VERLAGSPROGRAMM 2014 2 Inhalt – Impressum
Seiten Seiten NEU! Die k. u. k. Armee im Ersten Weltkrieg Militärgeschichte/Militaria – 18. Jahrhundert The Austro Hungarian Army ...... 4, 5 Friedrich der Große und die Uniformierung NEU! The Great War Dawning ...... 6 der preußischen Armee von 1740 bis 1786 The Prussian Army under Frederick the Great ...... 28 Der Erste Weltkrieg – Deutschland Uniformen des 18. Jahrhunderts – Zeitgenössische Handbuch der Verbände und Truppen des niederländische Uniformzeichnungen von 1752 bis 1800 deutschen Heeres 1914–1918 ...... 7 Military Uniforms in the Netherlands 1752–1800 ...... 29
NEU! Teil VI: Infanterie, Band 3 ...... 7 Militärgeschichte/Militaria – Deutschland Teil VI der Reihe: Infanterie, Band 1 ...... 8 Die deutschen Generale von 1871 bis 1914 Teil VI der Reihe: Infanterie, Band 2 ...... 8 The German Generals ...... 30 Teil IX der Reihe: Feldartillerie, Band 1 u. 2 ...... 9 Die deutsche Infanterie von 1871 bis 1914 Teil IX der Reihe: Feldartillerie, Band 3 u. 4 ...... 9 The German Infantry...... 31 Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg Die deutsche Kavallerie von 1871 bis 1914 The German Army in the First World War ...... 10, 11 The German Cavalry ...... 32 Die feldgraue Uniformierung Die deutsche Reichswehr von 1919 bis 1932 des deutschen Heeres 1907–1918 ...... 12 The German Reichswehr ...... 33 Das deutsche Heer in Feldgrau 1907–1918 ...... 13 Die deutschen Kolonial- und Schutztruppen 1813 • 1870 • 1914 The German Colonial Troops ...... 34 The Iron Cross – 1813 • 1870 • 1914 ...... 14, 15 Die deutschen Marinen 1818–1918 Gewehr & Karabiner 98 Organisation, Uniformierung, Bewaffnung und Ausrüstung .... 35 Rifle & Carbine 98 ...... 16 Militärgeschichte/Militaria – Österreich-Ungarn Deutsche Militär-Gewehre Band 1 German Military Ri es Volume 1 ...... 17 Die ungarische Honvéd von 1868 bis 1918 Deutsche Militär-Gewehre Band 2: Schußwaffen 88 und 91 The Hungarian Honvéd Army / A Magyar Királyi Honvédség . . . . . 36 German Military Rifles Volume 2: 88 and 91 Firearms ...... 18 Mit blankem Säbel von 1848 bis 1918 Erprobung und Versuch – 1855–1933 With Drawn Sword ...... 37 Experiment and Trial ...... 19 Adjustierungsvorschriften für die k. u. k. Garden ...... 38 Der Erste Weltkrieg – Österreich-Ungarn Adjustierungsvorschriften für die k.u.k. Kriegsmarine 1873–1891–1910/12 ...... 39 Des Kaisers Bosniaken – 1878 bis 1918 The Emperor’s Bosniaks/Bošnjaci u carskoj službi ...... 20 Adjustierungsvorschrift für das k. u. k. Heer 1910/1911 ... 39 Sturmtruppen – im Ersten Weltkrieg Die österreichisch-ungarische Artillerie – 1867 bis 1918 Storm Troops ...... 21 The Austro-Hungarian Artillery ...... 40 Die k.k. Landwehr-Gebirgstruppen – 1906 bis 1918 Militärgeschichte/Militaria – Österreich Austrian Mountain Troops ...... 22 Andenken aus Eiserner Zeit von 1914 bis 1918 ...... 23 Soldat auf zwei Rädern (1920–1938) Soldiers on Two Wheels ...... 41 Information.Propaganda.Kunst./Information.Propagande.Art. . 24 Die B-Gendarmerie ...... 41 The Emperor’s Coat from 1914 to 1918 ...... 25 „ … und die Kugel macht bum bum!“ ...... 25 Militärgeschichte/Militaria – Allgemein Der Erste Weltkrieg – Frankreich Serbische und jugoslawische Orden und Ehrenzeichen von 1859 bis 1941 Die französische Armee im Ersten Weltkrieg (Band 1) Serbian and Yugoslavian Orders and Decorations/ Ausmarsch 1914 Odlikovanja Srbije i Jugoslavije ...... 42 The French Army (vol. 1)/L’Armée française (Tome 1) ...... 26 Das Erbe der Serenissima ...... 42 Die französische Armee im Ersten Weltkrieg (Band 2) St. Johann Nepomuk am Fasangarten 1910–2010 ...... 42 1914 bis 1918 The French Army (vol. 2)/L’Armée française (Tome 2) ...... 27 Bestellschein/Order Form ...... 43, 44
Herausgeber: Stefan Rest Sie erreichen uns unter: Medieninhaber: Tel.: +43 (0)664 451 67 57 Verlag Militaria GmbH +43 (0)1 544 06 00 Printed in Austria Getreidemarkt 3/8+9 Fax: +43 (0)1 545 78 93
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www.militaria.at Vorwort 3
Liebe Leserin, lieber Leser! Dear Reader,
Der Erste Weltkrieg war die Ur-Katastrophe des The First World War was the seminal catas- th 20. Jahrhunderts. Er kostete mehr als 17 Millio- trophe of the 20 century. It took the lives of more than 17 million people, with 70 nen Menschen das Leben, 70 Millionen Soldaten million soldiers from the 40 participating zogen für 40 teilnehmende Staaten auf nahezu states involved in the most catastrophic allen Kontinenten und Weltmeeren in die bis fighting history had ever seen, on almost all the world’s continents and oceans. After dahin katastrophalsten Kämpfe der Menschheits- the war ended the world was no longer as geschichte. Nach dem Ende des Krieges war die it had been before. Apart from the shock felt Welt nicht mehr die gleiche wie vor seinem Beginn. everywhere as a result of the technological Neben dem Schock, den die Folgen der techni- warfare it introduced, the disappearance of the three definitive empires (German, Rus- sierten Kriegsführung allerorts hinterließen, war sian, and Austro-Hungarian), the bleeding durch das Verschwinden dreier bestimmender dry of the people of Europe and the interven- Kaiserreiche (Deutsches Reich, Russisches Reich, tion of the USA in the World War brought to Stefan Rest, an end an order that had formed the frame- Österreich-Ungarn), das Ausbluten der europä- Verlag Militaria work for every political move in Europe ischen Völker und das Eingreifen der USA ins since the Congress of Vienna in 1814/15, globale Kriegsgeschehen eine Ordnung dahin, die almost exactly 100 years. Along with the seit dem Wiener Kongress von 1814/15 nahezu aufs Jahr genau 100 Jahre emergence of Communism in Russia, nationalism was rife across the continent. lang ein Rahmenwerk allen politischen Tuns in Europa, aber auch der Welt Although the Great War was over, every gewesen war. Neben dem Kommunismus in Russland hatten sich noch dazu man was still every man’s enemy. auf dem Kontinent die diversen Nationalismen durchgesetzt. Nach dem Ende It is exactly this development that remains so fascinating for those with an inter- des Völkerringens blieb jedermann jedermanns Feind. est in history today. Readers interested in Genau diese Entwicklung gewinnt heute immer mehr an Bedeutung bei the works published by Verlag Militaria historisch Interessierten. Dass der Verlag Militaria seit seinem ersten Buch will have noticed our focus, since the first einen starken Schwerpunkt auf die Armeen der Zeit des Ersten Weltkriegs book, on the First World War period. It is with great pleasure that I present the legt, wird dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein. Umso mehr freut two-volume, monumental work ‘The Austro- es mich, in diesem Verlagsprogramm das zweibändige Monumentalwerk Hungarian Army in the First World War’ in „Die k. u. k. Armee im Ersten Weltkrieg“ vorstellen zu können. In Koope- our programme of publications this year. In ration mit dem Heeresgeschichtlichen Museum in Wien wird detailreich in cooperation with the Heeresgeschichtliches Museum in Vienna, it portrays the uniforms mehr als 2500 Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos die Uniformierung und Aus- and equipment of the Austro-Hungarian rüstung der Armee Österreich-Ungarns behandelt. Neben den einzelnen Army in great detail with more than 2,500 Adjustierungssorten, belegt durch eine Vielzahl von Farbaufnahmen von colour and black-and-white photographs. As well as showing the individual items of Realstücken, gibt das Buch aber auch einen historischen Überblick über uniform, documented in a multitude of col- die europäischen Kräfteverhältnisse vor Ausbruch des Krieges und fördert our photographs of extant pieces, the book anhand von Archivforschungen Neues über die Kriegswirtschaft und den also provides a historical summary of the immer stärker spürbaren Materialmangel zu Tage, mit dem die österrei- balance of power in Europe before the out- break of war and through archival research chisch-ungarische Armee ebenfalls konfrontiert war. brings to light new information on the war- Das in englischer Sprache erscheinende Buch „The Great War Dawning“ time economy and the scarcity of materials zeigt die Strukturen der deutschen Armee vor und am Beginn des Ersten that was increasingly felt across Europe and also confronted the Austro-Hungarian Weltkriegs. Der deutsche Bündnispartner verfügte über eine Armee, die nicht Army. nur Stärken hatte, sondern die auch eine ganze Reihe von teils strukturel- The book ‘The Great War Dawning’, pub- len Schwächen aufwies. Die Mehrzahl der englischsprachigen Literatur über lished in English, shows the structure of the diese Armee basiert auf Quellen, die eine dezidiert englische Sicht der Dinge German Army before and at the beginning of the First World War. Austria’s ally Ger- wiedergibt. Das vorliegende Buch gründet dagegen auf vorwiegend deutschen many had an army that exhibited not only und deutschsprachigen Quellen – viele davon bisher unveröffentlicht. strengths but also a whole slew of weak- Das und vieles mehr finden Sie im vorliegenden Verlagsprogramm 2014. Wir nesses, some of them structural. Most of the books published on this army in English wünschen Ihnen beim Lesen schon jetzt viel Freude! have used sources that have a decidedly English slant. This book, on the other hand, Ihr Stefan Rest is based mainly on German sources – many of them not yet published. You will find all this and more in our range of publications for 2014. We wish you pleas- ant reading! Stefan Rest
www.militaria.at 4 Neuerscheinungen
Die k. u. k. Armee NEU im Ersten Weltkrieg (2 Bände mit Schuber) Uniformierung und Ausrüstung – von 1914 bis 1918
Autoren: Dr. M. Christian Ortner, DI Hermann Hinterstoisser Das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 löste den Ersten Weltkrieg aus, der von vielen Historikern auch als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wird. Eine jener Armeen, die damals in der Hoffnung auf einen kurzen Krieg ins Feld zogen, war die der Donaumonarchie. Soldaten der k.u.k. Armee gelangten in den fol- genden Jahren auf fast allen Kriegsschauplätzen des Weltkriegs zum Einsatz. Sie kämpften in Galizien und der Bukowina, in den Karpaten und am Balkan, ab 1915 in den Südalpen, am Isonzo, in Albanien oder in der Wüste des Sinai; schließlich auch noch an der deutschen Westfront und in Asien. Der Krieg ver- änderte die k.u.k. Armee nicht nur in technischer und moralischer Hinsicht, sondern auch ihr Aussehen betreffend; letztlich entsprach das Erscheinungs- bild des Soldaten des Ausmarsches 1914 in keiner Weise mehr jenem des letzten Kriegsjahres. In mühevoller Detailarbeit und gestützt auf erhalten gebliebene Akten- bestände des Österreichischen Staatsarchivs/Kriegsarchivs sowie die umfangreichen Sammlungen des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien ist es gelungen, eine umfassende Darstellung des österreichisch-ungarischen Uni- formwesens während des Krieges zu schaffen. Dabei wurden auch sonst eher Insgesamt 864 Seiten, 2 Bände mit Hartkarton-Schuber, mehr vernachlässigte Bereiche wie die Adjustierung der Freiwilligen Motorkorps, als 2500 Farbfotos und zeitgenössische Schwarz-Weiß-Fotos, das Sanitätswesen, Kriegsgefangene und Projektuniformen für die Zeit nach detaillierte Beschreibungen der einzelnen Stücke, Leinen dem Krieg in die Dokumentation aufgenommen. Das vorliegende zweibändige gebunden mit Schutzumschlag. Format: 29,5 × 26 cm Werk gibt auf 864 Seiten, illustriert mit mehr als 2500 Farbfotos und zeitge- nössischen Schwarz-Weiß-Fotos, einen noch nie dagewesenen, detailreichen Lieferbar in zwei Sprachversionen: Überblick über die Uniformierung und persönliche Ausrüstung der Soldaten ISBN: 978-3-902526-63-2 (deutsch) der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg. 978-3-902526-64-9 (englisch) € 129,90 Band 1 stellt die k.u.k. Armee im Spannungsfeld des österreichisch-ungari- schen Dualismus von 1867 bis 1914 und die Entwicklung der Felduniformen vor 1914 in den Mittelpunkt. Der bei der k.k. Landwehr schon 1907, beim gemeinsamen k.u.k. Heer und der k.u. Honvéd ab 1908 eingeführten hechtgrauen Ausmarschadjustierung und den Besonderheiten der bis 1915 noch „bunt“ adjustierten Kavallerie sind umfangreiche Kapitel gewid- met. Schließlich werden die feldgraue Adjustierung ab 1915 in ihren zahlreichen Varianten, die Kriegswirtschaft in Zeiten des immer akuter werdenden Materialmangels, Distinktionen und Truppenabzeichen beschrieben. Es ist gelungen, für viele Montursorten originale Einreichmuster abzubilden.
Band 2 befasst sich mit den persönlichen Ausrüstungsgegenständen der Soldaten sowie der Uniformierung besonderer Truppenformationen wie Kraftfahr- und Luftfahrttruppen, Tropenuniformen, Feldgeistlichkeit und Militärmusik, Sanitätsdienste sowie Freiwilligenformationen und Legionen. Leibriemen, Brotsäcke, Feldflaschen, Tornister und Gasmasken werden detailliert beschrieben und dargestellt. Die Bekleidung von Kriegsgefangenen sowie die Uniformierung der österreichischen Volkswehr zum Jahreswechsel 1918/19 werden erstmals publiziert und runden die Gesamtdarstellung der Uniformierung der altösterreichischen Armee ab. Ein eigener Abschnitt widmet sich dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dem tödlichen Attentat von Sarajewo. Augenzeugenberichte beschreiben die dramatischen Ereignisse vom 28. Juni 1914. Fotoaufnahmen der Uniform Franz Ferdinands, die er am 28. Juni 1914 trug und die seit damals im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien in einer Vitrine ausgestellt ist, wurden für dieses Buch sorgsam festgehalten und geben Zeugnis vom tragischen Ereignis, das die Welt 1914 in den Krieg stürzte.
Die Uniform des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand Der Stahlhelm Der Stahlhelm Die Uniform des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand Bildarchiv FR
Von Wladimir Aichelburg
m Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ist eine besondere Uniform aus- Igestellt, ein Relikt vom 28. Juni 1914; die Uniform, die an diesem Sonntag der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este trug. Blutig, zerschnitten, erinnert sie wie eine religiöse Reliquie an das Ende der guten alten Zeit vor dem gro- ßen Morden, an die letzten Tage, bevor sich die Welt im Krieg befand. Mit prophetischen Worten drückte es der britische Außenminis- ter Sir Edward Grey am Abend des 3. August 1914 am Fenster des Auswärtigen Amtes in London gegenüber dem Chefredakteur der Korporal einer Autokolonne mit deutschem, nicht „Westminster Gazette“, John Alfred Spen- adaptiertem Stahlhelm M.16 mit Lederriemen. der, so aus: „In diesem Augenblick gehen
in ganz Europa die Lichter aus; wir alle Bildarchiv FR werden sie in unserem Leben nie wieder leuchten sehen.“1 Die Uniform des Thronfolgers im Heeresge- schichtlichen Museum ist eine Dauerleih- gabe der Nachkommen von Erzherzog Franz Ferdinand, die auch das Museum in Artstet- ten verwalten.2 Der von einem serbischen Nationalisten in Sarajevo ermordete Erzher- zog liegt mit seiner gleichzeitig ermordeten Gemahlin Sophie Herzogin von Hohenberg Stahlhelm nach „deutschem Muster“, M.16 (deutsche Erzeugung) – Nach den komplett montierten nicht in der Wiener Kapuzinergruft, son- deutschen Stahlhelmen M.16 der ersten Lieferungen gelangten in weiterer Folge lediglich die Helm- dern im niederösterreichischen Artstetten glocken nach Österreich, welche dann im Inland fertig montiert wurden. Dabei wurde der innere Ring begraben. im Gegensatz zur deutschen M.16-Ausführung nicht aus Leder, sondern aus Blech gefertigt und ist Es war im Juli 1914, als sich der Vormund mittels drei Splinten am Helmkörper befestigt. Anstelle des ledernen Kinnriemens wurde auch ein der Waisen des Thronfolgers, Graf Jaros- „Klemmschnallen-Sturmband“ aus Leinen verwendet. Die drei jeweils zweilappigen Innenpolster ent- lav Thun, mit dem Erbe zu beschäftigen sprechen weitgehend der deutschen Ausführung. (HGM) begann. In der Garderobe des Ermordeten befanden sich auch viele Uniformen, obwohl Franz Ferdinand3 sie im Gegensatz zu sei- nem Onkel, dem Kaiser Franz Joseph I., nur im Dienst trug. Am liebsten ging er in einfachem Zivil, von der Menge unerkannt; zahlreich waren seine Inkognitoreisen, auch in das serbische Belgrad! In Pancevo, in den Auen nördlich der Donau, hatte er eine rie- sige Jagd gepachtet. Ein Kapitel für sich im Nachlass waren die Uniformen der Regimenter, deren Inhaber Franz Ferdinand war, darunter auch die fremder Staaten. Sie wurden ab Mitte Juli 1914 nach und nach an die zuständigen Der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este als General der Kavallerie in seinen Österreichischer Maschinengewehrschütze am 8-mm-MG M.7/12. MG-Bedienungen und Beobachter wurden vorrangig mit Stahlhelmen beteilt. Regimenter übersandt, ins Ausland durch letzten Lebensjahren.
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www.militaria.at Neuerscheinungen 5
Truppenversuche 1906/07 für die Neu-Uniformierung Die Feldbluse M.1915 Die Feldbluse M.1915
Truppenversuche 1906/07 Bildarchiv MS für die Neu-Uniformierung
u Beginn des 20. Jahrhunderts setzten der Farbnuance wurde gelegentlich der bei Teilen der k. k. Landwehr seit 1892 in intensive Diskussionen um die Zweck- Uibungen konstatiert, dass die dunkle, mit Gebrauch war. Auch die 1893 formierten Zmäßigkeit der im k. u. k. Heer und bei Ausnahme bei weissem Hintergrund, wie Pioniere und das Eisenbahn- und Telegra- den beiden Landwehren getragenen Feld- im Karstterrain, sich überall am wenigs- phenregiment hatten bereits hechtgraue uniformen ein. 1906 wurden bei Manövern ten vom Gelände abhebt, daher als die Uniformen erhalten. in Schlesien und Dalmatien fünfeinhalb praktischere bezeichnet werden muß. Für Als Erstes bekam das k. k. Landwehr-Infan- Bataillone probeweise mit unterschiedli- die heisse Jahreszeit wäre es wünschens- terieregiment Nr. 4 1906 hechtgraue Montu- chen hecht-, dunkel- und steingrauen sowie wert, mit Rücksicht auf die Hitze und auch ren.4 Daraufhin führte man zunächst 1907 khakifarbigen Uniformsorten ausgestattet.1 auf die Schonung der Monturen für Frie- bei der übrigen k. k. Landwehr5 und 1908 Bei der k. k. Landwehr wurden im ersten densübungen Zwilchblusen und Zwilch- für die k. u. Honvéd6 und das k. u. k. Heer Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts sowohl kniehosen zu systemisieren. Die Kappe eine „hechtgraue“ Feldadjustierung ein,7 khakifarbene Felduniformen als auch sol- entspricht, der Schirm glänzt wohl, blitzt deren Grundfarbe ein vergleichsweise hel- che in unterschiedlichen Grautönen im aber nicht mehr, wie es beim schwarzen les, stark ins Bläuliche gehendes Grau war. Truppenversuch getestet. 1906/07 erprobte Schirm der Fall war.“3 Trotzdem entschied Damit vollzog sich auch rein äußerlich der man beim k. k. Landwehr-Infanterieregi- man sich, wohl nicht zuletzt aufgrund des „Übergang von Soldaten alten Stils zu dem ment „Klagenfurt“ Nr. 4 Felduniformen in Kommentars des 22. Infanterie-Truppendi- mit Repetier- und Maschinengewehren aus- verschiedenen Grautönen.2 Das k. k. Land- visionskommandos (Graz) zum Bericht des gerüsteten, zunehmend technisierten Volk wehr-Infanterieregiment Nr. 4 berichtete Kärntner Regiments, für das etwas hellere in Waffen“, wie der einstige Direktor des über die Trageversuche an das Ministerium „Hechtgrau“, wie es bei der k. u. k. Jäger- Heeresgeschichtlichen Museums in Wien Generaloberst Viktor Dankl (1854–1941), der für Landesverteidigung in Wien: „Bezüglich truppe bereits seit dem 18. Jahrhundert und Allmayer-Beck treffend formulierte.8 Sieger der Schlacht bei Krasnik, in seiner Offi- ziersfeldbluse. Bildarchiv MCO Bildarchiv MS
Feldgraue Bluse für einen Generaloberst – Die Bluse mit Stehkragen stammt aus dem Besitz des General obersten Viktor Dankl v. Krasnik. Er zählte zu den bedeutendsten österreichisch-ungarischen Khakifarbige Kappe – Im Jahre 1906 erfolgten Versuche mit khakifarbigen Monturstücken. Die abge- Heerführern im Ersten Weltkrieg. Mit der k. u. k. 1. Armee siegte er 1914 bei Krasnik über die Rus- bildete Musterkappe entspricht im Schnitt der damals im k. u. k. Heer eingeführten (lichtblauen) Feld- Generaloberst Viktor Graf v. Scheuchenstuel. Vor sen, war 1915 Landesverteidigungskommandant von Tirol und während der Südtiroloffensive 1916 Kaisermanöver im Jahre 1906 in Schlesien. Im Verlauf dieses Manövers wurden erstmals graue Monturen in unterschiedlichen Farbnuancen erprobt. kappe für Mannschaften, in der Ausstattung den ab 1907 bei der k. k. Landwehr eingeführten Kappen seiner Generalslaufbahn war er u. a. Komman- Kommandant der k. u. k. 11. Armee, seit 9. Mai 1916 Oberst-Inhaber des k. u. k. Infanterieregiments Letztlich sollte sich die hechtgraue Ausführung als für die k.u.k. Armee geeignetste erweisen. (Verzicht auf Leinenfutter im Deckel). Der Augenschirm ist außen khakibraun lackiert. (HGM) dant des k. u. k. Infanterieregiments Nr. 50. Nr. 53. 1918 wurde er in den Grafenstand erhoben und zum Feldmarschall ernannt. (HGM)
50 51 406 407
Ausmarsch 1914 – Sonderfall Kavallerie Ausmarsch 1914 – Sonderfall Kavallerie
Ulanen HGM, Inv.-Nr. 1936-47-LBI611-8 HGM,
Mannschaftstschapka für Ulanen Muster 1905 – Die Tschapka war aus ursprünglich schwarz lackiertem Leder hergestellt und hatte einen Auf- satz, der in der jeweiligen Egalisierungsfarbe des Regiments bezogen war. Die krapprote Farbe war den k. u. k. Ulanenregimentern Nr. 3 und 8 sowie sämtlichen sechs k. k. Landwehr-Ulanenregimen- tern zugewiesen. Die Regimentsnummer erschien auch am Herzschild des aus Tombakblech gestanzten Adlers. Das gezeigte, 1914 hechtgrau gestrichene Exemplar wurde folglich von einem Angehörigen des k. k. Landwehrulanenregiments Nr. 5, welches sich aus dem Militärterritorialbezirk Wien ergänzte, getragen. (HGM) Stabswachtmeister (links) und Ulan (rechts) des k. u. k. Ulanenregiments Nr. 3 „Erzherzog Carl“.
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Also available in ENGLISH
The assassination of the Austrian Heir Apparent, Franz Ferdinand, on 28 June 1914 provoked what is described by many his- torians as the ‘Fundamental catastrophe of the 20th century’. One of the armies that subsequently marched out in the hopes of a short war, was the Austro-Hungarian Army. In the war years that followed, the soldiers of the k.u.k. Army would travel to almost all the First World War’s theatres of war. They fought in Galicia and Bukovina, in the Carpathian Mountains and the Balkans, from 1915 in the Southern Alps, on the Isonzo, in Albania and in the Sinai Desert and later on the German Western Front and in Asia. The war changed the k.u.k. Army, not only from a technical and a moral point of view, but also with regard to its appearance. The soldiers who marched out in 1914 presented a very different picture to that of the final years of the war. For the first time it has been possible, through painstakingly detailed work and with the use of extant documents in the Austrian State Archives as well as the extensive collections of the Heeresgeschichtliches Museum in Vienna, to create a comprehensive picture of the Austro-Hungarian uniforms during the First World War. Topics that are otherwise frequently neglected, like the volunteer motor corps, the medical corps, prisoners of war and projected uniforms for the post-war era, are also included in this documentation. This twovolume work, with 864 pages and over 2,000 reference book-quality colour photographs and 500 contemporary black and white photographs, presents a detailed overview of the uniforms and personal 864 pages, more than equipment of the soldiers of the Austro-Hungarian Army during the First World War. 2500 photographs, linen- One whole section is devoted to the Heir Apparent, Franz Ferdinand, and his assassination in Sarajevo. Eyewitness accounts bound with a book jacket. describe the dramatic sequence of events on 28 June 1914. The uniform that Franz Ferdinand was wearing on the fateful day, Format: 29.5 × 26 cm which has been displayed in a glass case at the Heeresgeschichtliches Museum in Vienna since 1914, has been carefully pho- tographed for this book, bearing witness to the tragic event that plunged the world into war in 1914.
www.militaria.at 6 Neuerscheinungen
The Great War Dawning Germany and its Army at the Start of World War I NEU Authors: Frank Buchholz – Janet Robinson – Joe Robinson Die deutsche Armee von 1914 war nicht der Moloch, der Koloss, für den ihn manche Zeitgenossen insbesondere in England und Frankreich gehalten haben. Es war eine Armee, die tief mit ihren Wurzeln und ihrer Geschichte verbunden, ja, die in diese Geschichte verstrickt, vielleicht sogar in dieser gefangen war. Es war eine Armee, die nicht nur Stärken hatte, sondern die auch über eine ganze Reihe von teils strukturellen Schwächen verfügt hat. Die Mehrzahl der englischsprachigen Literatur über diese Armee basiert auf Quellen, die eine dezidiert englische Sicht der Dinge wiedergibt. Das vorliegende Buch gründet dagegen auf vorwiegend deutschen und deutsch- sprachigen Quellen – viele davon bisher unveröffentlicht. Insbesondere der englischsprachige Leser gewinnt aus diesem Buch eine völlig neue Sichtweise auf die Eröffnungsphase des Ersten Weltkriegs. „The Great War Dawning“ wird deshalb voraussichtlich zum grundlegenden Werk über die deutsche Armee von 1914 in englischer Sprache werden. Die Autoren analysieren sowohl die politische, soziale und ökonomische Struktur NUR AUF ENGLISCH! des Deutschen Reichs vor 1914 als auch dessen Auswirkung auf die Struktur der Armee. Dieses Buch ist demnach die einzige englischsprachige Quelle, die die deutsche Armee nicht nur mit ihren aktiven, sondern auch mit ihren Reserve- und Landwehrformationen detailliert beschreibt und analysiert. Hierbei werden neben Führungs- und Ausbildungsgrundsätzen auch taktische Grundsätze für Gefechtsführung und Versorgung erläutert, die unmittelbare Auswirkung bis in die Niederlage an der Marne hatten. In diesem Zusammen- hang werden insbesondere Aspekte des Einsatzes von Kavallerie, der Logistik und der höheren Führung behandelt und beispielsweise hinterfragt, welchen Einfluss die in der deutschen Armee geübte Auftragstaktik in Verbindung mit Moltkes Persönlichkeit und Führungsstil auf die Niederlage an der Marne 560 Textseiten + 80-seitiger Bildteil, 4 großformatige Karten hatte. beigelegt, Hardcover-Band mit Schutzumschlag. Dadurch entsteht eine vollständig andere Sichtweise, als sie in der englisch- Format: 26,5 × 18,5 cm sprachigen Welt seit dem 1962 erschienen Buch „The Guns of August“ von Barbara Tuchman tradiert ist. „The Great War Dawning“ unternimmt daher Lieferbar nur auf Englisch: € 59,90 eine sehr kritische Analyse der deutschen Armee und ihrer Führungs- und ISBN: 978-3-902526-65-6 Einsatzgrundsätze, die 1914 zum Scheitern der deutschen Kriegspläne geführt haben. Auch wenn dieses Buch aktuell nur in englischer Sprache vorliegt, gibt es auch dem deutschen Leser vielfältige und vielleicht unerwartete Einblicke in die 560 text pages + 80 colour picture pages and deutsche Armee am Vorabend und bei Beginn des Ersten Weltkriegs. 4 large scale maps. Hardcover with a book jacket. Format: 26.5 × 18.5 cm
The imperial German army in 1914 was not the juggernaut that many presumed; rather, it was a force mired in tradi- tion that had developed many structural weaknesses. Most English-language histories of the Great War’s battles are based on British sources; the authors of this book based their analyses on many original German sources. With an extensive bibliography that includes German language sources (many unpublished), the reader is presented with a different view of the conflict. This will become the seminal English language book on the German army as it entered World War I. This treatise explains the social, political, and economic structure of the country as it relates to the Ger- man military. It is the only English-language source that fully explains the German army—both active and reserve forces coupled with their training and doctrine. More importantly, this book discusses the structural issues in the German army that led directly to its failure at the Battle of Map of Württemberg. (Source: Putzgers Historischer Schul-Atlas 1903) the Marne. Specifically, leadership issues, logistical issues, Tactical map of 22 August. (Source: Reichsarchiv vol 1, 1925, map 5) and the misuse of cavalry created significant fissures that
could have been corrected before the war. This is a different GAO-picturepages.indd 14 2013. 10. 11. 15:11:25 GAO-picturepages.indd 77 2013. 10. 11. 15:26:10 view of the Great War than the well-known Guns of August published in 1962. The Great War Dawning presents a crit- ical look at the doctrine of the time and how leadership’s failure to overhaul outmoded methods led to the downfall of imperial Germany’s plans in 1914. Nur auf ENGLISCH lieferbar
www.militaria.at Neuerscheinungen 7
Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918
Mit dieser Reihe wird erstmals ein umfassender Überblick über alle Verbände und Truppen des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg vorgelegt. Obwohl das allgemeine Interesse an dieser Epoche einen Übersicht der gesamten Reihe: starken Aufschwung erfahren hat, mangelte es bislang an einem Nachschlagewerk, das zuverlässig über die Formationen des Heeres I. Kommandobehörden und Heeresgruppen und seine Gliederungen Auskunft geben konnte. Im Gegensatz zur II. Armeen und Armee-Abteilungen Friedensarmee war die Struktur des Kriegsheeres bislang nur in Umrissen bekannt. Seit Kriegsausbruch wurden nicht nur in großer III. Korps und Gouvernements Zahl neue Formationen aufgestellt, sondern unter den Einwirkungen I V. Divisionen der Materialschlachten auch manche Waffengattungen völlig umstruk- V. Infanterie-Brigaden und selbstständige Abteilungen turiert. Dazu unterlagen viele Truppen ständigen Umgliederungen, die in VI. Infanterie wechselnden Bezeichnungen oder Zusammensetzungen zum Ausdruck VII. Maschinengewehrtruppen kamen. Die Entwicklung dieser Neuaufstellungen und Umgliederungen war bislang nur schwer nachvollziehbar. VIII. Jäger und Kavallerie Dieser Mangel soll durch das vorliegende Gesamtwerk behoben werden, IX. Feldartillerie das nicht nur alle jemals aufgestellten Kriegsformationen enthält, son- X. Fußartillerie dern auch die wechselnde Kriegsgliederung des Heeres nachzeichnet. XI. Pionierformationen Die Ausarbeitung beruht fast ausschließlich auf bislang unbekannten XII. Luftstreitkräfte zeitgenössischen Quellen, die der Autor, Dr. Jürgen Kraus, durch jahre- lange Forschungen in den einschlägigen Archiven auswerten konnte. XIII. Nachrichtentruppen Durch den gewaltigen Umfang des Heeres und die große Anzahl der ver- XIV. Eisenbahnformationen arbeiteten Einzeldaten ist das Gesamtwerk auf 20 Bände veranschlagt. X V. Kraftfahrtruppen Das Gesamtwerk Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen XVI. Train Heeres 1914–1918 bildet ein grundlegendes Quellenwerk zur Geschichte XVII. Festungs- und Sonderformationen des Ersten Weltkriegs. Es führt erstmalig die Organisationsstruktur des gesamten deutschen Heeres vor Augen und bietet einen detaillierten XVIII. Armierungstruppen Überblick über sämtliche Einheiten. Es ist damit ein unentbehrliches XIX. Etappenformationen Hilfsmittel sowohl für die historische Forschung wie auch für den mili- XX. Verwaltung der besetzten Gebiete tärhistorisch interessierten Laien, der sich ernsthaft mit Fragen des Ersten Weltkriegs beschäftigt.
Teil VI: Infanterie, Band 3 NEU Ersatztruppen und Feld-Rekrutendepots Bearbeitet von Dr. Jürgen Kraus Um während des Krieges für die Infanterie, die stärkste Waffengattung des Heeres, laufend Ersatztruppen bereitzustellen, war eine sehr große Anzahl von Ersatz-Bataillonen erforderlich. Bei Kriegsbeginn erhielt jedes aktive Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regiment ein eigenes Ersatz-Bataillon. Um die große Anzahl an Rekruten ausbilden zu können, wurde Anfang 1915 für jedes Infanterie-Regiment noch ein zweites Ersatz-Bataillon aufgestellt. Damit bestan- den allein für die Infanterie über 650 Ersatz-Bataillone. Als sich im Jahre 1917 die Ersatzlage verschlechterte, mussten die zweiten Ersatz-Bataillone wieder aufgelöst werden. Über 50 Ersatz- Bataillone rückten ins Feld und wurden später zur Aufstellung neuer Infanterie-Regimenter herangezogen. Zu den Ersatztruppen zählten auch ca. 120 Brigade-Ersatz-Bataillone (ein- schließlich Reserve- und Landwehr-Brigade-Ersatz-Bataillone), die bei Kriegsbeginn aufgestellt wurden und zu mobilen Ersatz-Brigaden traten. Einige wurden im Herbst 1914 zu besonderen Ersatz-Infanterie-Regimentern vereinigt, während die übrigen später in Infanterie- oder Land- wehr-Infanterie-Regimenter eingegliedert wurden. Um die Ersatzmannschaften intensiver unter kriegsmäßigen Bedingungen ausbilden zu können, entstanden Ende 1914 bei den Armeekorps besondere Feld-Rekrutendepots, die sich unmittelbar hinter der Front befanden. Im Herbst 1916 gingen diese zu den Divisionen über, während an der Ostfront entsprechende Rekru- tendepots nur bei den Armeen bestanden. Alle Ersatzformationen der Infanterie werden in diesem Band ausführlich behandelt. Dazu sind in übersichtlicher Form alle wesentlichen Daten Textband, 400 Seiten, Hartkarton-Einband zu ihrer Organisation ausgebreitet, besonders zu Aufstellung, Auflösung und den häufig wech- mit Schutz umschlag, Faden heftung. selnden Standorten. Für die mobilen Ersatz-Bataillone finden sich außerdem genaue Angaben Format: 26,5 × 18,5 cm zu den wechselnden Unterstellungen und Umgliederungen, sodass sich der Weg jeder Einheit Lieferbar nur in deutscher Sprache: detailliert verfolgen lässt. ISBN: 978-3-902526-62-5
€ 49,90 Only available in GERMAN
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Jürgen Kraus Teil VI: Infanterie, Band 1 Handbuch der Verbände und Truppen Infanterie-Regimenter des deutschen Heeres 1914 – 1918 Bearbeitet von Gerhard Bauer und Dr. Jürgen Kraus Die Infanterie bildete die stärkste Waffengattung des deutschen Heeres. Zu den bei Kriegsaus- Infanterie, Band 1 Infanterie-Regimenter bruch bestehenden 218 aktiven Infanterie-Regimentern wurden im Verlauf des Krieges weitere 160 Regimenter aufgestellt. In ihrer Gliederung traten während des Krieges bedeutende Ver- änderungen ein, besonders durch die laufende Verstärkung mit Maschinengewehren und Minenwerfern, die schließlich in eigenen Kompanien organisiert wurden. Andererseits muss- ten die Regimenter häufig ganze Kompanien zur Aufstellung von Neuformationen abgeben. Der Band analysiert zunächst die Verstärkungen und organisatorischen Änderungen dieser Waffengattung, auch im Hinblick auf die geänderten Etatstärken. Sodann werden die Regimen- ter einzeln in ihrer Entwicklung vorgestellt. Dazu sind für jedes Regiment in übersichtlicher Form alle wesentlichen Daten zu seiner Organisationsgeschichte dargelegt, besonders zur Aufstellung, Umgliederung und Auflösung, ergänzt durch Angaben zu den Garnisons- oder Aufstellungsorten sowie dem Truppenteil, der jeweils den Ersatz stellte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Unterstellung der Regimenter unter Brigaden und Divisionen. Anhand der häufig wechselnden Unterstellungen und Zuteilungen zu fremden Verbänden lässt sich der Einsatz der Truppen während des Krieges lückenlos verfolgen. Angaben über die Demobilmachung und Auflösung der Regimenter nach Kriegsende runden die Darstellung ab. Sie werden ergänzt durch genaue Nachweise, welche Freiwilligen-Formationen jedes Regiment aufstellte und in welcher Form es 1919 in die neue Reichswehr Eingang fand. Textband, 541 Seiten, Hartkarton-Einband mit Schutzumschlag, Fadenheftung. Format: 26,5 × 18,5 cm
Lieferbar nur in deutscher Sprache: € 49,90 ISBN: 978-3-902526-14-4
Teil VI: Infanterie, Band 2 Reserve- und Landwehr-Infanterie Bearbeitet von Gerhard Bauer und Dr. Jürgen Kraus
Bei Kriegsbeginn wurde die Infanterie durch die Aufstellung von Reserve- und Landwehr-Infan- terie-Regimentern erheblich verstärkt. Hierbei handelte es sich um reine Kriegsformationen, die im Frieden nicht bestanden hatten. Während zu den Reservetruppen die jüngeren Reser- visten eingezogen wurden, setzten sich die Landwehr-Regimenter überwiegend aus älteren Angehörigen der Landwehr I. und II. Aufgebots zusammen. Zunächst entstanden bei der Mobilmachung 113 Reserve-Infanterie-Regimenter, zu denen noch im Herbst 1914 über 80 weitere hinzukamen, so dass schließlich 197 Reserve-Infanterie-Regimenter bestanden. Dage- gen wurden die 96 planmäßig bei Kriegsbeginn aufgestellten Landwehr-Infanterie-Regimenter nur auf 123 vermehrt. Außerdem behandelt der Band über 200 mit Namen bezeichnete Infanterie-Regimenter, die vorübergehend aus verschiedenen Truppen zusammengesetzt waren und nur kurze Zeit bestanden. Dieser Band analysiert die Entstehung und Struktur der Reserve- und Landwehr-Regimenter, insbesondere ihre Einbettung in die territoriale Gliederung des Reichsheeres. Sodann werden die Regimenter einzeln in ihrer Entwicklung vorgestellt. Dazu sind in übersichtlicher Form alle wesentlichen Daten zu ihrer Organisation ausgebreitet, besonders zur Aufstellung, Umgliederung und Auflösung, ergänzt durch Angaben zu den Truppenteilen, welche den Ersatz stellten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Unterstellung der Regimenter unter Brigaden und Divisionen. Anhand der häufig wechseln- den Unterstellungen und Zuteilungen zu fremden Verbänden lässt sich der Weg der Truppen Textband, 500 Seiten, Hartkarton-Einband mit während des Krieges lückenlos verfolgen. Angaben über die Demobilmachung und Auflösung Schutz umschlag, Faden heftung. und genaue Nachweise, welche Regimenter Freiwilligen-Formationen aufstellten und 1919 in Format: 26,5 × 18,5 cm die neue Reichswehr Eingang fanden, runden die Darstellung ab.
Lieferbar nur in deutscher Sprache: ISBN: 978-3-902526-52-6 € 49,90
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Jürgen Kraus Teil IX: Feldartillerie, Bd. 1 & 2 Handbuch Bearbeitet von Hartwig Busche und Dr. Jürgen Kraus der Verbände und Truppen Jürgen Kraus des deutschenHandbuch Heeres 1914 – 1918 Die Feldartillerie bildete nach der Infanterie die zweitstärkste Waffengattung des der Verbände und Truppen deutschen Heeres. Zu den bei Kriegsausbruch bestehenden 102 aktiven Feld- des deutschen Heeres 1914 – 1918 artillerie-Regimentern wurden im Verlauf des Krieges weitere 196 Regimenter Feldartillerie, Band 1 aufgestellt. In ihrer Gliederung traten während des Krieges bedeutende Verän- derungen ein, besonders durch Aufstellung einer dritten Abteilung für jedes Feldartillerie, Band 2 Regiment. Dazu waren häufig geschlossene Batterien und sogar die zu den Abtei- lungen gehörenden leichten Munitionskolonnen abzugeben. Weiterhin sind in verschiedenen Kapiteln die Höheren Artillerieführer, die Generale von der NUR GEMEINSAM BESTELLBAR Artillerie, die Feldartillerie-Brigade-Kommandos, die Artillerie-Kommandeure und die Spezialformationen aufgeführt. Insgesamt sind in übersichtlicher Form alle wesentlichen Daten der Organisationsgeschichte dargelegt, besonders zur Aufstellung, Umgliederung und Auflösung, ergänzt durch Angaben zu den Gar- nisons- oder Aufstellungsorten sowie dem Truppenteil, der jeweils den Ersatz stellte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Unterstellungsverhältnissen. Anhand der häufig wechselnden Unterstellungen und Zuteilungen zu fremden Verbänden lässt sich der Einsatz der Truppen während des Krieges nahezu lückenlos verfolgen. Angaben über Demobilmachung und Auflösung nach Kriegs- ende runden die Darstellung ab. Sie werden ergänzt durch genaue Nachweise, welche Freiwilligen-Formationen jedes Regiment aufstellte und in welcher Form es 1919 in die neue Reichswehr Eingang fand.
2 Textbände, gemeinsam 1043 Seiten, Hartkarton-Einband mit Schutzumschlag, Fadenheftung. Format: 26,5 × 18,5 cm € 94,90 Lieferbar nur in deutscher Sprache: ISBN: 978-3-902526-15-1 (für beide Bände)
Teil IX: Feldartillerie, Bd. 3 & 4 Die Munitionskolonnen der Feldartillerie Bearbeitet von Hartwig Busche und Dr. Jürgen Kraus
Bei Kriegsausbruch 1914 rückten insgesamt 149 Infanterie- und 296 Artillerie- Munitionskolonnen aus, die von der Feldartillerie aufgestellt worden waren. Mit pferdebespannten Fahrzeugen sollten sie die Munition von den Verteilungsstel- len an die Front transportieren. Daneben besaß jede Feldartillerie-Abteilung eine leichte Munitionskolonne. Obwohl man schon vor dem Krieg mit einem hohen Munitionsverbrauch gerech- NUR GEMEINSAM BESTELLBAR net hatte, übertraf der gewaltige Munitionsverbrauch, den das zunehmende Artilleriefeuer erforderte, doch alle Erwartungen. So steigerte sich der Monatsbe- darf für eine Feldkanone von 200.000 Schuss im Jahre 1914 auf 1–7 Millionen im Jahre 1918 und für eine leichte Feldhaubitze von 70.000 Schuss 1914 auf bis zu 3,8 Millionen Schuss 1918. Für den laufenden Nachschub dieser Munitionsmengen musste auch die Anzahl der Munitionskolonnen ständig vermehrt werden, die im Jahre 1918 auf etwa 1300 anstieg. Die ursprüngliche Trennung in Infanterie- und Artillerie-Munitions- kolonnen wurde während des Krieges zugunsten einer Einheits-Munitionskolonne aufgehoben. Diese Umgliederungen, Umbenennungen und wechselnden Unterstel- lungen werden in den vorliegenden Bänden ausführlich behandelt. Ferner sind für jede einzelne Kolonne alle wesentlichen Daten zur Aufstellung, Unterstellung und Auflösung in übersichtlicher Form dargestellt, sodass sich der Weg jeder Kolonne 2 Textbände, gemeinsam 890 Seiten, Hartkarton- detailliert verfolgen lässt. Einband mit Schutzumschlag, Fadenheftung. Format: 26,5 × 18,5 cm € 94,90 Lieferbar nur in deutscher Sprache: ISBN: 978-3-902526-29-8 (für beide Bände)
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Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg Uniformierung und Ausrüstung 1914 bis 1918 Autor: Dr. Jürgen Kraus
(Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Bd. 2)
In diesem 640 Seiten umfassenden Prachtbildband wird die Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg umfassend dar- gestellt. Über 1400 brillante Farbfotos zeigen das gesamte Spektrum der Bekleidung und Abzeichen, vom einfachen Soldaten bis zum Generalfeldmar- schall. Im Buch werden nicht nur alle während des Krieges getragenen Stücke ausführlich beschrieben, sondern auch die besonderen Uniformen und Abzei- chen der einzelnen Truppengattungen im Detail erläutert. Die faszinierende Vielfalt der historischen Originalstücke wird durch rund 400 zeitgenössische Fotos ergänzt, auf denen die Trageweise der Bekleidungsstücke unmittelbar sichtbar wird. Damit entsteht ein plastisches Bild der deutschen Armee und ihrer äußerlichen Veränderungen, vom Ausmarsch 1914 bis zum Ende des Krieges. Für diesen Bildband wurde der noch nie veröffentlichte Bestand des Baye- rischen Armeemuseums in Ingolstadt fotografiert, ergänzt durch zentrale Objekte aus dem Wehrgeschichtlichen Museum in Rastatt. Bei aller Tarnfunk- tion spiegelte die feldgraue Uniform stets die Gliederung der deutschen Armee in verschiedene Kontingente und Truppengattungen wider.
Farbbildband, 640 Seiten, ca. 1400 Fotos und Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag, Format: 29,5 × 26 cm.
Lieferbar in zwei Sprachversionen: ISBN: 978-3-9501642-5-1 (deutsch) 978-3-9501642-6-8 (englisch) € 99,00
Stahlhelm
Stahlhelm M 1916 mit Tarnanstrich – Da die feldgrau lackierten Stahlhelme oft in der Sonne glänzten, wurde ihre Tarnung als unbefriedigend empfunden. Zur Verbesse- rung des Anstrichs fanden langwierige Truppenversuche statt. Schließlich führte die Oberste Heeresleitung im Juli 1918 ei- ne Tarnbemalung ein, deren scharfeckige grüne und braune Farbflecken durch kräf- tige schwarze Linien getrennt waren. Diese Bemalung sollte ein möglichst unregelmä- ßiges Bild und den Eindruck einer Schat- tenwirkung ergeben. Den gleichen Tarnan- strich verwendete man auch bei Geschüt- zen und Maschinengewehren. Der abgebil- dete Stahlhelm trägt den Stempel „G 63“ = Gebr. Gnüchtel, Größe 63. (Inv.Nr. 34/72)
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Tropenbekleidung
Kürassiere Bluse M 1915 Bluse M 1915 Mit der Einführung der Bluse wurde der Schritt zu einer radikal vereinfachten Kampfbekleidung vollzo- gen, bei der man auf alle schmückenden Elemente verzichtete. Sie berücksichtigte die bislang im Krieg gewonnenen Erfahrungen und verlieh den deutschen Soldaten ein völlig neues Erscheinungsbild.
chon vor Kriegsausbruch Klappkragen aus „feldgrauem hatten Trageversuche Abzeichentuch“, einem feine- Swährend der Manöver ge- ren Tuch von resedagrüner zeigt, dass an dem Feldrock M Farbe, ab. Alle Vorstöße, die 1907 verschiedene Elemente Schoßtaschenleisten und die einer Verbesserung bedurften. verschiedenartigen Aufschläge Allgemein bemängelten die waren fortgefallen. Den einzi- Truppen die Zugvorrichtung gen Schmuck bildeten neuarti- im Rücken, die Falten bildete ge, teils farbige Schulterklap- und Druckstellen verursachte. pen und bei einigen Truppen Die mattierten Metallknöpfe Litzen am Kragen. Geschlos- wurden als entbehrlich ange- sen wurde die Bluse durch ei- sehen, da sie sich schnell ne verdeckte Reihe von Horn- blank rieben und gegenüber knöpfen, während sich an den den blanken Knöpfen keine Ärmeln die von der Truppe ge- Vorteile mehr boten. Be- wünschten Rollaufschläge be-
Bildarchiv EA sonders bei der Kavallerie fanden. wünschte man sich Ärmelum- In Bayern kam die Bluse erst schläge, um darin Karten auf- mit Allerhöchster Entschlie- bewahren zu können. Diese ßung vom 31.03.1916 zur Ein- Einwände führten bereits im führung. Sie entsprach dem Sommer 1914 zum Entwurf ei- preußischen Vorbild und über- ner stark vereinfachten Bluse, nahm sogar die Knöpfe mit die durch mehrmonatige Kronenprägung. Keine Über- Kriegserfahrungen nochmals nahme fand dagegen der rese- radikal überarbeitet wurde dagrüne Kragen, sondern hier und die Form einer vollkom- blieb der Kragen aus feldgrau- men schmucklosen, rein auf em Grundtuch. Außerdem er- Mannschaftshelm der preußischen Küras- den militärischen Zweck bezo- hielt er eine Einfassung aus Tropenhelm für Mannschaften der Infante- unterteilte Nackenschirm ließ sich hoch- sier-Regimenter M 1915 – Probe des preußi- genen Kampfbekleidung er- weiß-blauer Rautenborte als rie – Zur Tropenbekleidung wurden die klappen. Daran konnte mit mehreren Ha- schen Kriegsministeriums vom 25.08.1915. hielt. Im Rahmen der Neuuni- besonderes Kennzeichen für Tropenhelme des früheren Ostasiatischen ken der Nackenschutz aus Baumwollköper Im Sommer 1915 wurde der Kürassierhelm formierung gemäß AKO vom alle bayerischen Truppen. Expeditionskorps M 1900 verwendet, wie angehakt werden. mit abnehmbarer Spitze eingeführt, wobei 21.09.1915 konnte dann die Offiziere durften sich Blusen hier abgebildet. Die Helme bestanden aus Der abgebildete Helm ist innen mit brau- die Spitze einen Bajonettverschluss erhielt. Bluse als Bestandteil einer zwar von besserem Stoff be- Kork und waren mit khakifarbenem (sand- nem und an den Schirmen mit dunkelgrü- Auch wurden die Schuppenketten durch le- neuen Felduniform eingeführt schaffen, doch sollte sich des- farbenem) Baumwollköper überzogen. Für nem Baumwollstoff ausgeschlagen. An zwei derne Kinnriemen ersetzt. Im Felde durfte werden. sen Farbe auf keinen Fall vom die Belüftung sorgte eine abschraubbare Messinghaken konnte ein schmaler brau- der Helm nur noch ohne Spitze getragen Die Bluse war ein Einheitsrock Mannschaftstuch abheben. Kappe im Scheitel des Helms. Als Zierat ner Kinnriemen eingehakt werden, der hier werden. Bei diesem Exemplar besteht der für alle Waffengattungen und Während des Krieges bürgerte diente der Reichsadler aus Aluminium- fehlt. Im Schweißleder befindet sich das ge- Zierat aus verzinktem Eisen, wie es kriegs- Dienstgrade – damit hatte man es sich immer mehr ein, dass bronze, während ein umlaufendes Band in prägte Zeichen der Firma Ludwig Bortfeldt bedingt für alle Helmbeschläge vorgeschrie- einen radikalen Bruch mit der sich Offiziere an den Röcken der Farbe der Waffengattung (weiß für In- in Bremen, die in der Produktion von Tro- ben war. Im Scheitel befindet sich der Her- bisherigen Vielfalt vollzogen Brusttaschen anbringen lie- fanterie) rechts die große Reichskokarde penhelmen eine führende Rolle spielte. stellerstempel der Firma C. E. Juncker in und die traditionelle Bindung Bayerischer Infanterist in Bluse mit Blumenschmuck vor dem Ausmarsch; ßen, um darin bequem Papiere trug. Der breite, in mehrere Segmente (Inv.Nr. H 1654) Berlin von 1915. (Inv.Nr. H 10.381) an Waffengattungen in Schnitt am Kragen ist bereits die verkürzte Rautenborte angebracht, und für den unterbringen zu können. Ge- Bluse M 1915 für einen Unteroffizier vom 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 – Mit der Bluse kam 1915 auch ein neues feld- und Aufschlagsformen aufge- Transport sind die Schulterklappen gerollt. gen diese Eigenmächtigkeiten graues Tuch dunklerer Färbung zur Einführung. Von diesem Grundtuch hob sich das feldgraue Abzeichentuch des Kragens nur gering- geben. Dies bedeutete vor al- erfolgten immer wieder Verbo- fügig ab. Regimenter, die zur Friedensuniform Litzen führten, trugen diese in kurzer mattgrauer Form auch am Kragen der Bluse. Für Zwei Offiziere der preußischen Telegraphent- lem für den Nachschub an Bekleidung im bequem geschnittene Bluse bestand aus te, da sie als Stoffvergeudung angesehen Unteroffiziere bestanden die Borten nicht mehr aus Metallgespinst, sondern aus gemusterten grauen Baumwollborten mit weißen Rand- ruppen mit Tropenhelmen 1916 in Mazedonien. Kriege eine ungeheure Vereinfachung, zu- einem neuen feldgrauen (bei Jägern und wurden, ohne jedoch die Verbreitung der streifen, die um den Kragen und die Ärmelaufschläge verliefen. Bei dieser Bluse sind die Borten am Kragen in verkürzter Form ange- mal jetzt auch Mannschaften wie Offiziere Schützen graugrünem) Tuch dunklerer sehr beliebten Brusttaschen eindämmen bracht, wie es während des Krieges häufig anzutreffen war. Auf den Schulterklappen ist jeweils eine Krone aus rotem Tuch aufgenäht. J 217 die Blusen im gleichen Schnitt trugen. Die Färbung. Hiervon hob sich lediglich der zu können. (Inv.Nr. 70/87)
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Jäger zu Pferde Jäger zu Pferde
Waffenrock M 1910 für einen Gefreiten im Kgl. Preuß. Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 6 – Die Abzeichenfarbe der Jäger zu Pferde wurde offiziell als hellgrün bezeichnet, doch wies das Grün in der Praxis einen re- lativ dunklen Farbton auf. Die Unterschei- Waffenrock M 1910 für Mannschaften des dungsfarbe des jeweiligen Regiments – hier Kgl. Preuß. Jäger-Regiments zu Pferde dunkelblau – trat in den Borten an Kragen Nr. 3 – Gesiegelte Probe des preußischen und Ärmelaufschlägen sowie in den Vorstö- Kriegsministeriums nach AKO vom ßen der Schulterklappen hervor. Bei die- 23.02.1910. Mit dieser AKO erhielten die sem Rock handelt es sich um ein privat be- Jäger zu Pferde zur Felduniform den Waf- schafftes Eigentumsstück, das ein Herstel- fenrock mit Stehkragen, wie ihn die Küras- leretikett von H. Sipsdorf in Erfurt trägt. siere und Dragoner trugen. Allerdings war (Inv.Nr. 1237/2003) er von graugrüner Grundfarbe und hatte hellgrüne Kragen, Vorstöße und Aufschlä- ge. Um Kragen und Aufschläge verliefen hellgrüne Borten mit schmalen Randstrei- fen und einem breiten Mittelstreifen in Ab- zeichenfarbe, wobei der Mittelstreifen stets schmale gelbe Ränder aufwies. Die hellgrü- nen Schulterklappen mit roter Regiments- nummer waren ebenfalls in Abzeichen- farbe vorgestoßen. Der abgebildete Probe- Rock zeigt auf der linken Seite die Abzei- chen eines Gefreiten, auf der rechten die eines Wachtmeisters und Trompeters. Durch den Tressenbesatz am Ärmelauf- Schulterklappen zur Felduniform der Jäger schlag wird der farbige Mittelstreifen der zu Pferde. Tafel aus: Moritz Ruhl, Die graue Randborte vollständig verdeckt. (WGM Ra- Felduniform der deutschen Armee, Leipzig statt, Inv.Nr. 012.256) Preußische Jäger zu Pferde und Husaren als unberittene Kavallerieschützen. um 1914.
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This superbly illustrated 640 page volume presents a comprehensive picture of the uniforms and equipment of the German army in the First World War. More than 1400 magnificent colour photographs illustrate the full range of clothing and insignia, from lowly private to lofty field marshal. This book includes not only detailed descriptions of all the garments worn in the German army during the war, but also of the special uniforms and insignia of each branch of service. This fascinating collection of photographs of original pieces is supplemented by 400 contemporary wartime photographs showing clearly how they were actually worn. Together they illustrate the external changes in the German army between 1914 and the end of the war. The collection of the Bayerisches Armeemuseum in Ingolstadt was photographed for the first time for this book, along with some important artefacts from the Wehrgeschichtliches Museum in Rastatt. Despite the camouflage function of the field-grey uniform, it still reflected the structure of the German army in the various contingents and branches of service.
640 pages, approx. 1400 photographs and illustrations, linen-bound with a protective cover. Format: 29.5 × 26 cm
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Die feldgraue Uniformierung des deutschen Heeres 1907–1918 von Dr. Jürgen Kraus (Band 1 & 2)
Das längst vergriffene Jubiläumswerk der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde aus dem Jahr 1999 wird hier in 2., verbesserter, ergänzter Auflage vorgelegt. Auf der Grundlage jahrelanger Quellenforschungen behandelt es nahezu lückenlos die gesamte feldgraue Uniformierung des deutschen Heeres von den ersten Entwicklungen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Außerdem zeichnet es in enger Verbindung mit der Formation auch ein Gesamtbild des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg. Durch sei- nen wissenschaftlichen Aufbau kann die vorliegende Arbeit als absolutes Quellenwerk und bleibendes Standardwerk zur feldgrauen Uniformierung des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg bezeichnet werden. Im ersten Teil der Arbeit werden alle Beklei- dungsstücke einzeln in ihren Veränderungen, die oft durch die knappe Rohstofflage im Krieg bedingt waren, ausführlich beschrieben und durch klare Illustrationen ver- anschaulicht. Dabei spannt sich der Bogen von den Kopfbedeckungen, Röcken, Hosen und Mänteln über sämtliche Uniformabzeichen bis zu den persönlichen Ausrüs- tungsstücken einschließlich Tornister, Gasmasken und Pferdeausrüstung. Besondere 2 Textbände mit Schuber, 1150 Seiten und 70 ganzseitige Abschnitte sind den neuen Spezialbekleidungen für Gebirgs- und Schneeschuhtruppen Farbtafeln, Hardcover-Band mit Schutzumschlag. und der Tropenkleidung gewidmet. Der zweite Teil behandelt, geordnet nach Waffen- Format: 26 × 18,5 cm gattungen, detailliert die Uniformierung der einzelnen Truppen und Behörden des Band 1 & 2 zum Preis von € 99,00 Heeres. Dabei werden nicht nur die jeweiligen Abzeichen für alle Truppenteile an den (ISBN: 978-3-902526-33-5) verschiedenen Bekleidungsstücken dargestellt, sondern auch in enger Verbindung zur Formationsgeschichte erläutert. Hierbei sind die zahllosen Kriegsformationen Alle 3 Bände zusammen wie Reserve-, Landwehr- und Landsturmtruppen ebenso berücksichtigt wie zahl- (ISBN 978-3-902526-35-9) € 169,90 reiche technische Spezialformationen, z. B. Minenwerfer-Kompanien, Flak- oder Starkstrom-Formationen, denen besondere Abzeichen verliehen wurden. Außerdem entstanden für die Flieger- und Kraftfahrtruppen besondere Spezialbekleidungen, die ebenfalls ausführlich behandelt werden. Ein umfangreicher Teil des Werkes ist ferner den Militärbeamten gewidmet, deren komplizierte Gliederung und Uniformierung erstmals eingehend erläutert und durch zahlreiche Tabellen übersichtlich dargelegt wird. Insgesamt 70 ganzseitige Farbtafeln führen die Systematik der feldgrauen Uniform dem Leser in übersichtlicher Form vor Augen.
B. I. Kopfbedeckungen B. I. Kopfbedeckungen C. V. Kavallerie C. V. Kavallerie
4. Tschako Stulpstiefel 1 2 Statt der Kavalleriestiefel trugen Kürassiere höhere Stulpstiefel, die ein wenig über das Knie a) Tschako aus Leder reichten und hinten etwa 14 cm tief ausgeschnitten waren. Die Offiziersstiefel sollten das Die Jäger und Schützen, Telegraphen-, Luftschiffer- und Fliegertruppen trugen statt des Knie dagegen etwa 4 cm überragen. Im oberen Teil des Schaftes, bis etwa 13 cm über der Helmes einheitlich den Tschako, einen leicht abweichenden Tschako auch die MG-Abtei- Kappe, befand sich auf der Innenseite ein Lederfutter und an jeder Seite, unter dem Schaft- lungen. Ein vollständig anderes Modell führten dagegen die sächsischen Jäger und Schützen. ausschnitt, eine 19 cm lange und 4 cm breite Strippe aus dunklem Gurtband. An der Ferse, Der Tschako für Mannschaften – Gesamthöhe 15,5 cm – bestand aus schwarz lackiertem zwischen Kappe und Sohle, war eine 2 cm nach außen ragende Lederscheibe, der „Sporen- Leder mit rundem Deckel, stark gewölbtem Hinterkopf sowie abgerundetem Vorder- und träger“, eingelegt. Die Sohle blieb ohne Benagelung, doch konnte im Frieden eine Benagelung 5 Hinterschirm. Der Durchmesser des Deckels betrug 12,5 bis 14,5 cm. Zwischen dem mit mit Stiften oder Nägeln erfolgen. Die Befestigung der Sohle erfolgte durch eine Durchnäh- einem Wulst versehenen Vorderschirm und dem Hinterschirm war beiderseits ein abge- naht sowie zwei Pflockreihen, während der etwa 3 cm hohe Absatz durch ein versenktes rundetes Ohrenleder aufgenäht. An beiden Seiten befand sich eine schwarz lackierte Eisen verstärkt war. Messingscheibe mit Luftöffnungen. Der Kinnriemen war wie am Helm für Fußtruppen. Unter Gemäß preuß. Erl. vom 06.12.1914 sollten jedoch statt der Stulpstiefel nur noch Ein- der rechten Kinnriemenhalterung saß die deutsche Kokarde aus Eisenblech, wie am Helm für heits-Kavalleriestiefel hergestellt werden1. Durch die Neuunifomierung 1915 wurden die Fußtruppen. In Friedenszeiten zeichneten sich die bayerischen Tschakos dadurch aus, daß Stulpstiefel ganz durch die Einheits-Kavalleriestiefel ersetzt (s. dort). An den Stulpstiefeln, auch Mannschaften flache Schuppenketten aus Aluminiumbronze oder Neusilber trugen. Mit die noch bei den Ersatztruppen vorrätig waren, mußten mit preuß. Erl. vom 17.01.1917 die 1 AE vom 13.02.1914 (KM vom 17.02.) wurden sie durch Kinnriemen ersetzt . Kniestücke (Stulpen) abgeschnitten und der obere Schaftrand wie beim Einheits-Kavallerie- Der Tschakozierat bestand, je nach Knopffarbe, aus Tombak oder Neusilber. In Preußen stiefel abgeändert werden2. 3 6 diente hierzu in der Regel der Linienadler, bei Gardeformationen aber ein besonderer Gar- destern aus Neusilber, um dessen Spitzen ein Devisenband mit der Aufschrift „MIT GOTT Ausrüstung FÜR KÖNIG UND VATERLAND 1860“ verlief. Bayern, Sachsen, Württemberg und Mecklen- Das 1911 eingeführte naturfarbene Säbelkoppel mit Patronentaschen und Trageriemen burg-Schwerin hatten als Zierat jeweils ihr Landeswappen. wurde durch die Neuuniformierung 1915 durch das Einheitskoppel mit Kastenschloß ersetzt. 4 Für Offiziere war der Tschako am Kopfteil mit schwarzem Tuch bezogen. Oberhalb der Das Unterschnallkoppel der Offiziere besaß einen 40 cm langen und 2,9 cm breiten Trage- Schirme verlief ein 2,5 cm breiter Bundriemen aus schwarz lackiertem Leder, der bei Mann- riemen mit einem 2,5 cm breiten silbernen oder goldenen Tressenbesatz (in Knopffarbe), schaften nicht vorhanden war. Die Lüftungsvorrichtung bestand aus einem Drahtgitter. Statt der auf der Innenseite ein Tuchfutter in der Abzeichenfarbe des Regiments aufwies; auch die des Kinnriemens trugen Offiziere flache vergoldete oder versilberte Schuppenketten an Kette mit Haken und Schnallen war versilbert oder vergoldet. gleichfarbigen runden Rosetten, darunter auf der rechten Seite die deutsche Kokarde. Der An der Offiziers-Feldbinde des Rgt. der Gardes du Corps befanden sich als Besonderheit pon- Zierat war jeweils vergoldet oder versilbert; den versilberten preußischen Gardestern zierte ceaurote Tuchvorstöße am Leibgurt und an den Schiebern. ein farbig emailliertes Mittelfeld. In den Abmessungen entsprach der Tschako für Offiziere 8 9 dem der Mannschaften. Bewaffnung 7 Mit AE vom 13.02.1914 (KM vom 17.02.) erhielten in Bayern die Tschakos für Offiziere Offiziere und Portepee-Unteroffiziere Pistole 08 und Kürassier-Offizierdegen (Pallasch); gewölbte Schuppenketten und einen neuen Helmzierat, doch konnte der alte Zierat bis zum Unteroffiziere und Trompeter Pistole 08, Kürassierdegen und Lanze; Mannschaften Karabi- 01.01.1916 aufgetragen werden (vgl. Helm für berittene Truppen)2. ner 98, Kürassierdegen und Lanze. Vorn wurde das Feldzeichen in den Landesfarben eingesteckt. Es bestand aus Holz mit Der Kürassier-Offizierdegen besaß einen Korb aus Tombak, bestehend aus einem Haupt- 6,2 cm Höhe und 3,5 cm Breite und war für Mannschaften mit Tuch in den Farben der bügel und drei Seitenbügeln; der Griff war mit Fischhaut überzogen. Der in gleicher Form 10 11 12 13 14 Landeskokarde bezogen. Bei Offizieren, mit eine Höhe von 6,5 cm, wurde das Mittelfeld gehaltene Kürassierdegen hatte dagegen ein Gefäß aus Messing und einen mit schwarzem aus farbigem Samt von metallener Krauskantille eingefaßt, während der äußere Teil mit Leder bezogenen Griff. metallener Glanzkantille besetzt war. Dieses Feldzeichen gehörte auch zur Husarenmütze und zur Tschapka. Die Übersicht gibt die Farbfolge von innen nach außen wieder: Tschakos und Ersatztschakos (Zeichnung von Paul Pietsch in: ZfHU 1953) Preußen Schwarz-weiß, Ofziere silberne Kraus- und Glanzkantillen. 1–2. Preuß. Ofzierstschako mit und ohne Überzug 11. Badischer Tschako 3. Mannschaftstschako mit Überzug 12. Tschako aus schwarzem Filz Kürassiere Bayern Blau-weiß, Ofziere silberne Kantillen. Höhe des Feldzeichens nur 6 cm. 4. Mecklenburg. Tschako 13. Überzug mit übergroßer Bataillons-Nummer 1. Unterofzierstresse 8. Kragen und Ärmelaufschlag Ofziere 5. Abzeichen des Garde-Reserve-Jäger-Btl. 14. Tschako aus feldgrauem Filz 2. Unterofzierstresse Garde 9. Kragen und Ärmelaufschlag Mannschaften der Garde Sachsen Grün-weiß, Ofziere silberne Kantillen 6. Abzeichen des Garde-Schützen-Btl. 15. Feldgrauer Tschako für sächs. MG-Abteilungen 3. Friedens-Waffenrock M 1915 10. Namenszug Leib-Kür.-Rgt. Nr. 1 7. Abzeichen der Bataillone 16. Tschako aus feldgrauem Leder 4. Ofzierstresse 11. Namenszug Kür.-Rgt. Nr. 2 8. Abzeichen der Reservetruppen 17–18. Tschakos der sächs. Jäger und Schützen 5. Ärmelaufschlag sächs. Garde-Reiter-Rgt., Unterofzier 12. Namenszug Kür.-Rgt. Nr. 6 1 Bayer. KM Nr. 4149. Bayer. VBl. 1914 Nr. 50, S. 139 f. 9. Bayer. Tschako 19. Tschako aus feldgrauem Filz für Landsturm 1 Preuß. KM Nr. 611/12. 14 B 3. KVBl. XIII. AK Jg. 6 (1914) Nr. 53, S. 36 6. Sächs. Waffenrock und Ärmelaufschlag 13. Namenszug Kür.-Rgt. Nr. 8 2 2 Ebd. 10. Tschako der württ. Gebirgs-Kompanie 20. Tschako alter Art für Landsturm Preuß. KM Nr. 48/1. 17 B 3 Da. KA Mü, MKr 5307, Prod. 290 7. Kragen und Ärmelaufschlag Mannschaften 14. Namenszug sächs. Garde-Reiter-Rgt.
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