DOKUMENTATION ZUKUNFTSWERKSTATT HAHNHEIM

22.03.2014 Die lokale Agenda vor Ort

GESTALTEN,

VORANBRINGEN, FIT FÜR DIE ZUKUNFT! Zukunftswerkstatt Hahnheim

Seite 2 Zukunftswerkstatt Hahnheim Ortsanzeiger 25.01.2014

Rhein-Main-Presse 08.02.2014

Seite 3 Zukunftswerkstatt Hahnheim Ortsanzeiger 08.02.2014

Seite 4 Zukunftswerkstatt Hahnheim VORWORT

DIE METHODE „ZUKUNFTSWERKSTATT“

Für eine erfolgreiche Zukunftswerkstatt (ZWS) ist eine gute Vorbereitung wichtig. Neben der Kommunikation zwischen den Initiatoren vor Ort und dem Moderatorenteam werden vor allem über eine gezielte Werbung die Weichen für das Gelingen gestellt.

Bei insgesamt drei Vorgesprächen in Hahnheim wurde zwischen dem Initiatorenteam und der Ortsgemeinde sowie den Vertretern des Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) der Kreisverwaltung -Bingen der gesamte Ablauf besprochen und koordiniert. Neben vielen organisatorischen Fragen zu den lokalen Gegebenheiten wurden auch didaktische Möglichkeiten ausgelotet, welche eine Voraussetzung für ein gutes Gelingen eines solchen Prozesses sind.

Die Kommunikation mit den „Aktiven“ vor Ort in Hahnheim funktionierte hervorragend. Alle Absprachen wurden perfekt eingehalten, offene Fragen wurden vorab geklärt. Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine positive Werkstatt ist die Werbung. Auch hierbei war die Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der Ortsgemeinde, den Initiatoren und der Kreisverwaltung beispielhaft. Es fand eine breite Ansprache der Hahnheimer Bevölkerung statt und letztendlich nahmen dann über 50 Teilnehmende an der ganztägigen Zukunftswerkstatt teil. Nach der guten Vorbereitung konnte man nun gemeinsam mit einem positiven Gefühl starten. An dieser Stelle bedanken wir uns für diese sehr gute Kooperation und wünschen den Initiatoren auch für den weiteren Weg, gemeinsam auch mit neuen „Aktiven“ aus Hahnheim, ein gutes Gelingen und viel Erfolg.

Ingelheim, im April 2014

Das UEBZ-Team

„MAN MUSS ETWAS NEUES MACHEN, UM ETWAS NEUES ZU SEHEN.“

(GEORG CHRISTOPH LICHTENBERG – APHORISMEN)

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Einführung in die Arbeitsform

Ziel einer Zukunftswerkstatt ist es, Menschen für eine gewisse Zeit an einem Ort zusammen zu bringen um gemeinsam nach kreativen Lösungen für ein (sie bedrängendes) Problem oder eine ihnen gestellte Aufgabe zu suchen. Robert Jungk (auf ihn geht die Idee der Zukunftswerkstatt zurück) verband mit der Zukunftswerkstatt aber mehr als nur eine Methode der Bildungsarbeit, der Kreativitätssteigerung oder des lebendigen Lernens. Die Zukunftswerkstatt war für ihn ein wirkungsvolles Instrument der Partizipation von Betroffenen, weil durch die Werkstattarbeit die in jedem Menschen schlummernden Lösungsansätze aktiviert werden. In Zukunftswerkstätten ist es so, dass der Experte mit dem Laien zusammenarbeiten kann und sich beide mit ihrer Kompetenz (denn nicht nur der Experte hat sie!) einbringen können. Zukunftswerkstätten nehmen den Menschen ernst und fördern ihn in seiner Selbstwerdung, indem sie Eigeninitiative und Engagement wecken. Je nach Werkstattthemen sind Ergebnisse von Zukunftswerkstätten sehr verschieden. Es kann sowohl um die Schaffung langfristiger Perspektiven als auch um die Lösung konkreter Probleme und Fragestellungen gehen. Es kann sowohl Beteiligung geweckt als auch Resignation und Apathie überwunden werden. Und: Zukunftswerkstätten vermitteln Lust an neuen Formen des Lernens. Sie fördern die kreativen Eigenkräfte des Menschen, sie erhöhen die Motivation, sie sind ganzheitlich und sehr kommunikativ. Hierfür ist ein gewisser Rahmen unabdingbar, der Thema der notwendigen Vorgespräche ist (s.o.).

Der Zukunftswerkstatt liegt ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles 3-Phasen-Modell zugrunde:

Kritikphase: Wo klemmt es?

Phantasiephase: Wie wäre es, wenn das Unmögliche wahr wird?

Realisierungsphase: Was ist möglich?

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1. Kritikphase

Die erste Werkstattphase dient der kritischen Bestandsaufnahme des Themas, des Problems. In Form eines Brainstormings werden in möglichst konkreten Stichwörtern belastende, enttäuschende, entmutigende, störende und verunsichernde Aspekte des Themas zusammengetragen. Es gehört zu den Regeln der Zukunftswerkstatt, in dieser Phase auf Diskussionen zu verzichten, um möglichst viele Aspekte des Themas und möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer individuellen Sicht des Problems zu Wort kommen zu lassen. Jede Äußerung ist möglich und wird durch die Moderation gleichwertig behandelt. Dadurch entsteht ein Klima, in dem jeder seinen und jede ihren Beitrag liefern kann. Alles wird schriftlich protokolliert. Dabei kommt eine Fülle von Stichwörtern und Aspekten zusammen. Eine Auswahl und Gewichtung ist durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorzunehmen. Die für sie wichtigsten Kritikpunkte eines Themas werden dann in der nächsten Phase weiter behandelt.

2. Phantasiephase

In der Phantasiephase geht es nun darum, umzuschalten und positiv zu wenden, was mit Ärger und Belastung verbunden ist. In der Zukunftswerkstatt entsteht ein Klima, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „abheben“ können und sich ausmalen dürfen, wie es wäre, wenn alles gut ist und sich der zuvor kritisierte Zustand ins Gegenteil verwandelt hat. Dies ist die lustvollste Phase der Werkstattarbeit, in der die verschiedensten Ausdrucksmöglichkeiten, vor allem gestaltende Techniken verwendet werden: Bild, Theater, Collage, Brainstorming und Brainwriting, das Bisoziieren; alles was Menschen dazu bewegt, begrenzte Wirklichkeiten und „Scheren im Kopf“ beiseite zu legen und neu zu denken: Was wäre, wenn....?! Auf diese Art und Weise werden Phantasien und Visionen zutage gefördert. Es entsteht eine Dynamik und Produktivität, die im Diskutieren über ein Thema nicht erreichbar wäre. Allerdings ist besonders in der Phantasiephase die Einhaltung gewisser Rahmenbedingungen (Thema der Vorgespräche) unverzichtbar für eine erfolgreiche Zukunftswerkstatt.

3. Realisierungs- oder Verwirklichungsphase

Mit den phantasievollen Ideen geht es in die letzte und wichtigste Phase der Zukunftswerkstatt. Sie ist letztlich entscheidend für die Arbeit, weil es nun darum geht, aus dem gesamten Verlauf der Werkstatt handlungsorientierte Ergebnisse zu gewinnen. Auch hier geht es zunächst darum, aus einer Fülle phantasievoller Ideen die herauszufiltern, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Realisierungsmöglichkeiten prüfen möchten. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Idee so ansprechend, so faszinierend ist, dass man sie gerne in die Realität überführen möchte. Die Dynamik der Phantasiephase gibt Mut und Kraft für die Umsetzungsphase. Wesentlich ist dabei, mit den Betroffenen (auf der Basis der Vision) das jetzt Machbare zu planen. Zukunftswerkstätten enden mit konkreten Projekten, die die Menschen ins konkrete Tun hineinführen.

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Start der Zukunftswerkstatt am 22.03.2014

Seite 8 Zukunftswerkstatt Hahnheim HAHNHEIM 2030 – GESTALTEN, VORANBRINGEN, FIT FÜR DIE ZUKUNFT!

1. KRITIKPHASE

Folgende Kritiken wurden in den zufällig zusammengefundenen Kleingruppen aufgeschrieben:

Gruppe 1  Zu wenig Hilfsbereitschaft  Kein Geschäft im Ort  Fehlendes Mobilitätskonzept  Keine Bauplätze (zu teuer)  Unordnung auf/am Friedhof  Hundekacke  Nicht gegeneinander  Gemeindezentrum ist geschlossen  Feldwege sind gesperrt und verschlammt  Zu schnelles Fahren  Autos fahren über Bürgersteige  „Kasten“ kommunizieren nicht miteinander  Keine Gemeinschaftsräume/-plätze im Ort  Wir werden abgehängt im Wettbewerb der Gemeinden  Briefkasten fehlt

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Gruppe 2  Kein Platz für Jugendliche  Schlechte Erschließung des (seit Schulhof „dicht“ ist) Gewerbegebietes  Schlechte Busverbindung  In Zukunft weniger Jugendliche  Fehlende Einkaufsmöglichkeiten  Abwanderung  Fahrradweg Nieder-Olm  Zustand Gelände um den Sportplatz  Fehlendes Neubaugebiet  Bauruine  Zustand Wäschbach (Mähen vorm Winter)

Gruppe 3  Keine Konzepte  Unrepräsentative Ortseinfahrten  Wenig Transparenz  Fehlende Geschäfte Gemeinderat/Bevölkerung  Mangelhafter Ausbau der Feldwege zur  Parkende Autos auf Straßen Freizeitnutzung und Verschmutzung  Zu wenige Freizeitangebote für Kinder  Fehlende Grillhüte und Jugendliche  Treffpunkte fehlen (Alte, Kinder, usw.)  „Geschlossenes“ Gemeindezentrum  Mangelnde Tourismusangebote  Fehlende Gestaltung des Hofes Gemeindezentrum

Gruppe 4  Zu wenig Infos vor wichtigen politischen  Außengelände der KITA – entspricht nicht Entscheidungen dem Bedarf und zu gefährlich  Zu wenig freie Flächen für Kinder und  Grünfläche“ Seemann“ ungenutzt Jugendliche  Verkehrssituation generell!  Fahrrad fahren – zu gefährlich  Altbestandgebäude!  Altglasplätze – zu gefährlich

Gruppe 5  Durchgangsverkehr  Geschwindigkeit  Parteien sollen parteiübergreifend  Angebote für Jugendliche  Jugendtreff gute Ideen verfolgen nicht vorhanden  Bürgergenossenschaft „Alternative  Verwaltung verwaltet, soll gestalten Energien“ fehlt  Mangelnde Vernetzung von Jung und Alt  Fahrradwege ausbauen + sauber halten  Fokus auf Friedhof zu stark

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Gruppe 6  Kein Jugendraum/“schräger“ Platz  Wenig Bürgerbeteiligung (außerh. Politik)  Demografischer Wandel  Hilfen für Senioren fehlen  Ehrenamtlicher Umweltschutz schwindet  Öffentlichkeitsarbeit über Natur-„Schätze“ fehlt  Verwaltung ist intransparent  Konflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft  Es fehlen neue Baumöglichkeiten  Jägerschaft überaltert  Wildes Parken  Hohes Verkehrsaufkommen

Gruppe 7  Radwege – Qualität, Ausbau  Hundekot + Pferdeäpfel  Parksituation – Autos auf der Straße trotz Garage  Verkehrsanbindung – Mainz 40 Minuten, ?, Nieder-Olm vormittags  Ökologische Entwicklung – taucht nicht auf?  Sommerwege – Verschmutzung  Senioren – Hilfe, Wohnen  Jugendliche – Raum, Spielmöglichkeiten  Überalterung des Dorfes  Konsequenzen, Kita, Schule, Sport

Gruppe 8  Zu wenig Miteinander  Zu wenig Radwege  Kommunikation  Verkehrsverhältnisse  Bürgerbeteiligung  Integration der Jugend  Verbesserung für die Jugend  Veralterung  Angebote für Senioren  Fehlende Konzepte und Zukunftsideen („generationsübergreifend“)

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Die dann von den Gruppen ausgewählten Kritiken wurden im Plenum rubriziert, für die Weiterarbeit jeweils 3 Schwerpunkte ausgewählt und zu Kritikgruppen zusammengeführt.

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Letztendlich wurde dann jeweils eine Hauptkritikaussage zugespitzt formuliert und direkt danach positiv als „Blümchensatz“ gewendet.

Gruppe 1 – Natur und Umwelt  Konflikte Landwirtschaft/Naturschutz  Zustand Feldwege  Umwelt- und Naturschutz  Schlechte Nutzungsmöglichkeit Feldwege  Naturschutz zu wenig beachtet  Naturschätze nutzen  Ökologische Entwicklung  Bürgergenossenschaft fehlt  Ökologie

Hauptkritikaussage: Der Krieg zwischen Landwirtschaft, Bevölkerung und Naturschutz zerstört unser Grün und seine Bewohner!

Positive Wendung: Im immer grüner werdenden Hahnheim leben alle im Einklang mit der Natur…

Gruppe 2 – Kommunikation  Öffentlichkeitsarbeit  Fehlende Konzepte, Zukunftsideen  Kommunikation, Vernetzung, Werbung  Parteien sollen parteiübergreifend gute  Kommunikation fehlt; wenig Ideen verfolgen Hilfsbereitschaft  Parteiübergreifendes Arbeiten  Zu wenig Miteinander  Zu wenig Infos vor wichtigen  Nicht gegeneinander politischen/öffentlichen Entscheidungen  Ehrenamt fehlt  Wenig Transparenz  Zu wenig Bürgerbeteiligung (auch  Verwaltung ist intransparent außerhalb Politik)  Verkehrssituation

Hauptkritikaussage: Die Verantwortungsträger der politischen und nichtpolitischen Gremien agieren selbstherrlich und abgehoben, informieren und beteiligen die Bürger nicht.

Positive Wendung: Die Verantwortungsträger der politischen und nichtpolitischen Gremien agieren bürgernah, binden die Bevölkerung ein, agieren offen unter Beteiligung der Bürger die dieses Angebot wahrnehmen!

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Gruppe 3 – Demografische Entwicklung  Überalterung des Dorfes  Konsequenzen,  Lebenswertes Hahnheim Kita, Schule, Sport generationsübergreifend  Demografische Entwicklung  Fehlende Konzepte und Zukunftsideen  Generationen (generationsübergreifend)  Senioren – Hilfe, Wohnen  Werden abgehängt im Wettbewerb der  Vernetzung von Jung und Alt Gemeinden  Treffpunkte fehlen für Alt & Jung

Hauptkritikaussage: Durch die demografische Entwicklung vergreist Hahnheim und jede/r Alte lebt allein im Haus und vereinsamt.

Positive Wendung: Durch einen guten, sozialen, respektvollen Umgang fühlt sich „Jung und Alt“ miteinander in Hahnheim wohl!

Gruppe 4 – Kinder und Jugendliche  Integration der Jugend  Kein Platz für die Jugendlichen  Angebote für Kinder/Jugendliche  Kein Jugendraum/Jugendtreff  Treffpunkt für Jung und Alt  Demografische Entwicklung  Wenig Flächen für Kinder und Jugend  Vernetzung von Jung und Alt

Hauptkritikaussage: Hahnheim: Keine Zukunft für Kinder und Jugendliche!

Positive Wendung: Hahnheim: Willkommen im Paradies für Kinder und Jugendliche!

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Gruppe 5 – Infrastruktur  Treffpunkte fehlen  Innerörtlicher Verkehr  Treffpunkt für Alt und Jung  Zu schnelles Fahren  Keine Gemeinschaftsräume/-plätze im Ort  Parksituation  Verbesserte Gemeindehausnutzung  Schlechte Radweganbindung  Geschlossenes Gemeindezentrum  Radweg Nieder-Olm  Fehlende Grillhütte  Zu wenig Radwege  Fehlende Einkaufsmöglichkeiten  Fehlendes Mobilitätskonzept  Altbestand Gebäude  Verunreinigung Hundekot  Fehlendes Neubaugebiet  Grünfläche Seemann ungenutzt  Zu wenig Bauplätze  Unrepräsentative Orteinfahrten  Altglasplatz  Abwanderung  Verkehrsanbindung  Werden abgehängt im Wettbewerb der  Schlechte Busverbindung Gemeinden  Verkehrssituation generell

Hauptkritikaussage: Hahnheim ist unattraktiv und nicht innovativ – das Einzige, was schneller voran kommt als geplant, ist der Durchgangsverkehr!

Positive Wendung: Hahnheim hat sehr viel Potenzial und sehr viele engagierte Bürgerinnen und Bürger.

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Die Kritikphase endete nun mit folgender Geschichte:

Kursänderung

Zwei, dem Ausbildungsschwadron zugeteilte „Ich bin Unteroffizier.“, lautete die Antwort. „Sie Kriegsschiffe übten seit Tagen bei schwerem sollten Ihren Kurs besser um 20 Grad ändern.“ Wetter Manöver. Ich fuhr auf dem Leitschiff und hatte gegen Abend Dienst auf der Brücke. Nebelschwaden erschwerten die Sicht, also blieb Inzwischen war der Kapitän ziemlich wütend. Er auch der Kapitän oben und überwachte alles. schimpfte: „Signalisieren Sie, dass ich ein Kriegsschiff bin. Er soll den Kurs um 20 Grad ändern.“ Kurz nach Anbruch der Dunkelheit meldete der Ausguck „Licht, Steuerbord voraus!“ Prompt wurde die Antwort zurückgeblinkt: „Ich bin ein Leuchtturm.“ „Bleibt es stehen, oder bewegt es sich achteraus?“ Der Ausguck antwortete: „Es bleibt, Kapitän.“ Das hieß, dass wir uns auf einem gefährlichen Kollisionskurs mit dem anderen Schiff befanden. Wir änderten den Kurs.

Da rief der Kapitän dem Signalgast zu: „Schicken Sie dem Schiff ein Signal: Wir sind auf Kollisionskurs, empfehle 20 Grad Kursänderung“.

Zurück kam das Signal: „Empfehle Ihnen, den Kurs um 20 Grad zu ändern.“

Der Kapitän sagt: „Melden Sie: Ich bin der Kapitän, Kurs um 20 Grad ändern.“

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2. PHANTASIEPHASE Um die Phantasie zu „beflügeln“ spielten die Teilnehmer zunächst das Spiel „Obstsalat“.

Die Phantasiephase begann mit einer Geschichte:

Der König und das Schloss

Ein König stellte für einen wichtigen Posten den Als die Weisen dies gesagt hatten, war sich auch Hofstaat auf die Probe. der Rest des Hofstaates einig, dieses Problem sei zu schwer, als das sie es lösen könnten. Nur ein Kräftige und weise Männer umstanden ihn in Weiser ging an das Schloss heran. Er untersuchte großer Menge. „Ihr weisen Männer“, sprach der es mit Blicken und Fingern, versuchte, es auf die König, „Ich habe eine Problem, und ich möchte verschiedensten Weisen zu bewegen und zog sehen, wer von euch in der Lage ist, dieses Problem schließlich mit einem Ruck daran. Und siehe, das zu lösen.“ Er führte die Anwesenden zu einem Schloss öffnete sich. Das Schloss war nur angelehnt riesengroßen Türschloss, so groß, wie es keiner je gewesen, nicht ganz zugeschnappt, und es gesehen hatte. Der König erklärte: „Hier seht ihr bedurfte nicht weiter als des Mutes und der das größte und schwerste Schloss, das es in Bereitschaft, dies zu begreifen und beherzt zu meinem Reich je gab. Wer von euch ist in der handeln. Lage, das Schloss zu öffnen?“. Der König sprach: „Du wirst die Stelle am Hof Ein Teil der Höflinge schüttelte nur verneinend den erhalten, denn du verlässt dich nicht nur auf das, Kopf. Einige, die zu den Weisen zählten, schauten was du siehst oder was du hörst, sondern setzt sich das Schloss näher an, gaben aber zu, sie selber deine eigenen Kräfte ein und wagst eine könnten es nicht schaffen. Probe.“

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Zu den positiven Wendungen („Blümchensätzen“) wurden nun 5 Gruppen gebildet, verbunden mit dem Arbeitsauftrag je ein kleines Kunstwerk zu basteln oder zu zeichnen.

Bei einer anschließenden „Vernissage“ wurden die fertigen Kunstwerke präsentiert. Dabei hatten alle Gruppen die Möglichkeit, die einzelnen Werke der Anderen zu betrachten und Eindrücke, Assoziationen oder Ideen zu nennen. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Gruppe 1

„Im immer grüner werdenden Hahnheim leben alle im Einklang mit der Natur.“

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Gruppe 2 Gruppe 4

„Die Verantwortungsträger der politischen und nichtpolitischen Gremien agieren bürgernah, binden die Bevölkerung ein, agieren offen unter Beteiligung der Bürger die dieses Angebot wahrnehmen!“ „Hahnheim: Willkommen im Paradies für Kinder und Jugendliche!“

Gruppe 3 Gruppe 5

„Hahnheim hat sehr viel Potenzial und sehr „Durch einen guten, sozialen, respektvollen viele engagierte Bürgerinnen und Bürger Umgang fühlt sich „Jung und Alt“ miteinander in Hahnheim wohl!“

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Die während der Vernissage gesammelten Ideen wurden mittels Punktvergabe bewertet. So filterten die Teilnehmer die für sie wichtigsten Punkte heraus. Diese wurden geclustert und mittels „Abstimmung mit den Füßen“ bildeten sich nun noch einmal neue Arbeitsgruppen mit denen dann in die letzte Phase gestartet wurde.

Gruppe 1  Photovoltaik auf der Südseite des  Biotope Gemeindezentrums   Renaturierte Landschaft  Natur und Kultur verbinden  Mensch und Natur auf gleicher Augenhöhe  Streuobstwiese

Gruppe 2  Hahnheimer steht auf!  Lebensfreude  Große Vielfalt  Generationenübergreifend  Geht nicht gibt’s nicht  Konzentration auf das, was funktioniert  Lebendigkeit

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Gruppe 3  Viele Möglichkeiten der Aktivität  Tolle Sportanlagen  Bootsfahrt auf der Selz  Radwege  Erholung  Platz für Kinder  Sportfläche für Jugendliche  Neue Turnhalle

Gruppe 4  Gegensätze finden zusammen  Türen sind offen  Gemeinschaft  Kirche integrieren  Vernetzung  Miteinander  Austausch  Begegnungshaus mit Raum für Alle  Herausforderungen annehmen und  Jeder hat Mitsprache Lösungen finden  Input/Output  Plätze für Kommunikation  Freier Platz als Mittelpunkt  Runder Tisch  Neue Wege der Kommunikation  Transparenz

Nicht Gepunktete Austausch – Vernetzung – Lebenskreislauf – Zusammen um den Partnerschaftsbaum – Viel Grünfläche – Lebensfroh – Villa Kunterbunt – Kunterbunt – Kommen und Gehen – Verbindung – Lebendig – Offen – Brücke – Kirche/Glaube – Bunte Häuser – Einladend – Sprechen und Hören – Kinderwagen – Positive Unordnung – Liebe – Dynamisch – Entspannung – Intakte Natur – Multi-Kulti – Viel Spaß – Belebt – Offene Fenster – Gemütlichkeit unter Baum – Altbewährtes – Hühner für Alle – Kommunikationswege – Möglichkeiten für Entwicklung für alle ohne große Regeln – Selbstorganisiert – Viel Grün – Alles mit Herz – Herzlichkeit – Bunte Freizeitgestaltung – Verbesserte Wasserqualität/Fischreichtum – Kreativität – Phantasie – Sonne über Hahnheim – Ruheplätze in der Natur – Überraschung – Biotope – Sonne – Freizeitparadies – Regenerative Energien – Regenbogen als Ortseingang – Freizeit für alle – Handwerker – In und mit der Natur – Neuer Ortseingang – Geselligkeit – Grillplatz – Viele Ideen – Viele Gruppen – Schokoladensee – Zeltlager – Lebensmittelpunkt – Alle Richtungen – Mehrdimensionalität – Kirche integrieren

MAN MUSS DAS UNMÖGLICHE WÜNSCHEN, UM DAS MÖGLICHE MACHEN ZU KÖNNEN.

(LEONARDO BOFF)

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3. REALISIERUNGSPHASE

Zum Einstieg in die Realisierungsphase wurde folgende Geschichte vorgetragen:

Viele Antworten auf eine Frage

Vor einiger Zeit rief mich ein Kollege an und bat des Bauwerks, binden Sie das Barometer an ein mich bei der Benotung einer Prüfungsfrage als langes Seil, lassen Sie es hinunter, ziehen es dann Schiedsrichter zu fungieren. Offenbar wollte er einem Studenten null Punkte für dessen Beantwortung einer Frage in Physik geben; der wieder hinauf und messen Sie dann die Länge des Student seinerseits behauptete, er verdiene Seils. Die Länge des Seils entspricht der Höhe des eigentlich die beste Note und würde sie auch Gebäudes“. bekommen, wenn das System nicht von vornherein gegen ihn wäre. Der Professor und der Student Nun, das ist eine recht interessante Antwort, aber einigten sich darauf, den Fall einem unparteiischen sollte man dem Studenten dafür eine gute Note Schiedsrichter vorzulegen, und die Wahl fiel auf geben? Ich wies darauf hin, dass vieles dafür mich… sprach, denn er hatte die Frage vollständig und korrekt beantwortet. Andererseits hätte die Ich ging also in das Büro meines Kollegen und las höchste Punktzahl zu einer recht hohen Einstufung die Prüfungsaufgabe. Sie lautete: „Zeigen Sie, wie des Studenten in seinem Physikkurs geführt. Das man die Höhe eines großen Bauwerks mit Hilfe wäre einer Art Bescheinigung, dass der Student eines Barometers bestimmen kann“. Die Antwort sich in der Physik einigermaßen auskannte, des Studenten sah folgender Weise aus: „Nehmen gleichgekommen; darauf hatte seine Antwort Sie das Barometer, steigen Sie damit auf das Dach jedoch keinerlei Rückschlüsse zugelassen. Aufgrund

Seite 22 Zukunftswerkstatt Hahnheim dieser Überlegung machte ich den Vorschlag, der Beispielsweise könnten Sie an einem sonnigen Tag Student solle einen zweiten Versuch machen, die das Barometer rausnehmen, messen, wie hoch das Frage zu beantworten. Dass mein Kollege Barometer, wie lange sein Schatten und wie lange einverstanden war, überraschte mich, allerdings der Schatten ist, den das Gebäude wirft. Mittels war ich weiter überrascht, als auch der Student einer einfachen Verhältnisgleichung können Sie die zustimmte. Höhe des Bauwerks bestimmen.“ „Fein“, sagte ich „und die anderen?“ – „Nun ja“, erwiderte der Ich gab dem Student sechs Minuten, um die Frage Student „es gibt eine sehr einfache Messung, die zu beantworten, machte ihn jedoch darauf wird Ihnen gefallen. Sie nehmen das Barometer aufmerksam, dass die Antwort einige und steigen damit die Treppe hinauf. Beim Grundkenntnisse der Physik erkennen lassen sollte. Hinaufsteigen verwenden Sie das Barometer als Nach fünf Minuten saß er immer noch vor einem eine Art Meterstab und erhalten so die Höhe des leeren Blatt Papier. Ich fragte ihn, ob er aufgeben Gebäudes in Barometereinheiten. Eine sehr direkte wollte. Er erklärte jedoch, nein, er gebe nicht auf, Methode. Wenn Sie allerdings eine raffiniertere er wisse viele Antworten auf die Frage und Methode vorziehen, dann befestigen Sie das überlege grade, welche die beste sei. Ich Barometer an einer Schnur, schwingen es wie ein entschuldigte mich, dass ich ihn unterbrochen hatte Pendel hin und her und bestimmen den Wert von g und bat ihn weiter zu machen. Binnen einer Minute (Erdbeschleunigung) unten auf der Straße und hatte er seine Antwort hin gekritzelt. Die lautete oben auf dem Dach des Gebäudes. Aus der „Gehen Sie mit dem Barometer auf das Dach des Differenz zwischen den beiden Werten für g lässt Gebäudes und beugen Sie sich über das sich, zumindest im Prinzip, die Höhe des Gebäudes Geländer. Lassen Sie das Barometer fallen und berechnen. Allerdings gibt es, “ fügt er messen Sie die Zeit bis es unten aufschlägt, mit der abschließend hinzu „noch viele andere Antworten, Stoppuhr. Berechnen Sie dann mit Hilfe der Formel wenn Sie mich nicht auf physikalische Lösungen s= ½ at2 (die Fallhöhe entspricht der Hälfte der festlegen. Beispielsweise könnten Sie mit dem Erdbeschleunigung mal Quadrat der Zeit) die Höhe Barometer ins Erdgeschoss gehen und beim des Gebäudes.“ Hausverwalter klopfen. Wenn er Ihnen aufmacht, An diesem Punkt fragte ich meinen Kollegen ob er sagen: `Werter Herr Verwalter, ich habe hier ein aufgeben wolle. Er willigte ein und gab dem sehr schönes Barometer. Wenn Sie mir sagen, wie Studenten fast die volle Punktzahl. Als ich mein hoch dieses Gebäude ist, gehört es Ihnen…“ Büro verließ, fiel mir ein, dass der Student gesagt hatte, er wüsste mehrere Antworten auf die Frage. Ich fragte ihn also danach. „Oh, ja“, meinte er, „es Quelle: Murray Gell-Mann. Das Quark und der gibt viele Möglichkeiten mit Hilfe eines Barometers Jaguar. die Höhe eines Gebäudes zu berechnen.

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Anhand der ausgelisteten Visionen und Ideen aus der Phantasiephase begann die Arbeit der Kleingruppen: Was müssen wir fordern, damit unsere Visionen Wirklichkeit werden können?

Gruppe 1  Chemiefreie Übergangszone in  Erhalt, Pflege und Neuanlage von Wohnbereichen/Biotope Streuobstwiesen  Kommunikation zwischen Landwirtschaft  Schonende Aufforstung und Baumerhaltung und Bürgern  Kommunikation und Information über Natur  Umweltfreundliche Energiegewinnung  Baumlehrpfad und Sitzgelegenheiten  Vernetzung: Integration bestehender  Anleinpflicht für Hunde in Überschwemmungsflächen Naturschutzgebieten  Infotafeln/Rundwanderwege  Unterstützung gefährdeter Arten

Gruppe 2  Generationsübergreifende  Neues riskieren Wohnmöglichkeiten bei neuen Baugebieten  Kommunikationstraining  Dialoge, keine Tabus  Integration aller  Nachbarschaftshilfe  Keine Zwänge  Vorurteile abbauen  Ehrenamt fördern und fordern  Bürger informieren und einbinden  Vernetzung  Rückhaltlos informieren  Einsame Menschen abholen  Sorgen ernst nehmen  Einkaufsmöglichkeiten für Senioren  Ideen aufgreifen  Dorfladen und Bürgerbus  Stärkung der Vereine (gemeinsames  Begegnung zwischen Alt und Jung Vereinsfest, multikulturelles Fest)  Schwimmbad  Homepage zum besseren Austausch und  Schaffung von Kommunikationsschnittstellen zur besseren Information nutzen  Verkehrs- und Mobilitätskonzept  Informationsplattform außerhalb Internet  Anbindung an Stadtbus schaffen  Verkehrsberuhigung innerorts  Bessere Nutzung des Ortsanzeigers  Blühendes Hahnheim

Gruppe 3  Naturnaher Wasserspielplatz  Basketballfeld/Tischtennisplatte  Radweg nach Nieder-Olm  Neue Turnhalle  Skate- und Bike-Parkanlage an der  Grillhütte Selz/Platz neben Volksbank  Holzbrücke über die Selz  Gesicherte Radwege in der Gemeinde/  Zusätzliche Bänke „Vorfahrt“ für Radfahrer

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Gruppe 4  Vernetzungsmanager  Räume und Techniken finden  Gemeindezentrum öffnen  Gestaltung „Freier Platz“ am runden Tisch überarbeiten  Informationsplattform schaffen  Arbeitsgruppen  Themenpate auch im Gemeinderat  Kommunikation mit Kirchen, Vereinen, Institutionen  Jugendraum  Kulturausschuss  Begegnungsstätten schaffen  Helferkreis  Ressourcenermittlung  Prioritätenliste  Bedarfsplanung

Daraus entwickelten sich folgende Forderungen:

Forderungen  Wir wollen Anbindung an Stadtbus und innerhalb der VG Nieder-Olm/VG -Oppenheim (Verkehrs-/Mobilitätskonzept)!  Wir wollen Ehrenamt fördern und fordern!  Wir wollen einen Vernetzungsmanager mit Team und Raum (Pate aus Gemeinderat)!  Wir wollen eine Kommunikations- und Informationsplattform für alle Generationen!  Wir wollen umweltfreundliche Energiegewinnung auf öffentlichen Gebäuden!  Wir wollen Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Bürgern!  Wir fordern gesicherte Radwege in und um Hahnheim!  Wir fordern gemeinsame Freizeitanlagen neben der Volksbank und gegenüber!  Wir fordern das Gemeindezentrum für alle zu öffnen (Jugendraum)!  Wir fordern und arbeiten an einem Verkehrs- und Mobilitätskonzept!  Wir fordern und arbeiten an einem generationsübergreifenden Wohnkonzept!  Wir fordern und arbeiten an einem lückenlosen und rückhaltlosen Informationskonzept!  Wir fordern und arbeiten an der Errichtung einer Grillhütte!  Wir fordern und arbeiten an gesicherten Radwegen in der Gemeinde!  Wir fordern und arbeiten an weiteren Querungsmöglichkeiten über die Selz (auch für Radwege)!  Wir wollen einen Radweg nach Nieder-Olm!  Wir wollen viele zusätzliche Bänke und Tische!  Wir wollen kinder- und jugendfreundliches Spielumfeld (ortsnah)!  Wir fordern die Bürger zu informieren, einzubinden und die Mitsprachemöglichkeiten zu verbessern!

Seite 25 Zukunftswerkstatt Hahnheim  Wir fordern „Bürger helfen Bürgern“!  Wir fordern ein umfassendes Mobilitätskonzept!  Wir fordern, dass öffentliche Plätze und Gebäude geöffnet und als Kommunikationsschnittstellen genutzt werden!  Wir fordern, dass eine Prioritätenliste erstellt wird!  Wir fordern den Ausbau von Rundwanderwegen und das Aufstellen von Informationstafeln über Geschichte und Natur!  Wir fordern die Schaffung neuer und die Instandsetzung alter Sitz- und Ruhemöglichkeiten!  Wir fordern eine Plattform für Kommunikation und Vernetzung!  Wir fordern ein umfassendes Konzept zum Erhalt und Ausbau unserer natürlichen Umgebung!  Wir fordern Infotafeln (auch für Kinder) zur Aufklärung über Natur und Umgebung!  Wir fordern Rundwanderwege mit entsprechenden Informationen über Tiere/Natur!  Wir fordern breitere Randstreifen (Felder) und die Einhaltung von Grenzen!  Wir fordern die Sanierung des Baumlehrpfades und Schaffung von Sitzgelegenheiten!  Wir fordern eine informative Internetseite und Informationsplattform (Tafeln) außerhalb vom Internet zur politischen Aufklärung!  Wir fordern generationsübergreifende Wohnmöglichkeiten!  Wir fordern einen Radweg entlang der L 432 nach Nieder-Olm!  Wir fordern eine Halfpipe für Jugendliche!  Wir fordern eine Grillhütte!  Wir fordern Mitsprache in Form von Themenpaten im Gemeinderat!  Wir fordern einen Meinungsaustausch und Zusammenarbeit von Kirche und Vereinen!  Wir fordern eine Umsetzung der meistgenannten Ideen!  Wir fordern einen Jugendrat!

Seite 26 Zukunftswerkstatt Hahnheim Nun sollten letztendlich in den Gruppen Projektideen und Projekte formuliert werden, idealer Weise konkret und in der „ich“ bzw. „wir“ Formulierung. Es wurden folgende Ergebnisse in Kleingruppen erarbeitet:

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Seite 29 Zukunftswerkstatt Hahnheim

Seite 30 Zukunftswerkstatt Hahnheim Nachtrag

Die Berichterstattung der Allgemeinen Zeitung zur Zukunftswerkstatt in Hahnheim war sehr positiv (Anhängender Artikel) Auch die Reaktionen der Teilnehmenden in der anschließenden Feedback-Runde waren sehr positiv. Das Angebot zur Teilnahme an der ganztägigen Zukunftswerkstatt in Hahnheim wurde von über 50 Bürgerinnen und Bürgern angenommen. Die hohe Teilnehmerzahl stellte die Organisatoren und das Moderatorenteam auch vor logistische Herausforderungen, welche aber durch die gute Raumsituation im Dorfgemeinschaftshaus gelöst werden konnten. Das kostenlose Kooperationsangebot der Kreisverwaltung Mainz-Bingen (UEBZ) für Ortsgemeinden im Landkreis sowie Vereine und Verbände war in Hahnheim sehr erfolgreich, auch dank der perfekten Zusammenarbeit mit den Initiatoren vor Ort. Letztendlich waren es aber die Bürgerinnen und Bürger Hahnheims, welche sich einen ganzen Samstag Zeit für die Perspektiventwicklung Ihres Ortes nahmen, sich an der Zukunftswerkstatt beteiligten und die inhaltlichen Ergebnisse prägten. Neben dem inhaltlichen Engagement war auch das disziplinierte Auftreten der Teilnehmenden (enger Zeitplan) ein Beitrag zum Gelingen der Werkstatt. Unser herzlicher Dank gilt deshalb den begeisterten Teilnehmern, welche kreativ in der Zukunftswerkstatt Hahnheim mitgearbeitet haben und ihre Bereitschaft für Veränderung und Zukunftsentwicklung durch tolle Ideen in den Kleingruppen/Ergebnissen zum Ausdruck brachten. Alle Ergebnisse sind in dieser Dokumentation veröffentlicht. Wir wünschen den Hahnheimern viel Erfolg auf dem weiteren Weg zur Umsetzung ihrer Visionen!

Ihr Team vom Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) Kreisverwaltung Mainz-Bingen

Seite 31 Zukunftswerkstatt Hahnheim Von Gemeindezentrum bis Wanderweg: Hahnheimer entwickeln in Zukunftswerkstatt Ideen

Zukunftswerkstatt kümmern. Für eine engere Verzahnung von Gemeindepolitik und Bürgern soll auch der „Junge Rat“ sorgen, bei dem sich nach Wackernheimer Vorbild Jugendliche und junge Erwachsene ins Ortsgeschehen einbringen. Im SC-Vereinsheim soll im Juni der Vereinsring wieder aktiviert werden.

Bereits Anfang April möchte gleich ein halbes Dutzend Bürger damit beginnen, sich um die Ausweisung und Beschilderung eines Hahnheim-Rundweges zu kümmern. Ein Wanderweg zum Weinbergshaus ist ebenfalls in Planung. Das Gemeindezentrum möchten die Bürger als Begegnungsstätte noch weiter öffnen, zudem erhofft man sich mehr Einbindung ins Geschehen im Gemeinderat.

Am 8. Mai um 14.30 Uhr findet in der Grundschule das erste Treffen zum Projekt „Groß und Klein musizieren gemeinsam“ statt, das Rektorin Monika Rothmann angeschoben und zu dem der Vorstand des MGV bereits Kooperationsbereitschaft signalisiert hat. Wöchentliche Proben sollen in einem Konzert in der Vorweihnachtszeit gipfeln. HAHNHEIM - „Mich haben die Leute heute begeistert“, strahlte Werner Kalbfuß. Acht Stunden lang hatten sich im Rahmen der Wohnprojekte angedacht Zukunftswerkstatt mehr als 50 Hahnheimer sehr aktiv Gedanken Auch nur mit viel Kostenaufwand umsetzbare Projekte wie die über die Entwicklung ihrer Gemeinde gemacht. Viele jüngere umweltfreundliche Energieversorgung, Bürger und Zugezogene waren dabei, „Leute, die uns im generationenübergreifende Wohnprojekte („da bräuchten wir Gemeinderat und in den Vereinen fehlen“, erklärte erstmal ein Neubaugebiet“, erklärte Mangold-Wegner), die Ortsbürgermeisterin Sigrid Mangold-Wegner. „Das ist jetzt ein energetische und barrierefreie Sanierung öffentlicher Gebäude schönes Hausaufgabenpäckchen für die, die gewählt werden“, oder die Errichtung einer Freizeitanlage, bei der der „Junge Rat“ betonte Kalbfuß mit Blick auf die Kommunalwahl. eingebunden werden soll, wurden konkret angedacht.

Der Vorsitzende des SC Hahnheim hat die Zukunftswerkstatt, die An Ideen, Ambitionen und auch an Bereitschaft anzupacken, fehlt unter Federführung der Kreisverwaltung steht, gemeinsam mit es in Hahnheim beileibe nicht Hans Bingula, Andrea Hombach, Stefan Merkle-Bach und Martin Alexander vorangetrieben. Über „viele phantastische Ideen“ freute sich Bingula, „jetzt kommt es darauf an, dass aus den Gruppen heraus möglichst viele am Ball bleiben“. Die Mitwirkenden hatten DIE WICHTIGSTEN PROJEKTE Ideen zu 16 Projekten entwickelt. Nicht alle, aber bemerkenswert viele erscheinen auf Sicht realisierbar. „Der Baumlehrpfad kommt Das Gemeindezentrum soll sich als Begegnungsstätte für die bestimmt“, ist sich Moderator Helmut Spoo sicher. Neben der Hahnheimer weiter öffnen. Wegesanierung sollen die Beschilderung in der Hahnheimer Gemarkung erneuert und Sitzmöglichkeiten aufgestellt werden. Ein Baumlehrpfad sowie ein Wanderweg zum Eine erste Vor-Ort-Begehung ist bereits avisiert. Weinbergshäuschen sollen angelegt werden.

Wichtig ist, dass sich bei den meisten Projekten bereits Das Radwegenetz und der öffentliche Personennahverkehr Verantwortliche haben eintragen lassen. Die Ideensammlung wird sind Themen eines Termins im Juni. von Spoo und seinen Kollegen der Kreisverwaltung zusammengefasst und zeitnah öffentlich zur Verfügung gestellt. Eine Ehrenamtsbörse sammelt Fähigkeiten, Angebote und Bis in einem Jahr das nächste Treffen in der großen Runde Bedürfnisse der Hahnheimer. Sie soll im Internet gepflegt ansteht, könnte sich schon einiges entwickelt haben. werden.

So hat die Gruppe „Mobilität“, die sich um Erhalt und Erweiterung Der „junge Rat“ will Gemeindepolitik und Bürger enger des Radwegenetzes kümmern will, für den 28. Juni im verzahnen und Jugendliche und junge Erwachsene stärker Gemeindezentrum bereits einen konkreten Termin ausgemacht. einbinden. Auch der Öffentliche Personennahverkehr soll dann Thema sein. „Wer hat was, wer kann was, wer braucht was, wer zeigt was?“ Der Vereinsring soll wieder aktiviert werden. sind die Leitfragen der Ehrenamtsbörse, die zeitnah eröffnet werden und im Internet sowie auf Handzetteln gepflegt und Das Projekt „Groß und Klein musizieren gemeinsam“ beginnt beworben werden soll. Zudem ist geplant, dass bereits in der im Mai. ersten Sitzung des neuen Gemeinderats Themenpaten benannt werden, die sich um die einzelnen Projekte der

Quelle: Allgemeine Zeitung, Hahnheim, 24.03.2014

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