Deutscher Drucksache 16/7753

16. Wahlperiode 16. 01. 2008

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien (22. Ausschuss)

zu dem Antrag der Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph Waitz, , weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 16/3137 –

National bedeutsames Kulturgut wirksam schützen

A.Problem Die Rückgabe des Gemäldes „Berliner Straßenszene“ von Ernst Ludwig Kirch- ner an die Erben des ehemaligen Eigentümers Alfred Hess hat Diskussionen über die Restitutionspraxis von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgü- tern ausgelöst. Grundlage für die Restitution so genannter NS-Raubkunst ist die Wahingtoner Erklärung von 1998. Die FDP-Fraktion hat in ihrem Antrag auf die Zuständigkeit des Bundesdafür verwiesen, national wertvolles Kulturgut vor Abwanderung zu schützen.Sie plädierte unter anderem dafür, auf Bundesebene das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes zu aktualisieren und zu vervoll- ständigen. Weitere Forderungen bezogen sich auf den Umgang mit NS-Raub- kunst und dieProvenienzforschung. Im Verlauf der Beratungen hat die FDP- Fraktion ihren ursprünglichen Antrag durch einen neuen Text ersetzt. Darin kon- zentriert sich die Fraktion auf die Forderung, zehn Jahre nach der Konferenz von Washington zu einer Folgekonferenz in die Bundesrepublik Deutschland einzu- laden.

B.Lösung Ablehnung des Antrags mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion der FDP bei Stimm- enthaltung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

C.Alternativen Annahme des Antrags.

D.Kosten Keine Drucksache 16/7753 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Beschlussempfehlung

Der Bundestag wolle beschließen,

den Antrag auf Drucksache 16/3137 abzulehnen.

Berlin, den 12. Dezember 2007

Der Ausschuss für Kultur und Medien

Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Monika Grütters Steffen Reiche (Cottbus) Vorsitzender und Berichterstatter Berichterstatterin Berichterstatter

Dr. Lukrezia Jochimsen Katrin Göring-Eckardt Berichterstatterin Berichterstatterin Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/7753

Bericht der Abgeordneten Monika Grütters, Steffen Reiche (Cottbus), Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Dr. Lukrezia Jochimsen und Katrin Göring-Eckardt

I. Überweisung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gegen die Stimmen der Frak- Der Antragauf Drucksache 16/3137 ist in der 71. Sitzung tion der FDP. des Deutschen Bundestages am 1. Dezember 2006 an den Ausschuss fürKultur und Medien zur federführenden Bera- IV. Beratungsverlauf und Beratungsergebnisse tung und an den Auswärtigen Ausschuss und den Rechts- im Ausschuss für Kultur und Medien ausschuss zur Mitberatung überwiesen worden. Der Ausschuss für Kultur und Medien griff zunächst einen Aspekt des Antrags auf und lud zu einer öffentlichen Anhö- rung unter folgender Überschrift ein: „Die Anwendung der II. Wesentlicher Inhalt des Antrags Grundsätze der Washingtoner Erklärung in Deutschland und In ihrem Antrag auf Drucksache 16/3137 griff die Fraktion im internationalen Vergleich. Anhörung zu Erfahrungen im der FDPdie Diskussionen über den Beitritt der Bundes- Bereich der Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzo- republik Deutschland zum UNESCO-Übereinkommen vom genen Kulturgütern und der Provenienzforschung.“ An dem 14. November 1970 über Maßnahmen zum Verbot und zur Hearing, das in der 31. Sitzung am 28. März 2007 stattfand, Verhütung der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und Über- nahmen acht Sachverständige teil: eignung von Kulturgut sowie zur Restitution von Kunst- ● Raimund Bartella, Hauptreferent Deutscher Städtetag gegenständenaus öffentlichen Sammlungen auf. Sie wies (Köln); darauf hin, dassdurch die Föderalismusreform der Schutz deutschenKulturgutes gegen Abwanderung gemäß Grund- ● Laurence Beyer, Leiterin der Berliner Außenstelle CIVS gesetz Artikel 73 in die ausschließliche Gesetzgebungskom- (Kommissionfür die Entschädigung der Opfer von Ent- petenz desBundes fällt. Die Bundesregierung soll vor die- eignungen aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung sem Hintergrund für den wirksamen Schutz von Kulturgut während der Okkupationszeit); sorgen, indem sie das „Verzeichnis national wertvollen Kul- ● Dr. Michael Franz, Leiter der Koordinierungsstelle für turgutes“ aktualisiert und vervollständigt. Zu prüfen sei Kulturgutverluste (Magdeburg); demnach, ob auch Eigentum öffentlicher Einrichtungen in die Verzeichnisse nach § 1 Kulturgutschutzgesetz aufzuneh- ● Georg Heuberger, Jewish Claims Conference (Frankfurt/ men wäre. Im Fall von Privateigentümern sei zu untersu- Main); chen, ob diese für etwaige Wertminderungen entschädigt ● Prof. Dr. h. c. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stif- werden müssten. Weitere Forderungen bezogen sich auf eine tung Preußischer Kulturbesitz (); Überarbeitung der Grundlagen für die Rückgabe NS-ver- folgungsbedingt entzogener Kulturgüter im Geiste der ● Prof. Ludwig von Pufendorf, Rechtsanwalt (Berlin); Washingtoner Erklärung von 1998 und auf die Provenienz- ● Dr. phil. Monika Tatzkow, Wissenschaftlicher Dokumen- recherchein Museen, Archiven und Bibliotheken. Hier tationsdienst offene Vermögensfragen GbR (Berlin); schlug die Fraktion vor, gegebenenfalls über finanzielle ● Dr. Jost von Trott zu Solz, Rechtsanwalt (Berlin). Hilfen nachzudenken. Zur Anhörung lagen dem Ausschuss schriftliche Stellung- Im Verlauf derAusschussberatungen hat die Fraktion der nahmen derExpertinnen und Experten auf den Ausschuss- FDP den Text der Drucksache 16/3137 zurückgezogen drucksachen 16(22)085, 16(22)087 bis 16(22)091 sowie und durch eine neue Fassung auf Ausschussdrucksache 16(22)096 und 16(22)097 vor. Die Ergebnisse der Anhörung 16(22)140 ersetzt. Darin werden die in den vorausgegange- sind in einem Wortprotokoll festgehalten. Die Dokumente nen Monatenerreichten Fortschritte positiv beurteilt und die sind im Internet veröffentlicht. eingeleiteten Maßnahmen zur Stärkung der Provenienzfor- schung gewürdigt. Gefordert wird nunmehr nur noch, 2008 Am 12. Dezember 2007 setzte der Ausschuss seine Beratun- in der Bundesrepublik Deutschland eine Folgekonferenz zur gen fort. Washingtoner Konferenz auszurichten. Die Fraktionen der CDU/CSU und der SPD legten eine schriftliche Erklärung mit folgendem Wortlaut vor: III. Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse Gemeinsame Stellungnahme der Fraktionen von CDU/CSU Nachdem sein Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bil- und SPD zum Antrag der Fraktion der FDP „National be- dungspolitik die Vorlage auf Drucksache 16/3137 beraten deutsames Kulturgut wirksam schützen“ (BT-Drs. 16/3137): hat, hat der Auswärtige Ausschuss am 12. Dezember 2007 Beim Schutz national wertvoller Kulturgüter besteht eine Ablehnungempfohlen mit den Stimmen der Fraktionen bundesstaatliche Zuständigkeit. Insbesondere bezogen auf CDU/CSU, SPD, DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/DIE Fragen der Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzoge- GRÜNEN gegen die Stimmen der Fraktion der FDP. nen Kulturgütern besteht eine vor allem moralisch begrün- Der Rechtsausschuss hat am 12. Dezember 2007 Ableh- dete nationale Verantwortung. nung in der Fassung des Änderungsantrags der Fraktion der Beidem wird die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit FDP (Ausschussdrucksache 16(22)140) empfohlen mit den den Ländern, den Kommunen und den Kultureinrichtungen Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE. und in besonderer Weise gerecht. Bereits 2001 haben Bund und Drucksache 16/7753 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Länder eine Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in tionsfraktionen auch die weiteren Forderungen des Antrages Magdeburgeingerichtet. Den in der „Gemeinsamen Erklä- im Hinblick auf das Gesamtverzeichnis national wertvollen rung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Kulturgutes und das Gesamtverzeichnis national wertvoller Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-ver- Archive mit folgender Begründung ab: folgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus ● Eine Aktualisierung dieser Verzeichnisse erfolgt in Zu- jüdischem Besitz“ (1999) und der darauf fußenden „Hand- sammenarbeit mit den Ländern permanent. Mit Inkraft- reichung“ (2001) beschriebenen Grundsätzen entsprechend, treten des Gesetzes zur Ausführung des UNESCO-Über- wird dadurch eine Grundlage zur besseren Dokumentation einkommens vom 14. November 1970 über Maßnahmen von Fund-und Suchmeldungen geschaffen. Zudem nimmt die zum Verbot und zur Verhütung der rechtswidrigen Ein- Koordinierungsstelle die Aufgabe der Geschäftsstelle für die fuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut (KGÜAG) „Beratende Kommission für die im Zusammenhang mit der am 18. Mai 2007 wurde ein Antragsrecht des Bundes ein- Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, geführt, im öffentlichen Eigentum stehende Kulturgüter insbesondere aus jüdischem Besitz“ wahr. Die Beratende in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes und in Kommission nimmt, wenn von beiden Seiten gewünscht, eine das Verzeichnis national wertvoller Archive eintragen zu Mediatorenrolle im Falle von Meinungsverschiedenheiten lassen und damit unter Ausfuhrschutz zu stellen. zwischen den Trägern der Sammlungen und den ehemaligen Eigentümern der Kulturgüter bzw. deren Erben ein. ● Die Forderung nach einer Entschädigungspflicht wird abgelehnt. Jede Eintragung eines Kulturgutes/eines Ar- Auch im Zusammenhang mit einigen Restitutionsvorgängen, chivs in ein Verzeichnis ist eine Inhalts- und Schranken- die jedoch auch unabhängig von ihrer Bedeutung keine Ver- bestimmung des Eigentums. Sie ist mit Blick auf Art. 14 allgemeinerung im Sinne eines bestehenden Restitutions- Abs. 2 Grundgesetz (Sozialbindung des Eigentums) ver- problems in Deutschland begründen, berief der Beauftragte fassungsgemäß. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber im der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staats- Kulturgüterschutzgesetz (KultgSchG) eine Begünstigung minister , am 29. Januar 2007 eine Arbeits- bei der Heranziehung zu Steuern und Lastenausgleich gruppe zurÜberprüfung der Praktikabilität und der frie- vorgesehen, um die erschwerten Verwertungsmöglichkei- densstiftenden Wirkung der Gemeinsamen Erklärung und ten des geschützten Kulturgutes auszugleichen. Für ein- der Handreichung (AG GEHR) ein, die am 13. November getragenes Kulturgut entfällt beispielsweise im Erbfalle 2007 folgende abschließende Ergebnisse vorgelegt hat: die Erbschaftssteuer. Darüber hinaus betrifft die steuer- ● Die Einrichtung einer Arbeitsstelle Provenienzrecherche/ liche Begünstigung auch das Vermögensgesetz. Zudem -forschungam Institut für Museumsforschung der Staat- hat der Gesetzgeber für den Fall, dass der Eigentümer lichen Museen zu Berlin – SPK (IfM) zum 1. Januar bei einer Versagung der Ausfuhrgenehmigung in wirt- 2008, für die BKM ab 2008 jährlich eine Million Euro zur schaftliche Not gerät und deshalb das Kulturgut verkau- Verfügung stellen wird. Die Arbeitsstelle wird Projektan- fen muss, einenbilligen Ausgleich, welcher kein Wert- träge aus den Kulturgut bewahrenden Einrichtungen ausgleich ist, im KultgSchG vorgesehen. koordinieren, Informationen bündeln, Grundlagenfor- Alles in allem stellen wir fest, dass seitens der Bundesregie- schung initiieren und Ansprechpartner für die Institutio- rung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände nen vermitteln. Ziel ist es, die dezentrale Provenienz- deutliche Anstrengungen unternommen werden, national recherche/-forschung besonders in kleinen und mittleren wertvolle Kulturgüter wirksam zu schützen. Dankbar sind Institutionen zu aktivieren bzw. zu intensivieren. wir der antragstellenden Fraktion der FDP insofern, dass ● Die Einrichtung eines Fachbeirates bei der Koordinie- sie mit diesem Antrag die Diskussion darüber im Ausschuss rungsstelle fürKulturgutverluste in Magdeburg (KK), für Kultur und Medien auf die Tagesordnung gebracht hat. der die Zusammenarbeit zwischen der KK und den Hier werden wir uns auch weiterhin sehr intensiv um diesen Museen besser und vertrauensvoller gestalten soll und wichtigen Bereich einer besonderen nationalen Verantwor- die Koordinierungsstelle in ihrer Arbeit stärkt. tung sowohl im Hinblick auf Fragen der Restitution, als auch im Hinblick auf den Schutz national wertvoller Kulturgüter ● Die Verabschiedung der überarbeiteten Handreichung gegen Abwanderung bemühen. zur Umsetzung der Washingtoner Erklärung und der „Gemeinsamen Erklärung“, die nunmehr den Unter- Vor diesem Hintergrund lehnen die Fraktionen von CDU/ zeichnern der „Gemeinsamen Erklärung“ (Kultusminis- CSU und SPD den vorliegenden Antrag der Fraktion der terkonferenz, Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreis- FDP „National bedeutsames Kulturgut wirksam schützen“ tag, Deutscher Städte- und Gemeindebund) zur Billigung ab. vorliegt und dann veröffentlicht wird. Die Fraktion der FDP zog den Text ihres ursprünglichen Antrags zurück und brachte eine neue Fassung (Ausschuss- Für die Fraktionen von CDU/CSU und SPD sowie den BKM drucksache 16(22)140) mit folgendem Wortlaut ein: war im Rahmender Diskussion über eine Verbesserung der Provenienzforschung grundlegend, dass die Washingtoner „Der Ausschuss für Kultur und Medien wolle beschließen: Erklärung und die darauf aufbauende Gemeinsame Erklä- Der Text des Antrages auf Drucksache 16/3137 wird durch rung unveränderte und uneingeschränkte Gültigkeit besit- folgenden Text ersetzt: zen. Allerdings galt es, die konkrete Umsetzung der darin festgehaltenen Grundsätze zu verbessern. Der Bundestag wolle beschließen: Abgesehen von diesen, im Antrag der Fraktion der FDP in I. Der Deutsche Bundestag begrüßt, dass den Forderungspunkten zwei und drei thematisierten, zen- ● der Kulturstaatsminister infolge der Diskussionen um die tralen Fragennationaler Verantwortung lehnen die Koali- Rückgabe des Kirchner-Gemäldes „Berliner Straßen- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/7753

szene“ eineArbeitsgruppe eingerichtet hatte, die das Ziel Washingtoner Konferenz zu organisieren sei nicht Aufgabe verfolgte, die Restitutionspraxis in Deutschland transpa- staatlicher Stellen in der Bundesrepublik Deutschland, das renter, koordinierter und nachvollziehbarer zu gestalten hinterlasse womöglich einen falschen Eindruck. Fachkonfe- und Lösungswege aufzuzeigen, die für alle Beteiligten renzen seien dagegen nützlich und würden von der Bundes- friedensstiftend wirken, regierung nachdrücklich unterstützt. ● in Umsetzung der Ergebnisse der Arbeitsgruppe eine Die Fraktion der FDP fand es bedauerlich, dass sich die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche und -forschung Fraktionen der CDU/CSU und SPD nicht dazu entschließen eingerichtet wird, konnten, dem Antrag in seiner grundlegend geänderten Form zuzustimmen, schließlich würden die Leistungen der Bun- ● ab dem Jahr2008 zusätzlich eine Million Euro für die Grundlagenforschung zur Verfügung stehen, desregierung in den zurückliegenden Monaten ausdrücklich anerkannt. Auch die Fraktion der FDP halte es für richtig, die ● bei der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Provenienzforschung zu stärken und speziell kleine Museen Magdeburg (KK) ein Fachbeirat eingerichtet wird, der in die Lage zu versetzen, mit dem Problem unklarer Prove- die Zusammenarbeit zwischen der KK und den Museen nienzen umzugehen. Wenn die Fraktion der FDP eine Folge- besser und vertrauensvoller gestalten soll, konfernez auf deutschem Boden fordere, greife sie damit Wünsche derInitiatoren der damaligen Konferenz auf, de- ● die Handreichung zur Umsetzung der Washingtoner Er- nen sich die Bundesrepublik Deutschland nicht entziehen klärung und der „Gemeinsamen Erklärung“ überarbei- solle. Wichtiger als die Differenzen zu betonen sei es außer- tet wurde. dem, das hohe Maß an Gemeinsamkeit über die Fraktions- II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, grenzen hinweg hervorzuheben, das im Verlauf der Diskus- sion deutlich zutage getreten sei. ● sich dafür einzusetzen, dass die Nachfolgekonferenz der Konferenz „in Bezug auf Kunstwerke, die von den Natio- Die Fraktion DIE LINKE. kritisierte zunächst Ton und nalsozialisten beschlagnahmt“ wurden, die im Dezember Sprache des ursprünglichen Antrags und wies auch die nun 1998 in Washington stattgefunden hat, im Jahre 2008 in im geänderten Antrag erhobene Forderung nach einer Folge- Deutschland stattfindet.“ konferenz zurück. Falls es eine Neuauflage der Washingto- ner Konferenz geben solle, müsse die Initiative dazu von an- Begründung: derer Seite ausgehen. Wenn die Bundesrepublik Deutschland sie ergreife, sei dies das falsche Signal. Mit den Änderungen wird den zwischenzeitlich vorgenom- menen Änderungen der Rechtslage und den Bemühungen um Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schloss sich in eine Verbesserung der Provenienzrecherche Rechnung ge- diesem Punkt der Bewertung an. tragen.“ Im Ergebnis empfahl der Ausschuss Ablehnung des Antrags Die Koalitionsfraktionen der CDU und SPD betonten in auf Drucksache 16/3137 in der Fassung des Änderungs- der Debatte noch einmal ausdrücklich, entscheidend sei es, antrages der Fraktion der FDP auf Ausschussdrucksache am Wortlaut der Washingtoner Erklärung festzuhalten, die 16(22)140 mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD moralische Verantwortung zu übernehmen, mit den Museen und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion der zusammenzuarbeiten und die Provenienzforschung gerade FDP bei Stimmenthaltung der Fraktion BÜNDNIS 90/ in den kleinen Häusern zu fördern. Eine Folgekonferenz zur DIE GRÜNEN.

Berlin, den 12. Dezember 2007

Monika Grütters Steffen Reiche (Cottbus) Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Berichterstatterin Berichterstatter Berichterstatter

Dr. Lukrezia Jochimsen Katrin Göring-Eckardt Berichterstatterin Berichterstatterin

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