Der Wandsegrünzug Die Wandse Ehemalige Mühlen an der Wandse – Impressum:

Hamburg ist bekannt als „Grüne Metropole am Die Wandse entspringt westlich der Ortschaft Siek Das relativ starke Gefälle der Wandse machten sich Vom Dorf zum Fabrikstandort Herausgeber: Wasser“. Wer denkt da nicht zuerst an die Grün- in Schleswig-Holstein. Mit einer Gesamtlänge von mit Beginn des Spätmittelalters fi ndige Bürger zu Natur & Stadtgrün anlagen an und ? Aber hat ca. 20 Kilometern ist die Wandse der längste Neben- Nutze, um Wassermühlen anzutreiben. Eine der Freie und Hansestadt Hamburg noch mehr zu bieten: Der Wandsegrünzug ist mit fl uss der Alster. Die Hamburger Stadtgrenze erreicht ersten urkundlich erwähnten Mühlen an der Wand- Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt seiner perlenschnurartigen Aufreihung von Parkan- sie am ehemaligen Truppenübungsplatz und jet- se war die Loher Mühle um 1309. Sie stand in der Billstraße 84, 20539 Hamburg lagen ein attraktives Freizeit- und Erholungsgebiet zigen Naturschutzgebiet „Höltigbaum“. Sie fl ießt in Nähe der heutigen Stein-Hardenbergstraße an einer www.bsu.hamburg.de am Wasser. Er verbindet die Innenstadt mit dem südwestlicher Richtung weiter bis zur Mündung am natürlicherweise stark vertieften und sehr engen V.i.S.d.P.: Kristina v. Bülow Der Wandsegrünzug östlichen Hamburger Umland und wird bei vielen Schwanenwik an der Außenalster. Stelle der Wandse und konnte daher ohne großen Hamburgerinnen und Hamburgern als Geheim- Aufwand betrieben werden. Die Mühle diente seit 1. Aufl age: 15.000 tipp gehandelt. Der Grünzug im Bezirk Wandsbek 1935 als Lackmühle und wurde 1952 in die Norda Stand: Januar 2007 schließt an die Grünanlagen des Eilbektals an. Er Lack fabrik Arostal integriert. beginnt beim Mühlenteich am S-Bahnhof Fried- richsberg und verläuft weiter durch das Wandsetal, Kontaktadressen: vorbei am Eichtalpark bis hin zum Pulverhofpark in . Folgt man dem Verlauf der Wandse Ehemaliges Mühlengebäude am Ölmühlenweg Bezirksamt Wandsbek Wachsende Stadt – Grüne Metropole am Wasser weiter, gelangt man zum Liliencronpark und von Garten- und Friedhofsabteilung/Naturschutzreferat dort in die Naturschutzgebiete Höltigbaum und Wandsbek, erstmalig 1296 urkundlich erwähnt, Am Alten Posthaus 2, 22041 Hamburg Stellmoorer Tunneltal. erhielt 1870 das Stadtrecht und gehört seit 1937 Telefon 040 / 4 28 81-24 10 zu Hamburg. Mitte des 18. Jahrhunderts erlebte Wandsbek einen enormen Aufschwung. Die Müh- Botanischer Sondergarten lenbetriebe und die Tätigkeiten des Kaufmanns Walddörfer Straße, 22047 Hamburg Heinrich Carl von Schimmelmann hatten daran Telefon 040/6 93 97 34 großen Anteil. Zunehmend siedelten sich Gewerbe- www.Botanischer-Sondergarten.Hamburg.de und Industriebetriebe in Wandsbek an. Insbesondere waren es Kattundruckereien, die in Hamburg kaum Naturschutzjugend (NAJU) Die Wandse noch Platz fanden, um die benötigten Baumwoll- Osterstraße 125, 20259 Hamburg stoffe in der Sonne zu bleichen. Im damals noch Telefon 040 / 69 70 89-20 Das Wandsetal entstand vor etwa 15.000 Jahren Der Kuhmühlenteich beim U-Bahnhof Uhlandstraße nicht zu Hamburg gehörenden landwirtschaftlich www.naju-hamburg.de zum Ende der Weichselkaltzeit. Zu diesem Zeit- geprägten Wandsbek fanden sie noch ausreichend punkt war der gesamte östliche Teil Holsteins von An weniger geeigneten Stellen musste man die Flächen, vor allem nördlich des Mühlenteiches. Die Heimatmuseum Wandsbek einem aus Skandinavien vorrückenden Eisschild be- Wandse zunächst aufstauen, umleiten oder begra- Straßen Kattunbleiche und Lengerckestraße (Name Böhmestraße 20, 22041 Hamburg Am Mühlenteich beim S-Bahnhof Friedrichsberg deckt. Die gewaltigen Schmelzwassermassen schufen digen, damit das Wasser ausreichend Kraft entwi- eines ehemaligen Fabrikbesitzers) weisen auf die Telefon 040 / 68 47 86 Abfl ussrinnen, die den heutigen Verlauf der Wandse ckeln konnte. Zu erkennen sind solche Stellen an Standorte der Bleichwiesen bzw. Fabrikanlagen der Der Grünzug bietet auf einer Länge von ca. sieben vorzeichneten. den noch zahlreich vorhandenen Mühlenteichen damaligen Zeit hin. Neben dem Kattundruck hatten Projekt „Forelle“ 2010 Kilometern verschiedene Ausfl ugsmöglichkeiten ins entlang der Wandse (Kuhmühlenteich, Mühlenteich, sich zahlreiche Gerbereien, Brauereien, die Scho- www.forelle.hamburg.de Grüne, fernab vom Großstadttrubel. Spaziergänger Der Name Wandse wurde erstmals 1821 erwähnt Holzmühlenteich, Eichtalteiche, Pulverhofteich). koladenfabrik von Theodor Reichardt und einige oder Fahrradfahrer können die Innenstadt so über und ist vermutlich abgeleitet von dem Namen Auf dem recht kurzen Verlauf der Wandse bis zur tabakverarbeitende Betriebe nieder gelassen. Heute ein grünes Band erreichen. Wandsbek. Dieser könnte von „Wande“ für Grenze Außenalster konnten so bis zu acht Wassermühlen gibt es noch viele Betriebe aus der Zeit, als Wands- kommen. Vor dieser Zeit wurde die Wandse als Bek, betrieben werden. bek sich von einem ländlichen Vorort zum Fabrik- Mühlenbek oder Mühlenstrom bezeichnet. standort entwickelte.

Parkanlagen entlang der Wandse Die Eichtalteiche gehen ebenfalls auf Luetkens Das 1927 errichtete Eingangstor im Süden des Parks angeboten, um ihnen die Natur anschaulich näher Tonndorfer Feuchtwiesen Freizeit und Erholung zurück. Er ließ in der Wandse Teiche ausheben und ist eine Rarität. Das Klinkerbauwerk mit sechstei- zu bringen. Neben Ausstellungen, Führungen und Eichtalpark mit dem Material eine Erhöhung im Zentrum des ligen Spitzbogenarkaden wird von zwei Steinsphin- Aktionstagen für Jedermann, können Interessierte Entlang des Wandsegrünzugs gibt es einige öko- Der Wandsegrünzug ist nicht nur eine grüne Achse Eichtalparks aufschütten. In der ansonst feuchten xen umrahmt. Das Ensemble steht seit 2005 unter zum Beispiel ein „Baumdiplom“ ablegen. logisch wertvolle Gebiete, die einer Vielzahl von durch die Stadt, sondern bietet auch ausreichend Der Eichtalpark an der Ahrensburger Straße gehört Wandseaue konnte er so eine Villa errichten. Die Denkmalschutz. Tieren und Pfl anzen Lebensraum bieten. Besonders Platz für vielfältige Freizeitnutzungen. mit fast sechs Hektar zu den größeren Parkanlagen Vertiefung der Wandse kam gleichzeitig dem Betrieb Im „Botanischen hervorzuheben sind hier die Tonndorfer Feuchtwie- des Wandsegrünzuges. Seine Entstehung geht auf der Mühle zu Gute. Nachdem Luetkens die Villa Sondergarten“ sen zwischen Sonnenweg und Pulverhofpark. In den Neben Ruhe und Entspannung ist auch Joggen den Großindustriellen Lucas Luetkens zurück. Um verkauft hatte, wurde sie bis zur Zerstörung im Botanischer Sondergarten und Fischers Park sind überwiegend vernässten Gebieten sind ausgedehnte Erlenbrüche, eine beliebte Beschäftigung im Grünen. Außerdem 1830 ließ er seinen Sommersitz mit Eichen be- 2. Weltkrieg als Heimatmuseum genutzt. heimische Pfl an- Röhrrichtgesellschaften und Feuchtwiesen zu fi nden. betreut der Norddeutsche Wanderverein entlang pfl anzen. Aus deren Rinde wurden Gerbstoffe für Im Jahre 1926 wurde auf Anregung der Wandsbeker zen zu fi nden. Wie im gesamten Verlauf des Grünzugs gehören Rei- der Wandse einen ausgeschilderten Wanderweg. Für die von ihm betriebene Lederfabrik in Wandsbek Lehrervereinigung auf dem Gelände eines Hartstein- Aber auch nicht her, Habicht und der seltene Eisvogel zu den Besu- geschichtlich Interessierte empfi ehlt sich ein Abste- gewonnen. Der Eichenwald diente also zunächst werkes ein Schulgarten angelegt. Seit 1956 heißt heimische Baum- chern der Feuchtgebiete. Am Pulverhofteich können cher zum historischen Rundgang durch Wandsbek. nicht der Erholung, sondern war vielmehr Nutz- die Anlage „Botanischer Sondergarten“. Sie liegt arten wie der außerdem Fledermäuse beobachtet werden. Für Hier werden wichtige Stationen der Wandsbeker wald. Der so genannte Lohwald wurde regelmäßig unmittelbar an der Wandse und ergänzt den Grün- Taschentuchbaum Interessierte bietet die Naturschutzjugend (NAJU) Geschichte anhand von Schautafeln informativ dar- von den Angestellten der Lederfabrik bearbeitet zug zwischen Eichtalpark, Fischers Park und den oder der Kork- Fledermausführungen an. gestellt. Der Verlauf des historischen Rundgangs ist (Lohe = mittelhochdeutsches Wort für abreißen, Tonndorfer Feuchtwiesen. baum wurden auf der Kartenseite dieses Faltblatts dargestellt. schälen). Die Mühle, in der die Lohe gemahlen angepfl anzt. Die Im Rahmen von Bachpatenschaften können aktive Kinder können sich auf zahlreichen Spielplätzen Blühendes Pampasgras meisten Bäume Bürger bei der Betreuung von Flussabschnitten austoben. Besonders interessant ist der Spielplatz im sind beschildert mithelfen. Zuständig für die Vermittlung von Bach- Eichtalpark und ermöglichen auch Nichtkennern die Bestim- patenschaften ist das Bezirksamt Wandsbek. mit seinen mung. Der benachbarte Fischers Park ist für seine Der Oberlauf der Wandse ab Pulverhofpark wurde zahlreichen exotischen Gehölze (Mammutbaum, Amberbaum, in den letzten Jahren in Teilen renaturiert. Außer- Spielgerä- Japanische Schnurbaum) und Freilandkamelien dem wurde das Projekt Forelle 2010 ins Leben geru- ten. Eine bekannt. fen, mit dessen Hilfe Forellen in der Wandse wieder Attraktion heimisch werden sollen. Die Lebensraumstruktur im sind Ziegen, Sumpfzypressen im Eichtalteich Flusssystem „Wandse – Alster – Elbe“ soll verbessert die von werden: Dabei werden nicht überwindbare Hinder- den kleinen Im Jahre 1926 kaufte die Stadt Wandsbek das nisse entfernt, Uferbefestigungen beseitigt oder Besuchern Gelände des heutigen Eichtalparks und stellte es durch größere Störsteine und Kiese die Turbulenzen gefüttert als „Wandsbeker Stadtpark“ der Öffentlichkeit des Gewässers erhöht. Neben der Verbesserung des werden Blick vom ehemaligen Herrenhaus Lucas Luetkens zur Verfügung. In den Nachkriegsjahren wurde die Lebensraumes wird auch die Durchgängigkeit für können. Grünanlage stark in Mitleidenschaft gezogen. Die wandernde Fischarten von der Nordsee bis in den Kinder auf dem Spielplatz wurde, stand an der Stelle, wo heute das Restau- notleidende Wandsbeker Bevölkerung benötigte Oberlauf der Wandse hergestellt. rant „Zum Eichtalpark“ zu fi nden ist. Sie wurde Holz zum Heizen und Flächen zum Anbau von Farbenprächtige Beete zu fast jeder Jahreszeit An schönen Sommertagen ist das Freibad Ostende, erstmalig um 1335 erwähnt, brannte 1885 ab und Feldfrüchten. Erst in den 1960er Jahren wurden eine ehemalige Tongrube, ein beliebtes Ausfl ugsziel wurde anschließend verkleinert wiederaufgebaut. umfangreiche Nachpfl anzungen vorgenommen. Der für Jung und Alt. Bei Schnee fi nden die Kleinen da- Für den Betrieb der Mühle wurde der ursprüngliche heutige Bestand setzt sich aus über zehn verschie- Angelegt wurde der Schulgarten ursprünglich zu gegen einen Rodelhügel im Eichtalpark. Der Wand- Flusslauf der Wandse verändert und ein zweiter denen Eichenarten zusammen, darunter so exo- Lehrzwecken. Zunächst kümmerten sich die Schüler segrünzug durch Hamburgs bevölkerungsreichsten begradigter Arm weiter südlich geschaffen. An den tische, wie die libanesische Eiche, die Färbereiche der anliegenden Schule um Anpfl anzungen und Der Fischers Park bietet auf kleinem Raum viele exotische Bezirk bietet also das ganze Jahr hindurch vielfältige ehemaligen nördlichen Verlauf erinnert nur noch ein oder die Weideneiche. die Pfl ege der Anlage. Bis heute ist man dem Ge- Gehölze Möglichkeiten für Freizeit und Erholung. kleiner Graben, der früher das überschüssige Wasser danken eines Schulgartens treu geblieben. „Jungen ableitete. Botanikern“ werden kostenlose Veranstaltungen Der Wandsegrünzug im Überblick

Pulverhofpark Der Pulverhofpark ist mit seinen alten und seltenen Baumbeständen (z. B. Eichtalpark rotblättrige Eiche, ungarische Eiche) ein weiteres Highlight des Wandsegrün- zuges. Die Geschichte des Pulverhofpark in Rahlstedt beginnt um 1602, als Ditmar Koel dort einen Wirtschaftshof betrieb. Wichtiger Bestandteil waren Liliencronpark (ca. 1,2 Km) die hauptsächlich als Loh- und Kornmühle genutzten Wasser- und Windmüh- NSG Höltigbaum (ca. 4 Km) len des Betriebes. Das heute unter Denkmalschutz stehende Herrenhaus im NSG Stellmoorer Tunneltal (ca. 3 Km) Zentrum des Parks erinnert noch an die 1885 (Windmühle) und 1890 (Wasser- mühle) ab gebrannten Mühlen. Statt des Wiederaufbaus wurde vom Brandkas- sengeld das Herrenhaus in der Nähe der ehemaligen Mühlen gebaut. Liliencronpark in Rahlstedt Tonndorfer Feuchtwiesen Die kleine und schmucke Parkanlage an der Rahlstedter Bahn- Die Tonndorfer Feuchtwiesen stellen das ökologisch wertvollste Gebiet des hofstraße ist auf Initiative des Gemeindevorstehers Heinrich Grünzuges dar. Hier sind unter anderem Erlenbrüche, Röhrrichtgesellschaften Schulz entstanden und 1934 eingeweiht worden. Der Park Freibad Ostende und Feuchtwiesen zu fi nden. Das „Gefleckte Knabenkraut“ (Orchidee) und der wurde nach Detlev von Liliencron benannt. Er lebte bis zu seltene Eisvogel sind hier beispielsweise zu Hause. seinem Tod 1909 in Rahlstedt und war seiner Zeit ein be- kannter Dichter und Bühnenautor. Ein im Park aufgestellter Eichtalpark, Botanischer Sondergarten und Fischers Park Gedenkstein erinnert noch heute an einen der bekanntesten Der Eichtalpark, der Botanische Sondergarten und der Fischers Park in Bürger Rahlstedts. Der im Park integrierte Teich war ehemals Wandsbek gehören zu den bekanntesten Parkanlagen entlang der Wandse. Im ein Mühlenteich für eine Kornmühle der um liegenden Bauern. Bezirk mit den meisten Einwohnern Hamburgs sind sie wichtige Naherholungs- Gegenüber der Parkanlage steht noch heute das zum Wohnhaus gebiete und grüne Oasen der Ruhe. umgebaute Mühlengebäude.

Naturschutzgebiet (NSG) Höltigbaum Nur wenige Kilometer vom Zentrum Rahlstedts entfernt liegt die seit 1998 als Naturschutzge- Historisches Mühlengebäude biet ausgewiesene Fläche des NSG Höltigbaum. Auf insgesamt 558 Hektar erstreckt sich das am Ölmühlenweg Gebiet. Vor allem die weitläufige offene Landschaft erfreut das Auge. Durch die intensive Nut- zung der Fläche u. a. als Panzer übungsplatz wurde die Pfl anzendecke immer wieder zerstört. Baumbestandaumaumbestandumbebbesesestanannd Steineine Dadurch konnten sich trockene und nährstoffarme Standorte entwickeln, die einer Vielzahl von RasenRa n HistorischeHistorischehhee MMühlenstandort Mühlenstandorteühhle dortetee Ehemalige städtische seltenen Tieren und Pflanzen als Lebensraum dienen. Erhalten werden diese Standorte heute Strauchpflanzungtrauchhhppflapflalaanzuaannznzuu EinzelbaumEiEinnzelbelbaumelbellbau Flußbadeanstalt durch extensive Beweidung mit Rindern. Eine weitere Besonderheit sind die Straßen, die das RuderalvegetationRuderalveu ral eggegetatiog taationtioon HistorischerHistoHiHistoorischer RuR Rundgangundganunddg gesamte Gebiet erschließen. Einst für Panzer angelegt, sind sie heute ein wahres El Dorado für Jüdische Gedenktafel Kleingärtenleingäärteärtenn SpielplatzSpieSpielplaatza Inlineskater und Fahrradfahrer. SchmuckbepflanzungSchmuckbeSc kbepkbkbebepepflanzungpflapflf n unn FriedhofFrrieed of FeuchtvegetationFeeeuuchtveggetatgeetatatt on Wegeeegg WasserWasWas Hundeauslaufzonennndd ausslaufzonenn Haus Neuerburg Naturschutzgebiet (NSG) Stellmoorer und Ahrensburger Tunneltal Westlich des NSG Höltigbaum schließt sich das NSG Stellmoorer Tunneltal (202 Hektar) an. Zusammen mit dem nördlich angrenzenden NSG Ahrensburger Tunneltal (339 Hektar) bilden die drei Naturschutzgebiete eine natur- räumliche Einheit mit gleicher Ent stehungsgeschichte. Bis vor ca. 15.000 Jahren waren diese Gebiete noch von mächtigen Gletschern bedeckt, die erst auf Höhe des heutigen Einkaufzentrums Rahlstedt endeten. Durch die Außenalster (ca. 3 Km) Von-Moltke-Denkmal Last und Abschmelzprozesse der Gletscher wurde eine einmalige und geologisch wertvolle Landschaft geformt, die durch eine hügelige Oberfläche gekennzeichnet ist. Die Tunneltäler verdanken ihre Ent stehung dem unter dem Eis fl ießenden Schmelzwasser, das die Oberfl äche vertiefte und sich einen tunnelförmigen Weg suchte. Hallenbad Eine weitere Besonderheit der Naturschutzgebiete sind die spektakulären archäologischen Funde, die hier seit Staatsarchiv 1931 gemacht wurden. Sie sind erstmaliger Nachweis dafür, dass der eiszeitliche Mensch bereits vor ca. 14.000 Jahren auch in Nordeuropa gelebt hat. Sporthalle Wandsbek Heimatmuseum Jüdischer Friedhof

Botanischer Sondergarten 6 1. Steingarten 2. Stauden 3. Sommerblumen 4. Rosen 5. Kamelien 1 6. Gewächshaus 3 Grenzsteine Luetkensallee und Ahrensburger Straße Meilenstein an der Ahrensburger Straße 7. Senkgarten 7 Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Wandsbek schon stark durch Indus- Der Meilenstein von 1843 zeigt die damalige Bezie- Rantzaustein am Eilbeker Weg trie und Gewerbe geprägt und erhielt 1804 den Status eines Fabrikorts. hung Wandsbeks zu Dänemark. Durch die seit 1460 4 Von 1564 – 1598 war Heinrich Graf Rantzau Die dänische Regierung zeigte zunehmend Interesse an der aufstreben- bestehende Personalunion – der dänische König war 2 Gutsherr in Wandsbek. Zu seinen Besitztümern den Region und kaufte 1807 einen Großteil der Flächen vom Gutsbe- gleichzeitig Herzog von Holstein – wurde Wandsbek bis gehörten unter anderem zahlreiche Wind- sitzer Schimmelmann. Damit wurde Wandsbek in einen privaten und 1864 von Dänemark aus verwaltet. 1838 erließ die dä- und Wassermühlen. Eine ließ er um 1568 einen königlichen Bereich geteilt. Die Grenzsteine bei der Hopfenkarre nische Regierung eine neue Zollverordnung und legte 5 im Bereich Friedrichsberg errichten. Für den zeigen den ehemaligen Grenzverlauf zwischen dem Fabrikort Wands- eine Zollgrenze quer durch Wandsbek. Hierdurch wur- Betrieb wurde der heute noch bestehende bek, Hinschenfelde sowie Tonndorf (königlicher Anteil) und Marienthal de der Warenverkehr zwischen Hamburg und Lübeck Mühlenteich angestaut. Zu Grenz streitigkeiten (privater Anteil Schimmelmann). Der Grenzstein an der Luetkensallee stark behindert. Nach Protesten der beiden Hansestädte kam es damals mit dem nördlich gelegenen erinnert an die Aufwertung Wandsbeks vom Fabrikort zum Marktfl ecken wurde die schon vorhandene aber schlecht passier- Dorf Barmbek, als ein Großteil der angren- um 1833. Hierdurch konnten die Wandsbeker wichtige Rechte wie z. B. bare Straße von der dänischen Regierung zur ersten Fischers Park zenden Flächen unter Wasser gesetzt wurde. die Zunft- und Amtsbildung selbst regeln. Nachdem Wandsbek mehr als Chaussee zwischen Hamburg und Lübeck ausgebaut. 1573 wurde der Rantzaustein gesetzt, der als 10.000 Einwohner zählte, erhielt es am 1. Juni 1870 Stadtrechte. 1938 Die heutige B 75 war damals die schnellste Verbindung der älteste Grenzstein Hamburgs bis heute wurde Wandsbek im Zuge des Großhamburggesetzes nach Hamburg von Hamburg nach Lübeck und verlief über Wandsbek erhalten geblieben ist. eingemeindet. – Rahlstedt – Siek – Sandesneben weiter nach Lübeck.