Inhalt

Informationen zur Region

Stadt Oldenburg (Oldb) ...... 2

Politik für die Entwicklung ländlicher Räume ...... 5

Die Regionale Innovationsstrategie (RIS) Weser-Ems – stark durch Kooperation ...... 9

Demografische Entwicklung in Niedersachsen ...... 12

Oldenburger Münsterland

Das Oldenburger Münsterland – eine moderne Industrie-Region ...... 14

Agrobusiness im Oldenburger Münsterland ...... 18

Grafik: Lydia Schweigert Exkursionsroute A 1

Donnerstag, 29. Mai 2008

8.00 Uhr Abfahrt

8.45 Uhr Besichtigung des Direktvermarkter-Betriebes „Frischhof Döpke”, Varrelbusch ...... 22 Ansprechpartner: Andreas Döpke

10.15 Uhr Besichtigung der Biogasanlage Bahlmann/Peek in Molbergen ...... 24 Ansprechpartner: Jürgen Bahlmann

12.00 Uhr Mittagessen im Heuhotel Hildebrand in Badbergen

13.35 Uhr Legehennenaufzucht und Eierproduktion – Besichtigung des Betriebes Frye in Kettenkamp ...... 26 Ansprechpartner: Reinhard Frye

15.30 Uhr Besichtigung des Eiproduktewerks der Fa. Ovobest in Neuenkirchen/Vörden ...... 28 Ansprechpartner: Klaus Mielke

18.30 Uhr Der Ahrenshof in Bad Zwischenahn Vortrag: Hans Heinrich Ehlen, Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung des Landes Niedersachsen Abendessen mit Gedankenaustausch über Exkursionen

20.15 Uhr Erste Möglichkeit zur Rückfahrt nach Oldenburg (Ankunft gegen 20.35 Uhr am Cäcilienplatz in Oldenburg)

21.15 Uhr Zweite Möglichkeit zur Rückfahrt nach Oldenburg (Ankunft gegen 21.35 Uhr am Cäcilienplatz in Oldenburg)

22.15 Uhr Dritte Möglichkeit zur Rückfahrt nach Oldenburg (Ankunft gegen 22.35 Uhr am Cäcilienplatz in Oldenburg)

Informationen zur Exkursion: Dr. Günter Kuhnt, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Leiter Bezirksstelle Oldenburg-Süd 2 Stadt Oldenburg (Oldb)

Oldenburg – Stadt der Wissenschaft

Im westlichen Niedersachsen liegt die Stadt Oldenburg in einer Niederung am Ufer der Hunte, 45 km westlich von Bremen und 90 km von der offenen Nordsee entfernt. Mit 160 000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt in Niedersachsen. In diesem Jahr feiert sie ihr 900-jähriges Bestehen.

Bewegte Geschichte Als sich im Dreißigjährigen Krieg der Feldherr Tilly auf die Stadt zu bewegte, konnte der Graf durch Ver- Archäologischen Ausgrabungen zufolge begann die handlungsgeschick und Pferdegeschenke einen Geschichte Oldenburgs im 8., vielleicht schon im Rückzug der Truppen erwirken. Graf Anton Günther 7. Jahrhundert. Nahe einer Furt über die Hunte ent- starb 1667 und da sein nächster männlicher Ver- stand im Bereich des heutigen Marktplatzes eine wandter der König von Dänemark war, wurde Olden- bäuerliche Siedlung. Doch erst im Jahr 1108 wurde burg dänisch. Nachdem es im Jahre 1676 gleichzeitig der Ort unter dem Namen „Aldenburg” urkundlich zu drei Blitzeinschlägen kam, brannte fast die ge- erwähnt. Damals war dieser Ort Treffpunkt zur Über- samte Stadt nieder. Weil die Bewohner seitens ihrer gabe von 90 Bündeln Aalen, die der regierende Graf dänischen Regierung keine Unterstützung erhielten, jedes Jahr als Dank für kirchliche Fürbitten an eine verließen viele die Stadt, wodurch sich der Wiederauf- Gesandtschaft des Klosters Iburg übergab. bau über Jahrzehnte hinzog. Als militärischer Vorpos- ten war Oldenburg für Dänemark von größerer Bedeu- Im 12. Jahrhundert nutzten die Grafen von Olden- tung, deshalb wurde das Schloss auf Befehl der däni- burg die günstige Lage zum Bau einer Wasserburg. schen Krone zur Festung umgebaut. 1773 wurde 1603 ließ Graf Anton Günther einen Teil der Burg im Oldenburg formell Haupt- und Residenzstadt, doch Barockstil umbauen und begann mit der Zucht der erst mit Herzog Peter Friedrich Ludwig erlebte die begehrten Oldenburger Pferde. Stadt einen sozialen Aufschwung. Er baute sie im Stadt Oldenburg (Oldb) 3

klassizistischen Stil um und rief die „Ersparungs- Stadt ritt, um seine Untertanen zum alljährlichen Kra- kasse” ins Leben, die sozial schwachen Bürgern ent- mermarkt einzuladen, den er selbst im Jahre 1608 scheidend weiterhalf. Später ging aus ihr die Landes- gestiftet hatte. Auch ist auf der Seitenfront des nach sparkasse Oldenburg hervor, die als älteste Sparkas- ihm benannten Hauses ein Wandgemälde von 1894 se der Welt gilt. zu sehen, das den Grafen höchstselbst auf seinem Lieblingspferd „Kranich” zeigt. Das Land Oldenburg wurde 1918 zum Freistaat und gehörte so mitsamt seiner Hauptstadt Oldenburg Im Oldenburger Schloss, seiner ehemaligen Resi- zum Deutschen Reich. Während des Zweiten Welt- denz, befindet sich mittlerweile das Museum für krieges blieb die Verwaltungsstadt mit etwa 80 000 Kunst und Kulturgeschichte. Auf drei Etagen wird die Einwohnern ohne nennenswerte Industrie weitestgeh- Vielfalt und die kulturhistorische Besonderheit des end von Bombenangriffen verschont. Durch die Auf- Oldenburger Landes im Verlauf der Jahrhunderte ge- nahme von etwa 42 000 Flüchtlingen nach Kriegsen- zeigt. Der angrenzende Schlossgarten zählt zu den de wuchs Oldenburg zur Großstadt heran. Ein Jahr schönsten Parks in Norddeutschland. Ab 1814 wurde später, 1946, wurde der Freistaat Oldenburg auf Be- die Anlage im Stil des englischen Landschaftsparks schluss der englischen Besatzungsmacht Bestand- gestaltet und ist heute in seiner ursprünglichen Form teil des neuen Landes Niedersachsen und Oldenburg weitgehend erhalten. Hauptstadt des „Verwaltungsbezirks Oldenburg”, einer der damals acht Regierungsbezirke des Landes Nie- Ein weiterer fester Bestandteil des Kulturlebens ist dersachsen. das bereits 1836 eröffnete „Landesmuseum Natur und Mensch”, das neben seinen drei Dauerausstellungen Umfangreiche Kulturangebote zu den Themen Moor, Geest und Küste die Abteilun- gen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde umfasst. Die Geschichte und Tradition von Oldenburg ist noch heute im kulturellen Leben der Stadt präsent. Ebenso von Bedeutung ist auch das im Jahr 2000 So wird z. B. immer noch jedes Jahr die Situation eröffnete Janssen Museum, das auf insgesamt 1 000 m² nachgestellt wie der Graf Anton Günther durch die die verschiedenen Facetten des in Oldenburg aufge- 4 Stadt Oldenburg (Oldb)

wachsenen Künstlers Horst Janssen (1929–1995) sich Oldenburg immer mehr zu einem modernen zeigt, der als einer der größten Zeichner und Grafiker Standort für Unternehmen aus den verschiedensten des 20. Jahrhunderts gilt. Drei- bis viermal jährlich Bereichen, z. B. der Druckbranche, Automobilzulie- werden hier Wechselausstellungen gezeigt, die mit fererindustrie oder der Elektrotechnik. Und auch als seinem Werk in unterschiedlichster Weise in Verbin- IT-Standort hat die Stadt mittlerweile aufgeholt: Nach dung stehen. Für eine Überraschung von besonderer Hannover und Braunschweig liegt Oldenburg an dritter historischer Bedeutung sorgte 1992 die im Rahmen Stelle in Niedersachsen. von Bauarbeiten zufällig gemachte Entdeckung einer 1645 bemalten Holzdecke im Degodehaus, einem Wichtiger Impulsgeber für den Wissenschafts- alten Fachwerkhaus, das den Stadtbrand von 1676 standort Oldenburg ist die 1973 gegründete Carl von überstanden hatte. Darüber hinaus verfügt Oldenburg Ossietzky Universität, die auch einen wesentlichen auch über ein Staatstheater, eine freie Theaterszene Beitrag zum lebendigen Stadtklima leistet. An der und eine Vielzahl von Lesungen, die ihren ganz eige- Universität studieren ca. 12 000 Studenten und wei- nen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt leisten. tere 10 000 an der vor acht Jahren neu gegründeten, und mittlerweile größten Fachhochschule Deutsch- Stadt der Wissenschaft lands.

Durch die gemächliche Entwicklung und weitest- Am 28. Februar 2008 verlieh der Stifterverband für gehende Unversehrtheit während des 2. Weltkrieges Deutsche Wissenschaft der Stadt Oldenburg den konnte Oldenburg sich zu einer Großstadt im Grünen Titel „Stadt der Wissenschaft 2009". Die Auszeich- entwickeln, die mit Natur, Kultur und Lebensqualität nung soll dabei sich bewerbende Städte motivieren, punktet. Gute Verkehrsanbindungen auf der Schiene, bestehende Synergien zwischen Wissenschaft, Wirt- der Straße und zu Wasser sowie u. a. niedrige Mie- schaft, Kultur und Bürgerinnen und Bürgern auszubauen. ten bieten Unternehmensgründern heute attraktive Voraussetzungen. Auch wenn das Landschaftsbild Bei einer Umfrage der Illustrierten „Bunte” aus dem der Region nach wie vor stark von der Agrarindustrie Jahr 1979 wurden die Einwohner aller deutschen Groß- geprägt ist, arbeitet heute doch bereits mehr als ein städte gefragt, wie zufrieden sie mit ihrer Stadt sind. Drittel aller versicherungspflichtig Beschäftigten im Oldenburg wurde zur beliebtesten Stadt Deutsch- Dienstleistungsbereich. Darüber hinaus entwickelt lands gekürt – das soll sie auch heute noch sein.

Foto: P. Duddek Entwicklung ländlicher Räume 5

Politik für die Entwicklung ländlicher Räume

Allgemeines Die wirtschaftliche und soziale Situation und die Entwicklung ländlicher Räume in Niedersachsen sind Etwa 75 % unserer Landesfläche umfassen die unterschiedlich. Neben Regionen, die mit zu den ländlichen Räume in Niedersachsen. Unsere Ent- wachstumsstärksten Gebieten Deutschlands gehören wicklungsperspektiven in diesen Räumen betreffen und eine hohe positive Entwicklungsdynamik für die damit gut 5 Mio. Bürger und Bürgerinnen. Dies ent- Zukunft erkennen lassen stehen solche, die schon spricht rund 63 % der Gesamtbevölkerung. Entsprech- heute große wirtschaftliche und soziale Probleme endes gilt für das Arbeitskräftepotenzial. Als Wirt- aufweisen. schaftsstandort hat der ländliche Raum damit eine große Bedeutung. Über die Hälfte der Ausbildungs- Ländliche Räume stehen nach wie vor in einem an- plätze in Deutschland werden von Unternehmen, haltenden Strukturwandel. Europäisierung und Welt- Betrieben und Verwaltungen in der Fläche bereit- handel fordern die Wettbewerbsfähigkeit der ländli- gestellt. Die Gebiete außerhalb der Ballungszentren chen Räume in hohem Maße heraus. Zugleich gilt mit ihren strukturellen Unterschieden erbringen einen es, die Folgen des demografischen Wandels und des wesentlichen Anteil der niedersächsischen Wirt- Klimawandels mit ihren Auswirkungen auf die Bevöl- schaftsleistung und tragen daher erheblich zur kerungs- und Infrastruktur abzufedern bzw. aktiv zu wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land bei. gestalten. Der demografische Wandel und die Be- völkerungsentwicklungen verlangen insbesondere in Neben den Wirtschaftsfaktoren besitzt der ländliche den ländlichen Räumen Lösungsstrategien zur Be- Raum weitere vielfältige und wichtige Werte und ist wältigung entstehender Probleme. Hier gilt es mit damit ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität. integrierten Konzepten die Wirtschaftskraft zu stär- Die Menschen auf dem Land sind zu Recht stolz auf ken, die Grundversorgung sicherzustellen und die ihre Heimat. Gerade hier kann man sehen, was die Attraktivität des Lebens und Arbeitens auf dem Land eigene Familie über Generationen hinweg aufgebaut für alle Bevölkerungsgruppen – für alte wie für junge hat. Auf dem Land werden Traditionen gepflegt und Menschen – zu erhöhen. feste Fundamente in Zeiten der Veränderungen gebo- ten. Gerade in einer globalisierten und internationali- Für die Landwirtschaft zeichnet sich weltweit ein sierten Welt gewinnt die Bindung an Regionen und Bedeutungszuwachs ab. Vor dem Hintergrund eines Herkunft wieder an Bedeutung. Der ländliche Raum Weltbevölkerungswachstums, einer weltweit verstärk- hat daher eine wichtige und unverzichtbare Funktion ten Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen und – nicht nur als Standort, sondern auch als Heimat! damit auch nach Futtermitteln sowie einer steigenden 6 Entwicklung ländlicher Räume

Nachfrage nach Bioenergie wachsen die Anforde- serung der Wettbewerbsfähigkeit Niedersachsens, rungen an die Landwirtschaft, Rohstoffe in hoher aber auch Norddeutschlands. Mit den norddeutschen Qualität und Quantität bereitzustellen. Gleichzeitig Ländern werden wir im Rahmen der europäischen sind wichtige Anliegen in den Bereichen Ressour- INTERREG-Programme die gut abgestimmte Arbeit in censchutz, Umweltschutz, Tierschutz und Verbrau- der Nordsee- und Ostseekooperation fortsetzten und cherschutz zu berücksichtigen. Dies alles stellt die damit Bausteine der europäischen Raumentwicklung Landwirtschaft vor eine dreifache Herausforderung: mit gestalten. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Sie muss gleichzeitig effizient, international wettbe- dieser Metropolregionen geht keineswegs zu Lasten werbsfähig und nachhaltig sein. In diesem Zusammen- der Förderung strukturschwacher und ländlicher hang dürfen auch der Klimaschutz und der Klima- Räume und es ist erst recht keine Abkehr vom Ziel wandel nicht unerwähnt bleiben. Dieses Thema be- gleichwertiger Lebensverhältnisse. Die eigenen und trifft die Land- und Forstwirtschaft wie kaum einen besonderen Felder der Metropolregionen haben v. a. anderen Wirtschaftssektor. die internationale Perspektive im Blick, z. B. als hochrangige Wissenschafts- und Kulturstandorte, Landesentwicklung Verkehrsknotenpunkte, Flughäfen oder Seehäfen. Wichtig sind die Einbindung und eine starke Rolle Es war ein Erfolg, dass der zentrale Wirtschafts- der ländlichen Räume. Wir werden die unverzicht- raum des Landes, „Hannover-Braunschweig-Göttin- bare Solidarität zwischen stärkeren und schwäche- gen”, und der Wirtschaftsraum „Bremen-Oldenburg” ren Räumen z. B. mit dem „Konzept der Verantwor- mit seinem niedersächsischen Umland durch die tungsgemeinschaft” einfordern. Das wird schon unter Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) vor drei unserer Beteiligung als Modellvorhaben des Bundes Jahren in den Kreis der Metropolregionen von euro- in der Metropolregion Hamburg in den kommenden päischer Bedeutung aufgenommen wurden. Dies war zwei Jahren konkretisiert werden. eine Art Eintrittskarte, um auf Bundesebene und auf europäischer Ebene im internationalen Wettbewerb Die Bedeutung anderer Stadtregionen (z. B. Osna- der Regionen mitzuspielen. Wir werden diese Metro- brück) oder ländlicher Wachstumsräume (Emsland, polregionen wie auch die Metropolregion Hamburg in Emsachse) außerhalb der etablierten Metropolräume ihrer weiteren Entwicklung – insbesondere aus dem wird dadurch nicht gemindert. Wir setzen bei der Aufgabenfeld Raumordung und Landesentwicklung – Entwicklung der ländlichen Räume v. a. auf deren aktiv begleiten. Dies liegt im Interesse der Verbes- eigenständige Potenziale, auch wenn die Entwick-

Foto: Fassmer Werft Entwicklung ländlicher Räume 7

lungsimpulse aus den größeren Zentren und Bal- Stärkung der Wirtschaftskraft und Diversifizierung lungsräumen natürlich willkommen sind. Wir müssen sowie Schaffung neuer Arbeitsplätze uns unter den Bedingungen der Globalisierung und des demografischen Wandels – wohl noch stärker als Bedarfsgerechte Anpassung der technischen und bisher – bewusst machen: Das partnerschaftliche sozialen Infrastruktur; Entwicklung innovativer Zusammenwirken von städtischen und ländlichen Anpassungsstrategien im Umgang mit Abwan- Räumen ist ein ganz entscheidender Ansatzpunkt für derung und Alterung eine positive Entwicklung und die Wettbewerbsfähig- keit unserer Regionen. Verbesserung der Perspektiven v. a. auch für Familien und junge Menschen Entwicklung des ländlichen Raums Sicherung einer umwelt- und naturverträglichen Im ländlichen Raum steckt Lebensqualität. Es geht Landnutzung sowie Erhaltung und Verknüpfung der um die Entwicklung der Gesellschaft (Stichwort: Umwelt- und Erholungsfunktionen ländlicher Räume demografischer Wandel), um Familienfreundlichkeit, Seniorenarbeit, soziale Sicherung, Bildungsarbeit, Ziel ist die Partnerschaft und Gleichwertigkeit von um kirchliches Engagement, um Ehrenamt und aktive Stadt und Land. Es bedarf der Infrastruktur der Groß- Bürgergesellschaft. Um eine flächendeckende und städte und der Vielfalt und Produktivität in ländlichen bedarfsgerechte Grundversorgung im ländlichen Räumen. Instrumente der ländlichen Entwicklung, wie Raum zu erreichen, werden wir Niedersachsens Dorfentwicklung, Bodenordnung und Regionalmanage- Regionen durch eine integrierte Regionalentwicklung ment werden verstärkt genutzt; Regionalisierung und stärken. Die ländlichen Räume sind unter Berück- Vernetzung werden in den ländlichen Räumen mit sichtigung ihrer unterschiedlichen Entwicklungs- Hilfe regionaler Entwicklungskonzepte vorangetrie- potenziale als Lebens- und Wirtschaftsräume zu ben. Unsere Behörden für Geoinformation, Landent- entwickeln. Daraus ergeben sich folgende Teilziele: wicklung und Liegenschaften (GLL) helfen dabei, für jede Region individuelle Konzepte und Lösungen zu erreichen.

Foto: M. Lücke 8 Entwicklung ländlicher Räume

Zur Stärkung der Wirtschaftskraft der Unternehmen Landwirtschaft ist die tierische Erzeugung. In einigen in den ländlichen Räumen, streben wir eine Vernet- Bereichen wie z. B. bei Schweinefleisch, Geflügel- zung mit den Ballungsgebieten und eine verbesserte fleisch und Eiern hat Niedersachsen die absolute Zusammenarbeit mit den Hochschulen und Forschungs- Spitzenstellung in Deutschland inne. einrichtungen an. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Bereitstellung schneller Internet-Zugänge in der Flä- Die niedersächsische Land- und Forstwirtschaft che. Zuständig für die Versorgung von Breitband sind muss aber auch in der Lage sein, weitere wichtige im Prinzip die Unternehmen. Die Versorgung muss gesellschaftliche Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören daher auch marktwirtschaftlichen Kräften folgen. Da die Entwicklung und Pflege der Kulturlandschaft, die aber besonders ländliche Räume keine flächende- Förderung der biologischen Vielfalt und die Einhal- ckende Versorgung haben, werden wir in den nächs- tung von Tierschutz- und Umweltstandards. Hinzu ten Jahren Kommunen bei dem Ausbau der Breit- kommt die globale Herausforderung Klimawandel. bandversorgung fördern mit zusätzlichen Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küsten- Der Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels schutz. Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe” wer- betreffen die Land- und Forstwirtschaft wie kaum den wir den Aufbau der Breitbandkompetenz in einen anderen Wirtschaftssektor. Die Klimaprojek- Niedersachsen voranbringen. tionen haben fundamentale Bedeutung für den Anpas- sungsprozess: Höchste Dringlichkeit ergibt sich in Attraktive Arbeitsplätze in ländlichen Gegenden bie- der Forstwirtschaft mit Anbauphasen von über 100 tet neben Handwerk sowie Land- und Forstwirtschaft Jahren. Aber auch für die Züchtung einjähriger Kultur- auch der ländliche Tourismus. Freizeit- und Gesund- pflanzen mit neuen Eigenschaften sind Vorlaufzeiten heitstourismus – von Ferien auf dem Bauernhof bis von sieben bis zehn Jahren erforderlich. Durch den hin zu Wellness und Erholung in hochwertigen Ein- Klimawandel brechen diverse neue Landnutzungs- richtungen – eröffnen Perspektiven für Arbeitsplätze, konflikte auf. Hervorzuheben sind neue Bedürftigkei- die es früher so nicht gab. Mit dem „Programm zur ten für Deichsicherungsmaßnahmen, Überschwem- Förderung im ländlichen Raum 2007 - 2013" (PROFIL) mungsgebiete oder Flächen für Anlagen zur Nutzung verfügt Niedersachsen über ein schlagkräftiges Instru- erneuerbarer Energien. Die raumordnerischen Instru- ment zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Bei mentarien gilt es weiter zu entwickeln. Großen Ein- der Stärkung und Diversifizierung des ländlichen Rau- fluss hat der Klimawandel insbesondere auf die Boden- mes werden auch weiterhin die Instrumente Dorfer- bewirtschaftung, Sortenwahl, Pflanzenschutz, Ernte- neuerung und Flurbereinigung, integrierte ländliche zeitpunkte und Qualitätsentwicklungen. Wettbewerbs- Entwicklungskonzepte (ILEK) und Regionalmanage- neutrale Chancen zur Einsparung von Treibhausga- ment einen wichtigen Stellenwert haben. sen in der Landwirtschaft bestehen in der Effizienz- verbesserung von Produktionsverfahren. Diese gilt es Land- und Forstwirtschaft mit Nachdruck auszuloten und umzusetzen.

Eine gesunde, leistungsfähige Land- und Forstwirt- Aus Sicht der Landesregierung wird die Erzeugung schaft ist eine der Kernstützen für ländliche Räume. von hochwertigen Nahrungsmitteln trotz der zuneh- Die Landwirtschaft als erstes Glied der Wertschöp- menden Bedeutung der Bioenergie auch künftig ein- fungskette produziert hochwertige und sichere Le- deutiger Schwerpunkt der niedersächsischen Land- bensmittel und liefert die Rohstoffe für die weitere wirtschaft bleiben. Auch die Grüne Gentechnik sollte Veredelung. Um hier Schritt halten zu können mit der im Interesse der Allgemeinheit weiterentwickelt und globalen Entwicklung, muss sie v. a. eines sein: dort wo es zweckmäßig, sicher und sachdienlich ist, wettbewerbsfähig und nachhaltig. Die aktuellen Ent- für die Nutzung zugelassen werden. wicklungen an den Märkten für Milch und Milchpro- dukte sind in diesbezügliche Überlegungen einzube- Kontakt: ziehen. Der Ausbau vorhandener und die Erschlie- Niedersächsisches Ministerium ßung neuer Exportpotentiale sowohl innerhalb der EU für Ernährung, Landwirtschaft, als auch auf Drittlandsmärkten ist bei den nieder- Verbraucherschutz und sächsischen Strukturbedingungen unerlässlich für ein Landesentwicklung weiteres Wachstum der Lebens- und Futtermittel- branche. Hierzu werden gezielte Fördermaßnahmen Calenberger Straße 2 im Bereich der Verarbeitung und Vermarktung und der 30169 Hannover Absatzförderung die Entwicklung der erforderlichen Tel. (0511) 120 - 21 36/37/38 organisatorischen und absatzwirtschaftlichen Struktu- Fax (0511) 120 - 23 82 ren begleiten. Wesentlicher Bestandteil unserer [email protected] RIS Weser-Ems 9

Die Regionale Innovationsstrategie (RIS) Weser-Ems – stark durch Kooperation

Regionale Kooperationen In jüngster Zeit wird das Konzept der Metropolregion gewinnen an Bedeutung als ergänzendes und übergreifendes Element ver- stärkt in eine regionalpolitische Strategie des Landes Im Zuge der Weiterentwicklung der Regionalen Ent- einbezogen. Im April 2005 sind „Bremen-Oldenburg” wicklungspolitik rücken neben den vielfältigen gemein- sowie „Hannover-Braunschweig-Göttingen” in den degrenzenübergreifenden Formen der Zusammenar- Kreis der europäischen Metropolregionen aufgenom- beit auch Kooperationen über Kreisgrenzen hinweg men worden. zunehmend in den Blickpunkt regionaler Entwick- lungsstrategien. Die „klassischen” landkreisübergrei- Die RIS Weser-Ems: ein „von unten” fenden Kooperationen in einzelnen öffentlichen Auf- getragenes Innovationsnetzwerk gabenfeldern mit benachbarten Kreisen, die aus- schließlich aus kommunalen Akteuren bestehen, Die Regionale Innovationsstrategie (RIS) Weser- werden ergänzt durch umfassendere Fragen der Ems ist in den Jahren 1995 - 1997 im breiten Kon- regionalen Entwicklung sowie durch funktionale sens der regionalen Akteure aus Wirtschaft, Wissen- Kooperationen mit weiteren Partnern, z.B. aus der schaft, kommunaler und staatlicher Verwaltung (Be- privaten Wirtschaft. zirksregierung) entwickelt worden. Die RIS deckt den Raum des ehemaligen Regierungsbezirks Weser- Niedersachsen kann auf vielfältige Kooperationser- Ems vollständig ab. Den entscheidenden Impuls gab fahrungen blicken. In den letzten zwei Jahrzehnten eine Ausschreibung der EU-Kommission und die fol- hat sich eine breite Kooperationslandschaft mit um- gende Anerkennung des Bezirks Weser-Ems als eine fassenden Zielsetzungen regionaler Entwicklung von insgesamt 19 europäischen Modellregionen. An herausgebildet. Die starke Zunahme von regionalen der Strategieentwicklung beteiligten sich rund 1000 Kooperationen ist auf unterschiedliche Gründe regionale Akteure. Diese Phase wurde durch die EU zurückzuführen: (im Rahmen des Art. 10 EFRE) und durch das Land Niedersachsen finanziell unterstützt. Seit Mitte 1998 Die fortschreitende Globalisierung und die steigen- befindet sich die RIS in der konkreten Umsetzungs- den Herausforderungen des innovations- und quali- phase. Auch hierfür hat die RIS im Zeitraum vom fikationsorientierten Strukturwandels verschärfen 1. Juni 1999 bis 30. September 2001 eine finanzielle den interregionalen Standortwettbewerb. Unterstützung der EU erhalten (EFRE-Programm RIS+).

Die Möglichkeiten zur Bündelung von Ressourcen Bereits im Jahr 2004 zeichnete sich deutlich ab, in regionalen Kooperationen eröffnen Spezialisie- dass in der Region Weser-Ems ein breites Einverneh- rungsvorteile. men darüber besteht, die RIS auch über 2004 hinaus fortzusetzen. Die hierfür erforderlichen Voraussetzun- Vielfältige Problemstellungen und Entwicklungs- gen wurden im Laufe des Jahres 2005 geschaffen: potenziale sind unabhängig von bestehenden Im Mai wurde die „Weser-Ems - Regionale Innova- Gemeinde- und Kreisgrenzen. tionsstrategie e.V.” (RIS) gegründet.

In den letzten Jahren gehen Impulse vermehrt von Die RIS Weser-Ems hat sich als Kooperationsver- den Kommunen aus, die aufgrund eigener Interes- bund in den zurückliegenden Jahren in der Region als sen die Zusammenarbeit mit nicht unerheblichen freiwillig bindender Handlungsrahmen stark verfestigt. Ressourcen vorantreiben und verstetigen. Im Land Niedersachsen kommt der RIS Weser-Ems als ein regional „von unten” entwickeltes und getrage- Die Rahmenbedingungen zur Bildung überregio- nes Innovationsnetzwerk Modellcharakter zu. Sie naler Zusammenschlüsse sind u.a. durch das stützt sich weitgehend auf bestehende regionale Ein- „Niedersächsische Gesetz über die kommunale richtungen und Institutionen und verfügt somit über Zusammenarbeit” (NKomZG) vom 19. Februar 2004 eine schlanke und damit kostensparende Organisa- erheblich verbessert worden. tionsstruktur. 10 RIS Weser-Ems

Die Finanzierung der RIS und der Kompetenzzen- sächsischen Ministerien für Wirtschaft, Technologie tren (s. u.) erfolgt im Rahmen eines Public Private und Verkehr, für Landwirtschaft, Ernährung und Partnership (PPP) überwiegend durch die am RIS- Forsten sowie für Wissenschaft und Kultur über- Prozess beteiligten regionalen Akteure aus Wirt- nommen. schaft, Wissenschaft und Verwaltung selbst. Wo möglich, wurden und werden europäische Struktur- 3N förderprogramme und Fördermittel des Landes Niedersachsen zur ergänzenden Finanzierung in Das Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Anspruch genommen. Nachwachsende Rohstoffe (3N) hat das Ziel, die Aktivitäten im Bereich nachwachsender Rohstoffe RIS-Kompetenzzentren sollen einschließlich Bioenergie in Niedersachsen zu ver- ökonomisches Wachstum befördern knüpfen und durch Kooperation von Einrichtungen und Unternehmen die Entwicklung und Anwendung Oberstes Ziel von RIS ist die Förderung von Wachs- marktfähiger Produkte, Produktionsverfahren und tum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in den Dienstleistungen in diesem Bereich zu fördern. Die für die Region wichtigen ökonomischen Themenfel- Zusammenarbeit erfolgt auf freiwilliger Basis und legt dern. Umsetzungsinstrumente der gesetzten Ziele Wert auf den gegenseitigen Informationsaustausch. und Schwerpunkte sind die Gründung und der Betrieb Das Kompetenzzentrum übernimmt dabei vielfältige thematischer Netzwerke – v. a. der Kompetenz- Aufgaben: z. B. die Beratung entlang der Wertschöp- zentren. Hierdurch werden die regional vorhandenen fungsketten, über den Wissenstransfer zwischen Ressourcen effizient gebündelt, miteinander vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, sowie und ein erheblicher Mehrwert erzielt. Die Kompetenz- Akquisition, Steuerung und Koordinierung von Pro- zentren verstehen sich als Beobachter, Impulsgeber jekten oder auch die Organisation von Kongressen und Dienstleister für Innovationen. Wichtigstes Krite- und Schulungen. rium für die Aktivitäten dieser Zentren ist neben dem Innovationsgehalt die Wirtschaftsnähe und somit der Zurzeit ist das Kompetenzzentrum 3N in mehreren möglichst hohe Nutzen für die Unternehmen. Derzeit Projekten aktiv. So ist es maßgeblich am deutschen werden in fünf Schwerpunktfeldern Kompetenzzentren Beitrag von REGBIE + (Regional Bioenergy Initiatives durch RIS gefördert. around Europe) zur Unterstützung des Europäischen Biomasse Aktionsplans im Rahmen des EU-Pro- gramms „Intelligent Energy Europe” beteiligt. Die Kompetenzzentren der Regionalen Innovationsstrategie (RIS) Weser-Ems Ebenso ist 3N im Biotopf-Projekt aktiv, in dem grenzübergreifend niederländische und deutsche NieKE Experten aus der Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an der Optimierung und Markteinführung Das Niedersächsische Kompetenzzentrum Ernäh- von bioabbaubaren Pflanzgefäßen für gärtnerische rungswirtschaft (NieKE) ist ein landesweit agierender Produkte arbeiten. Kooperationsverbund mehrerer, einander ergänzender Partner. Das Kompetenzzentrum bündelt seit Januar 2002 für ganz Niedersachsen Kompetenz und Know- how in allen Bereichen der Agrar- und Ernährungs- wirtschaft. Durch die Vernetzung von Wissenschafts- einrichtungen, Bildungsstätten, Produktionsunterneh- men, Vermarktungs- und Vertriebsorganisationen, An- wendern, Dienstleistern, Finanzierungsinstitutionen sowie öffentlichen Verwaltungen sollen vorhandene Potenziale synergetisch genutzt werden.

Basis des NieKE ist eine Geschäftsstelle in Vechta sowie die Vernetzung der dezentralen Kompetenzträ- ger, dem Steuerungsausschuss, der Forschungs- runde und den Gesprächsrunden mit Banken. Die Finanzierung des NieKE wird für den Zeitraum von drei Jahren (2007-2009) gemeinsam von den Nieder- RIS Weser-Ems 11

LOGIS.NET Sicherung von Arbeitsplätzen in der regionalen Gesund- heitswirtschaft, Verbesserung der regionalen medizi- Das Kompetenzzentrum LOGIS.NET ist ein Teil der nischen und therapeutischen Versorgungsqualität und Science to Business GmbH der Fachhochschule -sicherheit, die Bindung von Patienten aus der Osnabrück und hat das Ziel, die spezifischen regio- Region, sowie die Stärkung von Forschung und Aus- nalen Kompetenzen in den Bereichen Verkehr und bildung im Gesundheitssystem an den Hochschulen. Logistik zu bündeln. Es bildet ein offenes Netzwerk für Partner aus Unternehmen, Hochschule, Verbän- RIS-Energie den und Organisationen, die durch Kooperationen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern möchten. Das Kompetenzzentrum im Bereich „Zukünftige Dabei strebt LOGIS.NET an, die Qualität logistischer Energieversorgung” RIS-Energie ist das jüngste Dienstleistungen in der Region zu optimieren und Mit”glied in der RIS-Kompetenzzentrenfamilie. Am eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen 1. Januar 2008 hat es seine Arbeit in den Räumen zu erreichen. des Oldenburger Technologie- und Gründerzentrums (TGO) aufgenommen. Schlüsselthemen zukünftiger Die Arbeit der LOGIS.NET wird in vier Fachberei- Beschäftigung sollen dabei die Energiebereitstellung, chen (Verkehr, Logistik, Supply Chain Management, Energieeffizienz und Systemintegration – verknüpft Informationssysteme) koordiniert, die sich gegensei- mit einem IT-gestützten Energiemanagement, und tig ergänzen und eine breite Palette wissenschaftlich zwar sowohl von konventioneller als auch erneuer- fundierter Serviceleistungen anbieten. In Pilotprojek- barer Energie – sein. Die Handlungsfelder sollen ten werden dabei Referenzlösungen geschaffen, die dabei u. a. vom Technologietransfer bis zur Initiierung im Beratungsbereich als Demonstrationsplattform gemeinsamer Projekte und der Drittmittelakquise für dienen. Außerdem soll das Kompetenzzentrum auch die Anwendungsforschung reichen. in der Projektbegleitung und Qualitätssicherung aktiv werden. Die Energieregion Nordwest, in der schon jetzt 23 000 Menschen im Energiesektor beschäftigt sind, GewiNET soll so insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung weiter voran gebracht werden. Das Kompetenzzentrum im Bereich Gesundheits- wirtschaft GewiNET wurde im Jahr 2007 gegründet. Es stellt eine gemeinsame Einrichtung von Unterneh- men, Kliniken, Ärzten, Hochschulen und Kommunen im Raum Weser-Ems dar. Aufgabe von GewiNET ist Quelle: der Aufbau eines regionalen Netzwerkes in der Ge- Regionalreport Niedersachsen 2005 sundheitswirtschaft durch die Förderung der Vernet- zung zwischen regionalen Unternehmen und den Weitere Informationen: Hochschulen und zwischen den Unternehmen selbst. Ziel des Kompetenzzentrums ist die Schaffung und Regionale Innovationsstrategie (RIS) Weser-Ems www.ris-weser-ems.de 12 Demografische Entwicklung

Demografische Entwicklung in Niedersachsen

Differenzierte Bevölkerungsentwicklung Landesteilen erheblicher – negativer natürlicher Bevöl- kerungssaldo erwartet. Die Ursachen hierfür liegen Hinsichtlich des demografischen Wandels gibt es sowohl in der Geburtenrate, die deutlich unter der zwischen den Regionen Niedersachsens sowohl eine zum Generationenersatz notwendigen Quote von 2,1 Reihe paralleler Entwicklungen als auch deutliche Kindern pro Frau im reproduktionsfähigen Alter liegt, Unterschiede. In der Vergangenheit wies Niedersach- als auch im weiter sinkenden Anteil der Gruppe der sen ganz überwiegend ein Bevölkerungswachstum potenziellen Eltern begründet. auf, welches im betrachteten Zeitraum von 1988 bis 2006 insbesondere in den nördlichen und nordwest- Alle werden älter lichen Landesteilen stark ausgeprägt war. Die südlich gelegenen Landkreise haben, mit Ausnahme Göttin- Ohne Ausnahme ist in der Vorausschau in allen gens, dagegen bereits in diesem Zeitraum Bevölke- Landesteilen ein deutlicher Anstieg des Durch- rung verloren. schnittsalters der Bevölkerung zu erwarten. Wesent- liche Indikatoren hierfür sind ein Rückgang der jünge- Nach beiden regionalen Bevölkerungsprognosen ren und ein gleichzeitiger Anstieg der älteren Bevölke- wird sich der Bevölkerungsrückgang in den südlichen rungsanteile. Allerdings bestehen auch im Alterungs- Landkreisen und kreisfreien Städten verstärken und prozess erhebliche regionale Unterschiede. Die An- auch weiter nördlich gelegene Landesteile erfassen. zahl der Menschen, die mindestens das achtzigste Betroffen davon sind auch die an der Nordseeküste gelegenen Gebietskörperschaften zwischen den Landkreisen Cuxhaven und Wittmund. Lediglich die westlichen Landesteile sowie das niedersächsische Umland Hamburgs werden in diesem Zeitraum noch Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen haben. Aller- dings kann auch in den bis 2020 noch wachsenden Landkreisen in der weiteren Folge ein Bevölkerungs- rückgang erwartet werden, der dort lediglich zeitlich versetzt eintreten wird.

Die Zuwächse der Vergangenheit resultierten über- wiegend aus Wanderungsgewinnen, die Niedersach- sen insbesondere gegenüber den Herkunftsländern der Spätaussiedler realisieren konnte. Zukünftig wer- den diese Wanderungsgewinne – wie schon seit eini- gen Jahren – weiter rückläufig sein. Einen nennens- werten Wanderungsgewinn werden dann nur noch einige Landkreise im südlichen Hamburger und im westlichen Bremer Umland aufweisen, die weiterhin vom Suburbanisierungstrend dieser Metropolen profi- tieren können. Für die südlichen Landkreise werden dagegen in der Vorausschau bereits teils erhebliche negative Wanderungssaldi erwartet.

Auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung wird zu Einwohnerverlusten führen. Gab es in der Vergan- genheit zumindest in einer Reihe der nördlichen und nordwestlichen Landkreise eine relativ ausgeglichene Zahl von Geburten und Sterbefällen, wird für die Zu- kunft mit Ausnahme der Landkreise und Vechta in allen Landkreisen und kreisfreien Städten ein – insbesondere in den südlichen und östlichen Foto: Ilan Amith Demografische Entwicklung 13

Lebensjahr erreicht haben, wird sich im Zeitraum bis Folgen für die Regionen 2020 landesweit voraussichtlich um etwa die Hälfte erhöhen. Die größten Zuwächse sind dabei mit einem In der Summe deuten die demografischen Indika- Plus von gut 80 % (NLS) bis annähernd 90 % (NIW) toren auf eine Zunahme der heute schon bestehen- für den Nordwesten des Landes und das südliche den Disparitäten zwischen den Landesteilen hin. Die Hamburger Umland vorhersehbar, während in den weiter von den Arbeitsmarktzentren entfernt liegenden südlichen Landkreisen sowie der Mehrzahl der kreis- Landesteile insbesondere im Süden und mit Ein- freien Städte, die bereits heute einen hohen Anteil schränkung im Osten Niedersachsens sowie an der dieser Altersgruppe aufweisen, die zu erwartenden Nordseeküste haben eine deutlich ungünstigere Zuwächse deutlich geringer ausfallen. demografische Entwicklung zu erwarten als das westliche Niedersachsen und das weitere Umland Tendenziell ist demnach landesweit eine Anglei- von Hamburg. Verstärkt werden diese Trends zusätz- chung des Anteils hochbetagter Menschen zu erwar- lich durch selektive Wanderungsbewegungen zwi- ten. Anders betrachtet: Die derzeit noch „relativ jun- schen diesen Räumen, die dazu führen, dass junge gen Landkreise” im Norden und Nordwesten Nieder- Bevölkerungsgruppen in der Summe eher die heute sachsen werden zukünftig den Alterungsprozess schon strukturschwächeren Regionen verlassen und nachzeichnen, der sich im südlichen Niedersachsens sich in den Arbeitsmarktzentren und deren Peripherie bereits in der Vergangenheit vollzogen hat. ansiedeln, wodurch deren relativ günstigere Bevöl- kerungsstruktur gestärkt und die der strukturschwä- cheren Gebiete weiter geschwächt wird.

Abschließend ist zu betonen, dass die auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte angestellten Betrachtungen einer weiteren, kleinräumigen Differen- zierung bedürfen. Schrumpfung und Wachstum liegen auch innerhalb eines Landkreises häufig eng beiei- nander. Die Ursachen hierfür bestehen zum einen darin, dass einzelne Landkreisteile häufig näher an den Arbeitsmarktzentren gelegen sind und daher eine höhere Zuwanderungsattraktivität für junge Menschen besitzen, und zum anderen im Suburbanisierungs- trend, der bereits in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass sich wohnungsmarktbedingt das Umland vieler kleiner und größerer Zentren sehr viel günstiger entwickelt hat als das Zentrum selbst. Inwieweit sich dieser Trend fortsetzen wird, ist allerdings ungewiss; erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Zentren aufgrund der besseren Versorgungsstrukturen wieder vermehrt an Attraktivität als Wohnstandort gewinnen.

Quelle: Niedersächsischer Landtag, Auszüge aus dem Bericht der Enquete-Kommission „Demografischer Wandel – Herausforderung an ein zukunftsfähiges Niedersachsen”, Hannover 2007 14 Oldenburger Münsterland

Das Oldenburger Münsterland – eine moderne Industrie-Region

Im Nordwesten Niedersachsens, zwischen Olden- burg, Bremen und Osnabrück, liegt das Oldenburger Münsterland. Es umfasst die beiden Landkreise Clop- penburg und Vechta. Auf einer Fläche von rund 2 200 km2 leben ca. 290 000 Einwohner, ein Großteil davon in den Mittelzentren Cloppenburg (32 000), Vechta (30 000), Lohne (26 000) und (21 000). In gen Urstromtales, die Dümmer der Bezeichnung Oldenburger Münsterland spiegelt Niederung an, an deren tiefster sich die 600-jährige Geschichte der beiden heutigen Stelle mit dem Dümmer Nieder- Landkreise in Verbundenheit zum westfälischen sachsens zweitgrößter Flachsee Münster und zu Oldenburg wider. Nach über 400-jäh- mit einer Fläche von 16 km2 liegt. riger Herrschaft fielen 1803 die damaligen überwie- Zu den weiteren Naturräumen gehört das Gebiet um gend katholischen Gebiete der Ämter Cloppenburg die Thülsfelder Talsperre (siehe Abb. unten), die 1924 und Vechta als Folge des Reichsdeputationshaupt- als Hochwasserrückhaltebecken und als Wasserre- schlusses an das protestantische Großherzogtum serve für den Küstenkanal angelegt wurde. Eine wald- Oldenburg. Im Zuge der oldenburgischen Verwaltungs- reiche Umgebung durchzogen von Moor- und Heide- reform entstanden 1933 die beiden Landkreise Clop- flächen bildet dort den Lebensraum einer artenreichen penburg und Vechta weitgehend in den Grenzen der Tier- und Pflanzenwelt. Vielseitige Freizeitangebote vorherigen Ämter. Ihre heutige Gemeindestruktur geht wie z. B. ein Naturgolfplatz oder der Tierpark Thüle auf die Kommunalreform von 1974 zurück. machen die Talsperre zu einem attraktiven Vielseitige Natur erleben Erholungsgebiet. Auch das Barßel- gilt mit seiner wasser- Das Oldenburger Münsterland ist in seinen wesent- reichen Umgebung als beliebtes Ferienziel für Radler, lichen Zügen durch saaleeiszeitliche Eismassen ge- Angler und Wassersportler. Die weitläufigen Moor- prägt worden, die von den Niederlanden bis nach landschaften mit ihrer faszinierenden Fehnkultur sind Braunschweig eine Kette von Endmoränen mit dahin- eine bedeutende Station der Deutschen Fehnroute. ter liegenden Gletscherzungen-Becken hinterließen. Der Naturraum der Haseniederung ist eine früher oft An der Stirnseite des ehemaligen Gletschers wurden von Überschwemmungen heimgesuchte Landschaft. die Dammer Berge aufgeschoben, die mit Erhebun- Wiesen, Äcker und Waldstücke wechseln kleinräu- gen bis 145 m NN den Höhenrücken des Olden- mig mit typischen Streusiedlungen ab und ergeben burger Münsterlandes bilden. Im Süden und Osten so ein mosaikhaftes Landschaftsmuster. Auch nach schließt sich, wahrscheinlich als Rest eines ehemali- der erfolgten Melioration ist die Haseniederung mit ihrer wasserreichen Talaue und den bewaldeten Dünen landschaftlich sehr reizvoll geblieben. Oldenburger Münsterland 15

Boxenstopp-Route

Im Jahr 2004 wurde eine insgesamt 285 km lange, kreisförmige Radwanderroute durch die Region des Oldenburger Münsterlandes konzipiert. Entlang der Strecke durch die Kreise Cloppenburg und Vechta bieten 120 vorwiegend landwirtschaftliche Betriebe ein vielfältiges Angebot von Hofläden, Hofübernachtungen, Bauerngärten und Gastronomie an. Parallel zur Route für Radfahrer verläuft die gleichnamige Autostrecke, auf der dieselben touristischen Stationen angesteuert werden können. Als offiziell anerkannte Touristikstraße wird das Pro- jekt durch das Amt für Agrarstruktur Oldenburg gefördert. Die Rad- und Straßenwanderwege führen durch Moor- und Geestlandschaften, entlang der Dammer Berge, der Thülsfelder Tal- sperre und dem Dümmer See, bis zum Barßeler Tief und spiegeln damit prägende Merkma- le des Kulturraums wider. Um auf die Stationen und landwirtschaftlichen Betriebe aufmerk- sam zu machen, entstanden in den Sommern 2006 und 2007 unter dem Titel “Ährensache” Einzelfiguren und Strohgruppen entlang der Boxenstopp-Route.

Durch die Nutzung eigener Potenziale und Ressourcen entlang der Boxenstopp-Route werden Arbeitsplätze gesichert. Darüber hinaus wird das Ziel verfolgt, durch diesen Reise- weg die Akzeptanz für die Landwirtschaft bei den Touristen zu steigern, eine Sensibilisie- rung für regionale Produkte durch den Verkauf über die Hofläden zu erreichen und die Vorzüge einer ländlichen Siedlungsstruktur hervorzuheben. Die Boxenstopp-Route trägt somit zum sanften Tourismus im Oldenburger Münsterland bei.

Kontakt & Informationen: Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande e. V. Tel. (04231) 96 65 - 0, www.boxenstopp-route.de

Die eigenen Stärken entdecken Münsterland heute ist: die Region mit der bundesweit höchsten Tierdichte und das fortgeschrittenste Wenn sich das Oldenburger Münsterland heute als Cluster im Bereich des Agrobusiness in Deutschland. eine der reichsten und prosperierendsten Gegenden Deutschlands bezeichnen darf, so ist zu betonen, Ernährungswirtschaft ist wichtigste Säule dass eine solche Entwicklung lange Zeit nicht zu er- warten war. Die Industrielle Revolution ist seinerzeit Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist die wich- am Oldenburger Münsterland fast spurlos vorüber ge- tigste Branche des Oldenburger Münsterlandes. Sie zogen. Und selbst noch 1954, als in Deutschland bestimmt maßgeblich die Außenwirkung der Region Wiederaufbau und Wirtschaftswunder herrschten, – auch über deutsche Grenzen hinweg. Zwischen konnte man im Heimatbuch der Stadt Vechta lesen: 1980 und 2006 hat die Anzahl der sozialversiche- „…Die Stadt, fast ganz ohne Industrie, ist Notstands- rungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich um gebiet.” 96 % zugenommen, von ehedem etwa 7 787 auf 15 250 Beschäftigte (ein Zuwachs, der angesichts Am Ende des 19. Jahrhunderts – mitbegünstigt des ebenfalls erhöhten Automatisierungsgrades in durch den Eisenbahnbau von 1876 – setzte die Ent- den Betrieben noch höher einzuschätzen ist). Dem wicklung des Oldenburger Münsterlandes zum Agrar- gesamten Cluster Agrar- und Ernährungswirtschaft raum ein. Allerdings waren hier die landwirtschaft- werden sogar 91 400 sozialversicherungspflichtig Be- lichen Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund der wenig schäftigte zugerechnet (2006). Der Name „Oldenbur- ertragreichen Sand- und Moorböden gering. Etwa ger Münsterland” ist zum Markenzeichen und Inbegriff Mitte der 1960er-Jahre siedelten sich die ersten des Agrobusiness geworden. So sind Unternehmen agrarindustriellen Unternehmen mit ihren Großstall- aus der Region Weltmarktführer in der Stallausrüs- anlagen an. Der Modernisierungsschub in der Land- tung oder haben z. B. in den Bereichen Geflügel- wirtschaft und die gute geographische Lage zwischen fleisch, Feinkost sowie Wurst- und Schinken- den für den Futtermittelimport wichtigen Nordsee- spezialitäten hohe Marktanteile am europäischen häfen und den Absatzmärkten im Süden ermöglich- Lebensmittel- und Gastronomiesektor inne. ten die Entwicklung zu dem, was das Oldenburger 16 Oldenburger Münsterland

Auch in anderen Branchen zu Hause Impulse durch Kooperationen und Wissenschaft Das Oldenburger Münsterland ist aber auch in an- deren Branchen stark, was leicht übersehen werden Klein- und Mittelbetriebe dominieren die Wirt- kann, wenn diese nur in Relation zum gesamten schaftsregion Oldenburger Münsterland. Nicht we- Cluster der Agrar- und Ernährungswirtschaft betrach- niger als 18 Wirtschaftskooperationen und -verbände tet werden: Ein solches Cluster setzt sich in der haben sich daher zum Ziel gesetzt, verstreute Kräfte Regel aus Firmen ganz unterschiedlicher Branchen zu bündeln und ihnen eine gemeinsame Stimme zu zusammen, auch können manche Branchen mehre- geben: Von Kreishandwerkerschaften, Mittelstand- ren Clustern zugeordnet werden. Vergleicht man da- vereinigungen, Arbeitskreise Schule & Wirtschaft, bis her die Branchen differenzierter untereinander, so fällt zum Agrar- und Ernährungsforum oder auch IHK- auf, dass es im Oldenburger Münsterland noch ande- Beirat, wird ein breites Spektrum verschiedener Inte- re Zweige gibt, die zumindest lokal der dominieren- ressen abgedeckt. den Bedeutung der Ernährungswirtschaft den Rang ablaufen können. So ist im Landkreis Vechta die Im Bereich des Regionalmarketing z. B. sieht der Kunststoff- und Gummiverarbeitung (besonders Be- „Verbund Oldenburger Münsterland” seine Aufgaben: triebe aus der Verpackungs- und Automobilzuliefer- „Gemeinsame Interessen gemeinsam vertreten” ist industrie) ebenso von großer Bedeutung. Zwischen der Leitspruch des 1995 von den Landkreisen Clop- 1995 und 2005 konnte der Umsatz hier um knapp penburg und Vechta gegründeten Vereins. Dabei 370 Mio. € auf 948 Mio. € gesteigert werden, was sollen die „Vorzüge des Wirtschafts-, Erholungs-, knapp 14 % des Umsatzes dieser Branche in ganz und Lebensraumes vermittelt”, sowie „regionale Niedersachsen ausmacht. Die Anzahl der sozialver- Initiativen der Bevölkerung, Vereine und Unternehmen sicherungspflichtig Beschäftigten hat zwischen 1980 des Oldenburger Münsterlandes unterstützt” werden. mit 1 951 und 2006 mit 5 138 Beschäftigten um 163 % Auch die Nutzung des geschützten Markenzeichens zugenommen und kann damit einen noch größeren und Regionsnamens „Oldenburger Münsterland” wird Zuwachs als die Agrar- und Ernährungswirtschaft hier verwaltet. verzeichnen. Wichtige ökonomische Impulse gehen weiterhin von Eine weitere Schwerpunktbranche des Oldenburger den im Oldenburger Münsterland ansässigen elf For- Münsterlandes ist der Maschinenbau, dessen Bedeu- schungsinstituten aus. Einen Schwerpunkt bildet da- tung größtenteils auf den Bau von landwirtschaftli- bei die theoretische Begleitung der Agrar- und Ernäh- chen Maschinen bzw. Maschinen zur Verarbeitung rungswirtschaft. So sind z. B. sowohl das Institut für landwirtschaftlicher Produkte zurückzuführen ist. In- Strukturforschung und Planung in agrarischen Inten- sofern kann der Maschinenbau als teilweise dem Agro- sivgebieten (ISPA) der Uni Vechta, das Forschungs- business-Cluster zugehörig verstanden werden. Was und Studienzentrum für Veredelungswirtschaft Weser- die Beschäftigungs- und Umsatzentwicklung anbelangt, Ems (FOSWE) der Uni Göttingen in Vechta, als auch setzte Anfang dieses Jahrzehnts ein gewaltiger Boom die Tierärztliche Hochschule Hannover mit ihrer Au- ein: Von der zwischen 1995 und 2005 erzielten Umsatz- ßenstelle für Epidemiologie in Bakum und das – zu steigerung um 140 % von 255 Mio. € auf 613 Mio. €, 90 % aus Drittmitteln der Wirtschaft finanzierte – entfielen allein 93 % auf die Jahre 2003-2004. Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (e. V.) in der Region ansässig. Auch das Baugewerbe kann man zu den dominie- renden Branchen des Oldenburger Münsterlandes Demografische Entwicklung rechnen. In den letzten 20 Jahren folgte die Entwick- einmal anders lung in diesem Sektor weitestgehend dem gesamt- niedersächsischen Trend, aber auf wesentlich höhe- Die positive wirtschaftliche Entwicklung des Olden- rem Niveau. Im Vergleich zum Beginn der 1990er burger Münsterlandes spiegelt sich auch in den aktu- Jahre, ist Ende 2006 die Anzahl der in diesem Be- ellen Arbeitslosenzahlen wider: Die Arbeitslosenquo- reich sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwar te lag im Februar 2008 im Landkreis Cloppenburg bei um knapp 100 % auf 9 474 angestiegen, verzeichnet nur 7,7 % und im Landkreis Vechta sogar bei nur jedoch seit Anfang des Jahrzehnts auch wieder einen 4,9 % – damit bei beiden unter dem Bundesdurch- Rückgang. schnitt von 8,6 %.

Die Schwerpunktbranchen machen es deutlich: Das Oldenburger Münsterland gehört darüber Das Oldenburger Münsterland ist auch ein Industrie- hinaus auch noch zu den „jüngsten Regionen” standort, der Dienstleistungssektor hat nur ver- Deutschlands. Das liegt zum einen an der hohen gleichsweise geringe Bedeutung. Geburtenrate von 1,8 Kindern pro Frau – ein bundes- Oldenburger Münsterland 17

Museumsdorf Cloppenburg

Das Museumsdorf in Cloppenburg wurde im Jahre 1934 als eines der ersten Freilichtmuseen Deutschlands gegründet. Als Niedersächsisches Freilichtmuseum hat es die Aufgabe, die ländlichen Baudenkmäler des Bundeslandes zu bewahren, zu erforschen und in Beispielen wirklich- keitsgetreu zu dokumentieren. Auf dem 15 ha großen Gelände konnten bisher 50 Originalgebäude vom 16. bis zum 20. Jahrhundert wieder auf- gebaut werden. Ganze Gehöftanlagen mit dazugehörigem Mobiliar und betriebsfertige Handwerksbetriebe können besichtigt werden. Auch tech- nische Kulturdenkmale wie Kraftmaschinen und Mühlen aus vorindus- trieller Zeit machen die ländliche Bau-, Handwerks-, und Volkskultur Niedersachsens erlebbar. Mit seinem pädagogischen Programm, Aus- stellungen und zahlreichen Sammlungen will das Museumsdorf das Fotos: Museumsdorf Cloppenburg Leben auf dem Lande lebendig vermitteln. Außerdem dient das Dorf als Forschungseinrichtung. Schwerpunkte der Forschungsarbeit dreier Wis- senschaftler sind dabei Volkskunde, Regionalgeschichte und Hausfor- schung. Verschiedene Dauerausstellungen ermöglichen dem Besucher einen Einblick in das Leben des damaligen Adels oder zeigen den Pro- duktionsweg vom Korn zum Brot. Eine Spielzeugausstellung und die lie- bevoll angelegten Nutz- und Ziergärten komplettieren das Museumsdorf zu einem rundum informativen und lebendigen Ausflugsziel.

Kontakt: Museumsdorf Cloppenburg Tel. (04471) 94 84 0 Niedersächsisches Freilichtmuseum Fax (04471) 94 84 74 Bether Strasse 6 49661 Cloppenburg www.museumsdorf.de

deutscher Rekordwert (Bundesdurchschnitt: 1,4). tendsten Schul- und Verwaltungsstätten in der Re- Zum anderen ziehen aber auch viele junge Leute auf- gion – eine Folge ihrer Rolle als ehemalige Amtssit- grund der guten Arbeitsmöglichkeiten ins Oldenburger ze. Darüber hinaus ist auch die katholische Prägung Münsterland. Außerdem gibt es beträchtliche Wan- der 400-jährigen Herrschaft des Niederstifts Münster derungsgewinne durch Spätaussiedler aus der ehe- immer noch spürbar. Und zu guter Letzt: Der „Olden- maligen Sowjetunion (ihr Anteil an der Gesamtbevöl- burger Münsterländer” ist in seiner Region stark ver- kerung im Landkreis Cloppenburg liegt bei 14 %). wurzelt. Er wohnt gerne dort, die Abwanderungsraten Waren es bis etwa ins Jahr 1987 noch die Geburten- sind gering. überschüsse, so sind es mittlerweile die Gewinne des Wanderungssaldos, die den Hauptgrund des Bevölkerungswachstums ausmachen. Und das ist beachtlich: Im Jahr 1970 lebten nur 195 000 Bewoh- ner im Oldenburger Münsterland, mittlerweile sind es schon 290 000. Quellen & Informationen: Die gemeinsame Geschichte „Niedersachsen – das Land und seine Regionen”, verbindet immer noch Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2007 Trotz dieses rapiden Wachstums und der wirt- www.nls.niedersachsen.de/html/ schaftlichen Entwicklung in der jüngeren Zeit, ist die nds-regionen-download.html 600 Jahre währende gemeinsame Geschichte der heutigen Landkreise Cloppenburg und Vechta immer noch gegenwärtig: So sind sowohl die Stadt Cloppen- burg, als auch die Stadt Vechta heute die bedeu- 18 Agrobusiness

Agrobusiness im Oldenburger Münsterland

Wer heute in Deutschland beim Frühstück ein Ei sie herum mittlerweile eine international beachtete auf dem Tisch hat, der kann schon fast darauf wetten, Ernährungsindustrie entwickeln können. Mit einem wo es herkommt: Die Chancen stehen nämlich nicht Beschäftigungsanteil von 35 % und einem Umsatz- schlecht, dass es sich dabei um ein Produkt des anteil von 49 % ist sie das Rückgrat der Region und „Silicon Valley des Agrobusiness”, um eines von täg- hat den Namen „Oldenburger Münsterland” als ein lich ca. 10 Mio. frisch gelegten Eiern aus dem Olden- Markenzeichen des Agrobusiness etabliert. Der burger Münsterland handelt. Auf einer Fläche die ge- Anteil der Landwirtschaft an der sozialversicherungs- rade einmal 1 % der gesamtdeutschen landwirtschaft- pflichtigen Beschäftigung fällt zwar absolut gesehen lichen Nutzfläche ausmacht, wird hier im Westen von mit 4 % (ihr Anteil an der Wertschöpfung beträgt Niedersachsen mittlerweile jedes fünfte Ei, jedes immerhin 5,5 %) recht gering aus – liegt aber noch zehnte Schwein und sogar jede dritte Pute erzeugt, weit über dem Durchschnitt der alten Bundesländer. die auf bundesdeutschen Tellern landen. Die Ernährungswirtschaft verfügt über ein hohes Ver- flechtungspotenzial: So stellen die der intensiven Das war nicht immer so. Ein frühzeitiges Bekennen Landwirtschaft vorgelagerten und nachgelagerten Un- zur Landwirtschaft als Kernkompetenz, die für diesen ternehmen aus den Bereichen Großhandel, Logistik, Sektor teilweise sehr günstigen Standortfaktoren, eine Futtermittelindustrie, Schlachten und Fleischverarbei- ausgewiesene Kooperationsbereitschaft untereinander tung, chemische Industrie, Verpackungsindustrie und und nicht zuletzt lokales Engagement waren ent- nicht zuletzt Landmaschinen-, Maschinen- und scheidende Faktoren, die aus dem Oldenburger Anlagenbau sowie Forschung und Entwicklung die Münsterland spätestens seit den 90er Jahren eine Mehrzahl der Beschäftigten. Umfassende, zertifizierte Boomregion haben werden lassen. Eine Boomregion, und integrierte Produktionsketten, die u. a. von der die ihr Bruttoinlandsprodukt um über 60 % steigern Brüterei über Vertragsmäster bis zu Schlachtbetrie- und ihre Agrarbruttowertschöpfung in den letzten zehn ben reichen, sind im Oldenburger Münsterland in Jahren verdoppeln konnte und die ihren Aufschwung regionaler Nachbarschaft realisierbar und bestätigen somit – und das ist heutzutage eine Besonderheit – seine Stellung als fortgeschrittenes Cluster der im Kern der Landwirtschaft verdankt. Als die tragende Ernährungswirtschaft. Säule wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit hat sich um

Foto: Verbund Oldenburger Münsterland Foto: Big Dutchman Agrobusiness 19

Stark im Cluster in Nachbarschaft zueinander und die ist, bei bemer- kenswerten 85 % Eigenheimanteil in der Region, auf Solche Cluster haben durchaus positive Effekte, länger angelegt. Konservative Werte prägen dabei denn sie bieten nachweislich Vorteile für dort ansäs- das Miteinander, Fleiß und Bodenhaftung spielen ei- sige Firmen und tragen zu einer nachhaltigen wirt- ne zentrale Rolle, die Gegend ist katholisch geprägt. schaftlichen Stärkung der Region bei. Zum einen sind Cluster-Firmen im Schnitt innovativer, produktiver und Gute Standortfaktoren ertragsstärker als Firmen die nicht im räumlichen sind ausschlaggebend Zentrum ihrer Branchen angesiedelt sind, was sich auch in ihrer Rendite des eingesetzten Kapitals wi- Doch mit solider Arbeitsmoral allein lässt sich kein derspiegelt: Cluster-Firmen schaffen es hier durch- Strukturwandel herbeiführen. Dass sich das Olden- schnittlich auf 10 %, während vergleichbare isolierte burger Münsterland zu einem erfolgreichen Cluster Unternehmen auf 6 % kommen. Die räumliche Nähe der Ernährungswirtschaft entwickeln konnte, hat ermöglicht eben z. B. Strategien für den gemeinsa- daher auch noch andere Gründe: men Einkauf sowie Kooperationen im Bereich Logis- tik und Marketing, der direkte Kontakt zum Absatz- Zum einen besteht die Nähe zu den Nordseehäfen, markt fördert konsequent marktorientierte Produktion die eine wichtige Rolle beim Futtermittelimport und Innovation. Zum anderen bilden solche Cluster oft spielen. Auf diese ist das Oldenburger Münsterland den Anker regionaler Identifikation: Sie stärken das aufgrund seiner enormen Tierdichte sowie der nur Gemeinschaftsbewusstsein und privates Engagement mäßigen Bodenqualität dringend angewiesen. – ein Nährboden für Kooperationen auf den vielfältig- sten Ebenen. Zum anderen ist die „Lebensader” A 1 zu nennen, welche die Region durchzieht und einen schnellen Mancher Plan, so erzählt man sich daher, sei im Zugang zu wichtigen Absatzmärkten, wie etwa Vechtaer Pub „Old England” geschmiedet worden, in dem Ruhrgebiet, garantiert. So leben allein im dem sich verschiedene Wirtschaftsgrößen gern zum 2-Stunden-Radius vom südlich gelegenen Osna- Feierabendbier getroffen haben – man kennt sich brück 21 Mio. Menschen. eben. Im Oldenburger Münsterland gibt es durchaus noch – zuweilen recht bedeutende – inhabergeführte Darüber hinaus hat das Oldenburger Münsterland Familienunternehmen mit fester Verwurzelung in der ein großes Reservoir freier Flächen zu bieten, die Region. Gemeinsam hat man den Aufschwung hier zudem sehr günstig gehandelt werden: Die Bau- mitgetragen und miterlebt. Auch das schweißt zu- landpreise sind hier mehr als ein Drittel niedriger sammen. Dem guten Verständnis untereinander wird als im übrigen Westen Deutschlands. daher ein hoher Stellenwert eingeräumt. Oft lebt man 20 Agrobusiness

Auch die Löhne sind moderat gestaltet: Wer hier Know-how in der Region arbeitet, tut dies mit im Schnitt 26 % weniger als andernorts in Niedersachsen (was jedoch keinen Die FHWT ist jedoch nur ein Teil eines umfassen- Nachteil bedeuten muss, denn die Lebensunter- deren Netzwerkes von Kompetenzzentren, welche die haltskosten fallen ebenfalls wesentlich niedriger Ernährungswirtschaft im Oldenburger Münsterland aus). mit entsprechendem wissenschaftlichem Hintergrund begleiten. Ebenso sind das „Institut für Strukturfor- Ebenso zurückhaltend geben sich die Gemeinden schung und Planung in agrarischen Intensivgebieten” bei der Gewerbesteuer. (ISPA) der Universität Vechta oder auch das „For- schungs- und Studienzentrum für Veredelungswirt- Für qualifizierte Arbeitskräfte wird zumindest teil- schaft Weser-Ems” (FOSWE) der Universität Göttin- weise selbst gesorgt: So wurde vor mehr als 14 gen mit Sitz in Vechta, wichtige Träger von Know-how Jahren auf private Initiative von Repräsentanten der in der Region. Wirtschaft die Private Fachhochschule für Wirt- schaft und Technik (FHWT) mit Niederlassungen Damit u. a. der nötige Übergang von Theorie zur in Vechta, Diepholz und Oldenburg gegründet. Hier Praxis möglichst reibungslos verläuft, wurde 2002 wird eine auf die Bedürfnisse der Industrie maßge- das „Niedersächsische Kompetenzzentrum Ernäh- schneiderte Ausbildung angeboten: Im so genann- rungswirtschaft” (NieKE) ins Leben gerufen. Durch ten „dualen Studium”, in dem die Studenten im die bessere Vernetzung von Wissenschaftseinrich- 10- bis 12-Wochen-Turnus abwechselnd sowohl tungen, Bildungsstätten, Produktionsunternehmen, die Theorie als auch die Praxis in einem Betrieb Vermarktungs- und Vertriebsorganisationen, Anwen- vor Ort kennen lernen, werden die Studenten auf dern, Dienstleistern, Finanzierungsinstitutionen sowie ein späteres Berufsleben – idealerweise in der öffentlichen Verwaltungen sollen vorhandene Poten- Region – vorbereitet. ziale synergetisch genutzt und dadurch wirksamer gemacht werden. Zu diesem Zweck haben sich sie- ben einzelne Kompetenzträger (siehe Abb.) unter dem Dach der NieKE zusammengeschlossen. Die dadurch ermöglichten koordinierten Betätigungen sind vielfältig und reichen von Aufgaben aus dem Bereich des Wissens- und Technologietransfers bis hin zu konkreten Betreuungs-, Förderungs- und Unterstützungsleistungen z. B. bei der Entwicklung und Verarbeitung von Lebensmitteln oder dem Aufbau von Produktionslinien. Agrobusiness 21

Probleme vor Ort

Eine so hohe Viehdichte, wie man sie im Olden- burger Münsterland vorfindet, bringt natürlich auch ihre spezifischen Probleme mit sich: An einen ge- schlossenen Nährstoffkreislauf ist solcherorts nicht mehr zu denken: Futtermittel müssen importiert und der Überschuss an Fäkalien mit so genannten „Gülletaxis” in die Nachbarkreise „exportiert” werden. Nitrat- und Phosphateinträge können leicht das Grundwasser gefährden und zu einer Eutrophierung von Gewässern führen, wenn tierischer Dung in zu großen Mengen ausgebracht wird. Darüber hinaus kann auch das dem Dung gasförmig entweichende Ammoniak eine Beeinträchtigung sensibler Ökosys- teme bedeuten, ganz zu Schweigen davon, dass sein Geruch vom Menschen als unangenehm empfunden wird. So kommt es in der Frage nach der Geruchs- belästigung ständig zu Konflikten zwischen Anwoh- nern und Tierhaltungsbetrieben. Den Kommunen mit ihrem Bau- und Planungsrecht obliegt es daher, sol- che und auch andere Raumnutzugskonflikte soweit als möglich zu verhindern.

Die hohe Tierdichte könnte für die Tierhaltungsbe- triebe auch selbst zu einem Problem werden – näm- Foto: Dr. Peter Hiller lich z. B. im Falle des Ausbruchs der Vogelgrippe: Wenn hier auch nur ein Fall in einem Nutztierbestand nachgewiesen wird, kann dies in der Sperrzone von Fit für die Zukunft 3 km bereits den Tod von weit über 1 Mio. Tiere be- deuten. Niedersachsen hat daher schon 2006 die Das Oldenburger Münsterland ist durch seine geo- Kapazität für die Vernichtung von Kadavern auf graphische Lage im Nordost-Korridor, der die west- 1,4 Mio. Tiere täglich verdoppelt. deutschen Agglomerationen (die so genannte „Blaue Herausforderungen als Chance Banane”) mit den skandinavischen, baltischen und russischen Wachstumsregionen verbindet, in ein transeuropäisches Netzwerk eingebunden, durch das Mit dem durch die Änderung der Tierschutz-Nutz- zusätzliche Entwicklungsimpulse erwartet werden tierhaltungsverordnung am 4. August 2006 beschlos- können. Dabei wird gerade dem „Short Sea Shipping” senen Ende der Käfighaltung bis Ende 2008 (in Aus- für die Bewältigung der zukünftigen Warenverkehrs- nahmefällen bis 2009) kamen bzw. kommen neue ströme in Nordeuropa eine erhebliche Bedeutung zu- Herausforderungen auf die Eierproduzenten im Olden- gemessen. Die See- und Binnenhäfen an Ems, Jade, burger Münsterland zu. Spätestens zwei Jahre vor Weser und Elbe können dabei wichtige Gateway- dem Ende der durch die EU festgelegten Übergangs- Funktionen für die deutsche- sowie die mittel- und frist am 31.12.2011 soll Deutschland „käfigfrei” sein. osteuropäischen Volkswirtschaften übernehmen. Dass ein solch ehrgeiziges Ziel nicht nur eine selbst Das Oldenburger Münsterland scheint somit für die auferlegte weitere Beschränkung sein muss, sondern Zukunft gut aufgestellt zu sein. auch als Chance erfahren werden kann, deutet sich jetzt möglicherweise an: Durch die frühzeitige Um- stellung auf das hierzulande entwickelte System der Kleingruppenhaltung (als Alternative zum EU-weit zugelassenen „ausgestalteten Käfig”) kann Deutsch- Quelle & Information: land einen Innovationsimpuls setzen, der zur Nach- „Europaregion Nordwest”, BAW Institut für ahmung anregt: Die „Tweede Kamer” des Parlamen- regionale Wirtschaftsforschung GmbH 2005 tes der Niederlande (vergleichbar dem Deutschen Bundestag) beschloss jüngst ebenfalls, auf die über die Mindestanforderungen der EU hinausgehende Kleingruppenhaltung umzusteigen. 22 Frischehof Döpke

Frischehof Döpke – mehr als Erdbeeren und Spargel

Der Frischehof Döpke in Varrelbusch liegt etwa umfasst das Angebot viele Gemüsesorten sowie 8 km südlich von , nicht weit von der Kreisstadt Salate, Kräuter und Gewürze. Auch Schinken- und Cloppenburg entfernt. Der Familienbetrieb besteht Wurstspezialitäten, Käse, Butter, Nudeln, Eier, seit über 25 Jahren und wurde vom heutigen Senior- Weine, Liköre, Säfte, Honig, Brot und frische Bröt- chef Theo Döpke gegründet. Dieser ist ausgebildeter chen lassen sich im „BauernMARKT” finden. Um das Landwirtschaftsmeister und wird von seinem Sohn eigene Produktangebot zu erweitern, wird ein Teil der Andreas, Gärtnermeister der Fachrichtung Obstbau, eigenen Fruchternte zu Marmeladen und Säften im Bereich der Vermarktung unterstützt. Schwer- selbst weiterverarbeitet. punkte des Betriebes sind der Anbau von Spargel und Erdbeeren, Direktvermarktung und Gastronomie. Der Hofladen in Varrelbusch bildet das Zentrum des Frischehofs Döpke. Die verkehrsgünstige Lage des Zum Betrieb gehören 40 ha Ackerland und 5 ha Betriebes, direkt an der viel befahrenen Bundesstra- Grünland. Spargel wird auf 10 ha, Obst auf 12 ha ße 72 von Cloppenburg nach Friesoythe, in der Nähe angebaut, ein halber Hektar befindet sich unter Folie. des Naherholungsstandortes Thülsfelder Talsperre ist Dass es sich um einen äußerst arbeitsintensiven für die Direktvermarktung geradezu ideal. In Olden- Betrieb handelt, wird beim Blick auf den Arbeits- burg hat der Betrieb zwei Niederlassungen, außer- kräftespiegel deutlich: Neben 89 Saisonarbeitskräften dem werden die Produkte ab Mai jeden Jahres an werden zehn Arbeitskräfte in Teilzeit und fünf als Sommerverkaufsständen in Oldenburg, Cloppenburg Vollzeitarbeitskräfte beschäftigt. und Umgebung vertrieben.

Die Direktvermarktung erfolgt im gut sortierten Hof- laden. Neben eigenen Erdbeeren und Spargel runden Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Johannisbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und Mirabellen das Sommerangebot ab. Zusätzlich Frischehof Döpke 23

Sehr beliebt ist auch das „BauernCAFÉ” auf dem Betrieb, das ab Anfang April jeden Jahres öffnet. Hier finden sich alle Produkte aus eigenem Anbau auf der Speisekarte wieder. Zu Familien- und Betriebsfeiern kann ein zur „BauernSCHEUNE” umgenutztes, ehe- maliges landwirtschaftliches Gebäude gemietet wer- den. Beliebt ist bei den Kunden auch die Erdbeer- Selbstpflückanlage – die Kinder finden Unterhaltung auf dem hofeigenen Spielplatz oder im Streichelzoo.

Darüber hinaus gehört der Betrieb zu einer von über 120 Stationen der Boxenstopp-Route durch das Oldenburger Münsterland, die entlang der Radwan- derroute und der gleichnamigen Ferienstraße liegen und zum Einkehren, Einkaufen, Übernachten, Erho- len und Erleben einladen. Start und Ziel der Boxen- stopp-Route ist die Kreisstadt Cloppenburg mit ihrem Weitere Informationen: sehenswerten Museumsdorf. Frischehof Döpke GmbH Friesoyther Str. 1 (direkt an der B72) 49681 Varrelbusch Tel. (04471) 39 32 Fax (04471) 93 30 12 info @ frischehof.de www.frischehof.de 24 Biogasanlage Molbergen

Energie aus Reststoffen und Abfällen – die Biogasanlage in Molbergen

Die privat betriebenen Biogasanlage von Jürgen Zudem nützt das Projekt dem Klimaschutz, da die Bahlmann und Gerd Peek in Molbergen wird aus- Nutzung der Reststoffe nahezu keinen zusätzlichen schließlich mit Reststoffen aus der Biodiesel- und energetischen Aufwand erfordert. Für die Abnahme Lebensmittelproduktion, Abfällen, Speiseresten und der Reststoffe erhalten die Betreiber je nach Wertig- Kartoffeln betrieben, die auf diesem Wege noch keit des Materials einen Entsorgungserlös. Für sehr energetisch genutzt werden können. hochwertige Reststoffe (viel Fettanteil, wenig Wasser) geht der Erlös bis auf Null zurück. Nach 100 Tagen Sie wurde im Februar 2008 in Betrieb genommen, Verweilzeit in den Fermentern gelangen die Gärreste hat eine elektrische Nennleistung von 1 680 Kilowatt ins Endlager, um dann über Güllebörsen an Landwirte und gehört zu den größeren Anlagen. Der erzeugte vermittelt zu werden. Die Landwirte erhalten hierfür Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist, die 6,- € pro Tonne. entstehende Wärme wird für die Beheizung von zwei Schulen, zwei Turnhallen, einem Kindergarten, eini- Die Anlage ist eine Cofermentationsanlage mit einer gen Privathäusern und der kath. Kirche mit Pfarrhaus jährlichen Kapazität von 39 000 t. Zur Anlage gehören genutzt. Aufgrund der Verwendung von Reststoffen zwei Fermenter, ein Nachgärer, der auch als Endlager kommt die extreme Verteuerung von nachwachsen- genutzt werden kann, und ein Endlager mit einem den Rohstoffen der letzten Monate hier kaum zum Fassungsvermögen von jeweils 5 000 m³. Die Behäl- Tragen. Die Abnehmer der Wärme bezahlen je nach ter haben einen Durchmesser von 28 m und eine Abnahmemenge nur etwa 50-70 % des aktuellen Höhe von 8 m. In der Annahmehalle (30 x 40 m) sind Gaspreises. Für die Gemeinde Molbergen bedeutet BHKW (Blockheizkraftwerk)-Raum, Computerraum, dies eine jährliche Ersparnis von 50 000 € Heizkos- Pumpenraum sowie Annahmebereich für LKW mit ten, wovon sie einen Anteil von 20 000 € für die Jugend- LKW-Innentankreinigung und -desinfizierung sowie förderung an die örtlichen Vereine weitergeben will. Biofiltersystem untergebracht. Die beiden BHKW Biogasanlage Molbergen 25

haben jeweils eine elektrische Leistung von 845 kW (ca. 2 000 Mastplätze). Hier sammelte Bahlmann in und zusätzlich eine nutzbare thermische Leistung mühsamer Pionierarbeit wertvolle Erfahrungen für den von je 835 kW. Im Durchschnitt erhalten die Betreiber Bau und Betrieb weiterer Biogasanlagen. 9,8 Cent pro kWh Strom und 2 Cent pro kWh für die Wärmenutzung. Um die Notversorgung der Wärme- Die zweite Anlage wurde 2005 fertig gestellt und abnehmer zu sichern, gibt es einen Notheizkessel befindet sich im unweit gelegenen (Olden- mit einer Leistung von 1 300 kW, der bei Ausfall der burg). Sie wird mit nachwachsenden Rohstoffen BHKWs mit dem anfallenden Biogas betrieben wer- (Silomais, Ganzpflanzensilage Roggen) betrieben. den kann. Der Notheizkessel dient gleichzeitig als Die Rohstoffe kommen aus einem Umkreis von 20 km vorgeschriebener Gasfackelersatz, um überschüs- und werden direkt von den Landwirten angebaut. siges (und bei Entweichen in die Umwelt klima- Durch eine Fernwärmeleitung von 800 m Länge schädliches) Methan beim Ausfall beider BHKWs werden dort ein Schlachthof und ein Mischfutterwerk abbrennen zu können. mit Wärme versorgt.

Die Anlage hat ca. 4 Mio. € gekostet, wovon Insgesamt beschäftigt Jürgen Bahlmann vier 500 000 € auf das etwa zwei km lange Fernwärme- Arbeitskräfte und baut auf den 85 ha Landwirt- netz entfallen. Fördermittel wurden für die Anlage schaftlicher Nutzfläche seines Betriebes Mais und nicht gewährt. Roggen an.

Landwirt und Kälbermäster Jürgen Bahlmann be- treibt darüber hinaus zwei weitere Biogasanlagen. Schon 1997 baute er am Standort Cloppenburg/ Kontakt: Ambühren eine Anlage mit 500 kW elektrischer Jürgen Bahlmann & Gerd Peek Leistung und beheizt mit der Abwärme drei Wohn- B + P Bioenergie GmbH und Co.KG häuser sowie die Stallungen und morgens und Stalfördenerstr. 12 abends die Milch für die Fütterung der Kälber 49661 Cloppenburg Tel. (04471) 87 95 76 26 Betrieb Reinhard Frye

Legehennen in unterschiedlichen Haltungsformen – der Betrieb Reinhard Frye in Kettenkamp

Kettenkamp gehört zur Samtgemeinde Bersenbrück Die Eier werden über die Eierpackstelle „Gutsgold” im Norden des Landkreises Osnabrück am Rande in Schleswig-Holstein vermarktet. Wichtig für Erzeu- des Naturparks Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehen- ger und Vermarkter sind feste Abnahmeverträge mit gebirge. Zum Betrieb Reinhard Frye gehört eine land- einem geregelten Preis. Der Erzeugerpreis liegt für wirtschaftlich genutzte Fläche von 200 ha, davon sind Freilandeier der Klasse A momentan bei etwa 7,5 bis 80 ha Eigentum und 120 ha zugepachtet. Auf 95 ha 8 Cent pro Ei, wobei der Preis für Schmutzeier nach wird Weizen und auf weiteren 95 ha Körnermais an- einem anderen Modus berechnet wird. Als Deckungs- gebaut. Der Rest der Fläche wird als Grünland ge- beitrag bleiben ca. 2,5 Cent pro Ei für den Landwirt. nutzt. Neben dem Ackerbau wird Schweinemast mit insgesamt 462 Mastplätzen betrieben. Der Betrieb arbeitet als Junghennen-Aufzuchtbetrieb eng mit der Brüterei „Geflügelzuchtbetriebe Guden- Wichtigster Betriebszweig ist jedoch die Legehen- dorf-Ankum GmbH Co.” im nahe gelegenen Ankum nenhaltung und die Junghennenaufzucht mit insge- zusammen, die eine Jahreskapazität von rund 10 Mio. samt 210 000 Stallplätzen unterschiedlicher Formen: Hennen-Eintagsküken hat. Etwa 5 Mio. weibliche Küken werden jährlich von der Brüterei und ihren 20 000 Legehennen in Freilandhaltung landwirtschaftlichen Partnerbetrieben zu legereifen Junghennen der Rassen LOHMANN WHITE - LSL, 20 000 Legehennen in Bodenhaltung LOHMANN BROWN und LOHMANN TRADITION 90 000 Junghennenaufzucht in Käfighaltung aufgezogen. In der Lohnaufzucht stellt die Brüterei 80 000 Junghennen in Volierenhaltung den Betrieben Küken und ein vorgeschriebenes, voll- wertiges Futter zur Verfügung. Der Aufzuchtbetrieb Neben Betriebsinhaber Reinhard Frye (1 AK) sind erhält dann pro Henne und Tag eine festgelegte Ent- auch noch dessen Vater (0,3 AK) sowie einige gering- lohnung. Für den eigenen Bedarf an Legehennen und fügig Beschäftigte für die Eiersortierung tätig. Eine zum weiteren Verkauf erwirbt der Betrieb Frye die Lohnarbeitskolonne führt regelmäßig die nach Bedarf Küken ebenfalls von der Ankumer Brüterei. Bei der wichtigen Servicearbeiten bei den Junghennen wie Aufzucht der Hennen ist zu beachten, dass die Auf- Nadelimpfen, Schnabel touchieren, Ausstallen etc. zuchtbedingungen den späteren Haltungsbedingun- durch. gen entsprechen sollten, d. h. Tiere, die während der Produktion im Volierensystem gehalten werden, soll- ten auch in Volierensystemen aufgezogen werden. Für die Haltung in alternativen Haltungssystemen (z. B. Freiland-, Boden-, Volierenhaltung) ist eine ausreichende Immunisierung gegen Kokzidien, Sal- monellen und andere Krankheitserreger durch ent- sprechende Impfungen von hoher Bedeutung. Auch die Lichtbedingungen sind für Aufzucht und Haltung entscheidend: Mit speziellen Lichtprogrammen werden Geschlechtsreife und Legeleistung und damit die

Foto: Big Dutchman Produktivität der Hennen gesteuert. Der Betrieb hat mit der Junghennenaufzucht und Legehennenhaltung klein angefangen und immer wie- Reinhard Frye engagiert sich auch auf politischer der erweitert, z. T. wurden auch Stallungen zugepach- Ebene im Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsver- tet. Die Produktionssysteme sind auf dem neuesten band für die Geflügelhaltung und vertritt die Interessen Stand und es ist das Ziel, eine hochwertige Hennen- der Betriebe. Wichtige Themen sind zzt. die Um- qualität mit gutem Gesundheitszustand und ausrei- stellung der Käfighaltung, die Erhaltung der Tierge- chendem Gewicht zu erzeugen. Immer wieder ist es sundheit und die Diskussionen um gentechnikfreies erforderlich, sich den neuen Herausforderungen zu Futter in der Geflügelhaltung. stellen und den Betrieb anzupassen. So hat er wegen der beschlossenen EU-Legehennenrichtlinie begon- nen, seine Produktionskapazitäten von der Käfighal- Kontakt: tung umzustellen und mit alternativen Systemen wie Reinhard Frye Freiland-, Boden- und Volierenhaltung zu arbeiten. Im Bruch 6 49577 Kettenkamp Tel. (05462) 567 Allgemeine Informationen 27

Haltungsformen

Quelle: IKL Informationskreis Legehennenhaltung

Eintagsküken als Eintagsküken getötet.” (Tierschutzbericht 2003 des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung „Durch die extreme Spezialisierung in der Hühnerzucht, und Landwirtschaft, kurz: BMVEL). auf Legelinien einerseits und Mastlinien andererseits, besteht für den ganz überwiegenden Anteil der männ- „In Europa werden jährlich 280 Millionen männliche lichen Tiere der Legelinien in der Geflügelwirtschaft Küken unmittelbar nach dem Schlupf aus dem Ei ge- keine Verwendung; sie werden bisher aus ökonomi- tötet, da keine wirtschaftliche Verwendung möglich ist.” schen Gründen trotz bestehender ethischer Bedenken (Quelle: FAL Jahresbericht 2001, Bundesforschungs- anstalt für Landwirtschaft) 28 Ovobest

Ovobest

In Neuenkirchen-Vörden im Landkreis Vechta be- Pharmabereich Verwendung finden. Um die For- treibt die OVOBEST Eiprodukte GmbH ihr Eiproduk- schung weiter voran zu treiben, investierte Ovobest tewerk, das eines der leistungsfähigsten und modern- im letzten Jahr 3 Mio. € in ein neues Innovations- sten der Welt ist. zentrum, das die Produkte optimieren und neue Produkteigenschaften für die Nahrungsmittelindustrie Täglich werden hier ca. 2,5 Mio. Eier verarbeitet. entwickeln soll. Damit gehört Ovobest zu den führenden Produzenten und Vermarktern von Eiprodukten auf dem euro- Da die OVOBEST Eiprodukte GmbH eine Tochter- päischen Markt. firma der „Deutsche Frühstücksei GmbH” ist, bezieht sie ihre Eier ausschließlich von deren Hühnerfarmen.

Deutsche Frühstücksei GmbH

Die Deutsche Frühstücksei GmbH wurde 1990 in Berlin als Erzeugergemeinschaft gegründet und produziert Eier in allen Haltungsformen. Durch eine Mehrheitsbeteiligung an der Wiesengold Landei GmbH & Co. KG, dem Spezialisten für Bio-Eier, ist sie mittlerweile größter Produzent und Vermarkter von Bio-Eiern in Europa.

Von der Mischfutterherstellung über die Eiererzeu- gung bis hin zur Logistik betreibt das Unternehmen alles in Eigenregie. Mit diesem Konzept der integrier- ten Produktion will der Konzern die hohen Qualitäts- ansprüche dieser sensiblen Produktgruppe – vor dem Hintergrund der wachsenden Schadstoff- und Rück- standsproblematik – gewährleisten.

Seit März 2007 wird die Produktqualität zusätzlich Rund ein Drittel der in Deutschland erzeugten Eier von der SGS Institut Fresenius GmbH überprüft und gelangt nicht in den Einzelhandel, sondern wird in Ei- mit deren Siegel gekennzeichnet. produktewerken verarbeitet. Nach eigenen Angaben werden 20 % der gesamten Zur vielfältigen Produktpalette gehören Flüssigei- Eierproduktion exportiert. Die anderen 80 % gehen an weiß, -eigelb und -vollei, die bei einer Temperatur von die Ovobest GmbH, bzw. führende deutsche Einzel- 60 Grad Celsius pasteurisiert werden. Spezialpro- handelsketten, Discounter und den Großhandel. dukte wie sprühgetrocknetes Eiweißpulver gewähr- leisten beste funktionelle Eigenschaften und daher einen vielfältigen Einsatzbereich, z. B. in der Schoko- kussproduktion. Auch das EMULTHERM-Eigelb wur- de speziell zur Herstellung von Mayonnaisen, Saucen und Dressings entwickelt, die während ihrer Produk- tion oder Zubereitung eine hohe Hitzestabilität auf- weisen müssen.

Tankwagen mit einem Fassungsvermögen von 25 000 l - das entspricht dem Eiklar von rund 1 Mio. Eiern - liefern die Produkte zur Weiterverarbeitung u. a. an Bäckereien oder Pastahersteller. Ferner werden über den reinen Lebensmittelbereich hinaus Spezialprodukte hergestellt, die beispielsweise im Fotos: Ovobest Ovobest 29

Eine Besonderheit des Unternehmens ist die „glä- stellige Nummerncode auf den Eiern, welcher den serne Produktion”, die im Oktober 2004 eingeführt Verbraucher über Herkunftsland und Haltungsform wurde: Interessierte Kunden können über das Internet des Huhns informiert, ist eine Erfindung der einen Live-Blick auf die Legehennen werfen. Auch der Deutschen Frühstücksei GmbH. seit 2004 zur EU-weiten Vorschrift zählende zehn-

Weitere Informationen: OVOBEST Eiprodukte GmbH & Co. KG Hörsten 3 49434 Neuenkirchen-Vörden Tel. (05495) 95 5 - 0 Fax (05495) 95 5 - 166 [email protected] www.ovobest.de Michael Busch Florian Tüg Redaktion: Stephanie Lübke Unter Mitarbeit von: Kirsten Patzig

Fotos: Michael Busch

Titelseite: M. Wessels www.mirkomedia.de Pachnicke, Gestaltung und Satz: Mirko Wende, Göttingen Druck: Konrad

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