Nr. 28/2011 · 4.4.2011 Jahrgang 2011 · ISSN 1616-8909 HL7-MitteilungenHL7-Mitteilungen Offizielle Mitteilung der HL7-Benutzergruppe in Deutschland · Österreich · Schweiz

Neues von der Zusammenarbeit zwischen DICOM und HL7

Standardisierung internationaler medizinischer Terminologien durch die IHTSDO

Fachbeiträge Interoperabilitätsforum Ankündigungen

Labor-Pilotprojekt in Rohrbach IHE Deutschland stellt sich vor HL7-Standardisierungsexperten IHE Pharmacy Domain: Working Group Meeting auf der conhIT in Berlin Intergrationsprofile Sydney/2011 Treffen des Interoperabilitätsforums www.hl7.de · www.hl7.at · www.hl7.ch Anzeige

Impressum

Vorsitzender 1. Stellvertretender Vorsitzender 2. Stellvertretender Vorsitzender

PD Dr. Bernd Blobel (Regensburg) Dr. Kai U. Heitmann (Köln) Thomas Norgall (Erlangen) E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Herausgeber Textbeiträge in dieser Ausgabe Auflage HL7-Benutzergruppe Deutschland e. V. Priv.-Doz. Dr. Bernd Blobel, Jurgen̈ Brandstätter, 800 Stück Bernd Blobel (Regensburg) Dr. Christof Gessner, Karl-Heinz Gobrecht, V.i.S.d.P. Dr. Georg Heidenreich, Dr. Kai Heitmann, Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Christian Kampenhuber, Dr. Helmut König, Genehmigung der Redaktion. Postanschrift Frank Oemig, Dr. Stefan Sabutsch, Dr. Stefan Sauermann, HL7-Benutzergruppe in Deutschland e. V. Prof. Dr. Stefan Schulz, René Spronk, Dr. Sylvia Thun Erscheinungsweise An der Schanz 1 etwa viermonatlich 50735 Köln Fotos Telefon: (0700) 7777-6767 Fotolia.de © Roman Milert, serdarduran, ArtmannWitte, Manuskripte Telefax: (0700) 7777-6761 Paul Liu. Senden Sie Zuschriften direkt an die Redaktion. Für unver- E-Mail: [email protected] Dank an: gespag GesundheitsInformatik (Steyr, Österreich), langt eingesendete Beiträge gehen wir keine Verpflichtung Internet: www.hl7.de International Health Terminology Standards Development zur Veröffentlichung ein und wird keine Haftung übernommen. Organisation (IHTSDO) Die Redaktion behält sich vor, aus technischen Gründen Redaktion Kürzungen oder Veränderungen vorzunehmen. Namentlich Dr. Kai U. Heitmann Layout, Satz und Druck gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser HL7-Benutzergruppe in Deutschland e. V. LUP AG wieder. An der Schanz 1 Filzengraben 15–17 50735 Köln 50676 Köln Anzeigen Anfragen nach Anzeigen für Produkte Referent für Öffentlichkeitsarbeit Verlag und Vertrieb und Dienstleistungen sowie Stellen- Karl-Heinz Gobrecht Eigenverlag und Eigenvertrieb anzeigen richten Sie bitte an die Health-Comm GmbH Redaktion. Es gilt die Preisliste Dachauer Str. 11 vom 17.07.2007. 80335 München

2 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Offizielle Mitteilung der HL7-Benutzergruppe in Deutschland · Österreich · Schweiz

Fachbeiträge

Standardisierung internationaler medizinischer Terminologien durch die IHTSDO ...... 7 IHE Pharmacy Domain: Erste Integrationsprofile nutzen HL7-Standards ...... 17 Pilotprojekt in Rohrbach: Laborbefunde werden nach den aktuellsten Vorgaben der ELGA übermittelt ...... 21 Standards und ihre Organisationen – neue Anforderungen bahnen neue Wege ...... 23 Die Zusammenarbeit zwischen DICOM und HL7 ...... 27

HL7 Österreich

ProRec Austria ...... 29

Ankündigungen/Bekanntmachungen

HL7-Standardisierungsexperten auf der conhIT in Berlin/Weitere Termine ...... 30 Schulungen ...... 33

Interoperabilitätsforum

Das Interoperabilitätsforum ...... 31 IHE Deutschland stellt sich vor ...... 34

Rubriken

Impressum ...... 2 Editorial ...... 5 Berichte vom WGM in Sydney Januar 2011 ...... 36 Neues vom Markt: Health-Comm GmbH wird 15 – eine Erfolgsgeschichte ...... 40 Liste der Förderer, korporativen Mitglieder und Ehrenmitglieder ...... 42

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 3 HL7-Standards

Exclusiv für Mitglieder: unsere HL7-Standard-DVD

Die HL7-Standard DVD 10/2010 enthält die Originale der HL7-Standards und andere HL7-Dokumente sowie die bisher von der HL7-Benutzergruppe erstellten (und in der Regel abgestimmten) Implementierungsleitfäden und weiter gehende Informationen.

Als Mitglied der HL7-Benutzergruppe in Deutschland e. V. erhalten Sie diese DVD auf Anfrage einfach und kostenlos.

Faxen Sie uns das Anforderungs-Formular (downloadbar auf hl7.de) ausgefüllt zurück oder senden Sie es an die Geschäftsstelle.

4 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Editorial

Bernd Blobel Von der Vielfalt zur Einheit

Liebe Leser, etc. – und das technisch und methodisch, aber auch rechtlich und organisatorisch, vieles ist in Bewegung und erzeugt zuneh - und nicht nur zwischen lokalen Playern, menden Druck auf unser Gesundheits- sondern zwischen Gebieten, Bun des län - und Sozialwesen, und das Tempo nimmt dern und inzwischen auch international. zu. Die alternde Bevölkerung mit zugleich höherem Ver sor gungs anspruchsdenken Die verschiedenen zu beherrschenden – erfordert strukturelle Veränderungen der und wenn möglich zu standardisierenden – Servicelandschaft mit Betonung der Prozesse sind so vielschichtig hinsicht- Prävention, der häuslichen Versorgung, lich ihrer Charakteristika, der Domänen, schlicht der Integration der Gesundheits- in denen sie entwickelt und betreut wer- und Sozialdienste. Und die Entwick lung en den, sowie der Ausrichtung und Quali fi - in der Technologie, in den Lebens- und ka tionen der beteiligten Akteure, dass Sozialwissenschaften unterstützen einen sie nicht mehr durch einen einheitlichen derartigen Paradigmenwechsel zu inte - Rahmen bestimmt, durch eine Orga ni sa - Bernd Blobel grierter und zunehmend personalisierter tion kreiert und verwaltet werden können. Versorgung. Da ist die Politik eher bewe- Recht, Terminologien, Methoden, Pro to - gungsresistent. Anstatt dass die Politik kolle, Verfahren, Techniken, Techno lo gien, zu nennen, die an unseren Standards Rahmenbedingungen für prosperierende, Wissensdomänen werden in spezifischen irgendwie mitwirken. Zu allem Überfluss sozialorientierte und nutzerfreundliche Organisationen gestaltet, die de facto oder sind viele Organisationen nicht nur glo- Tech no lo gien schafft, treiben tech no lo - de jure Standards setzen. bal, sondern auch regional (z. B. Europa), gische Entwicklungen und ökonomische national, und manchmal sogar im Bun - Fakten die Politik zu Panikreaktionen Die Zahl der Gremien, Organisationen, des land organisiert. bzw. unbedachten Regulierungen, ohne Assoziationen, die im öffentlichen und das zu regulieren, was reguliert werden auch privaten Bereich direkt oder indirekt Der Trend in der Gesellschaft, in der sollte. Spezifikationen, Standards und Normen Bildung, in der Admi nis tration zu immer entwickeln, ist selbst für die Beteiligten ausgeprägterer Spezialisierung – durch Beschränken wir uns also auf das, was nicht mehr vollständig zu überblicken. Budget ierung und andere Zwänge noch Fortschritt schafft und trotz atemberau- Hier wären ISO einschließlich der Grund - intensiviert – widerspricht der Ent wick - bender Geschwindigkeiten und spektak u - lagen definierenden und technologie- lung der Erfordernisse und der entspre- lärer Neuentwicklungen berechenbar bezogenen TCs, CEN (dto), ETSI, DIN, chenden Lösungen hin zur Integration, bleibt, die Technologie und ihre Funktion HL7, DICOM, IHE, aber auch die Object zur Multi dis ziplinarität, zur erhöhten in der Gesellschaft – hier zur Verbes se - Manage ment Group (OMG), The Open Komplexität. Die Herausforderung besteht rung von Sicherheit und Qualität der Group (TOG), die Organization for the darin, diesen Widerspruch bestmöglich Gesundheitsversorgung sowie zur besse- Advancement of Struct ured Information aufzulösen, die Systeme beherrschbar ren und vielleicht auch einmal effiziente- Stan dards (OASIS), das World Wide Web zu gestalten und dabei Ethik, Moral, ren Beherrschung der Prozesse. Corsortium (W3C), die International Health Sozialgewissen, Solidarität nicht aus Terminology Standards Develop ment den Augen zu verlieren. Die Zeit der festgefügten organisatori- Organization (IHTSDO), das Clinical schen, prozeduralen und ökonomischen Data Interchange Stand ards Consortium Die Standardisierungsgremien gehen dies Strukturen und Beziehungen in Gesund- (CDISC), GS1, die WHO, die United auf unterschied liche Weise an. Einige heits- und Sozialsystem ist langsam vor- Nations, das Institute of Electrical and Gruppierungen, die früher konkurrierend bei. Die Flexibilität der Pro zesse und ihre Electronics Engineers (IEEE), die In ter na - gearbeitet und dadurch inkonsistente zunehmende Dislozierung erfordert, tional Tele com m un ication Union (ITU), Spezifikationen geliefert haben, erarbeiten Distanzen zu überbrücken, auf besondere medizinische und wissenschaft liche die Standards nun gemeinsam und Bedingungen, Erwartungen, Erforder nis se Fach gesellschaften, Industrieverbände geben sie auch gemeinsam heraus. Hier einzugehen, Prozeduren zu harmo nisie ren, (z. B. Continua) und viele andere mehr ist die Gruppierung von OMG, OASIS, TOG

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 5 Editorial

zu nennen, die auf den Gebieten der Die HL7-Benutzer grup pe in Deutschland Ich wünsche dem Leser viel Freude bei Architek turen und hier insbesondere e. V. initiierte den Zusammenschluss der der Tour durch dieses Heft, in vielleicht der serviceorientierten Archi tekturen a u f u n s e r e m G e b i e t a k t i v e n O r g a n i s a - neue Gefilde – auch wenn wir die ver- (SOA), der Modellierungssprachen und tionen in Deutschland, wie IHE Deutsch - meintlichen Exoten dieses Mal nicht Methoden zunehmend konzertiert land, DIN, DIMDI, VDE-IEC – und weitere detailliert eingezogen haben oder sie agieren. Andere, wie die Gesundheits - sollen folgen – im Inter opera bi li tätsforum erst in einer späteren Ausgabe behan- informatik-SDOs (ISO TC 215, CEN TC (http://interoperabilitaetsforum.de). deln werden (zum Beispiel in den nächs- 251, HL7, DICOM, IHTSDO, CDISC und ten Mitteilungen für Datenschutz und eine wachsende Zahl weiterer bezogener Dieses Heft ist der Vielfalt der Stan- Datensicherheit) – und vielleicht auch Organisationen) formen Liaisons und dar di sierung im Gesund heitswesen den einen oder anderen Aha-Effekt. beraten die Harmo nisierung der weiterhin und Sozialwesen über HL7 hinaus gewid- in den verschiedenen Gremien erarbei - met – natürlich mit dem Fokus auf die Bernd Blobel teten Spezifikationen. Jedoch scheiterten Gesund heits in formation, die bio medi - Vorsitzender der HL7-Benutzergruppe sie bisher mit dem Versuch, Arbeitspro - zinische Technik und die direkt und in Deutschland gramme abzustimmen. IHE benutzt vor- indirekt bezogenen Aspekte – um zu Leiter des DIN Fachbereichs handene Standards, um einheitliche und beleuchten und darzustellen, wie diese Medizinische Informatik konsistente Profile für konkrete Anwen- Strukturen versuchen, die eingangs auf- dungs szenarien zu de finieren und die geführten He raus for de rung en zu meis - Implementierungen in Connect-a-thons tern. Es sollen Anforderungen, Probleme zu demonstrieren. und Erfolge aufgezeigt werden.

6 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Fachbeiträge

Stefan Schulz Standardisierung internationaler medizinischer Terminologien durch die IHTSDO

Zusammenfassung

Seit nunmehr vier Jahren besteht die International Health Terminology Standards Development Organisation (IHTSDO), die der verwirrenden Vielfalt medizinischer Termi no logie sys - teme mit SNOMED CT einen umfassenden internationalen Standard für strukturierte klinische Dokumentation entgegen- setzt. SNOMED CT wird von der IHTSDO unter Einschluss internationaler Experten stetig weiterentwickelt und verbessert. Auch wenn der beschrittene Weg, nämlich eine Terminologie (Katalog normierter Fachbegriffe) durch logisch präzise und damit berechenbare Beschreibungen zu unterfüttern, höchst anspruchsvoll und nicht unumstritten ist, und Altlasten bei wei- tem nicht überwunden sind, scheint das Konzept aufzugehen. SNOMED CT gewinnt international an Boden und hat seit der jüngst unterzeichneten Kooperationsvereinbarung mit der WHO das Potential, sich zu einem verbindlichen, modernen und weltweit genutzten semantischen Standard im Gesundheits - wesen zu entwickeln, welcher der Interoperabilität von medi zi - nischer Information über Institutions- und Sprachgrenzen hin- dizinische Artikel und Bücher entstanden, zu deren Ver schlag - weg einen wesentlichen Vorschub leisten kann. Die deutsch- wortung vor 60 Jahren ein Schlagwortkatalog, die Medical sprachigen Länder sollten ihre Vorbehalte überwinden und Subject Headings (MeSH)2, entstand. Heute ist MeSH ein sich der IHTSDO anschließen. umfassendes, hierarchisch strukturiertes Terminologiesystem, welches die Inhalte der MEDLINE-Datenbank3 beschreibt und Medizinische Terminologiesysteme effiziente Literaturrecherche ermöglicht.

Entstehung Gemeinsam ist ICD, MeSH sowie zahlreichen weiteren Ter mi - Die Entwicklung medizinischer Terminologiesysteme reicht nologiesystemen die Bereitstellung normierter Bedeutungsein - zurück in das 17. Jahrhundert, als mit der London Bill of heiten, um wissenschaftliche und medizinische Sachverhalte Mortality1 der Grundstein zur modernen Todesursachenstatistik präzise auszudrücken. Sehr unterschiedlich sind diese System gelegt wurde und die Keimzelle eines Klassifikationssystems jedoch hinsichtlich ihres Anwendungskontexts, ihrer Domänen - entstand, welches heute als International Classification of schwerpunkte, ihrer Architektur, ihrer technischen Ausführung Diseases (ICD-10) weltweit zur Kodierung von Krankheiten und ihres lizenzrechtlichen Status. Einen eindrucksvollen Über- und Todesursachen zum Einsatz kommt. Parallel dazu ist, blick über die Vielfalt biomedizinischer Terminologiesysteme basierend auf der jahrhundertealten Tradition im Bibliotheks- bilden einerseits der UMLS Metathesaurus4 und andererseits wesen, mit dem Index Medicus eine Fachbibliografie für me - das NCBO Bioportal5.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 7 Fachbeiträge

Benennungen Wunsch nach mehr Vereinheitlichung und Vereinfachung ent- Verwirrend ist auch die unterschiedliche Benennung, wie steht, so sehr anspruchsvoll ist ein solches Unterfangen, auf The saurus, Vokabular, Klassifikation, Ontologie, Nomenklatur6,7. Grund unterschiedlicher impliziter Bedeutungen und An wen - Diese Benennungen entsprechen nur teilweise abgrenzbaren dungs kontexten, wie die Beispiele gezeigt haben. Gattungen. Am ehesten lassen sich hierbei noch folgende Arten von Terminologiesystemen unterscheiden8: Internationale Standardisierung

Thesauren, welche Bedeutungen von Fachtermen biomedizinischer Terminologien normieren, Synonyme gruppieren und Terme nach Ober- und Unterbe grif fen hierarchisieren; Die Schaffung internationaler terminologischer und ontologi- Klassifikationen, die Klassen definieren, in welche scher Standards erfordert nicht nur einen breiten Konsens der Einzelobjekte (wie eine konkrete Krankheit oder Terminologienutzer, sondern auch klare Richtlinien, und natür- Operation eines Patienten), „einsortiert“ werden, lich eine mit den notwendigen Mitteln ausgestattete Orga ni sa - was sich am einfachsten mit der Mengentheorie tionsstruktur. Zwei weitgehend diametrale Tendenzen termino- veranschaulichen lässt; logischer/ontologischer Standardisierung sind erwähnenswert. Ontologien, die eine logische Basis bereitstellen, welche Sie sind verbunden mit den Kürzeln OBO Foundry und IHTSDO. axiomatisch die von Wissenschaftlern und Praktikern akzeptierten „Grundwahrheiten“ eines Fachgebiets OBO – Quasi-Standard durch Bottom-Up-Entwicklung festlegt und so für maschinelle Weiterverarbeitung zur Die OBO (Open Biomedical Ontologies) Foundry9,10 bemüht Verfügung stellt. sich um die Vereinheitlichung und Qualitätssicherung bio - medizinischer Ontologien für die Forschung. Hier hat ein Ein Bespiel mag dies erläutern: die Terme „Lungenentzündung“ Bottom-up-Ansatz, getrieben vom starken Interesse diverser und „Pneumonie“ werden von einem Thesaurus als Synonyme Communities der biologischen Grundlagenforschung an gelistet, und hierarchisch unter den allgemeineren Term Terminologie- und Ontologieentwicklung, Früchte getragen. „Lungenerkrankung“ eingeordnet. Verwendet werden sie als Deskriptoren (Bezeichner) für die Beschreibung von Do ku men - Das äußert sich insbesondere darin, dass die Koor dinations- teninhalten, unabhängig davon, ob ein Dokument sich auf real arbeiten von den einzelnen Communities mitgetragen werden, existierende Pneumonien, einen Patienten mit ausgeschlossenem und dass bestimmte, anfangs nicht unumstrittene Prinzipien, Pneumonieverdacht, die Prävention von Pneumonien, oder wie z. B. die Orthogonalität zwischen den einzelnen System Pneu monien in einem fiktiven Szenario (z. B. auf einer be mann - verinnerlicht werden. OBO-Ontologien sind prinzipiell lizenzfrei ten Marsmission) bezieht. „Pneumonie“ in einer Klassi fi ka tion in den Formaten OBO und OWL verfügbar. OBO-Mitglieder bezieht sich hingegen auf konkret existierende Zähleinheiten. verpflichten sich, Überlappungen zu anderen OBO-Ontologien Solch eine wäre beispielsweise die klinisch manifeste Lungen - zu vermeiden und ihre Systeme nach dem Kategorieschema entzündung des Patienten Maier, im Gegensatz zu Patientin BFO (Basic Formal Ontology) auszurichten. Der Erfolg der OBO Müller, deren Pneumonieverdacht sich als harmlose Bronchitis Foundry ist zum großen Teil drei Faktoren geschuldet, nämlich herausstellt. In einer Ontologie schließlich wird Pneumonie mit einmal, dass mit Terminologiesystemen in diesem Bereich Mitteln der Logik definiert: Alle konkreten Ausprägungen von weit gehend Neuland betreten wurde, zum zweiten, dass es die Pneumonie sind entzündliche Prozesse an einem konkreten Benutzer selbst sind, welche deren Entwicklung propagieren Lungenareal und umgekehrt. Pneumonieverdacht oder Pneu - und mit Eigenmitteln vorantreiben, und drittens, dass semanti- monieprävention sind daher nicht Unterarten von Pneumonie, sche Interoperabilität über Institutions- und Ländergrenzen hin- sondern gehören zu komplett anderen Kategorien. weg nicht in Frage gestellt, sondern im Gegenteil als wichtiger Faktor für wissenschaftlichen Erfolg betrachtet wird. Terminologiesysteme enthalten typischerweise nicht nur Syno ny - me, sondern auch Textbeschreibungen sowie Ein-/Aus schluss - kriterien, um Bedeutungsinhalt und -umfang einer Reprä sen ta - Standardisierung klinischer tions einheit zu beschreiben. Deshalb ist nicht allein der Wort laut Terminologiesysteme der Vorzugsbezeichnung oder des Klassen-Labels ausschlag - gebend. Dass vermeintlich eindeutige Terme in ihrer Bedeutung Keinen dieser Faktoren kann man bei medizinisch-klinischen nicht von einem auf ein anderes Terminologiesys tem übertragen Terminologiesystemen voraussetzen. Internationale Standar - werden können, ist jedem ICD-10-Nutzer bewusst, ist doch aus disierung bestand bisher nur bei den WHO-Klassifikationen11 , dem Bedeutungsumfang der Klasse I80 „Thrombose“ die welche jedoch nur umschriebene Bereiche abdecken (Krank - Thrombose in der Schwangerschaft explizit ausgegliedert. heiten, Funktionen), weswegen sich für weitere Bereiche zahl- reiche länderspezifische Terminologien für Prozeduren, Medi - So sehr nach Betrachtung der Vielfalt der meist in großem ka mente, Laboruntersuchungen etc. entwickelt haben und für Umfang inhaltlich überlappenden Terminologiesysteme der unterschiedliche Zwecke genutzt werden, wobei Gesichtspunk te

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der Leistungsabrechnung zunehmend im Vordergrund stehen. Die Länder finanzieren weitgehend die Institution, sie kon - Nur wenige große medizinische Terminologiesysteme hatten stituieren den Aufsichtsrat (Assembly) welcher wiederum sich die Aufgabe gestellt, klinische Inhalte über Fachdisziplinen die Geschäftsführung (Management Board) beruft. Die Mit - und Kategorien hinaus abzubilden. gliedsländer verpflichten sich zur Verbreitung der Terminologie auf nationaler Ebene, wozu die Erstellung lokaler SNOMED- Hierbei sind zu nennen: GALEN, welches als erstes medizini- CT-Versionen einschließlich Übersetzungen und Mappings sches Terminologiesystem auf logischen Axiomen begründet auf lokale Termino logiesysteme gehört. ist12,13, daher allerdings seiner Zeit weit voraus war und nicht Eingang in die Routine gefunden hatte; SNOMED, welches Die IHTSDO-Geschäftsführung, derzeit noch aus Vertretern sich aus einer Patholo gie nomen kla tur heraus entwickelt hatte der Gründungsmitglieder paritätisch zusammengesetzt, wird und an einigen nordamerikanischen Standorten zum Einsatz ab 2012 nach geographischem Proporz neu konstituiert. kam14, sowie den Read Codes als umfassendes Kodiersystem Sie beruft das eigentliche Management, welches sich derzeit des britischen NHS (National Health Service)15. Beide wurden zusammensetzt aus Chief Executive Officer (CEO); Chief Ende der 90er Jahre zu SNOMED RT (Reference Terminology) Financial Officer; Chief Terminologist; Chief Technical Architect; einerseits und CTV3 (Clinical Terms Version 3) weiterentwick elt. Chief Quality Assurance Officer; Chief Implementation and Eine weit reichende Entscheidung war schließlich die Fusion Innovation Officer. CEO ist seit Ende 2011 Jan-Eric Slot; beider Systeme zu SNOMED CT (Clinical Terms)16, seitens des Chief Terminologist ist Kent Spackman. britischen Ge sund heitsministeriums und des College of American Pathologists . Zunehmendes Interesse an SNOMED IHTSDO Arbeitsgruppen IHTSDO Projektgruppen CT außerhalb des englischsprachigen Bereichs, insbesondere Anesthesia Anatomy Model seitens der nordeuropäischen Staaten, führte schließlich 2007 Concept Model Collaborative Editing zur Gründung der IHTSDO (International Health Terminology Roadmap Standards Development Organisation)17, einer internationalen Non-Profit-Organisation, die die Rechte an SNOMED CT über- Education Content Product nommen hat. Hiermit ist eine komplett neue Situation entstan- Development Planning den, welche die Entwicklung medizinischer Termino logie sys te me IHTSDO Workbench Event, Condition nachhaltig beeinflussen wird. Developers and Episode Model Implementation Family/General Practice Die IHTSDO Refset and ICPC Mapping International IHTSDO Zweck Family Practice/ Translation Tooling Zweck der IHTSDO ist die Entwicklung, Pflege, Förderung General Practice und weltweite Bereitstellung von medizinischen Terminolo gie - International Pathology Machine and Human Readable pro duk ten, um „die Gesundheit der Menschheit durch die and Laboratory Medicine Concept Model Entwicklung und Anwendung von geeigneten standardisierten Mapping Mapping SNOMED CT to ICD-10 klinischen Terminologien, insbesondere SNOMED CT zu för- Nursing Migration dern, um einen sicheren, präzisen und effektiven Austausch von klinischen und damit verbundenen gesundheitlichen Pharmacy Observable and Investigation Informationen voranzutreiben“17. Model Organism & Infectious Disease Model Durch die Bündelung von personellen und finanziellen Res sour - Translation Request Submission cen sollen Synergien genutzt und eine nachhaltige, qualitäts- Substance Hierarchy Redesign volle Terminologieentwicklung sicher gestellt werden, um so Translation Quality Assessment die Vision einer umfassenden, präzisen, semantisch interoper- ablen und maschinell zu verarbeitenden computergestützten Tabelle1: IHTSDO Arbeits- und Projektgruppen Dokumentation in der Krankenversorgung zu verwirklichen. Vier ständige Expertenausschüsse (Standing Committees) Struktur17 beraten das Mangement: Content Committee, Implemen - Die IHTSDO hat ihren Sitz in Dänemark. Die Gründung der tation & Innovation Committee, Quality Assurance Committee Organisation wurde von 9 Mitgliedsländern getragen; derzeit und Technical Committee. Es gibt weiterhin themenspezifi- (2011) sind 15 Länder IHTSDO-Mitglieder (Australien, Däne mark, sche Arbeits- und Projektgruppen, welche den Experten - Estland, Kanada, Litauen, Neuseeland, Singapur, Slowakei, ausschüs sen Bericht erstatten, siehe Tabelle 1. Die Mitarbeit Slo wenien, Spanien, Schweden, die Niederlande, das in Arbeits- und Projektgruppen steht allen Interessierten Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und Zypern). offen.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 9 Fachbeiträge

Abbildung1: Organisationsstruktur der IHTSDO

Eine graphische Darstellung der IHTSDO-Managementstruktur Die Arbeit der IHTSDO ist umfassend auf der Website17 findet sich in Abb.1. dokumentiert.

IHTSDO veranstaltet halbjährliche Konferenzen, die einem SNOMED CT internationalen Publikum kostenfrei offenstehen. Ein Tag ist für die Sitzungen der Expertenausschüsse reserviert, zwei SNOMED CT gilt als das weltweit umfassendste multilinguale für die Sitzungen der Arbeits- und Projektgruppen. Weiterhin Terminologiesystem der Medizin. Bedeutungstragende Ein - tagen die industriellen Lizenznehmer und die Vertreter der heiten sind mehr als 311.000 „Konzepte“ (concepts), die Terminologienutzer aus den Mitgliedsstaaten. Alle Gremien taxonomisch angeordnet sind. „Beschreibungen“ (descriptions) kommunizieren regelmäßig über Telefonkonferenzen und sind die medizinsprachlichen Terme, die je einem SNOMED verwalten Nachrichten und Dokumente in einem eigenen CT-Konzept zugeordnet sind. Davon gibt es ca. 800.000. Content Management System (CMS). Gruppen von Beschreibungen sind als Synonyme zu betrachten,

10 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 FachbeiträgeEditorial

wobei jeweils pro Konzept eine Beschreibung als Vorzugsterm all der individuellen Krankheitsausprägungen, für die die defini- ausgewiesen ist. Vorzugsterme (preferred terms) entsprechen torischen Kriterien für „Common cold“ zutreffen, also der nicht immer dem klinischen Sprachgebrauch, sind hingegen Schnupfen des Autors ebenso wie der Schnupfen von Angela so präzise formuliert, dass sie den Bedeutungsinhalt des Merkel oder von Michael Schumacher. Die Oberbegriffsrelation Konzepts möglichst eindeutig wiedergeben. In wenigen Fällen wird ontologisch als Subclass- oder Is-a („ist ein“)-Relation wird der Bedeutungsinhalt eines Konzeptes durch Freitext - interpretiert. Das heißt, alle individuellen „Schnupfen-Pro zes se“ de fini tionen weiter präzisiert, dies soll in Zukunft ausgebaut sind auch in allen Oberklassen der Klasse Common Cold ent- werden. Flächendeckend existieren SNOMED CT-Beschrei- halten, wie z. B. Viral upper respiratory tract infection. bungen auf Englisch und Spanisch, weitgehend komplett sind die dänischen und schwedischen Versionen. Eine deutsche Die definitorischen Bedingungen für Klassenzugehörigkeit Übersetzung existiert, wird jedoch seit 2004 nicht gepflegt interpretiert SNOMED CT (implizit) basierend auf der Semantik und ist nicht freigegeben, da bisher ja auch keine deutsch- einer einfachen Beschreibungslogik (description logics)18. sprachigen Länder IHTSDO-Mitglieder sind. SNOMED CT- Wie aus dieser Abbildung ersichtlich, hat Common Cold Konzepte sind über ca. 1.360.000 semantische Relationen beispiels weise die Einschränkung causative agent-Virus. (verwirrenderweise linkage concepts genannt) mit einander verbunden. Diese Relationen konstituieren einerseits Dieser Ausdruck entspricht der prädikatenlogischen taxonomische Relationen, anderseits erlauben sie formale Formel: Klassendefinitionen. x: instance-of (x, ‘Common cold’), y: instance-of (y, ‘Virus’) Formale Analyse von SNOMED CT  : causative-agent (y, x)

In der (lesbareren, da ohne freie Variablen auskommenden) SNOMED CT lässt sich am ehesten als Thesaurus mit Beschreibungslogik entspricht das der Aussage: onto logischer Fundierung beschreiben. Als SNOMED CT’s ‘Common cold’ subClassOf causative-agent some Virus Thesauruskomponente lassen sich die Konzept-Term be - ziehungen wie z. B. die (Quasi-)Synonyme „Acute coryza“, „Acute nasal catarrh“, „Acute rhinitis“, „Common cold“ (mit letzterem als Vorzugsterm) für das SNOMED-Konzept 82272006 anführen. Unter Einschluss weiterer Sprachen finden sich auch die spanischen Terme „resfrío común“ und „rinitis infecciosa“. Eine Oberbegriffsrelation besteht zu 281794004 („Viral upper respiratory tract infection“).

Abbildung 3: SNOMED Is-a-Hierarchie und voll definiertes Konzept

In dem der Abbildung zu Grunde liegenden Beispiel ist die Kon zept beschreibung „primitiv“, das heißt, es werden not - wendige Kriterien gegeben, die für jede Instanz erfüllt sein müssen, ohne dass diese ausreichen, etwas als eine Instanz des Konzeptes Common Cold (oder anders ausgedrückt, ein Mitglied der Klasse Common Cold) zu klassifizieren.

Hingegen enthält die Abbildung eine volle Konzeptbe schrei bung, die umgesetzt in Beschreibungslogik folgendermaßen lautet:

Abbildung 2: SNOMED CT Synonyme und Definition ‘Viral upper respiratory tract infection’ equivalent to eines primitiven Konzepts ‘Upper respiratory infection’ and ‘Viral respiratory infection’ and Unter ontologischer Perspektive ist SNOMED CT als Klassen - Causative-agent some ‘Virus’ and hie rarchie (im Gegensatz zu typischen Klassifikationen allerdings Finding-site some ‘Upper respiratory tract structure’ and mit umfangreicher Überlappung von Klassen) zu interpretieren. Pathological-process some ‘Infectious process’ Das SNOMED CT-Konzept 82272006 definiert somit die Klasse

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Dies bedeutet, dass jede individuelle Krankheit, für die hat dieses Problem mit der Fundierung auf der Be schrei bungs - alle in der Definition gegebenen Kriterien gelten, als In- logik behoben, und mit der Hinzunahme von CTV3 zu SNOMED stanz von Viral upper respiratory tract infection klassifiziert CT wurden in großem Stil CTV3-Konzepte mittels formaler werden kann. Ausdrücke definiert. Leider wurde mit dem Hinzunehmen dieser Terminologie, deren Struktur weniger als geplant denn SNOMED CT umspannt klinische Befunde, Störungen, Ver - als historisch gewachsen beschrieben werden muss, ein fah ren, Eingriffe, beobachtbare Entitäten, Körperstrukturen, chaotisches Element in SNOMED CT verankert, an dem die Or g a nismen, Substanzen und pharmakologische oder biologi- Terminologie nach wie vor krankt. Neben einem unübersicht - sche Erzeugnisse. lichen Geflecht aus zahlreichen Hierarchieebenen mit massiver multipler Vererbung (z. B. 36 taxonomische Vorgängerknoten Zugang zu SNOMED CT für Acute Appendicitis) finden sich zahlreiche mehrdeutige, kontextabhängige Konzepte, deren Bedeutung sich durch den bloßen Wortlaut nicht ausreichend erschließt. Auch wurde die Die Verwendung von SNOMED CT in produktiven Systemen mögliche Definition nicht umfassend durchgeführt. Beispiels- erfordert das Vorhandensein einer Lizenz. Hierbei gibt es weise ist das Konzept Admission to intensive care nicht über zwei Modelle. Zum einen kann SNOMED CT durch die Mit - das Konzept Intensive Care definiert. Präkoordination wurde glied schaft eines Staates bei der IHTSDO, unter der Erfüllung bisweilen auf die Spitze getrieben, so finden sich beispielsweise der Teilnehmerpflichten und Zahlung der am jeweiligen 350 unterschiedliche Konzepte für Brandverletzungen am Bruttoinlandsprodukt orientierten Jahresgebühr in diesem Kopf. Staat frei genutzt werden. Zum anderen können z. B. von Firmen Geschäftslizenzen erworben werden, die sich nach SNOMED CT stellt eine Kompositionssyntax22 zur Verfügung, der Anzahl der Installationen bzw. Nutzer bemessen. Schließ- mit welcher neue Konzepte von den Benutzern postkoordiniert lich können LDCs (least developed countries) SNOMED CT werden können, so beispielsweise schwerer Schmerz in der frei nutzen. rechten Großzehe:

Für Zwecke der wissenschaftlichen Forschung in der Me di zi - 22253000|Pain|: 363698007|Finding site|= nischen Informatik, zu Demonstrationen, oder zu Evalu ierungs - (78883009|Great toe structure|: zwecken lassen sich SNOMED CT-Quellen und Browser frei 272741003|Laterality|=24028007|Right|), herunterladen. Der wichtigste Offline-Browser ist der 246112005|Severity|=24484000|Severe| CliniClue-Browser"19, der zusammen mit den aktuellen SNOMED CT-Inhalten in einem proprietären Format von Obwohl Browser wie CliniClue diese Syntax unterstützen, gibt Jedermann nach der Bestätigung einer elektronischen Nut - es so gut wie keine Anwendungen in der klinischen Praxis. Zum zungsvereinbarung heruntergeladen und installiert werden einen ist Postkoordination Klinikern und Kodier spe zia lis ten ein- kann. Die Original-Quellen in tabellarischem Textformat sind fach nicht zuzumuten, zum anderen besticht die SNOMED-Kom - leicht erhältlich für registrierte UMLS4-Nutzer, ebenso nach positionssyntax nicht gerade durch intuitive Lesbarkeit. Es wäre Abgabe einer entsprechenden Erklärung. Online lässt sich ein Fortschritt, würde diese Syntax durch die mittlerweile bei übrigens SNOMED CT komfortabel mit dem webbasierten Ontologien sich durchsetzende Manchester-Syntax 23 abgelöst. VETMED-Browser nutzen20. In dieser würde der obige Ausdruck folgendermaßen lauten:

Qualität von SNOMED CT Pain and Finding_site some (Great_toe_structure and Laterality some Right) and Die Vorgängerversionen von SNOMED CT waren facetten- Severity some Severe artig nach so genannten Achsen strukturiert. Von den Nutzern wurde erwartet, dass komplexe Sachverhalte durch Gegen die Einführung der Kompositionssyntax sprich neben Kombination verschiedener SNOMED-Codes erfasst wurden. dem üblichen Beharrungsvermögen von Legacy-Anwendungen Allerdings traten hierbei zwei Probleme auf. Zum einen wurde (existierende Tools, Zuständigkeiten, Dokumentationen) auch die Notwendigkeit, als Einheit empfundene Sachverhalte mit- eine der Besonderheiten der SNOMED CT-Syntax, die im tels mehrerer Kodes auszudrücken (so genannte Post-Koor- Gegensatz zur Beschreibungslogik EL einen Grup pierungs - dination), als Hindernis empfunden, welches sicherlich zu der operator (role group) verwendet, dessen Semantik bisher eher geringen Akzeptanz jener SNOMED-Versionen beigetra- noch nicht eindeutig geklärt wurde24. gen hat. Zum anderen war eine einheitliche Kodierung auch mit diesem Prinzip nicht möglich. So konnte in SNOMED Ein weiteres Problem welches bei der Interpretation von International „Akute Appendizitis“ auf drei unterschiedliche SNOMED CT als Ontologie ins Auge fällt, ist die so genannte Arten21 postkoordiniert werden, zwischen denen keine seman- epistemic intrusion25. Um dies zu verstehen, ist daran zu erin- tischen Äquivalenzen berechnet werden können. SNOMED RT neren, dass die Aufgabe einer Terminologie (und erst recht

12 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 FachbeiträgeEditorial

Ontologien Terminologien Formale Beschreibungen: Konzept#1-Synonyme: • MRSA subClassOf SA – Staphylococcus aureus • SA subClassOf Staphylococcus – Staph. aur. • SA subClassOf bearer-of some MR_quality Konzept#2-Synonyme: Textbeschreibungen: –MRSA • „MRSA sind SA für die Methicillin keinen – Methicillin-resistant SA toxischen Efekt hat“ – Methicillin-resistant Staphylococcus Aureus

Informationsmodelle Methicillin-Resistenz  Klinischbestätigt  Bestätgt durch Antbiogramm  Verdacht  Keine  Unbekannt

Abbildung 4: Unterscheidung Terminologien, Ontologien und Informationsmodelle einer Ontologie) sich darauf beschränken sollte, kontextfreie Kontinuierliche Verbesserung Term- oder Klassenbedeutungen bereitzustellen. Diese Terme der Terminologie seit in einen Benutzerkontext einzufügen, sollte dagegen Aufgabe eines Informationsmodells sein26 oder aber eines separaten der Gründung der IHTSDO Bereiches einer Ontologie, welcher eindeutig einer Kategorie „Informationsartefakte“ (information artifacts27) reserviert ist. Mit der Gründung der IHTSDO war SNOMED CT einer breiteren Leider ist die Grenzziehung oft nicht ersichtlich, weil wir in Öffentlichkeit besser zugänglich. Kritik an dem Zustand der unserer Sprache syntaktisch ähnliche Konstrukte verwenden, Terminologie entzündete sich an zahlreichen inhaltlichen Schwächen28 ebenso wie an dem Fehlen qualitätssichernder um kategorial unterschiedliche Entitäten auszudrücken: Stellen Maßnahmen. Die IHTSDO zeigte sich Kritik, gerade auch aus wir die syntaktisch analogen Nominalphrasen „rechtsseitige dem akademischen Bereich, von Beginn an sehr aufgeschlos- Eileiterschwangerschaft“ und „ausgeschlossene Eileiter - sen. Sie investierte in qualitätssichernde Maßnahmen und ent- schwangerschaft“ einander gegenüber, ebenso wie „totale wickelte eine neue Kollaborationsplattform (workbench29) für Entfernung des Tumors“ gegenüber „geplante Entfernung des die Terminologiepflege. Die Notwendigkeit einer ernsthafteren Tumors“, dann sehen wir, dass nur in dem jeweilig ersten ontologischen Fundierung setzt sich allmählich durch, ebenso Beispiel das Adjektiv zu einer Einschränkung des Be deutungs - das Verständnis der Semantik von Beschreibungslogik, welche umfangs des Substantivs führt. Im jeweils zweiten Beispiel im Anfangsstadium oft inadäquat verwendet wurde. Prioritäten resultiert ein radikaler Kategorienwechsel: Eine ausgeschlossene für die Überarbeitung bestimmter Bereiche wurden gesetzt, Eileiterschwangerschaft ist eben gerade keine Eileiter schwan - wie beispielsweise der Repräsentation von Unter suchungs er - ger schaft, sondern eine diagnostische Aussage. Die geplante gebnissen (observables)30, Krankheiten, Befunden, Substanzen, Entfernung des Tumors ist eben keine Entfernung eines Tumors, Organismen etc. Übersetzungsrichtlinien31 wurden ausgearbeitet, sondern ein Plan, welcher durch die Entfernung eines Tumors ebenso wie Guidelines für die Aufnahme neuer Inhalte (sub - realisiert werden kann, aber nicht muss. mission requests), sowie das Management von präkoordinierten Konzepten. Durch CTV3 gelangten zahlreiche solcher Konzepte in SNOMED CT und finden sich im Kapitel „Situation with explicit context“. Defizite finden sich weiterhin bei den „ontologischen Ver pflich - Ein wesentlicher Grund, warum auf solche Konzepte nicht ver- tungen“ (ontological commitments) von SNOMED CT32, d. h. zichtet werden kann, ist, dass SNOMED CT in vielen Fällen die der Festlegung, was genau für ein Ding gemeint ist, welches Funktionalität von Informationsmodellen mit übernehmen muss, wir als Instanz eines gegebenen SNOMED-CT-Konzepts zulassen. da diese nicht vorausgesetzt werden können (siehe Abb. 4). So ist Right ventricular hypertrophy (pathologische Vergröß e rung

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 13 Fachbeiträge

der rechten Herzkammer) in SNOMED CT formal so definiert, schneiden. Während sich erstere auf kontextfreie Globalaus - dass es nicht nur das Phänomen der Herzkammervergrößerung sagen über (Klassen von) Dinge, sowie deren Benennungen selbst umfasst, sondern global alle Störungen die mit einer Herz- beschränken, beschreiben letztere informationelle Strukturen. kammervergrößerung einhergehen, wie z. B. die Fallot-Tetra lo gie So haben alle Organismen eine Körpertemperatur, auch wenn (eine kombinierte Fehlbildung). Daraus ergibt sich logisch, dass diese nicht bekannt oder nur grob erfasst ist. Es gibt nieman- jede individuelle Fallot-Tetralogie auch eine Herzkam mer ver - den mit einer „fehlenden“ Körpertemperatur. Dagegen ist es größerung ist. Wie weit dieser Aussage zuzustimmen ist, hängt absolut sinnvoll, von Patientenakten zu sprechen, in welchen davon ab, wie weit oder eng die Bedeutung von Right ventricular das Feld für „Temperatur“ nicht gefüllt ist.38 hypertrophy zu fassen ist. Ein anderes Beispiel ist Traumatic amputation of arm. Dieses wird formal über die Lo ka lisation defi- Diese Unterscheidung, welche gut mit den Begriffen „Onto - niert mit dem Effekt, dass die Klassenzugehörigkeit auch durch logie“ und „Epistemologie“ zu fassen ist, ist in den praktischen jede Instanz von Traumatic amputation of hand er füllt wird. Dies Ausprägungen von HL7 V3 einerseits und SNOMED CT anderer- mag dann zu akzeptieren sein, wenn „of arm“ als „at arm“ inter- seits verwischt. Das ist dadurch zu erklären, dass bisher in der pretiert wird. Diese Beispiele veranschaulichen die im mense Auf - Regel nur ein einziger Repräsentationsstandard zur Verfügung gabe, SNOMED CT-Konzeptbeschreibungen in ihrem Bedeu tungs - stand. Ist dies eine Terminologie (wie z. B. die Read Codes), so inhaltund -umfang präzise zu fassen, so dass deren formal-logi- musste diese nicht nur für die Kodierung von Termen im sche Beschreibungen mit der intuitiven Bedeutung der sprach - eigentlichen Sinne, sondern auch für kontextbezogene Ge - lichen Terme – in unterschiedlichen Sprachen – kompatibel sind. samt aussagen benutzt werden. Auf diese Weise haben sich zahllose Ausdrücke wie Suspected autism, Biopsy planned, SNOMED CT und andere oder Absence of scapula in SNOMED CT eingeschlichen, wo sie meist unter Situation with explicit context zu finden sind. semantische Standards im Aber auch umgekehrt sind ontologische Relationen in HL7 V3 Gesundheitswesen aufgenommen worden, so wie targetSiteCodes als anatomische Lokalisation einer Beobachtung oder Prozedur. Die Herstellung von Interoperabilität mit bestehenden semanti- schen Standards ist ein wesentliches Anliegen der IHTSDO33. Werden jetzt beide Standards zur Dokumentation verwandt, Auf zwei Harmonisierungsbestrebungen soll näher eingegangen besteht das Problem, dass verschiedene Kodierer komplexe werden, nämlich mit WHO-FIC34 und HL735. Sachverhalte unterschiedlich ausdrücken. So kann das Fehlen des Schulterblattes ebenso durch einen alleinigen SNOMED- WHO Code Absence of scapula ausgedrückt werden oder durch 2010 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der IHTSDO die Negation im Informationsmodell unter Referenz auf das und der WHO abgeschlossen36. Ziel ist die Erstellung gemeinsa- SNOMED-Konzept Scapula. mer terminologischer Produkte, die es erlauben, auf benutzer- freundliche Weise Terminologiesysteme beider Or ga ni sa tionen Im TermInfo39-Projekt wird generell die Schnittstelle zwischen zu verwenden. Zum einen handelt es sich hierbei um Ab bil dungs - HL7-Informationsmodellen einerseits und Terminologiesys - regeln (linkages) bei bestehenden Systemen, zum ande ren um temen andererseits untersucht. Daraus wurde eine konkrete eine aktive Kooperation bei Neuentwicklungen. Im Vor der grund Leitlinie für die Benutzung von SNOMED CT innerhalb von steht hierbei die Entwicklung von ICD-11. Hier hat sich ein mitt - HL7 V3 erstellt. Diese Leitlinie besagt z. B., dass Verneinung, lerweile konstituierter gemeinsamer Beirat (IHTSDO-WHO Joint Unsicherheit etc. mittels HL7 auszudrücken ist, während die Advisory Group) darauf verständigt, die in Entwicklung befindli- Seitenlokalisation innerhalb SNOMED zu kodieren ist. che Kernkomponente von ICD-11, soweit es geht, auf SNOMED- Konzepte zu fundieren, die allerdings nach strikten ontologi- Ob in der Praxis Terminologien/Ontologien einerseits schen Prinzipien zu überarbeiten sind. In zweiter Linie ist auch und Informationsmodelle andererseits sauber voneinander hier die Harmonisierung anderer WHO-Klassifikationen mit getrennt werden können, ist umstritten, ebenso, ob tat- SNOMED CT, insbesondere die ICF (International Classification sächlich eine klare Grenze zwischen den beiden „Welten“ of Functioning), Gegenstand der gemeinsamen Arbeiten. existiert. Als Alternative sollte man genauer die Möglich - keiten erörtern, Informationsmodelle als Informations- HL7 Ontologien zu interpretieren und so in Domänenontologien 2009 wurde ein Abkommen zwischen IHTSDO und HL7 mit mit „einzubauen“. Eine logische Fundierung ist allerdings dem Ziel unterzeichnet, Lücken und Überschneidungen zwi- mit der SNOMED CT zu Grunde liegenden einfachen Be - schen HL7- und IHTSDO-Standards zu beseitigen, nachdem schreibungslogik nicht möglich. sich über viele Jahre beide Standards parallel und ohne formale Abstimmung nebeneinander her entwickelt haben.37 Es verwundert daher nicht, dass sich innerhalb der In der Theorie sollten sich Terminologien und Ontologien SNOMED CT-Hierarchie Situation with explicit context einerseits und Informationsmodelle andererseits nicht über- besonders viele Axiome finden, die schlichtweg falsch sind.

14 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 FachbeiträgeEditorial

Der Grund ist die sehr limitierte Beschreibungssprache. Fußnoten: Diese bietet neben der taxonomischen Relation nur noch [ 1] Chute CG. Clinical Classification and Terminology. genau eine Möglichkeit, zwei SNOMED CT-Konzepte mit - Some History and Current Observations. einander zu verbinden, nämlich die Existenz-Quantifizierung. J Am Med Inform Assoc. 2000 May–Jun; Diese besagt, dass für jede Instanz des ersten Konzepts 7(3): 298–303. auch eine Instanz des zweiten Konzepts existieren muss. [ 2] U.S. National Library of Medicine. Medical Subject Headings. Dies stimmt natürlich nicht in Fällen wie Absent Foot – http://www.nlm.nih.gov/mesh/ Finding Site – Foot Structure oder Biopsy planned – [ 3] U.S. National Library of Medicine. MEDLINE. Associated procedure – Biopsy, wie sie in der Kontext- http://www.nlm.nih.gov/databases/databases_medline.html Hierarchie zuhauf vorkommen. [ 4] U.S. National Library of Medicine. UMLS Metathesaurus Fact Sheet. Zusammenfassung und Ausblick http://www.nlm.nih.gov/pubs/factsheets/umlsmeta.html [ 5] The National Center for Biomedical Ontology. NCBO Bioportal. http://bioportal.bioontology.org/ Auch wenn SNOMED CT bisher eher punktuell zur Rou tine - [ 6] Ingenerf J, Giere W. Concept-oriented standardization and dokumentation eingesetzt wird, hat dieses Terminologiesystem statistics-oriented classification: continuing the classification das Potential, klinische Sachverhalte präzise, sprachunabhän- versus nomenclature controversy. gig und berechenbar zu kodieren und zu kommunizieren. Methods Inf Med. 1998 Nov; 37(4–5): 527-39. SNOMED CT erschließt daher neue Möglichkeiten semantischer [ 7] de Keizer NF, Abu-Hanna A, Zwetsloot-Schonk JH. Interoperabilität durch terminologische Standardisierung. Understanding terminological systems. I: Dennoch krankt SNOMED CT an zahlreichen Altlasten und Terminology and typology. Methods Inf Med. 2000 Mar; 39(1): Geburtsfehlern, deren Beseitigung zwar kontinuierlich voran- 16–21. schreitet, die aber auf Grund des Umfangs der Terminologie [ 8] Freitas F, Schulz S, Moraes F. Survey of current terminologies and noch auf Jahre spürbar sein werden. Die Verbesserung des ontologies in biology and medicine. Systems erfordert allerdings breites Engagement von Benutzern, RECIIS – Electronic Journal in Communication, Entwicklern und Wissenschaftlern. Die IHTSDO ist hierbei Information and Innovation in Health, 2009; 3 (1): 7–18: offen für jede Art von konstruktiver und kritischer Mitarbeit. http://dx.doi.org/10.3395/reciis.v3i1.239en Dass SNOMED CT sich im internationalen Terminologie ge - [ 9] Smith B et al. The OBO Foundry: coordinated evolution schehen langsam, aber stetig, zu einer Art Gravitationszentrum of ontologies to support biomedical data integration. entwickelt, ist spätestens seit dem Abkommen mit der WHO- Nat Biotechnol. 2007 Nov; 25(11): 1251-5. Klassifikationsfamilie nicht mehr zu übersehen. Anfängliche [10] The Open Biological and Biomedical Ontologies. Bedenken, SNOMED CT würde an seiner schieren Größe zu http://www.obofoundry.org/ Grunde gehen, haben sich nicht bewahrheitet. Dennoch stellt [11] World health Organization. seine Größe – und dem mit jeder neuen Routinenutzung auf- The WHO Family of International Classifications kommenden Druck nach Aufnahme zusätzlichen Inhalts – http://www.who.int/classifications/en/ ein ernstzunehmendes Problem dar. [12] Rector A, Rossi A, Consorti MF, Zanstra P. Practical development of re-usable terminologies: Für die deutschsprachigen Länder ist es ein erhebliches Manko, GALEN-IN-USE and the GALEN Organisation. bisher nicht bei der IHTSDO vertreten zu sein. Es mag viel - Int J Med Inform. 1998 Feb; 48(1-3): 71-84. fältige Gründe dafür geben, dennoch sollte diese Position bald [13] openGALEN. http://www.opengalen.org/ revidiert werden. Unbedingt anzustreben ist dabei, dass sich [14] Cornet R, de Keizer N. Forty years of SNOMED: hierzulande SNOMED CT-Expertise aufbaut und auf diese a literature review. BMC Med Inform Decis Mak. Weise die Entscheidungsträger kompetent beraten werden 2008 Oct 27; 8 Suppl 1: S2. können. Hervorzuheben ist, dass zahlreiche Anwendungs- [15] NHS Information Authority The Clinical Terms Version 3 szenarien für SNOMED CT nicht eine komplette Übersetzung (The Read Codes): Introduction and Overview. der Terminologie voraussetzen. Ein „on-demand“-Vorgehen NHS Information Authority: London, UK; 2000. bei der Übersetzung wird derzeit von den Niederländern [16] SNOMED CT (Systematized Nomenclature of Medicine-Clinical praktiziert und könnte auch für die deutschsprachigen Länder Terms) www.ihtsdo.org/snomed-ct/ eine sinnvolle Strategie darstellen. [17] International Health Terminology Standards Development Organisation (IHTSDO) www.ihtsdo.org/about-ihtsdo/ Stefan Schulz [18] Bader F, Calvanese D, McGuinness DL, Nardi D, Patel-Schneider PF. Medizinische Universität Graz The Description Logic Handbook Theory, Implementation, and Institut für Medizinische Informatik,Statistik und Dokumentation App li cations (2nd Edition). Auenbruggerplatz 2/5, A-8036 Graz Cambridge: Cambridge University Press, 2007. [email protected] [19] http://www.cliniclue.com

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 15 Fachbeiträge

[20] http://snomed.vetmed.vt.edu [29] Tools for terminology development/maintenance [21] Spackman KA, Campbell KE. Compositional concept http://www.ihtsdo.org/nc/publications/tools-for-terminology- representation using SNOMED: towards further convergence developmentmaintenance/ of clinical terminologies. Proc AMIA Symp. 1998: 740–4. [30] SNOMED CT® Style Guide: Observable Entities and Evaluation [22] SNOMED Clinical Terms® Procedures (Laboratory) Draft IHTSDO Standard v1.0, 2010-06-30, Transforming Expressions to Normal Forms http://www.ihtsdo.org/fileadmin/user_upload/Docs_01/ www.ihtsdo.org/fileadmin/user_upload/Docs_01/Technical_ Publications/Drafts_for_review/SNOMED_CT_Style_Guide_ Docs/SNOMED_CT_Expression_Transformations_20080131.pdf Observables_v1.0.pdf [23] Horridge M, Patel-Schneider P (2009). [31] Guidelines for Translation of SNOMED CT® OWL 2 Web Ontology Language Manchester Syntax. www.ihtsdo.org/fileadmin/user_upload/ http://www.w3.org/TR/2009/NOTE-owl2-manchester-syntax- Docs_01/About_IHTSDO/Publications/ 20091027/ IHTSDO_Translation_Guidelines_v2.00_20100407.pdf [24] Schulz S, Hanser S, Hahn U, Rogers J. [32] Schulz S, Cornet R, Spackman K. Methods Inf Med. 2006; 45(4): 354–8. Consolidating SNOMED CT’s Ontological Commitment. The semantics of procedures and diseases in SNOMED CT. Applied Ontology, erscheint 2011 [25] Ingenerf J, Linder R. Assessing applicability of ontological [33] http://www.ihtsdo.org/about-ihtsdo/harmonization/ principles to different types of biomedical vocabularies. [34] The WHO Family of International Classifications: Methods Inf Med. 2009;48(5): 459–67. http://www.who.int/classifications/en/ Epub 2009 May 15. [35] Health Level Seven: http://www.HL7.org [26] Rector A. (2008) Barriers, approaches and research priorities [36] http://www.ihtsdo.org/fileadmin/user_upload/Docs_01/ for integrating biomedical ontologies. About_IHTSDO/Harmonization/Final_agreement_2010_WHO_ Semantic Health Deliverable 6.1 and_IHTSDO.pdf http://www.semantichealth.org/DELIVERABLES/ [37] HL7 and IHTSDO SemanticHEALTH_D6_1.pdf www.ihtsdo.org/about-ihtsdo/harmonization/hl7/ [27] Information Artifact Ontology (IAO) [38] Rector A. (2008) Barriers, approaches and research priorities for http://code.google.com/p/information-artifact-ontology/ integrating biomedical ontologies. Semantic Health Deliverable 6.1 [28] Schulz S, Suntisrivaraporn B, Baader F, Boeker M. SNOMED http://www.semantichealth.org/DELIVERABLES/ reaching its adolescence: ontologists’ and logicians’ health check. SemanticHEALTH_D6_1.pdf Int J Med Inform. 2009 Apr; [39] TermInfo Draft Standard for Trial Use (DSTU): 78 Suppl 1: S86–94. Epub 2008 Sep 12. http://gforge.hl7.org/gf/project/terminfo/

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Jürgen Brandstätter IHE Pharmacy Domain: Erste Integra tionsprofile nutzen HL7-Standards

Das umfangreiche und wichtige Gebiet der Pharmazie ist innerhalb der IHE noch eine relativ junge Domäne. Im Jahr 2010 wurde die Entwicklung erster Supplements aufgrund des dringenden Bedarfs an interoperablen Systemen in diesem Bereich wesentlich voran - getrieben. Mehrere ver schiedene HL7-Standards sind die Grundlage der Ende 2010 veröffentlichten ersten Integrationsprofile der IHE Pharmacy Domain. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den Werdegang, den aktuellen Stand und die geplante weitere Entwicklung dieses Themas in der IHE1. Einleitung Bereich elektronisch abzubilden und in Richtung eines elek - tronischen, standardisierten Daten austauschs zu führen. Der Bedarf an Standards und in weiterer Folge an Aus diesen Gründen wurde das Thema „Pharmazie“ von auch Integra tions profilen, die der IHE Initiative aufgegriffen und die „Pharmacy Domain“ als den Einsatz der Stan dards eigenständiges „Technical Framework“ gegründet. in der Praxis vereinheitli- chen, ist im Bereich der Mission: „The IHE-Pharmacy working group gathers the Pharmazie wie in allen ePharmacy interoperability requirements that are common Bereichen der Health-IT among the different countries for hospital and community sehr hoch. pharmacies-“

Im intramuralen Bereich Historie ist die elektronische Hand habung der Phar ma - Die ersten Lebenszeichen in IHE zum Thema Pharmazie zie in vielen Krank en haus- wurden im Jahr 2008/2009 gesetzt. Gemäß der üblichen Systemen zwar bereits Jürgen Brandstätter Arbeitsweise der IHE formierte sich eine Gruppe aus fach- implementiert und bei lichen Experten im Bereich Pharmazie, Standards-Entwick - den Benutzern eingeführt, die Inte gration der verwendeten lung und IT und unternahmen gemeinsam den ersten Schritt. Standards zwischen Systemen verschiedener Hersteller ist Dieser erfolgte in Form eines Whitepapers mit dem Namen aber dennoch oft schwierig. „Hospital Pharmacy and Community Pharmacy – Use Cases 3 Im extramuralen Bereich wird die überregionale Vernetzung and Standards“ . In diesem Dokument wurden der generelle der Systeme unterschiedlicher Nutzergruppen (Allgemein- „Pharmacy“-Geschäftsprozess erhoben, Anwendungsfälle ärzte, Fachärzte, Apotheker etc.) in der Regel überhaupt identifiziert, konkrete Storyboards erstellt, Standards aus - erst errichtet (Stichwort: „Electronic Health Record“), daher gewählt und aus fachlicher Sicht ein sogenanntes „real- existieren in diesem Bereich erst wenige reale Vernetzungen, world information model“ entwickelt, welches die Infor - schon gar nicht international standardisiert. mationselemente der Akteure im Pharmazie-Prozess und deren Relationen zueinander beschreibt. Gerade aber wegen dieses großen Nachholbedarfs verfolgen derzeit viele regio nale, nationale und auch internationale Dieses Whitepaper war die Grundlage der konkreten Profil - Projekte, wie beispielsweise epSOS2, weltweit das gleiche entwicklung, welche im Herbst 2009 beschlossen und im Ziel, nämlich die Prozesse der Pharmazie im extramuralen Jahr 2010 durchgeführt wurde.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 17 FachbeiträgeBeiträge

Abbildung 1: Geschäftsprozess (Pharmacy Domain Business Process)

Die internationale IHE Pharmacy Domain Gruppe umfasst Für den intramuralen Bereich („Hospital Pharmacy“) wurde mittlerweile über 120 Mitglieder aus aller Welt. Die Ab- eine Nachrichten-basierende Architektur auf der Basis von wicklung erfolgt über die Pharmacy Google-Group4 und ist HL7 v2 Messages gewählt (derzeit Version 2.5, später 2.6). für alle Interessenten frei zugänglich. Diese Entscheidung begründete sich aufgrund der großen Verbreitung und Akzeptanz des HL7 v2-Standards in Kranken - Abstimmung mit HL7 haussystemen.

Für den extramuralen Bereich („Community Pharmacy“) wurde Die traditionell enge Verbindung zwischen IHE und HL7 eine dokumentenbasierende Architektur auf der Basis von IHE wurde auch in der IHE Pharmacy Domain weiter gepflegt. XDS5 mit HL7 CDA R2 (inklusive Erweiterungen mit bereits HL7 als maßgeblicher Entwickler von Standards im Ge sund - exis tie renden HL7 Pharmacy CMETs) als Inhalts stan dard für die heitswesen hat auch im Pharmacy-Bereich viel anzubieten transportierten Dokumente „Prescription“, „Pharmaceutical und eignet sich auch dort in bewährter Art und Weise als Advice“ und „Dispense“ gewählt. Diese Ent schei dung fiel ins - Grundlage der IHE-Profilentwicklung. Darüber hinaus sind besondere angesichts des nachrichtenorientierten Ansatzes einige der Experten der IHE Pharmacy-Gruppe auch gleich - der HL7 Pharmacy Workgroup (HL7 v3) nicht leicht. Den Aus - zeitig in der HL7 Pharmacy- oder HL7 StrucDoc-Workgroup schlag gaben letztendlich die Entwicklungen in epSOS und das tätig – dies ermöglichte einen engen und kritischen Review Faktum, dass die Entwicklungen in der HL7 Pharmacy Work group hinsichtlich der korrekten Verwendung der HL7-Standards in noch nicht abgeschlossen sind (die Policy der IHE erlaubt nur den IHE-Profilen. die Verwendung von existierenden und bereits stabilen bzw. etablierten Standards – die Fertigstellung von HL7 CDA Release Werdegang der Profilentwicklung 3 ermöglicht hier zukünftig weitere Entwick lungs schritte).

In der IHE erfolgt die Entwicklung eines neuen Integrations - Die folgenden IHE Pharmacy Supplements wurden Ende profils formal durch das Verfassen eines sogenannten 2010 auf der internationalen Homepage der IHE6 im Status „Supplements“ (also einer „Ergänzung“ zum bestehenden „Trial Implementation“ veröffentlicht: „Technical Framework“ einer Domain). Dokument „Common parts“ mit allgemeinen Kapiteln Die Profilentwicklung der ersten Pharmacy Supplements für Hospital Pharmacy: wurde nach Vorarbeiten im April 2010 am Europäischen IHE •Hospital Medication Workflow (HMW) Connectathon in Bordeaux begonnen. Die erste und grund - für Community Pharmacy: legende Entscheidung war, das bis dahin gemeinschaftlich • Community Medication Prescription and Dispense betrachtete Gebiet der intra- und extramuralen Pharmazie (CMPD) in je einen Hospital-Pharmacy und einen Community- •Pharmacy Prescription (PRE) Pharmacy Zweig aufzutrennen, da diese beiden Bereiche •Pharmacy Pharmaceutical Advice (PADV) zwar auf denselben Kernprozess zurückzuführen sind, sich •Pharmacy Dispense (DIS) in der Praxis aber dennoch stark unterscheiden.

18 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Fachbeiträge

Ausblick Referenzen: IHE Web Site: http://www.ihe.net Obwohl der derzeitige Stand der Profile die grundlegendsten IHE Pharmacy Domain: Technical Framework Prozesse bereits abbildet, wird in den nächsten Jahren noch http://www.ihe.net/Technical_Framework/index.cfm#pharmacy einiges an Entwicklungsarbeit geleistet werden müssen. IHE Pharmacy Domain: Google group Neue Anwendungsfälle oder die Erweiterung bestehender http://groups.google.com/group/ihe-pharmacy Anwendungsfälle erfordern die Neu- oder Weiterentwicklung IHE Pharmacy Domain: Whitepaper von Akteuren und Transaktionen. ftp://ftp.ihe.net/Pharmacy/White%20Paper/ IHE_Eur_Pharmacy_White_Paper_Final_Text_1.2.pdf Ein wichtiger offener Punkt ist beispielsweise die Transaktion European Patients Smart Open Services (epSOS) „Query current medication“, welche in den Pharmacy- http://www.epsos.eu Prozessen eine sehr große Rolle spielt. Konkrete weitere offene Punkte sind im Bereich der „Community Pharmacy“ Fußnoten: das Workflow- und Statusmanagement, sowie im „Hospital [1] Integrating the Healthcare Enterprise (IHE), www.ihe.net Pharmacy“-Bereich das umfangreiche Thema „Supply chain“. [2] European Patients Smart Open Services (epSOS), www.epsos.eu Darüber hinaus müssen neue Entwicklungen [3] ftp://ftp.ihe.net/Pharmacy/White%20Paper/ in den verwendeten Standards, Erkenntnisse der Hersteller IHE_Eur_Pharmacy_White_Paper_Final_Text_1.2.pdf aus deren Implementierungen, und vor allem auch neue [4] http://groups.google.com/group/ihe-pharmacy Anforderungen aus realen Projekten berücksichtigt werden. [5] „Cross Document Sharing“ (XDS) aus dem „IT Infrastructure“ Technical Framework In jedem Fall wird die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen [6] http://www.ihe.net/Technical_Framework/index.cfm#pharmacy den Pharmacy Gruppen der IHE und HL7 auch in den kom- menden Jahren weiter fortgeführt.

Dipl.-Ing. Jürgen Brandstätter Vendor Co-Chair der IHE Pharmacy Domain Autor der IHE Pharmacy Supplements für „Community Pharmacy“: CMPD, PRE, PADV und DIS [email protected]

CodeWerk Software Services and Development GmbH Brown-Boveri Straße 8/1 2351 Wr.Neudorf Austria/Europe

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 19 FachbeiträgeBeiträge Andrew Hinchley Understanding Version 3 A primer on the HL7 Version 3 Healthcare

Interoperability Standard 4th completely revised edition, 120 pages Normative Edition

The Version 3 development by HL7 represents a major worldwide landmark in the developments of standards for electronic information fl ows in healthcare. It has already received substantial endorsement in a number of countries and also now forms the basis for an ISO international standard on healthcare message development.

The V3 documentation is substantial and not easy to get familiar with. HL7 UK decided to sponsor the development of this Primer to help its membership get started on V3. Great care was taken in writing and revising the material to ensure that anyone using the Primer should be able to rapidly get to grips with the key elements of the V3 methodology.

Since its original publication in 2003, the Primer has sold more than 2500 copies and has been translated into French and Japanese. During this time the Version 3 standard has changed signifi cantly. This Primer has been completely revised and updated to refl ect this and to align with the Normative Edition of the standard. It is essential reading not only for newcomers to HL7, but for purchasers of previous editions of the Primer.

Through this Primer, we hope that many more thousands of people throughout the world will be in a position to understand the implications of HL7 Version 3 and how it can help with development of healthcare communi- cations in their organisation.

Andrew Hinchley Understanding Version 3 ISBN 3-933819-21-0 • € 26 • please contact us at [email protected] for orders 20 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Fachbeiträge

Christian Kampenhuber Pilotprojekt in Rohrbach: Laborbefunde werden nach den aktuellsten Vorgaben der ELGA übermittelt

Im März 2011 startet die gespag (OÖ. Gesundheits- und sondern auch die Übernahme der einzelnen Laborwerte in Spitals-AG) ein ELGA (elektronische Gesundheitsakte)-Pilot - seine Arzt praxissoftware. projekt zwischen dem Krankenhaus Rohrbach und Ärzten im niedergelassenen Bereich. Laborbefunde werden aufgrund In Zusammenarbeit mit Firma Bartelt, die die ELGA-Vorgaben der aktuellen Vorgaben der ELGA „CDA Laborbefund“ in ihrem Laborinformationssystem (datalabX) implementiert (Clinical Document Architecture) ausgetauscht. hat, der Firma HCS als Befundversandprovider sowie CompuGroup Österreich (Arztpraxissoftware) wurde dieses Dies ermöglicht dem Hausarzt nicht nur die Anzeige des Projekt technisch seitens der gespag-GesundheitsInformatik Laborbefundes anwenderfreundlich in einem Webbrowser, umgesetzt. Die Vorarbeiten dazu liefen über ein Jahr.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 21 FachbeiträgeBeiträge

Neben der technischen Umsetzung war die größte Heraus for de - rung die Laborstammdaten im Krankenhaus Rohrbach auf LOINC zu codieren. Dies ermöglicht den Datenaustausch über alle Sys- temgrenzen hinaus. Mit Unterstützung von Univ. Doz. Dr. Wolf - gang Hübl (KAV Wien) wurde dies von Prim. Dr. Susanne Hauptlorenz (Labor KH Vöcklabruck) federführend durchgeführt.

Nach intensiven Tests können somit die ersten praktischen Erfahrungen in der Umsetzung von CDA Labor gemacht werden. Rein technisch wurde CDA Level 3 umgesetzt, jeder einzelne Laborwert wird LOINC-codiert übertragen. Damit ist es möglich, die einzelnen Werte in der Arztpraxissoftware auszulesen, anzuzeigen und auch einen Verlauf über mehrere Krankenhausaufenthalte darzustellen.

Nach einer längeren Pilotphase und der laufenden Evaluierung der Ergebnisse erfolgt dann der Rollout dieser Lösung in allen zehn gespag-Krankenhäusern.

In weiterer Folge sollen die CDA-Laborbefunde auch an die eGP OÖ (elektronische Gesundheitsplattform Oberösterreich) übermittelt werden und damit für alle Berechtigten zur Ve r - fügung stehen.

Christian Kampenhuber gespag GesundheitsInformatik Abbildung 1: Bespiel Laborbefund Steyr, Österreich

22 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Fachbeiträge

Stefan Sauermann Standards und ihre Organisationen – neue Anforderungen bahnen neue Wege

In einem Artikel zur Entwicklung der Artificial Intelligence aus 19932 beschreibt Edward Shortliffe seine Eindrücke und Erfahrungen bei der Anwendung innovativer Software im Me di zin wesen. Die Frage nach den größten Hürden und Behinde rungen der Umsetzung steht im Zentrum seiner Betrachtungen. Als Grundvoraussetzung benennt er das Zu sam- menwirken von IT-Infrastrukturen im größeren Rahmen. „Effective fielding of AIM systems will be dependent on the development of integrated environments for communication and computing that allow merging of knowledge-based tools with other patient data-manage- ment and information-retrieval applications.“

In den 18 Jahren seitdem wurden massive Fortschritte erzielt. IT-Netzwerken und in der Telemedizin zeigt sich wie „Standard Die Integration der IT-Systeme als Grundvoraussetzung für Developing Organisations“ (SDOs) auch außerhalb ihrer eigent- innovative Services der Medizinischen Informatik beginnt lichen Domäne aktiv und erfolgreich zum Erfolg beitragen. Wirklichkeit zu werden. Standards sind aus den verteilten Entscheidend ist dabei einerseits die unabhängige Expertise, Nebenschauplätzen mitten ins Geschehen gerückt und tragen andererseits aber auch die mittlerweile lang geübte Fähigkeit, zentral zur Lösung der Anforderungen bei. Unter anderem an dieses Wissen konsensorientiert und zielgerichtet über Orga - den Beispielen des Risikomanagements von medizinischen nisationsgrenzen hinweg zu erweitern und umzusetzen.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 23 Fachbeiträge

Herausforderungen der Praxis erfolgreich Bewegung bewirken können. Das Risiko mana ge - ment von medizinischen IT-Netzwerken und die Telemedizin Als Ausgangspunkt können Shortliffes Fragen aus 19932 sind hier als Beispiele beschrieben. dienen, in denen er sich den wesentlichen Stolpersteinen annähert: Risikomanagement in medizinischen IT-Netzwerken – Why have there been no articles in which AIM „Medizinsoftware“ systems have been tested in clinical settings with Bereits im Frühjahr 2010 ist die überarbeitete „Medical Device regard to process or outcome of clinical care? Directive“ in der Europäischen Union verbindlich geworden. Why have AIM systems been so difficult to transport Darin wurde die Rolle der IT verstärkt betont. Seitdem sind an from site to site successfully? vielen Stellen hitzige Debatten entstanden, welche Software nun ein Medizingerät ist, wann ein Systembetreiber zum Soft- Als Lösungsmodell regt er an, vernetzte Infrastrukturen aufzu- warehersteller wird, und welche Auflagen ein Hersteller einer bauen, die den medizinischen Versorgern den Zugriff auf die Software zu erfüllen hat, die sicher kein Medizingerät ist, jeweils benötigten Daten bei Bedarf ermöglichen: „Instead, jedoch in einem Spital zum Einsatz kommen soll. In vielen the greatest hope for effective systems will be realized when the Mitgliedstaaten beobachten wir Versuche, das zu verstehen infrastructure for introducing computational tools in medicine und in der Praxis zu leben. Auch auf anderen Kontinenten steigt has been put in place by visionary leaders who understand the die Temperatur in vielen Zimmern. importance of networking, integration, shared access to patient data bases, and the use of standards for data exchange, Wer von uns ist kompetent, um hier klar Auskunft zu geben? communications, and knowledge sharing.“ Diese Aufforderung Wer von uns kann klare Kriterien nennen, welche Software ein geht auch an die SDOs, in erster Linie jedoch an Verwaltung und Medizinprodukt ist, und welche nicht? Welche der dutzenden Politik, an die oberen Entschei dungs trägerInnen. nationalen und internationalen Gruppen trägt in welcher Weise bei und wann werden wir klarer sehen? Viele von uns Mittlerweile haben die Entscheidungsträger aktiv und konse- haben bereits verzweifelt die Diskussionen verlassen, verwirrter quent begonnen, auf nationaler Ebene und zwischenstaatlich als je zuvor. den Datenaustausch ans Licht der Welt zu bringen. Auch in lokalen Gesundheitseinrichtungen ist die Umsetzung von Die Normenwelt hat dazu Ideen gesammelt, und als Norm 1 „electronic healthcare records“ (EHRs) zweifellos Che f Innen - ICE 80001-1 zur Verfügung gestellt . Darin werden „medi - sache geworden. Ressourcen dafür werden eingeplant. zinische IT-Netzwerke“ als Netzwerke definiert, die Medizin - Dahinter steckt viel Arbeit im Detail. Wir alle wissen, wie viele geräte beinhalten. Für diese medizinischen IT-Netzwerke wird Standards nötig sind, um ein medizinisches Dokument seman- darin ein Risikomanagement vorgeschlagen, das ausreichend tisch strukturiert zu erzeugen, zu archivieren, zu versenden, sein sollte, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Zu die Zugriffe darauf zu regeln, es bei den Empfängern suchbar beachten ist, dass alle Systemkomponenten für sich den zu machen und zur Anzeige zu bringen. All das muss innerhalb jeweiligen Stand der Technik als Grundbedingung zu erfüllen der gesamten Nutzergruppe vereinbart und in unterschiedli- haben. chen Bereichen sauber geregelt werden. Wir wissen auch, dass die stark technisch-methodisch ausgerichtete Arbeit Einfach gesagt. der SDOs den Gesamterfolg zwar mitbegründet, jedoch bei weitem nicht ausreicht. In dem Moment, in dem die Zuständigen in einem Spital sich dieses Regelwerk in einem Projekt zur Umsetzung vornehmen, Entscheidend sind breit geführte lösungsorientierte Diskus - werden die unterschiedlichen Begriffswelten mit aller Gewalt sionsprozesse, die auch Politik, Verwaltung und alle anderen aufeinander prallen. Die Beschaffer werden Pflichtenhefte Handlungsträger an den Tisch bringen. Noch im Jahr 2003 einfordern, Berater werden im V-Modell schwelgen, Anwender war es undenkbar, verschiedene Standards in oberen Gremien werden kritische Betriebszustände auflisten, und Hersteller versuchen die Haftungsfragen einzugrenzen. Jeder mit bestem auch nur aufzulisten. Mittlerweile haben sich auf allen Seiten Wissen und Gewissen und aus der eigenen Erfahrungswelt. die einfachsten Grundwahrheiten doch verbreitet, und mehr Über Jahrzehnte bewährte Handlungsmuster sind ungültig und mehr Personen beginnen aktiv dieses Wissen umzusetzen geworden. und weiter zu entwickeln.

In Österreich hat sich unter diesem Druck im Herbst 2010 SDOs haben neue Fähigkeiten eine gemeinsame Gruppe zwischen ON-K 179 Medizintechnik erworben des Österreichischen Normungsinstitutes, verbunden mit dem TK-MG Medizinische Geräte des OVE, sowie dem ON-K 238 Es gibt sehr gut sichtbare Beispiele aus den letzten Jahren, Medizinische Informatik gebildet. Darin sind sich auch Ex pert - wie SDOs, Industrieverbände und andere Organisationen Innen aus dem Gesundheitsministerium vertreten, die die Sicht

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der Zulassungsbehörden einbringen. Die Ärztekammer ist eben- räten abholen zu können. Als sich im Jahr 2005 die Continua falls vertreten. Es ist das die erste Gelegenheit, sich über einen Health Alliance am Horizont rund um diese Ideen zu formieren längeren Zeitraum hinweg strukturiert mit der Problematik begann, stand die IEEE 1073 bereits als vielteilige Normen- zu befassen und gemeinsame Sichtweisen zu entwickeln. Im familie zur Verfügung. Auf Anfrage nach Spezifikationen um Lauf der ersten drei Treffen wurde allen Beteiligten am Beispiel Medizingeräte mit PCs und Handys zu verbinden, wurden den der zeitlichen Abfolge eines IT-Projekts in einem Spital erst Vertretern von Continua diese Unterlagen präsentiert. lang sam klar, welche vollkommen unterschiedlichen Be griffs - welten hier aufeinander treffen, und wie die jeweiligen Ex- Die Antwort war ernüchternd. Es sei nicht zu erwarten, dass pertInnen zum Gesamtgelingen beizutragen haben. Von der relevante Gruppen die hochkomplexe und andererseits unvoll- Anforderungsanalyse über die Bewertung von bedrohlichen ständige Norm tatsächlich umsetzen werden. Aus Richtung Situationen, Fragen, wie Virenscanner im CT-Gerät auf sichere Continua wurden auch alternative Entwürfe präsentiert, die Weise aktualisiert werden können, bis zur Entsorgung einer die Funktionalität ebenfalls abdecken sollten, jedoch mit Festplatte oder eines LAN-Routers ist alles zu bedenken. wesentlich einfacheren Mitteln. Für die IEEE-Arbeitsgruppe lag die Herausforderung darin, aus einer über Jahre hinweg In dieser Gruppe sehen wir einen gemeinsamen Lernprozess, relativ ungestörten Arbeitsweise mitten in die hitzigsten in dem allen Beteiligten sehr deutlich wird, wo das jeweils Debatten einzusteigen. In sehr kurzer Zeit war eine überaus eigene Wissen endet. Die Ratlosigkeit kommt für die Einzel - komplexe Aufgabe zu lösen, unter Aufrechterhaltung der personen früher als erwartet. Typischerweise reicht auch gewohnt hohen Qualitätsanforderungen an die eigene Arbeit. eine kurze Erklärung durch Kundige nicht aus. Wie passt eine Diese Herausforderung wurde hoch motiviert in Angriff genom- „Requirements Analysis“ zur Ausschreibung und worüber men. Viele Continua ExpertInnen sind seitdem überaus aktiv genau entscheidet wer bevor ein „Change Permit“ ergehen in die Arbeit der Gruppe eingebunden. Eine viel beachtete darf? Beginnt danach schon der Normalbetrieb? Niemand Serie von „Personal Health Device (PHD) Communication“- konnte eine allgemein als „richtig“ empfundene Antwort Standards innerhalb der nunmehr 11073-Serie ist entstanden, liefern. Auch keine der einzelnen Gruppen für sich alleine über die an dieser Stelle bereits berichtet wurde. Bereits vor war anfänglich fähig, diese Fragen zu beantworten. Erst nach der Veröffentlichung wurden diese Standards auch schon in langer Diskussion durch die organisationsübergreifende Geräten umgesetzt. Neben der Vernetzung der Geräte selbst ExpertInnengruppe kristallisiert sich stufenweise eine gemein- hat Continua auch Use Cases und Lösungen für die weitere same Vorstellung heraus, die für alle praxistauglich erscheint. Übertragung an EHRs und Telemedizinzentren konzipiert, wobei Die momentane Hoffnung besteht darin, dass es gelingt, diese Ergebnisse anderer SDOs wie HL7 und IHE verwendet werden. Vorstellung weiter bis in ein Dokument zu entwickeln, das zu Ein Zertifizierungsmechanismus besteht und die Liste der den ausführlicheren Normen hinführt und mehr Nutzen als Geräte mit „Continua“-Siegel wächst und wächst. Sehr große Verwirrung stiftet. Hersteller und Anwendergruppen sind Mitglied in Continua und die weißen Flecken auf der Karte der vernetzten Ver bin - Die bisherige Diskussion deutet darauf hin, dass die bestehende dungsknoten werden stetig weniger. 80001-1-Norm hier zur Lösung beitragen kann. Als „roter Fa- den“ bei der Diskussion ist sie in jedem Fall sehr hilfreich. Ein Auch rein „formal“ sind die 11073 PHD-Standards bemerkens- weiterer wichtiger Beitrag entsteht aus der Sicherheit, dass in wert: Durch intensive Abstimmung der Formalprozesse der dieser Gruppe alle regionalen formalen „Kompetenzen“ verei- SDOs IEEE, ISO und CEN ist es gelungen, außergewöhnlich nigt sind. Die entstehenden Ergebnisse werden in Österreich rasch die Standards als gemeinsame, internationale Regel wer ke eine große Allgemeinheit erreichen, da sie über Kanäle Ver - zu veröffentlichen. Auch daraus lässt sich der hohe Moti va tions - brei tung finden, die die meisten aus langer Erfahrung für zu - grad aller Beteiligten ablesen. Die 11073 PHD Group wurde verlässig halten. Diese Sicherheit ist mindestens so wichtig Anfang Dezember 2010 mit dem IEEE-SA Emerging Technology wie der eigentliche Inhalt. Award ausgezeichnet. Die Standard Association (SA) des IEEE würdigte damit die besonderen Verdienste der Arbeitsgruppe Telemedizin, Telemonitoring im Bereich der globalen Entwicklung von Stan dards. Continua Sowohl die wissenschaftliche Gemeinde, die Industrie, viele ist auch bereits sehr rasch mit IHE formale Kooperationen ein - PatientInnen und MedizinerInnen und auch immer mehr gegangen. Weitere internationale Konsortien wie USB, Bluetooth Vertreter der Verwaltung hoffen, dass uns in naher Zukunft und Zigbee haben diese Standards ebenfalls aktiv mitgestaltet verstärkt moderne, bereits verfügbare Kommunikations- und auch in die eigenen Spezifikationen eingearbeitet. technologien, voll in den Behandlungsprozess integriert, z. B. bei der Behandlung chronischer Krankheiten und in der Prä - Auch vor Continua hat es bereits verschiedene große Industrie - vention, enormen Nutzen bringen werden. verbände mit sehr ähnlichen Zielen gegeben, die auch Stan - dards verfasst haben. Continua hat vielleicht als erste Gruppe Bereits „aus dem vorigen Jahrhundert“ sind Normen verfügbar, die kritische Masse so rasch und eindeutig überschritten, dass um Daten über standardisierte Schnittstellen aus Medizin ge - global tatsächlich erstmals eine Kettenreaktion bewirkt wurde.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 25 Fachbeiträge

Andererseits fahren zeitgleich auch parallele Aktivitäten z. B. Im Gegensatz zur doch isolierteren Arbeitsweise der SDOs in der Europäischen Union in die gleiche Richtung. Die wissen- der Vergangenheit müssen wir seit einigen Jahren verstärkt schaftliche Dokumentation der Auswirkungen von Tele mo ni - den Aufwand der formalen Vernetzung der Organisationen mit toring und Telemedizin aus europäischen Projekten etwa trägt planen. Wir sehen viele positive Beispiele, wie in kurzer Zeit sehr zur Gesamtentwicklung bei. Alle diese Initiativen haben viel bewirkt wurde. Ausreden wie „Darauf wird man sich nie in den letzten Jahren sicher von der gegenseitigen Verstärkung einigen können“, die vor 10 Jahren viel ganz am Anfang been- wesentlich profitiert. det haben, gelten heute nicht mehr. Den formalen Ko opera - tionen auf oberster Ebene, etwa der „Joint Initiative“ von ISO, Gerade im Bereich des „Personal Health Care“ wird so ins - HL7, CEN und anderen SDOs, folgen viele sehr konkrete Ko - gesamt das Zusammenwirken der handelnden Kräfte deutlich: operationen, die einen beeindruckenden Detailgrad erreichen. Auch auf regionaler Ebene müssen wir hier nachfolgen. Auch Gleichzeitig mit einer verstärkten Nachfrage von Anwendern hier sehen wir bereits positive Ergebnisse. sind starke Industrieverbände mitten in der Umsetzung. Die SDOs sind, teils „mit sanfter Gewalt“, ebenfalls in diese Wir wissen noch lange nicht genug, um den Karren ins Ziel zu globale Entwicklung eingebunden. Politik und Wissenschaft schieben. Wir haben gerade eine grobe Idee, wie ein Karren tragen das Ihre ebenfalls mit hoher Intensität bei. aussehen könnte. Wir haben zumindest schon gelernt, was ein Seil ist. Wir wissen die vielen vorhandenen Kräfte entspre- Ausblick chend zu würdigen und lassen es gemeinsam geschehen, dass sich Talente produktiv einsetzen. Manche ziehen das Seil, Worin liegt die aktuelle Basis, von der aus wir die andere schmieren die Räder, verpacken die Last, zeichnen die Hürden der nächsten Zeit überspringen werden? Pläne, reichen die Bewilligungen ein oder bauen die Straße. Im Bereich der EHRs verfügen wir über breit abgestimmte Es geht dahin, mit steigender Geschwindigkeit. Beschreibungen der grundlegenden Anforderungen und auch der technischen Methodiken zu deren Umsetzung. Diese Mit Neugier erwarten wir die Review Artikel der kommenden Dokumente sind in in vielen Ländern schon in die „adminis - 18 Jahre. Weiter so! trative“ Diskussion eingeflossen, und wir stecken mitten in der Diskussion über die gesetzlichen Rahmenwerke. Damit DI Dr. Stefan Sauermann scheinen zumindest die „einfachen“ Grundanforderungen Studiengangsleitung Biomedical Engineering Sciences (Master) ausreichend bekannt und abgestimmt zu sein. Es liegen Fachhochschule Technikum Wien handfeste und detailreiche Grundkonzepte vor. Viele Projekte stehen mitten in der Umsetzung. Fußnoten: [1] IEC. IEC 80001-1: Application of risk management for it-networks Viele sagen uns, dass das alles nur verschwindend kleine incorporating medical devices, part 1: Roles, responsibilities and Fortschritte sind, und das Ziel nach wie vor in weiter Ferne activities, 2010. liegt. Auch das stimmt unbestritten. Die Integration in die [2] EH Shortliffe. The adolescence of AI in medicine: medizinischen Abläufe wird uns sicher noch einige harte will the field come of age in the ’90s? Nüsse zu knacken geben. Es wird tiefer ins Detail gehen, Artif. Intell. Med, 5(2): 93–106, April 1993. es gibt noch riesige vollkommen unbearbeitete Gebiete. Wir werden auf dem Weg in Probleme laufen, die wir bisher nur als dunkle Schatten aus der warmen Stube heraus geahnt haben.

Immerhin bestehen viele neue und bereits in harten Diskus - sionen erprobte Kommunikations-Plattformen und Netzwerke. Einzelpersonen und Institutionen haben sich kennen gelernt, und haben bereits einige niedrig hängende Früchte der Ko - ope ration geerntet. Wir erleben direkte und sachliche Dis- kus sion en quer durch sämtliche beteiligten Personengruppen. Es haben sich „Scouts“ etabliert, deren spezielles Talent darin liegt, die Verbindung der Gruppen produktiv zu unterstützen. Die einzelnen Gruppen haben gelernt zu unterscheiden, was die „Haus übungen“ sind, die man besser untereinander klärt, und welche Fragen durch gemeinsame Diskussion zu klären sind.

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Helmut König Die Zusammenarbeit zwischen DICOM und HL7

Das DICOM Standards Committee und HL7 beschlossen im Arbeitsbereiche und Themen Jahr 1999 die Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, die unter den Namen DICOM Working Group 20 „Integration Der Zugang zu relevanten klinischen Informationen ist eines of Imaging and Information Systems“ bzw. HL7 „Imaging der wichtigsten Elemente zur Unterstützung des medizinischen Integration“ Work Group bekannt ist. Die Zusammenarbeit Behandlungsprozesses. Vom Standpunkt der Infor ma tions - erfolgt auf Basis eines Memorandum of Agreement, das von verarbeitung beginnen bildgebende Prozesse mit der Unter - beiden Standardisierungsorganisationen unterzeichnet wurde. suchungsanforderung (Order Entry), gefolgt von der internen Ziel der Kooperation ist die Förderung der Interoperabilität Beauftragung der Untersuchung (Scheduling), Ak quisition der zwischen bildgebenden und klinischen Informationssystemen Bilddaten, Qualitätskontrolle, Nachverarbeitung der Bilddaten durch Entwicklung von DICOM und HL7-Standards, die die (Post Processing), Interpretation der Bilddaten und Erstellung konsistente Verwendung und Kommunikation gemeinsamer des Befundberichts. Schließlich werden die Ergebnisse in Daten in diesen Bereichen sicherstellen. Die Gruppe hat wei- Form von Nachrichten und Dokumenten kom muniziert (Results terhin die Aufgabe, gemeinsame Aktivitäten zwischen HL7 Reporting). Zugang zu relevanten Daten (v. a. klinischen Daten und DICOM zu koordinieren und inhaltlich abzustimmen. Sie in der elektronischen Patientenakte sowie vorangegangenen unterhält Beziehungen zu HL7-Arbeitsgruppen (Orders and bildgebenden Untersuchungen und zugehörigen Befund be rich - Observations, Structured Documents, Vocabulary) und zur ten) ist eine wichtige Voraussetzung für die Selektion an gemes - IHE (Integrating the Healthcare Enterprise)-Organisation. sener bildgebender Untersuchungen und die Sicherstellung der

Abb. 1: Integration von bildgebenden und klinischen Informationssystemen

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Vollständigkeit und Korrektheit deren Interpretation. Die Auswahl CDA R2 Procedure Note Implementation Guide: Im ple - von relevanten Informationen ist abhängig vom Untersuchungs- men tierungsleitfaden, der u. a. die Struktur und Inhalte und Patientenkontext sowie der klinischen Situation (z. B. von Be fundberichten für bildgebungsgesteuerte Inter - Indikations-basierter Zugriff auf klinische Informationen). ventionen spezifiziert. Das Dokument wurde mit dem Diagnostic Imaging Report Implementierungsleitfaden Kernbereiche, die von der DICOM WG20/HL7 Imaging Inte- harmonisiert und gemeinsam mit der Health Story Alliance gration WG im Rahmen HL7-basierter Datenkommunikation und der HL7 Structured Documents Arbeitsgruppe erstellt. bearbeitet werden sind: Status: HL7 Draft Standard for Trial Use (DSTU). Order entry: Imaging order placer and filler management, imaging order workflow management Laufende Projekte und Ausblick

Results reporting: Results and document management messa- Aktuell arbeitet die Gruppe zusammen mit DICOM WG 8 ges, DICOM SR evidence documents and CDA Imaging Reports (Struc tured Reporting) an weiteren Befundbericht Templates für bildgebende Untersuchungen. Das Projekt wird maßgeblich Die Gruppe befasst sich weiterhin mit der Abbildung von DICOM von der Radiological Society of North America (RSNA) unterstützt und HL7-Daten (uni- bzw. bidirektional), um den Austausch und baut auf Vorarbeiten auf, die im Rahmen der RSNA Repor ting gemeinsamer Daten zwischen HL7 und DICOM basierten Initiative erstellt wurden. Ein weiteres Projekt stellt die Arbeit Informationssystemen sicher zu stellen. Der Verwendung von an DICOM Supplement 150 „Radiation Dose Related Information durch Codes definierten Konzepten zur Förderung semanti- in Radiology Reports“ dar, das sich momentan in der Abstim mung scher Inter ope rabilität kommt dabei (u. a. im Hin blick auf HL7- befindet. Das Dokument spezifiert die wichtigsten Dosis an - Version 3-Standards) eine steigende Bedeutung zu. gaben für radio logische Befundberichte zu Untersuchungen, in denen ioni sierende Strahlung verwendet wird. Abgeschlossene WG 20/ Imaging Integration WG Projekte: Mit der Entwicklung neuer domänenspezifischer Standards HL7-Version 2.5 Order Message for Imaging (OMI): Order (Pathologie, Clinical Genomics) ergeben sich in Zukunft neue Nachricht für bildgebende Untersuchungen enthält u. a. Integrationsaufgaben. Im Rahmen der Kooperation zwischen Informationen zu den Aufgaben und Schritten, die notwen- DICOM und HL7 wird geprüft, in wie weit Erweiterungen der dig sind, um Untersuchungsanforderungen (Service Standards für die Bildgebung notwendig sind. Bei Bedarf wer- Requests) zu erfüllen. Das Dokument wurde gemeinsam den hierfür zusammen mit den relevanten HL7-Arbeitsgruppen mit der HL7 Orders and Observations-Arbeitsgruppe erstellt. Projekte aufgesetzt, um Integrationsthemen zu bearbeiten. Status: verabschiedeter ANSI-Standard DICOM Supplement 101 „HL7 Structured Document Dr. Helmut König, Siemens AG, Erlangen Object References“: Spezifiziert die Referenzierung Co-Chairman DICOM WG20 / HL7 Imaging Integration relevanter CDA- Dokumente in DICOM-Arbeitslisten, SR-Dokumenten und anderen DICOM-Objekten sowie Speicherung von CDA- Dokumenten auf Medien wie Kontakt: Compact Disks und DVDs. Status: verabschiedeter Imaging Integration WG: DICOM-Standard. http://www.hl7.org/Special/committees/ DICOM Supplement 135 „SR Diagnostic Imaging Report imagemgt/index.cfm Transformation Guide”: Transformation von DICOM DICOM: Structured Reporting Dokumenten in HL7 CDA Release2 http://www.hl7.org/Special/committees/ Diagnostic Imaging Reports. Gedacht u. a. für die Über - imagemgt/index.cfm nahme von Bilddaten gewonnener Messwerte in finale Befund be richte. Das Dokument wird in DICOM Part 20 Abkürzungsverzeichnis und Referenzen: „Trans for mations of DICOM data to and from HL7 stan- • ANSI = American National Standards Institute dards“ übernommen, der hierfür neu geschaffen wurde. • CDA = Clinical Document Architecture Status: verabschiedeter DICOM-Standard. • DICOM = Digital Imaging and Communications in Medicine CDA R2 Diagnostic Imaging Report Implementation (http://medical.nema.org/) Guide: Implementierungsleitfaden, der die Struktur • Health Story Alliance: http://www.healthstory.com/ und Inhalte von Befundberichten für die diagnostische • HL7 Imaging Integration Work Group: Bildgebung spezifiziert. Das Dokument wurde gemeinsam http://www.hl7.org/Special/committees/imagemgt/overview.cfm mit der Health Story Allia n ceund der HL7 Structured • IHE = Integrating the Healthcare Enterprise (http://www.ihe.net/) Documents Arbeitsgruppe erstellt. Status: HL7 Informative • RSNA = Radiological Society of North America Document. • SR = Structured Reporting

28 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 HL7 Österreich

Stefan Sabutsch ProRec Austria

ProRec Austria wurde Anfang 2009 von der UMIT – Private Uni - Österreich war es zudem versität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik möglich, diese Zusamm en - und Technik, Hall in Tirol und der Fachhochschule Technikum arbeit durch ein entspre- Wien als Verein unter der Leitung von Dr. Alexander Hörbst und chendes Memo ran dum of Dipl.-Ing. Alexander Mense gegründet. ProRec Austria reiht sich Understanding somit in die derzeit bereits bestenden 15 über ganz Europa ver- zwischen ProRec Austria, teilten ProRec-Zentren ein. Die ProRec-Zentren verfolgen unter HL7 Austria, dem Austrian dem Dach des EuroRec-Instituts das gemeinsame Ziel, die Ver - Standards Institute, IHE breitung von qualitativ hochstehenden Elektronischen Gesund- Austria und GS1 Austria heitsakten (EGA) in Europa durch ihre nationale und internationale formal zu untermauern. Arbeit zu unterstützen und zu fördern. EuroRec/ProRec Austria ist aktiv an Forschungsprojekten Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels ist auf europäischer Ebene der Auf- und Ausbau eines auf die nationalen Bedürfnisse abge- beteiligt, derzeit sind dies: Dr. Stefan Sabutsch stimmten Systems zur Qualitätsauszeichnung von Elektronischen ARGOS, EHR-Q Thematic Gesundheitsakten. Im Rahmen dieser Anstrengungen war es Network, EHR Implement und HITCH. bereits möglich, bestehende österreichische EGA-Systeme zu audi- tieren und mit einem entsprechenden Qualitätssiegel zu versehen. Weiterführende Informationen finden sich auf den Seiten Neben der Qualitätsauszeichnung fungiert ProRec Austria aber von ProRec Austria (http://www.prorec.at) und EuroRec auch als nationaler Ansprechpartner in allen Fragen zur Qualität (http://www.eurorec.org). von EGAs, sowohl in der Phase der Konzeptionierung als auch in den Phasen der Umsetzung und des Betriebs. Die starke interna- tionale Vernetzung von ProRec Austria erlaubt es dabei, neben Kontakt: dem national vorhandenen Wissen auch auf das Wissen und die ProRec Austria Erfahrungen der Experten aus den anderen europäischen Dr. Alexander Hörbst Ländern respektive ProRec-Zentren zurückzugreifen. [email protected] www.prorec.at Die Arbeit von ProRec Austria erfolgt in enger Zusammenarbeit Höchstädtplatz 5, A-1200 Wien mit national bereits etablierten Initiativen und Einrichtungen. In

Fernsehprogramm zu langweilig?

... eine Alternative:hl7.tv hl7.tv ... Interviews, Meinungen, Präsentationen, Vorder- und Hintergrundinformationen über den Standard und die Organisation

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 29 Ankündigungen

Karl-Heinz Gobrecht HL7-Standardisierungsexperten auf der conhIT in Berlin

Die HL7-Benutzergruppe in Deutschland ist auch in diesem Jahr auf der conhIT vom 5.–7. April 2011 in Berlin mit einem Stand vertreten.

Gemeinsam mit IHE Deutschland informieren die Standardi sie - rungs experten über Themen wie CDA (standardisierte Dokumente), HL7-Version 3, HL7 v2 sowie Semantik und Terminologien. Mit bereits erschienenen und neuen HL7-Implementierungsleit - fäden für das deutsche Gesundheitswesen wird die Palette von praktikablen Lösungen für die Kommunikation immer breiter. Neben praxisbezogenen Themen wie Geräteeinbindung und -kommunikation, Behandlung von Pharmazieprodukten, HL7- Version 3 im Routineeinsatz in Deutschland usw. wird außerdem zu Funktionsmodellen und Architekturansätzen zu elektroni-

schen Patientenakten Stellung genommen. Stand: 18.05.2010

Eingang Süd Am Stand ist weiteres Informationsmaterial erhältlich, unter Kongress Anreise zum Messegelände, Eingang Süd: 9.00 - 13.00 Uhr S-Bahn: S75 Richtung "Spandau" bis S-Bhf"" Messe Süd Industrie-Messe ̈ P Parkplätze: P14, P 17, P 18 anderem die HL7-Infobroschure, welche nicht nur eine Über- 11.00 - 18.00 Uhr Akademie sicht rund um das gesamte Thema gibt, sondern auch neuere 9.00 - 13.00 Uhr Gastronomie und Networking Entwicklungen und Kooperationen beleuchtet. ganztags

Weitere Termine:

5.–7. April 2011 28.–31. August 2011 conhIT – Branchentreff für Healthcare IT MIE 2011 Berlin Oslo, Norwegen

11.–15. April 2011 11.–16. September 2011 IHE Connect-a-thon HL7 Working Group Meeting Pisa, Italien San Diego, CA, USA

15.–20. Mai 2011 26.–28. Oktober 2011 HL7 Working Group Meeting HL7-Jahrestagung, Lake Buena Vista, FL, geplant als Interoperabilitätskonferenz USA Göttingen

6.–10. Juni 2011 ISO/TC 215 Meeting Bitte schauen Sie auch in den Terminkalender (vermutlich gemeinsam mit der CEN/TC 251) des Kompetenz net zes eHealth-Standards Finnland (http://www.kompetenznetz-ehealth-standards.de).

30 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Interoperabilitätsforum

Das Interoperabilitätsforum

Die semantische und darüber hinaus die tatsächlich „mach - how auf, da die Themen über den Wirkungsgrad ihrer bisherigen bare“ Interoperabilität ist eines der vorrangigen Ziele, um eine Organisationen hinausgehen. Qualitäts- und Effizienzsteigerung in der Patienten behandlung zu erreichen und dabei den Kostendruck durch eine Neu ge - Jüngste Beispiele sind die Leitfäden zur Darstellung von Dia g - staltung der internen und externen Abläufe entgegen zuwirken. nosen, zur Übermittlung von Informationen im Bereich der Pflege Dieses übergreifende Ziel können einzelne Gruppen nicht (ePflegebericht), zur Ab bil dung der elektronischen Dokumen - erreichen. Es gilt, die Kräfte zu bündeln. tation des Mutter pas ses, der Pathologiebefunde, der ärztlichen DRV-Reha-Entlassungsbericht und der elektronischen Organ - Berücksichtigt man, dass die „Aktiven“ in mehreren Gruppen spende-Erklärung. Des Weiteren werden die Arbeiten zur An- agieren und viel Zeit und Energie für die Kommunikation der bindung von Medizinge rä ten besprochen, die gemeinsam von Gruppen untereinander verloren geht, muss über Alternativen IHE-D und HL7-D vorangetrieben werden. Auch die IHE-Integra - nachgedacht werden. Die Lösung ist eine gemein same Ver an - tions profile wie XDS und deren Zusammenspiel mit eFallakte staltung, an der alle Interessenten teilnehmen können, unab- und mit D2D zur Kom mu ni kation des ambulanten und stationären hängig von der jeweiligen Zugehörigkeit. Sektors sind Gegenstand der Treffen. Schließlich werden auch Fragen zum Einsatz von HL7 v2.x im Zusammenhang mit aktuel- Aus diesem Grund wurde 2009 das so genannte „Inter opera - len gesetzlichen oder sons tigen marktrelevanten Ent wick lun gen bilitätsforum“ ins Leben gerufen. Ein Treffen, das gemeinsam qualifiziert beantwortet. von der HL7-Benutzergruppe, IHE Deutschland sowie der AG Interoperabilität des VHitG und dem Fachbereich Medizinische Zu diesem Treffen sind alle eingeladen, die zu einer Fort führ ung Informatik des DIN viermal im Jahr an wechselnden Orten ver- der Themen sowie Verbesserung der Ergebnisse beitragen kön- anstaltet wird. Weitere Gruppen wie EPA2015 und die GMDS nen. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass alle Ex per ten AG SIE haben bereits ihr Interesse angemeldet. gemeinsam an der Realisierung der Ziele mitwirken und gegen- läufige Entwicklungen vermieden werden. Auf diesen Treffen werden Entwicklungen, Fragen und Pro ble me der Interoperabilität in der Kommuni kation zwischen IT-An wen - http://www.interoperabilitaetsforum.de/ dungen vorgestellt sowie Lösungsansätze eruiert und weitere Aktivitäten festgelegt. Fragen werden themenweise besprochen und sind nicht abhängig von der dafür zuständigen Gruppe. Bitte merken Sie sich die Termine zu den Treffen des Hierdurch können Doppeltentwicklungen vermieden werden. Interoperabilitätsforums vor.

Die Organisationen, die ihre Mitarbeiter entsenden, und die 30. Juni – 1. Juli 2011 in Göttingen Mitarbeiter selbst profitieren zum einen von einer Kostenre - 22.–23. September 2011 in Berlin duktion, da es weniger, dafür aber effizientere Arbeits - 5.–6. Dezember 2011 in Göttingen gruppentreffen gibt. Zum anderen bauen die Teilnehmer Know-

Mitglieder des Interoperabilitätsforum:

HL7 Benutzergruppe VHitG Verband der Hersteller in Deutschland e. V. – von IT im Gesundheitswesen – Technische Komitees AG Interoperabilität

IHE Integrating the DIN Deutsches Institut Healthcare Enterprise – für Normung e. V. – IHE Deutschland e. V. Normenausschuss Medizin

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 31

Integrierte IT-Lösungen von Agfa HealthCare

ORBIS NICE 360°360° Die 360° Sichtweise wird bei Agfa HealthCare GROSS geschrieben!

ORBIS von Agfa HealthCare ist das ganzheitliche System zur Steuerung Ihrer Klinikprozesse. Diese einzigartige Applikationslandschaft für das Gesundheitswesen wird heute bereits in 950 Krankenhäusern von über 500.000 An- wendern täglich genutzt.

Mit ORBIS sind Sie schon heute auf die Zukunft bestens vorbereitet – hin zu übergreifenden Prozessabläufen mit Blick auf klinische Behandlungspfade, Integrierte Versorgung und die Bildung von Medizinischen Versorgungs- zentren.

Die 360° Sicht bezieht auch unsere Speziallösungen für Intensivmedizin und Diagnostik (Radiologie, Kardiologie u.a.) mit ein, womit Agfa HealthCare einmal mehr Maßstäbe setzt.

Nehmen auch Sie uns beim Wort und lassen Sie ORBIS zum Fundament Ihrer krankenhausweiten Informations- logistik werden. Selbstverständlich mit Integration Ihrer bereits bestehenden IT-Systeme, falls Sie sich von diesen nicht trennen wollen.

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32 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Schulungen

Schulungen

Ringholm bv Integration Consulting bietet in 2011 folgende Seminare mit den HL7-Version 2.x – Schwerpunkten Integration und Kommunikation im Gesundheitswesen an: ein praxisorientierter HL7-Version 3 – Intensivlehrgang ein Überblick Die HL7-Version 2.x ist ein weit verbreite- ter Standard, der heute von der Software- Die HL7-Version 3 Die Veranstaltung richtet sich insbesondere Industrie für die Systemintegration vor- entwickelt sich zu an Industrie, Wissenschaft und die mit der nehmlich innerhalb von Krankenhäusern dem zukünftigen integrierten Versorgung befassten Gremien genutzt wird. Standard für eine der Selbstverwaltung und Politik. umfassende Inte gra - Folgender Seminartermin ist für 2011 Die Veranstaltung richtet sich insbesonde- tion aller Einrich - vorgesehen: re an die Industrie und Software- tungen des Gesundheitswesens. Anwender. Folgender Seminartermin ist Die Kenntnis dieser Version ist damit 20.–21. September 2011 in Berlin für 2011 vorgesehen: die unverzichtbare Grundlage für eine Beschäfti gung mit der integrierten Referenten sind René J. Spronk und 16.–17. Juni 2011 in Berlin Versorgung. Dr. Kai U. Heitmann.

Mehr Informationen finden Sie unter www.ringholm.com Referenten sind Dirk Engels und Über diese Homepage können Sie sich auch anmelden. René J. Spronk.

Besuchen Sie uns auf der conhIT! Halle 1.2 && S t a n d B -111

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 33 Interoperabilitätsforum

Georg Heidenreich IHE Deutschland stellt sich vor

Standards im Gesundheitswesen Informatics“ und „IKT“. Die konkrete IT-Lösung wird aus einem IHE-Profil – etwa in einem regionalen oder nationalen Projekt – Kommunikationsstandards sind die Alternative zu individuellen als „Supplement“ durch Einschränkung (Constraints) abgeleitet, Schnittstellensprachen. Integrating the Healthcare Enterprise indem etwa Typen, Wertebereiche oder feste Werte vorgegeben („IHE“) verbessert die Anwendung der bestehenden Standards und interpretiert werden. im Gesundheitswesen, da sie den organisatorischen Gesamt - prozess sowohl innerhalb eines Krankenhauses oder einer Praxis als auch zwischen den Einrichtungen abbildet. Seit Weiterhin gelten die Grundsätze: 1998 arbeiten in der internationalen IHE-Initiative Anwender Jedes Profil basiert auf relevanten Use-Cases und Firmen in einem kontinuierlichen Prozess zusammen, realer (klinischer) Anwender. um durch konsequenten Einsatz von Standards eine maxi - Profile umfassen einfach zu verstehende male Interoperabilität der IT-Systeme im Gesundheitswesen funktionale Einheiten und Spezifizierung zu erzielen. allgemeiner Standards und sind unabhängig von Herstellern oder Lieferanten. Ziel von IHE ist, Anwender in der strategischen Planung von Profile werden nach der Freigabe von IHE Akten- und Telematikdiensten zu unterstützen und die im niemals modifiziert, sondern gelegentlich durch Einsatz befindlichen oder neu zu beschaffenden Systeme „Amendments“ ergänzt. auf die zukünftigen Anforderungen hin zu prüfen, um bei Neuausschreibungen konkrete Vorgaben machen zu können. IHE schafft somit Brücken zwischen unterschiedlichen Um die beliebte Metapher des Hausbaus zu verwenden, Standards und bietet Anwendern, Implementierern und bilden die bestehenden technischen Standards die Bausteine, Entwicklern ein umfangreiches technisches Rahmenwerk das IHE-Profil den allgemeinen Plan, der projektbezogene als Implementierungsleitfaden. Implementierungsleitfaden den konkreten Hausplan und die einzelne IT-Lösung eben das Haus bzw. den Gebäudeteil. Arbeitsweise Der allgemeine Plan („Profil“) eignet sich ohne Änderungen für ein großes Spektrum an detailliert geplanten Haustypen IHE veröffentlicht technische Rahmenwerke (Technical Frame - („Implementierungsleitfäden“). works) als Leitlinien für die Umsetzung in den Unternehmen. Das Framework wird in verschiedenen Arbeitsgruppen erstellt IHE-Profile beschreiben den Datenaustausch dabei als und die Ergebnisse als Profile zur Kommentierung und Dis kus - sogenannte Transaktionen (nicht notwendigerweise im sion veröffentlicht. Anschließend werden Beispiel-Implemen tie - Sinne von Datenbanken) zwischen Akteuren. Transaktionen rungen getestet (Trial Implementation). Die daraus gewonnenen sind definiert durch einen Namen, den zu übertragenden Erfahrungen fließen wieder in das Framework ein. Bestehende Daten sowie einen sendenden und einen empfangenden Standards, vor allem die verbreiteten HL7 und DICOM werden Akteur. Akteure können ein oder mehrere Transaktionen dabei beibehalten und erweitert. ausführen.

IHE erstellt mit den sogenannten Profilen vielseitig verwend- Reale Systeme (etwa klinische Software-Produkte) imple- bare, architekturelle Elemente für konkrete IT-Lösungen zu mentieren oft mehrere Akteure auf einer Plattform und ggf. einer Aufgabenstellung im Bereich eHealth. Das IHE-Profil ist in einem Software-Produkt, zusammen mit weiteren Funk - per Entwurf unabhängig von nationalen Gesetzgebungen oder tionen und der Bedienschnittstelle. regional etablierten Begriffen; es ist somit stabil sowie umfas- send einsetzbar und kann international veröffentlicht werden. Thematisch zusammengehörende Profile werden in eine Die IHE-Profile gelten dabei selber nicht als Standards, sie Domäne entwickelt; jede Domäne hat ein eigenes „Tech - referenzieren lediglich für einzelne Elemente bestehende, nical Committee“, das sich mit der Entwicklung (gelegent - internationale Standards – etwa aus den Bereichen „Health lich auch: Fortschreibung) von Profilen beschäftigt. Neben

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der Radiologie und weiteren klinischen Fachgebieten geprüft werden, um hieraus Maßnahmen zu entwickeln – ist das Thema IT-Infrastruktur („ITI“) mit der Aufgabe des für das Nutzbarmachen in den Krankenhäusern und Praxen. „Austausch klinischer Dokumente zwischen verschie- Ziel ist es, ein durchgängiges Konzept auf der Basis von IHE- denen Organisationen“ als eigene Domäne mittlerweile fest Profilen – unter Beachtung nationaler oder regionaler Be son - etabliert. der heiten, wie KVSafenet o. ä. – zu erstellen.

Connect-a-thon Weiterhin nimmt IHE Deutschland e. V. über das StOP-Kon sor - tium am BMBF-Forschungsprojekt „Vernetzter OP“ teil – unter Mit dem jährlichen so genannten „Connect-a-thon“, an dem der Leitvision „Schonendes Operieren mit innovativer Technik“ bis zu 300 Entwickler mit über 120 Systemen teilnehmen, (SOMIT) fördert das BMBF die interoperable Vernetzung von werden Systeme auf Kompatibilität getestet und somit medizintechnischen Geräten, wobei Standards natürlich eine Rolle spielen. sichergestellt, dass sie fehlerfrei miteinander kommunizieren können und für den Praxiseinsatz vorbereitet sind. Auf dem Connect-a-thon testen die Hersteller ihre Systeme unter- Formales einander – unter Aufsicht eines protokollierenden Servers – und bereiten sie somit auf den Praxiseinsatz vor. Freiwillige Im Rahmen des Interoperabilitätsformus trifft sich der Verein von IHE Deutschland stellen sich auch als neutrale Schieds- mindestens einmal jährlich – zum kostenlosen Infotag und richter („Monitore“) bei connect-a-thon zur Verfügung. Die einer anschließenden Mitgliederversammlung. Ende 2010 Erfolge werden von den Monitoren gesammelt und durch wurden Prof. Björn Bergh (UK Heidelberg) sowie Dr. Georg IHE publiziert, sodass sich Teilnehmer bei Ausschreibungen Heidenreich (Siemens AG) als neue Vorstände gewählt – auf IHE beziehen können. unterstützt von Andreas Kassner als zukünftigem Geschäfts- führer und Michael Reiter als Beauftragten für Kommunikation. Zur Teilnahme am internationalen oder europäischen connect-a-thon müssen die teilnehmenden Firmen Mitglied Der Verein hat derzeit 13 persönliche Mitglieder sowie Mit- einer nationalen IHE-Gruppe sein, und hier kommt IHE glied schaften von 26 Firmen – dabei 4 Organisationen und Deutschland e. V. ins Spiel: IHE Deutschland e. V. ist Mitglied 6 Universitätskliniken. Sitz des Vereins ist Frankfurt, wobei in der IHE Europe aisbl (not-for-profit Gesellschaft nach seit Februar 2011 die Geschäftsstelle durch den VHitG in belgischem Recht) mit Sitz in Brüssel, die jedes Jahr den Berlin geführt wird. connect-a-thon in Europa veranstaltet. Für Firmen ist die Mit- glied schaft in IHE Deutschland eine Voraussetzung, um am Georg Heidenreich connect-a-thon teilzunehmen. Die für jedes System anfallende Siemens AG Registrierung bietet im Vorfeld umfassende neutrale Beratung Vorstand IHE Deutschland e. V. und Unterstützung, damit die Teilnahme sowohl ein techni- scher Erfolg als auch ein Marketing-Erfolg wird. In über 200 Produkten sind bereits ein oder mehrere IHE-Profile Kontakt: umgesetzt worden. IHE Deutschland e. V. c/o VHitG Strategische Ausrichtung Neustädtische Kirchstraße 6 10117 Berlin von IHE Deutschland

IHE-D legt einen neuen Schwerpunkt auf die einrichtungs - Referenzen: übergreifende Kommunikation: Neben den webbasierten IHE Web Site http://www.ihe.net Aktensystemen wie Fallakten und lebenslangen Patientenakten IHE Europa http://www.ihe-europe.net sind hierunter Lösungen im Bereich der Patienten-Telematik, IHE Deutschland http://www.ihe-d.net AAL und weitere Telematik-Anwendungen zu sehen, für die Kompetenznetz eHealth: www.kompetenznetz-ehealth-standards.de IHE Leitfäden zur technischen Umsetzung und Standar disie - Interoperabilitätsformu www.interoperabilitaetsforum.de rung entwickelt und zur Verfügung stellt. Konkret äußert sich IHE-D mit Positionspapieren und beratender Teilnahme in Telematikprojekten sowie mit der Präsentation ausgewählter Implementierungsprojekte auf Basis der IHE-Profile.

Ein neues Vorhaben ist die Erstellung eines Leitfadens zur einrichtungsübergreifenden Kommunikation. IHE-Profile sollen dabei für die Nutzung in Deutschland auf technischer Ebene

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 35 Berichte

Frank Oemig (Ed.), Bernd Blobel, Christof Geßner, René Spronk, Sylvia Thun Berichte vom WGM in Sydney Januar 2011

Das Working Group Meeting in Sydney hat mehr als 320 Besucher nach Down-Under geführt, darunter viele Teilnehmer aus Australien, Neuseeland und Asien, die zum ersten Mal dabei waren oder sonst selten kommen, sowie zahlreiche jüngere Mitarbeiter von Softwarefirmen, die die Schulungsmöglichkeiten nutzen konnten.

Allgemeines eine besondere Herausforderung werden, der sich nicht jedes Affiliate stellen möchte. Als neue Affiliates stehen Vietnam, Puerto Rico, Bosnien-Herzegowina und Bangladesh vor der Soweit die Gruppen getagt haben, wurde von einem erfolg - Gründung. reichen Meeting berichtet, d. h. es gab Quorum, so dass eine Beschlussfähigkeit vorlag. Allerdings haben eine Reihe von Komitees auch einen „Acting-Co-Chair“ bestimmen müssen, Das neue Affiliate Agreement da keiner der regulären Co-Chairs anwesend war. Von „deutscher“ Seite waren diesmal Bernd Blobel, Christof ... dürfte der wichtigste Punkt für dieses Meeting insgesamt ge - Geßner, Beat Heggli, Alexander Mense, Frank Oemig, Stefan wesen sein, hat es doch zu kontroversen Diskussionen geführt. Sabutsch und Sylvia Thun vertreten – wenn man hier alle Wie bereits auf der letzten Mitgliederversammlung erwähnt, deutschsprachigen Vertreter auflisten möchte. wurde letztes Jahr ein neues Agreement ausgearbeitet, das HL7 International noch weiter auf internationale „Füße“ stellen soll. An dieser Stelle sei HL7 Australia gedankt, die das Meeting einschließlich der kompletten finanziellen Verantwortung aus- Nach intensiver Durcharbeit – hier besonderer Dank an Bernd – gerichtet haben. Da das internationale Treffen in Zukunft von kam man zu dem Entschluss, den neuen Vertrag in dieser Form dem jeweiligen Affiliate ausgerichtet werden soll, wird dies nicht zu unterschreiben. Um unseren Forderungen mehr Ge wicht

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zu geben, wurde hierzu Kontakt mit den Nachbarländern aufge- gruppe ICWG gab es hierzu eine Reihe von Bedenkungen, was nommen und dafür gesorgt, dass dieses Thema auf dem Inter - die interne Ausrichtung der Architektur angeht. So ist das ArB national Council in einer größeren Runde besprochen werden der Meinung, die Implementierungsaspekte unterhalb aller muss. Nachdem die wichtigen Punkte vorgestellt waren, wurde anderen Strukturen, quasi orthogonal auszurichten. Diskutiert das neue Agreement von fast allen Affiliates (außer USA und wird daher eine lineare Ausrichtung, die dann auch in Har - NL) abgelehnt. Damit bleibt das alte Agreement bis Ende 2011 monie mit dem RM-ODP ist. weiter in Kraft und es wird ein neuer Entwurf ausgearbeitet. Darüberhinaus gibt es Klärungsbedarf bezüglich der genutzten Joint Initiative Council (JIC) Terminologie, da Referenzen auf Arbeiten von ICWG falsch wiedergegeben worden sind. Insgesamt ist hier relativ viel Zeit und HL7 Europe benötigt worden, ohne relevanten Fortschritt zu erzielen. Orders & Observations hat ein großes Interesse daran, mit dem Die Website des JIC unter: SAIF Behavioral Framework weiterzukommen, insbesondere, http://www.jointinitiativecouncil.org/ ist modernisiert worden. um komplexere Abläufe spezifizieren zu können. Besonders hervorzuheben ist, dass das EU-Büro von HL7 Europa mit Sitz in Brüssel eröffnet wurde (http://www.hl7.eu/). Eine Kooperation mit den nationalen eHealth-Standards-Grup pen Conformance in HL7 v2.8 wird gesondert hervorgehoben (www.ehealth-standards.de). HL7 Europa nimmt an der European High Level Governance Für die nächste Version HL7 v2.8 sind eine Reihe weiterer Vor- Initiative (eGHI) und an ersten EU-Projekten wie epSOS II teil. schläge eingereicht worden, die die Spezifikation und auch das Das epSOS Projekt rückt immer mehr in den Fokus des In te res - spätere damit verbundene Testen vereinfachen soll. Hierzu zählen ses. Die Beziehung zwischen den verschiedenen europäischen zum Beispiel die Festlegung von Details bei Wieder ho lung envon Affiliates und HL7 Europa sowie das Mandat von HL7 Europa Feldern sowie das Auslagern von Tabellen in separate Libra ries, allgemein wird noch diskutiert. Technische Inhalte und Details so dass eine Wiederverwendung vereinfacht wird. zum ISO-Standard zu OIDs wurden vorgestellt. ICWG und Tooling: MWB Education In einem eigenen Joint-Meeting mit Tooling wurde über das HL7 International bietet kostenfreie Webinare an, die unter Problem der Messaging Workbench gesprochen. Grundsätz- anderem von HL7 Deutschland über Dr. Kai Heitmann bestritten lich handelt es sich hier um ein wertvolles Werkzeug für die werden. Hiermit soll neuen Mitgliedern der Einstieg in den Definition von und die Arbeit mit Nachrichtenprofilen in HL7-Standard erleichtert werden. Version 2. Problematisch ist hier allerdings, dass die Pflege nur von einer einzigen Person sichergestellt wird. Hier wird Patient Administration: gemeinsam von ICWG und Tooling an einer Strategie überlegt, Encounter Project dieses in ein offizielles Projekt zu überführen.

PA hat beschlossen, das Material zum „Encounter Topic“ zu ICWG und RIMBAA vereinfachen. Details können nachgelesen werden unter http://wiki.hl7.org/index.php?title=PA_Patient_Encounter RIMBAA beschäftigt sich primär mit Implementierungen des Das „Encounter Topic“ ist nicht sonderlich weit verbreitet, HL7 V3 RIM. Der Arbeitsschwerpunkt von ICWG hingegen liegt da HL7 V3 auf die intersektorale Kommunikation spezialisiert derzeit auf Konformitätsfragen und Profilierung. Daher wurde ist, wo „Encounter“ kaum eine Rollen spielen. Daher hat es in diskutiert, ob RIMBAA nicht alle Implementierungsaspekte Ländern ohne HL7 v2 – wie Dänemark oder Norwegen – eine übernehmen soll. Hierzu wird es weitere Diskussionen und besondere Bedeutung. Die Vereinfachung resultiert aus den dann auch ein neues Mission & Scope Statement von beiden Erfahrungen dieser Länder mit diesem Thema. Gruppen geben. RIMBAA müsste dann allerdings auch seinen Namen ändern. SAIF HL7 v2.7 Das Architecture Board (ArB) macht anscheinend keinen großen Fortschritt mit SAIF, dem neuen Services-Aware Interoperability Nachdem die letzten negativen Kommentare zurückgezogen Framework. Vielleicht liegt das an der Denk weise, die bei eini- wurden (aufgrund der Befürworter ist eine Korrektur der gen amerikanischen Unternehmen nicht akzeptiert wird. Probleme nicht zu erwarten), werden in letzten Tests noch ECCF steht für das „Enterprise Compatiblity and Conformance kleinere Schönheitsfehler behoben, so dass die endgültige Framework“. Es ist Bestandteil von SAIF. Innerhalb der Arbeits - Veröffentlichung in Kürze zu erwarten ist.

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 37 Berichte

„Binding Syntax“ für CDA Release 3 Implementierungsleitfäden Die Wiederverwendbarkeit von Modellen und den damit ver- Ein weiterer Punkt war die Diskussion um die Formulierung von bundenen Inhalten ist ein großes Thema. Hierzu muss auch Vokabularbindung in Implementierungsleitfäden. Hierzu gibt es CDA erweitert werden, eine Reihe von Vorschlägen dazu liegt eine Wiki-Seite, auf der die notwendigen Aspekte be schrie ben bereits vor. sind und für die englische Sprache ein Vorschlag zur For mu - lierung gemacht wird. Ein Thema ist „greenCDA“, eine vereinfachte XML-Darstellung von CDA. Hiermit sollen insbesondere Implementierungen Dieser Vorschlag ist informativ, so dass man sich nicht dran vereinfachen werden, da eine Konvertierung in das Original- halten muss, aber gut damit beraten wäre. CDA-Format relativ einfach möglich ist. Für weitere Sprachen wären die Vorgaben auf der Seite zu hinterlegen. Für „deutsch“ ist hier ein Anfang gemacht. Structured Documents + Templates

Vocabulary In verschiedenen Sitzungen, unter anderem auch mit Struc - tured Documents, wurde über Fragen der Modellierung mit Ein neues Lizenzmodell wird zurzeit in der Vocabulary Gruppe unterschiedlichen Ansätzen (Archetypes, Templates, DCM) erarbeitet. Es sollen sowohl die Software zur Pflege von Termi - gesprochen. Im Vordergrund steht hier zum einen die Vor - nologien (Terminologieserver) als auch die Terminologien selbst gehensweise bei der Entwicklung und Abbildung von Modellen nicht mehr in HL7 durchgeführt werden. Erste Überlegungen mit Domänenexperten zur Erfassung fachlicher Anforderungen ergaben, dass die meisten Mitglieder von HL7 auch Mitglied und Informationsmodelle. Zum anderen wird eine Verbes se - der IHTSDO sind und eine Zusammenarbeit mit der IHTSDO rung der Wiederverwendbarkeit bereits entwickelter Modelle äußerst erwünscht ist. oder Modellkomponenten angestrebt.

So stellte die Gruppe fest, dass der Terminologieserver „Work - Es gab Vorschläge zur Erfassung von Templates in einer Re gis - bench“ der IHTSDO und die Terminologie Snomed CT der try, zur einheitlichen formalisierten Beschreibung durch Meta - IHTSDO den Ansprüchen der HL7-Gruppe in jeder Hinsicht daten bzw. eine formalisierte Beschreibung für die Abbildung genügen. Man schloss einen Vorvertrag ab. auf RIM-Modelle und für die durch ein Modell begründeten Constraints. An dieser Stelle gibt es Berührungspunkte zu der Durch Intervention von Deutschland und Brasilien konnte dieser angestrebten automatisierten Erstellung von CDA-Implemen- Vorstoß auf dem WGM in Sydney verhindert werden. Die jetzi- tierungsleitfäden. gen Lizenzbedingungen der IHTSDO lassen keine Nutzung des Werkes und der Software für Nicht-Mitgliedstaaten zu. Die Zu letzterem Thema gibt es ein neues Projekt (Project Insight logische Konsequenz wäre dann, dass auch der HL7-Standard ID# 727) mit folgender Zielsetzung: „The scope of this project nur noch für Mitglieder der IHTSDO anwendbar wäre. is to expand the CDA Template Tooling Project to facilitate the easy production of quality CDA Implementation Guides (IGs). Noch während des Meetings gab es klärende Gespräche, die in The Model Driven Health Tools (MDHT) and Structured Mo de - eine völlige Neuausrichtung der IHTSDO mündeten: Auszüge aus ling Development (SMD) tools will be evaluated for suitability dem Werk Snomed CT (Value Sets) und die dazugehörige Soft - to produce publishable CDA Implementation Guides. The ware wird innerhalb von Standards kostenfrei zur Verfügung ge- Consent Directive IG and the CDA IG Consolidation Project stellt. Eine Nutzung in Entwicklungsländern ist schon heute frei. will be used for this project.“ Die Vocabulary-Gruppe arbeitet an den Pflegeprozessen zu dem Vocabular. Es wird eine zentrale Instanz in HL7 geben, In einem Beispielprojekt soll untersucht werden, ob und wie die neue Konzepte in Snomed CT einbringen wird. Damit kann sich openEHR Archetypen auf HL7-Artefakte und Vocabulary dann HL7 einen eigenen Namespace bestücken. abbilden lassen. Aktuelle Projekte im Bereich DAM/DCM stellen ähnliche Anforderungen: Wie soll ein Modell, das außer- Daneben wurde über das „HL7 Snomed LOINC bundled license halb und (zunächst) unabhängig von RIM und HL7 vocabulary model“ (Bob Dolin) diskutiert. Weiteres dazu wird auf dem entwickelt und abgestimmt wurde, abgebildet werden auf for- nächsten WGM besprochen. malisierte HL7-Artefakte?

Australien verfügt mittlerweile über Implementierungen von Maßgeblicher Inhalt von CDA-Dokumenten ist der narrative HL7 CDA mit Snomed CT, die über den Projektstatus hinaus- Teil, der durch die maschinenlesbaren Entries „nur“ unterstützt gehen. Hier sind Gespräche mit dem CIO dieser Impleme n - wird. In vielen Fällen wird der narrative Teil aus den zuvor (im tierung, Herrn Andy Bond, anzuraten. Sinne des RIM oder ähnliches) strukturiert vorliegenden Daten

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generiert. Hier stellt sich die Frage, ob es einheitliche Regeln es wird davon ausgegangen dass die Strukturen institutions- für die Abbildung von Entries auf den narrativen Teil geben übergreifend sehr ähnlich sind. Einer der Schwerpunkte liegt sollte. Ein solches Vorgehen hat aber seine Grenzen, denn der im Bereich der Terminologie, denn die pharmakologischen narrative Teil ist in der Regel sehr stark durch den Anwen dungs - Begriffe reichen nicht aus oder sind nicht zutreffend. fall geprägt (zum Beispiel die Anzahl der darzustellenden Spal - Dosierungsbeschreibungen sind oft qualitativ (low gluten, ten in einer Tabelle, Auswahl der Spalten, Sortierung, Umgang high potassium). Spezielle Systeme für Diät-Management mit „abnormal Flags“). werden als FNMS (food and nutrition management system) bezeichnet. Der Bereich ist auch für die Gerätekommunikation Für die USA werden Szenarien beschrieben, in denen für die interessant, denn es werden häufig Pumpen eingesetzt, z. B. Anzeige von CDA aus verschiedenen Quellen ein Stylesheet für parenterale Ernährung. verwendet wird, das ein einheitliches Erscheinungsbild für Dokumente aus verschiedenen Quellen zum Ziel hat. Es wird Für das Common Product Model (CPM) fand die Auflösung also nicht das „Originaldokument“ angezeigt, sondern eine Va - der Abstimmungskommentare statt. Das CPM dient als ge- riante, die vom Layout angepasst ist an die „Sehge wohn heiten“ meinsame Basis für verschiedene Projekte, unter anderem im der Anwender. regulatorischen Bereich wie die Meldung von Zwischenfällen (ICSR) und die Identifikation von Arzneimitteln (IDMP). Hier Grahame Grieve stellte einen Ansatz aus ITS vor, bei dem XML- tauchte die Frage auf, wie mit unterschiedlichen Versionen namespace-Mechanismen verwendet werden, um die explizite der HL7-Datentypen umgegangen werden soll. ICSR verwendet Wiederholung von OIDs in der XML-Repräsentation zu vermei- Release 1-Datentypen, so dass IDMP auch R1 verwenden den. So wird z. B. einem Template ein bestimmter Namespace müsste. Es ergibt sich die Frage, ob es ein akzeptables Mapping zugeordnet (im Kopf des Dokumentes) und in der Folge durch zwischen beiden Versionen gibt. Vermutlich wird es keine XML-Mechanismen auf diesen Namespace verwiesen. Schwierigkeiten auf semantischer Ebene geben, jedoch ist zusätzlicher Aufwand bei der Implementierung zu erwarten. Es gab eine kurze Diskussion über verschiedene Lösungs an - Beim CPM wird damit gerechnet, dass es durch die aktuellen sätze zur Vereinheitlichung von Information im CDA-Header Ballots noch Änderungen am Modell geben kann. Diese müs- und zur Verwendung von CDA-Extensions im Header-Bereich. sen dann auch in ICSR berücksichtigt werden. Aktuelle Ar bei - ten von PHER im Bereich Impfungen (Vaccination) werden Bei einer Klärung der verschiedenen Möglichkeiten, Op tio nalität mög licherweise auch Einfluss auf CPM im Bereich der Sub - in CDA zu beschreiben, wurde u. a. auf Frank Oemigs Pa pier ver- stanzen haben. wiesen, das diese Fragen im Licht von IHE-Profilen darstellt. Catherine Chronaki präsentierte iCARDEA, ein CDA-Projekt in Schließlich wurden diverser Änderungsanträge für v2.8 disku- Europa. Daraus ergab sich eine Diskussion über die Not- tiert und abgestimmt. Die meisten Änderungen betreffen die wendigkeit von „Guidelines“ zur praktischen Umsetzung von Nachrichten in Kapitel 13 für die Abbildung der laborinternen CDA-Implementierungen. Gerätekommunikation. Trotz geringer Teilnehmerzahl gab es etliche interessante Diskussionen, zum Beispiel zu Fragen der Eine Darstellungsoption von CDA in Webbrowsern ohne Nut- Abbildung von semantischen und/oder hierarchischen Re la - zung externer Stylesheets wird von dem Projekt „self-displaying tionen zwischen einzelnen Observations (OBX) oder auch zur CDA“ angestrebt. Dabei wird ein minimales CSS-Stylesheet Frage der Notwendigkeit zusätzlicher Freitextanmerkungen in einheitlich festgelegt und in das CDA eingebettet. Die Umset - NTE-Segmenten. Die Change Requests werden im Wiki bereit- zung würde etablierte Verfahren von W3C für die Darstellung gestellt: http://wiki.hl7.org/index.php?title=Category: verwenden. OO_Open_V2.8_Change_Requests Orders and Observations

Es wurde ein neues Projekt im Bereich Ernährung (Dietary) vorgestellt. Die Anforderungen unterscheiden sich von Phar- macy und Medication. Anwendungsfälle sind zum Beispiel die Beschreibung einer eiweißreduzierten Diät oder Ernährung von Nierenpatienten. Eingebracht wurde das Projekt von Margaret Dittloff (The CBORD Group, Inc), beteiligt sind zwei Hersteller aus USA. Das Projekt versteht sich aber nicht als US-spezifisch, Mitarbeit aus anderen Ländern ist erwünscht.

Bisher gibt es noch keine Implementierung. Zunächst soll die Komunikation innerhalb einer Institution betrachtet werden,

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 39 Neues vom Markt

Health-Comm GmbH wird 15 – eine Erfolgsgeschichte

Vor 15 Jahren – am 16. März 1996 – wurde die Health-Comm GmbH gegründet und hat die ersten Installationen des Kommunikationsservers Cloverleaf durchgeführt. Heute ist die Health-Comm einer der größten Integratoren mit mehr als 400 Anwendern im deutschsprachigen Raum. Zukünftig werden wir nicht nur eine deutlich höhere Zahl an Einrichtungen des Gesundheitswesens betreuen, sondern auch zunehmend der Herausforderung Rechnung tragen, die Kommunikation im gesamten medizinischen Workflow zu gestalten und zu unterstützen.

(v. l.: D. Fiege, F. Krumpipe, E. M. Brauer, F. Brauer, K.-H. Gobrecht, D. Engels, S. Heckmann)

Wie fing alles an? einen offiziellen unternehmerischen Rahmen zu geben: entweder als Vertriebsniederlassung des amerikanischen Partners oder als selbständiger Vertriebspartner. Die G esell - Um 1995 suchte die Firma Healthdyne Information Enterprises, schafter haben vor 15 Jahren entschieden, die Health-Comm Atlanta (USA), einen lokal ansässigen Partner, um zu prüfen, GmbH als selbständige Vertriebs- und Serviceorganisation zu ob der Kommunikationsserver Cloverleaf in Europa – und ins- gründen – völlig unabhängig von anderen Unternehmen. besondere in Deutschland – vermarktet werden könnte. Wir, die spätere Health-Comm GmbH, haben diese Aufgabe über- nommen, den Markt analysiert und das Produkt in ersten Groß- Wo stehen wir heute? kliniken als Vorreiter implementiert. Heute betreuen wir ca. 270 Cloverleaf-Installationen mit Aufgrund der stark wachsenden Zahl an Aufträgen stellte mehr als 400 Anwendern im deutschsprachigen Raum. sich schon bald die Aufgabe, dem Geschäft in Deutschland Dazu steht ein Team von derzeit sieben Mitarbeitern für

40 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Neues vom Markt den eigenen Vertrieb und die Vertriebsunterstützung un- Wie geht es weiter? serer Partner, das Controlling, die Projektabwicklung von der Planung bis zur Implementierung bzw. Inbetriebnahme Bereits seit einigen Jahren ist erkennbar, dass sich die An for - sowie die Produktpflege einschließlich Helpdesk zur de rungen der Einrichtungen im Gesundheitswesen mehr und Verfügung. Wir sind stolz auf die lange, vertrauensvolle und mehr darauf verlagern, die gesamte Integration, oder besser erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer solch großen Zahl Kommunikation zur Unterstützung des medi zinischen Workflows von zufriedenen Anwendern. im Krankenhaus und darüber hinaus, zu gestalten. Dabei nimmt die Sensibilität zu, den IHE-Spezifikationen (Integration Inzwischen ergänzen weitere Produkte unser Portfolio. So the Healthcare Enterprise) Rechnung zu tragen. werden neben dem Kommunikationsserver Cloverleaf der Dieser Herausforderung stellt sich die DICOM Adapter IDeal und der Ashvins Master Patient Health-Comm durch Index vertrieben, die in immer mehr Projekten von uns die hohe Qualifikation der Mitarbeiter. erfolgreich implementiert und betreut werden. Weitere das Angebot maßgeschneiderter % flexibler Middleware. Produkte, die immer streng unserer Middleware-Philosophie das Engagement in den einschlägigen Verbänden: Wir sind folgen, befinden sich derzeit in der Entwicklung. Gründungsmitglied von IHE Deutschland, Förderer von HL7 Deutschland & der Entscheiderfabrik sowie Mitglied im bvitg. Die Partnerschaft mit der Firma Lawson Inc. (USA), die inzwischen die Weiterentwicklung des Kommunikations- Im Wissen, dass die Herausforderungen im Bestreben nach servers Cloverleaf übernommen hat, wurde durch einen Integration und Interoperabilität in unserer Branche in ihrem langfristigen Kooperationsvertrag abgesichert. Dieser Ver- Umfang und ihrer Komplexität nicht weniger werden, blicken trag gibt uns auch das Recht, als Master Distributor weitere wir zuversichtlich und erwartungsvoll auf die weitere Zu sam - Vertriebspartner zu autorisieren, den Kommunikationsserver menarbeit mit unseren derzeitigen und zukünftigen Kunden. zu vertreiben. So wurden mit namhaften Partnern Installa - tionen u. a. in Australien, Belgien, Irland und Luxemburg www.health-comm.de realisiert. [email protected]

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 41 Verzeichnisse

Liste der Förderer, korporativen Mitglieder und Ehrenmitglieder

Förderer • getemed AG, Teltow • Agfa HealthCare GmbH, Bonn • GLP systems GmbH, Hamburg • Health-Comm GmbH, München • GS4eB UG, Olpe • Heinen + Löwenstein GmbH & Co KG, Bad Ems Korporative Mitglieder • Helios Kliniken GmbH, Berlin-Mitte • Abbott GmbH & Co KG, Wiesbaden • Hinz – Organisation im Gesundheitswesen, Berlin-Tempelhof • Acutronic Medical Systems AG, Hirzel (Schweiz) • Imaging Bildverarbeitung AG, Glattbrugg (Schweiz) • AIS GmbH, Kassel • IMESO GmbH, Hüttenberg • Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg • INDAMED GmbH, Schwerin • astraia software gmbh, München • INFORM GmbH, Aachen • atacama Software GmbH, • Institut für Informatik, Rostock • Atelion GmbH, Hamburg • InterComponentWare AG, Walldorf • Avaya Deutschland GmbH, Düsseldorf • InterSystems GmbH, Darmstadt • BG-Kliniken Bergmannsheil, • INVITEC GmbH & Co KG, • bioscientia GmbH, Ingelheim am Rhein • ISG Intermed Service GmbH & Co KG, Geesthacht • c.a.r.u.s HMS GmbH, Norderstedt • iSOFT Health GmbH, Mannheim • C&S Computer und Software GmbH, Augsburg • ISPRO GmbH, Hattingen • CareFusion 234 GmbH, Höchberg • iTech Laux & Schmidt GmbH, Lichtenau-Atteln • careon GmbH, Tübingen • ITZ Medicom GmbH, Willich • Carestream Health Deutschland GmbH, Aschaffenburg • ixmid Software Technologie GmbH, Köln • Carl Zeiss Medical Software GmbH, München • JEMYS Medical AG, Jena • Cerner Deutschland GmbH, Idstein • Johanniter Competence Center GmbH, Berlin-Steglitz • Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin • Karl Storz GmbH & Co KG, Tuttlingen • CHILI GmbH, Heidelberg • Kassenärztliche Bundesvereinigung, Berlin-Charlottenburg • Cibait AG, Bexbach • Klinik Amsee GmbH, Waren/Müritz • CIBS GmbH, Ahrensburg • Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH, Ludwigsburg • CoM.MeD GmbH, Dortmund • Klinikum Ansbach, Ansbach • COMO Computer & Motion GmbH, Raisdorf • Klinikum Augsburg, Augsburg • Computer konkret AG, Falkenstein • Klinikum der Uni Regensburg, Regensburg • Conworx Technology GmbH, Berlin-Treptow • Klinikum Ingolstadt, Ingolstadt • CORTEX Software GmbH, Offenburg • Klinikum Nürnberg, Nürnberg • CS Consulting AG, Berlin-Tiergarten • Klinikum Offenbach GmbH, Offenbach am Main • cusanus trägergesellschaft trier mbH, Trier • Klinikum Oldenburg, Oldenburg • custo med GmbH, Ottobrunn • Klinikum rechts der Isar, München • d.velop AG, München • Klinikum St. Marien, Amberg • DATAGROUP GmbH, Pliezhausen • knowledgepark AG, Neu-Isenburg • Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin • Krankenhaus Bad Cannstadt, Stuttgart • Diakoniekrankenhaus gGmbH, Rotenburg • Krankenhaus Itzehoe, EDV-Abteilung, Itzehoe • Digital Medics GmbH, Dortmund • Kreiskrankenhaus Altötting, Altötting • DIMDI, Köln • Kretschmer-Keller GmbH, Leonberg • Dorner GmbH & Co KG, Müllheim • KV Nordrhein, IT in der Arztpraxis, Düsseldorf • DRK Kinderklinik Siegen gGmbH, Siegen • Labor Badena AG, Baden (Schweiz) • Dt. Herzzentrum Berlin, Berlin-Wedding • laboratoriumsmedizin Köln, Köln • Dt. Krankenhausgesellschaft e. V., Berlin-Charlottenburg • LIMETEC Biotechnologies GmbH, Bernau • Dt. Rentenversicherung Nordbayern, Bayreuth • LMU München, München • DURIA eG, Düren • Magrathea Informatik GmbH, Hannover • DYNAMED GmbH, Berlin-Reinickendorf • Malteser Trägergesellschaft MTG gGmbH, Bonn • e·conmed· GmbH, Löhne • ManaThea GmbH, Regensburg • Evang. Krankenhaus, Berlin-Lichtenberg • Martin-Luther-Universität, Halle • Evangelisches Krankenhaus, Bielefeld • MCS Labordatensysteme GmbH & Co KG, Eltville • Fachhochschule Dortmund, Dortmund • MCS Labordatensysteme GmbH & co KG, Kornwestheim • Fleischhacker GmbH & Co KG, Schwerte • MDK Rheinland-Pfalz, Alzey • Fraunhofer ISST, Dortmund • Med. Hochschule Hannover, Hannover • Fresenius Netcare GmbH, Berlin-Pankow • Med. Medien Informations GmbH, Neu-Isenburg • GE Healthcare IT GmbH & Co KG, Dornstadt • MEDAT GmbH, München • gematik GmbH, Berlin-Mitte • medatiXX GmbH & Co KG, Bamberg

42 HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 Verzeichnisse

• medavis GmbH, Karlsruhe • Universitätsklinikum , Essen • Mediaform Informationssysteme GmbH, Reinbek • Universitätsklinikum Gießen, Gießen • MedicalCommunications GmbH, Bruchsal • Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg • mediDok Software-Entwicklungs-GmbH, Dossenheim • Universitätsklinikum Marburg, Marburg • MEDISTAR Praxiscomputer GmbH, Hannover • Universitätsklinikum Münster, Münster • MediTec GmbH, Bad Salzdetfurth • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel • Mednovo Medical Software Solutions GmbH, Berlin-Charlottenburg • Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg • medVISION AG, Unna • ViewPont GmbH, Wessling • Meierhofer AG, München • VISUS Technology Transfer GmbH, Bochum • metek, Roetgen • Vitaphone GmbH, Mannheim • MICOS GmbH, Oldenburg • Walter Graphtek GmbH, Lübeck • MxDx, Berlin-Prenzlauer Berg • Zimmer MedizinSysteme GmbH, Neu-Ulm • NEXUS/DIS GmbH, Frankfurt am Main • NoemaLife GmbH, Berlin-Tiergarten Ehrenmitglied • • OFFIS e. V., Oldenburg Bernd Mollerus, Berg • Olympus Winter & Ibe GmbH, Hamburg • optimal systems, Berlin-Charlottenburg • OSM GmbH, Essen • Philips Medizin Systeme, Hamburg • Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a. d. Saale • Ringholm bv, Haarlem (Niederlande) • Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim • Roeser Medical GmbH, Bochum • RpDOC Solutions GmbH, Saarbrücken • RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH, Wetter, • S+T Software Technic GmbH, Paderborn • Sana IT Services GmbH, Remscheid • SAP AG, Walldorf • Schön Kliniken, Prien a. Chiemsee • Schwarzer GmbH, München • seca GmbH & Co KG, Hamburg • sepp med GmbH, Röttenbach • SER Healthcare Solutions GmbH, Neustadt, Wied • Siemens AG Medical Solutions, Erlangen • smart-link GmbH, Bielefeld • softgate GmbH, Erlangen • Sorin Group Deutschland GmbH, München • SQL Projekt AG, Dresden • St.-Josefs-Hospital Wiesbaden GmbH, Wiesbaden • Städt. Klinikum München, München • Städtisches Klinikum Braunschweig, Braunschweig • STAR Healthcare Management GmbH, Köln • Steinhart Medizinsysteme GmbH, Vörstetten • swisslab GmbH, Berlin-Charlottenburg • Swissrisk AG, Frankfurt am Main • systema Deutschland GmbH, Koblenz am Rhein • T-Systems International GmbH, Weingarten • Thieme Compliance GmbH, Erlangen • TietoEnator Deutschland GmbH, Bochum • TMF e. V., Berlin-Mitte • Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin-Marzahn • Uniklinik Köln, ZIK IT-Betrieb, Köln • Universitäts-Krankenhaus Eppendorf, Hamburg • Universitätsklinikum Dresden, Dresden • Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf • Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

HL7-Mitteilungen Nr. 28/2011 43 Information

HL7-Infobroschüre verfügbar

Ab sofort können Sie unsere HL7-Infobroschüre bestellen. Sie informiert kurz und bündig über HL7 als Kom muni kations - standard für das Gesundheitswesen, HL7-Ver sion 2.x, HL7- Version 3, Do ku mente im Gesund heits wesen, über weitere HL7-Stan dards in Auszügen und beleuchtet schließlich neuere Ent wicklungen, Ko operationen sowie Termino logien. Dazu werden die Merkmale und Ziele von HL7 und die HL7-Benut zer gruppe in Deutschland e. V. genauer be- schrieben.

Die Infobroschüre kann bei der Geschäftsstelle angefordert werden und ist für Mitglieder von HL7 Deutschland, Österreich oder der Schweiz kostenfrei (ein Exemplar).

Wollen Sie Mitglied in der HL7-Benutzergruppe Deutschland, Österreich oder Schweiz werden?

Informationen finden Sie im Internet unter www.hl7.de, www.hl7.at bzw. www.hl7.ch

Die Themen der nächsten Ausgabe sind voraussichtlich:

Wer standardisiert Datenschutz und Datensicherheit? Neue Leitfäden auf der Basis der Clinical Document Architecture (CDA) Der richtige Umgang mit Kodes, Kodesystemen und Value Sets HL7-Version 3 in der Dialysebehandlung Zusammenfassungen von den Working Group Meetings und vom Interoperabilitätsforum ... und anderes mehr

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