GEMEINDE

2. Änderung des Bebauungsplanes „ An der B 6 in Deuben“

Teil C: Begründung

Elstertrebnitz, November 2018

Auftraggeber: Gemeinde Bennewitz Bahnhofstraße 24 04828 Bennewitz

Auftragnehmer: Carmen Friedrich Diplom-Ökologin F 12 04523

GEMEINDE BENNEWITZ 11/2018 2. Änderung des Bebauungsplanes „ An der B 6 in Deuben“ TEIL C: Begründung

INHALTSVERZEICHNIS

1 Plananlass und Planverfahren ...... 1 2 Grundlagen der Planung ...... 2 2.1 Lage des Plangebietes ...... 2 2.2 Räumlicher Geltungsbereich ...... 3 2.3 Kartengrundlage ...... 3 3 Planerische Vorgaben und planungsrechtliche Situation ...... 4 3.1 Landesentwicklungsplan Sachsen und Regionalplan Westsachsen ...... 4 3.2 Flächennutzungsplan und Landschaftsplan ...... 4 3.3 Angrenzende Planungen ...... 5 4 Bestandsbeschreibung ...... 5 4.1 Flächennutzung und städtebauliche Situation im Geltungsbereich ...... 5 4.2 Verkehr und Technische Infrastruktur ...... 5 4.3 Naturhaushalt ...... 6 4.4 Altlasten ...... 6 4.5 Archäologische Fundgebiete ...... 6 4.6 Bergrecht ...... 6 5 Ziel und Zweck der Planung ...... 7 5.1 Erfordernis der Planaufstellung ...... 7 5.2 Ziel und Zweck der Planung ...... 7 5.3 Planungskonzept ...... 7 6 Wesentliche Planungsinhalte –Begründung der Festsetzungen ...... 9 6.1 Planungsrechtliche Festsetzungen ...... 9 6.1.1 Verkehrsflächen ...... 9 6.1.2 Grünflächen ...... 9 6.1.3 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ...... 10 6.1.4 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses ...... 11 6.2 Grünordnerische Festsetzungen ...... 12 6.3 Sonstige Hinweise ...... 13 7 Quellenverzeichnis ...... 16

Carmen Friedrich  Diplom–Ökologin  F 12  04523 Elstertrebnitz

GEMEINDE BENNEWITZ 11/2018 2. Änderung des Bebauungsplanes „ An der B 6 in Deuben“ TEIL C: Begründung

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: räumliche Lage des Geltungsbereiches (Stand 11/2016) – (Quelle:TOP50 Sachsen) ...... 3 Abbildung 2: Auszug FNP 2011 (Quelle: Rapis Sachsen – Zugriff 15.11.2018) ...... 4

Anlagenverzeichnis Anlage 1 Geotechnischer Bericht Anlage 2 Bauwerksskizzen (BW 70- B6) und Durchlassbauwerk - Radweg

Carmen Friedrich  Diplom–Ökologin  F 12  04523 Elstertrebnitz

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1 Plananlass und Planverfahren

Am 17.08.2018 wurde im Gemeinderat Bennewitz der Aufstellungsbeschluss zur 2. Änderung des Bebauungsplanes „ An der B 6 in Deuben“ beschlossen.

Anlass: Die 1. Änderung zum Bebauungsplan „An der B 6 in Deuben“ trat mit der Bekanntmachung am 30.11.2013 in Kraft.

Geltungsbereich 2. Änderung

Auszug: Rapis-Bauleitplanung – online Zugriff 10.11.2018 – Geltungsbereich 1.Änderung

Mit dieser Änderung wurde Baurecht für den Ausbau des Knotenpunktes Bundesstraße 6 (B 6) /Gewerbegebiet Deuben geschaffen. Die Anbindung ist der 1. Bauabschnitt der Baumaßnahme B 6 Ausbau westlich Bennewitz. Der 2. Bauabschnitt umfasst die Strecke von Deuben bis Ortseingang Machern. Ursprünglich war vorgesehen den 2. Bauabschnitt sofort nach dem 1. Bauabschnitt zu realisieren. Durch verschiedene gesetzliche Änderungen, die eine Überarbeitung der Verkehrsplanung erfordern, ist erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der Realisierung des 2. Bauabschnittes zu rechnen.

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Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr beabsichtigt, bis zur weiteren Umsetzung, in Abstimmung mit der Gemeinde Bennewitz eine Instandsetzung der vorhandenen Brücke im Zuge der B 6 über den Ottendorfer Saubach (BW 70) und die Errichtung einer Überführung im Zuge des straßenbegleitenden Rad-/ Gehweges über den Ottendorfer Saubach i. V. m. dessen Anbindung an die, westlich gelegene, kommunale Straße „Altenbacher Weg“. Um das notwendige Baurecht zu schaffen, wird der gültige Bebauungsplan „An der B 6 in Deuben“ um die erforderliche Fläche erweitert. Die Ausführungen und Festsetzungen zur 2. Änderung beziehen sich ausschließlich auf den erweiterten Geltungsbereich. Festsetzungen der 1. Änderung, bleiben unberührt.

Im Juli 2018 wurde eine frühzeitige Trägerbeteiligung im Zuge der Ermittlung zum Detaillierungsgrad nach § 2 Abs. 4 und 2a BauGB durchgeführt. Weiterführende Hinweise zur Berücksichtigung im Bebauungsplan wurden eingearbeitet.

2 Grundlagen der Planung

2.1 Lage des Plangebietes Das Plangebiet liegt im Landkreis und gehört zur Gemeinde Bennewitz. Der Geltungsbereich liegt im Westen der Ortschaft Deuben. Im Osten schließt das Plangebiet an den Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans an. Die weitere Begrenzung orientiert sich an den erforderlichen Flächen, welche zur Umsetzung der entsprechenden Bauvorhaben notwendig sind. Die B6 quert das Gebiet, nahezu mittig. Nördlich des Plangebietes, sowie südwestlich des Saubaches befinden sich ehemalige, mit Wasser gefüllte, Lehmgruben. Südöstlich des Saubaches schließt das Gewerbegebiet, das Betriebsgelände der Regionalbus Leipzig GmbH an.

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Abbildung 1: räumliche Lage des Geltungsbereiches (Stand 11/2016) – (Quelle:TOP50 Sachsen)

2.2 Räumlicher Geltungsbereich Der im Aufstellungsbeschluss definierte räumliche Geltungsbereich wurde im Zuge der Erarbeitung, in Angleichung und Abstimmung zu den eingegangenen Stellungnahmen, in seiner räumlichen Ausdehnung angepasst. Das Plangebiet befindet sich auf der Gemarkung Deuben und umfasst jetzt eine Fläche von ca. 3.940 m². Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst in der Gemarkung Deuben, nachfolgende Teilflächen der Flurstücke: 85/k, 85/l, 85/41, 413/1, 413/3, 430, 481, 482/11.

2.3 Kartengrundlage

Die Darstellung des vorliegenden Entwurfes der 2. Änderung des Bebauungsplanes erfolgten auf der Grundlage von Vermessungsplänen des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr Sachsen, von 11/2018.

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3 Planerische Vorgaben und planungsrechtliche Situation

3.1 Landesentwicklungsplan Sachsen und Regionalplan Westsachsen Laut Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP) 2013 liegt die Gemeinde Bennewitz im verdichteten Bereich im ländlichen Raum. Der Regionalplan Westsachsen ist seit dem 25.07.2008 verbindlich. In der Karte 14 „Raumnutzung“ werden in den angrenzenden Bereichen Vorranggebiete definiert:  Natur und Landschaft  vorbeugender Hochwasserschutz Für den Geltungsbereich ergeben sich keine Handlungsansätze.

3.2 Flächennutzungsplan und Landschaftsplan Der Landschaftsplan der Gemeinde Bennewitz liegt aus dem Jahr 2001 und der genehmigte Flächennutzungsplan (FNP) von 09/2011 vor.

Abbildung 2: Auszug FNP 2011 (Quelle: Rapis Sachsen – Zugriff 15.11.2018)

Im Zuge einer Fortschreibung / Änderung des Flächennutzungsplanes sollte die vorliegende Planung entsprechend eingearbeitet werden.

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3.3 Angrenzende Planungen Entsprechend der Darstellungen im Flächennutzungsplan schließen sich südöstlich bestehende Gewerbeflächen an. Die aktuellen Planungen des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr werden umfänglich berücksichtigt.

4 Bestandsbeschreibung

4.1 Flächennutzung und städtebauliche Situation im Geltungsbereich Das Plangebiet quert in die Bundesstraße 6. Der Ottendorfer Saubach durchfließt das Gebiet in Nord – Süd Richtung und im Bereich des Straßenkörpers B 6 existiert ein Brückenbauwerk, welches einer Instandsetzung bedarf. Nördlich an die B6 schließen sich Private Grünflächen an. Vorhandende Teiche werden z.T. fischereiwirtschaftlich genutzt. Der Altenbacher Weg endet im Kreuzungsbereich der B 6. Die B 6 inkl. der Zufahrtsbereich/ Kreuzungsbereich („Altenbacher Weg“) verlaufen in Dammlage. Südöstlich schließt eine Betriebsstätte der Regionalbus Leipzig GmbH an. Südwestlich befinden sich ebenfalls privat genutzte Grünflächen, mit weitern Teichflächen, welche von der ehem. bergbaulichen Nutzung des umgebenden Gebietes zeugen.

4.2 Verkehr und Technische Infrastruktur

Verkehrserschließung Die Haupterschließung des Plangebietes erfolgt über die Bundesstraße (B) 6 und den Altenbacher Weg. vorhandene Leitungstrassen im Geltungsbereich: oberirdische Versorgungsleitungen: Elektroenergie: EnviaNetz unterirdische Versorgungsleitungen: Abwasser: Abwasserzweckverband Telekommunikation: telekom

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4.3 Naturhaushalt Ausführungen zu Klima, Flora und Fauna, Geländemorphologie, Geologie und Böden sind Bestandteile des integrierten Umweltberichtes/Grünordnungsplanes. Teile des Plangebietes befinden sich im FFH – Gebiet. Dies wird gesondert betrachtet. Weitere Schutzgebiete nach Europäischen Recht, Bundes- und Landesrecht, insbesondere geschützte Biotope nach SächsNatSchG sind nicht vorhanden.

4.4 Altlasten Im Gebiet sind derzeit keine Altlastenstandorte bekannt.

4.5 Archäologische Fundgebiete Nach Aussagen des Archäologischen Landesamtes liegt das Gebiet in einem archäologischen Relevanzbereich. Archäologisch bedeutsame Funde sind derzeit im Plangebiet nicht bekannt.

4.6 Bergrecht Nach Aussage des Sächsischen Oberbergamtes (Stellungnahme vom 06.08.2018) „Das Bauvorhaben ist in einem Gebiet vorgesehen, in dem über Jahrhunderte hinweg umfangreiche bergbauliche Arbeiten durchgeführt wurden. Im unmittelbaren Bereich des gesamten Bebauungsplanes befand sich zumindest zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts eine Ziegelei/Lehmgrube. Die Restlöcher waren teilweise wassergefüllt. Im Bereich der alten Ziegelei/Lehmgrube sollte mit Auffüllungen/Verfüllungen verschiedenster Art und Umfang gerechnet werden. Die besonderen Baugrundverhältnisse sind zu beachten. Es wird deshalb empfohlen, die Baugruben von einem Fachkundigen (Ing.-Geologe, Baugrunding.) in Hinsicht auf mögliche Verfüllungen/Auffüllungen überprüfen zu lassen.“

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5 Ziel und Zweck der Planung

5.1 Erfordernis der Planaufstellung Der Geltungsbereich der 2. Änderung ist Teil des geplanten 2. Bauabschnittes der B6 von Deuben bis Ortseingang Machern. Im Zuge der Umsetzung war auch die Weiterführung des Radweges, welcher jetzt östlich vor dem Ottendorfer Saubach endet, geplant. Durch verschiedene gesetzliche Änderungen, die eine Überarbeitung der Verkehrsplanung erfordern, ist erst in 10 – 15 Jahren mit Realisierung des 2. Bauabschnittes zu rechnen. Die Fortführung der Radwegeverbindung ist an dieser Stelle von besonderer Bedeutung für die Verkehrssicherheit. Daher hat die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr Sachsen, welche ebenfalls kurzfristig, die vorhandene Brücke über den Ottendorfer Saubach (BW70) instandsetzen muß, die Änderung des Bebauungsplanes beschlossen.

5.2 Ziel und Zweck der Planung Ziel der Planaufstellung ist die planungsrechtliche Grundlage zum Bau des Radweges, sowie der fachrechtlichen Koordination verschiedener Nutzungsansprüche im Geltungsbereich (Instandsetzung vorhandenes Brückenbauwerk), hier insbesondere der Wasserrechtlichen und Naturschutzrechtlichen Belange.

5.3 Planungskonzept Nutzungsstruktur Parallel zur Bundestraße 6 soll ein Radweg neu gebaut werden. Dieser führt von dem bestehenden Ausbau, östlich des Geltungsbereiches bis zum Anschluß an den Altenbacher Weg. Die Instandsetzung des Brückenbauwerkes bedarf gesonderter Festsetzungen, diese werden ebenfalls im Bebauungsplanes definiert. Der Radweg wird den Ottenbacher Saubach queren und als Weg in geringer Dammlage, unterhalb der B6, bis zum Altenbacher Weg führen. Die bestehenden Grundstücks- und Nutzungsstrukturen werden entsprechend angepaßt.

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Bestand In m² B6 - Trasse 894 B6 - Randbereiche / Böschungsbauwerke 512 Straße Bestand 346 öffentliches Grün (Straßenrandbereiche) 213 Privatgrün 1383 Fließgewässer (inkl. Böschung) 114 landwirtschaftliche Nutzfläche 31 Gewerbefläche (analog Darstellung FNP) 195 Wasserfläche (Teich) 211 Zufahrten (teilversiegelt) 41 Gesamt 3940

Planung In m² B6 - Trasse 894 B6 - Randbereiche / Böschungsbauwerke 512 Straße inkl. Zufahrten neu 387 Radweg neu 429 öffentliches Grün (Straßenrandbereiche) 383 Privatgrün 1034 Fließgewässer (inkl. Böschung) 59 landwirtschaftliche Nutzfläche 31 Wasserfläche (Teich) 211 Gesamt 3940

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6 Wesentliche Planungsinhalte –Begründung der Festsetzungen

6.1 Planungsrechtliche Festsetzungen Im Geltungsbereich gelten – soweit durch Zeichnung, Farbe und Schrift im Einzelnen nicht anders festgelegt ist – die folgenden planungsrechtlichen Festsetzungen.

6.1.1 Verkehrsflächen 6.1.1.1 Straßenverkehrsflächen (§ 9 Abs.1 Nr.11 des BauGB)

Zeichnerische Festsetzung: Als Straßenverkehrsfläche wird die Bundesstraße B 6 und die Kommunalstraße „Altenbacher Weg“ festgelegt.

Begründung: Die Festsetzung dient weiterhin der planungsrechtlichen Sicherung der verkehrlichen Erschließung.

6.1.1.2 Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung

Zeichnerische Festsetzung: Als Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung wird der Radweg an der Bundesstraße 6 (Leipziger Straße) festgesetzt.

Begründung:

Die festgesetzte Fläche sichert die Verbindung zwischen den Ortteilen Deuben und Altenbach sowie den sicheren überörtlichen Radverkehr.

6.1.2 Grünflächen

6.1.2.1 Private Grünflächen (§ 9 Abs.1 Nr.15 des BauGB)

Zeichnerische Festsetzung: Erhalt privat genutzter Grünflächen. Grundstückszufahrten sind zulässig.

Begründung: Die Festsetzung dient der planungsrechtlichen Nutzungssicherung der sich im

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Privateigentum befindlichen Flächen.(Bestandsfestsetzung)

6.1.2.2 Öffentliche Grünflächen (§ 9 Abs.1 Nr.15 des BauGB)

Zeichnerische Festsetzung: Sicherung der Nutzung von sich im öffentlichen Eigentum (Kommunal / Staatlich) befindlichen Grünflächen.

Begründung:

Die Festsetzung dient der planungsrechtlichen Sicherung der zu erhaltenden bzw. der neu entstehenden öffentlichen Grünflächen (mehrheitlich Straßenbegleitgrün) innerhalb des Geltungsbereiches, welche bei Neuanlage im Zuge der Eingriffsregelung entsprechend Berücksichtigung finden.

6.1.3 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft [Rechtgrundlagen: § 9 Abs. 1 Nr. 16a und 20 BauGB]

V1: Der Erhalt des vom Plangebiet angeschnitten Teichabschnittes/Uferbereiches und des Ottendorfer Saubaches

Begründung: Aus Gründen des Artenschutzes, insbesondere geschützter Arten sowie der Zuordnung der Teichfläche als Lebensraumtyp LRT nach FFH- Richtlinie und den Otterndorfer Saubach als Lebensraum wichtiger Bestandteil des Biotopverbundes

V2: Der Teich inkl. seiner Uferbereiche ist zu erhalten und vor Beeinträchtigungen, insbesondere während der Bauphase, zu schützen

Begründung: Aus Gründen des Artenschutzes, insbesondere geschützter Arten sowie der Zuordnung der Teichfläche als Lebensraumtyp LRT nach FFH- Richtlinie (Erhaltungsgebot).

V4: Es ist sicherzustellen, dass bei der geplanten Instandsetzung des Brückenbauwerkes BW70 und der zu errichtenden Überführung für den Rad- /Gehweg die Durchgängigkeit des Gewässers für wandernde Biber und Fischotter gewährleistet bleibt.

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Begründung: Festlegungen analog der Ergebnisse der FFH- Erheblichkeitsabschätzung zum Schutz von Arten Anhang II – FFH – Richtlinie

V5: Anlage von Otterschutzzäunen. Die Otterschutzzäune sind an vorhandene Zäune anzuschließen, zwischen den beiden Brückenbauwerken zu errichten und auf der Nordseite vom Durchlass bis zur westlich gelegenen Zufahrt zu führen. Als Otterschutzzaun eignet sich Maschendraht mit einer Maschenweite von < 5 cm und einer Höhe von mindestens 1,0 m. Der Draht ist 20 cm einzugraben. Begründung: Festlegungen analog der Ergebnisse der FFH- Erheblichkeitsabschätzung zum Schutz von Arten Anhang II – FFH – Richtlinie

6.1.4 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses (§ 5 Abs.2 Nr. 7, § 9 Abs. 1 Nr. 16 und Abs. 6 BauG)

W 1: Zulässig sind Brücken- und Durchlassbauwerke die einen Mindestdurchfluss von mindestens 4,0 m³/s gewährleisten.

Begründung Die Vorgabe dient dem vorbeugenden Hochwasserschutz der umliegenden Siedlungsbereiche.

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6.2 Grünordnerische Festsetzungen Festsetzungen zur Entwicklung des B-Planes Grünordnerische Maßnahmen innerhalb des Plangebietes [§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB]

Maßnahmen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstige Bepflanzungen

Maßnahme A 1 Ziel: Begrünung; Verminderung Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB

Festsetzung: Auf der mit A 1 gekennzeichneten Fläche sind mindestens 4 Bäume in einem Pflanzabstand von 8-10m mit Arten der HPNV zu pflanzen und dauerhaft zu erhalten. Bestehende Gehölze die den Mindestanforderungen entsprechen, können mit verrechnet /angerechnet werden. folgende Arten sind als geeignet anzusehen: Alnus glutinosa (Schwarzerle) Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) Prunus avium (Vogelkirsche) Quercus petraea (Traubeneiche) Salix spec. (nur Baumweiden)

Die Pflanzqualität soll : 3x verpflanzt, 16-18cm Stammumfang nicht unterschreiten Die erforderlichen Schutzabstände zu bestehenden Leitungstrassen ist zu beachten.

Begründung: Zur Minimierung und zum Ersatz der (temporären) Eingriffsfolgen durch die erforderlichen Baumaßnahmen am Brückenbauwerk.

Maßnahme E 1 Ziel: Begrünung; Ausgleich Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB

Festsetzung: Um den erforderlichen Ausgleichbedarf abzusichern, sollen auf dem Flurstuck 624/1 der Gemarkung Nepperwitz 4 Obstbäume neu gepflanzt werden.

Die Obstbäume müssen bei der Pflanzung einen mittleren Stammumfang von mindestens 7 cm aufweisen.

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Jeder angepflanzte Einzelbaum ist durch einen Wühlmausschutz (unverzinkter Drahtkorb), eine Pflanzverankerung mit Hilfe eines Dreibocks und mindestens durch eine Verbissmanschette oder durch einen Drahtmantel zu schützen Gepflanzt werden sollten Bäume mit 4-6 Trieben. Der Pflanzabstand zwischen den Bäumen sollte:

• 10 bis 12 m bei stark wachsenden Obstgehölzen wie Apfel-, Birn-, Süßkirsch- ,Walnussbäumen, • 8 bis 9 m bei mittelstark wachsenden Gehölzen wie Pflaumenbäumen, • 6 bis 7 m bei schwach wachsenden Gehölzen wie Sauerkirschbäumen betragen

Die Auswahl der Sorten sollte sich an den Bodenverhältnissen und dem natürlichen Wasserregime anpassen. Bevorzugt sind alte Sorten zu verwenden.

6.3 Sonstige Hinweise

Erhalt bestehenden Grüns (§ 14 Abs. 4 SächsBO; § 9 Abs. 1 SächsNatSchG) Der gesamte Baumbestand innerhalb des Planungsgebietes ist nach Möglichkeit zu schonen. Fällungen, sind auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Während Bau- und Erschließungsmaßnahmen sind zu erhaltende Bäume und Sträucher durch das Aufstellen von Bauzäunen oder / und Maßnahmen nach DIN 18 920 bzw. ZTV Baumpflege zu schützen.

Schnittzeitpunkt Fäll- und Schnittverbote in der Baum- und Gehölzpflege entsprechend § 39 BNatSchG in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September sind zu beachten.

Maßnahmen während der Bauzeit nach DIN 18 920 : Schutz vor mechanischen Beschädigungen des Stammes durch einen Brettermantel und Abpolsterung gegen den Baum oder durch Umwicklung des Stammes mit Dränageschläuchen d100 . Schutz des Wurzelbereiches vor Abgrabung. Grabungen müssen mindestens 2 m vom Stamm entfernt erfolgen. Schutz des Wurzelbereiches gegen Druckschäden durch überfahren mit schwerer Technik. In diesen Bereichen ist eine Überdeckung mit Kiessand 0/8 vorzunehmen. Schutz des Wurzelbereiches vor Überfüllung mit Erdstoff.

Arbeiten im Wurzelbereich, Behandlung von Wurzelschäden nach ZTV-Baumpflege:

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Es ist alles daran zu setzen, den Schachtbereich durchlaufende Wurzeln zu erhalten. Erdarbeiten im Wurzelbereich sind grundsätzlich in Handschachtung durchzuführen. Arbeiten an lebenden Grob- und Starkwurzeln dürfen die Standfestigkeit und Lebensfähigkeit des Baumes nicht gefährden. Wurzeln mit einem Durchmesser > 3 cm dürfen nicht durchtrennt werden. Verletzungen sollen vermieden werden und sind ggf. zu behandeln. Wurzeln sind schneidend zu durchtrennen und die Schnittflächen sind zu glätten. Schwach- und Grobwurzeln sind schräg nach unten zu schneiden. Bei Starkwurzeln ist die Schnittfläche möglichst klein zu halten (Schnitt rechtwinklig zum Wurzelverlauf). Wurzelenden mit einem Durchmesser < 2 cm sind mit wachstumsfördernden Stoffen, mit einem Durchmesser > 2 cm mit Wundbehandlungsstoffen zu behandeln. Die Wurzeln sind gegen Austrocknung und Frosteinwirkung zu schützen. Verfüllmaterialien müssen durch die Art der Körnung (enge Stufung) und Verdichtung eine dauerhafte Durchlüftung zur Regeneration der beschädigten Wurzeln sicherstellen. Entsprechend dem Wurzelverlust können Verankerungen und / oder ausgleichende Schnittmassnahmen in der Krone erforderlich werden.

Schnittmassnahmen in der Krone nach ZTV-Baumpflege: Bei allen Schnittmassnahmen ist ein arttypisches Erscheinungsbild des Baumes anzustreben. Schnitte sind so zu führen, dass der Astring und/oder die vorhandene Schutzzone erhalten bleiben, eine gute Kallusbildung und Überwallung der Wunde möglich ist und kein Stummel verbleibt. Schnitte am Astkragen sind so zu führen, dass der obere Punkt der Schnittlinie außerhalb der in der Gabel verlaufenden Rindenleiste liegt. Starkäste sollten nur in begründeten Ausnahmefällen abgeschnitten werden. Sämtliche Arbeiten an den Bäumen sind durch qualifizierte Fachfirmen durchzuführen.

Schutzstreifen zur technischen Infrastruktur - Versorgungsleitungen Nieder- und Mittelspannungsanlagen Dabei sind für Kabeltrassen 2,0 m, bei der Anpflanzung von Großgrün ein Abstand von mindestens 1,5 m einzuhalten.

Bodenschutz Bodenverdichtungen sind auf das für die Baumaßnahmen unumgängliche Maß zu beschränken. Im Bereich der geplanten Baumaßnahmen ist der kulturfähige Oberboden vor Beginn der Bauarbeiten fachgerecht zu sichern, zu lagern und einer Wiederverwendung zuzuführen.

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Baulich nicht beanspruchte Böden sind vor negativen Einwirkungen wie Schadstoffkontaminationen, Erosionen und Verdichtungen sowie sonstige Devastierungen zu schützen. Geschädigte Böden, welche nicht mehr für die Baumaßnahmen in Anspruch genommen werden, sind zu rekultivieren; die Bodenfunktionen sind wiederherzustellen. Nicht mehr benötigte versiegelte Flächen aus dem Bestand, welche nicht wieder überbaut werden, sind zurückzubauen. Nach dem Rückbau der Versiegelungen ist der Unterboden aufzureißen und zu lockern, entstandene Volumendefizite sind durch Bodenauftrag zu kompensieren. Die Fläche ist mit 10 cm Oberboden zu übererden.

Auszug (geotechnischen Untersuchungsbericht): Hinsichtlich der Verdichtung beim Einbau der Boden sind die Anforderungen der ZTVE – StB 09 einzuhalten. Die Tragfähigkeitsanforderungen an die Frostschutzschicht des Rad- und Gehweges sind mit statischen Plattendruckversuchen nach DIN 18134 nachzuweisen. Der gesamte anfallende Bodenaushub ist im offenen Einbau verwertbar. Die örtlich im Aushubplanum anstehenden bindigen Auffüllungen (vgl. BS 4/18 und BS 3/18 sind empfindlich gegen dynamische Beanspruchung (durch den Baustellenbetrieb) und kann vor allem in Verbindung mit zutretendem Wasser aufweichen. Bei der Durchführung der Aushubarbeiten muss daher durch die Wahl eines geeigneten Aushubverfahrens, z. B. rückschreitende Arbeitsweise oder stehendes Gerat, ein Aufweichen des Aushubplanums vermieden werden. Bei langer anhaltenden Niederschlägen während der Bauausführung ist das aufweichungsempfindliche Aushubplanum durch geeignete Massnahmen zu schützen (Deckschicht belassen oder umgehender Einbau des frostunempfindlichen Materials nach Freilegen des Planums). Wasserhaltungsmassnahmen müssen lediglich zur Beseitigung von Niederschlagswasser und bei der geplanten Gewässerverrohrung einkalkuliert werden.

Wasserschutz Im Zuge der Baumaßnahmen ist eine Abstimmung mit der zuständigen Behörde für geeignete Varianten der Wasserrückhaltung bzw. Ableitung abzustimmen.

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7 Quellenverzeichnis

[1] Landesentwicklungsplan Sachsen, 2013

[2] Regionalplan Westsachsen, Gesamtfortschreibung – Stand 07/ 2008

[3] Flächennutzungsplan (2011) der Gemeinde Bennewitz – LPB Dr. Bormann & Partner GmbH

[4] Landschaftsplan Gemeinde Bennewitz 2001 – LPB Dr. Bormann & Partner GmbH

[5] Umweltbericht zur 2. Änderung zum Bebauungsplan „An der B6 in Deuben“ 11/2018

[6] FFH- Erheblichkeitsabschätzung - IB Hauffe; 11/2018

[7] Geotechnischer Untersuchungsbericht; Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen GmbH; 05/2018

[8] Artenschutzfachliche Gehölz- und Gebäudebegutachtung, hensen - Büro für Naturschutz; 08/2018

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