ISSN 0341-5910

PUBLIKATIONEN ZU WISSENSCHAFTLICHEN FILMEN

SEKTION ETHNOLOGIE

SERIE 13 • NUMMER 30 • 1983

FILM D 1512

Tanz und Trance auf Filmdokumente aus den Jahren 1937-1945

INSTITUT FÜR DEN WISSENSCHAFTLICHEN FILM • GÖTTINGEN Ethnol. 13/30-D1S12

Angaben zum Film: HLME FÜR FORSCHUNG UND HOCHSCHULUNTERRICHT Tonfilm (Komm., deutsch), 16 mm, schwarzweiß, 336 m, 41 min (18 B/s). Hergestellt 1937 bis 1945, veröffentlicht 1983. Der Film ist für die Verwendung in Forschung und Hochschulunterricht bestimmt. Die Aufnahmen wurden von Dr. E. SCHLAGER, Basel, hergestellt. Bearbeitet durch Dr. U. RAMSEYER, Museum für Völkerkunde Basel, und D. KLEINDIENST-ANDRÉE, M. A., (IWF). Veröffentlicht durch das Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen; Schnitt: E. FISCHER.

Zitierform: ERNST SCHLAGER f, (Basel): SCHLAGER, E., f: Tanz und Trance auf Bali - Filmdokumente aus den Jahren 1937-1945. Bearb.: Film D 1512 U. RAMSEYER und D. KLEINDIENST-ANDRÉE (IWF). Film D 1512 des IWF, Göttingen 1983. Publika• tion von U. RAMSEYER und E. SCHLAGER f, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 13, Nr. 30/D 1512 (1983), 21S. Tanz und Trance auf Bali Filmdokumente aus den Jahren 1937-1945 Anschrift des Verfassers der Publikation: Dr. U. RAMSEYER, Museum für Völkerkunde, Augustinergasse 2, CH-4051 Basel. Bearbeitung: URS RAMSEYER, Basel, und DORE KLEINDIENST-ANDRÉE (IWF), Göttingen

Verfasser der Publikation: URS RAMSEYER und ERNST SCHLAGER f

Mit 6 Abbildungen

Inhalt des Films: Tanz und Trance auf Bali - Filmdokumente aus den Jahren 1937-1945.1. Zwei exorzistische PUBLIKATIONEN ZU WISSENSCHAFTLICHEN FILMEN Tanzdramen mit anschließenden Trancen: Calonarang-Drama, und Rangda in Pagutan sowie Calonarang-Drama und Janger-Tanz in Pegog. 2. Ein Hellseherarzt bei der Beräucherung Sektion BIOLOGIE Sektion PSYCHOLOGIE • PÄDAGOGIK zur Herbeiführung einer Trance. 3. Zwei exorzistische Tänze zur Bekämpfung von Seuchen und Sektion ETHNOLOGIE Sektion TECHNISCHE WISSENSCHAFTEN Krankheitsfällen, mit Trancen: Bungbung in Sindhu und Sanghyang Celeng in Duda. Sektion MEDIZIN NATURWISSENSCHAFTEN 4. Tanzunterricht und Tanzprobe in Saba. Sektion GESCHICHTE • PUBLIZISTIK Herausgeber: H.-K. GALLE • Redaktion: E. BETZ, I. SIMON Summary of the Film: PUBLIKATIONEN ZU WISSENSCHAFTLICHEN FILMEN sind die schriftlichen Ergänzungen zu den Dance and Trance on Bali - Film Documents of the Years 1937-1945.1. Two exorcist dramat• Filmen des Instituts für den Wissenschaftlichen Film und der Encyclopaedia Cinematographica. Sie ic dances with trances: Calonarang drama, Barong and Rangda, performed at Pagutan, Calona- enthalten jeweils eine Einfuhrung in das im Film behandelte Thema und die Begleitumstände des ,. rang drama and Janger dance, performed at Pegog. 2. A diviner-doctor burning incense in order Films sowie eine genaue Beschreibung des Filminhalts. Film und Publikation zusammen stellen die wissenschaftliche Veröffentlichung dar. \ß to go into a trance. 3. Two exorcist dances, with trances, to fight off epidemics and sickness: Sanghyang Bungbung, performed at Sindhu, and Sanghyang Celeng, performed at Duda. 4. PUBLIKATIONEN ZU WISSENSCHAFTLICHEN FILMEN werden in deutscher, englischer oder Dance instruction and rehearsal at Saba. französischer Sprache herausgegeben. Sie erscheinen als Einzelhefte, die in den fachlichen Sektionen zu Serien zusammengefaßt und im Abonnement bezogen werden können. Jede Serie besteht aus mehreren Lieferungen. Résumé du Film: Bestellungen und Anfragen an: Institut für den Wissenschaftlichen Film Danse et transe à Bali - Documents cinématographiques des années 1937-1945. 1. Deux Nonnenstieg 72 • D-3400 Göttingen drames exorcistes dansés, avec états de transe: drame Calonarang, Barong et Rangda, exécuté à Tel. (0551)202202 Pagutan, drame Calonarang et danse Janger, exécutés à Pegog. 2. Un docteur-devin brûlant de l'encens pour entrer en transe. 3. Deux danses exorcistes, avec états de transe, ayant pour but de combattre épidémies et maladies: Sanghyang Bungbung, exécutée à Sindhu, et Sanghyang © Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen 1983 ISSN 0341-5910 Celeng, exécutée à Duda. 4. Enseignement de danse et répétition à Saba.

3 Ethnol. 13/30-D 1512 Ethnol. 13/30-D 1512

Allgemeine Vorbemerkungen1 Schläfer setzen. Der Prototyp der Hexe ist die Rangda Calonarang {.rangda' heißt Die Balinesen leben mit Gott und seinen vielfältigen Manifestationen auf das engste Witwe). Sie ist wahrscheinlich die Verkörperung der balinesischen Urhexe. zusammen. Zu bestimmten Zeiten bittet man Gott, auf die Erde niederzusteigen und Der Mythos schreibt die Entstehung von Krankheiten, Gewächsschäden, schlechter unter den Sterblichen als Gast zu weilen. Genau wie bei einem neuangekommenen Ernten und Unglück der Todesgöttin Batari Durga zu, die in ihrer günstigen Manifesta• Gast bietet man ihm zuerst Kaubetel an, in Form sogenannter cawawg-Opfergaben, tion als Batari Giriputri verehrt wird. In der Sudamala-Legende wird die Gemahlin man gibt ihm wohlpräsentiertes Essen, Parfum, Toilettenartikel, Blumen, Kleider und Siwas wegen Ehebruch aus dem Himmel verwiesen. Laut einer anderen Schrift zog sie Geld. Die Gottheit nimmt davon die Essenz, und was davon übrigbleibt, das lungsuran, ihrem jüngsten Sohn, dem Gott der Kinder, Sanghyang Komara, die Haut vom Leibe, also die Reste des Essens, wird als göttliche Gnade entweder im Tempel oder zu Hause als er unaufhörlich schrie und nach Milch verlangte. Von Siwa verstoßen, fiel sie kopf• verzehrt. über durch den Luftraum auf die Erde. Während ihres Falles veränderte sich ihre Die zahlreichen Götterdarstellungen, denen man in diesem Zusammenhang begegnet, Gestalt in die eines Dämons mit Kugelaugen, Hauern, lang heraushängender Feuer• sind nicht die Götter selbst, sondern lediglich deren Sitze, in denen sie während ihres zunge und behaartem Körper. Sie wurde Durga, Beherrscherin der Friedhöfe und Erdenaufenthaltes weilen. Die Götter können in geschnitzten Figürchen Platz nehmen, Kremationsplätze. Zusammen mit ihren Schülerinnen (auch Schwestern) begann sie ihr aber auch in Münzen, in Masken, in Gamelanorchestern und selbst in Menschen (Sang- Zerstörungswerk auf der Mittelwelt. hyang). Grundbedingung ist, daß diese Gegenstände, die als palinggihan -» Sitz der Die Menschen wandten sich in ihrem Elend an die Götter und erhielten von ihnen die Gottheit - dienen, rein gehalten werden. Zu den Opferhandlungen gehören auch f % f% Usada, die Lehren zur Ausbildung von Ärzten (u. a. auch Balyan Usada und Balyan Musik und Tanz. Einzelne Dörfer haben Gottheiten, die miteinander verwandt sind. In Tetakson), zur Führung eines gottesfiirchtigen Lebens, durch das sie des göttlichen diesem Fall lädt zum Beispiel der in einem Dorf wohnende Gott seine Mutter ein, deren Schutzes teilhaftig werden konnten. Gleichzeitig gibt es bestimmte Maßnahmen oder Sitz sich in einem benachbarten Dorf befindet. Ihr palinggihan wird dann in einer Sänfte Methoden, die zur Vertreibung oder zum Exorzismus der Geister und Dämonen unter Gamelanmusik zum Tempelfest getragen, wobei sie nebst der üblichen Wegzeh• wirkungsvoll eingesetzt werden können. Zu diesen Maßnahmen gehört, neben großen rung auch Reisegeld erhält. chthonischen Opfern zu kalendarisch festgelegten oder durch Epidemien bestimmten Die Dämonen bestehen aus den einheimischen Geistern, hauptsächlich Naturgeistern, Zeiten, auch die Aufführung reinigender oder dämonenverscheuchender Tänze und oder Seelen Verstorbener und den hinduistischen Dämonen, den sogenannten Buta Tanzdramen, die in der Regel mit Trancen oder tranceartigen Zuständen einhergehen. und Kala. Sie besitzen übernatürliche Kräfte. Ihre Macht ist jedoch bedeutend geringer Grundgedanke der bedeutendsten exorzistischen Tanzdramen Calonarang und Barong als die der Götter, denen gegenüber sie in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen. Ja, sie ist die homöopatisch-magische Tötung von Rangda, der Verkörperung alles Hexen• sind zuweilen die Instrumente der Götter, um Sündige zu strafen. Als Herrscherin über haften - ein symbolischer Kampf zwischen weißer und schwarzer Magie. Dadurch wird das Geisterreich gilt die Todesgöttin Batari Durga. Auch die Dämonen werden regel• das Dorf gereinigt, von schwarzmagischen Einflüssen befreit. Es ist nicht einmal nötig, mäßig abgespeist, indem man vor Tore und Eingänge aller Art die sogenannten bonten das ganze Spiel aufzuführen, ja es genügt schon, den Barong durch die Dorfstraßen zu sor (untere, tiefere Opfergaben) auf den Boden legt. Man versucht jedoch, zudringliche tragen. Dämonen durch Erschrecken fernzuhalten, indem man beispielsweise Geschlechtsteile Wird mit Calonarang und Barong durch symbolische Bekämpfung der schwarzen neben den Eingang malt oder stachlige Blätter anbringt. Magie eine Reinigung des Dorfes von schädlichen Einflüssen erstrebt, so beruhen die Die Dämonen sind lärmempfindlich, und man kann sie durch Geschrei verscheuchen; Sanghyang-Zeremonien auf ganz anderen Vorstellungen. Junge Mädchen und Knaben, außerdem scheuen sie nasse Füße, und ein Dorfbach bietet aus diesem Grund Dämo• bei denen die Geschlechtsreife noch nicht eingetreten ist, werden der Gottheit als Sitz, nenschutz. Sie können nur geradeaus gehen, deshalb bringt man hinter Tempel- und als palinggihan angeboten. Diese nimmt von dem Körper zeitweilig Besitz, das heißt, es Hauseingängen eine Mauer an, an der sie sich die Köpfe einstoßen sollen, oder man _^ tritt Trance ein. Die Anwesenheit der Gottheit vertreibt die Dämonen. Ebenso kann man von ordnet die Eingangstore der verschiedenen hintereinanderliegenden Tempelhöfe nicht V/ %ß ihr heilkräftiges Wasser (penawar) erhalten. Schwieriger ist das Verständnis in einer Geraden. Von Dämonen besucht sind der Friedhof, die Kreuzwege und Orte, der Sanghyang-Zeremonien, bei denen Dämonen von dem Körper Besitz nehmen. die durch Blut verunreinigt sind. Zumeist gibt man sich gar keine Mühe, eine Erklärung zu finden; doch kann man Nebst diesen übernatürlichen Wesen können auch Menschen Schädigungen hervor• zuweüen auch die Ansicht vernehmen, daß in solchen Sanghyang-Zeremonien bringen, indem sie sich in Hexen, leak, verwandeln. Sie wenden sich zu diesem Zwecke Dämonen die Gelegenheit gegeben werde, sich in einer harmlosen, der menschlichen an die Todesgöttin Durga im Totentempel und bitten um ihre kesaktian, das ist ihre Kontrolle unterstehenden Weise zu amüsieren, also ihre bösen Gelüste abzureagieren. magische Kraft. Mit dieser können sie ihre Gestalt verwandeln, sie können sich in Tiere, in einen Wer-Tiger oder in Affen verwandeln und sich nachts auf die Brust der Zum Thema des Films Calonarang-Drama, Barong und Rangda in Pagutan

1 Text nach unveröffentlichten Manuskripten von E. SCHLAGER f, redigiert von U. RAMSEYER. Calonarang und Barong sind wie Kuchenformen, in die verschiedene Geschichten

4 5 Ethnol. 13/30-D ISU Ethnol. 13/30-D 1SU 1. Ouvertüre: Die Sandarän-Jauk-Episode (Tanz der feinen und groben Gefolgsleute hineingebacken werden können. Dabei bleibt von den beiden Dramen oft nur die aller- von Barong und Rangda), die im Barong-Drama in loser Beziehung zum Hauptge• typischste Grundstruktur erhalten, die es gerade noch ermöglicht, eine Handlung mit schehen steht, wird im Barong-Calonarang durch den Tanz der Sisya und einen Teil den obigen Dramen in Beziehung zu bringen. Dazu ist es nötig, zuerst die beiden des Calonarang-Dramas ersetzt. Dramen auf ihren Grundkern zu reduzieren. 2. Der kritische Vorfall: Das Eindringen der Rarung (Meisterschülerin der Rangda) in das Hoheitsgebiet des Barong wird im Barong-Calonarang durch eine Szene ersetzt, welche die Not im Lande darstellt. 3. Der Zusammenstoß: In beiden Formen findetdiese r zwischen Barong und Rangda statt, wobei der Barong im Barong-Calonarang die m«rt!-Form des Diebes Pandung, des Königs Erlangga (11.Jahrhundert), des Heiligen (Mpu Barada, Zeitgenosse und Berater Erlanggas) oder anderer Gegenspieler der Rangda (vgl. die folgende Version) darstellt. Version des Barong-Calonarang in Pagutan Figuren: Siwa Sapurna, König von Kertanegara. I Gusti Sura-Midjaya, sein Minister, wird später zum Barong. Ni Dukun Kandel, eine Balyan Tetakson, wird später zur Rangda. Sisya und Penugtug. Im Lande Weda Serengga hauste eine mächtige Hexe, Ni Dukun Batur. König Siwa Sapuma verbot ihr, Kranke zu behandeln, wegen ihrer „zweifältigen Absichten", mit anderen Worten, er bezeichnete sie als Hexe. Als eines Tages der König abwesend war, sandte sie ihre vier Sisya, Lenda, Lendi, Rarung (Larung) und Wisedana (Mahisawe- dana) in die Stadt. Diese töteten viele Leute durch Krankheit. Als der König zurückkam, war er über diese Vorkommnisse sehr beunruhigt und ließ seinen Patih I Gusti Sura- Midjaya holen. Dieser riet ihm, einen Balyan Tetakson zu befragen und empfahl die wegen ihrer Heiligkeit berühmte Ni Dukun Kandel. Zwei Abgesandte wurden zu ihr gesandt. Sie sprachen zu ihr: „Der König bittet Dich, Abb. 1. Barong versus Rangda - der Kampf zwischen weißer Gott in seinem Haustempel zu treffen." Sie ging dorthin und fielnac h kurzer Zeit in und schwarzer Magie Trance, wobei ihr Gott erschien: „O Gott", sprach sie, „ich bitte Dich im Namen Siwa Sapurnas, komm herunter und hilf ihm." „Ich weiß, warum Siwa Sapurna in Sorge ist", Calonarang: Eine Hexe mit ihren Sisya (Schülerinnen) bringt durch schwarze Magie sagte Gott, „er bittet um meine Hilfe, weil sein Land in Not ist und viele Leute sterben. Krankheit in das Land eines Königs. Ausgesandte Meuchelmörder können nichts Weiß Siwa Sapurna nicht, wer sein Feind ist? Es ist niemand anderes als Ni Dukun gegen sie ausrichten. Ein Heiliger bricht ihre Kraft. Batur, der er verboten hat, Medizin an Kranke zu geben und die er zweifältiger Barong: Zwei feindliche Mächte prallen zusammen, beide in dämonischer Form, Absichten beschuldigt hat. Nun sind bereits ihre Sisya im Lande. Es glückte, zwei Sisya Barong versus Rangda. In den Barong-Geschichten können diese Formen als murti- einzufangen; sie gaben zu, von Ni Dukun Batur gesandt zu sein. Nach ihrer Freilassung Gestalten (pemurtian — die ins Übermenschliche, meist Dämonische gesteigerte warnten sie ihre Herrin." Persönlichkeit) von Gegenspielern benützt werden, beispielsweise wird so ein patih, ein Als der König erfuhr, wer die Seuche verschuldet hatte, befahl er seinem Patih I Gusti Minister, zum Barong, ein balyan, Zauberarzt, zur Rangda, sobald die beiden auf Sura-Midjaya, die Hexe zu töten. Dieser ging nach Weda Serengga und fand Ni Dukun magischem Gebiet miteinander kämpfen. Batur schlafend. Sie hatte jedoch bereits ihre Gestalt verändert und war Rangda geworden. Der Patih verwandelte sich hierauf in den Barong und rief sein Gefolge, um Calonarang und Barong: Bei beiden Dramen handelt es sich um sympathetisch• Ni Dukun Batur anzugreifen. Bereits waren alle seine Krieger tot, als es ihm endlich magische Zeremonien. Die beiden Spielen gemeinsame Figur, Rangda, die unheilstif• gelang, Rangda tödlich zu verwunden. Der Barong brachte seine Krieger zum Leben tende Hexe, wird im Calonarang-Drama durch den Heiligen, im Barong-Drama durch zurück. Sie wollten sich sofort auf Rangda stürzen; da sie diese nicht fanden, richteten den Barong selbst unschädlich gemacht. sie in der Verzweiflung die Krise gegen sich selbst. Die gemeinsame Grundidee und die Rangda-Figur sind Veranlassung zu mannigfachen Choreographie: Tanz der vier Sisya, Auftritt von Ni Dukun Batur als Matah Gedé. Kombinationen beider Spiele, wobei auch die choreographischen Grundzüge sich an Tragikomische Kindsgeburt mit Kindermord durch die leak, von denen der eine beide Dramen anlehnen: Ethnol. 13/30-DlSn Ethnol. 13/30-D 1312

gefangen und wieder freigelassen wird. Mrèh-Tanz der Sisya in /èafe-Gestalt (alle tragen Der Janger ist somit eine rein weltliche Belustigung geworden. Nicht mehr Seuchen im Rangda-artige Kostüme). Auftritt des Barong mit seinen penugtug, welche aus Lande sind Anlaß für die Aufführung der ursprünglichen Sanghyang-Lieder, sondern Männern und Frauen bestehen. Von hier an geht die Handlung wie ein normaler Geburtstag, Hausfest, Trinkgelage. In Gebirgsdörfern erfuhren wir allerdings, daß es Barong weiter. zumindest seit zwei Generationen üblich sei, manchen rituellenSanghyang-Liede m Calonarang-Drama und Janger-Tanz in Pegog Der Janger ist auf dem Gebiet des Tanzes eine revolutionäre Erscheinung gleichen Ausmaßes wie der Gong-Kebyar-Klangkörper in der Musik. Die alten Tänze erfordern

Abb. 3. Gebannt von der Ausstrahlung der Rangda, fällt eine Janger-Tänzerin in Trance

Abb. 2. Janger-Tänzerinnen in Pegog einen Janger-Refrain anzuhängen. Der Basler Kunstmaler und Balikenner THEO MEIER hat gar in einem Gebirgsdorf einen Sanghyang Janger entdeckt, bei dem Trance auftrat. nur wenige Leute, welche überdies eine mühsame lange Schulung durchmachen Diese Beobachtung ist um so bemerkenswerter, als wir bis jetzt nur einen Janger müssen. Das beim Janger zu Lernende ist jedoch einfach, und der Janger wurde bald (in gekannt haben, in dem zur großen Überraschung der Bevölkerung Trance auftrat. Es Sanur seit 1926) zur Dorfunterhaltung par excellence. Quartiere desselben Dorfes handelte sich um einen Janger, der als Rahmen für eine Calonarang-Geschichte aufge- begannen miteinander zu wetteifern, den besten und schönsten Janger zu besitzen. Der ^ führt wurde: Janger wurde zur gelösten, offenen Form, in der alles Platz hatte: schönes, groteskes, Es war eine Notlage, die im Dorfe Pegog die Rückkehr des Janger in den Tempel einheimisches und fremdes Schauspiel, Tanz und Akrobatik. Tagesereignissse wurden bewirkte. So lange sich Leute zurückerinnern, besaß Pegog ein Calonarang-Spiel. Im darin glossiert, der höfische Prunk längst verblichener Fürsten und ihrer Frauen und Herbst 1936 war ein Tempelfest fällig, und das Dorf beschloß, Calonarang aufzu• Geliebten wieder belebt. führen. Es waren jedoch keine Sisya vorhanden, da bei den Ehemaligen bereits die Reife Der Janger, der sich ursprünglich aus Sanghyang-Frauenchören entwickelte, wurde eingetreten war. Zu jener Zeit übte in Pegog eine Janger-Gruppe, der man einen finan• zunächst von Männern aufgeführt. Früher nahmen Frauen überhaupt nicht an Schau• ziellen Beitrag gab, mit dem sie die Ausbildung in aller Eile vervollständigen und spielen und nur an einigen wenigen Tänzen teil. Kinder-Janger, von Knaben und Kostüme anschaffen sollte, um an der Calon^ang-Aufführung teilnehmen zu können. Mädchen getanzt und gesungen, kamen erst 1940 auf. Die prächtigen Mädchenko• Als das Tempelfest stattfand, spielte der Janger zuerst während ungefähr einer Stunde. stüme und der glitzernde, mit Blumen geschmückte Janger-Hut sind Anleihen an cili- Dann gesellten sich zwei -Flöten dazu, wie man sie, früher mehr als heute, in Figuren, symbolische Darstellungen der Reisgöttin Dewi Sri. - der Begleitmusik des Calonarang-Dramas gebrauchte. Ethnol. 13/30-DlSU Ethnol. 13/30-D IS12

Nun wurde regelrecht Calonarang gespielt, der Janger hatte also lediglich als Rahmen Begriff der Sanghyang-Tänze zu verstehen, müssen wir zu dem zurückgreifen, was gedient. Als nach einigen Stunden Rangda auftrat, ereignete sich etwas gänzlich Uner• bereits über Götterfiguren und göttlich verehrte Gegenstände gesagt wurde. Sie sind, wartetes und Unerhörtes: als Rangda angegriffen wurde, fielen plötzlich die Janger- wie bereits erwähnt, nicht die Götter selbst, sondern lediglich ihre palinggihan, das Mädchen in heftige Trance und warfen sich - nunmehr Sisyas - heulend ihrer Herrin zu heißt, ihre Receptacula, in denen sie Platz nehmen können. Füßen. Ebenso fielen die Angreifer der Rangda in Trance, und das Spiel fand seinen dramatischen Abschluß im Triumph der Rangda. Die so unerwartet aufgetretene Trance wurde vom Dorf keineswegs als unerwünschte Überraschung, sondern als göttliche Gnade gewertet. Die in die Medien herniederstei• genden Gottheiten wurden nach Beendigung des Spieles über alle Dorfsorgen befragt, speziell über den Grund der vielen Malariafälle. Wenn immer diese Aufführung in Zukunft stattfand, trat dieselbe vehemente Trance auf. Balyan Tetakson - Hellseherarzt - bei der Beräucherung zur Herbeiführung einer Trance Die individuellen Abwehrmethoden von Krankheiten liegen hauptsächlich in den Händen der Balyan (Medizinmänner, Zauberärzte). Dazu kommen die „Hausme• thoden", das heißt die praktische Anwendung empirisch erworbener und zum größten Teil mündlich überlieferter Kräuterkenntnisse. Der Begriff „Balyan" ist weitreichend, kommt es doch nach balinesischer Ansicht beim Heilen nicht so sehr auf das Wissen als vielmehr auf das kesaktian, den Besitz überna• türlicher Fähigkeiten an. Die Balyan können grosso modo in zwei Gruppen eingeteilt werden: 1. Balyan Usada und 2. Balyan Tetakson. Die erste Gruppe basiert ihr Wissen auf den medizinischen Lehrbüchern, den Usada, und medizinischen Kommentaren, den Tutur. Diese enthalten im wesentlichen magisch-philosophische Systeme, die aus der indischen hinduistischen Dogmatik über• nommen sind. Die zweite Gruppe, die Balyan Tetakson, steht bei den Kastenangehörigen weniger, Abb. 4. Sanghyang Bungbung - der Tanz mit den göttlich um so mehr aber beim Volk in Ansehen. Sie ist vielleicht das Überbleibsel des urbaline• beseelten Puppen sischen Medizinmannes oder Dorfzauberers, dem nicht nur die Gottbefragung in Trance, sondern auch das Austreiben der Dämonen (rituelle Dorfreinigung) oblag, Der Grundgedanke des Sanghyang ist nun der, daß der Mensch sich selbst als Recepta- wenn er, als Besessener, Krankheiten behandeln wollte. culum anbietet und somit den Göttern und Dämonen die Möglichkeit gibt, darin Platz So kennen beispielsweise die Dörfer Sibetan und Selat (beide Karangasem) einen zu nehmen und sich durch Worte oder Tanz den Menschen mitzuteilen. Das mensch• Balyan Desa, einen Dorf-Balyan, der priesterliche Funktionen ausübt und mit Zauber• liche Receptaculum wird durch Beräucherung in einen Trancezustand versetzt, das sprüchen die Opfer anbietet. In Bebändern (ebenfalls Karangasem) werden neue Dorf• heißt, sein eigener Wille über den Körper wird ausgeschaltet und statt dessen Platz für häupter durch den hellseherisch begabten Balyan Engengan (Balyan Tetakson) die Gottheit oder den Dämon geschaffen. bezeichnet, der sich zur Gottbefragung in Trance versetzt; in Selat wird der neue Leiter Wenn man von Sanghyang redet, so denkt man gewöhnlich an den Sanghyang Dedari, des heiligen Orchesters Gamelan Seiunding auf diese Weise nach Gottbefragung den Engels- oder Himmelsnymphen-Sanghyang, und den Sanghyang Jaran, das ist der (nyanyan) durch den Sedahan (Balyan Tetakson) ernannt. Pferde-Sanghyang. Beide werden im Tiefland hauptsächlich dann aufgeführt (um 1940), wenn Seuchen oder Krieg das Land schädigen. Neben diesen bekannten Formen sind je• Sanghyang Bungbung - Ritueller Tanz mit Götterfiguren in Sindhu doch noch einige andere, weniger geläufige Sanghyang bekannt. THEO MEIER und der Sanghyang Celeng - Ritueller Schweinetanz in Duda Verfasser haben bei ihren gründlichen Nachforschungen, speziell in Gebirgsgegenden, Haben wir beim Calonarang-Drama und beim Barong Methoden angetroffen, in denen weitere 25 Arten Sanghyang entdeckt, die mit sehr alten Zeremonien, vorwiegend mit durch symbolische Bekämpfung der schwarzen Magie eine Reinigung des Dorfes von dem altbalinesischen Reiskult, in Zusammenhang gebracht werden können. schädlichen Einflüssen der Hexen und Dämonen erstrebt wird, so kommen wir bei der Als Medien dienen bei diesen Sanghyang nicht nur Menschen, sondern auch Gegen• Besprechung der Sanghyang zu einer prinzipiell verschiedenen Methode. Um den stände. Als Gegenstände kommen dabei nur solche in Betracht, die sukla, also unbe-

10 11 Ethnol. 13/30-D 1512 Ethnol. 13/30-D 2512 nützt, rein sind. Sie müssen jedesmal neu hergestellt und dürfen kein zweites Mal Distrikten Badung und Gianyar sich vorwiegend aus Légong und Baris-Elementen benützt werden. zusammensetzt, überwiegen im ostbalinesischen Selat und Umgebung die dort Beim Sanghyang wird der Trancezustand mit nadi, das heißt „geworden", „einge• üblichen Rejang-Bewegungen. treten", bezeichnet. Äußerlich macht diese Trance einen ganz anderen Eindruck als der Der Sanghyang Bungbung kommt einzig in Sindhu-Sanur vor. Es handelt sich dabei um exaltierte Zustand bei der Barong- oder Calonarang-Trance. Sie erinnert vielmehr an eine Form, bei der ein Gegenstand - eine Puppe - nadi wird und diesen Zustand auf die

Abb. 5. Sanghyang Bungbung - die Tänzerinnen werden vom Tempelpriester (pemangku) aus der Trance geweckt Abb. 6. Légong-Probe in Saba

Somnambulismus und ist im Gegensatz zum Kris-Tanz beim Barong ein richtiger Tanz. Trägerin überbringt. In diesem Fall tritt die Trance der Mädchen nicht durch Beräuche- Einschläfern und Aufwecken geschehen durch den Pemangku, den Tempelpriester. rung ein, sondern durch Ekstase, in die sich diese während des Tanzes hineinsteigem. Während des Sanghyang sind die Beziehungen zwischen Trance und hypnotischer Außergewöhnlich ist ferner, daß auch die Puppen nicht beräuchert werden und daß Suggestion geradezu in die Augen springend. Der Rapport mit dem Hypnotiseur - keine Sanghyang-Lieder gesungen werden. Die Musik wird durch einen mit Eisen• einer Mehrzahl, nämlich den Musikern oder Sängern der Sanghyang-Lieder - bleibt tasten versehenen Gamelan ausgeführt. während der Dauer des Sanghyang aufrechterhalten. Der Sanghyang Celeng wird in Duda, Canggu und Pesangkan, also in der Umgebung Unter den in Liedtexte gekleideten Suggestionen finden sich tänzerische Anweisungen, von Selat (Distrikt Karangasëm) aufgeführt. Er ist sehr beliebt und wird vorzugsweise in wie „sich biegen", „sich emporranken" usw. Es wird gesagt, daß die Tänzerinnen über• Mondnächten während der Sanghyang-Zeit gespielt, neben anderen Formen, bei natürliche Leistungen vollbringen können. Wir kommen aber bei kritischer Betrach• denen das Medium sich wie ein Affe, eine Kröte, ein Feld- oder Waldgeist benimmt. tung all dessen, was wir gesehen haben, zum Schluß, daß die künstlerischen Leistungen Daneben finden sich eine ganze Reihe objektbezogener Sanghyang, bei denen der Geist in Trance nicht über das hinausgehen, was bereits als außergewöhnliche Reaktions• {tak us in materielle Gegenstände hineinfährt und diese animatiert. möglichkeit in der Hypnose bekannt ist. Die Balinesen sehen ihre Tänze bereits vom Während der Beräucherung des Schweinemediums singen Frauen und Männer in lang• frühesten Kindesalter an. In der Trance werden diese Engramme ekphoriert und die samem, schleppendem Tempo: Medien tanzen genau so, wie sich die betreffenden Tänze in ihrer Erinnerung einge• „Blätterbrei, gib der Sau; die Sau schnalzt, gib ihr den Brei. Rasch wird sie dick, groß graben haben. Während zum Beispiel der Sanghyang-Tanz in den südbalinesischen und borstig; zerklopfe mit dem Hammer die Hoden."

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Sofort nach Eintritt des «tf<&-Zustandes springt der Sanghyang Celeng auf allen Vieren weiterhin neues Material, wobei ihm wiederum THEO MEIER behilflich war, so vor davon; er schnüffelt am Boden, frißt allen Kot und Unrat, die einem richtigen Schwein allem, seit 1950, mit Tonbandaufnahmen. Leider ist es nicht zur Vollendung dieses als Leckerbissen vorkämen. Schließlich fangt man das Medium ein, wobei dieses umfangreichen Werkes gekommen. ERNST SCHLAGER starb am 19. Dezember 1964. Riesenkräfte entwickeln kann, so daß acht bis zehn Leute zu seiner Überwältigung (ALFRED BÜHLER, Basel, im Mai 1975) nötig sind. Medien können Knaben oder Männer sein. Spezielle Vorbedingungen werden nicht verlangt. Erläuterungen zum Film Tanzunterricht und Tanzprobe in Saba1 Wortlaut des gesprochenen Kommentars Es gibt in Bali keine bewußte Tanz- oder Musiktheorie. Die Tanzerziehung führt direkt Calonarang-Drama, Barong und Rangda in Pagutan1 in die Endforrn. Die Schülerin wird durch den Lehrer, beziehungsweise die Lehrerin Wenn Unheil, Krankheit und Tod die Menschen bedrohen, kommen in zahlreichen wie eine Marionette bewegt, bis die Bewegungen in ihr sitzen. Der Film, aufgenommen Dörfern Balis bis in die heutige Zeit bestimmte rituelleDrame n und Tänze zur Auffüh• im Hofe des Anak Agung Bagus Djelantik, des Dorffürsten von Saba, veranschaulicht rung. Die rituelleAufführun g in Pagutan beginnt mit dem Tanz der Sisyas, der Schüle• dieses Lehrprinzip. Anschließend werden Tanzszenen gezeigt, die typische Eigenheiten rinnen der Urhexe Rangda. Weitere Szenen aus der Calonarang-Legende folgen. des balinesischen Tanzsüls dokumentieren: die balinesische Tänzerin tritt - im Unter• Aufführungsort ist der längliche Platz vor dem mit Mauern umfriedeten Bezirk des schied zur javanischen - heraus und will gefallen. Ihr Blick ist in die Feme gerichtet, die f\ Totentempels. Bewegungen sind markant und heftig, dann wieder süß und einschmeichelnd, entspre¬ Der Paartanz der Sisyas wird von jüngeren Mädchen ausgeführt. Dagegen sind die chend dem balinesischen Heldenideal galak (wild, heftig) und manis (süß, sanft). schauspielerischen Hauptrollen mit Männern besetzt. Das gilt für die Meisterschülerin Larung ebenso wie für die Urhexe selbst, die hier zunächst in menschlicher Gestalt als Zur Entstehung des Films alte Witwe auftritt. Denn Gegenstand des aufgeführten Spiels ist die Rache der Witwe ERNST SCHLAGER war von Haus aus Chemiker. Als Vertreter der Firma Sandoz AG in von Dirah für ihre ungefreit gebliebene Tochter Ratna Menggali. Basel reiste er oft nach Südasien, Südostasien und dem Femen Osten. Im Jahre 1940 Zusammen mit ihren Schülerinnen, die sie in die Kunst der schwarzen Magie einführt, arbeitete er in Indien, nachher in Indonesien, und hier wurde er durch den Eintritt verbreitet die in Pagutan Ni Dukun Batur genannte Witwe Krankheit und Tod im Land Japans in den Zweiten Weltkrieg überrascht. Eine Rückkehr in die Schweiz erwies sich des Königs von Kertanegara. Abgesandte des Königs begeben sich auf den Weg, um Hil• als unmöglich, aber es wurde ihm wenigstens gestattet, statt in Java in Bali das Kriegs• fe zu holen. Sie begegnen einem mächtigen dämonischen Jauk, der ihnen den Hinter• ende abzuwarten. Hier lebte seit 1936 ein alter Freund von ihm, der Basler Maler THEO grund für die Not im Lande erklärt und den Namen der Schuldigen preisgibt. | MEIER, den er schon zwischen 1937 und 1941 wiederholt besucht hatte. Mit ihm In einem Zwischenspiel werden die Untertanen der Hexen und Spukgeister vor Augen zusammen blieb er vom Mai 1942 bis zum August 1945 auf Bali interniert. geführt: Eine Hochschwangere, die inmitten einfacher Bauersleute die Bühne betritt, Die große Liebe ERNST SCHLAGERS galt der Musik; nicht von ungefähr bestand er sein erregt die Aufmerksamkeit einiger Geister. Für die Menschen unsichtbar, greifen diese Doktorexamen als Chemiker mit Musikwissenschaft als Nebenfach. So versteht man, störend in den Geburtsvorgang ein. Das Fruchtwasser geht ab. Heftige Wehen setzen daß ihn gerade Bali von seinem ersten Besuch an faszinierte, und daß er dort schon früh ein. Ein Affenkobold versucht, an das Ungeborene heranzukommen. In der Nähe lauert mit musikologischen Forschungen begann. In THEO MEIER hatte er einen Freund, eine Hexe - oder Léyak -, während der Ehemann Geburtshilfe leistet. Ohne die nahe dessen Begeisterung für Bali ebenso groß war wie seine eigene, und der ihm dank Bedrohung zu ahnen, freut sich die Familie über das Neugeborene. Während der Vater seiner profunden Kenntnisse auf allen Gebieten balinesischer Kultur zum hochge• sich der Wöchnerin annimmt, stehlen Hexe und Kobold das Kind. Nun versucht der schätzten Mitarbeiter und Berater wurde. Die lange Internierungszeit erwies sich I \ Affenkobold, sich auch der Nachgeburt zu bemächtigen, die wenig später ausgestoßen deshalb für beide trotz aller Gefahren, Entbehrungen und Nöte als eine einzigartige wird. Das unsanfte Spiel der Geister bleibt unbemerkt, da die Familie mit der Massage Periode beglückenden und erfolgreichen Forschens. der Wöchnerin beschäftigt ist. Erst als die Geister sich des Kindes entledigen, wird sein Nach dem Krieg brachte ERNST SCHLAGER dicke Manuskripte, Filme und zahlreiche von Tod den Eltern offenbar. ihm nach dem Gehör aufgenommene Transkriptionen balinesischer Musik nach Die bestürzte Familie kann sich die Ursache des Unglücks nicht erklären und schickt Hause. Mit THEO MEIER zusammen beabsichtigte er, die Resultate ihrer Forschungen nach einer berühmten Hellseherin - einer Balyan Tetakson namens Ni Dukun Kandel. zu veröffentlichen, tat es aber zunächst bloß in sehr bescheidenem Umfang. Für die Diese versetzt sich mit Weihrauch, Priesterglocke und Zaubersprüchen in Trance, geplanten Hauptuntersuchungen über „Altbalinesische Tempelzeremonien und rituelle entlarvt als Missetäter die Hexe und den Kobold und macht diese sichtbar. Eine wilde Siebenton-Musik" und „Exorzistische Zeremonien und Tänze in Bali" sammelte er Jagd auf die Kindsmörder beschließt das Zwischenspiel, i

Vgl. dazu die Begleitpublikationen von U.RAMSEYER [21], [22] und [24]. ' Die K«rs('y-Überschriften entsprechen den Zwischentiteln im Film.

14 15 Ethnol. 13/30-D 1S12 Ethnol. 13/30-D 1512

Während das Calonarang-Drama vor den Toren des Tempels weiterläuft, werden im Bali als Rahmen für unterhaltende, rein profane Theateraufführungen beliebt. Es war Innenhof die Masken des Barong und der Rangda geweiht. Als mächtiger Schutzgeist eine Nodage, die im Dorf Pegog die Rückkehr des Janger in den Tempel bewirkte: Um vergegenwärtigt der Barong die positiv gewerteten Kräfte der weißen Magie. Die nega• gehäuft auftretenden Malariafällen entgegenzuwirken, beschloß man wie üblich, das tiven Kräfte der schwarzen Magie, die die Menschen mit Krankheit und unnatürlichem rituelle Calonarang-Drama aufzuführen, und da Sisya-Tänzerinnen im Dorf zur Zeit Tod bedrohen, werden von der Gegenspielerin des Barong, der Urhexe Rangda, fehlten, ersetzte man sie durch eine - eigentlich weltliche - Janger-Tanz- und Gesangs• verkörpert, der ein weißes Zaubertuch als Tarnung und Waffe dient. gruppe. Vor dem Tempel hat sich im Auftrag des Königs von Kertanegara sein Minister I Gusti Mit einem Blutopfer an die erdgebundenen Mächte eröffnet der Priester des Totentem• Sura-Mijaya aufgemacht, auf der Suche nach der unheilbringenden Witwe Ni Dukun pels die rituellenHandlungen . Ein vornehmlich aus Schlagzeug bestehender Gamelan Batur. In Gestalt der Urhexe Rangda tritt diese aus dem Tempeltor und wird von Sura- begleitet die Lieder und Tänze der im Rechteck sitzenden Janger-Mädchen und Mijaya mit dem Krisdolch angegriffen. Durch den tranceartigen Zustand des Masken• -Knaben. Der aus Pflanzenmark gefertigte Kopfschmuck setzt die Tänzerinnen in Bezie• trägers unverwundbar, begibt sich die Rangda zu ihren Schülerinnen, den Sisyas, die hung zur Reisgörtin Sri und ihrem Kult. Die Tänzer tragen die überlieferte Festkleidung nun ebenfalls als Hexen erscheinen, und tanzt mit ihnen. der Männer. - Unter Anteilnahme der Dorfbevölkerung beginnt die Aufführung des Minister Sura-Mijaya - irn Calonarang-Drama Verkörperung der positiven Kräfte - hat Calonarang-Dramas. im nun anschließenden Barong-Rangda-Drama die Gestalt des Barong angenommen. Wie in Pagutan ist auch hier das Hauptgeschehen mit unterhaltenden improvisier• Im symbolischen Zweikampf zwischen Gut und Böse messen sich die Kräfte der ^ ten Einlagen durchsetzt. Die vom Gesang und Tanz des Janger eingerahmte Haupt• weißen Magie mit denen der schwarzen. Als der Barong in Bedrängnis gerät, zieht sein \J' handlung bleibt im wesentlichen die gleiche und geht von der verschmähten, unverhei• mit Krisdolchen bewaffnetes Gefolge auf, das hier in Pagutan aus männlichen und ratet gebliebenen Tochter Ratna Menggali und ihrer darüber erzürnten Mutter, der weiblichen Buta-Kala - Dämonengeistern - besteht. Witwe von Dirah, aus. Die auf Rache sinnende Witwe verwandelt sich in die Urhexe Voller Überheblichkeit und Schmähungen ausstoßend, tritt die Rangda den Kämpfern Rangda. entgegen. Zu besinnungsloser Wut gereizt, versuchen die Kämpfer, die Hexe zu töten. Unmittelbar nach ihrem Auftritt nimmt das Drama jedoch eine völlig unerwartete Doch die Dolche können, aufgrund der durch Trance bewirkten Kontraktion der Mus• ungeplante Wendung: Die Angreifer der Rangda, Darsteller und Tänzer werden in keln, nicht in den Körper eindringen. Durch die Kraft des weißen Zaubertuchs bezwun• großer Zahl von heftiger Trance ergriffen, und das Spiel kommt zu einem vorzeitigen gen, stürzt ein Krieger nach dem andern zu Boden, wo er in tiefer Trance liegenbleibt. Die Ende. Gebannt von der magischen Kraft der Hexengestalt richten viele der Männer die Maskengestalt der Rangda, ebenfalls in Trance gefallen, wird in den Tempel getragen, Krisdolche gegen sich selbst. Auch die Rangda fällt in tiefe Trance. Völlig außer sich wo sich ihre Betreuer um sie bemühen. Mit Hilfe von Weihrauch versucht ein Tempel• geratene Männer werden entwaffnet. Sogar die zu dem rituellen Spiel nur ausnahms• priester, den Träger der Rangda-Maske aus seiner Trance zu holen. weise hinzugezogenen Tänzerinnen des Janger werden von der suggestiven Kraft des Vor dem Tempel kümmert sich der Barong um seine niedergestreckten Krieger, die Geschehens überwältigt. unvermittelt aufspringen und zusammen mit den weiblichen Buta-Kala - weiterhin in Selbst nach dem Abnehmen der beengenden Kopfmaske bleibt der Maskenträger mit Trance - tanzend nach der Rangda suchen. Da sie diese nicht finden, richten sie ihre Kris• der Gestalt der Rangda eins und bringt ihren Triumph mit siegesbewußten Gesten zum dolche gegen sich selbst, in einem verzweifelten Versuch, das eigene Leben zu opfern. Ausdruck. Schließlich werden sie entwaffnet und ins Tempelinnere gebracht. Helfer nehmen sich Priester des Totentempels schicken sich an, die Betroffenen mit Hilfe von Weihrauch ihrer an. Alle in Trance Befindlichen, darunter auch Frauen und Männer, die ursprünglich und Weihwasser aus der Trance zu wecken. Während die Mehrzahl sich im Zustand am Spiel nicht beteiligt waren, werden in Reihen vor den Priester gesetzt. schlafähnlicher Versunkenheit befindet, werden immer wieder einige von heftiger Erre• Nachdem Barong und Rangda die ihnen zustehenden Opfergaben erhalten haben, gung gepackt, f rufen Priester und ihre Helfer die in Trance versunkenen Spieler, Tänzer und ( \ Wie in vielen balinesischen Dörfern gibt es auch in Pegog einige als Medien begabte Zuschauer mit geweihtem Wasser und Weihrauch in die Gegenwart zurück. Personen, die vom Himmel herniedersteigenden Gottheiten oder unterirdischen Der Kampf zwischen Barong und Rangda wird im Unentschiedenen gelassen. Mit der Dämonen vorübergehend als Sitz und Sprachrohr dienen können. Die von den Auffuhrung dieses rituellen Spiels sind jedoch die das Dorf Pagutan bedrohenden Kräfte Gottheiten erfüllten Medien werden über alle' Sorgen befragt, die das Dorf Pegog - Seuchen, Krankheit und Tod - zurückgedrängt, und zwischen den negativen und bedrücken, insbesondere über die zahlreichen schweren Krankheitsfälle der letz• positiven Kräften, die das Schicksal der Menschen bestimmen, ist wieder ein Ausgleich ten Zeit. Durch die in Zungen redenden Medien geben die Gottheiten Antwort und geschaffen worden. | Rat. Die so unerwartet aufgetretene Trance wurde von den Dorfbewohnern deshalb keines• Calonarang-Drama und Janger-Tanz in Pegog wegs als unerwünschte Überraschung, sondern als göttliche Gnade gewertet. Wann Janger-Tänze und die sie begleitenden Gesänge, die in alten, mit dem Reiskult eng immer später eine solche Aufführung in Pegog stattfand, trat dabei dieselbe vehemente verbundenen Gattungen der exorzistischen Sanghyang-Rituale wurzeln, sind in ganz Trance auf, die anschließend eine Gottbefragung möglich machte.

16 17 Ethnol. 13/30-D 1512 Ethnol. 13/30-D 1512 Balyan Tetakson - Hellseherarzt - bei der Beräucherung zur Herbeiführung einer Trance Sanghyang Celeng - Ritueller Schweinetanz in Duda Ein hellseherisch begabter Volkspriester - ein Balyan Tetakson - ruft im Haustempel Bei den in der Gebirgsgegend von Karangasem üblichen Formen der exorzistischen die Gottheit an und bittet sie um Erlaubnis, eine Trancesitzung durchzuführen. Nach Sanghyang-Zeremonien nehmen Geister oder Tiere, wie Affe, Kröte oder Schwein, einem einleitenden, über das Räucherbecken gesprochenen Gebet versetzt er sich mit von Medien Besitz, welche sich in der Trance so wie der Geist benehmen, der in sie Hilfe von Rauch aus Harz und Sandelholz, mit Pendelbewegungen von Kopf und Ober• gefahren ist. körper und schließlich durch den Genuß eines Betelbissens in den Trancezustand. Der Schweine-Sanghyang - Sanghyang Celeng - wird vorzugsweise in Mondnächten Dabei hält er sich an einer hölzernen Platte fest, auf der die erforderlichen Opfergaben während der Zeit der Reisschwangerschaft durchgeführt. Das Medium, das durch ausgebreitet sind wie Reis, ein Ei, eine Kokosnuß, chinesische Lochmünzen, ein Glas Beräucherung und suggestiven Gesang in Trance geraten ist, trägt eine aus Bastfasern geweihten Wassers. der Zuckerpalme hergestellte Verkleidung. Der Schweine-Sanghyang springt umher, Unter den verschiedenen Kategorien balinesischer Heilkundiger nimmt der Wahrsage• sucht am Boden nach Nahrung und wird durch aufreizende Zurufe der Umsitzenden in priester eine Sonderstellung ein, da er im Trancezustand die spirituellen Verursacher Bewegung gehalten. einer Krankheit zu erkennen und daraufhin die psychischen Seiten der Erkrankung zu Selbst nach dem Entfernen seines Fasergewandes ist das Medium noch ganz vom Geist behandeln vermag. des Schweine-Sanghyang durchdrungen. Es bedarf der Kraft mehrerer Männer, um den von Muskelkontraktionen geschüttelten Tänzer zu halten, bis dieser schließlich aus der Trance herausfindet. Die völlige Wiederherstellung dauert von wenigen Minuten bis zu Sanghyang Bungbung - Ritueller Tanz mit Götterfiguren in Sindhu einer Viertelstunde. Tanzunterricht und Tanzprobe in Saba Beim Trancetanz Sanghyang Bungbung werden Puppen aus Bambussegmenten - Bungbung - zum Sitz von Gottheiten. Die Besessenheit der vom Priester beräu• Das Dorf Saba zählt seit vielen Jahrzehnten zu den wesentlichen Zentren des höfischen cherten Zeremonialfiguren überträgt sich im Verlauf des Tanzes auf die Trägerinnen. Tanzes auf Bali. Es ist besonders durch seine Choreographien auf dem Gebiet der Lé- Es sind Mädchen und junge Frauen der den Tempel betreuenden Vereinigung. gong-Mädchentänze auch über die Grenzen der Insel hinaus bekannt geworden. Der Sanghyang Bungbung wurde an jedem Voll- und Neumond des fünften bis zehnten Die Schülerinnen nehmen ihren Unterricht im Alter von sieben bis acht Jahren auf. Monats und zwar nur in Sindhu, einem Weiler der Gemeinde Sanur, getanzt. In diese Nachdem sie die Grundpositionen des Tanzes beherrschen, werden sie, geführt von Periode fallt die Regenzeit mit ihren häufigen Erkrankungen, die mit Hilfe des Sang- ihrem Tanzlehrer oder, wie hier, einer erfahrenen Tänzerin, sogleich mit der Endform hyang-Rituals exorzistisch bekämpft wurden. des Tanzes vertraut gemacht. Dabei werden die einzelnen, in hartem Training einstu• Der Rhythmus eines abseits sitzenden kleinen Gamelan Gundrung bestimmt Tempo dierten tänzerischen Akzente und Figuren auf Trommelschlagfolgen, Gongakzente und und Dynamik des ungeübten Tanzes, dessen Bewegungen von jeder Tänzerin nach Melodien eines verkleinerten Gamelan bezogen. ihrem Vermögen ausgeführt werden. Im Verlauf des Tanzes bereiten zwei der Frauen Zum Zeitpunkt der Filmaufnahme, also vor Einführung der Schulpflicht auf Bali, dauer• Räucherbecken vor, um mit ihnen zu tanzen. Das Orchester steigert das Tempo und ten der Tanzunterricht und die Tanzproben täglich mehrere Stunden. Die traditionelle spielt den in die Trance führenden monotonen Batel-Rhythtnus. Entsprechend werden Art der tänzerischen Ausbildung, bei der die Grundfiguren zuerst in den Körper hinein• die Tanzbewegungen schneller und heftiger. geformt und erst dann frei nachgetanzt werden, hat sich in Saba erhalten können. Die beiden Frauen umkreisen mit dem Räucherwerk die Gruppe der tanzen• Die eine Stunde und länger dauernden Choreographien der Mädchentänze stellen den Mädchen mit immer schnelleren Schritten. Schließlich schleudern sie die rau• erhebliche Ansprüche an die gestische und mimische Ausdrucksfähigkeit der chende Glut mit einem Schrei zu Boden, der wie ein Signal die allgemeine Trance ^.-^ Darsteller. In monatelangen Proben, zu denen gelegentlich ein berühmter Lehrer oder herbeiführt. \J Choreograph aus der Nachbarschaft herangezogen wird, erlernen die Tänzerinnen, Es wird angenommen, daß sich zu diesem Zeitpunkt die Gottheiten sowohl in den unter strenger Aufsicht des lokalen Patrons der Künste Anak Agung Bagus, das für ihre Bambuspuppen als auch in ihren Trägerinnen niedergelassen haben. Die Figuren Rolle maßgebliche Ausdrucksrepertoire. werden vom Priester und seinen Helferinnen sogleich eingesammelt und in ihren In den letzten Stunden vor der erstmaligen Aufführung eines Tanzes wird an der Schrein zurückgebracht. Synchronität der Bewegungsabläufe gearbeitet, die fließend und wie über den Boden Während einige der Tänzerinnen heftig erregt sind und weinen, verharren andere wie schwebend wirken sollen. Auf spezielle Anweisung des Patrons, in dessen Fürstenge• in tiefem Schlaf. - Der Tempelpriester und Leiter des Rituals spricht über Weihrauch höft Unterricht und Proben stattfinden, wird schließlich an der Verbesserung des ein Gebet. Mit geweihtem Wasser weckt er die Beteiligten aus ihrer Versunkenheit. Ein mimischen Ausdrucks, vor allem der Augen, gefeilt. letztes Gebet und Gesten der Verehrung gegenüber den Gottheiten im Schrein Zur Begleitung einzelner Szenen greift Anak Agung Bagus auch selber zur zweifelligen beenden das Ritual. Konustrommel, die als Schlüsselinstrument des balinesischen Orchesters das musika• lische und tänzerische Geschehen zu koordinieren hat. 18 19 Ethnol. 13/30-D 1512 Ethnol. 13/30-D 1512

Die Choreographien der höfischen Mädchentänze beziehen ihre Inhalte aus Epen, [22] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - »baris«-Tanz in Saba mit dem »gamelan« aus Pinda. Legenden und Romanzen, aus Stoffen also, die sich besonders zur Unterhalrung der Film E2161 des IWF, Göttingen 1978. Publikation von U. RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Fürsten, zum festlichen Empfang von Gästen und letztlich auch zur Erbauung der Sekt. Ethnol., Ser.ll, Nr.30/E2161 (1981), 18S. Götter im Tempel eignen. [23] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Karangasëm - Figurationsrhythmik in der balinesischen Musik. Film E2163 des IWF, Göttingen 1978. [24] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - Unterricht im »légong«-Tanz durch I Gusti Gëdé Literatur Raka in Saba. Film E 2165 des IWF, Göttingen 1978. Publikation von U. RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 10, Nr.29/E2165 (1980), 15S. [1] BELOJ.: Trance in Bali. New York 1960. [25] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - »légong«-Tanz in Saba. I. „Hofdame »« und [2] BELOJ.: Bali: Rangda und Barong. Monographs of the American Ethnological Society 16, himmlische Nymphen »widiyadari«". Film E 2166 des IWF, Göttingen 1978. Publikation 2. Aufl. Seattle and London 1966. von U. RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 10, Nr.30/E2166 (1980), 14S. [3] BELOJ., (Hg.): Traditional Balinese Culture. New York, London 1970. . [26] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Karangasëm - »sëlonding«-Orchester. Ritualmusik in Tênganan [4] COVARRUBIAS.M.: Island of Bali. London, Toronto, Melbourne, Sidney 1937. Neuauflage: Pëgéringsingan. Film E 2167 des IWF, Göttingen 1978. Publikation von U. RAMSEYER, Publ. Oxford in Asia Paperbacks. Kuala Lumpur, Singapore, Jakarta 1972. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 13, Nr.6/E2167 (1983), 15S. [5] MEIER, TH.: Bali. Insel der Götter, Geister und Dämonen. Zürich 1975. [27] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - Auswahl eines Mädchens für den »légong«-Tanz in [6] NEUHAUS, H.: Barong. Djawa 17 (1937), 230-241. Saba. Film E 2210 des IWF, Göttingen 1978. Publikation von U. RAMSEYER, Publ. Wiss. [7] RAMSEYER, U.: Kultur und Volkskunst in Bali. Zürich 1977. Französische Ausgabe: L'art Film., Sekt. Ethnol., Ser. 10, Nr.27/E2210 (1980), 14S. populaire à Bali. Fribourg, Paris 1977. Englische Ausgabe: The Art and Culture of Bali. [28] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - »légong«-Tanzprobe in Saba. Film E2211 des IWF, London, New York, Jakarta 1977. Göttingen 1978. Publikation von U. RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 10, [8] RAMSEYER, U.: Bali. Insel der Götter (Mit einem Beitrag von ERNST SCHLAGER). Ausstellungs• Nr.28/E2211 (1980), 14S. führer durch das Museum für Volkskunde Basel. Basel 1983. [29] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - Maskentanz der »Rangda« in Saba. Film E 2212 des [9] SCHLAGER, E.: Bali. In: Musik in Geschichte und Gegenwart. Kassel und Basel 1956, IWF, Göttingen 1978. S. 1109-1115. [30] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - »légong«-Tanz in Saba. II. „Himmlische Nymphen [10] SCHLAGER, E.: La musique de Bali. In: Histoire de la musique I. Encyclopédie de la »widiyadari«"; „König Lasern". Film E2236 des IWF, Göttingen 1978. Publikation von PléjadeLX. Paris 1960. U.RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 10, Nr.31/E2236 (1980), 15S. [11] SCHLAGER, E.: Vom Arbeitsrhythmus zur Musik in Bali. In: Festschrift Alfred Bühler. Basler [31] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Karangasëm - »sëlonding«-Orchester. Rituelle Siebentonmusik Beiträge zur Geographie und Ethnologie. Ethnologische Reihe II. Basel 1965. in Tênganan Pëgéringsingan. Film E2237 des IWF, Göttingen 1978. Publikation von [12] SCHLAGER, E.: Rituelle Siebentonmusik auf Bali. Hg. H. OESCH. Forum Ethnomusicolo- U. RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser. 13, Nr.7/E2237 (1983), 14S. gicum, Series I.: Basler Studien zur Ethnomusikologie. Bern 1976. [13] SCHLAGER, E.: Exorzistische Zeremonien und Tänze in Bali. Unveröffentlichte Manuskripte Bali. Abbildungsnachweis [14] SCHLAGER, E.: Der „barong". In: [8]. Abb. 1-6: Foto THEO MEIER. [15] ZOETE,B. DE, und W. SPIES: Dance und Drama in Bali. London 1938. Neuaufl. 1973.

Filmveröffendichungen

[16] MULLENS, W.: Bali (Indonesien) - Sanghijang- und Ketjaqtanz. Film E236 des IWF, Göttingen 1959. Publikation von H. HOHNSCHOPP. Göttingen 1973, 12S. [17] PLESSEN, V.V.: Baris-Djauk-Tanz auf Bali. Film C 439 des IWF, Göttingen 1944. Publikation von H. MARTENS-HEDENUS. [18] PLESSEN, V.V.: Barong-Kèkèt-Tanz auf Bali. Film C 436 des IWF, Göttingen 1944. Publika• tion von H. MARTENS-HEDENUS. [19] PLESSEN, V.V.: Ketjak, Kinder-Barong und Kinder-Djanger auf Bali. Film C 440 des IWF, Göttingen 1944. Publikation von H. MARTENS-HEDENUS. [20] PLESSEN, V.V.: Tanzunterricht, Kebyar- und -Tanz auf Bali. Film C 437 des IWF, Göttingen 1944. Publikation von H. MARTENS-HEDENUS. [2]] RAMSEYER, U.: Bali, Distrikt Gianyar - Unterricht im »baris«-Tanz durch I Gusti Gëdé Raka in Saba. Film E 2160 des. IWF, Göttingen 1978. Publikation von U. RAMSEYER, Publ. Wiss. Film., Sekt. Ethnol., Ser.ll, Nr.29/E2160 (1981), 18S.

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