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Modestadt Berlin R EN EN

GRÜNE RGUMENTE A Zeitung des Landesverbandes Berlin 1/2015 Ausgabe 192 2 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 3 Inhalt Editorial

DROGENPOLITIK Editorial ...... 3 Legalize it? Der lange Weg zu einer Drogenpolitik Liebe Leserin, lieber Leser, ohne Repression gegen KonsumentInnen ...... 7 Friedrichshain-Kreuzberg geht neue Wege: die Rufe nach einem grundlegenden Kurswechsel in Der Drogenkriminalität den Boden entziehen ...... 8 der Drogenpolitik werden immer lauter. Bei Cannabis zum Beispiel ist die Strategie „verbieten und ansons- AKTUELLES ten wegschauen“ offensichtlich gescheitert. Das sehen Modisch grün: Chic, ökologisch, fair hergestellt auch immer mehr PolizistInnen und StrafrechtlerIn- und gehandelt – das passt sehr gut zusammen...... 10 nen so. Die Polizei wird gezwungen, den Besitz auch Frauen in Führungspositionen: kleinerer Mengen Cannabis zu verfolgen, statt sich mit Macht ein Quötchen einen Sommer? ...... 12 ganzer Kraft auf die organisierte Drogenkriminalität Bundes-Immoblien in Berlin: Finanzministerium zu konzentrieren. Dieses Dilemma zeigt sich auch im setzt auf Profit, gegen die soziale Stadtentwicklung . . 14 Görlitzer Park, wo der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg RassistInnen gegen die Integration: versucht, neue Wege zu gehen. Wir gehen in dieser Berlin hat keinen Platz für die Bärgida ...... 16 Ausgabe auf diese neuen Wege ein und beschreiben, Senat verschläft Zukunftsthema: WLAN für Berlin . . . 18 wie ein anderer Umgang mit Cannabis aussehen Freifunk als Alternative: Digitale Nachbarschaftshilfe 19 könnte. Es geht um regulieren statt kriminalisieren. Zoo und Tierpark: Nur wenn sich die Tiere wohl fühlen, kommen auch die BesucherInnen . . . . . 20 Was noch? Wir beschäftigen uns mit Berliner Pro- Rekordüberschuss 2014: Haushaltspolitik im Umbruch 22 blemen – vom Landeshaushalt über Mietenent- Neuordnung Länderfinanzausgleich: wicklung bis zu Pegida – aber auch mit Berliner Wichtige Weichenstellung für die Zukunft ...... 23 Chancen, etwa der „Modestadt“ Berlin und den Ökologisches aus der Region: Chancengleichheit Perspektiven für ein offenes WLAN. Und zum Inter- gibt es für Bio-Landwirte noch lange nicht ...... 25 nationalen Frauentag am 8. März werfen wir einen Kongress-Stadt? Berlins Raumschiff ICC kritischen Blick auf die Frage nach Frauen in Füh- treibt orientierungslos und leer im Nichts...... 26 rungspositionen landeseigener Unternehmen.

AUS LAGEN UND KVEN Diese und weitere Themen erwarten Euch auf den Der grüne Weg zur Wahl 2016: folgenden Seiten. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Aus vielen Ideen wird ein Programm ...... 28 Brüssel näher an die Basis: Die Redaktion Sind wir (k)eine Europapartei? ...... 29 Der steinige Weg zum Millieuschutz in Neukölln . . . . 30 In eigener Sache:

AUS DER FRAKTION Im Dezember vergangenen Jahres hat der Landesaus- Kitaausbau in Berlin: Senatorin ohne Plan...... 30 schuss eine neue Redaktion für die Stachligen Grünen Dauer-Ärgernis BER: Wenig Neues von Mehdorn & Co. 31 Argumente gewählt. Die neue Redaktion besteht aus vier Karneval der Kulturen: Menschen: Annette Heppel, Annemarie Klimke, Detlef Gerade noch einmal gut gegangen...... 32 Fritz und Matthias Tang, die sich allesamt über Anregun- Jugendberufsagentur für Berlin gen, Anmerkungen und Kritik freuen: Nach dem Schulabschluss – was dann? ...... 32 [email protected] Sanierung immer teurer: Drama Staatsoper...... 33 Nachruf Phil Hill ...... 33 RUBRIKEN Lokale AnsprechpartnerInnen...... 34 Impressum ...... 34 Grünes Glossar...... 34 Inhaltliche AnsprechpartnerInnen...... 35 Termine ...... 35

Ruhig sieht der Görlitzer Park von oben betrachtet aus, doch er gilt als einer der größten Drogenumschlagplätze Berlins. Foto: Boris Niehaus/CC BY SA 3.0 4 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 5

Auf dem Weg zum regulierten Markt

Etliche zehntausend Menschen nahmen an den alljährlichen „Hanfparaden“ in Berlin teil, unzählige BesucherInnen informierten sich im Hanf-Museum: Hanf ist nicht das Giftgewächs, aus dem die „Teufelsdroge Haschisch“ gewonnen wird, sondern eine nützliche Pfanze, deren Stofe auch in der Medizin Verwendung fnden. Dennoch: Von einer „Freigabe des Hanf“, wie sie die DemonstrantInnen der Hanfparaden fordern, wollte der Bundestag bisher nichts wissen, die Politik setzte – abgesehen von einigen Erleichte- rungen für die KonsumentInnen – auf die Krimi- nalisierung von Anbau, Vertrieb, Besitz. Kommt jetzt mit der neuen Gesetzesinitiative der Grünen im Bundestag der große Durchbruch? Eine „Freigabe“, bei der jeder anbauen und ver- treiben kann, was ihm so gefällt, kommt sicher nicht. Das ist auch von Grünen nicht gewollt. Aber die Entwicklung zu einem „regulierten Markt“ mit einem entkriminalisierten Konsum macht einen Schritt nach dem anderen voran.

Medizinisches Marihuana ist in Deutschland inzwischen – wenn auch schwer – zu bekommen. Foto: Atomazul/shutterstock.com 6 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 7 Legalize it? Regulierter Markt! Der lange Weg zu einer Drogenpolitik ohne Repression gegen KonsumentInnen Ein Youtube-Video mit dem grünen Parteivorsitzenden Cem Özdemir neben einer Hanfpflanze erregte die Öffentlichkeit: Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, die grüne Bundestagsfraktion bereitet einen Gesetzesentwurf vor, der eine straffreie Abgabe von Haschisch und Marihuana sowie den legalen Besitz von Cannabis vorsieht. Eine der ältesten Forderungen in der Geschichte der Grünen steht wieder oben auf der Tagesordnung. Tibor Harrach, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik im Berliner Landesverband ist überzeugt: Die Entwicklung zu einer Drogenpolitik ohne Repression gegen KonsumentInnen ist nicht aufzuhalten.

Des Kiffers Traum: Für die erreichen, sind solche Angebote Fortschritte in Richtung Repres- gute Stimmung beim Treffen notwendig. Dafür muss man sionsfreiheit gab, war das meist mit den FreundInnen geht es um Akzeptanz werben, dabei einem Gerichtsurteil zu verdan- zum Einkauf in das Cannabis- das durch die jahrzehntelange ken, nie dem Bund, mitunter Fachgeschäft. Da sind die staatliche Kriminalisierung und einer mutigen kommunal- oder Portionen sauber abgepackt, pauschale Pathologisierung landespolitischen Entscheidung. die Packungen mit verlässli- verspielte Vertrauen der Konsu- Da, zieht Harrach Bilanz, waren chen Daten zu Gewicht und mentInnen zurückgewinnen.“ es Frankfurt, Hessen, Nordrhein- Wirkstoff versehen, verwei- Westfalen, die Vorreiterrollen sen zusätzliche Angaben auf So unproblematisch, wie es übernahmen – während Berlin biologischen Anbau, die Preise manche Freigabe-Befürworte- allenfalls hinterher hinkte. stehen fest. Handel und Kon- rInnen sehen, ist der regelmä- sum von Cannabis sind legal. ßige Genuss von Haschisch und Dennoch: Mit dem Aufom- Mariuhana, den so genannten men von AIDS in den 1980er Wären Anbau, Handel und „weichen Drogen“, nämlich auch Jahren, den Todesraten insbeson- Besitz von Cannabis damit nicht. Fünf bis zehn Prozent der dere unter den heroinsüchtigen wirklich „frei“? Das sollte es nach KonsumentInnen, so die Schät- Infizierten, war klar, dass die vor Ansicht grüner Drogenpolitike- zungen, entwickeln entgegen allem auf Repression setzende rInnen nicht sein. Denn nicht aller Harmlosigkeitsbeteue- Drogenpolitik gescheitert war. jeder darf bei Umsetzung grüner rungen ein problematisches Da waren die Abgabe von sau- Forderungen Hanf anbauen und Verhalten. Tibor Harrach, von beren Spritzen, die Einrichtung verkaufen, wie es ihm gefällt: Beruf Pharmazeut: „Die schöne von Druckräumen ein gesund- Dafür braucht es eine Lizenz, die heile Kifferwelt ist ein Klischee.“ heitspolitisches Gebot. Zudem Behörden achten auf die Einhal- Das Schlüsselwort einer auf erkannte die Wissenschaft die tung von Reinheitsregeln und Repressionsfreiheit setzenden therapierende Wirkung von Cem Özdemir und die Vorsitzende der Hamburger Grünen Katharina Fegebank setzen ein Zeichen gegen das Cannabisverbot. anderen Vorschriften. Bei Zwei- Drogenpolitik, meint Harrach, Cannabis, wurden die ersten Foto: Grüne HH feln über das Alter sehen sich die lautet deshalb nicht „Legalisie- auf Cannabis beruhenden VerkäuferInnen im Fachhandel rung“, sondern „Regulierung“. Medikamente zugelassen. einen Schwips anzutrinken, schisch-Konsum ist zwar nicht wird, die Ergebnisse für die die Ausweise ihrer KundInnen Nur ein regulierter Vertrieb vorausgesetzt, er setzt sich dann strafar, aber für den Konsum Gesundheitspolitik wissen- an: Die Abgabe an Jugendli- ließe sich enger mit Prävention Nur kleine Schritte nicht ans Steuer. Denen hält der muss man es besitzen. Und der schaftlich ausgewertet werden. che bleibt verboten. Mitunter und Frühintervention, die als schaffen Akzeptanz LAG-Sprecher entgegen: Vor al- Besitz auch kleiner Mengen ist wird das geschulte Personal tragende Säule einer moder- „Hauptstadt“ zumindest einmal Haschisch lem durch diese Schritte schafft alles andere als legal. Ein Straf- Die KundInnen eines solchen mit dem Kunden, der Kundin nen Drogenpolitik ausgebaut Von etlichen Berliner Hanf- des Cannabis oder Marihuana genommen man in der Bevölkerungsmehr- ermittlungsverfahren eröffnet Coffeshops wären dann die Teil- auch ein motivierendes Ge- werden muss, verknüpfen. Paraden weiß der Sprecher der und ein Drittel dieser heit überhaupt die Akzeptanz die Staatsanwaltschaft in Berlin nehmerInnen an einer Studie – spräch führen, empfehlen, statt LAG Drogenpolitik: Ein Großteil In Berlin gibt es, so eine KonusmentInnen greift für eine andere Drogenpolitik. zwar erst ab 15 Gramm, aber ganz legal im Besitz ihres Canna- jetzt einzukaufen lieber eine Aber auf dem Weg zu diesem der „Freizeit-KifferInnen“ sieht Studie, deutlich mehr mehrmals die Woche oder die Polizei beschlagnahmt auch bis. Doch um ihren Führerschein Suchtberatung aufzusuchen. „regulierten Markt“ bewegte seine Interessen durch diese Cannabis-KonsumentInnen sogar täglich zum Joint. Bei Aber haben nicht auch die die geringere Menge, legt eine müssten sie vermutlich dennoch sich die Politik nur schwerfällig, kleinen, gesundheitspolitisch als in anderen Bundes- jedem achten Cannabis- Freizeit-KifferInnen von der „Li- Akte an, der Führerschein ist oft fürchten, womöglich weitere Berlin hinkt der wurde die Verantwortung von begründeten Schritte nicht ländern. 69 Prozent Nutzer wurde dabei ein beralisierung“ der letzten Jahr- verloren, selbst, wenn man nie Nachteile in Kauf nehmen. Für Entwicklung hinterher der Kommune auf das Bundes- vertreten. Diese Freizeit-Kiffe- aller BerlinerInnen im Alter „problematischer Suchtmit- zehnte profitiert? Ist der Konsum unter Drogeneinfluss Auto fuhr. diejenigen, die sich selbst als land, vom Land auf den Bund rInnen, StudentInnen, „normale“ zwischen 16 und 27 haben telkonsum“ festgestellt. nicht legal, darf man Haschisch Freizeit-KifferInnen sehen, ihr Tibor Harrach: „Die große geschoben, verwies der Bund Berufstätige, wollen Cannabis nicht in „kleinen Mengen“, in Wie also kann es weitergehen? „Recht auf Rausch“ verlangen, Mehrheit der KonsumentInnen auf internationale Verträge, die nicht als Medizin sondern als Berlin bis 15 Gramm, besitzen? So etwa könnte nach Meinung ist das noch lange nicht das, was sieht sich nicht als suchtgefähr- den Kampf gegen Drogen aller Genussmittel, proklamieren das Dieses Bild vom Stand der Dro- von Tibor Harrach Berlin die sie wollen. Aber auf dem Weg zu det, hat beim Einkauf keine Lust Art zwingend vorschrieben. „Recht auf Rausch“, das der Staat genpolitik ist genau so ein Trug- Initiative ergreifen: Das Land einer wirklich repressionsfreien auf Prävention. Um aber den Harrach: „In der Drogenpoli- ihnen nicht nehmen dürfe – also bild wie die Vorstellung vom beschließt, dass in kontrollier- Drogenpolitik sind eben noch kleinen Anteil von Problemkon- tik geht es zu wie auf einem so, wie es dem Weinliebhaber gänzlich problemfreien Canna- ten Coffeeshops an registrierte etliche Hürden zu nehmen. sumentInnen möglichst früh zu Verschiebebahnhof.“ Wenn es erlaubt ist, sich gelegentlich bis-Konsum. Tatsache ist: der Ha- Kunden Cannabis abgegeben D. FRITZ 8 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 9 Friedrichshain-Kreuzberg geht neue Wege in der Drogenpolitik Der Drogenkriminalität den Boden entziehen November 2014: In einer Bar esse liegende Fragen eine Aus- gestaltet, dass sich ein (illegaler) in der Skalitzer Straße kommt nahme vom Verbot des Handels Weiterverkauf nicht lohnt. es zum Streit, zwei Jugendliche mit illegalen Drogen möglich ist. werden niedergestochen. Bun- „Das öffentliche Interesse an un- Das Modellprojekt soll durch desweit sorgte dieser Vorfall für serem Modellprojekt Coffee-Shop Präventions- und Hilfsmaß- Aufsehen, nicht zuletzt ange- in Friedrichshain-Kreuzberg ist nahmen begleitet werden. Im heizt von Bild und BZ. Die Schlag- enorm“, sagt die grüne Bezirks- Fokus stehen dabei die Risiken zeilen sind verschwunden, die bürgermeisterin Monika Herr- des Cannabiskonsums für die Probleme sind geblieben. Und mann. „Nachdem wir im Herbst Gesundheit junger Menschen. der Bezirk Friedrichshain-Kreuz- eine Reihe von öffentlichen Der Bezirk setzt auf ein integrier- berg muss sich wieder allein um Fachgesprächen mit JuristInnen, Auch die Hamburger tes Konzept, das nicht zwischen die hohe Kriminalitätsrate rund MitarbeiterInnen von Verbän- Grünen wollen ein „illegalen“ und „legalen“ Drogen um den Görlitzer Park kümmern. den, Selbsthilfegruppen und Prä- Modellprojekt, das die unterscheidet, sondern den ventionseinrichtungen hatten, regulierte Cannabisab- Konsum von einer Reihe von Für viele AnwohnerInnen ist müssen nun die Erfahrungen gabe an Erwachsene Drogen stärker reguliert. „Regu- der Besuch im Park kein Ver- und Ziele durch eine Fachgruppe testen soll. Die Hamburger lierung“ ist dabei nicht gleich- gnügen mehr, muss man sich im Bezirk definiert werden.“ Parteivorsitzende zusetzen mit „Legalisierung“. doch häufig durch eine ganze Katharina Fegebank hat Schar von DealerInnen „hin- Der Antrag selbst, der beim angekündigt, demnächst Jugendschutz und Prävention durch kämpfen“. Innensenator Bundesamt für Arzneimittel einen Antrag zur Schaf- Henkel hat zwar auch erkannt, und Medizinprodukte einge- fung eines Cannabis- Es geht darum, junge Men- dass in der Rauschgiftkrimina- reicht werden muss, soll von Modellprojekts in der schen und Erwachsene aufzu- lität einer der Gründe für die externen JuristInnen formuliert Bürgerschaft einzureichen. klären, von ungesundem und schwierige Situation am und im werden, um rechtliche Fehler Die Hamburger SPD steht schädlichem Drogenkonsum Görlitzer Park liegt. Doch Henkel von vornherein zu vermeiden. einer Regulierung auch abzuhalten oder zumindest zu bietet nur Scheinlösungen. Darüber hinaus wird ein Koope- skeptisch gegenüber. einem risikobewussten Umgang rationspartner gesucht, der das damit zu befähigen. Denn den Henkels Scheinlösung Modellprojekt wissenschaftlich In Frankfurt/Main Drogenkonsum lediglich zu begleitet. Realistisch für die haben die Pläne für ein verbieten und ansonsten auf Der Innensenator will in Antragstellung ist ein Zeitpunkt Cofeeshop-Modellprojekt die Strategie des „nichts sehen – bestimmten Gegenden der Stadt, im zweiten Quartal 2015. mit der klaren Absage nichts hören – nichts sagen“ zu etwa rund um den Görli, den Be- der CDU-Fraktion einen setzen, ist nicht nur wirkungslos, sitz von Cannabis schon ab dem Wenn das Projekt bewilligt herben Dämpfer erhalten. sondern jugendgefährdend. ersten Gramm verfolgen. In Ber- wird, dann soll es voraussichtlich Auch in Bremen sind lin ist es bisher üblich, den Besitz mehrere Abgabestellen geben. SPD und CDU gegen Ein Modellversuch zur kont- von bis zu 15 Gramm nicht straf- Monika Herrmann: „Ein Coffee- einen Modellversuch. rollierten Abgabe von Cannabis rechtlich zu verfolgen. Benedikt Mehr Jugendschutz bei Shop in der Nähe des Görlitzer allein wird die Probleme am Gör- Lux, Sprecher für Innenpolitik Schreibarbeit, hohe Aktenberge kurzfristig die Spitze des Eisbergs Cannabis durch kontrollierte Schritte einzuleiten, um durch Parks kann nicht die Lösung Die Grünen in Meck- litzer Park nicht lösen, das weiß der Grünen im Abgeordneten- statt Konzentration auf schwer- verdrängen kann und muss.“ Abgabe – in den Niederlanden eine kontrollierte Abgabe von für das Problem des illegalen lenburg-Vorpommern auch Monika Herrmann: „Die haus, hält diese „schwarze Null“ wiegende Kriminalität“, sagt Lux. in „Cofee-Shops“. Cannabisprodukten in lizensier- Drogenhandels sein. Tatsächlich planen für 2015 eine Drogenkriminalität am Görli bis für nichts weiter als „ein billiges Darüber hinaus kann die le- Foto: Bachrach44/wikimedia ten Abgabestelle(n) am Görlitzer brauchen wir mehrere Standorte. parlamentarische Initia- hin zum RAW-Gelände können Placebo“. Der Handel auch von Um die Probleme wirksam an- gale Abgabe von Cannabis dazu Park den negativen Auswir- Optimal wäre es, wenn benach- tive, die eine regulierte wir als Bezirk im Alleingang Kleinstmengen Cannabis sei zugehen, hält er es für entschei- beitragen, dem illegalen Drogen- kungen der Prohibition und des barte Bezirke unseren Vorstoß Abgabe von Cannabis gar nicht bewältigen. Da über- auch vor Henkels Vorschlag dend, sich auf die Begleit- und handel den Boden zu entziehen – dadurch entstehenden Schwarz- unterstützten und ebenfalls le- an Erwachsene unter schätzen alle die Kompetenzen strafar gewesen und der mehr- Folgekriminalität des aggressi- eine Erkenntnis, die sich auch bei marktes entgegen zu treten.“ gale Abgabestellen installierten.“ strengen Aufagen beim einer lokalen Verwaltung bei malige Besitz von Cannabis falle ven Drogenhandels zu konzent- Polizei und StrafrechtlerInnen Jugendschutz vorsieht. weitem, auch wenn wir gerne an nicht unter die Straffreiheit des rieren: „Hier muss man ein klares immer weiter durchsetzt. Der Modellprojekt Wer am Modellprojekt teil- unserem Konzept der interkul- Eigenbedarfs. „Henkels Vorschlag Stopp-Schild setzen: Teils durch Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nehmen will, muss sich vorher turellen Sozialarbeit im Park ist zur Bekämpfung der aggressi- soziale Arbeit – es ist ja ein Di- will es nicht bei dieser theoreti- Seither ist viel geschehen. Der befristet registrieren. Das Min- festhalten würden. Deswegen ist ven Dealerei am Görli überflüs- lemma, dass der Senat bis heute schen Erkenntnis belassen. Die Bezirk ist dabei, einen Antrag für destalter für die Teilnahme wird es richtig, mit AnwohnerInnen sig. Leidtragende sind harmlose kein StreetworkerInnen-Projekt Bezirksverordnetenversamm- ein Modellprojekt zur kontrol- nicht unter 18 Jahren liegen. In und Gewerbetreibenden vor KifferInnen, die abends mal für den Park genehmigen will, lung hat im November 2013 das lierten Abgabe von Cannabis zu den Abgabestellen können die Ort zu sprechen – wie auch mit einen Joint rauchen, sowie Poli- damit den DealerInnen deutlich Bezirksamt damit beauftragt, erarbeiten. Das Betäubungsmit- Teilnehmenden Cannabis in der Polizei. Ohne gemeinsames zei, Staatsanwaltschaft und die wird, dass sie sich selbst und vie- „gemeinsam mit ExpertenIn- telgesetz (BtMG) sieht vor, dass verbindlichen Höchstmengen Handeln werden wir keinen Strafgerichte, die das jetzt mehr len anderen schaden. Teils auch nen, Beratungsstellen und für wissenschaftliche Zwecke von zertifizierten Anbietern Schritt vorwärts kommen.“ denn je verfolgen müssen. Viel durch mehr Polizeipräsenz, die AnwohnerInnen die nötigen oder für im öffentlichen Inter- erhalten. Der Preis wird so MATTHIAS TANG 10 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 11 Modisch grün Chic, ökologisch, fair hergestellt und gehandelt – das passt sehr gut zusammen Nicht nur die zwei Fashion Weeks im Jahr belegen es: Berlin hat sich zur Fashion- Öko-Mode ist also ein klarer Mode gewährleistet dieses und Stylemetropole entwickelt. Aus grüner Sicht ein Wermutstropfen: Fairtrade Schritt weg von einer ausbeu- Wohlfühlen, weil die KundInnen sowie ökologische Nachhaltigkeit werden in großen Teilen der Modeindustrie nach terischen Modeindustrie, die weitgehend sicher sein können, wie vor klein geschrieben. Das wirft auch einen Schatten auf Veranstaltungen Menschen unter sklavenähn- dass weder Tier noch Mensch für wie die Fashion Week. Aber kann denn ökologisch und sozial produzierte Mode, lichen Bedingungen arbeiten diese Kleidung leiden mussten. eine Mode ohne aus Tierquälerei gewonnenen Pelzen und Fellen überhaupt lässt, für die Millionen von chic sein? Die Antwort darauf gab es auf der Ethical Fashion Show. Tieren auf grausame Weise das Bei GRÜN-grüner Mode, so Fell abgezogen wird. Denn allen Hämmerling, handelt es sich Vom 19. bis 23. Januar prä- grüne Alternative zu herkömm- Tierschutzkampagnen zum Trotz aber nicht nur um ökologisch sentierte die Fashion Week in lichen Massenprodukten. Mit spielt Pelz in der Modebranche zertifizierte Designermode: Berlin wieder einmal die soge- modischen Prints und kreativen immer noch eine zentrale Rolle. Flohmärkte wie der am Schö- nannten Trends von morgen. Designs entsprachen die Trends Doch hinter den Pelzhüten und neberger Rathaus oder im Diese wurden vor allem in Form einem rebellischen Zeitgeist Pelzkragen verbergen sich grau- Mauerpark laden zum Re- bzw. von bunten Kleidern auf den und warfen dabei vielleicht same Tatsachen, die selbst von Upcycling von Kleidung ein, Laufstegen gezeigt. Dazu wie auf auch schon einen Blick voraus „großen“ DesignerInnen nicht bieten weitere Möglichkeiten allen großen internationalen auf eine zukünftige Modein- Für Tierschutz auch ignoriert werden können: So von Wohlfühl-Kleidung. Da Modeschauen ein Dauerbrenner: dustrie, die Qualität, Ethik und im Kleiderschrank sterben im Jahr ca. eine Milliarde kann sich jedeR aus alten Her- Pelz. Für die kritischen Besuche- Ökologie verbinden könnte. Kaninchen für „modische Zwe- renjacketts und verwaschenen rInnen stellte sich da allerdings Eine Textilindustrie ohne cke“ und insgesamt stammen Levi‘s-Jeans fernab vom Mas- die Frage: Ist das, was man hier Öko-Politik beim Shoppen Tierquälerei ist eines über 85 Prozent der Pelz-Felle senkonsum seinen/ihren indi- sieht, auch ökologisch nachhaltig in der Boutique der Ziele der Arbeitsge- von Tieren aus Gefangenschaft. viduellen Lifestyle schneidern. hergestellt, wird es fair produ- meinschaft Tierschutz, ziert und gehandelt? Umgekehrt Ethical-Fashion-Show-Besu- einem Zusammenschluss Statt Pelz: Alte Rohstoffe Wohlfühlkleider sind konnten sich viele Ausstelle- cherin Renate Künast, Bundes- von bündnisgrünen wie für neue Kleider auch langlebig rInnen und BesucherInnen tagsabgeordnete und grüne Ver- parteilosen Tierschutzen- der Fashion Week unter „Öko- braucherInnenschutz-Expertin, gagierten in Berlin. Das Dagegen bringt die noch sehr Eine kulturelle Metropole Mode“ nicht viel mehr als bunte war von dem Konzept begeistert zentrale Anliegen: Berlin junge, aber wachsende Branche wie Berlin ist jedenfalls der Kniestrümpfe und kratzige und kommentierte: „Die Ethical soll zu einer Stadt werden, der Öko-Mode ständig neue ideale Standort für diese Art Pullis aus Filz vorstellen – nichts, Fashion Show wird jedes Jahr in der die Bedürfnisse und Ideen hervor. Eine davon ist von grüner Mode. Der Berliner was TrendsetterInnen oder besser und die Mode moderner, Rechte von Tieren ernst das Upcycling, das heißt: alte Öko-Designer Stefan Hollstein stylische Mode-BloggerInnen ökologischer und sozialer. Mitt- genommen werden! Die Rohstoffe werden zur Grund- vom Modelabel MR. NELSON ansprechen könnte. Doch das lerweile gibt es hier Mode von Arbeitsgemeinschaft trift lage von neuer Kleidung. ist sicher, dass der Eco-Fashion ist ein Vorurteil, wie zeitgleich Business bis Abendkleid. Also sich in der Regel im Zwei- der Zukunftsmarkt gehört, zur Fashion Week auf der Ethical können wir nicht nur beim Essen Monats-Turnus im Berliner Bereits im November 2013 und das nicht mit kurzlebi- Fashion Show festzustellen war. mit dem Einkaufskorb Politik Abgeordnetenhaus – war eine Upcycling-Modenschau gen, ständig „neuen“ Trends: machen. Ob recycelt oder neu meist zu einem konkreten der Höhepunkt des von der „Unser Verständnis von Mode Bei der zeigten über 160 und GOTS-zertifiziert, wir sollten Thema. Wer die AG kennen grünen Abgeordneten und Tier- gilt der Langlebigkeit, dem internationale Eco-Fashion- beim Einkaufen danach fragen, lernen möchte, schreibt schützerin Claudia Hämmerling Wohlfühlen und einer Beschei- DesignerInnen im Postbahnhof damit im Handel klar wird, dass einfach eine E-Mail an initiierten „Green Passion Day“. denheit, die sich in schlicht mit ihrer Ausstellung von öko- wir auch hier auf die Produk- Christina Söhner: Motto der Show: „Wir denken gehaltenen Motiven, Schnit- logisch und sozial hergestellter tionsbedingungen achten.“ [email protected] bis Übermorgen“. Kollektionen, ten und Farben äußert.“ Kleidung, wie sich moderne Neue MitstreiterInnen für die die MacherInnen des und zeitlose Trends mit bewuss- Aber was verbirgt sich nun sind herzlich willkommen. Lette-Vereins alte Gummi- Dafür müssen auch keine ter Nachhaltigkeit verbinden genau hinter Begriffen wie Öko- schläuche zu wilden Röcken und Tiere sterben. Stefan Hollstein: können. Dazu gab es Vorträ- Mode, Eco-Fashion oder „grüne Kleidern umgestaltet hatten, „Auch Material aus kontrol- ge über die Herstellung von Mode“? Dazu gehört in jedem waren zwar nicht wirklich liert biologischer Tierhaltung Daunen und Tierschutz sowie Fall, dass die Textilien unter alltagstauglich, aber vor allem wird bei uns nicht verarbeitet. über die aktuellen Entwicklun- menschenwürdigen Bedingun- war die Veranstaltung auch als Für Pelzkragen zum Beispiel gen von Initiativen wie Global gen produziert werden, dass mit Appell gedacht, dass Mode in nutzen wir einen dickeren Organic Textile Standard (GOTS) umweltfreundlichen sowie bio- Models der Upcycling der Verantwortung gegenüber Sweatshirtstoff und Polyester oder Fair Wear Foundation. logisch angebauten Materialien Modeschau vom Lette-Verein Umwelt und Gesellschaft steht. aus recyceltem Material.“ gearbeitet wird. Dazu muss die und der Grünen Fraktion im T-Shirts aus Bananenfasern, Herstellung für Außenstehende Abgeordnetenhaus „Mode bedeutet auch, sich Die Mode der Zukunft kommt Tücher mit Naturfarben be- transparent sein, muss man die Foto: Christopher Puttins, in der Kleidung wohlzufüh- ohne tierische Produkte aus. druckt oder vegane Schuhe einzelnen Produktionsschrit- Fotodesign-Schüler len“, sagt Claudia Hämmerling. ANNEMARIE KLIMKE bildeten bei den Shows die te zurückverfolgen können. im Lette-Verein Zertifizierte oder Secondhand- 12 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 13 Mühsam nährt sich das Eichhörnchen… Frauen in Führungspositionen – macht ein Quötchen einen Sommer? Auch im diesjährigen Frau- Potential. Denn wird diese Karte Zuwendungen außerhalb des ge- enmonat März gibt es wieder klug weiter gespielt, könnte sich setzlichen Rahmens einbezieht. kleine Fortschritte – zwar nicht das Quötchen noch als kleiner, zu feiern, doch zumindest zu be- aber feiner Beginn eines Para- Diversity Mainstreaming achten. Allen voran das Frauen- digmenwechsels entpuppen. versprochen: gebrochen Quötchen der Großen Koalition. Notwendig ist hierfür jedoch Das alte sozialdemokratische nicht nur, den Druck auf der Bun- Gibt es überhaupt noch ein Leiden „ATSABL“ (als Tiger sprin- desebene aufrecht zu erhalten, Antidiskriminierungsthema, gen, als Bettvorleger landen) sondern diesen vielmehr über das der Senat angeht? In den macht leider auch vor Familien- die Bundesländer zu lancieren. Koalitionsvereinbarungen ministerin Manuela Schwesig Wir Grünen sind in der einzig- zumindest ist festgelegt, dass Gender Datenreport nicht halt. Trotz ihrer besten artigen Situation, in der Hälfte Diskriminierungsschutz und Berlin 2013 Absichten kam am Ende ein Ge- der Länder mitzuregieren und Diversity Mainstreaming als setz heraus, das lediglich 108 von werden diese Chance auch in der Querschnittsaufgabe verstanden Die statistischen Angaben geschätzt 5000 Unternehmen Gleichstellungspolitik nutzen. werden. Bisher ist noch nicht viel sind dem Berliner Gender mit 500 und mehr Beschäftigten dabei herausgekommen, was Datenreport 2013 entnom- dazu verpflichten soll, in ihren Berlin kann mehr – zum allerdings nicht verwundert, ist men, der seit 2009 jährlich Aufsichtsräten sukzessive eine Beispiel Motor sein. doch für die Umsetzung dieser von der Senatsverwaltung Frauenquote von 30 Prozent ein- Aufgabe lediglich eine halbe für Arbeit, Integration und zuführen. Für alle anderen gilt In Berlin blockieren die Stelle in der Verwaltung dafür Frauen gemeinsam mit dem weiterhin die freiwillige Selbst- Koalitionsfraktionen in gewohn- vorgesehen. Doch wer Neues Amt für Statistik Berlin- verpflichtung, hier wird sich ter Manier, wenn es um eine etablieren will, muss auch Brandenburg erstellt wird. also wie bisher nichts bewegen. moderne und innovative Frauen- bereit sein, die entsprechenden und Gleichstellungspolitik geht. Ressourcen dafür zu schaffen. In ihm werden die wichtigs- Das wird in den Aufsichts- Dabei haben wir es parlamenta- Da im Hinblick auf Diversity ten geschlechterdiferenzier- gremien der Berliner Lan- risch in den letzten drei Jahren vom Senat nichts zu erwarten ten Grundlagendaten aus desbetriebe deutlich. Von der in fast allen Politikfeldern ver- war, haben wir auch hier den Bereichen Demografe, Arbeitgeberseite – dem Senat sucht: Frauen und Mädchen auf die Initiative ergriffen. Bildung, Erwerbsleben, – sind gut 40 Prozent Frauen der Flucht besonders schützen, Einkommen, Gesundheit in die Aufsichtsräte geschickt sexistische Werbung vermeiden, Denn die Zeit drängt, wir haben und politische Partizipation worden. Leider gilt dies nicht für einen runden Tisch Prostitution keine Geduld mehr mit der Schlaf- aufbereitet und jährlich die Arbeitnehmer*innenseite. einrichten, die anonyme Spu- mützen-Koalition und deswegen aktualisiert. Er bildet die Der Senat sieht sich auch gar rensicherung auch in Berlin (als einen Plan für 2015 entworfen. statistische Grundlage der nicht in der Pflicht, dort etwas letztem Bundesland!) einführen, Wir Grüne wollen für Vielfalt ein- Gleichstellungspolitik des zu ändern, weil das ja einen europäische Fördermittel gerecht stehen und haben einen ersten Senats, um die Entwicklung Eingriff in die Autonomie dar- verteilen und vieles mehr. Doch Entwurf zu einem neuen Antidis- in diesen Bereichen zu stellen würde. Bei den obersten der Senat zeigt keine Reaktion. kriminierungsgesetz geschrieben. verfolgen und Handlungs- Landesbehörden setzt sich das Ein weiteres Beispiel für die Bild: Freimut Woessner Das Gesetz wird von der Veran- felder zu identifzieren. Der Desinteresse fort: Der Anteil der durchgängige Arbeitsverweige- lapidar, der Vorschlag sei ihm schnitt. Doch leider ist das nicht Extras machten den Unterschied, staltungsreihe „Diversity in Berlin Report für 2014 erscheint Referatsleiterinnen beträgt ca. rung ist unser Gesetzentwurf noch nicht vorgelegt worden. ganz korrekt. Denn neben der weil Frauen weit seltener in gestalten“ begleitet. In vier Fach- vorraussichtlich Ende 2015. 38 Prozent, der der Abteilungs- zum Landesgleichstellungsge- Egal, welches Gleichstellungs- geringeren Entlohnung wirkt deren Genuss kamen. Genau hier gesprächen wollen wir aufzeigen, leiterinnen durchschnittlich setz (LGG), den wir dem Senat thema wir gesetzt haben – die sich in Berlin die stärkere Ver- muss die Senatorin tätig werden. wie Gleichstellungs- und Anti- Der Report 2013 kann hier 26 Prozent. Die Verwaltung vor genau zwei Jahren vorgelegt Koalition war jedes Mal noch breitung von Teilzeitarbeit unter Sie weiß, dass die Sonderzahlun- diskriminierungspolitik in einer heruntergeladen werden: des Abgeordnetenhauses, die haben. Bis heute haben wir dazu nicht so weit. Das wird sich auch Frauen aus. Besonders große gen, Boni und Zuschläge, die im modernen Großstadt aussehen gruenlink.de/wcu Senatskanzlei und die Senats- keine Stellungnahme erhalten. bis zur Wahl nicht mehr ändern. geschlechtsspezifische Unter- LGG nicht geregelt sind, einen muss. Kurz nach Ostern möchten verwaltung für Gesundheit An einer Ausführungsvorschrift schiede gibt es außerdem bei den entscheidenden Unterschied wir auf der ersten Veranstaltung und Soziales kommen gänzlich für das LGG arbeitet der Senat Equal Pay Day am 20.03. – Sonderzahlungen, die für Frauen beim Einkommen machen. Ihr mit interessierten Parteimitglie- ohne Abteilungsleiterinnen aus. bereits seit einem Jahr. Trotz immer noch nötig im Durchschnitt um 40,7 Prozent Nichteingreifen an dieser Stelle dern und der Stadtgesellschaft Trotzdem lobt Frauensenatorin der offiziellen Auskunft, die geringer sind als für Männer. ist ein deutliches Zeichen ihrer ins Gespräch kommen, wie unser Kolat sich und ihre Kolleg*innen Vorschrift befände sich in der Die zuständige Senatorin für Dieses Ergebnis wurde sichtbar Durchsetzungsschwäche gegen- Berlin in Zukunft aussehen soll. jährlich am 8. März für ihre tolle Endabstimmung, antwortete Arbeit und Frauen lässt sich bei der Einführung eines Gehalts- über ihren Senatskolleg*innen. Denn eins haben die letzten Gleichstellungsarbeit. Soviel der Justizsenator auf meine gerne dafür feiern, dass die Ein- checks bei den Berliner Wasser- Deshalb fordern wir seit lan- drei Jahre gezeigt: Wenn wir Ignoranz macht fassungslos. mündliche Anfrage, ob die kommensunterschiede zwischen betrieben, des sog. eg-Check, der gem – ähnlich dem deutschen es nicht tun, tut es niemand! enorme Zeitverzögerung bei Männern und Frauen in Berlin nur die Gehälter vergleicht. Und Juristinnenbund (djb) – einen ANJA KOFBINGER Trotz allem: die Quote ist ein der Fertigstellung auch auf sein vergleichsweise gering sind: nur siehe da: Die Einkommen sind Gehalts-Check, der alle Zahlun- MDA, FRAUEN- UND QUEER- kleiner Fortschritt mit großem Ressort zurückzuführen sei, nur 14,5 statt 22 Prozent im Bundes- gleich, die Bonuszahlungen und gen berücksichtigt und auch POLITISCHE SPRECHERIN 14 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 15 Bundes-Immoblien in Berlin Finanzministerium setzt auf Proft, gegen die soziale Stadtentwicklung Der Protest von rund 50 MieterInnen, die den Verkauf ihrer Wohnungen an einen profitorientierten Investor nen Antrag der Grünen und der Aber auch, wenn die Groß- > Berlin soll eine Bundesrats- verhindern wollten, zeigte Wirkung: KommunalpolitikerInnen aller Parteien versprachen Abhilfe, der Senat wurde Linken, sich für einen Verkaufs- Koaltionäre im Bund fest zu den initiative auf den Weg bringen, aktiv, das Thema beschäftigte den Bundestag. Die MieterInnen aus der Tempelhof-Schöneberger Großgörschen- stopp der BImA-Häuser stark zu Ideen ihres Finanzministers um den gesetzlichen Auftrag der und der Katzlerstraße, die im Frühjahr 2014 auf die Straße gingen, blieben mit ihrer wesentlichen Forderung bisher machen, ab und im Bundestag Wolfgang Schäuble halten, ist der BImA neu auszurichten. Deren zwar erfolglos, können aber zumindest ein wenig beruhigter in die Zukunft sehen. Tausende andere haben aber war von Einigkeit auch nichts Kampf für neue BImA-Regeln Geschäftsgebaren darf sich nach wie vor Grund zu größter Sorge. Und manches PolitikerInnen-Versprechen platzte wie eine Seifenblase. zu spüren. Dort brachten die nicht aussichtslos. Berlin wird nicht länger ausschließlich an Grünen im Juli einen Antrag ein, zwar ebenfalls von CDU und SPD den monetären Interessen des Die Eigentümerin, die ihre der sich auf die Berliner Ausein- regiert, doch die Stadt hat andere Bundes orientieren, soll ökolo- Wohnungen im Tempelhof- andersetzung bezog und einen Interessen als der Bund. Um Geld gisch-sozialen Zielen verpflichtet Schöneberger Kiez versilbern vorläufigen Verkaufs-Stopp für in die Bundeskasse zu spülen, sein. Ländern und Kommunen will, ist die Bundesanstalt für die BImA-Häuser forderte. Die will die BImA mehr als nur die muss für ihre Stadt- und Regi- Immobilienaufgaben (BImA). Die Groß-Koalitionäre von CDU und Tempelhof-Schöneberger Objek- Um diese Objekte onalentwicklung ein Vorkaufs- gehört zum Geschäftsbereich SPD lehnten den Antrag, der te verkaufen, natürlich möglichst geht es in Berlin recht zum Verkehrswert, im des Bundesfinanzministers, ist doch auch den Bekenntnissen teuer. Der Senat dagegen muss, Einzelfall sogar unter diesem mit 39 000 Wohnungen einer ihrer eigenen BezirkspolitikerIn- will er die Sozialausgaben nicht Bis 2018 will sich die Wert, eingeräumt werden. der größten Immobilienbesitzer nen entsprach, geschlossen ab. explodieren lassen, preisgünsti- BImA von 1700 ihrer 5477 Deutschlands. Wenn die BImA Im November legten die Grünen gen Wohnraum schaffen und er- Berliner Wohnungen Etwas getan hat sich unter- sich von Objekten trennt, gilt das mit einem weiteren Antrag halten. So verhandelt nun der Se- trennen. Davon Betrofen dessen zumindest im Kiez von Prinzip: Den Zuschlag erhält, wer unter dem Titel „Für eine nach- nat mit der Bundesanstalt über u.a.: Wohnungen in der Tempelhof-Schöneberg. Nach ei- am meisten zahlt – egal, was er haltige und zukunftsweisende den Kauf von insgesamt 4660 Braunschweiger Straße nem von Grünen und SPD gegen mit der Immobilie vorhat. Für Liegenschaftspolitik des Bundes“ BImA-Wohnungen. Doch auch im Neuköllner Kiez. Auch die CDU durchgesetzten BVV- die Wohnungen in der Großgör- nach, forderten wieder, MieterIn- wenn beide Seiten die Gespräche 13 Kleingartenanlagen Beschluss erließ die grüne Bau- schen- und der Katzlerstraße nen- und Stadtentwicklungs-In- als „vertrauensvoll“ bezeichnen, stehen auf der BiMA- stadträtin Sibyll Klotz eine soziale hieß das: Der verlangte Preis teressen über den kurzfristigen der Senat nun eine Risikoabwä- Verkaufsliste – wobei es Erhaltungssatzung für das Gebiet. war so hoch, dass die GEWOBAG „Gewinn“ zu stellen. Auch dieser gung vornehmen möchte, die für die Laubenpieper in Die schiebt teuren Luxusmoder- aus dem BieterInnenverfahren Antrag kam gegen den Wider- BImA eine genaue Wertanalyse der Tempelhofer Germani- nisierungen nun einen Riegel ausstieg. Die städtische Woh- stand von CDU und SPD nicht an. verspricht, bleibt immer noch astraße keine planungs- vor, schützt die MieterInnen vor nungsbaugesellschaft hatte offen: Was soll das kosten, rechtliche Sicherheit gibt. entsprechenden Mieterhöhungen. sich mit ihrem Gebot an den Höchstpreis bringt kommt der Deal zustande? Schließlich geht es auch Eines der Ergebnisse dieses rot- realen Mieten orientiert, andere hier kein Gewinn um Freifächen, die für grünen Vorstoßes: Der Höchstbie- BieterInnen lagen klar darüber. Berlin braucht neues den sozialen Wohnungs- ter für die zum Verkauf stehen- Das ließ Schlimmes befürchten. Als Mitglied des Haushaltsaus- Bundesgesetz bau benötigt würden, nun den Häuser zog sich zurück. Die schusses und des Ausschusses aber ohne Sozialbindung BImA selbst dagegen verstand die Der Bezirk hört auf für Umwelt und Bauen ist die Der Landesausschuss angeboten werden, z. B. Signale nicht. Die forderte die ver- die MieterInnen grüne Bundestagsabgeordnete der Grünen formulierte Mauergrundstücke an der bliebenen Interessenten auf, sie schon länger mit dem auf seiner Sitzung im De- Bernauer Straße. Die Liste möchten ihre Angebote „nachbes- In der BVV schienen sich BImA-Thema befasst. Noch bevor zember die Forderung: aller Berliner Bundesim- sern“, schloss dann mit einem an- die Parteien einig. Ein von den die Fraktion die beiden Anträge mobilien stellt das deren Investor einen Kaufvertrag. Grünen initiierter, von CDU und stellte, hatte sie die MieterInnen- > Bundesregierung und Senat Bundestagsbüro von Lisa SPD mitgetragener Beschluss, sorgen in einer Anfrage auf die müssen direkte Verhandlungen Paus gerne zur Verfügung. Als „dreist“ bezeichnet Lisa verlangte: Das BieterInnenver- Tagesordnung des Parlaments über den Ankauf der über 5000 Kontakt: lisa.paus.ma02 Paus dieses Agieren der Bundes- fahren muss sofort gestoppt gebracht und zieht nun das Fazit: Berliner BImA-Wohnungen @bundestag.de anstalt. Aber noch ist das letzte werden. Und: Beim Verkauf bun- „Der Finanzminister betreibt kei- aufnehmen. Diese Wohnungen Wort nicht gesprochen. Denn deseigener Immobilien sollten ne vorausschauende Haushalts- sollen in den Besitz der öffentli- über den Verkauf entscheidet künftig die sozialen Belange von politik, wenn er die Immobilien chen Wohnungsgesellschaften letztlich nicht die BImA, son- MieterInnen sowie die Stadt- zum Höchstpreis verscherbelt. Es übergehen, alternativ an Ge- dern der Bundestag. Da werden entwicklung im Vordergrund ergibt keinen Sinn, auf der einen nossenschaften, gemeinnützige sich die Grünen gegen diese stehen, nicht der Profit. Die Seite Wohnungen teuer zu veräu- Wohnungsunternehmen und Verlaufspläne wehren. Und von Tempelhof-Schöneberger Bun- ßern und auf der anderen Seite Stiftungen. Die Kaufsumme darf Berlins Regierendem Bürger- destagsabgeordneten von CDU, zusätzlich benötigten bezahlba- sich nicht an einem spekulativen meister Michael Müller forderte SPD und Grünen sagten auch ren Wohnraum mit Steuergeld Höchstpreis orientieren, muss Lisa Paus: Der muss endlich zu, sich für eine Änderung der zu fördern. Dazu gibt der Staat dem Verkehrswert entsprechen. die Umwandlungsverbotsver- BImA-Regeln stark zu machen. In Tempelhof-Schöneberg stie- mehr für Wohngeld und andere ordnung in Kraft setzen, damit ßen die BImA-Pläne auf den Sozialleistungen aus, wenn die Um das möglichst auch spekulative Immobilieninvest- Doch im Abgeordnetenhaus Wiederstand der MieterInnen. Menschen ihre Mieten nicht gesetzlich abzusichern, forderte ments unattraktiver werden. schmetterten CDU und SPD ei- Foto: Kalle Erlacher mehr selbst zahlen können.“ der Landesausschuss außerdem: DETLEF FRITZ 16 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 17 RassistInnen gegen die Integration Berlin hat keinen Platz für die Bärgida man bedenkt, dass von den den wurde versucht, ein Profil Integration die gesamte Gesell- etwa 80 Millionen Einwohne- einer/eines „typischen“ Pegida- schaft in den Fokus nehmen rInnen Deutschlands nur vier DemonstrantIn zu erstellen. sollte. Deutschland sei bunt und Millionen MuslimInnen sind. Ergebnis dieser Umfrage war, profitiere von seiner kulturellen dass die/der „typische“ Pegida- Diversität. Der Schwerpunkt Herdentrieb der DemonstrantIn mehrheitlich müsse daher auf wissenschaft- einsamen Menge männlich, berufstätig, ohne Kon- licher sowie politischer Ebene fession und Parteiverbundenheit auf Integration gesetzt werden, Auf den Bärgida-Demonstra- ist und vor allem aus Sachsen um ausländerInnenfeindli- tionen liefen etliche Mitglieder bzw. Dresden kommt. Doch diese chen Bewegungen wie Pegida aus der rechten Szene mit – wie Die „Abendland- Werte, die diese Bewegung als keinen Nährboden zu geben. zum Beispiel der Neuköllner RetterInnen“ eine homogene Masse darstel- NPD-Chef Jan Sturm. Bei Pegida auf Facebook len, sind nur Richtwerte, da es zu Wenig Sympathien in Dresden wird konkret von wenige AnhängerInnen gibt, die für Rechte 20 Prozent rechtsextremen Über 4500 Likes sich klar über den Grund ihrer DemonstrantInnen berichtet. verzeichnet die Bärgida- Teilnahme bei Pegida äußern. Kurze Rückschau: Am 5. Januar Abscheulich, findet auch die Seite auf Facebook, weit Dennoch bleibt die Islam- 2015 fand die erste Demonstra- Bundestagsabgeordnete Renate mehr, als die Truppe auf feindlichkeit der gemeinsame tion des Pegida-Ablegers Bärgida Künast und kommentiert zu der Straße zusammen Nenner. Bedenkt man, dass in statt. Etwa 400 Bärgida-De- Pegida und Co.: „Seit Pegida – im bekommt. Aber auch bei Dresden nur 0,1 Prozent Musli- monstrantInnen versammelten Verbund mit der AfD – ist leider Facebook schmelzen nach mInnen leben, stellt sich erneut sich am Brandenburger Tor und klar, dass RechtspopulistInnen dem Hype der ersten die Frage nach der Motivation trafen auf 6000 Gegendemonst- seit Kurzem mit an deutschen Wochen die Zuwachsraten dieser landesweiten Bewegung. rantInnen. Einen Monat später, Debattentischen sitzen. Ich deutlich. Dafür können die am 2. Februar 2015, waren es nur finde das scheußlich. Und auch „Abendland-RetterInnen“, Deutschlands Profil noch ca. 230 Bärgida-Anhänge- der Verweis auf Frankreich, die die ansonsten immer heißt Vielfalt rInnen und 450 Gegendemons- Niederlande oder viele andere ihre Grundgesetztreue trantInnen. Auch wenn Pegida europäische Staaten, in de- beschwören, in der Any- Die Sozialwissenschaftlerin und seine Ableger generell nicht nen RechtspopulistInnen und nymität des Social Web Naika Foroutan von der Hum- unterschätzt werden sollten, NationalistInnen angeblich bei ihren Postings ihrer boldt-Universität in Berlin, die fällt es Bärgida sichtlich schwer, normal sind, tröstet mich nicht. nationalsozialistischen sich unter anderem mit Migrati- in Berlin einen festen Kreis von Denn wir Deutsche haben nach Deutschtümelei freien on, Integration sowie mit Islam- SympathisantInnen zu finden Auschwitz die Pflicht, anders zu Lauf lassen. Kostprobe bildern in Deutschland beschäf- und ihre rechten Parolen und reden und anders zu handeln. (Original mit Schreib- tigt, hat eine Antwort: Sie sieht islamfeindlichen Äußerungen Dass MuslimInnen diskrimi- fehlern übernommen): in der Integration nicht nur die zu verbreiten, wie es bereits in niert werden, Flüchtlinge und „Ami go home, nimm Einbindung von „AusländerIn- Dresden gelang. So stellt auch EinwandererInnen ausgestoßen deine Kollateralschäden nen“ oder „Menschen mit Mig- die Abgeordnete und Sprecherin Wenn Bärgida demonstriert, werden und die Demokratie („Flüchtlinge“) und rationshintergrund“ in die deut- für Strategien gegen Rechtsex- Am 5. Januar 2015 demonstrierten zum ersten Mal Bärgida-AnhängerInnen unter dem Motto sind die GegnerInnen oft schlechtgeredet wird, dürfen wir die Marionetten die sche Gesellschaft, sondern es gilt, tremismus, Clara Herrmann, „Berliner Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in Berlin. Die Antwort kam schon da. nicht zulassen. Ich beobachte bei deine dreissig Silberlinge den Integrationsbegriff umzu- fest: „Die breite Beteiligung an sofort: 6000 GegendemonstrantInnen verhinderten mit friedlichen Blockaden den Vormarsch Foto: greeny thekid/fickr.com Pegida und den anderen rechten so gierig nahmen, mit. definieren und diesen allgemein Gegeninitiativen und die große Bärgidas. Auch die nachfolgenden Demonstrationen der rassistischen Bewegung liefen in CC BY-NC-SA 2.0 Märschen eine Art Herdentrieb Laßt uns Deutsche endlich an die „strukturelle Barriere“ der zahlenmäßige Überlegenheit Berlin ins Leere. Aus Grünen-Perspektive ein klarer Sieg gegen Rassismus und ein Zeichen, dass der lonely crowd, der einsamen wieder deutsch sein, gegen Gesellschaft zu richten. Anhand der GegendemonstrantInnen islam- und fremdenfeindliche Initiativen wie Bärgida in Berlin nicht willkommen sind. Menge. Dieses Sich-Zusammen- jede Fremdbestimmung.“ der Pegida-AnhängerInnen ließe in Berlin sind ein deutliches rotten ist eine Reaktion von sich nachvollziehen, dass „es Zeichen für Toleranz und Seit Pegida sich im Oktober Ableger unter der Abkürzung Abendspaziergängen verwenden Erkalteten, die die eigene Kälte auch Gruppen ohne Migrations- Demokratie. Bärgida hat keine 2014 in Dresden gründete, Bärgida auch in Berlin. Klar ist, VertreterInnen von Bärgida Be- nicht ertragen, aber offenbar hintergrund in der Bevölkerung Chance in Berlin Fuß zu fassen scheinen Islam- sowie Auslände- sei es Bärgida, Pegida oder Legi- griffe wie Islam und Islamismus auch nicht ändern können.“ gibt, die sich in der neuen, durch – das haben die BerlinerInnen rInnenfeindlichkeit salonfähig da: Diese Bewegungen vertreten synonym und erzeugen damit Vielfalt gekennzeichneten Ge- eindrucksvoll bewiesen.“ Hier geworden zu sein. In Deutsch- ausländerInnenfeindliche und bewusst ein verfälschtes Bild Doch wer genau sind diese sellschaft nicht zurecht finden, gibt es keinen Platz für Bärgida. lands Städten versammeln sich rechtspopulistische Ansichten, des Islam, wie er in Deutschland DemonstrantInnen von Pegi- desintegriert wirken und damit ANNEMARIE KLIMKE Ableger der Bewegung und die in diesem bunten Berlin und von der großen Mehrheit der da/Bärgida, die diese Inhalte ebenfalls von der Integrationspo- verbreiten mit rechten Parolen in ganz Deutschland nichts zu MuslimInnen friedlich gelebt propagieren? In Studien wie litik adressiert werden sollten.“ ihre vermeintliche Angst vor der suchen haben. In öffentlichen wird. Auch die Angst vor der zum Beispiel der von Professor Die kulturelle Vielfalt beschreibe Islamisierung des Abendlandes. Mitteilungen, sozialen Netzwer- sogenannten Islamisierung ist Doktor Hans Vorländer von der eine Identität Deutschlands, Im Januar findet sich einer ihrer ken und auf ihren sogenannten nicht nachvollziehbar, wenn Technischen Universität Dres- so Foroutan, die fordert, dass 18 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 19 Senat verschläft Zukunftsthema Freifunk als Alternative WLAN für Berlin Mehr digitale Nachbarschaftshilfe ordnetenhaus, ist skeptisch: Wie schön wäre ein Berlin, „Wir sind im Jahr acht der wo es fließend Internet geben Senatsstümpereien in Sachen würde. Leider stellt sich die WLAN. Das ist gerade für eine Realität immer anders dar: Trotz Stadt wie Berlin besonders LTE und UMTS steht oder sitzt peinlich – und unverständlich.“ man öfters im Funkloch als Die Stadt über die öffentlichen einem lieb ist. Und freies WLAN, Einrichtungen, zum Beispiel was es in anderen Ländern in die Ämter, aber gerade auch Metropolen oftmals flächende- über die BVG, mit frei zugäng- ckend und häufig sogar öffent- lichem WLAN zu versorgen, sei lich gefördert gibt, das existiert rasch machbar und müsse – gut bei uns nicht. (siehe Seite 18) gemacht – auch nicht teuer sein. Da hilft nur offenes WLAN! Freies WLAN Freifunk-AktivistInnen in in Bahn und Bus Berlin und anderswo versu- Die Freifunk Initiative nimmt chen, jenseits von Politik und eine weitere Antenne in tungen, öffentlichen Institutio- seit zwei Jahren die Freifunk- Einen gangbaren Weg, freies Unternehmen ein freies WLAN Kreuzberg in Betrieb. nen ecetera die Ängste nehmen. Community, um ein konkretes WLAN in die öffentlichen Ver- zu organisieren. Die Idee: Viele Foto: Boris Niehaus Problem zu lösen: AktivistInnen kehrsmittel zu bringen, hat die stellen ihren Internetzugang (JUST) CC BY-SA 3.0 Die Freifunk-Community dürfen auf städtische Gebäude Landesdelegiertenkonferenz zur Verfügung und ermöglichen geht noch weiter: Ihr Ziel ist ein und machen das auch ehren- von Bündnis 90/Die Grünen im anderen den Zugang zum welt- dezentrales Netz in NutzerInnen- amtlich. Allerdings darf dort Oktober 2014 beschrieben: Sämt- weiten Netz. Viele private Router hand. Ein Problem heute ist, dass nicht einfach so eine Steckdose liche Bahnhöfe und Haltestellen werden zu einem Netz: Freifunk- Die Broschüre “WLAN für die Infrastrukturen des Netzes genutzt werden, um eine Anten- sollen mit Zugangspunkten Netze sind Selbstmach-Netze. alle – Freie Funknetze in fast ausschließlich in privater ne anzuschließen, selbst wenn ausgestatten werden, beginnend der Praxis” erklärt, was Hand sind. Freifunk ist dazu eine man die Technik mitbringt. Das Hinweis auf ein öfentliches mit denen, wo die meisten Fahr- Störerhaftung verhindert sich hinter „Freifunk“ Alternative: Menschen teilen muss ein Elektriker machen, der Preisfrage: Welches war die digkeit für ein freies WLAN WLAN in einem Berliner Café gäste ein- und umsteigen. Natür- freie Netze verbirgt und welche ihre Internetzugänge und ehren- auch einen zertifizierten Blitz- erste deutsche Großstadt mit und verschlief das Thema. Foto: Kalle Erlacher lich soll auch an den Flughäfen Chancen und Risiken mit amtliche AktivistInnen verbin- ableiter anbringt. Das darf nicht freiem WLAN in der Innenstadt? kostenloses WLAN angeboten Freifunk-AktivistInnen wird diesem Netz verbunden den diese über WLAN zu einem ehrenamtlich gemacht werden, Richtig, Pforzheim. Dort schlos- Öffentliches WLAN gehört werden und auch in den Zügen. es nicht leicht gemacht. Schuld sind. Die Broschüre geht Netzwerk. Aufwändige und kom- kostet also Geld. Die Förderung sen sich im Jahr 2011 verschie- auf die politische Agenda daran ist unter anderem die auf gängige Bedenken plizierte bürokratische Verren- der mabb ermöglicht es, dass dene Firmen zusammen und Die Kosten hierfür wären ge- sogenannte „Störerhaftung“. Im und Vorbehalte ein und kungen sind notwendig, um als mehr zentrale Knotenpunkte auf hoben das Projekt PF-WLAN aus Im November vergangenen ring: Wenn bei Ausschreibungen Jahr 2010 urteilte der Bundesge- beantwortet Fragen wie Communityprojekt das Problem städtischen Dächern entstehen der Taufe. Bei PF-WLAN geht Jahres startete der Senat endlich für neue Züge von Anfang an auf richtshof, dass Funknetzbetrei- „Ist das Freifunk-Netz der Störerhaftung zu umgehen. und die einzelnen Freifunk- es nicht um Profit, sondern um eine neue Initiative. Per Aus- die Ausrüstung mit WLAN-Tech- berInnen als sogenannte Störer sicher?“, „Mache ich mich Teile vernetzt werden können. Image für die Stadt. Kneipen, schreibung können sich WLAN- nik geachtet wird, fallen kaum für das haften, was die Gäste strafbar wenn ich meinen Freie Netze gegen die Restaurants, Geschäfte, die über BetreiberInnen für Standorte in In vielen Cafes wird ein Kosten an. Kein Bus, keine Tram, ihrer WLANs im Internet tun. Router für andere öfne?“ digitale Spaltung Offene WLANs und Freifunk- einen Internetzugang verfü- und auf öffentlichen Gebäuden kostenfreier Internet- keine U-Bahn und keine S-Bahn Eine solche Rechtsprechung gibt oder „Hafte ich für illegale Angebote tragen dazu bei, die gen, können problemlos als bewerben, die sie für zunächst zugang angeboten. In soll zukünftig in Berlin ohne es in keinem anderen Land. Da- Downloads anderer?“, die Die Störerhaftung ist nur digitale Spaltung zu verringern. AnbieterInnen hinzukommen. zwei Jahre kostenfrei nutzen einigen muss man nach Internetzugang ausgeliefert wer- von profitieren tut in allererster immer wieder gestellt ein Problem. Um die Teilneh- Und sie werden künftig wich- Getragen wird das Projekt von dürfen, Stromkosten inklusive. einem Code fragen, den. Der Nutzen hingegen hätte Linie unsere Abmahnindustrie, werden. Die Publikation merInnen zu verbinden, ist es tiger werden. Freifunk-Com- einem Verein, in dem auch die Außerdem sollen 170 000 Euro andere sind völlig frei. mehr als reinen Symbolwert: findige RechtsanwältInnen, die der mabb greift diese meist erforderlich, Antennen munitys zeigen einen Weg, wie öffentliche Hand vertreten ist. als Anschubfinanzierung zur Eine Auswahl gibt es Berlin würde endlich mit vielen harmlose Internet-NutzerInnen Fragen auf und gibt auf den Dächern anzubringen. sich eine digitale Gesellschaft Verfügung stehen. Die Betrei- unter gruenlink.de/wb7. anderen Städten gleichziehen. wegen vermeintlichen und praktische Erläuterungen Vorbei sind leider die Zeiten, emanzipieren kann. Durch zivil- Was in Pforzheim (und an- berInnen müssen im Gegen- tatsächlichen Rechtsverstößen und Anwendungshinweise wo man problemlos auf Haus- gesellschaftliches Engagement derswo) möglich ist, muss auch zug mindestens 30 Minuten Neben den Unternehmen des abmahnen. Dabei ist die Lösung für Nutzer und Anbieter. dächer kam, um dort eine und mit den nicht-kommerziel- in Berlin realisierbar sein. Sollte kostenlosen WLAN-Zugang Nahverkehrs sind öffentliche einfach! Nur ein Paragraf im Download der Broschüre: Antenne anzubringen. Einige len Teilen der Infrastruktur wird man meinen. Aber wenn es pro Tag für jedeN Interessier- Einrichtungen wie beispielswei- Telemediengesetz muss geän- http://gruenlink.de/w5w BVVen haben in den vergange- ein lokales Netz der Zukunft um den einfachen öffentlichen teN zur Verfügung stellen. se die Universitäten, Kranken- dert werden, damit alle offenen Mehr Infos zu Freifunk: nen Jahren Beschlüsse gefasst, gebaut. Dezentral, offen und Zugang zum schnellen Internet häuser, Bibliotheken, Museen, WLANs sozusagen zu Miniprovi- http://freifunk.net dass Freifunk-AktvistInnen auf schwieriger zu überwachen. geht, dann ist Berlin im Vergleich Schon Anfang dieses Jahres Rathäuser, Ämter und die landes- dern werden. Doch diese Ände- städtische Gebäude dürfen. Aber MARKUS BECKEDAHL rückständig. In der Stadt, die sich soll es laut Senatskanzleichef eigenen Betriebe gefordert, in ih- rung scheitert derzeit an CDU/ damit ist es leider nicht getan. CHEFREDAKTEUR VON NETZPOLITIK.ORG, gern selbst zur Hauptstadt der Björn Böhnig losgehen. Stefan ren publikumsoffenen Räumen CSU im Bundestag. Ein Ende der GRÜNDER DER RE:PUBLICA-KONFERENZEN Internet-Start-ups erklärt, sah Gelbhaar, Sprecher für Netz- WLAN zur Verfügung zu stellen. Störerhaftung würde viel mehr Die Medienanstalt Berlin- UND MITGLIED IM MEDIENRAT DER der Senat lange keine Notwen- politik der Grünen im Abge- MATTHIAS TANG WLANs öffnen und auch Verwal- Brandenburg (mabb) fördert MEDIENANSTALT BERLIN-BRANDENBURG 20 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 21 Zoo und Tierpark Nur, wenn sich die Tiere wohl fühlen, kommen auch die BesucherInnen Giraffen und andere „Ausstellungsobjekte“ aus unzulässigen lust zu wecken, wenn sie dort, Inzucht-Verpaarungen, eine „Tiersammlung“ ohne Plan und Platz, ausgestattet mit Fernglas und nun noch eine illegale Schuttdeponie, deren Entsorgung Zeit und allem, was dazu gehört, auf Geld kostet: Ex-Zoo- und Tierpark-Direktor Bernhard Blaszkiewitz „Forschungsreise“ gingen. hinterlässt seinem Nachfolger Dr. Andreas Knieriem ein schweres Erbe. Der neue Chef zeigt sich zwar bemüht, Zoo und Tierpark Dabei muss man sich aber im tiergerechter und besucherInnenfreundlicher umzugestalten, doch Klaren sein: Längst nicht alle wesentliche Probleme bleiben. Da ist es Zeit für die große Diskussion, Tiere lassen sich in Zoo oder ob und welche Art von Zoos bzw. Tierparks Berlin künftig haben will. Tierpark beobachten wie in der freien Wildbahn. Deshalb müss- Auch, wenn die „Ära Blaszki- Das Land Berlin musste zwar te man sich auf die Tierarten ewitz“ nun Vergangenheit ist: den Tierpark-Betrieb mit jährlich konzentrieren, die man mit noch An den Strukturen, innerhalb zwischen fünf und sieben Mil- vertretbarem Aufwand wenigs- derer Blaszkiewitz weitgehend lionen Euro bezuschussen, blieb tens einigermaßen artgerecht ungehindert schalten und aber praktisch ohne Einfluss. halten kann. Für Berlin würde walten konnte wie er wollte, Das Geld zu verweigern war das heißen: Langfristig müsste die ihn jahrelang trotz aller ans dabei nie eine Option, denn, so man wohl Abschied nehmen von Licht gebrachten Skandale in Hämmerling: Zoo und Tierpark den Seekühen – und schließ- seinem Amt überleben ließen, kann man nicht pleite gehen lich, trotz aller Knut-Euphorie, ändert sich wohl erst einmal lassen. Die Tiere müssten in von den Eisbären. Hämmerling: nichts. Die grüne Abgeordnete jedem Fall weiter versorgt „In einem so großen Becken, Claudia Hämmerling zieht aus werden, Verantwortung für das mit dem trüben Wasser ihren unzähligen Vorstößen Tiere und Gelände blieben bei ausgestattet ist, in dem sich die das Fazit: Auf Senatsebene der Stadt. Dieses Druckpotenzial Seekühe wohl fühlen, bekämen fühlt sich niemand für Zoo und wusste Blaszkiewitz geschickt In anderen Zoos waren sie die BesucherInnen die Tiere Tierpark zuständig, es fehlt an zu nutzen. Resultat: Seit der längst abgeschaft, unter nie zu Gesicht. Und Eisbären einer kompetenten Fachauf- Wende wurden im Tierpark rund Blaskiewitz gehörten sie benötigen einen Auslauf, den sicht. Nur für Tierschutzbelange 200 Millionen Euro verbaut, zum Zoo-Alltag: Elefanten- keine Anlage bieten kann.“ sind die bezirklichen Veterinär- meist für viel zu kleine Käfige, haken, um die Dickhäuter ämter zuständig. So wurden Anlagen, die für eine annä- „zur Räson zu bringen“. Ob die Tiere sich in einem Zoo für den Zoo die Inzestzuchten hernd artgerechte Tierhaltung Foto: Claudia Hämmerling tatsächlich so wohl fühlen kön- zwar verboten, konnten aber gänzlich ungeeignet sind, alles nen wie in freier Wildbahn, wird im Tierpark in Friedrichsfelde ohne erkennbares Konzept. und her schaukeln, Bären, die ihren Inzuchten den Standards ge Arten, bei denen die Zoos man kaum je sagen können. Wo- nichts desto trotz weiter laufen. permanent auf und ab laufen. nicht gerecht wurden. Da darf erfolgreich die Rolle der Arche von Hämmerling aber überzeugt Was sich nun, unabhängig Das sind Zeichen von Verhaltens- Berlin sich nicht länger seinen Noah spielten. Ginge es nur um ist: Wohl fühlen wird sich das Berlin zahlte, hatte aber von den politischen Fragen, nach störungen. An denen werden Verpflichtungen entziehen, muss die Arterhaltung, wäre das in Publikum nur in einem Zoo, in nichts zu melden Meinung von Claudia Häm- Zoo und Tierpark noch lange zu zu einem Nachzucht-Programm die Zoos investierte Geld besser dem die BesucherInnen zumin- merling in Zoo und Tierpark tragen haben, werden die Tiere Berliner Wildlife den Tierpark nicht als Publi- finden, das beim Artenschutz in den Natur- und Tierschutz- dest den Eindruck haben, dass Die Rechtskonstruktion von sofort dringend ändern muss: vermutlich ihr Leben lang leiden. in Zahlen kumsmagneten bezeichnen. die genetische Vielfalt erhält, gebieten angelegt gewesen. sich auch die Tiere wohl fühlen. Zoo und Tierpark: Der Zoo ist Der Zoo bringt es mit seinen das auch die Vermittlungs- eine Aktiengesellschaft, der Die Tiere brauchen Beschäfti- Da sind Zoo- und Tierpark Rund 160 Hektar misst der 35 Hektar und knapp 20 000 chancen der Jungtiere an Was Zoos, so Hämmerling, Ein solcher vom Publikum Tierpark eine Gesellschaft gungsmöglichkeiten, die sie zum unter ihrem neuen Direktor Tierpark im Lichtenberger Tieren immerhin auf rund andere Zoos im Auge behält. wirklich leisten können und angenommener Zoo könnte auch mit beschränkter Haftung im Teil vor der Amtsübernahme auf einem guten Weg und auch Ortsteil Lichterfelde, hat un- drei Millionen Gäste. Aber: Zoo und Tierpark dürfen nicht müssen: Den menschlichen einen ausgeglichenen Haushalt Eigentum der Zoo-AG. An dieser von Blaszkiewitz schon hatten, Inzest-Züchtungen wird es wohl gefähr 7500 Tiere, darunter Weil in Berlin von attraktiver länger als Nachschubbasis für BesucherInnen Empathie, Ver- erreichen – wovon zumindest Aktiengesellschaft hält der die ihnen aber dann genommen kaum noch geben. Die länger- 1400 Säugetiere von knapp Tierhaltung nicht die Rede dubiose Tierhändler dienen. ständnis und Respekt vor den der Tierpark noch weit entfernt Senat nur einen symbolischen wurden. Während sich in ande- fristigen Aufgaben sind aber 200 Arten. Allerdings: Mit sein konnten, zog es selbst Tieren beibringen. Dazu würde ist. Deshalb gilt auf der politi- Anteil, die große Mehrheit ren Zoos zum Beispiel Elefanten komplizierter anzupacken. unter einer Million Besuche- viele BerlinerInnen zum Auf Forschungsreise gehören, dass qualifiziertes schen Ebene nach wie vor die der 1000 Aktien befindet sich auch ohne menschliche Aufsicht rInnen jährlich kann man Ausfug in die Zoos von durch Friedrichsfelde Personal etwa bei den öffentli- Forderung: Der Senat muss mit im Streubesitz meist privater etwa mit Autoreifen befassen Dem Europäischen Erhal- in einer Stadt wie Berlin Leipzig oder Eberswalde. chen Fütterungen dem Publikum dem Tierpark einen eindeutigen Berliner Zoo- und Tierpark-Fans. können, ließ Blaskiewitz die tungszuchtprogramm, das den Allerdings sollte man dabei das Verhalten der Tiere erklärt, und transparenten Zuwendungs- Die haben ihr Stimmrecht aber Tiere anketten, setzte auf „klas- Austausch von Tieren zwischen nach Meinung von Claudia dass es interaktive Lernange- vertrag schließen, in dem die in der Regel dem Zoodirektor sische“ Dressur selbst mit Hilfe den Zoos Europas und die gene- Hämmerling bedenken: Die bote für junge BesucherInnen Landeszuschüsse an die Umset- überschrieben. Das hieß: Auf Ak- der anderswo längst verpönten tische Vielfalt sichern soll, haben Bedeutung der Zoos für die gibt. Gerade eine weitläufige zung eines tragfähigen Zu- tionärsversammlungen „kontrol- Elefantenhaken. So sehen die sich die Berliner Einrichtungen Erhaltung bedrohter Tierar- Anlage wie der Tierpark könnte kunftskonzeptes gekoppelt sind. lierte“ Blaszkiewitz sich selbst, ZoobesucherInnen nun Elefan- in den vergangenen Jahren ten wird deutlich überschätzt. sich dafür eignen, bei Kindern df stimmte über sich selber ab. ten, die ständig den Kopf hin praktisch entzogen, weil sie mit Tatsächlich sind es nur weni- Abenteuer- und Entdecker- 22 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 23 Rekordüberschuss 2014 Neuordnung Länderfinanzausgleich Haushaltspolitik im Umbruch Wichtige Weichenstellung für die Zukunft Der Berliner Haushalt hat 2014 Finanzausgleich, allgemeine Derzeit laufen die Verhandlun- wobei es jedes Jahr weniger Geld mit einem Rekordüberschuss Bundesergänzungszuweisungen gen zur Neuordnung der Bund- Bayern -4 853 000 000 € gibt, für Berlin jährlich rund von über 860 Millionen Euro ab- 4456 Millionen Länder-Finanzbeziehungen. 140 Millionen Euro weniger. geschlossen. Das Ergebnis wird Sonstige Bundesergänzungs- Dabei geht es um den Länderfi- Baden-Württemberg -2 382 000 000 € sich in den Folgejahren relativie- zuweisungen (insb. Soli) nanzausgleich und die weiteren Einnahmen aus dem Soli ren, weil es auf einem außer- Finanzströme zwischen Bund Hessen -1 762 000 000 € sind unverzichtbar Steuereinnahmen 1434 Millionen gewöhnlichen Steuerwachs- und Ländern. Die Neuregelung 13127 Millionen tum von 7,6 Prozent beruht. Vermögensaktivierung muss 2020 in Kraft treten. Ei- -53 000 000 € Einig sind sich die 80 Millionen gentlich hätten die Verhandlun- Finanzminister*innen in Bund Dennoch: Die Haushaltssanie- gen bereits beendet sein sollen, Saarland 146 000 000 € und Ländern, dass man auf die rung ist geglückt. Wenn uns der doch eine Einigung ist derzeit Einnahmen aus dem Soli nicht Himmel nicht auf den Kopf fällt, Sonstige Einnahmen nicht in Sicht. Gesucht wird eine Schleswig-Holstein 174 000 000 € verzichten kann. Streitpunkt wird der Berliner Haushalt dieses 4690 Millionen Antwort auf die Frage, wie die ist die zukünftige Verteilung. Jahr erstmalig alle Anforderun- Bundesländer trotz knapper Niedersachsen 275 000 000 € Vorstellungen von Struktur- gen der Schuldenbremse erfüllen. Kassen und Schuldenbremse hilfen für schwache Regionen künftig ihre Aufgaben erfüllen Rheinland-Pfalz 290 000 000 € in Ost und West bis zur Integ- Zwei Milliarden für ten. Und wir brauchen Eigen- Woher kommt Berlins Geld? bewegen. Die Personalkosten können. Angesichts der konträ- ration des Soli in die Einkom- Investitionen kapital für das Stadtwerk, den sollen nach Senatsplanung um ren Positionen in den Verhand- Mecklenburg-Vorpommern 465 000 000 € menssteuer stehen im Raum. Wohnungsbau und den Erwerb 4,1 Prozent steigen. Die Kosten lungen und mit Blick auf die Bei dieser Ausgangslage ist es des Stromnetzes, wenn wir in der Kitas steigen derzeit um Klage aus Bayern und Hessen Brandenburg 512 000 000 € Das Hauptziel der Geberländer nicht vermessen, die Haushalte der Umwelt- und der Wohnungs- neun Prozent. Und die zumeist gegen den Länderfinanzausgleich ist es, künftig weniger in den 2016 bis 2019 jeweils mit freien politik Fortschritte erzielen bundesgesetzlich geregelten scheint die Solidarität unter Thüringen 560 000 000 € Länderfinanzausgleich zu zahlen. Mitteln von 400 Millionen Euro wollen. Nicht alle diese Vorha- Sozialleistungen steigen der- den Ländern am Ende zu sein. Daher lautet eine immer wieder zu planen, die erst 2020 ge- ben sind mit zwei Milliarden zeit um knapp vier Prozent. Sachsen-Anhalt 593 000 000 € erwähnte Idee, Berlin aus dem braucht werden, um den schlag- Euro schon ausfinanziert. Wir Finanzausgleich ist Finanzausgleich herauszulösen, artigen Einnahmeverlust von 399 müssen also Prioritäten setzen. Schuldenstand pro Der überproportionale Anstieg kein Almosen Bremen 605 000 000 € und die Verantwortung für die Millionen aus dem Solidarpakt Einwohner in Euro dieser drei Kostenblöcke bewirkt Hauptstadt komplett auf den Ost zu bewältigen. Bis dahin ste- Nur ausgeben einen erheblichen Verdrän- Dabei handelt es sich beim Nordrhein-Westfalen 913 000 000 € Bund abzuwälzen. Beliebtes hen sie zwar nicht für dauerhafte was reinkommt Sachsen: 3 103 gungseffekt innerhalb des Haus- Finanzausgleich nicht um Vorbild ist Washington D.C.. Die Ausgaben, wohl aber für zusätzli- Bayern: 3 233 halts. Wenn der Bauunterhalt Almosen, die die Geberländer Sachsen 1 041 000 000 € US-Hauptstadt ist kein Bundes- che Investitionen zur Verfügung. Für die laufenden Ausga- BW: 4 951 nicht länger das Sparschwein an die Nehmerländer verteilen. staat, sondern untersteht direkt ben jenseits der Investitionen MV: 7 459 sein soll, lastet der gesamte Die Regelung soll gleichwerti- Deutschland entgehen Berlin 3 476 000 000 € der US-amerikanischen Regie- Jeweils 400 Millionen Euro gilt künftig: Wir können nur Brandenburg: 7 876 Druck auf den Zuschüssen an ge Lebensverhältnisse in ganz jedes Jahr viele Milliarden rung. Ein solches Konstrukt ist in den kommenden vier Jahren ausgeben, was hereinkommt. Thüringen: 8 371 Dritte – vom Theater bis zum Deutschland sicherstellen und an Steuereinnahmen. Einnahmen aus dem Länderfnanzausgleich aber mit dem Grundgesetz nicht ergeben zusammen mit dem Für Personal, Sozialleistungen Niedersachsen: 8 947 Jugendprojekt. Was also tun? gleicht die unterschiedliche Fi- Ein Grund dafür ist die vereinbar und daher lediglich Infrastruktur-Sondervermögen, und Zuwendungen an Dritte Hessen: 9 770 nanzkraft zwischen den Ländern inefziente Organisation Wichtigster Punkt in den eine populistische Luftblase. das mit dem Nachtragshaushalt können wir nicht mehr aus- Sachsen-Anhalt: 10 472 Kita- und Sozialkosten lassen aus. Eine „Übernivellierung“ der Steuerverwaltung Verhandlungen ist aus Berliner Berlin ist und bleibt ein Bundes- im März dieses Jahres gebildet geben als wir einnehmen. NRW: 10 656 sich wegen der gesetzlichen Vor- findet nicht statt. Bayern ist auch in unserem föderalen Sicht zunächst die Stadtstaaten- land wie das Saarland, Hamburg wird, einen Investitionsfonds SH: 10 909 gaben nur schwer dämpfen. Das nach dem Finanzausgleich noch System. Das Nebeneinan- regelung. Derzeit zählt jede*r oder Bayern auch. Die Fragen der von rund zwei Milliarden Euro. Wieviel kann das sein? 1,1 RLP: 12 330 Gleiche gilt für die Beamtenpen- reicher als Berlin. Das Argument der von 16 Landessteu- Einwohner*in eines Stadtstaates Hauptstadtfinanzierung müssen Damit können wir einen Teil Prozent plus Inflationsrate nach Hamburg: 13 558 sionen und die Lohnabschlüsse. der Geberländer, der Länderfi- erverwaltungen führt zu 135 Prozent im Vergleich zu der Bund und Berlin gesondert der überall diskutierten Pro- Zins- und Versorgungskosten Saarland: 17 099 Rechtlich autonom ist der Ber- nanzausgleich sorge dafür, dass Koordinierungsproble- Einwohner*innen eines Flächen- vom Finanzausgleich klären. jekte in Angriff nehmen. sagt der Stabilitätsrat von Bund BERLIN: 18 090 liner Haushaltsgesetzgeber nur Nehmerländer keine Anstren- men, Informationsverlus- landes. Hintergrund: In Stadtstaa- und Ländern. 2,9 Prozent sagen Bremen: 31 001 bei der Anzahl des beschäftigten gungen unternähmen, um ihre ten und Anreizproblemen ten arbeiten zum Beispiel viele Klar ist: Über der zukünftigen Wir brauchen mehr Kita- und die Wirtschaftsprüfer von PWC Personals. Ich gehöre deshalb Einnahmen zu erhöhen, da ihnen im Länderfnanzausgleich. Menschen im Zentrum, wohnen Einnahmesituation Berlins und Schulgebäude, neue U-Bahn- – ebenfalls nach Zinsen und Quelle: Finanzplanung 2014 zu denen, die beim Personalauf- das beim Finanzausgleich Nach- aber außerhalb, im benachbarten damit über der mittelfristigen Züge und eine bessere Infra- Versorgung. Wir Grüne kal- bis 2018, Senatsverwaltung wuchs Augenmaß anmahnen. teile brächte, ist unberechtigt. Deswegen plädieren die Bundesland, und zahlen dort Finanzplanung schwebt das struktur für den Radverkehr. kulieren derzeit mit 3 Prozent für Finanzen Berlin 2014 Bei der Aufstellung des nächsten Niemand hat gerne zu wenig Grünen im Bundestag für Steuern. Jeder Prozentpunkt Damoklesschwert Länderfinanz- Auch werden wir für teures Geld Mehrausgaben pro Jahr. Das Doppelhaushalts steht nicht Geld. In einem parteiübergrei- eine „Bundessteuerver- Verlust würde 100 Millionen Euro ausgleich. Rund 19 Prozent der den BER fertig stellen müssen. alles sind Werte in einer Spanne nur der Senat vor der Frage, ob fenden Konsens hat Berlin in waltung“. Die Steuerzah- weniger für Berlin bedeuten. Einnahmen des Landes Berlin Wir können die Sanierung des von 600 bis 700 Millionen Euro. er 1000 neue Stellen einrichten den vergangenen Jahren die lung soll von der Leis- stammen aus dem Finanzaus- ICC und der Krankenhäuser nicht Das hört sich erst mal gut an. oder die dazu benötigen 50 Mil- Ausgaben konsolidiert und die tungsfähigkeit und nicht Zentral ist auch die Frage gleich (ohne Soli). Berlin kann ewig vertagen. Manche möchten lionen Euro lieber in die Wohn- Steuern erhöht. Auch die Wirt- vom Wohnort abhängen. des Solidaritätszuschlages. Die es sich nicht leisten, bei den die Gebäude der aufgegebenen Aber es gibt drei große Kos- raumförderung stecken soll. schaftskraft wächst. Derzeit liegt Einnahmen aus dem „Soli“ leitet Verhandlungen baden zu gehen. Flughäfen in Tempelhof und tenblöcke, die sich jenseits von JOCHEN ESSER das Wirtschaftswachstum in Mehr Infos: der Bund bis 2019 an die neuen CLARA HERRMANN Tegel für neue Zwecke herrich- drei Prozent Steigerung pro Jahr MDA, SPRECHER FÜR FINANZEN Berlin über dem Bundesschnitt. http://gruenlink.de/w9y Bundesländer und Berlin weiter, MDA, SPRECHERIN FÜR HAUSHALTSPOLITIK 24 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 25 Ökologisches aus der Region – frisch auf den Tisch Nachfrage steigt, aber Chancengleichheit gibt es für die Bio-Landwirtschaft noch lange nicht Die Zahlen sind beeindruckend: Über 50 000 Menschen die zehn Forderungen, die das zen, wo er selbst als Verbrau- demonstrierten im Januar in Berlin gegen Gentechnik Aktionsbündnis Agrarwende cher auftritt. Da hat das Land und Tierfabriken, für das Recht auf gesunde, biologische Berlin-Brandenburg – neben der Berlin an einem Punkt sogar Ernährung. Das war unter dem Motto „Wir haben es satt“ FÖL gehören unter anderem der die Vorreiterrolle übernommen. nun schon die fünfte Demonstration dieser Art. 80 Prozent Berliner und der Brandenbur- Bei der Kita- und Schulverpfle- der VerbraucherInnen bekunden bei Meinungsumfragen: ger Landesverband des NABU, gung beträgt der Bio-Anteil Wir wollen Fleisch aus artgerechter Haltung statt aus der WWF und die Heinrich- im Durchschnitt der ausge- tierquälerischer Massenproduktion. Innerhalb von 15 Jahren Böll-Stiftung dazu – bereits im gebenen Mittagessen stolze hat sich der Anteil biologisch produzierter Nahrungsmittel November 2013 entwickelte. 40 Prozent. Das macht Berlin am Gesamtumsatz der Lebensmittelbranche vervierfacht. In beim Schulessen zur unange- Berlin machten das 2014 immerhin 350 Millionen Euro aus. > Die erste Forderung: Ag- fochtenen Bio-Hauptstadt. rar- und Förderpolitik müssen Dieser Wachstumstrend Discounter fordern billige naturverträglich ausgerichtet Erreicht wurde das mit einer scheint kaum zu stoppen. 75 Massenproduktion Termine und werden. Das heißt zum Beispiel: einfachen Änderung bei der Bio-Märkte und Läden gab Adressen Unterstützt wird die Koopera- Ausschreibung für die Caterer. zum Jahresbeginn 2014 in der Denn auch wenn das Ver- tion zwischen Landwirtschaft Seit dem 1. Februar 2014 gilt hier Region Berlin-Brandenburg, zum trauen der VerbraucherInnen Am 31. März lädt die und Naturschutz, das, was der nämlich die Regel: Für jede Por- Jahresende waren es bereits in Bio-Produkte nicht zuletzt Bio Ranch Zempow in Biodiversität nutzt. Dazu muss tion gilt ein Festpreis von 3,25 85. Für 2015, so weiß Michael dank einer Reihe seriöser Güte- Witstock an der Dosse der Einsatz von Pestiziden wie Euro. Den Zuschlag bekommt Wimmer, Geschäftsführer der Siegel gewachsen ist, so können zum „Bioerlebnistag für in Dänemark längst üblich nicht der Anbieter, der die Preise Fördergemeinschaft Ökolo- sich die ProduzentInnen aber Ferienkinder“ – und am angemessen besteuert werden. der anderen unterbietet, sondern gischer Landbau (FÖL), sind kaum den Marktmechanis- 16. Mai können Interes- derjenige, der für den Festpreis wieder 15 neue Märkte geplant. men entziehen. Diese weit- sierte in Garzau-Garzin > Die Massentierhaltung und das beste, hochwertigste Essen Setzen sich also gerade die gehend von den Discountern bei einer Imkerei-Führung der Einsatz von Antibiotika liefert. Eine weitere Bedingung VerbraucherInnen mit ihrem diktierten Marktmechanis- alles über die Bedeutung müssen gestoppt werden. Berlin dieser Ausschreibung: Der Bio- Wunsch nach umweltfreundlich men verlangen in erster Linie der Bienenzucht erfahren. und Brandenburg sollen sich im Anteil beim Essen sollte min- produzierten Nahrungsmit- billige Massenproduktion. Insgesamt 220 Tipps Bundesrat für ein Gesetz stark destens 15 Prozent betragen. Da teln auf ganzer Linie durch? dieser Art fnden sich in machen, das bei der Haltung die Bewerber sich ja nun nicht Das führt dann zum Beispiel dem Flyer „Bio-Termine von Nutztieren Obergrenzen unterbieten konnten, mussten Natürlich liegt der Trend zur massenweisen Düngung in Stadt und Land“, festlegt, die Zahl der Tiertrans- sie sich in Sachen Hochwer- zu Bio ganz wesentlich auch des Bodens mit Stickstoff. Die zusammengestellt von der porte reduziert. Investitionen tigkeit überbieten – und das am veränderten Verhalten Düngemittel sind für den Land- FÖL. Auf der FÖL-Webseite in Massentierhaltungs-Anla- machte man mit einem mög- der VerbraucherInnen, meint wirt zum Spottpreis zu haben, www.bio-berlin-bran- gen dürfen nicht auch noch lichst hohen Bio-Anteil, der so Michael Wimmer. Aber bei der erhöhen aber die „Effizienz“ denburg.de ebenfalls subventioniert werden. die 40-Prozent-Marke erreichte. FÖL, einem Zusammenschluss des Bodens beträchtlich. Dass kostenlos zu bestellen: von 300 Berlin-Brandenburger das Nitrat aus dieser Art von Der „Bio-Einkaufsführer > Die Bodenverwertungs- und Das ist ein ungewöhnlich po- Bio-Unternehmen, Gruppen Landwirtschaft das Grund- für Berlin-Brandenburg“ Verwaltungsgesellschaft des sitives Beispiel, wo Berlin sogar und Institutionen, kennt man wasser belastet, mittlerweile mit über 330 regionalen Bundes soll ihre Flächen künf- einmal von sich selber lernen auch noch andere Zahlen. Trotz weite Teile etwa der Ostsee in Einkaufsadressen. tig nicht mehr einfach an den könnte. 2006 versprach der Se- Vervierfachung in den letzten eine Todeszone verwandelt hat, Höchstbietenden vergeben. nat: In den Kantinen der Berliner 15 Jahren: Der Anteil von Bio- spielt in der Bilanz des einzel- Diese Praxis fördert nämlich Rathäuser und der Verwaltung Nahrungsmitteln am gesamten nen Produzenten oder auch nur die Flächenkonzentration soll der Bio-Anteil der Verpfle- Lebensmittelmarkt beträgt nicht der Nahrungsmittelindustrie Demo von oben – für eine zugunsten der kapitalstarken gung auf 15 Prozent steigen. mehr als 4,5 Prozent. Obwohl 80 keine Rolle. Die Kosten trägt Agrarwende von unten Agrarindustrie. Stattdessen Erreicht werden sollte dieses Ziel Prozent der VerbraucherInnen die gesamte Gesellschaft. Foto: Alexander Franke Schließlich erweist sich auch mit Maisfeldern bedeckt sind. sollte die Vergabe bundeseigner in diesem Jahr – geschehen ist so Fleisch aus artgerechter Haltung www.alexanderfranke.de noch manch gut gemeinte Doch diese „Lebensmittel“ Flächen die regional veran- gut wie nichts. Für bio-bewusste fordern: In der Realität kommen Ähnlich sieht es mit der Maßnahme zur Förderung der werden dann direkt verheizt. kerte Landwirtschaft fördern, KommunalpolitikerInnen könnte aber nur zwischen ein und zwei Tierzucht aus. Sicher würden Erneuerbaren Energien für die sollten die Kommunen bei das ein guter Anlass sein, durch Prozent des verkauften Fleisches die meisten BäuerInnen zum ökologische Landwirtschaft als So gesehen wollen die Ver- Verkäufen und Verpachtungen kritisches Nachbohren auch aus dieser artgerechten Haltung. Beispiel ihren Schweinen ein Rohrkrepierer. Die garantierte treterInnen der ökologischen ein Mitspracherecht erhalten. in den Bezirksverordnetenver- Dazu geht die nach ökologischen halbwegs artgerechtes Leben Vergütung für die Nutzung Landwirtschaft vom Staat sammlungen dem Senat bei der Gesichtspunkten bewirtschafte- gönnen – doch dem Konkur- von Biomasse als Heizmate- keine gesonderte „Förderung“, Beim Schulessen ist Umsetzung seiner eigenen Vor- te Fläche in Brandenburg konti- renzdruck der auch noch immer rial hatte unter anderem zur sondern einen Ausgleich der Berlin Bio-Hauptstadt gaben auf die Sprünge zu helfen. nuierlich zurück, innerhalb der größer werdenden Mastbe- Folge, dass inzwischen zehn ökonomischen Benachteiligung. –tz letzten vier Jahre um zwei Pro- triebe ist der einzelne Schwei- Prozent der landwirtschaftli- Wie dieser Ausgleich herge- Schließlich kann der Staat die zent auf jetzt noch 10,48 Prozent. newirt kaum gewachsen. chen Nutzfläche in Deutschland stellt werden könnte, sagen Bio-Branche aber da unterstüt- 26 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 27 Kongress-Stadt? Abgesagt! Berlins Raumschif ICC treibt orientierungslos und leer im Nichts Messen- und Kongresse-Markt Seit der politischen Ohrfeige, der Zukunft. Auch das Tagungs- ist hart umkämpft, weiß Nicole die sich der Senat beim Volks- hotel könnte bei diesem 3-D- Die deutsche Hauptstadt hatte keinen Platz für sie: Nach abschlägigem Bescheid durch die Berliner Ludwig, und Wien, eine der entscheid über die Zukunft des Modell zu sehen sein. Das Messe-Gesellschaft mussten die Veranstalter von 32 Kongressen nach einem anderen Tagungsort großen Mitbewerberinnen auf Tempelhofer Feldes einfing, hat zum ICC gehörende Parkhaus Ausschau halten. Ursache: Das ICC, wegen seiner eigenwilligen Architektur auch als diesem Markt, wartet sogar mit er es immer noch nicht fertig würde angesichts moderner, „Raumschiff“ bezeichnet, steht seit einem Jahr leer und wartet auf drei Kongress-Zentren auf. gebracht, ein schlüssiges, gesell- am öffentlichen Nahverkehr die vom Senat immer wieder verzögerte Sanierung. schaftlich akzeptiertes Gesamt- orientierter Kongress-Zentren- Die Münchner TNS Infratest konzept für die Nutzung des Konzepte nicht mehr benötigt Verkehrsforschung erstellte eine Flughafengebäudes vorzulegen. und könnte einem Hotelinvestor „Bedarfsanalyse für ein weiteres für Umbau und weitere Nutzung Kongresszentrum in Berlin“ und Renommierte Marke mit überlassen werden. Das würde, präsentierte darin ernüchternde internationalem Ruf sagt Nicole Ludwig, auch die Zahlen. Jeder der abgesagten Sanierungskosten reduzieren. 32 Kongresse hätte mindestens Für ein saniertes ICC dagegen Baudenkmal 2000 TeilnehmerInnen gehabt, spricht nach Auffassung der grü- mit Nutzwert Doch hinter der ICC-Debatte 17 der Veranstaltungen sogar nen wirtschafts- und tourismus- verbirgt sich mehr als die über 5000. Das heißt: Die Absa- politischen Sprecherin: Das ICC Mit Baukosten von 924 Diskussion über die Sanierung gen bedeuten für die Stadt einen hatte sich zu einer renommier- Millionen Mark war das eines momentan leer stehenden Verlust von ca. 120 000 Kon- ten Marke entwickelt, wurde ICC 1979 das teuerste Gebäudes: Hier geht es um die gressgästen, rund 80 000 Über- mehrfach mit dem World Travel Gebäude von West-Berlin Frage, ob überhaupt und wenn nachtungen von auswärtigen Award ausgezeichnet, einem und wurde zum Denkmal ja welche Messe- und Kongress- BesucherInnen. So entgingen „Oscar der Reiseindustrie“, der der Nachkriegs-Architek- Politik Berlin künftig betreibt. Berlins DienstleisterInnen etwa jeweils nach einer internatio- tur. 320 Meter lang, 80 Da vertritt die CDU-Wirtschafts- 30 Millionen Euro Umsatz. Dazu nalen Abstimmung unter über Meter breit und 40 Meter senatorin Cornelia Yzer ohnehin kommt der Verlust, der sich nicht 150 000 Tourismus-Profis ver- hoch zählte das ICC auf die Auffassung, dass es ja eher in konkreten Zahlen ausdrücken geben wird. Dazu gilt das 1979 drei Stockwerken und Aufgabe der Privatwirtschaft lässt: Wer einmal aus Berlin eine eröffnete ICC mit seinen 80 Sälen einer Gesamtfäche von als der Stadt sei, für Kongress- Absage bekam, wird seine nächs- mit einem Fassungsvermögen 200 000 Quadratmetern räume zu sorgen, und in der te Veranstaltung wahrscheinlich zwischen 20 und 5000 Personen nicht nur 80 Säle, sondern SPD-CDU-Koalition meint auch gleich in Wien oder Barcelona als eines der bedeutendsten auch großzügige Flure und noch manch anderer: Die Politik planen, der Imageschaden zieht deutschen Nachkriegsbauwerke. Lobbys, die ebenfalls für hält sich besser raus, die Messe- Kreise. Die VerfasserInnen Veranstaltungen genutzt Gesellschaft soll nach betriebs- der Studie schätzen: Während Was jetzt rasch geschehen werden konnten. Dazu wirtschaftlichen Gesichtspunk- anderswo das Kongress-Ge- muss? Die Große Koalition verband ein dreigeschos- ten so agieren, wie es ihr am schäft weiter wachsen wird, muss sich klar zur notwendi- siges Brückenbauwerk ICC meisten Geld bringt. Nur: Dieser kann sich Berlin ohne weiteres gen Sanierung bekennen, dann und die Hallen des Messe- Ansatz führte bereits dazu, Kongress-Zentrum allenfalls auf könnten Berlins Tourismus- geländes und ermöglichte dass die Messe-Gesellschaft Stagnation gefasst machen. werberInnen mit einem 3-D- nicht nur zu Grüner Woche aus Kostengründen das ICC Ein schlafender Riese: In der Tat: Eine Ausgabe von Sanierung nicht mehr benutz- Haushalt und Tourismus. Der Modell des instandgesetzten oder Internationaler schon vor langer Zeit schließen Das Internationale Congress 329 Millionen Euro, die die barer Schultoiletten, für die City Cube wird nämlich einen Aber muss dieses weitere „Raumschiffs“ auf internationale Tourismusbörse eine lassen wollte und am liebsten Centrum Berlin. ICC-Sanierung laut Gutachten Instandsetzung vieler anderer Großteil des Jahres von der Mes- Kongress-Zentrum unbedingt Tournee gehen und wenigs- Misch- und Quernutzung. abgerissen gesehen hätte. Foto: Schrottle/fickr; kosten würde, will wohl bedacht maroder Gebäude? Die Kon- se-Gesellschaft selbst in Beschlag das ICC sein? In Neukölln will tens Kongress-Anmeldungen Das machte das ICC CC BY-NC-SA 2.0 sein. Da scheint es verständlich, gressveranstalterInnen werden genommen, für Veranstaltun- doch das Estrel-Hotel zwei für die Zeit nach Fertigstellung zu einem der größten Dem hält Nicole Ludwig dass die SPD-CDU-Koalition die sich doch wohl mit dem neuen gen, die parallel zu den großen Kongress-Hallen errichten, der Bauarbeiten einsammeln. Kongresszentren der Welt. entgegen: „Die Auffassung, man endgültige Entscheidung noch City Cube als ICC-Ersatz be- Messen wie Grüner Woche oder die Messe-Gesellschaft selbst könne das ganze Kongressge- einmal bis zu den Haushaltsbe- gnügen können. Der fasst doch Internationaler Tourismusbörse bekundete ihr Interesse an dem Ein solches 3-D-Modell sollte schäft privatisieren, ist absurd. ratungen im September vertagt auch bis zu 11 000 Tagungsteil- laufen. Die City-Cube-Kapazi- – dafür noch umzubauenden auch eine zusätzliche Nutzungs- Uns interessiert der volkswirt- hat. So kann dann frühestens nehmerInnen gleichzeitig. täten sind ausgereizt. Dabei ist – Flughafen-Gebäude in Tempel- möglichkeit des ICC demons- schaftliche Output, der durch 2016 mit den Bauarbeiten die Veranstaltung von Messen hof. Doch das sind keine Alter- trieren: Direkt raus aus dem die Kongresse erbracht wird. Wir begonnen, das ICC wohl erst Harte Konkurrenz auf und Kongressen neben Medizin nativen. Das Estrel ist nämlich Kongress-Saal geht es für den holen die Kongresse nicht für ein im kommenden Jahrzehnt umkämpftem Markt und Wissenschaft eine tragende nicht an Groß-, sondern lediglich Teilnehmer, die Teilnehmerin paar Tausend Euro Saalmiete her, wieder eröffnet werden. Säule der Berliner Wirtschaft, an kleineren Firmen-Kongressen in die virtuelle Shopping-Mall, sondern für über zwei Milliarden Diese Rechnung geht nicht wird da das Geld verdient, das interessiert, der Umbau des in der man nach Ladenschluss Euro Kaufraft, die dadurch jähr- Aber braucht Berlin das Geld auf, meint Nicole Ludwig, im die Stadt unter anderem für die Flughafengebäudes würde rund den ausgestellten Artikel per lich in die Stadt gespült werden.“ nicht ohnehin für die Lösung Abgeordnetenhaus bündnisgrü- Sanierung ihrer Schulen benö- 500 Millionen Euro kosten und App kaufen kann, ein Ausflug –tz dringenderer Probleme, für die ne Sprecherin für Wirtschaft, tigt. Nur: Der internationale ebenfalls Jahre dauern. Zumal: in die mögliche Einkaufswelt 28 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 AUS DEN KREISVERBÄNDEN UND ARBEITSGEMEINSCHAFTEN 29 Der grüne Weg zur Wahl 2016 Brüssel näher an die Basis Aus vielen Ideen wird ein Programm Sind wir (k)eine Europapartei? Vorschläge für Grüne Konzepte programms erarbeiten. Diese Das Ergebnis der Europawahl für Berlin zu erarbeiten. Ge- „Rohfassung“ – es handelt sich war für uns trotz Verlusten ange- meint sind damit klar umrissene noch nicht um den eigentlichen sichts der grünen Großwetterla- politische Projekte, untersetzt Entwurf für das grüne Wahlpro- ge gut. In einem Wahlkampf, der durch möglichst konkrete Ziele, gramm – soll eine frühzeitige durch die europäischen Spitzen- Maßnahmen und Instrumen- Debatte in der Partei und die kandidatInnen so personalisiert te. Wir glauben, dass unsere Rückkopplung mit den Bezirken, und europäisiert war wie keiner Fachpolitiker*innen am besten Gliederungen und Gremien, zuvor, haben wir unseren An- wissen, was die spannendsten mit den Fachpolitiker*innen spruch, die Europapartei zu sein, Fragen, wichtigsten Herausforde- und zivilgesellschaftlichen in ein klares Bekenntnis zur euro- rungen oder drängendsten Pro- Akteur*innen ermöglichen. päischen Integration umgesetzt. blemen dieser Stadt in „ihrem“ jeweiligen Themenfeld sind. Programmforum im Herbst Aber was bedeutet eigentlich Europapartei, wenn im Wahl- Wir haben ihnen bei der Im Herbst soll ein großes kampf eine Doppelstruktur aus Konzepterarbeitung eine Reihe Programm-Forum stattfinden, europäischer und deutscher von Kriterien an die Hand bei dem wir alle Interessierten Kampagne besteht, sich zwei gegeben: etwa die Frage nach zusammenführen wollen. Wir Wahlprogramme und zwei der Relevanz und stadtweiten ermutigen alle fachpolitisch Spitzen-Duos gegenüberstehen? Bedeutung ihres Projekts, nach Aktiven, bereits jetzt aufein- Wenn sich Aktive nur schlep- der Unterscheidbarkeit zu an- ander zuzugehen. Nicht nur pend mobilisieren lassen und deren Parteien und der Politik bei Querschnittsthemen ist es die „Green Primary“ auf Des- des rot-schwarzen Senats. Oder sinnvoll, Konzepte miteinan- interesse an der Basis stößt? warum ihr Konzept eine echte der abzustimmen, Synergien Alternative zum Status quo ist auszuloten und etwaige Wi- Föderaler Bundesstaat? und die Lebenssituation und den dersprüche aufzulösen. Und Die Ergebnisse der Programm- Alltag der Berliner*innen positiv wir sollten den langen Vorlauf Diesen Fragen geht eine De- debatten der letzten Wir Bündnisgrüne wollen eine > Wir sagen ihnen zu möglichst verändert. Wir haben darum nutzen, um unsere Projektideen batte innerhalb der BAG Europa Abgeordnetenhauswahlen andere Politik in und für Berlin. vielen Themen und Fragen ganz gebeten, Ideen nach Möglichkeit in öffentlichen Veranstaltungen und der Europagruppe nach, Foto: Kalle Erlacher Wir wollen die Berlinerinnen konkret, was wir in Berlin anders fachübergreifend und im Dialog auszutesten und Expertise von die wir als LAG begleiten. Ihr und Berliner von unseren Ideen und besser machen wollen. mit Expert*innen, Verbänden außen einfließen zu lassen. Ziel ist es, Brüssel näher an die überzeugen, indem wir Alter- und anderen Akteur*innen der Basis zu rücken und gleichzeitig nativen zur Großen Koalition > Wir setzen dabei von Anfang Zivilgesellschaft zu diskutieren. Auf der Grundlage aller dieser durch eine positive Erzählung aufzeigen und Antworten auf die an auf das Wissen und Know- Rückmeldungen und Ergebnisse und ohne programmatische Fragen geben, die die Stadt wirk- how innerhalb und außerhalb Der Landesvorstand begleitet soll Anfang 2016 der Entwurf Lücken die Europabegeisterung Europa: Viel mehr als lich beschäftigen. Wir wollen der Partei und auf einen Wett- und berät die Beteiligten und für das grüne Wahlprogramm der Mitglieder neu zu beleben. Programmatisch müssen wir eine Fahne im Wind deshalb ihren Bewohner*innen bewerb um die besten Ideen. stellt sicher, dass die Ergeb- der Partei vorliegen. In wel- Erste Ideen für diesen Prozess uns offenen Fragen und partei- Foto: Georg Kössler möglichst viele konkrete Projek- nisse in die Programmdebatte cher Form dieses Programm wurden in einem Workshop internen Konflikten stellen: Was te und grüne Konzepte anbieten, > Wir möchten zuspitzen, damit einfließen. Wir sind mit ver- beschlossen wird, welche Anfang Dezember diskutiert. ist unsere Vision eines solida- mit denen wir Berlin besser am Ende jede*r von uns in schiedenen Abgeordneten, mit thematischen Schwerpunkte rischen Europa? Ein föderaler machen. Für all das möchten wenigen Sätzen erklären kann, Landesarbeitsgemeinschaften wir setzen oder welche grü- Entscheidungen im Europäi- Bundesstaat mit eigener Armee, wir die kommenden Monate so weshalb Grün den entschei- und Arbeitsgruppen im Ge- nen Konzepte im Wahlkampf schen Parlament sollen für die uneingeschränkter Personenfrei- intensiv wie möglich nutzen, denden Unterschied macht. spräch und begeistert von der womöglich ganz vorne stehen, Kommunikation beispielsweise zügigkeit und sozialen Leistun- um bis Anfang nächsten Jahres Vielzahl an Ideen, die bisher entscheidet dann letztlich eine so aufereitet sein, dass sie die gen für alle? Diese Debatte darf zu einem grünen Wahlprogram- Erste Schritte auf dem Weg dabei herausgekommen sind. Landesdelegiertenkonferenz. Relevanz für den Alltag unter- sich nicht auf den Programmpro- mentwurf für die Abgeordne- streichen und verdeutlichen, zess der Europawahl reduzieren, tenhauswahl 2016 zu kommen. Auf unserer Landesdele- Ein Programmprozess dient Wenn Ihr Fragen habt, wendet dass Europa kein eigenständiger sondern muss breit in der Partei giertenkonferenz im Oktober auch immer der Weiterentwick- Euch gern an uns direkt oder Themenbereich ist, sondern eine geführt werden. Sie betrifft alle Die Grundideen sind simpel haben wir den Weg zu einem lung und Überprüfung grüner an unser Team in der Landes- politische Entscheidungsebene, Politikfelder und muss sich im solchen Programm beschlossen Programmatik. Wir möch- geschäftsstelle. Wir freuen die uns täglich berührt. Bilatera- Sinne eines „Europa-Mainstrea- > Wir schreiben unser Pro- und seitdem schon die ers- ten deshalb so viele kreative uns auf den Weg, der vor uns ler Austausch über Städtepart- ming“ in allen Positionierungen gramm nicht für uns selbst, ten Schritte unternommen: Ideen und grüne Konzepte wie liegt, und hoffen, dass viele nerschaften oder Brüsselreisen und Wahlprogrammen bis auf sondern für die Menschen möglich einsammeln und auf von Euch ihn mit uns gehen. von MultiplikatorInnen können die Bezirksebene wiederfinden. in dieser Stadt, ganz egal, wo Wir haben alle fachpolitisch dieser Basis bis zum Herbst UND DANIEL WESENER europäische Strukturen und SIBYLLE STEFFAN UND TORBEN WÖCKNER sie in Berlin Zuhause sind. Aktiven in unserer Partei gebe- 2015 einen ersten Vorschlag LANDESVORSITZENDE persönliches Interesse stärken. LAG EUROPA ten, bis zur Sommerpause 2015 für die Grundzüge eines Wahl- 30 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 AUS DER FRAKTION 31 Der steinige Weg zum Millieuschutz in Neukölln Dauer-Ärgernis BER Beharrlichkeit zahlt sich aus Wenig Neues von Mehdorn & Co In Neukölln sind die politi- werden, leugnete die Neu- Wann wird der Flughafen verschlimmert. Dazu beigetra- schen Lager klar aufgeteilt: Auf köllner SPD dies immer noch eröffnet? Ist er nicht viel zu gen hat wesentlich das unklare der einen Seite eine konservative beharrlich. Im Gegenteil: Sie klein? Soll man das Projekt Agieren der Gesellschafter rot-schwarze Zählgemeinschaft, äußerte sich teilweise explizit nicht besser abbrechen und in Berlin, Brandenburg und Bund. gegenüber eine zahlenmäßig positiv zu Verdrängung. Busch- Sperenberg oder woanders neu weit unterlegene Opposition kowsky erklärte, er halte nichts beginnen? Diese Fragen werden Aktuell streiten sie sich, ob Mi- aus Grünen, Piraten und Linken. davon, „die Käseglocke über immer wieder gestellt. Sie sind nisterInnen in den Aufsichtsrat Entsprechend vorhersehbar Hartz-IV-Milieus zu stülpen“. naheliegend und berechtigt. gehören oder eher in die Gesell- ergeht es meist unseren Anträ- Doch leider gibt es darauf sehr schafterversammlung. Minister- gen in der BVV: Fast egal, worum Im Gegensatz dazu haben wir unterschiedliche Antworten – präsident Woidke weigert sich, es geht – die Opposition ist immer wieder die Einrichtung je nachdem, wen man fragt. in den Aufsichtsrat zu gehen. Der dafür, SPD und CDU dagegen. In von Milieuschutzgebieten gefor- Regierende Bürgermeister hat Flurgesprächen gab es aus den dert – sicher kein Allheilmittel Für die Eröffnung haben der vor, das Gremium nach seiner Reihen der Sozialdemokratie gegen steigende Mieten, aber Regierende Bürgermeister Mül- zweiten Teilnahme gleich wieder mehr als einmal das „freund- eines der wenigen Instrumente, Die Mühlen mahlen langsam ler und die anderen Protagonis- zu verlassen. Kann man in dieser Licht brennt – liche“ Angebot, wir sollten sie die es auf Bezirksebene über- dann aber, die notwendigen Vor- in der Neuköllner BVV tInnen im Flughafenaufsichts- Art und Weise ein Milliarden- stellung liegen. Das schließt ein- ansonsten tut sich nicht viel. doch unsere Anträge einbringen haupt gibt und eine Vorausset- untersuchungen für zwei Nord- Foto: Dario Samardi rat jüngst ein „Terminband“ projekt begleiten? Eher nein. zelne Planungsarbeiten nicht aus. Foto: m.joedicke lassen, wenn uns einer beson- zung für die nun zumindest Neuköllner Kieze auf den Weg zu beschlossen. Im zweiten Halb- CC BY-NC-SA 2.0 ders wichtig sei, dann würde er endlich angekündigte Umwand- bringen: Bei unserem Ände- jahr 2017 soll der BER starten. Eine weitere Erblast von Hart- Bleibt die Frage des komplet- auch beschlossen. Auf kommu- lungsverordnung. Grüne, Piraten rungsantrag, der aus einem ak- Vorgeschlagen hat das der amtie- mut Mehdorn ist die Kapazitäts- ten Neustarts an anderem Ort. naler Ebene wird stärker nach und Linke haben dabei von tuellen Positionspapier der SPD rende Geschäftsführer Hartmut debatte. Wenn der Luftverkehr Am Standort BER sind ein Bahn- Sacherwägungen entschieden Anfang an am gleichen Strang übernommen worden war, blieb Mehdorn. Drei Tage später hat sich weiter so entwickelt, könnte hof, technische Gebäude, Hotels, als nach Parteizugehörigkeit? In gezogen und es ist gelungen, das der Sozialdemokratie nichts an- er seinen Rücktritt erklärt. Ob der BER am Tag der Eröffnung Parkhäuser und vieles andere Neukölln definitiv Fehlanzeige. Thema in die Neuköllner Zivilge- deres mehr als die Zustimmung. sein Nachfolger Mühlenfeld den tatsächlich zu klein sein. Statt fertiggestellt. Ein Gegenwert sellschaft und Medien zu tragen. Damit ist die Debatte zwar Termin für machbar hält oder der vorgesehenen 21 Million im Milliardenbereich. Selbst ein Hinter Buschkowskys me- nicht beendet, nun muss um die postwendend aufebt, ist unklar. Passagiere könnte der Bedarf bei Abriss und Neubau des Hauptter- dialer Omnipräsenz ist lange Trotzdem gab es noch im weitere Ausgestaltung gerun- 30 Millionen liegen. Wie reagiert minals wäre schneller und güns- kaum durchgedrungen, wie September 2014 im Stadtent- gen werden. Aber es zeigt auch, Wenn der Termin funktio- man darauf? Mehdorn wollte tiger machbar als ein Neubau ir- wenig sozialdemokratisch die wicklungsausschuss keine dass sich Beharrlichkeit in der niert, liegt er über fünf Jahre am liebsten gleich weiter bauen. gendwo anders. So charmant der Politik der Zählgemeinschaft Bereitschaft, konstruktiv nach Politik eben doch auszeichnet. nach dem großen Desaster Die Antwort darauf kann nur ein Gedanke erscheint: Ein Neustart ist. Beispiel Mietenpolitik. Als einem Kompromiss zu suchen JOCHEN BIEDERMANN 2012. Die Bauzeit hätte sich klares Nein sein. Wer einen Flug- würde mindestens zehn Jahre selbst die Berliner SPD end- – obwohl die Basis ein von SPD STELLV. FRAKTIONSVORSITZEN- verdoppelt, die ersten Bauteile hafen für 21 Millionen Fluggäste benötigen und die Schließung lich begriffen hatte, dass stark und Grünen in Mitte gemeinsam DER IN DER BVV NEUKÖLLN haben dann sicher schon Rost nicht eröffnen kann, der sollte von Tegel noch länger verzögern. steigende Mieten zu einem beschlossener Antrag war. In der angesetzt. Das Krisenmana- sich an 30 oder 40 Millionen gar ANDREAS OTTO der großen Probleme Berlins folgenden BVV gelang es uns gement ab 2012 hat die Krise nicht erst versuchen. Die Konzen- MDA, SPRECHER FÜR des BER nicht gelöst, sondern tration muss jetzt auf der Fertig- BAUEN UND WOHNEN Kitaausbau in Berlin Senatorin ohne Plan Die Probleme der Berliner Ki- mit relativ geringer staatlicher Die Kitaplätze sind in der Stadt drei Kinder kümmern müsste. oder auch nur ernstzuneh- Millionen nötig und es ist nicht taversorgung wachsen. In Berlin Förderung zu schaffen. Aber sehr unterschiedlich verteilt In Berlin sind es 6,6. Gerade mende Prognosen vorzulegen. klar, woher die zusätzlichen gibt es erfreulicherweise wieder sie geraten zunehmend an ihre und leider gehören zu den die Kleinsten brauchen aber Deshalb agiert Frau Scheeres Fachkräfte kommen sollen. mehr Kinder als noch vor Kurzem Grenzen. Anmietungen sind Quartieren mit großem Bedarf die größte Aufmerksamkeit. mit Ankündigungen, die aber Gleichzeitig verkündet die prognostiziert. Die Geburtenra- kaum noch möglich, die Erwei- auch viele Gebiete mit hoher durch nichts unterlegt sind. Sie SPD, auch die Kitaplätze für die ten steigen, Familien ziehen nach terung bestehender Einrichtun- sozialer Belastung. Seit Kurzem Es brennt also an allen Ecken. verspricht 10 000 neue Kita- unter Dreijährigen kostenfrei Berlin und Flüchtlinge kommen. gen ist weitgehend ausgereizt, wissen wir, dass Berlin bei der Wie agiert jetzt die zuständige plätze – Kosten mindestens 100 stellen zu wollen. Hier wird auf Der Einschulungsstichtag wird Neubau ist teuer und passende Personalrelation für die unter Senatorin Scheeres von der SPD? Millionen, vermutlich aber eher mindestens 50 Millionen Euro ebenfalls nach hinten verscho- Flächen in der Stadt zu finden Dreijährigen bundesweit die Die Senatsverwaltung ist nicht 200 Millionen, je nachdem, wie Einnahmen verzichtet. Für all ben. Es werden also dringend ist nicht leicht. Die Kitafinanzie- Rote Laterne hat. Bisher hat sich in der Lage, eine seriöse Planung viel Neubau notwendig sein das gibt es bisher keinerlei seri- zusätzliche Plätze gebraucht. rung ist so strukturiert, dass ein Berlin, wie man sieht mit gutem wird. Für erste Verbesserungen öse Planung und Finanzierung. seriöser Träger keine Gewinne Grund, an diesem Vergleich Nicht alle Eltern genießen den Luxus der Personalsituation, die noch MARIANNE BURKERT-EULITZ Bisher waren die Kitaträger erwirtschaften kann, um große nicht beteiligt. Sinnvoll wäre, eines Kita-Platzes für ihr Kind. lange nicht ideale Verhältnisse MDA, SPRECHERIN FÜR KINDER, in der Lage, viele neue Plätze Investitionen zu finanzieren. wenn eine Fachkraft sich um Foto: dotshock/shutterstock.com erreichen würde, wären 100 JUGEND, FAMILIE UND SOZIALES 32 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 AUS DER FRAKTION 33 Karneval der Kulturen Sanierung immer teurer Gerade noch einmal gut gegangen Drama Staatsoper Mit der Beinahe-Absage des Schaden klein zu halten, die Die Staatsoper Unter den Linden nierungszeiten wurden drastisch Karnevals der Kulturen hat Veranstaltung an sich ziehen. sollte eines der kulturellen verkürzt, Kosten wissentlich zu der Senat den Kulturstand- Highlights für die Hauptstadt niedrig angesetzt. Die Einset- ort Berlin beschädigt. Dieser Dass es in der Werkstatt Berlin sein. Aber seit 2010 ist das zung eines Untersuchungs- Schaden bleibt leider. Denn der Leitungs-Probleme gibt, ist seit Haus eine Baustelle. Der gesam- ausschusses zur umfassenden Karneval ist eines der großen Jahren bekannt. Auf ihrer Web- te Komplex wird grundsaniert, Auflärung der Ursachen, Kon- Kulturevents in der Stadt und seite distanzierte sie sich mit angeblich in diesem Ausmaß sequenzen und Verantwortung das politische Statement für ein dem Spruch „Wir können mehr unvorhersehbar. Die Kosten von für die Kosten- und Terminüber- multikulturelles, internationales als Karneval“ von dem Projekt. ursprünglich 239 Millionen Euro schreitungen der Sanierung der Berlin. Aber zum Glück ging jetzt Dazu kam, dass der Karneval mit stiegen zuletzt auf 389 Millionen Staatsoper ist angesichts dieser plötzlich alles, was jahrelang 270 000 Euro völlig unterfinan- Euro, weitere Kostensteigerun- Situation dringend erforderlich. als unmöglich galt: Sicherheits- ziert ist. Das überfällige Sicher- gen sind wahrscheinlich. Dass konzept und Versicherung, heitskonzept konnte damit nicht Die Finanzierung des es mehr als 400 Millionen Euro „Wünsch-dir-was“ ohne „Geht- Karnevalsfonds für die Gruppen. bezahlt werden. Senatorin und fordern Mitbestimmung und es Karnevals der Kulturen stand sein werden, gilt als sicher. 200 denn-das?“ können wir uns Integrationsbeauftragte hät- muss für 2016 ein neuer Träger lange Zeit auf der Kippe. Millionen davon übernimmt der nicht länger leisten. Vision und Nachdem die Gruppen ihren ten diese konzeptionellen und gefunden werden. Berlin braucht Foto: Bertil Wewer Bund. Geplant war die Wie- Verantwortung gehören zusam- Ausstieg angekündigt hatten, finanziellen Probleme längst den Karneval der Kulturen. Ent- dereröffnung 2013, mehrfach men. Die Verantwortung wollen musste sich der Senat bewegen angehen müssen. Die Werk- standen nach den Morden in So- verschoben wird aktuell Herbst wir mit dem Untersuchungs- Noch wird gebaut und zusagen, vernünftige Rah- statt ist mit einer Million Euro lingen und Mölln ist er das bun- 2017 genannt. Aber auch dieser ausschuss wieder stärker in den Denn auch das führt letztlich in der Staatsoper – menbedingungen zu schaffen: Zuwendungen der größte Posten te, getanzte Bekenntnis zu einem Termin gilt nicht als gesichert. Vordergrund rücken und aufzei- zum Vertrauensverlust der Bür- aber es wird teuer. Klagen über die Kommerzia- im Integrationshaushalt und die offenen und vielfältigen Berlin. gen, wo es an welchen Stellen gerinnen und Bürger in Politik. Foto: SenStadtUm Berlin lisierung der Veranstaltung, Beauftragte sitzt laut Satzung Bisher war der Karneval nicht Damit reiht sich die Staats- zu welchem Zeitpunkt gehapert Sicherlich, das erfordert viel / Christian von Stefelin den Dreck und die mangelnde im Trägerverein. Aber wie so kaputt zu bekommen – aber oper in die Reihe der berüch- hat. Nur so können Projekte Mut – insbesondere sich selbst Sicherheit waren bisher ignoriert oft in Berlin geschah nichts. jetzt muss alles besser werden. tigten Berliner Baudesaster ein. künftig nachhaltig besser organi- und seinen Plänen gegenüber. worden. Als die Werkstatt der SUSANNA KAHLEFELD Gründe: Exzellenz-Hascherei und siert und damit hausgemachte Denn wenn die tatsächlichen Kulturen nun die Veranstaltung Nun will sich die Senatorin MDA, SPRECHERIN FÜR PARTIZIPATION fehlendes Augenmaß. Das Be- Probleme vermieden werden. Kosten für ein Vorhaben auf dem absagte, war das Maß voll. Der als Retterin des Karnevals feiern UND GLEICHBEHANDLUNG darfskonzept für die Sanierung Tisch sind, kann das auch das Senat musste, um die Veranstal- lassen. Aber dafür muss sie noch VON MIGRANTINNEN wurde nicht ausreichend auf Künftig müssen wir besser, Aus für dieses Projekt bedeuten. tung zu retten und den Image- einiges tun: Die Künstler*innen Wirtschaftlichkeit und Machbar- länger und sorgfältiger planen, SABINE BANGERT keit geprüft, Planungs- und Sa- anstatt am Ende draufzuzahlen. MDA, SPRECHERIN FÜR KULTURPOLITIK Jugendberufsagentur für Berlin Nach dem Schulabschluss – was dann? Phil Hill Am 22. 12. 2014 ist unser langjähriges Vor zwei Jahren haben wir verschwanden aus jeder Statis- Problem eher zum Jobcenter, zur die Anlaufstellen konkret Mitglied Phil Hill an den Folgen eines als Grüne den Anstoß für die tik. Jahrelange Warteschleifen Familienhilfe, zur Sucht- oder untergebracht? Dennoch sind Herzinfarkts verstorben. In seinen drei Gründung einer Jugendberufs- waren die Regel. Erst mit 21,4 zur SchuldnerInnenberatung wir mit der JBA einen Riesen- Jahrzehnten in der Partei hat er sich auf agentur (JBA) in Berlin gegeben Jahren beginnt man in Berlin gehen kann, wo diese zu finden schritt vorwärts gekommen in allen Ebenen intensiv eingebracht – im – und jetzt soll es tatsächlich im Schnitt eine Ausbildung. sind und wer das bezahlt. Richtung unseres Ziels: keinE Wahlkampf war er immer dabei, im los gehen. Mindestens in vier Und die Abbruchzahlen bei den Umgekehrt wird jetzt ein Schuh JugendlicheR soll mehr ver- Prenzlauer Berg (später Pankow) hat er den Bezirken noch in diesem Jahr, Studierenden sind genauso draus: In der JBA werden Ver- loren gehen! Die JBA wird die Kreisverband von Anfang an mit aufge- die übrigen sollen 2016 folgen. hoch wie die bei den Azubis. treterInnen der Bereiche Schule, Schulen dazu bringen, die Frage, baut und in der LAG und BAG Frieden & Berufsschule, Jugendhilfe sowie was ihre SchülerInnen nach der Internationales hat er sich von ganzem Endlich einmal ist es gelun- Hilfesystem richtet sich Jobcenter/Arbeitsagentur alle Schule machen (können), viel Herzen und mit seinem einmalig breiten gen, politisch die Frage in den nach den Jugendlichen unter einem Dach sitzen und mehr in den Mittelpunkt zu und detaillierten Wissen für Frieden und Foto: Karen Axelrad Mittelpunkt zu rücken, was mit gemeinsam die Aufgabe haben, stellen. Vor allem aber schafft Menschenrechte eingesetzt. Er selbst war Jugendlichen passiert, wenn die Mit der JBA wird ein neues herauszufinden, wer von ihnen die JBA die Voraussetzung vieles, was gute Friedenspolitik ausmacht für die bessere, die friedlichere Welt, die er Schule vorbei ist. Viel zu viele Prinzip eingeführt: Die Jugend- der Jugendlichen am besten für ein nächstes großes Ziel: – streitbar und warmherzig, prinzipien- mitgestalten wollte. Europa stand für ihn Jugendliche gingen bisher bei lichen müssen sich nicht nach weiterhelfen kann und womit. eine echte Ausbildungsgaran- treu und undogmatisch, ambitioniert für das uneingelöste Versprechen, gemein- diesem sogenannten „Über- dem System richten, sondern tie für Berlin. Ich hoffe dabei und bescheiden. Visionen und Fakten, sam den Krieg zu überwinden. Phil, Du gang Schule – Beruf“ verloren. das System nach den Jugend- Noch sind eine ganze Reihe auf Eure Unterstützung! Gerechtigkeit und Kompromisse, Authen- hattest noch so viel vor, in Deinem Leben Verloren im Dickicht von Hilfen, lichen. Eine Jugendliche muss von konkreten Fragen zu klären: STEFANIE REMMLINGER tizität und Strategie waren für ihn keine und in unserer Partei. Du wirst uns fehlen. Maßnahmen und immer wieder also nicht mehr selbst wissen, Welche Bezirke werden starten? MDA, SPRECHERIN FÜR BILDUNGSPOLITIK Gegensätze, sondern notwendige Zutaten FELIX PAHL auch Drangsalierungen. Viele ob sie mit einem bestimmten In welchen Gebäuden werden 34 STACHLIGE GRÜNE ARGUMENTE Nr. 192 35 Lokale AnsprechpartnerInnen Inhaltliche AnsprechpartnerInnen Termine Reinickendorf Pankow Landesgeschäftsstelle Bildung Kultur Umwelt 18.03. – 19:00 Uhr Brunowstr. 49, 13507 Berlin Pappelallee 82, 10437 Berlin Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin 14tägig mittwochs um 19:30 im AH jeden 3. Mittwoch im Monat und in jeden 3. Montag im Monat, 19:00 im AH Landesgeschäftsstelle Tel.: 80 92 68 99 – Fax: 9 02 94 21 91 Tel.: 50 18 03 39 Tel.: 615005-0 – Fax: 615005-99 Stefanie Remlinger, Torsten Wischnewski unregelmäßigen Abständen „Kultur on Marion Hasper, Sibylle Centgraf LAG Frauen- und [email protected] [email protected] Mo-Do 10:00-17:00, Fr 10:00-14:00 [email protected] Tour“, Ort und Zeit bitte erfragen. [email protected] Geschlechterpolitik www.gruene-reinickendorf.de www.gruene-pankow.de [email protected] [email protected] Antonia Simon, Friederike Landau [email protected] www.gruene-berlin.de.de [email protected] 18.03. – 19:30 Uhr Mitte Bio- und Gentechnik [email protected] Wirtschaft & Finanzen Abgeordnetenhaus Berlin Malplaquetstr. 7, 13347 Berlin jeden 2. Montag im Monat um 19:30 im 14tägig donnerstags, 19:00 in der LAG Kultur Tel.: 544 68 299 Lichtenberg Grünen Igel-Büro, Dresdener Str. 10 Medien Bundesgeschäftsstelle, Am Neuen Tor 1 [email protected] Rudolf-Reusch-Str. 16, 10367 Berlin Eric Meyer einmal im Monat montags um 19:30 Wolfgang Remmers, Eleonore Bausch 18.03. – 20:00 Uhr www.gruene-mitte.de Tel.: 32 53 42 39 – Fax: 40 03 68 20 [email protected] im AH, Termin bitte erfragen [email protected] Igelbau [email protected] Uta Belkius, Matthias Tang LAG Drogenpolitik www.gruene-lichtenberg.de Bündnisgrüne ChristInnen [email protected] Wissenschaft Spandau jeden 3. Donnerstag im Monat um [email protected] jeden 1. Mittwoch im Monat, 18:30 im AH 21.03. Jagowstr. 15, 13585 Berlin Marzahn-Hellersdorf 19:15, Kreisgeschäftsstelle Pankow, Eva Marie Plonske, Michael Greiner Jerusalemkirche Tel.: 3 35 97 14 – Fax: 3 36 02 73 Alt-Biesdorf 62, 12683 Berlin Pappelallee 82 oder im AH Migration [email protected] Landesdelegierten- [email protected] Tel.: 5 41 40 19 – Fax: 70 24 88 95 Alexander Barthel jeden letzten Mittwoch im Monat im AH [email protected] konferenz (LDK) www.alspandau.de [email protected] [email protected] Filiz Keküllüoglu, Timon Perabo, Melanie www.gruenemarzahnhellersdorf.de Zagrean, Rohat Geran Grüne Jugend Berlin 25.03. – 19:00 Uhr Charlottenburg-Wilmersdorf Demokratische Rechte [email protected] jeden Montag ab 19:00 in der Kiezbüro Tempelhof- Wilmersdorfer Str. 60/61 Friedrichshain-Kreuzberg 14tägig montags um 19:30 im AH Dirschauer Str. 13 in Friedrichshain Schöneberg 10627 Berlin Dresdener Str. 10, 10999 Berlin Axel Bussmer Mobilität Charlotte Obermeier, Christoph Husemann QueerGrün Tel.: 86 42 33 00 – Fax: 3180 8128 Tel.: 6 14 31 46 – Fax: 6 14 31 42 [email protected] jeden 1. Mittwoch im Monat, Ort und [email protected] [email protected] [email protected] Termin bitte erfragen www.gj-berlin.de 26.03. – 19:00 Uhr www.gruene-cw.de www.gruene-xhain.de Drogenpolitik Theresa Theune, Martin Kasztantowicz Café Seeblick Tempelhof-Schöneberg jeden dritten Mittwoch im Monat 20 Uhr [email protected] AG Aktiv gegen Rechts Monthly Fish Bowl in Steglitz-Zehlendorf Fritz-Reuter-Str. 1 Neukölln Treptow-Köpenick im Grünen Igel-Büro, Dresdener Str. 10 jeden 3. Mittwoch im Monat, 19:30, Ort Prenzlauer Berg Süd Berliner Str. 57, 14169 Berlin 10827 Berlin Berthelsdorfer Str. 9, 12043 Berlin Schnellerstr. 23, 12439 Berlin Silke Kolwitz, Tibor Harrach Netzpolitik bitte erfragen Tel.: 85 07 41 53 – Fax: 85 07 41 54 Tel.: 53 60 41 46 Tel.: 67 12 08 12 – Fax: 67 12 08 11 Tel.: 65 49 42 30 [email protected] 1. oder 2. Donnerstag im Monat, Carola Scheibe-Köster, Daniel Gollasch 08.04. – 18:30 Uhr [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Ort und Termin siehe Webseite [email protected] Abgeordnetenhaus Berlin www.gruene-suedwest.de www.gruene-ts.de www.gruene-neukoelln.de www.gruene-treptow-koepenick.de Energie Brandenburg Berlin Nina Keim, Tobias Schwarz [email protected] Sitzung der LAG jeden 4. Mittwoch im Monat um 18:30, [email protected] Wissenschaft IMPRESSUM Nicht schön, aber nützlich Ort bitte erfragen GewerkschaftsGrün 1/2015, 37. Jg. Nr. 192 Marion Hasper Planen, Bauen, Wohnen, jeden 2. Donnerstag im Monat, 19:00 15.04. – 19:30 Uhr Herausgeber [email protected] Stadtentwicklung Geschäftsstelle von Bündnis 90/Die Bundesgeschäftsstelle Bündnis 90/Die Grünen Berlin Grünes Glossar i.d. Regel am letzten Freitag im Monat Grünen Neukölln, Berthelsdorfer Str. 9 Landesausschuss Redaktionsanschrift Europa Berlin Brandenburg um 18:00 im AH Angelika Höhne Tel: + 49 30 61 50 05-0 (LGS), AG BI LAG LV 14tägig montags um 19:00 im AH Julia Gerometta, Martin Reents [email protected] 17.04. – 18:00 Uhr Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin Arbeitsgemeinschaft Bürger*innen- Landesarbeits- Landesverband Sibylle Steffan, Jakob Höber [email protected] Landesgeschäftsstelle Erscheinungsdatum 13. März 2015 AH initiative gemeinschaft MdA [email protected] AK Grundsicherung/Grundeinkommen Landesparteirat (LPR) Aufage 5 000 Abgeordnetenhaus, BTW LaVo Mitglied des Abge- QueerGrün jeden 3. Mittwoch im Monat Redaktion Niederkirchner Str. 5 Bundestagswahl Landesvorstand ordnetenhauses Frauen- & Geschlechterpolitik jeden letzten Mittwoch im Monat um um 19:00 im AH 24.04. – 19:30 Uhr Annette Heppel, Annemarie 10111 Berlin BuVo LDK MdB jeden 3. Mittwoch im Monat, 19:00, LGS 19:00 im Kiezbüro Tempelhof- Joachim Behncke Abgeordnetenhaus Berlin Klimke, Detlef Fritz (-tz, df), BAG Bundesvorstand Landesdelegierten- Mitglied des Friederike Schwebler, Stefanie Klank Schöneberg, Fritz-Reuter-Str. 1 [email protected] LAG Kultur Matthias Tang (V.i.S.d.P.) Bundesarbeits- FR konferenz Bundestages [email protected] Maria Meisterernst, Ulli Reichardt Layout gemeinschaft Finanzrat (Landesparteitag) MdEP [email protected] AG Tierschutzpolitik 18.05. – 19:00 Uhr Kalle Erlacher BDK GJ LFR Mitglied des Frieden & Internationales alle 2 Monate am letzten Mittwoch im Landesgeschäftsstelle Titelfoto Bundesdelegier- Grüne Jugend Landesfinanzrat: Europaparlaments monatlich montags, 19:00, LGS Säkulare Grüne Monat um 19:00 im AH Landesparteirat (LPR) Stephane Bidouze /shutterstock.com tenkonferenz HBS Gremium der MdL Andreas von Brandt, Julian Kuttig jeden ersten Mittwoch im Monat um Christina Söhner Druck (Bundesparteitag) Heinrich-Böll- Kreisschatzmeister Mitglied des Land- [email protected] 19:00 im Kiezbüro Tempelhof- [email protected] 10.06. – 19:30 Uhr Oktoberdruck (100 % Recyclingpapier) BFR Stiftung LGS tags (Flächenland) Schöneberg, Fritz-Reuter-Str. 1 Bundesgeschäftsstelle Redaktionsschluss 17. Februar 2015 Bundesfinanzrat: KGS Landesgeschäfts- MV Gesundheit & Soziales Jürgen Roth, Gudrun Pannier AG Verbraucherschutz Landesausschuss Leserbriefe bitte per Email senden an: Gremium der Kreisgeschäftsstelle stelle Mitglieder- Termine bitte erfragen, jeweils von [email protected] Ort und Zeit bitte erfragen [email protected] Landesschatzmeister KV LR versammlung 19:00 bis 21:00 im AH [email protected] Turgut Altug 03.07. – 18:00 Uhr Die einzelnen Beiträge der AutorInnen BGS Kreisverband Länderrat: OV Wolfgang Schmidt [email protected] Landesgeschäftsstelle geben die Meinung der jeweiligen Ver- Bundesgeschäfts- LA kleiner Parteitag Ortsverband [email protected] Landesparteirat (LPR) fasserInnen wieder und nicht notwendi- stelle (Sitz in Berlin) Landesausschuss auf Bundesebene gerweise die der Redaktion. www.gruene-berlin.de