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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Statzendorf

Schon lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Statzendorf fanden sich Männer, welche die Bevölkerung bei Feuersbrünsten durch ihren persönlichen Einsatz zu schützen versuchten. Diese freiwilligen Gemeinschaftshilfen entbehrten aber jeder Organisation im Sinne eines Vereinsgeschehens. Erst als österreichische Turnvereine deutsche Turnfeste besuchten, lernte man die deutschen Feuerwehren kennen und nach deren Vorbild entstanden Mitte des vergangenen Jahrhunderts auch in Österreich die ersten Feuerwehren.

Am 20. Oktober 1872 erfolgte auch bei uns in Statzendorf die Gründung einer Feuerwehr.

Der damalige Arzt D r . Theodor Schön (*17. März 1827 wohnhaft in Statzendorf 32),gründete mit den Männern Franz Erber (*27. Mai 1830,  8. Jänner 1889, Wirt in Statzendorf 12), Johann Morawe č (*14. Juli 1842,  16. September 1915, Schmied in Statzendorf 32), Leopold Käppl (Bäcker in Statzendorf 16), J o h a n n Kremsberger (*15. April 1837, Bauer in Absdorf 11), A n t o n K r a l (*10. März 1839,  12. Mai 1911, Wagner in Statzendorf 6), Josef Brunner (*8. Juli 1842,  30. April 1879, Bauer in Statzendorf 14), Leopold Gärtner (*14. November 1838, Bauer in Statzendorf 4), K a r l S t u r m (*5. Dezember 1834,  19. Februar 1883, Schuster in Statzendorf 18), J o s e f H e l l (*15. Jänner 1850,  17. Oktober 1922, Bauer in Absdorf 10), Franz Sturm (*17. November 1830,  1. März 1894, Inwohner in Absdorf 4), F r a n z Mitterhofer (*21. Februar 1846,  28. September 1912, Bauer in Absdorf 8), Johann Klieber (*24. April 1837,  10. April 1882, Inwohner in Statzendorf 31) und Johann Gießwein (*17. Juni 1842,  24. Februar 1902, Bauer in Statzendorf 22) die Freiwillige Feuerwehr Statzendorf. Die Mannschaftsstärke betrug zur Zeit der Gründung 15 Mann. In diese Zeit der Gründung fällt auch die Anschaffung eines Spritzenwagens (Handdruckspritze, 4-rädig) und eines Wasserwagens. 1.) „Den 19 Oktober. 1872 ist die von der Pfarr Gemeinde Statzendorf angekaufte neue Feuerlösch Spritze nach Statzendorf gebracht worden“.

Als am 16. März 1873 der Bezirksfeuerwehrverband St Pölten mit zusammen 639 Mitgliedern gegründet wurde, war die FF Statzendorf eine der 14 Feuerwehren, die der Gründungsversammlung beiwohnten.

1.) Aus der privaten Chronik von Franz Xaver Mitterhofer von Absdorf 8 2.) Die Geburt/Sterbedaten und Wohnadressen, wurden Nachträglich von Robert Reiter eingefügt.

Die „Geschichte der FF Statzendorf“ wurde von Kommandant Johann Weiss und Verwalter Alois Schmiedberger im Jahr 1982 nach Auswertung vorhandener Unterlagen verfasst und aus Anlass der 125-Jahr-Feier im Jahr 1997 ergänzt. Seite 2 von 15

Freiwillige Feuerwehr Statzendorf Gründungsväter – Quelle: http://www.ff-statzendorf.at/über-uns/geschichte/

FF-Hauptmann um 1875 – Johann Moraweč (*14. Juli 1842  16. September 1915, Schmied in Statzendorf 32) Quelle: https://www.facebook.com/groups/256002877869302/?fref=ts

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Wie einer Statistik der freiwilligen Feuerwehren des Bezirksverbandes zu entnehmen ist, war im Jahre 1877 der Bäcker L e o p o l d K ä p p l der Obmann der Feuerwehr Statzendorf, die zu dieser Zeit 23 Mitglieder hatte.

Am 5. Juni 1880 hat die Feuerwehr Statzendorf gemeinsam mit anderen Wehren aus dem Bezirk St. Pölten an einer großen Feuerwehrübung in St. Pölten teilgenommen. Der vom damaligen Chronisten der St. Pöltner Feuererwehr, P r o f e s s o r S c h n e c k , darüber verfasste Bericht liegt noch heute bei den Akten im Feuerwehrhaus. (Siehe Anhang, Bericht Prof. Schneck.)

Gegen Ende des Jahres 1883 wurde der Wirt Fra n z E r b e r zum Hauptmann gewählt und er war in dieser Funktion bis 1892 tätig.

Freiwillige Feuerwehr Statzendorf 1890

Im Jahr 1892 übernahm der Lehrer K a r l L i r k die Geschäfte des Hauptmannes, die er bis zum Jahr 1913 besorgte.

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Die Bauweise der damaligen Zeit (überwiegend Schindel- und Strohdächer), sowie die Tatsache, dass es erst einige wenige Feuerwehren in unserem Bezirk gab, brachte es mit sich, dass unsere Wehr in den ersten 25 Jahren ihres Bestehens bereits zu 84 Brandeinsätzen gerufen wurde.

Als im Jahr 1905 der Bezirksfeuerwehrverband gegründet wurde, schieden die 6 Feuerwehren des Fladnitztales (Statzendorf, Oberwölbling, Obritzberg, Klein Rust, Groß Rust und Hain), aus dem Bezirksverband St. Pölten aus und wurden dem Bezirksverband Herzogenburg zugeteilt.

Man kann sagen, dass sich um die Jahrhundertwende die Feuerwehren ihre Existenzen entsprechend fundiert hatten, was auch die längeren Amtszeiten der Kommandanten beweisen: Hauptmann Lirk musste im Jahre 1913 infolge seines hohen Alters die Kommandantenstelle zurücklegen, er wurde zum Ehrenhauptmann ernannt.

Sein Nachfolger war der Landwirt Johann Gießwein , er übte diese Funktion bis zum Jahr 1919 aus.

In seine Kommandantenzeit fiel die schwere Zeit des ersten Weltkrieges. Viele Feuerwehrmänner wurden zur K. u. K. Armee eingezogen, manche kehrten nicht mehr zurück.

Einer Statistik aus dem Jahr 1914 ist zu entnehmen, dass der Mannschaftsstand damals 38 Mann betragen hat und zwar : Kommando 4, Spritzenmannschaft 18, Steiger 6, Schutzmannschaft (Reserve) 10. An Ausrüstung war 1914 vorhanden: 2 Handdruckspritzen mit Saugwerk (4-rädig), 1 Hydrophor (2-rädig), 1 Mannschaftswagen, 2 Anstelleitern, 2 Dachleitern, 2 Hakenleitern, 1 Schiebeleiter und 300 m Druckschläuche.

Der Landwirt Josef Geißberger wurde im Jahre 1919 Feuerwehrhauptmann, ihm zur Seite standen der Oberlehrer Josef Herndlhofer als Hauptmannstellvertreter, Anton Buchsbaum als Zugführer und Josef Fuchs als Schriftführer. Durch die Initiative dieser Männer war es möglich, im Jahre 1931 eine Motorspritze, Marke Knaust, anzuschaffen. Dieses Gerät leistete bis zum Jahr 1961 seine Dienste und ist noch heute im Besitz unserer Feuerwehr. Es ist weiteres interessant zu erfahren, dass bis in die Sechzigerjahre eine Handdruckspritze der Marke Knaust aus dem Jahre 1893 im Besitze der Feuerwehr war und leider dann zum Schrottpreis verkauft wurde.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde im Jahr 1939, so wie überall, auch unsere Feuerwehr als Verein aufgelöst und der Feuerschutzpolizei angegliedert. Es sollte zehn Jahre dauern, bis wieder eine selbständige Feuerwehr entstehen konnte.

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Als in den Jahren nach dem Ende des 2. Weltkrieges der Betrieb der Feuerwehr mit Geräten, welche aus den Trümmern des Krieges übriggeblieben waren, aufrecht erhalten werden musste, konnte niemand ahnen, welche rasante technische Entwicklung auf die Feuerwehren zukommen würde.

Josef Geißberger und Franz Sterkl als sein Stellvertreter waren die ersten Kommandanten der im Jahre 1949 wieder erstandenen FF Statzendorf. Ihnen gelang es, den Löschbetrieb mit den vorhandenen Mitteln aufrecht zu erhalten und in der Folge eine Modernisierung der Wehr durchzuführen. Von der Fleischhauerei Zehetner in Pottenbrunn konnte man im Jahr 1951 ein Auto der Marke DODGE, Baujahr 1942 mit 115 PS zum Preis von S 12.000,- als Mannschaftsfahrzeug ankaufen. Damit war es der Feuerwehr Statzendorf möglich geworden, auch bei Einsätzen außerhalb der Ortschaft rasch helfend einzugreifen.

Im Jahre 1954 beteiligten sich erstmals je 1 Wettkampfgruppe unserer Wehr an den Abschnittwettkämpfen in Stockerau, wo auch das Bronzene Feuerwehr- Leistungsabzeichen erworben wurde.

Bei den Neuwahlen am 15.2.1959 wählte man Ewald Zbytovsky zum Kommandanten und Anton Hirschböck zu seinem Stellvertreter, Schriftführer wurde Johann Weiß , Zugführer Karl Engelhart und Zeugwart E r n s t G r o ß a u e r .

Die nächsten Wettkämpfe, an denen sich unsere Wehr beteiligte, waren die Landeswettkämpfe am 21.6.1960 in Herzogenburg. Im Jahre 1960 war es auch möglich geworden, die schon seit 1931 in dauernder Verwendung stehende alte Motorspritze durch eine moderne Tragkraftspritze vom Typ Rosenbauer VW- Automatik TS75 zu ersetzen. Sie wurde am 4.6.1961 im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages in Statzendorf eingeweiht.

Der nächste Schritt zu einer modernen Feuerwehr war der im Jahre 1963 durchgeführte Ankauf eines gebrauchten VW- Busses, Typ 2-22 Baujahr 1958 mit 30 PS, von der Fleischhauerei Pirkfellner in St. Aegyd um S 27.000,-. Dieses Fahrzeug diente bis 1982 als Mannschaftsfahrzeug, zur Aufnahme der neuen Spritze wurde damals von der Firma H a u e r ein Spritzen-Anhänger gebaut.

Da zur damaligen Zeit die Feuerwehr ihre Einnahmen hauptsächlich aus der Abhaltung von Kirtagen und Ballveranstaltungen bestreiten musste, waren auch diese Anschaffungen nur durch die Unterstützung der Bevölkerung und der Gemeinde möglich.

Mit diesen Geräten war die zu dieser Zeit erforderliche Voraussetzung für ein rasches und wirkungsvolles Eingreifen bei Bränden und technischen Einsätzen geschaffen. In der Folge wurde unsere Feuerwehr auch zu zahlreichen Einsätzen inner- und außerhalb unserer Gemeinde gerufen.

Die Kommandantenwahl am 14.1.1968 bestätigten Kommandant Z b y t o v s k y in seiner Funktion, zu seinem Stellvertreter wurde Rudolf Gießwein gewählt.

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Durch das leider viel zu frühe Ableben von Kommandant Z b y t o v s k y musste Kommandant-Stellvertreter Rudolf Gießwein die Führung der Wehr im Jahr 1971 übernehmen, sein Stellvertreter wurde Franz Müllner . Unter dieser neuen Führung entstand eine junge Wettkampfgruppe, die sich in den nächsten Jahren an 21 Abschnitts- und an 7 Landeswettkämpfen mit achtbaren Erfolgen beteiligte. Auch bei uns in Statzendorf fanden anlässlich des 100-jährigen Bestehens unserer Wehr am 30.6.1974 Abschnittsleistungsbewerbe und der Abschnittsfeuerwehrtag statt.

Um die Anschaffung des dringend benötigten und lange gewünschten Tanklöschfahrzeuges zu ermöglichen, begann man 1975 mit der Veranstaltung von Feuerwehrheurigen bzw. Feuerwehrfesten. Durch die ständig steigende Beliebtheit dieser Feste und durch die freudige Mitarbeit zahlreicher freiwilliger Helfer wurden diese Veranstaltungen in den folgenden Jahren zur Haupteinnahmequelle der Feuerwehr. Es galt aber nicht nur, Feste zu feiern. Am 5.9.1975 suchte ein verheerendes Unwetter mit katastrophenartigem Hochwasser die Ortschaft Kuffern heim. Zur Beseitigung der schweren Verwüstungen standen die Feuerwehren der ganzen Umgebung tagelang im Einsatz.

Am 30.1.1976 gab es wieder Neuwahlen. Kommandant G i e ß w e i n wurde wiedergewählt, neuer Kommandant-Stellvertreter wurde Johann Weiss , da der bisherige Stellvertreter Franz Müllner sein Amt zurücklegte.

Am 25.6.1978 war es endlich soweit und es konnte der um einen Betrag von ca. 1,2 Millionen Schilling von der Firma Rosenbauer neu angeschaffte Tanklöschwagen 1000, Type UNIMOG 125 PS, feierlich in Dienst gestellt werden. Die Geldmittel für dieses moderne Löschgerät wurden von der Feuerwehr, der Gemeinde, dem NÖ Landesfeuerwehrverband und unserer Bevölkerung aufgebracht. Da das alte Feuerwehrhaus zur Unterbringung der immer moderner und umfangreicher werdenden Fahrzeuge und Geräte zu klein geworden war und außerdem durch seine Lage unmittelbar an der stark befahrenen Bundesstraße eine gefahrlose Benützung nicht zuließ, entschloss man sich im Frühjahr 1979 zu einem Neubau. Die Gemeinde stellte neben dem Schulgebäude einen Baugrund zur Verfügung und übernahm die Kosten für das Baumaterial, die Männer unserer Wehr erklärten sich bereit, die Bauarbeiten durchzuführen.

Bei den am 23.1.1981 durchgeführten Neuwahlen wurden Kommandant Gießwein und Kommandant-Stellvertreter W e i s s in ihren Funktionen bestätigt. Da Verwalter Johann Weiß sen. nach 22-jähriger Tätigkeit seine Funktion zurücklegte, bestellte man A l o i s Schmiedberger zum Verwalter der Wehr.

Zu Jahresbeginn 1982 entschloss sich die Feuerwehr zur Anschaffung eines Löschfahrzeuges mit Bergeausrüstung, Marke Magirus Deutz IVECO 90 M, aufgebaut von der Firma Hötzl in St. Pölten. Dieses moderne Fahrzeug ersetzte den alten VWBUS und wurde am 26.9.1982 gleichzeitig mit der feierlichen Einweihung des neu erbauten Feuerwehrhauses in Dienst gestellt. Für den Neubau des Feuerwehrhauses haben die Männer unserer Wehr und so mancher freiwillige Helfer in den Jahren 1979- 1982 rund 5.500 unentgeltliche Arbeitsstunden aufgewendet.

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In den folgenden Jahren wurden jene Geräte angeschafft, welche für einen den heutigen Anfordernissen entsprechenden Dienstbetrieb notwendig sind: Atemschutzgeräte für das neue LF-B, Notstromerzeuger mit Beleuchtungsgerät, Fahrzeug- und Handfunkgeräte, hydraulisches Bergegerät (Spreitzer/Schere), sowie die funkgesteuerte Sirenenauslösung und eine Anzahl von Funkmeldeempfängern.

Alle diese Anschaffungen wären ohne den Einsatzwillen der Feuerwehrmänner von Statzendorf, dem Verständnis der Gemeindeverwaltung und der Spendenfreudigkeit und Hilfsbereitschaft der Gemeindebevölkerung nicht möglich gewesen. Sie haben alle dazu beigetragen, unsere Wehr zu einer verlässlichen und schlagkräftigen Organisation für den Schutz der Bevölkerung zu machen.

Da Kommandant G i e ß w e i n bei der Neuwahl am 25.1.1991 aus Gründen der Arbeitsüberlastung seine Funktion zurücklegte, wurde der bisherige Kommandant- Stellvertreter Johann Weiss zum Feuerwehrkommandanten gewählt. Kommandant- Stellvertreter wurde Rudolf Hell , Ehrenkommandant R u d o l f G i e ß w e i n .

Eine Notwendigkeit für den persönlichen Schutz unserer Feuerwehrmänner war die Anschaffung neuer Einsatzhelme im Jahr 1996. Diese Helme ersetzen den jahrzehntelang in Gebrauch gewesenen Spinnenhelm bei den Einsätzen.

Aus Anlass ihres 125-jährigen Bestehens führte die Feuerwehr Statzendorf am 20.6.1997 in Zusammenarbeit mit den Abschnittskommando Herzogenburg den Abschnittsfeuerwehrtag und am 22.6.1997 die Abschnittswettkämpfe durch. Mehr als 80 Gruppen aus dem Bezirk St. Pölten haben an diesen Bewerben am Sportplatz teilgenommen.

Um den Fortbestand der Wehr zusichern, fand am 13.9.1997 die Gründungsversammlung für eine Feuerwehr-Jugendgruppe statt.

Am 4.10. war es dann so weit, es wurde die erste Heimstunde mit 12 Jugendfeuerwehrmänner durchgeführt. Andreas Vyhnalek stellte sich als Jugendführer zur Verfügung, und Peter Hoheneder wird ihm als Hilfe zur Seite stehen.

Im Juli des Jahres kam es zu schweren Überschwemmungen in großen Teilen Niederösterreichs, bei denen unsere Wehr in , Ossarn und eingesetzt waren. Am 12.Oktober wurden 16 Männer unserer Wehr von Landeshauptmann Erwin Pröll, im Zuge einer Feier in St. Pölten mit einer Urkunde für diese freiwilligen Arbeitsstunden geehrt.

Ende des Jahres 1997 setze sich das Kommando der Feuerwehr aus folgenden Männern zusammen:

Ktd. OBI Weiss Johann, Ktd. Stv. BI Hell Rudolf, Leiter der Verwaltung V Schmiedberger Alois.

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Im erweiterten Kommando waren die Feuerwehrkammeraden:

Zugsktd.1 EOBI Giesswein Rudolf, Zugsktd. 2 HLM Müllner Franz sen.,

Verwaltungsgehilfe VM Geissberger Josef, Zugtr. Ktd. OLM Müllner Franz jun., Atemschutzwart LM Vyhnalek Andreas, Funkwart OLM Deimbacher Karl, Zeugmeister OLM Müllner Franz Jun, Fahrmeister HLM Müllner Franz sen., Feuerwehrjugendführer LM Vyhnalek Andreas.

Das Landesfeuerwehrkommando NÖ beschloss im Herbst 1997 den Ankauf von 45 RLF 2000, im Wert von 3.800 000 Schilling pro Stück, wovon einer der Feuerwehr Statzendorf zum Preis von 1.500 000 Schilling angeboten wurde. (Der restliche Betrag wird vom Landesfeuerwehrverband bezahlt). Es wurde mit der Gemeinde eine Finanzierung von 50% Gemeinde und 50% Feuerwehr ausgehandelt.

Am 20. Dezember wurde bei der Weihnachtsfeier von der Raika Statzendorf ein Scheck über S 5000,- zum Ankauf der Bekleidung für die Feuerwehrjugend überreicht. Die Sparkasse Statzendorf spendete als Weihnachtsgeschenk für die Jugend 12 Jugendhelme.

Im Jahr 1997 hatte die Feuerwehr insgesamt 38 Einsätze zu bewältigen (5 Brände, 31 Technische Einsätze, 1 Wassertransport und 2 Brandsicherheitsdienste).

Am 5. März wurde im Gasthaus Aigner eine Schulung des Unterabschnitts durchgeführt. Nach den in den vergangenen Jahren die Vortragenden von Roten Kreuz, Gendarmerie, Notarzt Dr. Maurer und Feuerwehr (gefährlichen Stoffe) kamen, war diesmal ein Vortragender der ÖBB.

In den Abendstunden des 17. April 1998 brach um 17.10 Uhr im Wirtschaftsgebäude des Gasthaus Deimbacher ein Brand aus. Die Feuerwehr stand mit 25 Mann, dem Tankfahrzeug und dem Löschfahrzeug im Einsatz. Sie wurde von den Feuerwehren Kuffern, Hain, Zagging und Herzogenburg unterstützt. In Reserve standen die Feuerwehren Inzersdorf und St. Pölten. Insgesamt waren 92 Männer im Einsatz. Der ganze Brandeinsatz dauerte 3 Stunden, wobei der Dachstuhl des Wirtschaftsgebäudes total vernichtet wurde. Der Brand wurde durch die Kinder verursacht.

Das das Feuerwehrhaus in Statzendorf nicht nur ein Einstellplatz für die Fahrzeuge der Wehr ist, beweist die Tatsache das viel andere Organisationen wie die Raifeisenkasse (100 Jahrfeier), Weinbauverein (Weintaufe) im Jahr 1997 und die Pfarre das Markusfest im Jahr 1998 im Feuerwehrhaus durchführten.

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Ende April wurde heuer, wie alle Jahre, ein Maibaum am Kirchenparkplatz von unseren Feuerwehrmänner aufgestellt. Der Baum wurde von Johannes Pfeiffer gespendet. Die Verlosung des Maibaumes im Feuerwehrhaus am 6.Juni war ein sehr guter Erfolg und wird von der Bevölkerung wie alle Jahre gerne besucht. Es wurden über 1000 Lose verkauft.

Wie in den letzten Jahren, bewarb sich unsere Wettkampfgruppe bei verschieden Wettkämpfen sowie auch bei den Landeswettkämpfen in Ternitz.

Von 14. bis 16. August veranstalteten die Feuerwehrmänner in der Halle der Fa. Hauer ein dreitägiges Feuerwehrfest. Die Musik besorgten die Kapellen Franz Huß, Zeitlos und die Jugendblasmusik Flatnitztal. An Speisen gab es Grillhendl, Grillwürstel und Kotelett. Ebenso gab es Kuchen, der von den Frauen der Bevölkerung gebacken wurde.

Das sich der große Arbeitsaufwand gelohnt hat zeigt die Tatsache das S 126 000,-- Reingewinn erzielt werden konnte.

Ebenfalls im August wurde der dreitägige Feuerwehrausflug nach Osttirol durchgeführt. Am ersten Tag fuhren die 35 Teilnehmer durch das Gasteiner Tal bis Lienz (Stadtführung). Zweiter Tag , Kutschenfahrt nach Innergschlößl und Besuch der Stadt Matrei . Am dritten Tag wurde Heiligenblut besucht und die Heimreise über die Großglockner Hochalpen Straße bei schönsten Wetter angetreten.

Die Feuerwehrjugend beteiligte sich bei einem Seifenkistenrennen in Ossarn und besuchte zwischendurch die Ausstellung „Retter 98“ in St. Pölten. Leider wurde kein zweiter Durchgang durchgeführt.

Versuchsweise veranstaltete die Feuerwehr Statzendorf im September im Bereich des Lagerhaus und Bahnhof eine Kombinierte Atemschutz- und Funkübung, bei der insgesamt 14 Feuerwehren eingesetzt waren. (Statzendorf, Kuffern, Hausheim, Anzenhof, Kleinrust-Fugging, Großrust-Merking, Reichersdorf, Zagging, Hain, Gemeinlebarn, Murstetten, Doppel, Theyern und Unterwölbling).

Zu der Löschübung am 18.10.1998, wurde die Feuerwehr Herzogenburg mit der Drehleiter eingeladen. Dabei wurden von den Feuerwehrmännern im Bereich der neuerrichteten Häuser bei der Raika Statzendorf die besten Aufstellplätze für die Drehleiter ermittelt. Eine besondere Freude hatte die Feuerwehrjugend, die sich die Umgebung aus der Luft ansehen durften.

Die Jugendgruppe der Feuerwehr hielt am 19. 12. Im Feuerwehrhaus ihre diesjährige Weihnachtsfeier ab.

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Im Jahr 1998 konnten bereits 2 Jugendliche aus der Feuerwehrjugend in den Aktiven Stand der Feuerwehr übernommen werden, womit sich das Konzept der Feuerwehr, Jugendliche ab 10 Jahre aufzunehmen bestätigt hat.

1998 musste die Feuerwehr zu 2 Bränden ausrücken, wobei 31 Männer 126 Arbeitsstunden leisteten. Ebenfalls wurden 24 Technische Einsätze (13 Verkehrsunfälle, 4 Wassertransporte und 7 sonstige Ausfahrten zu Baum entfernen, Öl beseitigen und Kanalgebrechen) von 114 Männer in 141 Stunden erledigt. 2 Männer waren zu einem Brandsicherheitsdienst in der Turnhalle eingeteilt. Mit den beiden Fahrzeugen wurde bei 57 Ausfahrten 626 km zurückgelegt. Mit 3 Schulungen und 10 Übungen wurde die Ausbildung der Feuerwehrmänner verbessert. An Versammlungen wurden 1 Mitgliederversammlung, 6 Kommando Sitzungen, 4 Dienstbesprechungen, 5 Besprechungen für das Feuerwehrfest, und 29 Heimstunden der Feuerwehrjugend durchgeführt.

Bei der Mitgliederversammlung an 16. Jänner 1999 übernahm Jürgen Zagler von Andreas Vyhnalek, den Posten des Atemschutzwartes.

Am 14. Februar 1999 nahmen 4 Jugendfeuerwehrmänner und ihre Begleiter am Schitag am Hochkar teil.

Wie alle Jahre wurde auch 1999 von den Feuerwehrmännern ein Maibaum, der von Kameraden Leopold Schuster gespendet wurde, aufgestellt.

Zum ersten Mal veranstaltete die Feuerwehrjugend am Schauerberg das traditionelle Sonnenwendfeuer, was ein sehr großer Erfolg wurde.

Die Wettkampfgruppe der Wehr beteiligte sich in Murstetten und Langenlois bei den Bewerben wo sie in Silber und Bronze antraten.

Der Feuerwehrausflug am Montag den 4. Oktober führte 50 Personen nach Steyr in das B M W Motorenwerk und nach Leonding zur Fa. Rosenbauer, wo das Rüstlöschfahrzeug der Feuerwehr gerade gebaut und zum ersten Mal gesehen wurde.

Am 30.10. wurde in der Kellergasse der neue Gendarmerieposten in Anwesenheit von Innenminister Mag. Karl Schlögl eröffnet. Bei dieser Veranstaltung wurde von unseren Feuerwehrmännern und dem Roten Kreuz Herzogenburg eine technische Einsatzübung durchgeführt. Übungsannahme war ein Verkehrsunfall.

Der 16.Dezember 1999, ein Tag der einen neuen Technischen Abschnitt in der Feuerwehr einleitete. An diesem Tag wurde das neue Rüstlöschfahrzeug von der Fa. Rosenbauer geholt und in den Dienst gestellt.

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Das neue RLF 2000 auf einen Steyr Fahrgestell 18 S 26 (18 Tonnen, 260 PS ), mit einem Tankinhalt 2000 l Wasser, wurde am 19.12. in Form eines Tags der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt. Im Dezember wurde eine Haussammlung im gesamten Gemeindegebiet durchgeführt, bei der ein Betrag von über 150 000,-- S gesammelt wurde.

Die Feuerwehrjugend (11 Jugendliche) erhielten bei der Weihnachtsfeier am 18.12. von der Fa. Artner - Transporte neue Sommerleibchen als Anerkennung für ihre vielen geleisteten Stunden.

Im Jahr 1999 mussten die Männer der Wehr zu insgesamt 45 Einsätzen ausrücken, die sich aus 4 Bränden, 35 Techn. Einsätzen (26 Verkehrsunfälle, 6 Auspump und Kanalarbeiten nach Unwetter, und 3 Baumschneide u. Seilwindenarbeiten) und 6 Brandsicherheitsdiensten zusammensetzten. Bei diesen Einsätzen leisteten 258 Männer 405 Arbeitsstunden.

Mit dem Eintritt von Ingrid Müllner, wurde zum ersten Mal in der 128jährigen Geschichte der Feuerwehr Statzendorf eine Frau aufgenommen.

Im Frühjahr des Jahres 2000 wurde die Gemeindewerkstätte neben dem Feuerwehrhaus von der Gemeinde Statzendorf aufgelassen und der Feuerwehr zu Verfügung gestellt. Die neu dazu gekommenen Räume wurden zu Garderobe umgebaut.

Wie alle Jahre, wurde auch dieses Jahr Ende April ein Maibaum am Parkplatz vor der Kirche aufgestellt und am 3. Juni im Feuerwehrhaus verlost.

Die Offizielle Übergabe der ersten 22 Rüstlöschfahrzeuge, die im Jahr 1999 ausgeliefert wurden, fand am 5. Mai in Tulln statt.

Am Sonntag den 6. August fand am Sportplatz die feierliche Segnung des Rüstlöschfahrzeuges statt. Die Segnung wurde von Feuerwehrkurat Pfarrer Bartholomäus durchgeführt. Als Fahrzeugpatinen stellten sich Frau Maria Reithmayr und Frau Gerlinde Hell zur Verfügung. Neben zahlreichen Ehrengästen wie LBD Wilfried Weisgärber, Mag. Torinek in Vertretung des Bezirkshauptmannes, Bgm. Reithmayr, Vize Pickl, BR Redlinghofer, Abteilungs Insp. Ettenauer und einen Großteil der Bevölkerung konnte Kommandant OBI Weiss auch die Feuerwehr Malgersdorf aus Bayern begrüßen. Am Samstag vor dem Fest veranstaltete die Feuerwehr im Heurigenlokal Giesswein einen gemütlichen Abend für die Gäste aus Deutschland.

Am Staatsfeiertag dem 26. Oktober 2000, stellte die Feuerwehr im Auftrag des Landesfeuerwehrkommandos in der Kaserne Mautern im Zuge eines Tages der offenen Tür das neue RLF der Bevölkerung vor.

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Dass die Männer der Feuerwehr bei musikalischen Festen gebraucht werden, zeigt die Tatsache, dass im Herbst bei drei Veranstaltungen (Fladniztaler Jugendblasmusikfest, Musikantenstadl des ARBÖ und Ö3 Disco) zu Brandsicherheits- und Ordnerdienst benötigt wurden.

Mit der Weihnachtsfeier der Feuerwehrjugend endete ein Arbeitsreiches Jahr 2000.

Im Vergangen Jahr wurde die Wehr zu 3 Bränden 4 Brandsicherheitsdiensten und 35 Technischen Einsätzen gerufen.

Bei den Neuwahlen bei der Mitgliederversammlung am 27. Jänner 2001 wurden der Kdt. Johann Weiss und der Kdtstv. Rudolf Hell in ihrem Amt bestätigt. Verwalter blieb Alois Schmiedberger und neuer Verwaltungsgehilfe wurde Günter Winterleitner.

Im Frühjahr 2001 begannen 17 Feuerwehrmitglieder mit der Ausbildung um das Leistungsabzeichen „Technische Hilfeleistung“, die am 8 Mai die Prüfung ablegten und alle bestanden.

Ende April wurde, wie alle Jahre, ein Maibaum auf den Kirchenparkplatz aufgestellt, der am 26. Mai verlost wurde. Zu dieser Veranstaltung bei der auch Steckerlfische gegrillt wurden, konnten die Feuerwehrangehörigen eine große Anzahl von Besucher begrüßen. Am Sonntag den 27. Mai waren ebenfalls sehr viele Gäste anwesend und somit wurde das Fest ein großer Erfolg.

Nachdem bereits eine Abordnung aus Malgersdorf im Vorjahr bei der Fahrzeugsegnung des RLF in Statzendorf war, erfolgte im Juni der Gegenbesuch. Am Samstag den 16. Juni reiste eine Gruppe Statzendorfer mit den Bus nach Altötting und weiter nach Malgersdorf. Am Abend gab es im Feuerwehrhaus ein Kameradschaftstreffen mit allen was dazugehörte und bei der die Malgersdorfer Blasmusik aufspielte. Bürgermeister Reithmayr stellte den Malgersdorfern die Gemeinde Statzendorf vor. Der Malgersdorfer Bürgermeister Schimpfhauser gab Einblick in seine Gemeinde und übergab dem Statzendorfer Bürgermeister einen Bierkrug mit dem Malgersdorfer Gemeindewappen. Eine große Freude bereitete dem Statzendorfer Kommandanten ein Feuerwehrhelm aus den Händen der Gastgeber. Als Gastgeschenk stellten sich die Statzendorfer mit einer 18 Liter- Weinflasche ein. Am Sonntag nahmen die Statzendorfer an der Fahrzeugsegnung eines Mannschaftsfahrzeuges der FF Malgersdorf teil und besichtigten den Betrieb der Fa. Hauer.

Ende Juni fuhr die Feuerwehrjugend zum Landesjugendlager nach Zeilern wo sie zum ersten Mal das neu angeschaffte Zelt in Verwendung hatten. An diesem Landeslager nahmen 10 Feuerwehrjugendliche und 3 Betreuer teil.

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Im Herbst des Jahres entschloss man sich zur Alarmierung der Feuerwehrangehörigen ein Handy-Alarmierungsgerät (Blue Box) anzuschaffen.

2001 wurde die Wehr zu 3 Bränden und 40 Technischen Einsätzen gerufen. Drei Brandsicherheitsdienste wurden in der Halle der Fa. Pfeiffer bei Musikveranstaltungen durchgeführt.

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Kommandant: Johann Weiss Verwalter: Alois Schmiedberger

Die „Geschichte der FF Statzendorf“ wurde von Kommandant Johann Weiss und Verwalter Alois Schmiedberger im Jahr 1982 nach Auswertung vorhandener Unterlagen verfasst und aus Anlass der 125-Jahr-Feier im Jahr 1997 ergänzt. Seite 14 von 15

A n h a n g :

Bericht von Prof. Schneck vom 5.6.1880: +++ „Brandobjekt bildete die am Rathausplatz gelegene sogenannte alte Schule. Es wurde angenommen, es sei im zweiten Stockwerke Feuer ausgebrochen, welches auch bereits die Treppe ergriffen habe. Der erste Zug machte den Angriff mit Hakenleitern und zwei Saugspritzen, die Steiger drangen in den zweiten Stock ein, zogen den Rettungsschlauch auf, in dem nun mehrere Personen herabgelassen wurden. Mit einem Wasserschlauch wurde im zweiten Stock, mit dem zweiten von der Stiege aus gearbeitet. Da das Feuer nicht zu bewältigen ist und Gefahr droht, dass das Dach ergriffen werde, wird um 5 Uhr 5 Min. dem zweiten Zug der Befehl gegeben, die Nachbarhäuser zu besetzen. Rasch wurde nun an den beiden Nachbarhäusern je eine Schiebeleiter aufgestellt, weitere zwei Spritzen aufgeführt und die Dächer mit Rohrführer besetzt. Um 5Uhr 10 Min. erschienen die Feuerwehren Viehofen mit Spritze und Mannschaft, und mit Hilfsmannschaft. Die Viehofner Feuerwehr nahm am Bassin der Dreifaltigkeitssäule Aufstellung und begann die Schlauchlegung gegen das rechts vom Brandobjekte gelegene Haus. Die Feuerwehr Neidling kam als Unterstützung zu Viehofen, die Feuerwehr Hafnerbach zur St Pöltner Abprotzspritze Nr.1. Unterdessen um 5 Uhr 13 Min. trafen die Feuerwehren Pottenbrunn, und Harland ein. Pottenbrunn legte die Steckleiter an das rechts vom Brandobjekt gelegene Haus. Die Pottenbrunner Spritze wurde durch die Viehofner Spritze mit Wasser versorgt. Die Hilfsmannschaft von Pyhra wurde dem St. Pöltner Hydrophor, die Hilfsmannschaft von Harland der St Pöltner Abprotzspritze Nr. 2 zugeteilt. Um 5 Uhr 18 Min. kamen die Feuerwehren Statzendorf und Oberwölbling zur Hilfe. Statzendorf übernahm die Arbeit an dem links vom Brandobjekte gelegenen Hause, von dem die St Pöltner Steiger rasch zurückgezogen wurden, um das in der Windrichtung zweitnächste, rechts vom Brandobjekte gelegene, vom Flugfeuer bedrohte Haus zu besetzen. Die Abprotzspritze Nr. 2 wurde rasch aufgeprotzt und hingefahren. Die Steiger stellten eine dritte bisher in Reserve gestandene Schiebeleiter daselbst auf und schnell war auch dieses Haus besetzt. 5 Uhr 25 Min. langte die Feuerwehr Herzogenburg mit Spritze und Schubleiter an und besetzte den linken Flügel des links vom Brandobjekte gelegenen Hauses. Um 5 Uhr 30 Min. langten Obergrafendorf mit Spritze und Mannschaft und die Feuerwehren Melk mit Schiebeleiter, Pöchlarn und Leobersdorf mit Hilfsmannschaft ein. Die Leiter wurde am rechten Flügel des rechts vom Brandobjekte gelegenen zweitnächsten Hauses aufgestellt, das Dach erstiegen und der Schlauch der Obergrafendorfer Spritze aufgezogen. Die Hilfsmannschaften von Pöchlarn kam zu Pottenbrunn, jene von Loosdorf zu Herzogenburg. Nun wurde angenommen , der Brand sei lokalisiert. Die St. Pöltner Steiger erstiegen nun mittels Gesimsbock auch das Dach der alten Schule und nun richteten auf ein bestimmtes Signal alle Rohrführer die Strahlen senkrecht in die Höhe, was ein sehr hübsches Bild gab und die Kraft und die Güte der Maschinen zeigte.

Die „Geschichte der FF Statzendorf“ wurde von Kommandant Johann Weiss und Verwalter Alois Schmiedberger im Jahr 1982 nach Auswertung vorhandener Unterlagen verfasst und aus Anlass der 125-Jahr-Feier im Jahr 1997 ergänzt. Seite 15 von 15

Hierauf kam das Signal „Halt“ und „zurück“ und bald standen alle Feuerwehren fertig zur Abfahrt. Es war ein imposanter Zug, der vor den Gästen defilierte, dem Zug schlossen sich die fremden Feuerwehren an. Die von den auswärtigen Gästen mitgebrachten Geräte wurden unverzüglich nach Hause gesendet, die Feuerwehrmänner versammelten sich am Ausstellungsplatze und nach Besichtigung der Löschgeräte begann der Commers. Was die Übung anbelangt, kann man dieselbe mit vollem Recht als ganz gelungen bezeichnen. Die allgemeine Entwicklung der Übung, das Eingreifen der nacheinander einlangenden Feuerwehren, ging in der präzisesten Weise vor sich. Die Bedienung der Spritzen, die mitunter schwierige Schlauchlegung waren rasch und sicher, ebenso zeigte das Aufstellen der Leitern, das Aufsteigen und Arbeiten auf Dächern eine besonnene, gut geübte Mannschaft, was bei den auswärtigen Feuerwehren besonders hervorzuheben ist, da manche von ihnen noch nie auf so hohen zweistöckigen Häusern gearbeitet hatten. Vor allem aber muss die musterhafte Ruhe und Ordnung erwähnt werden, welche auf dem Übungsplatze herrschte. Obwohl in dem abgesperrten, verhältnismäßig kleinem Raum 235 Feuerwehrmänner mit 8 Spritzen, Wasserwägen, 5 Schiebeleitern, 1 Steckleiter, Schlauchkarren etc. arbeiteten, war die größte Ordnung zu sehen und man hörte nichts als Kommandoworte und die Signale. Es lag in dem Ganzen ein Ernst, welcher zeigte, dass die Feuerwehrmänner ihre selbst gestellte Aufgabe wirklich erfasst haben. Der Übung wohnten eine ungemeine Anzahl von Zuschauern bei. Der große Rathausplatz war dicht besetzt, alle Fenster mit Menschen gefüllt. Während des Commerses, der im Garten der bürgerlichen Schießstätte abgehalten wurde, erschien daselbst auch das Comitee der landwirtschaftlichen Regionalausstellung. Se. Exzellenz, Herr Graf Franz Falkenhayn, begrüßte die Anwesenden, hob die Wichtigkeit und die Segnungen des Feuerwehrwesen für die Volkswirtschaft hervor und brachte einen Toast aus auf die Feuerwehren des Bezirkes und das Feuerwehrwesen überhaupt. Der Obmann des Bezirkes betonte in seiner Erwiderung, dass wie die landwirtschaftliche Gesellschaft durch rationelle Verbesserungen die Habe des Volkes zu vermehren trachte, das Streben der Feuerwehren dahin gerichtet sei, das erworbene Gut gegen das feindliche Element zu schützen und dankte dem Comitee für das freundliche Entgegenkommen. Unter Toasten, Musik und Gesang verging der Abend aller Teilnehmer in heiterster Stimmung. Der St. Pöltner Bezirksverband glaubt, durch diesen Tag doch einiges erreicht zu haben. Ersten haben alle Feuerwehren des Bezirkes schon im ersten Frühjahre fleißig geübt und durch die gemeinsame Übung neue Anregung gefunden. Die so gelungene Übung, die Anerkennung der Leistungen, die von allen Seiten ausgesprochen wurde, lohnte die vorangegangene Arbeit und nun sind unsere Feuerwehrmänner mit neuem Eifer beseelt. Anderseits hat die Übung den in so großer Anzahl zur Ausstellung gekommenen Gäste die Organisation und Leistungsfähigkeit der freiwilligen Feuerwehren vor Augen geführt und glauben wir auch dadurch ein Scherflein beigetragen zu haben zur Anerkennung und Ausbreitung des Feuerwehrwesens.“ +++

Die „Geschichte der FF Statzendorf“ wurde von Kommandant Johann Weiss und Verwalter Alois Schmiedberger im Jahr 1982 nach Auswertung vorhandener Unterlagen verfasst und aus Anlass der 125-Jahr-Feier im Jahr 1997 ergänzt.