Keine Angst vor den Kleinen Wahl2017 Wahl-Duell zwischen (CSU) und Marianne Schieder (SPD): Rätselraten um Ausgleichsmandate Themen, Hintergründe, Von Jürgen Herda Diskussionen Schwandorf. SPD zurück im Tal der Tränen, CDU/CSU 17 Prozent vorne: www.onetz.de/wahl Alles schon gelaufen? Von wegen. Al- les noch möglich. Von Großer Koaliti- on über knapp Schwarz-Gelb bis Ja- Zitate maika. Im Kandidatenduell zwischen Karl Holmeier und Marianne Schie- „Ich bin selbst an den Rollstuhl, der im Wahlkreis Schwandorf ist von gefesselt. Was wollen Sie gegen Unruhe aber nichts zu spüren. Die beiden Direkt- kandidaten im Wahl- die große Versorgungslücke bei jungen Pflegebedürftigen tun?“ Geht bei CSU und SPD die Angst kreis Schwandorf, Karl Holmeier (CSU, Zuschauerfrage von Jutta Dorn- um, die guten Prognosen für die klei- busch, 35 Jahre nen Parteien – AfD, Linke, FDP, Grü- links) und Marianne ne – könnten massiv Listenplätze Schieder haben sich „Wir haben viel erreicht für Men- kosten? „In ganz Deutschland gibt es viel zu sagen. Alle schen mit Behinderung. Es fehlen keinen, der das sagen kann“, sagt Rededuelle und die aber sicher Ansprechpartner für Holmeier nach der gescheiterten Re- Einzelinterviews sind Junge in Pflegeeinrichtungen. form des Wahlrechts. Eigentlich soll- im Onetz zu sehen. Man muss sich um jeden Einzel- ten die Ausgleichmandate beschnit- Bild: Lukas Meister fall kümmern.“ ten werden. Jetzt könnten bis zu 700 Marianne Schieder (SPD) Abgeordnete in den ein- Die Rheingold-Studie – das Ergeb- cher machen will die Union nach der abgebaut. Schieder sieht es ähnlich: „Geld allein pflegt nicht, wir ziehen, statt der vorgesehenen 598 nis 50 zweistündiger psychologischer Wahl mit einer Kommission über „Hätten wir vor der Terrorgefahr ge- brauchen auch Menschen dazu. (jeweils Direktmandat und Liste in Tiefeninterviews – warnt die etablier- Parteigrenzen hinweg. Eines schließt sagt, wir brauchen zusätzliche 15 000 In diesem Bereich muss man den 299 deutschen Wahlkreisen. ten Parteien, den Unmut zu unter- er aus: „Die Rente mit 70 ist Blöd- Polizisten, hätten die Bürger gesagt, ständig nachjustieren. Man kann schätzen: sinn, es dauert noch 12 Jahre bis wir habt’s ihr nix Beseres zu tun!“ Man sich auch gerne an uns wenden.“ bei 67 sind.“ Die SPD geht mit einem brauche aber genauso dringend Keine Sorge mit Listenplatz 6 ■ Das Misstrauen gegenüber Politi- Karl Holmeier (CSU) eigenen Konzept voran: „Wir müssen Staatsanwälte und Richter. kern wachse rasant. Der Wahlkampf Marianne Schieder macht sich keine vor allem am unteren Ende was ma- „Das werde ich tun.“ sei ein Ablenkungsmanöver, um den Sorgen: „Awo, ich bin auf Platz 6 der chen.“ Jeder, der 35 Jahre eingezahlt In der unionsinternen Streitfrage Jutta Dornbusch wahren Problemen auszuweichen. Bayernliste“, wundert sie sich, dass habe, solle von der Solidarrente pro- um die Obergrenze laviert Holmeier: dazu Diskussionen geschürt worden ■ Deutschland wird trotz seines fitieren: „Die soll 10 Prozent über „Ob man eine Obergrenze mit „Entwicklungshilfeminister Gerd seien. Existenzängste? Fehlanzeige, Wohlstandes als verwahrlostes Land dem Grundsicherungsniveau liegen.“ 200 000 beziffert oder sie Integrati- Müller hat frühzeitig gesagt, gebt Aber ein wenig Resignation ist bei mit maroden Schulen, No-Go-Areas, onsgrenze nennt – die ist nicht starr.“ das Geld in die Flüchtlingslager, die UNHCR hat das Gegenteil ge- der Schwarzbergerin (bei Wernberg) sozialer Ungerechtigkeit und Ge- Kaputt gespart? Man werde nicht beim 200 001 zu- schon zu spüren: „Früher hat man heim-Absprachen zwischen Politik sperren. Man müsse eine Zahl anvi- tan und die Mittel gekürzt.“ andere Meinungen noch gelten las- und Industrie gesehen. Die Polizei unter Edmund Stoiber sieren, die integrierbar sei. „Seehofer Karl Holmeier (CSU) sen“, ärgert sie sich über Bürger, die erst kaputt gespart und sich jetzt als ist ein gnadenloser Populist“, ärgert ■ Zwar seien viele Wähler unzufrie- Wir haben einen Eine-Welt-La- das politische System inzwischen of- Retter der Sicherheitskräfte aufspie- sich Schieder. „Wer das so machen den mit (CDU), den, da wird darauf geachtet, fen ablehnen. Die Stimmungs- len – das wirft die Opposition in Bay- will, muss das Asylrecht ändern.“ scheuen aber Veränderung aus Angst dass faire Preise für die Hersteller schwankungen, die die Wahlforscher ern der CSU vor. „Als 1990 der Eiser- Stattdessen fordert sie schnelle Ent- vor Instabilität. vor Ort bezahlt werden. Wir müs- feststellen, sind ohnehin nur noch ne Vorhang fiel, dachten wir alle“, er- scheidungen, wer bleiben dürfe, und sen gerechte Handelsbeziehun- schwer zu begreifen: Schulz-Hype, Davon unverdrossen mühen sich innert Holmeier, „jetzt ist der ewige ein Einwanderungsgesetz. „Wir hät- gen und Bildung voranbringen. Schulz-Fall, ohne, dass der Kandidat Holmeier und Schieder um inhaltli- Frieden angebrochen.“ Grenzpolizei ten aber auch früher kommen sehen Marianne Schieder (SPD) große Fehler gemacht habe. che Akzente: Die Rente zukunftssi- und Bundeswehr habe man damals können, was in Syrien los ist.“