1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Begründung

Abb. 1: Geltungsbereich (Kartengrundlage digitale Topographische Karte © GeoBasis-DE/M-V  2018 )

Stand: Entwurf 07/2019

Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Auftraggeber:

Gemeinde Krugsdorf der Bürgermeister über Stadt Haußmannstraße 85 17309 Pasewalk

Planverfasser:

Gudrun Trautmann Architektin für Stadtplanung Walwanusstraße 26, 17033 Neubrandenburg Telefon: 0395 / 5824051 Fax: 0395 / 36945948 E-Mail: [email protected]

------Seite 2 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Inhaltsverzeichnis

I. BEGRÜNDUNG ...... 5

1. RAHMENBEDINGUNGEN ...... 5 1.1 Anlass und Ziel der Planung ...... 5 1.2 Rechts- und Verfahrensgrundlagen ...... 5 1.3 Verfahrensablauf ...... 5 2. ZIELE DER RAUMORDNUNG ...... 6 3. WIRKSAMER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN ...... 7 4. STÄDTEBAULICHE PLANUNG ...... 8 4.1 Sondergebiete, die der Erholung dienen ...... 9 4.2 Grünflächen ...... 9 4.3 Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffsfolgen ...... 9 4.4 Kennzeichnungen ...... 9 4.4.1 Bergwerkseigentum ...... 9 4.4.2 Altlast ...... 9 4.5 Nachrichtliche Übernahme ...... 10 4.5.1 Europäisches Vogelschutzgebiet ...... 10 4.5.2 Gewässerschutzstreifen ...... 10 4.6 Hinweise ...... 10 4.6.1 Bodendenkmal ...... 10 4.6.2 Truppenübungsplatz Jägerbrück ...... 10 4.6.3 Munitionsfunde ...... 10 4.6.4 Brutkolonie im Kiessee ...... 11 4.6.5 Untere Wasserbehörde ...... 11 4.6.6 E.DIS Netz GmbH ...... 11 4.6.7 Trink- und Abwasserzweckverband Uecker-Randow, Süd-Ost ...... 12 4.7 Flächenbilanz ...... 12

II. UMWELTBERICHT ...... 12

1. EINLEITUNG ...... 12 1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bauleitplans ...... 12 1.1.1 Projektbeschreibung ...... 12 1.1.2 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen der Vorhaben ...... 13 1.1.3 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes ...... 13 1.2 Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplanungen festgelegten Ziele des Umweltschutzes ...... 14 2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN ...... 16 2.1 Bestandsaufnahme ...... 16 2.1.1 Erfassung der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden ...... 16 2.1.2 Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung ...... 20 2.2 Prognosen zur Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung, die mögliche bau-, anlage-, betriebs- und abrissbedingte erheblichen Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange unter Berücksichtigung der nachhaltigen Verfügbarkeit von Ressourcen ...... 20

------Seite 3 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------2.2.1 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange unter Berücksichtigung der nachhaltigen Verfügbarkeit von Ressourcen ...... 20 2.2.2 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen ...... 22 2.2.3 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung ...... 22 2.2.4 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte Risiken für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das kulturelle Erbe ...... 22 2.2.5 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge der Kumulierung mit benachbarten Vorhaben ...... 22 2.2.6 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge Klimabeeinträchtigung und Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel ...... 22 2.2.7 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge eingesetzter Techniken und Stoffe ...... 23 2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen ...... 23 2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 23 3. ZUSÄTZLICHE ANGABEN ...... 23 3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lücken oder fehlende Kenntnisse ...... 23 3.2 Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen ...... 24 3.3 Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe j BauGB ...... 24 3.4 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 24 3.5 Referenzliste der Quellen, die für die im Bericht enthaltenen Beschreibungen und Bewertungen herangezogen wurden ...... 24

------Seite 4 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------I. Begründung 1. Rahmenbedingungen 1.1 Anlass und Ziel der Planung

Die 1. Änderung des Flächennutzungsplanes steht im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 „Campingplatz Krugsdorf“. Am Standort eines bestehenden Ba- deplatzes und Campingplatzes östlich von Krugsdorf soll aufgewertet werden. Der Bebau- ungsplan soll die bestehenden Nutzungen ordnen. Die geplanten Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 6 „Campingplatz Krugsdorf“, ent- sprechen nicht in vollem Umfang den Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplanes (Flächen für Wald, sonstiges Sondergebiet Campingpatz und öffentliche Grünflächen mit der Zweckbestimmung Badeplatz). Unter Berücksichtigung der Anforderungen gem. § 8 Abs. 2 BauGB (Entwicklung von Bebauungsplänen aus dem Flächennutzungsplan) ist die Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich. Der Geltungsbereich der Flächennutzungsplanänderung ist deutlich kleiner als der des Be- bauungsplanes Nr. 6, umfasst nur den Westen und Norden; während der Osten und Süden des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes aus dem wirksamen Flächennutzungsplan entwickelt werden kann und somit nicht Bestandteil der Flächennutzungsplanänderung ist.

1.2 Rechts- und Verfahrensgrundlagen

Die Bauleitplanung basiert u. a. auf nachfolgenden Rechtsgrundlagen:

• Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), • Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786), • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist, • Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434) geändert worden ist, • Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Bundesnaturschutz- gesetzes (Naturschutzausführungsgesetz – NatSchAG M-V) vom 23. Februar 2010 (GVOBl. M-V 2010, S. 66) zuletzt § 12 geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 5. Juli 2018 (GVOBl. M-V S. 221, 228).

1.3 Verfahrensablauf

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Krugsdorf wurde mit Ablauf des 14.03.2009 wirk- sam.

Das Verfahren zur 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ist erforderlich, da der Bebau- ungsplan Nr. 6 „Campingplatz Krugsdorf“ nicht aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Krugsdorf einwickelt werden kann. Die Flächennutzungsplanänderung erfolgt gem. § 8 Abs. 3 BauGB parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes.

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Landesplanerische Stellungnahme Mit Schreiben vom 08l.07.2019 hat das Amt für Raumordnung und Landesplanung Vorpom- mern dem Vorhaben zugestimmt.

Frühzeitige Behördenbeteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB, Abstimmung mit den Nachbar- gemeinden Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berührt werden kann, wurden mit Schreiben vom 08.05.2019 von der Planung un- terrichtet und zur Äußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detailie- rungsgrad der Umweltprüfung aufgefordert. Die betroffenen Nachbargemeinden wurden von der Planung unterrichtet. Bis zum 10.07.2019 äußerten sich15 Träger zur Änderung des Flä- chennutzungsplanes; von den Nachbargemeinden kamen keine Bedenken oder Hinweise.

Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abas. 1 BauGB Der Vorentwurf der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes war in der Zeit vom 03.06.2019 bis einschließlich 05.07.2019 im Rathaus der Stadt Pasewalk ausgelegt. Die Bekanntma- chung erfolgte Amtlichen Mitteilungsblatt für das Amt Uecker-Randow-Tal Pasewalker Nach- richten Nr. 5/2019 vom 25.05.2019. Die Bekanntmachung und die auszulegenden Unterla- gen waren auch auf Homepage der Stadt Pasewalk eingestellt.

Auslegungsbeschluss Der Entwurf der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde am ………………. von der Gemeindevertretung als Grundlage für die öffentliche Auslegung nach § 3 Abs. 2 BauGB und die Behördenbeteiligung nach § 4 Abs. 2 BauGB gebilligt.

2. Ziele der Raumordnung

Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern (LEP M-V) Nach dem Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern vom 27.05.2016 liegt die Gemeinde Krugsdorf im ländlichen Raum, in einem Vorbehaltsgebiet Tourismus und der Planungsstandort grenzt an ein Vorranggebiet Naturschutz und Landschaftspflege. Im Landesraumentwicklungsprogramm heißt es unter 4.6 Tourismusentwicklung und Touris- musräume: „(2) Die natur- und kulturräumlichen Potenziale des Landes sollen erhalten werden und durch den Tourismus genutzt werden. Aktivtourismus (Wasser-, Rad-, Wander-, Reit- und Golftourismus), Camping- und Wohnmobil-, Gesundheits- und Naturtourismus sowie Urlaub auf dem Lande sollen gestärkt und weiter erschossen werden. … (4) In den Vorbehaltsgebieten Tourismus soll der Sicherung der Funktion für Tourismus und Erholung besonderes Gewicht beigemessen werden. Dies ist bei der Abwägung mit anderen raumbedeutsamen Planungen, Maßnahmen, Vorhaben, Funktionen und Nutzungen und denen des Tourismus selbst besonders zu berücksichtigen.“

Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern Die Gemeinde Krugsdorf übernimmt keine zentralörtliche Funktion und gehört zum Nahver- sorgungsbereich des Mittelzentrums Pasewalk. Die Gemeinde liegt in einem Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft und nicht in einem Tourismus- entwicklungsraum wie im Landesraumentwicklungsprogramm. Im Osten grenzt der Planbereich an ein Vorbehaltsgebiet Naturschutz- und Landschafts- pflege. Hier handelt es sich um das FFH-Gebiet 2450-301 „Koblentzer See und Zerrenthiner Wiesen“ und SPA-Gebiet 2450-402 „Koblentzer See“.

------Seite 6 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Nördlich am Planbereich wird ein Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung für Kiessand ausge- wiesen. Durch Krugsdorf verläuft ein regional bedeutsamer Radweg. Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Vorpommern wird unter 5.2 Tourismus in Natur und Landschaft ausgeführt: „(1) Landschaftsräume, die hinsichtlich ihrer natürlichen und kulturellen Ausstattung sowie ihrer Lage für die Erholungsnutzung besonders geeignet sind, sollen, soweit kein Schutzzweck oder Vorrang dagegen steht, für die Allgemeinheit zugänglich und erlebbar und so für geeignete Erholungsformen nutzbar gemacht werden.“

Abbildung 2: Auszug aus dem Regionalen Raumentwicklungsprogramm Vorpommern 2010

Die Badestelle am Kiessee und der Campingplatz Krugsdorf haben aufgrund der langjähri- gen Nutzung sowohl für Naherholungssuchende als auch für überregionale Touristen eine Bedeutung.

In der landesplanerischen Stellungnahme vom 08.07.2019 wird festgestellt, dass die 1. Än- derung des Flächennutzungsplanes mit den Zielen der Raumordnung vereinbar ist.

3. Wirksamer Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Krugsdorf wurde mit Ablauf des 14.03.2009 wirk- sam. In ihm sind im Geltungsbereich der 1. Änderung Flächen für Wald, Sondergebiete, die der Erholung dienen (Campingpatz) und Grünflächen (Badeplatz) dargestellt. Der Geltungsbe- reich liegt teilweise innerhalb einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Der Nordwesten ist als Bergwerkseigentum gekenn- zeichnet. ------Seite 7 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Die Notwendigkeit der Arrondierung der Campingplatznutzung innerhalb der vorhandenen Nutzungsgrenzen (Einfriedung) hat sich bereits während der F-Plan-Aufstellung abgezeich- net.

Abbildung 3: Ausschnitt aus dem wirksamen Flächennutzungsplan mit gekennzeichnetem Geltungsbereich der 1. Änderung

4. Städtebauliche Planung

Die Badestelle am Kiessee und der Campingplatz Krugsdorf haben aufgrund der langjähri- gen Nutzung sowohl für Naherholungssuchende als auch für überregionale Touristen eine Bedeutung. Folgende Planungsziele werden angestrebt: • Schaffung von Rechtssicherheit zur Nutzung eines Sondergebietes Campingplatz gemäß § 10 Abs. 5 BauNVO am historisch entstandenen Badeplatz, • Sicherung eines sozial, ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Nutzungssektrums inner- halb des eingefriedeten Bereiches, • Nachweis des naturräumlichen Ausgleiches durch den geplanten Eingriff.

------Seite 8 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------4.1 Sondergebiete, die der Erholung dienen

Im Sondergebiet, das der Erholung dient, mit der Zweckbestimmung Campingplatz sind Dau- ercampern und wechselnden Urlaubern (Wohnfahrzeuge, Wohnanhänger und Zelte) zuläs- sig. Der Nordosten des eingefriedeten Campingplatzes war rechtlich Wald und auch als sol- cher im Flächennutzungsplan dargestellt. Mit Schreiben vom 25.02.2019 wurde die Waldum- wandlung in Campingplatz genehmigt.

4.2 Grünflächen

Im Westen am Ufer des Kiessees wurden Grünflächen dargestellt. Diese sind unterteilt in Zeltplatz, Badeplatz und Parkanlage. Auf der privaten Grünfläche mit der Zweckbestimmung Zeltplatz dürfen in einem Zeitraum von Mai-September auch Zelte stehen. Die Festsetzung ermöglicht, den Betrieb durch saiso- nale und witterungsbedingte Nachfrageschwankungen zu stabilisieren. Die öffentliche Grünfläche Badeplatz dient der Sicherung des Badebetriebes. Die öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Parkanlage dient der saisonalen Frei- zeitgestaltung und Erholung der Öffentlichkeit mit allen verbundenen Nutzungen auf überwie- gend begrünten Flächen.

4.3 Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffsfolgen

Der Eingriff wurde auf der Ebene der Bebauungsplanung abgearbeitet und Verminderungs- und Vermeidungsmaßnahmen im Plangeltungsbereich des Bebauungsplanes und eine ex- terne Kompensationsmaßnahme festgesetzt. Der naturschutzrechtliche Ausgleich wird mit dem Erwerb von 5.217 forstlichen Kompensati- onspunkten aus einem Waldflächenpool gedeckt. Außerhalb des Plangebietes ist eine Er- satzaufforstung gemäß Maßnahme 1.11 der Hinweise zur Eingriffsregelung M-V (Stand 2018) anzulegen: Anlage auf mindestens 0,5 ha großen zusammenhängenden Acker- oder Intensivgrünlandflächen.

4.4 Kennzeichnungen 4.4.1 Bergwerkseigentum

Der nordwestliche Teil des Plangebietes, ca. 3.700 m², gehört noch zum Bergwerkseigentum „Krugsdorf Süd“. Die Bergaufsicht durch das Bergamt Stralsund ist für den Bereich des Be- bauungsplanes im Jahr 1999 beendet worden. „Das Bergwerkseigentum „Krugsdorf Süd“ ist kein Hinderungsgrund für die Umsetzung des Bebauungsplanes, da die Lagerstätte dort bereits ausgekiest ist.“1

4.4.2 Altlast

Altlasten sind der Gemeinde für den Bereich des Plangebietes nicht bekannt.

1 Stellungnahme des Bergamtes Stralsund zum Bebauungsplan Nr. 6 vom 30.10.2018 ------Seite 9 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------4.5 Nachrichtliche Übernahme 4.5.1 Europäisches Vogelschutzgebiet

An das Plangebiet östlich angrenzend befindet sich das Europäische Vogelschutzgebiet SPA-Gebiet 2450-402 „Koblentzer See“.

4.5.2 Gewässerschutzstreifen

Westlich des Planbereichs liegt der Kiessee Krugsdorf. Da er eine Größe von 42,9 ha hat, ist nach § 29 NatSchAG M-V der 50 m Gewässerschutzstreifen zu beachten. Der Antrag auf Ausnahme vom Uferschutz wurde im Rahmen der Bebauungsplanung gestellt.

4.6 Hinweise 4.6.1 Bodendenkmal

Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand sind keine Bodendenkmale bekannt. Bei Bauarbei- ten können jedoch jederzeit archäologische Funde oder Fundstellen entdeckt werden. Daher sind folgende Hinweise zu beachten: Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist gemäß § 11 des Denkmalschutzgesetzes des Landes Mecklenburg-Vorpommern (DSchG M-V vom 06.01.1998, GVOBl. M-V Nr. 1 1998, S. 12 ff., zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 12. 07.2010 (GVOBl. M-V S. 383, 392) die zuständige unteren Denkmal- schutzbehörde zu benachrichtigen und der Fund und die Fundstelle bis zum Eintreffen von Mitarbeitern oder Beauftragten des Landesamtes in unverändertem Zustand zu erhalten. Verantwortlich sind hierfür der Entdecker, der Leiter der Arbeiten, der Grundeigentümer so- wie zufällige Zeugen, die den Wert des Fundes erkennen. Die Verpflichtung erlischt 5 Werk- tage nach Zugang der Anzeige.

4.6.2 Truppenübungsplatz Jägerbrück

Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr weist in seiner Stellungnahme vom 13.05.2019 hin: „In der Nähe des Plangebietes liegt der Truppenübungsplatz Jägerbrück sowie der Standor- tübungsplatz . Von diesen Liegenschaften aus kann durch den dortigen Übungsbe- trieb Lärm entstehen.“

4.6.3 Munitionsfunde

Das Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophen- schutz Mecklenburg-Vorpommern weist in seiner Stellungnahme vom 27.05.2019 hin, „dass in Mecklenburg-Vorpommern Munitionsfunde nicht auszuschließen sind. Gemäß 3 52 LBauO ist der Bauherr für die Einhaltung der öffentlich-rechtlichen Vorschriften verantwortlich. Insbesondere wird auf die allgemeinen Pflichten als Bauherr verwiesen, Gefährdungen für auf der Baustelle arbeitende Personen so weit wie mögliche auszuschließen. Dazu kann auch die Pflicht gehören, vor Baubeginn Erkundungen über eine mögliche Kampfmittelbelas- tung des Baufeldes einzuholen.“

------Seite 10 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------4.6.4 Brutkolonie im Kiessee

Der Landkreis Vorpommern- weist in seiner Gesamtstellungnahme vom 03.06.2019 hin: „Im Kiessee, nur ca. 300 m nordwestlich vom Plangebiet, befindet sich eine kleine Insel auf welcher ca. 1000 Brutpaare der Lachmöwe (Chroicophalus ridibundus), einer besonders ge- schützten Vogelart und ca. 30 Brutpaare der Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), einer be- sonders geschützten und streng geschützten Vogelart, brüten. Die Inselbesitzt deshalb eine naturschutzfachlich hohe Bedeutung als Lebensraum für Brutvögel in der UER-Region. Ge- mäß § 44 Absatz 1 Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, wild lebende Tiere der beson- ders geschützten Art zu stören. Bei allen Freizeitaktivitäten die vom Campingplatz ausgehen, ist darauf hinzuweisen, dass in der Brutzeit (Anfang April bis Mitte August eines Kalenderjah- res) die Insel nicht zu betreten ist. Um das Brutgeschehen nicht zu stören, darf der Bereich von 100 m, um die Insel herum, in diesem Zeitraum auch nicht mit Booten bzw. anderen Schwimmhilfen befahren werden.“

4.6.5 Untere Wasserbehörde

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald weist in seiner Gesamtstellungnahme vom 03.06.2019 hin: „1. Nach § 5 WHG ist eine nachteilige Veränderung des Gewässereigenschaften zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit des Wasserhaushalts zu erhalten. 2. Nach § 49 (1) des Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsge- setz – WHG) vom 31.Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) sind Arbeiten, die so tief in den Bo- den eindringen, dass sie sich unmittelbar oder mittelbar auf die Bewegung, die Höhe oder die Beschaffenheit des Grundwassers auswirken können, der zuständigen Be- hörde einen Monat vor Beginn der Arbeiten anzuzeigen. Wird nach § 49 (2) WHG da- bei unbeabsichtigt Grundwasser erschossen, ist dies der zuständigen Behörde unver- züglich anzuzeigen. … 1. Es wird darauf hingewiesen, dass sich im Planbereich keine Gewässer II. Ordnung, Wasserfassungen oder Trinkwasserschutzgebiete befinden. 2. Niederschlagswasser soll nach § 55 WHG ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden. 3. Die Trinkwasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung unterliegen dem zustän- digen Trink- und Abwasserzweckverband. 4. Nach § 46 (2) WHG bedarf das Einleiten von Niederschlagswasser in das Grundwas- ser durch schadlose Versickerung keiner Erlaubnis. Anfallendes unbelastetes Nieder- schlagswasser kann daher erlaubnisfrei über eine ausreichende Sickerstrecke von mind. 1,00 m zum Mittleren Höchsten Grundwasserstand MHGW) versickert werden.“

4.6.6 E.DIS Netz GmbH

Die E.DIS Netz GmbH weist in ihrer Stellungnahme vom 14.05.2019 auf Anlagenbestand im Baugebiet hin. Dieser befindet sich zwar in der Sondergebietsfläche, aber außerhalb des Plangeltungsbereichs der 1. Änderung des Flächennutzungsplans. „Zu konkreten Vorhaben setzen Sie sich bitte mindestens 14 Tage vor Baubeginn mit uns in Verbindung. Wir werden Ihnen die erforderlichen Unterlagen zum Anlagenbestand zusen- den. … Auf jeden Fall sollten bei zukünftigen Planungen unsere vorhandenen Leitungstrassen und Stationsstandorte berücksichtigt und gesichert werden.“

------Seite 11 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------4.6.7 Trink- und Abwasserzweckverband Uecker-Randow, Süd-Ost

Der Trink- und Abwasserzweckverband Uecker-Randow, Süd-Ost weist in seiner Stellung- nahme vom 19.062019 vorhanden Ver- und Entsorgungsleitungen im Straßenbereich hin. „Die Anschlüsse für Trinkwasser und Schmutzwasser müssen im Zuge von Baumaßnahmen überprüft und gegebenenfalls erneuert werden.“

4.7 Flächenbilanz

Tabelle 1: Flächenbilanz Flächenbilanz Wirksamer Flächen- 13 . Änderung Differenz nutzungsplan Sondergebiet, das -0,3519 ha 0,9355 ha +0,5836 ha der Erholung dient Grünflächen -0,5215 ha 0,8734 ha +0,3519 ha Flächen für Wald -0,9355 ha -0,9355 ha gesamt -1,8089 ha 1,8089 ha

II. Umweltbericht 1. Einleitung

Basierend auf der Projekt - UVP-Richtlinie der Europäischen Union des Jahres 1985, ist am 20. Juli 2004 das EAG Bau in Kraft getreten. Demnach ist für alle Bauleitpläne, also den Flä- chennutzungsplan, den Bebauungsplan sowie für planfeststellungsersetzende Bebauungs- pläne, eine Umweltprüfung durchzuführen. Dies ergibt sich aus § 2 Abs. 4 des BauGB. Im Rahmen des Umweltberichtes sind die vom Vorhaben voraussichtlich verursachten Wir- kungen daraufhin zu überprüfen, ob diese auf folgende Umweltbelange erhebliche Auswir- kungen haben werden: 1. Tiere, Pflanzen, Boden, Fläche, Wasser, Luft, Klima, Landschaftsbild, biologische Vielfalt 2. Europäische Schutzgebiete 3. Mensch, Bevölkerung 4. Kulturgüter 5. Vermeidung von Emissionen, sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern 6. Erneuerbare Energien, sparsamer Umgang mit Energie 7. Darstellungen in Landschafts- und vergleichbaren Plänen 8. Luftqualität 9. Umgang mit Störfallbetrieben 10. Eingriffsregelung.

1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bauleitplans 1.1.1 Projektbeschreibung

Die Gemeinde Krugsdorf beabsichtigt, den wirksamen Flächennutzungsplan für einen Teilbe- reich am Camping- und Badeplatz zu ändern. Anlass und Ziel der Änderung des Flächennut- zungsplans sind bereits unter Punkt 1 der Begründung im Einzelnen abgehandelt. Es handelt ------Seite 12 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------sich um die Änderung von bisher dargestellten Flächen für Wald, Sondergebiete, die der Er- holung dienen und Grünfläche in Sondergebiete, die der Erholung dienen, und Grünflächen. Damit verfolgt die Gemeinde Krugsdorf das Ziel, die Erholungslandschaft weiter zu entwi- ckeln und die Attraktivität des Ortes zu steigern.

1.1.2 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen der Vorhaben

Das Vorhaben kann bei Realisierung folgende zusätzliche Wirkungen auf Natur und Umwelt verursachen: Mögliche baubedingte Wirkungen sind Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes während der Bauarbeiten zur Realisierung der geplanten Vorhaben, welche nach Bauende wiedereinge- stellt bzw. beseitigt werden. Während dieses Zeitraumes kommt es, vor allem durch die La- gerung von Baumaterialien und die Arbeit der Baumaschinen, auch außerhalb der Baufelder zu folgenden erhöhten Belastungen der Umwelt: 1 Flächenbeanspruchung durch Baustellenbetrieb, 2 Bodenverdichtung, Lagerung von Baumaterialien, 3 Emissionen und Erschütterungen durch Baumaschinen.

Mögliche anlagebedingte Wirkungen sind dauerhafte Beeinträchtigungen des Naturhaushal- tes durch die Existenz des Vorhabens an sich. Diese beschränken sich auf das Baufeld. 1 Zusätzliche Flächenversiegelungen nur im Bereich der nördlichen Verkehrsflä- chen, der südlichen Verkehrsflächen und kleinräumig im Bereich der Parkan- lage, 2 Reduzierung des Waldbestandes innerhalb des Campingplatzes auf 30%. 3 Beseitigung potenzieller Tierlebensräume durch Um- und Neubauten und Fäl- lungen im Rahmen der Waldumwandlung, 4 Keine Änderung des Landschaftsbildes.

Mögliche betriebsbedingte Wirkungen sind dauerhafte Beeinträchtigungen des Naturhaus- haltes durch die Funktion/ Nutzung der Baulichkeiten. Nennenswerte Wirkfaktoren sind in diesem Fall: 1 Durch Nutzung verursachte Emissionen (Emissionen sind die von einer An- lage ausgehenden Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen). Diese erhöhen sich nicht oder nur geringfügig, da die Planung keine wesentliche Erhöhung der Standplätze und keine wesentliche Änderung der bestehenden Nutzungen vorsieht.

1.1.3 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes

Der Umweltbericht stützt sich auf die Ergebnisse des Umweltberichtes zum Bebauungsplan Nr. 6 „Campingplatz Krugsdorf“. Es werden die in Tabelle 2 aufgeführten Untersuchungsräume und Detaillierungsgrade der Untersuchungen vorgeschlagen.

------Seite 13 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Tabelle 2: Untersuchungsräume und Detaillierungsgrade Mensch Land- Wasser Boden Klima/ Fauna Flora Kultur- schafts- Luft und bild Sachgü- ter UG = GB + nächst- UG= GB und UG = GB UG = GB UG = GB UG = GB UG = GB UG = GB gelegene Bebau- Radius von ung 500 m Nutzung vorh. Un- Nutzung Nutzung Nutzung Nutzung Nutzung vorh. Unterla- Nutzung Nutzung terlagen vorh. Unter- vorh. Unter- vorh. Un- vorh. Un- gen vorh. Un- vorh. Unter- lagen lagen terlagen terlagen terlagen lagen

UG – Untersuchungsgebiet, GB – Geltungsbereich

1.2 Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplanungen festgelegten Ziele des Umweltschutzes Übergeordnete Ziele des Umweltschutzes sind folgende:

Im § 12 des Naturschutzausführungsgesetzes MV (NatSchAG MV) werden Eingriffe definiert.

Im § 15 des BNatSchG ist die Eingriffsregelung verankert.

Das Plangebiet und seine Umgebung enthält keine geschützten Biotope nach § 20 des NatSchAG M-V entsprechend landesweiter Kartierung des Landesamtes für Umwelt Natur und Geologie.

Das Plangebiet liegt gemäß § 29 NatSchAG M-V im 50 m-Uferschutzstreifen des Krugsdor- fer Kiessees. Ein Antrag auf Ausnahme vom Bauverbot ist für die entsprechenden Flächen zu stellen.

Zu beachten sind die §§ 2, 15 und 20 des Landeswaldgesetzes bezüglich der Einordnung des Plangebietes als Wald, der Umwandlung von Wald in andere Nutzungsarten und der Einhaltung eines 30 m Waldabstandes bei baulich nicht vorgeprägten Flächen. Eine Wald- umwandlung wird für die Waldflächen im Nordosten des Plangebietes beantragt.

Die Notwendigkeit einer Natura - Prüfung nach § 34 BNatSchG ergibt sich bei Vorhaben, welche den Erhaltungszustand oder die Entwicklungsziele eines FFH oder SPA – Gebietes beeinträchtigen können. Zwei FFH – Vorprüfungen wurden der Begründung als Anlage bei- gefügt.

Es ist zu prüfen, ob durch das Vorhaben Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG, Art. 12, 13 FFH-RL und/oder Art. 5 VSchRL, bezüglich besonders und streng geschützter Arten aus- gelöst werden. Hierfür wird die potenzielle Habitatfunktion der Flächen ermittelt. Ein Arten- schutzfachbeitrag liegt der Begründung des Bebauungsplans Nr. 6 „Campingplatz Krugsdorf“ bei.

Weitere Grundlagen sind die §§ 18,19 des NatSchAG M-V bezüglich der geschützten Bäume und Alleen.

Das Plangebiet befindet sich in keinem Schutzgebiet.

Laut „Erste Fortschreibung des Gutachtlichen Landschaftsrahmenplans Vorpommern“ (GLRP VP) vom Oktober 2009, Karte IV Raumentwicklung liegt das Plangebiet in einem Freiraum mit einer Mindestgröße von 500 ha und einer Funktionsbewertung von mindestens ------Seite 14 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------hoch; hier ist die Einstufung sehr hoch erfolgt. Dieser Freiraum hat somit besondere Bedeu- tung zur Sicherung der Freiraumstruktur.

Planungsgrundlagen für den Umweltbericht sind: • Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Ge- setzes vom 15.September 2017 (BGBl. I S. 3434) geändert worden ist, • Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Bundesnatur- schutz-gesetzes (Naturschutzausführungsgesetz – NatSchAG M-V) vom 23. Feb- ruar 2010 (GVOBl. M-V 2010, S. 66) zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 5. Juli 2018 (GVOBl. M-V S. 221, 228), • Waldgesetz für das Land Mecklenburg-Vorpommern (Landeswaldgesetz - LWaldG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. Juli 2011 (GVOBl. M-V 2011, S. 870), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 5. Juli 2018 (GVOBl. M-V S. 221, 228), • Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutz- verordnung – BArtSchV) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896), geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95), • EU-Vogelschutzrichtlinie: Richtlinie 209/147/EG des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Amtsblatt L 20, S. 7, 26.01.2010, kodifizierte Fassung), • Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflan- zen, zuletzt geändert durch Artikel 1 der Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom 13. Mai 2013 zur Anpassung bestimmter Richtlinien im Bereich Umwelt aufgrund des Beitritts der Republik Kroatien (ABl. L 158 vom 10. Juni 2013, S. 193–229), • Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung der Bekannt- machung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 2 des Ge- setzes vom 8. September 2017 (BGBl. I S. 3370) geändert worden ist, • Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in Mecklenburg-Vorpommern (Lan- des-UVP-Gesetz – LUVPG M-V, GVOBl. M-V 2011, S. 885), zuletzt mehrfach geän- dert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 5. Juli 2018 (GVOBl. M-V S. 221), • Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771), • Wassergesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern (LWaG) vom 30. November 1992 (GVOBl. M-V 1992, S. 669), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 5. Juli 2018 (GVOBl. M-V S. 221, 228), • Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Alt- lasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), das zuletzt durch Artikel 3 Absatz 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBl. I S. 3465) geändert worden ist, • Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigun- gen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissions- schutzgesetz – BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist, • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), • Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786), • Gesetz über die Raumordnung und Landesplanung des Landes Mecklenburg-Vor- pommern – Landesplanungsgesetz (LPlG, 5. Mai 1998 GVOBl. M-V 1998, S. 503,

------Seite 15 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------613), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 5. Juli 2018 (GVOBl. M-V S. 221, 228) geändert worden ist, • Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG) das durch Artikel 2 Absatz 9 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist.

2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 2.1 Bestandsaufnahme 2.1.1 Erfassung der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich be- einflusst werden

Mensch Die Vorhabenfläche befindet sich auf einer anthropogen beeinflussten als Campingplatz und Badestelle genutzten Fläche und beinhaltet Ausläufer des nördlich angrenzenden Kiefern- waldes sowie Gehölze aus überwiegend Kiefern, Birken und Weiden. Der Campingplatz ist allseitig von einem 1,5 m hohen Maschendrahtzaun umgeben. Die nächstgelegenen Wohn- bebauungen befinden sich mit dem Ort Krugsdorf 300 m südwestlich, mit dem Ort Rothen- burg 2 km westlich, mit 2 km östlich und mit Schwichtensee 1,5 km nördlich des Vorhabens. In diese Richtungen unterbindet Waldbestand gegenseitige Sichtbeziehungen. In 800 m Entfernung am Westufer des Kiessees befinden sich die stillliegenden Anlagen des Kiestagebaues. Derzeit finden die für einen Camping- und Badeplatz üblichen Betriebs- und Transportabläufe auf dem Gelände statt. Es wirken äußerst geringe Immissionen in Form von Schall und Stoffeinträgen verursacht z.B. durch Mahd und An- und Abreise auf die Um- gebung. Das Plangebiet hat seiner Funktion entsprechend einen hohen Erholungswert. Ein Hochwasserrisiko liegt nicht vor.

Flora Die heutige potenzielle natürliche Vegetation des Plangebietes ist Flattergras-Buchenwald einschließlich der Ausprägungen als Hainrispengras-Buchenwald und Waldschwingel-Bu- chenwald. (Quelle: Linfos light MV). Das 18.000 m² große Plangebiet beinhaltet im Nordos- ten Kiefernwald und im übrigen Plangebiet weitere verstreute aber sehr wirkungsvolle Ge- hölze aus vorwiegend Kiefern, Birken, Weiden, einigen Eichen und Ziergehölzen. Im Westen, entlang des Kiesseeufers, erstreckt sich Sandstrand der punktuell und vereinzelt Trockenra- senanzeiger wie Sandstrohblume, Nachtkerze, Habichtskraut und Kreuzkraut aufweist. Die Flächen sind nicht zusammenhängend und zu klein um als geschützter Biotop gewertet zu werden. Die Restflächen setzen sich aus artenarmem lückigem Zierrasen mit zusammen. Unmittelbar westlich angrenzend befindet sich der Uferbereich des Kiessees mit ausgedehn- ten Schilfflächen. Diese sind nach §20 NatSchAG M-V geschützt.

Fauna Die Lebensraumfunktion des Plangebietes wurde im Bebauungsplanverfahren auf Grundlage der Biotoptypenkartierung vom 17.05.11 und vom 25.07.2018, der Angaben zu Boden-, Was- ser- und Grundwasserverhältnissen, auf Grundlage vorhandener Verbreitungskarten und ei- ner Begehung zur Avifauna am 25.07.2018 abgeschätzt. Es erfolgten keine Artenaufnah- men.

Der anstehende Boden besteht aus sandigen Substraten und ist kompakt mit etwa 40 bis 50 Jahre alten überwiegend vitalen Kiefern mit einzelnen ebenso vitalen Eichen sowie mit grö- ßeren verstreuten Gruppen etwa 20 Jahre alter überwiegend heimischer Gehölze bestanden.

Baumhöhlen wurden im Rahmen der Begehung nicht festgestellt. Dass diese durch potenzi- ell vorkommende Spechtarten im morschen Holz einzelner Bäume geschaffen wurden, ist ------Seite 16 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------anzunehmen. Die Höhlen wären geeignete Sommerquartiere für Fledermäuse und Bruthabi- tate für Höhlenbrüter.

Die Gehölzflächen im Uferbereich bieten einem großen Spektrum von Gebüschbrütern und Ubiquisten ein Bruthabitat.

Mehrere Arten der Baumbrüter nutzen die Kronen der Bäume.

Die Krautschicht wird überwiegend aus niedrigem lückigem Zierrasen oder aus Schwingelar- ten im Wald gebildet. Im Strandbereich stehen vereinzelt einige Trockenrasenanzeiger wie Sandstrohblume, Kreuzkraut, Habichtskraut und Nachtkerze.

In den ruhigeren Bereichen des Campingplatzes, vor allem an den Rändern des nordöstli- chen Kiefernwaldes sowie der uferbegleitenden Gehölze und im Bereich zweier Aufwallun- gen im Nordwesten des Plangebietes kann mit dem Vorkommen von Amphibien in Landle- bensräumen, welche sich trotz Fischbesatz und Steilufer in geschützten flachen Über- schwemmungsbereichen des Kiessees entwickeln konnten, gerechnet werden. Weiterhin sind diese Bereiche potenzielle Lebensräume der Zaun- und Waldeidechse. Der vereinzelte Bestand an Nachtkerzen weist auf ein mögliches Vorkommen des Nachtkerzenschwärmers hin.

Zwischen 1990 bis 2017 konnte im entsprechenden MTB 2450-4 ein Eremitenvorkommen beobachtet werden. Der vorhandene Baumbestand beinhaltet keine alten oder absterbenden Bäume mit vermullten Baumhöhlen. Das Vorkommen von Heldbock und Eremit ist daher auszuschließen.

Es wurden 2013/14 in den Seen um Koblentz 2,5 km östlich Biberaktivitäten sowie im MTB 2450-4 Fischotteraktivitäten registriert. Biber und Fischotter können das eingefriedete Plan- gebiet aus Richtung der grabendurchzogenen Feuchtniederungen und Seen um Koblentz nicht erreichen. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen Niederung und Plangebiet sowie Kiessee durch Wasserflächen. Zwischen den nächstgelegenen Gräben sowie den alten Kieskuhlen südlich des Plangebietes und dem Kiessee liegen 200 m Campingplatz, Schot- terpiste oder ähnliche Siedlungselemente. Trotzdem ist es möglich, dass die Arten diese Barrieren überbrücken und den Kiessee zur Nahrungsaufnahme und auf der Suche nach neuen Revieren aufsuchen. Dabei könnten die Weiden am westlichen Rand des Plangebie- tes als Nahrung dienen. Ein dauerhafter Aufenthalt im Plangebiet ist aufgrund der fast ganz- jährigen Nutzung durch den Menschen nicht zu erwarten. Erhebliche Wirkungen zukünftiger Nutzungen des Plangebietes auf die Arten auszuschließen, weil diese sich von den vorhan- denen Wirkungen kaum unterscheiden.

------Seite 17 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Abbildung 4: Vernetzung des Plangebietes mit den Lebensräumen von Biber und Fischotter

Der Wolf meidet das eingefriedete beunruhigte Plangebiet.

Im entsprechenden Messtischblattquadranten 2450-4 erfolgte zwischen 1999-2011 mindes- tens eine Beobachtung der Wiesenweihe, wurden ein zwischen 2007 und 2014 mindestens einmal besetzter Schwarzstorchhorst, ein 2015 besetzter Horst des Seeadlers, dreizehn zwi- schen 2008 und 2016 besetzte Brutplätze vom Kranich, sowie zwei 2014 besetzte Weiß- storchhorste verzeichnet. Der Seeadler nutzt den benachbarten Kiessee als Nahrungshabi- tat.

Die oben aufgeführten Greif- und Großvogelarten halten gegenüber dem Menschen mehr o- der weniger ausgeprägte Fluchtdistanzen ein. Die derzeitige Nutzung des Plangebietes als Bade- und Campingplatz bereits ab Mai bis zum September führt zum ständigen Aufenthalt von Menschen auf der gesamten Fläche während der Brutsaison und in der Folge zum Mei- dungsverhalten der aufgeführten Arten, was eine Funktion der Fläche als Brut-bzw. Nah- rungshabitat für die Arten ausschließen lässt.

Der Untersuchungsraum befindet sich in keinem Rastgebiet jedoch in unmittelbarer Nachbar- schaft zu solchen Gebieten und in der Zone B (mittlere bis hohe relative Dichte) des Vogel- zuges über dem Land M-V.

Die Grünländer östlich des Plangebietes liegen in einem hoch bis sehr hochwertigen, stark frequentierten Rastgebiet. Am Koblentzer See halten sich im Spätherbst bis zu 13.000 Gänse und bis zu 5.000 Kraniche auf. Der Kiessee hat eine hoch bis sehr hochwertige Rast- platzfunktion für durchziehende gewässergebundene Vogelarten, wird von diesen stark fre- quentiert und beinhaltet Brutkolonien von Flussseeschwalbe und Lachmöwe. Im Winter, be- sonders wenn der Koblentzer See zufriert, dient der Kiessee Enten und Schwänen als Rast- platz.

------Seite 18 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Als Lebensraum für die Arten der Gruppen Weichtiere, Fische, Libellen und Wasserkäfer ist das Plangebiet ungeeignet.

Boden Es stehen grundwasserbestimmte Sande an. Die vorherrschenden Ackerwertzahlen liegen bei 21 bis 30. Der Boden ist demnach wenig ertragsreich. Der Boden ist kein Wert- und Funktionselement besonderer Bedeutung.

Wasser Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Laut LINFOS ligth befindet sich das Plangebiet im Bereich nicht nutzbaren Grundwassers. Das Plangebiet liegt in einem niederschlagsbenachteiligten Gebiet und einem Gebiet mit un- günstiger Schutzfunktion des Grundwassers (geringe Grundwasserflurabstände, nichtbindi- ges Deckungssubstrat).

Klima/ Luft Das Plangebiet liegt im Einfluss kontinentalen Klimas, welches durch höhere Temperaturun- terschiede zwischen den Jahres- und Tageszeiten und durch Niederschlagsarmut gekenn- zeichnet ist. Die kleinklimatischen Bedingungen im Plangebiet werden durch den Gehölzbe- stand geprägt. Die Gehölzflächen üben eine Sauerstoffproduktions-, Windschutz- und Staub- bindungsfunktion aus. Es gibt wenige Immissionen, welche eine Verschlechterung der Luft- qualität nach sich ziehen könnten. Die Luftreinheit ist vermutlich hoch. Die Fläche hat keine Luftaustauschfunktion. Das Klima ist kein Wert- und Funktionselement besonderer Bedeu- tung.

Landschaftsbild Das Plangebiet liegt in der Landschaftszone „Vorpommersches Flachland“, der Großland- schaft „Vorpommersche Heide- und Moorlandschaft“ und der Landschaftseinheit „Ueckermün- der Heide“. Das Relief des Plangebietes entstand vor 12.000 bis 15.000 Jahren in der Pom- merschen Phase der Weichseleiszeit. Die Gegend südlich des Haffs erhielt seine maßgebliche Prägung während der letzten Eiszeit. „In der Zeit des Abschmelzens des Inlandeises von der Rosenthaler Staffel bis zur vollen Aus- prägung der Velgaster Staffel hatte der Haffstausee seine maximale Ausdehnung erreicht. In ihm sind nicht nur das Schmelzwasser des Inlandeises und das Anstauwasser der umliegen- den Toteisgebiete, sondern auch Flusswasser aus südlicheren Räumen, so z.B. über die Randow – Rinne gesammelt worden.“ (Physische Geographie, 1991) Durch diese Vorgänge sammelten sich im Bereich des Haffstausees, in welchem sich das Plangebiet befindet, mineralische Abschlämmmassen, aus welchen sich die heutigen ausge- dehnten, ebenen Sandflächen entwickelten. Das Relief des Untersuchungsraumes weist kaum Akzente auf. Richtung See, welcher ein wesentliches Landschaftsmerkmal ist, besteht ein kleines Steilufer. Landschaftsstrukturierend wirken die Wald- und Gehölzflächen. Durch diese fügt sich das durch Gebäude und Nutzung anthropogen vorgeprägte Plangebiet in die Umgebung ein. Laut „Landesweiter Analyse und Bewertung der Landschaftsbildpotenziale“ des Kartenpor- tals LINFOS ligth liegt das Plangebiet im Landschaftsbildraum „Ueckermünder Heide - Südli- cher Teil V 8-3“ mit hohem bis sehr hohem Wert. Das Plangebiet befindet sich in einem Kernbereich landschaftlicher Freiräume der Stufe 4. Im Plangebiet sind keine Kulturgüter be- kannt. Über das Vorkommen von Bodendenkmalen liegen keine Informationen vor. Das Landschaftsbild ist kein Wert- und Funktionselement besonderer Bedeutung.

Natura - Gebiete Das Vorhaben liegt in ca. 100 m Entfernung zum FFH - Gebiet DE 2450-301 „Koblentzer See und Zerrenthiner Wiesen“ und zum SPA - Gebiet DE 2450-402 Koblentzer See. Für den Bebauungsplan wurden FFH-Prüfungen von Kunhart Freiraumplanung erstellt.

------Seite 19 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Zwischen den Schutzgütern treten verschiedenartige Wechselwirkungen auf. Die unversiegelten Graslandflächen, die Wälder, Hecken, Pflanzungen und Bäume sind Le- bensraum und schützen die Bodenoberfläche vor Erosion, binden das Oberflächenwasser, fördern also die Grundwasserneubildung und die Bodenfunktion und profitieren gleichzeitig davon. Weiterhin wirken die „grünen Elemente“ durch Sauerstoffproduktion und Staubbin- dung klimaverbessernd. Gehölze sind positive Landschaftselemente. Für den Menschen ha- ben sie Erholungsfunktion. Der Mensch beeinflusst sämtliche Schutzgüter durch sein Wirken. Versiegelungen haben beispielsweise eher negative Auswirkungen auf die Zusammenset- zung der Tier- und Pflanzenwelt, auf die Beschaffenheit des Bodens, auf das Wasserregime und das Erscheinungsbild der Landschaft. Ein behutsamer Umgang mit den Umweltgütern hingegen sorgt für ein intaktes Gleichgewicht des Naturhaushaltes.

2.1.2 Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung

Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Gelände weiterhin als anthropogen beein- trächtigte Fläche mit ungeordneter Nutzung bestehen bleiben. Es würde keine Veränderung aus ökologischer Sicht erfolgen.

2.2 Prognosen zur Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung, die mögliche bau-, anlage-, betriebs- und abrissbedingte erheb- lichen Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange unter Berücksichtigung der nachhaltigen Verfügbarkeit von Ressourcen 2.2.1 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange unter Berücksichti- gung der nachhaltigen Verfügbarkeit von Ressourcen

Fläche Auf 0,18 ha Campingplatz im Außenbereich, erfolgen geringe zusätzliche Versiegelungen.

Flora Alle wirksamen Gehölze außerhalb von Wald wurden im Rahme der Bebauungsplanung zur Erhaltung festgesetzt.

Im Rahmen der Waldumwandlung ist geplant, den derzeitigen mindestens 5.000 m² großen Waldbestand im Nordosten kurzfristig auf bis zu 30% zu reduzieren um den Kronenschluss zu beseitigen. Diese Handlung schließt den Vorgang der Waldumwandlung ab. Die Fällun- gen sind zu diesem Zeitpunkt noch ohne Berücksichtigung der Stammumfänge möglich, da nach Landesforstgesetz vorgegangen wird und eine entsprechende Ersatzfläche geplant ist. Als Ersatz sind nach dem Bescheid der Landesforst M-V vom 25.02.2019 ca. 0,545 ha Er- satzaufforstung zu leisten. Nach Abschluss der Waldumwandlung ist die untere Naturschutzbehörde für den entwidme- ten Kiefernbestand zuständig. Das Restgehölz, wie auch die übrigen Gehölze werden zur Er- haltung festgesetzt. Die Zulässigkeit späterer begründeter Fällungen richtet sich dann nach § 18 NatSchAG M-V (siehe nächste Absätze). In diesem Zusammenhang müssen auch Aus- nahmen von den Festsetzungen des B-Planes beantragt werden.

Erfolgt eine Beantragung zur Fällung zur Erhaltung festgesetzter Bäume und/oder für die ge- setzlich geschützten Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 100 cm ist der Arten- schutz zu betrachten und Flächen für die Ersatzpflanzungen nachzuweisen.

------Seite 20 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------Die Ersatzaufforstung kann gleichzeitig der Kompensation aller Eingriffe nach Eingriffsrege- lung dienen. Ersatzbaumpflanzungen müssen extra geleistet werden.

Fauna Höhlenbrüter: Eine große Anzahl von Bäumen im derzeitigen Waldbereich kann im Rahmen der Waldum- wandlung beseitigt werden. Nach Waldumwandlung sind, bis auf junge Kieferexemplare im Strandbereich; alle Gehölze im Plangebiet per Erhaltungsfestsetzung geschützt. So wird ei- ner radikalen Verringerung des Baumbestandes entgegengewirkt, werden Ausweichplätze für die im Waldbereich ansässigen Höhlenbrüter erhalten und die Zeit bis zur Wirksamkeit der Ersatzaufforstung überbrückt. Die Auslichtung des Waldbestandes führt dazu, dass die zu erhaltenden 30% der Bäume sich besser entwickeln können. Falls während der Waldumwandlung Bäume beseitigt werden müssen, an welche Nistkästen angebracht sind, sind diese an gleichwertigen Standorten in unmittelbarer Nähe der Fall- bäume neu zu installieren. Falls Bäume mit Höhlen beseitigt werden müssen, ist die Höhle durch Ersatznistkästen im Verhältnis 1:2 in unmittelbarer Nähe zu ersetzen. Dies gilt auch für spätere zu beantragende Fällungen aus Gründen der Verkehrssicherheit oder anderen zwin- genden Gründen.

Gebüschbrüter: Gehölze die Gebüschbrütern als Habitat dienen, wurden zur Erhaltung festgesetzt.

Baumbrüter Die ca. 0,5 ha große Ersatzaufforstung kann in etwa 30 Jahren die Verluste für die Brutvögel der Baumkronen des derzeitigen Waldbereiches ersetzen. Einer radikalen Reduzierung des Baumbestandes wirken die Erhaltungsfestsetzungen entgegen. Somit bleiben bis zur Wirk- samkeit der Ersatzaufforstung in etwa 30 Jahren ausreichend Bruthabitate auf dem Gelände erhalten.

Fledermäuse Baumfällungen im Wald können zur Beseitigung von Fledermausquartieren führen. In den Waldumwandlungsantrag und zur Vorbereitung von Abrissmaßnahmen sind die Belange des Fledermausschutzes einzubeziehen. Potenzielle verloren gehende Fledermauslebensräume sind durch Ersatzlebensräume in unmittelbarer Nähe zu ersetzen.

Zusammenfassung Avifauna, Fledermäuse Werden Baumfällungen im Winter ausgeführt, zuvor eine artenschutzrechtliche Begutach- tung durch eine Fachkraft vorgenommen und bei Bedarf die Umsetzung von vorhandenen Nistkästen bzw. ggf. die Installation von Ersatznistkästen bzw. die Installation von Fleder- mausersatzquartieren durchgeführt, können Tötungen, Verletzungen und die Beseitigung von Lebensstätten von Brutvogelarten und Fledermäusen vermieden werden.

Boden/Wasser Die Boden- und Wasserfunktion wird durch die zusätzlichen Versiegelungen im Bereich der Verkehrsflächen beeinträchtigt.

Biologische Vielfalt Die biologische Vielfalt auf den Änderungsflächen kann durch die Umsetzung von Kompen- sationsmaßnahmen erhalten werden.

------Seite 21 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------2.2.2 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

Nach gegenwärtigem Wissensstand sind keine erheblichen zusätzlichen bau-, anlage-, be- triebs-, nutzungs- und abrissbedingten Auswirkungen auf die Umweltbelange infolge Emissi- onen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie infolge der Verursachung von Belästigungen durch die Planung zu erwarten.

2.2.3 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung

Die Müllentsorgung erfolgt gemäß der örtlichen Satzung. Die bei Bauarbeiten anfallenden Abfälle sind entsprechend Kreislaufwirtschaftsgesetz zu behandeln. Nach gegenwärtigem Wissensstand sind keine erheblichen zusätzlichen bau-, anlage-, be- triebs-, nutzungs- und abrissbedingten Auswirkungen auf die Umweltbelange infolge der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung durch die Planung von Wohnbebauung/Ferienunterkünften auf den Erweiterungsflächen zu erwarten.

2.2.4 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte Risiken für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das kulturelle Erbe

Nach gegenwärtigem Wissensstand sind keine zusätzlichen bau-, anlage-, betriebs-, nut- zungs- und abrissbedingten Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, das Land- schaftsbild, die Erholungsfunktion und das kulturelle Erbe durch die Planung zu erwarten da diese sich auf einen bereits bestehenden Bade- und Campingplatz bezieht.

2.2.5 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge der Kumulie- rung mit benachbarten Vorhaben

Das Plangebiet steht im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung von Krugsdorf. Die zu erwartenden zusätzlichen Wirkungen sind gering und entsprechen denen der Umgebung. Es kommt daher nicht zu unverträglichen Aufsummierungen von bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingten Auswirkungen auf weiter entfernt liegende Schutzgebiete und auf natürliche Ressourcen.

2.2.6 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge Klimabeein- trächtigung und Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel

Auch wenn alle Gehölze beseitigt werden die nicht zur Erhaltung festgesetzt sind und alle Flächen im Rahmen des Möglichen versiegelt werden, führt die damit verbundene Aufwär- mung von Flächen und die Einschränkung der Sauerstoffneubildungs-, Staubbindungs- und Windschutzfunktion nicht zur Beeinträchtigung der großräumigen Klimafunktion. Die zur Um- setzung der Planung verwendeten Materialien werden unter Einsatz von Energie gefertigt. Werden fossile Energieträger verwendet führte dies zur Freisetzung des Treibhausgases CO2 und damit zur Beeinträchtigung des globalen Klimas.

------Seite 22 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------

2.2.7 Mögliche bau-, anlage-, betriebs-, nutzungs- und abrissbedingte erhebliche Auswirkungen geplanter Vorhaben auf die Umweltbelange infolge eingesetzter Techniken und Stoffe

Derzeit liegen keine Informationen zu Materialien oder Technologien vor, die bei der Umset- zung der Bauvorhaben zum Einsatz kommen werden. Unter Zugrundelegung derzeit im Baugewerbe üblicher Methoden, ist das geplante Bauvor- haben vermutlich nicht störfallanfällig und steht nicht im Verdacht Katastrophen oder schwere Unfälle auszulösen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gibt es im Umfeld des Bauvor- habens keine Anlagen, die umweltgefährdende Stoffe verwenden oder produzieren und so- mit keine diesbezüglichen Konflikte mit den geplanten Funktionen.

2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen

Bei Umsetzung der Planung kommt es zu baubedingten Beeinträchtigungen der ansässigen Fauna, zu Gehölzverlusten und zur Überbauung von Grünland und unversiegelten Wirt- schaftswegen. Diese Eingriffe sind durch die im Bebauungsplanverfahren festgesetzten Maßnahmen zu vermeiden bzw. zu kompensieren.

2.4 Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Anderweitige Planungsmöglichkeiten bestehen auf Grund des Nutzungsziels des Vorhabens und der anthropogenen Vorbelastung des Plangebietes im gesamten Gemeindegebiet nicht. Die Ausweisung einer anderen Fläche würde zur Zersiedelung der Landschaft führen.

3. Zusätzliche Angaben 3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lücken oder feh- lende Kenntnisse

Zur Beurteilung der Wertigkeit der Biotope des Plangebietes wurden folgende Unterlagen hinzugezogen. • Hinweise zur Eingriffsregelung Mecklenburg – Vorpommern (HzE) Neufassung 2018 • Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen in Mecklen- burg-Vorpommern (2013). Es traten keine besonderen Schwierigkeiten auf. Alle notwendigen Angaben konnten den Örtlichkeiten entnommen werden.

------Seite 23 Gemeinde Krugsdorf Juli 2019 1. Änderung des Flächennutzungsplanes ------3.2 Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Um- weltauswirkungen

Gemäß § 4c BauGB überwacht die Gemeinde die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf- grund der Durchführung des Bauvorhabens entstehen, um frühzeitig insbesondere unvorher- gesehene nachteilige Auswirkungen zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maß- nahmen zur Abhilfe zu schaffen.

Die Konfliktanalyse ergab, dass derzeit keine unvorhergesehenen betriebsbedingten nachtei- ligen Auswirkungen auf die Umwelt durch das Vorhaben zu erwarten sind.

Gegenstand der Überwachung ist auch die Umsetzung der festgesetzten Kompensations- maßnahmen. Die Gemeinde nutzt dabei die folgenden Überwachungsmaßnahmen und die Informationen der Behörden über eventuell auftretende unvorhergesehene nachteilige Aus- wirkungen auf die Umwelt.

Überwachungsmaßnahme: Die Gemeinde prüft die Durchführung, den Abschluss und den Erfolg der Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen. Sie lässt sich hierzu vom Bauherrn eine Dokumentation über die Fertigstellung und Entwicklung des Zustandes der Maßnahmen auf verbaler und fotodo- kumentarischer Ebene vorlegen. Die Fertigstellung der Maßnahmen ist durch eine geeignete Fachkraft im Rahmen einer ökologischen Baubegleitung zu überwachen, zu dokumentieren und der zuständigen Behörde anzuzeigen. Die Kompensationsmaßnahmen sind innerhalb von 3 Monaten nach Ablauf des Fertigstellungstermins, in den ersten 3 sowie nach 5 und wieder nach 8 Jahren nach Fertigstellung durch geeignete Fachgutachter auf Funktionsfähig- keit zu kontrollieren.

3.3 Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach § 1 Ab- satz 6 Nummer 7 Buchstabe j BauGB

Es ist nicht zu erwarten, dass das Vorhaben aufgrund der verwendeten Stoffe (Seveso III) störfallanfällig ist. Es steht nicht im Verdacht Katastrophen oder schwere Unfälle auszulösen.

3.4 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Das Vorhaben ist auf einem Gelände mit mittlerer naturräumlicher Ausstattung geplant. Das Plangebiet ist anthropogen vorbelastet. Der Eingriff wird als ausgleichbar beurteilt. Die Wir- kungen des Vorhabens beschränken sich auf das Plangebiet, sind nicht grenzüberschreitend und kumulieren nicht mit Wirkungen anderer Vorhaben. Es sind keine Schutzgebiete betrof- fen. Erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen werden nicht vom Vorhaben ausgehen. Es sind Maßnahmen vorgesehen, durch welche die Eingriffe des Vorhabens in den Naturhaus- halt vollständig kompensiert werden können.

3.5 Referenzliste der Quellen, die für die im Bericht enthaltenen Beschrei- bungen und Bewertungen herangezogen wurden

• LINFOS light, Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V, Kartenportal Umwelt M-V.

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Krugsdorf, den ………………

Siegel Bürgermeister

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