pfarrer Ludger Dräger und Michael Ipolt den Anwendung und serienreife Produktion. Wallfahrtsgottesdienst zelebrierten. Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesver- Büttstedt. Nach 70 gemeinsamen Ehejahren kehrsministerium, besuchte am 16. Mai Duderstadt konnten Hubert und Emma Sander am 7. Juni die und äußerte sich dabei zu den Ortsumgehungen Gnadenhochzeit feiern. Seit 2009 wohnt das Paar um die Stadt. So könnte die Ortsumgehung Wes- im Küllstedter Pflegeheim „Sankt Vinzenz“. terode 2012 möglich werden. Der Bereich Duder- Deuna. Auf Initiative des Fördervereins erhielt die stadt stehe auf der Prioritätenliste der Ortsumge- Grundschule unlängst ein grünes Klassenzimmer hungen an erster Stelle. auf dem Schulhof. Vom 13. bis zum 15. Juni 2012 ist Duderstadt Die Wallfahrt am Pfingstmontag zum Dünkreuz mit Gastgeber des Tages der Niedersachsen. Das mehreren hundert Gläubigen war die erste für den Landesfest wurde 1981 ins Leben gerufen, um das neuen Ortspfarrer Dietmar Ruhling. Zusammengehörigkeitsgefühl im Land zu stärken. Der 17. Kultursommer Dingelstädt. Der Familienbund der Katholiken im wurde am 29. Mai mit Bistum Erfurt und in Thüringen feierte am 15. Mai einem Familienaktions- auf dem Kerbschen Berg sein 20-jähriges Beste- tag im Stadtpark eröff- hen. Auch die Thüringer Ministerpräsidentin Chris- net. Mit 70 Programm- tine Lieberknecht stattete dem Familientag einen punkten an 30 Veran- Besuch ab. staltungstagen bis zum Zur diesjährigen Kinderwallfahrt im Mai pilgerten 4. September gibt es 123 Kinder aus zehn Kindergärten auf den Kerb- ein ansprechendes An- schen Berg, wo sie von Pfarrer Lothar Klapprott gebot für Besucher aller begrüßt wurden. Altersklassen. Weihbischof Reinhard Hauke besuchte am 23. Mai Das 50-jährige Beste- den katholischen Kindergarten „St. Elisabeth“ und hen ihrer Städtepart- segnete die neuen Spielgeräte auf dem Spielplatz. nerschaft feierten An- Zur 50. Frauenwallfahrt am 5. Juni auf dem Kerb- fang Juni die Brehmestadt und Tauberbischofs- schen Berg konnten die rund 2.000 Pilgerinnen heim. Rund 100 Duderstädter waren zu diesem unter anderem Bischof Joachim Wanke sowie die Ereignis nach Baden-Württemberg gefahren. Die Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 279

Kirche, Kultur und Traditionen Wer fand das Gnadenbild von Etzelsbach? von Peter Anhalt Legenden wurden über Generationen mündlich vorgenommen werden. Nun ist es aber so, dass weitergegeben. So war es auch mit der Auffin- die Schneidersippe eine der ganz wenigen ist, die dungslegende von Etzelsbach. Erst in jüngster Zeit sich in Steinbach über alle Zeiten bis zum heutigen erfolgte ihre schriftliche Fixierung. Danach ver- Tag erhalten hat. schwanden viele Erzählvarianten. Heute wird die Schon in der Türkensteuerliste von 1542, der äl- Entstehungslegende des Eichsfelder Marienwall- testen vorhandenen Einwohnerliste Steinbachs, fahrtsortes Etzelsbach fast gleichlautend erzählt. wurde ein Heinrich Schneider genannt.3 Er zähl- Bei der Betrachtung älterer Schriften fällt auf, wie te zu den Bauern mit hohem Steueraufkommen. wenig über die Auffindung des Gnadenbildes Heinrich Schneider besaß folglich einen ansehn- berichtet wird. Weder ein historischer Abriss aus lichen Bauernhof. 1548 findet er in einer weiteren der Zeit um 1700 noch eine Schrift des Vaters der Steuerliste nochmals Erwähnung.4 Eichsfelder Heimatgeschichte, Johann Wolf, von Wenn die Auffindungslegende einen wahren Kern 1809 erwähnen sie. Erst Heinrich Maria Wald- hat, dann könnte durchaus jener Heinrich Schnei- mann, Oberlehrer in Heiligenstadt, schrieb 1879: der das Gnadenbild gefunden oder für einen Bild- „Ungefähr eine Meile von Heiligenstadt in nordöst- stock in Etzelsbach gesorgt haben. licher Richtung liegt das Dorf Steinbach. Nicht weit Im Bauernkrieg 1525 brannte die ursprüngliche davon mitten im Felde befindet sich eine größere Kirche ab, 1534 war sie noch nicht wieder aufge- Kapelle, welche den Namen Etzelsbach trägt. Sie baut. 1555 starb das Kloster Beuren aus.5 In Et- hat diesen von der anstoßenden Wiese empfan- zelsbach war sehr wahrscheinlich zu dieser Zeit gen, in welcher einst der Überlieferung nach eine nicht mehr viel von der einstigen Bebauung zu se- Statue der Mutter Gottes gefunden wurde, welche hen. Die Familie Schneider könnte das fragliche jetzt in der Kapelle zur Verehrung aufgestellt ist. Da Land bearbeitet haben. sie für wundertätig gehalten wird, so wallfahrten die Bewohner der Umgegend dahin. An allen Tagen des Jahres, aber besonders an den hohen Mari- enfesten, werden Pferde zu der Kapelle geführt, damit sie von Krankheiten bewahrt oder davon befreit werden.“1 Es bleibt festzustellen, dass Waldmann von der Auffindung des Gnadenbildes weiß, aber keine ge- naueren Umstände angibt. Klemens Löffler (1881- 1933), ein Steinbacher und später ein anerkannter Historiker, verfasste als junger Mann im Jahr 1904 zwei Zeitungsbeiträge über Etzelsbach. In seiner nüchternen Art erwähnte er die Auffindungslegen- de nur sehr kurz. Er formulierte: „Das Gnadenbild, Abb. 1: Ein Bauer findet beim Pflügen das Gna- eine künstlerisch anspruchslose Holzschnitzerei, denbild von Etzelsbach. Gemälde von Willy Jakob, soll ein Steinbächer namens Schneider beim Pflü- 1929, Ausschnitt. Foto: Peter Anhalt. gen gefunden haben. Seine Ochsen waren plötz- lich nicht mehr von der Stelle zu bringen, fielen Eine zweite Besonderheit an der Löffler‘schen auf die Knie und machten so auf das verborgene Erzählvariante fällt auf. Er erwähnt keine Pferde. 2 Kleinod aufmerksam.“ Er weiß, dass Bauer Schneider ein Ochsenge- Da Löffler seine Kindheit in Steinbach verbracht spann besaß. Das ist auch für die damalige Zeit hat, gibt er eine Erzählvariante wieder, wie sie vor viel wahrscheinlicher. Die Ochsen konnten über Ort bekannt war. Ja, er kennt sogar den Namen je- ein am Kopf befestigtes Geschirr enorme Zugkraft nes Bauern. Falls der Name „Schneider“ nicht rein entwickeln. Für schwere Feldarbeit waren sie bes- symbolisch genannt wird, weil er in Steinbach sehr ser geeignet als Pferde. Noch im 19. Jahrhundert häufig anzutreffen ist, könnte über die Nennung war Steinbach eichsfeldweit für seine guten Zucht- dieses Namens auch eine zeitliche Einordnung ochsen bekannt. 282 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Aus den Eichsfelder Vereinen

150 Frünne tagten im Kolping-Ferien- Vera Eckermann, Beate Franke und Sabine Nolte paradies auf dem Pferdeberg sprachen aus dem Bildschirm zu den Anwesen- den. Von „miener Schaultiet“ und anschließenden Das hat es auch noch nicht gegeben: Die „Hymne“ Ausbildung als Cowboyjunge berichtete Hermann der Kolpingfamilien „War einst ein braver Jungge- Wucherpfennig. Originelle Beiträge kamen auch sell“, auf Plattdeutsch umgetextet, wurde an prä- von Janine Wucherpfennig (Dä Maiboam) und destinierter Stelle, nämlich im Kolping-Ferienpara- Theo Mühlhaus (Dat niehe Ploster). Das Trio Vera, dies auf dem Pferdeberg gesungen. So tönte es Beate und Sabine fungierten als die Stallmädchen. „Voater Kolping liewe hoach“ aus 150 Kehlen, so Anneliese Kopp zitiert einen Schnösel und Stiene viel Plattdütsche Frünne hatten sich eingefunden. Wärsche. Lydia Langenohl mit ihrer Familienfeier In penibler Kleinarbeit hatte Frünne-Präsident und Rita Maulhardt „Dä Chlauwe varßett Barje“ Werner Grobecker das bekannte Lied auf Platt rundeten die Wortbeiträge ab. Noch einmal gab umgeschrieben. Passend zum Tagungsort sagte es Musik vom Feinsten. Franz Otto spielte auf dem Grobecker: „Anre moket enn Maisprung, wie Platt- Psalter und Anneliese & Hermann setzten den mu- dütschen springet direkt int Poaradies.“ Grobecker sikalischen Schlusspunkt. Gerhard Germeshausen

Eichsfeld stellt fünf Bezirkssieger im Plattdeutschen Lesewettbewerb Fleiß und Anstrengung im Plattdeutschen Le- sewettbewerb der Sparkassen haben sich für fünf Teilnehmer jetzt gelohnt. Unter dem Motto „Schoolkinner, leest Platt“ konnten sich die Leser auf Bezirksebene in Syke kürzlich erste und zweite Plätze sichern. Allein das Motto deutet darauf hin, dass dabei die Vielfalt des Plattdeutschen vom hohen Norden bis in die Südspitze von Nieder- sachsen bewältigt werden musste. Die Thematik „Lesen macht Spaß“ beflügelte 32 Kinder aus dem Dee draa Stallmäken mit (v. l.) Vera Eckermann, Eichsfeld über die örtliche und Kreisebene hinaus Beate Franke und Sabine Nolte. Foto: Germes- dabei zu sein. Beate Hadamek von der Sparkasse hausen. Duderstadt begleitete die Besten nach Syke. Dort ging kurz auf die Person Adolph Kolpings und des- sen Werk ein. Er freue sich, dass diese Ferienstät- te im Eichsfeld schon seit fast drei Jahrzehnten se- gensreich wirkte. Ortsbürgermeister Dieter Thriene hieß die Gäste auf Plattdeutsch willkommen („Ek häwwe mek dat von Moni Müller owerßetten loa- ten“). Auftakt für das zweieinhalbstündige Pro- gramm kam von Anneliese & Hermann „Wie komet teßamm un vertellt essek wat“. Maike Mitzinneck und Sina Bleckert von der Plattdeutsch-AG Nes- selröden erzählten Geschichten in Platt. Ein neu gegründeter Chor überraschte die Anwesenden perfekt mit einem Lied in der Muttersprache. Den „Hexenschuss“ präsentierte Steven Wucherpfen- nig, bevor Moni Müller die Dorfgeschichte von Klaan-Pillecken-Darp (Gerblingerode) vortrug. Die Sieger aus vier Bezirken in Niedersachsen zu- Christoph Eckermann kam mit „Ha lett ßek be- sammen mit Andrea Homann (3. von links hinten) stärken“ an das Mikrofon und Hermann Friederici und Heinz Brinkmann von der Sparkasse Syke. munterte zu einem Potpourri bekannter Lieder auf. Foto: Germeshausen. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 285 on der Fahrt. Gegen 21.00 Uhr sind wir wieder gut Schönheiten und Sehenswürdigkeiten und berich- in Dortmund angekommen. tete über die Entwicklung der 700-jährigen Stadt. Vor Beginn der Marienandacht am 2. Juni 2011 Zum Mittagessen fuhren wir zum Restaurant „Haus (Himmelfahrt) begrüßte der 1. Vorsitzende Erich Waldfrieden“. Nach dem guten und reichlichen Anhalt die Anwesenden und bedankte sich für die westfälischen Essen fuhren wir nach Havixbeck- rege Teilnahme. Die Andacht wurde von unserem Walingen zum Erdbeerpflücken. Hier konnten wir Vereinsmitglied Pfarrer Alfons Wiegel gehalten, Hel- die mitgebrachten Körbe mit reifen und leckeren mut Funke und Heinz Golombowski waren Mess- Erdbeeren füllen. Als alle gefüllten Körbe verstaut diener und Heinrich Henkel spielte die Orgel. Im waren, ging unsere Fahrt weiter nach Havixbeck- Gemeindesaal konnte der Vorsitzende 54 Mitglieder Hohenholte in die Gaststätte Oeding. Nach Kaffee und Freunde des Vereins begrüßen und bedank- und Kuchen besuchten wir noch die St. Georgs te sich für die Geburtstagsglückwünsche, die er Kirche. Danach konnten wir gemütlich und zufrie- erhalten hat. Nach einem kurzen Gedicht gab es den die Heimreise antreten. Es war ein wunder- Kaffee und Eichsfelder Schmandkuchen. Pfarrer schöner und erlebnisreicher Tag; wir haben viel Alfons Wiegel verabschiedete sich und wünschte gesehen von der Schönheit des Münsterlandes. allen noch einen schönen Tag. Danach wurde von Wir danken Erich Anhalt und Christel Anhalt für die Erich Anhalt der Bericht der letzten Versammlung gute Organisation und unserem Mitglied Günter und der Tagesfahrt nach Bonn und Linz vorgelesen, Osburg für die gute Fahrt. Gegen 19.00 Uhr waren auch die Danksagungen von Martin Kroepel anläss- wir wieder in Dortmund. Beate Funke lich seines 70. Geburtstages und von Heinrich und Renate Henkel anlässlich der goldenen Hochzeit. Der Vorsitzende teilte der Versammlung mit, dass Ahnenbörse unser treues Vereinsmitglied Friedrich Schulze am 19. April d.J. verstorben sei – es wurde eine Ortsfremde in den Kirchenbüchern Gedenkminute eingelegt. Weiterhin berichtete er von einem Schreiben der Schwestern des Ordens von und Flinsberg bis 1802 der hl. Maria Magdalena Postel (Heiligenstädter zusammengestellt von Dr. Alfons Grunenberg Schulschwestern), in dem sie über die vielfältigen Aus Ascherode: Lorenz Althaus, ∞ 15.01.1748 in Aufgaben ihrer Gemeinschaft berichten und dass Fb; Joannes Digmann, Pate am 22.06.1749 in Fb; sie auf Spendengelder angewiesen seien. Eine Joannes Albert Digmann, Pate am 13.04.1764 in Spende kann unsere Kassiererin Renate Hanke an Fb; Anna Margaretha Jacob, Patin am 05.01.1708 den Orden überweisen. Der Vorsitzende bedankte in Fb; Maria Juliana Martin, Patin am 03.07.1793 in sich bei allen Anwesenden, erinnerte an den Licht- Fb; Joannes Conrad Müller, Pate am 07.1717 in Fb; bildervortrag mit Pfarrer Wiegel am 24. Juli d.J. in Anna Maria Sonntag, Patin am 25.08.1723 in Fb, der Gartenanlage „Fröhliche Morgensonne“ in Dort- Ehefrau von Christoph Sonntag; Anna Christina mund-Aplerbeck und wünschte allen einen guten Wecker, Patin am 05.01.1708 in Fb; Conrad Wehr, Heimweg. Zum Abschluss wurde das Eichsfelder Pate am 13.08.1742 in Fb; Helena Wehr, Patin am Heimatlied gesungen. 18.06.1723 in Fb. Am 10. Juni 2011 unternahmen wir unsere traditio- Aus Bebendorf: Werner Scheffel, ∞ 04.11.1726 nelle Tagesfahrt ins Münsterland zum Erdbeerpflü- Fb. cken. Unser 1. Vorsitzender Erich Anhalt konnte 37 Aus Beberstedt: Joannes Christoph Hebner, Pate Mitglieder und Freunde des Eichsfelder Vereins am 05.07.1713 in Fb; Joannes Andreas Heerhold, Dortmund begrüßen und wünschte uns allen einen Pate am 05.10.1698 in Ht; Joannes Heerhold, Pate schönen Tag. Den Bus fuhr unser Vereinsmitglied am 05.10.1698 in Ht; Joannes Kaufhold, Pate am Günter Osburg von der Fa. Osburg aus Wadersloh. 03.10.1780 in Fb. Dieses Jahr fuhren wir zuerst nach Dülmen. Zum Aus Berlin: Joannes Christoph Fritsch, Taufe ei- Frühstück wurden wir bereits im Café Uckelmann nes Sohnes am 26.02.1775 in Fb. erwartet. Nachdem wir uns gestärkt hatten, zeig- Aus : Laurentius Vogt, ∞ 14.04.1788 te uns der Stadtführer Herr Behrens die Stadt. Ht. Dülmen war anfänglich eine Bauerschaft. In ihrer Aus Bernterode: Jost Beckmann, Pate am Mitte wurde die erste Kirche errichtet. Um diese 09.01.1667 in Ht; Conrad Dette, Pate am 22.12.1724 Kirche entstand das Dorf, das am 22.04.1311 die in Fb; Cyriacus Dette, ∞ 29.10.1753 Ht; Joannes Stadtrechte durch Bischof Ludwig II. erhielt. 1936 Conrad Hebenstreit, Pate am 04.10.1723 in Fb; wurde die Hl.-Kreuz- Kirche erbaut, in der sich das Joannes Wilhelm Heller, Pate am 02.03.1730 in Grab der seligen Mystikerin Anna Maria Emmerick Fb; Martin Heller, † 11.04.1671 Ht; Maria Magda- befindet. Herr Behrens zeigte uns noch weitere lena Homeyer, Patin am 21.04.1752 in Fb; Joannes Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 287

Kennen Sie das Eichsfeld?

Liebe Leserinnen und Leser, Soviel sei noch verraten: Das Rathaus steht in ei- unser Foto zeigt den Eingang zu einem Rathaus ner eichsfeldischen Stadt, die sich seit 1859 Stadt im Eichsfeld. nennen darf. Wo steht das Rathaus? Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 12. August per Postkarte an die Redaktion EHZ Verlag Mecke Druck Postfach 1420 37107 Duderstadt

Der Gewinner erhält das Buch „Etzelsbach – Wallfahrtsort des Papstes“.

Die Antwort auf unsere Quizfrage im letzten Heft lautet: Steinbach.

Das Buch „Etzelsbach – Wallfahrtsort des Paps- tes“ hat unser Leser Karl-Heinz Müller, Delitzsch, gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.

Eichsfelder Mundart An Hoachamt met Uhtßettung In Anlehnung an einen Vortrag bei den Plattdütscben Frünnen, gelesen von Theresa Ebert beim Plattdeutschen Lesewettbewerb der Sparkasse „Ritoa, hole moal dän Oppapm, wey möhnt noch Foahrschtiele iß düt ßehr wichtich!“schprook de inne Schtadt tann Inköäpm foahrn!“ rapp de Om- Ommamme. mamme. De Oppappe was nun richich kniestich un iß va Eek, datt chährn ümma mehfoahrn iß, lapp schnell Wut erst choanich meh uhteschtejen. Et hat nich noahn Oppapm un höwwe öhne datte ßächt. lange woahrt un wey ßattn wer in Auto un ßieht „Watt moat denn noch innekoaft wärn bey Ommas trückefoahrn. Schpoarsoamkeit?“ ßächt de Oppappe un knörich- Plötzlich röäppet de Ommamme laut: „Hoale moal te ßeek noch watt in Boart. an, doa hät en Jerät arme Schtroahtne schtoahn, „Eek waat et nich!“ was miehne Antwort un eek vielleicht kamme datt jebrukn?“ De Oppappe hät ßieh wer noa de Ommamme loapm. datt Auto awwebremset, hättn enbetchen trücke- Karte Tieht schpäta ßattn wey in Auto un de Foahrt schohm un hät annehoahln. Schnell was de Om- ching ümme. mamme drutn un kuckichte ßeek datt Ding an. Schproken wurde während de Foahrt nich vehle „Watt dä Luje ßo alles wechschmietet, datt ßüht doavor höwwe eek denn datt Roadio annemoket. doch noch chaut uht“ schwatzichte de Ommamme „Wo ßall eek deek denn hänfoahrn?“ fröächt de un kämm met dän Jeräte anjetoarret. Oppappe. „Löät datt doa schtoahn, wer waat wart datt iß?“ „Et Beste iß, wenne bey Aldi anhöälst denn schprook de Oppappe owa et halp nix, et mußte doa ßieht de chöästn Parkplätze un bey diehn inneloat währn. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 289

An anren Morjen wurd Pit-ewecket vonnen Rieten denn is dei Köter wech!“ Watt maut, dat maut! Paul un Scharren. Watt wass datt? Ssiene Schäue, Hem- was weer buuten. met, Hosen! Allet was in Fetzen! Struwwelpaul lach Pit mosste in ssien Sunndachestüch inne Schaule. upp alln Veeren doatwischen un guckichte chanz Dei Anren hoat alle lachet. sselich! Dann hüppichte uppet Bedde un namm ssek en Küssen vor. Et sach ut wie ne Schneiland- Ober middachs vor de Huusdür chaff ett ne Freu- schaft! Struwwelpaul harre ssienen Noom Ehre de! Struwwelpaul ssatt doa un wass an Wedeln. mooket. Datt chanze Zimmer wass „vastruwwelt“! Boale hoat sse ssek annanre-jewöhnt un de Luie „Mamme, dei Klaane hätt noan Schatz-ebuddelt.“ upp de Stroaten staunt over datt echte „Jespann“, Pappe was wien Blitz up de Stee in ssiene beste datt wohl mohl taun Frisöre chon könne, denn dei Unrebüchse un keuchichte: „Eek teile bit dra un twei wöörn ssek chanz ähnlich-ewoam!

Hindergeschichtn von Carolin Schneider Wie ich nach ganz kleine worr, do wohnten mee Wie oweds minn Vaoter in dan Hinderstall muute, nach in emm ohlen Huuse met ner Misten uff‘m so kimmerte sich morjens minne Mutter imme de Höbe un ner großen Schinn. In disser Schirm hot- Hinder. Minn Bruder worr ungefar zwei Johre old, ten mee enn Hinder stall. Dach unse damischen do wullte ha Mutter halfen. Minne Mutter machte Hinder haan ehre Eier nit in dan Stall geläht, son- de Klappen vom Hinderloche uff. Zuehste kom dar dan uff dan Hauboddn do drewwer. Wie jeden Hoahn ruußer un hingerhar de Hinder. Owed wullte minn Vaoter de Eier usnahm. Dach Se luufen zuehste zum Frassen hänn, an ehren wie ha alle Eier binander hotte, dit sich dar Boddn Trogg, mant dar Hoahn stund un guckete wie unger sinn Fießen uff. Har sterzte met ludem Ge- de Hinder froßen. Ob un zu guckete ha a nom- krache in dan Hinderstall runger. mol nom Uslauf. Do kom nun endlich unse ohles Do soß ha nun mank dan Hindern, dar Schießen, Gluckehuhn ruß, das nit meh ge schlachtet wardn dan kaputten Eiern un kreehlte sich das Harze kunnte, sundan sinn Gnadenbrod bekom. ussem Liebe. De Hinder flattertn immehar un dar Dar Hoahn rannte glech uff das Huhn zu, trebb es Haohn kreehlte Zeter un Mordio. No ner Wiele ar- enn poar mol äwwern dan Hobb un machte sich greffen de Hinder de Flucht därch das Hinderloch, druff. Dar Kommentoor von dam Jungn worr: „Das dach minn Vaoter worr gefangn, weil ha zu groß hast du nun davon, wenn du so bummelst!“ So be- worr, färr das Loch. De Teer worr von ussen varre- kom das Glucke huhn uff sinne ohlen Taoge nach jjelt un värrm Fanster worr enn Gitter. dan Naomen Bummel huhn. Ha krehlte un tobete so lange, bis minne Mutter ehn eandlich gehoort hotte un ehn ruslangete. Ha sogg us wie enn Hinderdieb. Äwwer un äwwer worr Aus: Uhlnfaddern. Gereimtes und Mundartliches har met Eiwiß bekloatert un de Hinderfaddern sti- aus Steinbach. Heiligenstadt 2001, S. 113f. cketen in sinn Hoorn.

Buchvorstellungen

Reiner Schmalzl und Thomas Müller: Der Papst Reiner Schmalzl verantwort- im Eichsfeld. Wie wir Benedikt XVI. in unser lich, während die aktuellen Land holten. Nordhausen 2011, 98 Seiten, 31 Probleme des Papstbesuchs Schwarzweißabbildungen, ISBN 978-3-9811739- von Thomas Müller darge- 6-3, Euro 12,90. stellt werden. Dieser Teil Die beiden auf dem Eichsfeld tätigen Journalisten ist „Papst Benedikt XVI. im Reiner Schmalzl und Thomas Müller legen recht- Eichsfeld“ betitelt. zeitig vor dem Papstbesuch in Etzelsbach ein klei- Begonnen wird mit einer nes Büchlein vor, in dem sie zum einen dienHin- kurzen Vorstellung von Et- tergründen des Papstbesuchs und zum anderen zelsbach, wobei der aktuell der Problematik der Beziehungen der Päpste zum für Etzelsbach zuständige Eichsfeld nachgehen. Für letzteren Teil zeichnet Pfarrer Franz-Xaver Stube- 290 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder nitzky mit seinen Statements die Darstellung der Im zweiten Teil „Die Päpste und das Eichsfeld“ geht aktuellen Situation belebt. Dann werden unter der Reiner Schmalzl verschwundenen und noch vor- Überschrift „Wie alles begann - Trauer im Eichs- handenen Papstbildnissen auf dem Eichsfeld nach, feld um Johannes Paul II.“ die Ereignisse um den behandelt urkundliche Privilegien und erteilte Abläs- Tod des Vorgängers Benedikt XVI. geschildert. se zugunsten Eichsfelder Heiligtümer, Kirchen und Der Autor berichtet vieles aus erster Hand, war Klöster und geht auf Kontakte Eichsfelder Personen er doch im Auftrag der „Thüringer Allgemeine“ als mit Päpsten sowie päpstlicher Ehrungen für Eichs- Berichterstatter der Beerdigungsfeierlichkeiten vor felder ein. Seine Darstellungen sind „Warum Papst Ort in Rom. Pius X. aus dem Eichsfelder Dom verschwand“, Be- Der nächste Abschnitt ist „Weißer Rauch im Vati- nedikt XIV. erkennt die Marianische Bruderschaft kan – Eine Einladung und ihre Folgen“ überschrie- in Beberstadt an“, „Clemens VIII., Clemens IX. und ben, wo insbesondere auch auf das Glückwunsch- Alexander VII. gewähren Hülfensberg-Pilgern Ab- schreiben des Eichsfelder Landrates an den neu- lass“, „Innozenz III., Bonifaz VIII. und Alexander IV. en Papst, verbunden mit einer Einladung auf das nehmen sich des Klosters Beuren“ und Audienzen Eichsfeld und seine Folgen eingegangen wird. von Eichsfeldern im Vatikan, Verbundenheit mit Dann wird über die Burg Scharfenstein als ein his- Päpsten und herausragende Würdigungen“ über- torischer Papstort philosophiert, die Außenwirkung schrieben. Dabei ist hier zu unterstreichen, dass des Papstes unter der Überschrift „Der Papst als päpstliche Urkunden und Ablässe nur beispielhaft Popstar?“ untersucht und abschließend die Ent- aufgeführt werden, die Urkundenauswertung lässt scheidungen und Ereignisse zum Papstbesuch auf noch viele andere Päpste, so Urban IV. für Gerode dem Eichsfeld dargestellt. Thomas Müller versteht und Reifenstein, für das Eichsfeld tätig werden. es, diesen Teil durch viele Hintergundinformatio- Eine interessante Publikation, die auch über den nen interessant und lesenswert zu gestalten. eigentlichen Papstbesuch hinaus ihre Bedeutung nicht verlieren wird. Paul Lauerwald

Veranstaltungen

Verein für Eichsfeldische Heimatkunde und Heimatverein Goldene Mark (Unter- eichsfeld) Mittwoch, 20. Juli 2011, 18.30 Uhr: Die „buck- lige Welt“ rund um Eichstruth. Geologisch- historische Exkursion durch die „Eichsfeldische Schweiz“. Führung: Dipl.-Theol. Torsten W. Müller M. A., Dipl.-Geol. Helmut Heiland. Treffpunkt: Vor der Allerheiligen-Kirche in Eichstruth. Sonnabend, 27. August 2011, 14.00 Uhr: Theo- dor Storm und das eichsfeldische Werraland. Spaziergang zur Teufelskanzel mit geografisch- historischen und literatischen Erläuterungen. Füh- rung: Josef Keppler.

775-Jahrfeier in Eichstruth Freitag, 15.7.: 18.00 Uhr: Heimatabend mit Fest- vortrag zur 775-jährigen Geschichte von Eichstruth (Referent: Torsten W. Müller) Samstag, 16.7.: 15.00 Uhr: Großer Festumzug durch Eichstruth, 21.00 Uhr: Kirmestanz Sonntag, 17.7.: 9.30 Uhr: Festhochamt, anschl. verschiedenste Veranstaltungen auf dem Festplatz Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 291

Klausenhof Tel. 036077 18934, kontakt@galerie-in-der-burg. 08.09.: ab 10.00 Uhr, Thüringer Märchen- und de www.galerie-in-der-burg.de Sagenfest. 11.09.: 10.00-18.00 Uhr, Tag des offenen Denk- Wallfahrtskalender September 2011 mals. Thema: Romantik, Realismus, Revolution. 04.09., Männerwallfahrt nach Germershausen, 9.30 Uhr Wallfahrtshochamt Galerie in der Burg Großbodungen 04.09., Kolpingwallfahrt nach Worbis, 9.30 Uhr Ab Sonntag, 19. Juni bis zum 28. August zeigt die Wallfahrtshochamt Galerie eine persönlich gestaltete Ausstellung 08.09., Seniorenwallfahrt zum Klüschen Hagis, 13 „Meine schönsten Stillleben“. Stillleben faszinieren Uhr heilige Messe seit ihrem Aufkommen als eigenständiges Bildsu- 11.09., Wallfahrt Mariä Geburt nach Dingelstädt, jet im 15. Jahrhundert durch die Raffinesse der 10 Uhr Festhochamt Malerei und die lebhafte Sinnhaftigkeit der Bild- elemente. Diese sind oft Sinnbilder für religiöse 11.09., Wallfahrt „Mariä Geburt“ nach Etzelsbach, und moralische Inhalte oder verweisen auf die un- 10 Uhr Wallfahrtshochamt wiederbringlich verrinnende Zeit. Die Vielfalt der 11.09., Wallfahrt „Mariä Geburt“ nach Bischoffero- Stilllebenmalerei steht im Mittelpunkt dieser Aus- de, 10 Uhr Festhochamt stellung, die eintrittsfrei von Mittwoch bis Sonntag, 17.09., Kreuzwallfahrt nach Kreuzebra, 19 Uhr hei- 14.00 bis 18.00 Uhr in der Bodunger Burggalerie lige Messe besucht werden kann. 18.09., Prozession zum Sonnenstein, 10 Uhr hei- Die Galerie in der Burg und das Café in der Ke- lige Messe menate sind geöffnet von Mittwoch bis Sonntag, 25.09., Michaelswallfahrt auf den Hülfensberg, 10 14.00 bis 18.00 Uhr. Uhr Wallfahrtshochamt Galerie in der Burg, Dr. Gerlinde Gräfin von West- 25.09., Pferdewallfahrt zum Höherberg, 10.15 Uhr phalen, Fleckenstr. 41, 37345 Großbodungen, Gottesdienst

Personalien (ohne Gewähr)

Manfred Ellendt (70), Gerhard Jessl (68), Ilse Fried- Liebe Leserinnen und Leser, rich (86), Friedrich Pfeiffer (72), Augustin Drobe (74), Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulatio- Werner König (76), Willi Dornieden (71), Heinrich Klingebiel (81), Hans-Herbert Klinkowski (83), nen oder andere wichtige Personalia in unserer Heinz-Josef Klinkowski (78); Bernterode. Wir gra- Heimatzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. tulieren zum Geburtstag: Maria Hebestreit (81), Alf- Bitte haben Sie Verständnis, dass nur Zuschrif- red Hennecke (72), Walter Raabe (72), Joseph Stol- ten berücksichtigt werden, die in der nächst- ze (89), Gerhard Solf (68), Hermann Pfeifenbring folgenden Ausgabe publiziert werden sollen. (74), Heinrich Schneppe (68), Margaretha Geburtz- Bitte verwenden Sie dazu ausschließlich das ky (71), Leo Busse (82), Fridolin Schilling (80), Hel- auf der vorletzten Seite abgedruckte Formular. mut Wilhelm (68), Heinrich Jung (65), Lieselotte Seelnad (67), Magdalena Eberhardt (86), Christina Seeland (70), Klaus Geburtzky (67), Anna Winter . Wir gratulieren zum Geburtstag: (75), Lothar Voigt (70), Anna Gödecke (76), Rose- Heinz Wand (75), Marta Gallrach (89), Johannes marie Hoffmann (67), Eva Wachtel (79), Helmut (80); Ascherode. Wir gratulieren zum Ge- Müller (79), Olga Pries (79); Bickenriede. Wir gra- burtstag: Inge Vollrath (68); Beberstedt. Wir gratu- tulieren zum Geburtstag: Hermann Gaßmann (89), lieren zum Geburtstag: Hubert Hornung (79), Ilse Agnes Oppitz (81), Edeltraud Richter (77), Maria Schilling (67), Walter Seitz (85), Heinrich Heddergott Wolf (81), Zita Staufenbiel (70), Renate Degenhardt (72), Josef Heddergott (72), Theresia Hebenstreit (83), Erich Drößler (89), Theresia Hülfenhaus (84), (90), Gisela Nonnast (81), Margaretha Funke (74), Annemarie Ebhardt (60), Margaretha Drößler (61), Ursula Schollmeyer (69); Berlingerode. Wir gratu- Erhard Hochhaus (74), Hilmar Wedekind (76), Jo- lieren zum Geburtstag: Gerhard Hoffmann (78), Rita seph Reinhardt (73), Reinhold Anhalt (76), Marga- Auge (75), Joseph Küllmer (80), Manfred Bosold reta Jakobi (73), Wilfried Munz (81), Joachim Trapp (67), Maria Fiedler (67), Rita Schweineberg (77), (62), Winfried Hülfenhaus (71), Ros witha Drößler Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 295 Eichsfelder Heimatzeitschrift-Bestellcoupon Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo zum Abo-Vorzugspreis von nur 23,-- € incl. 7 % MWSt. im Jahr, inklu- sive Versandkosten. Für das laufende Jahr zahle ich nur noch den anteiligen Preis ab dem ersten Bezugsmonat. Das Abonnement ist jederzeit zum Jahresende kündbar. Kündige ich nicht, besteht das Abo für das nächste Kalenderjahr fort.  Ja, ich möchte die Eichsfelder Heimatzeitschrift abonnieren. Schicken Sie mir die Eichsfelder Heimatzeit- schrift monatlich ab Heft/Monat ...... an die unten angegebene Adresse Eichsfelder Heimatzeitschrift-Geschenk-Abo  Ja, ich möchte ein Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo verschenken. Zu den gleichen günstigen Zah lungs kon ditionen wie beim normalen Abo. Zur Überreichung an die beschenkte Person erhalte ich per sönlich eine Geschenk-Urkunde. Das Geschenk-Abo soll gelten (Zutreffendes ankreuzen)  bis Ablauf des Jahres 20 ......  zunächst ohne zeitliche Begrenzung, aber mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit zum Jahresende. Bitte schicken Sie die Eichsfelder Heimatzeitschrift monatlich ab Heft/Monat ...... an: (Name und Anschrift der beschenkten Person bitte in BLOCKSCHRIFT ausfüllen)

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Inhaltsverzeichnis Josef Keppler: 175 Jahre Stockmacher in Lindewerra 241 Franz Huhnstock: Windmühlen auf dem Eichsfeld 267 Ewald Holbein: Der Dingelstädter Riethpark wird Josef Bodmann: Weinanbau - auch auf dem Eichsfeld 269 100 Jahre 245 Stadt Duderstadt: Brot und Hering für die Ärmsten 270 Bernd Siebert: Bernshausen präsentiert Das historische Eichsfeldfoto 271 Dorfgeschichte zur 1175-Jahrfeier 249 Wir gedenken Torsten W. Müller: 775 Jahre Eichstruth 251 Otto Gorsler: Pfarrer Nikolaus Demme 273 Edgar Rademacher: 100 Jahre Kindergarten Hüpstedt 253 Berichte aus dem Eichsfeld Gerhard Rexhausen: Aus den Lebenserinnerungen mitgeteilt von Edgar Rademacher 274 der Freifrau Gertrud von Minnigerode (3. Teil) 256 Kirche, Kultur und Traditionen 279 Heino Richard: Zur Heiligenstädter Münzgeschichte 259 Peter Anhalt: Wer fand das Gnadenbild von Etzelsbach? 279 Heribert Reinhardt: Wie die Eichsfelder Straßen zu Aus den Eichsfelder Vereinen 282 ihren Namen kommen 262 Kennen Sie das Eichsfeld? 287 Hubert Gunkel: Aus vergilbten Briefen: Eine gute Sense 263 Eichsfelder Mundart 287 Bertram Strecker: Die Teuerung und ihre Behandlung Buchvorstellungen 289 durch die Verwaltung 264 Veranstaltungen 290 Dieter Wagner: Beschreibung der landwirtschaftl. und wirtschaftl. Verhältnisse im Landkr. Duderstadt 1972 266 Personalien 291

Titelbild: Dorfteich in Bodensee. Foto: Josef Keppler.

Eichsfelder Heimatzeitschrift - Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Helmut Mecke, 37115 Duderstadt (Eichsfeld) Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39 Redaktion: Manuskripte und Fotos senden Sie bitte ausschließlich an die Redaktion. Eine Ver- Gerhard Germeshausen, Josef Keppler, öffentlichung kann nur honorarfrei erfolgen. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns Helmut Mecke, Edgar Rademacher zu einem Ausdruck auch Ihre Text-Datei auf Datenträger oder über eine E-Mail zur Verfü gung stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird keine E-Mail-Adresse für Beiträge u. redaktionelle Mitteilungen: Gewähr über nom men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche [email protected] Abgabe von Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Str. 3, 37115 Du der stadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Ver- Beirat: öffentlichung von Beiträ gen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig Bernhard Berkhahn, Worbis, Wolfgang Friese, mit dem Namen und der Adres se des Autors bezeichnet sind. Ma nuskripte, die von , Ewald Holbein, Dingelstädt, der Re daktion nicht verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn Bertram Kieler, Struth, Paul Lauerwald, Nordhausen, der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Eine Dr. Gerd Leuckefeld, Leinefelde, Herbert Pfeiffer, Stellungnahme erfolgt nicht. Duderstadt, Heribert Reinhardt, Duderstadt, Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge Gerhard Rexhausen, Gieboldehausen, Anne Severin, geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Heilbad Heiligenstadt, Gerold Wucherpfennig, Seulingen Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats.

Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Mecke Druck und Verlag, Inh. Nils Mecke e.K. Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift« Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Verlag Mecke Druck Duderstadt Telefon Vertrieb: (05527) 981922 Sparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260) E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder Ihre Kundennummer an. Heimatzeitschrift Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 23,00 € Telefon Anzeigenberatung: Ausland 34,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt. (05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen RG Göttingen HRA 101158 höherer Gewalt keine Entschädigung. Anzeigenschluss am 20. eines jeden Monats Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats- Adressenänderungen werden vom Verlag nur anfang. schriftlich entgegengenommen. Etzelsbach. Wallfahrtsort des Papstes

Andreas Anhalt: Etzelsbach. Wallfahrtsort des Andreas Anhalt Papstes. Hg. vom Bistum Erfurt, Duderstadt 2011 Etzelsbach Die Gläubigen im Bistum Erfurt und insbesondere die Eichsfelder zählen gegenwärtig - unterstützt und angespornt durch die heimi- schen Tageszeitungen - die Tage bis zum Besuch seiner Heiligkeit Papst Benedikts XVI. in Deutschland und halten es für eines der bedeutendsten Ereignisse in der eichsfeldischen Geschichte, dass der Pontifex das Wallfahrtsland Eichsfeld und hier den kleinen, stillen Marienwallfahrtsort Etzelsbach bei Steinbach mit seinem Anhalt Andreas Wallfahrtsort des Papstes – Besuch beehren will, wofür inzwischen ein minutiös festgelegter Etzelsbach Zeitplan vorliegt.

Während umfassende Vorbereitungen in vielfältigen Organisa- tionsbereichen schon öffentlich wie intern stattfi nden, wird die neogotische Wallfahrtskirche auch jetzt schon wesentlichISBN 978- 3-häufi86944- 037 ger-8 Wallfahrtsort des Papstes von Gästen aufgesucht, als dies bisher in den Monaten9 783869 vor 440378 den bekannten Wallfahrten im Sommer eigentlich üblich ist. Viele wollen - sich erinnernd oder vorab - einen Blick auf den „Wallfahrtsort des Papstes“ im Eichsfeld werfen, dort beten und etwas von dessen Geschichte wissen, die durch den Papstbesuch eine Krönung erfährt. Andreas Anhalt, gebürtiger Steinbächer, jetzt Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde „St. Stefan“ in Sonneberg, legte bereits 1998 mit seinem Buch „Der Wallfahrtsort Etzelsbach“ einen Beitrag über die Wallfahrtsgeschichte im Eichsfeld und im Bistum Erfurt vor. Nun erfüllt er gewiss den Wunsch vieler, indem er eine handliche, reich bebilderte Informationsschrift über die plötzlich vielgenannte nordthü- ringische Pilgerstätte veröffentlicht. Um Bekanntes und zudem auch nicht sofort abrufbares Wissen in ausreichender Weise für den Pilger wie für den historisch Interessierten darzubieten, schlägt er mit der vorliegenden 64-seitigen Bro- schüre den weiten Bogen vom Geschichtlichen, das bis 1525 zurückverfolgt werden kann, bis hin zur Meinungsäußerung der Einheimischen in der Gegenwart, die über die Bedeutung Etzelsbachs für ihr Leben resümieren. Gleich auf den ersten Seiten fi ndet sich die Legende von der Auffi ndung des Gnadenbildes, der Pietá aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, deren kunsthistorische Einordnung und eine Betrachtung ih- rer emotionalen Wirkung auf die Wallfahrer. Anschließend informiert der Autor über das besondere Brauchtum der Pferdesegung, wodurch Etzelsbach im mitteldeutschen Raum bekannt wurde, und er- wähnt dann die höchst aktuelle jährliche „Fahrzeugsegnung“ am Sonntag nach dem Christophorustag. Auf mehreren Seiten schildert er sodann Einzelheiten zur Baugeschichte der Kapelle und beschreibt die Innenausstattung mit den Vierzehn Nothelfern in beiden Rundfenstern, die Chorfenster von 1900/01, die Plastiken und Reliefs sowie die Wandbilder von Willy Jakob (1929), bevor er zu Details des Äußeren, wozu u. a. eine datierte Pietá von 1805 gehört, Stellung nimmt. Mehrere Seiten widmet Anhalt schließ- lich traditionellem Gebets- und Liedgut von Etzelbach, was insbesondere die Wallfahrer freuen dürfte. Das Buch kann bezogen werden über alle Buch- handlungen und beim Verlag Mecke Druck, Format: 13,5 x 19 cm, Postfach 1420, 37107 Duderstadt, 64 Seiten, 38 Abbildungen Tel. 05527-981922, Fax 05527-981939, ISBN 978-3-86944-037-8 eMail [email protected] 5,00 €

ISBN 978-3-86944-037-8 · www.meckedruck.de/buch715

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