Intragna = zwischen den Bächen
Autor(en): Staub, Hans
Objekttyp: Article
Zeitschrift: Zürcher Illustrierte
Band (Jahr): 14 (1938)
Heft 34
PDF erstellt am: 04.10.2021
Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-754227
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über den den Weinreben, Kastanien und Gemüse der Boden der Gemeinde her. Wieviele sind hier schon Die «Gerla», den Tragkorb, auf dem Rücken, schreitet die alte Tessinerfrau aus der Die elektrische Bahn Locamo-Domodossola führt vor der Station Intragna Isorno, gibt Intragna von ausgewandert, rechts nach Italien und als Kastanienhändler oder ihr Leben fristen? Welcher Historiker weist nach, Tiefe der Centovallischlucht 600 Meter aufwärts, Rasa zu. Wildbach aus dem Onsernonetal. Der Bach mündet in die Melezza, die sichtbar ist. Die Frankreich, um Kaminfeger zu Straße Intragna - Cavigliano führt über die zweibogige Isornobrücke (in der Mitte des Bildes). daß Gambetta, der berühmte französische Staatsmann, von einer Familie aus Intragna stammt, die einst nach Frankreich auswanderte Lentement, posément, /a «ger/a» *«r /e dor, cette pap*a««e te**/«o/*e remonte d« /ond de de /a A/e/ezza de /a /enetre d« train Locarno- 7>ez7/e* de vigne* accrochée* an £a/con. A/om&renx *on£ /e* ///* d7ntrpo/iticien*... /a /ami//e de Gam&efta e*t originaire de ce* /ienx. Intragna zwiscnenisch aden Bächen MITTEILUNGEN DES WANDERBUNDS TESSINER haben auch Sie recht, wenn Sie die Aussicht vom Monte San Salvatore minde- ebenso schön finden. falls Sie Locarno als Ausfallstor für erscheinen zwanglos in der ZI. stens Trotzdem, Alle für die Redaktion bestimmten BILDBERICHT Ihre Feriengelüste auserkoren haben sollten, fahren Sie eines Morgens mit Sendungen sind zu richten an der Domodossola-Elektrischen wenigstens bis nach Intragna, dem lieblichen die «Geschäftsstelle des Wander- Dorf im Kastanienwald zwischen dem Val Onsernone und Centovalli. Der bunds», Zürich 4, am Hallwylplaij. VON Kondukteur wird Ihnen vorher noch, im finstern Glauben, daß Sie die Ab- sieht hegen, mit phantastischen Geldsummen über die italienische Grenze zu LIGUE DES EXCURSIONNISTES SUISSES HANS STAUB fahren, einen langen Devisenzettel zum Ausfüllen in die Hand drücken. Damit beweist er Ihnen, daß Sie kein Einheimischer, am allerwenigsten ein Intragner sind. Denn diese kommen oder kamen, wenigstens jahrhunderte- lang, mit vollen Geldsäcken immer aus entgegengesetzter Richtung, aus Italien nach Hause gefahren. Ein Fremdenführer behauptet, daß es alles Intragner Kaminfeger gewesen seien und deshalb werde das Centovalli im Volksmund das «Chämifägertäli» genannt. Nun soll aber Intragna nicht nur Sobald die Sonne an Hitze verliert, treibt es den abgekühlten Nord- und die Geburtsstätte dieser schwarzen Zeitgenossen sein, sondern es beansprucht Ostschweizer in den sonnigsten Zipfel seines Landes, in den Tessin, hin- als Heimatort des Geschlechtes der Gambetta den berühmten französischen unter. Da schließt sich auch der Wanderfreund der engern Heimat diesen Staatsmann gleichen Namens auch noch als einen der ihrigen. Was werden Gotthardzugvögeln nach dem Süden an. Im Frühjahr, als daheim erst die die Franzosen dazu sagen? Und nun wandern Sie zu Fuß dem linksseitigen der beiden die «Mülleblüemli» sprossen, schwelgen wir in der Blütenpracht des Langensee- Talhang der Melezza entlang, einem Bäche, Intragna um- Heute ist Brücke Feiertag. Die uralte steinerne ufers, die einen glücklich in natura, die weniger glücklichen nur zwischen den spülen. Schon nach einer guten halben Stunde führt der Weg bei Corcapolo Vor der Grotto del über die Melezza im Blättern einer Illustrierten. Wo ist's im Tessin am schönsten? Fragen Sie in die Tiefe der Centovallischlucht. Ueber einer leise schwankenden Hänge- Bambino in Intragna Centovalli ist so schön, niemand. besonders Stadtzürcher und Basler, schwärmen für Ascona, brücke gelangen Sie aufs rechte Ufer des tosenden Wildbaches hinüber. Ein spielen die Männer mit als hätten nicht Menschen- Viele, Nestchen geleitet Sie durch das halbverfallene Romagliasco, Leidenschaft Boccia. hände, sondern die Natur andere für Morcote, der hat eine Schwäche für ein unentdecktes herrlich kühler Fußweg die Kastanienbäumen, im Duft süßen Erdbeeren und Farren- den Bogen von einem Ufer in den Tessiner Alpen, jener für eine geheimnisvolle Grotto, er nur im Sdiatten von von S t/ne part/e de £occ/a einem uralten steinernen zum andern gespannt. seinen nächsten Freunden verrät, und wenn der Reporter der ZI behauptet, kräutern. Da stehen Sie plötzlich vor Brückenbogen, da«* /e jardi« de /a der Linie Locarno - Domodossola habe den höchsten Glocken- der Sie wie ein vollendetes Gedicht anmutet. Er trägt Sie hoch über den «Grotto de/ Z?am- t/n admira/de powt jeté Intragna an sei wildromantisch das Centovalli, dann rauschenden Fluten wieder aufs linke Ufer hinüber und zurück nach Intragna. /»/«o». *«r /e coar* de /a Me/ezza. türm des Tessins und kein Tal so wie
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