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NACHRICHTEN AUSDEM SPORTUND BUNTES AUSALLERWELT vierten Sieg in Kroatien. Seite 33 Foto: gepa

Samstag, 5. Jänner 2019 Nummer 5 29 „Platz 2fühlt sich an wie ein Sieg“

Erstmals seit 20 Jahren feiertewiederein Japaner am Bergisel. Mit RyoyuKobayashi warzurechnen,mit Rang zwei durch Garmisch-Verlierer Stefan Kraftnicht.

Von Susann Frank der Salzburger auch wirklich wohlgemerktvom möglichen ein Gewinner. Grand Slam, also dem Ge- – Da warerwieder, Sein japanischer Konkur- winn allervier Bewerbe. Das derKraft-Grinser. Einwenig rent hatte im Beisein des haben vorher nur Sven Han- spitzbübisch und vorallem Übersetzers deutlich weni- nawald (GER,2001/02) und selbstbewusst. Etwas,was ger zu sagen, aber dassollte (POL,2017/18) ihm Beobachter nach der Gar- keiner falsch interpretieren. geschafft. misch-Pleite am Neujahrstag 12,8 Punkteoder7,11 Meter Im Lager der Österreicher abgesprochen hatten. Nach lag der - und Gar- war ein Aufatmen zu verneh- Platz zwei gestern am Berg- misch-Gewinnergesternvor men. Dervon denSchultern dem zweitplatzierten Kraft. „ Platzzweivon Es ist der erste japanische „ Kobayashiist eine Stefan hat gutge- Bergisel-Sieg seit Noriaki Ka- brutale Macht, das tan. Nach Garmisch war sai (1999). Unddass er nach muss man neidlos aner- es schwierig für unsere (1997/98) kennen. Der ist so weit die Tournee gewinnt, bezwei- Burschen.“ felt auch Rivale Markus Eisen- wegvon uns.“ Andreas Felder bichler (GER) nicht. DerBay- Markus Eisenbichler (ÖSV-Cheftrainer) er bekannte: „Kobayashi ist (hoffnungsloser Tournee-Zweiter) eine brutale Macht, das muss isel sah die Skisprung-Welt manneidlos anerkennen. Der des Cheftrainers Andreas Fel- schonwieder ganz anders ist so weit wegvon uns.“ der gefallene Fels hörte sich aus: „Das fühlt sich an wie ein Emotionslos nahmindes an wie das morgendliche Sieg!“ Undnimmt man die der Bergisel-Sieger selbst Sprengen der Nordketten- sportlicheRealität als Maß- seineDominanz zurKennt- Lawinen: „Der zweite Platz stab,dassnämlich keinWeg nis: „Ich kann mir nicht vor- vonStefanhat sehr gut ge- Da flog und flog –und der Salzburger flog auch dem Selbstzweifel davon. Fotos: APA/Hochmuth (2), APA/Gindl an Innsbruck-Sieger Ryoyu stellen,dass mich etwas auf- tan. Nach Garmisch war es Kobayashi vorbeiführt, war haltenkann.“ DieRedewar schwierig für die Burschen, aber wir habenversucht,die Stimmung hochzuhalten.“ DerIllusion, sportlich wieder obenangelangt zu sein, gab sich der Absamer indes nicht hin:„Zum Kobayashi reicht es nicht, aber irgendwann wird es passen.“ In all der Euphorie ging der 14. Platz des Salzburgers Da- niel Huber unter,der nach Durchgangeinsnochauf Platz neungelegen war. Der Wind ließihn im Stich, das „ärgerte ihn brutal“.

Dass Bergisel-Sieger Ryoyu Kobayashi Durchgang zwei mit einem unsau- Lesen Siezudiesem Thema den beren Telemark abschloss, interessierte am Ende keinen mehr. Foto: imago Kopf desTages aufSeite 2 Die Teamkollegen freuten sich mit Stefan Kraft, der selbst im Auslauf noch zum Jubelsprung angesetzt hatte.

Vierschanzentournee am Bergisel Mut zum Absprung

1. Ryoyu Kobayashi (JPN) 267 Punkte (136,5 Meter/131 Meter) 2. Stefan Kraft (AUT) 254,2 (129,5/130,5) Der langeSchattender „Superadler“ 3. Andreas Stjernen (NOR) 242,7 (130/126) Von Alexander Pointner Die„Superadler“ waren jüngereAthleten aus dem Hoffnungsträger mussten 4. Stephan Leyhe (GER) 239,1 (129/127,5) deshalb überJahreerfolg- C-Kader,die jetzt alt genug damit vielzuschnelldie 5. Kamil Stoch (POL) 234,1 (126,5/131) immelhochjauch- reich, weil sie eine Mischung sind, wurden durch die alleinige Verantwortung für 6. Yukiya Sato (JPN) 231,4 (129/123,5) zend, zu Tode aus jungen und arrivierten „Superadler“nichtausge- den Erfolgübernehmen und H betrübt. DieAch- 7. Killian Peier (SUI) 230,6 (127/123) Athletendarstellten,inder bremst, sondernmotiviert. konnten ihrwahresPotential 8. Richard Freitag (GER) 230 (128/124) terbahnfahrtder ÖSV-Adler auch „ewige Talente“ ihr Als ichals Trainerauf- nur begrenzt entfalten.Jetzt 9. Roman Koudelka (CZE) 228,4 (123/125) gehtweiter, nahm in Inns- Potenzialentfalteten. Natür- hörte,konzentrierte man steht dernächste „Genera- 10. Timi Zajc (SLO) 226,6 (130/119,5) bruck aber einversöhnliches lichmusstenjunge Athleten sich voll aufHayböck, der tionenwechsel“ an,doch Ende.Die Heimschanze wie Kraftund Hayböck bei Olympia Fünfter ge- routinierte Leitfiguren im verhalf Stefan Kraftzum längerauf einenFixplatz im worden war,und aufKraft. Team fehlen. Dass die klei- Weiters: 13. Markus Eisenbichler (GER) 223,8 (129/123,5); 14. Daniel nötigen Selbstvertrauen, Nationalteam warten. Das Startplätzegab es nach nen Vereinedarben, zu we- Huber 222,8 (127,0/121,0); 16. Manuel Fettner 219,6 (121,5/122,5); was im Hinblick auf dieWM war für eine nachhaltige dem Abgangvon Koch, nigeKinder und zu wenige 21. Michael Hayböck (AUT) 205,9 (123/115,5); 23. Philipp Aschenwald enorm wichtigist. Ebenfalls sportliche undpersönliche Loitzl und Morgenstern Ehrenamtlichehaben, ist ein 203,9 (123,5/115); 29. Jan Hörl (alle AUT) 188,6 (120/110). erfreulich: MitJan Hörlkam Entwicklunggut, denn es ist zurGenüge.Aberalles, was anderes Thema, dasnicht Nichtfür zweiten Durchgang qualifiziert: 35. Clemens Aigner 98,1 ein junger Österreicher in nicht optimal, wenn man im vorher war,verlorplötzlich nur das Skispringenbetrifft. Punkte/119,5; 48. Clemens Leitner 88,0/115. den zweitenDurchgang. Teenager-Alter so wie Mor- seinen Wert.Die „Alten“ Dass derÖSV einProblem genstern und Schlierenzauer Schlierenzauer und Kofler Tournee-Wertungnach dreivon vier Springen: 1. Kobayashi 815,9 mit demNachwuchs hat, Verantwortung für Siege wurdenwie Tourneesieger Alexander Pointner, erfolgreichster Skisprung- Punkte; 2. Eisenbichler 770,4; 3. Stjernen 766,2; 4. Stoch (POL) 750,9; lässt sichtrotzdem nicht übernehmenmuss. Aufge- Diethartsich selbstüber- Trainer aller Zeiten, 5. Leyhe (GER) 748,1. Weiters: 10. Huber 726,8.; 20. Kraft (beide AUT) leugnen. Wegen der„Super- hörthabendamalsältere lassen, durften ihreKarri- kommentiert für die TT das 614,1. Gesamtweltcup: 1Kobayashi 856 Pkt.; 2. Piotr Zyla (POL) 509; adler“habe man eine ganze und jüngereSpringer,die ab eren unter den Augender Schanzen-Geschehen. 3. Stoch 482. Weiters: 7. Kraft 291; 15. Huber 161. Generation verloren,heißt und zu einen Weltcup-Punkt Verantwortlichen mitihren Nationencup: 1. Deutschland 1812; 2. Polen 1732. Weiters: 5. Öster- es.Für micheinezueinfache holten, so wie wirsie derzeit unendlichenTüfteleien an alexanderpointner.at reich 916. Heute (17Uhr/liveORF eins): Qualifikation . Erklärung. zur Genüge haben. Viel die Wand fahren. Dieneuen Foto: Forcher Sonntag (17Uhr/liveORF eins): Springen.