|Kurz Anzeiger

August 2017

Liebe Mitglieder und Interessenten des CVJM Hamburg,

Ende Juli wird der Stadtteil St. Georg wieder der bis in die Anfänge der 90er Jahre in die Farben des Regenbogens gehüllt und zurückreicht und einige Konflikte innerhalb auch die CVJM-Villa an der Alster wird für der deutschen CVJMs hervorbrachte. einige Tage umgetauft: Der Hamburg Wolfgang Knobel, Vorstandsmitglied des mit seinen zahlreichen Diskussionen und CVJM zu Hamburg e.V. hat seine Vorträgen, Festen und Paraden wird erneut Erinnerungen an die Anfänge dieser vom Hamburg Pride Verein veranstaltet. Und Partnerschaft mit uns geteilt. auch in diesem Jahr wird das Pride House in Dass die Pride Week kurz nach der unseren Wänden viel Raum für Austausch Verabschiedung des Gesetzes für die Ehe für und Informationen bieten, die in Zeiten von Alle stattfindet, bietet die Gelegenheit für Populismus und Ausgrenzung immer Madaline George von Citizen of the World, wichtiger werden. sich die weltweite Entwicklung der Rechts- Dass gerade der CVJM an der Alster, inmitten lage anzuschauen und uns darauf aufmerk- eines so bunte Stadtteils, so eng mit den sam zu machen, welche Akzeptanz LGBTI*- VeranstalterInnen der Pride Week koope- BürgerInnen in verschiedenen Staaten riert, hat einen interessanten Hintergrund, haben. Hamburg Pride () von Marcel Willi Wilkens

Im Jahr 1969 leisteten erstmals Lesben, Schwule, und Bisexuelle systematisch Widerstand gegen staatliche Diskriminierung und Repression. In diesem Jahr kam es nach einer Polizei-Razzia im Stonewall Inn in der Christopher Street (New York City, USA) zunächst zu Auseinandersetzungen und dann zu dreitätigen, massiven Protesten der queeren Community. In Erinnerung an diese Ereignisse finden seitdem in aller Welt jährliche politische Paraden statt, die Christopher Street Days bzw. Pride Paraden.

Der Christopher Street Day in Hamburg wird von dem Verein Hamburg Pride e.V., der 2003 gegründet wurde, organisiert. Ziel sei es ͞die in der Öffentlichkeit bestehenden Vorurteile und Diskriminierungen gegenüber Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- oder Intersexuellen abzubauen und die volle rechtliche Gleichstellung dieser Gruppen in allen Bereichen des Lebens zu fördern.͟

Die allgemeine Zielsetzung des Vereins werde durch das jeweilige Motto und einzelne Forderungen zum jährlichen Christopher Street Day konkretisiert, heißt es auf der Homepage des Vereins. Zu den Forderungen gehöre die volle rechtliche Gleichstellung von eingetragenen homosexuellen Lebenspartnerschaften mit der Ehe, insbesondere im Steuer- und Rentenrecht, das gleiche Adoptionsrecht für Homosexuelle in eingetragenen Lebenspartnerschaften wie es für Ehepaare gilt, Aufklärung und Toleranz fördernden Unterricht hinsichtlich homosexueller Lebensweisen an allen Schulen und Jugendeinrichtungen in Hamburg sowie die Einhaltung der Menschenrechte von Homosexuellen in allen Ländern der EU und darüber hinaus, insbesondere die Beachtung der Menschenwürde, des Gleichheitsgrundsatzes und der Versammlungsfreiheit. Des Weiteren hat der Verein einen Katalog mit 18 Forderungen formuliert, die sich unter anderem an den Senat und die Bundesregierung richten.

Die Christopher Street Day Kampagne 2017

Mit dem Motto „Kot it us! Diskriiierug ist keie Alterative“ lädt Haurg Pride e.V. als Verastalter dazu ei, „sih isesodere i Jahr 7 it dem CSD zu verbinden: Für eine freie, gleiche und solidarische Gesellschaft, für Weltoffenheit und die Akzeptanz von Verschiedenheit, für geschlechtliche Vielfalt und die Gleichstellung sexueller Minderheiten.In einer Presseerklärung verdeutlichen die VertreterInnen des Vereins, was diese Kampagne aussagen soll.

Matthias Laiß, Pressesprecher von Hamburg Pride e.V., erklärt: Die zahlreichen und detailreich ausgestalteten Figuren auf dem Kampagnenmotiv spiegeln die gesellschaftliche Vielfalt im Hinblick auf viele Aspekte, darunter eben besonders sexuelle Orientierungen & geschlechtliche Identitäten wider. Gemeinsam solidarisiere sie sih u de Aufruf ‚Kot it us‘. Das Küstlerkollekti ‚Geshoss‘ üersetzte dieses Motto spielerish i ein lebhaftes Motiv, das dazu einlädt, genauer hinzusehen und sich somit gegen vereinfachende Stereotype und Vorurteile wendet. Die Menge, die sich hinter einem Banner mit der Aufschrift ‚Diskriiierug ist keie Alteratie‘ ersaelt, het das Politishe der PRIDE WEEK hervor und spielt dabei nicht nur auf die zahlreichen Wahlen in diesem Jahr an. Es stellt auch einen Bezug zum G20-Gipfel her, der im Juli in die Hansestadt kam. Im Zuge dessen möchte Hamburg Pride e.V. auf die Menschenrechtslage in einigen G20- Staaten, insbesondere im Hinblick auf LGBTIQ*, aufmerksam machen.

Es ist eine klare Positionierung gegen Ausgrenzung und gegen den Populismus der vermeintlich einfachen Lösungen. Wir stemmen uns gegen den politischen Rollback, der uns ein rückwärtsgewandtes Familien- und Gesellschaftsbild als Alternative verkaufen will, so Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender des Vereins. „Wir streite für eie Gesellshaft, i der Sexualität iht ershät tauisiert ird. „Kot it us! ist daher in seiner Doppeldeutigkeit auch eine Einladung, offen und unverkrampft über unterschiedliche Sexualitäten zu sprechen.

Pride House an der Alster

Die Villa an der Alster unter den Farben des Regenbogens: Wie auch in den vergangenen Jahren wird der CVJM in Kooperation mit dem Verein Hamburg Pride vom 30.07 bis zum 03.08 das PRIDE House mit vielen Veranstaltungen und Diskussionen, sowie einem Treffpunkt in der Alsterbar veranstalten.

Der CVJM oder YMCA ist schon immer im Verdacht gewesen, ein verdeckter Treffpunkt homosexueller Jungs und Männer zu sein, erihtet Wolfgag Koel aus de Vorstand des CVJM zu Haurg e.V., Der Song YMCA spiegelt das - demgegenüber steht die biblisch begründete Ablehnung der Homosexualität: Du darfst nicht bei einem Manne liegen, wie man beim Weibe liegt; solches ist eine Greueltat. Ei iht geriger Teil der Meshheit ist homosexuell und auch im Tierreich ist Homosexualität verbreitet – Soit ist es ei Teil der Shöpfug Gottes.

Wolfgang Knobel Vorstand Es sollte auch nicht vergessen werden, dass bei der CVJM zu Hamburg e.V. Etablierung des Glaubens die umliegenden Religionen mutterrechtlich aufgebaut waren, es Göttinnen gab und effeminierte Männer Priester werden konnten. Sie waren Teil des feindlichen Überbaus für die neue judäishe Religio erklärt Koel. Aus diesen Tatsachen und weil der CVJM Hamburg die Bibel auch als historisches Buch sieht, konnten wir nie die homophobe Haltung der Ausgrenzung, Verfolgung und Ablehnung von Homosexuellen akzeptieren

Anfang der 90er Jahre lerne Wolfgang Knobel bei der Recherche für einen Film die Mitglieder der Metropolitan Community Church im Magnus Hirschfeld Centrum kennen und erfuhr von ihrem Wunsch nach einem zentraleren Ort für Ihre Gottesdienste – dies besprach daraufhin der Vorstand und lud die Gemeinde in die Räume an der Alster ein. Fortan fanden jeden Sonntag die Gottesdienste der MCC im CVJM Haus statt. Das endete erst, als die MCC in eigene Räume ziehen konnte.

Diese Entscheidung hat im CVJM Deutschland zu zum Teil sehr negativen Reaktionen und Diskussionen geführt. Zu einer Verständigung kam es nicht, sodass beide Positionen im deutschen CVJM nebeneinander standen.

Seither engagiert sich der CVJM an der Alster in der LGBTQ-Community und lädt seit zehn Jahren den Hamburg Pride e.V. in das CVJM-Haus ein. Pride House Agenda Sonntag, 30. Juli 2017 16:00 – 18:00 Islam, arabische Kultur und Homosexualität – die mhc e.V., LSF inklusive islamische Gemeinde als Begegnungsort Hamburg/Querbild e.V. 17:00 – 18:30 Zusammen leben – Das Lebenspartnerschaftsgesetz mhc Schwulenberatung 19:00 – 20:30 Wozu brauchen wir Facebook? Lesbennetzwerk Hamburg, Lesbenverein Intervention 19:00 – 22:00 Demo. Für. Alle. Männerschwarm Verlag und Hamburg Pride e.V. 19:30 – 21:00 Wer wird Billionär? Bi&Friends Hamburg Montag, 31. Juli 2017 16:00 – 17:30 WS Stammtischkämpfer*innen - Argumentieren gegen Lesbenverein Intervention rechten Populismus 16:00 – 19:00 „Du Shwuhtel! Du Transe Sheiß Lese“ – Für Arbeitskreis Vielfalt am Akzeptanzraum Schule und tägliche Diskriminierung Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung 19:00 – 20:30 Schwule Kunst und Kultur – gibt es das? mhc- Schwulenberatung 19:00 – 22:00 Tina zu Besuch? Schwule und Chemsex – Risiken und AIDS-Hilfe Hamburg Harm Reduction 19:30 – 22:00 Hamburg Pride Talk Hamburg Pride e.V. Dienstag, 1. August 2017 16:00 – 17:30 Queere Märchen – Nicht nur für Kinder Bi&Friends Hamburg 16:00 – 18:00 Islam und Homosexualität – Geht das zusammen? ver.di Regenbogen AK LSBTI/ver.di Landesbezirk Hamburg Ressort 3/ DGB Hamburg 17:00 – 19:00 Erfahrungsaustausch lesbischer und schwuler Hamburger Elternpfleg- Pflegeeltern eschule Pfiff gGmbH 19:00 – 21:00 Unterbringung von geflüchteten LGBTI Grüne Bürgerschaftsfraktion 19:30 – 21:00 Politisierung der Kultur – Ein weiterer Zugang Jusos Hamburg Mittwoch, 2. August 2017 16:00 – 18:30 Menscherechtsverletzungen gegen Inter* - was Die Linke queer Hamburg dagegen tun? 17:00 – 19:00 Qu(e)er. Sprechen. ver.di Regenbogen – AK LSBTI Hamburg, ver.di Landesbezirk Hamburg 17:30 – 19:30 Sport und LSBTI* SPDqueer Hamburg 19:30 – 22:00 The future of Pride Hamburg Pride e.V. 19:30 – 21:00 Bisexuelle Studien unter der Lupe Bi&Friends Hamburg Alles, was ein Mann über seine Prostata wissen sollte Prof. Dr. Schlomm (UKE) Donnerstag, 3. August 2017 16:00 – 17:30 Begegnung von Lesben mit kulturellen Unterschieden Lesbennetzwerk Hamburg/Lesbenverein Intervention e.V. 16:30 – 18:30 Intersexion – die Vielfalt von Geschlecht Queeramnesty Hamburg 17:00 – 18:30 Rehabilitierung der Opfer des §175 und jetzt? SPDqueer Hamburg 19:00 – 20:30 Standortfaktor Diversity – Gesellschaftliche Vielfalt als LSU, Landesverband Wirtschaftsmotor? Hamburg 19:30 – 21:30 Trans*Later – Eine Lesung Querverlag 19:30 – 21:30 Deutsch-russische Freundschaft unterm Regenbogen LSVD Hamburg/Side by Side St. Petersburg

Pride House an der Alster

Madaline Geroge ist Menschenrechtsanwältin und Mitbegründerin der Organisation Citizen of the World. Bevor sie im vergangenen Jahr nach Hamburg zog, arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Forschung des Internationalen Strafrechts und der Menschenrechte. Des Weiteren war sie in den Vereinigten Staaten von Amerika und Südafrika als Anwältin für MigrantInnen und Geflüchtete tätig und setzte sich dort für Menschen ein, die auf Grund ihrer Sexualität verfolgt wurden.

With the recent vote in German parliament to legalize same-sex marriage, Germany is set to become the 24th country in the world allowing gay marriage. Although this is an important step, we must not ignore that the right to marry regardless of gender or sex is only one aspect of equality and gay rights.

Setting aside for now the argument of some gay activists who view marriage as a heteronormative institution that allows governments to bring the gay community into the larger society view of what is acceptable, there are many other legal barriers and lack of protections that we must recognize.

Even within some countries where gay marriage is legal, gay individuals are at risk of losing their jobs and housings simply because of their sexuality. Legal protections against hate speech, typically used to fight against hateful language targeting race, religion, or national origin, are rarely extended to protect slurs targeting sexuality. Medical care rights, military service, and parental rights are just a few other areas whee thee tends e to a lak of euality and potetion, egadless of a ounty’s marriage laws.

And while it is true that 24 countries now allow gay marriage, mostly in Europe and the Americas, there are many more that do not. And although these 24 countries have all made this important change, the first being the Netherlands in 2000, we have seen in the past 20 years many countries moving in the opposite direction.

Indeed, homosexual acts are punishable by death in 10 countries, all located in the Middle East and Africa, and are illegal in a further 65 countries. In these countries, members of the LGBT community struggle for recognition of some of their basic human rights - including freedom of association and freedom from violence.

Although some of these laws date back many years (it is important to know that 42 of these countries are former British colonies and inherited the legacy from then), others have been recently adopted. In this way, they must be seen, in part, as a response to and backlash against growing acceptance and awareness of LGBT rights elsewhere. One must only consider Russia to see the anti-homosexuality direction many governments are taking.

Indeed, we have seen a lack of leadership in this area from international institutions such as the UN. In fact, the United Nations political bodies had not discussed LGBT rights until 2006 when Norway presented a statement on human rights violations based on sexual identity. And it was not until 2011, when, led by South Africa, a resolution was narrowly passed requesting that the United Nations High Commissioner for Human Rights draft a report on discriminatory laws and practices and acts of violence based on sexual orientation and gender identity. This is why we continue to have annual Pride celebrations around the world. Pride of course began as a small movement, more similar to protest than celebration, of gays and allies fighting for recognition and for their rightful place in society. The movement has evolved through the years in line with laws and social attitudes. And while it may have a feeling of happiness and celebration here in Germany, it is important to recognize that in many places, Pride week or day is still as much as a battle as it was when it began in New York. In many cities and countries, those planning and attending Pride are risking violence and prosecution. Just a few days ago, Turkish police violently broke up the protest in Istanbul, which the government had previously tried to ban.

This just goes to show why we must continue to show solidarity around the world. We must use Pride Week as much to celebrate how far we have come as we do to continue fighting for a better and more equal future for those around the world and here in our own backyard.

| Mit unserem Som- merfest ist das Team Montag bis Freitag, außer Pride (16 – 21 Uhr) | Begegnungsstätte Alsterhafen: Offenes Café des CVJM und der Kindertagesstätte in Mittwochs, außer Pride (19 – 21 Uhr) die Sommerferien | Begegnungsstätte Alsterhafen: Sprachtreff gestartet: Nicht alle Donnerstags (18 – 20 Uhr) Treffen und Veran- | Alsterbut – Citizen of the World staltungen finden in Freitags (19 – 21 Uhr) diesem Monat daher | CVJM: Schach Club wie gewohnt statt 20.07.2017 | Unter dem Motto – 30.08.2017 | Sommerferien „Freiwillig Fürei- 30.07.2017 ader fidet das – Vernetzungstreffen 03.08.2017 | PRIDE HOUSE im CVJM „Itegratiosarbeit 02.08.2017 | Glaubensfragen Lebensfragen mit Geflüchteten im CVJM a Sastag, den 14. Oktober 2017 Mitglied werden statt. Der CVJM Adler- Der CVJM nimmt gerne zur Unterstützung unserer Arbeit neue Mitglieder auf. Meldet Euch einfach im Büro des brücke in Wuppertal CVJM oder schaut auf unserer Homepage vorbei. ist von 11 bis 16 Uhr Gastgeber. | Ausstellung in der CVJM zu Hamburg e.V. An der Alster 40 Alsterbar: „Christo- 20099 Hamburg pher Street Day – eine malerische An- [email protected]

äherug von der www.cvjm-hamburg.de Malerin Angela Zander-Reinert mit +4940-28055308 Diskussion am

01.08.2017 um 18 facebook.de/alsterbarhamburg Uhr. Illustrationen/Fotos: Hamburg PRIDE (2), ilga.org (1), Schwark (1), Wiese (1),